team QUALITÄT IM HOCHBAU HEISST FUNKTION, ÄSTHETIK UND WIRTSCHAFTLICHKEIT
Terminal 1
Im Interview
ERWEITERUNG AM FLUGHAFEN MÜNCHEN
MARKUS BAUER WERNER LANG FLORIAN HUGGER THOMAS RAMPP
BMW
GEMEINSAM AUF HOCHTOUREN Ausgabe 3 | 2017 Ein Magazin der SSF Ingenieure AG
DIE MOLKEREI GROPPER
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14 INTERVIEW MIT BAUGEOLOGE MARKUS BAUER
20 DAS ARCHITEKTURBÜRO LANG HUGGER RAMPP IM INTERVIEW FLUGHAFEN MÜNCHEN WELTOFFEN: TERMINAL 1
18 EINLEITENDER TEXT ......................................................04 HOCHBAU LEISTUNGSSPEKTRUM ..................................................06 MÜNCHEN HANNS-SEIDEL-PLATZ .................................................. 11
08 HERAUSFORDERUNG IT
SCHNELL UND EFFIZIENT VFT-VERBUNDDECKENSYSTEM .................................... 12 LEIPZIG FUNKTURM ................................................................... 13 GEMEINSAM AUF HOCHTOUREN MIT DER BMW GROUP ................................................. 24 VOM WERKSTUDENTEN ZUM PROJEKTLEITER ................................................... 26 EIN TEIL DES EXPO-PAVILLONS 2015 STRAHLT WEITER .......................................................... 27 MUSIKABEND IN DER SSF LOUNGE ..................................................... 30
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QUALITÄT IM HOCHBAU LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, LIEBE PARTNER UND KUNDEN, wenn SSF Ingenieure Fertigungshallen für große Industriekunden plant und baut, gehen am Schluss mit „Inbetriebnahme“ Produkte in Serie. Das entsprechende Bauwerk ist und bleibt ein Unikat – auch wenn modular und mit hohem Vorfertigungsgrad konzipiert wurde. Ob es die Gestaltungswünsche des Bauherrn sind, differenzierte Gebäudeanforderungen oder die Baustelle selbst und die Vor-OrtZusammenarbeit mit den einzelnen Partnern: Bauen ist immer einmalig. Im aktuellen SSF-Teammagazin möchten wir Ihnen eine Auswahl unserer SSFHochbau-Solitäre vorstellen. Von der digitalen Planung mit BIM am Hanns-SeidelPlatz in München (S. 11) bis zum Anbau mit Umkleiden, Büros und einer neuen Kan tine in der Großmolkerei Gropper (S. 28) – in den Bearbeitungsgruppen geht es stets darum, der Einzigartigkeit jeder Baumaßnahme gerecht zu werden. Mit Blick auf die vielen Besonderheiten und Anforderungen meistern unsere Spezialisten auch individuellen Herausforderungen unserer Bauprojekte. Und zwar gemeinsam als Team. Deshalb steht – ganz im Sinne unseres Magazintitels – auch das Thema Zusammenarbeit in der SSF Gruppe und in den Niederlassungen wieder im Zentrum dieses Hefts. Mit Werkstudenten und Jungingenieuren im Haus haben wir zum Beispiel über Projekterfahrungen, Masterarbeiten und Zukunftsvorstellungen gesprochen (S. 26). Markus Bauer aus dem Baugeologischen Büro Bauer in der SSF Gruppe (S. 14) und die Architekten von Lang Hugger Rampp (S. 20), am Stammsitz in München unsere Kooperationspartner von nebenan, haben uns in den Interviews nicht nur von ihrem Arbeitsalltag erzählt, sondern auch vom gemeinsamen Erfolg des integralen und partnerschaftlichen Austauschs. Freuen Sie sich gemeinsam mit uns auf diese Ausgabe unseres SSF-Teammagazins. Es ist sozusagen für sich ein Unikat, aber wir produzieren es für Sie in Serie. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Vorstandsvorsitzender Christian Schmitt
VORSTAND ANTON BRAUN Jahrgang 1966 Dipl.-Ing., TU München Seit 1992 im Unternehmen
CHRISTIAN SCHMITT Jahrgang 1966 Dipl.-Ing., TU München Seit 1996 im Unternehmen
HELMUT WOLF Jahrgang 1962 Dipl.-Ing., FH München Seit 1988 im Unternehmen
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HOCHBAU – MOTOR DER WIRTSCHAFT UND SPIEGEL DES KULTURELLEN WILLENS UNSERER ZEIT Wer baut, erschafft und verändert: unser Arbeiten, unser Umfeld und unser Leben. Deshalb ist Bauen immer komplex und anspruchsvoll. DEUTSCHER PAVILLON, EXPO 2015, MAILAND Tragwerksplanung des Gebäudes, der Fassaden, des Membran- und Ausstellungsbaus durch SSF Ingenieure
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Mit einem Marktvolumen von rund 221 Milliarden Euro in 2016 ist der deutsche Hochbau bereits das dritte Jahr in Folge gewachsen. Rechnet man die Bauinvestitionen im Tiefbau dazu, ergeben sich an die 330 Milliarden Euro: ein Zehntel des deutschen Bruttoinlandproduktes. 64 Prozent davon entfallen auf den Schwerpunkt im Baugewerbe, die Planung und Realisierung (Quelle: Hochbauprognose 2017, OC & C Strategy Consultants). Beeindruckende Zahlen und eine besondere Herausforderung für Architekten, Ingenieure, Geologen, Tragwerksplaner, die Spezialisten der Technischen Gebäudeausrüstung, Verkehrsplaner, Landschaftsplaner, Sonderfachleute sowie Bauunternehmer und Handwerker. All diese Fachdisziplinen erleben eine enorme Dichte, in der man aufeinander angewiesen ist, sowohl in Konzeption, Planung und Umsetzung. Anspruchsvolle Architektur und komplexe Geometrien be dingen eine immer intelligentere Versorgungs- und Gebäudetechnik. Aber auch schnellere Produktionsprozesse, kürzere Lieferketten und maximale Flexibilität gehören ebenso wie Lean Management, Industrie 4.0 oder digitales Planen und
Bauen zu den spannenden Aufgaben der Zukunft. Anforderungen, die nur ein aufeinander eingespieltes, erfahrenes und aufgeschlossenes Team im interdisziplinären Dialog meistert. Ausnahmslos steht dabei im Vordergrund, indivi duell und genau auf Bedarf und zukünftige Nutzung abgestimmt zu bauen – in Synergie mit Funktionalität, Ästhetik, Qualität und Rentabilität. Die Teams von SSF Ingenieure ergänzen sich in ihren Dis ziplinen additiv und interdisziplinär, offen und ohne Silo denken. Ob Städtebau, Kultur-/Industrie- oder Verkehrs bauten – SSF Ingenieure stellt sich den besonderen Anforderungen von Bauwerken an Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Konstruktion und technische Ausstattung. Das Projektportfolio der SSF Ingenieure umfasst Bahnhöfe, Flug häfen (S. 18), Industrie- und Fertigungsanlagen (S. 24) sowie anspruchsvolle Gewerbe-, Büro- oder Verwaltungsgebäude (S. 28). Aber auch Sonderprojekte wie der Funkturm in Leipzig (S. 13) oder der deutsche Expo-Pavillon in Mailand (S. 27) gehören zum Aufgabengebiet des Unternehmens. Von der Bedarfsanalyse oder einer geologischen Standortbewertung über Konzeption sowie Planung bis hin zum lückenlosen Projekt- und Baumanagement stehen SSF Ingenieure für umfassende und überzeugende Leistung im Sinne seiner Bauherren. Die Auseinandersetzung mit hocheffizienten, wirtschaftlichen sowie zukunftsorientierten Baumaterialien und -methoden gehört ebenso selbstverständlich zum Arbeitsalltag wie die Themen Nachhaltigkeit, Kommunikation und Informationstechnik. Mit Visionen, Innovationen und Leidenschaft meistern SSF Ingenieure die Herausforderungen der modernen Bauwelt – und gestalten damit nicht nur unser Umfeld und den strukturellen Wandel, sondern immer auch ein bisschen unsere gemeinsame Zukunft.
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Durchführungsgesellschaft: Messe Frankfurt Exhibition GmbH Objektplanung: SCHMIDHUBER, München Planungszeitraum: 2014 – 2015 Bauausführung: 2014 – 2015 Bruttogrundfläche: ca. 4.000 m² Leistungen: –– Tragwerksplanung § 51 HOAI (2013) Lph 1 – 6
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HOCHBAU KONSTRUKTIONEN FÜR INDIVIDUELLE BEDÜRFNISSE
Abriss | Entsorgung
Nutzungsänderung | Umbau | Modernisierung
Wartung | Unterhalt | Instandhaltung
Betrieb
NUTZUNG Inbetriebnahme
VOB-Abnahme
Objektüberwachung | Bauoberleitung Lph 8 | Örtliche Bauüberwachung | Ingenieurtechnische Kontrolle
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LEISTUNGSSPEKTRUM ANFORDERUNGEN BAUHERR
Bedarfsanalyse
PLANUNG Grundlagen | Randbedingungen | Zwangspunkte Planungsphasen Lph 1 – 5 aller erforderlichen Gewerke Schnittstellen- und Plausibilitätskontrollen Schnittstellenkoordination | Kostenschätzung und -berechnung; Kostenkontrolle der weiteren Arbeitsschritte Vorbereitung der Vergabe – Lph 6 Bekanntmachung Angebotsfrist Bieter Mitwirkung bei der Vergabe – Lph 7/Vergabe Aufklärungsgespräche
REALISIERUNG Bauausführung Änderungsmanagement
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HERAUSFORDERUNG IT Wer heute an einem Computer-Arbeitsplatz sitzt, weiß wie wichtig funktionierende Programme oder eine reibungslose Verbindung ins Internet sind. Die Schnittstelle, an der Rechner, Software und Netzwerk zusammenlaufen, ist deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Berufswelt – selbstverständlich auch bei SSF Ingenieure. DIGITALISIERUNG IST PROGRAMM Eine der wichtigsten „Baustellen“ für die IT ist der Datenaustausch mit den Netzwerk- oder Planungspartnern, sowohl intern als auch extern. „Selbst wenn alle Projektbeteiligten Zugang zu den relevanten Daten haben und somit auf aktu ellem Planungsstand sind, bleibt ein kontinuierlicher Austausch der Schlüssel für die erfolgreiche Zusammenarbeit“, betont Dietrich Sundmacher. „Viele Programme greifen jedoch nicht auf eine gemeinsame Datenbasis zu“, erklärt er weiter, daher muss bei gravierenden Änderungen in der Pra-
xis mitunter sogar ein völlig neuer Plan erstellt werden. Eine Problematik, die greifbar wird, wenn man sich die Vielzahl der digitalen Planungsmöglichkeiten vergegenwärtigt. Das übliche CAD, CAE (Computer Aded Engineering), CAM (Computer Aided Manufacturing), GIS (Geo-Informationssysteme) oder CDE (Common Data Environment) und ETL (Extract Load Transform) sind nur die gängigsten Oberbegriffe. Bei Infraworks, Revit, Civil 3D, Solibri oder Desite handelt es sich um einige von vielen Software-Varianten. In ihrer Gesamtheit
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3D-ANSICHT DES PROJEKTES AM MÜNCHNER HAUPTBAHNHOF Statische Nachrechnung des Bestandstragwerks und Instandsetzung der Oberlichtverglasung der Gleishalle
geben sie den Rahmen für die Transformation in die digitale Welt der BIM-Methode vor. Einer Welt, in der alle planungsrelevanten Informationen und Prozesse konsequent modellbasiert und attribuiert erfasst werden. So wird auch im Infrastrukturbereich die Bearbeitung mit Revit durch weitere Programme ergänzt. Verkehrswege folgen beliebigen Trassen in Lage und Höhe, also in Kurven oder Klothoiden mit entsprechender Querneigung, die für
sich genommen mehrfach gekrümmte Raumkurven dar stellen. Dynamo ist dafür derzeit das Planungstool der Wahl und überführt die Trasseninformationen an Revit. Mit Letzterem ist es jedoch nicht möglich, den Längsschnitt einer Brücke in Kurve zu erzeugen – dafür müssen die Daten wiederum an Dynamo oder Civil 3D übergeben werden. Der Austausch verdeutlicht den interaktiven Prozess, der auch das kollaborative Prinzip eines BIM-Prozesses mit der Bearbeitung an und in unterschiedlichen Teilmodellen sowie den
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ständigen prozessorientierten Dialog mit dem Gesamt- oder Zentralmodell über Synchronisation und Änderungsinformationen widerspiegelt. Sich in die vielen verschiedenen Programme einzuarbeiten, die Vorteile der jeweiligen Anwendung für den planerischen Einsatz zu identifizieren und diese dann in der Gesamtschau eines qualitätsgesicherten und effektiven digitalen Planungsprozesses vorteilhaft einzusetzen, verlangt sowohl vom IT/BIM-Koordinationsteam als auch von den Kollegen im operativen Bereich entsprechendes technisches, planerisches und BIM-basiertes Know-how. „Nur eine der Herausforderungen, der wir uns bei SSF Ingenieure seit Langem stellen. Wir sorgen nicht nur dafür, dass sich alle auf unsere IT verlassen können. Wir sind auch aktiv beteiligt am Transformationsprozess in die digitale Planungs- und Bauwelt: aktive Wertschöpfung für unser Unternehmen“, fasst Dietrich Sundmacher zusammen. MIT BIM IM VORTEIL BIM ist laut Dietrich Sundmacher kein Modell oder Programm, sondern vor allem ein Prozess: BIM beschäftigt sich mit der reibungslosen Abwicklung von verschiedenen abhängigen Projektschritten. BIM definiert Ziele und betrachtet nicht nur das Projekt, sondern das komplette Umfeld. Damit ist BIM digital angewendetes Projektmanagement.
VISUALISIERUNG DER GLEISHALLE DES HAUPTBAHNHOFS MÜNCHEN aus der Perspektive der Bahnsteige
VISUALISIERUNG DES SCHNITT STELLENBAUWERKS am Hanns-Seidel-Platz
Auftraggeber: BHB Bauträger GmbH Bayern Auftragnehmer: SSF Ingenieure AG und Peter Bohn + Assoziierte GmbH In der Nordost-Ecke des Quartiers an der Kreuzung Thomas-Dehner-Straße/ Hanns-Seidel-Platz (Busbahnhof) befinden sich die U-Bahn-Ausgänge der U5 bzw. U7, „Neuperlach Zentrum“. Die Baumaßnahme sieht einen Umbau des südöstlichen Zugangs zur U-Bahnstation mittels eines neuen Schnittstellenbauwerks sowie die Anbindung einer neuen, daran angeschlossenen Sperrengeschossebene, dem sogenannten „Tiefhof“, an die umliegenden Neubauquartiere vor. Planungszeitraum: Juni 2017 – Mai 2018 Bauausführung: Juni 2018 – Sept. 2019 Leistungen Generalplaner: –– Objektplanung § 43 HOAI (2013), Lph 1 – 9 –– Tragwerksplanung § 51 HOAI (2013), Lph 1 – 6
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DIGITALE PLANUNG MIT BIM AM HANNS-SEIDEL-PLATZ IN MÜNCHEN „Unsere BIM-Visualisierungen haben nicht nur die Ansprechpartner der Stadt überzeugt, sondern auch den Investor und die Öffentlichkeit“, erzählt Matthias Scholz, Gruppenleiter internationale Projekte bei SSF Ingenieure in München. Das Kommunal- und Planungsreferat hatte SSF Ingenieure und die Architekten Peter Bohn + Assoziierte als Planungsgemeinschaft mit der Planung der so genannten „Perlach Plaza“ beauftragt. Sie g ehört zum Großprojekt am Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach, wo ein attraktives neues Stadtteilzentrum entstehen wird – mit einem Sozialbürgerhaus, Geschäften und Wohnungen ebenso wie mit einer rund 4.700 m² großen öffentlichen Grünfläche. Für Matthias Scholz ein hochkomplexes Infrastruktur-Projekt der Stadt München und privater Investoren, das SSF Inge nieure in BIM (Building Information Modeling) umsetzt. Diese Planungsmethode bildet nicht nur die Grundlage eines transparenten Projektdialogs, sondern erlaubt auch ein ganzheitlich digitales Planungsmanagement. BIM veranschaulicht komplexe Geometrien und erlaubt über Navisworks eine komplette Bauablaufsimulation. Außerdem können dem 3DModell die Faktoren Zeit und Kosten zugeordnet werden – daraus resultieren Planungssicherheit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
HIER ZEIGT BIM SEINE STÄRKEN Mit dem BIM-Modell für das Projekt Hanns-Seidel-Platz hat die Planungsgemeinschaft zunächst eine Machbarkeits studie vorgelegt und die Erschließung sowie Vernetzung des Areals auf verschiedenen Ebenen von der U-Bahn aus geplant. DieseBIM-Bebauungsplanung ist bereits abgeschlossen. Sie umfasst nicht nur die U-Bahn mit Tief- und Sperrengeschoss, sondern auch alle Straßen oder Kanäle. Genau das sei die Stärke des BIM-Verfahrens, bestätigt Matthias Scholz. Denn BIM liefere eine Darstellung der Gesamtsituation und sorge für Datentransparenz. Auf die Modelle und Dokumente des BIM-Datensatzes greifen alle Planungsbüros sowie Bauherr und Investor über die webbasierte Plattform Autodesk BIM 360 zu. Ein planungsinterner Richtlinienkatalog, den SSF Ingenieure für die Beteiligten erstellt, regelt dabei die reibungslose Zusammenarbeit. Auch die Genehmigungsbehörden in den Datenaustausch mit einzubeziehen, ist eines der Ziele, an dem man noch arbeite, so Matthias Scholz, der sämtliche BIM-Umsetzungen bei SSF Ingenieure von Anfang an begleitet hat. Die Aus führungsplanung aber, die im nächsten Schritt ansteht, ist für das SSF-Team nach Jahren des erfolgreichen Einsatzes für Infrastrukturprojekte durchaus BIM-Routine.
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SCHNELL UND EFFIZIENT: DAS VFT-VERBUNDDECKENSYSTEM Die so genannte Verbundbauweise zeichnet sich nicht nur durch einen material- und beanspruchungsgerechten Einsatz der Werkstoffe aus, sondern vor allem durch ihre besondere Baueffizienz. VFT steht dabei für Verbund-Fertigteil-Träger, die als vorgefertigte Module aus Beton und Stahl direkt vor Ort montiert werden. Schon vor gut zehn Jahren hat SSF Ingenieure die geschweißten und mit Fertigbeton ergänzten Stahlträger im Brückenbau entwickelt und das Verfahren seither unter anderem mit der VFT-WIB Bauweise optimiert. So ist auch das VFT-Verbunddeckensystem heute die Weiterentwicklung eines bewährten Verfahrens. Es ermöglicht die wirtschaftliche Überbrückung großer Stützweiten: Ob in Industrie- und Produktionsbetrieben oder für Gewerbe- und Bürohäuser – es kommt überall dort zum Einsatz, wo flexible Nutzungen und zukünftige Umnutzungen zu berücksichtigen sind. „Bei VFT-Verbunddecken drehen wir das Brückenbausystem um. Wir haben den Stahlträger oben und die Betonplatte unten“, erklärt Günter Seidl, der die Gruppe Anwendungsentwicklung der SSF Ingenieure in Berlin leitet. Der Stahlträger widerstehe hohem Druck bei relativ leichtem Gewicht und die Betonplatten würden nochmals vorgespannt und damit beide Materialien optimal ausgenützt so der Innova
tionsprofi weiter. Auf der statisch-konstruktiven Seite argumentiert er darüber hinaus mit dem ressourcenschonenden Materialeinsatz der Bauweise. Der größte Vorteil des Systems aber ergibt sich aus der Vorfertigung im Fertigteilwerk. Hier wird vor- bzw. parallel produziert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Witterungs unabhängigkeit beim Betonieren und in der mehrwöchigen Nachbehandlung (im Werk) – und auf der Baustelle eine enorme Zeitersparnis. Hier kommt man gerade im innerstädtischen Bereich bei der Montage sogar ohne Kran aus, weil die Fertigteile großflächig, aber vergleichsweise leicht sind. In diesem Zusammenhang ist auch Carbon Concrete Composite als nachhaltige und effektive Materialneuheit interessant. Sie bietet zusätzliche Einsparungen in der Deckenhöhe und noch geringeres Gewicht. „Schnelle Bauzeit bei nur geringfügig höheren Kosten“, resümiert deshalb auch Ferdinand Tremmel, der zusammen mit Günter Seidl und seinem Team die Entwicklungsidee der VFT-Verbunddecke für seinen Kunden von Anfang an begleitet hat.
GRAFIKEN: Unten: Querschnitt Verbundplatte, Links: Hauptträger Stützenbereich, Rechts: Hauptträger Feldbereich
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VOM TURMBAU IN LEIPZIG Der Funkturm in Leipzig ist in nur sechs Monaten und damit in Rekordzeit gebaut worden. Mit 191 m ist er das höchste Bauwerk im Stadtgebiet und einer der imposantesten für funktechnische Zwecke errichtete freistehende Stahlgitter mast in Deutschland. Drei Superlative, die von der Einzigartigkeit eines Bauwerks erzählen, für das SSF Ingenieure nicht nur die Objekt- und Tragwerksplanung übernommen hat, sondern auch die technische Ausrüstung und Freianlagenplanung. 360 m 3 Stahl beton waren für das Fundament im Boden versenkt worden. Die 170 m hohe und 190 t schwere Gitterkonstruktion, die laut Gestaltungsbeirat der Stadt nicht zu dominant sein sollte, wurde in einzelnen Ebenen mithilfe eines mobilen Spezialkrans montiert. Der 21 m lange Antennenschaft mit Blitzfangkorb konnte in dieser Höhe nur per Hubschauber aufgesetzt werden – ein Einsatz, den SSF Ingenieure in Absprache mit dem Flughafen Leipzig/Halle vorbereitet hat. „Wegen der wechselnden Windgeschwindigkeiten brauchte es mehrere
recht spektakuläre Anläufe. Aber das Flugteam hat das mit großer Gelassenheit gemeistert“, erzählt Andreas Danders, seit 1991 Niederlassungsleiter in Halle. Der Bauherr Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) präsentiert mit dem Stahlriesen ein neues Wahrzeichen der Stadt. Und Leipzig freut sich nicht nur über seinen kleinen Eiffelturm – sondern seitdem auch über Digitalradio und -fernsehen.
Bauherr: DFMG Deutsche Funkturm GmbH Höhe: 191 m Planungszeitraum: 2012 – 2013 Fertigstellung: 2016 Leistungen: –– Objektplanung § 43 HOAI Lph 1 – 3, 6 –– Tragwerksplanung § 51 HOAI Lph 1 – 3, 6 –– Freianlagen § 39 HOAI Lph 1 – 3, 6
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TIEFGRÜNDIGE UNTERSTÜTZUNG Markus Bauer leitet das Baugeologische Büro Bauer in der Domagkstraße. Mit SSF Ingenieure arbeitet sein Team seit zwölf Jahren erfolgreich zusammen.
MARKUS BAUER Diplom-Geologe (TUM) Jahrgang 1963; 1991 Diplom-Geologe, TU München; 1991 – 1996 Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine, Angewandte und Ingenieur-Geologie, TU München; 1996 – 1998 Wissen schaftlicher Mitarbeiter am GLA Rheinland-Pfalz, Abteilung Ingenieurgeologie; 1998 Gründung Baugeologisches Büro Bauer; seit 2005 Geschäftsführender Gesellschafter Baugeologisches Büro Bauer GmbH; Mitglied des AK 4.3, Aus- und Fortbildung in der Ingenieurgeologie der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT); Gründungsobmann des AK 4.13, Ingenieurgeologische Baugrundmodelle der DGGT; Mitglied des AK Energetische Infrastruktur der Bayerischen Ingenieurekammer Bau; Träger des 2. Dan, traditionelles Taekwon-Do, System Kwon, Jae-Hwa
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Magazin: Herr Bauer, Sie kommen direkt vom Taekwon-Do? Markus Bauer: Ja, dank der Unterstützung des Vorstands bieten wir das drei Mal die Woche in der Mittagspause an. Es geht um das Thema Mitarbeitergesundheit, darum, sich als Ausgleich zum Schreibtischjob zu bewegen, und sich über die Arbeit und die Gruppen hinaus auszutauschen. M: Ich schätze, Ihr Beruf als Baugeologe erfordert eine ebenso große Leidenschaft wie Ihr Sport? B: Meine Leidenschaft für diesen Beruf ist gewachsen. Ich bin während meines Studiums der Geologie in die Ingenieurund Baugeologie „hineingerutscht“ und habe Feuer gefangen. Der besondere Reiz meines Spezialgebiets liegt in der Verbindung von Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaft.
» Meine Leidenschaft für diesen Beruf ist gewachsen.
Ingenieur auf sein Bauwerk. Der Geologe denkt in vier Dimensionen, also mit Blick auf den Faktor Zeit. Wir fragen uns, wie der Boden zu dem geworden ist, was wir vorfinden, aber auch, wie er sich in den nächsten hundert Jahren ent wickeln wird. M: Aber es gibt die entscheidenden Schnittstellen. B: Genau, zum Beispiel das Fundament. Es ist dazu da, die Lasten des Bauwerks, die durch dessen Gewicht und Konstruktionsart erzeugt werden, in den Boden einzuleiten. Wenn dies nicht möglich wäre, würde der Bau versinken. Diese Schnittstelle ist nicht nur physisch da, sondern eben auch bei der Bearbeitung. Ich brauche einen Ingenieur, der sagt, wie viele Lasten in den Boden gebracht werden. Der Geologe wiederum sagt, wie viel Last der Grund aufnehmen kann. M: Das heißt, SSF Ingenieure und das Baugeologische Büro Bauer ergänzen sich.
M: Trotzdem sind das zwei Disziplinen, die nicht unbedingt eine Sprache sprechen.
B: Wir sind ein eingespieltes Team, ja. Das ist es, was uns auszeichnet und unseren Auftraggebern einen entscheidenden Mehrwert liefert. Wir haben sämtliche Kompetenzen im Haus, wir pflegen den persönlichen Kontakt, und es gibt kurze Wege. Das heißt, wir haben kaum Reibungsverluste.
B: Ja. Der Geologe qualifiziert. Er beschreibt. Der Bauingenieur möchte Zahlen. Der Geologe schaut auf den Boden. Der
M: Außerdem arbeiten Sie schon viele Jahre erfolgreich zusammen.
Markus Bauer
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LINKS Baugrube am Rotkreuzplatz 1 in München RECHTS Markus Bauer, Baugeologe mit Leidenschaft und gewinnendem Lächeln
» Es gibt eine Karikatur zum Schiefen Turm von Pisa. Auf dem Plan ist er gerade, und darunter steht: „Wir können wirklich 700 Lire sparen, wenn wir auf ein Bodengutachten verzichten?“ Markus Bauer
B: Ich habe mein Büro 1998 gegründet. 2003 wurden wir von SSF Ingenieure als Generalplaner für den Transrapid, gefragt, ob wir das Los geotechnisch begleiten würden. Das Projekt wurde allerdings gar nicht realisiert.
Karikatur zum Schiefen Turm von Pisa. Man sieht den Plan mit einem geraden Turm, und darunter steht: „Wir können wirklich 700 Lire sparen, wenn wir auf ein Bodengutachten verzichten?“ (lacht)
M: Aber Sie haben sich gefunden.
M: Welche planungstechnischen Details liefert so ein Bodengutachten?
B: Genau. Die Zusammenarbeit war sehr gut. Und ich möchte fast sagen, dass wir uns verliebt haben. Deshalb haben wir 2005 geheiratet (schmunzelt): Wir haben eine GmbH gegründet und sind in gemeinsame Räumlichkeiten gezogen. M: Wie sieht die Zusammenarbeit heute aus? B: Wünschenswert wäre es, schon mit dem Projektstart an einem Tisch zu sitzen. Dies ist aber leider nicht der Regelfall. Und das liegt nicht an SSF, sondern an den Auftraggebern. Generell wird das Thema Boden ein wenig unterschätzt und vernachlässigt. Aber jeden Euro, den man frühzeitig in eine Erkundung steckt, spart man nachher tausendfach ein. Ich denke, das ist der Grund, warum manche Dinge tatsächlich scheitern. M: Das heißt? B: Das heißt natürlich nicht, dass deutsche Großprojekte scheitern, weil man kein ordentliches baugeologisches Gutachten hatte. Aber sie verteuern sich enorm. Es gibt eine
B: Das ist unterschiedlich. In geotechnischen Berichten für ein Bauwerk, das SSF plant, geht es um allgemeine Parameter, zum Beispiel für die Gründungen. Und es geht um Optimierungen: ein Bauwerk schlank und sicher machen oder Zwangspunkten aus dem Weg gehen. Gemeinsam suchen Tragwerksplaner und Baugrundgeologe eine optimale Lösung. M: Das klingt nach großem gegenseitigen Vertrauen. B: Ein anderer wichtiger Aspekt ist, dass wir voneinander lernen. Wir sind keine Tragwerksplaner, aber wir verstehen, worum es geht. Gemeinsam arbeiten wir daran, wirtschaft liche und standfeste Bauwerke zu errichten.
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WELTOFFEN: TERMINAL 1 ERWEITERUNG AM FLUGHAFEN MÜNCHEN
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Um den wachsenden Flugverkehr auch in Zukunft reibungslos bewältigen zu können und ein attraktives Drehkreuz für Verbindungen in alle Welt zu bleiben, erweitert der Flughafen München den Terminal 1 um einen neuen Non-Schengen-Flugsteig. Der Entwurf sieht einen kompakten und flexiblen Flugsteig vor, der auch nach Fertigstellung unkompliziert an sich verändernde Anforderungen angepasst werden kann. Die reduzierte, bewusst zurückgenommene Architektur des rund 75.000 m2 großen Flugsteigs orientiert sich an den bestehenden Gebäuden des Flughafens und überführt deren zentrale Gestaltungselemente in eine moderne Formen sprache. Der über 320 Meter lange, transparente Flugsteig, an dem auch zwei Airbus-A380 -Positionen vorgesehen sind, ragt als homogener Baukörper aus dem bestehenden Terminal 1 hervor und ruht dabei auf einem zurückspringenden Sockel über dem umliegenden Rollfeld. Durch seine verglaste Außenfassade wirkt der Pier insbesondere bei Einbruch der Dunkelheit immateriell und schwerelos und ermöglicht bereitsaus dem Flugzeug spannende Einblicke ins Gebäude innere für alle ankommenden und abreisenden Fluggäste. Durch den Zusammenschluss der vier Büros SSF Ingenieure, Schüßler-Plan, slapa oberholz pszczulny architekten und JSK Pszczulny & Rutz Architekci, die als ARGE die General-
VISUALISIERUNG DER ERWEITERUNG TERMINAL 1 am Flughafen München, Außenansicht (links) und Innenansicht des Kerngebäudes (rechts)
planung ausführen, entsteht ein fachübergreifendes Expertenteam aus erfahrenen Architekten, Bauingenieuren und Fachplanern. Die von Beginn an enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Projektbeteiligten garantiert eine professionelle Projektabwicklung in allen Leistungsphasen des Bauvorhabens.
Standort: Flughafen München Bauherr: Flughafen München GmbH ARGE: SSF Ingenieure, Schüßler-Plan, sop architekten, JSK Architekci BGF: ca. 80.000 m2 gesamt, einschließlich Bestandsumbau Fertigstellung: voraussichtlich 2022 Leistungsphase: 1 – 8, Generalplanung Wettbewerb: Internationaler Teilnehmerwettbewerb
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IM DIALOG WIR HABEN MIT DEM ARCHITEKTURBÜRO LANG HUGGER RAMPP (LHR) ÜBER DEN ERFOLG INTEGRALER ZUSAMMENARBEIT GESPROCHEN.
LANG HUGGER RAMPP ARCHITEKTEN Florian Hugger, Thomas Rampp, Werner Lang im Gespräch mit Astrid Schön
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PROF. DR.-ING. WERNER LANG M. Arch. II (UCLA) – Architekt BYAK Partner und Gesellschafter LHR
Jahrgang 1961; 1985 – 1986 Architectural Association, London; 1988 Diplom an der TUM, München; 1990 Master of Architecture University of California, Los Angeles; 2001 – 2007 Architekturbüro Werner Lang, München; seit 2006 Partner und Gesellschafter im Architekturbüro Lang Hugger Rampp, München; 2009 – 2010 Direktor des „Center for Sustainable Development“an der University of Texas, Austin; 2008 – 2010 Professor für Nachhaltiges Bauen an der University of Texas, Austin; seit 2010 Direktor des Oskar von Miller Forum, München; seit 2010 Professor für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen TUM, München
FLORIAN HUGGER Dipl.-Ing. (Univ.), Architekt Geschäftsführender Gesellschafter LHR Jahrgang 1973; 1993 – 1999 Architekturstudium an der TUM, München; 2001 – 2006 Wissenschaftlicher Assistent Lehrstuhl für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung, TUM, München; 2003 Wissenschaftlicher Assistent für zeitgenössische Architektur an der University of Oulu; 2000 – 2006 Gesellschafter des Architekturbüro Hugger und Rampp, München; seit 2006 Geschäftsführender Gesellschafter der ediundsepp Gestaltungsgesellschaft mbH und Lang Hugger Rampp GmbH Architekten, München
Magazin: LHR und SSF Ingenieure blicken auf eine langjährige Partnerschaft zurück. Rampp: Ja, es gibt da eine interessante Vorgeschichte. Denn Florian Hugger und Victor Schmitt haben sich im Herbst 2000 im Schwabinger Krankenhaus kennengelernt. Sie lagen als Patienten im selben Zimmer. Kurze Zeit später hat Victor Schmitt die Zusammenarbeit für eine Brücke am Leuchtenbergring angefragt. Die war so erfreulich, dass wir uns danach noch stärker zusammenschließen wollten. Und da im Bürohaus der SSF Ingenieure Räumlichkeiten frei waren, sind wir dort eingezogen. M: Sie waren also schon vor Ihrer Zeit in der Domagk straße Partner und Nachbarn. Lang: Ja, die Gründung der LHR und der Umzug ins Bürohaus der SSF Ingenieure waren 2006 fast zeitgleich. Die räumliche Nähe hat auch zu einer fachlichen und inhaltlichen Nähe geführt, die beide Seiten gesucht haben. M: Und von der beide Seiten nach wie vor profitieren? L: Man kann sagen, dass wir Architekten durch den Austausch unheimlich viel gelernt haben. Und das ist natürlich auch umgekehrt so (schmunzelt). M: Gemeinsam arbeiten und lernen im interdisziplinären Dialog also. R: LHR versteht Architektur schon immer als etwas Integrales. Tragwerk und Architektur müssen zusammenspielen – auf eine logische und verträgliche Art. In Zukunft werden die Anforderungen noch viel komplexer werden. Da braucht es die enge Zusammenarbeit.
» Entscheidend sind Respekt und Vertrauen. THOMAS RAMPP Dipl.-Ing. (Univ.), Architekt Geschäftsführender Gesellschafter LHR Jahrgang 1974; 1993 – 1999 Architekturstudium an der TUM, München; 1999 – 2000 Herzog + Partner, München; 2000 – 2001 Architekturbüro Sepp Rampp BDA , Krumbach; 2001 – 2006 Wissenschaftlicher Assistent Lehrstuhl für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung, TUM, München; 2000 – 2006 Gesellschafter des Architekturbüro Hugger und Rampp, München; seit 2006 Geschäftsführender Gesellschafter der ediundsepp Gestaltungsgesellschaft mbH und Lang Hugger Rampp GmbH Architekten, München
Thomas Rampp M: Sie sehen sich mit SSF Ingenieure beim Planen und Bauen als Team. R: Ja, wir sehen den Tragwerksplaner als unseren Partner. Und für SSF Ingenieure als Generalplaner ist es selbstverständlich, dass jemand auf die Gestaltung schaut. SSF Ingenieure und LHR teilen die Erwartung an ein gutes Gebäude, bei dem es immer um Gestaltung, Standsicherheit und Nutzhaftigkeit geht. L: Entscheidend ist aber auch, dass unsere Zusammenarbeit von Anfang an von großem Respekt geprägt war. Das erste Bauwerk für uns als Anfänger war das ICE-Ausbesserungswerk. Ein riesiges Projekt in Volumen und technischem
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nspruch. Als Architekten waren wir dabei voll anerkannt. A Wir wurden gefragt und gehört, obwohl wir noch nie für die Deutsche Bahn gebaut hatten – im Gegensatz zu SSF Ingenieure. Und das hat uns natürlich dazu angespornt, dem Vertrauensvorschuss auch wirklich gerecht zu werden. M: Ich finde es eine schöne Vorstellung, dass dieser Vertrauensvorschuss auf einem gemeinsamen Kranken hausaufenthalt der Geschäftsführer gründet. L: Ja, das Signifikante ist tatsächlich dieses sehr persönliche Moment unserer gemeinsamen Historie. Darüber hinaus decken sich unsere Ziele und Wertvorstellungen. Wir haben, lange bevor der Begriff Nachhaltigkeit in aller Munde war, von anständigem und ehrlichem Bauen gesprochen. Und wir erleben dabei ein echtes Pendant. Das fängt beim Umgang der Kollegen bei SSF Ingenieure mit den eigenen Mitarbeitern an. Man merkt: Hier stehen die Menschen im Vordergrund. M: Und wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Ingenieur und Architekt heute konkret aus? L: Im klassischen Hochbau entwirft der Architekt und bestimmt Raumaufteilung und Gestaltung. Danach kommt der Bauingenieur ins Spiel, manchmal sogar erst nach der Genehmigungsplanung. Die Chance, von Anfang an Optimierungen vorzunehmen, zum Beispiel das richtige Material möglichst effizient einzusetzen, ist dann aber schon fast nicht mehr gegeben. Deshalb sind LHR und SSF Ingenieure von Anfang an im Dialog.
» Für eine Brücke haben wir eine Ausschreibung deshalb gemeinsam gewonnen, weil wir das stimmigste Konzept hatten.
Florian Hugger M: Steht nicht auch der Bauherr als wichtiger Ent scheider mit am Anfang des Projektprozesses? L: Der Bauherr ist gerade im Hochbau das alles entschei dende Element. R: Gerade für den Bauherrn, aber auch für uns, ist es eine extrem positive Erfahrung, wenn die Fachdisziplinen von Anfang an zusammenwirken. Egal, ob für die Deutsche Bahn oder für BMW, gemeinsam zeigen wir dem Bauherrn, dass wir von Beginn an integral denken und dass dabei ein Mehrwert für ihn entsteht. Hugger: Und mehr zu bekommen, motiviert den Bauherrn. Denn wenn er von beiden Seiten intensiv inhaltlich betreut wird, ergibt sich auch eine Dynamik, die ein Projekt positiv weitertragen kann. Es ist der Dialog, der nicht selten zu einer neuen Sichtweise führt. L: Der Bauherr ist wie ein Patient, der zum Arzt geht. Er stellt sich die Frage, ob er gut aufgehoben ist. Wenn der Bauherr merkt, dass die Disziplinen ineinandergreifen und gut mitein ander kommunizieren, gibt ihm das Sicherheit, was Kosten und Bauzeit angeht. M: Hier spielt auch der Begriff Nachhaltigkeit eine Rolle, denke ich. Prof. Lang, Sie leiten das Zentrum für nachhaltiges Bauen an der Technischen Universität München. Aber Nachhaltigkeit kann doch auch nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen? L: Ja, anders ist das gar nicht möglich. Es geht ja nicht nur um Material, sondern auch um den Verbrauch an Ressourcen generell, um Fragestellungen, die stark in die Gebäudetechnik hineinspielen und für die man schon in der Grundlagenermittlung die Weichen stellt. Das Hauptproblem bei großen Bauprojekten ist, wenn am Anfang nicht sauber gearbeitet wird. Dass Fachplaner sich zusammen mit dem Auftraggeber nicht
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die Mühe gemacht haben, etwas bis zum Ende zu durchdenken. Beim nachhaltigen Bauen ist es extrem wichtig, dass ich weiß, wohin ich will. Soll es ein Gebäude sein, das lediglich die gängigen Vorschriften erfüllt, oder möchte ich ein Bauwerk, das einen positiven Fußabdruck hinterlässt? Davon sind wir zwar noch weit entfernt, aber das Ziel muss es sein, wirklich geschlossene Kreisläufe zu erzielen und mit erneuerbaren Energien zu arbeiten. Das muss im Kreis der Fachplaner, aber vor allem mit dem Bauherrn diskutiert werden. M: Ein gutes Beispiel ist das ZAE in Würzburg. L: Da hat es sich sogar umgedreht. Das Zentrum für Angewandte Energieforschung als Bauherr war hier der Treiber für die Umsetzung eines innovativen, nachhaltigen Gebäudes. H: Bei diesem Projekt waren alle Beteiligten, also auch Bauherr und Bauingenieur, im Vorfeld und in der Diskussion ganz frei im Kopf, eine wichtige Voraussetzung für Kreativität. L: Das macht die frühe Kommunikation. Nur wer direkt beteiligt ist, hat auch die Möglichkeit, die richtigen Fragen zu stellen, die vielleicht ganz entscheidend sind, um das Anforderungsprofil abstimmen zu können. R: Die Anforderung, die an uns und SSF Ingenieure gestellt wird, heißt heute vor allem Objektplanung, zum Beispiel im Kontext von komplexen Fertigungs- oder Wartungsgebäuden. Für das Forschungs- und Innovationszentrum von BMW war es zusammen mit SSF Ingenieure unsere Aufgabe, neue Strukturen zu entwickeln und aufzuzeigen, wie am Fahrzeug gearbeitet werden kann. Früher waren die Automobile auf einer Hebebühne. Darunter hat jemand montiert. Heute simulieren die Autoentwickler mit einem Laptop Fahrsitua tionen oder Elektronikthemen. Genau hier, in der Objektplanung, können wir eindrücklich beweisen, wie leistungsfähig SSF Ingenieure und LHR zusammenarbeiten.
» Integrale Zusammenarbeit ist zwingend notwendig.
Werner Lang M: Gibt es denn fixe Arbeitsabläufe in dieser Zusammenarbeit? L: Das hängt ganz von der Bauaufgabe ab. R: Im gewerblichen Bau macht die gemeinsame Ermittlung der Grundlagen durch alle Fachplaner, also Haus- und Versorgungstechnik, Tragwerksplanung und Architektur, unbedingt Sinn. Diese integrale Zusammenarbeit ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht zwingend – also mit Blick auf Energiekonzepte, Kosten und die Ausnutzung des Platzbedarfs.
H: Für eine Fußgängerbrücke in München haben SSF Ingenieure und LHR die Ausschreibung deshalb gewonnen, weil wir das stimmigste Konzept hatten. Man konnte die Brücke bei Querung von zwanzig Gleisen nur auf eine Art montieren. Das hat ihr Aussehen definiert.
M: Gibt es mit Blick auf dieses Einverständnis etwas, das sich LHR für die weitere Zusammenarbeit mit SSF Ingenieure noch wünschen würde? R: Jede Partnerschaft, ob privat oder beruflich, erfordert ständige Beziehungsarbeit. Das bedeutet verbale Kommunikation, aber auch einen effektiven Austausch, was die Planungswerkzeuge angeht. Und die verändern sich mit BIM gerade massiv. An der Optimierung dieses Datenaustauschs arbeiten wir gemeinsam weiter. L: Ich würde mir wünschen, dass beide Partner den gemeinsamen Erfahrungsschatz noch stärker nutzen könnten. Wir sollten mehr darüber diskutieren, wohin die Reise im Bauwesen eigentlich geht. Es wäre doch schön, unser Praxiswissen in allen Bereichen, ob Straßenbau oder Mobilität, ob Hochbau oder Infrastruktur bis hin zu Energie und Ressourcennutzung im Sinne eines Think Tank zusammenzubringen.
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SSF Ingenieure AG
BMW FIZ FUTURE, BAUABSCHNITT 1, MÜNCHEN 3D-Modell für die Bearbeitung in BIM
GEMEINSAM AUF HOCHTOUREN: DYNAMISCH, INNOVATIV UND ERFOLGREICH Mit über 90 Milliarden Euro Jahresumsatz und weit über 120.000 Beschäftigten gehört die BMW Group zu den größten Wirtschaftsunternehmen Deutschlands. Die Zusammenarbeit mit dem Auto-Riesen bedeutet für SSF Ingenieure Herausforderung und Ver antwortung zugleich. Multifunktionale Strukturen und modularisiertes Bauen sind die obligatorische Grundlage der Bauprojekte für die BMW Group. Zukunftsorientierung ist die Leitlinie jeder Planung. Denn neue Technologien im Fahrzeug ebenso wie in der Auto mobilproduktion stellen heute besondere Anforderungen an so genannte Hybridbauwerke, die Werkstatt, Prüfstand und
Bürogebäude in einem sind. Als strategischer Planer und Partner von BMW wird SSF Ingenieure diesen baulichen Herausforderungen gerecht. So wie die Marke BMW für Innovationen im Premiumsegment der Automobilbranche steht, reagiert SSF Ingenieure mit größtmöglichem Einsatz sowie neuesten Baumaterialien oder -methoden auf die sich
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verändernden Bedürfnisse im Fahrzeugbau. Dabei sind langjährige Erfahrung wie der intensive Einblick in die Abläufe und Prozesse des Kunden – ob Planung, Ausführung, Überwachung oder Inbetriebnahme – für die Kollegen im BMW-Team bei SSF Ingenieure natürlich von großem Vorteil. Schon 1987 hatte SSF Ingenieure mit dem Parkhaus im FIZ (BMW Group Forschungs- und Innovationszentrum) ein erstes Projekt erfolgreich umgesetzt. 2003 folgte mit der Ausführungsplanung und Bauüberwachung der BMW Welt eines der wichtigsten Renommierbauwerke – für den Kunden BMW wie auch für SSF Ingenieure. „Über vierzig Architekten, Ingenieure und Konstrukteure waren von 2003 bis 2010 an der Planung und Bauüberwachung der BMW Welt beteiligt“, erinnert sich Ferdinand Tremmel, der damals als Projekt- und Teamleiter für SSF Ingenieure gesamtverantwortlich war. Vertrauen und Kontinuität prägen seitdem die Zusammenarbeit. Eine gute Geschäftsbeziehung, in der SSF Ingenieure immer wieder völlig neue Wege sucht und individualisierte Lösungen findet. Ob es um die Vereinheitlichung von Baustrukturen und Gebäudekomponenten in Bezug auf Nutzungsverteilung, Nutzungsvarianz und Flexibilität geht oder um den Ausbau und die Integration der technischen Gebäudeausrüstung. Das VFT-Verbunddeckensystem zum Beispiel wurde im Rahmen des BMW-Projekts „Struktur und Modularität“ speziell für die Bedürfnisse dieses Kunden entwickelt. Als langjähriger BMW-Projektpartner fühlt Tremmel sich der Marke aus vielerlei Gründen besonders verbunden, aber er schätzt auch Gemeinsamkeiten in der Unternehmenskultur: „Die gesamte Arbeitswelt lebt bei BMW wie bei SSF Ingenieure von Planungsabläufen und Prozessen, vom ständigen Informationsaustausch und von der gemeinsamen Anstrengung, ein Ziel zu erreichen: den SOP (Start of Production) bei BMW. Und die FBS (Flächenbereitstellung) für den Bauherrn durch SSF Ingenieure.“
LOGISTIKZENTRUM MATTARELLOALLEE, LANDSHUT
Bauherr: BMW AG München Orte: München, Dingolfing, Landshut; Mexiko, Brasilien Seit 30 Jahren werden folgende Leistungen für BMW erbracht –– Objekt- und Tragwerksplanung –– Machbarkeitsstudien –– Beratung –– Projektsteuerung –– Projektassistenz –– Bauleitung –– Objektüberwachung –– Qualitätssicherung Links: Bauherr: BMW AG München Entwurfsverfasser: HENN GmbH Planungszeitraum: seit April 2015 Baubeginn: August 2016 Leistungen: –– Objektplanung § 34 HOAI (2013), Lph 6 – 8 –– Tragwerksplanung § 51 HOAI (2013), Lph 1 – 8, Machbarkeitsstudie Unten: Bauherr: BMW AG München Entwurfsverfasser: SSF Ingenieure AG Planungszeitraum: seit Januar 2015 Baubeginn: März 2016 Fertigstellung: Juli 2017 Generalplanerleistungen: –– Objekt- und Tragwerksplanung –– Technische Gebäudeausrüstung und Verkehrsanlagen
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VOM WERK STUDENTEN ZUM PROJEKTLEITER Wir haben mit Jungingenieuren, Berufseinsteigern und Werkstudenten bei SSF Ingenieure gesprochen: über die Doppelbelastung Arbeit und Studium, aber auch über das „gute Gefühl“, Bauprojekte in der Praxis begleiten zu dürfen. Eines der Nachwuchstalente ist Julian Egger. Er ist seit einem Jahr bei SSF Ingenieure und auf dem besten Weg zum Projektleiter. Abgesehen von Berufseinsteigern unterstützen zwanzig Werkstudenten die verschiedensten Projektteams. Der Nachwuchs kommt ganz gezielt auf SSF Ingenieure zu. „Ein Unternehmen, das jeder Münchner Student im Bau ingenieurwesen kennt“, erklärt Julian Egger.
UNSERE GESPRÄCHSPARTNER Werkstudent Daniel Glomb (oben) und Julian Egger, Thomas Götzinger und Harald Burger (v. l. n. r.)
Harald Burger absolviert nebenberuflich ein Aufbaustudium. Er hat zuletzt an der Tragwerksplanung eines Anbaus der Molkerei Gropper mitgearbeitet und erzählt stolz von der Herausforderung des Bauens im Bestand und der guten Teamarbeit. Natürlich sei es belastend, Arbeits-, Lern- und Prüfungsstress ausgesetzt zu sein, bestätigen die Jungingenieure. „Jedem Werkstudenten bieten wir ein individuelles Stundenmodell, in dem Prüfungs- und Projektphasen so gut wie möglich aufeinander abstimmt sind“, so Thomas Götzinger,
stellvertretender Gruppenleiter, der die jungen Kollegen einarbeitet und betreut. Ihm geht es nicht nur darum, die Talente von morgen zu finden und zu fördern, sondern auch um den Kontakt zu den Hochschulen. „Mit Bachelor- und Masterarbeiten, die SSF Ingenieure begleitet, haben wir die Chance, neue Lösungen umzusetzen“, bemerkt Götzinger weiter. Wichtige F orschungsthemen sind innovative Baumaterialien, Digitalisierung oder Virtual Reality. An den Hochschulen punkten die Studenten mit Praxisorientierung. In der Bachelorarbeit von Daniel Glomb ging es unter anderem um Fertigteilanschlüsse für die Versorgungsspange dreier Werkhallen. Er fühlte sich dabei besonders gut betreut und wird mit Blick auf den Abschluss seines Studiums auch seine Masterarbeit bei S SF Ingenieure schreiben. Bis es soweit ist, kümmert er sich um die aktuellen Projekte auf seinem Schreibtisch. Das Konzept Werkstudium und Nachwuchsförderung geht für SSF Ingenieure perfekt auf. Die jungen Kollegen fühlen sich voll anerkannt und wünschen sich eine Zukunft bei SSF Ingenieure – Harald Burger, Daniel Glomb und viele mehr.
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EIN TEIL DES EXPO-PAVILLONS 2015 STRAHLT WEITER Auf der Mailänder Weltausstellung 2015 präsentierte Deutschland sich mit einem Pavillon, der zu den außer gewöhnlichsten Gebäuden des Geländes zählte: Unter dem Motto „Fields of Ideas“ symbolisierte er unsere vielfältige Feld- und Flurlandschaft. Diese Felder der Ideen erschlossen sich dem Besucher über zwei Wege. Zum einen jener, der im Inneren des Gebäudes durch die Inhalte und Inszenierungen der Ausstellung leitete, während man andererseits über eine breite Rampe flanieren konnte, die außen über die obere Landschaftsebene führte. Dieser Spazierweg wurde überspannt von großen weißen Membranskulpturen in der Gestalt aufstrebender Bäume: vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 ein faszinierendes temporäres Erlebnis-Gebäude für die Gäste der Expo. SSF Ingenieure hatte die Tragwerksplanung des Expo-Baus, der Fassaden und des Ausstellungsbaus übernommen. Das Konzept dafür beruhte auf der zentralen Idee, den wirtschaftlichen Umgang mit Ressourcen und Raum in schlanken Technologien und intelligenten Konstruktionen sichtbar zu machen. Die integrale Zusammenarbeit von Architektur und Tragwerk verfolgte mit Blick auf eine nachhaltige Gestaltung das Ziel, die Tragstruktur und den Materialeinsatz so weit wie möglich zu begrenzen. Vor diesem Hintergrund konnten nach
der Expo nicht nur die Holzfassaden, sondern auch ein Großteil des verbauten Stahls und Betons demontiert und recycelt werden. Drei der großen „Solar Trees“, die mit modernen OPV-Modulen (organische Photovoltaik) bestückt sind, hat das Unternehmen Merck KGaA gekauft. Die Stahlkonstruktionen mit Membranskulptur tanken tagsüber Sonnenenergie und illuminieren die „Bäume“ nachts mit dem gespeicherten Strom. Am Firmensitz in Darmstadt werden sie auf einer weitläufigen Grünanlage im Ensemble wiedererrichtet. Ein Teil des Pavillons also lebt in seiner ursprünglichen Idee weiter – und steht mit symbolischer Leuchtkraft für einen sich verändernden, aber nachhaltigen Bau.
Bauherr: Merck KGaA Generalübernehmer: Ambrosius Deutschland GmbH Objektplanung: SCHMIDHUBER, München Planung und Ausführung: 2017 Leistungen: –– Tragwerksplanung § 51 HOAI (2013), Lph 1 – 5
VISUALISIERUNG Die „Solar Trees“ des Expo-Pavillons in Mailand fügen sich perfekt in das Außengelände der Merck-Gruppe in Darmstadt ein.
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SSF Ingenieure AG LOGISTIKZENTRUM 2013
HOCHREGALLAGER 2013
BAUTEIL 10, AUFSTOCKUNG 2017
KOMMISSIONIERUNG 1997
KANTINE 2017
DIE MOLKEREI GROPPER WO MILCH UND JOGHURT FLIESSEN 600.000 Kilo Milch werden täglich angeliefert und verarbeitet, 455.000 Trinkjoghurts und mehr als eine Million Joghurtbecher laufen übers Band: in der Molkerei Gropper. Ob Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe – der Molkerei-Riese beliefert alle großen Handels marken mit Milchfrischprodukten, Säften oder Smoothies. 1929 als Käserei gegründet, wird das Familienunternehmen heute bereits in der dritten Generation geführt und zählt über 700 Mitarbeiter. Die Standortverdichtung auf dem Firmengelände im bayerisch-schwäbischen Bissingen steht für das Wachstum der Molkerei. Hier begleitet SSF Ingenieure seit 1996 Neu- und Erweiterungsbauten: Rohstoff-, Hilfsund Bedarfsmittel-Halle, gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, Tanklager oder Logistikzentrum mit Kommissionier halle, Hochregallager und Büros. Geschäftsführer Heinrich Gropper lege viel Wert auf Architektur, erzählt Ferdinand Tremmel, der den Kunden für SSF Ingenieure seit Beginn betreut. Das Unternehmen wiederum stelle als Großmolkerei hohe Anforderungen an Gebäude
strukturen und -technik, so Tremmel weiter. Nicht nur die firmeninternen Abläufe und Prozesse sind zu berücksich tigen, sondern auch die Hygiene- und Qualitätsstandards der Lebensmittelbranche. „In den bis zu 25 Meter hohen, dreistöckigen Tanks befinden sich spezielle Rührgeräte. Die Tanks werden mit Dampf gespült, wenn das abzufüllende Produkt sich ändert. Unabhängig und schnell müssen sie auf den Kopf gestellt werden können“, erklärt Tremmel nicht ohne Begeisterung über seine Sachkenntnis. Das Hochregallager, mit 25 Metern Höhe ein riesenhafter Kühlschrank, bietet Platz für rund 11.000 Paletten. Es gibt darin breite Gassen und besondere Bediengeräte für die Kommissionierung. Außergewöhnliche Anforderungen für Architekten und Tragwerksplaner.
PRODUKTION 2008
ROHSTOFF-, HILFS- UND BEDARFSMITTEL-HALLE 2015
AUS DER VOGELPERSPEKTIVE: Überblick einzelner Bauvorhaben als Planungsabschnitte und Erweiterungen durch SSF Ingenieure für die Molkerei Gropper
Um Raum für Büros und Personalumkleiden zu schaffen, konnte zuletzt ein bestehender Gebäudekomplex aufgestockt und mehrstöckig ausgebaut werden. Eine Aufgabe, die bei laufendem Molkereibetrieb und beengten Platzverhältnissen ein hohes Maß an konstruktiver Kapazität und einfallsreiche Ingenieurleistung erforderte. Die neu angelagerte Betriebskantine sorgt heute nicht nur für das leibliche Wohl der Mitarbeiter. Als identitätsstiftender Treffpunkt dient sie auch der Erholung und Kommunikation. In ihrer gleichsam würdevollen wie verhältnismäßigen Gestaltung erfüllt sie ein Entwurfsversprechen, das für Gropper ein sichtbares Zeichen des Erfolgs setzt.
Die Molkerei Heinrich Gropper beauftragte SSF Ingenieure in den letzten zwanzig Jahren mit der Generalplanung von diversen Erweiterungen ihrer Produktions- und Funktionsgebäude. –– Neubau eines Hochregallagers mit Bereitstellungs- und Kommissionierzone –– Erweiterung der Brut- und Abfülltankanlage im nördlichen Bereich der Produktionsanlage –– Neubau einer Rohstoff-, Hilfs- und Bedarfsmittel-Halle –– Erweiterung des Hochregallagers –– Erweiterung ihres Produktionsgebäudes mit zusätzlichen Misch- und Bruttanks (BILD OBEN) –– Neubau und Erweriterung eines Logistikzentrums für Lagerung und Versand der Molkereiprodukte einschließlich zugehöriger Verwaltung (BILD MITTE) –– Neubau eines gasbetriebenen Blockheizkraftwerkes –– Erweiterung Verwaltung, Kantine (BILD UNTEN) SSF erbrachte für die meisten Bauwerke die Generalplanung unterschiedlichster Leistungsbilder und durchgängiger Leistungs phasen
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MUSIKABEND IN DER SSF LOUNGE
Am 16. Februar 2017 begrüßte Helmut Wolf Mitarbeiter und Geschäftspartner, Freunde und Familie bei SSF Ingenieure in München zur diesjährigen SSF Lounge. Rund 140 Gäste waren der Einladung in die Domagkstraße gefolgt und erlebten einen beschwingten Musikabend in entspannter Atmosphäre – mit versierten Musikern: Solo-Gitarrist Stefan Wonhöfer, Piano-Virtuose Arno Wahler und Vollblut-Jazzsängerin Christina Mantel. Für Stefan Wonhöfer war die Verwandlung des Foyers in die SSF Lounge sicher ungewohnt. Denn der Konstrukteur und Statiker, der seit 2012 für SSF Ingenieure tätig ist, gab sein SSF -Debüt als Gitarrist und eröffnete die musikalische Soirée mit Stücken aus den Bereichen Fingerstyle, Flamenco und klassische Gitarre. Sein gekonntes Spiel auf den Saiten verzierte er mit Percussion-Effekten, die seinen Zuhörern ein faszinierendes und vielfältiges Klangspektrum eröffneten. Christina Mantel und Arno Wahler unterhielten die Gäste im Anschluss mit Songs bekannter Jazz- und Pop-Größen wie Ella Fitzgerald, den Beatles den Fugees und anderen. Mantel gehörte zu Schubecks Teatro-Ensemble und tritt regelmäßig in verschiedenen Soul- und Pop-Formationen auf. Der Pianist Wahler ist Dozent für Jazz-und Popularmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München. Beiden Berufsmusikern liegt der Jazz im Blut und sie ergänzen sich stimmlich und klanglich perfekt. Authentisch, unverwechselbar und auf höchstem technischen Niveau gelang es Mantel und Wahler schnell, das Publikum für sich zu gewinnen. Die Gäste genossen nicht nur das abwechslungsreiche musikalische Repertoire, sondern nutzten den Abend auch, um neue Kollegen kennenzulernen und sich abseits des Büroalltags auszutauschen.
SSF-MUSIKABEND 16.02.2017
Arno Wahler Pianist Christina Mantel Jazzgesang Stefan Wonhöfer Solo-Gitarre
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team Ausgabe 3 | 2017 Das Magazin der SSF Ingenieure AG Herausgeber SSF Ingenieure AG, München, www.ssf-ing.de Konzeption Helmut Wolf, hwolf@ssf-ing.de Redaktion Claudia Haberhauer, chaberhauer@ssf-ing.de Raffaele Rossiello-Bianco, rrossiello-bianco@ssf-ing.de Gestaltung ediundsepp Gestaltungsgesellschaft, München www.ediundsepp.de Texte Astrid Schön, München Lektorat Lektorat Gerlinde Haring, München Redaktionsanschrift SSF Ingenieure AG Domagkstraße 1a 80807 München T +49 (0)89 / 3 60 40 – 0 F +49 (0)89 / 3 60 40 – 100 Druck omb2 Print GmbH, München Bildnachweise Titel / Seite 13 DFMG Deutsche Funkturm GmbH Seite 29 Stahlbau Klapfenberger, Trostberg Seite 2 / 4 – 5 / 17 / 20 – 23 / 26 / 29 Florian Schreiber Fotografie Seite 2 / 18 – 19 © SSF Ingenieure, Schüßler-Plan, sop architekten, jsk architekci Seite 14 – 15 / 26 / 30 Magdalena Jooß Seite 25 Lang Hugger Rampp Seite 27 SCHMIDHUBER Seite 2 / 8 – 12 / 16 / 24 / 28 – 29 SSF Ingenieure AG Grafiknachweise Seite 2 / 6 – 7 / 12 ediundsepp Gestaltungsgesellschaft mbH (Quelle Grafiken: SSF Ingenieure AG)
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Baugeologisches Büro Bauer GmbH
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Erfahrung beim Planen – Kompetenz beim Prüfen buba-ing.de
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Ingenieurgesellschaft für Baubetrieb, Düsseldorf www.fcm2.de
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