DSO Nachrichten 01/02 2012

Page 1

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

DSO Nachrichten

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

GrEnzwEGE | ArAbEllA StEinbAchEr | ton KoopmAn | KEnt nAGAno | mArtin hElmchEn ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

bEEthovEn | bErG | brAhmS | cAGE | JAnàcˇ EK | liGEti | mAhlEr | mozArt | proKofJEw | rAmEAu | rEbEl | SchönbErG | SchubErt

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ein Ensemble der


2

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

EDitoriAl

15.01. + 24.02.

Kammermusik: Klaviertrio mal zwei ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mit Kompositionen für Klaviertrio setzt das DSO zum Jahresanfang seine beliebte Kammermusikreihe in der Villa Elisabeth fort. Zwei Konzerte erkunden die Weiterentwicklung der Gattung nach Ludwig van Beethoven. Am 15.01. stellen Michael Mücke (Violine), Dávid Adorján (Violoncello) und Dirk Mommertz (Klavier) zwei Trios von Franz Schubert einem Werk von Dmitri Schostakowitsch gegenüber. Am 24.02. widmen sich Konzertmeister Bernhard Hartog, Cellist Mischa Meyer und Pianistin Sevimbike Elibay Klaviertrios der tschechischen Kompo| nisten Leoš Janácˇek und Bedrˇ ich Smetana. So 15. Jan | 17 uhr | villa Elisabeth fr 24. feb | 20.30 uhr | villa Elisabeth → siehe s. 8 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

16.01.

›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Seit 1959 ist die Konzertreihe ein Karrieresprungbrett für junge Musiker, die sich bereits in internationalen Wettbewerben bewährt haben und in Berlin die Gelegenheit zum Debüt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester erhalten. Zu ihnen gehörten etwa Jacqueline Du Pré und Daniel Barenboim, Jessye Norman und Cecilia Bartoli, aber auch Tugan Sokhiev, der zukünftige Chefdirigent des DSO. Am 16.01. stellen sich die Flötistin Daniela Koch und der Harfenist Emmanuel Ceysson mit Konzerten von Jacques Ibert und Alberto Ginastera dem Berliner Publikum vor. Als programmatischen Rahmen hat der Dirigent Francesco Angelico zwei Werke Maurice Ravels gewählt. | mo 16. Jan | 20 uhr | philharmonie → siehe s. 8 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Neue CD des DSO mit Christine Schäfer ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Ausnahmesopranistin Christine Schäfer hat gemeinsam mit dem DSO und dem Dirigenten Julien Salemkour die CD ›Arias‹ eingespielt. Sie schlägt mit Arien von Händel bis Messiaen einen spannungsvollen Bogen vom Barock bis weit ins 20. Jahrhundert. Ausgewählte Orchestersätze geben der Aufnahme den roten Faden. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung urteilte bereits begeistert: »Wer dieses einsame ›Cantiamo‹ so singen kann wie Christine Schäfer, der kann einfach alles singen. Sie beherrscht die Technik wie wenige. Sie weiß um […] die Geheim nisse der Musik. Und sie hat in Julien Salemkour und dem DSO | […] ideale Begleiter.« Erschienen am 2. Dezember 2011 bei Sony classical ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

DAS DSo im nEuEn JAhr

Spannende Begegnungen mit Meistern und Meisterwerken versprechen die Konzertmonate Januar und Februar beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Auch im Neuen Jahr ist Kent Nagano wieder bei seinem ehemaligen Orchester zu Gast, diesmal mit einem Wiener Programm. Ton Koopman spürt im dritten ›Grenzwege‹-Konzert barocken Weltvorstellungen nach, während Jonathan Nott die Komponisten Franz Schubert und Leoš Janácˇek ins Zentrum seines Berliner Konzertes stellt. Der junge Dirigent David Afkham ist mit Brahms’ Dritter Symphonie in der Philhar monie und im Kulturradio-Kinderkonzert zu erleben. Alban Bergs aufwühlendem Violinkonzert ›Dem Andenken eines Engels‹ widmet sich der Geiger Thomas Zehetmair; seine Kollegin Arabella Steinbacher – wie der Pianist Martin Helmchen vertritt sie die junge Generation – spielt Prokofjews Zweites Violinkonzert. Neuer und neuester Musik ist das Festival ›Ultraschall‹ verpflichtet: Eröffnungsund Abschlusskonzert gestaltet das DSO zusammen mit den Dirigenten Arturo Tamayo und Matthias Pintscher. Stars von morgen präsentiert das zweite Konzert der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹, und auch die Kammerkonzerte in der Villa Elisabeth stehen wieder auf dem Programm. → S.

→ S.

→ S.

→ S.

6 | Do 23. Februar

3 | So 12. Februar

4 | So 5. + Mo 6. Februar

→ S.

→ S.

7 | Fr 6. + Sa 7. Januar

7 | Fr 6. + Sa 7. Januar

3 | So 12. Februar

→ S.

→ S.

4 | Mo 6. Februar

7 | Mo 23. + So 29. Januar

Herzlich willkommen beim DSO!

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


DSO NACHRICHTEN 01/02 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

Ar AbEll A StEinbAchEr im GESpr äch

3

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Risiko ist ganz wichtig« Die Geigerin Arabella Steinbacher am 12.02. zu Gast beim DSO -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Als Tochter einer japanischen Sängerin und eines Münchner Klavierprofessors erhielt Arabella Steinbacher bereits mit drei Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Sie studierte bei der legendären Ana Chumachenko und gehört zu den gefragtesten Geigerinnen der jungen Generation. Brillante Virtuosität und berückende Klangschönheit verbindet die Ausnahmemusikerin mit einem breiten Repertoire und einer Liebe zur Musik des 20. Jahrhunderts. Nach ihrem DSO-Debüt im Jahr 2006 ist die zweifache ›ECHO Klassik‹-Gewinnerin am 12. Februar wieder beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zu Gast: mit Sergej Prokofjews Zweitem Violinkonzert unter der Leitung von Jonathan Nott. Frau Steinbacher, Sie haben das Geigenspiel zunächst nach der Suzuki­Methode erlernt, die anfangs ohne Noten arbei­ tet und viel Wert auf Hören und Nachspielen legt. Hat das Ihre Art, mit Musik umzugehen, beeinflusst? Ar AbEll A StEinbAchEr Ja, absolut. Mein Gehör wurde dadurch sehr gut geschult. Und so lerne ich auch heute noch am schnellsten: immer direkt über die Ohren, und danach über das Visuelle, das Notenbild. Dabei kommt mir mein photographisches Gedächtnis sehr zugute. Die Kombination von beidem ist sehr vorteilhaft. Wie studieren Sie ein neues Violinkonzert ein? A. S. Ich spiele es mit einem Pianisten und lerne dabei auch die Orchesterpartien sehr gut kennen. Als mein Vater noch lebte, habe ich mit ihm das ganze Repertoire durchgearbeitet, denn er konnte alles vom Blatt spielen. Sie erhielten bereits mit neun Jahren Unterricht bei Ana Chumachenco an der Musikhochschule in München. Haben Sie das als außergewöhnlich empfunden? A. S. Eigentlich nicht, denn mein Vater war dort Professor und ich bin dort praktisch aufgewachsen. Sicher, Frau Chumachenco hat mehr gefordert als mein bisheriger Lehrer. Sie ist selbst Solistin und hat mich zur Solistin ausgebildet. Ich musste mir ein sehr großes Repertoire erarbeiten: Zuerst die klassischen Stücke, Mozart-Violinkonzerte, Beethoven-Sonaten und Werke von Schubert, darauf legte sie großen Wert. Später kamen dann allmählich die größeren Konzerte von Tschaikowsky, Sibelius oder Prokofjew hinzu. Bestand für Sie die Gefahr, in jungen Jahren zu häufig aufzutreten? A. S. Nein, dazu war ich überhaupt nicht veranlagt. Wenn man mich damals zu sehr gedrängt hätte, würde ich heute wahrscheinlich nicht mehr spielen. Ich war ein sehr sensibles Kind und bin deswegen froh, dass ich beschützt wurde und genug Zeit hatte, ein großes Repertoire aufzubauen. Das konnte ich dann später abrufen.

Auf meine erste große Tour ging ich mit 18, da ist man verantwortungsbewusster und hat selbst etwas zu sagen. Stand für Sie der Wunsch, Musikerin zu werden, schon früh fest? A . S. Eigentlich wusste ich das schon immer; nicht aber, wie es funktioniert. Denn meine Eltern sind zwar Vollblutmusiker, mussten sich aber nie mit dem Musikbetrieb beschäftigen. Doch mein Berufseinstieg hat sich dann von alleine ergeben, durch Leute im Publikum meiner ersten Konzerte, die mich weiterempfohlen haben. Wer hat Sie auf Ihrem künstlerischen Werdegang be­ gleitet und unterstützt? A. S. Da gab es einige: Anne-Sophie Mutter hat mich in ihre Nachwuchsstiftung aufgenommen. Und mit 19 Jahren bin ich dem Geiger Ivry Gitlis begegnet, den ich dann regelmäßig in Paris besucht habe. Es war unglaublich inspirierend, ihn erzählen zu hören. Wahrscheinlich gibt es niemanden, der sich so wenig darum schert, was andere denken, wenn er bei einer Interpretation etwas Verrücktes wagt. Wie er seine Persönlichkeit in Musik umsetzt, finde ich faszinierend. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Prokofjews Musik ist überaus tänzerisch und elegant.« ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ist er für Sie ein künstlerisches Vorbild, weil er sich nicht zu sehr um Erwar tungen anderer kümmert? A. S. Ja, denn man muss sich immer wieder davon befreien. Wir sind von der Perfektion heutiger CD-Aufnahmen stark beeinflusst. Anders als früher klingt heute vieles makellos und ein wenig steril, und dann wird das auch auf der Bühne erwartet. Davon muss man sich frei machen und etwas riskieren. Das war auch das Motto meiner Lehrerin: Risiko ist ganz wichtig. Man sollte technisch kontrolliert spielen, emotional aber risikobereit. Man sollte Spontaneität auf der Bühne zulassen. Das stellt gerade bei Radio- oder Fernsehmitschnitten eine große Herausforderung dar. Ihr Repertoire schließt viele Werke des 20. Jahrhun­ derts ein. Was schätzen Sie daran besonders? A . S. Ich liebe Abwechslungsreichtum. Ich spiele gerne einmal Beethoven, darauf das selten aufgeführte Hindemith-Konzert, dann wieder ein Mozart-Concerto und danach Gubaidulinas ›Offertorium‹. Man ist ein Cha mä leon und muss sich in das jeweilige Stück hineinversetzen. Nichts finde ich schlimmer als Eintönigkeit, deshalb versuche ich, Stücke zu spielen, die seltener aufgeführt werden – wenn Veranstalter sich trauen.

Sie haben einmal gesagt, dass Sie sich zur Musik des 20. Jahr­ hunderts stark hingezogen fühlten, weil sie die Grausamkeit der heutigen Zeit so unverblümt widerspiegele … A . S. Gerade bei einem Schostakowitsch-Konzert spürt man, was dieser Mensch durchgemacht und erlebt hat. Als Interpret kann man die Brutalität der Zeit in die Musik übersetzen und dabei aus sich herausgehen. Das hat etwas sehr Befreiendes. Deswegen schätze ich diese Werke. In einer Phase meines Lebens war ich froh, erst einmal keinen Mozart mehr zu spielen [lacht]. Doch jetzt genieße ich das wieder sehr. Mozarts Werke sind unglaublich elegant und auf eine andere Art furchtbar schwer, was sie so reizvoll macht. Sie spielen im Februar das Zweite Konzert von Prokofjew beim DSO. Was assoziieren Sie mit diesem Werk? A. S. Ich muss dabei immer an seine Ballettmusiken denken, besonders an ›Romeo und Julia‹. Beide Werke sind fast zeitgleich entstanden … A . S. Genau, da gibt es viele Gemeinsamkeiten. Bei Prokofjews Konzert geht es mir immer so, als würde ich in einer Theatervorstellung sitzen. Ich bin emotional dabei und werde von der Musik berührt, aber ich bin immer auch Zuschauerin – anders als bei Schostakowitsch, wo man mittendrin ist; er packt einen direkt am Herzen. Doch Prokofjews Musik hat ebenfalls Stellen, in die man viel hineingeben kann, und sie bleibt dabei trotzdem überaus tänzerisch und elegant. Vor allem der zweite Satz ist unglaublich schön und gesanglich. Wie geht der Pianist Prokofjew mit der Geige um? Ist das Konzert sehr geigerisch geschrieben? A. S. Man hört nicht heraus, dass er Pianist war, so schlimm ist es nicht [lacht]. Aber es liegt teilweise etwas ungemütlich, hat ein paar unangenehme Stellen und Sprünge; dennoch kann man es gut spielen … Welcher Werke oder Projekte wollen Sie sich zukünftig noch annehmen? A. S. Es gibt einige selten aufgeführte Violinkonzerte, die ich gerne spielen würde, etwa das Britten-Konzert. Auch habe ich bislang außer den Werken mit Klavier wenig Kammermusik gemacht. Dennoch genieße ich es momentan sehr, mit Orchestern aufzutreten. Zeit habe | ich ja noch genug. das Gespräch führte maximilian rauscher. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So 12. feb | 20 uhr | philharmonie | 18.55 uhr Einführung JonAthAn nott | Arabella Steinbacher Violine leoš Janácˇek ›taras bulba‹ Sergej prokofjew Violinkonzert nr. 2 g-moll franz Schubert symphonie h-moll ›unvollendete‹ karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


4

KinDErKonzErt | DAviD AfKhAm unD mArtin hElmchEn

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir entdecken eine Symphonie Kinderkonzert am 05.02.

von chriStiAn Schruff

In jedem Kulturradio-Kinderkonzert spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin auf der Bühne im Großen Sendesaal des rbb. Aber bislang haben wir nur ganz selten darüber gesprochen, was eigentlich eine Symphonie ist. Im 39. Kulturradio-Kinderkonzert ist es endlich soweit: »Wir entdecken eine Sinfonie« – die Dritte meines Lieblingskomponisten Johannes Brahms. Er hat von 1833 bis 1897 gelebt und war genau 50 Jahre alt, als er sie geschrieben hat. Eine Symphonie zu entdecken, das heißt eine gute halbe Stunde Musik kennenzulernen, die erst einmal nur Musik ist: Melodien, Töne, Rhythmen, Klänge von den verschiedenen Instrumenten des Orchesters, mal schnell, mal langsam, mal laut, mal leise. Also: keine Geschichte mit den Abenteuern eines Helden. Und doch kann man auch in einer Sinfonie Spannendes entde cken. Da gibt es stürmische Stellen, aufgeregte Klänge oder zart Verträumtes, Mächtiges und Lustiges. Es gibt

sogar immer wieder Abschnitte, an denen ich eine Gänsehaut bekomme. Woran liegt das? Dieses Geheimnis wollen wir am 5. Februar erkunden. Apropos Geheimnis: Johannes Brahms hat in seiner Dritten Symphonie sogar eine geheime Botschaft versteckt, in den drei ersten Tönen. Im Konzert werden wir diese Töne ganz genau kennenlernen, um hinter das Geheimnis zu kommen. Außerdem werden wir herausfinden, warum es in einem großen Sinfonie-Orchester viele Musiker mit Streichinstrumenten gibt, von den Holz- und Blechblasinstrumenten aber nur wenige. Wer bis hierher gelesen hat, wundert sich vielleicht, warum es mal »Sinfonie« und mal »Symphonie« heißt. »Symphonie« ist ein Wort, das aus dem Altgriechischen kommt: »sym« heißt »zusammen«, »phone« heißt »Stimme, Ton, Klang«, »Symphonie« heißt also »Zusammenklang«. Und wenn man es »Symphonie« schreibt, dann schreibt man es auf die griechische Art. Orchesterstücke mit die-

sem Namen wurden aber in Italien erfunden, ungefähr im 17. Jahrhundert. Und die Italiener nannten sie »Sinfonia«. Heute kann man also eigentlich schreiben, wie man will. Dirigent ist übrigens ein junger Mann, der 150 Jahre jünger ist als Johannes Brahms: David Afkham kam 1983 in Freiburg auf die Welt, und nachdem er 2010 den Salzburger Preis für junge Dirigenten bekommen | hat, startet er gerade seine große Karriere. Vor dem konzert bietet das open house ab 10.30 uhr wieder die Gelegenheit, allerlei musikinstrumente auszuprobieren. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So 5. feb | haus des rundfunks 10.30 uhr open house | 12 uhr kulturradio-kinderkonzert ›Wir entdecken eine Symphonie‹ DAviD AfKhAm | christian Schruff moderation Johannes brahms symphonie nr. 3 F-dur Für kinder ab 6 Jahren. karten zu 4 ¤ | Erwachsene 10 ¤

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Junger Blick auf große Traditionen David Afkham und Martin Helmchen am 06.02. mit Ligeti, Mozart und Brahms von mA ximiliAn r AuSchEr -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Im Konzert am 6. Februar begegnen zwei junge Meister ihres Fachs drei »Klassikern« des Repertoires aus drei Jahrhunderten, von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms und György Ligeti. Sie richten einen neuen Blick auf die musikalische Tradition, befragen sie auf ihre individuelle Art und machen sie sich zu eigen. Der Berliner Pianist Martin Helmchen hat als Gast der bedeutendsten Orchester, in Solo-Abenden und mit Kammermusik bewiesen, dass gerade die junge Generation mit einer frischen musikalischen Stimme aufwartet. Beim DSO ist Helmchen kein Unbekannter. Er gab seinen Einstand im Jahr 2003 in der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ – zusammen mit Tugan Sokhiev, dem Designierten Chefdirigenten des Orchesters. ErnSthAftiGKEit unD AuSDrucK

Im Februar wird Martin Helmchen Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 interpretieren. Es entstand 1786 während der Arbeiten an ›Le nozze di Figaro‹ und scheint seinem Komponisten nicht leicht gefallen zu sein: Einen derart häufig korrigierten Autographen findet man bei Mozart selten; ebenso die ungewöhnliche Tonart c-Moll. Mit seiner Ernsthaftigkeit, Dramatik und der brillanten Verwobenheit von Ausdruckskraft und kunstvoller Gestaltung nimmt es eine herausragende Stellung unter den Klavierkonzerten Mozarts ein. Es ist kein reines Virtuosenstück, das Werk als Ganzes steht im Vordergrund. Dieser Charakter wird dadurch untermauert, dass Gesamtkonzept und Partitur wohl bereits vor der Komposition der Solostimme feststanden, die Mozart dann zu einem dichten, reichen Klanggespinst mit dem Orchestersatz verflocht. Eine ähnliche Geschlossenheit charakterisiert auch Johannes Brahms‘ Dritte Symphonie, komponiert 1883, ein

gutes Jahrhundert nach Mozarts Klavierkonzert. Verglichen mit den zwei Jahrzehnten, die sich der überkritische Komponist mit seiner Ersten Symphonie plagte, entstand sie rasch, innerhalb nur eines Sommers. Die Abgerundetheit der Form wird von Brahms ungewöhnlich betont: Er lässt das Finale mit einem nach Dur gewendeten Rückgriff auf den Beginn des Kopfsatzes enden – nicht etwa gewaltig, sondern mit einem matt verhaltenen, aber dennoch glanzvollen Strahlen im Pianissimo.

in Worte fasste. Kontrastreiche Verläufe fehlen, es gibt keine Melodien, nur ein stetes Fortschwingen winziger Teilchen. Zunächst begegnet ›Atmosphères‹ dem Hörer als eine Folge statischer Klangmassen; doch auf den zweiten Blick öffnet sich ein faszinierender Kosmos kleinster Bewegungen: Riesige Toncluster entsteigen langsam dem akustischen Nichts, schimmern in Farben, die verschmelzen, formen Bilder, die verschwimmen, und vergehen wieder in der Stille. Eine ganze Welt allein aus Klang. |

fASziniErEnDE miKropolyphoniE

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

David Afkham, mit Ende Zwanzig ein Altersgenosse Helmchens, gehört zu den vielversprechenden Nachwuchskünstlern am Dirigenten-Pult. Er wurde im vergangenen Jahr erster Preisträger des ›Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award‹ und war zwei Jahre lang Assistent beim London Symphony Orchestra. Diese Position hat er momentan beim Gustav Mahler Jugendorchester inne, zudem ist er ›Conducting Fellow‹ beim Los Angeles Philharmonic Orchestra. Der musikalischen Nachwuchsarbeit, die in Kalifornien zu seinen Aufgaben gehört, widmet er sich auch bei seinem DSO-Gastspiel: Am Tag vor dem Symphoniekonzert übernimmt David Afkham die Leitung des Kulturradio-Kinderkonzerts im Großen Sendesaal (siehe oben). An den Anfang des Konzertabends stellt er mit ›Atmosphères‹ eines der Hauptwerke György Ligetis aus dem Jahr 1961. Anders als bei Mozart und Brahms gibt es hier keine Fortspinnung, aber auch »keine gegensätzlichen Elemente und Wechselbeziehungen mehr; die verschiedenen Zustände des musikalischen Materials lösen einander ab, oder es wandelt sich einer unmerkbar in den anderen um«, wie Ligeti selbst das Prinzip seiner Komposition

mo 6. feb | 20 uhr | philharmonie | 18.55 uhr Einführung DAviD AfKhAm | martin helmchen klavier György ligeti ›atmosphères‹ wolfgang Amadeus mozart klavierkonzert nr. 24 c -moll Johannes brahms symphonie nr. 3 F-dur karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤ -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeige

dso-berlin.de /foerderkreis

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


DSO NACHRICHTEN 01/02 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

imprESSionEn von DEr JApAn-tournEE 2011

5

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

links oben: die burg von matsumoto, erbaut 1504 rechts oben: orchestermitglieder mit dirigent yutaka sado rechts mitte: solidaritätskonzert in natori rechts unten: Vom tsunami verwüsteter landstrich bei natori links unten: schlussapplaus in der tokioter nhk hall

Klassikhunger Impressionen von der Japan-Tournee des DSO (22.10. – 6.11.) von bEnJAmin DriES

13 Konzerte innerhalb von 16 Tagen an 11 verschiedenen Orten, Abend für Abend voll besetzte Säle bei insgesamt 25.306 verkauften Karten – so liest sich die Bilanz der 13. Japan-Tournee des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, die mit dem letzten Konzert am 6. November 2011 zu Ende ging. Gemeinsam mit dem japanischen Dirigenten Yutaka Sado und dem jungen bulgarischen Pianisten Evgeni Bozhanov trat das Orchester in Matsumoto, Tokio, Fuji, Yokohama, Niigata, Nagaoka, Nagoya, Hyo¯go, O¯tsu und Sapporo auf. Die Zahlen und Fakten zeugen von großen Leistungen – einer hohen Frequenz an Ortswechseln und einem gigantischen »Klassikhunger« des japanischen Publikums –, und doch vermitteln sie nur die halbe Wahrheit, treffen nicht den Kern der Unternehmung, die erlebten Emotionen und zwischenmenschlichen Begegnungen. Ein StücK normAlität

Schon in der Vorbereitung unterschied sich die Gastspielreise deutlich von vorhergehenden »Ausflügen« ins Land der aufgehenden Sonne. Nach den Auswirkungen der März-Katastrophe ging es diesmal um so vieles mehr als nur darum, Konzerte auf höchstem Niveau zu bieten. Die tiefen Einschnitte, die Erdbeben, Tsunami und atomarer Gau für Mensch und Natur mit sich brachten, ließen keinen der über 120 an der Tournee beteiligten Personen im Vorfeld unberührt. Etliche Orchester und Solo-Künstler hatten in diesem Jahr ihr Japan-Engagement bereits abgesagt, und dennoch stand für das DSO nach reiflichen Erwägungen fest, den Menschen des asiatischen Inselstaats gerade jetzt mit dem bescheidenen Mittel der Musik ein Stück Normalität nicht zu versagen. »Seit Jahrzehnten kommen wir sehr gerne nach Japan. Wir lieben die Menschen, ihre Gastfreundschaft, Herzlichkeit und die Begeisterung für die Musik, die wir auch in diesem Jahr in jedem Konzert erleben dürfen. So ist es uns eine Herzensangelegenheit, Ihnen in schwierigen Zeiten musikalisch solidarisch zur Seite zu stehen. Jedes Konzert der Tournee ist für uns wichtig, dieses jedoch von ganz besonderer Bedeutung.« Mit diesen Worten wandte sich Orchestervorstand Michael Mücke an das Publikum in Natori, einer Stadt bei Sendai, die – nur acht Kilometer im Landesinneren gelegen – von der Flutwelle verheerend getroffen worden war. Autowracks, Schiffsleichen, Häuserruinen und überschwemmte Wiesen zeugen noch heute von der Naturgewalt, die über den Landstrich hinwegging. hoffnunG unD troSt

Mitglieder des Orchesters gaben hier unter Betei ligung von Yutaka Sado ein Solidaritätskonzert für die betroffenen Familien und deren Angehörige. Der Veranstaltungsort Shimin Kaikan, der kleinste und einzige unversehrte von drei Sälen des lokalen Kulturzentrums, hatte noch bis vor kurzem als Notunterkunft gedient. Der Bürger-

meister Natoris, Isoo Sasaki, wandte sich nach der Aufführung ans Orchester: »Wir können Ihnen allen nicht genug danken, dass Sie heute in unsere Stadt gekommen sind, um Hoffnung und Trost zu bringen. Ihr Konzert war für uns nicht nur eine große Freude, sondern es hat vor allem auch heilende Kraft gespendet.« Ermöglicht wurde das Solidaritätskonzert, das zum emotionalen Zentrum der Tournee wurde, durch die großzügige Unterstützung von Bayer in Japan. hErzlichKEit unD EuphoriE

Unbestrittene Höhepunkte der Tournee waren die beiden Tokioter Konzerte, zum einen in der mit 3800 Plätzen riesig dimensionierten NHK Hall, zum anderen in der für ihre Akustik weltweit gepriesenen Suntory Hall. »Fesselnd war zu erleben, wie das DSO von Abend zu Abend intensiver spielte, spontaner reagierte, müheloser in den Konzernmotiv_EU_158x68_News.qxd:Layout 1

Übergängen, mit substanzreichem Streicher-Pianissimo und fabelhaften Bläsersoli, und wie es mit dem Energetiker Sado interaktiv kooperierte«, so urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach der Tournee. Das japanische Publikum zeigte sich ebenso euphorisch. Selten widerfährt es einem Orchestermusiker in Europa, dass er nach einer Aufführung am Künstlerausgang Autogramme geben oder den noch bis zur Abfahrt des Orchesters wartenden Fans zum Abschied winken darf. Hier wurde die überaus herzliche Aufnahme für die Mitglieder des DSO | Wirklichkeit. die tournee ist auf den internetseiten des orchesters unter dso-berlin.de/blog anhand von text-, Foto- und Videobeiträgen dokumentiert.

29.11.2011

9:29 Uhr

Seite 1

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeige

Exploring Life

Fulfilling Dreams

We live in a world of continuous change. In order to meet the challenges this presents, research is under way in Bayer's three subgroups: HealthCare, CropScience and MaterialScience. www.bayer.com

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


6

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

›GrEnzwEGE‹ (3.)

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Am AnfAng WAr die grenze

anderes, nicht weniger versuchsfreudiges gegenüber: eine Suite aus Jean-Philippe Rameaus Ballett-Oper ›Les Indes galantes‹. DiE wElt AlS GrEnzübErSchrEitunG

Wer die Welt im wörtlichen oder übertragenen Sinn »erfahren« will, muss Grenzen überschreiten, auch solche, die man nicht sieht, auch musikalische, sofern man die Tonkunst zu den wichtigen Welterfahrungen rechnet. Jean-Philippe Rameau tat dies, und er war seinerseits darauf bedacht, die Musik in der Universalität ihrer Möglichkeiten zu erkennen, geistig zu durchdringen und schöpferisch zu gestalten. Deshalb wandte er sich kurz, ehe er sein fünftes Lebensjahrzehnt vollendete, einem Genre zu, für das er zuvor noch nichts geschrieben hatte: dem Musiktheater. Dieser Begriff umfasste im damaligen Frankreich sehr viel: Oper, Ballett, Tragödie, Komödie und all die denkbaren Mischformen zwischen ihnen. Mit der Entscheidung für das vielgestaltige Feld zwischen Musik, Tanz und Schauspiel wagte Rameau die erste Grenzüberschreitung. Die zweite riskierte er mit dem Stoff, den er für das dritte seiner Bühnenwerke wählte. »Les Indes« nannte man damals das östliche wie das westliche Indien – alles, was von Europa aus betrachtet auf und hinter dem indischen Subkontinent liegt, und den ganzen Erdteil, den Kolumbus bei seiner Expedition für Indien hielt. »Les Indes« – das waren Asien und Amerika, im übertragenen Sinne aber bezeichnete es »ganz allgemein ein unbekanntes, außereuropäisches Land«. Rameau macht auf seiner imaginären Rundreise viermal Station: in der Türkei, in Peru, in Persien und in Nordamerika. Der exotische Eindruck, den der Komponist mit seiner Musik vermitteln will, beruht nur in einem Fall auf eigener Hörerfahrung. 1725 traten zwei Ureinwohner aus dem späteren US-Bundesstaat Louisiana, der vor allem von Franzosen besiedelt wurde, in Paris auf und tanzten zu ihrer Musik. Ihren Klang versuchte Rameau kurz darauf in einem Cembalostück zu treffen, und dann wieder in der Ballett-Oper von 1735. Was dort als ›Tanz der großen Friedenspfeife‹ überschrieben ist, wurde zu einem regelrechten Schlager. Die Dinge jenseits ihrer Grenzen faszinieren die Menschen seit eh und je. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Ich wagte es, der Konfusion der Elemente die der Harmonien zuzugesellen.« Jean-Féry Rebel

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

DiE vErK AnntE ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ton koopman leitet am 23.02. das dritte ›Grenzwege‹-konzert ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nach den Vorstellungen alter Mythen begann die Erschaffung der Welt mit Grenzziehungen. Licht schied sich von der Finsternis, Wasser vom Land, die Luft von den übrigen Elementen. Nach einer griechischen Sage kam am Ende noch die Trennung der Geschlechter hinzu. Schon lange, bevor Joseph Haydn sein Oratorium ›Die Schöpfung‹ schrieb, erkannte ein französischer Komponist die Musikalität, die in der Urgeschichte der Welt verborgen liegt, im chaotischen Durcheinander, der systematischen Trennung und der geordneten Vermischung der Elemente. Jean-Féry Rebel, dem älteren Zeitgenossen von Antonio Vivaldi, Jean-Philippe Rameau, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, wurde lange Zeit nur eine versteckte Ecke im großen Gedächtnisspeicher der Musikgeschichte eingeräumt. Doch Künstler und Historiker, die sich mit dem Zeitalter des Barock auseinandersetzten, stießen immer wieder auf seinen Namen, denn eine seiner Kompositionen zählte im frühen 18. Jahrhundert zu den Publikumslieblingen: die Suite ›Les élémens‹ (Die Elemente). Ein faszinierendes Stück, denn es beginnt

ganz modern, mit einem Cluster aus allen Tönen einer Tonart, der »Vorstellung des Chaos«, der Haydn eine ganze Ouvertüre widmete, in einem einzigen Akkord. Die »Konfusion der Elemente« löst sich auf, droht erneut und gibt schließlich Charakterstücke, bezeichnende Wendungen und musikalische Symbole für die vier Elemente frei. Die »Elementen-Suite« ist das Meisterwerk eines Komponisten, der schon als Achtjähriger von JeanBaptiste Lully, der musikalischen Autorität am Hofe des Sonnenkönigs, in künstlerische und pädagogische Obhut genommen wurde. Mit Rebels kühnem Werk eröffnet Ton Koopman das dritte Konzert in der Reihe ›Grenzwege‹, die sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Seit Jahren arbeitet der holländische Musiker, ein ausgewiesener Spezialist für die Bach-Zeit und zunehmend auch für die klassische Ära, mit dem DSO zusammen. Musiker und Publikum schätzen die ansteckende Spontaneität seiner Aufführungen. Sie baut auf solider und konsequenter Probenarbeit auf. Dem experimentellen Werk Rebels stellt Koopman ein

Man bezeichnete Beethovens Zweite Symphonie gerne als die »Mozartische« unter seinen Neunen. Unterton: Nach dem Wagnis der Ersten geht der Komponist einen kleinen Schritt zurück in anerkannte Gefilde. War es so? Zweifel sind angezeigt, denn die Zweite ist länger als die Erste, ihre langsame Einleitung ambitionierter, ihr Finale stärker ausgebaut. Zu Mozart gibt es viele gedankliche Beziehungen, zum Teil bis in die Themenformulierungen, doch nicht zum Mozart der Symphonien, sondern zum Mozart des Musiktheaters, insbesondere zu seiner ›Zauberflöte‹, die Beethoven besonders schätzte. Historisch kommt die Gattung der Symphonie aus dem Theater, denn sie entwickelte sich aus der Einleitungsmusik, die man »Sinfonia« nannte. Sie hat Theater verinnerlicht, indem sie »eine Art musikalischer Handlung präsentiert, mit verschiedenen Charakteren und einer Ereignishaftigkeit im Sinne des vielfältigen Wechselns von Stimmungen« (Dieter Rexroth). Beethoven leistete mit seiner Zweiten eine doppelte Grenzüberschreitung: Er erinnerte einerseits an die Herkunft der instrumentalen Form, und er demonstrierte andererseits den Anspruch von Universalität, den er in die Symphonie legte: Sie kann vieles in sich aufnehmen, auch das Drama, auch Wirkungsweisen des Theaters, und sie bleibt dabei doch ganz und gar Musik. In dieser entschie| denen Offenheit liegt ein Geheimnis ihrer Wirkung. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

›Grenzwege‹ (3.) Do 23. feb | 20 uhr | philharmonie | 18.55 uhr Einführung ton KoopmAn leitung und orgel Jean-féry rebel ›les élémens‹ Jean-philippe rameau suite ›les indes galantes‹ Joseph haydn orgelkonzert nr. 1 c-dur ludwig van beethoven symphonie nr. 2 d-dur karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


KEnt nAGAno | ultr A SchAll

DSO NACHRICHTEN 01/02 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

7

Klänge aus Wien Kent Nagano dirigiert das DSO am 06. + 07.01. in der Kölner und der Berliner Philharmonie von Jörn riEcKhoff -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vor zwanzig Jahren debütierte Kent Nagano beim DSO mit Werken der damals neuen und neuesten Musik. Heute ist er Ehrendirigent des Orchesters und kann auf eine erfolgreiche Amtszeit als Chefdirigent in den Jahren 2000 bis 2006 zurückblicken, der zahlreiche Wiedereinladungen folgten. Zu seinen Markenzeichen in der Zusammenarbeit mit dem DSO zählt die sorgfältige Programmkonzeption, in der Meisterwerke der Musikgeschichte über Epochengrenzen hinweg neu beleuchtet werden. Für das zweite Konzertprogramm mit seinem ehemaligen Orches ter in der laufenden Saison hat Nagano drei Werke von Wiener Komponisten ausgewählt, die das Musikleben der Stadt in besonderer Weise geprägt haben. Das DSO und Thomas Zehetmair sind unter Nagano am 7. Januar 2012 mit Werken von Franz Schubert, Alban Berg und Arnold Schönberg in der Berliner Philharmonie zu erleben; einen Tag zuvor erklingt dasselbe Programm in der Philharmonie Köln, im Festkonzert zum 50-jährigen Jubiläum des Deutschlandfunks. muSiKStADt wiEn

Wien war seit dem Spätmittelalter nicht nur ein politisches Machtzentrum, sondern auch ein Anziehungsort für Künstler und Musiker aus aller Welt. Schon Antonio Vivaldi, der erfolgreichste Opernunternehmer und Violinvirtuose seiner Zeit, folgte dem Ruf der Habsburger an die Donau. Jahrzehnte später setzten Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven mit ihren Kompositionen Maßstäbe, die als »Wiener Klassik« in die Geschichte eingingen. Im späten 19. Jahrhundert waren die Wahl-Wiener Johannes Brahms und Anton Bruckner Symbolfiguren in der kulturpolitischen Diskussion um die Zukunft der Orchestermusik. Besondere Berühmtheit erlangte Arnold Schönberg zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Experimenten zur Erweiterung der Tonalität. Gemeinsam mit seinen wichtigsten Schülern Anton Webern und Alban Berg bildete er den Kern der Zweiten Wiener Schule. romAntiK, moDErnE unD SymboliSmuS

In dem Konzertprogramm des DSO für den 6. und 7. Januar stoßen Werke unterschiedlicher Stilepochen aufeinander. Schubert komponierte seine Fünfte Symphonie als Neun-

zehnjähriger, auf dem Höhepunkt seiner Begeisterung für Wolfgang Amadeus Mozart. In seinem Tagebuch finden sich Sätze voll romantischer Schwärmerei: »O Mozart, unsterblicher Mozart!« Mit einer ungewöhnlich kleinen Bläserbesetzung – ohne Trompeten, Pauken und Klarinetten – erweckte Schubert das leichte Klangbild der Klassik wieder zum Leben. Den Rückbezug auf die große musikalische Vergangenheit suchte auch Berg in seinem Violinkonzert aus dem Jahr 1935, dem er den Untertitel ›Dem Andenken eines Engels‹ gab. Im letzten Satz zitierte er den BachChoral ›Es ist genug‹ als trostspendende Antwort auf den frühen Tod von Manon Gropius – der Tochter Alma MahlerWerfels und Walter Gropius’ –, der dieses Konzert gewidmet ist. Berg setzte ihrer Lebensfreude unter anderem im ersten Satz mit Anklängen an die Kärntener Volksmusik ein Denkmal. Bevor Schönberg Alban Berg als Schüler annahm und mit diesem die westliche Tonsprache revolutionierte, komponierte er Werke im Stil der Spätromantik. Ein besonders eindrucksvolles Stück ist die Symphonische Dichtung ›Pelleas und Melisande‹ aus dem Jahr 1905. Richard Strauss, damals berühmt für seine Werke dieser Gattung, hatte Schönberg persönlich das gleichnamige Drama von Maurice Maeterlinck zur Vertonung empfohlen. Das Lebensgefühl des Symbolismus ist darin verarbeitet: Man empfand das Leben als vorherbestimmt vom Schicksal, dessen Geheimnisse sich durch Vorausahnung mitteilten. Schönbergs Kongenialität zeigt sich in der detailreichen Vertonung der symbolisch aufgeladenen Handlung, mit der er die verwunschene Atmosphäre des | Dramas nachempfand. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

fr 6. Jan | 20 uhr | philharmonie Köln Festkonzert 50 Jahre deutschlandfunk Sa 7. Jan | 20 uhr | philharmonie berlin 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber KEnt nAGAno | thomas zehetmair Violine franz Schubert symphonie nr. 5 b-dur Alban berg Violinkonzert ›dem andenken eines Engels‹ Arnold Schönberg ›Pelleas und melisande‹ karten von 20 ¤ bis 58 ¤ | aboPlus-Preis ab 17 ¤

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

›Ultraschall‹ Das Festival für neue Musik am 23. + 29.01 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

John Cage wäre im Jahr 2012 einhundert Jahre alt geworden. Dieses Jubiläum hat ein weltweites Nachdenken über den Einfluss des amerikanischen Komponisten auf das Komponieren im 20. und 21. Jahrhundert ausgelöst. Mit der Aufführung eines seiner Orchesterwerke gibt das ›Ultraschall‹-Festival ein klares Statement ab: ›Thirty pieces for Five Orchestras‹ von 1981 bietet eine aussagekräftige Grundlage für eine Diskussion, an der sich jedermann beteiligen kann. Es ist eines seiner repräsentativen, aber selten zu hörenden Werke. Mit Stille und Zufall hat es zu tun, vor allem aber mit einem neuen Hören. John Cage löste damit eine Revolution in der Orchestermusik aus: Die gewohnten Orchesterhierarchien oder Gruppen sind demontiert. Die Musiker spielen im Raum verteilt in ganz neuen Konstellationen. Fünf Dirigenten geben ihnen jeweils ihr eigenes Tempo. Es ist eine Herausforderung an die Musiker, die sich aufs Schönste auswirken kann – oder zum Desaster wird. Primus inter pares ist der Dirigent Arturo Tamayo, der dieses Stück schon einmal, 1983 in Italien, gemeinsam mit John Cage erarbeitet hat. AKuStiSchE l AbyrinthE

Luigi Nono teilte das Orchester in seinem Stück ›No hay caminos, hay que caminar‹ sogar in sieben kleinere Gruppen auf. Er liebte das akustische Labyrinth seiner Heimatstadt Venedig und wollte das Staunen über die Bewegungen der Klänge, die vom Wasser reflektiert an jeder Häuserecke und an jedem kleinen Platz anders widerhallten, in den Konzertsaal übertragen. So wurde sein Thema zum Impuls für die Form: »Wanderer, es gibt keinen Weg, es gibt nur das Wandern.« Dirigieren wird Matthias Pintscher, der in seinem jüngsten Violinkonzert ›Mar’eh‹ die Aura | des Zarten beschwört. dr. margarete Zander (rbb) gestaltet seit 2005 zusammen mit dr. rainer Pöllmann (deutschlandradio kultur) das Programm des Festivals ›ultraschall‹. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

›ultraschall‹ – Das festival für neue musik mo 23. + So 29. Jan | 20 uhr | haus des rundfunks → Programme siehe s. 8 karten über den rbb-shop: tel 030. 97 99 38 49 99 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeige

--------------------------------------------------------------------------------- ------------


KonzErt vorSchAu | imprESSum

DSO NACHRICHTEN 01/02 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

8

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

fr 6. Jan | 20 uhr | philharmonie Köln Festkonzert 50 Jahre deutschlandfunk Sa 7. Jan | 20 uhr | philharmonie berlin 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber KEnt nAGAno | thomas zehetmair Violine franz Schubert symphonie nr. 5 b-dur Alban berg Violinkonzert ›dem andenken eines Engels‹ Arnold Schönberg ›Pelleas und melisande‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

So 15. Jan | 17 uhr | villa Elisabeth | kammerkonzert michael mücke Violine | Dávid Adorján Violoncello mit Dirk mommertz klavier Dmitri Schostakowitsch klaviertrio nr. 1 franz Schubert notturno für klaviertrio Es-dur franz Schubert klaviertrio nr. 2 Es-dur ---------------------------------------------------------------------------------------------

mo 16. Jan | 20 uhr | philharmonie debüt im deutschlandradio kultur 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber fr AncESco AnGElico | Daniela Koch Flöte Emmanuel ceysson harfe maurice ravel ›le tombeau de couperin‹ Jacques ibert Flötenkonzert Alberto Ginastera harfenkonzert maurice ravel suite ›ma mère l'oye‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

mo 23. Jan | 20 uhr | haus des rundfunks ›Ultraschall‹ – das festival für neue musik 210. konzert ›musik der Gegenwart‹ Arturo tAmAyo | pellegrini Quartett John cage ›thirty Pieces for Five orchestras‹ misato mochizuki ›musubi‹ morton feldman ›string Quartet and orchestra‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

So 29. Jan | 20 uhr | haus des rundfunks ›Ultraschall‹ – das festival für neue musik 211. konzert ›musik der Gegenwart‹ mAtthiAS pintSchEr | hae-Sun Kang Violine Dai fujikura ›tocar y luchar‹ matthias pintscher Violinkonzert ›mar'eh‹ mark Andre ›… hij …‹ luigi nono ›no hay caminos, hay que caminar … andrej tarkowsky‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

fEbruAr 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

So 5. feb | haus des rundfunks 10.30 uhr open house | 12 uhr kulturradio-kinderkonzert ›Wir entdecken eine Symphonie‹ DAviD AfKhAm | christian Schruff moderation Johannes brahms symphonie nr. 3 F-dur

---------------------------------------------------------------------------------------------

mo 6. feb | 20 uhr | philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber DAviD AfKhAm | martin helmchen klavier György ligeti ›atmosphères‹ wolfgang Amadeus mozart klavierkonzert nr. 24 c -moll Johannes brahms symphonie nr. 3 F-dur ---------------------------------------------------------------------------------------------

So 12. feb | 20 uhr | philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber JonAthAn nott | Arabella Steinbacher Violine leoš Janácˇek ›taras bulba‹ Sergej prokofjew Violinkonzert nr. 2 g-moll franz Schubert symphonie h-moll ›unvollendete‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

›Grenzwege‹ (3.) Do 23. feb | 20 uhr | philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber ton KoopmAn leitung und orgel Jean-féry rebel ›les élémens‹ Jean-philippe rameau suite ›les indes galantes‹ Joseph haydn orgelkonzert nr. 1 c-dur ludwig van beethoven symphonie nr. 2 d-dur ---------------------------------------------------------------------------------------------

fr 24. feb | 20.30 uhr | villa Elisabeth | kammerkonzert bernhard hartog Violine | mischa meyer Violoncello mit Sevimbike Elibay klavier leoš Janácˇek ›Pohádka‹ (märchen) für Violoncello und klavier leoš Janácˇek Violinsonate bedrich Smetana klaviertrio g-moll ---------------------------------------------------------------------------------------------

märz 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

Do 1. märz | 20 uhr | philharmonie fr 2. märz | 20 uhr | philharmonie jeweils 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber tuGAn SoKhiEv | Ewa podles alt rundfunkchor berlin michael Gläser Sergej prokofjew ›alexander newski‹ – kantate für mezzosopran, chor und orchester Dmitri Schostakowitsch symphonie nr. 4 c -moll in Zusammenarbeit mit dem rundfunkchor berlin ---------------------------------------------------------------------------------------------

fr 9. märz | 22 uhr | Ethnolog. museum ›notturno‹ – nächtliches Kammerkonzert in kooperation mit der stiftung Preußischer kulturbesitz Einlass ab 20.45 uhr | kurzführung 21 uhr EnSEmblE fArou bErlin Werke von roger boutry, wen-chung chou, claude Debussy, Jean françaix , marcelle Soulage, pierre vellones, und robert volkmann

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

JAnuAr 2012

anzeige

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

KonzErtK ArtEn unD informAtionEn erhalten sie bei unserem besucherservice charlottenstraße 56 | 2. oG | 10117 berlin am Gendarmenmarkt | mo – Fr 9 – 18 uhr tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 E-mail tickets@dso-berlin.de | Website dso-berlin.de ---------------------------------------------------------------------------------------------

imprESSum Deutsches Symphonie-orchester berlin im rbb Fernsehzentrum | masurenallee 16 – 20 | 14057 berlin tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 | info@dso-berlin.de ---------------------------------------------------------------------------------------------

orchesterdirektor alexander steinbeis (V. i. s. d. P.) orchestermanager sebastian könig presse- und öffentlichkeitsarbeit benjamin dries redaktion maximilian rauscher, benjamin dries redaktionelle mitarbeit agnes böhm marketing | branding Jutta obrowski Abbildungen | fotos thomas meyer | ostkreuz (s. 1, s. 6), thomas müller (s. 2 oben), david maschalsky (s. 2 mitte), sigi müller (s. 2 unten), arabella steinbacher (s. 3), benjamin dries (s. 5 links oben, rechts mitte), mathias donderer (s. 5 rechts unten), martin oetting (s. 5 links unten, rechts oben), benjamin Ealovega (s. 7) Gestaltung scrollan redaktionsschluss 08.12.2011 | Änderungen vorbehalten © deutsches symphonie-orchester berlin 2011 ---------------------------------------------------------------------------------------------

das deutsche symphonie-orchester berlin ist ein Ensemble der rundfunk orchester und chöre Gmbh berlin. Geschäftsführer heinz-dieter sense Gesellschafter deutschlandradio, bundesrepublik deutschland, land berlin, rundfunk berlin-brandenburg

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeigen

BMW Niederlassung Berlin

MAX SCHLUNDT Kultur Technik

www.bmw-berlin.de

Freude am Fahren

einfach gut hören

GROSSE KONZERTE

BEI MAX SCHLUNDT    KULTUR TECHNIK

JEDERZEIT Erleben Sie Musik mit excellenter Elektronik

AUCH ZUHAUSE Audionet Meridian Sonus Faber Adam Audio Sooloos Focal Musical Fidelity Octave Transrotor B.M.C. Velodyne Thorens im stilwerk Berlin · Kantstrasse 17 · 10623 Berlin t 0 30.31 51 53 40 ·· www.maxschlundt.de

SO KLINGT FREUDE. DAS NEUE BMW 6er CABRIO. AUSDRUCK PURER DYNAMIK.

BMW Niederlassung Berlin www.bmw-berlin.de

Hauptbetrieb Huttenstraße 50 10553 Berlin Tiergarten Tel. 030 - 34983 -1500

Filiale Weißensee Gehringstraße 20 13088 Berlin Tel. 030 - 34983 - 2119

BMW_Berlin_6er_Cab_158_x_138_01.indd 1

Filiale Marzahn Blumberger Damm 2 12683 Berlin Tel. 030 - 34983 - 3120

05.08.2011 16:37:49 Uhr


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.