Olympische Momente – Ausgabe 10 Newsletter Deutsches Haus London 2012

Page 1

Olympische Momente 10* Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

Achterbahn der Gefühle

Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf fightet, zittert - und gewinnt Silber. 53 Minuten zwischen Hoffen und Bangen.

2

SHOW UND ENTERTAINMENT Der Strandkorb – Treffpunkt Deutsches Haus Fan Fest

5

AKTUELL Putin und der große Daumen – Live aus der Pressekonferenz

7

4

WIRTSCHAFT Green for Gold – Gespräch mit Olympiasieger Lars Riedel

6

SPORT Die Kunstflieger – Stephan Feck und Martin Wolfram

10 SPORT Der Krimi um Lilli Schwarzkopf, Vorschau auf den Wettkampftag 9

AKTUELL Schneller als der Blitz – der Sprint-Superstar Usain Bolt


Olympische Momente 10*

Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

Die Termine im Deutschen Haus: SONNTAG, 5. AUGUST: DOSB-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) Pressekonferenz Deutscher Schwimm-Verband (ab 10 Uhr*) Gottesdienst DOSB-Lounge (ab 17 Uhr) MONTAG, 6. AUGUST: DOSB-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*)

Lorenz Caffier, Innenminister des Bundeslandes, und Radfahrer Stefan Nimke (v. links).

* Änderungen vorbehalten

DAS DEUTSCHE HAUS FAN FEST

Im Strandkorb Vor 140 Jahren feierte er seine Weltpremiere, heute ist er ein Hit beim Deutschen Haus Fan Fest: der Strandkorb von „em vau“, dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Ab 12 Uhr mittags macht es hier „klick“, wenn der Strandfotograf die begeisterten Olympiafans ablichtet. Darunter auch Bundespräsident Joachim Gauck, DOSB-Präsident Thomas Bach und viele andere …

Großes Interesse: Olympiatouristen vor dem Deutschen Haus Fan Fest (oben).

Sympathisch: Claudia und Thomas Bach (Bild links).

Andreas Dittmer und Hostessen vom Stand Mecklenburg-Vorpommern (Bild rechts).

2 SHOW UND ENTERTAINMENT

Die Fechter Björn Hübner und Max Hartung (Bild unten) und André Greipel (Bild links).


OSSIFRAGI TREFFPUNKT DEUTSCHESTREMULUS HAUS NAH DRAN AN SPORTPRAEMUNIET UND POLITIK

Bundespräsident Joachim Gauck mit Michael Vesper (oben links) und DSGV-Präsident Georg Fahrenschon (rechts).

Martina Bucher (Leiterin Deutsches Olympisches Jugendlager), Hannelore Kraft und dsj-Vorsitzender Ingo Weiss (v. links).

Silbermedaillengewinner Julia Richter und Annekatrin Thiele (oben, v. links).

Olympiasieger Tim Grohmann, Lauritz Schoof, Karl Schulze und Philipp Wende (Bild links).

Wie sieht der Alltag einer Regierungschefin aus? Die Teilnehmer des Deutschen Olympischen Jugendlagers wollten das wissen. Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, gab gestern im Deutschen Haus dazu Auskunft. Am Anfang gab es ein Ständchen. Tim Schlockermann feierte seinen 16. Geburtstag. Hannelore Kraft sang mit dem Chor des Jugendlagers „Happy Birthday“. Dann stellte sich die Politikerin den Fragen der jungen Sportler. „Das war total interessant“, erzählte Akim Hopp nach dem Gespräch. Denn der Job einer Regierungschefin ist abwechslungsreich. „Sie erhält Einblick in viele Berufe, weil sie viele Menschen trifft“, sagte Swea Schinzel. Die Ministerpräsidentin war nicht die einzige Politikerin, die sich Zeit für die Jugendlichen nahm. „Bundespräsident Joachim Gauck hat sogar zwei Termine abgesagt, um sich mit uns zu treffen“, berichtete Fabienne Binder. Sie mag den ersten Mann des Staates. Die Judoka traf im Deutschen Haus auch Silbermedail-

lengewinner Ole Bischof. Seine offene Art kam bei ihr bestens an. Olympia live stand ebenfalls auf dem Programm. Beim Mannschaftsfinale der Kunstturner waren die jungen Sportler ebenso dabei wie beim Fechten, Judo und Radfahren. Auch beim Wasserball: „Davon hatten wir vorher überhaupt keine Vorstellung“, sagt Lena Glaser. Die 60 Jugendlichen erleben die Olympischen Spiele aus vielen Blickwinkeln. Sie sind im Campus der Universität Kent in Canterbury untergebracht. Hier finden Workshops zu Themen wie Olympische Geschichte, Dopingprävention und Internationale Zusammenarbeit statt. Die Teilnehmer treten als erweiterter Teil der Deutschen Olympiamannschaft auf und sind entsprechend eingekleidet. Unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes verbinden die Deutsche Sportjugend und die Deutsche Olympische Akademie die Faszination Olympia mit einem anspruchsvollen Bildungsprogramm.

SHOW UND ENTERTAINMENT 3


Olympische Momente 10*

Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

AUF EIN GLAS BIER MIT OLYMPIASIEGER LARS RIEDEL

Green for Gold

GELUNGENE PREMIERE

Lars Riedel ist mit seinen 1,99 Meter Körpergröße kaum zu übersehen. Der Olympiasieger von Atlanta 1996 besuchte gestern das Deutsche Haus. Aber nicht nur als ehemaliger Athlet, sondern auch als WernesgrünerBotschafter. Die Bier-Marke ist in London erstmals Partner des Deutschen Hauses.

reite Schultern, gute Laune: Der fünfmalige Weltmeister ließ sich gleich vom Geist der Olympischen Spiele anstecken. „Ich war gestern im Olympiastadion und habe das Kugelstoßen gesehen“, berichtet Lars Riedel von seinem ersten Eindruck. Ein guter Eindruck, denn er sah, wie David Storl die Silbermedaille gewann. „Ein Sachse“, bemerkt der Sachse mit einem Lächeln. „Ich habe nach dem Wettkampf mit seinem Coach gesprochen. Im Training hatte

B

er noch mehr drauf, bekam aber Wadenprobleme“, zieht er ein Fazit von der ersten Medaille bei den Leichtathleten. „Jeder, der bei Olympischen Spielen schon mal gestartet ist, weiß: Olympia hat eigene Gesetze. Eine Silbermedaille mit so einem knappen Rückstand – das ist für so einen jungen Athleten ein Riesending. Dem steht die Welt noch offen.“ Sein größter Erfolg ist für ihn auch sein größter olympischer Moment: „Das ist natürlich mein Wettkampf 1996, der

einfach mal überlegt, was Athleten, die wir nicht kennen, für eine Sportart ausüben.“

nach zwei ungültigen Versuchen auf der Kippe stand“, erzählt der 45-Jährige. Am Ende stand der Olympiasieg, dem Riedel 2000 in Sydney noch die Silbermedaille folgen ließ. Olympische Momente sind für ihn aber auch noch andere Begebenheiten. „Das sind die Begegnungen, die man nie vergisst. Ob das mit einem Carl Lewis oder einem Sergej Bubka war.“ Im Olympischen Dorf trieben Riedel und seine Mannschaftskollegen auch gern Späßchen beim Athletenraten: „Da haben wir dann

Das Deutsche Haus hat er aus seiner aktiven Zeit gut in Erinnerung. „Hier können die Sportler nach dem Wettkampf relaxen, etwas Gutes essen und trinken. Und wenn das auch noch aus Sachsen kommt, dann passt das.“ Den Ball nahm Andreas Reimer, Geschäftsführer von Wernesgrüner gern auf: „Das Deutsche Haus ist eine hervorragende Location in einem traditionellen Gebäude.“ Bei den Olympischen Spielen London 2012 ist Wernesgrüner erstmals Partner des Deutschen Hauses und hat mit dem Engagement einen Bierzapf-Wettbewerb unter dem Motto „Green for Gold“ verbunden. Für Reimer eine gelungene Aktion. Deswegen hat er die Sieger ins Deutsche Haus eingeladen. Gemeinsam erlebten sie gestern Abend in der Sportsbar den Krimi im Siebenkampf, um anschließend auf den Erfolg anzustoßen.

Lars Riedel (Mitte) mit Wernesgrüner-Geschäftsführer Andreas Reimer (3. v. rechts) und den Gewinnern des Zapfwettbewerbs Raoul Balschum, Carolin Hinz, Susann Schmieder, Alex Brühl, Timo Krinke und Jens Seliger (v. links).

4 WIRTSCHAFT


powered by

LIVE AUS DER DOSB-PRESSEKONFERENZ (TEIL 2):

Putin und der große Daumen Am Morgen danach kommen sie ins Deutsche Haus – immer gut gelaunt. Wundern tut das nicht, sie bringen ja Gold, Silber oder Bronze mit: die deutschen Medaillengewinner auf der DOSB-Pressekonferenz. Hier eine Auswahl der besten Sprüche …

„Ob ich länger aufgeblieben bin? Das weiß ich nicht genau. Ich weiß, dass ich jetzt hier sitze.“ ANDREAS TÖLZER, BRONZEMEDAILLENGEWINNER IM JUDO Dimitri Peters, Andreas Tölzer, David Storl (v. links)

Dimitri Peters

„Ich wusste, dass Wladimir Putin im Publikum sitzt. Aber ich habe mich komplett auf meinen Wettkampf konzentriert.“

„Die Stimmung im Stadion war der Wahnsinn. 80.000 Zuschauer und das Flutlicht. Das hat richtig Spaß gemacht.“

„Ich drücke jetzt den deutschen Startern bis zum Ende der Spiele die Daumen. Ich habe ziemlich große Daumen zum Drücken.“

DIMITRI PETERS, BRONZEMEDAILLENGEWINNER IM JUDO

DAVID STORL, SILBERMEDAILLENGEWINNER KUGELSTOSSEN

ANDREAS TÖLZER, BRONZEMEDAILLENGEWINNER IM JUDO

„Vor lauter Freude habe ich Bundestrainer Detlef Ultsch in die Arme genommen und in die Höhe geworfen. Umgekehrt hatte ich Bedenken wegen meines Köpergewichts.“ ANDREAS TÖLZER, BRONZEMEDAILLENGEWINNER IM JUDO

„Die Beine sind am Morgen danach fest und schwer. Das war der härteste Wettkampf, den ich gemacht habe.“

„Ohne Trainer würde es im Mannschaftsboot überhaupt nicht gehen.“

KARL SCHULZE, OLYMPIASIEGER DOPPELVIERER

TIM GROHMANN, OLYMPIASIEGER DOPPELVIERER Die Goldmedaillengewinner Tim Grohmann, Lauritz Schoof, Philipp Wende, Karl Schulze (v. links).

AKTUELL 5


Olympische Momente 10*

Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

OLYMPIAPREMIERE FÜR STEPHAN FECK UND MARTIN WOLFRAM

Die Kunstflieger Sie sind zwei junge Wasserspringer, sie kommen aus Sachsen, sie haben beide das gleiche Ziel: ihren Sport bei den Olympischen Spielen weit nach vorn bringen. Stephan Feck und Martin Wolfram sind vor ihrer Olympiapremiere voller Tatendrang.

as Reich von Martin Wolfram ist der Turm, zehn Meter hoch. Selbst misst der Dresdner gerade mal 1,64m, sein Wille ist umso größer. „Ich möchte meine Bestleistung zeigen und international mitmischen. Ich hoffe auch, dass hier in London endlich mal ein Auge auf das Wasserspringen geworfen wird. Dabei möchte auch ich mir einen Namen machen“, beschreibt er seine To-Do-Liste für den Wettbewerb. Stephan Feck springt vom Drei-Meter-Brett. Er möchte ebenfalls mit einer Bestleistung glänzen, so weit vorne wie möglich eintauchen und dabei viele neue Eindrücke sammeln. „Die riesengroße Chance, den olympischen Geist mitzunehmen, gibt es nur alle vier Jahre“, sagt der 22jährige Sportsoldat aus Leipzig. Wenn er Bestleistung bringt, dann kann das für eine vordere Platzierung reichen. „Dafür habe ich vier Jahre hart gekämpft. Jetzt ist es an der Zeit, das zu zeigen.“ Obwohl sie eine Einzelsportart betreiben, sind die deutschen Wasserspringer mit einem ausgeprägten Teamgeist ausgestattet. „Es gilt die goldene Regel: Wenn einer im Wettkampf steht, wird er von den anderen von außen unterstützt“, nennt Feck die

D

Stephan Feck und Martin Wolfram (v. links).

TERMINHINWEISE SPRINGEN VOM 3-METER-BRETT: Montag, 6. August: Qualifikation (ab 19 Uhr*) Dienstag, 7. August: Finale (ab 19 Uhr*) SPRINGEN VOM 10-METER-TURM: Dienstag, 7. August: Qualifikation (ab 19 Uhr*) Samstag, 11. August: Finale (ab 20.30 Uhr*) * Ortszeit London

6 SPORT

Grundsätze des Zusammenhalts. „Wir wollen damit auch zeigen, dass wir Wasserspringen sind, präsentieren und nach außen tragen“, ergänzt Martin Wolfram. „Jeder wird toleriert und respektiert.“

DIE RAMBO-VARIANTE Zum Wasserspringen gehört das Talent, sich bei den Salti und Schrauben in der Luft zu orientieren. Der Rest ist hartes und intensives Training – 50 Prozent an Land mit vielen turnerischen Elementen auf Trampolin und Schaumstoffbahn, 50 Prozent am Wasser. Gerade vom Zehn-MeterTurm kann es bei neuen Sprüngen schon mal schmerzhaft werden. „Das passiert aber relativ selten“, relativiert Stephan Feck. „Doch es gehört dazu. Da muss jeder durch.“ Martin Wolfram braucht gerade bei Rückwärtsund Auerbachsprüngen eine gewisse Anzahl, um sie zu perfektionieren. „Ich wähle so ein bisschen die Rambo-Variante. Da ist von vornherein klar, dass ich mich ein paar Mal auf den Rücken lege – aus zehn Metern. Aber kurz vor dem Aufprall, weiß ich, was ich anzuspannen habe. Es sind keine wahnsinnigen Schmerzen“, sagt er.


powered by

Begeistert von den Olympischen Spielen in London und zufrieden mit den Leistungen der Deutschen Olympiamannschaft: DOSB-Präsident Thomas Bach, Chef de Mission Michael Vesper und DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank (v. links).

HALBZEIT BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN – DOSB ZIEHT ERSTE BILANZ

London „rockt“ DOSB-Präsident Thomas Bach ist von der ersten Woche der Olympischen Spiele begeistert und zieht eine positive Zwischenbilanz.

an kann nach diesen ersten Tagen aus IOCSicht wirklich glücklich sein. Wir erleben hier ganz außergewöhnliche Spiele“, sagte Thomas Bach, IOC-Vizepräsident und DOSB-Präsident, gestern während der DOSB-Pressekonferenz im Deutschen Haus. Er sei rundum glücklich und zufrieden: „Was will man mehr von Olympischen Spielen?“ Es sei „begeisternd“, in den Stadien zu sein: „Egal, wo man hinkommt, rockt das Haus.“ Er lobte die britischen Fans für ihre Fairness. Die „ursprüngliche Sportbegeiste-

M

rung“ könne man überall spüren, sie sei ansteckend. „Es kommt dazu, dass die Hallen und Stadien sehr gut gefüllt sind. Bisher gab es 4,5 Millionen Live-Zuschauer, die TV-Quoten sind hervorragend und übertreffen alles bisher Dagewesene. Organisatorisch läuft es perfekt“, ergänzte der DOSB-Präsident: „Es läuft rund.“ Auch digital. Die Social-Media-Zahlen, die Chef de Mission Michael Vesper präsentierte, sind beeindruckend: Die Internetseite deutsche-olympiamannschaft.de hat 40.000 Besucher täglich. Über

den Hashtag #WirfuerD werden täglich mehr als eine Millionen Twitter-User erreicht.

MARKENZEICHEN DES DEUTSCHEN SPORTS Auch das sportliche Zwischenfazit ist positiv. Nach 113 von 302 Entscheidungen habe es insgesamt 20 Medaillen und 43 Finalplatzierungen für die deutsche Mannschaft gegeben, so Vesper: „Das zeigt, dass wir breit aufgestellt sind. Das ist ein Markenzeichen des deutschen Spitzensports.“ Er verwies auf

„herausragende Leistungen" wie Rudern, Judo und Turnen, aber auch „kleine und größere Enttäuschungen, insbesondere, wenn man sich das Beckenschwimmen anschaut.“ Für ein abschließendes Fazit, sagte Vesper, sei es aber zu früh. Bach brachte auch seine Zufriedenheit über den Kampf gegen Doping zum Ausdruck. Es liege ein klarer Fokus auf Zielkontrollen. Das habe dazu geführt, dass „viele Athleten gar nicht erst nach London gekommen sind“, sagte der IOC-Vizepräsident. (Quelle: sid)

SPORT 7


Olympische Momente 10*

Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

EIN SPAZIERGANG DURCH WESTMINSTER

Big Ben schlägt fünf Olympia überall – die Spiele haben London im Griff. Nicht nur im Olympic Park in Stratford oder in Greenwich, wo geturnt und geritten wird. Auch im Zentrum der Metropole kommt man an den fünf Olympischen Ringen nicht vorbei.

PRINT

TV Sehenswürdigkeiten im Londoner Stadtteil Westminster: National Gallery, Piccadilly Circus und Westminster Abbey (0ben).

ONLINE

MOBILE

SID – IHR SPORTINFORMATIONSDIENST Der SID ist die führende Sport-Nachrichtenagentur in Deutschland. Seit über 60 Jahren sind wir die Nummer 1. Wir bieten alles aus einer Hand: Nachrichten in Text und Bild, Videos sowie Live-Daten von allen wichtigen Sportereignissen. Etwa 80 feste und Hunderte freie Mitarbeiter produzieren erstklassige Inhalte für Print, TV, Online sowie Mobile Services und sorgen für eine lückenlose Berichterstattung rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Von Olympia 2012 berichten 207 Redakteure, Foto- und Video-Journalisten der AFP-Gruppe, unseres Mutterhauses, davon 27 SID-Reporter mit uneingeschränktem Zugang zu den Wettkampfstätten.

SID Sport-Informations-Dienst GmbH & Co. KG Ursulaplatz 1 · 50668 Köln Telefon +49 (0) 221 99880-0 redaktion@sid.de www.sid.de

er Streifzug durch London beginnt am Piccadilly Circus mit seiner berühmten Werbeleinwand. Von dort lächeln – wie könnte es anders sein – britische Sportler von Siebenkämpferin Jessica Ennis bis Bahnradheld Chris Hoy. Davor hat sich ein mexikanisches Fernsehteam aufgebaut – die Bilder gehen live über den großen Teich. Überall tummeln sich Fans: Norweger, Kolumbianer und US-Amerikaner. Weiter geht’s zum Trafalgar Square. Auch dort ist Olympia. Am Springbrunnen vor der Statue von Admiral Nelson hat es sich eine Gruppe Holländer gemütlich gemacht. Oranje sonnt sich. Vor der National Gallery tickt die olympische Uhr: Schon mehr als die Hälfte des größten Sportfests der Welt ist vorbei. Schnell weiter zum nächsten Punkt. Es geht in Richtung Themse. Menschenmassen stehen vor einem schwarzen Gitter, Polizisten haben alles im Blick. Hier

D

8 BACKSTAGE

muss es sein: Beachvolleyball an der Horse Guard’s Parade. Doch, halt: Auf einem Schild steht Downing Street. Nix Volleyball, hier residiert der Premierminister. Aus Sicherheitsgründen ist nicht nur das Haus mit der Nummer 10 abgesperrt, sondern die komplette Straße.

„OH LOOK, GERMANS“ Hundert Meter weiter erahnt man die Beachvolleyball-Arena inmitten der historischen Bauten. Sie ist ein Höhepunkt der Wettkämpfe – nicht nur im Fernsehen. Viele Fans strömen zu den ausverkauften Spielen im Sand. Vor allem Brasilianer und Amerikaner. Aber auch Deutsche. Das denkt zumindest eine junge Britin: „Oh look, Germans“, sagt sie zu ihrer Freundin. Den Hinweis, dass die schwarz-rotgoldenen Fahnen eher dem deutschen Nachbarland Belgien zuzuordnen sind, nimmt sie gelassen: „It’s olympics.“

Über Westminster Abbey ziehen ein paar Wolken auf. Zuletzt sagten William und Kate dort „Yes“. Und jetzt? Da fehlt doch noch was? Richtig. Big Ben, der Turm des House of Parliaments am Ufer der Themse. Seine berühmte Uhr ragt in den Himmel. Es ist passenderweise 17 Uhr. Zur vollen Stunde erklingt der berühmte Ton, mit dem auch viele Deutsche – egal ob in Castrop-Rauxel oder Regensburg – an die Haustür gelockt werden. Zur Bestätigung sagt eine Brasilianerin in gebrochenem Englisch: „It’s Big Ben.“ Ja, und wie er es ist. Minutenlang schauen sich die Menschen den Turm an, bevor sie weiter gehen. Über die Westminster Bridge in Richtung London Eye, dem Riesenrad, das aus der Skyline Londons nicht mehr wegzudenken ist. Von der Brücke hat man den besten Blick auf den Palace of Westminster, der golden schimmert. Golden? Na klar, es ist ja Olympia!


powered by

Usain Bolt gewann dreimal Gold in Peking. Und jetzt in London?

USAIN BOLT WILL 2012 EINE LEGENDE WERDEN

Schneller als der Blitz Er ist Weltathlet, Olympiasieger, Weltrekordhalter. Doch Superstar Usain Bolt will noch mehr. Was denn noch? Endgültig zur Legende werden!

reich zu sein, wie vor vier Jahren“, sagte der Jamaikaner kürzlich in einem Interview. Noch mehr: Bolt will der schnellste Mann der Welt bleiben. „Ich möchte endgültig zur Legende werden. Dafür muss ich wieder einen Weltrekord laufen“, sagt der 25-Jährige. Wie man das macht, ist für ihn ja kein Geheimnis. In Peking 2008 gewann er als erster Olympiasieger der Geschichte die 100m, die 200m und die 4x100mStaffel in Weltrekordzeit. Ein Jahr nach Peking lief er einen neuen Fabelrekord: Auf der blauen Tartan-Bahn des Berliner Olympiastadions flitzte er schnell wie ein Blitz die 100m in 9,58 Sekunden. In London will er noch schneller sein. Doch Vorsicht! Sein Landsmann Yohan Blake, übrigens der schnellste Sprinter der aktuellen Saison und amtierender Weltmeister, kommt Bolt immer näher. Bei den Trials in Kingston auf Jamaika verwies Blake – Spitzname „das Biest“ – den Olympiasieger mit einer persönlichen Bestzeit von 9,75 Sekunden auf Rang zwei. Auch auf der 200m-Distanz musste sich der Superstar seinem jüngeren Landsmann geschlagen geben. Bolts erste Niederlagen seit zwei Jahren. Weitere Konkurrenten sind Mannschaftskollege Asafa Powell und der US-Amerikaner Tyson Gay: „Alle drei können Zeiten unter 9,9 Sekunden laufen“, sagt der Superstar, der im Alter von 15 Jahren als erster Junior die 200 Meter in 19,93 Sekunden zurücklegte. Noch ein Rekord, den Bolt bis heute hält.

NIEDERLAGEN ABGEHAKT ird heute ein weiteres Kapitel in der Olympiageschichte geschrieben? Das ist die Frage, die sich die Welt stellt. Denn um 21.50 Uhr Londoner Zeit betritt Usain Bolt die Tartan-Bahn im Olympiastadion.

W

WELTREKORD UNTERBIETEN Der dreifache Olympiasieger von Peking hat bei seinen dritten Olympischen Spielen in London ein klares Ziel: „Ich habe mir vorgenommen, wieder so erfolg-

Trotz der wachsenden Konkurrenz ist Bolt völlig entspannt: „Ich bin immer positiv. Ich weiß was ich kann. Mein Hunger ist immer da.“ Der schnellste Mann der Welt ist einfach ein Meister des Verdrängens. Die Niederlagen im Juni

oder seinen Frühstart bei der WM in Daegu 2011 hat er längst abgehakt. „Natürlich bin ich traurig, beide Rennen verloren zu haben. Aber ich bin ja nicht außer Form oder weggefegt worden. Besorgt bin ich nicht wirklich“, sagte er. „Wir wissen, was noch zu tun ist.“ Ob Jamaikas Superstar und sein Trainer Glen Mills an den richtigen Schrauben für den nächsten Weltrekord gedreht haben? Die Welt will es wissen. Live ab 21.50 Uhr.

USAIN BOLT – DER SCHNELLSTE MANN DER WELT Usain St. Leo Bolt ist am 21. August 1986 in Trelawny Parish auf Jamaika geboren. Im Alter von 15 Jahren wird er Juniorenweltmeister über 200m. Athen 2004 sind seine ersten Olympischen Spiele. Er verletzt sich die Wade und scheidet im Vorlauf aus. Der dreifache Olympiasieger von Peking 2008 verbesserte in Berlin 2009 seinen eigenen Weltrekord auf 9,58 Sekunden. Bolt ist der einzige Mensch, der die 100m unter 9,6 Sekunden gelaufen ist.

AKTUELL 9


Olympische Momente 10*

LILLI UND DER WETTKAMPF IHRES LEBENS

MEDAILLENSPIEGEL (NACH 138 VON 302 ENTSCHEIDUNGEN) powered by

PLATZ / LAND

G

1. USA

26 13 15

2. China

25 16 12

3. Großbritannien 14

S

7

B

8

TOTAL 54

Der Silber-Krimi Was für eine Dramatik im Olympiastadion. Nach vorrübergehender Disqualifikation durfte Lilli Schwarzkopf am Ende doch noch über die Silbermedaille im Siebenkampf jubeln. Die 28-Jährige feierte damit den größten Erfolg ihrer Karriere.

53 29

4. Südkorea

9

3

5

17

5. Frankreich

8

6

8

22

6. Deutschland

5

10 6

21

7. Italien

5

5

3

13

8. Kasachstan

5

0

0

5

9. Nordkorea

4

0

1

10.Russland

3

15 10

5 28

IMPRESSUM Olympische Momente 10* Newsletter – Deutsches Haus London 2012 HERAUSGEBER: Deutsche Sport-Marketing GmbH Schaumainkai 91 60596 Frankfurt a.M. und Medienfabrik Gütersloh GmbH Sportkommunikation Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh Tel.: +49 5241 23480-50 Fax: +49 5241 23480-215 Internet: www.medienfabrik.de E-Mail: info@medienfabrik.de HRB Gütersloh 2424 Bereichsleitung: Tobias Uffmann Chefredakteur: Michael Siedenhans (V.i.S.d.P.) Chef vom Dienst: Karsten Ilm Redaktion: Jochen Büttner, Yves Brummel, Julia Feldhans, Tobias Klingen, Benjamin Kraus, Philipp Kubießa Artdirection: Uta Kloke Layout: Tatiana Cusnir-Hillemeyer, Britta Hartmann, Janine Mompour Projektmanagement: Jessica Sewerin Agenturtexte: SID Bildnachweis: picture alliance Fotografen: Jan Haas, Frank May, Kai-Uwe Wärner Druck: Creekside Design to Print LTD ©Medienfabrik Gütersloh GmbH, 2012 Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Mit freundlicher Unterstützung der dpa Picture-Alliance GmbH.

1 0 SPORT

Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Sonntag, 5. August 2012

espannt warteten die Athleten auf das Endergebnis des abschließenden 800mLaufs. Doch die Anzeigetafel blieb zunächst lange schwarz. Plötzlich der Schock: Lilli Schwarzkopf – disqualifiziert. Ungläubig und ratlos schlich die Deutsche über die Laufbahn. Dann die Rolle rückwärts. Das Kampfgericht hatte bei der Überprüfung der Startphase einen haarsträubenden Fehler begangen. Statt der Russin Kristina Sawitskaja auf Bahn

G

sechs hatte es Schwarzkopf auf Bahn fünf disqualifiziert.

ERSTE MEDAILLE SEIT 1992 „Die Briten haben schon einen eigenartigen Humor“, sagte die Deutsche. Sie sei „total schockiert gewesen“, am Ende strahlte sie vor Glück. 53 Minuten nach dem Rennen war ihr Silber mit persönlicher Bestleistung (6649 Punkte) dann offiziell. Es ist die erste olympische Medaille für eine deutsche Mehrkämpferin seit 1992.

Lilli Schwarzkopf gewann Silber.

… tweet des Tages Anna-Lena Groenefeld @Annagroenefeld

About to leave London! I enjoyed every minute of it and will never forget it! 4. August 2012 Tim Grohmann @timgrohmann

OLYMPIA SPLITTER STABHOCHSPRINGERINNEN IM FINALE Silke Spiegelburg, Martina Strutz und Lisa Ryzih sind ins Stabhochsprung-Finale eingezogen. Dem deutschen Trio reichten überquerte 4,55m, da nur zwölf Springerinnen diese Höhe meisterten. Ausgeschieden ist dagegen die brasilianische Weltmeisterin Fabiana Murer. KRAUSE VERBESSERT PERSÖNLICHE BESTLEISTUNG Gesa Felicitas Krause und Antje Möldner-Schmidt haben souverän das Finale über 3.000m Hindernis erreicht. Die 20 Jahre alte Krause gewann ihren Vorlauf in 9:24,91 Minuten und steigerte damit ihre persönliche Bestleistung um acht

Sekunden. Sie war die Zweitschnellste in den Vorläufen. Der 28 Jahre alten EM-Dritten Möldner-Schmidt reichten 9:26,57 Minuten, um sich zu qualifizieren. VOLLEYBALLER WAHREN VIERTELFINAL-CHANCE Die deutschen Volleyballer sind nur noch einen Schritt von ihrem größten Erfolg seit 40 Jahren entfernt. Dank einer souveränen Leistung bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen Außenseiter Tunesien mit 3:0 (25:15, 25:16, 25:16). Damit haben die Deutschen weiter gute Aussichten auf den Viertelfinaleinzug. Dies gelang zuletzt der DDRAuswahl 1972.

Olympiasieger! Es ist noch immer unglaublich... nach 1,5h Schlaf geht es nun gleich mit dem Shuttle ins Deutsche Haus zur PK! 3. August 2012

WILHELM AUF MEDAILLENKURS Surfer Toni Wilhelm bleibt die Medaillenhoffnung Nummer eins im deutschen Segelteam. Durch seinen Tagessieg in der achten Wettfahrt behauptete der RS:X-Fahrer den dritten Gesamtplatz. Er liegt dabei hinter dem punktgleichen Briten Nick Dempsey. Seine Teamkollegin Moana Delle fiel zwar auf den sechsten Rang zurück, hat aber immer noch gute Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen.


powered by

MARATHON DER FRAUEN

Irina Mikitenko will’s wissen Irina Mikitenko kennt London.

Happy Birthday Ihren Geburtstag feiert heute eine deutsche Athletin: Helena Fromm (Taekwondo, 25) Wir gratulieren!

Mit knapp 40 Jahren gehört Irina Mikitenko noch immer zu den besten Marathonläuferinnen der Welt. Nach ihrer verletzungsbedingten Absage in Peking 2008 und den Plätzen fünf (2000) und sieben (2004) möchte sie in London noch einmal vorne mitlaufen.

er olympische Marathon und London haben eine spezielle Beziehung. 1908, bei den ersten Spielen in der britischen Hauptstadt, wollte die königliche Familie den Start des Rennens vor Schloss Windsor verfolgen. Da das Ziel an der Loge von König Edward VII. im White City Stadium liegen sollte,

D

wurde die ursprünglich 40 Kilometer lange Strecke kurzerhand auf die heute noch gültige Distanz von 42,195 Kilometer verlängert.

LONDON EIN GUTES PFLASTER Für Irina Mikitenko ist London als Austragungsort eines Mara-

thons aus einem anderen Grund etwas Besonderes. Hier gewann sie 2008 und 2009 den Marathon-Klassiker. Die 39-Jährige rechnet sich daher Chancen auf eine vordere Platzierung aus. „Ein Marathon bei Olympia hat immer seine eigenen Gesetze“, sagt die gebürtige Kasachin und fügt hinzu: „Wenn ich sage, dass die Medaille nicht möglich ist, dann lohnt es sich nicht.“ Allerdings ist die Strecke dieses Mal eine andere: Der Kurs gleicht einer Stadtführung. Es geht vorbei an Sehenswürdigkeiten wie Big Ben, Westminster Abbey und dem Tower of London. Vier Runden haben die Athleten zu absolvieren. Erstmals in der Geschichte wird das Rennen nicht im Olympiastadion beendet. Auf dem Prachtboulevard „The Mall“, direkt vor dem Buckingham Palace, werden gegen 12.30 Uhr die ersten Läuferinnen im Ziel erwartet.

ENTSCHEIDUNGEN AM 5. AUGUST BADMINTON (AB 13.00 UHR*) (Wembley Arena), Einzel (Männer), Deutsche Starter: keine, Doppel (Männer), Deutsche Starter: keine FECHTEN (19.15 UHR*) (ExCeL), Florett Mannschaft (Männer), Deutsche Starter: Sebastian Bachmann, Peter Joppich, Benjamin Kleibrink GEWICHTHEBEN (15.30 UHR*) (ExCeL), bis 75kg (Frauen), Deutsche Starterinnen: keine KUNSTTURNEN (AB 14.00 UHR*) (North Greenwich Arena), Boden (Männer), Deutsche Starter: Marcel Nguyen, Sprung (Frauen), Deutsche Starterin-

nen: Oksana Chusovitina, Janine Berger, Seitpferd (Männer), Deutsche Starter: keine LEICHTATHLETIK (11.00 UHR*) (The Mall), Marathon (Frauen), Deutsche Starterinnen: Irina Mikitenko, Susanne Hahn; AB 19.35 UHR* (Olympic Stadium), Dreisprung (Frauen), Deutsche Starterinnen: keine, Hammerwerfen (Männer), Deutsche Starter: keine, 400m (Frauen), Deutsche Starterinnen: keine, 3000m Hindernis (Männer), Deutsche Starter: keine, 100m Finale (Männer), Deutsche Starter: keine RADSPORT (18.16 UHR*) (Velodrome), Omnium (Män-

ner), Deutscher Starter: Roger Kluge RINGEN (AB 18.25 UHR*) (ExCeL), griechisch-römisch, bis 55kg (Männer), Deutsche Starter: keine, griechischrömisch, bis 74kg (Männer), Deutsche Starter: keine SCHIESSEN (12.30 UHR*) (The Royal Artillery Barracks), Freie Pistole (Männer), Deutscher Starter: Florian Schmidt SEGELN (AB 13.00 UHR*) (Weymouth and Portland), Star (Männer), Deutsche Starter: Frithjof Kleen/Robert Stanjek, Finn (Männer), Deutsche Starter: keine

TENNIS (AB 13.00 UHR*) (Wimbledon), Einzel (Herren), Deutsche Starter: keine, Doppel (Damen), Deutsche Starterinnen: keine, Mixed, Deutsche Starter: Christopher Kas/ Sabine Lisicki WASSERSPRINGEN (19.00 UHR*) (Aquatics Centre), 3-m-Brett (Frauen), Deutsche Starterin: Katja Dieckow Gruppenspiele: HOCKEY (16.00 UHR*) (Riverbank Arena), Männer, 4. Spieltag: Deutschland – Niederlande * Ortszeit London

SPORT 1 1


Einfach schnell mit Visa

visa.de/goldenspace Usain Bolt Visa Europe Innovation Ambassador

0313-07-12_120723_Bolt_210x297_ISO.indd 1

Seit 端ber 25 Jahren stolzer Sponsor der Olympischen Spiele

03.08.12 15:25


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.