Paralympische Momente 9* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Freitag, 7. September 2012
ZWEITER PLATZ FÜR DENISE SCHINDLER IM STRASSENRENNEN
Wow, Silber!
INHALT
Aller guten Dinge sind drei! Bei ihrem dritten Start in London 2012 gewann Denise Schindler endlich eine Medaille. Nach zwei vierten Plätzen holte die Münchnerin jetzt Silber im Straßenrennen. ndlich! Denise Schindler hat ihre erste Medaille bei den Paralympischen Spielen in London 2012 gewonnen. Die 26 Jahre alte deutsche Radfahrerin musste sich nach gut anderthalb Stunden auf der Strecke von Brands Hatch nur
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der Chinesin Sini Zeng um neun Sekunden geschlagen geben. Im Sprint sicherte sie sich Platz zwei vor der zeitgleichen US-Amerikanerin Allison Jones. Ausgerechnet gegen Jones hatte sie auf der Bahn in der Einzelverfolgung Bronze verloren. „Platz vier im Zeitfahren
war für mich ein Schlag ins Gesicht, weil ich weiß, dass ich mehr kann. Aber heute dann Silber, wow“, sagte Schindler: „Es war ein hartes Rennen und irgendwann dazwischen dachte ich, bloß nicht wieder Vierte.“ Und das hat jetzt geklappt!
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PANORAMA Sport tut gut – der DGUV-Abend
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PORTRÄT Die Liebe zum Sport – Hans-Peter Durst gewinnt sensationell Silber
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SPORT Der Medaillenspiegel und die Vorschau auf Wettkampftag 9
Paralympische Momente 9*
Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Freitag, 7. September 2012
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DER DGUV-ABEND
Sport tut gut „Der Sport kann den Heilungs- und Rehabilitationsprozess fördern. Deswegen unterstützen wir den Reha- und Behindertensport“, sagte Marina Schröder von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die gestern Abend Gäste und Athleten ins Deutsche Haus eingeladen hatte. Marina Schröder, Vorstandsvorsitzende der DGUV (links), begrüßte die Gäste und Athleten im Deutschen Haus. Moderierte den Abend mit: Karin Preugschat, Chefredakteurin der „Paralympischen Zeitung“ (unten).
Unplugged und live im Deutschen Haus Paralympics: die Band „FreiFall“ (oben).
TERMINE DEUTSCHES HAUS PARALYMPICS
Gregor Doepke, Kommunikationschef der DGUV, im Gespräch mit Kirsten Bruhn und dem Filmproduzenten Andreas Schneider (Bild links, v. links).
FREITAG, 7. SEPTEMBER: DBS-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) Presseempfang Deutsche Zentrale für Tourismus (ab 12.30 Uhr) SAMSTAG, 8. SEPTEMBER: DBS-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) Ökumenischer Gottesdienst mit dem Chor der deutschen Gemeinden London (ab 16 Uhr) Themenabend Allianz und Deutsche Telekom (ab 19 Uhr) und im Anschluss der Athletenabend (ab 21.30 Uhr) * Änderungen vorbehalten Alle Angaben Londoner Ortszeit
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Präsentierten stolz ihre Medaillen: die Radfahrer Steffen Warias, Denise Schindler und die Speerwerferin Martina Willing (unten, v. links).
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DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE VON HANS-PETER DURST
Die Liebe zum Sport r ist ein erfolgreicher Manager bis zum 9. Mai 1994. An diesem Tag verunglückt Hans-Peter Durst, Geschäftsführer einer Brauerei in Dortmund, schwer. Sein Auto rutscht auf der A44 unter einen Laster. Die Folge: Durst erleidet ein Schädelhirntrauma, wird mehrfach operiert und liegt 23 Monate in Spezialkliniken. Fortan kann der Vater zweier Kinder nicht mehr ohne Hilfsmittel laufen, sein Reaktionsvermögen ist verlangsamt, die Koordination eingeschränkt, das rechte Bein leidet an einer Spastik. Doch er findet ein neues Ziel,
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das er jahrelang beharrlich verfolgt: Die Teilnahme als Handbiker an den Paralympischen Spielen. Am 13. August, 23 Tage vor seinem ersten Start in London, liegt er voll im Plan. Er ist topfit, gilt als Gold-Favorit und ist hochmotiviert. Als bei einer Trainingsfahrt in Dortmund der nächste Unfall passiert. Ein Radfahrer fährt ihn mit drei Promille an, fährt davon und lässt ihn liegen. Dursts linker Daumen wird abgerissen, an der rechten Hand sind die Elle, die Speiche und die Mittelhand gebrochen. Es ist das scheinbare Ende des Traums vom Gold.
VERENA BENTELE UND GERD SCHÖNFELDER
Auf Stippvisite ondon 2012 ist für Gerd Schönfelder eine Premiere: „Ich habe im Sommer noch nie Paralympische Spiele live erlebt“, erzählt er. Wie bitte? „Ja, das ist wirklich so“, beteuert der erfolgreichste Athlet der paralympischen Geschichte (16 Goldmedaillen). Er kennt zwar die Skipisten von Albertville bis Whistler, aber noch nie saß er in einem Olympiastadion, um paralympische Leichtathleten anzufeuern: „Es ist ein Wahnsinn, was hier im Stadion abgeht. Und besonders freue ich mich, wie offen die Engländer mit Menschen mit Behinderung umgehen. Das ist klasse.“ Schönfelder pendelt der-
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zeit von einer Sportanlage zur anderen. Möglich macht das der Nationale Förderer Audi. Der Automobilkonzern aus Ingolstadt stellt auch die Fahrzeugflotte des
Eine Mischung aus Tapferkeit, Mut und der Liebe zum Sport machen es dennoch möglich, dass Durst in London startet. „Zehn Tage lang habe ich fest gelegen, insgesamt 15 Tage intensiver Vorbereitung verloren. Einen Pulsschlag von über 120 durfte ich erst an den letzten beiden Tagen haben, sonst
Der Handbiker Hans-Peter Durst gewinnt Silber in London 2012.
Deutschen Hauses Paralympics, dazu gehören 12 Limousinen (mehrheitlich Modelle aus der A8-Reihe) sowie vier weitere Fahrzeuge (Q5 und Multivan) für den Transport von Gästen, Athleten und anderen Mannschaftsmitgliedern. Bei Schönfelders Stippvisite ist übrigens eine gute Bekannte mit an Bord: Verena Bentele, Star der Paralympischen
wären die Gefäße des angenähten Daumens geplatzt", erzählt er. Am Morgen vor dem Rennen geben die Ärzte grünes Licht . „Sie haben wohl beide Augen zugedrückt“, sagt der DiplomBetriebswirt: „Wenn sie es mir nicht erlaubt hätten, hätte ich es trotzdem gemacht.“ Durst fährt aber nicht nur mit, sondern holt sensationell Silber. Während des Rennens auf der Motorsportstrecke von Brands Hatch ist in seinem Körper so viel Adrenalin, dass er vom Start bis ins Ziel keinerlei Schmerzen im Daumen fühlt. „Im Ziel wusste ich nicht, was mehr zittert, meine Muskeln in den Beinen oder mein Daumen.“ Was er geleistet hat, wird Durst wohl erst in ein paar Wochen bewusst werden. Gestern sagte er lediglich: „Wir haben hier alle ein Handicap. Und ich hatte diesmal eben ein bisschen mehr als sonst.“
Spiele 2010. Spiele im Sommer sind für sie nichts Neues. „Ich war Teilnehmerin des Paralympischen Jugendlagers in Atlanta 1996“, erzählt sie. Doch das sei kein Vergleich zu London. „Das sind die mit Abstand besten Paralympischen Spiele“, sagt sie und erzählt begeistert von den Wettbewerben im Velodrome. Kein Wunder. Bentele gewann 2011 mit der Pilotin Annika Wechner die Deutsche Meisterschaft im Zeitradfahren. Zwei Monate später wurde das Duo Achter bei der WM. Sehen wir womöglich Verena Bentele bei den Spielen 2016 in Rio als Aktive wieder? „Das halte ich mir noch offen“, sagt sie, „auszuschließen ist das nicht.“ Unterwegs mit vier Ringen: Gerd Schönfelder, Verena Bentele und Bernhard Karl, Marketing und Vertrieb Audi Fahrhilfen (v. l.)
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ERGEBNISSE
MEDAILLENSPIEGEL (NACH 392 VON 503 ENTSCHEIDUNGEN) powered by
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1. China
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TOTAL 183
2. Großbritannien 31
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3. Russland
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8. Brasilien
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IMPRESSUM Paralympische Momente 9* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 HERAUSGEBER: Deutsche Sport-Marketing GmbH Schaumainkai 91 60596 Frankfurt a.M. und Medienfabrik Gütersloh GmbH Sportkommunikation Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh Tel.: +49 5241 23480-50 Fax: +49 5241 23480-215 Internet: www.medienfabrik.de E-Mail: info@medienfabrik.de HRB Gütersloh 2424 Bereichsleitung: Tobias Uffmann Chefredakteur: Michael Siedenhans (V.i.S.d.P.) Redaktion: Jochen Büttner, Philipp Kubießa Artdirection: Uta Kloke Layout: Janine Mompour Projektmanagement: Jessica Sewerin Teamassistenz: Frederic Kollmeier Agenturtexte: SID Bildnachweis: picture alliance Fotografen: Jan Haas Druck: Creekside Design to Print LTD ©Medienfabrik Gütersloh GmbH, 2012 Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Mit freundlicher Unterstützung der dpa Picture-Alliance GmbH.
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LEICHTATHLETIK Frauen: 200m T38, 5. Tamira Slaby; Kugelstoßen F32/33/34, 1. Birgit Kober, 8. Frances Herrmann; 10. Marie BrämerSkowronek; 200m T44, 3. Katrin Green; Männer: 200m T35, 7. Niels Stein; Kugelstoßen F46, 5. Mathias Schulze
SPORTSCHIESSEN Frauen: Dreistellungskampf 50m Gewehr SH1, 5. Manuela Schmermund
ROLLSTUHLTENNIS Frauen: Spiel um Platz 3, Sabine Ellerbrock – Jiske Griffoen (Niederlande) 2:6, 6:7
Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL Frauen: Halbfinale, Deutschland – Niederlande 49:46
SITZVOLLEYBALL Männer: Halbfinale, Deutschland – Bosnien-Herzegowina 0:3 (19:25, 20:25, 14:25)
RADSPORT (STRASSENRENNEN) Frauen: C1-3, 2. Denise Schindler; C4-5, 4. Kerstin Brachtendorf; Männer: C1-3, 2. Steffen Warias, 10. Tobias Graf SCHWIMMEN Frauen: 400m Freistil S7, 8. Verena Schott SEGELN Männer/Frauen: Drei-Personen-Kielboot Sonar, 2. Siegmund Mainka, Jens Kroker, Robert Prem; Einzel-Kielboot 2,4mR, 2. Heiko Kröger
ENTSCHEIDUNGEN LEICHTATHLETIK (AB 9.30 UHR*) (Olympic Stadium) Männer: 100m T42, Wojtek Czyz, Heinrich Popow; 400m T54, Marc Schuh; Speerwerfen F40, Mathias Mester RADSPORT (STRASSENRENNEN) AB 10:30 UHR*) (Brands Hatch) Frauen: H4, Andrea Eskau, Dorothee Vieth; Männer: H3, Bernd Jeffré, Vico Merklein; H4, Norbert Mosandl; H2, Max Weber SCHWIMMEN (AB 9.30 UHR VORLÄUFE, AB 17:30 UHR ENTSCHEIDUNGEN*) (Aquatics Centre) Frauen: 100m
Die Silber-Segler von Weymouth: Robert Prem, Siegmund Mainka, Jens Kroker (links, v. links) und Heiko Kröger (rechts). Wegen einer Flaute wurde die elfte und letzte Wettfahrt ersatzlos gestrichen.
Freistil S9, Christiane Reppe; 400m Freistil S11, Daniela Schulte; 50m Freistil S3, Annke Conradi, Vera Thamm; 50m Freistil S12, Naomi Maike Schnittger; 200m Lagen SM13, Elena Krawzow; Männer: 50m Schmetterling S6, Swen Michaelis; 50m Freistil S12, Daniel Simon
Spiel um Platz 3, Thomasz Kusiak, Thomas Rau, Thorsten Schwinn, Jochen Wollmert * Ortszeit London
Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL (21:15 UHR*) (Basketball Arena) Frauen: Finale, Deutschland – Australien TISCHTENNIS (AB 12:30 UHR*) (ExCeL) Männer: Team Kl. 3, Finale, Thomas Brüchle, Jan Gürtler, Holger Nikelis, Thomas Schmidberger; Team Kl. 6-8,
Heinrich Popow startet heute über 100m.