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Massgeschneiderte Sportplatzbeleuchtung
Flutlichtanlagen erzeugen durch ihre horizontale Abstrahlung eine gravierende Lichtverschmutzung. Der Einsatz von innovativen LED-Beleuchtungen in Kombination mit einem intelligenten Lichtmanagement schafft Abhilfe, zudem wird nur noch ein Bruchteil der Energie benötigt.
Text: Wago Contact SA
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Oftmals sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Das weiss auch Geschäftsführer Ralf Stucki von Swiss Precision Lighting. Daher greift er ganz gerne, wenn er das Start-upUnternehmen vorstellen soll, auf eine Nachtaufnahme zurück. Diese entstand in 1400 Meter Höhe und fängt den Jura und das Drei-Seen-Land ein. Beides ist zwar nur schemenhaft zu erkennen, doch das ist gar nicht entscheidend. Ausschlaggebend am Motiv ist ein greller Fleck am Horizont, auf den er mit seinem Zeigefinger deutet. «Was meinen Sie, wie weit dieser Lichtpunkt entfernt ist?», fragt er und gibt die Antwort darauf auch gleich selbst: «Das ist eine Flutlichtanlage im Waadtland. Diese steht auf 400 Meter Höhe in 50 Kilometer Entfernung.» Weitere solcher markanten Lichtpunkte vermag er Logistikzentren, Industrieanlagen und anderen Sportplätzen zuzuordnen. Das junge Murtener Unternehmen beschäftigt sich mit der Lichtverschmutzung durch horizontale Abstrahlung. Diese ist vor allem bei Sportplätzen gravierend, denn eine Flutlichtanlage erzeugt mehr Licht als
«Die horizontale Abstrahlung bei Flutlichtanlagen zählt zu den stärksten Quellen der Lichtverschmutzung.»
Harald Pier, Swiss Precision Lighting
mehrere Hundert Strassenlaternen. «Weil
jedoch die Strahler nicht wie bei der Strassenbeleuchtung nach unten, sondern schräg ausgerichtet sind, zählen sie heutzutage zu den stärksten Quellen für Lichtverschmutzung», erklärt Geschäftspartner Harald Pier, der an der EPFL promoviert hat und sich seit mehreren Jahrzehnten mit der Entwicklung von Hochleistungslichtquellen befasst.
LEDs statt Halogen Wieso aber werden die Strahler nicht einfach nach unten ausgerichtet, um die lästigen Lichtemissionen zu vermeiden? Dies ist insbesondere der Lichtausbeute der bis anhin verwendeten Halogendampfstrahler geschuldet. Damit die Sportler auf einem halbwegs gleichmässig ausgeleuchteten Feld trainieren und spielen können, geht es gar nicht anders, als die Flutlichtstrahler schräg zu installieren. Zwar versuchen die Firmen, die sich auf die Beleuchtung von Sport- und sonstigen Plätzen spezialisiert haben, diese horizontale
■ Die innovativen Sportplatzleuchten lassen sich an die bestehenden Kandelaber montieren, sodass nicht in neue Infrastruktur investiert werden muss.
Fotos: Gabriel Design GmbH
Die LED-Module basieren auf temperatur- und vibrationsbeständigen Hochleistungs-LEDs aus dem Automotivebereich. Dies garantiert eine hohe Lebensdauer und reduziert damit die Kosten für Service und Austausch.
Die massgeschneiderten LED-Beleuchtungen gestatten es, Sportplätze und Areale so auszuleuchten, dass Nachbarschaft und Natur nicht von abstrahlendem Licht gestört werden.
Abstrahlung mit Lamellen zu begrenzen, doch das führt zu einem weiteren Problem. «Dadurch geht viel Licht verloren, weshalb noch mehr Energie für dessen Erzeugung aufgewendet werden muss», sagt Ralf Stucki. Und weil das nicht nachhaltig ist, gründete er im Herbst 2019 mit Gleichgesinnten die Swiss Precision Lighting mit dem Ziel, den Energiebedarf für Sportplatzbeleuchtungen deutlich und deren Lichtverschmutzung auf das Minimum zu reduzieren.
Drohne vermisst Spielfeld Nachhaltigkeit ist den Jungunternehmern wichtig. Während andere Anbieter ihre Leuchten installieren und diese dann mit Blenden und Rastergittern versehen, um den Platz gleichmässig auszuleuchten, massschneidern die Murtener die Leuchten mithilfe von LED-Modulen für jeden Sportplatz individuell. Dazu nehmen sie zunächst das Spielfeld mit einer Drohne auf und werten anschliessend die Bilder mit einer Software aus. Weil die Software dabei nicht nur die Geometrie des Platzes, sondern auch die Standorte der vorhandenen Lichtmasten berücksichtigt, lässt sich die bestehende Infrastruktur weiterhin verwenden. «Wir montieren unsere Lampen auf die bestehenden Masten und können so die Kosten niedrig halten.»
Steuerung dimmt LEDModule Unterstützt wird diese massgeschneiderte, zum Patent angemeldete Sportplatzbeleuchtung von einer Steuerung fürs Lichtmanagement von Wago Contact SA. Diese erlaubt es, jedes einzelne LED-Modul innerhalb des Strahlers anzusteuern und mit verschiedenen Dimmwerten zu betreiben. Diese Fähigkeit des unterschiedlichen Dimmens erlaubt es, die Beleuchtung gezielt auszurichten. Die gleichmässige Beleuchtung ergibt sich dadurch, dass die Module, die am Spielfeldrand senkrecht nach unten strahlen, mit einer geringeren Leistung betrieben werden können als diejenigen, welche die Spielfeldmitte beleuchten.
Energieverbrauch um 75 Prozent reduziert
Dass dieses gezielte Dimmen enorme Kosteneinsparungen mit sich bringt, hat das junge Unternehmen bereits in Cressier unter Beweis gestellt. Vor Inbetriebnahme der individuellen Beleuchtungsanlage lag die Leistungsaufnahme bei etwa 25 bis 27 Kilowatt, die Lösung von Swiss Precision Lighting benötigt bei voller Leistung, also wenn alle LED-Module mit 100 Prozent betrieben werden, 12 Kilowatt. Die tatsächlich errechnete Einsparung liegt sogar bei knapp 75 Prozent. «Die Halogendampfstrahler müssen eine Viertelstunde zuvor eingeschaltet werden, weil diese langsam hochfahren», erklärt Ralf Stucki. Ausserdem ziehen diese immer die volle Leistung und lassen sich fürs Training nicht dimmen oder selektiv abschalten. Und noch ein anderer Aspekt fällt dem Geschäftsführer ein, der den Vereinen viel Aufwand und Folgekosten erspart: «Da unsere Lösung fokussiert den Sportplatz beleuchtet, gibt es keine Einsprachen von verärgerten Anwohnerinnen und Anwohnern, denen das Flutlicht in die Wohnung strahlt.»
www.wago.ch Leading Partner Seite 111