Josihaus im Sommer

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Highlights JOSIHAUS IM SOMMER

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Gebrauchsanweisung Dieser Guide ist für die Verwendung auf dem Smartphone (Apple oder Android) optimiert und funktioniert dort am besten, wenn er z.B mit der Kindle-App oder auf dem iPhone mit iBooks geöffnet wird. Darüber hinaus kann man ihn natürlich auch auf jedem Desktop oder Tablet öffnen und lesen, solange das Gerät PDFs erkennt.

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Liebe Besucher,

eigentlich ist das Josihaus so schön, dass man es gar nicht verlassen mag. Doch irgendwann muss jeder einmal raus, um die Umgebung zu erkunden - und die hat rund um Martisberg tatsächlich einiges zu bieten. Dieser Guide empfiehlt sieben Ausflugsziele speziell für die Sommermonate und gibt dazu jeweils einen besonderen Tipp, den man vor Ort beherzigen sollte. Viel Spaß!

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1 Brigerbad 2 Aletschgletscher 3 Zauberwald 4 Mühlebach 5 Binn 6 Ernen 7 Hockmatta IMPREssum

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1 BRIGERBAD

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ZAUBERWALD

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BRIGERBAD

Das Ausflugsziel Das Brigerbad ist eines der schönsten Thermalbäder der Welt - na gut, des Wallis. Aber das auf jeden Fall! Hier darf man in nicht weniger als zwölf mit „lithiumhaltigem Natrium-Calcium-Sulfatwasser“ gefüllten Becken planschen. Allein sieben befinden sich draußen, inmitten eines spektakulären Bergpanoramas (inkl. Felssprungturm und schneckenförmigem Strudel). Im SPA-Bereich können sich Gestresste durch eine kalte und eine heiße Grotte treiben lassen. Doch im Sommer kommt man auch draußen schon voll auf seine Kosten. Entfernung zum Josihaus: ca. 30 Minuten mit dem Auto . Eintritt (3 Std.): 13/18 CHF Öffnungszeiten: 9-21 Uhr

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BRIGERBAD

2014 renoviert: Hinten der Ăźberdachte SPA-Bereich, dessen Wellness-Grotte in den Fels hinein gebaut wurde.

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BRIGERBAD

Viel Sichtbeton: DafĂźr lieben wir Schweizer Architektur. Und die kommt auch im Brigerbad zur vollen Geltung.

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BRIGERBAD

Besonderer Tipp Alpiner können Wasserrutschen kaum werden! Über 182 Meter schlängelt sich die Rutsche im Brigerbad aus 23 Metern Höhe durch schroffe Felsen hinab ins kühle Nass. Ja, das Leben ist eine einzige Challenge! Hören wir da etwa spöttisches Lachen? Kinderkram, sagen Sie? Na dann, rauf da und bereit halten für den ultimativen Sturzflug ins Becken ... ACHTUNG, FERTIG, LOOOOOS!

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BRIGERBAD

Endstation: Wie ein Turbogeschoss schießt man gefühlt ewig die Riesenrutsche hinab in das Auffangbecken. Nichts für Warmduscher. Für alle anderen ein Muss.

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2 Aletschgletscher 12 / 55


ALETSCHGLETSCHER

Das Ausflugsziel Die Schweiz hat den größten und längsten... Alpengletscher! Fragt sich nur wie lange noch. Denn der Klimawandel setzt dem Aletschgletscher gehörig zu. Doch solange es diesen Eisstrom noch gibt, sollte man ihn unbedingt sehen. Zum Beispiel vom View Point des Bettmerhorn (2.647 m) aus. Dorthin gelangt man ganz bequem mithilfe der Seilbahn, die zwischen Betten und dem Bettmerhorn verkehrt. Wer möchte, kann zu Fuß nach Martisberg zurück wandern. Dauer: ca. vier bis fünf Stunden. Aber: Wanderkarte nicht vergessen. Ein GPS kann auch nicht schaden. Hin- und Rückfahrt: 42/21 CHF, mit der Gästekarte des Josihauses reduziert sich der Preis - also unbedingt mitnehmen!

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ZAUBERWALD

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ALETSCHGLETSCHER

Die schwindende Schรถnheit eines UNESCO-Weltnaturerbes: Am Rand des Aletschgletschers ist noch zu erkennen, wie dick sein Eis einst gewesen ist.

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ALETSCHGLETSCHER

Besonderer TIPP Für den Ausflug zum Aletschgletscher ist kein Auto nötig! Denn direkt am Josihaus kann man rechts die Straße hinauf laufen und in ca. einer Stunde über einen Waldweg hinüber ins Dörfchen Betten wandern. Dort in die Seilbahn steigen, 1x umsteigen auf der Bettmeralp und den Rest zum Bettmerhorn über grüne Wiesen und grasende Kühe hinauf schweben .

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ALETSCHGLETSCHER

Lauschiges Plätzchen unter Tannen: Die Panorama-Bank auf halber Strecke zwischen Martisberg und Betten.

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3 ZAUBERWALD

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ZAUBERWALD

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ZAUBERWALD

das Ausflugsziel Auf einer Lichtung zwischen Ernen und Ausserbinn , rund 15 Minuten Autofahrt vom Josihaus entfernt, liegt er: ein von knorrigen Rottannen und moosigen Felsblöcken umgebener Abenteuerpfad mit Namen „Zauberwald“. Hier kann man auf Baumschaukeln wie Heidi durch die Luft fliegen, durch Felsspalten klettern, dem Gogwärgi* Schorsch Briefe schreiben, durch Alphörner rutschen - und dabei den Blick über das Binntal schweifen lassen... Dieser Zauberwald ist ein magischer Ort - nicht nur für Kinder. Und das Zauberhafteste: der Eintritt ist kostenlos!

*Eine „Sonderform“ des Zwerges, die - wild, bärtig und arbeitssam - vermehrt in den Felshöhlen des Oberwallis zu finden ist.

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ZAUBERWALD

Kinder könnten das ewig tun: Einer kurbelt, lässt Holzblöcke herunterollen. Der andere füllt sie wieder auf.

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ZAUBERWALD

Wer hier gemĂźtlich rutschen will, muss erst den Berg dahinter per Kletterseil erklimmen. Gleich daneben kann man sein Geschick in einer kleinen Felsspalte beweisen.

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ZAUBERWALD

Besonderer TIPP Eine kleine Migros unten in Lax oder der Coop-Supermarkt in Fiesch liegen beide, nicht zu übersehen, auf dem Weg zum Zauberwald. Dort ein paar St. Galler Bratwürste und Brot (z.B. Walliser Ur-Roggenbrot - aber Achtung, nur für gute Zähne!), holen und an einer der drei Grillstellen am Abenteuerpfad Picknick („Z‘vieri“) machen. Feuerholz, Bänke, Tische und sogar ein Brunnen mit eiskaltem Trinkwasser stehen bereit. En Guete!

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ZAUBERWALD

Auch Schweizer können Wurst. Schmeckt nicht nur im Zauberwald tiptop. Aber hier natürlich ganz besonders!

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4 Mühlebach

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MÜHLEBACH

Das Ausflugsziel Kennen Sie Mühlebach? Schweizer mögen von diesem Ort gehört haben, weil hier die Snowboard- Olympiasiegerin Patrizia Kummer geboren wurde. Weit weniger bekannt hingegen scheint Mühlebach für seinen Dorfkern zu sein. Dabei versammeln sich hier immerhin die ältesten Holzhäuser der Schweiz: zwölf sonnengeschwärzte Speicher, Stadel* und Heidenhäuser, erbaut 1381 bis 1497. Neben Mühlebachs prominenter Tochter sind sie ein mindestens ebenso guter Grund, den vom Josihaus in 15 Autominuten erreichbaren Weiler gleich hinter Ernen zu besuchen. Am Ortseingang (wohlgemerkt am „Patrizia-Kummer-Platz“) liegen in einem Kasten interessante Ortsführer zur Mitnahme bereit. Wahlweise kann auch ein digitales Exemplar heruntergeladen werden. *Bezeichnung für eine größere Form des Speichers

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MÜHLEBACH

Oberhalb der Pfosten, auf denen Mühlebachs Speicher stehen, hindern „Mäuseplatten“ Nager am Eindringen.

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MÜHLEBACH

Besonderer TIPP Am Ende der Lengbodenstraße, hinter Amy‘s Schafstube, spannt sich eine 280 Meter lange und 92 Meter hohe Hängebrücke über die Rotten (Rhône). Taufpatin ist niemand Geringeres als: Olympiasiegerin Patrizia Kummer. Seit 2015 verbindet die imposante Brücke das alte, zur Gemeinde Ernen gehörende Mühlebach mit dem gegenüber liegenden Fürgangen (Bellwald). Wer über sie läuft, verspürt durchaus Nervenkitzel. Doch dürfte das bischen Schwindel nichts sein gegen die Strapazen, die man einst auf sich nehmen musste, um auf die andere Seite zu gelangen: Beim Durchqueren der steilen Lammaschlucht kam es nicht selten zu Erdrutschen.

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5 Binn

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ZAUBERWALD

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BINN

Das Ausflugsziel Das abgeschiedene Binntal ist ein Refugium für seltene Tiere und Pflanzen und einmaliges Wanderparadies (Tourtipp siehe Kapitel 7). Tief eingebettet zwischen Berghängen: der Ort Binn . Zwar gelangt man längst nicht mehr per Maulesel in dieses Dorf, sondern über eine feste Straße - dennoch scheint die Zeit hier einen Bogen gemacht zu haben. Heimliches Herzstück: die kleine Mineralienhandlung Toni Imhoff (unweit der Post). Schon immer war das Binntal nicht nur eine Schatzkammer für Botaniker, sondern auch für Kristallsammler. Um 1900 brachten Mineralien vielen Bauernfamilien ein zusätzliches Einkommen. In der Grube Lengenbach, fünf Minuten mit dem Auto entfernt, sollen immer noch Europas größte Bergkristallbestände eingeschlossen sein. In Imhoffs Laden werden jedoch auch all jene fündig, die keine Lust verspüren, selbst Hammer und Meißel in die Hand zu nehmen. 32 / 55


BINN

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BINN

Ist der Schnee weg, beginnt die Suche. Bis heute ist das Binntal ein Paradies für „Strahler“ (Kristallsucher). Im Mineralienladen Imhof in Binn wird man ganzjährig fündig.

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BINN

Besonderer TIPP Im Wohnzimmer des Josihauses finden Sie ein Buch: „Das Binntal - Exkursionen durch die Zeit“. Es gibt Einblick in die Vergangenheit des Naturparks, das oft entbehrungsreiche Leben seiner Bewohner und in die touristische Erschließung ab dem 19. Jahrhundert. Erzählt wird dabei auch die Geschichte des BelleEpoque-Hotels Ofenhorn in Binn. Ab 1883 beherrbergte es als erstes Haus der Region aristokratische Reisende aus dem Ausland, obgleich es nur beschwerlich zu erreichen war. Heute setzt sich eine Genossenschaft für den Erhalt und Betrieb des Hotels ein. Im Erdgeschoss wird in einem Café u.a. Walliser Aprikosenkuchen* („Wähe“) serviert. Wer dort einkehrt, hat auch Gelegenheit, sich ein wenig im restaurierten Gebäude umzuschauen. *Ein Rezept zum Nachbacken findet sich unter diesem Link.

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BINN

Aprikosenwähe à la Hotel Ofenhorn: Die Früchte, Wahrzeichen des Wallis, sind im Juni und August reif zur Ernte.

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BINN

Im Hotel Ofenhorn weilte einst Europas reisefreudiger Adel. Unter ihnen: der junge Winston Churchill.

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ZAUBERWALD 6 Ernen

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ERNEN

Das Ausflugsziel Seit über vierzig Jahren verwandelt sich Ernen, ebenfalls nur 15 Autominuten vom Josihaus entfernt , jeden Sommer in ein Musikdorf, hinter dessen hölzernen Fassaden tagsüber die Streicher- und Klavierübungen jener Gastmusiker erklingen, die abends Konzerte von Weltklasseniveau aufführen (Tickets hier). Dabei hat das Bergdorf schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen, etwa als hier Franz Liszt 1835 mit seiner Geliebten Marie d‘Agoult durchreiste und sich zu seinem Klavierwerk „Années de pèlerinage“ inspirieren ließ. Ab den 1860er Jahren geriet Ernen nach Bau einer Straße durch das Goms ins Vergessen, Neubauten gab es kaum. Historische Häuser wie das reich verzierte Tellenhaus sind so erhalten geblieben. Wer heute durch Ernen wandelt, sieht also weitestgehend das, was auch schon Liszt in Entzücken versetzt haben dürfte.

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ERNEN

Vielleicht der perfekte Schauplatz fĂźr einen Krimi? Auch die Autorin Donna Leon verbringt seit vielen Jahren ihre Sommer in Ernen und bietet Schreibseminare an.

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ERNEN

Hier blüht der Sommer auf: Vor Ernens Häusern wird die Kunst des natürlichen Gartenbaus geradezu perfektioniert.

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ERNEN

Besonderer TIPP So verwunschen und hübsch Ernen heute wirkt - in der Vergangenheit ging es hier mitunter schaurig zu. Daran erinnern drei weiße, weithin sichtbare Säulen auf dem Mosshubel, einem Hügel am Dorfrand: Es sind die Überbleibsel eines Galgens, der bis ins 18. Jahrhundert dem Zenden Goms als Hochgerichtsstädte diente. Dass man damals nicht gerade zimperlich mit vermeintlichen Straftätern umging, zeigt auch das Innere des Rathauses am Dorfplatz von Ernen: Im Keller kann man zwei Kerkerzellen besichtigen, im Erdgeschoss die Folterkammer und darüber den Gerichtssaal, in dem heute orignale Urkunden und Urteile, darunter Pergamente aus dem 14. und 15. Jahrhundert, ausgestellt werden.

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ERNEN

Am Galgen auf dem Mosshubel wurden 1764 die letzten Missetäter, drei Diebe, als mahnende Beispiele gehängt.

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ERNEN

Mit spitzer Feder: Urteil (1561) im Hexenprozess gegen Margaretha Egsch, ausgestellt im Erner Zendenrathaus.

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ZAUBERWALD 7 ErnengBinn Wanderung 46 / 55


WANDERUNG

DEr Ausflug Zu guter Letzt ein Wandertipp. Vorweg: Diese Tour ist kein Gewaltmarsch und etwas für alle, die pittoreske Landschaften mögen. Das Auto am Zauberwald Ernen parken und rechts am Eingang den Weg durch saftige Wiesen hinunter bis zur Brücke nehmen, die die Binna, einen Nebenfluss der Rhone überquert. Ein kurzer Anstieg und man befindet sich im Weiler Hockmatta. Weiter zur Kapelle Blatt. Die Straße aus der Römerzeit mäandert durch ein wildes Tal hin zu einer Bogenbrücke. Nun hinauf bis zum Tunnel laufen. Die alte Straße nebenan führt in die Twingi-Schlucht. Durch den Weiler Ze Binne gelangt man schließlich hinauf zur Kirche von Binn (Dorfteil Wileren) und über die steinerne Brücke ins Herz des Mineraliendorfes. Mit dem Postbus Nr. 652 (stündlich) zurück fahren zum ZauberwaldParkplatz. (Dauer ca. 3-4 Stunden).

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WANDERUNG

Trampelpfad mit Alpenpanorama: Auf Wiesen folgen eine wilde Schlucht und eine mittelalterliche BogenbrĂźcke.

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WANDERUNG

Für Details bitte in die Karte zoomen!

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WANDERUNG

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WANDERUNG

Besonderer TIPP Unbedingt eine Verschnaufpause in Hockmatta einlegen! Der winzige Weiler auf einer kleinen AnhĂśhe wurde einst von Ăźber hundert Menschen bewohnt und war im Winter von jeglicher Zivilisation abgeschnitten. Heute wirkt er verlassen. Doch das macht seinen besonderen Charme aus.

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WANDERUNG

Via Dolorosa: Die kleine Kapelle im verlassenen Bergdรถrfchen Hockmatta wirkt erstaunlich gepflegt.

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WANDERUNG

Hockmatta fällt durch seine schön verzierten Blumenkästen auf. Doch der Ort ist verlassen, die Kästen bleiben leer.

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WANDERUNG

Alte Tunnelhölhen und jährlich wechselnde Land Art erwarten Wanderer in der wildromantischen Twingi-Schlucht.

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LAST BUT NOT LEAST

2 x Souveniertipp: Isländisch Moos und TannenknospenBonbons, echte Schweizer Spezialitäten. Lecker!

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Elbville Publishing

Susanne Krieg Thedestr. 110 D-22767 Hamburg Kontakt: susanne.krieg@gmx.de www.susanne-krieg.de Š 2017 Susanne Krieg: Text, Fotos, Layout Alle Rechte vorbehalten.

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