| Geschicht a Regioun |
E bësse Geschicht Echternacher Chronik: einige historische Daten
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Zahlreiche steinzeitliche Funde belegen, dass Echternach und seine Umgebung zu einem der ältesten Siedlungsgebiete Luxemburgs zählen.
Auf der Gemarkung Schwoarzoacht wird 60-70 n. Chr. eine herrschaftliche römische Villa errichtet, die bis an die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert bewohnt bleibt. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wird auf dem Hügel von St. Peter und Paul eine Befestigung errichtet, die in Gefahrenzeiten als Refugium dient. Im Jahr 698 kommt der angelsächsische Missionar Willi brord nach Echternach. Irmina, Äbtissin des Frauenklosters Ören bei Trier, schenkt ihm ihren mütterlichen Erbanteil in Echternach bestehend u. a. aus einem Hospiz für Wandermönche und einer bescheidenen Kirche, die diesem fortan als Missionsstützpunkt dient. Um 700 baut Willibrord sein Kloster und eine kleine Kirche am Standort der heutigen Basilika. Am 7. November 739 stirbt Willibrord in Echternach und wird seinem Wunsch gemäß in der von ihm erbauten Kirche beigesetzt. 992 trennt Graf Siegfried die Abtei und das Hospitium, so dass das Echternacher Bürgerhospital von nun an als unabhängige Anstalt funktioniert. Im Laufe der Jahrhunderte beherbergt es eine Armenabteilung, ein Waisenhaus, eine Krankenstation, eine Entbindungsstation sowie ein Seniorenheim.
Im 11. Jahrhundert entstehen im Scriptorium der Abtei sieben noch heute existierende Handschriften, u. a. der Codex Aureus Epternacensis, der seinen Namen der goldenen Tinte verdankt. Im Jahr 1148 wird Echternach eine befestigte Stadt und erhält zu ihrer Verteidigung eine zwei Kilometer lange Ringmauer mit sechs Toren und 15 Türmen. Am 6. November 1236 überreicht Gräfin Ermesinde der Stadt Echternach – als der ersten luxemburgischen Stadt überhaupt – den Freiheitsbrief. Um 1497 wird die Springprozession erstmals urkundlich als religiöse, christliche Prozession erwähnt. Im Jahr 1512 wird das Gerichtsgebäude Dënzelt gebaut. Es dient später als Schule und Gemeindehaus und beherbergt heute eine Galerie im Erdgeschoss und einen großen Empfangssaal im Obergeschoss. In den Jahren 1727-1736 lässt Abt Matthias Hartz alle alten Abteigebäude abreißen und ein neues Kloster im Stil weltlicher Fürstenresidenzen erbauen. Der Echternacher Baustil beeinflusst die Architektur der ganzen Region. 1794 verjagen die französischen Revolutionstruppen zahlreiche Mönche aus der Abtei und plündern den Sarkophag des hl. Willibrord. Unter der französischen Herrschaft wird Echternach zu einem Bezirk des französischen „Département des Forêts“ (Departement der Wälder). Nachdem die letzten Mönche die Abtei verlassen mussten, wurden die Klostergüter konfisziert und zusammen mit den Klostergebäuden unter den wohlhabendsten und einflussreichsten Familien jener Zeit öffentlich versteigert. Der Geschäftsmann Jean-Henri Dondelinger erwirbt die Abtei und richtet in der Klosterkirche eine Steingutfabrik ein. Nach dem Wiener Kongress 1815 fällt der Kanton Bitburg an Preußen; Echternach verliert einen Großteil seines wirtschaftlich bedeutenden Hinterlandes.
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Die 1821 gegründete Mittelschule wird 1841 zum staatlichen Progymnasium erhoben und funktioniert fortan als Vorbereitungsschule für das Athenäum in LuxemburgStadt. 1848 wird das Progymnasium in eine königlich-großherzogliche Mittel- und Gewerbeschule umfunktioniert, 1868 in ein königlich-großherzogliches Progymnasium umbenannt und 1899 zum großherzoglichen Gymnasium
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