Paralympische Momente 10* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Samstag, 8. September 2012
DEUTSCHE ROLLSTUHL-BASKETBALLERINNEN HOLEN GOLD
Waaaaaaahnsinnnn, Mädels! Nicht zu stoppen waren gestern Abend die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen. Die Korbjägerinnen ließen Australien im Finale in der North Greenwich Arena keine Chance und feierten den Gewinn der Goldmedaille. as Daumendrücken von NBA-Star Dirk Nowitzki hat geholfen: Deutschlands Rollstuhl-Basketballerinnen haben paralympisches Gold gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Holger Glinicki besiegte im Finale Australien mit
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58:44 (26:19). Vor dem Spiel hatte Nowitzki dem Team über Twitter noch viel Glück gewünscht: „Ich drück die Daumen.“ Die Australierinnen erwischten den besseren Start und führten schnell mit 10:4, ehe Deutschland zehn Punkte in Folge
gelang. Ende des zweiten Viertels setzte sich das Glinicki-Team ab, hielt den Vorsprung konstant bei sechs bis acht Punkten und baute ihn in den letzten fünf Minuten sogar noch aus. Beste Werferin war Mareike Adermann mit 19 Punkten.
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PANORAMA Aufgefallen – die Gäste im Deutschen Haus Paralympics
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PORTRÄT Mit Feuer in den Augen Rudi Sonnenbichler und seine Sitzvolleyballer
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SPORT Der Medaillenspiegel und die Vorschau auf Wettkampftag 10
Paralympische Momente 10*
Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Samstag, 8. September 2012
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GÄSTE IM DEUTSCHEN HAUS PARALYMPICS
Aufgefallen Die Atmosphäre im Deutschen Haus Paralympics ist immer locker und angenehm. In fröhlicher Runde trifft man viele sportbegeisterte Menschen. Dabei bemerkt man gar nicht, welcher Prominente aus Sport, Wirtschaft, Kultur oder Politik plötzlich neben einem steht. Deswegen hier eine Auswahl der Menschen, die zu Gast waren. Womöglich haben wir den einen oder anderen vergessen, dafür treffen Sie heute Abend garantiert wieder einen deutschen Athleten. Wetten, dass?
Politik, Sport, Wirtschaft und Kunst zu Gast: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Bild links, Mitte), Tischtennis-Nachwuchs Sandra Mikolaschek (oben), Bernhard Karl von Audi mit Internetunternehmer Joachim Schoss (oben rechts) und Filmproduzent Andreas F. Schneider (rechts), der aktuell am Film „Gold“ arbeitet.
Gute Laune: DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher mit Sprinterin Vanessa Low (0ben), Botschafter Georg Boomgaarden mit seiner Ehefrau (ganz links), Sängerin Suzie Kerstgens von der Gruppe „Klee“ (links), Hannelore Kraft im Gespräch mit Jugendlichen aus NRW und Willi Lemke, UN-Sonderberater, mit Moderator Rainer Schmidt (unten).
TERMINE DEUTSCHES HAUS PARALYMPICS SAMSTAG, 8. SEPTEMBER: DBS-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) Ökumenischer Gottesdienst mit dem Chor der deutschen Gemeinden London (ab 16 Uhr) – Der Abschlussabend – Themenabend Allianz und Deutsche Telekom (ab 19 Uhr) und im Anschluss der Athletenabend (ab 21.30 Uhr) * Änderungen vorbehalten Alle Angaben Londoner Ortszeit
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RUDI SONNENBICHLER UND DIE DEUTSCHEN SITZVOLLEYBALLER
Mit Feuer in den Augen ie Nacht nach dem Halbfinal-Aus gegen BosnienHerzegowina hatte er schlecht geschlafen. Morgens um fünf lag er plötzlich hellwach in seinem Bett, weil er „Fragezeichen im Kopf“ hatte. Nach der 0:3-Niederlage quälte ihn die Frage: „Warum war das nicht die Mannschaft, die ich kenne?“ Wenige Stunden später auf der Pressekonferenz hatte Rudi Sonnenbichler, Cheftrainer der Herren-Sitzvolleyballer, eine Antwort parat: „Wir hatten keine Körner mehr. Innerhalb von drei Tagen haben wir fünfeinhalb Stunden gespielt und dabei so schwere Gegner wie Ägypten, Russland und China geschlagen. Dann fehlte uns gegen BosnienHerzegowina die Kraft.“
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Am Willen habe es nicht gelegen, so Sonnenbichler. Im Gegenteil. „Meine Jungs haben das Feuer in den Augen. Doch der Wille versetzt nicht immer Berge.“ Wenn der ehemalige Bundestrainer des Deutschen Volleyball-Verbands von seinen zehn Jungs erzählt, strahlen seine Augen: „Sie haben ihren Jahresurlaub für die Paralympischen Spiele geopfert. Das sind Jungs, die nie den Glauben an ihre eigene Stärke verlieren“, erzählt er und lobt die spielerischen Qualitäten seiner Mannschaft: „Wir haben taktisch das beste Abwehrsystem und sind in der Offensive sehr variabel.“ Außerdem seien die koordinativen Leistungen außergewöhnlich. „Wenn ich mal mitspiele,
brauche ich nach einer halben Stunde den Notarzt.“ Selbst ein ehemaliger Spitzen-Volleyballer wie Sebastian Czpakowski habe zwei Jahre benötigt, um die notwendige Beweglichkeit fürs Sitzvolleyball zu erlernen.
DIE ZUKUNFT Heute spielt die deutsche Mannschaft in der ExCeL Arena gegen Russland um Bronze. Und danach wird gefeiert. Offen bleibt jedoch die Zukunft des Sitzvolleyballs in Deutschland. „Uns fehlt einfach der Nachwuchs“, sagt Sonnenbichler. Insgesamt spielen in der gesamten Republik 30 (in Worten: dreißig) Aktive. Sie sind in sieben Mannschaften organi-
Cheftrainer der Sitzvolleyballer: Rudi Sonnenbichler. siert, davon kommen drei aus Leverkusen. „Uns würde es bereits helfen, wenn Sportvereine Sitzvolleyball in ihr Breitensportangebot aufnehmen würden“, so der Cheftrainer, „denn Sitzvolleyball kann jeder spielen – auch Menschen ohne Behinderung.“
DIE DEUTSCHE ZENTRALE FÜR TOURISMUS
Weltoffen und barrierefrei eutschland ist weltoffen und gastfreundlich zu allen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung. Das ist die Botschaft, mit der die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mehr Briten für das Reiseland Deutschland begeistern will. Da in Großbritannien gut 11,2 Millionen Menschen mit Behinderung leben, hat die DZT die Kampagne „Du kannst mehr, als du denkst“ (You can do more, than you think) ins Leben gerufen. „Uns allen zeigen die paralympischen Athleten, was man erreichen kann, wenn man an sich
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glaubt“, sagte Klaus Lohmann, DZT-Direktor in Großbritannien, gestern im Deutschen Haus Paralympics und betonte: „Dadurch
Teilnehmer des Empfangs mit UNSonderberater Willi Lemke (Mitte).
wurde die DZT inspiriert, neue Standards für das barrierefreie Reisen in Deutschland zu organisieren.“ An dem Projekt sind beispielsweise der Nationalpark Eifel, die Stadt Erfurt oder die Insel Langeoog beteiligt. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Andreas Schneider und Hendrik Flügge ihr Filmprojekt „Gold“. Die Dokumentation zeigt, wie sich die Athleten Kurt Fearnley (Australien), Henry Wanyoike (Kenia) und die deutsche Schwimmerin Kirsten Bruhn drei Jahre lang gezielt auf die Spiele vorbereiten.
Auch die DZT will zukünftig paralympische Sportler wie Bruhn einsetzen, um für das Reiseland Deutschland zu werben. „Die Fußball-WM 2006 hat gezeigt, wie wichtig der Sport als Imagefaktor für unser Land ist“, sagte Lohmann: „das wollen wir nutzen, indem zum Beispiel paralympische Sportler für das barrierefreie Reisen in Deutschland werben. Doch wir stehen damit erst am Anfang.“ Mehr Infos unter: www.germany.travel
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ERGEBNISSE
MEDAILLENSPIEGEL (NACH 443 VON 503 ENTSCHEIDUNGEN) powered by
PLATZ / LAND
G
S
1. China
83
65 58
B
TOTAL 206
2. Großbritannien 32
40 42
114
3. Russland
32
35
25
92
4. Ukraine
30
19
25
74
5. Australien
29
20
26
75
6. USA
27
25
33
85
7. Deutschland
18
23
19
60
8. Brasilien
15
12
6
33
9. Polen
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11
7
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10.Niederlande
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9
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IMPRESSUM Paralympische Momente 10* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 HERAUSGEBER: Deutsche Sport-Marketing GmbH Schaumainkai 91 60596 Frankfurt a.M. und Medienfabrik Gütersloh GmbH Sportkommunikation Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh Tel.: +49 5241 23480-50 Fax: +49 5241 23480-215 Internet: www.medienfabrik.de E-Mail: info@medienfabrik.de HRB Gütersloh 2424 Bereichsleitung: Tobias Uffmann Chefredakteur: Michael Siedenhans (V.i.S.d.P.) Redaktion: Jochen Büttner, Philipp Kubießa Artdirection: Uta Kloke Layout: Janine Mompour Projektmanagement: Jessica Sewerin Teamassistenz: Frederic Kollmeier Agenturtexte: SID Bildnachweis: picture alliance Fotografen: Jan Haas Druck: Creekside Design to Print LTD ©Medienfabrik Gütersloh GmbH, 2012 Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Mit freundlicher Unterstützung der dpa Picture-Alliance GmbH.
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LEICHTATHLETIK Männer: 100m T42, 1. Heinrich Popow. 3. Wojtek Czyz; 400m T54, 6. Marc Schuh; Speerwerfen F40, 7. Mathias Mester
TISCHTENNIS Männer: Team Kl. 3, Finale, China – Deutschland 3:2, Thomas Brüchle, Jan Gürtler, Holger Nikelis, Thomas Schmidberger
Team Kl. 6-8, Spiel um Platz 3, Deutschland – Großbritannien 0:3, Thomasz Kusiak, Thomas Rau, Thorsten Schwinn, Jochen Wollmert
RADSPORT (STRASSENRENNEN) Frauen: H4, 1. Andrea Eskau, 3. Dorothee Vieth; Männer: H3, 2. Vico Merklein, 6. Bernd Jeffré; H4, 6. Norbert Mosandl; H2, 6. Max Weber SCHWIMMEN Frauen: 400m Freistil S11, 1. Daniela Schulte; 50m Freistil S3, 7. Annke Conradi, 8. Vera Thamm; Männer: 50m Freistil S12, 7. Daniel Simon
Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL Frauen: Finale, Deutschland – Australien 58:44
ENTSCHEIDUNGEN LEICHTATHLETIK (AB 10:00 UHR*) (Olympic Stadium) Frauen: Kugelstoßen F57/58, Ilke Wyludda; 100m T36, Claudia Nicoleitzik; 400m T37, Isabelle Förder, Maike Hausberger; Männer: Hochsprung F46, Reinhold Bötzel; 400m T44, David Behre RADSPORT STRASSENRENNEN (AB 10:30 UHR*) (Brands Hatch) Frauen: Einzel B, Henrike Handrup; Mixed: T 1-2, Hans-Peter Durst SCHWIMMEN (AB 9.30 UHR VORLÄUFE, AB 17:30 UHR ENTSCHEIDUNGEN*)
Der goldene Moment für Heinrich Popow: Er überquert die Ziellinie und gewinnt den 100m-Sprint. Der Australier Scott Reardon (links) wird Zweiter. Wojtek Czyz gewinnt die Bronzemedaille.
(Aquatics Centre) Frauen: 100m Freistil S6, Tanja Gröpper; 100m Brust SB13, Elena Krawzow; 200m Lagen SM11, Daniela Schulte; Männer: 100m Freistil S6, Swen Michaelis, Sebastian Iwanow; 100m Brust SB12, Daniel Simon; 4x100m Lagen 34 Punkte, Tobias Pollap, Torben Schmidtke, Martin Schulz, Christoph Burkard, Ludwig Lucas
Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL (15:00 UHR*) (North Greenwich Arena) Männer: Spiel um Platz fünf, Deutschland – Spanien
SITZVOLLEYBALL (16:00 UHR*) (ExCeL) Männer: Spiel um Platz drei, Deutschland – Russland * Ortszeit London
Die deutschen Sitzvolleyballer kämpfen heute gegen Russland um die Bronzemedaille.