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3/4-2015 | 21. Jahrgang | CHF 9.50 | € 5.50
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BÜROGEBÄUDE HEROSTRASSE, ZÜRICH: ABRUNDUNG DES ENSEMBLES
Max Dudler entwarf schon den ersten Teil der Gesamtüberbauung Vulkan, der 2005 fertiggestellt wurde. 2014 fügte Bauherrin Allreal Vulkan AG dem Ensemble in Altstetten ein weiteres Gebäude hinzu – mit dem Büroneubau Herostrasse schreibt Dudler die Architektur des Komplexes fort. Das ursprünglich als «Annexbau» geplante Haus erhält einen individuellen Ausdruck. FOTOS© Stefan Müller
In dem 2001 ebenfalls von Max Dudler aufgestellten Gestaltungsplan bildet das Gebäudevolumen zwischen dem IBM-Gebäude im Süden und dem Campi-Bau im Westen den nördlichen Schlussstein des
Ensembles. Zwischen Hauptbau und Annex wurde ein urbaner Stadtgarten eingerichtet, der von den Volumen eingefasst wird. Stein und Glas Die Architektur des Neubaus variiert die durch die Materialien Stein und Glas geprägte Formensprache des benachbarten IBM-Gebäudes, ohne sie zu wiederholen. Die Fensterformate des Neubaus sind in ihrer Proportion identisch mit dem Regelgeschossformat des IBMGebäudes; anders als dort wurde beim Bürogebäude Herostrasse aber auf eine Dreiteilung des Volumens in Sockel, Körper und Krone zugunsten einer horizontalen Stapelung der Geschosse verzichtet. Diese horizontale Gliederung wird durch eine überhohe Schattenfuge zwischen den Geschossen betont. Innerhalb einer Geschossebene sind T-förmige Versatzstücke aneinandergefügt, die durch ein Passstück voneinander getrennt sind.
BAUHERR Allreal Vulkan AG | Eggbühlstrasse 15 | 8050 Zürich | T. 044 319 11 11 | info@allreal.ch | www.allreal.ch TOTALUNTERNEHMER Allreal Generalunternehmung AG | Eggbühlstrasse 15 | 8050 Zürich | T. 044 319 11 11 | F. 044 319 19 99 | info@allreal.ch | www.allreal.ch ARCHITEKTUR Max Dudler Architekten AG | Förrlibuckstrasse 10 | 8005 Zürich | T. 044 454 30 60 | F. 044 454 30 61 | info@maxdudler.ch | www.maxdudler.ch
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Die Fassade des Bürogebäudes wurde aus geschliffenen und polierten Kunststeinelementen gefertigt, die eine hochwertige, beständig matt glänzende Oberfläche aufweisen. Je nach Ansichtswinkel tritt das Gebäudevolumen dadurch unterschiedlich in Erscheinung. Der Kunststein besteht aus einem dunkel eingefärbten Beton, der durch schwarz-grüne Natursteinzuschläge veredelt wird. Das Material nimmt Bezug auf den Naturstein der Fassade des Hauptgebäudes. Die scharfkantigen Laibungen werden durch ein spezielles Säuerungsverfahren optisch besonders hervorgehoben. Dadurch wird die Fassade zusätzlich akzentuiert, und die Fenster wirken wie «aus dem Stein gehöhlt». Wärme- und Sonnenschutz Die Ansichten der Fensterrahmen sind dabei auf ein technisch mögliches Mindestmass reduziert und treten kaum in Erscheinung. Die Fenster mit äusserer Einfachverglasung und innerer Dreifachvergla-
sung im CCF-Verbund (Closed Cavity Facade) sorgen für einen ausgezeichneten Wärme- und Sonnenschutz im Gebäude. Um Kondensat an den Scheiben zu vermeiden, wird der Fassadenzwischenraum periodisch mit gereinigter, trockener Luft durchspült. Der Haupteingang sowie die Nebeneingänge der klassischen Dreibundanlage liegen zurückgesetzt in Eingangsnischen, die von grossformatigen Kunststeinplatten flankiert werden. Die Materialität der Fassade findet, in einem feineren Massstab, auch in den öffentlichen Innenbereichen des Gebäudes seine Entsprechung: Das Haupt- und Nebenfoyer sowie die Entrees der einzelnen Geschosse sind mit kleinteiligen Kunststeinböden und überhöhten Sockeln ausgestattet. Diese bilden mit der hölzernen Wand- und Deckenbekleidung eine Symbiose und verleihen den Bereichen des Grundausbaus eine besondere Wertigkeit.
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Das repräsentative Hauptfoyer erhält zudem durch die sorgfältig ausgesuchte Natursteinverkleidung des Liftkerns eine zusätzliche Aufwertung. Der aus dem Aostatal stammende Marmor wurde in einem Spiegelmuster gehängt und erinnert an Bürolobbys, wie sie in New York oder Chicago zu finden sind. Altstetten liegt im dynamischen Westen der Stadt Zürich und ist schon seit einiger Zeit Anziehungspunkt für Unternehmen des Informatik-, Bank- und Dienstleistungsgewerbes. Neben IBM sind hier unter anderem die Unternehmen UBS, ABB Micafil sowie BASF vertreten. Im Dezember wurde ein Grossteil der Flächen des Neubaus an den finnischen Ingenieurkonzern Pöyry übergeben.
Max Dudler Architekt
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