Giora Feidman – Klezmer-Musik der Extraklasse Barock mit Star-Violinist Daniel Hope Isabelle Faust & Viviane Hagner spielen Mozart
OPUS.IV DAS MAGAZIN ZUM ZÜRCHER KAMMERORCHESTER
März ––– April ––– 2010
Tonangebend für
Drucksachen Die Südostschweiz Print erbringt tagtäglich Höchstleistungen in den Bereichen Druck und Kommunikation. Rufen Sie uns bitte an. Wir freuen uns auf einen Kontakt mit Ihnen.
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Sehr geehrte Damen und Herren Liebes Konzertpublikum Vielsaitig – so das Versprechen für das Programm des Zürcher Kammerorchesters dieser Saison. Dass dieses Leitmotiv nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, erleben Sie in den kommenden Monaten erneut auf eindrückliche Weise, denn das ZKO überwindet spielend einmal mehr nicht nur musikalische, sondern auch zeitliche und räumliche Grenzen. Möchten Sie nicht auch den letzten nasskalten Wintertagen entfliehen? Begleiten Sie Katia und Marielle Labèque bei einem ganz besonderen Konzert in die unberührte Natur des Baskenlandes. Danach begegnen wir mit Giora Feidman dem wohl bedeutendsten Instrumentalsolisten der religiös begründeten Volksmusiktradition der Klezmer-Musik. Oder begleiten Sie uns im Moods auf eine ganz besondere Reise in die melancholische Welt des Tangos mit Silvana Deluigi, die mit ihrer unnachahmlichen Bühnenausstrahlung bestimmt auch Sie in ihren Bann ziehen wird. Ein ganz besonderes Jubiläum dürfen wir zusammen mit den Zürcher Sängerknaben begehen: Der traditionsreiche Knabenchor darf auf 50 Jahre bewegte Geschichte zurückblicken. Wir gratulieren dem Chor unter der erfolgreichen Leitung seines Gründers Alphons von Aarburg ganz herzlich. Und schliesslich lassen wir mit unseren jüngsten Zuhörern den Alltag hinter uns und entschwinden märchenhaft in die poetische Welt von Serafin und seinem Freund Plum. Ein Abenteuer, das auch Sie nicht verpassen sollten. Das Zürcher Kammerorchester und ich wünschen Ihnen fesselnde Konzertmomente. Ihr Michael Bühler, Direktor
«Für mich ist das Musizieren so natürlich wie atmen. Die Zuschauer sind für mich einzelne Seelen, die Körper sehe ich gar nicht.» Giora Feidman
Willkommen beim ZKO März / April 2010
Seite 4 Feidman & Gilbo Schostakowitsch / Bat Chaim / Hajdu / Grieg / Tsintsadze / Gershwin Seite 5 «ZKO meets …» Giora Feidman Bat Chaim / Abir / Feidman / Aldema / Bartók / Gershwin / Piazzolla Seite 6 Daniel Hope J.S. Bach / Händel / von Biber / Telemann / Pachelbel / Falconieri / Geminiani / Vivaldi Seite 8 Viviane Hagner Schubert / Mozart / Schönberg Seite 9 Isabelle Faust Richard Strauss / Mozart / Widmann / Dvorˇák Seite 10 Katia & Marielle Labèque Albéniz / Granados / Ravel Seite 11 KiKo
– ‹Serafin und seine Wundermaschine›
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«50 Jahre Zürcher Sängerknaben»
Vivaldi / Mozart
Seite 13 Kammermusik@ZKO, Herausgeber: Zürcher Kammerorchester Seefeldstrasse 305, Postfach 1284, 8034 Zürich Tel. +41 44 388 36 00, Fax +41 44 388 36 10 Billettkasse 0848 84 88 44, www.zko.ch
Zürcher Konzertchor
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Konzertkalender
Amateursolisten,
ZKO ‹Opus.IV›
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Yuri Gilbo
Giora Feidman
Schostakowitsch: Kammersinfonie op. 110a + + + Bat Chaim: ‹Together›, Im Melech› für Klarinette und Orchester + + + Grieg: ‹Aus Holbergs Zeit›, Suite Volkstänze› + + + Gershwin: ‹Porgy and Bess›, Fantasie für Klarinette und O Bat Chaim: Concert Ouvertüre für Orchester, ‹Together›, Improvisation Nr. Orchester + + + Abir: ‹Nigun› für Klarinette und Orchester + + + Feidman: ‹P Nagila› für Klarinette und Orchester + + + Bartók: Rumänische Tänze + + + ‹Libertango› + + + Aldema: ‹In Chassidic Mood› für Klarinette und Orcheste
«Die Klarinette ist das Mikrofon Konzert in der Tonhalle Bei Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110a handelt es sich um eine vom Komponisten autorisierte Bearbeitung seines 1960 entstandenen Streichquartetts Nr. 8 c-Moll op. 110, das Schostakowitsch den Opfern des Faschismus und des Krieges gewidmet hatte. Das bestimmende Motiv des 8. Streich quartetts leitet Schostakowitsch von den Anfangsbuchstaben seines aus der kyrillischen in die lateinische Schrift übertragenen Namens ab: D-Es (S)-C-H. – Von Schostakowitschs Musik stark beeinflusst ist das Schaffen des 1925 geborenen georgischen Komponisten Sulchan Tsintsadze. Seine ersten Kompositionen waren drei Miniaturen für das ‹Staatliche Georgische Streichquartett›, die auf georgischen Volksliedern basierten. Sie wurden auf Anhieb ein Erfolg. – André Hajdu beschäftigte sich ebenfalls während seines Studiums in Budapest mit dem Gebiet der Musikethnologie. Einer seiner wichtigsten Lehrer war kein geringerer als Zoltán Kodály. Er gehört derjenigen Generation von Komponisten an, die Elemente der überlieferten Klezmermusik in die Kunstmusik integrierten. – Mit der ‹Suite im alten Stil› mit dem Untertitel ‹Aus Holbergs Zeit› setzte der norwegische Kom-
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ZKO ‹Opus.IV›
ponist Edvard Grieg einem der berühmtesten norwegischen Dichter des 18. Jahrhunderts, Ludvig Holberg, ein musikalisches Denkmal. Die traditionelle Form dieser Suite (Präludium, Sarabande, Gavotte, Air, Rigaudon) ist eine eindeutige Reminiszenz an das Barockzeitalter. Der musikalische Gestus des Werks verleugnet jedoch nicht den romantischen Grundton, die typische Verbindung aus Volksmusik und europäischer Kunstmusik, mit der Grieg eine eigenständige nationale Musiksprache etablierte. cg
«ZKO meets …» im Kaufleuten Giora Feidman und sein Instrument, die Klarinette, sind das lebendig gewordene ‹Gefäss des Liedes›, so die wörtliche Übersetzung des hebräischen Ausdrucks ‹Klezmer›. Wenn der Klarinettist, wie das meistens der Fall ist, leise über eine Hintertür den Konzertsaal betritt und diesen zum Klingen bringt, kann sich keiner der Sogkraft dieser Musik entziehen. Die heitere Melancholie jüdischer Feste durchweht den Raum. Dabei eroberte sich die Klarinette erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren Platz als Stimme der Klezmermusik. Vor allem im osteuropäischen Raum wurde sie zunehmend alterna-
tiv zur Fiedel als Soloinstrument verwendet, was sich dann im Zuge der Auswanderungsbewegungen der osteuropäischen Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer mehr durchsetzte. Feidman ist heute ein Botschafter des Klezmer, jener Volksmusiktradition, die in das aschkenasische Judentum des Mittelalters zurückreicht und die in den 70er Jahren ausgehend von den USA eine Renaissance erlebte. Was wir heute allerdings als Klezmermusik bezeichnen, ist gegenüber der traditionellen Klezmermusik geprägt von einer Vielfalt an Stilen von der Volksmusik über den Jazz bis hin zum Tango. Eine der wichtigsten Vertreterinnen dieser Musikrichtung ist die jüdische Dichterin, Komponistin und Sängerin Ora Bat Chaim. Ihr Werkregister umfasst über 250 Kompositionen, die von den renommiertesten Orchestern uraufgeführt wurden und einen Schwer punkt in Feidmans Repertoire bilden. Sie hat seinem Inneren eine Stimme gegeben (‹In the self›). In beiden Musikerpersönlichkeiten verbindet sich das künstlerische Credo: Die Musik führt die Menschen zusammen (‹Together›). Wie sehr es insbesondere der Klarinette gelingt, die Schwingungen der menschlichen Empfindung zu treffen, zeigt aber auch die Paraphrase aus Gershwins berühmter Oper ‹Porgy and Bess›. cg
ZKO
IN D E R TONHA
DI 16. M LLE ÄR 19.30 h Z
provisation Nr. 129 für Solo-Klarinette + + + Hajdu: ‹Truat Truat für Streichorchester G-Dur op. 40 + + + Tsintsadze: ‹Georgische Georgische rchester 129 für Solo-Klarinette, ‹In the Self› für Klarinette und rayer› für Solo-Klarinette + + + Abraham Zvi Idelsohn: ‹Hava Gershwin: ‹Porgy and Bess› + + + Piazzolla: ‹Adios Nonino›, r
» EETS … « Z KO M EN T U E L KAU F
ÄRZ DO 18. Mh 20.00
Yuri Gilbo
meiner Seele.»
G. Feidman
Giora Feidman – Botschafter zwischen Völkern und Kulturen Aufgrund seines kulturellen Hintergrunds zählt Giora Feidman als Botschafter zwischen Völkern und Kulturen. Bis heute kann er auf eine erfolgreiche siebzigjährige Karriere zurückblicken. Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Bessarabien, dem heutigen Moldawien, wurde 1936 in Argentinien geboren. Wie zuvor sein Vater und Grossvater widmet Giora Feidman sein Leben der Musik. Seine musikalische Ausbildung begann er in Buenos Aires. Im Alter von 18 Jahren bekam er eine Anstellung als Klarinettist am Teatro Colon, der renommiertesten Opernbühne Südamerikas. 1956 verliess Giora Feidman Buenos Aires und zog in den neu gegründeten Staat Israel. Er wurde Teil des Israel Philharmonic Orchestra, wo er 18 Jahre lang blieb. Während dieser Zeit trat Feidman, im Zuge von Welttourneen des Orchesters, in nahezu allen wichtigen Konzertsälen auf und spielte unter grossen Dirigenten wie Leonard Bernstein, Karl Münch
oder Zubin Mehta. Zu Beginn der 1970er Jahre verliess Giora Feidman das Israel Philharmonic Orchestra und den Staat Israel, gab Klezmer-Konzerte im Ausland und ging als Solist nach New York. Mit seinen Klezmer-Interpretationen eroberte er die Bühnen der Welt. 1984 war Feidman an der Inszenierung des Musicals ‹Ghetto› von Joshua Sobol beteiligt, welches grosse Erfolge in Berlin und Hamburg feierte und Feidman auch in Deutschland berühmt machte. 1985 erschien seine erste CD-Aufnahme ‹Viva El Klezmer›, auf welche viele weitere folgten. Mit den Jahren erweiterte Giora Feidman sein musikalisches Repertoire durch Tangos aus seiner argentinischen Heimat, Werken von George Gershwin, sinfonischer Musik zeitgenössischer israelischer Komponisten und klassischen Werken, wie Mozarts Klarinettenkonzert. Neben seinen zahlreichen Auftritten auf Konzertbühnen wirkt Giora Feidman in Theaterstücken, Musicals, Opern und Filmen mit. Zusammen mit Itzhak Perlman spielte er die Musik zu Steven Spielbergs Holocaust-Film ‹Schindlers Liste› ein. 2001 wurde ihm für seine besonderen Verdienste um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden in Berlin das Grosse Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. as
Der 1968 in St. Petersburg geborene russische Dirigent Yuri Gilbo begann seine musikalische Ausbildung im Alter von vier Jahren. Infolge dessen führten ihn seine musikalischen Studien an das St.Petersburger Staatskonservatorium und anschliessend an die Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Frankfurt am Main. Dort studierte er neben Bratsche bei Tabea Zimmermann, Dirigieren und Orchesterleitung bei Luigi Sagrestano und Philip van Buren. 1997 debütierte er als Dirigent und konzertierte anschliessend erfolgreich mit unterschiedlichen Orchestern in Russland, in den USA, in Brasilien, Japan, China, Israel, Türkei, Dubai und Europa. Im Frühjahr 1998 übernahm Yuri Gilbo die Stelle des Künstlerischen Leiters der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Unter seiner künstlerischen Leitung tritt die Russische Kammerphilharmonie seither mit grossem Erfolg in allen wichtigen Konzertsälen Europas auf, wie unter anderem in der Philharmonie und im Konzerthaus Berlin, im Münchner Herkulessaal, im Teatro dell'Opera di Roma, im Gewandhaus zu Leipzig, in der Alten Oper Frankfurt sowie im Théâtre Municipal Luxembourg. – Neben seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter arbeitet Yuri Gilbo mit renommierten Solisten wie Giora Feidman, Sergej Nakariakov, Igor Oistrach, Elena Bashkirova, Liana Issakadze und Michel Gershwin zusammen. Als Dirigent ist er zudem bei verschiedenen internationalen Festivals wie dem ‹Schleswig-Holstein Musik Festival›, ‹Rheingau Musikfestival›, ‹Festspiele Mecklenburg-Vorpommern›, ‹Izmir International Festival›, ‹Festival Musique en Vendée›, ‹Altenburger Musikfestival›, ‹Al Bustan Festival Beirut› und ‹Villa Musica› ein gern gesehener Gast. as
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Daniel Hope
J. S. Bach: Konzert für zwei Violinen, Streichorchester und B.c., B.c. a-Moll BWV 1041 + + + Händel: Concerto grosso d-Moll HW Violinkonzert a-Moll + + + Pachelbel: Canon & Gigue D-Dur fü und B.c. + + + Geminiani: Concerto grosso g-Moll op. 5 / Nr. 5 + Daniel Hope – Violine und Leitung Daniel Hope bereist die Welt seit vielen Jahren als virtuoser Soloviolinist und als jeher jüngstes Mitglied des ‹Beaux Arts Trios›. Er ist berühmt für seine musikalische Vielseitigkeit und seine Kreativität. Der 1974 in Südafrika geborene Violinist begann seine musikalische Ausbildung in England und schloss diese mit Auszeichnung an der ‹Royal Academy of Music› in London ab. Danach gehörte er zu den Meisterschülern des berühmten russischen Pädagogen Zakhar Bron. Daniel Hope tritt regelmässig als Solist mit angesehenen Orchestern und Dirigenten wie dem ‹Concerto Köln› sowie dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer, dem Jazzpianisten Uri Caine und dem Sänger Bobby McFerrin auf. Weiter übernimmt er regelmässig die Leitung von Ensembles und spielt Kammermusik in traditionellen und neuen Konzertsälen. Yehudi Menuhin fand Gefallen an Hopes Spiel und lud ihn ein, gemeinsam die ‹Vierundvierzig Violin Duette› von Béla Bartók im deutschen Fernsehen aufzuführen. Diese musikalische Partnerschaft umfasste über 60 Konzerte sowie Menuhins letzten Auftritt 1999. Bis heute musizierte Daniel Hope unter anderem ausgiebig mit Anne Sofie von Otter und dem Pianisten Bengt Forsberg, kooperierte bereits mit vielen namhaften Orchestern wie dem Israel Philharmonic, der Staatskapelle Dresden, dem Royal Philharmonic, dem Concerto Köln oder dem Kammerorchester Lausanne. – Ein wichtiges Anliegen von Daniel Hope ist sein Engagement für ein junges, an Klassik interessiertes Publikum. Daniel Hope: «Unsere Aufgabe heute ist es, den Zugang zur klassischen Musik für die neue Generation zu erhalten». as
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ZKO ‹Opus.IV›
ZKO
TONH IN DER
ALLE
ÄRZ MI 10. M 19.30 h
d-Moll BWV 1043; Konzert für Violine, Streichorchester und V 328 op. 6/10 + + + von Biber: La Battalia 1673 + + + Telemann: r 3 Violinen und B.c. + + + Falconieri: Chaconne für 2 Violinen + + Vivaldi: ‹Die vier Jahreszeiten› B.c. op. 8/2 (Sommer) Variantenvielfalt Der spanische Lautenspieler, Sänger und Komponist Andrea Falconieri steht an der Schwelle zur neuzeitlichen Musiktradition. Nachdem er an die frühen höfischen Zentren der Kultur Italiens (Modena, Parma, Genua) gelangte, gelang ihm dort eine Verbindung der frühbarocken Tanzmusik Spaniens und Italiens. So ist beispielsweise auch die musikalische Form der Chaconne aus der spanischen Volkstanztradition in die Kunstmusik eingegangen. Zuletzt wirkte er am spanisch besetzten Königshof in Neapel, bis er 1656 einer Pestepidemie zum Opfer fiel. – Einer der bedeutendsten Komponisten der frühbarocken Phase in Deutschland war Johann Pachelbel, damals über alle Landen bekannt als Organist. Sein ‹Kanon›, der eher untypisch für sein Gesamtwerk ist, ist heute sein am meisten gespieltes Stück auf Konzertpodien wie in Fussgängerzonen. – Ebenfalls weithin in Vergessenheit geraten ist der böhmische Komponist Heinrich Ignaz Franz von Biber, damals einer der bedeutendsten Geiger seiner Zeit. Seine ‹Battalia› beschreibt ein Schlachtengemälde, wie der ausführliche Titel verrät: «Das liderliche Schwarmen der Musquetirer, Mars, die Schlacht undt Lamento der Verwundeten, mit Arien initirt und Baccho dedicirt, von H. Biber, Ao. 1673.» – Mit seinen Solokonzerten und Concerti grossi setzte der italie-
nische Komponist Antonio Vivaldi Massstäbe für die Musik des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Vivaldis entscheidende Leistung liegt in einem unglaublichen Einfallsreichtum und einer unermesslichen Variantenvielfalt, womit es ihm gelang, einen an seine Grenzen geführten Gattungstyp, das Concerto, in immer neuem Gewande zu präsentieren. Eine Möglichkeit der Variation boten die sogenannten ‹Concerti con titoli›, gewissermassen die Vorläufer zur späteren Programmmusik, zu denen der Repertoireklassiker ‹Die vier Jahreszeiten› zählt. – Bevor Johann Sebastian Bach zum legendären Thomaskantor von Leipzig avancierte und sich mit dieser Stellung dem Druck aussetzte, regelmässig für den liturgischen Gebrauch neue Vokalwerke zu «produzieren», war er als Kapellmeister in den Diensten des musikbegeisterten jungen Fürsten von Köthen. Dieser Periode von 1707 bis 1723 verdanken wir einen Grossteil seiner weltlichen Instrumentalmusik. In diese Zeit datieren seine drei Violinkonzerte. Sie sind eine Reminiszenz an die Weimarer Zeit, in der sich Bach intensiv mit den Solokonzerten Antonio Vivaldis beschäftigte, von denen er sieben selbst bearbeitete. Sein Konzert für zwei Violinen, das sogenannte Doppelkonzert, ist ein einzigartiges Beispiel für das Prinzip des Duettierens und Dialogisierens, das allen diesen Werken zugrunde liegt. cg
Deutschland-Tournee mit Daniel Hope Zunächst führt das ZKO die Zusammenarbeit mit dem Geigenvirtuosen Daniel Hope nach Braunschweig, Hamburg und Berlin. Im Anschluss kommt das Zürcher und Churer Publikum in den Genuss des Konzertes, welches die neue Reihe «Barock in Zürich» ergänzt. Als krönenden Abschluss spielt das ZKO in der Musikmetropole München. 01. März 10 Stadthalle Braunschweig, 20.00 h 02. März 10 Laeiszhalle Musikhalle Hamburg, 19.30 h 03. März 10 Konzerthaus Berlin, 20.00 h 10. März 10 Tonhalle Zürich, 19.30 h 11. März 10 Theater Chur, 20.00 h 12. März 10 Prinzregententheater München, 20.00 h
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Muhai Tang
Viviane Hagner
Schubert: Streichquartett Nr. 13 a-Moll op. 29 D 804 ‹Rosamunde› + + + Mozart: Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218 Schönberg: Verklärte Nacht op. 4
ZKO
IN D E R TONHA
DI 30. M LLE ÄR 19.30 h Z
Höhepunkte der Königsdisziplin
Viviane Hagner Die in München geborene Violinistin Viviane Hagner feierte ihr internationales Debüt im Alter von zwölf Jahren. Ein Jahr später nahm sie am legendären ‹Joint Concert› der Israelischen und Berliner Philharmoniker in Tel Aviv teil. Sie konzertierte bis heute mit namhaften Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin, den Tschechischen Philharmonikern sowie dem Gewandhausorchester Leipzig unter renommierten Dirigenten wie Claudio Abbado, Vladimir Ashkenazy, Riccardo Chailly und Christoph Eschenbach. Neben dem bekannten Konzertrepertoire ist Vivi-
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ane Hagner eine Verfechterin von zeitgenössischer, unbekannter und oftmals verneinter Musik von Komponisten wie Sofia Gubaidulina, Karl Amadeus Hartmann und Witold Lutoslawski. Als eine engagierte Kammermusikerin nimmt sie an bekannten internationalen Festivals teil, wie zum Beispiel den Salzburger Osterfestspielen, und musiziert in namhaften Konzertsälen wie dem Concertgebouw Amsterdam sowie London’s Wigmore Hall. – In der aktuellen Saison 2009/10 spielt Viviane Hagner neben ihrem Konzert mit dem Zürcher Kammerorchester unter anderem zusammen mit der Montreal Symphony und dem NDRSinfonieorchester Hamburg. as
Die späten Streichquartette von Beethoven und Schubert gelten als die Höhepunkte jenes musikalischen Gattungstypus, der in der Wiener Klassik zur Königsdisziplin avancierte. In jene Reifezeit fällt auch das Streichquartett Nr. 13 a-Moll op. 29 D 804 von Franz Schubert mit dem Beinamen ‹Rosamunde›. Das Streichquartett entstand zeitgleich mit der Bühnenmusik zum Schauspiel ‹Rosamunde› von Helmina von Chézy, das 1823 uraufgeführt wurde. Die Dichterin von Chézy, die in dem legendären Schlegel-Kreis verkehrte, ist ein frühes Beispiel eines emanzipierten Frauenbildes, wie es sich in der Romantik zu etablieren begann. Auch ihr Schauspiel erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die gegen den Widerstand der feindlichen Männerwelt ihren legitimen Anspruch auf den Thron behauptet. – Scheinbar folgerichtig führt Schönbergs Streichsextett ‹Verklärte Nacht› knapp hundert Jahre später diese Anfänge eines aufgeklärten Frauenbildes weiter. Das Streichsextett, das Schönberg selbst einige Jahre später für Streichorchester bearbeitete, steht musikalisch fest in der Tradition des 19. Jahrhunderts und ist eines der wenigen Beispiele für Programmmusik im Werk des späteren Zwölftöners. Strukturell orientiert sich das einsätzige Stück an den fünf Strophen von Richard Dehmels Gedicht aus dem Band ‹Weib und Welt›. Im Mittelpunkt steht die Nacht als ein Ort, wo die Grenzen zwischen Himmel und Erde, zwischen Ich und Du, verschmelzen. Die romantische Mondnacht wird jedoch überschattet von dem bitteren Bekenntnis einer Frau, die ihrem Mann die Liebe zu einem anderen gesteht. Nach der katalysierenden Wirkung eines reflektierenden Zwischenspiels dominieren am Ende allerdings Akzeptanz und Vergebung. – Mozarts Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218 gehört in die Reihe jener Werke für Violine und Orchester, die nahezu allesamt in den Jahren 1773–1779 entstanden und stilistisch eindeutig von seinem Italienaufenthalt geprägt sind. cg
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Andreas Delfs
Isabelle Faust
TONHA IN D E R
LLE
PRIL DO 08. A0 h 19.3
Richard Strauss: Sextett aus ‹Capriccio› +++ Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 + + + Widmann: ‹Insel der Sirenen› +++ Dvorˇák: Serenade für Streicher E-Dur op. 22
Isabelle Faust Isabelle Faust wurde 1972 in Esslingen, Deutschland, geboren. Ihren ersten Violinunterricht bekam sie im Alter von fünf Jahren. Ihre musikalische Ausbildung setzte die Violinistin bei Christoph Poppen und Dénes Zsigmondy fort. Nach dem Gewinn des Leopold-Mozart-Wettbewerbs 1987 startete Isabelle Faust im Alter von fünfzehn Jahren ihre Karriere als Soloviolinistin. Ihr Spiel perfektionierte sie bei Christoph Poppen, dem langjährigen Primarius des CherubiniQuartetts. Nachdem sie den Paganini-Wettbewerb 1993 für sich entscheiden konnte, ging Isabelle Faust nach Frankreich, lernte dort die Musik Faurés und Debussys schätzen und machte durch die ersten Aufnahmen mit Sonaten von Bartók, Szymanowski und Janáˇcek von sich reden. Die Offenheit, sich auf unterschiedlichste musikalische Handschriften einzulassen, hat Isabelle Faust zu einer begehrten Interpretin zeitgenössischer Violinliteratur werden lassen. Von Olivier Messiaen über Werner Egk bis zu Jörg Widmann reicht die Liste der Komponisten, deren Werke sie bislang zur Uraufführung brachte. Weiter favorisiert sie Musik von György Ligeti, Morton Feldman, Luigi Nono und Giacinto Scelsi. Immer mehr Orchester und Dirigenten haben Isabelle Faust in den vergangenen Jahren schätzen gelernt: Claudio Abbado, Giovanni Antonini, Sakari Oramo, die Münchner Philharmoniker, das Orchestre de Paris und das Mahler Chamber Orchestra sind nur einige Beispiele. as
Konversationsstück für Musik ‹Konversationsstück für Musik› nannte Richard Strauss seine Oper ‹Capriccio›, die auf anachronistische Art und Weise den Entstehungsprozess einer Oper vor dem Hintergrund des 18. Jahrhunderts beleuchtet. Damals wurde die Welt der Oper von einer Diskussion beherrscht, die sich bis in die Zeit des Komponisten fortsetzte. Sie be-
handelte die Frage, wem in der Oper der Vorrang einzuräumen sei, dem Text oder der Musik. Angestossen wurde die Idee zu Strauss’ Oper, die diesen Konflikt musiktheatralisch austrägt, von keinem geringeren als Stefan Zweig, der neben Hugo von Hofmannsthal und Oscar Wilde zu Strauss’ wichtigsten Librettisten zählte und damit den Typus der Literaturoper prägte. In ‹Capriccio› bemüht sich Strauss nun offenbar um ein gleichwertiges Nebeneinander von Musik und Text. Stellvertretend dafür befinden sich Dichter und Komponist im Wettstreit um die Gunst der Gräfin. In diesem Zusammenhang erklingt als Introduktion der Oper ein Streichsextett, das der Komponist Flamand aus Anlass des Geburtstages der Gräfin komponiert hat. – ‹In-
sel der Sirenen› von Jörg Widmann entstand 1997 als Auftragswerk für das Münchener Kammerorchester, das das Werk für SoloVioline und 19 Streicher zusammen mit Isabelle Faust uraufführte. Die Kritik schreibt über das Stück: «Das 1997 komponierte Stück zeigt auf fast beunruhigend leichte Art, dass auch neue Musik recht intelligent einer Ästhetik der Verführung folgen kann.» Der in München geborene Klarinettist Jörg Widmann zählt mit seinen 36 Jahren bereits zu den wichtigsten Komponisten unserer Zeit. Der Schüler von Hans Werner Henze, Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm hat eine Professur für Komposition an der renommierten Musikhochschule in Freiburg inne und tritt daneben als weltweit gefragter Klarinettist auf. cg
ZKO ‹Opus.IV›
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Katia & Marielle Labèque 3 baskische Schlagzeuger
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I 02. MÄ RZ
Werke von Albéniz, Granados und Ravel, arrangiert für 2 Klaviere & Perkussion
Katia & Marielle Labèque Die in Frankreich nahe der spanischen Grenze geborenen Pianistinnen Katia und Marielle Labèque überzeugen musikalisch als stark kontrastierendes, aber höchst kommunikatives Klavierduo. Seit ihrer Jugend widmen sich die Labèque-Schwestern der zeitgenössischen Musik, insbesondere Werken von Komponisten wie Boulez, Berio, Ligeti und Messiaen. Auf kein anderes Musikerduo passt das Attribut «nonkonformistisch» besser als auf Katia und Marielle Labèque. Die bereits in der Kindheit musikalisch geprägten Pianistinnen sind international anerkannt und konzertieren unter anderem mit den weltbesten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Filamonia della Scala sowie den Wiener Philharmonikern. Zudem arbeiten sie regelmässig mit namhaften Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Esa Pekka Salonen oder Colin Davis zusammen. Auf-
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grund ihres Könnens sind Katia und Marielle Labèque fixe Programmpunkte bei Festivals in Berlin, Luzern, Ludwigsburg, New York oder den Salzburger Osterfestspielen. Katia und Marielle Labèque profilierten sich auch mit ihren CrossoverProjekten, u.a. mit Musikern wie Gonzalo Rubalcaba und Herbie Hancock. Ihr persönliches Bestreben, alle Aspekte zeitgenössischen Schaffens zu verbinden, veranlasste die Geschwister, ihr eigenes Label ‹KML Recordings› zu gründen. as
Extreme Suggestionskraft ‹Iberia›, der Titel von Isaac Albéniz’ musikalischer Hommage an seine Heimat, könnte für das gesamte Konzert gelten, in dem die Geschwister Labèque Musik aus südlichen Gefilden präsentieren. Der Zyklus, der in den Jahren 1905-1908 entstand, besteht aus vier ‹Bänden› mit je drei Stücken, die grösste pianistische Virtuosität erfordern und gemeinhin als das Meisterwerk von Albéniz angesehen werden. Lange Zeit galt insbesondere der zweite Teil dieses Werks,
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das den Komponisten als einen legitimen Erben seines Lehrers Franz Liszt erkennen lässt, als unspielbar. An den katalanischen Pianisten Joaquin Malats schrieb Albéniz 1907: «Ich schreibe Iberia … im wesentlichen wegen Dir und für Dich.» Nichtsdestotrotz folgten innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Bearbeitungen für Orchester, die von dem Kolorit und spanischen Flair, die ‹Iberia› weit über ein reines Virtuosenstück hinausheben, inspiriert sind. – Im zweiten Teil des Konzerts stellen die Geschwister Labèque ein aussergewöhnliches Arrangement von Maurice Ravels ‹Boléro› vor, über das der Komponist selbst sagte: «Mein Meisterwerk? Der Boléro natürlich. Schade nur, dass er überhaupt keine Musik enthält.» Er meinte damit wohl, dass das rhythmischperkussive Element, dem das Werk seine extreme Suggestionskraft verdankt, gegenüber dem melodiösen Element überwiegt. Das Arrangement von Joan Albert Amargos, das Ravels Originalversion für zwei Klaviere um drei baskische Perkussionisten ergänzt, macht das Konzert zu einem einmaligen Erlebnis. cg
‹Serafin und seine Wundermaschine› Muhai Tang Timo Schlüssel AB 5 JA H RE N
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© Philippe Fix
Der friedliche Serafin ist mit seinem Beruf als Kondukteur sehr unglücklich. Als er unverhofft ein verfallenes Haus erbt, renoviert er dieses mit seinem kleinen Freund Plum Tag und Nacht. Nebenbei bastelt Serafin eine musikalische Wundermaschine, die auf Knopfdruck jeden Musikwunsch erfüllt. Serafin und Plum leben glücklich und zufrieden in ihrem neuen Zuhause. Doch dann soll das Haus abgerissen werden! Für die Freunde beginnen nun viele spannende Abenteuer…
Timo Schlüssel Timo Schlüssel stammt aus Luzern, wo er die Jazzschule besuchte und Saxophonunterricht bei Urs Leimgruber erhielt. Erste Engagements führten ihn als Bewegungsschauspieler zum Circus Monti und ans Opernhaus Zürich. Es folgten Engagements als freier Schauspieler in Deutschland und der Schweiz. Ab 1997 studierte er bei Jacques Lecoq in Paris und schloss 1999 mit der Diplominszenierung ‹Côté cour il y a moins de bruit› ab. Auftritte als Schauspieler und Musiker führten ihn mit Theatertruppen aus Frankreich und der Schweiz zusammen. Seit 2003 ist er regelmässig als
Regieassistent und Schauspieler am Opernhaus Zürich engagiert. Er produzierte Projekte wie die Video-Installationen in ‹Ariane et Barbe-Bleue› oder ‹Die Zauberflöte›. 2006 inszenierte er in der Tonhalle Zürich das Projekt ‹Reisen mit der Familie Mozart›. Ebenfalls in der Tonhalle realisierte er im Frühjahr 2007 zusammen mit dem ZKO und vier Schauspielern Vivaldis ‹Vier Jahreszeiten› szenisch. 2008 wurde Timo Schlüssel mit ‹Voyage avec la famille Mozart› und ‹Les Héros Volants› nach Monaco eingeladen, wo er diese mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo in französischer Sprache aufführte. 2009 inszenierte er am Opernhaus Zürich die Kurzoper ‹Sleep›. Ebenso brachte er 2009 mit dem Cleveland Orchestra in Cleveland, Ohio, die Oper ‹Le Nozze di Figaro› zur Aufführung. In diesem Jahr folgen ebendort die Produktionen von ‹Così Fan Tutte› und 2011 ‹Don Giovanni›. as
Muhai Tang Muhai Tang – seit Beginn der Spielzeit 2006/07 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Zürcher Kammerorchesters – studierte am Konservatorium seiner Hei-
matstadt Shanghai sowie an der Münchner Musikhochschule. Den Startschuss zu Muhai Tangs internationaler Karriere gab Herbert von Karajan, der ihn 1983 einlud, ein Konzert der Berliner Philharmoniker zu leiten. Positionen als Chefdirigent führten Muhai Tang in der Folge zum Gulbenkian Orchester in Lissabon, dem China National Symphony Orchestra, das Queensland Symphony Orchestra in Brisbane, die Königliche Philharmonie von Flandern sowie die Finnische Nationaloper in Helsinki. Hier hat Muhai Tang ein breit gefächertes Opernund Ballettrepertoire dirigiert, im Konzertbereich erstrecken sich seine Tätigkeiten von der Musik des Barockzeitalters über das klassisch-romantische Repertoire bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, wobei er oft Werke asiatischer Komponisten zur Aufführung bringt. – Neben regelmässigen Dirigaten in seiner Heimat hat Muhai Tang in den vergangenen Spielzeiten Konzerte international renommierter Orchester auf vier Kontinenten geleitet und war Gast bei namhaften europäischen Musikfestivals. Solisten, mit denen der Dirigent zusammengearbeitet hat, sind u.a. Mstislaw Rostropowitsch, Lord Yehudi Menuhin, Itzhak Perlman, Jean-Pierre Rampal, Martha Argerich und Anne-Sophie Mutter.
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Zürcher Sängerknaben Zürcher Kammerorchester; Alphons von Aarburg Raphael Höhn Daniel Hellmann Vivaldi: Magnificat, RV 610 + ++ Mozart: Veni Sancte Spiritus KV 47; Alleluja aus ‹Exsultate jubilate› KV 165; Krönungsmesse KV 317 Zwei Konzerte zum 50-jährigen Jubiläum der Zürcher Sängerknaben
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RZ FR 26. MÄ Z R Ä SA 27 M 19.30 h
«Ich bin in der Verbotenen Stadt weit umhergereist. Und ich bin ein grosser Fan von Muhai Tang geworden.» Valentin (12 J.)
China-Tournee 2009: Zürcher Sängerknaben & Zürcher Kammerorchester in Beijing, Zhengzhou & Shanghai
50-jähriges Jubiläum im Fraumünster
Im Mai des vergangenen Jahres reisten mit dem Zürcher Kammerorchester und den Zürcher Sängerknaben gleich zwei renommierte musikalische Botschafter der Limmatstadt für eine Tourneewoche nach China. Muhai Tang, der selber aus Shanghai stammt und ein grosser Haydn-Bewunderer ist, freute sich ganz besonders, Joseph Haydns Oratorium ‹Die Schöpfung› kurz vor dessen 200. Todestag (31. Mai 2009) in den beiden chinesischen Grossstädten Peking (Grand Theatre Beijing) und Shanghai (Concert Hall Shanghai) sowie der Provinz-
Nach unseren erfolgreichen, gemeinsamen CD-Einspielungen von Haydns Schöpfung, Brittens Cantate St.Nicolas sowie einiger Neuentdeckungen von Werken Michael Haydns hat uns das ZKO im Frühling 2009 eine unvergessliche China-Reise beschert. Die Zürcher Sängerknaben freuen sich ausserordentlich, auch in ihrem Jubiläumsjahr 2010 mit einem Spitzenensemble wie dem Zürcher Kammerorchester wiederum zusammenarbeiten zu dürfen. Die künstlerische Leitung der Zürcher Sängerknaben hat Alphons von Aarburg.
hauptstadt Henans Zhengzhou (Concert Hall Zhengzhou) dirigieren zu können. Um dem chinesischen Publikum die GenesisHandlung des Oratoriums zu erläutern, übernahm die bekannte chinesische Schauspielerin Cao Lei die Rolle der Erzählerin (anstelle der Rezitative). Die weite Reise hat sich gelohnt: Alle drei Konzerte waren ein grosser Erfolg. Die herzliche Gastfreundschaft und die faszinierenden chinesischen Metropolen mit ihren vielfältigen Sehenswürdigkeiten machten das Abschiednehmen schwer.
Karten-Vorverkauf: Ticketcorner unter der Nummer 0900 800 800 (CHF 1.19/Min.), online auf www.ticketcorner.com oder bei allen Ticketcorner-Vorverkaufsstellen. Weitere Vorverkaufsstellen: Post, SBB (Kundendienst), Jelmoli, Migros City, Manor, Musikhaus Jecklin.
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ZKO ‹Opus.IV›
ZKO-Haus
SO 21. MÄRZ 11.00 h
W. A. Mozart
Kammermusik@ZKO «Premiere» Zürcher Kammerorchester; Willi Zimmermann, Violine; Ryszard Groblewski, Viola; Nicola Mosca, Violoncello Mozart: Divertimento für Streichertrio KV 563 Wolfgang Amadeus Mozarts Streichtrio in Es-Dur KV 563 fällt in die Zeit seiner drei letzten Sinfonien, der Sinfonie in Es-Dur, der grossen g-Moll-Sinfonie und der C-Dur-Sinfonie, der sogenannten ‹Jupitersinfonie›. Es ist Mozarts einziges Werk dieser Gattung und datiert auf das Jahr 1788, ist also drei Jahre vor seinem Tod entstanden. Mozart versah das Streichtrio mit der Bezeichnung ‹Divertimento›, da die Komposition sechs Sätze umfasst. Die Besetzung sowie die musikalische Stimmungslage unterscheiden sich allerdings deutlich vom Charakter seiner früheren Divertimenti. Mit dem Streichtrio wählte Mozart eine der elementarsten und zugleich intellektuell anspruchsvollsten kammermusikalischen Gattungen. Mehr noch als im Streichquartett agieren die Instrumentalisten absolut gleichberechtigt und entwickeln selbst da, wo einer der Musiker die Führung übernimmt, eigenständige musikalische Gedanken weiter. cg / Kaffee und Gipfeli ab 10 Uhr
Amateursolistenkonzert Zürcher Kammerorchester; Muhai Tang, Dirigent; Laiensolistinnen und -solisten der Gesellschaft der Freunde des Zürcher Kammerorchesters Das Amateursolistenkonzert ist eine der beliebtesten langjährigen Traditionen der ‹Gesellschaft der Freunde des Zürcher Kammerorchesters› (GFZKO). Im Rahmen dieses Konzerts können ZKO-Freundinnen und - Freunde, die in ihrer Freizeit ein Instrument spielen, mit dem ZKO in der Tonhalle auftreten. Neben langjährigen Mitgliedern bietet das Amateursolistenkonzert auch Nachwuchstalenten die Möglichkeit, Konzerterfahrung zu sammeln. Die Teilnehmer wählen die Stücke in Absprache mit Muhai Tang, wobei eine erfrischende Mischung von wohlbekannten, aber auch weniger oft gespielten Stücken zusammenkommt. Das Amateursolistenkonzert ist auch für die Zuhörer immer ein aussergewöhnliches Konzerterlebnis. cf
Sie wollten schon immer mal auf der Bühne
Tonhalle Kleiner Saal
DI 13. APRIL 19.30 h
Muhai Tang
der Tonhalle stehen?
… dann werden Sie Mitglied der ZKO -Freunde!
Weitere Informationen zum Zürcher Kammerorchester und zu den ZKO-Freunden finden Sie unter: www.gfzko.ch & www.zko.ch
Tonhalle
SA 17. APRIL 19.30 h
J. S. Bach
Zürcher Konzertchor & ZKO Zürcher Kammerorchester; Zürcher Konzertchor; André Fischer, Dirigent J. S. Bach: h-Moll Messe Eine Messe nach den Texten der lateinischen Liturgie im Werk des protestantischen Thomaskantors Johann Sebastian Bach? Das mag zunächst überraschen, ist er doch in erster Linie für seine Kantatenkompositionen bekannt, die er regelmässig für die Leipziger Thomaskirche abzufassen verpflichtet war. Nichtsdestotrotz hat uns Bach insgesamt fünf Messkompositionen hinterlassen. Allerdings umfasste der Ausdruck ‹Missa› damals lediglich die liturgischen Teile Kyrie und Gloria. Keine dieser fünf Messkompositionen kann allerdings eine vergleichbare Popularität für sich verzeichnen wie die Messe in h-Moll. In seinen letzten Lebensjahren hatte sich Bach mit dem Gedanken getragen, die Messe in h-Moll zu komplettieren. Das Ergebnis ist gewissermassen eine Art Patchwork aus verschiedensten Kompositionen, die zu unterschiedlichen Zeiten und für diverse, nicht nur geistliche Anlässe entstanden sind. cg
ZKO ‹Opus.IV›
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Konzertkalender
Vorverkauf
März 2010 Di 02 Tonhalle Zürich
Meisterzyklus Katia und Marielle Labèque, Klaviere & drei baskische Schlagzeuger
19.30 h
Engagements in Zürich
Werke von Albéniz, Granados und Ravel arrangiert für 2 Klaviere und Perkussion Preise: CHF 16.– bis CHF 105.–
MI 10 Tonhalle Zürich
ZKO; Daniel Hope, Violine & Leitung
19.30 h
Werke von Händel, von Biber, Telemann, Bach, Pachelbel, Falconieri, Geminiani, Vivaldi Preise: CHF 16.– bis CHF 105.–
DI 16 Tonhalle Zürich
19.30 h
Extra-Konzert – Giora Feidman Zürcher Kammerorchester; Yuri Gilbo, Dirigent; Giora Feidman, Klarinette Werke von Schostakowitsch, Chaim, Hajdu, Grieg, Tsintsadze & Gershwin Preise: CHF 16.– bis CHF 105.–
DO 18 Kaufleuten Zürich
20.00 h
«ZKO meets …» Giora Feidman Zürcher Kammerorchester; Yuri Gilbo, Dirigent; Giora Feidman, Klarinette
Werke von Chaim, Abir, Feidman, Aldema, Bartók, Gershwin, Piazzolla Preise: Einheitspreis CHF 60.– // Vorverkauf nur über Kaufleuten Zürich, www.kaufleuten.com
SO 21 ZKO-Haus
11.00 h
Kammermusik@ZKO «Premiere» Willi Zimmermann, Violine; Ryszard Groblewski, Viola; Nicola Mosca, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento für Streichtrio KV 563 Einheitspreis: CHF 40.– inkl. Kaffee und Gipfeli ab 10.00 h
DI 30 Tonhalle Zürich
19.30 h
ZKO; Muhai Tang, Dirigent; Viviane Hagner, Violine Werke von Schubert, Mozart & Schönberg // Preise: CHF 16.– bis CHF 105.–
19.30 h
Zürcher Kammerorchester; Andreas Delfs, Dirigent; Isabelle Faust, Violine Werke von Strauss, Mozart, Widmann & Dvorˇák // Preise: CHF 16.– bis CHF 105.–
SO 11 Tonhalle Zürich
FR 26 & SA 27 März 10 Fraumünster Zürich, 19.30 h «50 Jahre Zürcher Sängerknaben» Zürcher Sängerknaben; Zürcher Kammerorchester; Alphons von Aarburg, Leitung Werke von Mozart & Vivaldi Vorverkauf: Ticketcorner unter der Nummer 0900 800 800 (CHF 1.19/min.), online auf www.ticketcorner.com oder bei allen Ticketcorner Vorverkaufsstellen: Post, SBB (Kundendienst), Jelmoli, Migros City, Manor, Musikhaus Jecklin. SA 17 April 10 Tonhalle Zürich, 19.30 h Zürcher Konzertchor; Zürcher Kammerorchester; André Fischer, Dirigent h-Moll Messe von Johann Sebastian Bach Preise: CHF 16.– bis CHF 105.– Vorverkauf: 0848 84 88 44 / billettkasse@zko.ch sowie in der Tonhalle und an den üblichen Vorverkaufsstellen. FR 23 & SA 24 April 10 Moods im Schiffbau, 20.30 h Zürcher Kammerorchester; Silvana Deluigi, Vocals Vorverkauf: www.moods.ch
Konzerte ausserhalb Zürichs Klassik-Forum Chur MI 11 März 10 Theater Chur, 20.00 h Zürcher Kammerorchester; Daniel Hope, Violine & Leitung Werke von Bach, Händel, Telemann, Pachelbel, Falconieri, Geminiani, Vivaldi, von Biber Vorverkauf Tel. 081 252 66 44
Impressum
April 2010 DO 08 Tonhalle Zürich
ZKO: Tel. 0848 84 88 44 (Mo – Fr 11– 18 h) Fax 044 388 36 10 billettkasse@zko.ch, www.zko.ch Tonhalle: Tel. 044 206 34 34 sowie die üblichen Zürcher Vorverkaufsstellen
11.00 h
«Serafin und seine Wundermaschine» Zürcher Kammerorchester; Muhai Tang, Dirigent; Timo Schlüssel, Moderation und Konzept
Redaktionsleitung ZKO: Carola Fischer Autoren: Michael Bühler mb, Carola Fischer cf, Christian Geltinger cg, Angelika Stürzl as Fotografien: Thomas Entzeroth, Alberto Venzago, Agenturen // Anzeigenverkauf: Rewomedia, Zürich // Produktion: Südostschweiz Print, Chur Konzept & Gestaltung: Eisbeer AG/ZH Erscheinungsweise: zweimonatlich, 5x im Jahr (Sept. / Nov. / Jan. / März / Mai) Auflage: 16 000
Preise: Erwachsene CHF 39.– / 29.–, Kinder CHF 24.– / 17.–
DI 13 Tonhalle Zürich, Kleiner Saal
19.30 h
Extra-Konzert: Amateursolisten-Konzert Amateursolistinnen und -solisten der ZKO-Freunde Programm siehe www.zko.ch ab März 10 Einheitspreis: CHF 40.– , für Mitglieder der ZKO-Freunde gratis
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ZKO ‹Opus.IV›
Programmänderungen vorbehalten.
In der exklusiven Steinway Gallery in Zürich bietet Ihnen Musik Hug die Möglichkeit, in einer einzigartigen Atmosphäre Ihren persönlichen Favoriten auszuwählen. Denn durch die überwiegend handwerkliche Bauart unterscheidet sich jeder Steinway-Flügel im eigenen Klang und in seinem unverwechselbaren Charakter. Über 20 Instrumente von Steinway & Sons stehen für Sie zum ungestörten Probespiel bereit. Herzlich willkommen! Zürich, Limmatquai 28 – 30, Tel. 044 269 41 41, Fax 044 269 41 03 piano.zuerich@musikhug.ch
www.musikhug.ch
diana krall Künstlerin mit vielfacher Platinauszeichnung. Grammy®-prämierte Jazzsängerin. Pianistin. Komponistin. Produzentin. Faszinierend, wie alles, was Diana Krall anfasst, sich in Musik verwandelt.
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