Kavallo
Kavallo
Nr. 10/2011 I 101. Jahrgang I CHF 10.–
Das Schweizer Pferdemagazin I www.kavallo.ch
EM Madrid Die grosse Aufholjagd der Schweizer Springreiter
Abenteuer Safari Botswanas wilde Tiere auf dem Pferderücken entdecken
Reiten mit Stil 16 Seiten Mode pur – Die Trends für diesen Herbst/Winter
EDITORIAL
Den Herbst stilvoll in Szene gesetzt G
enau einen Tag hatten wir
Beteiligten. Felix Bühler stellte uns
Zeit, um das Shooting für das
grosszügig die Kleider zur Verfügung.
Modespecial zur Herbst-/Wintermode
Auf Hofgut Albführen fanden wir
ab Seite 34 durchzuführen. Ein Ver-
nicht nur einen herrlichen Ort,
schiebedatum gab es nicht. Es musste
sondern eine äusserst gastfreundliche
also alles klappen. Was zitterten wir,
Crew. Und Pferde, die modelten,
dass uns die Wettergötter auch
als ob sie nie was anderes getan
wirklich wohlgesinnt sein würden ...
hätten. Vielen lieben Dank an alle,
Und sie waren es! Eine zauberhafte
es war ein super Tag!
Herbststimmung begrüsste uns an diesem Morgen. Auch der Rest des
Herzlich, Ihre
Tages zeigte sich von der sonnigen Seite, die Bilder wurden wunderbar. Doch das verdanken wir nicht nur diesem schönen Tag. Sondern
Corina Hany
auch dem grossartigen Einsatz aller
Chefredaktorin
Oben links: Die Fotografin Katja Stuppia setzt alles ins richtige Bild. Neben ihr Manuela Gmür von Felix Bühler. Rechts: Rahel Felber schaut, dass die Frisur sitzt. Und Clea Zajc (unten) gibt dem Outfit von Rahel das Finish. Fotos: Katja Stuppia, Kathrin Hefel
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INHALT
So stilvoll wird der Winter
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London, wir kommen!
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So kommt Ihr Pferd zu Ihnen
8 Die grosse Sintflut in Avenches EVENT Die Equus-Helveticus-Tage auf dem IENA-Gelände begannen sonnig. Doch dann kam der grosse Regen.
10 Keine Angst vor unbequemen Voten MENSCH & PFERD Mit ihrem Verein setzten sich drei junge Frauen lautstark für das Wohl der Pferde ein.
16 Wer will bei uns mitreiten? FOKUS Traditionsvereine finden kaum Nachwuchs. Innovative Konzepte sind gefragt. Die Berner machens vor.
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20 Souveräne Aufholjagd an der EM in Madrid SPORT Die Schweizer Springreiter sind schlecht gestartet. Der Sprung nach London gelang aber doch noch.
24 Vom Landturnier zum nationalen Player SPORT Was braucht es, damit ein Turnier gross wird? Die Veranstalter vom CSI Humlikon wissen es.
28 Eine Disziplin ringt um Anerkennung SPORT Ponyfahrer werden oft belächelt. Zu Unrecht, denn die Anforderungen an diesen Sport wachsen stetig.
INHALT
Eine Stimme für die Pferde
Nachwuchs gesucht!
16
10
DER DIREKTE DRAHT ZU
Kavallo Redaktion Tel. 055 450 50 60 Fax 055 450 50 61 redaktion@kavallo.ch Anzeigen Tel. 062 886 11 44 Fax 062 886 11 45 anzeigen@kavallo.ch Abonnement Tel. 058 200 55 78 Fax 058 200 55 79 abo@kavallo.ch
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Nr. 10/2011 I 101. Jahrgang I CHF 10.–
Das Schweizer Pferdemagazin I www.kavallo.ch
EM Madrid
Titelfoto Katja Stuppia fotografierte Annette Iten und Daria Zemp.
Die grosse Aufholjagd der Schweizer Springreiter
Abenteuer Safari
Safari der besonderen Art in Botswana
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32 Neues aus der Pferdewelt STALLGEFLÜSTER Mehr Preisgeld in St. Moritz, Sieger und Verlierer im Sport und die Korrektur eines Fehlers.
34 Das grosse Modespecial auf 16 Seiten TITELGESCHICHTE Mit Farben und viel Eleganz bringt die Herbst-/Wintermode Stil in die Reitställe.
52 Die vielseitigen Freizeitreiter AUSBILDUNG Nur ein wenig ausreiten? Mitnichten. Freizeitreiter zeigen in 4 Disziplinen ihr Können.
Botswanas wilde Tiere auf dem Pferderücken entdecken
Reiten mit Stil 16 Seiten Mode pur – Die Trends für diesen Herbst/Winter
Editorial
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Aufgalopp
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Bücher/Leserbriefe
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Links
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Pferdemarkt
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Marktanzeigen
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Vorschau/Impressum
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58 Komm mal her zu mir! AUSBILDUNG Ihr Pferd spielt auf der Weide Katz und Maus mit Ihnen? Diese Übungen helfen garantiert!
64 Eintritte zu gewinnen AGENDA Kavallo verlost Tickets für die Olma in St. Gallen und für die Munich Indoors in München.
72 Afrika hoch zu Ross entdecken FERNWEH Eine Safari in Botswana zu Pferd garantiert intensive Momente und wilde Tiere hautnah.
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Foto: fotolia.com
AUFGALOPP
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AUFGALOPP
Kindertr채ume Wie viele grosse Reitkarrieren begannen auf einem solchen Holzpferdchen? Und wie viele Tr채ume vom grossen Erfolg blieben nur ein Traum? Wir wissen es nicht. Und tr채umen weiter.
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EVENT Equus Helveticus in Avenches, 15. bis 18. September 2011
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Equus Helveticus in Avenches, 15. bis 18. September 2011 EVENT
Auf dem IENA-Gelände in Avenches wurden im Rahmen des Pferdefestivals Equus Helveticus die Schweizermeister bei den CH-Sportpferden gesucht. Doch nicht alle Sieger konnten auserkoren werden.
1 Land unter Begonnen hatte das Pferdefestival sonnig und gemütlich. Doch heftige Regenfälle machten den Reitern, Zuschauern und Organisatoren am Sonntag einen Strich durch die Rechnung. So mussten einige Finaldurchgänge abgesagt werden. Zum Leidwesen der Veranstalter blieb der grosse Besucherandrang dadurch aus. Die gute Stimmung unter den neu erkorenen Siegern konnte jedoch auch Petrus nicht trüben.
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2 Fürstlicher Sieg Mit einer Note von 8,8 im Gesamteindruck holte sich Gilles Ngovan mit dem Hengst Fürstentraum (CH) den ersten Rang an der Schweizermeisterschaft der 4-jährigen Dressurpferde. Alle drei Grundgangarten überzeugten die Richter durch Schwung, Eleganz und Durchlässigkeit.
3 Vielseitige Freiberger Die stolzen und kräftigen Freiberger stellten auf dem IENAGelände ihr Können nicht nur bei den Holzrückwettbewerben unter Beweis. Diese Vierbeiner können nicht nur lange Holzstämme durch einen Parcours ziehen. Nein, auch in Spring- und Dressurprüfungen in Gymkhanawettbewerben und Fahrprüfungen zeigte sich die älteste Schweizer Pferderasse von ihrer besten Seite.
4 Wirbelnde Hufe Der Prix du Président vom Samstag gilt als das wichtigste Trabrennen des Jahres in der Schweiz. Gewonnen wurde das prestigeträchtige Rennen von Nimrod Boréalis mit Loïc Désiré Abrivard im Sulky. Die Schweizer Teilnehmer blieben ohne Chancen. Dies konnte die Wettfreudigkeit der zahlreichen Besucher am Samstag jedoch nicht trüben.
Fotos: Valeria Streun
5 Packendes Duell Über dem Sprung des Zuchtverbandes der Schweizer Sportpferde zum Sieg: In einem packenden Stechen und noch bei schönstem Sommerwetter konnte sich Céline Stauffer aus Bussy mit Smiley de Bussy (CH) bei den 5-jährigen Springpferden den Schweizermeistertitel erkämpfen.
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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen
«Manche Leute würden sich besser einen Töff kaufen»
IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD
Patricia Wegmann, Conny Vontobel und Simone Steckholzer (v.l.) liegt nicht nur das Wohl von Stute Cariño am Herzen.
Engagiert, provokativ und mit Herzblut setzen sich drei junge Zürcherinnen für das Wohl der Pferde ein. Der Schlüssel dazu ist die Wissensvermittlung. Und so bieten sie erschwingliche Seminare an, in denen Selberdenken mehr als erwünscht ist. text Corina Hany fotos Katja Stuppia
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s ist neun Uhr morgens und die spätsommerliche Sonne heizt den Sandplatz bereits ordentlich auf. Wie schön wäre es da, im Schatten die Morgenruhe zu verlängern. Denkt sich wahrscheinlich auch Schimmelstute Cariño, die leicht schläfrig neben ihrer Besitzerin Simone Steckholzer den Parcours absolviert: mit gleichmässigem Tempo in einer Schlangenlinie um mehrere Verkehrskegel, weiter an Autoreifen vorbei über mehrere Bodenstangen hin zu einem Podest, auf das die Araberstute routiniert und leichtfüssig aufsteigt. Und dort seelenruhig stehen bleibt. Auch dann noch, als Steckholzer ihr eine raschelnde Plastikplane über den Rücken legt und mehrere HulahuppReifen über ihren Kopf um den Hals wirft. Droht die Stute allzu energielos zu werden, muntert ihre junge Besitzerin sie mit sanften, aber konsequenten Anweisungen auf, doch bitte motivierter mitzumachen. Und Cariño folgt den Auforderungen. Weil sie Lust dazu hat und nicht weil Ungemach droht, wenn sie es nicht tut. «Genau so
soll es sein», meint Patricia Wegmann, die das Geschehen vom Platzrand aus zusammen mit Conny Vontobel beobachtet. Und genau so muss es auch sein, denn Cariño ist sozusagen das Aushängeschild und Maskottchen der Interessengemeinschaft für das Wohlergehen der Pferde. Gegründet im Mai dieses Jahres von Simone, Patricia und Conny.
Es gibt viel zu tun Die Ambitionen und Ziele der drei Frauen aus dem Kanton Zürich sind hoch: «Wir wollen ein Netzwerk aus Pferdebesitzern, Pferdeliebhabern, verschiedenen Ausbildnern, Therapeuten und Tierärzten aufbauen, das sich über die ganze Schweiz und das angrenzende Ausland erstreckt», erklärt die Präsidentin und Studentin der Veterinärmedizin Conny Vontobel. Ein Netzwerk, das so viele Menschen wie möglich mit dem nötigen Wissen versorgt, damit sie pferdegerecht handeln können. So haben sich die drei denn auch den Slogan «Wissen wirkt Wunder» auf ihre Fahne geschrieben. «Wir be-
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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen
ginnen dann einen unüberlegten Peitschenhieb auszuteilen, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Wenn wir uns hilflos fragen, warum das Pferd jetzt nicht das tut, was wir von ihm wollen», sagt die Vizepräsidentin (und ebenfalls angehende Tierärztin) Steckholzer. Sobald man aber wisse, wie ein Pferd körperlich und vor allem auch psychisch ticke, könne man ganz anders, nämlich pferdegerecht mit solchen Situationen umgehen, ergänzt Patricia Wegmann. Dies, so sind sich alle drei einig, geschehe trotz vieler Fortschritte in der Pferdeszene noch immer viel zu wenig. «Die Bilder, die ich immer wieder auf Reitplätzen antreffe, sind oft furchtbar. Da wird gezogen, gestossen und mit Hilfszügeln das Pferd in die gewünschte Position gezurrt», empört sich Wegman. Was dies im Pferd drin auslöse, so die ausgebildete Pferdeverhaltenstherapeutin, daran denke niemand. Vielmehr werde die Schuld auf den «Mistbock» abgeschoben, der einfach nicht richtig funktioniere, ergänzt die 23-jährige Simone. Und Wegmann (28) setzt nochmals an: «Manchmal denke ich, die Leute würden sich besser einen Töff kaufen.»
Seelenruhig nimmt Cariño die fliegenden Hula-Hoop-Reifen von Besitzerin Simone Steckholzer entgegen.
Auch das Steigen gehört zum Repertoire der beiden.
Eine harte Lebensschule Anzuecken und unbequem zu sein, davor haben die drei Frauen definitiv keine Angst. «Wir wollen die Menschen zum Denken, zum Diskutieren anregen», sagt die Jüngste im Bunde, die 20-jährige Conny. Kritisch sein, sich selbst gegenüber und dem, was man von Trainern und Fachleuten gesagt bekomme. «Nur wer immer wieder hinterfragt, ob diese Herangehensweise auch wirklich für sich und sein Pferd stimmt, kann angemessen auf die individuellen Bedürfnisse seines Vierbeiners eingehen», betonen alle drei energisch. Einem Guru gedankenlos hinterherzulaufen, kommt nicht in Frage. Denn einfach nur staunen und konsumieren, das reicht nicht. «Ich muss
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Einen Match gefällig? Cariño «tschuttet» den Ball vor sich her.
IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD
«Wir werden dann grob, wenn wir nicht mehr weiterwissen.»
Als Simone Araber Cariño kaufte, hatte die Stute viel Schweres hinter sich. Heute ist sie ein zufriedenes und motiviert arbeitendes Pferd.
Simone Steckholzer, Vizepräsidentin IG Pferdewohlergehen
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MENSCH & PFERD IG Pferdewohlergehen
«Wir wollen die Menschen zum Denken und Diskutieren anregen.» Conny Vontobel, Präsidentin IG Pferdewohlergehen
Patricia Wegmann, Simone Steckholzer und Conny Vontobel (v.l.) setzen sich mit Leib und Seele für ihren Slogan ein.
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IG Pferdewohlergehen MENSCH & PFERD
Ob dieses Mal auch wieder ein Leckerli im Teppich steckt?
Es gehört zum Konzept, dass Simone Steckholzer nicht jedes Mal ein Guetzli hineinlegt.
Doch dieses Mal wartet eine fressbare Belohnung auf die Vollblutaraberstute.
verstehen, warum etwas funktioniert, warum diese und jene Vorgehensweise dem Wesen des Pferdes entspricht. Denn nur so werde ich der Individualität des Pferdes gerecht. Und dazu muss ich eigenständig denken», so Conny Vontobel. Doch das, darin sind sich alle drei einig (was überhaupt nicht immer der Fall sei, wie sie lachend betonen), sei zeitintensiv, anstrengend und zeige immer wieder auf, wo die eigenen Grenzen und Defizite liegen. «Mit Pferden zu arbeiten, ist eine Lebensschule. Wer nicht bereit ist, durch sie hindurchzugehen, lässt es besser bleiben», sagt die äusserlich zart wirkende Präsidentin. In einem Ton, der keine Widerrede duldet.
Der erste Coup gelingt Und so vermittelt der Verein, der inzwischen 71 Mitglieder und 8 Partnermitglieder zählt, nicht nur Kontakte zu den verschiedensten Experten, sondern lädt zu erschwinglichen Preisen an die unterschiedlichsten Seminare ein. Erschwinglich, weil Weiterbildung nicht am knappen Budget scheitern soll. Was gerade bei jungen Reitern, die der Verein besonders ansprechen will, schnell der Fall sein kann. Den bisher grössten Coup ist den drei Frauen mit dem Engagement des Tierarztes Gerd Heuschmann gelungen. So erschienen denn auch zahlreiche wissbegierige Rösseler kurz vor den Sommerferien in Fehraltorf, lauschten dem engagierten und provozierenden Rollkurgegner im Theorieraum und schauten in der Reithalle zu, wie der Deutsche mit Pferden und Reitern arbeitet. Neben der Theorie und dem passiven Zuschauen soll die Praxisarbeit, wo die Teilnehmer das Gelernte gleich selbst ausprobieren können, künftig durch Praxistage einen höheren Stellenwert bekommen, erläutern die Frauen ihre weiteren Pläne. Denn das Wissen ist lediglich die Grundlage. Erst das Anwenden und das Üben machen den (Pferde-)Meister.
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FOKUS Vereinsleben
Traditionsvereine kämpfen um Nachwuchs Im Militär hatten Pferde früher einen hohen Stellenwert. Heute sorgen Vereine dafür, dass die alte Reit- und Musiktradition nicht ausstirbt. Doch es fehlt an Nachwuchs. Ein Augenschein bei zwei Berner Truppen.
text Sarah Forrer fotos Daniel Frischherz
Vom Aussterben bedroht: Immer weniger Junge finden Gefallen an militärischen Traditionen, wie sie bei den Dragonern 1779 gepflegt werden.
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Vereinsleben FOKUS
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Der Marsch ertönt. Schon schreitet der Trupp los, quer über den Springplatz des Pferdesportzentrums NPZ in Bern. An der Spitze der Fähnrich. Dahinter meist ältere Herren in traditionellen Militäranzügen. Die einen spielen Trompete, die andern Horn. Auf einem Schimmel sind zwei grosse Pauken angebracht. Der Wallach zuckt nicht mit der Wimper, als sein Reiter mit dem Schläger auf die tönernen Deckel schlägt. Die Sonne steht hoch, es ist heiss. Dann setzt die Musik aus. Aus dem hintern Teil galoppieren rund 24 kostümierte Reiter in Dreierformation heran und stellen sich in einer Geraden auf. Ihre Uniformen bestehen aus langen schweren rot-gelben Mänteln und beigen Hosen, Sporen an den Stiefeln und (zum Teil) Perücken auf dem Kopf. Der Schweiss rinnt ihnen über die Stirn.
Männerfreundschaften An diesem Hitzetag im August fühlen sich die Zuschauer 200 Jahre zurückversetzt. In Zeiten, als Ross und Reiter noch in den Krieg zogen. Mann gegen Mann. Schwert gegen Schwert. Es ist das 20-jährige Jubiläum der Berner Dragoner 1779. «Die Leitidee hinter der Paradegruppe ist die Erhaltung und Pflege der Kameradschaft, der Kavallerietradition und die Liebe zu den Pferden», erklärt der Quartiermeister Franz Friolet. Sie sind die berittene Ehrenformation des Staates Bern und haben pro Jahr rund zehn gemeinsame Auftritte. Die meisten der 36 Aktivmitglieder kennen sich noch aus ihrer Militärzeit bei der Kavallerie. Alle sind aktive Rösseler und besitzen eigene Pferde. Einige haben sich beruflich den Pferden verschrieben, anderen ist es ein geliebtes Hobby. Alle drei Wochen treffen sie sich zum Training im Berner NPZ. «Auch wenn es für viele sehr zeitintensiv ist, unsere Trainings sind gut frequentiert», sagt Friolet. Der Grund liegt für ihn auf der Hand: «Wir sind
eine eingeschworene Gruppe», betont er. Eine richtige Männerbande – die meisten über 50 Jahre, eher Richtung Pensionsalter. «Frauen sind zwar gerne gesehen – bisher aber nur neben dem Platz», sagt Friolet lachend. Dies dürfte sich in Zukunft vielleicht ändern. Auch wenn die Aufnahme von Frauen heute kein Thema ist, könnten personelle Engpässe doch dazu führen. Denn der Verein hat ein grosses Problem: Ähnlich wie die Schweizer Bevölkerung herrscht bei den Dragonern eine «Überalterung». Zwar reitet ein Benjamin in der Gruppe mit. Max Scheidegger ist gerade mal 17 Jahre alt. Er ist aber sozusagen familiär hereingewachsen. Sein Grossvater ist Pierre-Eric Jaquerod, der Reitmeister der Truppe. «Ich kam als Kind schon immer zu den Trainings mit. Für mich war klar, dass ich mal ein Dragoner werde», sagt Max. Beim Jubiläum hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt. Und seine Augen strahlen immer noch voller Stolz. «Für mich sind die Dragoner eine Art Familie», betont er.
Wer will in diese Uniform schlüpfen? Auch die Berner Bereitermusik sucht Nachwuchs.
Militärischer Ton Er ist einer der wenigen Jungen, die Interesse an der alten Reittradition zeigen. Friolet sieht dafür verschiedene Gründe. Zum einen ist schon mal die Zielgruppe klein: Junge Burschen interessieren sich mehr für das runde Leder als für Pferde. Und das Reitniveau der Dragoner verlangt einiges. «Unsere Quadrillen haben es in sich. Zudem finden die meisten Vorführungen im Galopp statt. Da wird schon mal ein Pferd heiss», sagt Friolet. Und wenn sich junge Männer auf den Rücken schwingen, haben sie meist andere Ambitionen als Tradition. «Dann wollen sie ihre Reitkünste an Turnieren unter Beweis stellen.» Dazu kommt der militärische Hintergrund. Bei den Berner Dragonern ist bis zum Stiefelspitz alles exakt geregelt. Sogar die Sporengrösse ist vorgegeben. Um die Kostüme und Sättel
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FOKUS Vereinsleben
Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, dürfen bei der Berner Bereitermusik auch Frauen mitmachen.
so nah wie möglich den Vorbildern des letzten Jahrhunderts anzupassen, leiden schon mal Pferd und Reiter. Denn die Paradesättel sind hart und unbequem. «Nach einer Aufführung kann man am nächsten Tag fast nicht mehr laufen», sagt Friolet lachend. Und die weichen Pferdemäuler müssen sich an die harten, ungebrochenen Stangentrensen erst gewöhnen.
Kombipaket Reiten und Musik
Zwei in einem: Jugendliche erhalten bei den Bernern Musik- und Reitunterricht.
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Im Vergleich dazu herrschen bei der Berner Bereitermusik geradezu lockere Regeln. Zwar sind die Kostüme auch vorgegeben – bei grösster Hitze wird der Kittel umgezogen –, doch bei den Sätteln hat der Komfort gesiegt. Vereinzelt sieht man auch weibliche Gesichter unter den Mitgliedern. Der Verein hat rund 50 Aktivmitglieder, von denen 25 bei der berittenen Formation mitmachen. Die meisten kommen vom Musizieren und lernen das Reiten erst von der Reitlehrerin des Vereins. Eigene Pferde besitzt niemand. Sie können für ihre Trainings und Auftritte die Pferde des Nationalen Pferdezentrums ausleihen. Doch auch die Berner Bereitermusik hat Nachwuchsprobleme – und zwar an zwei Fronten. «Wir brauchen nebst den Reitern auch immer geeignete Pferde», sagt Marc Reber, Präsident des Vereins. Deswegen hat der 110-jährige Verein vor sechs Jahren die Strukturen geändert. «Junge Leute fehlten fast gänzlich bei uns», sagt Reber. Sie überlegten, wie man an junge Musik- und Pferdebegeisterte rankommt. Und gründeten deswegen eine Musikschule. Heute hat der Verein drei Standbeine: eine berittene und eine konzertante Formation plus die Musikschule. Wer will, kann sich für wenig Geld auf einem Blasinstrument ausbilden lassen und zusätzlich das Reiten bis zum Brevetniveau erlernen. Die spezielle Ausbildung zeigt erste Früchte: In den letzten Jahren sind sechs neue, junge Mitglieder dazuge-
kommen. So auch der 14-jährige Julian, der Jüngste der Gruppe. Das Reiten hat er hat im Verein gelernt. Und es macht ihm Spass. «Die Verbindung zwischen Pferd und Musik fägt», sagt der junge Mann lachend. Ähnlich sehen es die anderen Jungen im Verein. Dass die Altersspanne von 14 bis 75 reicht, stört sie gar nicht. Im Gegenteil. «Die Stimmung bei uns ist sehr gut. Wir lernen gegenseitig voneinander», findet Julian.
Der erste Eindruck zählt Bei den Vierbeinern dauert die Integration länger. Es ist nicht immer einfach, geeignete Pferde für die Musik zu finden. Diese müssen ihre Seelenruhe bewahren, auch wenn der Reiter ins Horn bläst oder auf die Trommel schlägt. Christine von Steiger, die Reitmeisterin des Vereins, weiss genau, worauf sie schauen muss. «Es ist der erste Eindruck, der zählt», sagt sie. Neue Pferde werden zuerst in die Halle geführt. Jemand spielt vom Boden aus ein Instrument. «Wenn das Pferd schon dann nervös wird und fast durchdreht, bringen wir es wieder in den Stall. Dann macht es keinen Sinn», betont von Steiger. Andere sind neugierig, beschnuppern das Blech und bleiben ruhig. Das sind potenzielle Kandidaten. «Diese müssen behutsam in die Gruppe integriert werden», sagt von Steiger. Bis ein Pferd bereit für die ersten Auftritte, gehe es einige Monate. Im Moment verfügt die Bereitermusik über rund 30 Pferde. Diese nehmen mit ihren Reitern an Festumzügen, Galashows oder Gastauftritten bei Reitvereinen teil. Dass daneben auch Freundschaften entstehen, zeigt das Beispiel des Präsidenten. Er ist seit über 30 Jahren mit dabei und hat im Verein seine heutige Frau kennengelernt. Mittlerweile haben sie zwei Kinder, wbei die Tochter schon begeistert reitet. Und wer weiss, vielleicht tritt sie eines Tages in die Fussstapfen ihres Vaters.
Nicht nur die Ausrüstung ist genau vorgeschrieben, auch jedes Manöver hat seinen exakten Ablauf.
Militärischer Drill: Akkurates Aufstellen gehört zu den Grundformationen der Berner Dragoner 1779.
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SPORT EM Madrid
Der gute Teamgeist bringt die Schweizer nach London Die Schweizer Springreiter starteten auf dem falschen Fuss ins Turnier an der EM in Madrid. Doch mit einer Aufholjagd sicherte sich die Mannschaft Rang 6 im Team-Wettbewerb und damit das Ticket für Olympia. Wer diese Reise allerdings antritt, ist noch völlig offen.
text Peter Wyrsch foto Jacques Toffi
I
n der Schlussrunde des EM-Einzelfinals ereignete sich ein SpringreitErdbeben: Weil das Nervenkostüm des Holländers Gerco Schröder nicht hielt, kamen der Schwede Rolf-Göran Bengtsson mit der 16-jährigen Stute Ninja zu Gold, der Deutsche Carsten-Otto Nagel mit Corradina wie vor zwei Jahren in Windsor zu Silber und der Engländer Nick Skelton mit Carlo zehn Jahre nach seinem Genickbruch zu Bronze. Für den bedauernswerten Schröder blieb wegen des gefallenen Holzes am allerletzten Hindernis nur der vierte Platz.
In London liegt die Stange hoch Für die Schweizer endete die EM nach einer feinen Aufholjagd im ersten GPKurs mit Platz 10 für Beat Mändli mit Louis und Rang 16 für Pius Schwizer mit Carlina. Mändli scheiterte im zweiten Finalkurs am mittleren Sprung der Dreierkombination, als der temperamentvolle Oldenburger Louis mit der Hufspitze leicht touchierte. Schwizers Holsteiner Stute Carlina verzeichnete nach einem imposanten und fehlerfreien ersten Umgang zwei Abwürfe. Es ist erst das fünfte Mal seit 1975, dass die Schweizer Springreiter keine EM-Medaille gewonnen haben. Immerhin haben sie mit Rang 6 im TeamWettbewerb die Olympia-Qualifikation für London geschafft und damit ihr saisonales Primärziel erreicht. Sie
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haben aber erfahren, dass Ruhm und Edelmetall in London 2012 eine Stange höher liegen werden.
Die Qualität reicht noch nicht Zum siebten Mal sicherte sich Deutschland mit Carsten-Otto Nagel/Corradina, Marco Kutscher/Cornet Obolensky, Janne-Friederike Meyer/Lambrasco und Ludger Beerbaum/Gotha Mannschaftsgold vor Frankreich und Grossbritannien. Das nach dem ersten Nationenpreis-Umgang führende Holland fiel noch auf den undankbaren vierten Platz zurück, holte aber wie Schweden und die Schweiz die letzten OlympiaTickets für die Europäer. Nach dem Tiefpunkt im Vorjahr an der WM in Lexington/Kentucky (13.) und Umbesetzungen in der Equipe und in der Entourage haben sich die Schweizer in diesem Jahr unter der neuen Leitung von Teamchef Urs Grünig aufgefangen. Sie haben, eher unerwartet, den direkten Wiederaufstieg von der Promotional League in die TopLiga realisiert, was für die erstarkte Breite im Kader spricht. «Ich habe insgesamt 20 Reiter berücksichtigt und den Fächer geöffnet», sagte Grünig. «Ich bin erleichtert und stolz, dass wir in Madrid die Olympia-Qualifikation geschafft haben. Dies gelang nur wegen des intakten Teamspirits und der Erfahrung unserer Reiter. Wir konnten mit dem Erwartungsdruck umgehen
und steigerten uns sukzessive. Eine EM-Medaille lag aber ausser Reichweite und war kein Thema. Dazu fehlten uns Glück und Qualität.» Die Schweizer vermochten sich nach dem total verpassten Jagdspringen und dem Versagen von Steve Guerdat als Startreiter stetig zu steigern. Nach jeder Runde rangierten sie zwei Plätze weiter vorne. Vom zehnten Platz nach dem Zeitspringen rückten sie im Nationenpreis über den achten schliesslich auf den sechsten Rang vor und vermochten den letzten freien Olympiaplatz noch auf Kosten von Irland zu ergattern. Die hinter den Medaillenrängen platzierten Holländer (4.) und Schweden (5.) lagen ausser Reichweite, die EM-Medaillengewinner Deutschland, Frankreich und Grossbritannien ohnehin. Die in Madrid vor den Schweizern rangierten Teams zählen im nächsten Jahr in London zusammen mit den USA, Kanada und den weiter erstarkten und kaufkräftigen Vertretern aus Saudi-Arabien zu den Medaillenanwärtern. Die Schweiz, in der in Madrid gezeigten Verfassung, nicht.
Der Ärger mit der Zeit Eher unerwartet war in Madrid Beat Mändli die verlässlichste Kraft. Sein zehnter Rang im EM-Einzelklassement ist Indiz hierfür. Drei der fünf Umgänge beendete er fehlerlos. Den-
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Beinahe hätten die Schweizer die OlympiaQualiďŹ kation verstolpert (im Bild Clarissa Crotta mit Westside). Am Ende reichte es aber doch noch.
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noch haderte er mit Blick auf die Rangliste leicht: «Louis’ Leistung war erstklassig. Ich habe noch Fehler gemacht. Wenn man so nahe an einer Medaille ist, sticht es schon ein wenig. Hätte ich den Wassergraben im ersten Nationenpreis-Umgang besser angeritten und keinen Zeitfehler gehabt, wäre ich nun Zweiter.»
Wer fährt nach Olympia? Der Schaffhauser zeigte aber, dass er ein Klassereiter ist, Verantwortung übernimmt und Druck standhält. Und dies mit dem temperamentvollen Louis, der wohl ein gutes Pferd, aber kein Weltklassepferd wie Pius Schwizers Carlina ist. Der WeltranglistenZehnte hat mit Platz 16 seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt. «Pius war solide, aber nicht Spitze, wie wir eigentlich erwartet hätten», beurteilte Grünig. Carlina-Besitzer François Leiser bemerkte, dass Pius mit Carlina mehr erreichen müsste. Die totale Harmonie und das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden Lebewesen müssen noch verfeinert werden. Steve Guerdat enttäuschte. Der Jurassier ist wohl ein Klassereiter, steht sich mit seinem übertriebenen Ehrgeiz selbst im Wege. Und die Tage seiner 14-jährigen Franzosen-Stute Jalisca Solier sind gezählt. Wie sagte doch Equipenchef Grünig: «Jalisca bestritt in Madrid ihr letztes Championat.» Die Tessinerin Clarissa Crotta war mit Westside ein Ausfall. Sie zog, mit Aus-
nahme des zweiten NationenpreisUmgangs, eine schlechte Woche ein. «Um an die Spitze zu kommen, fehlen uns Reiter und Pferde», fasste Grünig zusammen. Diverse Paare werden für Olympia gesichtet. Es muss sich etwas bewegen.» Im Fokus stehen nebst den EM-Reitern auch andere Namen wie Werner Muff mit Kiamon, Janika Sprunger mit Uptown Boy oder Paloubet d’Halong, Claudia Gisler mit Touchable, Simone Wettstein mit Cash and Go und Niklaus Schurtenberger mit dem Cantus-Nachfolger Fifty Fifty. Und wer weiss, vielleicht erwirbt ein Schweizer Besitzer für einen Schweizer Reiter bis Ende Jahr ein Olympia-taugliches Pferd.
Das Pech des Gerco Schröder Gold lag für den kleinen Holländer Gerco Schröder vor der finalen, zweiten GP-Runde eigentlich schon bereit. Der Sieger des Global Champions GP in Rio (320 000 Euro Preisgeld) führte mit seinem Holsteiner New Orleans die Zwischenrangliste an, weil seine engsten Medaillenrivalen am selben Oxer im ersten Durchgang gescheitert waren. Einen Abwurf hätte sich der jüngste der drei reitenden Schröder-Brüder vor seinem Schlussritt und nach erneuten Abwürfen von Nagel und Skelton leisten können. Doch da spielten Gercos Nerven nicht mit. Zunächst setzte er eine Stange eines Oxers in den Sand und just am letzten Sprung der EM, als Gold auf
dem Silbertablett bereitlag, patzte New Orleans nochmals: Acht Punkte, alles aus, nur Rang 4. Es lachten andere, insbesondere der 49-jährige Schwede Rolf-Göran Bengtsson, der mit Ninja als Vierter vor der Schlussrunde erneut fehlerlos blieb und seine Konkurrenten damit unter Druck setzte. Mit der 16-jährigen Holländer Stute, die einst im Besitz von Pius Schwizers Stallpartner Armin Uebelhard in Oensingen war, gewann der ruhige schwedische Stilist vor vier Jahren in Hongkong hinter Eric Lamaze (Ka) Olympia-Silber. Und vor zehn Jahren hat der Stallpartner des Dänen Bo Kristoffersen in Breitenburg im Norden Deutschlands mit Pialotta EM-Bronze im Einzel und -Silber mit der schwedischen Equipe gewonnen.
Gold für ältestes EM-Pferd «Ninja war das älteste EM-Pferd, aber in der Form ihres Lebens. Ich bin ein überglücklicher Mensch und danke Pferdebesitzer Alfonso Romo, der mir Ninja zur Verfügung stellt», sagte der Europameister. Er setzt die sehr leicht und sauber springende Stute sehr sparsam ein und blieb auch cool, als er sich am Freitag nach einem Missgeschick im ersten Nationenpreis-Umgang ärgerte. «Mein Dank gilt auch meinen Rivalen. Hätten sie nicht Nerven gezeigt und Fehler begangen, wäre ich nicht noch an die Spitze gerutscht.»
SPORT CSI Humlikon
Ein Turnier ist erwachsen geworden Einst als kleines Hallenturnier gestartet, hat sich der Maurice Lacroix CSI in Humlikon im Zürcher Weinland zu einem grossen DreisterneFreiluftturnier entwickelt. Doch mit dem Wachstum ist jetzt Schluss. Warum, erklärt Co-Präsident Fritz Pfändler.
text Peter Wyrsch fotos Valeria Streun
inter dem CSIO St. Gallen und den Hallenturnieren in Zürich, Basel und Genf hat sich der CSI Humlikon etabliert und den CSI Ascona punkto Attraktivität und Anziehungskraft überflügelt. Dem aktiven Springreiter, Trainer und Pferdehändler Paul Freimüller ist es zusammen mit Co-Präsident Fritz Pfändler und Vize-Präsident Gerold Mändli gelungen, im 450-Seelen-Dorf im Bezirk Andelfingen ein sportlich hochstehendes Turnier zu veranstalten.
Vom Landconcours zum CSI Der CSI Humlikon ist langsam, aber stetig gewachsen. Obwohl er mittlerweile mit einer Gesamt-Preissumme von nahezu einer Viertelmillion Franken zu den höchstdotierten Dreisterne-Turnieren Europas zählt, sind der Charme und die gemütliche, familiäre Ambiance geblieben. «Sportlich und organisatorisch ist das Turnier Spitze. Nur die Zeltboxen sind etwas weit weg», meint Beat Mändli. Und Pius Schwizer ergänzt: «Freimüller und Co. veranstalten wirklich ein tolles Turnier. Dementsprechend ist auch
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der internationale Zuspruch», was auch Co-Präsident Fritz Pfändler bestätigt: «Die Startanfragen übertrafen unsere Kapazität bei weitem. Die Resonanz ist unser grösstes Kompliment.» Der rutschfeste Sandboden, die Parcours von Rolf Lüdi, die Ausschreibungen und das Einhalten des zeitlichen Rahmens tragen dazu bei, dass die Athleten gerne wiederkommen. Die Zuschauer hingegen ziehen die gediegene, überschaubare Atmosphäre, die «Metzgete», die Riders- und CSI-Partys sowie das CSI-Musikstadel mit Stars wie Andy Borg, Sarah Jane, Florian und Seppli, Nina Burri und Nik P («Ein Stern, der deinen Namen trägt») an. 16 500 Zuschauer, allein 4000 am GP-Sonntag, machten Humlikon dieses Jahr bei herrlichem Spätsommer-Wetter ihre Aufwartung.
Mut zum Risiko «Unser Drei-Säulen-Konzept mit Spitzensport, Spitzenunterhaltung und Spitzenkulinarik hat sich bewährt», fasst Fritz Pfändler zufrieden zusammen. «Wir haben vor 17 Jahren mit einem bescheidenen Hallenconcours begonnen und entschlossen uns zur Jahrhundertwende,
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Vor wenigen Jahren sah das Turniergel채nde noch anders aus. Heute h채lt die Arena des CSI Humlikon mit den Grossen der Szene mit.
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SPORT CSI Humlikon
auf dem neuen grossen Sandplatz ein Freiluftturnier zu veranstalten.» Nach drei nationalen Concours und offizieller Anerkennung als bestes nationales Turnier wagten die Veranstalter mit Hilfe der Uhrenmanufaktur Maurice Lacroix den Sprung zum internationalen Event. Risiko und Aufwand haben sich gelohnt, Der Zuspruch ist gross und das Budget, das sich zwischen 700 000 und 900 000 Franken bewegen dürfte, liegt im Rahmen.
Arthur Gustavo da Silva gewann mit der 16-jährigen Stute La Toya den Grand Prix von Humlikon.
Mammutprogramm in 7 Tagen Pfändler: «Vergrössern können und werden wir wegen der beschränkten Infrastruktur nicht. Es gilt, in den nächsten Jahren den Status zu halten, selbsttragend zu wirtschaften und zu optimieren, wo es noch zu optimieren gilt. Unser Bestreben ist es, den CSI nachhaltig zu erhalten und weiter auf zahlreiche Standbeine abzustützen.»
Liebe Tierhalter Sie sind um das Wohl Ihrer Tiere besorgt. Die SVP sorgt dafür, dass Sie nicht mit unnötigen Vorschriften und Regulierungen belästigt werden und keine zusätzlichen Abgaben bezahlen müssen.
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Das Turnier mit Titelsponsor Maurice Lacroix hat sich seit dem ersten internationalen Auftritt 2005 stets weiterentwickelt und gesteigert. Der sportliche Anlass ist äusserst vielfältig und vereinigte in diesem Jahr an sieben Tagen rund 1500 Starts in 32 Springen in diversen Kategorien. Das sportliche Mammutprogramm mit Prüfungen für Amateure, Senioren, regionale, nationale und internationale Reiter brachte manchen Höhepunkt. Der mit einer Gesamtpreissumme von 241 000 Franken ausgeschriebene CSI, eines der höchstdotierten Dreisterne-Turniere Europas, gipfelte im Grossen Preis.
«Tuca» räumt gross ab Der Maurice Lacroix Grand Prix, mit einer Preissumme von 60 000 Franken dotiert, wurde zum fünften Mal von einem einheimischen Reiter ge-
gen namhafte internationale Konkurrenz gewonnen. Nach Urs Fäh (2005), Markus Fuchs (2007), Céline Stauffer (2008) und Steve Guerdat (2010) trug sich der seit Mai 2010 für die Schweiz reitende Brasilianer Arthur Gustavo da Silva (32) in die Siegerliste ein. Mit der 16-jährigen, hektischen, aber unglaublich kämpfenden Stute La Toya von Besitzer Adolfo Juri unterbot der nur 165 cm kleine «Tuca» als Letztstartender in der zweiten GP-Runde die Zeit des Holländers Jan-Hendrik Schuttert mit Up to Date noch rund um eine halbe Sekunde. Ein Sieggeld von 20 000 Franken belohnte den Angriffsritt des im thurgauischen Mattwil lebenden zweifachen Familienvaters, der seit Markus Fuchs’ Rücktritt dessen Pferde reitet und im Stall Ahorn in der Spisegg bei St. Gallen eingemietet ist.
Mit Einsatz zum Erfolg (v. l.): die OK-Präsidenten Fritz Pfändler und Paul Freimüller sowie OK-Vizepräsident Gerold Mändli.
SPORT Ponyfahrer
Von kleinen Athleten mit grossen Kämpferherzen Der Ponyfahrsport hat in der Schweiz eine kleine, aber solide Basis auf beachtenswertem Niveau. Im Gegensatz zum Reitsport ist das Fahren mit Ponys keineswegs nur Jugendlichen vorbehalten.
text und fotos Claudia A. Meier
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itte August wurden in Lausanne die Schweizer Meister im Fahren erkoren. Dabei kämpften auch die Ponyfahrer um Medaillen. Bei den Zweispännern gewann Christof König und bei den Einspännern Cedric Scherrer. Beide Fahrer haben Haflinger im Gespann und betreiben den Ponyfahrsport als Erwachsene. Das gilt auch für die weiteren Medaillengewinner. Im Gegensatz zum Reitsport gibt es beim Fahren keine Altersbeschränkung, sodass viele Fahrer ein Leben lang mit Ponys starten. Seit 2003 gibt es auch offizielle FEI-Weltmeisterschaf-
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ten der Pony-Gespannfahrer; sie finden dieses Jahr im slowenischen Lipica statt (siehe Box rechts). Bei jeder Austragung werden die Starterfelder etwas grösser und die Spitze wird breiter, sodass auch bei den Ponys bis zum Schluss mit voller Konzentration um die Medaillen gekämpft werden muss. In Lipica sind über 90 Fahrer aus 19 Nationen am Start. Im Gegensatz zu den Pferden werden die Einzeltitel der Ein-, Zwei- und Vierspänner innerhalb desselben Turniers vergeben. Für die Mannschaftswertung zählt von jeder Gespannsart ein Resultat. Diese Formel
führt dazu, dass der Sport in den Teilnehmerländern in der ganzen Breite gefördert wird.
Hohes Können ist gefragt Leider kann die Schweiz trotz gezielter Nachwuchsförderung auch dieses Jahr keinen Vierspänner entsenden und wird darum keine Mannschaft stellen können. Nichtsdestotrotz sind vier Schweizer Gespanne am Start, die durchaus internationales Potenzial haben. Das Team ist eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend. Marjorie Magnin und Doris Schmid bringen be-
Ponyfahrer SPORT
ÜBERRASCHUNG IN LIPICA
An der Ponyfahr-WM 2011 in Lipica belegt Doris Schmid als beste Schweizerin Rang 7.
reits einige WM-Erfahrung mit, und auch der Youngster im Team, der 20-jährige Yannik Scherrer, absolviert seine zweite Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal an einem internationalen Titelkampf ist Christoph König. Diese vier Fahrer haben sich an verschiedenen Selektionsturnieren für die Weltmeisterschaften empfohlen. Das Niveau im internationalen Ponysport ist in den letzten Jahren stark gestiegen und der Trainingsaufwand, um sich international zu etablieren, ist genau gleich hoch wie bei den Grosspferden. Das hat auch das internationale Pony-
turnier im niederländischen Giethmen – mit über 80 Gespannen am Start – gezeigt.
Spöttische Kommentare Auf die Frage, warum sie mit Ponys fahren, geben die Sportler keine einheitliche Antwort. So sehen Ponys für den S-Fahrer Willi Schwarz handlicher aus, sind es aber nicht. Auch wenn man im Gegensatz zu Grosspferden auf Augenhöhe ist, stellen sie genau gleich grosse Ansprüche an das Können der Fahrer wie Pferde. Schwarz fährt seit 2000 mit Haflingergespannen turniermäs-
Bei besten Bedingungen kämpften in Lipica vom 22. bis 25. September die Ein-, Zwei- und Vierspänner mit ihren Ponys um Medaillen. Bei den Einspännern ist das Podium eine Überraschung: Es gewinnt die Dänin Kristina Klindt vor Susanne Ankermark (SWE) und Suzy Stafford (USA). Die einzige Schweizerin, Doris Schmid, belegt den guten 7. Rang. Dieter Baackmann (GER) heisst der Sieger bei den Zweispännern. Bester Schweizer ist in dieser Kategorie Christof König auf Rang 11. Ein bekannter Name steht bei den Vierspännern zuoberst: Bram Chardon, der Sohn des erfolgreichen Vierspännerfahrers Ijsbrand, gewinnt Gold. In der Mannschaftswertung verteidigt Deutschland seinen Titel klar vor den Niederlanden und den USA.
sig und startet auch international. Er ist unter anderem bei den Haflingern geblieben, weil ihm Kollegen immer wieder zu einem Wechsel geraten haben und bezweifelten, dass er mit den Blondschöpfen Erfolg haben könnte. Er wollte ihnen das Gegenteil beweisen und hat es geschafft. Der Fahrrichter und Parcoursbauer Fredy Meyer wird von seinen Richterkollegen immer wieder etwas spöttisch gefragt, wann er eigentlich im Sinn habe, zu «richtigen Pferden zu wechseln». Das zeigt, dass die Ponyfahrer immer noch nicht überall ernst genommen werden,
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Reithelm SWING H11 | € 99,95* In der Schweiz sind Haflinger die Favoriten bei den Ponyfahrern (hier Schweizermeister Christof König mit seinem Gespann).
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was eben genau daher kommt, dass Ponys in der Schweiz als Einsteiger- oder Kinderreittiere gelten. Meyer ist überzeugter Ponyfahrer, obwohl er sozusagen «aus der Not» zum Ponyfahrsport kam. Er hatte als ehemaliger Distanzreiter zwei Vollblutaraber im Stall, die Ponymass aufwiesen. Heute fährt er erfolgreich einspännig mit selber ausgebildeten, hoch im Blut stehenden Reitponys Turniere auf höchstem Niveau. Gemäss Schweizer Reglement ist es nicht gestattet, dass Ponys und Grosspferde bei offiziellen nationalen Prüfungen in der gleichen Prüfung starten. Diese Trennung kam seinerzeit auf Druck der Pferdefahrer zustande, da die Ponygespanne in den Hindernissen meist schneller waren als die Pferde. Diese Trennung besteht bis heute und wurde nur bei Mehrspänner-Haflingergespannen teilweise etwas gelockert, da die Grösse in deren Zuchtziel heute flexibler gehandhabt wird. Diese Trennung hat sicher ihre
Berechtigung, aber ob es wirklich so ist, dass Ponys gegenüber Grosspferden nur Vorteile haben, ist eine andere Frage. Es hat sich gezeigt, dass die Ponys in der Dressur oft einen schwereren Stand haben. Es ist natürlich so, dass bei Verstärkungen nicht derselbe Schwung zu sehen ist, denn bei kürzeren Beinen oder einem kleineren Rahmen ist nicht der gleiche Raumgriff möglich wie bei einem grossen Warmblüter. Gerade bei kleinen Ponys ist die Versammlung aufgrund des Gebäudes der Tiere oft nicht einfach und verlangt vom Fahrer viel Erfahrung und Können.
Die beliebtesten Ponys Diese technische Trennung hat in der Fahrsportszene bewirkt, dass die Ponyfahrer einen in sich geschlossenen Teil bilden. Von vielen Fahrern ist zu hören, dass ihnen der Zusammenhalt und die Freundschaft untereinander sehr wichtig sind. Dass das funktio-
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Cedric Scherrer holt diesen August den Schweizer-MeisterTitel bei den Einspännern.
niert, zeigte sich an der Schweizer Meisterschaft in Lausanne, als das Fahrzeug eines Teilnehmers ohne eigenes Verschulden in einen Unfall verwickelt und beträchtlich beschädigt wurde. Innert kurzer Zeit organisierten die Fahrkollegen den Rücktransport seines Ponys und des Materials. In der Schweiz sind es zehn bis 15 Gespanne, die das Niveau erreicht haben, um sich für eine Schweizer Meisterschaft zu qualifizieren oder ein internationales Turnier zu bestreiten. So waren 2010 im österreichischen Bregenz an einem international gut besetzten Turnier zwölf Schweizer Gespanne am Start. Doris Schmid gewann dabei die Prüfung der Einspänner, und Christof König fuhr als Vierter bei den Zweispännern knapp am Podest vorbei. Hinter dieser Spitze bildete sich in den letzen Jahren eine solide Basis auf Brevet- und L-Niveau. Zu den Entdeckungen dieser Saison gehört sicher Andrea Dietiker, die mit ihren zwei
Shettys nicht nur einmal ihren Konkurrenten das Fürchten lehrte. Allerdings ist sie mit den kleinen Ponys eher eine Ausnahme, denn die meisten Starter setzten Ponys ein, die nahe am Endmass sind, also gegen 148 Zentimeter ohne Eisen. Am häufigsten sieht man in der Schweiz Haflinger. Auch Reit- oder Welshponys finden sich oft auf den Startlisten. Natürlich sind alle Ponyrassen zugelassen, wenn sie die reglementarischen Voraussetzung erfüllen, sprich, je nach Disziplin, eine gewisse Mindestgrösse aufweisen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass der Ponyfahrsport in der Schweiz an Popularität gewinnt, wenn es auch immer noch Kreise gibt, die den Sport belächeln. Sicher sind Ponys für den Einstieg in den Fahrsport geeignet, aber die Entwicklung beweist, dass das Ponyfahren eine ernst zu nehmende Disziplin ist, die Können, viel Training und Ausdauer verlangt. Wie bei den Grossen eben.
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Die Schweizer Bilanz in Luhmühlen
r League in Beim letzten Nationenpreis der Supe nschaft alles klar Rotterdam machte die deutsche Man und holte den Gesamtsieg. r die Dänen. Trotz aller Kein Grund zur Freude hatten dafü en die Skandinavier stieg ) Anstrengungen (Bild: Tina Lund stiegen sie Liga sten ober nach nur einer Saison in der auch die ise erwe hend rasc über wieder ab. Mit ihnen er. ikan mer Mannschaft der US-A
Das deutsche Team dominierte in Luhmühlen die Europameisterschaft im Vielseitigkeitsreiten klar. Die Schweizer belegten den neunten Rang. Im Einzelklassement platzierte sich der Schweizermeister Sébastien Poirier mit Tara ngon (Bild) auf Rang 42, direkt hinter Teamkollege Jacopo Buss. Dori s Weidmann wurde 51.
Der White Turf in St. Moritz wird noch lukrativer. Die Veranstalter haben das Preisgeld für die drei Rennsonntage im Februar 2012 abermals erhöht. Der 73. GübelinGP am 19. Februar lockt mit der Schweizer Rekordpreissumme von 131 131 Franken. Damit wurde das Preisgeld für den Höhepunkt der Pferderennen auf dem zugefrorenen See im Engadin um 10 010 Franken angehoben. 2008 war das höchstdotierte Pferderennen der Schweiz noch mit 111 111 Franken ausgeschrieben. Von 2009 bis 2011 wurden für den über 2000 m führenden Gübelin-GP jeweils 121 121 Franken ausbezahlt.
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Fotos: Holcbecher/Streun, Daniel Good, Jaques Toffi, Thomas Rubel, zVg
Noch mehr Cash in St. Moritz
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Shoperöffnung
Lipizzaner im Bild
ist umgezogen nach Kriens. Die Felix-Bühler-Filiale von Luzern en und Mitarbeiter die Kund An der Nidfeldstrasse 12 feierten n ist mit 600 m2 viermal Lade Der izil. Eröffnung am neuen Dom es auch eine Abteilung für grösser als jener in Luzern. Neu gibt Artikel rund ums Westernreiten.
Die Künstlerin Eva Jaeckle beobacht ete wochenlang die Lipizzaner der Spanischen Hofreitsc hule in Wien in ihrer vertrauten Umgebung und zeichnete über hundert Charakterstudien der Hengste, von denen sie zahlreiche auch in Öl ausgearbeitet hat. Dies e Bilder sind nun im Schweizerischen Pferdemuseum La Sarraz im Kanton Waadt zu sehen. Die Ausstellung daue rt noch bis zum 30. Oktober. www.muche.ch und www .eva-jaeckle.ch
KORRIGENDA
Richtig
Falsch
In der vergangenen September-Ausgabe hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. In der Titelgeschichte «Die Schule des Vertrauens» über die Arbeit am Langen Zügel zeigten wir auf der Seite 53 Grundlagen zur korrekten Technik. Bild eins (hier rechts) hätte die korrekte Grundposition der Hände zeigen sollen. Dabei ist uns leider das falsche Bild reingerutscht. Das richtige Bild, welches die korrekte Handhaltung zeigt, ist das Foto links. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.
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TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode
Mit Stil in den Herbst hinein Reitkleidung muss in erster Linie nur funktional sein? Wie langweilig. Die Lust an der Mode macht schliesslich nicht halt vor der Boxentür. Wir finden: Stil macht sich auch im Reitstall gut. Und so zeigen wir Reitmode, die uns in der kalten Jahreszeit nicht nur vor Wind, Regen und Kälte schützt, sondern uns mit Farbe, lässigen Details und Eleganz gut aussehen lässt. Stilvoll eben.
Rahel (links) trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Vollbesatzreithose Equilibre, CHF 159.–, Reitmantel Zermatt III Felix Bühler, CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–, Schal Maria Icepeak, CHF 32.–, Mütze Mona Icepeak, CHF 24.–. Evelyne trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Karoreithose Equilibre, CHF 139.–, Reitmantel Zermatt III Felix Bühler, CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–.
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Rahel (links) trägt: Fleece-Jacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Steppweste Lena Felix Bühler CHF 79.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Melania trägt: FleeceJacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Reitweste Naja Felix Bühler CHF 79.–, Reithose Zohra easy ryder by euro-star CHF 139.–, Winterboots Grace Steeds CHF 69.–.
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Herbst-/Wintermode TITELGESCHICHTE
Annette (links) trägt: Turnier-Poloshirt Competition Felix Bühler CHF 65.–, Reitweste Lieke Felix Bühler CHF 69.–, Kniebesatzreithose Pearl Equilibre CHF 98.–, Lederreitstiefel Hampshire Petrie CHF 399.–, Dressurzylinder CHF 159.–. Daria trägt: Turnier-Poloshirt Kids Felix Bühler CHF 39.–, Turnierjacke Amber Steeds CHF 59.–,Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Dressurzylinder CHF 159.–.
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TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode
Evelyne (oben und nebenan rechts) trägt: Pullover Elena Steeds CHF 59.–, Vollbesatzreithose Helena Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel Rancher Steeds CHF 199.–, Karoschal Steeds CHF 16.–, Reithandschuhe Polo No. 1 Roeckel CHF 49.–. Annette trägt: Pullover Elena Steeds CHF 59.–, Jodhpurreithose Catherine Equilibre CHF 159.–, Stiefeletten Maddock Steeds CHF 139.–, Karoschal Steeds CHF 16.–.
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Annette (ganz links) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Vollbesatzreithose Sosa HV Polo CHF 219.–, Stiefeletten Maddock Steeds CHF 139.–, Chaps Fashion Steeds CHF 59.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo). Melania (2. v. l.) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel Rancher Steeds CHF 199.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo). Evelyne (3. v. l.) trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Karoreithose Equilibre, CHF 139.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–. Rahel trägt: Pullover Nika Felix Bühler, CHF 79.–, Vollbesatzreithose Equilibre, CHF 159.–, Winterboots Grace Steeds, CHF 69.–.
Herbst-/Wintermode TITELGESCHICHTE
Annette (links und oben links) trägt: Reitjacke Padin HV Polo CHF 189.–, Reithose Zohra easy ryder by euro-star CHF 139.–, Lederreitstiefel Hampshire Petrie CHF 399.–, Schal Maria Icepeak CHF 32.–. Daria trägt: Pullover Cecil Felix Bühler CHF 39.50, Reitjacke Padin HV Polo CHF 189.–, Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Lederreitstiefel Glasgow Petrie CHF 429.–.
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TITELGESCHICHTE Herbst-/Wintermode
Melania (oben) trägt: Softshelljacke Chiara Campagnolo CHF 119.–. Pirols Nylonhalfter Dublin Luxury ist von Bucas CHF 35.–. Rechts (von oben): Annette trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Vollbesatzreithose Josephine Felix Bühler CHF 179.–, Kniestrümpfe Burlington CHF 19.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Melania trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Kniestrümpfe Steeds CHF 8.90, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Rahel trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Evelyne trägt: Fleecejacke Nanuk Steeds CHF 59.–, Karoreithose Equilibre CHF 139.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Daria trägt: Fleece-Kinderreitjacke Anouk Steeds CHF 49.–, Kinderreithose Tencel Equilibre CHF 129.–, Kniestrümpfe HV Polo CHF 13.–, Stallschuhe Crossover Steeds CHF 35.–. Putz- und Deckentasschen Debby Showmaster CHF 59.–.
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Melania (l.) trägt: Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Hüftreithose Scarlett Felix Bühler CHF 179.–, Reitstiefel Rancher Steeds CHF 199.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo). Daria (m.) trägt: Jacke Icestopper Leeto Icepeak CHF 159.–, Turnierreithose Bianca Equilibre CHF 109.–, Lederreitstiefel Glasgow Petrie CHF 429.–. Annette (r.) trägt:. Sweatjacke Prado HV Polo CHF 89.–, Vollbesatzreithose Sosa HV Polo CHF 219.–, Stiefeletten Maddock Steeds CHF 139.–, Chaps Fashion Steeds CHF 59.–, Halstuch (ursprünglich der Gürtel zur Reithose von HV Polo).
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Fotos: Katja Stuppia I Produktion: Corina Hany, Clea Zajc, Kathrin Hefel I Haare & Make-up: Rahel Felber Styling: Manuela Gmür & Petra Zürcher (Felix Bühler) I Models: Melania Mangia, Rahel Felber, Annette Iten, Evelyne Käser, Daria Zemp. I Pferde: Pirol, Sixty-six & Puerto (Hofgut Albführen) I Alle Kleider erhältlich bei Felix Bühler.
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Alternative Behandlungswege Claudia Jung Pferde richtig massieren 128 Seiten, Softcover Verlag Cadmos CHF 28.50
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Dr. med. vet. Sabine Sachs Osteopathie für Pferde 144 Seiten, Hardcover Verlag Cadmos CHF 39.90
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Dieses Buch vermittelt in klarer Struktur, mit anschaulichen Abbildungen und einfach anzuwendenden Massagetechniken die wichtigen Grundlagen, die der interessierte Pferdehalter für eine gesunde Massage seines Tieres kennen muss, und erklärt, warum Verspannungen Probleme beim Reiten verursachen.
Blockaden im Bewegungsapparat können starke Schmerzen verursachen. Das Buch erklärt die anatomischen und biomechanischen Zusammenhänge gut verständlich und beschreibt Tests und Lockerungsübungen, die vom Reiter einfach und selbständig zur Behandlung seines Pferdes angewendet werden können.
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Ethik und Pferd in der Schweiz PROF. DR. MARTIN ELSÄSSER, LAZBW AULENDORF, DE
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KAVALLO
«Die Wahrheit über Ronaldo ist eine andere» Was ich in der August-Ausgabe im Artikel über Markus Graf und Ronaldo las, schmerzte mich in der Seele. Die Wahrheit über die Geschichte dieses Pferdes ist eine andere. 2004 habe ich Ronaldo von Hans Staub gekauft. Da der Schimmel ein schwieriges Pferd war, habe ich ihn relativ günstig erwerben können. Unter der Leitung von Staub bildete ich Ronaldo bis zur Klasse M aus. Neben dem Training gehörten auch viele Ausritte dazu. Probleme hatten wir nicht. Als wir in Dielsdorf starteten, wurde auch Markus Graf auf uns aufmerksam. 2006 hatte ich finanzielle Schwierigkeiten und musste mein Pferd verkaufen. Ich fragte Markus Graf, ob er Interesse an Ronaldo habe, doch er lehnte ab. Daraufhin stellte ich Ronaldo Jürg Lenherr vor, der ihn gut fand. Als er in der Nähe von Ronaldo mit einem Zettel wedel-
Kavallo
LESERBRIEFE
Kavallo Nr. 8/2011 I 101. Jahrgang
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Pferdemagaz
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Stark gedacht
Mit Mentaltraini ng zum sportlichen Erfolg
Ärger mit der Datenbank
Wie der Bund verunsicherte Pferdebesitzer beruhigt
Dicke Freunde
Tipps für die stress Herdenintegration freie
DressurSensation
Der überrasch ende Schweize rmeister Markus Graf privat
te, erschrak der Schimmel (wie jedes andere Pferd wohl auch). Von da an hiess es, er sei zu wild und somit schwer zu verkaufen. In meiner Not verkaufte ich Ronaldo an Jürg Lehnherr zu einem lächerlichen Preis von 25 000 Franken. Danach musste ich erfahren, dass er doch in die Hände von Markus Graf gekommen war. Es schmerzt zu lesen, dass angeblich niemand mit Ronaldo zurechtkam. Vielmehr müsste man vielleicht einmal über die fragwürdigen Händel in der Reiterszene berichten. Denn wenn man als Nobody ein Pferd verkaufen will, ist die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden, gross. Und jene, die das Geld nicht wirklich nötig haben, verdienen sich eine goldene Nase. Ronaldo ist kein einfaches Pferd. Aber es gab auch noch andere, die mit ihm kleinere Erfolge feiern durften. Sarah Maeder-Schmidli, Bern
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Die vielseitige Welt der Freizeitreiter Freizeitreiten bedeutet gemäss Internet-Lexikon Wikipedia «das Reiten in der freien Natur, als Gegenpol zum Dressur- oder Springreiten». Das bedeutet aber mitnichten, dass alle Freizeitreiter mit ihrem vierbeinigen Partner nur am losen Zügel durch den Wald zockeln. Der ambitionierte Freizeitreiter kann sich mit Gleichgesinnten messen, ohne dass er dazu ein Pferd mit Talent zum Springen oder mit explosivem Gangwerk in seinem Stall stehen hat. text und fotos Karin Rohrer
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Bodenarbeit, Gymkhana und Co. AUSBILDUNG
Die Arbeit am Boden fördert den Gehorsam und das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd.
BODENARBEIT: Am langen Seil ans Ziel
GUT ZU WISSEN Für junge Ponys/Pferde, die noch nicht geritten werden, ist die BAP ein guter Turniereinstieg. Aber auch ältere Tiere finden Abwechslung und Bestätigung in dieser interessanten Prüfung. Reglemente zu Startberechtigung, Anzug und Ausrüstung sind beim SVPK erhältlich. Informationen zum In-Hand Trail sind bei der Swiss Paint Horse Association (SPHA) erhältlich.
www.svpk.ch • www.spha.ch www.reitkalender.ch
Ein aufmerksames Pferd, welches am Boden auf die feinsten Hilfen reagiert und seine Beine in den verschiedensten Hindernissen fast zentimetergenau steuern lässt, ist das Ziel vieler Pferdebesitzer. Bodenarbeit ist quasi die Basis aller Arbeiten mit dem Pferd und sollte nicht belächelt werden mit Sprüchen wie «das Pferd ist zum Reiten da». Pferde können mit Bodenarbeit optimal gymnastiziert werden und lernen, ihre Beine – ja, den ganzen Körper – koordiniert einzusetzen. Mit der Bodenarbeitsprüfung (BAP) bietet der Schweizerische Verband für Ponys und Kleinpferde (SVPK) eine Startmöglichkeit für alle Rassen. In dieser geführten Prüfung können Aufgaben wie Seitwärtstreten, auf Distanz über eine Plane führen, Vorhandwendung oder Slalom vorkommen. Für die sechs bis zehn Aufgaben werden Noten von 0 bis 10 gegeben und auch Führtechnik, Gehorsam/Vertrauen und Gesamteindruck werden bewertet. Bei der Bewertung wird auf genügend Distanz, korrekte Position und klare Hilfengebung der Führperson gegenüber dem Pony/Pferd sowie ein vertrauensvolles Annehmen und ruhiges, aber promptes Befolgen der Hil-
fen seitens des Tieres geachtet. Freigestellt wird dem Teilnehmer, ob er mit Halfter und Führstrick/Führkette oder mit Zaumzeug und Trense startet. Bei der Führperson sind festes Schuhwerk, lange Hosen und ein Oberteil mit Ärmeln sowie das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben. An einigen Westernturnieren werden sogenannte In-Hand Trails angeboten, welche rasseoffen und altersunabhängig sind. Im Parcours stehen sechs bis acht Hindernisse wie Schrittoder Trabstangen, Tor oder Brücke. Auch kann das Transportieren, Schleppen oder Ziehen von Gegenständen verlangt werden oder eine 360°-Drehung in einem Stangenquadrat. Die Punktevergabe läuft auf einer Basis von 70, was eine durchschnittliche Leistung kennzeichnet. Die Teilnehmer können Pluspunkte ergattern, wenn ihre Pferde die Hindernisse sauber überwinden und willig auf die Hilfen des Führers reagieren. Strafpunkte handelt man sich unter anderem ein, wenn das Pferd Stangen oder Pylone berührt, eine falsche Gangart zeigt oder die vorgesehene Begrenzung verlässt. Die Pferde können mit einem Leder-, Nylon- oder Knotenhalfter vorgestellt werden. Die Führperson sollte Hemd oder Bluse, Westernhut und Stiefel tragen.
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AUSBILDUNG Bodenarbeit, Gymkhana und Co.
GUT ZU WISSEN Selbstständiges Reiten in den drei Grundgangarten ist Voraussetzung. Vor dem ersten Start an einem offiziellen Gymkhana eines Verbandes wie ZKV (Zentralschweizerischer Kavallerie- & Pferdesportverband), PNW (Pferdesportverband Nordwest) oder OKV (Verband Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine) ist das entsprechende Reglement zu beachten betreffend Brevetpflicht, Ausrüstung etc. Auch der Schweizerische Freibergerzuchtverband führt Gymkhanas speziell für Freiberger durch. Ausgeschrieben werden Gymkhanas in den Verbandszeitschriften oder im Internet. www.svps.ch • www.zkv.ch • www.okv.ch www.pnw.ch • www.svpk.ch www.fm-ch.ch • www.reitkalender.ch
GYMKHANA: Geschicklichkeit von Pferd und Reiter Der aus dem Griechischen stammende Begriff Gymkhana bedeutet «sportlicher Geschicklichkeitswettbewerb», weshalb solche Prüfungen auch als Geschicklichkeitsreiten oder Reiterspiele ausgeschrieben werden. Der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) beschreibt Gymkhana als eine Einsteiger-Prüfung. So sammeln viele Jugendliche hier ihre ersten Erfahrungen, um später in den Dressuroder Springsport zu wechseln. Es sind aber auch versierte Reiter am Start, die sich dieser Disziplin vollumfänglich verschrieben haben und sich regelmässig auf den Turnierplätzen treffen. Gymkhanas sind reitstilunabhängig. Normalerweise wird ein Gymkhana in mehrere Kategorien aufgeteilt, nämlich Pony oder Pferd, Jugendliche oder Erwachsene sowie eine Führzügelklasse für die jüngsten Starter. Ein Parcours besteht aus einer Vielzahl von Hindernissen, die reiterliche und manuelle Geschicklichkeitsaufgaben darstellen und in der vorgeschriebenen Reihenfolge bewältigt werden müssen. Wird nach Wertung B gerichtet, wird die Summe der erreichten Punkte gezählt und bei Punktegleichheit wird zudem die Reitzeit gewertet. In Wertung A erhalten die Reiter Strafzu-
Eine ruhige Hand und gute Konzentration sind beim Gymkhana gefordert.
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schläge in Sekunden, wenn sie ein Hindernis nicht korrekt bewältigen. Somit ergibt sich am Ende eine Totalzeit ohne Hindernispunkte. Beim Parcoursbau wird grosser Wert auf Sicherheit gelegt, damit Verletzungen von Pferd und Reiter möglichst ausgeschlossen werden können. Häufig werden Aufgaben gestellt, bei denen ein gymnastiziertes Pferd gefordert ist, wie beim Stangen treten in einem Fächer. Bewährt hat sich der Flattervorhang in vielen Varianten oder das Überschreiten von Plastikplanen, Teppichen oder Brücken aller Art. Der Transport von Gegenständen wie einer Fahne oder das Anziehen eines Regenmantels können ebenso gefordert sein wie das Durchreiten eines Engnisses, eines Wassergrabens oder eine enge Wendung in einem Schlüsselloch aus Stangen. Die Parcoursbauer übertreffen sich immer wieder mit neuen Ideen bei den Hindernissen. Auch der Dekoration wird viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die reinen Glücksspiele von früher sind glücklicherweise verschwunden und haben kniffligen Aufgaben Platz gemacht, welche Pferd und Reiter fordern. Ein überlegtes Angehen der Hindernisse, ein sinnvolles Einsetzen der Gangarten und eine ruhige Hand führen zum Erfolg im Parcours.
Bodenarbeit, Gymkhana und Co. AUSBILDUNG
Springen, einmal anders: Reiterin und Pferd überwinden gleichberechtigt das Hindernis.
HORSEATHLON: In vier Disziplinen zum Erfolg Im Horseathlon können Pferd und Reiter ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen, und zwar gleich in vier verschiedenen Teilprüfungen. Hier zählen Harmonie und Vertrauen, eine feine Hilfengebung und die Manier, in der die Aufgaben angegangen und gelöst werden. Jeder Reitstil ist willkommen und alle Equiden dürfen an den Start. Die Zusammenarbeit von Pferd und Reiter soll gefördert werden und der Spass an der ganzen Sache wird grossgeschrieben. Dies ist auch die Zielsetzung des Schweizer Freizeitreitverbandes SFRV, welcher diese Pferdesportdisziplin für Freizeitreiter entwickelt hat und bei dem auch die Rechte am Horseathlon liegen. In der Bodenarbeit führt der Teilnehmer seinen Vierbeiner durch einen Parcours, bei dem das Überqueren einer Wippe oder das Seitwärtstreten vor einer Stange genauso vorkommen kann wie die Vorderbeine auf ein Podest stellen, Vor- und Hinterhandwendungen oder Rückwärtstreten. Bei der Gelassenheitsprüfung gilt es, Aufgaben mit visuellem oder akustischem Hintergrund zu absolvieren. So kann verlangt werden, den Hals des Pferdes einzusprühen, einen Regenschirm zu öffnen oder einen Rappelsack zu trans-
portieren. In Trail/Dressur können Rückwärtstreten oder das Durchreiten eines Tors, aber auch Taktstangentraben und Gangartenübergänge vorkommen. Bei mindestens zwei Dressuraufgaben werden Durchlässigkeit, Losgelassenheit, Takt und Haltung geprüft. Wer mit seinem Pferd einen Parcours flüssig, mit Stil und Präzision sowie kaum sichtbaren Hilfen bewältigt, kann mehr Punkte erlangen. Der Geländeritt wird aus Sicherheitsgründen immer zu zweit absolviert und «Single-Reiter» können sich vor Ort mit einem Reitpartner zusammentun, was manchmal gar zu neuen Freundschaften führt. Unterwegs warten Posten mit Fragen rund ums Thema Pferd und Reiter oder geländetypische Hindernisse wie ein Abrutsch oder eine Bach-Durchquerung. Jugendliche von 12 bis 17 Jahren starten in der Kategorie A, wo sie anstelle des Geländerittes nur Fragen beantworten. Die Erwachsenen können sich selber in eine Kategorie einteilen, sei dies in die leichte (L) für Neulinge, die mittelschwere (B) oder schwere (C) Prüfung. Die Kategorie E ist die geführte Prüfung, mit Geländemarsch, ohne Trail. Auf mehreren Qualifikationsplätzen können durchs ganze Jahr hindurch für die Schweizer Meisterschaft Punkte gesammelt werden.
GUT ZU WISSEN Teilnahmeberechtigt sind alle ReiterInnen oder Führpersonen, die das nötige Wissen und Können haben, um einen Vielseitigkeitsparcours zu absolvieren. Nicht gerittene Pferde/ Ponys können in der Kategorie E (nur geführt) angemeldet werden. Das Reglement ist erhältlich beim Schweizer Freizeitreiterverband. www.sfrv-asel.ch • www.horseathlon.ch
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AUSBILDUNG Bodenarbeit, Gymkhana und Co.
PATROUILLENRITT: Abwechslung im Gelände Eine Patrouille besteht aus zwei ReiterInnen, welche zusammen einen Geländeritt auf einer ausgeschilderten Strecke bewältigen. Unterwegs treffen sie in unregelmässigen Abständen auf total sechs bis acht Posten, wo eine Aufgabe (mit oder ohne Pferd) gelöst oder Fragen, meist rund ums Pferd, beantwortet werden müssen. An den Posten können Gymkhanaähnliche Hindernisse auftauchen wie das Überqueren einer Blache, Brücke oder Wippe. Oft ist auch Teamwork gefragt, wenn die Reiter eine Aufgabe gemeinsam lösen müssen: beispielsweise beim Transportieren von Gegenständen oder dem Zuwerfen von Bällen und das zeitgleiche Bewältigen eines kleinen Parcours mitten im Wald. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so können eine Vielzahl von kniffligen und aussergewöhnlichen Hindernissen auftauchen, auf welche sich Pferd und Reiter rasch einstellen müssen. Manche Veranstalter stellen ihren Ritt unter ein spezielles Motto, dessen Thema sich dann wie ein roter Faden durch den ganzen Ritt zieht. Manchmal werden auch Kenntnisse in Allgemeinwissen, Natur oder Geografie abgefragt. Oder es werden theoretische Fragen mit Geschicklichkeit
Teamwork und gute Nerven führen beim Patrouillenritt ans Ziel.
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gepaart, wenn vielleicht von einem Reiter auf einer Karte einige Kantone erkannt werden sollen und der zweite Reiter die Schilder mit den Kantonsnamen über ein Cavaletto zu einer Wäscheleine transportieren und dort korrekt aufhängen muss. Zur Vermeidung längerer Staus an den Posten werden die Postenspiele meistens zeitlich begrenzt und die erreichten Punkte des Paares zusammengezählt. Oft ist im Startgeld ein kleiner Imbiss enthalten, welcher unterwegs am Verpflegungsposten angeboten wird. Ein Patrouillenritt dauert je nach Geländebeschaffenheit und Wahl der Gangarten zwischen zwei und vier Stunden, allerdings wird nicht auf Zeit geritten. Sinn und Zweck sollen auch das Erkunden fremder Gegenden und das Geniessen der Landschaft und Natur sein. Die Strecke ist mit Sägespänen, Pfeilen oder Plastikbändern markiert – was Kartenlesen unnötig macht. Selbstverständlich wird nur auf markierten Strecken geritten und das Tempo den Boden- und Witterungsverhältnissen angepasst. Alle Teilnehmer starten in derselben Kategorie. Die Reitweise oder Pferderasse spielt keine Rolle. Wichtig ist hier vor allem das Teamwork zwischen Pferd und Reiter, wobei eine solide Vertrauensbasis gefragt ist.
GUT ZU WISSEN Jedermann ist startberechtigt. Ein sicheres Reiten in allen Grundgangarten und Kenntnisse im Geländereiten sind Voraussetzung für einen stressfreien und genussreichen Patrouillenritt. Es besteht keine Brevetpflicht und auch das Vorweisen eines Pferdepasses ist nicht nötig. Manche Veranstalter schreiben Helmpflicht vor, Anzug und Ausrüstung des Pferdes sind jedoch nicht reglementiert. Patrouillenritte werden von den Verbänden wie auch von Reitvereinen und Ställen organisiert und ausgeschrieben.
www.zkv.ch • www.okv.ch www.pnw.ch • www.reitkalender.ch
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«Hab ich dich!» Ein Pferd auf der Weide zu halftern kann schwieriger sein, als am Samstagvormittag in der Innenstadt einen Parkplatz zu bekommen. Häufig genug gerät die Angelegenheit zum frustrierenden Katz-und-Maus-Spiel. Es sei denn, man bringt seinem Pferd bei, auf Kommando zu kommen. text und fotos Ilja van de Kasteele
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H
ol mal schnell die Liese von der Weide ist ein Satz, der im Stall mittlerweile zum Running Gag geworden ist und über den jeder lachen kann», erzählt Karin D. Es sei denn, er muss Liese tatsächlich herunterholen. Dann ist Schluss mit lustig. Denn Liese ist ein ausgebuffter Profi, sie kennt jeden Trick, mit dem sich der Weidegang verlängern lässt. Da hilft auch Bestechung mit Apfel oder Rüebli nicht. Zwar eilt Liese dann mit grossen Schritten Richtung Tor, schafft es aber immer wieder, ihren Häschern zu entkommen. Sei es, dass sie die Mahlzeit ins Maul nimmt und augenblicklich den Rückwärtsgang einlegt oder lieber auf das Futter verzichtet, anstatt sich dafür das Halfter anlegen zu lassen. Kein Wunder, hat sie doch Gras genug um sich herum, das satt macht. Wie Liese verhalten sich viele Pferde, sobald sie einen Menschen mit Halfter und Strick auf der Weide auftauchen sehen. Wobei die Reaktionen unterschiedlich sind: Manche Pferde fliehen, andere laufen nur ein paar Schritte weg, lassen sich dann aber doch halftern, wiederum andere zeigen ihre Abneigung nur gelegentlich, bereiten sonst aber kaum Probleme. Doch egal, wie Pferde ihre Abneigung gegen das Halftern ausdrücken, ärgern möchten sie damit niemanden. «Trotzdem verhalten sie sich nicht grundlos so», erklärt Peter Stuhlmann, Pferdetrainer aus Ruppichteroth bei Köln.
Eigenes Verhalten hinterfragen
Mit dem richtigen Beziehungstraining kommt Ihr Pferd auf Kommando zu Ihnen.
«Wenn ein Pferd sich nicht einfangen lassen will, stimmt etwas nicht in der Beziehung zwischen ihm und seinem Menschen», sagt der 63-Jährige. Sprich: Es hat keine angenehmen Vorstellungen von dem, was sein Reiter oder Besitzer mit ihm anschliessend macht – sei es am Boden oder im Sattel. Daher sollte man erst einmal den gesamten Umgang mit seinem Pferd überdenken. «Ein Pferd, dem es Spass macht, geritten zu werden, wird kaum weglaufen», betont
der erfahrene Trainer. Es gibt natürlich alle möglichen Tricks, um ein Pferd einzufangen, von der Leckerli-Methode bis zum Wasserentzug. Eine dauerhafte Lösung sind sie nicht. «Am besten fangen wir am Boden ganz von vorne an – so als wollten wir ein Jungpferd ausbilden», erläutert Stuhlmann seine Methode. Der Vorteil: Man findet schnell heraus, was dem Pferd so unangenehm ist.
«Ein Pferd, dem geritten werden Spass macht, läuft nicht weg.» Peter Stuhlmann, Pferdetrainer
«Wobei ich das Wort Bodenarbeit nicht mag», fügt der Experte hinzu. Für ihn sollte es eher ein entspanntes Beziehungstraining sein. Ein Ziel dabei: «Das Pferd soll es als wesentlich angenehmer empfinden, sich uns zuzuwenden, als vor uns wegzulaufen. So können wir das Pferd konditionieren, zu uns zu kommen, sobald es uns wahrnimmt.»
Erste Schritte im Roundpen Vorausgesetzt natürlich, das Pferd bewegt sich gerne unter dem Sattel oder neben uns am Boden und freut sich quasi schon auf eine neue Herausforderung durch seinen Menschen. Ganz nach dem Motto: Endlich bist du da, was machen wir heute? Begonnen wird idealerweise im Roundpen. Zur Not geht es auch auf einem kleinen Reitplatz oder Longierviereck. Wobei der Vorteil des Roundpens darin liegt, dass sich das Pferd hier in einem gleichmässigeren Rhythmus bewegen kann. Als Ausrüstung reicht ein langer Strick von etwa sieben bis acht Metern oder besser noch ein Lasso. So kann man immer ge-
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Die Stute folgt Peter Stuhlmann auf Schritt und Tritt.
Wer permanent Neues von seinem Pferd verlangt, riskiert Frust und Rückschritte.
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nug Abstand halten und das Pferd dennoch bewegen. Denn das Ziel ist ja, Kontrolle über die Bewegung des Pferdes zu erlangen. «Wobei wir ein Pferd niemals im Roundpen herumscheuchen», betont Stuhlmann. «Dadurch lernt es nur, vor uns wegzulaufen, und wird eher misstrauisch.» Statt mit wilder Action fängt man eher unspektakulär an. Beobachtet man nämlich, wie Pferde in einer Herde agieren, fällt auf, dass das ranghöchste Tier nicht dasjenige ist, das am meisten kämpft. Im Gegenteil: Es strahlt eine natürliche Souveränität aus, vor der alle anderen schon von weitem zurückweichen – ohne dass es hektisch oder gar gewalttätig werden müsste. «Unser Pferd wird also umso beeindruckter sein, je weniger wir tun müssen, um seine Bewegung zu kontrollieren», erklärt Peter Stuhlmann. Der erste Schritt dazu ist relativ ein-
fach: Man nimmt kurzerhand den Platz ein, auf dem sich das Pferd gerade befindet. Dazu geht man, ohne es anzusehen, in seine Richtung, schnalzt oder macht Küsschen. Bewegt es sich jetzt schon weg, geht man dorthin, wo es gestanden hat, bleibt passiv und macht eine Minute erst einmal gar nichts. Reagiert es nicht, klopfen Sie mit der Hand, die den Strick hält, gegen Ihr Bein. Anfangs leicht, dann zunehmend stärker. Sobald Ihr Pferd reagiert, nehmen Sie den Druck weg und halten Sie den Arm still. Reagiert es immer noch nicht, werfen Sie ein Ende des Stricks beziehungsweise des Lassos in Richtung der Stelle, die Sie einnehmen möchten. In welche Richtung sich das Pferd wegbewegt, mit welcher Geschwindigkeit oder Gangart, ist noch egal. Nach einer Minute beanspruchen Sie wieder den Platz, auf dem es gerade steht. «Bei der
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ganzen Übung ist es wichtig, immer erst dann zum nächsten Schritt überzugehen, wenn der vorherige tadellos funktioniert.» Konkret: Man kann getrost den Platz einnehmen, auf dem das Pferd gerade steht. Dann bestimmt man im nächsten Schritt auch die Richtung, in die es gehen soll. Möchte man zum Beispiel, dass es nach links weggeht, besetzt man mit seinem Blick den Raum rechts vom Pferd. Macht es trotzdem Anstalten, nach rechts wegzugehen, wirft man den Strick dorthin, um ihm klarzumachen, dass nur der linke Weg offen ist. In diesem Stadium reicht es bereits, wenn das Pferd ein paar Schritte in die gewünschte Richtung geht. Üben Sie wieder so lange, bis Sie es zuverlässig in beide Richtungen schicken können. Gelingt das, verlangen Sie von ihm, dass es kontinuierlich in die von Ihnen vorgesehene Richtung geht. Allerdings nicht länger als eine Runde.
Pausen sind wichtig Vergessen Sie nicht, nach jeder erfolgreichen Übung eine kurze Pause zu machen. Menschen sind es gewohnt, dass man von ihnen etwas Neues verlangt, sobald sie eine Aufgabe erfüllt haben. Pferde jedoch nicht. Verlangen Sie von Ihrem Pferd permanent etwas Neues, ohne ihm eine Pause zu gön-
nen, überfordern und frustrieren Sie es – und Sie werden Ihr Ziel nicht schneller, sondern langsamer erreichen. Sobald Sie die Richtung bestimmen können, gehen Sie einen Schritt weiter und verlangen Sie eine Erhöhung des Tempos, also z. B. von 15 auf 20 Stundenkilometer. Wobei die Gangart völlig egal ist. Gehen Sie auch hier wieder in Stufen vor und schleudern Sie den Strick nicht unerwartet in seine Richtung. Das Pferd muss immer die Chance haben, schon auf leichte Signale reagieren zu können. Nach der Tempokontrolle beginnt der Richtungswechsel. Hierbei kann das Pferd auf zwei Arten wechseln: nach aussen, also von Ihnen weg, oder nach innen, zu Ihnen hin. Der Unterschied ist für das Pferd gross: Bei der Aussenwendung muss es auf der Hinterhand stoppen und drehen. Bei der Wendung nach innen kann es quasi in der Bewegung bleiben. Letzteres ist also viel angenehmer. Deshalb fordern Sie zuerst eine Aussenwendung aus dem Trab oder Galopp. Im Schritt wäre der Effekt zu klein, und Ihr Pferd bliebe unbeeindruckt. Laufen Sie dazu in einer geraden Linie vor Ihr Pferd. Aber Achtung, halten Sie mindestens vier Meter Abstand, um nicht in Reichweite seiner Hufe zu geraten. Als Verstärker haben
«SIEH MICH AN» Stellen Sie sich vor, Ihr Pferd stünde auf den Zifferblättern einer Uhr, der Kopf schaut auf zwölf Uhr. Gehen Sie jetzt auf 11 Uhr (1) und warten Sie, bis es Ihnen den Kopf zudreht. Loben Sie es dafür. Machen Sie das Gleiche auf zehn Uhr, neun Uhr usw. (2). Je mehr das Pferd seinen Hals abknicken muss, um Sie anzusehen, desto anstrengender wird es für das Tier. Irgendwann wird es leichter, wenn es sich mit der Vorhand zu Ihnen dreht. Loben Sie es ausführlich. Üben Sie keinen Druck aus, Geduld bringt den Erfolg.
Fordern Sie das Pferd auf, Sie anzusehen.
Sobald das Pferd den Kopf dreht, gehen Sie rückwärts.
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Bei der Aussenwendung stoppt das Pferd auf der Hinterhand und dreht sich von Ihnen weg.
Sie zur Not ja noch den Strick, den Sie in den Raum vor Ihrem Pferd werfen können.
Grafik: Annette Schiedermair
Warten, bis das Pferd antwortet Wechselt es in Aussenwendung, treiben Sie nicht weiter. Wechselt es dagegen nach innen, treiben Sie es sofort in die bisherige Richtung und lassen Sie es eine Runde laufen, bevor Sie noch einmal fragen – so lange, bis es richtig auf Ihre Frage antwortet. Im nächsten Schritt bieten Sie ihm die Innenwendung an, indem Sie rückwärtsgehen. Kommt es Ihrer Aufforderung nach, fordern Sie erneut eine Innen- oder Aussenwendung. Ganz wichtig: Treiben Sie nicht in die neue Richtung, Ihr Pferd soll sich lediglich nach aussen abwenden. Stellen Sie sich auf seine Schulterhöhe und fordern Sie es auf, den Kopf zu Ihnen zu drehen, indem Sie zwei, drei Schritte rückwärtsgehen. Sobald es wegschaut, fordern Sie
es wieder auf die gleiche Art auf, den Kopf zu Ihnen zu wenden. Auf Dauer ist dies für das Pferd anstrengend, sein Hals ist dabei ja ständig gebogen. «In der Folge wird es sich mit der Vorhand zu Ihnen herumdrehen, weil das letztlich für die Halsmuskulatur leichter ist», sagt Peter Stuhlmann. Dadurch wird es das Pferd für eine gute Idee halten, sich Ihnen zuzuwenden. Sobald die Übung im Roundpen gut funktioniert, gehen Sie auf einen kleinen Reitplatz, dann auf einen grösseren und schliesslich auf die Weide. Genauso hat Karin es auch mit Warmblutstute Liese gemacht: geduldig geübt und die Anforderung immer erst dann gesteigert, wenn die Sache hundertprozentig funktionierte. Jetzt drückt sich keiner mehr davor, Liese von der Weide zu holen. Denn sobald sie einen Menschen am Zaun erblickt, kommt sie schon zum Tor gerannt.
Zuerst kontrolliert man das Tempo des Pferdes und danach seine Richtung.
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AGENDA
TERMINE IM OKTOBER SPRINGEN 6.–9. Oktober
Basel Schänzli BS R/N115, R120, R/N125, R130, R/N135 www.schaenzli-basel.ch
7. – 9. Oktober Wädenswil ZH B90, B95, R/N105, R/N115, R/N125, SP-internes Vereinsspringen RV Wädenswil. www.kv-waedenswil.com www.reitverein-uster.ch/dressurhp 8.–9. Oktober Appenzell AI B/R90, B/R95, R/N100, R/N105, R/N110, R/N115, OKV Jump Green, Greenycup-Final. www.reitvereinappenzell.ch/
13. – 16. Oktober
Chevenez JU CSI** www.oeuvray-smits.ch
ES HALLENTURN IER BAYERNS GRÖSST Nürnberg (D) 26. Okt. bis 1. Nov., Faszination Pferd, (Dressur, kämpfen Spor tler Im Messezentrum owhöhepunkt hm und Ehre. Als Sh Ru um n) hre Fa n, Springe tober seine ) am 28. und 29. Ok zeigt Lorenzo (Bild zination-pferd.de fas ehr Infos: www. M r. su es dr its ihe Fre
13.–16. Oktober Buchs ZH B75, B/R95, R/N105, R/N115, R/N125, R/N130, R/N135, 2er-Equipen www.pferdesportstall-sigg.ch 19.–23. Oktober Sulgen TG B70, B75, B90, B95, R105, N105, R115, N115, R/N120, R/N125, R/N135, N140. www.reitsportzentrumthurfeld.ch Ich bin Blindtext ind heisse fresse sie 28.–30. Oktober Aarau B80, B85, R/N100, R/N105, R/N110, R/N120, Sen100/105/110 www.krva.ch
DRESSUR 8.–9. Oktober
Uster ZH GA05/40, L11/40, L13/40, LK, interne Vereinsprüfung www.reitverein-uster.ch/dressur.php
21.–23. Oktober Diepoldsau SG GA02/60, GA04/60, GA06/60, GA08/60, L14/60, L16/60 www.kvunterrheintal.ch 29.–30. Oktober Schönbühl BE GA03/40, GA05/40, GAK, L11/40, L13/40, L-Kür für Barockpferde, Pas de deux, Quadrille. www.krv-muenchenbuchsee.ch www.benhur.ch
15.–16. Oktober
Weite Werdenberg SG B1, B1-Juniorencup, B2, OKV-Vereinsmeisterschaft www.reitvereinwerdenberg.ch
20. – 23. Oktober
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Le Lion d’Angers (FRA) CCI* www.mondialdulion.com/2011/accueil-fr.php
Fotos: Karl-Heinz Frieler, zVg
VIELSEITIGKEIT TAGE DER EUROPÄISCH EN GESTÜTSK ULTUR Nationalgestüt, 12. bis 14. Oktober, Lipizza (Slowenien) Neben einem Symposium (13.10.) fi ndet am 14.10. eine Gestütsführung statt . Zudem gibt es eine Museumsbesichtigung und eine Vorführung der klassischen Reitschule. Weitere Infos: www.euro peanstatestuds.org
AGENDA
3X2 TICKETS PLUS EINE FAMILIEN KARTE ZU GEWINN EN! Munich Indoors, 4. bis 6. November, München (D) In den Münchner Olympiahallen wird der Sieger 2011 der DKB-Riderstour ermittelt (Bild: Denys Lynch (m.), Vorjahressieger, wird von Marcus Ehning (l.) und Heiko Schmidt gefeiert). Kavallo verlost 3x2 Tickets für Samstag und Sonntag und für Samstag auch noch eine Familienkarte an: (2 Erwachsene mit bis zu vier Kindern unter 16 Jahren). Schreiben Sie allo.ch erb@kav wettbew Kavallo, Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil oder Vermerk: München. Mehr Infos zum Turnier: www.munich-indoors.de
ALLE S 69. O GEHT N ACH lma ST ,1 Kava l l o v 3 . b i s 2 3 . GA L L E N erlo . Ok Land s tob t5 w an: R irtschaf x2 Tages er, St. G allen tsm edak kart es en f t pers ür d wil o ion Kava se der S ie gr c llo d h Olm a. In er wettb , Haupt weiz. Sc össte fos z hrei p l at ewe ben z ur M r Sie esse b@kava 5, 8640 llo.c R : ww a ph w.ol ma.c . Vermer k h
WO SPORTLER AUF PFE RDFLÜSTERER TREFFEN 1. Hets-Forum, 30. Oktob er, Fehraltorf (ZH) Wie können Sport und Nat uralhorsemanship vonein ander profitieren? Die Antwo rt geben Urs Heer, ehemalige r 4-Stern-Parelli-Instruktor, Tizi ana Realini, MilitaryReiterin, und Annina und Lea Rohner (Bild) in der Reithal le Barmatt. Mehr Infos: www.h orsemanshipschule.ch
DER WELT» BIS ANS EN DE «GEMEI NSAM ber, Zürich em . und 13. Nov 12 a, at on Pferdeshow si as Ap verzaubert die m m ra og Pr s n Europa. Ticket Mit ihrem neue hauer in ganz sc Zu r de es ie w bt gi Apassionata r Hallenstadion ngen im Zürche für die Vorstellu ssionata.ch unter www.apa
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FERNWEH Botswana
Mit Herzklopfen Eine Safari an sich ist schon aufregend. Hoch zu Ross aber wird die Erkundung der fremden Natur noch intensiver. Kavallo-Redaktorin Laura Becker kam in Botswana nicht nur Giraffen und Leoparden ganz nah, sondern ging mit Camp-Elefant Henry so richtig auf Tuchfühlung.
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AFRIKA Atlantischer Ozean
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SÜDAFRIKA
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Gaborone
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Molepolole
Kgalagadi Transfrontier Park
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Okawango Delta
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text Laura Becker
Indischer Ozean
BOTSWANA
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durch den Busch
Eine Herde Elefanten kreuzt den Weg der Reiter in sicherem Abstand. Campleiter Cor Carelsen hat das Gewehr immer mit dabei. Gebraucht hat er es noch nie.
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FERNWEH Botswana
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mpis Herz trommelt gegen seine Brust. Der zwölfjährige Wallach vibriert vor Anspannung. Ich sitze im Sattel und spüre seine Panik. Er steckt mich an, auch mein Puls schlägt sekündlich schneller. Doch Impi ist tapfer – ich auch. Er steht wie festgewachsen, die Ohren gespitzt. Die Nüstern weit aufgebläht, saugt er den Geruch der Herde auf, die an uns vorbeizieht: Elefanten. Etwa 50 bis 60 Tiere. Sie marschieren gemächlich in Reih und Glied den Berg hinunter, die Kleinsten beschützt in der Mitte. Ich bin sprachlos, verdrücke eine Träne. Impi ist weniger gerührt, obwohl er Busch-Gene im Blut hat. Denn er ist ein südafrikanisches Boerpferd, dessen Geschichte verbunden ist mit der Besiedelung Südafrikas durch die Weissen, die Buren. Im Burenkrieg 1899 mussten die Pferde unter schwersten Bedingungen im afrikanischen Busch überleben. Impi sind seine Vorfahren allerdings ziemlich egal. «Impi ist toll», hatte Tourleiter Cor Carelsen geschwärmt, als die anderen sechs Teilnehmer der ersten Reitsafari und ich in das Two Mashatu Camp im Osten Botswanas einzogen. «Nur an die Elefanten konn-
ten wir ihn nie gewöhnen. Er kann sie nicht ausstehen.» Verständlich bei den Grössenverhältnissen. Rund fünf Tonnen bringen die Riesen auf die Waage, drei Meter Körpergrösse plus Stosszähne. «Trotzdem hört man einen Elefanten nicht, wenn er nicht will, dass man ihn hört», erzählte Cor. Er sollte Recht behalten …
Tür an Tür mit den Löwen Während wir alle auf die Elefanten starren, haben sich drei der Dickhäuter von der Herde abgesondert. Sie kommen direkt auf uns zu – lautlos. Plötzlich bemerke ich sie im Augenwinkel. Mein Herz trommelt so schnell wie das von Impi. Cor sieht sie auch. Er wendet sein Pferd blitzschnell schützend zwischen uns und die Elefanten und lässt seine Lederpeitsche laut knallen. Sein Gewehr ist für den Notfall, benutzt hat er es noch nie. «Peitschenknallen reicht eigentlich immer», sagt er. Einer der Elefanten wirft seinen Rüssel nach oben. Das Trompeten hallt in meinem Kopf nach. Die drei wenden sich entrüstet ab – wir haben ihren Weg gekreuzt, nicht sie unseren. «So dicht kommen wir sonst
nicht an die Elefanten heran. Wir halten normalerweise genügend Abstand, um sie nicht zu stören. Sie leben in einem geschlossenen Kreislauf, sie brauchen uns nicht, wir sind nur zu Besuch», erklärt Cor. Dem 37-Jährigen gehört das Two Mashatu Camp, das im rund 30 000 Hektar grossen Mashatu-Wildreservat liegt. Mashatus sind grosse, ausladende Bäume, die in dieser Region Botswanas häufig vorkommen und für die Einheimischen heilig sind. Gemeinsam mit seiner Frau Louise (31) bietet Cor die «Limpopo Valley Horse Safaris» an, familiäre Atmosphäre inklusive. Die Gruppe ist klein, besteht aus bis zu sieben Reitern. Man lernt sich kennen, besonders auf den langen Ausritten. Auch das Pferd, das man die ganze Safari über reitet, wird einem vertraut. Abenteuer verbindet. Das Camp – vier mannshohe Zelte, ein Frühstücks- und ein Dinnerbungalow sowie die Küche – wird jedes Jahr für zehn Monate um zwei Mashatus herum angesiedelt. Die Pferde sind während der Safari nachts an Bäumen angebunden, haben Wassereimer und Heunetz. Vor den Wildtieren geschützt
oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo Auf Tuchfühlung mit Elenantilopen, die imposant gedrehte Hörner haben.
Botswana FERNWEH
Schlafen mit Rundumblick in den afrikanischen Busch. Nachts kommen Affen und Springböcke zu Besuch. Und Löwen.
ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo Artgerechte Haltung auf Afrikanisch: Direkter Kontakt zu den Artgenossen, viel frische Luft, Ventilatoren halten die Fliegen fern.
sind sie durch einen transportablen Stromzaun, und ein bewaffneter Angestellter hält Nachtwache. Die Zelte stehen auf einer Holzplattform. Strom gibt es nicht, aber warmes Wasser. Jeder Badbesuch wird begleitet von ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher, Grillengezirpe und Stippvisiten von Affen und Mangusten. «Lasst nichts vor dem Zelt liegen. Die Hyänen und Affen schnappen sich alles, was herumliegt», ermahnt uns Cor. «Und das Zelt muss immer geschlossen sein. Das respektieren die Löwen.» Löwen? Nur eine Zeltwand dazwischen? Schon wieder trommelt es in meiner Brust. Ein Stromzaun wäre mir wirklich lieber … Cor und Louise stammen aus Südafrika. Während er mit den Gästen auf Safari geht, kümmert sie sich um die zwei Söhne und die heimische Anlage mit 35 Pferden, die rund zehn Kilometer vom Camp entfernt ist. Louise hat am Cadre Noir in Saumur (FR) gelernt. Priorität hat, dass die Pferde neben den Safaris weiter ausgebildet werden. Deshalb absolvieren die Pferde auch Dressur-, Spring- und Longentraining. Es gibt einen Sandplatz mit Spiegel und Sprüngen, einen Longier-
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Die Safarigruppe begleitet eine Giraffenherde. Typisch für das Okavango-Delta: die Palmen.
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zirkel und eine Geländestrecke, alles in der Savanne. In regelmässigen Abständen reist ein Trainer an, der die Carelsens und ihre Angestellten unterrichtet. Die Pferde – südafrikanische und deutsche Warmblüter, Boerpferde und Shire-Araber – sind in einer grossen Halle untergebracht, in der einzelne Parzellen mit Rundholz abgeteilt sind. Sie stehen auf Sand. An der Decke surren grosse Ventilatoren, um die Insekten fernzuhalten. Zusätzlich ist die Halle an den Seiten umspannt mit dichtmaschigen Insektengittern. Um das gesamte Areal verläuft ein hoher geschlossener Zaun als Schutz vor den Wildtieren. «Wir sind hier ziemlich auf uns allein gestellt, das nächste Dorf ist kilometerweit entfernt», erzählt Stallmanagerin Saskia von Sperber. Die 32-jährige Deutsche
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lebt seit neun Jahren in Afrika. «Wenn ein Pferd krank ist, weist uns der Tierarzt per Telefon an. Die Fahrt hierher würde zu lange dauern. Notfallmedikamente sind da und wir können auch Spritzen intravenös geben. Und schlussendlich können wir meistens einfach nur hoffen, dass das Pferd stark genug ist. Wenn aber klar ist, dass es nicht überlebt, müssen wir es erschiessen – und dann so tief vergraben, dass die Löwen es nicht finden. Die sollen erst gar nicht auf den Geschmack kommen …» Pragmatisch und überlebenswichtig.
Imposantes Sternendach Vom Two Mashatu Camp aus starten wir jeden Tag fünf- bis siebenstündige Ausritte und wir legen etwa 20 bis 30 Kilometer zurück. Wir reiten durch karge, braune Savanne, über verbrann-
Scharfer Beobachter: Die grüne Meerkatze hat die Reitertruppe genau im Blick
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Von Angesicht zu Angesicht: Camp-Elefant Henry und Fotograf Heiko Becker.
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tes Gras. Vereinzelt wachsen Bäume und stachelige Akazien-Büsche. Am nächsten Tag wiederum galoppieren wir auf grünen Ebenen, dichtbewachsen von Gras, Bäumen und Büschen, oder passieren meterhohe, rotbraune Felswände und Kakteen, während die Pferde bei jedem Schritt Staub aufwirbeln, weil es so sandig ist. Impi marschiert tapfer voran. Die Begegnung mit den Elefanten ist verdaut. Allmählich auf Safari getrimmt, nehme ich meine Umgebung aufmerksamer wahr als sonst. Bewegt sich dort hinter den Bäumen etwas? Mit zusammengekniffenen Augen suche ich den flirrenden Horizont ab. Es ist schwül. Ich bin dankbar für jeden Windhauch. Warzenschweine, Zebras, Kudus, Büffel, Giraffen und grosse Herden von Impalas, einer Antilopen-Art, kreuzen unsere Wege. Über uns kreisen grosse Greifvögel.
Schon am zweiten Tag nach etwa fünf Stunden im Sattel kann ich es nicht mehr leugnen: Mein Gesäss brennt und ein dumpfer Schmerz zieht sich durch meine Knie in die Oberschenkel. Auch mein Magen meldet sich lautstark. So viel Abenteuer, Adrenalin und stundenlanges Reiten fordern ihren Tribut. Zurück im Camp wartet im liebevoll hergerichteten Bungalow-Restaurant ein Festmahl auf uns. In der Ferne trompetet ein Elefant. Über uns: eine Million Sterne.
Schwimmunterricht mit Pferden Für die zweite Safari lasse ich Cor und das Mashatu Camp hinter mir und fliege in den Norden Botswanas. Radikaler Szenenwechsel, trocken war gestern. Es ist, als ob eine Sintflut über mich hereinbricht. Wasser spritzt mir literweise ins Gesicht. Binnen Sekunden
bin ich vollkommen durchnässt. Caesar, ein 13-jähriger Vollblüter, galoppiert unter mir wie in Zeitlupe, seine Vorderbeine schaufeln sich regelrecht durch das etwa ein Meter hohe Wasser. Riesige Palmen rauschen an mir vorbei, während er sich durch eine der vielen Seenplatten des berühmten Okavango-Deltas kämpft. Das Delta ist das grösste Binnendelta der Welt, in dem 95 Prozent aller Wasserreserven Botswanas liegen. Ich bin durchnässt bis auf die Unterwäsche, auch an Caesar ist kein Haar mehr trocken. Die Reithose klebt unangenehm an der Haut. Aber die Luft ist warm, Kleidung und Pferd trocknen schnell. Zunächst … Kaum sind meine Stiefel wieder trocken, steuert Sekongo Katsotso die nächste Wasserstrasse an. Der 35-jährige Einheimische ist der Tourleiter unserer fünfköpfigen Safari-
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Steinbock-Besuch beim Essen: Im Macatoo Camp leben Mensch und Tier dicht beisammen.
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gruppe. Ich versuche, meine Knie so weit nach oben zu ziehen, dass ich trocken auf die andere Seite gelange. Vergebens. Caesar sinkt immer tiefer und meine Füsse tauchen samt Steigbügel ins Wasser ein. Dann verschwinden meine Knie, meine Oberschenkel und die Sattelblätter. Das Wasser ist warm. Caesar grunzt und ich spüre keine Bewegung mehr unter mir, als würde mich jemand durch das Wasser schieben, das mir mittlerweile bis zum Hosenbund reicht. Caesar schwimmt – und ich mit ihm. Mein Adrenalinpegel steigt. Am anderen Ufer marschieren die Pferde weiter. Sie kennen das Prozedere, ich nicht. Meine Kleidung trieft. In meinen Lederstiefeletten steht das Wasser. Der Hersteller hat nicht gelogen: Sie sind wasserfest. Jetzt verstehe ich, weshalb die anderen Turnschuhe tragen.
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Auf einmal hebt Sekongo die Hand, streckt Zeigefinger und kleinen Finger nach oben, Mittel- und Ringfinger presst er auf den Daumen – das Zeichen für Giraffe. Die ganze Gruppe verstummt. Hinter der Baumkrone tauchen zwei Hörner und Ohren auf. Die Giraffe greift sich mit ihrer grau-blauen Zunge ein paar Blätter, um sie genüsslich zu kauen. Ihr Schwanz pendelt ununterbrochen hin und her. «So können sich Wildkatzen daran nicht so leicht festkrallen, um nach oben zu klettern und der Giraffe an die Gurgel zu gehen», erklärt Sekongo leise. Die Giraffe schreitet weiter. Manchmal wirken die Bewegungen etwas staksig. Trotzdem – ein elegantes Tier. Sekongo will dichter heran und schlängelt sich auf seinem Pferd gekonnt durch das Geäst, immer gegen den Wind. So sind wir bald nur noch
rund zehn Meter entfernt. Aber dann bemerkt uns die Giraffe und galoppiert erschrocken davon. Wir ziehen weiter. Als wir über eine hochgewachsene Wiese an Bäumen und Palmen vorbeireiten, starrt unser Tourleiter konzentriert in das Gebüsch vor uns. Seine geübten Augen scheinen etwas entdeckt zu haben. Ich kann beim besten Willen nichts erkennen. Er gibt uns ein Zeichen anzuhalten. Da, jetzt sehe ich das Tier auch. Es springt leichtfüssig und lautlos durch das kniehohe Gras: ein Leopard, schwarz-gelb gemustert. Ihm folgen zwei Jungen genauso flink. Sekongo ist aufgeregt. Wildkatzen sind auch für die Einheimischen und erfahrenen Safarileiter ein Erlebnis, denn sie sind sehr scheu und lassen sich selten blicken. «Wir wissen, wo die Reviere der Leoparden und Löwen sind. Aber wenn wir auf den Pferden unter-
Wasserschlacht zu Pferde: Im rasanten Galopp gehts durch die vielen Seenplatten.
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Zelten de luxe: In den grossen Betten kann man nachts den wilden Tieren lauschen.
wegs sind, legen wir es nicht darauf an, ihnen zu begegnen», erklärt Sekongo. «Denn sollte es zu einer brenzligen Situation kommen, können wir nicht weggaloppieren. Diese Jagd würden wir verlieren.» Anders als bei der ersten Safari sind die Stallungen direkt an das Camp angeschlossen. Die 50 Mitarbeiter und 40 Pferde leben das ganze Jahr über dort. Gäste reisen täglich an und ab. Es gibt keine feste Gruppe und verschiedene Tourleiter. Man reitet jeden Tag ein anderes Pferd. Die Araber, Trakehner, Hannoveraner, Connemaras, Boerpferde, namibischen Warmblüter und Norweger sind auf kleinen Sand-Paddocks in einem grossen Stalltrakt untergebracht. Weidegang steht täglich auf dem Plan. Sättel und Trensen sind aus Kunststoff und Nylon. Leder würde bei so viel Wasser schnell brechen. Die Pferde haben
eine gute Basisausbildung, werden aber im Camp nicht weitertrainiert. Einigen merkt man den Safarialltag an, sie trotten hinter ihrem Vordermann her und reagieren kaum auf Reiterhilfen. Zwei Ausritte, mit oder ohne Wasser, à zwei bis fünf Stunden pro Tag sind möglich, aber kein Muss.
Der Traum vom Baumhaus In den luxuriösen Zelten findet man grosse Betten, Regale und ein Bad mit fliessendem Wasser und elektrischem Licht. Vor jedem Zelt ist eine kleine Terrasse. Dort kann man von einem Liegestuhl aus direkt auf das Wasser schauen und bekommt abends ein persönliches Froschkonzert geboten. Zur Entspannung, für Nichtreiter und den kleinen Luxuskick gibt es eine Auswahl zwischen Pool, Sonnenterrasse, Nachtwanderung, Wildtierbeobachtung mit Motorboot
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Schwimmunterricht zu Pferde, das Wasser wird tiefer und tiefer, der Tourleiter achtet auf Krokodile und Schlangen.
ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo Im Baumhaus wartet ein liebevoll hergerichtetes Mittagessen.
Fotos: Heiko Becker, hb-sign, African Horse Back Safari
oder Jeep und Angelausflügen. John Sobey heisst der Mann, der sich immer wieder Neues für seine Gäste einfallen lässt. Der 43-jährige Brite kam 1995 nach Afrika, baute das Macatoo Camp im Nordwesten des Okavango-Deltas und bietet die «African Horseback Safaris» an. John ist ein «Macher», hat «Hummeln im Hintern». Abenteuer, Adrenalinkick und das besondere Etwas sind sein ständiges Ziel. Er weiss um die Einzigartigkeit des Deltas – und das versucht er immer wieder neu zu präsentieren. Die Hälfte des Jahres ist er auf der ganzen Welt unterwegs, während sich seine Mitarbeiter um das Camp kümmern. Er zählt die Vielseitigkeitsprofis Mark Todd, Lucinda Green und Pippa Funnell zu seinem Bekanntenkreis. Eine seiner vielen Ideen hat er schon in die Tat umgesetzt: ein überdimensioniertes Baumhaus – unser Ziel auf einem unserer Ausritte. Die Holzplattform ist auf rund 15 Meter Höhe errichtet. Wer will, kann auf der Plattform übernachten – unter dem Sternenhimmel Afrikas und unmittelbar an einer beliebten Wasserstelle der Tiere. Die Nähe zu den Wildtieren ist charakteristisch für das Macatoo Camp –
oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo Kindheitstraum Baumhaus – mit Blick auf eine Wasserstelle der Wildtiere.
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nicht nur auf den Ausritten, bei denen die Tourleiter versuchen, so dicht wie möglich an die Tiere heranzukommen. Bestes Beispiel: Henry, der Camp-Elefant. Er ist zwar wild, kommt aber regelmässig zu Besuch, um zu fressen oder ein Bad vor unserem Zelt zu nehmen. Als es laut im Geäst kracht, rufe ich den Fotografen: «Schnell! Henry ist wieder da.»
Wer stoppt Henry? Er spaziert durch das Camp, nimmt hie und da einen Happen Zweige. Der Fotograf und ich schleichen hinterher. Sekongo folgt uns zur Sicherheit: «Wir müssen ganz leise sein. Elefanten sehen nämlich nicht so gut, aber hören dafür umso besser.» Also pirschen wir auf Zehenspitzen von hinten an Henry heran. Mein Herz trommelt bis zum Hals, meine Hände sind feucht. Noch nie in meinem Leben war ich so dicht an einem Elefanten. Die lederne Haut seines massigen Körpers ist durchzogen von Striemen und Furchen. Die Beine sind so breit, dass ich mich problemlos dahinter verstecken könnte. Unter meinem Fuss knackt es, aus Unachtsamkeit bin ich auf einen Ast getreten.
Ich halte die Luft an. Henry wendet seinen Kopf – und sieht uns. Seine Ohren klappen bedrohlich nach vorne. Er wirft seinen Rüssel nach oben – und da ist es wieder, dieses Trompeten, das durch Mark und Bein geht. «OK, Leute», wispert Sekongo, «jetzt müsst ihr rennen!» Sagt’s und macht auf dem Absatz kehrt. «Schnell!!!» Ich nehme meine Beine in die Hand und renne. Hinter mir höre ich Henry stampfen und trompeten. Da taucht das Speisezelt vor mir auf. Blitzschnell springe ich hinter die schützende Wand. Schweissgebadet stehe ich da und warte. Mein Herz hämmert, in meinem Kopf rauscht das Blut. Vorsichtig luge ich nach draussen – und kann es kaum glauben: Obwohl Henry problemlos das Zelt niederwalzen könnte, akzeptiert er unser Territorium und lässt von uns ab. Neben mir steht der Fotograf und schnauft: «Wahnsinn! Ich stand fünf Meter von dem Elefanten weg. Das werden die Bilder des Jahrhunderts …!» Ich für meinen Teil bin einfach nur froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Dann doch lieber wieder schwimmen.
AB AUF SAFARI! Die erste Safari – die Tuli Safari (Limpopo Valley Horse Safaris) – wird von Februar bis November durchgeführt. Für die fünf bis sieben Stunden dauernden Ausritte ist mehrjährige Reiterfahrung erforderlich. Die Reisenden fliegen nach Johannesburg, von dort erfolgt ein Transfer zum PontdriftBorder-Grenzposten. Ein Shuttleservice bringt die Touristen ins Two Mashatu Camp. Die Unterkunft besteht aus komfortablen Safari-Zelten. Das Camp ist auch für Nichtreiter attraktiv (Wanderungen, Wildbeobachtungen, Velofahren). Für den Aufenthalt im Okavango-Delta (African Horseback Safari) fliegen die Touristen nach Johannesburg, dann weiter nach Maun und von dort mit einem Charterflug ins Macatoo Camp. Die Safaris werden ganzjährig durchgeführt. Auch hier ist Reiterfahrung zwingend nötig, die Ritte dauern zwischen vier und sieben Stunden. Die Unterkunft besteht aus luxuriösen Zelten mit fliessendem Wasser. Mehr Informationen, Preise und Buchung unter: www.reiterreisen.com
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VORSCHAU/IMPRESSUM
IMPRESSUM
Kavallo
Kavallo 11/2011 erscheint am 3. November
Das Schweizer Pferdemagazin
mit Pferdespiegel www.kavallo.ch
Verlag Jahr & Co. VIP Media Verlag Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil Tel. 055 450 50 60, Fax 055 450 50 61
Der gute Reiter
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Wann ist ein Reiter gut? Wie werde ich ein guter Reiter? Und bin ich es schon? Alle Antworten und ein Test finden Sie in der nächsten Ausgabe.
Chefredaktion Corina Hany Redaktionsadresse Redaktion Kavallo Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil Tel. 055 450 50 60, Fax 055 450 50 61 redaktion@kavallo.ch Freie Mitarbeiter Laura Becker, Angela Bosshard, Sarah Forrer, Ilja van de Kasteele, ManRey (Korrektorat), Claudia A. Meier, Karin Rohrer, Peter Wyrsch Gestaltungskonzept Michael Müller Grafik Kathrin Hefel Tel. 055 450 21 16, kh@kavallo.ch Fotografen Heiko Becker, Karl-Heinz Frieler, Daniel Frischherz, Daniel Good, Tomas Holcbecher, Ilja van de Kasteele, Claudia A. Meier, Karin Rohrer, Thomas Rubel, Valeria Streun, Katja Stuppia, Jacques Toffi Anzeigenverkauf/-verwaltung Saphir Verlagsservice Monika Egli Bahnhofstrasse 16, 5600 Lenzburg Tel. 062 886 11 44, Fax 062 886 11 45 anzeigen@kavallo.ch
Die wahren Cowgirls Ausreiten auf einer Kuh? Geht das? Und worauf muss man sich gefasst machen? Kavallo hat es ausprobiert.
Marketing/Kooperationen Clea Zajc Tel. 055 450 21 15, cz@kavallo.ch Herstellung und Versand AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach Abonnentendienst Jahr & Co. VIP Media Verlag Hauptplatz 5, 8640 Rapperswil Tel. 058 200 55 78, Fax 058 200 55 79 abo@kavallo.ch
Abonnementspreise 11 Ausgaben Schweiz CHF 100.– Europ. Ausland CHF 130.– Europ. Ausland (Luftpost) CHF 191.– © Kavallo, soweit nicht anders angegeben. Reproduktion des Inhalts, ganz oder teilweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Vom Leser verfasste Beiträge können aus redaktionellen Gründen geändert oder gekürzt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen und anderes Material übernimmt der Verlag keine Haftung.
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Die Haftungsfrage Mit Pferden passieren schnell kleine und grössere Unglücke. Doch wer haftet? Eine Juristin weiss Rat.
Der springende Tierarzt Kavallo besuchte den Amateurreiter und Aufsteiger der Saison, Marc Oertly, zu Hause in Solothurn.
Fotos: Thomas Schneider, Valeria Streun, Ilja van de Kasteele, fotolia.com
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