Geschichte und Bautypen
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische E-Gitarren
Wer sich die heutigen Elektrogitarren besieht, ahnt kaum, dass diese Art von Musikinstrument schon mehr als 70 Jahre Entwicklungsgeschichte hinter sich hat. Die Anfänge liegen irgendwann in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA. Die Gitarristen wünschten sich eine höhere Lautstärke, denn mit ihren unverstärkten Gitarren gingen sie in den damaligen Jazz- und Unterhaltungsorchestern mit Bläsern und Schlagzeug hoffnungslos unter. So kamen Bautypen mit einem Metall-Resonator ähnlich einer Lautsprechermembran auf; dies brachte etwas mehr Lautstärke, aber immer noch nicht genug. Neben den in normaler Haltung zu spielenden Modellen waren zu dieser Zeit auch Hawaii-Gitarren sehr populär. Sie werden flach auf einen Tisch oder auf die Knie gelegt (daher auch die Bezeichnung „lap steel guitar“). Auf dem Hals haben sie keine Bünde, sondern nur Orientierungslinien. Die Saiten werden von oben her mit einer Stahlrolle gedrückt, woraus die Tonhöhe resultiert. Die Saitenlage ist bewusst sehr hoch gehalten, damit man die Rolle mit Kraft aufsetzen kann. Der Hals hat meist einen rechteckigen Querschnitt, der Korpus ist normal akustisch gebaut. Heute ist diese Bauform fast ausgestorben. Bei diesen Instrumenten war das Lautstärkeproblem besonders groß.
Nachdem die elektrische Verstärkung in den damaligen Grammophonen gerade ihre ideale Eignung bewiesen hatte, versuchten einige Tüftler, dieses Prinzip auch bei Gitarren anzuwenden. Vermutlich der Erste, der eine Gitarre mit einer Tonabnahmevorrichtung ausstattete und an einen Verstärker anschloss, war ein Mann namens Lloyd Loar, ein Musiker und Instrumentenentwickler, der damals bei der Firma Gibson in Kalamazoo, Michigan (USA), arbeitete (der Name wird in Amerika mit „G“ wie „Gustav“ gesprochen. „Dschibson“ sagen nur ein paar unwissende Mitteleuropäer!). Dieses Unternehmen war Ende des 19. Jahrhunderts von Orville H. Gibson (1856–1918) gegründet worden; dessen wesentliche Neuerung war die Einführung von gewölbten Decken und Böden nach dem Vorbild der Geige, was es vorher bei Gitarren und Mandolinen nicht gegeben hatte
(engl. Bezeichnung „arched-top“). Diese Bauweise brachte einen schönen, lauten Klang, und die Firma erlangte damit einen legendären Ruf. Nach Gibsons Tod führten seine Mitarbeiter die Firma weiter – wie ihr Chef stets darauf bedacht, nur absolute Spitzenqualität zu liefern. Lloyd Loars größter Erfolg war die ab 1923 produzierte vollakustische Gitarre „L5“, die erste, die kein rundes oder ovales Schallloch mehr hatte, sondern zwei F-Löcher – noch einmal bei der Geige abgeguckt. Mit ihrem vollen, singenden Klang fand sie unter den damaligen Jazzgitarristen begeisterte Aufnahme. Der berühmteste von ihnen war Eddie Lang, der viel zu ihrer Verbreitung beitrug. Weitere Modelle dieser Bauart folgten: „L7“, „L12“, „L50“ und andere, als teuerstes die 1934 eingeführte „Super 400“, die so hieß, weil sie 400 Dollar kostete – damals ein schwindelerregender Preis.
Lloyd Loar war von der Idee der elektrischen Verstärkung fasziniert und erfand um 1923 herum einen elektrostatisch-kapazitiven Tonabnehmer. Doch dieser war wegen seines Arbeitsprinzips sehr hochohmig, erzeugte starke Störgeräusche und war in der Praxis nicht brauchbar. Loar verließ Gibson 1933 und gründete seine eigene Firma Vivi-Tone, kam damit aber nicht zu Erfolg.
Ein anderer, der viel herumbastelte, war ein Schüler namens Lester Polfus (geb. 1916), der sich später Les Paul nannte und noch sehr berühmt werden sollte. Er verwendete den Piezo-Kristall aus einem Plattenspieler-Tonabnehmer, um damit die Schwingungen der Gitarrendecke aufzunehmen, und als Verstärker ein Radio. Wieder andere bauten in den Korpus Mikrofone ein (zu diesen Zeiten meist noch mit Kohlekörnern!). All das bewährte sich nicht besonders gut, weil außer den Gitarrentönen zu viele Nebengeräusche übertragen wurden und außerdem schnell akustische Rückkopplung einsetzte.
Ein bedeutender Fortschritt war dann die Erfindung von Tonabnehmern, die allein auf die Saitenschwingungen reagierten, aber nicht auf Luftschall und mechanische Bewegungen der Decke. Sie bestehen aus Magneten und Spulen. Zwei Männer namens Rowe und DeArmond leisteten hier Pionierarbeit.
Die in den 20er Jahren entstandenen elektrifizierten Gitarren waren durchweg Einzelstücke. Nachdem das Interesse dann größer wurde, machten sich einige Musiker Gedanken über eine Serienproduktion. Die wesentlichen Wegbereiter waren hier George Beauchamps und Paul Barth. Sie kamen bei ihren Experimenten sehr bald auf die bahnbrechende Idee, dass bei elektrischer Verstärkung der Resonanzkorpus nicht mehr nötig ist. Um einen langen anhaltenden Ton zu erzielen, bauten sie Hals und Korpus aus einem Stück in massivem Aluminium. Die Fertigung gaben sie 1931 bei dem Metallverarbeitungsbetrieb von Adolph Rickenbacher in Auftrag, einem nach Los Angeles eingewanderten Schweizer (geb. 1886), der schon die Metallkorpusse für Resonator-Gitarren herstellte. Dessen Name erschien dann auf dem Kopf der neuen Instrumente, einige Jahre später in amerikanisierter Schreibweise Rickenbacker.
Die ersten Modelle trugen die Bezeichnungen „A22“ und „A25“ (wegen der Saitenlängen von 22 bzw. 25 Zoll). Es waren Hawaii-Gitarren mit einer banjoähnlichen Form (Bild 1.1), blank oder schwarz lackiert lieferbar – bis in die 50er Jahre hinein. Wegen ihrer Form bekamen sie von den Musikern bald den Spitznamen „Frying Pan“ (Bratpfanne). Der Tonabnehmer bestand aus zwei Hufeisenmagneten und einer Spule. Passende Verstärker waren auch dazu lieferbar – ähnlich gebaut wie die für Grammophone.
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische
Bild 1.1: Das erste elektrische Serienmodell: Hawaii-Gitarre von Adolph Rickenbacker (1931), genannt „Frying-Pan“
Die Aluminium-Gitarren hatten den Nachteil, dass sie sich durch Wärme von Bühnenscheinwerfern leicht verstimmten. So führte Rickenbacker ab 1935 ein alternatives Material ein: Bakelit, ein sehr harter, spröder Kunststoff mit unerwartet guten Klangeigenschaften (Bild 1.2).
Die Form wurde jetzt gitarrenähnlicher mit „Taille“. Aus fertigungstechnischen Gründen wurden die Hälse hier erstmals angeschraubt – was dem Klang keineswegs Abbruch tat. Diese Instrumente gab es in zahllosen Varianten, sie kamen bei den Country- und Hillbilly-Musikern gut an. Einige ganz wenige davon hatten auch schon Bünde für „spanische“ Spielweise; das waren die Urahnen der heutigen Solid-Body-Elektrogitarren. Sie wurden aber kaum gekauft, die Zeit war noch nicht reif dafür. Der Hawaii-Gitarren-Boom hielt bis in die 60er Jahre an; in dem dann einsetzenden Stilwandel in der Popmusik gingen sie unter und sind heute fast vergessen. Ab etwa 1932 stattete Rickenbacker auch einige vollakustische Jazzgitarren mit „L5“-ähnlichem Holz-Resonanzkorpus mit einem Tonabnehmer aus und setzte seinen Namen auf die Kopfplatte. (Die Korpusse stammten von
den Firmen Harmony und Kay.) Anfang der 50er Jahre verkaufte er seine Firma an F. C. Hall. Er starb steinalt im Jahre 1976.
Seine Erfolge regten bald weitere Hersteller an, darunter vor allem Gibson. Den Anfang machte 1935 eine elektrische Hawaii-Gitarre, gebaut aus massivem Holz mit einem Hohlraum für den damals noch sehr voluminösen elektromagnetischen Tonabnehmer. Sie bekam die Bezeichnung „EH150“. Noch im selben Jahr folgte eine normal spielbare Jazzgitarre, die „ES150“ (Bild 1.3, die Buchstaben „ES„ stehen für „Electric Spanish“). Sie verwendete den Korpus einer „L50“, war jedoch mit einem Tonabnehmer versehen. Dazu kamen dann noch die elektrische Mandoline „EM150“) und schließlich das elektrische Tenorbanjo „ETB150“. Zu den vier Instrumenten gab es einen passenden Verstärker mit einer Ausgangsleistung von 15 Watt. Gemessen an den heute üblichen Verstärkerleistungen erscheint das recht wenig, zumal die damaligen Lautsprecher einen viel geringeren Wirkungsgrad hatten als die heutigen. Gegenüber den unverstärkten Instrumenten brachte das aber einen beachtlichen Gewinn an Lautstärke.
Bild 1.2: Aus Bakelit: Rickenbacker Hawaii-Gitarre um 1937
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische E-Gitarren
Bild 1.3: Eine der ersten normal spielbaren vollakustischen E-Gitarren: Gibson „ES150“, um 1935
Auf den ältesten Schallplattenaufnahmen mit E-Gitarren hört man den Gitarristen Eddie Durham. Bekannter wurde jedoch bald Charlie Christian. Er spielte gegen Ende der 30er Jahre im Orchester von Benny Goodman (CDs davon sind heute noch zu haben). Anfang der 40er begründete er zusammen mit einigen weiteren später sehr berühmt gewordenen Musikern, darunter Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Thelonious Monk, einen ganz neuen Musikstil, „Bebop“ genannt, den ersten Schritt vom alten zum modernen Jazz. Dabei betrat er musikalisches Neuland, indem er seine E-Gitarre, die „ES150“, als gleichwertiges Soloinstrument neben Trompete und Saxophon einsetzte, was erst durch die elektrische Verstärkung möglich geworden war. „Gitarristen, wacht auf und spielt! Verkabelt den Klang, damit sie euch spielen hören!“, soll er ausgerufen haben. Sein neuer Sound fand bald begeisterte Anhänger, und die E-Gitarre breitete sich innerhalb der amerikanischen Jazzszene schnell aus. Ein weiterer Pionier der Anfangszeit war auch der Bluesmusiker T-Bone Walker.
Während des Zweiten Weltkrieges (in den USA 1941 bis 1945) stand die Gitarrenproduktion bei allen Herstellern weitgehend still, danach begann ein steiler Aufstieg. Vor allem Gibson entwickelte zahlreiche neue elektrische Modelle, jetzt vielfach mit „Cutaway“: „ES5“, „ES125“, „ES175“, „ES 350“ und viele weitere. Aus den beiden alten Spitzenmodellen wurden 1951 die „L5CES“ und die „Super 400 CES“ (Bild 1.4). Einige wurden speziell nach den Wünschen großer Gitarristen entworfen, z.B. Johnny Smith, Barney Kessel (Bild 1.5), Tal Farlow, Howard Roberts, und dann nach diesen benannt. Über die zahllosen Gibson-Gitarren gibt es eine ganze Reihe von ausführlichen Büchern, in denen die Details nachzulesen sind.
Bild 1.4: Früher wie heute vom Feinsten: Gibson „Super 400 CES“
Bild 1.5: Seltenes Doppel-Cutaway bei einer Vollakustischen: Gibson „Barney Kessel Regular“
Teils zeitgleich, teils wenig später brachten auch andere amerikanische Firmen Vollresonanz-E-Gitarren heraus, wie schon gesagt Rickenbacker, außerdem Epiphone (1957 von Gibson aufgekauft; der Name wurde danach aus vertriebstechnischen Gründen als zweite Linie weitergeführt), National, Dobro, Harmony, Kay und Gretsch. Anfang der 50er Jahre kam Guild dazu. Die letzteren beiden gehören heute zum Fender-Konzern.
Zu Berühmtheit gelangten auch einige ganz kleine Meisterwerkstätten: so John D'Angelico (Arbeitsbeginn 1932, gestorben 1964) und Elmer Stromberg, später James L. D'Aquisto und Robert Benedetto.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg dann auch in Deutschland das Interesse sehr schnell. Der bis dahin als „entartet“ verbotene Jazz wurde populär, und damit kam Nachfrage nach E-Gitarren auf. Die ersten Firmen, die mit einer Produktion begannen, waren die alten Geigen- und Konzertgitarrenhersteller. Am bekanntesten wurden Framus und Höfner, daneben kamen einige kleine Meisterbetriebe zu Erfolg: Wenzel Rossmeisl mit seinen „Roger“-Gitarren, Arnold Hoyer, Anton Pilar, Felix Stärke („Este“-Gitarren), Gustav Glassl (der viele Gitarren für Hopf baute) und vor allem Artur Lang. Nachdem die Nachfrage nach vollakustischen E-Gitarren mit dem Aufkommen der Rockmusik in den 60er Jahren stark zurückging, ist sie mittlerweile wieder deutlich angestiegen, und neuere Meisterwerkstätten verzeichnen hohe Nachfrage, so z.B. Klaus Röder und Stefan Sonntag.
1.2 Les Paul und Leo Fender
Heute herrscht die Elektrogitarre mit massivem Korpus („Solid-Body“) bei weitem vor. Die ersten dieser Art für normale, „spanische“ Spielhaltung waren die Typen mit Bakelitkorpus von Rickenbacker – zunächst Eintagsfliegen. Es gab damals nur ganz wenige Verfechter dieses Bautyps. Einer davon war der schon erwähnte Les Paul, seit den 30er Jahren Profi-Gitarrist und bald eine der schillerndsten Persönlichkeiten der US-Gitarrenszene. Er experimentierte eifrig herum, teils mit gekauften akustischen Gitarren (er hatte früh eine „L5“), teils mit seinen zahlreichen Eigenkonstruktionen. Er wollte bei der Saitenschwingung ein sehr lang anhaltendes „Sustain“ haben. Das ging so weit, dass er versuchsweise sogar eine Eisenbahnschiene mit Saiten bespannte. Auf die Korpusresonanz legte er keinen Wert.
Waren seine Sounds zunächst mehr oder weniger Zufallsprodukte, so fand er doch bald heraus, dass sich mit unterschiedlich vielen Drahtwindungen auf den Tonabnehmerspulen verschiedene Klangfarben ergeben, und dass außerdem deren Position auf dem Instrument für den Klang eine wichtige Rolle spielt. Sein bekanntestes Stück baute er sich 1941: Er nahm einen dicken Hartholzblock mit 10 × 10 cm2 Querschnitt als Mittelteil, an den er zwei hohle seitliche Korpusteile einer Epiphone-Gitarre und einen Gibson-Hals anmontierte. Fest auf den Block setzte er (wohl erstmalig) zwei Tonabnehmer, um verschiedene Klangfarben zu erhalten. Äußerlich sah dieses Instrument aus wie eine normale vollakustische Gitarre. Er nannte sie „The Log“ – den Holzklotz – und spielte sie auf vielen Konzerten. Um 1947 wandte er sich damit an Gibson, um die Firma zu einer Serienproduktion zu bewegen. Man wies ihn jedoch brüsk ab; zwischen den edlen Resonanzgitarren wollte man so einen „Besenstiel“ nicht haben.
Sein musikalischer Erfolg setzte sich dennoch fort. Schon lange vor der Rock-’n’-RollWelle produzierte er zusammen mit seiner Frau Mary Ford viele Hits. Sehr viel Zeit investierte er in die Weiterentwicklung der Tonstudiotechnik, der er ganz wesentliche neue Impulse vermittelte. So gab er den entscheidenden Anstoß für die Mehrspur-Aufnahmetechnik. Bei seinen vielstimmigen Stücken erklingen häufig eine oder zwei Gitarren eine Oktave höher und doppelt so schnell wie normal. Das hat er durch Aufnahme mit halber
Bandgeschwindigkeit erreicht. Ferner erfand er durch paralleles Abspielen von zwei gleichen Aufnahmen und leichtes Bremsen des einen Tonbandtellers den „Flanging“-Effekt, der später auf rein elektronischem Wege erreicht und in Form von kleinen Effektgeräten sehr populär wurde. Auch Tonband-Echo, „Sound on Sound“-Aufnahmetechnik (mit mehreren Tonköpfen) und Selbst-Begleitung mit Playback sind seine Erfindungen.
Les Paul blieb nicht der Einzige, der die Solid-Body-Gitarre propagierte. Um 1947 stellte Paul Bigsby einige nach den Vorstellungen des Gitarristen Merle Travis entwickelte Modelle vor, die in manchen Büchern über alte E-Gitarren gezeigt sind und schon viele Merkmale hatten, wie sie dann auf späteren wiederzufinden sind – etwa die Kopfform und der durch den Korpus durchgezogene Hals. Aber ihm war damit kein Erfolg beschieden, es blieb bei ganz wenigen Exemplaren.
Der Mann, der der Solid-Body-Gitarre zum wirklichen Durchbruch verhalf, hieß Leo Fender (geb. 1909). Sein Lebenslauf liest sich fast so wie eine der berühmten amerikanischen Märchenkarrieren „vom Tellerwäscher zum Multimillionär“. Genauer gesagt war das ein Leben lang harte Arbeit mit vielen schweren Konflikten. Er hat seinen Erfolg nicht geschenkt bekommen. Schon als Schüler hatte er sich für die damals gerade neu aufkommende Radiotechnik begeistert. Anfang der 30er Jahre gründete er in Fullerton bei Los Angeles eine Reparaturwerkstatt. Da kamen bald nicht nur Radios zur Inspektion, auch Plattenspieler und die ersten Elektrogitarren und Gitarrenverstärker (Rickenbacker, Gibson, National usw.). So kam er in Kontakt mit der Musikerszene. Er verlieh Verstärker und begann auch bald eigene zu bauen, vielfach für die damaligen Hawaii-Gitarren. Zusammen mit Doc Kauffman gründete er die Firma K&F
Bei den damaligen vollakustischen E-Gitarren gab es bei größeren Lautstärken häufig Probleme mit Rückkopplung. So entwickelte er 1943 seine erste Solid-Body-E-Gitarre. Das war keine Hawaii-Gitarre, sondern eine mit Bünden für normale Spielhaltung („spanish“). Es blieb aber zunächst bei diesem einen Prototyp. Während des Zweiten Weltkriegs lief das Geschäft nicht, danach ging es aber schnell bergauf. Kauffman schied 1946 wieder aus, seitdem heißt die Firma Fender Electric Instruments. Die Produktion von Hawaiigitarren („Steel Guitars“) und Verstärkern steigerte sich. Fender konnte selbst kaum Gitarre spielen, hatte aber ein exzellentes Gehör für guten Klang und beste Kontakte zu fast allen Gitarristen rund um Los Angeles, deren Wünsche er bei der Entwicklung berücksichtigte. Verstärker und Instrumente kamen wegen ihres herausragend guten Klanges bei den Musikern zu Erfolg, gleichzeitig waren sie urstabil gebaut und überstanden häufige Transporte problemlos. Ihre spezielle Eigenschaft war eine Betonung der Höhen und Bässe und eine Abschwächung der mittleren Frequenzen; das kam besser an als ein streng linearer Frequenzgang. Die Zielgruppe waren Country- und Hillbilly-Musiker. Rock ’n’ Roll gab es noch nicht.
Um 1950 griff er die Idee einer in normaler Haltung zu spielende E-Gitarre mit massivem Korpus erneut auf und entwickelte zwei Modelle: die „Esquire“ mit einem Tonabnehmer (am Steg), und die „Broadcaster“ mit zweien. Den letzteren Namen durfte er nicht beibehalten, weil den schon eine Schlagzeug-Garnitur von Gretsch trug, und so änderte er ihn 1951 auf „Telecaster“ ab. Die Konstruktion war auf möglichst einfache Herstellbarkeit ausgelegt – mit einem Korpus aus einer Eschenholzplatte und einem angeschraubten Ahornhals aus einem Stück, d.h. ohne extra aufgeleimtes Griffbrett (Bild 1.6).
Bild 1.6: Die erste Solid-Body-Gitarre mit durchschlagendem Erfolg: Fender „Telecaster“
Diese Gitarren wurden von den Country- und Western-Gitarristen rund um Los Angeles und dann in den ganzen USA gut aufgenommen, vor allem die „Telecaster“ wurde bald zum echten Renner. Damit war der Durchbruch für diese Bauart geschafft. Die Nachfrage hat bis heute nicht nachgelassen, an die etwas plumpe Form hat sich die ganze Welt gewöhnt. Die „Tele“ ist zum „Klassiker“ geworden und wird ohne wesentliche technische Änderungen immer noch in großen Stückzahlen gebaut. Ihr greller, peitschender Sound wurde für die ganze weitere Entwicklung der E-Gitarre richtungsweisend. Die billigere „Esquire“ war dagegen weniger gefragt und wurde in den 60er Jahren eingestellt.
Durch den Erfolg bestärkt, begann Fender 1953 zusammen mit Fred Tavares noch ein neues, verbessertes Modell zu entwickeln. Ein Jahr später stellte er es der Öffentlichkeit vor: die „Stratocaster“ (Bild 1.7). Sie bekam drei Tonabnehmer und einen Korpus mit optimal an den Körper angepasster Formgebung, mit der sie nicht mehr so auf die Rippen drückte. Das Korpusholz war zunächst auch Esche, später wurde überwiegend Erle verwendet. In der wenig später einsetzenden Rock-’n’-Roll-Welle fand sie schnell begeisterte Aufnahme, sie prägte den ganzen Sound dieser Zeit wesentlich mit und wurde schließlich die erfolgreichste Elektrogitarre aller Zeiten. Ihre Form wurde von vielen anderen Herstellern kopiert.
Bild 1.7: Meistgespielte und -kopierte E-Gitarre der Welt: die Fender „Stratocaster“
Les Paul und Leo Fender
Es folgten dann noch viele weitere Modelle, die aber nicht entfernt so hohe Stückzahlen erreichten wie die ersten: 1957 die „Jazzmaster“ (Bild 1.8) und 1961 die „Jaguar“, die damals die Spitzenmodelle werden sollten, aber heute fast in Vergessenheit geraten sind. Außerdem gab es einige billigere, etwa „Mustang“, „Bronco“ und weitere, dazu eine ständig wachsende Zahl von Verstärkern.
Bild 1.8: Fender „Jazzmaster“, in den 60er Jahren ein Top-Modell, heute eher ein Museumsstück
Die Fabrik expandierte sehr schnell. Lag der Umsatz 1953 noch bei 1 Million Dollar, so war er bis 1964 auf 40 Millionen gestiegen. Bald verlor Leo Fender jeden Überblick und war völlig überfordert. Er war vom Typ her mehr der geniale Tüftler als ein Top-Manager mit 600 Angestellten. Als er 1965 gesundheitliche Probleme bekam, verkaufte er sein Unternehmen für 13 Millionen Dollar an den Radio- und Fernsehkonzern CBS (Columbia
Broadcasting Service). Auf Druck der Konzernspitze wurde daraufhin die ganze Firma von Grund auf neu durchorganisiert, dabei wurden auch im Bereich der Fertigung viele Dinge umgestellt. Zahlreiche Musiker sagen, die Qualität der Gitarren und Verstärker sei dadurch gesunken, es hätten allerhand Montagsprodukte das Werk verlassen, die vorher die Endkontrolle nicht bestanden hätten. Die Tonabnehmer neigten zum Rückkopplungspfeifen, der alte Nitrolack wurde gegen Polyesterlack ausgetauscht und noch vieles mehr, was sich im Nachhinein als nachteilig erwies. „Pre-CBS“ galt bald als besser. Das Programm und die Stückzahlen wuchsen aber weiter, und es kamen immer wieder neue Instrumente und Verstärker.
Ab den 70er und 80er Jahren liefen dann die Wünsche der Musiker immer weiter auseinander. So ging Fender von den ursprünglichen Einheitsmodellen ab und brachte von Telecaster und Stratocaster eine ganze Reihe verschiedener Varianten heraus. Die Korpusform blieb gleich, aber kleinere technische Details wurden unterschiedlich gestaltet. Nebeneinander stehen jetzt Versionen, die haargenau den alten aus den 50er Jahren gleichen („Vintage“-Typen), und modernere mit technischen Verbesserungen („American Standard“ und andere Serien). Viele sind nach bekannten Gitarristen benannt, die zum Teil bei der Entwicklung Pate gestanden haben, etwa Stevie Ray Vaughan, James Burton, Tom Delonge, Richie Sambora, Eric Clapton, Yngwie Malmsteen, Danny Gatton und noch zahllose weitere. Mittlerweile gibt es von Telecaster und Stratocaster je eine Vielzahl von Varianten; es erscheinen ständig weitere, und manche verschwinden wieder. Es wird allmählich schwierig, hier noch die Übersicht zu behalten.
Dazu kommen zahllose ganz neue Modelle, zum Teil mit Elementen von älteren und Namen, die aus alten Namen zusammengesetzt sind, wie „Jagmaster“, „Jagstang“ usw. Auf jeden Fall ist für die verschiedensten Geschmäcker gesorgt. 1985 wurde das Werk wieder aus dem CBS-Konzern ausgegliedert und ist seitdem eigenständig. Die Produktion läuft heute in USA, Mexiko und Fernost (hier unter dem Namen „Squier“). Welche Stückzahlen von Beginn an bis heute von den einzelnen Modellen produziert wurden, will Fender nicht bekannt geben, man darf aber annehmen, dass sie mittlerweile in die Millionen gehen.
Zusätzlich zur Großserienproduktion gründete Fender 1987 den „Custom Shop“, eine Edel-Werkstatt für Einzelstücke und Kleinstserien nach speziellen Kundenwünschen, vielfach mit aufwändigen Sonderlackierungen, erlesenen Hölzern, spezieller Elektronik usw. Die Preise sprechen allerdings eher Superstars als Normalverbraucher an. Nach einem Geschäftseinbruch in den 80er Jahren kam das Unternehmen so wieder zu neuem Erfolg und Ansehen.
Leo Fender selbst arbeitete nach seinem Rückzug aus der Geschäftsleitung noch einige Jahre als Entwickler mit, schied aber schließlich ganz aus. Sein Ideal war es, wieder einen gut überschaubaren Kleinbetrieb zu leiten. So gründete er 1973 zusammen mit einigen alten Mitarbeitern die Firma Music Man. Er brachte eine Menge Erfahrung ein und entwickelte neue Gitarren (Bild 1.9) und Verstärker, die der Markt aber nur zögernd aufnahm. Die Verstärker stellte er schließlich wieder ein, den Firmennamen verkaufte er an Ernie Ball. 1980 formierte er zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter George Fullerton die neue Firma G&L. Auch in deren Instrumenten steckt viel altes Fender-Know-how, kom-
biniert mit einigen technischen Weiterentwicklungen. Leo Fender starb 1991, sein Name als einer der Pioniere der E-Gitarre wird noch lange weiterleben.

Der Erfolg von Fender blieb dem seit 1948 neu amtierenden Gibson-Chef Theodore McCarty nicht verborgen. Ihm wurde klar, dass da etwas Neues aufkam und dass ihm mit diesem Emporkömmling womöglich ein ernsthafter Konkurrent heranwachsen könnte. Offensichtlich waren Solid-Body-Gitarren doch zu verkaufen, und so beschloss er, auch einen Versuch damit zu machen. Damit der renommierte Name der Firma aber auf keinen Fall Schaden litt, sollte das neue Instrument unbedingt das beste sein, was in dieser Bauart möglich war. Nach sorgfältiger Erprobung verschiedener Holzsorten war das Ergebnis schließlich ein zweischichtiger Korpus: unten ein dicker Block aus Mahagoni, darüber eine Deckschicht aus Ahorn, die gewölbt ausgearbeitet wurde wie bei den vollakustischen Modellen, damit die neue Gitarre nicht so billig aussah wie die Telecaster (die man bei Gibson nur als „Klodeckel mit Saiten“ verspottete). Das konnte außer Gibson damals so leicht keiner bauen. Der Hals wurde eingeleimt statt angeschraubt. Die goldfarbige Lackierung der Decke entsprach im damaligen Show-Geschäft gerade der Mode, und auch sonst war alles vom Edelsten. Die Gitarre bekam zwei einspulige
Bild 1.9: Leo Fender prüft eine „Music-Man“-Gitarre.
Tonabnehmer mit cremefarbigen Kunststoffkappen (Typ „P90“, auch „soapbar“ genannt) und vier Reglerknöpfe.
Um dem Verkauf nachzuhelfen, suchte Gibson nach einem Gitarristen, der durch seine überragende Spielkunst und seinen Erfolg beim Publikum andere davon überzeugen konnte, dass so ein massives Modell auch in dem exquisiten Programm mit den vielen Vollresonanz-Gitarren seine Berechtigung hatte. Man erinnerte sich an Les Paul, der immer noch mit seiner selbst gebastelten „Log“-Gitarre durch die Lande zog und ständig berühmter wurde. Als die Gibson-Leute ihm 1951 den Prototyp zeigten, war er auf Anhieb hell begeistert und ließ sich dazu gewinnen, künftig nur noch mit dieser Gitarre in der Öffentlichkeit aufzutreten. Dafür bekam sie dann den Namen „Les Paul Model“ (Bild 1.10). Nach einer kleinen Änderung am Saitenhalter ging sie 1952 in Serie, sie kostete etwa 250 Dollar.
1954 kam noch eine Luxusversion dazu, die „Les Paul Custom“ mit schwarzem Hochglanzlack und vergoldeten Metallteilen. Musiker nannten sie „Black Beauty“ oder wegen ihrer sehr niedrigen Bünden auch „Fretless Wonder“. Für die Werbung tat Les Paul dann sein Möglichstes. Er spielte diese Gitarren auf allen seinen Konzerten und machte viele Studioaufnahmen damit. Ab 1957 erhielten beide Modelle die neu entwickelten „Humbucking“-Tonabnehmer. 1958 wurden sie umgestaltet: Die Standard-Version erhielt eine braun-gelb-schattierte Lackierung („sunburst“), die „Custom“ bekam einen dritten Tonabnehmer in der Mitte spendiert.
Doch der Verkaufserfolg blieb beschränkt. 1960 beherrschte Fender bei den Solid-BodyGitarren weitgehend den Markt. Die Les Pauls mit der konservativen Formgebung und dem weicheren Klang wollte kaum jemand haben. So entschloss sich Gibson für ein vollständig anderes Design und stellte die Produktion um, ohne Les Paul viel zu fragen. Dem gefiel die neue Formgebung aber überhaupt nicht. Sein Vertrag mit Gibson lief 1962 aus, bis dahin steht noch sein Name auf diesen Gitarren. Danach wurden sie „SG“ genannt (Bild 1.11). Sie kamen vor allem in den 70er Jahren zu großem Erfolg. Im Laufe der Zeit erschienen die verschiedensten Varianten, Spitzenmodell ist die „SG Custom“ mit drei vergoldeten Humbucking-Tonabnehmern. Eine Zeit lang ging die Nachfrage etwas zurück, in den letzten Jahren hat sie aber wieder kräftig zugenommen. Mitte der 60er Jahre fand dann in der Rockmusik ein Stilwandel statt: Die Beat-Ära mit ihren halbakustischen E-Gitarren ging zu Ende, und der Blues wurde populär. Die Gitarren, die die führenden Gitarristen dieser Stilrichtung – Eric Clapton, Peter Green, Keith Richards, Mike Bloomfield – dafür als optimal befanden, waren die Les-Pauls mit den Humbucking-Tonabnehmern: Nur diese brachten den gewünschten warmen Sound mit dem sehr langen Sustain. Daraufhin begann plötzlich eine rege Nachfrage nach den Ladenhütern von 1960. Da ihre Zahl begrenzt war (Größenordnung 1.500 bis 2.000 Stück), schnellten die Gebrauchtpreise bald in die Höhe und übertrafen die einstigen Neupreise bei weitem. Heute werden diese Gitarren unter Sammlern zu astronomischen Preisen gehandelt.
Um 1968 folgte Gibson schließlich den Wünschen der Musiker und begann die Les-PaulGitarren wieder neu zu produzieren – wenn auch zunächst in Details etwas anders gestaltet als die alten. Mit der Zeit kamen zahllose verschiedene Varianten heraus, inzwischen
Bild 1.10: Gibsons erste Massive: „Les Paul Model“, frühe 50er Jahre
Bild 1.11: Gibson „SG“, 1960 als Nachfolger für die „Les Paul“ eingeführt. Hier die Version „SG Special“.
gehören sie mit zu den beliebtesten E-Gitarren der Welt. Bild 1.12 zeigt eine seltene Luxusversion, die „Les Paul Artisan“ mit drei Tonabnehmern und aufwändigen Einlegearbeiten. Exoten mit wenig Verkaufserfolg waren die „Les Paul Professional“ (1969) und die „Les Paul Recording“ (ab 1971) mit spezieller Elektronik. In diese Serie gehört auch die in Bild 1.13 gezeigte Gitarre in der Hand ihres Meisters – ein Einzelstück mit Mikrofon und Fernbedienung für ein Tonbandgerät, das vorher aufgenommene Begleitspuren abspielt.
Neben den Les Pauls und SGs brachte Gibson dann noch viele andere Solid-Body-Gitarren auf den Markt. Die „Explorer“ und die „Flying V“ wurden mit ihren bizarren Formen 1958 eine völliger Misserfolg, heute zählen sie mit zu den gesuchtesten Sammlerstücken.
Bild 1.12: Gibson „Les Paul Artisan“, ein seltenes Luxusmodell mit drei Tonabnehmern und aufwändigen Einlegearbeiten, 70er Jahre
1963 sollten die „Firebirds“ den Fender-Modellen Konkurrenz machen, schafften das aber nicht, sie kamen erst sehr viel später zu Anerkennung. Es folgten noch viele weitere. In den amerikanischen E-Gitarren-Büchern ist alles genau nachzulesen.
1.3 Der Siegeszug der Solid-Body-Gitarre
Die Erfolge von Fender und Gibson regten viele andere Gitarrenhersteller in den USA an, ebenfalls Solid-Body-Gitarren zu produzieren. Sie konnten sich damit aber zunächst kaum profilieren. Die Modelle von Guild, Gretsch, Rickenbacker, Danelectro, National usw. aus den 50er und 60er Jahren blieben im Hintergrund. Erfolgreicher – zumindest auf dem europäischen Markt – waren die deutschen Hersteller Framus, Höfner und Hoyer. In Groß-
Bild 1.13: Les Paul mit einem Prototyp der Gibson „Les Paul Professional“ mit spezieller Innenschaltung, Mikrofon und Tonband-Fernbedienung
britannien wurden Burns und Vox bekannt, in Italien Eko. Ab etwa 1970 kamen die Japaner immer stärker auf den Markt, zu den führenden Marken entwickelten sich hier vor allem Ibanez, Aria und Yamaha
Angeregt durch die große Nachfrage nach den Fender- und Gibson-Modellen begannen deutsche und japanische Hersteller ab Ende der 60er Jahre, deren Korpusformen zu imitieren. Zunächst waren sie nur in groben Zügen nachempfunden, aber nach einigen Jahren glichen sie den Originalen bis zur letzten Schraube, optisch nur noch am Namenszug auf der Kopfplatte zu unterscheiden. In der Klangqualität blieben alle diese Plagiate zunächst deutlich hinter den Originalen zurück, aber das änderte sich mit der Zeit. Manche wurden sogar besser, vor allem auch in der Gesamtverarbeitung, wo sich Fender und Gibson damals auf ihren Lorbeeren ausruhten und sich allerhand Schnitzer leisteten. Konkurrenz und Preisdruck wurden dann immer härter, verloren haben schließlich die deutschen Hersteller: Framus und Hoyer gingen in Konkurs; Höfner überlebte, sah im Massengeschäft keine Chance mehr und verlegte den Schwerpunkt auf handgefertigte Spitzeninstrumente. Hier haben die Deutschen eine neue Chance entdeckt; es haben sich in den letzten Jahren viele neue Betriebe mit meist ganz wenigen Leuten etabliert, die nur Kleinserien bauen, dafür aber in edelster Qualität. Unter diesen ist auch der Name Framus wieder auferstanden – als die Gitarrenabteilung von Warwick.
Die weitaus größten Stückzahlen kommen aber nach wie vor aus den USA und Ostasien. Im Kampf um die Lohnkosten begannen einige US-Firmen in den 70er Jahren, einen Teil
ihrer Produktion nach Japan zu verlegen, um so ihr überlegenes Know-how zu günstigeren Preisen anbieten zu können. Teilweise bekamen diese Instrumente dann andere Namen: So hießen die dort unter Fender-Regie hergestellten Instrumente „Squier“ (nach einem alten Saiten-Lieferanten, den Fender in den 50er Jahren aufgekauft hatte). Gibson ließ den Namen Epiphone hier wieder aufleben. Guild (seit den 90er Jahren zum FenderKonzern gehörig) kam mit „DeArmond“.
Nachdem dann gegen Ende der 80er Jahre auch die japanischen Arbeitslöhne stiegen und in Südkorea und Taiwan das Wirtschaftswunder einsetzte, wurde ein Teil der Produktion wieder von Japan abgezogen und dorthin verlagert. Selbst die japanischen Großhersteller passten sich dem Trend an und verlegten ihre Produktion in Nachbarländer mit niedrigeren Löhnen. Die Szene ist ständig in Bewegung. Inzwischen werden z.B. die „Squier“-Instrumente auch schon nicht mehr in Korea, sondern in China und Indonesien produziert. Gleichzeitig fertigt Fender seine preiswerten Modelle seit den 90er Jahren im vor der Haustür liegenden Mexiko.
Die Zahl der Hersteller wächst ständig weiter, es entstehen überall in der Welt wie aus dem Nichts immer wieder neue Namen, bei denen man oft überhaupt nicht mehr weiß, wer eigentlich dahintersteckt (bei den alten ist es auch oft schon verworren); das können ebenso große Industriekonzerne wie ganz kleine Handwerksbetriebe sein. Die Zahl der angebotenen Modelle geht allmählich in die Tausende. Die echte „Artenvielfalt“ hat gegenüber früher allerdings stark abgenommen, was etwas schade ist. Nur sehr wenige Hersteller entwickeln wirklich noch eigene Ideen. Die meisten sind mehr oder weniger Trittbrettfahrer und kupfern die Formen einfach nur von den Erfolgsmodellen ab. Sie glauben offenbar, auf diesem Wege den größten Gewinn machen zu können. So nimmt die Kopiererei kein Ende. Besonders profilieren können sie sich so allerdings kaum.
Daneben kreieren – zum Glück – auch viele Hersteller neue, eigene Formen. Die wildesten Designs tauchen auf, gelegentlich zeigen hauptberufliche Schnitzkünstler ihr Können (z.B. bei ESP). Aber auch bei denen basiert die grundsätzliche Konstruktion fast nur auf den alten Prinzipien von Fender und Gibson. Unter den neueren amerikanischen Herstellern hat sich vor allem Paul Reed Smith (PRS) einen überragenden Ruf aufgebaut (Bild 1.14). Einige weitere junge Firmen mit Bekanntheitsgrad sind etwa B. C. Rich, Tom Anderson, Brian Moore, Heritage, Hamer. Ihre Gitarren haben vielfach einen hervorragenden Klang und edle Verarbeitungsqualität; in der Bauweise als solcher gehen sie aber mehr oder weniger die ausgetretenen Pfade.
Die Firmen, die wirklich bahnbrechende Neuerungen eingeführt haben, sind dagegen dünn gesät. Als allererste ist hier Alembic zu nennen, ein seit etwa 1969 in Santa Rosa in Kalifornien ansässiger Kleinbetrieb, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, nur die allerexquisiteste Qualität zu liefern, ohne Rücksicht auf die Preise. In Bild 1.15 ist die „Tribute“ zu sehen, die u.a. Jerry Garcia von den „Grateful Dead“ gespielt hat. Allerdings sind die E-Bässe von Alembic weiter bekannt geworden als die Gitarren; mehr darüber in Kapitel 1.5.
Ein Revolutionär war Ned Steinberger mit seinen kopflosen Gitarren und Bässen aus Epoxidharz-vergossenen Kohlefasern, siehe Kap. 1.5. Ganz und gar aus diesem Material fertigt Miller (Deutschland) seine Gitarren und Bässe – im Gegensatz zu Steinberger je-
1.3 Der Siegeszug der Solid-Body-Gitarre
Bild 1.14: Traum von manchem Spieler: Paul Reed Smith „Artist Series I“
Bild 1.15: Bekannt geworden durch Jerry Garcia (Grateful Dead): Alembic „Tribute“
doch hohl. Parker verwendet bei der „Fly“ mit ihrem provokanten Design Lindenholz (Titelbild dieses Buches und Bild 1.16), das auf der Rückseite mit einer Kohlefasermatte beschichtet ist, wodurch sich die Stabilität ganz wesentlich erhöht. Außerdem ist hier zusätzlich zu den „normalen“ elektromagnetischen ein Piezo-Tonabnehmer im Steg eingebaut – erstmalig mit guter Funktion.
Bild 1.16: Abseits der ausgetretenen Pfade mit eigenen neuen Ideen: Parker „Fly“
Bild 1.17: Hier hat sich der Designer ausgetobt: Teuffel-Gitarre (Deutschland, 2001) .
Travis Bean führte durch den Korpus durchgehende Aluminiumhälse ein (Bild 2.22 auf Seite 74) – so lebte die Konstruktion der uralten „Frying Pans" von Rickenbacker wieder
auf. Kramer schraubte Aluminiumhälse an Holzkorpusse. Designmäßig absolut aus dem Rahmen fallen die Gitarren von Teuffel (Deutschland, Bild 1.17) und Gittler (Israel).
Während die normale E-Gitarre sechs Saiten hat, gab und gibt es immer wieder Abwandlungen davon: so seit 1964 12-saitige Versionen; sehr selten sind solche mit 9 oder 10 Saiten (nur die drei bzw. vier hohen Saiten doppelt). Seit Ende der 90er Jahre haben sich 7-saitige E-Gitarren mit zusätzlicher tiefer H-Saite weiter verbreitet. Die Idee ist an sich schon alt: Gretsch baute bereits in den 60er Jahren die „George van Eps“-Gitarre, wenn auch mit wenig Erfolg. Ganz vereinzelt gab es auch schon 8-saitige mit zwei Saiten unterhalb der E-Saite (z.B. von Hopf , Deutschland). Ausgestorben sind viersaitige, in Quinten gestimmte „Tenorgitarren“. Die weitaus meisten waren vollakustisch, in SolidBody-Bauweise gab es einige wenige Einzelstücke von Gibson in Les-Paul- und in SGForm.
Besonderes Aufsehen erregen Doppelhals-Gitarren. Das bekannteste Modell ist die „EDS1275“ von Gibson, eine Art Doppel-„SG“ mit sechs und zwölf Saiten, eine Zeit lang von John McLaughlin und Jimmy Page (Led Zeppelin) gespielt. Weniger gebräuchlich sind Kombinationen von E-Gitarren mit E-Bässen oder Mandolinen; alte Modelle von Gibson erzielen hohe Liebhaberpreise. Sehr vereinzelt findet man noch mehr Hälse: Career (Korea) bietet ein Modell mit dreien an, und der Gitarrist Rick Nielsen hat sich von Hamer (USA) sogar eine Fünf-Hals-Gitarre bauen lassen – Show über alles!
Dass die Verkaufserfolge der einzelnen Modelle ständigen Schwankungen unterliegen, ist überwiegend eine Sache der Mode und wird maßgeblich von den aktuellen Star-Gitarristen beeinflusst. Die werden von den Herstellern als „Endorser“ heiß umworben. Hohe Verkaufszahlen sind deshalb kein zwingender Beweis für gute Qualität, und kommerzieller Misserfolg ist auch kein zwingender Beweis für schlechte Qualität. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei auch, wie gut der Vertrieb eines Herstellers durchorganisiert ist. Der E-Gitarren-Markt ist stark übersättigt, da geht auch manches unter, was an sich gut ist, wo aber der Vetrieb nicht richtig funktioniert.
So viel zu den „normalen“ Solid-Body-E-Gitarren mit magnetischen Tonabnehmern. Daneben hat sich noch eine andere Art verbreitet, angeregt durch die elektrifizierten Akustik-Gitarren, bei denen man aber auf die Korpusresonanz wieder verzichtet hat. Sie haben Piezo-Tonabnehmer im Steg und liefern dadurch einen Klang, der mehr in der Nähe von akustischen Gitarren liegt. Es gibt hier Typen mit Stahlsaiten und mit Nylonsaiten: Bild 1.18 zeigt ein Modell, das sich sehr an eine spanische Konzertgitarre anlehnt („Melody“, Italien), jedoch massiv ist. Bei der Ibanez „Talman“ (Bild 1.19) ist der FenderEinfluss auf die Formgebung nicht zu übersehen. Der Klang dieser Instrumente kommt in die Nähe von akustischen, das letzte „gewisse Etwas“ fehlt aber doch. Ein massiver Korpus kann nun einmal einen Resonanzkorpus nicht ersetzen.
Zum Abschluss dieses Kapitels noch ein absoluter Exot: „The Stick“, entwickelt von Emmett Chapman (Bild 1.20). Die Saiten werden hier nicht angezupft, sondern erklingen durch Schlagen auf die Bünde. Man spielt sie mit beiden Händen. Am oberen Ende sind die Saiten bedämpft, so dass sie ungedrückt keine unerwünschten Töne abgeben. Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Saitenzahlen, Stimmungen und Hölzern, auch eine aus Kohlefaser-Material.
Bild 1.18: Außen klassisch, innen massiv, mit Nylon-Saiten: „Melody“ (Italien)
Bild 1.19: Form wie eine E-Gitarre, aber mit Nylonsaiten: Ibanez „Talman“ – mit ausgesuchter „Wolken“-Maserung
Bild 1.20: Mit beiden Händen auf dem Griffbrett zu spielen: „The Stick“ von Emmett Chapman
1.4 Die halbakustische E-Gitarre
Die Solid-Body-E-Gitarre hat gegenüber der vollakustischen den Vorteil, dass sie bequemer am Körper liegt. Dafür fehlt ihr aber die Resonanz des Korpus. Mitte der 50er Jahre kam ein Mittelding dazwischen auf: die halbakustische oder „Thin-line“-E-Gitarre, mit flacherem Korpus, aber ansonsten genauso gebaut wie die vollakustische, also vollständig hohl. Die Zargenhöhe ist hier etwa 3 bis 5 cm. Die erste war die Gibson „ES225“ (1955), kurz darauf folgten die „ES350T“ und die „Birdland“. Die letztere hat eine massive Fichtendecke, ebenso wie die kurzlebige „L5T“, die Flachversion der „L5CES“. Nahezu alle sonstigen Modelle von Gibson und anderen Herstellern sind aus mehrschichtigen Furnierhölzern gebaut, meist Ahorn.
Die Blütezeit dieser Gitarren waren die 60er Jahre. Verbreitung erreichten die Gibson „ES330“, Bild 1.21, die ebenfalls von Gibson hergestellte, praktisch baugleiche Epiphone „Casino“ und auch viele Modelle von Gretsch, Bilder 1.22 und 10.4 (S. 243), und Ricken-
backer. Die letztere Firma brachte mit ihren 1964 eingeführten zwölfsaitigen Modellen eine bahnbrechende Neuerung auf den Markt, sie sind auf alten Beatles- und Byrds-Platten zu hören. Bild 1.24 zeigt eine seltene Rickenbacker-Doppelhalsgitarre mit sechs und zwölf Saiten. Völlig erfolglos war Fender mit seiner „Coronado“. In Deutschland kamen Framus und Höfner mit ihren vielen verschiedenen Modellen in dieser Zeit gut an.
Bild 1.21: Flach und innen ganz hohl: Gibson „ES330“
Dass diese Gitarren ab Ende der 60er Jahre nicht mehr gefragt waren, lag außer an der reinen Mode an der ständig steigenden Lautstärke der Bands und dem Trend zur Übersteuerung der Verstärker. Neue Maßstäbe gesetzt haben hier vor allem Cream, Jimi Hendrix, Led Zeppelin und einige andere. Die Gitarren mit voll schwingfähigem Resonanzkorpus sind dafür ungeeignet, sie geraten sehr schnell in akustische Rückkopplung – einzelne Töne werden dann immer lauter und sind nur durch Festhalten der Saiten zu stoppen (siehe Kapitel 8).
Sehr viel erfolgreicher wurde deshalb eine Kreuzung dieses Bautyps mit der Solid-BodyGitarre: die „Semi-Solid-Gitarre“. Äußerlich sieht sie genauso aus, aber der Korpus ist in der Mitte durch einen dicken Holzblock versteift. Weil Decke und Boden praktisch nicht mehr schwingen können, ist die Gefahr der akustischen Rückkopplung weitgehend ge-
Bild 1.22: Schalllöcher nur aufgemalt: Gretsch „Tennessean“
Bild 1.23: Korpus mit Mittelblock versteift: Gibson „ES345“
bannt – wie schon einst bei Les Paul. Unterscheiden kann man die beiden Bautypen sehr leicht, indem man den Boden abklopft oder ins Schalloch greift. Von diesen Gitarren wurden weit mehr produziert als von den resonanzfähigen Versionen. Die weitaus größte Verbreitung hat die 1958 eingeführte Gibson „ES335“ gefunden, sie wurde eine Art „Allround“-Gitarre, auf der man von Rock bis Jazz annähernd alles spielen kann. Weniger gefragt waren ihre teureren Schwestern „ES345“ (Bild 1.23), und „ES355“. Ebenfalls aus dem Hause Gibson stammen die Epiphone-Modelle „Riviera“ und „Sheraton“. Einige wenige Gitarren von Gretsch sind auch nach diesem Prinzip gebaut. Bekannt wurden ferner die Guild „Starfire“ und die Fender „Starcaster“, in Deutschland die Höfner „Nightingale“.
Bild 1.24: Rickenbacker-DoppelhalsGitarre mit 6 und 12 Saiten, ebenfalls eine Semi-Solid-Konstruktion
Bild 1.25: Hohler Flachkorpus, gebaut wie eine Western-Gitarre: Godin „Acousticaster“
Neben diesen beiden Haupt-Konstruktionstypen gibt es noch eine Reihe von anderen. Die Folge der Vielfalt ist, dass die Bezeichnungen „halbakustisch“, „Semi-solid“ usw. nicht immer einheitlich gehandhabt werden. Man sollte also jeweils genauer spezifizieren, welche Konstruktion man meint. Kapitel 2.3 geht noch ausführlich darauf ein.
Die meisten E-Gitarren dieser Klasse haben zwei f-Löcher, manche auch nur eines. Weil diese jetzt akustisch kaum noch eine Funktion haben, hat man sie bei manchen Modellen einfach nur aufgemalt, etwa bei der Gretsch „Tennessean“ (Bild 1.22) oder einigen von
Stichwortverzeichnis
12-saitige E-Gitarren 33, 37, 98, 238f, 251
4x5-Schalter 185f, 188
5-saitige E-Bässe 43, 45
5-Stufen-Schalter 172f, 187
6-saitige E-Bässe 43
7-saitige Gitarre 33
A
Abschirmung 189, 209, 212
aged 247
Ahorn 20, 25, 62, 64, 67, 78, 239
Akku 198, 224
aktive Gitarrenschaltungen 44, 138, 153, 195ff
aktive Klangregelung 44, 199
aktive Tonabnehmer 117, 138ff, 195
Akustik-Bässe 46f, 150
Akustik-Gitarren 33, 68, 200
Akustik-Gitarren-Verstärker 154
akustische Rückkopplung 14, 67, 150, 229ff
akustisches Umfeld 50, 186 akustische Täuschung 87, 117
Alembic 30f, 43f, 64, 71, 73, 99, 161, 196f, 207
Aluminium 14f, 32f, 70, 73, 145, 212
Alnico 90, 97, 107, 128f, 142f
Anti-Feedback-Schaltung 200
Antiquity 247
Aria 29, 197 arched top 13
Armstrong, Dan 70, 161
Armstrong, Kent 84
ARP 217f
Artist-Serie 196, 198
Avatar 217f
B
Baggs, L. R. 151, 200
Bakelit 15, 72
Balkenmagnet 92, 97, 131, 143
Barden, Joe 84, 94f , 103, 134
Bariton-Gitarren 47
Barcus-Berry 151
Barney-Kessel-Gitarre 18
Bartolini 84, 105f, 113, 138
Bassregler 195f, 207
Batterie 138, 155, 196, 198f , 201
Bausätze 238, 249
Bean, Travis 32, 73
Biegesteifigkeit 54, 56
Bigsby, Paul 20
Bigsby-Vibratohebel 57f
Birdland 35, 63, 68
Blechkappe 103, 116, 127f, 144, 146f, 193, 235
Blei-Zirkonat-Titanat 149
Blueshawk 100, 176
Broadcaster 20, 171, 240, 246
Brummstörungen 94, 153, 209
Bünde 13, 51, 74, 246, 252
Bundreinheit 55, 251
Burstbucker 134
Bypass-Schalter 198
C
Casino 35
Casio 223f
CBS 23f, 241
Chet-Atkins-Gitarre 153
Christian, Charlie 17
Christian, Mike 151
Clapton, Eric 24, 26
Coil Splitting 115, 179, 183
Custom Shop 24
D
Dämpfer 58f
Danelectro 28, 43, 59
D'Angelico 19, 241, 244
D'Aquisto 19, 241
dead spot 76, 255
DeArmond 14, 30, 88, 90, 99, 112, 133f, 195, 231, 244, 246
Decke 64ff, 229, 241
digitale Gitarrensynthesizer 220ff
DiMarzio 84, 91, 93ff, 97f, 115, 133f , 137, 159, 179, 181, 206
Dog Ear 90f
Doppelhals-Gitarre 33, 37f, 252
Drahtstärken 141
Drehschalter 190, 193ff , 204, 209, 235f
Dual-Sound-Humbucker 84, 115, 179, 181
Dummy-Spule 99, 197, 238
Duncan, Seymour 84, 94, 97, 125f, 138, 247
Dynamik 117, 140, 196
Dynamik-Kompressor 196
E
EB0...EB3 40f, 43, 59
EB750 43
E-Bow 230f
EDS1275 33
EH150 16
Eigenresonanz 50, 53, 107
Eko 29, 94, 113
Elektrobass 39ff
elektrodynamische Tonabnahme 147f
Elektromagnet 230f
elektromagnetische Tonabnehmer 83ff
EM150 16
EMG 84, 138, 179, 204f
endloses Sustain 219, 230
Endorser 86
Epiphone 18f, 30, 35, 133, 176
Epoxid 30, 43, 73, 145
Equalizer 195
Erdung 209
Eric-Clapton-Stratocaster 196, 198
Erle 22, 60, 78
Erregerspule 119
Ersatzschaltbild einer Spule 108f, 127
ES5 18
ES150 16f, 91
ES175 18, 43, 68
ES300 159f
ES330 35, 63
ES335 37, 43, 63, 233240
ES345 37, 63, 176f, 234
ES350 18
ES350T 35
ES355 37, 176f , 234
ES Artist 39, 196
Esche 20, 22, 60, 78
ESP 30
Esquire 20f, 171
ETB150 16
Exemplarstreuungen 104, 123, 130
Expander 196
Explorer 27, 239
Eyb, Günter 59, 184
F Feldlinien 105, 147
Fender-Bässe 39ff, 58, 74, 77
Fender-Gitarren 20ff, 29f, 36, 86f
Fender-Humbucker 94, 116, 133f
Fender-Tonabnehmer 121ff
Fender, Leo 20ff, 197, 247
Fernandes 230f
Ferrit 90, 107, 128ff , 142f
Fichte 57, 64, 68, 229, 241
Firebird 28, 41, 73, 252
Fishman 140, 150f, 153, 154ff, 198, 200
Flanger 20, 195
Fleischer, Helmut 77ff
F-Löcher 14
Floyd Rose 57
Fly 32, 154f, 200
Flying V 27, 239
Fralin, Lindy 84, 134
Framus 19, 28f, 36, 42, 57, 59, 64, 67, 100, 161f, 178, 183, 195, 238, 242
Fretless 47
Frequenzlücken 120, 132
Frequenzweiche 154
Frying-Pan 14, fünfsaitige E-Bässe 43, 45
Funkübertragung 213f
G
Gebrauchtkauf 250 gegenphasige Schaltung 162f, 166, 183
geteilter Tonabnehmer 98
Gibson-Bässe 40f , 52, 59, 94, 97, 182, 206
Gibson-Gitarren 13ff, 25ff, 29f, 86f
Gibson-Humbucker 92ff, 116, 123, 179, 246
Gibson, Orville 13
Gitarren-Synthesizer 215ff
G&L 24, 40, 98, 129
Godin 38f, 47, 150
Godwin 216f
GR-33 224
GR-808 220
Grabber Bass 161
Grenzfrequenz 109
Gretsch 18, 28, 33, 35, 38, 59 63f, 90, 93f, 100, 113, 127, 133, 145, 178, 210, 241, 243
Grundfrequenz 52ff, 157ff
Grundlautstärke 114, 131
Grundschwingung 53ff, 158
Guild 18, 28, 30, 38, 64, 67, 90, 179, 234
H
Häussel 84
Halbakustische E-Gitarre 35ff, 63ff, 212, 255
Hals 70ff, 75, 251
Hamer30, 33
Harmonic Restructure Modeling 226
Harmony 16, 18
Hawaii-Gitarre 13ff, 20
Hendrix, Jimi 230
Henry 108ff, 112, 121ff
Heritage 30
hexaphonischer Tonabnehmer 100, 217ff
Hochpass 152, 207
Höfner 19, 28f , 36, 38f, 42, 59, 67, 91, 94, 103, 144f, 154, 182, 195, 210, 242, 259
Höhenverlust 167, 170
Hopf 19, 33, 148
Howard-Roberts-Gitarre 18, 195
Hoyer 19, 28f, 58, 64, 100, 178, 210, 242
HRM 226
Humbucking Pickup, Humbucker 26, 91ff , 108, 115f, 118, 131, 133f, 143, 147, 159, 179, 188, 209
Hyak 73 I
Ibanez 29, 33f, 70, 161, 172, 184, 199, 238
Impedanzwandler 115f, 126, 138, 144, 154, 203ff, 235
Induktivität 107ff, 113ff, 120ff, 128f, 133f, 159, 165f , 187f, 195, 213
Intermodulation 136
J
Jaguar 23, 43, 58f, 88, 97f
Jahresringe 59, 71
Jan-Akkerman-Gitarre 64, 183
Jazz Bass 39ff , 47, 77, 98, 167, 171, 193, 209, 212, 233f
Jazzmaster 23, 58, 88, 98, 134
Johnny-Smith-Gitarre 18, 241
K
Kabel 110, 119, 153, 209
Kabelkapazität 110f, 152, 166, 189, 191, 203, 213
Kapazität 108ff, 121ff, 152, 166
Kauffman, Doc20, Kauftipps 249ff
Kay 16, 18
Kinman 84, 97
Klangregler 165, 173
Klirrverzerrungen 120, 134
koaxialer Humbucker 97, 101, 133, 235
Kohlefasern 33, 43, 45, 73, 76
Kompression 117, 135, 196
Kondensator 138, 167ff, 182, 190, 193, 194f, 204, 235
Konduktanz 78f
Kontaktspray 233
Kontakttonabnehmer 150f
Kontrabass 39, 43, 47, 148
kopflose Instrumente 30, 43
Korpus 59ff
Korpusrückkopplung 229f
Kramer 33, 73
Kurzschlusswindung 113, 116, 127
L
L5 14, 19, 35, 241
L5T 35, 68
L6S 162, 183
Lace 84, 98
Lack 59, 237
Lang, Artur 19, 65, 66, 242, 245
Lastkapazität 115, 120ff, 162, 198, 203, 214, 230
Lastwiderstand 113, 152, 168
Lautsprecher 16, 103, 106,134, 154, 195, 207, 226, 229
Lautstärkeregler 138, 153, 165ff , 193, 203
Lawrence, Bill 84, 94, 97, 195
LED 196
Les Paul Artisan 27f, 178, 241
Les Paul Deluxe 94, 133
Les Paul Custom 26, 90, 239
Les Paul Model 26,
Les Paul Professional 27, 97, 126, 235
Les Paul Recording 27, 126
Les Paul Standard 62, 239f, 247
Lindy Fralin 84 lineares Potentiometer 167f
Loar, Lload 13f , 39
Log-Gitarre 19, 26
logarithmisches Potentiometer 167f
Lover, Seth 91
Lucille 39, 176f
Luftschall 14, 102
M
Magnete 54, 88, 104ff, 128ff
magnetischer Fluss 130, 134f
Magnetstärke 103, 130, 136
Mahagoni 25, 70
Masseverbindung 212, 234
May, Ulrich (Carlo) 60
McCartney, Paul 41f
McCarty, Theodore 25 mechanische Resonanz 53, 74 mechanisches
Schwingungsspektrum 77
Megaswitch 184
Melody Maker90
Mehrspur-Aufnahmetechnik 19, Mensur 39, 43, 47, 132, 158, 160
Metallhals 73, 76
MIDI 222, 224, 226f
Mikrofon 14, 83f, 99f, 106, 126, 140, 229, 231
Mikrofonie 89, 102, 116, 141, 212, 231, 254
Miller 30, 70
Minimoog 217
Modalanalyse 78
Moore, Brian 30
Music Man 24, 40, 59, 100, 154, 197, 200
Mustang 23, 88, 163, 171, 187, 230
Mustang Bass 39f, 52, 58, 98
N
National 18, 20, 28
nichtlineare Verzerrungen 120, 134ff
niederohmige Tonabnehmer 126, 133, 142
Noiseless 97, 103, 131
Notchfilter 200
Nussbaum 61
Nylonsaiten 33, 68, 83, 149f, 153
O
Oberschwingungen 53, 76, 131, 157ff, 162
Oktavteiler 195
Operationsverstärker 203, 218
Orgelgitarren 215ff out of phase 162f, 166
Ovation 69f , 99, 149, 200
P
P90 26, 90, 98, 122, 125, 198, 239
P94 91
P100 98
PA-Anlage 50
PAF 121, 159
Paradis 228
Parallelschaltung 115, 166, 172, 193 parametrische Klangregelung 45, 199
Parker 32, 154f , 200
Patent applied for 87, 92, 123, 134,
239, 246
Paul, Les 14, 26, 29, 149, 161, 211
Paul Reed Smith 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
Permeabilität 105, 108, 128, 130, 144
PG-380 223f
Phaser 195
Phasenumkehrschalter 179, 196
Pickup s. Tonabnehmer
Pickup-Analyzer 103, 120, 127, 130, 138
Piezo-Tonabnehmer 14, 33, 39, 47, 68f, 76, 83, 99, 133, 140, 149ff, 200, 203
Polabstand 131
Polarität 142, 166
Position des Tonabnehmers 157ff, 226
Potentiometer (Poti) 167, 233, 246, 254
Powerbridge 150f, 155
Powerchip 154ff, 198
Pre-CBS 24, 241
Precision Bass 39f, 47, 77, 88, 98, 99, 129, 170, 182, 212, 233ff
PRS 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
Push-Pull-Schalter 179, 181, 187f, 190, 192, 209
PVDF 149
Q
Qualitätskontrolle 88, 101ff
Q-Wert 112ff, 129, 144 R
Raumakustik 50
Rauschen 117, 140, 213
RD77 196
Relic 247
Resonanzfrequenz 109ff, 113ff, 119ff, 126f , 131, 133, 138, 144, 162, 190f, 192, 194, 197, 203f, 207f
Resonanzkorpus 63ff
Resonanzüberhöhung 103, 109ff, 114, 117ff, 131, 137f, 142, 168f, 174, 179, 192ff, 197, 204, 207f, 212, 231
reversed polarity 98
reversed wound 98
Rich, B. C. 30
Rickenbacker, Adolph 14
Rickenbacker-Bass 41, 58, 71f , 89f
Rickenbacker-Gitarren 14ff, 20, 28, 32, 37, 71, 89f, 167, 175
Riegelahorn 67
Rio Grande 84
Riviera 37
Roland 148, 221ff, 230
Röder, Klaus 19
Roger-Gitarren 19, 242
Rosenholz 61, 78
Rossmeisl, Roger 42
Rückkopplung 14, 102, 142, 229ff, 254
S
Saiten 51ff, 250
Saitenlage 13, 115, 251
Saitenrückkopplung 229ff, 254
Schack 45f
Schaller 84, 94, 98, 127, 138, 145, 151, 184
Schecter 115, 212
Schutzdiode 201
Schwingkreis 109,166
Schwingungsbauch 157
Schwingungsknoten 157
Schwingungsübertragung 58, 72, 149
sechssaitiger E-Bass 43
Selbstbau von E-Gitarren 236ff
Selbstbau von Tonabnehmern 140ff
Semi-solid-body 36ff, 43, 59, 75, 150, 229
Sender 213f
Serienschaltung 166, 181, 188
Serienschwingkreis 176
SG 26f, 70, 80, 239
SG Custom 26, 178, 194
Shadow 84, 138, 140, 151
siebensaitige E-Gitarre 33
single coil 88, 103, 118, 131, 133, 145, 193
Sirren 210
Sitar 59
SKC 73
Slap-Sound 182, 199
Smith, Paul Reed 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
Soapbar 26, 90
Solid-body-Gitarre 19ff, 25ff, 229
Sonntag, Stefan 19, 65, 67
Spannungsabgabe 105
Sperrholz 67
Split Humbucker 98f, 143
Spule 88ff, 105ff, 143
Squier 24, 30, 90, 122 stacked 97
staggered 136
Stahlsaiten 33, 83, 150
Stahlstange 70, 72f, 147, 235f
Starcaster 38
State-variable filter 197, 199, 208
Status 73
Steg 55ff, 149ff
stehende Wellen 53, 157
steife Saite 54
Steinberger 30, 43f, 45, 70, 73
stereo 100, 176, 200
Stick 33, 35
Stratitis 54, 103, 130
Stratocaster 22, 24, 54, 57f, 60, 76, 78ff, 88, 91, 98, 112, 130, 133f, 147, 150f, 155, 159f, 166, 171, 179, 184, 187, 201, 209, 211f, 234, 246f, 257
Stromberg 19, 241
sunburst 26, 239
Super 400 14, 18, 65, 129, 241, 257
Super Distortion 84, 137
Super Humbucker 93f
Sustain 19, 57, 76, 117, 196, 230, 255
Sustainblock 36, 42, 63ff
Synthaxe 227
Synthesizer 215ff
T
TBX-Klangregler 174
Teilschwingungen 54, 157ff
Telecaster 20f, 24f, 52, 58f, 88, 133, 147, 155, 160, 170f, 175, 179, 184, 193f , 209, 212, 233f, 246
Telecaster Thinline 64
Tennessean 38
Teuffel32f
Thin-line-Gitarre 35
Thunderbird 41, 73, 252f
Tiefpass 108ff, 152f, 197
Tonabnehmer 14ff, 22, 24, 26, 54, 81ff
Tonabnehmerrückkopplung 231, 254
Tone-Regler 116, 190
Tonübertragungskette 49
tote Stellen 76, 255
Travis Bean 32, 73
Tremolo 56, 195
Tunomatic Bridge 56, 150
UÜbertragungscharakteristik 83ff, 105ff, 113, 126, 129, 142
Übertragungsfaktor 158f
Übertragungslücken 134, 158ff
Übungsraum-Akustik 50
Unbucker 134
VVariable Guitar Modeling 226
Vari-Tone 176
Verarbeitung 84, 101
verschiebbarer Tonabnehmer 161
Verstärker 14, 16, 20, 24, 39, 50, 112, 116, 134, 153, 168, 226
Verythin 235f
Verzerrer 195
VG8, VG88 225f
VGM 225
Vibrato 56f, 230, 252
Vintage 24, 86ff, 91, 239ff, 246f, 250
Violin-Bass 42, 52, 91, 195f
vollakustische E-Gitarre 15ff, 62, 66, 212, 229, 255
Volume 166
Vorverstärker 138, 140, 142, 192, 195, 204, 236
Vox 29, 195, 215f
W
Wachs102, 144
Wah-Wah 195
Wal 197
Warwick 29, 46
Weicheisen 90f, 130, 144
Weiß, Emil 60
Wellenlänge 131f
White Falcon 241, 243
Wickelmaschine 143
Wicklungskapazität 108ff, 121, 126
Widerstand 107ff, 121ff, 126
Windungskurzschluss 103, 107, 113, 126f, 141
Wirbelstrom 108, 112, 127ff, 144
YYamaha 29, 185, 187
Y-Kabel 154
Z
Zandt, van 84
Zoll-mm-Umrechnung 52 zweidimensionale Klangregelung 193, 207
Zweikanalschaltung 175, 204, 234 zwölfsaitige Gitarre 37, 98, 238f , 251
TECHNIK & SOUND