Drogistern

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DROGISTENSTERN

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Die Zeitschrift aus Ihrer Drogerie

Was Jugendlichen immer h채ufiger zu schaffen macht: Kopfschmerzen Schweizer Forscher entwickeln neuartige Methode: Zeckenfalle Nachwuchs-Journalistinnen hauen in die Tasten: Young Reporters

Elektronische Gesundheit

Der Patient der Zukunft


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Editorial Vielversprechende Vorzeichen

Ann Kugler Stellvertretende Chefredaktorin a.kugler@drogistenverband.ch

Als ich vor einiger Zeit zu Hause ein Büchergestell umgeräumt habe, fielen sie mir in die Hände: die «Caly»-Bücher Band 1 und 2. Caly war ein Zwerg-Rauhaardackel, den ich während mehrerer Jahre immer am Mittwochnachmittag gehütet haben. Ich war zehn Jahre alt, als dies begann, und beschloss, die spannenden Hundeerlebnisse vom ersten Tag an in zwei Büchern festzuhalten. Als ich so in den beiden Heften blätterte, musste ich mehr als einmal schmunzeln. Denn wer hätte damals gedacht, dass es später einmal wirklich der Journalismus ist, der mich packt. Daran musste ich denken, als unsere Redaktion beschlossen hat, bei dem von der Plan Schweiz lancierten Projekt «Young Reporters» mitzumachen und drei jungen Schreibtalenten die Chance zu geben, auf unserer Redaktion tatkräftig mitzuarbeiten. Der Eifer, mit welchem Fabia, Linda und Salome bei der Sache waren, aber auch die klaren Vorstellungen davon, was sie später einmal machen möchten, hat mich enorm beeindruckt. Ab Seite 28 können Sie sich selber vom tollen Resultat dieses Projektes überzeugen. Die Arbeit mit den drei Mädchen zwischen elf und vierzehn Jahren hat mir eines ebenfalls vor Augen geführt: Wir leben heute in einer ganz anderen Zeit als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Diese «andere Zeit» bietet ganz neue medizinische Möglichkeiten – lesen Sie dazu unsere Titelgeschichte zu «e-health» ab Seite 8 –, sie hat aber auch eine Kehrseite wie der Artikel über Kopfschmerzen bei Jugendlichen ab Seite 38 zeigt. Ich wünsche Ihnen eine spannende Zeitreise!

Hinter den Kulissen Unsere drei NachwuchsReporterinnen hatten bei ihrem Einsatz ganz schön viel Spass. Mehr dazu ab Seite 28.

Impressum 32. Jahrgang Auflage: 283 566 Exemplare (WEMF-Beglaubigung), 935 000 Leser (MACH Basic) Herausgeber: Schweizerischer Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfach 3516, 2500 Biel 3, Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.ch, www.drogerie.ch Geschäftsführung: Martin Bangerter Redaktion: Heinrich Gasser (hrg), Chefredaktion, h.gasser@drogistenverband.ch; Nadja Mühlemann (nm), Publizistische Leiterin, n.muehlemann@drogistenverband.ch; Ann Kugler (akr), Chefredaktorin Stv., a.kugler@drogistenverband.ch; Didier Buchmann (dib), d.buchmann@drogistenverband.ch; Katharina Rederer (kr), k.rederer@drogistenverband.ch; Vanessa Naef (vn), v.naef@drogistenverband.ch Fotografinnen: Flavia Trachsel; Corinne Futterlieb Verkauf und Sponsoring: Nadia Bally, Leitung, n.bally@drogistenverband.ch; Laura Bock, Anzeigenadministration, Tel. 032 328 50 51, inserate@drogistenverband.ch Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 26.– (10 Ausgaben, inkl. MWSt.); Tel. 058 787 58 70, Fax 058 787 58 15, abo@drogistenstern.ch Layout: Gina Höchner Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen Titelbild: Corinne Futterlieb

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Therapieformen Drogeriesuche Expertenrat Immer wieder Kopfschmerzen Kopfschmerzen haben viele Ursachen und Auslöser. Um der Sache auf den Grund zu gehen und die individuell richtige Therapie zu finden, lohnt es sich ein Schmerztagebuch zu führen. Wir zeigen, wie es geht! vitagate.ch – die Gesundheitsplattform des Schweizerischen Drogistenverbands.

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Inhalt 8 Der ausgebildete Kranke 15 Himmlische Düfte Wie Duftnoten unsere Stimmung beeinflussen.

8 Gesundheit 2.0 Der Patient der Zukunft überwacht seine Gesundheit digital.

17 Jeder auf seine Art Zwei Drogisten erzählen von ihren Fastenerlebnissen.

20 Füsse nicht vernachlässigen 24 Keimherd Küche Viren und Bakterien lauern oft dort, wo man es nicht vermutet

27 Gesicht im Visier Gesichtsmasken entspannen Haut und Seele.

28 Young Reporters Drei junge Frauen sind auf die journalistische Pirsch gegangen.

33 Die Zeit anhalten Immer mehr Menschen legen sich für Schönheitsoperationen unters Messer.

38 Reizüberflutung hat Nebenwirkungen

38 Aua, mein Kopf Kopfschmerzen bei Jugendlichen nehmen zu.

42 Serie: Phytotherapie Phytotherapie kurz und einfach erklärt.

44 Achtung Zecken! Wie Pilze den Blutsaugern den Garaus machen sollen.

15 Für gute Laune Wie Duftnoten unsere Stimmung beeinflussen.

Wie gewohnt 3 6 13 14 23 26 36 43 47

Editorial/Impressum Kurz und gesund Booklet: Angespannt Quergelesen Frauensache Kreuzworträtsel Produkte aus der Drogerie Frauensache Ausblick Mai 2012

20 Unter Druck Füsse werden häufig trotz hoher Belastung vernachlässigt.

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e o b F t w b o Ba yett werb mit OnlineAbstimmung

Kurz und gesund Foto: fotolia.com

Dünner durch «Functional Fashion»?

Laden Sie bis spätestens 20. Mai 2012 das schönste Porträtbild Ihres Babys (0 bis 3 Jahre) auf unsere Fotogalerie auf www.vitagate.ch und gewinnen Sie ein professionelles Fotoshooting im Juli in Ihrer Nähe in der Schweiz im Wert von 1000 Franken sowie fünf Gutscheine für Babynahrung im Wert von je 250 Franken. Die Preise werden von der Firma Holle baby food GmbH gesponsert. Es lohnt sich, Freunde und Bekannte zum aktiven Mit-Voten aufzufordern. Das Online-Voting ist bis zum 31. Mai 2012 geöffnet.

T-Shirts mit UV-Schutz, Unterhosen mit Frische-Effekt – und jetzt sogar Leggins, die angeblich beim Abnehmen helfen. Der Kleidertrend aus den USA soll nicht mehr nur gut aussehen, sondern möglichst auch einen Zusatznutzen bringen. Das Ganze nennt sich «Functional Fashion». Bei den neuen Wunderleggins setzen die Hersteller auf integriertes Koffein, das den Fettabbau anregen und die Trägerin dauerhaft schlanker machen soll. Andere Modelle versprechen, Cellulite zu reduzieren, indem sie durch ein Spe-

zialgewebe die Haut massieren und straffen. Die Versprechungen sind wissenschaftlich nicht bestätigt, aber auch nicht widerlegt. Falls sich Bein- oder Hüftumfang tatsächlich verringern, könne das daran liegen, dass man nach der empfohlenen Tragedauer von 28 Tagen in den Beinkleidern einfach mehr geschwitzt hat, so Experten. Die amerikanische TV-Moderatorin Becky Worley von ABC News hat die Koffein-Leggins getestet. Nutzen Sie Shortcut, um das Video anzusehen.

Wir drücken Ihnen und Ihrem Sprössling die Daumen!

Essen gegen die Müdigkeit

Walken gegen die Schoggi-Lust

Hinweis: Mit dem Einsenden des Fotos erklären Sie sich mit dessen Publikation einverstanden. Einsendeschluss ist der 15. Mai 2012 (Poststempel).

Beim Anblick von Speisen greift ein Mensch umso eher zu, je weniger er geschlafen hat. Das zeigt ein Experiment mit zwölf gesunden Freiwilligen in Schweden. Der durch Schlafmangel erzeugte Appetit ist unabhängig vom Blutzucker und vom Hungergefühl. Fazit: Wer abnehmen will, sollte auf ausreichend Schlaf achten.

Eine Viertelstunde schnelles Gehen (Walking) soll genügen, um den Appetit auf Schokolade um die Hälfte zu reduzieren. Das zeigt ein Experiment mit über siebzig jungen, Schokolade liebenden Briten nach zwei Tagen Schoko-Entzug. Wie viel Bewegung nötig ist, um den Appetit auf Dauer tief zu halten, ist nicht untersucht worden.

www.aerzteblatt.de

www.upi.com/Health-News

Sie können uns das Bild auch per Mail oder in Papierform an folgende Adresse schicken, und wir laden das Bild für Sie hoch: Schweizerischer Drogistenverband, Stichwort: «Babyfoto», Postfach 3531, 2500 Biel 3 oder per E-Mail an: wettbewerb@drogistenverband.ch

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Promille Alkoholpegel entspricht die Abweichung von der Fahrtrichtung nach 3 Stunden Autofahrt bei Nacht. www.aerztezeitung.de

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Händewaschen vor dem Zuckertest Diabetiker sollten vor der Blutzuckermessung die Hände waschen. Reste von Süssem an den Händen – etwa von Getränken, Schokolade oder Obst – können die Blutzucker-Messwerte um 90 bis zu 200 mg/dl erhöhen, zeigt eine schwedische Studie. www.aerztezeitung.de

Speiseöl nicht in den Abfluss Kippen Sie Reste von Speiseöl nicht in den Abfluss. Nicht etwa, weil die Abwasserreinigung damit ein Problem bekäme. Sondern: Das Öl gelangt gar nicht erst bis in die Kläranlage. Es setzt sich bereits auf dem ersten halben Meter in den Abflussrohren fest. Dort richtet es grossen Schaden an: Es erkaltet und bildet mit anderen Abfallprodukten (zum Beispiel Haaren) schnell einen Klumpen, der durch aggressive chemische Rohrentstopfer oder Handwerker entfernt werden muss. nm

Abwarten und Tee trinken Die traditionelle englische Art, Pause zu machen, ist gut gegen Stress, aber auch für den Blutdruck. Um den Blutdruck leicht – um 3 mmHg – zu senken, müsste man allerdings acht Tassen Schwarztee pro Tag trinken. Das haben australische Forscher in einem Experiment mit Freiwilligen herausgefunden. Schwarzer Tee regt zwar an, aber ohne den Blutdruck in die Höhe zu treiben.

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Gemäss einem Bericht vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Zürich über den Zusammenhang zwischen körperlicher Betätigung und Krebs sind bei inaktiven Menschen bis zu 30 Prozent aller Darmkrebserkrankungen auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Weiter stellt der Bericht fest, dass fast 60

Prozent der Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren sich nicht genug bewegen. Wer sich drei bis vier Stunden pro Woche bewegt, vermindert das Risiko einer Darmkrebserkrankung bereits beträchtlich. Die Krebsliga empfiehlt deshalb mindestens eine halbe Stunde täglich Bewegung, wie etwa rasches Gehen www.krebsliga.ch oder Velofahren.

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Jeder sein eigener Arzt?

GESUNDHEITSKOMPETENZ

Neue Medien bewirken fundamentale Veränderungen im Gesundheitsmarkt. Dank Internet und elektronischen Gesundheitsdienstleistungen wird es jedem möglich, sich vertiefte Gesundheitskompetenzen anzueignen. Eine befähigte Patientengeneration erobert das Gesundheitswesen. Doch die Nebenwirkungen bleiben nicht aus. Es klingt wie eine Szene aus einem Kinofilm: Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen ist gestoppt, Spitäler sind unterbelegt, und die Menschen werden zu medizinischen Selbstversorgern. Doch der rosige «Zukunftstraum für das Jahr 2050» ist keine Eingebung von ScienceFiction-Autoren, sondern die Vision von neun führenden britischen Medizinern. Im renommierten «British Medical Journal» haben sie mögliche Gesundheitsentwicklungen für die kommenden Jah-

Gesundheit der Zukunft Unsere dreiteilige Artikelserie beschäftigt sich mit der Frage nach der Gesundheit der Zukunft, zeigt Trends und erklärt Entwicklungen im Gesundheitswesen. So verpassen Sie keine Folge: April 2012 Jeder sein eigener Arzt? Von medizinischen Selbstversorgern und befähigten Patienten Mai 2012 Gesundheitsmanagement online. Hilfreiche Internetseiten und Apps, die zeigen, wie gesund Sie sind Juni 2012 Digitale Patientendossiers. Persönliche Gesundheitsdaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort

re beschrieben. Von der Wiege bis zur Bahre wird unser Gesundheitszustand von Monitoren permanent kontrolliert. Ein unter die Haut implantierter Chip misst Blutdruck, Temperatur und Puls. Sensoren in intelligenten Kleidern, Autos und Häusern werten diese Messdaten aus. Bei Abweichungen von der Norm schlagen sie Alarm. Professor David Delpy von der Londoner Universität: «Wir werden in einem Verbundnetz ständiger Gesundheitskontrollen leben, die ohne unser Wissen einen Grossteil der Routineuntersuchungen abdecken.» Sir Michael Peckham, Direktor des Instituts für Gesundheit am University College der Londoner Universität, sieht bereits das Ende des Hausarztes voraus, da der Mensch über Chip und Computer selbst eine Krankheitsdiagnose korrekt stellen kann und anschliessend die empfohlene Medizin ordert. Nur in ernsteren Fällen konsultiert der Patient über das Internet einen Facharzt. Die gigantische Diätindustrie, aber auch die gesundheitsschädlichen Folgen falscher Ernährung werden Medizingeschichte: Wer zu Übergewicht neigt, erhält ein Medikament, das als Kontrollsystem das Körpergewicht ständig nach unten anpasst – oder nach oben, wenn Untergewicht auftritt. Selbst den Zukunftstraum aus der TV-Serie

«Raumschiff Enterprise» will Professor David Delpy wahr machen. In der Serie scannt Raumschiffdoktor McCoy mit einem kleinen Gerät den Körper eines Patienten und sagt: «Das ist ein toter Mann, Jim.» Delpy arbeitet an einem derartigen diagnostischen Gerät, das in tiefe Schichten des Körpergewebes «hineinschauen» und Krankheiten erkennen kann. Bei allem Fortschrittsoptimismus sehen die britischen Mediziner sozialpolitische und ethische Probleme voraus. Es wird eine grundlegende Fragen aufgeworfen: Wird unsere Gesellschaft in der Lage sein, diese Revolution zu verkraften?

Utopie und Wirklichkeit Zurück in die Gegenwart. Zwar blicken die britischen Forscher in ihrer Studie gar tief in die Kristallkugel, und manche Theorien scheinen wirklichkeitsfremd, dennoch bestehen Parallelen zur Realität. Unter dem Begriff «eHealth» werden in der Schweiz schon heute alle elektro-

Neue Medien ermöglichen heutigen Patienten Zugang zu unzähligen medizinischen Informationen.



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nischen Gesundheitsdienste zusammengefasst. Mit elektronischen Mitteln werden im Schweizer Gesundheitswesen die Abläufe verbessert und die Beteiligten vernetzt: Patienten, Ärztinnen, Therapeuten, Versicherte, Versicherungen, Labors, Spitäler, Apotheken, Drogerien und Pflegende. Die Schweizerinnen und Schweizer sind mobil – sie wechseln den Kanton, die Krankenkasse, den Arzt oder reisen ins Ausland. Dies führt dazu, dass im entscheidenden Moment die richtigen Informationen fehlen oder erst zusammengesucht werden müssen. Adrian Schmid, Leiter eHealth Suisse, Koordinationsorgan Bund und Kantone: «Hier kann die elektronische Vernetzung wesentlich helfen. Nach dem Grundsatz: Gesundheitsdaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort.» Viele Gesundheitsdaten sind für Behandelnde jedoch nicht lesbar, weil beispielsweise Spitäler oder Ärzte die Daten unterschiedlich codieren. Die Verfügbarkeit von lebenswichtigen Informationen ist damit nicht gewährleistet. Oft müssen sich die Patienten selber um die Weitergabe von Berichten oder Röntgenbildern kümmern. Die koordinierte elektronische Vernetzung hat das Potenzial, das Gesundheitswesen effizienter und qualitativ besser zu machen: eHealth ist ein junges Fachgebiet, welches das Gesundheitswesen in das digitale Zeitalter

führt. Nur digital können die Milliarden von Daten geordnet werden, die heute zum Teil noch handschriftlich in Krankenakten stehen, zum Teil bereits elektronisch angelegt werden. Der Wandel im

«Das kleine ‹e› vor ePatient steht für ‹empowered› – also für befähigt, aktiv.» Prof. Dr. Andréa Belliger, Institut für Kommunikation & Führung

Gesundheitswesen geschieht also nicht auf Papier, sondern am Computer. «Unser Ziel ist es, durch optimale Investitionen in ein vernetztes IT-System die Patientensicherheit zu erhöhen und Leben zu retten. Hat die Ärzteschaft Zugang zu den wichtigsten Patientendaten, gelingt es ihr, schneller exakte Diagnosen zu stellen und zielgerichtete Behandlungen einzuleiten. Dank effizienter Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Playern

Vertrauen in Ärzteschaft sinkt Schweizerinnen und Schweizer verlassen sich immer weniger auf das alleinige Urteil der Ärzteschaft. Sie ziehen es vor, medizinische Entscheide selbst oder gemeinsam mit einer Fachperson zu fällen.

1997 Patient selbst Patient mit Fachperson Ärzteschaft

im Gesundheitswesen bekommt der Patient bessere Qualität für gleich viel Geld», sagt Adrian Schmid. Willkommener Nebeneffekt: Langfristig kann dies die Gesundheitskosten positiv be-

2002

Quelle: «Future-Patient»-Forschungsteam Schweiz (Hrsg.). The Future Patient in Switzerland – Das Gesundheitssystem der Zukunft aus Sicht von Bürgerin und Bürger. SGGP-Publikationsreihe Band 71. Bern: SGGP; 2003.

einflussen. Dessen ungeachtet sind zunächst Investitionen in die Informationstechnik gefragt. «Jedes elektronische System birgt auch Herausforderungen», räumt Adrian Schmid ein und nennt unerlaubten Datenzugriff trotz Datenschutz, Datenflut und fachliche Überforderung der Patienten als Beispiele. Als weiterer Faktor kommt hinzu: Die Systeme der verschiedenen Akteure sind derzeit noch kaum vernetzt. eHealth entwickelt sich langsam, unter anderem, weil zentrale Rechtsfragen noch unbeantwortet sind. Das «Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier», das Ende 2011 in der Vernehmlassung war, sollte hier die Lücken schliessen. Trotz sehr guten technischen und organisatorischen Voraussetzungen gehört die Schweiz bei den offiziellen elektronischen Gesundheitsdiensten im internationalen Vergleich nicht zu den Pionieren. «Immerhin sind wir solid unterwegs, im Gegensatz zu anderen Ländern, die Schnellschüsse lancierten und damit floppten», relativiert Adrian Schmid. Dadurch besteht Spielraum für private Anbieter und Dienstleistungen des sogenannten Patienten-Empowerments (kurz: «ePatient»). Die Online-Krankenkasse KPT stellt seit 2009 die elektronische Gesundheitsplattform VitaClic zur Verfügung. Reto Egloff, Mitglied der KPT-Geschäftsleitung, erklärt, was VitaClic ist: «Kernstück ist die persönli-


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che, geschützte Gesundheitsakte mit Notfall-, Impf- und Organspenderausweis, Patientenver fügung und Reiseunterlagen. In den Notfalldaten können Informationen wie Impfungen, Blutgruppe, Krankheiten, Medikamentenallergien oder andere Angaben zentral hinterlegt werden. Nur der VitaClic-Nutzer kann auf seine sensiblen Daten zugreifen und entscheiden, wer seine Dokumente einsehen darf. Ergänzt wird VitaClic mit dem offenen Community-Bereich mit Informationen und Expertenforen zum Thema Gesundheit.» Die Akzeptanz der Online-Dienstleistung ist gut: Inzwischen nutzen mehr als 12 000 Personen die von Microsoft entwickelte OnlineLösung VitaClic. Die VitaClic-Nutzer haben weniger Papierkram, können rund um die Uhr auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen und sind im medizinischen Notfall mit dem persönlichen Notfallausweis gut abgesichert.

Der befähigte Patient

Gesundheitsnetzwerk und nicht länger passiver Konsument medizinischer Leistungen, denn Information und Wissen sind nicht mehr nur Akademikern vorbehalten. Dies bedeutet eine Demokratisierung des Gesundheitssystems, den Abbau von Hierarchien und die aktive Beteiligung der gesunden und kranken Menschen am Management ihrer Gesundheit und an der Ausgestaltung des Gesundheitswesens. ePatienten lassen sich zunehmend weniger diktieren, was Gesundheit für sie bedeutet und wie sie ihre Gesundheit aufrechterhalten. Sie wollen mitreden und sich Gesundheitskompetenzen selber aneignen. Gesundheitskompetenz: Das ist die wohl beste Übersetzung für den englischen Begriff «health literacy» – es bezeichnet die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Zu Hause, am Arbeitsplatz, im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft ganz allgemein. «Die Zeit ist definitiv vorbei, in der die Menschen die Verantwortung für ihre Gesundheit den ‹Göttern in Weiss›, monolithischen Spitälern oder Krankenkassen überlassen», so Andréa Belliger und David Krieger vom IKF. Gesundheitskompetenz stärkt die Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit des Einzelnen in Gesundheitsfragen und verbessert die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verste-

mühungen im Kontext des lebenslangen Lernens, von Aus- und Weiterbildungen wird: vom Kurs an der Volkshochschule ‹Gesundheit im Internet› bis hin zum ‹Masterstudiengang eHealth› am IKF».

Selbstmedikation und die Risiken Obwohl Schweizerinnen und Schweizer generell ein grosses bis sehr grosses Vertrauen in die Schweizer Ärzteschaft und Therapeuten haben, fordert eine deutliche Mehrheit (91 %) der Bevölkerung eine stärkere Einbindung in die therapeutische Entscheidungsfindung. Dies geht aus der repräsentativen Telefonbefragung «The Future Patient» des Picker Institute Europe in der Schweiz bei 1000 Befragten hervor. Entwickelt sich der Patient also zunehmend zum aktiven, wissenden und verantwortlichen Teilnehmer in der Gesundheitsversorgung? «Jein», findet der eidg. dipl. Drogist Andrea Ullius, die Antwort lasse sich nicht verallgemeinern. Zwar stellt der Inhaber der Drogerie Ullius in Chur fest, dass sich seine Kunden vielseitig über Krankheiten, Therapieformen und Heilmittel informieren, «sie kommunizieren mit anderen Betroffenen in Foren, schauen Videos von Herstellerfirmen, tauschen sich in virtuellen Sprechstunden mit Experten im Internet aus und beeinflussen damit Einschätzung der Beschwerden,

Prof. Dr. Andréa Belliger und Prof. Dr. David Krieger vom Institut für Kommunikation und Führung (IKF) in Luzern haben im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eine Trendanalyse zum Thema «Angebote über Gesundheit im Internet – Verhalten und Bedürfnisse der Bevölkerung heute und in naher Zukunft» verfasst. Beide vermitteln zudem in einem Masterstudiengang eHealth einen Überblick über die technischen, organisatorischen und «Die Gesundheitsplattform kommerziellen Möglichkeiten im künftigen GesundheitssysVitaClic ermöglicht es dem tem. Den Wandel vom Patienten zum «ePatienten» haBenutzer, persönliche ben sie genau verfolgt: «Das e medizinische Daten sicher bei ePatient steht für Kommunikation, Transparenz und in einer elektronischen GesundPartizipation – grundlegende heitsakte zu hinterlegen.» Forderungen, die festgefahrene Undurchsichtigkeiten des Reto Egloff, KPT-Geschäftsleitung Gesundheitssystems infrage stellen und transformieren. Das Gesundheitssystem wird zum Netzwerk gleichberechtigter Partner, die Information und Dienstleistungen miteinander hen und in Handeln umzusetzen. Die Therapiewahl und Medikation.» Meist teilen», erklärt Prof. Dr. Andréa Belliger Autoren der Trendanalyse sind der An- verfügen die Kunden aber nur über Halbvom IKF. Das e steht also nicht nur für sicht, dass «die Vermittlung von Ge- wissen, da ihnen Fachinformationen feh«elektronisch», sondern auch für «Em- sundheitskompetenz zunehmend zur len. «In einem Fall hatte der Kunde eipowerment», zu Deutsch «Befähigung». Aufgabe des Bildungssystems und darü- nen konkreten Kaufwunsch, weil er im Der ePatient ist Partner und Akteur im ber hinaus zum Inhalt verschiedener Be- Internet gelesen hatte, dieses Medika-

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ment wirke gegen seine Beschwerden», erzählt Andrea Ullius. Der Drogist fragte den Kunden nach bereits verordneten Medikamenten, klärte ihn über riskante Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme auf und empfahl eine verträg-

tinnen und Drogisten HF die wichtigsten Indikationen und deren Kriterien zur Abgrenzung der Selbstmedikation von der Notwendigkeit einer ärztlichen Beratung. Damit unterstützen Drogerien die Kundschaft, ihre Selbstverantwor-

«Viele Gesundheitsdaten sind für Behandelnde heute nicht zugänglich. Die Verfügbarkeit von lebenswichtigen Informationen ist damit nicht gewährleistet.» Adrian Schmid, Leiter eHealth Suisse

lichere Alternative. Auch rezeptfreie Medikamente und Naturheilmittel können – vom Laien falsch verwendet – mehr schaden als nützen. Doch diese Information ist individuell und findet sich kaum im Internet.

Kein Ersatz für medizinisches Fachwissen Über ein Drittel der Arzneimittelabgaben erfolgt heute ohne vorherige ärztliche Absprache. Deshalb ist in der Selbstmedikation der Rat einer Fachperson wichtig. Die Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten fordert Drogerien in ihrer Fach- und Beratungskompetenz. «Das Gespräch mit einem Drogisten ist bei der Wahl eines geeigneten Arzneimittels ohne Zweifel hilfreich. Nicht nur über mögliche Nebenwirkungen, sondern auch über Anwendungsgebiete, Dosierungen kann ein Beratungsgespräch besser Auskunft geben als jeder Beipackzettel, jede Empfehlung eines Bekannten oder jedes Expertenforum», sagt Martin Bangerter, Präsident und Geschäftsleiter des Schweizerischen Drogistenverbandes. Es gelte, im Beratungsgespräch die Eigendiagnosen der Kunden zu hinterfragen und diesen bei der Auswahl von Präparaten und dem weiteren Vorgehen behilflich zu sein. Martin Bangerter weiter: «Dank einer achtjährigen Ausbildung kennen diplomierte Drogis-

tung für die Gesundheit wahrzunehmen.» Übrigens sind die Drogerien auch im Internet mit Gesundheitsinformationen rund um die Uhr erreichbar: Auf der Gesundheitsplattform vitagate.ch finden sich über 550 fachlich geprüfte Gesundheitsartikel, ein Beschwerdelexikon, und fachkundige Drogistinnen und Drogisten beantworten im Expertenrat persönliche Fragen per E-Mail. Trotz sinnvoller und qualitativ guter elektronischer Gesundheitsinformationsdienste im Internet: Die Beziehung von Patient und Fachperson bleibt von zentraler Bedeutung. Was gefragt ist, sind echte Ansprechpartner, die sich Zeit nehmen, auf den Menschen, seine Erfahrung mit der Krankheit, sein Fachwissen als Betroffener, sein Verhalten, seine persönliche Einstellung und seine Erwartung einzugehen. Spitäler, Ärzte, Drogerien, Apotheken, Therapeuten und Pflegepersonal bleiben somit wichtige Anlaufstellen für die Bevölkerung. Sich eingehend beraten zu lassen, empfiehlt sich auch in der Selbstmedikation, wenn man unsicher ist, zu welchem Mittel oder welcher Therapie man greifen sollte. Text: Nadja Mühlemann Foto: Corinne Futterlieb

Quellen und mehr Wissen «Future Patient»-Forschungsteam Schweiz: Bernard Burnand, Federico Cathieni, Valerie Hiniker, Laurence Peer, Margrit Schmid, Jen Wang; www.welt-online.de; Bundesamt für Gesundheit; Bundesamt für Statistik; Strategie eHealth Schweiz 2007; Gesamtbericht eHealth 2009; KPT Kundenmagazin «Inform»; Trendanalyse Belliger & Krieger; British Medical Journal

www.vitagate.ch/ gesund_leben/ehealth eHealth ist eine komplizierte Welt. Wir bringen Licht ins Dunkel. vitagate.ch – Jeden Tag einen Klick gesünder! Erfahren Sie mehr über die Strategie e-Health Schweiz. Shortcut-App installieren und die Seite fotografieren.


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Unter dem Slogan «Wissen kompakt» geben die Schweizer Drogistinnen und Drogisten ein handliches Medium im Kleinformat heraus: Die Booklets. Sie finden diesen praktischen Gesundheitsratgeber zum Herausnehmen in jedem Drogistenstern. Wenden Sie sich für weitere Fragen an Ihre Drogerie oder holen Sie sich zusätzliche Informationen auf der Gesundheitsplattform vitagate.ch.

Mit einem Abonnement des Drogistensterns holen Sie sich die Booklets 10-mal im Jahr direkt zu sich nach Hause. Abonnieren Sie den Drogistenstern unter Telefon 058 787 58 70 oder benutzen Sie den Bestelltalon auf Seite 32. Haben Sie ein Booklet verpasst? Sie können Einzelexemplare (solange Vorrat) unter Telefon 032 328 50 30 oder per E-Mail, info@drogistenverband.ch, nachbestellen. Bitte Postadresse nicht vergessen.

Jede Seite ist interaktiv. Dieses Symbol kennzeichnet Artikel mit zusätzlichen Extras. Shortcut-App installieren und die Seite fotografieren.

Januar/Februar Überempfindlich März Konzentration April Angespannt Mai Leichtfüssig unterwegs Juni Bon voyage! Juli/August Verletzungen im Sport September Gesundes Mundwerk Oktober Starke Abwehr November Leicht und bekömmlich Dezember Gelassen bleiben


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Quergelesen n empfiehlt Die Redaktio

Wasser für Körper und Seele

Für gebrochene Herzen

Vor 125 Jahren hat der deutsche Pfarrer Sebastian Kneipp das Buch «Meine Wasserkur» verfasst. Bald wurde das Buch europaweit bekannt. Bis heute bringen die Kneipp'schen Wasseranwendungen vielen Menschen Linderung bei Beschwerden und eine starke Gesundheit. Das neu lancierte Buch enthält den Originaltext und wurde mit einem lustig illustrierten Bericht über eine Kneippkur in heutiger Zeit ergänzt. Sebastian Kneipp: «Pfarrer Kneipps Wasserkur. Körperliche und seelische Regeneration mit der ‹Kneippkur›», AT Verlag, 2012, ISBN 978-3-03800-690-9, ca. Fr. 20.–

Jede und jeder kennt das schreckliche Gefühl, das einem den Boden unter den Füssen wegzieht: Liebeskummer. Silvia Fauck erzählt von Menschen, deren Beziehungen in die Brüche gingen. So schlimm die Geschichten und Interviews auch sind, sie geben doch das beruhigende Gefühl: Ich bin mit dem Problem nicht allein. Die Autorin ist psychologische Beraterin und Gründerin einer Liebeskummer-Praxis in Deutschland. Silvia Fauck: «SOS Herzschmerz – Soforthilfe von der LiebeskummerExpertin», Gabriel Verlag, 2011, ISBN 978-3-522-30252-4, ca. Fr. 16.–

Ann Kugler lässt sich gerne auf Reisen in andere Zeiten mitnehmen.

Die Welt im Kleinen Die Berner Autorin Katharina Zimmermann erzählt die Geschichte ihres Grossvaters mütterlicherseits. Dieser war Lehrer auf dem Beatenberg und hat zusammen mit seiner Frau das abgebrannte Restaurant «Amisbühl» zu einem Hotel ausgebaut. Ein grosser Erfolg – bis der Erste Weltkrieg beginnt und finanzielle Probleme, Krankheit, Leid und Tod bringt. Katharina Zimmermann: «Der Amisbühl», Zytglogge Verlag, 2012, ISBN 978-37296-0841-2, ca. Fr. 36.–

Publireportage

Vitamine – Die winzigen Muntermacher Klein, aber oho. Vitamine stecken in fast allen Nahrungsmitteln und sind lebenswichtig für die Energiegewinnung. Doch nicht immer ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung möglich. Manchmal braucht es mehr, um dem Körper die notwendigen Vitamine zuzuführen. Supradyn® von Bayer ermöglicht eine Rundumversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ein Motor wird abgestellt, wenn er nicht gebraucht wird – das spart Treibstoff. Doch der Körper hat keinen «Aus-Knopf», er arbeitet Tag und Nacht. Selbst im Schlaf schlägt unser Herz, wir atmen, und die Verdauung arbeitet fleissig. Für jeden Prozess braucht der Körper Energie. Nicht nur bei Aktivität und Anstrengung; auch in Ruhezeiten werden unsere Zellen mit Energie versorgt, damit wir morgens fit und energiegeladen sind.

Vitamine sind Verwandlungskünstler Bei der Energiegewinnung spielen Vitamine – insbesondere die acht B-Vitamine – eine zentrale Rolle: Sie regulieren die Verwertung von Kohlenhydraten, Eiweissen und Fetten. Die lebenswichtigen Vitamine kann der Organismus aber nicht selbst herstellen. Täglich müssen wir ausreichend Vitamine aufnehmen, damit der Stoffwechsel funktioniert.

Supradyn® active – die tägliche Rundumversorgung Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bleibt im oft gehetzten Arbeits- und Familienalltag aber meistens eine Illusion. Gemäss einer repräsentativen Umfrage1 hält sich nur neun Prozent der Schweizer Bevölkerung an die empfohlenen fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag. Deshalb sind Multivitaminpräparate ein verlässlicher Back-up. Als tägliche Nahrungsergänzung mit 12 Vitaminen und 9 Mineralstoffen und Spurenelementen unterstützt Supradyn® active die normalen Körperfunktionen und steigert das Wohlbefinden. www.supradynactive.ch Nahrungsergänzungsmittel. 2 Kautabletten, täglich, ganzjährig. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise sind wichtig für die Gesundheit.

Supradyn® energy – in Zeiten erhöhter Belastung In gewissen Situationen ist der Bedarf an Vitaminen und anderen Mikronährstoffen stark erhöht: z.B. während und nach Diäten, Krankheiten, längerer Medikamenteneinnahme oder Operationen sowie bei Sportlern. Oft kann der Mehrbedarf nicht mit der Nahrung abgedeckt werden und der Vitaminmangel äussert sich durch Müdigkeit und Erschöpfung. Als Vitaminkur gibt Supradyn® energy mit 13 Vitaminen sowie 12 Mineralstoffen und Spurenelementen Power bei stark erhöhtem Bedarf. Nicht umsonst ist Supradyn® von Bayer seit über 50 Jahren das bekannteste Multivitaminpräparat der Schweiz1. 1

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Die Wahl des Duftwassers richtet sich idealerweise nach der Stimmungslage.

DÜFTE

Ganz schön betörend

Das berühmte «Chanel No. 5» hat gezeigt, dass es Frauendüfte gibt, die beinahe zeitlos sind. Dies bedeutet aber nicht, dass die Parfümwelt seither stillsteht. So haben 2012 vor allem freche und kecke Düfte das Sagen.

Am 5. Mai wird der berühmteste Frauenduft aller Zeiten, «Chanel No. 5», bereits 91 Jahre alt. Kreieren liess sich die Modeschöpferin Coco Chanel den ersten Duft auf rein synthetischer Basis damals vom Hofparfümeur des russischen Zaren, Ernest de Beaux. Das berühmte Duftwasser besteht aus 80 Zutaten, wie beispielsweise Ylang-Ylang, und basiert auf Jasmin. Die Basisnote eines Duftes wird auch Fond oder Grund genannt und ist die dritte Komponente eines Parfüms. Typische Basisnoten sind Ambra, Moschus, Tuberose oder Vanille. Der Fond hält die beiden anderen Duftkomponenten zusammen und sorgt dafür, dass sich deren Duftnoten nicht allzu schnell ver-

flüchtigen. Die erste Komponente eines Parfüms ist die Kopfnote oder Tête. Sie wird sofort wahrgenommen, verflüchtigt sich aber auch sehr rasch. Häufig handelt es sich dabei um leichte, fruchtige, fast schon stechende Düfte wie Zitrone, Orange, Bergamotte, Lemongrass oder Lavendel. Die zweite Komponente wird auch Herznote oder Cœur genannt. Sie sorgt für den eigentlichen Charakter des Parfüms und haftet bis zu zwölf Stunden. Typische Herznoten sind Iris, Mairose, Jasmin, Geranie oder Zedernholz. So will es zumindest die klassische, vor allem durch die französische «Parfum-Stadt» Grasse geprägte Duftlehre. «Typisch klassische Düfte werden jedoch allmäh-


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lich modernisiert – in diesem Frühling geschieht dies meist zugunsten von Leichtigkeit und Frische», meint Nicole Heer, Leiterin Marketing, Verkauf und Presse bei der Tanner SA, einem Parfümvertrieb in Cham. Insgesamt lägen 2012 vor allem fruchtig-blumige Düfte von Luxus-Labels im Trend. Diese kämen sehr farbenfroh, keck, verspielt und frech daher, meint Nicole Heer weiter. Dabei würden Celebrities wie Katy Perry oder Rihanna mit neuen Düften eine zentrale Rolle spielen. Prägte vor 91 Jahren eine Modeschöpferin ein ganzes Duftjahrhundert, sind es heute vor allem Sängerinnen und Schauspielerinnen, die wir vom roten Teppich kennen, welche die Duftwelt prägen.

Nase an Hirn Apropos prägen: Nicht nur ätherische Öle aus der Drogerie prägen unsere Stimmungslage, sondern auch das Parfüm, das wir aufsprühen oder -tupfen. In leicht flüchtigen Einzelteilen gelangen die einzelnen Aromastoffe in unsere Nase und reisen von dort bis zum limbischen System, einem Bereich im Gehirn, der für Emotionen und Triebe zuständig ist. Daher kann es je nach Stimmungslage am Morgen durchaus Sinn machen, dem Gemüt mit einem Parfüm auf die Sprünge zu helfen. Wer sich müde und schlapp fühlt ist, mit einem frischen Duft aus Zitrusfrüchten besser bedient als mit einem schweren Amber-Duft. Den starken Zusammenhang von Duft und Psyche hat sich bereits Kleopatra im alten Ägypten zunutze gemacht. Es lag nicht nur an ihrer Schönheit, dass sie jeden Mann in ihrem Umfeld aus dem Konzept bringen konnte, sondern auch an ihrem Duft. Und um ihren Quellen und Geliebten, Marcus mehr Wissen Antonius, schon von Susanne Fischer-Rizzi und Weitem zu bezirzen, Peter Ebenhoch: «Himmliliess sie sogar die Sesche Düfte. Das grosse Buch gel ihres Schiffes beder Aromatherapie», AT Verduften. Welchen Duft lag, 2011, ISBN 978-3sie dafür gewählt hat, 03800-579-7, ca. Fr. 45.– wird wohl für immer www.museesdegrasse. ihr Geheimnis bleicom: Website des Duftmuseben. Dass es sich daums in Grasse mit sehr ausbei um einen aphrodiführlichen und gut aufbereiteten Dokumentationen rund sierenden Duft ums Parfüm und die Welt der gehandelt hat, liegt Düfte. Leider nur auf Franzöjedoch auf der Hand. sisch. So liess sich damals vermutlich der sanfte www.vitagate.ch/ Duft von Ylang-Ylang schoenheit/ oder Jasmin über dem partynacht/makeup Meer vernehmen. Ein perfektes Make up wird

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Text: Ann Kugler Foto: Flavia Trachsel

durch einen betörenden Duft abgerundet. Und umgekehrt. vitagate.ch – Jeden Tag einen Klick gesünder!


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FASTEN

Jedem seine Fastenkur Beim Fasten finden in Körper, Geist und Seele spannende Prozesse statt. Eine Drogistin und ein Drogist geben Einblick in ihre persönlichen Fastenerlebnisse. «Jeder kann zaubern, jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er fasten kann», heisst es in Hermann Hesses indischer Dichtung «Siddharta». Und tatsächlich berichten Fastende fast immer davon, dass Fasten nicht nur den Körper, in gewisser Weise das Haus der Seele, reinigt, sondern auch gleich die Seele. In fast allen Weltreligionen wird über gewisse Zeiträume im Jahr gefastet, um sich geistig-seelisch zu reinigen, zu büssen oder auch um nach Erleuchtung zu streben. «Während des Fastens setzt man sich sehr intensiv mit sich selber auseinander, und wenn man alles überstanden hat, ist man enorm stolz auf sich selber», erzählt Rosmarie Borer, dipl. Drogistin und erfahrene «Fasterin» ganz im Sinne des eingangs erwähnten Zitats von Siddharta. Fasten reinigt nicht nur, sondern stärkt anscheinend auch das Selbstvertrauen. Zweimal hat Rosmarie Borer eine begleitete Fastenwoche auf einem Biohof mitgemacht und auch zuvor zu Hause bereits zwei Saftkuren durchgeführt. «Wenn man ein- oder zweimal begleitet gefastet hat, kann man dies gut auch selber durchführen. Man weiss dann bereits, wie der Körper reagieren wird. Am besten geht man

dazu aber in eine abgelegene Alphütte, jedenfalls weit weg von der Zivilisation», empfiehlt die 28-Jährige. Es ist wichtig, beim Fasten nicht nur der Verdauung eine Pause zu gönnen, sondern auch dem Geist. So kann auch das Loslassen auf beiden Ebenen stattfinden und sich innere Ruhe einstellen.

Übung macht den Meister Das volle Fastenerlebnis stellt sich erst beim zweiten oder dritten Mal Fasten ein. Beim ersten Mal dreht sich häufig alles noch um den Körper. Kennt man diesen etwas besser, kann der Prozess auch auf der mentalen Ebene weiter stattfinden. «Die Zunge dient beim Fasten als Spiegel des körperlichen Zustandes. Sie ist in den ersten zwei, drei Tagen stark belegt, da Entgiftungsprozesse im Körper

stattfinden. Wenn sie dann wieder schön rosa ist, fühlt man sich einfach super», schwärmt Thomas Müri, dipl. Drogist HF und Inhaber der Müri Drogerie in Abtwil (SG). Für ihn als Drogisten steht beim Fasten der gesundheitliche und körperliche Aspekt im Vordergrund. Trotzdem findet er es schade, dass die religiöse Fastenzeit heutzutage immer weniger gepflegt wird. «Das ist eigentlich eine sinnvolle Sache, und man kann in dieser Zeitspanne den Körper wunderbar reinigen. Dazu kommt noch das Gruppenerlebnis», meint der Drogist. Er hat selber schon mehrfach gefastet. «Wichtig ist, dass man sich beim Start gesund und wohl fühlt», betont er. Älteren, geschwächten Menschen würde er vom Fasten eher abraten. Und wie sollte man am besten fasten? «Ich empfehle am häu-


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Einige Fastenarten kurz vorgestellt

Zitronensaftkur Fünf- bis sechsmal täglich werden zwei Esslöffel frisch gepresster Zitronensaft, zwei Esslöffel Ahornsirup und eine Messerspitze Cayennepfeffer in ein Glas gegeben und mit zwei bis drei Deziliter Wasser aufgefüllt.

Molkenkur In Kurhäusern erhält man bei diesen Kuren in der Regel Frischmolke. Zu Hause lässt sich eine Molkenkur aber auch mit Molkenpulver, das mit Wasser angerührt wird, ganz einfach umsetzen. Die Molke ist mineralstoffreich, fördert die Verdauung und beeinflusst den SäurenBasen-Haushalt positiv.

sehr gut für einen wöchentlichen Entlastungstag. Es gibt auch andere Frucht- und Gemüsesäfte, die sich gut für eine Saftkur eignen, Holunder, beispielsweise. Die Säfte können mit Leinsamen und Entschlackungstee ergänzt werden, um den entschlackenden Effekt zu verstärken.

Basenfasten Beim Basenfasten darf alles gegessen werden, was im Körper basisch «verstoffwechselt» wird, also vor allem Gemüse, aber auch die meisten Früchte. Dabei kann man nach dem Prinzip

Fotos: Susanne Bürki

Saftfasten nach Breuss Der von Rudolf Breuss entwickelte Saft enthält Randen-, Karotten-, Kartoffel-, Rettich- und Selleriesaft. Während der Kur wird fünf- bis sechsmal täglich ein Deziliter mit der gleichen Menge Wasser verdünnt eingenommen werden. Das basenüberschüssige Saftgemisch eignet sich übrigens auch

vorgehen: «Saures macht basisch, Süsses macht sauer.» Ein gutes Beispiel dafür ist die Zitrone. Welche Mengen von den basisch wirkenden Lebensmitteln gegessen werden, spielt bei dieser Fastenart keine Rolle.

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Da man während einer Fastenkur oft friert, sollte der Zeitpunkt für eine Kur möglichst in einer warmen Jahreszeit gewählt werden. Frühling oder auch Herbst bieten sich besonders an. Unterstützend empfiehlt der Drogist, Stoffwechseltee zu trinken, damit der Körper zum Ausleiten von Ablagerungen angeregt wird. Gleichermassen wichtig ist die Darmreinigung. Am besten geht dies mit einem Einlaufset, wie es auch für pflegebedürftige und bettlägerige Personen verwendet

Fotos: zvg

Fasten auf andere Art

wird. Am besten wird Drogist Thomas Müri während der ganzen Kur schwört auf die gut täglich ein Einlauf mit verträgliche Molkenkur. warmem Wasser vorgenommen. «Am Ende einer Fastenkur ist der Darm dadurch völlig im Gleichgewicht. Das fühlt sich wunderbar an. Man fühlt sich auch leichter und voller Energie», erDrogistin Rosmarie zählt Rosmarie Borer. Borer isst gerne, gönnt «Das Fasten verändert ihrem Körper aber ab zudem das Konsumverund zu eine Auszeit. halten. Man kauft bewusster und qualitativ bessere Grundnahrungsmittel ein», weiss die Zürcherin aus eigener Erfahrung. Fasten weitet sich demnach oft auch auf andere Lebensbereiche aus. So kann man auch «Fasten», indem man eine Woche oder sogar einen Monat lang auf den Kleiderkauf oder auf Facebook verzichtet. Ein Versuch wäre es www.vitagate.ch/ de/gesund_leben/fasten mal wert. Text: Ann Kugler Foto: Flavia Trachsel

Wissenswertes rund um das Thema Fasten. vitagate.ch – Jeden Tag einen Klick gesünder!

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figsten Molken- und Saftkuren. Denn diese Fastenarten sind am besten verträglich. Wichtig ist, bei jeder Fastenkur genügend Ruhezeit einzuplanen», erzählt Thomas Müri. Eine Übersicht über die verschiedenen Fastenarten finden Sie links. Grundsätzlich hätten aber eigentlich alle Entschlackungskuren dasselbe Ziel: Sie sollen dem Körper helfen, sich von Stoffen zu befreien, die sich über die letzten Monate oder gar Jahre angesammelt haben. So ist eine Kur auch immer eine Art Reise in die Vergangenheit.

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Wellness für die Füsse Hartes Schuhwerk, langes Gehen und Stehen: Unsere Füsse stehen im Beruf oft unter grossem Druck. Verhornte Stellen können leicht zu schmerzhaften Schwielen und Schrunden werden – es sei denn, man schenkt den Zeichen früh genug Beachtung. Ein Nagel, der anstatt in der Wand zu stecken, fies aus dem Boden ragt, eine schwere Pfanne, die dem Kochlehrling aus der Hand gleitet, der rutschige Stallboden, wie gemacht, um den Halt zu verlieren – der Berufsalltag vieler Menschen ist geradezu gespickt von Verletzungsgefahren. Damit sich der Nagel nicht ins Fussbett des Bauarbeiters bohrt, die Pfanne die Zehen des Kochlehrlings verschont und die Bäuerin beim Ausmisten nicht ausrutscht, schützen sich diese Menschen mit starkem Schuhwerk: Schuhe mit Stahlkappen oder Gummistiefel helfen im Arbeitsalltag, unnötige Risiken zu vermeiden. Das ist lobenswert und entspricht den Richtlinien der Suva, doch dabei geht manchmal das Wohlbefinden der Füsse vergessen. Das harte Material gibt kaum nach, und in wasserdichten Tretern ist das Klima heiss und feucht, weil der Luftaustausch nicht gewährleistet ist. Kurz: Die Füsse mancher Berufsmenschen stehen unter starkem Druck. Um sich vor den Belastungen zu schützen, bilden die Füsse eine dicke Hornhautschicht. Diese raue, weisslich gefärbte Hornhaut ist zwar nicht besonders schön anzusehen und kombiniert sich schlecht mit sommerlichen Sandalen, doch problematisch ist sie noch nicht. Problematisch wird es erst, wenn sich Schwielen und Schrunden bilden.

Wie Hornhaut zur Problemhaut wird Grenzt sich die verhornte Stelle hügelartig von der umliegenden Haut ab und hat eine glatte, gespannte Oberfläche, spricht man von Schwielen. Der Körper bildet sie als kleine «Schutzpolster», um sich vor dem Druck zu schützen. Die verhornte Haut ist tot, sie kann nur noch wenig Feuchtigkeit speichern, wird unelastisch und brüchig. Deshalb bilden sich leicht Risse. Machen sich in der Hornhaut Furchen bemerkbar, die bis in die darunterliegende Hautschicht reichen können, spricht man von Schrunden. Nicht nur die mechanische Belastung von aussen (Reibung durch Schuhwerk, synthetische Socken, Druck und Schwitzen) fördert die übermässige Hornhautbildung. Übergewicht, Fussfehlstellungen wie ein Knick- oder ein Plattfuss und schlechte Durchblutung bei Diabetes sind ebenfalls Faktoren, die zu Problemfüssen führen können. Nicht zuletzt spielt das Alter eine Rolle: Ältere Haut ist trockener als junge Haut und deshalb anfälliger für die Hornhautbildung.

Schwielen und Schrunden selbst behandeln Wenn die Schwielen im Schuh für zusätzlichen Druck sorgen oder sich an den Fersen schmerzhafte Risse gebildet ha-


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ben, ist für viele Menschen der Moment gekommen, eine Drogerie aufzusuchen. Dabei geht es meistens um Soforthilfe. «Bei Schwielen können mit Pflastern, Zehenringen oder kleinen Schaumpolstern gute Ergebnisse erzielt werden», sagt Beat Fehr, Inhaber der Drogerie Fehr in Biglen (BE). «Der Druck auf die belastete Stelle nimmt so ab.» Um den Schwielen nachhaltig zu Leibe zu rücken, ist eine Hornhautfeile gefragt. Diese lässt sich am besten nach einem Bad anwenden, wenn die Haut schön weich ist. Aber Achtung: Beim Feilen ist Vorsicht geboten. «Hornhaut muss man massvoll entfernen – nur gerade so lange, bis sich die Oberfläche sanft anfühlt.» Vom Hornhauthobel, einem ehemals beliebten Badezimmerutensil, rät Fehr ab: «Die Gefahr, sich bei der kleinen Badezimmerchirurgie selbst zu verletzen, ist gross.» Bevor Schrunden behandelt werden können, gilt es, die Heilung der Haut zu unterstützen. «Das funktioniert am bes-

ten, indem die Haut mit Feuchtigkeit versorgt wird», sagt Fehr. Feuchtigkeitssticks und spezielle Fusscremen sind gute Hilfsmittel. Auch Gelpflaster sind geeignet: «Nach vier bis fünf Tagen sollte der Riss so weit geschlossen sein, dass man zur Tat schreiten kann.» Erfährt der Drogist allerdings beim Nachfragen, dass die Risse sehr tief sind, gar bluten, ist eine genauere Abklärung nötig. «Das ist dann eventuell ein Fall für die Podologie», sagt Fehr. Auch Menschen, die unter Diabetes leiden, sich aufgrund ihres Alters oder starken Übergewichts nicht selbst an den Füssen behandeln können, verweist er an die medizinische Fusspflege.

Nachhaltige Wellness «Unsere Füsse wären am zufriedensten, wenn wir immer barfuss herumlaufen würden», sagt Fehr lachend, «das fördert die Durchblutung und trägt die überschüssige Hornhaut automatisch ab.» Da das in den meisten Arbeitsalltagen nicht

Als Förster gleich am Arbeitsort ein Fussbad zu nehmen ist zwar nicht realistisch, trotzdem brauchen beanspruchte Füsse Pflege.

Gesund am Arbeitsplatz Der Schweizerische Drogistenverband engagiert sich mit der Aktion «besser gsund» speziell für die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung. Unternehmen, die sich um das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden kümmern, können im Rahmen der Aktion Gesundheitstipps bestellen und diese zehnmal im Jahr der ganzen Belegschaft abgeben. Alles zu «besser gsund» finden Sie auf www.bessergsund.ch. Gesundheitstipps für Sie: http:// vitagate.ch/de/gesund-leben/bessergsund/info

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Wohltuende Fussbäder Essenz Rosmarin

Wirkung Anregend, fÜrdert die Durchblutung Kamille Beruhigend, entspannend Rosskastanie Abschwellend, stärkt die Venen Lavendel Entspannend Arnika Lindernd, wundheilungsfÜrdernd Fichtennadel Erfrischend, abschwellend, stärkend fßr die Blutgefässe Die Wirkstoffe kÜnnen leicht kombiniert werden.

mĂśglich ist, muss der Mensch halt auf Tricks zurĂźckgreifen – und den FĂźssen bei der täglichen KĂśrperpege mehr Beachtung schenken. Sie einmal mehr nach dem Duschen eincremen oder ihnen gezielt etwas Gutes tun. Um der Ăźbermässigen Hornhautbildung gar nicht erst TĂźr

und Tor zu Ăśffnen, empďŹ ehlt sich die regelmässige Verwendung von harnstoffhaltigen Cremen, die einerseits die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und andererseits eine hornhautabbauende Wirkung haben. Auch Stifte mit den SchĂźsslerSalzen Nr. 1 (Calcium uoratum) und 11 (Silicea) sowie andere Stifte gegen Schrunden und Hornhaut bieten sich an. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten. Pegende Cremebäder versorgen die Haut mit der nĂśtigen Feuchtigkeit. Salzbäder mit belebenden Kräuteressenzen machen die Haut weich und bereiten sie fĂźr die Pege mit der Feile vor. ÂŤWenn es den FĂźssen gut geht, steigert sich das gesamte WohlbeďŹ ndenÂť, ist Fehr Ăźberzeugt. ÂŤEinmal in der Woche nach einem strengen Arbeitstag ein belebendes Fussbad mit Rosmarinessenzen (siehe Kasten) geniessen, anschliessend die FĂźsse eincremen und sich vielleicht vom Partner die FĂźsse massieren lassen – das ist Wellness pur.Âť NatĂźrlich muss man nicht Maurer sein oder FĂśrsterin, um seinen FĂźssen etwas Gutes zu tun. Denn diese leisten ohnehin einen Ăźberdurch-

schnittlichen Einsatz. Wer eine Vorliebe fßr elegantes, schmal geschnittenes Schuhwerk hat und vielleicht hohe Absätze noch dazu, der weiss, wie rasch sich an Fersen und Fussballen schmerzende Stellen bilden kÜnnen. Ob Stahlkappenschuh oder irrwitzig hoher High Heel, die Behandlung und Vorbeugung von Problemstellen bleiben dieselben. Text: Hanna Jordi Foto: Flavia Trachsel

Quellen und mehr Wissen

_ Fritz Bittig: Bildatlas der Medizinischen Fusspege, Hippokrates-Verlag, 2010, ISBN 978-3-83045-426-7, ca. Fr. 100.–

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Frauensache

Foto: fotolia.com

Wissenslücken im Gesundheitswesen

Im Bereich der Gesundheitsbetreuung klaffen zurzeit noch viele Wissenslücken. Geschlechtergerechte Medizin ist in diesen Bereichen noch weitgehend ein Fremdwort. Dieser Meinung ist zumindest Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Zemp Stutz vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut/Universität Basel. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe «Geschlecht und Gesundheit» und Expertin auf dem Gebiet der geschlechtergerechten Medizin. «Die Bandbreite des Männlich- oder Weiblich-Seins ist enorm. Ich glaube, dass es deswegen

speziell in der Pflege äusserst wichtig ist, sich darüber klar zu werden: Wen habe ich als Patient eigentlich vor mir? Sonst hat man jeweils einen grossen Wirkungsverlust. Man verpasst dabei viele Chancen», ist sich die Medizinerin sicher. Daher müsste dieses Wissen zwingend in die Lehrgänge für Pflegeberufe einfliessen und auch allen Personen nähergebracht werden, die bereits in diesem Bereich arbeiten. Sie glaubt, dass das Gesundheitswesen in der Schweiz zurzeit einen hohen Preis für diese Wissenslüakr cken zahlt.

Von Hand essen lassen

Frauen sind häufiger betroffen

Wenn Babys ihre erste Nahrung nach der Muttermilch selber mit der Hand zum Mund führen dürfen, entwickeln sie weniger Lust auf Süsses und bleiben schlanker als jene, die mit Brei und Löffel gefüttert werden. Das zeigt eine Studie mit über hundertfünfzig www.welt.de Babys in Nottingham.

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Frauen sind von Platzangst (Agoraphobie) beispielsweise in grossen Räumen oder Verkehrsmitteln doppelt so oft betroffen wie Männer. www.welt.de

Tag der Frau 2012 Am 14. April findet ab 9.45 Uhr im Saal Montreal im Kongresszentrum der Messe Basel der Tag der Frau zum Thema «Burn-Out – Verhinderbar? Gangbar!» statt. Dabei werden unter anderem neue Behandlungsmöglichkeiten erläutert. Beim Referat dreht sich alles um die Frage: Werden Sie noch gelebt oder leben Sie schon? www.tag-der-frau.ch

Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich US-Forschern zufolge auch im Gehirn. Der Hippocampus – eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen und Stressbewältigung – ist bei Schulkindern grösser, wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden. Das berichten die amerikanischen Psychologen in den «Proceedings» der amerikanischen Akademie der Wissenschaften. www.welt.de

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Zuwendung beeinflusst Gehirn

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24 _ DROGISTENSTERN 4/12 Gefahrenzone Küche: Vor allem auf Schneidebrettern, in Spüllappen und im Kühlschrank tummeln sich Viren und Bakterien besonders gern.

HYGIENE

Die Küche als Paradies für Keime

Die gefährlichsten Keime im Haushalt

_ E. coli: Prof. Dr. med.

Thomas Szucs bezeichnet diese Bakteriengattung gar als «Mutter aller Probleme – grosser und kleiner». Traurige Bekanntheit erlangte diese Keimart im Zusammenhang mit der Seuche EHEC. Dies zeigt: E.-coliBakterien können enorm gefährlich sein. Bei EHEC braucht es übrigens nur gerade zehn Bakterien, um die Krankheit ausbrechen zu lassen. «E.-coliBakterien können aber auch wieder ganz harmlos sein», sagt Szucs zu diesem tückischen Erreger.

_ Staphylococcus: Hier

liegt das Problem vor allem beim Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus. Hier gibt es nämlich nur noch gerade ein einziges Medikament, welches dagegen wirksam ist.

_ Pseudomonas: Diese

Bakterienart stinkt ganz fürchterlich. Man findet sie vor allem im Spital. Leider weisen diese Bakterien häufig Resistenzen auf, das heisst, auch mit Antibiotikum kommt man häufig nicht dagegen an. Dies ist vor allem für immungeschwächte Patienten ein Problem.

Ein Livetest in einer typischen Zürcher Wohnung bringt es an den Tag: Oft finden sich im Spüllappen und Kühlschrank mehr Keime als in der Toilette. Der HygieneExperte Prof. Dr. med. Thomas Szucs erklärt, wie sich dies vermeiden lässt. Bei einer Studie des Europäischen Hygiene Councils zeigte sich, dass vor allem Schneidebretter und Spüllappen in der Küche stark mit dem Bakterium Staphylococcus belastet sind. Hingegen sind WC-Spülknopf und Brille meist kaum befallen. Wie kommt es zu diesem überraschenden Resultat? Prof. Dr. med. Thomas Szucs, Facharzt für Prävention- und Gesundheitswesen, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Medizin an der Universität Basel und selber Mitglied des Europäischen Hygiene Councils, erklärt dies so: «Da die meisten Leute wissen, dass sich in der Toilette besonders viele Keime tummeln, legen sie dort ganz besonderen Wert auf Hygiene. In der Küche rechnet man weniger damit.» Dabei wäre auch dort Hygiene besonders grossgeschrieben. «Ein Kühlschrank sieht häufig auf den ersten Blick sauber aus, ist

aber mikrobiologisch stark befallen», erklärt der Fachmann für Hygiene weiter. Und so bilden sich zwischen Joghurt und Salat oft wahre Paradiese für Bakterien.

Geschirrtuch als Gefahr Nebst Schneidebrettern, Spüllappen und Kühlschrank ist übrigens auch das Geschirrtuch häufig ein Krankheitsüberträger. Und so fasst Prof. Dr. med. Thomas Szucs die wichtigsten Hygieneregeln auf folgende drei zusammen: Handhygiene, das heisst richtiges Händewaschen, und dabei weder die Zwischenräume zwischen den Fingern noch die Fingerspitzen, noch den Handrücken vergessen. Hände mit warmem Wasser mindestens so lange waschen, wie man braucht, um das gesamte Lied «Happy Birthday» in normalem Tempo zu singen.

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_ Spüllappen am besten komplett durch Papiertücher ersetzen. _ Hand- und Geschirrtuch trennen. Er verweist dabei aber auch auf ein zentrales Problem: «Die richtige Menge an Hygienemassnahmen ist schwierig zu benennen. Es lässt sich nicht sagen, ab wann diese übertrieben sind», ist der Fachmann überzeugt. So kann es richtig sein, ein Kind auch mal mit «unsauberer Materie» spielen zu lassen, aber auch falsch. Gerade wenn ein Kind bereits ein schwaches Immunsystem hat, sind solche Abhärtungsversuche oft fehl am Platz und können gefährliche Krankheiten auslösen. Ein weiteres Problem mit globalem Ausmass sind zudem Resistenzen, die sich immer weiter verbreiten. So gibt es Bakterienarten, die medikamentös nicht mehr behandelbar sind. Woher kommt diese Zunahme? «Bakterien sind in der Lage, Informationen gegenseitig auszutauschen. So kann ein Bakterium, das selber noch nie direkt mit einem Antibiotikum in Kontakt gekommen ist, trotzdem bereits eine Resistenz entwickeln», erklärt Thomas Szucs. Text: Ann Kugler

Dort lauern die meisten Keime Um seine Erkenntnisse anschaulich und eindrücklich zu zeigen, führte die Firma Reckitt Benckiser in Zusammenarbeit mit Thomas Szucs live einen Hygiene-Event durch. Dabei wurden in einem ganz normalen Zürcher Haushalt mit einem von der Nasa entwickelten Bakterien-Detektor an verschiedenen

Stellen Bakterienwerte bestimmt. Der Schwellenwert betrug dabei 30, das heisst, ab 30 Bakterien ist das untersuchte Objekt befallen und der Wert bedenklich. Um welche Bakterienarten es sich dabei handelte, konnte hier nicht bestimmt werden. Dafür aber, wo sich die meisten Keime tummeln.

Holzschneidebrett (anfälliger als Plastikbrett)

Hände nach Waschen (mit antibakterieller Seife)

Mobiltelefon

Spüllappen

Hände

WC-Brille

Boden

Spültrog (Küche)

Stofftier im Kinderbett

Foto: sxc.hu

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Eine pflegende Maske ist eine Wohltat für Haut und Seele.

MASKEN

Erholung fürs Gesicht

Eine Gesichtsmaske mit konzentrierten Wirkstoffen entspannt die Haut und versorgt sie rasch und intensiv mit Pflege. So gehts: Vor dem Auftragen der Gesichtsmaske wird die Haut gründlich gereinigt, damit sie die Wirkstoffe besser aufnehmen kann. Anschliessend die Maske einige Millimeter dick verteilen. Dabei die Augenpartie aussparen – für diese empfindliche Partie sind mildere Produkte erhältlich. Nach der Einwirkzeit (Packungsbeilage beachten) die Maske abnehmen und mögliche Rückstände mit lauwarmem Wasser abwaschen.

Wohltaten für jede Haut

_ Creme-Masken sind in erster Linie feuchtigkeitsspendend und reichhaltig. Sie eignen sich gut für trockene und reife Haut. Schaum-Masken als schnelle Pflege für müde Haut: Sie werden aufgesprüht und ziehen sofort ein. Vlies-Masken sind oft mit Anti-AgeWirkstoffen getränkt und in Einzeldosen erhältlich. Eine Variante sind Vliese, die sich mit Thermalwasser einsprühen lassen und empfindliche oder sonnenverbrannte Haut beruhigen.

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_ Peeling-Masken sind als «2-in-1»-Produkte erhältlich. Sie befreien die Haut erst von abgestorbenen Hautschüppchen und sorgen dafür, dass die Wirkstoffe anschliessend noch besser in die Haut eindringen können. Peel-off-Masken sind in Gelform erhältlich. Sie nehmen nach fünf bis zehn Minuten eine gummiartige Konsistenz an und können komplett vom Gesicht abgezogen werden. Sie eignen sich besonders bei unreiner oder fettiger Haut. Gesichts-Packungen sind pastenartige Zubereitungen, die aus Puder und Wasser angerührt und dann als messerrückendicke Schicht warm oder kalt aufgetragen werden. Meist sind sie mit Heilerde angereichert.

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Falls wenig Zeit bleibt Ampullen wirken ähnlich wie Masken, jedoch ohne Einwirkzeit und Nachreinigung. Das spart Zeit und ist praktisch für unterwegs, beispielsweise wenn die Haut während eines Langstreckenflugs droht

auszutrocknen. Der Ampullen-Inhalt wird auf das Gesicht aufgetragen und mit den Fingerspitzen einmassiert. Die Flüssigkeit soll vollständig einziehen und in der Haut verbleiben. Gewöhnlich sind sie einzeldosiert erhältlich. Sie werden steril abgefüllt und luftdicht verschlossen, weshalb auch Wirkstoffe verarbeitet werden, die in anderen Zubereitungen durch Luftsauerstoff oxidieren würden. Deshalb sind Ampullen nach dem Öffnen zum sofortigen Verbrauch bestimmt.

Was taugt der Gurkentrick? Die gute Nachricht: Tatsächlich verbessert die altbewährte Gurkenmaske (ganz simpel aufgelegte Gurkenscheiben) einfach und wirkungsvoll den Feuchtigkeitsausgleich der Haut. Leider – es war zu befürchten! – folgt nun die schlechte Botschaft: Je älter oder beanspruchter die Haut ist, desto kürzer hält der Effekt an. Dann greift man für ein dauerhafteres Ergebnis eben doch besser zur Maske oder Ampulle mit hochkonzentrierten Wirkstoffen. Text: Nadja Mühlemann Foto: Rolf Neeser

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Young Reporters

Junge Talente auf

Foto: Vanessa

Naef

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Entdeckungstour Fabia Boschun

die Künstlerig, n

Plan ist eine internationale Hilfsorganisation für Kinder, die in insgesamt 50 Entwicklungsländern in Asien, Lateinamerika und Afrika tätig ist. Plan sammelt Spendengelder in 21 Ländern, seit 200 6 auch in der Schweiz. Plan ist politisch und weltanschaulich unabhängig. Plan arbeitet für eine Welt, in der sich Kinder frei entfalten und entwickeln können – in einer Gesellschaft, welche die Würde und Rechte der Menschen respektiert.

Text: Ann Kugler

Wenn du in die Zukunft schaust, wo siehst du dich in 10 bis 15 Jahren? Ich würde sehr gerne Kunstmalerin werden, weil mich das Malen interessiert. Ich möchte auch einmal Kinder haben. Wie kam es dazu, dass du angefangen hast zu malen? Mein Vater hat manchmal so lustige Männchen oder Kritzeleien auf leere Couverts gezeichnet. Ich habe diese dann nachgezeichnet und gemerkt, dass ich eine Begabung fürs Malen habe. Wieso hast du dich beim Drogistenstern als Kinderreporterin beworben? Meine Mutter liest den Drogistenstern und hat das Inserat gesehen. Sie hat mich gefragt, ob ich mich bewerben möchte, weil sie findet, dass ich gute Ideen habe.

lieb

Über Plan International Schweiz

tollen Bewerbungen fast überhäuft. Salome Heiniger, Linda Kocher und Fabia Boschung waren die drei Glücklichen, die sich als junge Reporterinnen spannenden Themen widmen durften. Sie haben Ideen und Fragebögen entwickelt, Interviews geführt und zu Papier gebracht sowie das Layout der beiden Interviews mitbestimmt. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Warum lernst du in deiner Freizeit Spanisch und wie bist du dazu gekommen? Ich wollte etwas lernen, und meine Mutter hat gesagt, dass ich noch etwas als Hobby machen darf. Da wir jemanden kennen, der Spanisch spricht, habe ich ihn gefragt, ob er es mich lehrt.

inne Fut ter

«Young Reporters» ist ein Projekt für junge Journalistinnen und Journalisten zwischen 12 und 18 Jahren. Es wurde bereits in verschiedenen Entwicklungsländern von der Hilfsorganisation Plan International durchgeführt. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Plan in diesem Jahr wurde das Projekt erstmals auch in der Schweiz durchgeführt. Schweizweit sind 2012 etwa 75 Young Reporters im Einsatz. Drei davon auf der Redaktion des Drogistensterns. Die Aktion stiess auf reges Interesse, und wir wurden mit

Alter: 11 Jahre Wohnort: Schmitten (FR)

Fotos: Cor

Drei Nachwuchs-Reporterinnen im Alter von 11 bis 14 Jahren haben für den Drogistenstern zwei professionelle Interviews zu erfrischend jugendlichen Themen selbstständig erarbeitet. Wir finden: Hut ab!


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Bittere Medikamente Fabia Boschung und Linda Kocher wollen herausfinden, weshalb Medikamente nicht gut schmecken. Auskunft geben die medizinische Fachfrau Melanie Van den Engh und Mediensprecherin Elke Neumann des Pharmakonzerns Bayer.

Wo werden Medikamente an Tieren getestet? Neumann: Tierversuche werden an verschiedenen Orten in Europa unter streng kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Bayer ist es wichtig, dass die Tiere im Anschluss weiterhin ein gutes Leben führen, und sie werden in einem betreuten Tierheim aufgenommen.

Foto: Vanessa

Naef

Linda: Was lösen Medikamente im Körper aus? Van den Engh: Es gibt ganz viele verschiedene Medikamente, und jedes hat eine andere Wirkung. Es gibt zum Beispiel solche, die Bakterien im Körper bekämpfen, andere, die einen Einfluss auf die Organe haben.

zellen. Diese werden gezüchtet und in eine Glasschale gegeben. Danach fügt man das neue Medikament hinzu und beobachtet, wie die Zellen darauf reagieren.

Linda Kocher,

die Sportlerin

Alter: 14 Jahre Wohnort: Burgdorf Warum ist dir die Gesundheit wichtig? Mir ist die Gesundheit wichtig, weil ich fit bleiben will. Dafür mache ich Sport, zum Beispiel Skifahren, OL und Leichtathletik. Warum ist dir die Schönheit wichtig? Mir ist die Schönheit wichtig, weil man gepflegt sein und nicht fettige Haare haben sollte, und ich schaue auch jeden Morgen darauf, dass ich keine Kleider anziehe, die Löcher haben oder dreckig sind. Ich schminke mich nicht, weil ich mit 20 keine kaputte Haut möchte. Warum hast du dich als Kinderreporterin angemeldet? Meine Mutter hat den Drogistenstern gelesen und sah, dass noch Kinderreporterinnen gesucht werden. Ich schaute mal auf dem Computer nach. Es gefiel mir, weil ich dann mehr machen kann und etwas bewirke.

Können Medikamente auch negative Auswirkungen auf den Körper haben? Van den Engh: Jedes wirksame Medikament besitzt auch Nebenwirkungen. Medikamente unterliegen strengen gesetzlichen Auflagen, die von der Swissmedic, der schweizerischen Überwachungsbehörde für Heilmittel, kontrolliert werden. Nebenwirkungsmeldungen werden durch Patienten, Drogisten, Apotheker, Ärzte und Pharmafirmen wie Bayer an die Swissmedic gemeldet und dort erfasst. Wenn sich der Patient nicht an die Vorschriften eines Medikaments hält, können auch zugelassene Produkte gefährlich werden. Was löst zum Beispiel eine Überdosis im Körper aus? Van den Engh: Es ist sehr wichtig, dass Kunden sich an die Empfehlungen des Fachpersonals (Apotheker, Arzt) halten. Eine Überdosis kann zum Beispiel zu Schäden an der Leber führen. Wie prüfen Sie die Mittel auf ihre Wirksamkeit? Neumann: Es gibt mehrere Stufen, die ein Wirkstoff durchläuft, um auf Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft zu werden. Die präklinischen Tests werden an Zellen und Tieren durchgeführt. In den darauffolgenden klinischen Tests wird der Wirkstoff zuerst auf die Verträglichkeit am gesunden Menschen getestet, bevor er kranken Patienten verabreicht wird. Sobald genügend Erfahrungen mit dem Wirkstoff gemacht wurden, wird das Medikament zur Registrierung eingereicht. Sie haben vorher von Tests mit Zellen gesprochen. Was muss man sich darunter vorstellen? Van den Engh: Wenn wir zum Beispiel herausfinden wollen, wie ein neues Hautmedikament wirkt, verwenden wir dafür Haut-

Fabia: Die meisten Medikamente sind überhaupt nicht «fein». Produzieren Sie auch Mittel, die gut schmecken und trotzdem wirken? Van den Engh: Grundsätzlich ist es ziemlich schwierig, einen Geschmack zu finden, der jedem gefällt. Fakt ist, dass die Wirkstoffe sehr oft schlecht schmecken. Deshalb versuchen wir, durch Aromen oder Süssungsmittel die Einnahme der Medikamente zu erleichtern. Ausserdem sollten Medikamente auch nicht zu gut schmecken, da die Leute sie sonst zum Genuss konsumieren könnten. Gibt es auch Medikamente, die Sie nicht «feiner» machen können? Van den Engh: Den Geschmack von Wirkstoffen kann man nicht verändern. Wir können höchstens versuchen, ihn mit Aromen zu verfeinern. Und wenn das auch nicht funktioniert, kann man zum Beispiel den Wirkstoff in einer geschmacklosen Tablette verpacken. Wenn Medikamente aber nicht gut schmecken, nehmen kranke Menschen sie vielleicht gar nicht erst ein? Van den Engh: Deshalb gibt es sie in verschiedenen Formen, wie Tabletten, Brausetabletten, Sirup oder auch als «intravenöse Verabreichung». Bei der intravenösen Verabreichung wird das Medikament direkt in eine Vene gespritzt.

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Fotos: Fla

via Trachs

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Schminken macht Spass

Jung-Reporterin Salome Heiniger will wissen, ab wann ein Mädchen sich eigentlich schminken darf. Monika Wegmüller, dipl. Drogistin HF und Geschäftsführerin der Dropa Drogerie in Ittigen steht ihr gerne Red und Antwort. Was bedeutet für Sie eigentlich Schönheit? Monika Wegmüller: Gutes Aussehen ist immer sehr relativ und individuell. Für mich persönlich bedeutet Schönheit, wenn man sich in seiner Haut wohlfühlt und das auch ausstrahlt. Wenn man unter Hautproblemen leidet, wie zum Beispiel Akne, was kann man dagegen unternehmen und was sollte man besser unterlassen? Man lässt sich in der Drogerie beraten und erhält mit einer guten Beratung die Produkte, welche zum Hauttyp und zum Alter passen und die am besten dem Problem entgegenwirken. Gerade wer unter einer Problemhaut leidet, sollte gut achtgeben und seine Haut sorgfältig und mit den richtigen Produkten pflegen und vor allem reinigen. Ist bei Kosmetik «teuer» immer auch «besser»? So viele Menschen, wie es gibt, so viele verschiedene Produkte gibt es auch auf dem Markt zu kaufen. Also findet man für jeden das richtige «Mittelchen», wobei natürlich Alter, Typ und Preis berücksichtigt werden.

Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede, aber es kommt auch immer darauf an, was man für Ansprüche hat. Und hält die Werbung, was sie verspricht? Die Grundbotschaft muss stimmen, man kann als Hersteller ja nicht einfach etwas versprechen, was das Produkt dann gar nicht hält. Aber das Ganze wird natürlich immer auch ansprechend umschrieben und ausgeschmückt. Es gibt ja eine riesengrosse Auswahl von Produkten, wie entscheidet man sich da richtig? Da kommen eben wir Drogisten ins Spiel (lacht). Wir beraten den Kunden, fragen, was sie oder er sich vorstellt, und schlagen dann die geeigneten Produkte vor.


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Ab welchem Alter sollte man sich schminken? Sollen tut niemand. Man möchte es, interessiert sich dafür und hat Freude daran oder eben nicht. Ich bin der Meinung, dass das Make-up dem Alter und dem Anlass etwas entsprechen sollte. Also bei jungen Mädchen eher ein zartes Make-up, Mascara, et-

Wann haben Sie sich zum ersten Mal geschminkt? Bei mir war das so Ende achte, Anfang neunte Klasse. In der Lehre zur Drogistin gehörte das Schminken dann einfach jeden Tag dazu. So habe ich die verschiedenen Produkte und auch die Unterschiede schnell kennengelernt.

Naef Foto: Vanessa

Warum ist Schminke so teuer? Ob etwas viel oder wenig kostet, liegt immer im Auge des Betrachters. Es gibt Lippenstifte, die man irgendwo für drei, vier Franken kauft, aber es gibt auch Lippenstifte für 90 Franken. Die Bandbreite ist gross, und genauso gross ist der Qualitätsunterschied. Viele Frauen schwören auf eine bestimmte Marke und kaufen sich nur Produkte von diesem Hersteller. Die Preisgestaltung wird immer auch von den Rohstoffen, der Forschung, vielen Tests, der Werbung und der Marke mitbestimmt. Enthält ein Produkt sehr hochwertige, luxuriöse und pflegende Inhaltsstoffe, wird auch der Preis entsprechend anders aussehen. Hochstehende Produkte, also in deinen Augen die «teuren» Produkte, erkennt man oft schon an der Struktur und der Konsistenz. Sie sind angenehmer auf der Haut, enthalten zudem viele zusätzliche Nutzen, wie zum Beispiel einen straffenden Effekt oder ein lang anhaltendes pflegendes Gefühl. Die Texturen sind viel feiner, und sie verschmelzen fast schon mit der Haut. Und sie halten, was sie versprechen.

Salome Heinigner, die Träumeri Alter: 14 Jahre Wohnort: Wilderswil Was willst du später einmal werden? Ich möchte Journalistin oder Schriftstellerin werden. Wie ernährst du dich? McDonalds mag ich nicht, liebe aber chinesisches Essen und trinke viel Wasser. Was magst du in der Schule? Am liebsten mag ich Deutsch und Musik. Welches Verhältnis hast du zu Schönheit? Ich habe viele Schminksachen und Parfüm, aber ich schminke mich nicht oft. Wie würdest du dich selber beschreiben? Ich bin eine Träumerin, kann aber auch manchmal eine «Zicke» sein und bin sehr wortgewandt.

a Naef

Wie kann man sich professionell schminken, und worauf sollte man dabei achten? Da gibt es tolle Produkte zum Ausprobieren. Das fängt bei den Abdeckstiften, sogenannten Concealern, an, mit denen man wunderbar Pickelchen, gerötete Stellen oder kleine Narben kaschieren kann. Darüber gibt man dann ein Make-up, um einen ebenmässigen Teint zu erzielen. Dort ist absolut zentral, dass die Farbe zum Hautton passt. Ein gutes Make-up sieht man gar nicht. Man sollte keinerlei Ränder oder Schatten erkennen können. Hier in der Drogerie kann man das Make-up direkt auf der Gesichtshaut testen. Es ist wichtig, das Make-up im Gesicht zu testen und nicht auf dem Handrücken, denn diese Hauttöne entsprechen sich meist nicht. Pro Make-up hat man in der Regel sechs oder sieben Farbtöne zur Auswahl. Zudem gibt es verschiedene Produkte für verschiedene Hauttypen und unterschiedliche Konsistenzen (flüssig, pudrig usw.).

was Kajal und fertig. Ein starkes Make-up mit knallroten Lippen fände ich eher unpassend. Es ist aber in jedem Fall eine sehr persönliche Einstellung. Wichtig ist, dass man sich mit seinem Make-up wohlfühlt. Man sollte nicht das Gefühl haben, man sei nicht mehr sich selber, wenn man in den Spiegel schaut. Ein Alter definieren, im Sinne von ab 13 Jahren darf man sich schminken, würde ich nie. Das ist sehr individuell und jedem selbst überlassen. Schliesslich gibt es viele Frauen, die sich auch mit 50 Jahren nicht schminken möchten, toll aussehen und sich pudelwohl fühlen.

Fotos: Vaness

Warum haben Sie diesen Beruf gewählt? Was gefällt Ihnen besonders daran? Den Beruf habe ich gewählt, weil ich den Kontakt zu anderen Menschen brauche. Ganz toll finde ich auch, dass jeder Kunde individuelle Wünsche und Anliegen hat und ich somit nie genau weiss, was auf mich zukommt. Das ist unsere tägliche Herausforderung.

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Der Blick in den Spiegel zeigt wie die Zeit vergeht und offenbart Falten.

HAUTALTERUNG

Wer hat an der Uhr gedreht? Schön sein wollen alle – egal, in welchem Alter. Die einen legen sich dafür unters Messer, andere schwören auf Anti-AgingPflege aus der Natur. Viele Menschen fühlen sich heute jünger, als sie biologisch sind, und wollen auch so aussehen. Doch (leider) hinterlassen die gelebten Jahre nun einmal ihre Spuren an Körper und Gesicht. Die Haut altert, und bereits ab dem dreissigsten Lebensjahr graben sich erste sichtbare Falten ins Gesicht ein. Wichtige Funktionen wie die Talgproduktion und das Wasserbindungsvermögen lassen nach, stützende Fasern wie Elastin und Kollagen schwinden, und die tieferen Hautschichten werden dünner. Die Folge: Die Haut wird schlaff und empfindlich.

«Schönheitschirurgie ist salonfähig» Die einen nehmen den natürlichen Alterungsprozess gelassen hin, anderen wiederum ist die Faltenreduktion und ein wohlgeformter Körper so wichtig, dass sie alles Mögliche unternehmen, um ein jugendliches Aussehen zu bewahren. Ob sie es mit den neusten Anti-Aging-

Cremen versuchen oder sich unters Messer legen, eines ist für Clarence P. Davis, medizinischer Direktor der Schönheitspraxis Swissestetix in Zollikon und Rapperswil, klar: «Schönheit liegt im Trend.» Allein in der Schweiz wurden im vergangenen Jahr um die 50 000 kosmetisch-chirurgische Eingriffe vorgenommen. Und mit jährlich 400 000 Anti-Falten-Behandlungen belegen die Schweizer sogar den Spitzenplatz in der europäischen Botox-Statistik. «Die Zeiten, in denen man sich heimlich zum Schönheitschirurgen schlich, sind vorbei», so Davis. «Schönheit – auch wenn ihr künstlich nachgeholfen wurde – ist salonfähig geworden.»

Radiofrequenzwellen Nebst den chirurgischen Eingriffen (siehe Grafik Seiten 34 und 35 unten) sind vor allem Behandlungen im Trend, die das Kollagen stimulieren. Kollagen ist ein körpereigenes Eiweiss und das Stützgerüst des Bindegewebes. Wenn wir älter werden, produziert der Körper weniger Kollagen, die Spannkraft der Haut nimmt ab, und es bilden sich Falten. Da ältere Haut zusehends an Hyaluronsäure (HA) verliert (HA ist eine Bindegewebskomponente, die dazu da ist, Wasser zu speichern) und Kollagen abgebaut wird, sind Behandlungen wie Mesotherapie und RF-Needling sehr gefragt.

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Bei der Mesotherapie werden Medikamentenmischungen (enthalten oft Vitamine und Spurenelemente) in äusserst geringer Dosis möglichst nahe am «Problem-Ort» eingebracht. «Das entstehende Hautdepot sichert einen schnellen und anhaltenden Therapieeffekt, die Behandlungsintervalle sind daher lang und die Resultate sehr zufriedenstellend», erklärt Clarence P. Davis. Unter dem RF-Needling versteht man die Hautverjüngung mittels Radiofrequenzwellen, «ein zentrales Gebiet in der ästhetischen Medizin». Eine Behandlung im Gesicht sei immer ein Balanceakt, meint der Schönheitschirurg. Einerseits werde ein sichtbarer Therapieerfolg angestrebt, andererseits soll der Eingriff so schonend ablaufen, dass er während der Heilungszeit den Alltag des Kunden möglichst nicht beeinträchtige. Ob feine Falten, tiefe Furchen, Tränensäcke, Akne-Narben oder grosse Poren: «Die verschiedenen Therapien mit Radiofrequenzwellen sind sehr effizient und haben eine erstaunlich schnelle Heilungszeit.» Die Haut wird straffer, kleine Äderchen oder Pigmente verschwinden. «Nach zwei bis drei Wochen verkleinern sich die Falten, und die kleinen Fältchen verschwinden ganz.» Im Kampf gegen Alterungszeichen gilt aber Botox weltweit als der Faltenkiller schlechthin und «ist die

Schüssler-Salze für mehr Festigkeit Nahrungsergänzungsmittel bewirken zwar keine Wunder, die Hautstruktur lässt sich damit aber durchaus verbessern. «Mit speziellen Schüssler-Salzen kann ganz spezifisch auf jedes Hautproblem eingegangen werden», ist die Drogistin denn auch überzeugt. «Die Salze Nr. 1 und 11 verbessern die Festigkeit der Haut.» Kieselsäure gibt der Haut zudem die Festigkeit, die sie braucht, und Bambustabletten können kurmässig zur Stärkung der Haut von innen eingenommen werden.

häufigste durchgeführte ästhetische Behandlung», so Clarence P. Davis.

Nach dem Eingriff Bei der Hautpflege nach einem kosmetischen Eingriff gilt es, bereits am Tag der Operation mit der Wundpflege zu beginnen. «Arnika kurbelt die Wundheilung an, kann Entzündungsreaktionen vermindern und ist damit bei allen Wundbehandlungen von grosser Bedeutung», sagt Rahel Peter von der Dropa Drogerie in Ittigen (BE). Nach dem Eingriff seien nebst Arnika auch Johanniskraut (Hypericum), Wallwurz (Symphytum) und Ringelblume (Calendula) von grosser Bedeutung. «Diese Heil-

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kräuter werden in homöopathischer Form verabreicht.» Johanniskraut helfe, die Haut zu regenerieren und auch getrennte Nervenbahnen wieder zu vereinen, meint die Drogistin weiter. «Wallwurz wird eingesetzt, um Entzündungsreaktionen entgegenzuwirken.» Die Ringelblume sei zudem seit Langem ein bewährtes Mittel bei Verletzungen und Wunden. Rahel Peter: «Zur äusserlichen Narbenpflege eignen sich Cremen mit Vitamin E, Panthenol und Allantoin.» Vitamin E sei am Aufbau der Zellen beteiligt. Panthenol (Vitamin B5) fördere den Energiestoffwechsel der Hautzellen und helfe, dem Feuchtigkeitsverlust der Haut entgegenzuwirken. «Ein weiterer Inhaltsstoff einer Narbencreme kann Bilsenkrautöl sein. Dieses hat die Fähigkeit, bereits ältere Narbenränder aufzuweichen und geschmeidig zu machen», so Peter. Zudem wirke es befeuchtend. All dies zeigt: Es gibt viele Methoden und Mittel, um die Zeichen der Hautalterung hinauszuzögern oder zu kaschieren. Trotzdem kann man das Ganze aber auch sehen wie die amerikanische Schauspielerin Lauren Hutton, die sagte: «Falten sind doch die Orden für das Leben, das wir gelebt haben.»

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38 _ DROGISTENSTERN 4/12 Leo Rederer ist vielen Reizen ausgesetzt – und leidet Üfters an Kopfschmerzen.

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Stechend, hämmernd, urplÜtzlich oder ohne Ende: Kopfschmerzen kÜnnen den Betroffenen den Alltag zur HÜlle machen. In der Schweiz leiden rund 80 Prozent aller Jugendlichen gelegentlich an Kopfweh, und etwa 20 Prozent aller Kinder. Wer die Ursachen rechtzeitig erkennt, kann chronischem Leiden vorbeugen.


DROGISTENSTERN 4/12

chmerzen bei rnst nehmen» «Ich habe immer mal wieder Kopfweh», sagt Leo Rederer aus Bern. Auf Nachfrage erklärt der 13-jährige, dass die Schmerzen vor allem dann auftreten, wenn er längere Zeit auf dem iPod spielt. «Wenn ich dann eine Pause mache, verschwindet das Kopfweh rasch», hat Leo beobachtet. Viele Eltern machen sich bei solch häufigen und teils starken Beschwerden verständlicherweise Sorgen, dass sich hinter den Kopfschmerzen eine gefährliche

Krankheit, insbesondere ein Hirntumor, verbergen könnte. «Meistens aber handelt es sich um Migräne oder Spannungskopfschmerzen, weiss Kinder neurologe (und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft) Tobias Iff aus Zürich. Studien aus Finnland (1974– 2002) sowie die neuste Studie aus München, die anlässlich des Weltkopfschmerzkongresses Ende Juni 2011 in Berlin vorgestellt wurde, haben gezeigt, dass

Kopfschmerzen im Kindesalter und vor allem auch bei Jugendlichen sehr häufig sind: «Obwohl in der Schweiz bis heute noch keine Studie dieser Art erhoben wurde, lassen sich die Zahlen mehr oder weniger auf die Schweizer Bevölkerung ableiten», bestätigt Iff. Gemäss der erwähnten finnischen Studie hat sich zum Beispiel die Zahl der Migränegeplagten innerhalb der letzten dreissig Jahre vervierfacht. Laut aktuellen Studien in anderen Ländern leidet heute bereits jeder sechste Jugendliche regelmässig unter leichten bis mittelstarken Kopfschmerzen; bis zu 82 Prozent plagen die Attacken (hierbei spricht man von Kopfschmerzerfahrung) gelegentlich. Bei den Kindern hat rund ein Viertel Kopfschmerzerfahrung. Erstaunlich: «Vor der Pubertät leiden die Jungs deutlich mehr unter Kopfschmerzen als die Mädchen. Nachher ist

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Migräne oder Spannungskopfschmerzen? Die Migräne beginnt häufig vor dem 10. Lebensjahr und ist wahrscheinlich genetisch bedingt. Anders als bei Erwachsenen sind die Symptome bei Kindern meist weniger stark und dauern kürzer. Viele Kinder schlafen die Attacke ohne medikamentöse Hilfe aus. Falls dies nicht ausreicht, kommen in erster Linie «einfache Schmerzmittel» zur Anwendung. An folgenden Symptomen erkennen Sie, ob Ihr Kind unter Migräne leidet: Hämmernder, pulsierender oder pochender Schmerz

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es umgekehrt: Die Mädchen sind dann knapp doppelt so viel betroffen wie die Knaben», ergänzt Iff. Grund: «Oft können Hormonschwankungen im weiblichen Zyklus Migräneattacken auslösen. Zu diesen kommt es, wenn die Konzentration des weiblichen Sexualhormons Östrogen stark abfällt. Dieser Hormonabfall macht Frauen wahrscheinlich gegenüber Stressfaktoren empfindlicher, die eine Migräneattacke auslösen können», erklärt Iff. Weshalb aber die Jungen vor der Pubertät mehr unter Kopfschmerzen leiden als die Mädchen, ist noch unbekannt.

Auslöser gibt es viele Doch was sind weitere Ursachen, die Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen auslösen? Die Münchner Studie von Prof. Dr. Andreas Straube kommt

_ Im Stirn- oder Schläfenbereich, einseitig, bei Kindern oft beidseitig _ Mittelstarker bis starker Schmerz _ Begleitsymptome sind Licht- und Lärmempfindlichkeit, Übelkeit, selten Erbrechen Anfall dauert 1 bis max. 72 Stunden Bei etwa der Hälfte aller kindlichen Migränepatienten wächst sich die Migräne bis zum 30. Lebensjahr aus, und bei ca. einem Viertel der Patienten geht die Häufigkeit der Anfälle auf ein ertragbares Mindestmass zurück.

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zum Teil zu überraschenden Ergebnissen: Das Kopfschmerzrisiko steigt bei allzu langer Benutzung des MP3-Players. Mehr als eine Stunde am Tag sollten die Teenager nicht an den Ohrstöpseln hängen. Offenbar stellt die Dauerbeschallung für das Gehirn eine Belastung dar. Weiter seien auch übermässiger Tabak-, Alkoholoder Koffeinkonsum mitverantwortlich für Spannungskopfschmerzen. Und nicht zuletzt auch Stress in der Schule, Streit in der Familie, Angst, Depressionen, Reizüberflutung durch moderne Medien wie Computer, Fernsehen und Gamekonsolen, aber auch ein übervoller Terminkalender. Was sagt der Kindereurologe zu diesen Erkenntnissen? «Grösstenteils kann ich diese Forschungsresultate anhand der Erfahrungen meiner Patienten bestätigen»; anderer Meinung ist er beim

Spannungskopfschmerzen treten häufig erst im Schulalter auf. Sie sind meistens Ausdruck einer Belastungssituation, deren Ursache häufig in der Schule oder Familie liegt. Schmerzen über den ganzen Kopf verteilt Leichte bis mittelschwere Intensität Schmerzcharakter drückend, nicht pulsierend Selten Begleitsymptome wie Licht- und Lärmempfindlichkeit und Übelkeit Dauer: 30 Minuten bis 7 Tage

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MP3-Gerät als Ursache: «Musikhören kann je nach Musikart, Lautstärke und Konsumdauer entspannend wirken.» Dafür spielen für Iff noch weitere Faktoren eine Rolle, die insbesondere Migräne auslösen können: «Hungerattacken, zu wenig Flüssigkeit oder Schlaf sowie auch bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, fetthaltiger Käse und Nüsse. Was den Koffeinkonsum angeht, wirken bei jungen Migränepatienten vor allem Energydrinks, Eistee und Cola begünstigend für einen Anfall. Nicht zu vergessen: In manchen Fällen könne zudem eine falsche Körperhaltung vor dem Computer oder langes Sitzen in der Schule und die daraus folgenden Verspannungen der Nackenmuskulatur sowie Rückenprobleme vor allem die Entstehung von Spannungskopfschmerzen begünstigen. Egal

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ob Migräne oder Spannungskopfschmerzen – beides kann zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und muss auf jeden Fall ernst genommen werden. Drogistin Claudia Banz von der Drogerie Gehrig in Luzern gibt Tipps, wie Eltern Spannungskopfschmerzen ihrer Kinder in den Griff bekommen können: In erster Linie gilt es abzuklären, ob ein möglicher Sehfehler als Kopfwehauslöser in Betracht gezogen werden kann. Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen kann das Führen eines Kopfschmerztagebuchs oder Kalenders hilfreich sein, um individuelle Kopfschmerzauslöser zu erkennen und zu vermeiden. Vielleicht fehlt es Ihrem Sprössling an Entspannung: Autogenes Training oder Entspannungsübungen sowie ausreichend Bewegung an der frischen Luft können Kopfschmerzen vorbeugen und lindern. Wichtig für einen gesunden Kopf sind regelmässige Mahlzeiten, vor allem genügend Flüssigkeit und ausreichend Schlaf. Bei Kopfschmerzen sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Es kann sein, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn infolge von Stress in der Schule, in der Familie oder eines übervollen Terminkalenders überfordert ist und deshalb an Spannungskopfschmerzen leidet. Passen Sie das Freizeitprogramm Ihres Kindes so an, dass es zu seinem persönlichen Ausgleich beiträgt und nicht zusätz-

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Wann zum Arzt? Nur selten verbergen sich hinter Kopfschmerzen lebensbedrohende Erkrankungen wie ein Hirntumor, eine Hirnblutung oder eine Hirnhautentzündung. Es gibt jedoch folgende Warnsignale, die auf einen solchen Prozess hinweisen können und eine unverzügliche Abklärung eines Arztes verlangen: Kopfschmerzen kombiniert mit Fieber und Nackensteifigkeit Plötzlich auftretende Kopfschmerzen (wie ein Peitschenschlag) Stetig zunehmender Schmerz Nächtliche Kopfschmerzen und/ oder Nüchternerbrechen Änderung des Kopfschmerztypus Wesens- oder Bewusstseinsveränderungen Gleichgewichtsstörungen Epileptische Anfälle und Lähmungen und Sehstörungen wie Doppelbilder

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lich belastet. Bei Problemen in der Schule oder der Familie sprechen Sie mit ihm/ ihr darüber. Leidet Ihr Kind infolge geistiger Überlastung an Kopfschmerzen, ist das Schüssler-Salz Nr. 2 (Calcium phosphoricum) hilfreich, welches aufbauend wirkt. Leidet Ihr Kind zudem an krampfartigen Kopfschmerzen, ist eine Behandlung mit dem Schüssler-Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) sinnvoll. Beruhigend wirken Kräuter- und Ölbäder, die Melisse, Lavendel oder Orangenblüte enthalten. Spagyrische Sprays mit Pestwurz (krampflösend), Rauschpfeffer (angstund spannungslösend), Lavendel (beruhigend) und Melisse (harmonisierend) können ebenfalls leichte bis mittelstarke Kopfschmerzattacken lindern. Aromaroller (Roller, die ätherische Öle enthalten und man auf die Schläfe sowie die Stirn und Nackenpartie aufträgt) wirken entspannend und krampflösend. Solche Roller werden in der Drogerie individuell gemischt. Geeignete ätherische Öle

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sind unter anderem Pfefferminze, Kardamom und die Römische Kamille. Sowohl Jugendlichen als auch Eltern fällt es oft schwer, den Unterschied zwischen Spannungskopfscherzen und Migräne zu realisieren und die richtige Behandlung zu wählen. Migränepatienten können mit dem Beachten der oben genannten Empfehlungen bereits einen günstigen Einfluss auf den Verlauf ihrer Migräne erreichen. «Für die ausreichende Behandlung von Migräneattacken sind aber Medikamente häufig unumgänglich: Für die korrekte Behandlung sollten Eltern am besten ihren Kinder- oder Hausarzt konsultieren», sagt Iff. Medikamentöse Therapieansätze seien aber bei Spannungskopfschmerzen in der Regel wenig hilfreich und können bei häufiger Anwendung sogar zu einer Verstärkung der Symptomatik führen. Alternativmethoden wie Akupunktur, Craniosacraltherapie oder autogenes Training würden mehr bewirken. Text: Vanessa Naef Fotos: Flavia Trachsel

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THERAPIEN

Phytotherapie

Pflanzliche Arzneimittel werden sowohl in der Komplementärmedizin als auch in der Schulmedizin eingesetzt: Ein Überblick über belegte Wirkungen und Anwendungsbereiche der Phytotherapie Was ist die Phytotherapie? Bei der Phytotherapie (griechisch: Phyto = Pflanze, pflanzlich) werden Heilpflanzen gegen körperliche und seelische Beschwerden angewendet. Sie ist eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Ihre Geschichte reicht bis in die Steinzeit zurück. Die klassische Phytotherapie wird manchmal auch als Klostermedizin bezeichnet, da im Mittelalter die Klöster pflanzenheilkundliches Wissen über Generationen weitergegeben haben. Eine alte, noch heute lebendige Tradition hat die Phytotherapie in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin. Im europäischen Raum war es Hippokrates, der eine grosse Anzahl von

Heilpflanzen kannte und beschrieb. Weitere Namen aus der historischen Pflanzenheilkunde sind unter anderen Hildegard von Bingen (um 1100) oder Paracelsus (1493–1541).

Belege für die Wirksamkeit Für die Phytotherapeutika werden entweder ganze Pflanzen oder Teile davon, wie Blätter, Wurzeln, Blüten oder Früchte, verwendet. Die daraus gewonnenen Extrakte sind Vielstoffgemische. Für viele häufig genutzte Arzneipflanzen ist die therapeutische Wirksamkeit sehr gut belegt. «So gibt es mittlerweile von 165 Arzneipflanzen sogenannte Pflanzenmonografien der Europäischen Arzneimittelagentur EMA (European Medicines Agency)», bestätigt Dr. Catherine Zahner, Leiterin der klinischen Forschung und Arzneimittelsicherheit der Firma Max Zeller Söhne AG. Diese Monografien seien zum Teil bereits finalisiert oder noch in der Vernehmlassung. Beispiele von Phytotherapeutika mit belegter Wirksamkeit: Johanniskraut (bei Verstimmungszuständen) Weissdornblätter mit Blüten (bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens) Ginkgo (bei nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit) Traubensilberkerze (bei Wechseljahrbeschwerden) Mönchspfeffer (bei prämenstruellen Beschwerden) Mariendistelfrüchte (bei toxischen und chronisch entzündeten Lebererkrankungen)

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_ Sennesblätter und -früchte (bei Verstopfung) _ Sägepalmefrüchte (bei Beschwerden beim Wasserlassen)

Die häufigsten Anwendungsbereiche Durch die Phytotherapie wird das Therapieangebot sowohl in der Komplementär- als auch in der Schulmedizin bedeutend erweitert. Einerseits bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen, anderseits bei beginnenden leichten bis mittelschweren Erkrankungen. Sie kann aber auch zur Vorbeugung und Begleitung von Krankheiten eingesetzt werden. «Pflanzliche Arzneimittel stärken das Immunsystem oder regen den Stoffwechsel an», ergänzt Zahner. Die Arzneipflanzen werden dabei in unterschiedlichen Zubereitungen angewendet: Extrakte, Tinkturen, Tees, Tabletten oder Salben.

Grenzen und Risiken In der Schweiz ist die Qualität und Sicherheit von pflanzlichen Arzneimitteln durch die Swissmedic (Schweizerisches Heilmittelinstitut) gewährleistet. Verlässlich sind pflanzliche Arzneimittel, die in Apotheken oder Drogerien erhältlich sind. Folgender Hinweis sollte dennoch beachtet werden, rät Zahner: «Gewisse pflanzliche Arzneimittel, wie zum Beispiel Johanniskrautpräparate, können zusammen mit anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen führen, daher sollte man vor der Einnahme mit einem Drogisten, Apotheker oder Arzt sprechen.» Text: Vanessa Naef Illustration: Stephan Kuhn

Serie: Therapieformen Im Drogistenstern vom Mai 2012 erfahren Sie alles über die tibetische Medizin. Haben Sie eine Therapie verpasst, lesen Sie sie auf www.vitagate.ch/therapieformen nach.


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Foto: fotolia.com

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Frauensache Foto: pixelio.de

Pille gegen Magensäure schwächt Knochen

Freundliches Lächeln macht Männer für Frauen sexuell unattraktiv. Dies zeigt eine Studie der University of

Medikamente, die im Magen die Bildung von Säure hemmen, können bei Frauen das Risiko für Knochenbrüche am Hüftgelenk um etwa ein Drittel steigern. Das zeigt eine Studie mit 80 000 Frauen ab den Wechseljahren. Sie hatten die Medikamente jahrelang genommen. Wie stark Männer von einer schnelleren Osteoporose betroffen sind, ist bis-

her nicht untersucht worden. Die Medikamente gegen Magensäure, Protonenpumpenhemmer, kenntlich an der Endung «-prazol» des Präparatnamens, werden meist gegen Sodbrennen, sauren Reflux und Magengeschwüre verschrieben. Sie sind teilweise auch rezeptfrei erhältlich. www.telegraph.co.uk/health

British Columbia. www.amica.de

Knochendichte Frauen ohne Risikofaktoren für Osteoporose sollten die Knochendichte mit 70 Jahren messen lassen. Mit Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Bewegungsarmut, graziler Körperbau, Osteoporose bei Blutsverwandten) kann dieser Test schon ab 60 Jahren ratsam sein. Bei normalem Ergebnis ist eine zweite

Messung erst nach etwa 15 Jahren nötig, bei mittelstarkem Knochenschwund je nach Alter nach 3 bis 5 Jahren, bei starkem Knochenschwund nach 1 bis 2 Jahren. Diese Empfehlungen lassen sich aus einer neuen USStudie mit fast 5000 Frauen ableiten. www.aerztezeitung.de

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ZECKEN

«Plage mit Fallen eindämmen»

Jährlich werden in der Schweiz rund 12 000 Erkrankungen gemeldet, welche von Zeckenstichen stammen. Dr. sc. nat. Jürg Grunder und sein Team versuchen nun, mittels Pilzsporen die Zeckenplage gezielt einzudämmen.

Im Sommer 2010 haben Sie und Ihr Team eine vom Bund finanzierte einjährige Machbarkeitsstudie mit dem Ziel, die Zeckenpopulation zu minimieren, erfolgreich abgeschlossen. Was haben Sie herausgefunden? Dr. sc. nat. Jürg Grunder: Die Idee ist, dass wir eine biologisch abbaubare Zeckenfalle bauen können, welche die Zecke mit einem Lockstoff anlockt und anschliessend mittels pathogenen (krankheitserregenden, Anm. d. Redaktion) Pilzen vernichtet. Diese Projektidee ist jedoch nicht ganz neu: Es gibt bereits Institutionen, wie die eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope, die Pilze schon seit mehreren Jahren im Bereich der Schädlingsbekämpfung einsetzt. Weshalb also nicht mit denselben Mikroorganismen auch gegen Zecken vorgehen? Hat Ihre Idee funktioniert? Letztes Jahr haben wir zehn verschiedene Pilzstämme an mehreren Hundert Zecken getestet. Das Ergebnis war erstaunlich und erfreulich zugleich: Wirkung

zeigte vor allem eine Pilzart der Gattung Beauveria. Diese kommt auch bei der Eindämmung von Maikäfern zur Anwendung. Dank dieses Erfolges durften wir im letzten Sommer mit einem dreijährigen Projekt starten, um unsere Idee der Zeckenfalle realisieren zu können. Gibt es keine einfacheren Methoden, die Zeckenplage einzudämmen? Bis jetzt nicht. Die Zecken sind erstaunliche Überlebenskünstler. In ihrem Leben benötigen sie lediglich drei Blutmahlzeiten, und sie haben zudem kaum natürliche Feinde. Am ehesten entscheidet noch das Klima über Leben und Tod der Tierchen: Sie mögen zum Beispiel weder Trockenheit noch Temperaturschwankungen. Leider weiss man noch zu wenig über ihre Rolle im natürlichen Kreislauf. Wieso sollen diese Überlebenskünstler ausgerechnet in Ihre Falle tappen? Da die Zecke einen hochempfindlichen Geruchssinn besitzt, versuchen wir das Tier mit Lockstoffen in die Falle zu locken. Dafür testen wir zum Beispiel die Verwendung von menschlichen oder tierischen Ausdünstungsprodukten wie CO2, Schweisspartikeln und anderen volatilen (flüchtigen, Anm. d. Redaktion) Molekülen. Stets auf der Suche nach einem Wirt, nimmt die Zecke feinste Duftströmungen wahr und richtet sich immer wieder neu aus. Einmal in der Falle, gibt es kein Entkommen mehr: Sobald die Zecke mit dem Pilz in Berührung kommt, beginnt die Infektion. Die Pilzsporen breiten sich wie ein Schimmelpilz über ihren ganzen Leib aus und dringen anschliessend in ihr Gewebe ein. Nach nur weni-

gen Tagen setzt der Pilz alle lebensnotwendigen Organe ausser Funktion – der Parasit stirbt einen jämmerlichen Tod. Können die Pilze auch den Menschen oder der Natur schaden? Nein. Diese Pilze existieren bereits in der Natur. Wir setzen nur Pilzstämme ein, welche wir aus dem natürlichen Umfeld der Zecke isoliert haben. Der entscheidende Vorteil dieser Art der Bekämpfung liegt darin, dass die Bekämpfung sehr gezielt erfolgt, und daher wird eine unkontrollierte Verbreitung der Sporen ausgeschlossen. Lesen Sie weiter auf Seite 46 씰씰씰

Zur Person Dr. sc. nat. Jürg Grunder hat 1985 an der ETH Zürich das Diplom als Ingenieur Agronom erworben, wobei er sich bereits auf das Gebiet der Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat. 1997 doktorierte er ebenfalls an der ETH Zürich im Fachgebiet Nematologie (Bekämpfung von Fadenwürmern, also Pflanzenschädlingen) und Mikrobiologie (biologische Bekämpfung von Pflanzenschädlingen [Dickmaulrüssler] mit Fadenwürmern). Der 54-Jährige arbeitet seit 2006 als Dozent und Leiter der Fachstelle für Phytomedizin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (ZHAW).


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Der Ingenieur Agronom Jürg Grunder will Zecken mit Fallen vernichten.

Mehr Wissenswertes über Zecken

_ Wo sind Zecken unterwegs:

Zecken halten sich gerne im Wald an warmen, feuchten Stellen bis zu einer Höhe von etwa 80 Zentimeter über dem Boden auf. Welche Körperstellen mögen sie: Vor allem unbehaarte, dünnhäutige Stellen, wie in den Kniekehlen, in der Schamgegend, im Bauchnabel, hinter den Ohren und in den Achselhöhlen. Welche Krankheiten übertragen sie: Die Lyme-Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Wie erkennt man diese Krankheiten: Bei der Borreliose

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leiden die Betroffenen unter grippeähnlichen Symptomen, die oft von selber abklingen. Wird die Krankheit aber nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Beschwerden der Zeckenenzephalitis (FSME), die infolge einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung unbehandelt ebenfalls bis zum Tod führen können. Wann sollte man zum Arzt gehen: Merken Sie sich unbedingt die Stelle, wo Sie die Zecken entdeckt haben, und kontrollieren Sie diese Stelle.

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Beschwerden wie Wundrötung oder grippeähnliche Beschwerden wie starke Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Fieber können auch erst Wochen oder gar Monate nach einem Zeckenstich auftreten. Kann man Zeckenstichen vorbeugen: Personen, die sich oft in Risikogebieten aufhalten, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit, sich gegen Zeckenenzephalitis (FSME) impfen zu lassen. Grundsätzlich können angemessene Kleidung sowie Zeckenschutzmittel das Risiko eindämmen. Es gilt, folgende Punkte zu beachten:

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_ Hohes, geschlossenes Schuhwerk und lange Hosen tragen. Socken über die Hose ziehen. Helle Kleidung tragen, damit Zecken besser ersichtlich werden. Zeckenschutzmittel (Repellentien) auf Haut und Kleider auftragen. Wie kann man das festgesaugte Tier entfernen: Am besten mit einer spitzen Pinzette.

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Dennoch greifen Sie in den natürlichen Kreislauf ein, indem Sie die Zecken töten. Hat dieses Vorgehen keinen Einfluss auf das biologische Gleichgewicht? Unser Ziel ist natürlich nicht die radikale Ausrottung, sondern eine Begrenzung ihrer Zahl. Das heisst, dort wo Fallen platziert werden, sollen im besten Fall die Zecken verschwinden. Die Eindämmung bringt die Natur nicht aus dem Gleichgewicht, da der Parasit nicht zu den Hauptmahlzeiten der Tiere zählt. Vögel oder Ameisen vertilgen Zecken lediglich als Snack. Nun können aber Zeckenweibchen bis zu 3000 Eier legen. Ist es nicht wahrscheinlich, dass Waldtiere den Parasiten in neue Gebiete schleppen? Ja, das stimmt. Aus diesem Grund müssen wir die Fallen in den ausgesuchten Flächen jeden Frühling und Herbst neu auslegen – aber auch, weil sie sich im Laufe der Zeit auf natürliche Weise auflösen und verrotten. Übrigens ver folgen wir auch noch andere Teilprojekte im Kampf

gegen Zecken. Wir ermitteln nicht nur, welche Stoffe sie anlocken, sondern auch, was sie vertreibt. Zecken meiden zum Beispiel den Geruch von Bärlauch: Bei einem unserer Labortests hat praktisch keines der «Versuchskaninchen» die BärlauchLinie überschritten. Wo würde diese Falle zur Anwendung kommen? In erster Linie an Brennpunkten wie Spielplätzen, Vita-Parcours und Feuerstellen im Wald. Aber auch am Waldrand, an exponierten Stellen auf Golfplätzen oder in öffentlichen Parkanlagen soll die Zeckenfalle zur Anwendung kommen. Was die meisten Leute nicht wissen: Auch in privaten Gärten krabbeln sie gerne herum – hier kann die Falle ebenfalls eingesetzt werden. Je nachdem, wie erfolgreich unser Projekt verläuft, könnten auch zeckengeplagte Länder wie Österreich, Deutschland und Russland von unseren Ergebnissen profitieren. Wann werden die ersten Zeckenfallen aufgestellt?

Wenn alles gut geht, in etwa zwei bis drei Jahren. Ich möchte aber betonen, dass trotz unseren Bemühungen zur Eindämmung der Plage nicht alle Zeckenstiche ausgeschlossen werden können. Deshalb rate ich den Leuten, dennoch die geltenden Schutzmassnahmen zu befolgen. Text: Vanessa Naef Foto: Flavia Trachsel

www.vitagate.ch/ de/gesund_leben/zecken/impfen Erfahren Sie, wo in der Schweiz die Risikogebiete liegen. vitagate.ch – Jeden Tag einen Klick gesünder! Schauen Sie sich das Video zur Entwicklung der Zeckenfalle an. Shortcut-App installieren und die Seite fotografieren.

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Ausblick

Mai 2012

Foto: Corinne Futterlieb

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Foto: Rolf Neeser

Schattenseiten

Dimensionen

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