Geh- und Radwegbr端cken im Zuge der Stadionanbindung in Augsburg
Geh- und Radwegbrücken im Zuge der Stadionanbindung in Augsburg Für die Verknüpfung eines neuen Straßenbahnhaltepunktes mit der impuls arena, Augsburgs neuem Fußballstadion, wurden drei Geh- und Radwegbrücken über städtische Straßen erforderlich, für deren Planung die Stadt Augsburg einen Wettbewerb ausgeschrieben hat. SSF Ingenieure AG mit den Architekten Lang Hugger Rampp GmbH überzeugten mit ihrem Konzept, organisch geformte, schlanke und nicht zu dominante Spannbetonrahmenbrücken mit Wiedererkennungswert in das Stadion-Umfeld einzupassen. Aufgabenstellung In der impuls arena, im Süden Augsburgs, wurde im Juli 2009 der Spielbetrieb aufgenommen. Eine neue Straßenbahnlinie mit der nordöstlich des Sportareals eingerichteten Straßenbahnhaltestelle erschließt das Sportareal von der Innenstadt. Die leistungsstarke Anbindung der Haltestelle an das Stadion mit der Querung mehrerer Straßen und die Verknüpfung des Geh- und Radwegnetzes mit der Bürgermeister-Ulrich-Straße erfordert drei Überführungsbauwerke und eine zusätzliche Unterführung. Die Stadt Augsburg forderte Mitte Dezember 2007 im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs vier Planungsgemeinschaften aus je einem Ingenieurund Architekturbüro auf, gestalterisch und funktional optimale Lösungen hierfür auszuarbeiten. SSF Ingenieure AG in Planungsgemeinschaft mit den Architekten Lang Hugger Rampp GmbH wurden Wettbewerbssieger und Anfang März 2008 mit der kompletten Objekt- und Ausführungsplanung für die Bauwerke beauftragt. Vorgegebener Fertigstellungstermin für alle Brücken musste April 2009 sein.
Konzeption Für die drei Überführungsbauwerke wurde eine kennzeichnende und dennoch dezente und ruhige Gestaltung angestrebt, die sich nicht zu sehr vor der Architektur des Stadions in Szene setzt. Um einen für das Wegenetz idealen und durchgehend flüssigen Verlauf zu erlangen, wurden die Brücken in einer geschwungenen Grundrissform in die Wegeführung eingebunden. Gewählt wurden in der Ansicht bogenförmig gekrümmte, im Querschnitt schiffsbugartig ausgeformte Rahmenbauwerke aus Spannbeton, die der angestrebten organischen Bauform
gerecht werden und daneben wirtschaftlich herstellbar sind. Die Dynamik der Konstruktionen wurde mit der Wahl kompakter asymmetrischer Überbauquerschnitte betont. Entsprechend einer fiktiven Fliehkraft liegen Tief- und Schwerpunkt des „Schiffsbugs“ außerhalb der Wegachse im äußeren Querschnittsdrittel. Das Zurücksetzen der Widerlager bis hinter die Böschungsebenen erzeugt für den Autofahrer großzügige Öffnungen mit maximaler Transparenz. Es überwiegt der Anteil an begrünten Böschungsflächen. Betonflächen reduzieren sich auf die „lebendig“
geschalten Überbauten. Für die Brücken wurden Sondergeländer aus Streckmetallrahmen entworfen, die transparent, leicht und hochwertig wirken. Die ingenieurtechnische Planung wurde mit Blick auf die komplizierten Schal- und Bewehrungsformen und zur exakte Definition der räumlichen Spanngliedverläufe komplett am 3D-Modell (NX) durchgeführt. Der anvisierte Fertigstellungstermin im April 2009 wurde eingehalten. Rechtzeitig vor Aufnahme des Spielbetriebes konnten die Brücken der Öffentlichkeit übergeben werden.
Geh- und Radwegbrücken im Zuge der Stadionanbindung in Augsburg Bauherr
Stadt Augsburg, Tiefbauamt
Baukosten
1,48 Mio. EUR
Planungszeitraum
2008 – 2009
Ausführung
2009 – 2010
Stützweiten
33,30 m / 44,50 m / 39,66 m
Leistungsumfang
- HOAI § 43, Lph. 1 + 2, 3 – 6, tlw. 7 - HOAI § 51, Lph. 1 – 6, BÜ