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Das quartiereigene Carvelo

Elektrisch angetriebene Cargobikes sind eine gute Lösung für Personen, die kein eigenes Auto besitzen und trotzdem mobil sein möchten. Nun gibt es auch ein Gesamtpaket für Unternehmen und Siedlungen, mit viel Flexibilität punkto Tarife und Nutzergruppen.

Text: Mobilitätsakademie AG

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Immer mehr Personen wollen umweltverträglich und klimaschonend unterwegs sein. Die Nachfrage nach autofreien oder autoarmen Siedlungen steigt. Daniel Baehler von der Universität Lausanne untersuchte in seiner Ende 2019 veröffentlichten Doktorarbeit die Motivation und das Mobilitätsverhalten der Bewohnerschaft von neun autofreien Wohnsiedlungen. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Mobilität keineswegs eingeschränkt sind. Sie verfügen über verschiedene Mobilitätsoptionen und auch über die nötigen Kompetenzen, um diese zu nutzen. Dabei setzen sie insbesondere auf das Fahrrad, und dazu gehört immer häufiger auch ein (elektrisches) Cargobike. Denn mit einem Cargobike – oder Carvelo – lassen sich ganz einfach Güter und Kinder transportieren.

Vorteile im städtischen Kontext Das Carvelo besticht vor allem durch die Flexibilität, die Unabhängigkeit und die Geschwindigkeit im städtischen Kontext. Da seine Anschaffungskosten hoch sind, lohnt es sich, ein Carvelo mit mehreren Personen zu teilen. Das spart nicht nur Geld, sondern verhindert auch, dass sich auf dem Abstellplatz vor der Wohnung neben den klassischen Velos auch noch viele weitere Spezialvelos türmen. Oft stehen die Liegenschaften oder Interessengruppen jedoch vor einem Problem: Wie wird der Verleih organisiert? Wie und wo kann ich das Bike buchen? Ist die Nutzung für die Bewohnerinnen und Bewohner kostenlos? Wer kümmert sich um Wartung und Service des Carvelos? Was ist mit der Versicherung und wer haftet, wenn das Carvelo gestohlen wird?

Sharing leicht gemacht Seit Sommer 2019 bietet die Mobilitätsakademie des TCS mit «carvelo2go für Siedlungen und Betriebe» ein Gesamtpaket mit viel Flexibilität punkto Tarife und Nutzergruppen an. Das Angebot funktioniert folgendermassen: Pro Jahr bezahlt die Siedlung oder der Betrieb pauschal 3000 Franken für die Nutzung eines Carvelos, wobei alle erzielten Mieterträge an diese zurückfliessen. Die Buchung erfolgt über die Plattform oder die gleichnamige carvelo2goApp. Eine Siedlung kann das Carvelo ihren Mieterinnen und Mietern

Ein fester Bestandteil des Schweizer Strassenbildes

Seit fast fünf Jahren vermietet carvelo2go elektrische Cargobikes. Mittlerweile stehen über 320 Lastenvelos in 75 Schweizer Städten und Gemeinden für den Transport von Gütern und Kindern bereit. Ausserhalb des Siedlungskontexts können diese bei sogenannten «Hosts» wie etwa Cafés, Quartierläden oder Hotels abgeholt werden. Besonders im urbanen Kontext haben sie sich zu einer ernsthaften, ökologischen und klimaschonenden Alternative zum Auto entwickelt. Die Stiftung MyClimate hat auf Basis der Nutzungszahlen den direkten Klimaeffekt von carvelo2go errechnet: Dank Umlagerungseffekten hat carvelo2go allein im Jahr 2019 insgesamt 55 Tonnen CO2 eingespart, was dem CO2Ausstoss von rund 270 000 Autokilometern entspricht.

 Immer mehr Personen wollen umweltverträglich und klimaschonend unterwegs sein.

 Velo aufschliessen, Akku einsetzen und einfach losfahren: Die elektrischen Cargo-Bikes sind praktisch und einfach zu bedienen.

 Moderner Samichlaus mit dem Carvelo.

beispielsweise gratis zur Verfügung stellen und dieses auch weiteren Personen anbieten, die dann den herkömmlichen Preis bei carvelo2go bezahlen (Grundgebühr ist 5 Franken, dazu kommen 2.50 Franken pro gemietete Stunde). Da die gesamten Mietumsätze an die Siedlung zurückfliessen, wird diese dazu motiviert, das «eigene» Carvelo bekannt zu machen und möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer für das Bike zu begeistern. Argumente hierfür gibt es ja genug: umweltfreundlich, leise, zeitsparend, gesund, und es macht Spass. Die Siedlung muss sich weder um Service, Wartung noch Versicherung des Carvelos kümmern und erhält darüber hinaus Zugang zu einer Hotline für allfällige Fragen. Ein weiterer Vorteil des Angebots: Das Carvelo trägt das Logo der Siedlung durch die ganze Stadt. Praxiserprobt Das Carvelo kann für verschiedene Transportzwecke eingesetzt werden, die oft gar nicht so offensichtlich sind. Die vielfältigen Möglichkeiten zeigen sich erst im Laufe der Zeit. Einer, der das Angebot von carvelo2go bereits seit Jahren nutzt, ist Lukas Rohrer. Sei es, um die Kinder abzuholen, Baumaterial vom Fachmarkt zu transportieren oder Einkäufe zu erledigen; er liebt das Carvelo heiss! So war er es denn auch, der den Stein ins Rollen brachte, dass die autofreie Siedlung Oberfeld in Ostermundigen als eine der Ersten das neue Angebot «carvelo2go für Siedlungen und Betriebe» im Juli 2019 in Betrieb nahm. Hier wurde der Zugang zum Velo mithilfe eines Zahlenschlosses komplett automatisiert. Nach einem Jahr zieht er eine positive Bilanz: Immer mehr Mitbewohnerinnen und Mitbewohner machen vom Angebot Gebrauch, weil sie einen klaren Nutzen sehen. «Insbesondere während des CoronaLockdowns waren wir froh um das Carvelo, um unsere Einkäufe zu erledigen und ab und zu einen Ausflug in der Gegend zu unternehmen», sagt Lukas Rohrer. Mit diesem Gefährt fällt es leicht, in einer autofreien Siedlung zu wohnen – denn der Autoersatz auf zwei Rädern steht direkt vor der Haustüre.

www.carvelo2go.ch

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