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Creative Handicrafts aus Indien

Creative Handicrafts – Sichere Jobs in den Slums von Mumbai

Die Förderung von Frauen war von Anfang an die Aufgabe von Creative Handicrafts. Die indische Fairhandels-Organisation begann 1984 unter der Leitung von Schwester Isabell, einer Nonne aus Spanien, mit der Herstellung von Stofftieren und Puppen. Aus den anfangs wenigen Frauen, die das Nähen erlernten und erstmals eigene Einkommen nach Hause bringen konnten, entwickelte sich eine Organisation mit mittlerweile über 700 Beschäftigten. Ihr Ziel ist es, „Millionen von Brotverdiener*innen zu schaffen, nicht nur ein paar Millionäre“.

Eine große Herausforderung ist es, die soziale Arbeit, die Creative Handicrafts leistet, mit einem wirtschaftlich erfolgreichen Geschäftsmodell zu verbinden. Mit der Umstellung ihrer Produktpalette auf fair produzierte Kleidung und Accessoires konnte Creative Handicrafts neue Märkte in Europa und den USA erschließen. Die Herstellung der Textilien findet direkt in den Slums von Mumbai statt, in denen die Beschäftigten leben. So haben sie kurze Arbeitswege und können ihre kleinen Kinder bei Creative Handicrafts betreuen lassen.

Empowerment

Die vielfältigen sozialen Programme sind besonders wichtig, um einen Wandel in der Mentalität der Frauen herbeizuführen. Ziel ist es, sie dabei zu unterstützen, ihre wirtschaftlichen Vorteile in allen Bereichen ihres Lebens zu nutzen. Das Spar- und Kreditprogramm zum Beispiel versucht, den dringenden Bedarf an Krediten zu decken und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht in die Schuldenfalle tappen. Gesundheitsprogramme und Anlaufstellen für Frauen mit Gewalterfahrung werden auch von Creative Handicrafts betrieben. In Indien gibt es besonders in Slums und indigenen Dörfern immer noch viele Kinder, die keine Schule besuchen. Die Bildungspatenschaften und Vorschulprogramme von Creative Handicrafts sind eine Antwort auf dieses Problem. Das Patenschaftsprogramm sorgt dafür, dass die Kinder der Mitarbeiterinnen, insbesondere die Mädchen, eine gute Schulbildung erhalten.

Johny Joseph ist seit 1999 Geschäftsführer von Creative Handicrafts und erklärt: „Eine Möglichkeit, die alarmierende Ungleichheit in der Gesellschaft zu bekämpfen, besteht darin, dafür zu sorgen, dass jeder für seine Arbeit gerecht entlohnt wird. Ich freue mich sehr zu sehen, wie sich das Leben dieser Frauen verändert. Doch wir müssen auf lange Sicht denken. Es braucht mehr als eine Generation, um eine wesentliche Veränderung zu bewirken.“

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