Chemie plus 01-02/2013

Page 1

2-2013 sSchweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch

4 Thema des Monats: REACh bleibt im Fokus 38 Pharmaverpackungen: Kontrolle ist besser 48 Karriere: Stellenbarometer – gute Aussichten für Spezialisten


When performance matters Büchi verfügt über 60 Jahre Erfahrung in der Produktion von Glas- und Druckreaktoren in höchster Schweizer Qualität für die chemische und pharmazeutische Industrie.

Die Büchi Komplettlösung: • • • • • • •

Beratung Engineering Produktion Dokumentation Montage Service / After Sales Rückbau

Starke Dienstleistung auf jeder Ebene Ihr Büchi Vorteil

BESUCHEN SIE UNS ONLINE: W W W. B U C H I G L A S . C O M


editorial

CHEMIE PLUS 2-2013

1

Leistungsträger mit Licht und Schatten

Eine Rohrkennzeichnung ist ein komplexes Thema. Sie soll helfen, • Bedienfehler zu vermeiden • Arbeitssicherheit zu gewährleisten, • die regelmässige Wartung zu erleichtern. Deshalb ist CSF Wunderle der richtige Ansprechpartner für Ihr Unternehmen.

B

eim grössten Schweizer Pharmakonzern Novartis geht – die Formulierung ist gerechtfertigt – eine Ära zu Ende: Der noch amtierende Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella hat den Konzern seit dessen «Geburt» vor 17 Jahren an der obersten Spitze geführt. Damals hatte es viele überrascht, dass die Granden der Novartis-Eltern Sandoz und Ciba einen weitgehend unbekannten jungen Sandoz-Manager mit der Leitung eines Fusionsprojekts betrauten, dessen Dimension alles Bisherige in den Schatten stellte, und das für manche Kommentaren gar zum Scheitern verurteilt war. Schliesslich stand der «Clash» zweier komplett gegensätzlicher Unternehmenskulturen bevor. Mit Vasella an der Spitze glückte nicht nur diese «Kulturrevolution». Vielmehr konnte sich der Konzern schnell seinen Platz in der obersten Liga der globalen Pharmamärkte erobern und seine Position mehr oder weniger stetig ausbauen. Heute gehört Novartis dank gut gefüllter Wirkstoffpipeline und klug austarierter Diversifizierung neben dem Schweizer Rivalen Roche zu den «gesündesten» Pharmakonzernen, die am besten für die neuen Herausforderungen auf den internationalen Gesundheitsmärkten gerüstet scheinen. Auch die von vielen befürchtete Marginalisierung des Life Sciences-Standortes Schweiz im Zuge der Globalisierung von Konzernstrukturen ist ausgeblieben – wovon u. a. das Zukunftsprojekt Novartis Campus mitten in Basel zeugt. Daniel Vasella kann also einen exzellenten «Leistungsausweis» als Konzernlenker vorlegen. Indes kommt auch bei seinem Rücktritt wieder die «andere Seite» des Erfolgsmanagers zum Vorschein, die ihn in der Schweiz zu einer Symbolfigur der Abzocker-Debatte gemacht hat: Auch wenn Vasella sein Präsidenten-Büro räumt,

Eine Rohrkennzeichnung ist nur so gut wie der, der sie plant.

ralf.mayer@azmedien.ch

bleibt er auf der Gehaltsliste von Novartis. Über die Honorierung seiner Beraterdienste gab es bisher keine Angaben. Man darf davon ausgehen, dass es weit mehr als ein «Taschengeld» ist. Der Verdacht, dass hier eine eigentliche Abgangsentschädigung kaschiert werden soll, ist nicht von der Hand zu weisen. Abfindungen für scheidende Topmanager stehen bekanntlich im Visier sowohl der Abzocker-Initiative als auch des indirekten Gegenvorschlags des Bundesrats. Vasella hat einiges zum Selbstbediener-Image beigetragen, das man heute mit Teilen der Wirtschaft verbindet. Auch deshalb, weil er in seiner zwischenzeitlichen Doppelfunktion als CEO und VR-Präsident sein Salär selber zu verantworten hatte. Jahressaläre von bis zu 40 Millionen Franken sind mit keiner auch noch so brillanten Leistung zu rechtfertigen, und sie sprengen das Gehaltsgefüge in einem Unternehmen, in dem viele Menschen gute Arbeit leisten, in unsinniger Weise. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend durch, egal, wie die Abstimmung am 3. März ausgeht.

Keine noch so brillante Leistung ist 40 Millionen wert.

Sicherheit in drei Stufen Als Experte in Sachen Kennzeichnungssysteme bietet CSF Wunderle ein dreistufiges Konzept. Phase eins ist die Bestandsaufnahme mit Analyse, Überprüfung der vorhandenen Dokumentation und Soll-/Ist-Vergleich. Hierbei wird der aktuelle Ist-Zustand Ihrer Anlage erfasst. Die Dokumentation erfolgt in Stufe 2 und 3. Spezifikation und Auswahl Eine plausible, funktionelle Rohrkennzeichnung erfüllt viele Faktoren. CSF Wunderle übernimmt 1. die Suche nach einem Schildmaterial, das den jeweiligen thermischen, chemischen und mechanischen Anforderungen standhält. 2. Die Auswahl der richtigen Schildergröße, die Informationsinhalte und Leseabstand berücksichtigt. Qualität des Kennzeichnungsmaterials Gute Kennzeichnungssysteme müssen langfristig Kosten senken. Deshalb arbeitet CSF Wunderle mit Textbändern, Rohrmarkierern, Blanko-/Pfeilbändern und Gefahrstoffbändern von Stell. Sie sind schwer entflammbar, haben eine extrem hohe Klebekraft, sind weitgehend säure-, laugen- und UV-beständig, sind einsetzbar von -20°C bis 110°C und bieten eine Garantie auf 5 Jahre. Gute Schilder. Gute Beratung. Mit CSF Wunderle haben Sie einen Partner mit Erfahrung und Expertise. Kontaktieren Sie uns noch heute.

Telefon: 052 6434665 www.csfwunderle.com


2

CHEMIE PLUS 2-2013

inhalt

DAS BESTE FÜR INSTRUMENTELLE DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHIE

4 THEMA DES MONATS TLC VISUALIZER

PROFESSIONELLES DOKUMENTATIONS- UND AUSWERTUNGSSYSTEM FÜR HPTLC- UND DC-PLATTEN

REACh hält noch einige Herausforderungen bereit Die europäische Chemikalienverordnung REACh ist das komplexeste Gesetzeswerk in der Geschichte der Europäischen Union. Inzwischen läuft die 2. Phase der Stoffregistrierung auf Hochtouren. Nach wie vor stellt sich aber die Frage, ob der den Unternehmen auferlegte Aufwand der Datenbereitstellung in einem vernünftigen Verhältnis zum potenziellen Nutzen steht. Grosse Unsicherheit herrscht auch noch bezüglich der anstehenden Zulassungsverfahren für besonders gefährliche Stoffe. Auch die Schweiz als Nicht-EU-Land ist aufgrund der Exportorientierung ihrer Industrie stark von REACh betroffen. Der Verband Scienceindustries mahnt: Ein entsprechendes Abkommen mit der EU ist anzustreben – aber nicht um jeden Preis.

1 Editorial 2 Titelseite 95 Impressum

ZUR TITELSEITE

REPRODUZIERBAR

Hochwertige und innovative Labortechnik

WELTWEIT FÜHREND IN DER PLANAR-CHROMATOGRAPHIE

Die Firma Büchi Labortechnik AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Laborgeräten und analytischen Instrumenten. Sie ist bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Produkte und den hervorragenden Applikationssupport. Ihr Produktportfolio erstreckt sich von der Verdampfung über Extraktion und Kjeldahl bis hin zur Qualitäts- und Prozesskontrolle mittels NIR. Immer wieder gelingt es Büchi, die bestehenden Systeme zu verbessern und innovative Meilensteine im Markt zu setzen, wie z. B. beim Vernetzen von Verdampfersystemen, wodurch die Anwendersicherheit markant gesteigert und gleichzeitig Energiekosten, Platzbedarf und Geräuschemissionen reduziert werden.

SCHNELL

AUTOMATISCH

WWW.CAMAG.COM

BÜCHI Labortechnik AG CH-9230 Flawil 1 buchi@buchi.com www.buchi.ch

THEMA DES MONAT 4 Der Nutzen von REACh ist noch immer fraglich 8 REACh und die Schweiz 10 Eine hoch komplexe Aufgabe für die Chemiedistribution M Ä R K TE & A K TE U R E 14 Nachrichten 17 Hagen-Rundkorns neuer Pass A N A LY TI K 18 Schnelle und zuverlässige Proteinanalyse «auf Knopfdruck» 20 «Mit innovativen Ideen halten wir die Technologieführerschaft» (Hamilton) B I O TE C H N O L O G I E 24 Biotech in China: Werde besser als dein Meister PHARMA 28 Gefährliche Papillomaviren CHEMIE 31 Säure erhöht Ausbeute in der Peptidsynthese


Elementanalytik

35 MSR

52 KARRIERE

Prozessanalytik vor neuen Aufgaben

Job-Index: intakte Aussichten

In Jahren guter Gewinne sollte ein Chemie- oder Pharmakonzern vorausschauend in Prozessanalytik investieren. Wer als Mittelständler qualitativ hochwertige Arzneistoffe, Polymere etc. erzeugt, sollte sich noch stärker in der Prozessanalytik engagieren. Produzenten von Qualitätsprodukten, die im globalen Wettbewerb unter hohem Kostendruck stehen, kommen ohnehin gar nicht darum herum.

Auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten erweist sich die Schweizer Life Sciences-Branche als (vergleichsweise) stabiler und sicherer Arbeitsmarkt. Und: Spezialisten sind immer gefragt –, so lautet eine Kernbotschaft des ersten Stellenbarometers, das die Branchenexperten des Personaldienstleisters Hays von jetzt an vierteljährlich für die «Chemie plus» ermitteln.

M E S S - , S TE U E R - , R E G E L TE C H N I K 33 Moderne Messumformer und Sensoren in der Prozessphotometrie 35 Prozessanalytik: Gesellschaftlich anerkannt – technisch herausfordernd 36 «Historischer Vorteil für NIR – technische Pluspunkte für MIR und Raman»n P H A R M A VE R P A C K U N G 38 Auf den allerschnellsten Blick 41 Vision Sensor überwacht Be- und Entladevorgänge 43 Laborglasflaschen: Ohne Risiken und Nebenwirkungen 46 ILMAC: Drehscheibe für Prozessund Labortechnologie 47 Wirksamer Schutz KARRIERE 52 Hays Stellenbarometer Life Sciences Schweiz F I R M E N B E R I C H TE 53 Nachhaltiges Engagement für attraktive CHEMPARK-Standorte 55 Büchi: höchste Qualität – Reaktortechnik aus Uster

57 Phenomenex/Brechbühler lancieren 5 µm Kinetex Core-Shell-Material 58 Büchi Labortechnik: Verdampfen und verkapseln – innovative Lösungen 60 Chemielogistik: Trends und Chancen für produzierende Unternehmenn (Infraserv Höchst) P R O D U K TE 62 Kompaktinfos zu Innovationen SCV / FLB 65 Berichte aus den Verbänden

Your Approach to Quality.

Gehaltsbestimmungen im Prozentbereich oder Reinheitsprüfungen bis in den Ultraspurenbereich – Ihre Produkte und Materialien untersuchen wir auf Metalle sowie Phosphor und Schwefel. Hochqualifizierte Mitarbeiter analysieren Ihre Proben auf neuesten Geräten exakt, kompetent und schnell. Dank modernsten Techniken können wir nahezu jede Matrix aufschliessen und der AAS-, ICP-OES- oder hochempfindlichen ICP-MS- Elementbestimmung zuführen. Für Ergebnisse, auf die Sie sich verlassen können.

F O R S C H U N G S WE L TE N 80 Hocheffiziente Hit-Produzentenn 82 Drehscheibe zwischen Grundlagen- forschung und Industrie F I L TR A T / S TE L L E N 85 Nachrichten , Kalender, Stellen BEZUGSQUELLEN 87 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister Akkreditiert nach ISO 17025, GMP -zertifiziert und FDA-anerkannt.

UFAG LABORATORIEN AG Kornfeldstrasse 4 CH-6210 Sursee Telefon +41 58 434 43 00 Telefax +41 58 434 43 01 info@ufag-laboratorien.ch www.ufag-laboratorien.ch


4

CHEMIE PLUS 2-2013

thema des monats

CHEMIKALIENSICHERHEIT

Der Nutzen von REACh ist noch immer fraglich Anfangs galt die Ende 2006 verabschiedete REACh-Verordnung der EU in vielen Unternehmen schlicht als «Wahnsinn». Inzwischen läuft die 2. Phase der Stoffregistrierung auf Hochtouren, und die Fundamentalkritik am Regelwerk ist verstummt. Nach wie vor stellt sich aber die Frage, ob der den Unternehmen auferlegte Aufwand der Datenbereitstellung in einem vernünftigen Verhältnis zum potenziellen Nutzen steht. Und, wie so oft: Der Teufel steckt im Detail. EDGAR L. GÄRTNER

D

ie 6. Jahrestagung der ChemAcademy im Januar 2013 in Köln bot den angereisten Produktsicherheitsverantwortlichen von mittleren bis grösseren Unternehmen der Chemie-, Metall- und Elektronikbranche sowie von EU- und Landesbehörden eine gute Gelegenheit, ihre bisherigen Erfahrungen bei der Registrierung und Zulassung von Stoffen auszutauschen. Dr. Volker J. Soballa, Konzernverantwortlicher für Produktsicherheit bei Evonik Industries, wies eingangs darauf hin, dass die Umsetzung von REACh die betroffenen Unternehmen schon 2 Milliarden Euro gekostet hat, obwohl die 2. Registrierungsphase noch im Gange ist und bislang noch kein einziges Stoffzulassungsverfahren vollständig durchgezogen wurde.

zielung von Geldeinnahmen durch den Staat und nicht der Ahndung von Verstössen gegen das Chemikalienrecht. Die ECHA unterstützt die Arbeit der Überwachungsbehörden durch die Ausbildung von Trainern und Inspektoren. In Deutschland obliegt die Überwachung der Umsetzung von REACh den Bundeslän-

Briefkastenfirmen als Alleinvertreter

Benedikt Vogt, beim Regierungspräsidium Freiburg im Breisgau zuständig für die Marktüberwachung von Chemikalien, berichtete über Beanstandungen bei Importen von Stoffgemischen. Angegebene Alleinvertreter für die Stoffregistrierung in der EU entpuppten sich oft als unseriöse Briefkastenfirmen. In Haushaltsklebern und Farbsprühdosen fänden sich oft noch undeklariert SVHC-Lösemittel wie Toluol, in PVC-Verpackungen manchmal noch Cadmium (leicht nachweisbar mit handlichen RFAGeräten), in anderen PVC-Artikeln bis zu 42 Prozent DEHP-Weichmacher, die in den REACh-Anhängen XVII und XIV gelistet sind. Die Unternehmen drücken jedoch zurzeit ganz andere Probleme. Denn es zeigt sich in nicht wenigen Fällen, dass die komplexe wirtschaftliche Realität nicht ohne WeiHohe Kosten, geringer Werbeeffekt Die Gesamtkosten für ein einziges Chemie ist überall – und somit unterliegen quasi sämtliche verarbeiteten teres in das bürokratische Schema Zulassungsverfahren könnten (ein- Produkte indirekt der REACh-Verordnung. Kosmetika gehören dazu. der EU passt. Der REACh-Anhang (Themenbild: Bayer, 2008) XVII umfasst inzwischen 138 Stoffe. schliesslich der Honorare für Anwälte und Consultants) leicht gegen Davon sind etliche von grosser eine Million Franken gehen. Doch ob das dern. Im Chemieland Rheinland-Pfalz ist wirtschaftlicher Bedeutung. Um die Stoffe, von den Endverbrauchern honoriert wird, der Chemiker Dr. Tobias Jacobi dafür zudie von der «Kandidatenliste» in den Anbleibt fraglich, denn REACh spielt in der ständig. Wegen der dünnen Personaldecke hang XIV mit bislang nur 14 priorisierten Produktwerbung eine viel geringere Rolle der Gewerbeaufsicht (160 Beamte für fast Substanzen geschoben wurden, weiterhin als das Schlagwort «Nachhaltigkeit.» Das 200 000 Betriebsstätten) konzentrierte sich vermarkten zu können, ist ein aufwendiges räumte auch Ulrike Kowalski von der Euro- die Behörde bei der Kontrolle der Umset- Zulassungsverfahren auf der Basis einer päischen Chemikalienagentur ECHA ein. zung von REACh und CLP in Lieferketten umfassenden Stoffbewertung erforderlich, Kowalski managt das ECHA-Forum zur Koauf die Auswertung von Sicherheitsdaten- wobei auch sozio-ökonomische Kriterien ordinierung der Überwachungsaktivitäten blättern (SDB). In etwa 30 Prozent der Fälle die entscheidende Rolle spielen können. Die der EU-Mitgliedsstaaten. Sie sieht trotz der gab es Beanstandungen. Bei der Überwa- in Dortmund ansässige Bundesanstalt für zum Teil sehr unterschiedlichen Gegeben- chung der Vermarktung von besonders Be- Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) heiten in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten sorgnis erregenden Stoffen (SVHC) gemäss ist neben anderen zuständig für die toxikodeutliche Fortschritte bei der Harmonisie- REACh Anhang XVII beschränkte sich die logische Bewertung von Phthalat-Weichmarung der REACh-Umsetzung. Probleme gebe Behörde auf Cadmium in Anstrichfarben chern (DEHP, BBP, DPB, DIPB) und dem es aber oft in Mini-Unternehmen sowie bei und Lacken, Dichlormethan in Farbabbei- bromierten Flammschutzmittel HBCDD. Für der Zusammenarbeit zwischen den nationa- zern, PAK im Gummi von Pkw-Neureifen jede Gruppe zulassungspflichtiger Stoffe hat len Überwachungsbehörden und den Zoll- und Schwermetalle in Kunststoffen und die ECHA Zeitfenster für die Einreichung behörden. Dienen diese doch primär der Er- sorgte damit für Wirbel in Fernost. der Unterlagen vorgegeben. Dr. Raimund


thema des monats

Weiss von der BAUA ermahnte die Unternehmen und Konsortien, die die Zulassung solcher Stoffe beantragen wollen, sich frühzeitig mit der ECHA in Verbindung zu setzen. Die Dossiers sollten möglichst zwei bis drei Monate vor der gesetzten Frist bei der ECHA in Helsinki eingehen. Nach der Eingangsbestätigung durch die ECHA beginnt eine öffentliche Konsultation, für die ein Jahr vorgesehen ist. Dr. Eva LeichtenbergAuffarth von der BAUA riet den Firmen, sich bei der Erstellung der zahlreichen SDB der vom europäischen Chemie-Dachverband CEFIC bereitgestellten Hilfen (http:// www.cefic.org/industry-support/implementing-reach/Libaries/) zu bedienen.

Zulassungsverfahren – Beispiel CrO3 Die Probleme des Zulassungsverfahrens erläuerte Dr. Martin Kleban von Lanxess am Beispiel Chromtrioxid. Dessen Giftigkeit ist nur in der Arbeitsumwelt von Bedeutung. Von den fertig verchromten Gegenständen geht keine Gefahr aus. Da sie nicht als «Substanz», sondern als Artikel gelten, unterliegen sie auch nicht REACh. Die Galvanik ist ein stark mittelständisch strukturierter Wirtschaftszweig mit einer hohen Wertschöpfung. Andererseits erfüllt die Verchromung, ausser im Flugzeugbau, überwiegend dekorative Funktionen, kann also in den meisten Fällen durch andere Verfahren der Oberflächenbehandlung ersetzt werden. Chromtrioxid wird in der EU nicht hergestellt. Es gibt 10 Importeure und 20 Formulierer. Von den importierten 10 000 Tonnen gehen drei Viertel in die Oberflächenbehandlung durch insgesamt 2000 Anwender. Lanxess hat als führender Lieferant die Initiative zur Gründung des Autorisierungskonsortiums CTAC Anfang 2012 ergriffen. Diesem sind inzwischen 154 überwiegend mittelständische Unternehmen beigetreten. Das Management des Konsortiums und die Verteilung der Antragskosten liegt in den Händen der Brüsseler Law Firm McKennaLong. Das CTAC soll seinen Mitgliedern durch Datenaustausch, die Harmonisierung der Chemicals Safety Reports (CSR) und das einheitliche Auftreten gegenüber der ECHA Kosten sparen. Ob das CTAC mit seinem Zulassungsantrag am Ende durchkommen wird, bleibt ungewiss. Als noch komplizierter erscheinen die Probleme der REACh-Umsetzung, vor denen der bekannte Lampenhersteller Osram steht. Osram ist nicht nur Anwender registrierter Stoffe, sondern mit einem eigenen Chemiewerk auch Hersteller bzw. Importeur von

Chemikalien. Die verwendeten Leuchtstoffe beruhen meistens auf wasserunlöslichen anorganischen Verbindungen, die mit seltenen Erden dotiert werden, um bestimmte Lichtfarben zu erzeugen. Die üblichen spektroskopischen Methoden der Stoffcharakterisierung versagen hier. Für sehr ärgerlich und nicht zielführend hält Dr. Christian Leis, der bei Osram für die Produktsicherheit zuständig ist, in diesem Zusammenhang die Auskunftspflicht über SVHC-Stoffe in Konzen-trationen über 0,1 Prozent im Erzeugnis nach REACh Art 33. Die Komplexität der Lieferketten in der Leuchtmittel- und Elek-tronikindustrie führe hier zu einem unvertretbar hohen bürokratischen Aufwand, dessen Nutzen für die Endverbraucher höchst zweifelhaft sei. Leis verdeutlichte das am Beispiel der Verwendung von Galliumarsenid (GaAs) in elektronischen Sensoren. Nach dem Global Harmonized System (GHS) ist GaAs als CMR-Stoff eingestuft. Es

CHEMIE PLUS 2-2013

5

gibt also keine Unbedenklichkeitsschwelle. Aber in den gängigen Anwendungen ist GaAs sicher verkapselt. Die Nutzer von Pkws, Rauchmeldern oder Smartphones kommen damit nicht in Berührung. Leis empfiehlt, bei solchen für Hightech-Anwendungen strategisch wichtigen Stoffen eine Verwendungsbeschränkung statt einer Zulassung zu beantragen. Denn die Zulassung kann nach REACh jederzeit widerrufen werden, während die Verwendungsbeschränkung Rechts- und Planungssicherheit gewährleistet. Statt über die ECHA laufen Verwendungsbeschränkungen jedoch über die Mitgliedsstaaten und können deshalb höhere Kosten verursachen.

«Nano» wird zum Manko Auf ein besonderes Problem machte Dr. Jürgen Nolde vom Silicagel-Hersteller Grace aufmerksam. Synthetische Amorphe Kieselsäure (SAS), die als Zusatzstoff für Farben,


6

CHEMIE PLUS 2-2013

Papier, Kunststoffe, Textilien, Zahnpasta, Kosmetik und andere Produkte des täglichen Bedarfs benötigt wird, sollten eigentlich als harmlos gelten. Da auf sie aber die umstrittene EU-Definition von «Nanomaterial» passt, wurde ihre REACh-Registrierung zu einem endlosen Hindernislauf. Denn «Nano» hat in der EU zurzeit eine schlechte Presse. Frankreich hat zum Jahresbeginn im Alleingang, ohne von der EU zurückgepfiffen zu werden, eine eigene Nano-Verordnung mit besonderen Kennzeichnungspflichten schon für einen Umsatz ab 100 Gramm im Jahr erlassen. Selbst als Bestandteil von Kosmetikprodukten muss Silica in Frankreich angemeldet werden, obwohl es in der gültigen Kosmetikverordnung der EU nicht als Nanomaterial gilt. Das ist nach Nolde auch durchaus gerechtfertigt, weil die nanoskaligen SAS-Primärpartikel spontan grössere Aggregate bilden. Das Substance Information Exchange Forum (SIEF) für die Registrierung von Silica hat übrigens über 3600 Mitglieder. Die Kommunikation zwischen den Mitgliedsfirmen ist nur über die Homepage möglich. Zuständig für die Stoffbewertung sind die Niederlande. Ein Dialog mit den Evaluierern ist nicht möglich. Nolde warnt vor der Verdrängung von SAS durch natürliche Kieselsäure. Diese sei wegen ihres Quarzgehaltes viel problematischer. Dr. Frank Brotzel von Akzo Nobel bekräftigte die Auffassung, dass von Nanomaterialien keine besonderen Gefahren ausgehen, durch den Hinweis auf Untersuchungen an bewitterten Lack- und Kunststoffproben mit Pigment-Nanopartikeln. Pigmentierte Lacke und

thema des monats

Sicherheit im Fokus mit VWR VWR veranstaltet am 20. März 2013 wieder das VWR Safety Seminar. Wie immer stehen aktuelle Informationen zu GHS, REACh und Arbeitsschutz im Fokus. Damit die Teilnehmer die Risiken bei Arbeiten mit Chemikalien im Griff haben, bieten ihnen kompetente Speaker Rat und Tat. Merck, Darmstadt, informiert zu GHS und REACh: Bis zum 1. Dezember 2012 mussten alle Verpackungen für Stoffe auf GHS-konforme Beschriftung umgestellt werden. Was heisst dies nun für den Arbeitsalltag, für die Lagerung von Chemikalien? Am 1. Juni 2013 endet die 2. Registrierungsphase für Mengen >100 Jahrestonnen bei REACh. Spezialisten von Honeywell Safety Products frischen das Wissen der Teilnehmer über EN-Normen bezüglich Personenschutz von Kopf bis Fuss auf. Die Attraktivität der Veranstaltung wird abgerundet durch den Vortrag des Sicherheitschefs von Basel United mit einem Blick hinter die Kulissen des St. Jakob Parks. Anmeldung und Details auf der Website, Rubrik «Veranstaltungen». VWR International GmbH CH-8953 Dietikon, Telefon 044 745 13 13 info@ch.vwr.com, http://ch.vwr.com

Kunststoffe seien eindeutig widerstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen und Abrieb. Es würden keine Nano-Partikel freigesetzt. Das gelte auch für das Abschleifen von Beschichtungen mit Nano-Materialien.

Nicht nur Hormone in Aufruhr Ähnlich wie das Stichwort «Nano» wird auch der Hinweis auf vermutete endokrine Wirkungen von Chemikalien von grünen Lobby-Gruppen oft als Totschlagargument missbraucht. Solange es in der EU nicht einmal eine offizielle Definition von «Endocrine Disruption (ED)» gibt, können Lobby-Gruppen weiterhin ungestört mit dem ED-Verdacht Politik machen. Deshalb gab die ChemAcademy dem Sexualmediziner Dr. Alfred Pauls von der Berliner Charité die Gelegenheit, mit

Chemikalien – Information, Pflicht und Prävention in der Praxis Die regulatorischen Anforderungen im Umgang mit Chemikalien und gefährlichen Stoffen steigen stetig. Das SNV-Seminar am 22. März 2013 in Zürich-Kloten vermittelt einen Überblick und aktuelle Informationen zu den neusten Entwicklungen. Themenschwerpunkte sind unter anderem Chemikalienrecht in der Schweiz, GHS (Globally Harmonized System) und REACh (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals). Die Teilnehmer erhalten zahlreiche praktische Inputs. Schnittpunkt Nano plus Bio = neue Produkte und Märkte Wenn Nano- und Biotechnologie sich wechselseitig unterstützen, entsteht ein enormes Potenzial für Entwicklungen. Gerade in diesem Prozess ist es sehr wichtig, dass den Chancen keine Hürden und weitere Risiken in die Quere kommen. Welche Produkte und Verfahren sind in Zukunft denkbar und welche Faktoren sind für den Erfolg besonders wichtig? Wie dies in der Praxis erfolgreich umgesetzt wird, erfahren die Teilnehmenden am SNV-Seminar vom 9. April 2013 in Winterthur. Diese Seminare sind eine Dienstleistung der SNV Schweizerische Normen-Vereinigung. SNV Schweizerische Normen-Vereinigung Nathalie Gauer CH-8400 Winterthur Telefon 052 224 54 43 nathalie.gauer@snv.ch; www.snv.ch/de/ausbildung-seminare/

solidem Fachwissen Licht in die undurchsichtige ED-Debatte zu bringen. Dr. Pauls stört sich schon an der Bezeichnung «Disruption». Besser sei es, von «Modulation» zu sprechen. Denn das endokrine System sei ein Pegelsystem, das gar nicht so leicht von aussen gestört werden könne. Er verwies dabei auf Frauen, die gedankenlos auch während der Schwangerschaft die Antibabypille einnahmen. Passiert sei dabei gar nichts, weil die in der «Pille» enthaltene Östrogenmenge gegenüber der von den Eierstöcken während der Schwangerschaft produzierten Östrogenmenge verschwindend gering ist. Historisch sei die Lawine von ED-Ängsten durch die sexuellen Missbildungen an Kindern, die auftraten, nachdem Schwangeren millionenfach überhöhte Dosen des synthetischen Östrogens DES verabreicht worden waren. Doch damit seien die heutigen «Verdachtsstoffe» nicht vergleichbar. Dr. Pauls ermahnte die Industrie, sich an epidemiologischen Studien über mögliche schädliche Wirkungen von Chemikalien zu beteiligen. Zurzeit werden fast alle epidemiologischen Studien ohne Industriebeteiligung durchgeführt. Doch deren methodische Qualität lässt nach einem im Jahre 2008 von D.T. Wigle u. a. durchgeführten internationalen Vergleich von über 800 Studien in den meisten Fällen zu wünschen übrig. Universitären Forschern fehle nicht nur oft das methodologische Rüstzeug, sondern meistens auch das Geld, um methodologisch saubere epidemiologische Studien zu erstellen. Um Produktverantwortung für den ganzen Lebenszyklus ihrer Erzeugnisse zu übernehmen, müsse sich die chemische Industrie an epidemiologischen Langzeitstu■ dien beteiligen.


W thema des monats

Automatisch 24/7 Destillieren

Distimatic Entleerung

Höchste Sicherheit

Bester Bedienkomfort

Dauerhafte Kostenreduzierung

Destillieren Sie unbegrenzte Mengen vollautomatisch 24 Stunden am Tag / 7 Tage die Woche im zeitlich uneingeschränkten Dauerbetrieb mit Ihrem Rotationsverdampfer und dem neuen Automatikmodul Distimatic mit Rückstandsabsaugung

EL TN

7

CHEMIE PLUS 2-2013

EU

HE

IT


8

CHEMIE PLUS 2-2013

thema des monats

S C I E N C E I N D U S TR I E S

REACh und die Schweiz – Herausforderungen bleiben Die europäische Chemikalienverordnung REACh ist das komplexeste Gesetzeswerk in der Geschichte der Europäischen Union. Die EU-Verordnung trat am 1. Juni 2007 in Kraft. Sie regelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Nun liegen bereits einige Jahre Erfahrungen mit diesen komplexen Regelungen vor. Die Praxis bestätigt die Befürchtungen der Industrie. MICHAEL MATTHES*

D

ie politischen Ziele der EU-Verordnung, unter anderem der Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt, die Wahrung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen chemischen Industrie sowie die Verhinderung einer Aufsplitterung des Binnenmarkts werden auch von der europäischen Industrie getragen. Der sichere Umgang mit chemischen Stoffen, von der Herstellung und dem Import über die Verwendung in Prozessen und Produkten bis hin zur Entsorgung, ist ein wesentliches Element der von der internationalen chemischen Industrie bereits seit Langem formulierten RESPONSIBLE CAREPhilosophie.

Politische Diskussion wird neu lanciert Die REACh-Umsetzung wird für die chemische und nachgelagerten Industrien noch auf Jahre hinaus eine enorme Herausforderung darstellen. Ob aber der von der EU eingeschlagene, sehr teure, komplizierte und mit erheblichem bürokratischem Aufwand für die betroffenen Unternehmen verbundene Weg der richtige ist, wird erst die Zukunft zeigen. Mit Ausnahme des Zulassungsverfahrens wurden alle Verfahren bereits eingeleitet. Die ersten Anträge im Rahmen des Zulassungsverfahrens werden in den nächsten Monaten erwartet. Mit der für Februar 2013 vorgesehenen Veröffentlichung des REACH-Reviews der EU-Kommission wird jedenfalls die politische Diskussion über die weitere Ausrichtung dieser Rechtssetzung neu lanciert. Die Mitgliedunternehmen von Scienceindustries sind global tätig. Der schweizerische Markt ist mit einem Anteil von rund 2 Pro-

Global ausgerichtet: Die chemische und pharmazeutische Industrie der Schweiz exportiert ihre Produkte in alle Welt, rund 60 Prozent der ausgeführten Produkte finden ihren Weg in die EU. (Themenbild: Roche)

zent an den Weltumsätzen gering. Rund 60 Prozent der exportierten Produkte finden ihre Abnehmer in der EU. Diese Exporte in die EU müssen den REACh-Anforderungen vollumfänglich entsprechen. Dies unabhängig davon, ob die schweizerische Chemikalienregelung mit den einschlägigen EU-Regelungen deckungsgleich ist oder nicht. Die Schweizer Wirtschaft befürwortet grundsätzlich eine weitgehende Anpassung an die materiellen REACh-Regelungen und die Verhandlungen mit der EU im

Die Vor- und Nachteile eines ausgehandelten Abkommens werden sorgfältig zu beurteilen sein.

Hinblick auf ein Chemikalienabkommen. Wie die politischen Gespräche der letzten Jahre aber sehr deutlich zeigen, wird ein solches Abkommen nur im Rahmen einer bilateralen Gesamtregelung EU–Schweiz möglich sein. Dabei liegen derzeit wesentlich schwerwiegendere Dossiers als die Chemikalien auf der politischen Agenda.

REACh-Abkommen der EU ist anzustreben – aber nicht um jeden Preis Die schweizerische chemisch-pharmazeutische Industrie hat bereits mehrmals und in aller Deutlichkeit festgehalten, dass ein REACh-Abkommen mit der EU anzustreben ist, aber nicht um jeden Preis. Die Vor- und


thema des monats

CHEMIE PLUS 2-2013

9

Nachteile eines ausgehandelten Abkom- gehen hat sich bewährt und wird im Rahmens werden sorgfältig zu beurteilen sein. men der rechtlichen Möglichkeiten auch in Sicherlich macht ein Abkommen mit der EU den nächsten Jahren weitergeführt. Die im nur dann Sinn, wenn unsere Unternehmen Dezember 2012 in Kraft getretenen Ändedirekten Zugang zur europäischen Chemika- rungen der Chemikalienverordnung und ZUM AUTOR *Dr. Michael Matthes, Bereichsleiter Umweltlienagentur (ECHA) erhalten. Die EU-Seite Chemikalien-Risiko-Reduktions-Verordnung schutz Sicherheit Technologie bei Scienceindürfte in Verhandlungen allerdings fordern, markieren einen wichtigen Schritt in diese dustries, dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech. ■ dass die gesamte REACh-und CLP-Verord- Richtung. nung der EU eins zu eins zu übernehmen sind. Teilen unserer Wirtschaft könnten daraus auch erhebliche Nachteile entstehen. Insbesondere für Spezialitätenhersteller, die je nach Marktregion sehr differenzierte Produkte anbieten, würde eine solche Regelung erhebliche Zusatzkosten verursachen. Sie müssten alle Produkte nach REACh registrieren lassen, auch wenn diese gar nicht in die EU exportiert werden. Auch die aktuelle pragmatische Zwischenprodukte-Regelung in der Schweiz bringt den Herstellern erhebliche Vorteile und FT-IR-Mikroskopie leicht gemacht fördert die Innovation. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die global operierenden schweizerischen Unternehmen sich be Eigenständiges FT-IR-Mikroskop mit reits mit der aktuellen SituaVoll-Automatisierung tion eines Nicht-EU-Landes  Höchster Komfort in der Bedienung arrangiert haben. Die Wege für die Erschliessung des  Motorisierter ATR-Kristall EU-Marktes sind nach wie mit integrierter Druckkontrolle vor intakt und die Erfüllung  Messungen in ATR, Transmission und der komplexen Regelungen Reflexion komplett automatisiert ist für die EU-Unternehmen ebenso so schwierig wie für  Hohe Qualität der visuellen und die schweizerischen UnterIR-spektroskopischen Ergebnisse nehmen. Besonders anspruchsvoll ist die Erfüllung der REACh-Anforderungen für die KMU, und zwar unabhängig vom Standort. Da bisher nur wenige KMUs von REACh direkt betroffen waren, wird sich erst in der Zukunft zeigen, wie diese Bruker Optik GmbH mit dieser Situation zurechtIndustriestrasse 26 8117 Fällanden kommen werden. Tel: (+41) (44) 825 9818 Die Schweiz hat bisher auf Fax: (+41) (44) 825 9638 E-Mail: optics@bruker.ch der Verordnungsstufe mögwww.brukeroptics.ch lichst viele materielle REWeitere Informationen finden Sie unter: www.brukeroptics.de • www.lumos-ir.de ACh-Regelungen autonom nachvollzogen. Dieses Vor-

LUMOS

Innovation with Integrity

F T-IR


10

CHEMIE PLUS 2-2013

thema des monats

I N VE R K E H R B R I N G E N VO N B I O Z I D - P R O D U K TE N

Eine hoch komplexe Aufgabe für die Chemiedistribution Mit der neuen Biozid-Verordnung der EU kommen auf die Chemiedistributeure nicht nur neue Kosten zu. Peter Steinbach, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbands Chemiehandel (VCH), Köln, beschreibt die möglichen Auswirkungen auf den grössten europäischen Markt für Chemikalien und Chemieprodukte, Deutschland. ten Gedankenstrich fallen und der/das da- nie (Richtlinie 98/8/EG) bzw. deren Umsetzu bestimmt ist, auf andere Art als durch ie chemische Industrie bietet ihren zung in nationales Recht noch keine hohe blosse physikalische oder mechanische Kunden über 30 000 Produkte für Priorität. Denn sogenannte «alte» BiozidEinwirkung Schadorganismen zu zerstövielfältigste Verwendungen in praktisch alProdukte bzw. deren Wirkstoffe wurden im ren, abzuschrecken, unschädlich zu malen Wirtschaftszweigen an. Bei vielen dieser Rahmen eines Prüfprogramms erst einmal chen, ihre Wirkung zu verhindern oder Produkte handelt es sich um Commodities «nur» identifiziert bzw. notifiziert. Doch sie in anderer Weise zu bekämpfen. wie Säuren, Laugen, Salze und Lösemittel, wuchs auch in den Unternehmen der Chedie regelmässig für eine Vielzahl miedistribution die Sorge, dass von Anwendungen eingesetzt sich der Chemiehändler nicht werden. Zwar unterliegen diese rechtskonform in Hinblick auf Produkte – insbesondere nach das Biozidrecht verhält, wenn Einführung von REACh und er Chemikalien wie FormaldeCLP – einem hoch komplexen hyd, Natriumhypochloritlösung und hoch anspruchsvollen Cheoder Wasserperoxid ohne irmikalienrecht, doch können sie gendeinen Hinweis auf die biobis heute im Wesentlichen unter zide Wirkung und also ohne irBeachtung der Massgaben diegendeine Auslobung als Biozidses Chemikalienrechts frei verProdukt in den Verkehr bringt, wendet werden. Zukünftig wird obwohl er im Einzelfall weiss, dies für die sogenannten SVHCdass der Kunde die Chemikalie Stoffe (Substances of Very High als Biozid einsetzt. Beispiel: LieConcern) nicht mehr möglich ferung von Natriumhypochloritsein, wenn für diese die Zulaslösung an ein Schwimmbad. sungspflicht nach Titel VII der Gegen eine solche Besorgnis REACh-Verordnung greift. spricht die Tatsache, dass die Eine analoge Zulassungspflicht zitierte Begriffsbestimmung auf gilt grundsätzlich bereits für die Stoffe/Produkte abstellt, «die Chemikalien, die Verwendung dazu bestimmt sind, Schadorgaals Biozid-Produkte finden. Als nismen zu zerstören». Bestimmt Biozid-Produkte definiert die im nun der Inverkehrbringer sein Juni 2012 im EU-Amtsblatt ver- Biozide Wirkstoffe kommen in zahlreichen Anwendungsgebieten zum Einsatz, u. a. Produkt nicht in diesem Sinne, öffentlichte Biozid-Verordnung: so bringt er kein Biozid-Produkt bei der Bekämpfung von Holzschädlingen – im Bild Hylotrupes bajulus (Hausbock). (Bild: Wikipedia) in den Verkehr, sondern alleine ■ «jeglichen Stoff oder jegliches Gemisch in der Form, in der eine Industrie- oder Grundche■ Eine behandelte Ware mit einer primären er/es zum Verwender gelangt, und mikalie. Tatsächlich kann aber der vom Biozidfunktion gilt als Biozidprodukt.» der/das aus einem oder mehreren WirkKunden vorgesehene Zweck nicht ausser stoffen besteht, diese enthält oder erzeugt, Acht bleiben, wenn er dem Inverkehrbrinder/das dazu bestimmt ist, auf andere Art Wann fällt eine Chemikalie ger sehr wohl bekannt ist. Mit anderen als durch blosse physikalische oder meWorten: Der Inverkehrbringer darf die Cheunter das Biozid-Recht? Wenn diese Begriffsbestimmung auch um- mikalie nicht abgeben mit der ausdrücklichanische Einwirkung Schadorganismen fassend und präzise erscheint, so kann sie chen oder stillschweigenden Aussage zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich doch in vielen praktischen Fällen die Frage, «(darf) nicht für biozide Zwecke (eingesetzt zu machen, ihre Wirkung zu verhindern ob eine Chemikalie unter das Biozid-Recht werden)», wenn er genau weiss, dass der oder sie in anderer Weise zu bekämpfen; ■ jeglichen Stoff oder jegliches Gemisch, fällt, nur schwer beantworten. Kunde die Chemikalie nur für diesen Zweck der/das aus Stoffen oder Gemischen erEine präzise Beantwortung dieser Frage hat- einsetzen will. Das wäre ein Verhalten gezeugt wird, die selbst nicht unter den erste nach Inkrafttreten der EU-Biozid-Richtli- gen besseres Wissen seitens des InverkehrP E TE R S TE I N B A C H

D


thema des monats

dem 1. November 2011, fĂźr andere Produktarten bereits frĂźher. In der Liste kĂśnnen insbesondere mit der EG- oder der CAS-Nr. die entsprechenden Stoffe gesucht werden. 2. Ist der in dem Produkt enthaltene Wirkstoff notifiziert, d. h. im Anhang II der sog. Review-Verordnung enthalten, und zwar mit den fĂźr die Kunden des Chemiehändlers relevanten Produktarten? Diese Frage lässt sich anhand des Anhangs II der Review-Verordnung beantworten. Auch in dieser Liste kĂśnnen die Stoffe insbesondere anhand der EG- oder der CAS-Nr. gesucht werden. 3. Wurde das Biozid-Produkt gemäss der Biozid-Meldeverordnung der Zulassungsstelle bei der BAuA (Bundesanstalt fĂźr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) gemeldet? 4. Muss fĂźr das Biozid-Produkt eine Meldung nach § 16e Chemikaliengesetz an das Bundesinstitut fĂźr Risikobewertung (BfR) gemacht werden? Dies ist dann der Fall, wenn ich Hersteller oder EinfĂźhrer des Biozid-Produktes bin oder dieses unter Verwendung eines eigenen Handelsnamens in Verkehr bringe. Unter herstellen fällt in diesem Zusammenhang auch das Herstellen einer Zubereitung. FĂźr diese Meldung ist das dafĂźr vom BfR entwickelte Formular zu verwenden. 5. Biozid-Produkte sind (unabhängig von der chemikalienrechtlichen Kennzeichnungspflicht) gemäss Art. 20 Abs. 3 der Biozid-Richtlinie zu kennzeichnen. Die vorstehenden AusfĂźhrungen beziehen sich – darauf sei an dieser Stelle ausdrĂźcklich hingewiesen – alleine auf das weitere Inverkehrbringen von Biozid-Produkten, die alte Wirkstoffe im Sinne der Biozid-Gesetz-

11

gebung enthalten – wie dies die im Chemiehandel vertriebenen Industriechemikalien regelmässig tun. Aber auch diese Produkte dĂźrfen langfristig nur in den Verkehr gebracht und verwendet werden, wenn sie von der nationalen Zulassungsstelle zugelassen sind. Die zeitliche Vorgabe dafĂźr ergibt sich daraus, wann entschieden wird, dass der – bei mehreren ggf. letzte – in dem in Rede stehenden Biozid-Produkt enthaltene Wirkstoff in den Anhang I oder Ia der Biozid-Richtlinie aufgenommen wird. Diese Entscheidung wird von der Kommission jeweils in Form einer sog. Inclusion Directive bekannt gemacht. Ein Link zu dieser Inclusion Directive findet sich in der Liste der in Anhang I aufgenommenen Wirkstoffe. Dort findet sich auch die Frist fĂźr die ErfĂźllung von Art. 16 Abs. 3. Bis zu dem dort genannten Datum muss der Inverkehrbringer einen Zulassungsantrag einreichen. Nur der Einreicher darf das entsprechende Biozid-Produkt dann Ăźber dieses Datum hinaus weiter in Verkehr bringen – so lange, bis Ăźber den Zulassungsantrag entschieden ist. Wie sich der Chemikalienhändler in dem hier skizzierten Zulassungsverfahren aufstellt, ob er tatsächlich eine eigene Zulassung anstrebt, ob er dies nach derzeit geltendem Recht oder bereits nach dem – am 1. September 2013 in Kraft tretenden – neuen Biozid-Recht tun soll oder er sich auf das Einholen einer sog. Vertriebserlaubnis im Rahmen der Zulassung seines Lieferanten beschränkt, bedarf einer sorgfältigen und systematischen Analyse, Bewertung und Entscheidung im Einzelfall. Das Konzept der Vertriebserlaubnis, das es in dieser Form nur in Deutschland gibt, sieht vor, dass nicht nur der Zulassungsinhaber ein Biozid-Produkt in Verkehr brin-

arco - adv.ch

bringers, das juristisch keinen Bestand haben wĂźrde. Der Verband Chemiehandel in KĂśln hatte sich zwar bereits in den 1990erJahren mit dem Biozid-Recht auseinandergesetzt und auch einigermassen regelmässig Ăźber die Thematik im Verbandsrundschreiben berichtet – ohne dass es jedoch zu dieser Zeit zu einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit den ausgesprochen komplexen Fragestellungen des Biozidrechts kam. Dem ist heute grundlegend anders. Dazu beigetragen hat sicher die Erkenntnis, dass nicht nur die drei genannten Grundchemikalien Formaldehyd, NatriumhypochloritlĂśsung und Wasserstoffperoxid fĂźr biozide Verwendungen abgegeben werden, sondern durchaus eine Vielzahl weiterer Chemikalien mit technischen Verwendungen einerseits, aber eben auch bioziden Verwendungen andererseits – und zwar bioziden Verwendungen in einem Umfang, die eine intensive PrĂźfung der Frage, wie deren zukĂźnftige Vermarktung sichergestellt werden kann, unabdingbar machen. Nachdem also der Chemikalienhändler zu der Feststellung gekommen ist, dass er ein Biozid-Produkt in den Verkehr bringt, hat er – um dem bis heute geltenden nationalen Biozid-Recht zu entsprechen – zu prĂźfen: 1. Steht der Stoff auf der ÂŤnon-inclusionlistÂť? Ist dies der Fall, wurde die Entscheidung getroffen, dass eine Aufnahme dieses Wirkstoffs in den Anhang I oder Ia der Biozid-Richtlinie 98/8/EG nicht infrage kommt und Produkte, die diesen Wirkstoff enthalten, ab dem in der noninclusion-list genannten Datum fĂźr die genannten Produktarten nicht mehr in den Verkehr gebracht und verwendet werden dĂźrfen. Dies gilt z.B. fĂźr Formaldehyd fĂźr die Produktarten 4 und 6 seit

CHEMIE PLUS 2-2013

!

"# $% &# ' ( )


12

thema des monats

CHEMIE PLUS 2-2013

gen kann, sondern darüber hinaus auch weitere Firmen das identische Produkt unter eigenem Handels- und Firmennamen auf den Markt bringen können. Dem steht nicht entgegen, dass der Händler (Vertriebsunternehmen) oder auch dessen Kunde das Biozid-Produkt in Gebinde abfüllt. Entscheidend für die Verwendung einer Vertriebserlaubnis ist, dass Gebindeart und -grösse im Zulassungsdossier erfasst sind. Darüber hinaus müssen im zusätzlichen deutschen Antragsformular der Vertriebsunternehmer und dessen Produktnamen (Handelsnamen) angegeben sowie der Zulassungsstelle die entsprechenden Etiketten vorgelegt werden.

Welchen Status hat das Produkt? In diesem Zusammenhang von Bedeutung ist der Begriff «Status of the product». Dieser schliesst die physikalische Erscheinungsform (Verpackung) mit ein. Ein Produkt, das in einer anderen physikalischen Erscheinungsform (Bulk) in den Verkehr gebracht wird, gilt nicht zwingend als BiozidProdukt, und es reicht aus, wenn derjenige, der das Biozid-Produkt in die physikalische Erscheinungsform bringt, in der es zum Verwender gelangt, die Biozid-Zulassung beantragt. Dem steht aber selbstverständlich nicht entgegen, dass die Zulassung vom Hersteller des Biozid-Produktes beantragt wird und sich der Vertriebsunternehmer darauf stützt. Derzeit ist offen, ob ein Konzept vergleichbar der deutschen Vertriebserlaubnis zukünftig europaweit akzeptiert wird. Dies wird schon deshalb schwierig werden, weil die gegenseitige Anerkennung von Zulassungen durch EU-Mitgliedstaaten in einem stark formalisierten Verfahren erfolgt. So stellt sich als Erstes die Frage, ob es möglich

sein wird, in der für die gegenseitige Anerkennung verwendeten IT mehrere Handelsnamen anzugeben. Grundsätzlich sind hinsichtlich langfristiger Lösungsansätze zur Zulassung von BiozidProdukten aus Sicht der Chemiedistribution insbesondere zwei Fälle zu unterscheiden. Im «einfacheren» Fall ist der Biozid-Wirkstoff im Anhang I der Biozid-Richtlinie gelistet, der Hersteller verfügt über eine Produktzulassung und ist bereit, das Produktdossier dem Händler zur Verfügung zu stellen. Im «komplizierten» Fall verfügt der Hersteller «nur» über eine Wirkstoffzulassung. Hier kann beispielhaft Chlorbleichlauge genannt werden. In vielen Fällen besteht heute noch keine Klarheit darüber, ob der Lieferant des Händlers überhaupt eine Zulassung anstreben will, ob er, falls er dies tut, eine Produkt- oder aber nur eine Wirkstoffzulassung anstreben wird und ob er – ggf. unter welchen Voraussetzungen – bereit ist, einen Letter of Access auszustellen. Um die Lieferanten diesbezüglich gezielt und systematisch ansprechen zu können, hat der Verband Chemiehandel ein Musterschreiben für seine Mitgliedsfirmen entwickelt. Unsicherheit bzw. Unwissen, ob für eine bestimmte Chemikalie biozide Verwendungen vorliegen, besteht vielfach nach wie vor bei den Kunden des Chemiehandels. Auch für eine diesbezügliche Abklärung steht den Mitgliedsfirmen des VCH ein Muster-/Standardschreiben zur Verfügung.

Lohnt sich der Aufwand? In den nächsten Jahren wird sich erweisen, ob, in welcher Form und in welchem Umfang der Chemiehandel weiterhin in der Lage bleibt, Biozid-Produkte zu vermarkten. Bereits heute ist klar, dass sich die entspre-

chende «Licence to operate» nur die Firmen werden erhalten können, die sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und bereit sind, entsprechende Ressourcen einzusetzen. In manchem Fall wird man aber zu der Bewertung kommen, dass der Zeitund Kostenaufwand so gross wird, dass das Geschäft ihn nicht trägt. Wenn dann in einigen Jahren Biozid-Produkte für bestimmte Verwendungen nicht mehr zu Verfügung stehen, ist das der Preis für einen gesellschaftlich und politisch gewollten Schutz vor Bioziden – dem vielfach Priorität vor dem Schutz durch Biozide eingeräumt wird. Dass dies keine abstrakte und überzogene Besorgnis ist, beweist die (bedenkliche) Tatsache, dass die hohen Anforderungen der EU-Biozid-Richtlinie 98/8/EG dazu geführt haben, dass schon heute etwa die Hälfte aller Biozid-Produkte nicht mehr angeboten werden – was bei Zulassungskosten für Wirkstoffe in der Grössenordnung von zwei bis fünf Millionen Euro nicht verwunderlich erscheint. Eine erste Bewertung der neuen Biozid-Verordnung 528/2012/EG gibt nun leider keinen Anlass zum Optimismus. Wenn der europäische Chemieindustrieverband CEFIC und der europäische Verband für Detergenzien, EASE, in einem gemeinsamen Brief an die zuständigen Generaldirektoren der Kommission beklagen, dass die vorgesehenen Gebühren für eine Unionszulassung sich in der gleichen Grössenordnung bewegen werden wie die Kosten für die Dossiererstellung, so bedeutet dies mitnichten, dass die Dossierkosten moderat, sondern, dass auch die Gebühren exorbitant hoch sind. Auch dies erscheint politisch geprägt und ■ nicht fachlich begründet.

ANTARESplus das exzellente Remote I/O System Hohe Leistung, maximalen Komfort und Wirtschaftlichkeit verspricht ANTARESplus - das innovative Remote I/O-System:  Intuitive Projektplanung  Flexible Systemzulassungen  Einfache Projektimplementierung . . . von BARTEC, Ihrem starken Partner für Sicherheitstechnik. BARTEC Engineering + Services AG

Hinterbergstrasse 28

CH-6330 Cham

Telefon: +41 41 747 27 27

info@bartec.ch

www.bartec.ch


märkte und akteure

CHEMIE PLUS 2-2013

13

www.labdiscount.ch – der online Labor-Discounter

Warum für Laborbedarf mehr bezahlen als notwendig? Bis zu 40% Rabatt auf die Schweizer Marktpreise! Unsere Stärken – Ihr Vorteil: • Grosses Sortiment • Günstige Preise • Einfache Bestellabwicklung • Komplettlieferung (eine Bestellung – eine Lieferung – eine Rechnung)

Jede Woche eine neue Sonderaktion zum absoluten Tiefstpreis - www.labdiscount.ch


14

märkte und akteure

CHEMIE PLUS 2-2013

Laborinformatik: Vialis gehört jetzt zu Accelrys Accelrys Inc., international tätiger Anbieter von Laborinformatik-Software mit Sitz in San Diego (USA), hat die Vialis AG in Liestal übernommen. Vialis ist nach eigener Auskunft ein führender Systemintegrator mit Branchenfokus Pharma, Biotechnologie, Chemie und Agrochemie. Vialis’ grosse Erfahrung in der Implementierung und Unterstützung von Lösungen, die zum «Papierlosen Labor» führen, werde die Marktposition von Accelrys

stärken und die Kompetenzen des Unternehmens in den Bereichen Downstream Analytical Development, Qualitätssicherung und Produktion erweitern. Accelrys hat das gesamte Vialis-Aktienkapital für rund 5 Mio. US-Dollar in bar übernommen. Das gesamte Team von Vialis um CEO Ulf Fuchslueger werde zu Accelrys wechseln, hiess es in der Mitteilung weiter. www.vialis.ch

Roche Diagnostics: Ausbau am Standort Penzberg Roche investiert über 240 Mio. CHF in das Biotechnologiezentrum des Unternehmens in Penzberg bei München. Mit dem Neubau des Produktionsgebäudes «Diagnostics Operations Complex II» (DOC II) werden 50 zusätzliche Stellen geschaffen. Geplant ist, das neue Gebäude im Dezember 2014 in Betrieb zu nehmen. Diese Investition erfolgt gemäss Roche aufgrund der weltweit anhaltenden Nachfrage nach Einsatzstoffen und Reagenzien, die für immunologische Tests in Labors und Spitälern verwendet werden. Diese Tests spielen eine Schlüsselrolle bei der Diagnose und Behandlung von zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Hepatitis oder Krebs. www.roche.com

MBV AG: neues Management-Team Genkartoffeln: BASF zieht endgültigen Schlussstrich in Europa Der Chemiekonzern BASF «kapituliert» in Europa endgültig vor der mangelnden Akzeptanz der grünen Gentechnik: BASF stoppt die europäischen Zulassungsprozesse für die Kartoffelprojekte Fortuna, Amadea und Modena. Weitere Investitionen könnten aufgrund der Unwägbarkeiten im regulatorischen Umfeld und wegen drohender Feldzerstörungen nicht gerechtfertigt werden, begründete der Chemiekonzern den Schritt. Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte BASF die Sparte Pflanzenbiotechnologie von Deutschland in die USA verlegt und damit die Konsequenzen aus der ablehnenden Haltung der europäischen Verbraucher, Landwirte und Politiker gegenüber genveränderten Nahrungsmitteln gezogen. Die Entwicklung aller Pflanzenbiotech-Projekte, die ausschliesslich auf Europa konzentriert waren, hat das Unternehmen bereits gestoppt. Im Ausland macht der Konzern weiter, hier will sich BASF Plant Science weiterhin auf Pflanzenbiotechnologie-Lösungen für Ertragssteigerungen bei Nutzpflanzen konzentrieren. Dabei wird die Forschungsplattform für Pilzresistenz um Mais als neue Zielpflanze erweitert. Gleichzeitig werden die Forschungstätigkeiten zu Futtermais mit verbesserten Nährstoffen beendet. www.basf.com

Impag holtt biobasierte Polyole von Altropol ins Sortiment Das Schweizer Distributions- und Serviceunternehmen Impag hat die Zusammenarbeit mit Altropol in Deutschland, Österreich und der Schweiz begonnen. Impag übernimmt den Vertrieb der «NEUKAPOL»-Polyole, welche auf nachwachsenden Rohstoffen wie Rizinusöl, Sojaöl, Rapsöl usw. basieren. Die Produktserie sei ideal geeignet zur Herstellung von 2-Komponenten-Polyurethan-Systemen für Beschichtungen, Giessharze und Klebstoffe, teilten die Unternehmen weiter mit. Für die Impag-Gruppe bedeute diese Zusammenarbeit einen weiteren Ausbau des Coatings-Produktportfolios. Für die Altropol Kunststoff GmbH mit Sitz in Deutschland sei es ein wichtiger

Schritt zur weiteren Stärkung ihrer Präsenz im DACH-Gebiet. Impag ist ein unabhängiges, international ausgerichtetes Handelsund Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Zürich. Seit über 90 Jahren liefert Impag nach eigener Auskunft Rohstoffe in alle Industriezweige, wobei die Segmente Chemie, Kosmetik, Metalle, Ernährung und Pharma im Fokus stehen. Die Business Unit Chemtech liefert Produkte und Know-how in verschiedene Bereiche wie z. B. Farben, Lacke, Druckfarben, Klebstoffe, Bauchemie, Kunststoffverarbeitung sowie für die Papier-, Prozess- und Wassertechnik. www.impag.ch; www.altropol.de

rates aktiv sein. Das 1985 gegründete Unternehmen bietet innovative Systeme und Know-how für die mikrobiologische Luftüberwachung an. MBV sieht sich als Vorreiter Die neue MBV-Führungscrew (v.l.): Ronny Zingre, CEO; in der Entwicklung und Beat Glauser, CTO; Hans Zingre, VerwaltungsratsHerstellung von Geräpräsident. ten für die Messung Eine neue Generation von Mana- der Luftqualität. Diese minimieren gern hat die operative Verantwor- die Risiken einer Kontamination tung bei MBV AG, Anbieter von u. a. bei der Herstellung von Mediprofessionellen Luft-Monitoring- kamenten und Nahrungsmitteln. AlSystemen, übernommen. Das Ma- le Instrumente der MBV werden unnagement-Team wird nun durch ter Berücksichtigung internationaler den neuen CEO, Ronny Zingre, so- Standards in der Schweiz entwiwie Beat Glauser, CTO, geführt. ckelt und hergestellt. Fabrikation Der Gründer der MBV AG, Hans und Montage werden durch die Zingre, ist von seiner exekutiven Tochterfirma Femron AG ausgeFunktion zurückgetreten und wird führt. www.mbv.ch nun als Präsident des Verwaltungs-

Techcomp Europe vertreibt Highspeed-Zentrifugen von Hitachi Hitachi Koki Co, Ltd Life Science Instruments Division (HKK), hat eine strategische Allianz mit Techcomp Europe als Vetriebspartner für die Ultra- und Highspeed-Zentrifugen von Hitachi abgeschlossen. Techcomp Europe unterhält gemäss der Mitteilung ein etabliertes Service- und Supportnetz in England, Frankreich und der Schweiz, wobei weitere Märkte durch autorisierte Techcomp-Händler mit grosser Applikationserfahrung und technischem Know-how bedient werden. Zur Techcomp Europa Gruppe gehört unter anderem die Schweizer Firma Precisa. Precisa entwickelt und produziert in Dietikon ZH hochpräzise Labor- und Industriewaagen.«Wir freuen uns, dass wir nun unter dem Namen «Hitachi» auch innerhalb Westeuropas unsere Partner direkt bedienen können», kommentierte Herr Maehara, Vice President & Director von HKK, den Abschluss der neuen Allianz. «Wir arbeiten in anderen Regionen bereits seit 15 Jahren sehr erfolgreich mit Techcomp zusammen.» Chris O’Connor (CEO Techcomp Europe) ergänzt: «Die Hitachi-Produkte ergänzen unser Produktsortiment in idealer Weise. Damit bietet Techcomp Europe eine breite Palette von Technologien und Anwendungen an, die mit dem immensen Know-how und technischen Möglichkeiten der lokalen Teams und Partner in Europa unvergleichbar ist.» www.techcomp.com; www.precisa.ch


märkte und akteure

persönlich 17 Jahre stand er an der Spitze von Novartis, nun tritt VR-Präsident Daniel Vasella (59) ab. An der Generalversammlung am 22. Februar wird Vasella nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Neu in den VR soll Jörg Reinhardt (56) gewählt werden. Mit Wirkung zum 1. August 2013 wird der heutige Chef der Bayer-Gesundheitssparte dann die Nachfolge Vasellas als Novartis-Präsident antreten. Bis dahin wird Prof. Ulrich Lehner, derzeit Vizepräsident, den VR ad interim leiten. Mit Reinhardt kehrt ein «altgedienter» Novartis-Manager nach Basel zurück. Als der damalige COO (Chief Operative Officer) Anfang 2010 bei der Ausmarchung zum CEO gegen Joe Jiminez unterlag, wechselte er zum Konkurrenten Bayer.

John C. Reed wurde zum neuen Leiter der Roche Pharma-Einheit für Forschung und frühe Entwicklung (pRED) und Mitglied der erweiterten Konzernleitung ernannt. Er wird am 2. April die Nachfolge von Mike Burgess antreten, der diese Einheit derzeit interimistisch leitet und Roche auf eigenen Wunsch verlässt. Der US-Amerikaner Reed ist zurzeit CEO des Sanford-Burnham Medical Research Institute in La Jolla, Kalifornien, und gehört laut Roche zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern.

Zitat des Monats «Geld ist relativ. Das Salär sollte fair und konkurrenzmässig sein.» Daniel Vasella, Novartis-Präsident Sonntagsblick, 27.01.2013

Der grösste eigentümergeführte Industriegasespezialist Messer hat Nathalie von Siemens (41) zur Aufsichtsrätin berufen. Das Aufsichtsgremium der Messer Group wächst somit auf insgesamt sechs Personen an, Vorsitzender ist Jürgen Heraeus. Nach ihrer Promotion in Philosophie trat Nathalie von Siemens 2005 in die von ihrem Ururgrossvater gegründete Siemens AG ein. Zuletzt war sie dort auf Konzernebene für die Entwicklung der Top-Talente verantwortlich. Songwon Industrial Group hat Doris Peters zum «Global Director of Marketing and Business Analysis» ernannt. Doris Peters war früher bei der Wacker Chemie AG als Senior Business Development Manager verantwortlich für die globale Geschäftsentwicklung für Silicone in der Solarindustrie sowie als Global Key Account Manager in der Automobilindustrie. Songwon ist u. a. der weltweit zweitgrösste Hersteller von Polymer-Stabilisatoren

Lonza: neue Managementstruktur – weniger Entlassungen in Visp Lonza verändert seine Managementstrukturen. Dies solle der Gruppe ermöglichen, sich noch besser auf ihre Zielmärkte zu fokussieren und die Effizienz ihrer weltweiten organisatorischen Strukturen und Betriebe zu verbessern. Mit sofortiger Wirkung wurde das Management Committee in Executive Committee umbenannt, das aus fünf Mitgliedern besteht: Richard Ridinger (CEO), Toralf Haag (CFO), Marc Funk (CLO), Stephan Kutzer (COO) und Beat In-Albon (COO). Die derzeitigen Sektoren Custom Manufacturing und Bioscience werden – abgestimmt auf die Lonza Märkte – in einer Marktsegmentgruppe «Pharma» zusammengefasst. Microbial Control und Life Science Ingredients werden in einer Marktsegmentgruppe «Specialty Ingredients» zusammengefasst. Diese Marktsegmentgruppen werden unter der Leitung des gesamten Executive Committee stehen, in erster Linie aber von Stephan Kutzer bzw. Beat In-Albon vertreten werden. «Diesen Änderungen an der Unternehmensspitze folgend, werden wir schrittweise weitere organisatorische Anpassungen im Unternehmen ausrollen», kommentiert Lonza CEO Richard Ridinger. «Wir werden eine schlanke Organisation aufstellen, fokussiert auf verbesserte Effizienz und Profitabilität mit einer klaren Marktausrichtung.» Im Zusammenhang mit dieser neuen Managementstruktur werden Jeanne Thoma, Uwe Böhlke und Lukas Utiger von ihren früheren Aufgaben in der Geschäftsleitung zurücktreten. Unterdessen wird der Abbau von 400 Stellen am Lonza-Standort Visp mit weniger Entlassungen einhergehen als ursprünglich angekündigt. Der Anteil der Entlassungen werde u. a. dank internen Versetzungen, Frühpensionierungen und natürlicher Fluktuation bei «deutlich unter einem Drittel liegen», sagte Ridinger an der Bilanzmedienkonferenz am 24. Januar. www.lonza.com; www.chemieplus.ch

CHEMIE PLUS 2-2013

15

Ready-to-use Reagenzien ...

... und

CHEMIKALIEN für jeden und den speziellen Bedarf!

Sabic erweitert Allianz mit ETHZ Der saudiarabische Chemie- und Kunststoffkonzern Sabic (Saudi Basic Industries Corporation) hat eine Partnerschaft mit der ETH Zürich. Am 21. Januar wurde in Zürich eine Rahmenvereinbarung für mehrere zukünftige Projekte unterzeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Sabic begonnen, mit der ETHZ in den Forschungsgebieten Funktionsmaterialien und Nanotechnologie zu kooperieren. Die neue Vereinbarung werde diese Forschungsallianz stärken und beiden Seiten erlauben, in strategische Partnerschaften einzusteigen, teilte Sabic mit. Die Vereinbarung werde dem Unternehmen helfen, fortgeschrittene Technologien in innovative Lösungen umzusetzen, um globale Marktbedürfnisse in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen abzudecken. www.sabic.ch

Direktbestellung 061/712 11 60 oder www.carlroth.ch mit Neuheiten & Sonderangeboten

Laborbedarf - Life Science - Chemikalien ROTH AG Fabrikmattenweg 12 - 4144 Arlesheim Tel: 061/712 11 60 - Fax: 061/712 20 21 info@carlroth.ch - www.carlroth.ch


16

CHEMIE PLUS 2-2013

KosmetikInhaltsstoffe: Clariant übernimmt CRM Clariant übernimmt die CRM (Cosmetic Raw Materials) International. Damit baut der Schweizer Spezialchemiekonzern seine Geschäftseinheit Industrial & Consumer Specialties weiter aus, um – wie es in der Clariant-Mitteilung heisst – seinen Kunden verstärkt nachhaltige und qualitativ hochwertige Lösungen anbieten zu können. Die Transaktion soll bis Ende März abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die in Privatbesitz befindliche CRM International mit Sitz in Frankreich stellt natürlich gewonnene Inhaltsstoffe auf der Basis von Olivenöl her. Das ProduktePortfolio umfasst Emollients, Wirkstoffe, pflanzliche Butter und natürliche Alternativstoffe zu Silikonen. Zu den Kunden der Firma zählen gemäss Clariant führende Kosmetikhersteller. www.clariant.com

märkte und akteure

«Fabriken des Jahres»: Roche in Basel und Novartis in den USA Die «Facility of the Year Awards»-Jury hat in Tampa (Florida/USA) die Gewinner in den sechs Kategorien des Wettbewerbs Facility of the Year (Fabrik des Jahres) 2013 auserkoren. Ausgezeichnet wurden u. a. auch Anlagen der beiden grossen Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis. Roche gewann in der Kategorie «Project Execution» (Projektausführung) für das neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude Building 97 in Basel. Eingebettet in die City und angrenzend an ein Wohngebiet, habe das Gebäude die strengen stadtplanerischen Auflagen der Behörden erfüllen müssen, um während des Betriebs des Gebäudes ein gutes Einvernehmen mit der Nachbarschaft zu gewährleisten, heisst es in der Begründung der Jury. Das Projekt habe hohe Compliance-Anforderungen etwa im Hinblick auf den Umgang mit hochaktiven Substanzen, auf GMP oder in Hinblick auf die Lage in einem innerstädtischen Gebiet erfüllen müssen. Trotz

dieser komplexen Anforderungen wurde das Projekt im Rahmen des Budgets und innerhalb des gesetzten Zeitrahmens umgesetzt, wie die Jury weiter hervorhebt. Das Building 97, in dem Roche zukünftig feste und flüssige Darreichungsformen für neue Wirkstoffe erforscht und entwickelt, wurde von den Stararchitekten Herzog & de Meuron entworfen. Der Nordteil des Gebäudes grenzt an die Wettsteinallee, der südliche Teil an das Basler Roche-Areal. Die Novartis-Division Impfstoffe und Diagnostics gewann den Facility of the Year Award in der Kategorie Prozessinnovation. Ausgezeichnet wurde die neue Zell-Kultur-Anlage von Novartis in Holly Springs, North Carolina, USA. Hier werden Grippe-Impfstoffe nicht, wie heute noch üblich, in Hühnereiern, sondern mit einem neuen Verfahren auf Basis von Säugetierzellen gezüchtet. www.FacilityoftheYear.org/FOYAWinners2013

EMA nimmt «Diane» unter die Lupe Nach der Entscheidung der französischen Arzneimittelaufsicht, das häufig als Verhütungsmittel verschriebene Akne-Medikament Diane-35 vom Markt zu nehmen, nimmt nun die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Pillen erneut unter die Lupe. Es sollten alle vorliegenden Daten zu Nutzen und Risiken des Medikaments des Pharmakonzerns Bayer ausgewertet werden, erklärte die EMA in London. Anschliessend werde entschieden, ob die Marktzulassung für das Medikament «verändert, ausgesetzt oder aufgehoben» werde. Diane-35 wird in Frankreich mit vier Todesfällen in Verbindung gebracht, die auf Thrombosen in Zusammenhang mit dem Medikament zurückgeführt werden. Das Medikament ist in Frankreich be-

Zoetis-IPO: Pfizer profitiert von guter Stimmung Die gute Stimmung an den Börsen weltweit spiegelt sich auch beim Börsengang der Tierarzneifirma Zoetis wider. Das vom Pharmakonzern Pfizer abgespaltene Unternehmen hat bei seinem Gang aufs Parkett in den USA rund 2,2 Milliarden US-Dollar erlöst. Es sei damit das grösste IPO (Initial Public Offering) seit dem Börsengang von Facebook, schreibt die Nachrichtenagentur Dow Jones. Das soziale Netzwerk hatte im Mai 2012 rund 16 Milliarden Dollar eingesammelt und damit alle bisherigen Börsengänge von US-Unternehmen in den Schatten gestellt. Zoetis ist gemessen am Umsatz der Branchenriese unter den Anbietern von Tiermedizin. Sie stellt eine Anzahl von Impfstoffen und Medikamenten für Haus- und Nutztiere her. Zu den Präparaten zählen Antibiotika gegen Lungenentzündung bei Rindern und Impfstoffe gegen das E.coli-Bakterium bei Hühnern. Zudem verkauft die Sparte einen Impfstoff gegen die Lyme-Krankheit bei Hunden. www.pfizer.com

reits seit 1987 als Mittel gegen Akne zugelassen. Weil es wegen der enthaltenen Hormone eine verhütende Wirkung hat, wird es aber auch als Antibabypille verwendet. Bayer hatte sich überrascht von dem Schritt gezeigt. Es seien keine neuen wissenschaftlichen Nachweise bekannt, die zu einer Änderung der Einschätzung des Nutzen-Risikoprofils von Diane-35 führen, hatte der Konzern erklärt und eine enge Zusammenarbeit mit der Behörde angekündigt. Das Medikament dürfe nur zur Behandlung von Akne verschrieben werden. Als Mittel zur Empfängnisverhütung werde Diane-35 nicht empfohlen. www.bayer.com

Trigress Armaturen: Offizieller «Authorized Distributor» der Parker Hannifin Schweiz Parker Hannifin Europe Sàrl, weltweit führender Hersteller von Antriebs- und Steuerungstechnologien und -systemen, hat mit der Trigress Armaturen AG in Baar einen offiziellen Vertriebspartnervertrag unterzeichnet. Trigress Armaturen sei seit vielen Jahren ein geschätzter Geschäftspartner der Parker Hannifin Schweiz, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit der Unterzeichnung des Parker Authorized Distributor-Vertrages am 25. Januar 2013 werde Trigress nun zum zertifizierten Händler für den Bereich Kupplungstechnik ernannt. Parker Hannifin setzte im Geschäftsjahr 2012 mit rund 60 000 Mitarbeitern in 48 Ländern mehr als (V.l.n.r.) Rolf Freiburghaus, Geschäftsführer Parker Sales Company 13 Milliarden US-Dollar um. Das Un- Switzerland; Markus Weiss, Geschäftsführer Trigress Armaturen AG; ternehmen entwickelt und kon- Edgar Pfister, Distribution Manager Parker Sales Company Switzerstruiert ausgereifte Lösungen für ei- land; Andreas Gerber, Verkaufsleiter Trigress Armaturen AG. ne Reihe von mobilen, industriellen sowie Luft- und Raumfahrtmärkten. www.parker.com; www.trigress-armaturen.ch


GLOSSE

märkte und akteure

«ANNYEONG, MEIN LIEBER HAETTENSCHWEILER», begrüsste ich meinen promovierten Vorlagenvorleger im Idiom meiner neuen Heimat. «Wie ich sehe, haben Sie auch an den Cappuccino für den Genossen Kim und an das heisse Wasser für den erstaunlich athletischen Genossen Übersetzer gedacht.» Der gute Doktor stellte das Tablett mit den dampfenden Tassen ab und setzte sich zum obersten Führer und mir.

CHEMIE PLUS 2-2013

17

beziehen, und Sie organisieren weiter die heimlichen Lebensmittelrationen für die angeblichen Freiwilligen, die mit Schaufeln die Baugruben ausheben und die Rohre aneinanderschweissen.» «Plagt Sie da nicht ein wenig Ihr Gewissen, wenn ich mir die kühne Frage erlauben darf, Herr Hagen-Rundkorn?», wollte der Verfasser der offiziellen RundkornLinie zum Umgang mit totalitären Regimen wissen.

Hagen-Rundkorns neuer Pass «Genosse Kim, ich freue mich, Sie nun endlich von der grossen Weisheit Ihrer Entscheidung, mir die Einfuhr und den Betrieb meiner Kaffeemaschine zu gewähren, mit einer Kostprobe dieses vorzüglichen Getränks überzeugen zu können.» Der Genosse Dolmetscher, der schon vor rund 15 Jahren in Köniz so eine Art Konversation zwischen mir und dem Schulbub Kim Jong-un ermöglicht hatte, übertrug meine Worte minutenlang ins Koreanische, als mir Haettenschweiler zuraunte: «Die Lobpreisung der Weisheit scheint sich in die Länge zu ziehen.» «Haettenschweiler, Sie sprechen koreanisch?», fragte ich. «Ich bemühe mich. Als Sie zum Jahresbeginn bekannt gaben, Nord-Koreaner werden zu wollen, habe ich unverzüglich mit dem Erlernen der Sprache begonnen», erklärte der polyglotte Doktor gelassen. «Aber Sie wollen jetzt nicht wirklich hier wohnen, Herr Hagen-Rundkorn?», fragte er leicht besorgt und deutete auf das Gewirr von Leitungen, Schloten und roten Fahnen in der Sonderwirtschaftszone Kaesong, deren optische Gefälligkeit durch den dicken Russfilm auf den Fensterscheiben beträchtlich gesteigert wurde. «Ach, Haettenschweiler, bis unser Werk hier in Betrieb genommen werden kann, werden noch Monate vergehen. Und ich habe den Eindruck, dass die Dinge deutlich unkomplizierter verlaufen, solange ich mich zum täglichen Heissgetränk mit dem jungen Herrn Kim vor die Fotografen zerren lasse und ihn lobe. Bis dahin freue mich über die sensationellen Konditionen, zu denen wir ein paar seltene Erden

«Gewissen? Ich werde jetzt bald 110, mein Bester. Ich habe viele Diktatoren gesehen. Und immer standen Industrielle neben ihnen. Wenn Ihnen heute jemand was von Wandel durch Handel erzählt, ist das natürlich PRSprech für Handel durch Handel. Wären die Löhne in China auf westeuropäischem Niveau, würden wir die Menschenrechtssituation vehementer anprangern. Wenn Depardieu Putin verteidigt, finde ich das bedenklicher als wenn ich einen psychisch labilen Egomanen für sein Basketballtalent lobe. Leider taumelt der junge Herr Kim ja zwischen Friedensangeboten und dieser Erzfeind-Paranoia orientierungslos hin und her. Aber je länger er mit mir Kaffee trinkt und über seine Schweizer Schulzeit reminisziert, desto weniger Einwirkzeit haben die Generäle. Aber unter uns, mein lieber Haettenschweiler: 2% Steuern auf mein persönliches Vermögen und 5% auf die Erträge der Rundkorn AG sind ja ganz schön, aber ob ich meiner Residenzpflicht wirklich nachkomme, hängt von der Antwort auf die alles entscheidende Frage ab.» «Darf ich davon ausgehen, dass diese zentrale Frage ist, ob Sie die Gazzetta dello Sport hier im Industriepark Kaesong nicht nur täglich, sondern auch von Zensoren unbearbeitet beziehen dürfen?» «Sie dürfen, werter Doktor, denn was ist ein Cappuccino mit Croissant schon wert, wenn daneben eine Zeitung liegt, in der alle Bilder ausgeschnitten und alle Berichte geschwärzt sind?» MIT STRENG GEHEIMEN FUSSBALL-ERGEBNISSEN IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN

Vom Laborant zum Chemiker!

Ein Bachelorstudium mit Vertiefung in Chemie oder Biologischer Chemie bringt Sie weiter - ob Frau oder Mann.

Nächster Info-Anlass: Dienstag, 26. Februar 2013, 17.30 - 19.30 Uhr Campus Reidbach, Wädenswil Zürcher Fachhochschule

www.icbc.zhaw.ch


18

CHEMIE PLUS 2-2013

analytik

S I M P L E W E S TE R N A S S A Y S

Schnelle und zuverlässige Proteinanalyse «auf Knopfdruck» «Simple Western» ist die erste automatisierte Komplettlösung für die Detektion und Charakterisierung von Proteinen. Die neue Methode kommt ohne Gel und ohne Blot aus. Gegenüber dem klassischen Western Blot Assay punktet sie u. a. durch leichtere Handhabbarkeit, Schnelligkeit sowie bessere Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Zudem ermöglicht Simple Western eine genaue Quantifizierung der Zielproteine.

D

er Western Blot Assay – das heisst Auftrennung der in einer Probe vorhandenen Proteine, zum Beispiel via Gelelektrophorese, anschliessende Übertragung (blotting) der separierten Proteine auf eine Trägermembran und Immundetektion der Zielmoleküle auf der Trägermembran – gilt derzeit als Goldstandard in der Proteinanalytik. Die vor mehr als 30 Jahren eingeführte Methode besitzt aber auch Schwachstellen: Die Ergebnisse sind nur schlecht reproduzierbar, eine präzise Quantifizierung ist nicht möglich. Um verlässliche Resultate zu erzielen, sind zahlreiche Handgriffe sowie ein beträchtlicher Zeitaufwand erforderlich. Zwar wurden in den vergangenen Jahren einige Verbesserungen erzielt in Bezug auf

die eingesetzten Reagenzien sowie einzelne Schritte im Western-Blot-Prozess. Keine dieser Verbesserungen konnte indes vollständig die Schwächen und «Flaschenhälse» beseitigen, mit denen die Forscher heute noch konfrontiert sind.

Die Neuerfindung des Westerns Mit Simple Western steht dem Proteinanalytiker nun eine automatisierte Alternative zum klassischen Blotverfahren zur Verfügung. Erstmals wurden sämtliche Schritte des Westernprozesses auf einer einzigen Plattform integriert. Der Simple Western Assay benötigt keine Gels, keine Transfervorrichtungen, keine Blots und keinen Film. Die Analyseautomaten «Peggy», «Sally» oder Abb. 2: «Peggy» kann als erster Western-Automat Proteine sowohl nach Grösse als auch nach Ladung separieren. (Bilder: ProteinSimple / Bucher Biotec)

«Simon» führen die gesamte Proteincharakterisierung – von der Probengabe über die Proteintrennung, Immununtersuchung, Reinigung, Detektion bis hin zur Datenanalyse – automatisch durch. Die Vielfalt der manuellen Prozesse, die bisher die Reproduzierbarkeit, Quantifizierung, Analysedauer sowie die allgemeine Verlässlichkeit der in Immunblot-Verfahren ermittelten Daten beeinträchtigte, ist somit eliminiert.

Arbeitsweise Abb. 1: Detektion von Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K, Molekulargewicht = 110 kD, a) exprimiert in einem MCF-7-Lysat. Die Abbildung zeigt die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit eines Simple Western Assay (a) im Vergleich zu einem Western Blot. (b) Zehn Replikate des MCF-7-Lysats wurden analysiert. Die im System integrierte Software erzeugt aus den Daten des Simple Western Assay ein Bandenbild (a, oben), darüber hinaus werden die Werte für Proteingrösse, Signalstärke und Signal-Rausch-Verhältnis automatisch tabelliert (a, unten). Das Fluoreszenzbild des Western Blot (b) wurde mit einem traditionellen Imager erzeugt, die Datenanalyse erfolgte manuell mittels einer Standardsoftware.

Simple Western-Analysen finden in Kapillaren statt. Die Proben werden mit einem Simple Western-Probenpuffer sowie Standardreagenzien vermischt, reduziert und denaturiert. Die präparierten Proben werden zusammen mit primären und sekundären Antikörpern und Luminol auf eine Mikrotiterplatte pipettiert. Anschliessend werden die präparierte Trägerplatte, Simple Western Assaypuffer sowie die nanovolumigen Kapillaren in Peggy, Sally oder Simon platziert. Nun muss der Forscher nur noch


analytik

Simple Western assays combine a well-known separation technique, capillary electrophoresis with a familiar detection technique, an immunoassay, to give you quantifiable, highly reproducible data.

Charge-based Assay

Load Matrix Stacking Matrix

Separation Matrix

Load Sample High MW

Low pI

Low MW

High pI

Separate

Immobilize

Immunoprobe Target Protein Primary Ab

ERK2

Chemiluminescence

Quantitate Signal

HRP-labeled Secondary Ab Chemiluminescence

Target Protein Primary Ab ERK1

12

40

66

90

116

MW (kDa)

180

HRP-labeled Secondary Ab ERK2

ppERK2 ERK1 pERK1 ppERK1

5.5

pERK2

6.0

6.5

7.0

pI

Abb. 3: Funktionsweise der Simple Western-Technologie: Simple Western Assays kombinieren eine wohlbekannte Separationstechnik (Kapillarelektrophorese) mit einer gebräuchlichen Detektionstechnik (Immunassay), um quantifizierbare und hochgradig reproduzierbare Daten zu erzeugen.

«Start» drücken und kann sich anderen Aufgaben zuwenden. Der «Rest» erfolgt automatisch: In den Kapillaren migrieren die Proteine durch eine Sammel- und Separationsmatrix und werden dabei basierend auf ihrer Grösse aufgetrennt. Die separierten Proteine werden durch eine fotoaktivierte Reaktion an der inneren Kapillarenwand immobilisiert. Ein primärer Antikörper identifiziert die Proteine. Die anschliessende Detektion erfolgt unter Verwendung eines HRP-konjugierten sekundären Antikörpers und Luminol. (HRP = Horseradish Peroxidase, ein Enzym des Meerrettichs.) Das resultierende Chemoluminiszenz-Signal wird detektiert und quantifiziert. Die dem System zugehörige Compass-Software verarbeitet die ermittelten Daten (Abb. 1). Die Daten werden auf dem Display in Banden dargestellt, vergleichbar mit den Ergebnissen aus einem traditionellen Immunblot – mit einer grossen Ausnahme: Der Anwender erhält nicht nur mehr Informationen, sondern er erhält sie bereits unmittelbar nach Abschluss der Untersuchung. Quantitative Resultate wie etwa Molekulargewicht, Signalintensität (area) oder

19

Peggy – ein Instrument, zwei Technologien

Here’s How Simple Western Technology Works

Size-based Assay

CHEMIE PLUS 2-2013

Signal-Rausch-Verhältnis für jedes immundetektierte Protein werden automatisch in einer Tabelle dargestellt. Darüber hinaus ist auch eine Electropherogramm-Darstellung der Ergebnisse verfügbar.

Reproduzierbar und quantifizierbar über einen weiten Konzentrationsbereich Aufgrund der automatisierten Arbeitsweise von Peggy, Sally und Simon sind Simple Western Assays leicht zu standardisieren. Die Ergebnisse sind somit besser reproduzierbar als beim klassischen Western Blot (siehe Abb. 1). Da kein Protein-Transfer (blotting) stattfindet, werden die durch diesen Schritt verursachten Inkonsistenzen vermieden, was die Quantifizierung der Proteine erheblich verbessert. Der linear-dynamische Messbereich von Simple Western Assays umfasst ungefähr drei bis vier Zehnerpotenzen. Dies erlaubt die Detektion mit präziser Protein-Quantifizierung über einen weiten Konzentrationsbereich. (Der lineardynamische Bereich bezeichnet jenen Konzentrationsbereich, in dem die gemessene Signalstärke linear mit ansteigender Konzentration zunimmt.)

«Peggy» (Abb. 2) heisst das neueste Mitglied der Simple Western-Serie zur Identifizierung und Quantifizierung von Proteinen. Äusserlich gleichen sich Peggy und Sally wie Zwillinge, und auch in punkto Performance stehen sich die «Schwestern» in nichts nach. Beide Geräte untersuchen vollautomatisch bis zu 96 Proben gleichzeitig, sämtliche Resultate liegen in weniger als 19 Stunden vor. Das Einzigartige an Peggy: Als erster Western-Automat kann sie Proteine sowohl nach Grösse als auch nach Ladung separieren (Arbeitsweise siehe Abb. 3). Dem Anwender liefert Peggy somit automatisierte Alternativen sowohl zum Western Blot als auch zur Isoelektrischen Fokussierung (IEF). Das Gerät erlaubt die Trennung von Proteinen im Bereich 3 bis 10 pI (ladungsbasiert) beziehungsweise im Bereich 15 bis 150 kDa (grössenbasiert). (pI = Isoelektrischer Punkt; Da = Dalton, atomare Masseinheit für Masse). Die Dual-Mode-Fähigkeit von Peggy ermöglicht es Anwendern, Proteine zu identifizieren und zu quantifizieren und darüber hinaus eine vertiefte Charakterisierung etwa im Hinblick auf die Gewichtung von Isoformen vorzunehmen. Biopharmazie-Forscher unterstützt Peggy zum Beispiel bei der Identifikation von Lead-Kandidaten und liefert ihnen gleichzeitig Informationen über Unterschiedlichkeiten der Kandidaten. Fazit: Der 2011 von ProteinSimple lancierte Simple Western Assay kann als «Neuerfindung» der Western Blot-Technologie betrachtet werden. Als automatisierte Komplettlösung spart Simple Western nicht nur wertvolle Laborarbeitszeit, sondern liefert zudem Resultate, die im Vergleich zur traditionellen Methode besser reproduzierbar sind und eine veritable Quantifizierung der Zielproteine ermöglichen. Zur Deckung unterschiedlicher Anwenderbedürfnisse stehen die drei Gerätevarianten Simon, Sally und Peggy zur Verfügung. Bis zu 96 Proben können gleichzeitig verarbeitet werden. Peggy erlaubt es Forschern erstmals, neben grössenbasierten wahlweise auch ladungsbasierte Proteinanalysen im gleichen Analysen■ automat durchzuführen.

KONTAKT Bucher Biotec AG CH-4051 Basel Telefon 061 269 11 11 info@bucher.ch www.bucher.ch


20

CHEMIE PLUS 2-2013

analytik

H A M I L TO N B O N A D U Z

«Mit innovativen Ideen halten wir die Technologieführerschaft Auf dem Gebiet der Laborautomation, der Medizinaltechnik, Sensorik und des Liquid Handlings ist Hamilton eine gefragte Marke. Die eigens in Bonaduz entwickelte und weltweit patentierte Pipettiertechnologie ist Spitze im Bereich der Laborrobotik. Von Hamilton werden darüber hinaus Präzisionsspritzen, Trennsäulen und elektrochemische Sensoren für die Analytik hergestellt. Im Interview mit «Chemie plus» erläutert Radi Hofstetter, Vizepräsident Robotics, das Produktportfolio von Hamilton Bonaduz und gibt einen Ausblick auf neue Technologien. INTERVIEW: A N N E T TE V. K I E C K E B U S C H - G Ü C K

W

elches sind die Eckpfeiler des Produktportfolios von Hamilton Bonaduz? Radi Hofstetter: Die Eckpfeiler des Produktportfolios von Hamilton Bonaduz sind die Geschäftseinheiten Hamilton Robotics, Hamilton Medical und Spritzen sowie Sensoren. Es ist uns sehr wichtig, dass diese Geschäftseinheiten selbständig agieren können. Bei der Sensorik spielen heute Prozesssensoren eine grosse Rolle.

Software investiert. Ziel war die «easy-touse»-Anwendung, also eine intuitive Benutzeroberfläche, die es auch Laboranten und Biologen ermöglicht, das Gerät einfach zu programmieren. Das war bei der STARline nicht so: Es wurde uns immer vorgeworfen, dass unsere Software zwar alles könne, aber insgesamt zu kompliziert sei.

Wie entwickelt sich der Markt für die «STARline» Liquid Handling Workstations und für XRP? Die STARline ist mittlerweile zwölf Jahre alt. Wir haben den ersten STAR im Jahr 2000 ausgeliefert. Diese Woche feiern wir die Auslieferung des 5000. STAR nach Schweden. Inso- Radi Hofstetter, Vizepräsident Robotics bei Hamilton Bonaduz. fern ist das eine wunderbare Erfolgsgeschichte. Jedes Jahr produzieren wir 100–200 Ge- Dazu kommt eine dritte Dimension des Geräte mehr: Der STAR ist immer noch auf räteaufbaus bei VANTAGE: Man kann auch Wachstumskurs. Wir planen, während der noch nach unten, in die Tiefe unter dem nächsten fünf Jahre noch von dieser Pro- Gerät hin, Drittgeräte einbauen und sie mit duktlinie im mittleren Preissegment zu le- dem Track-Gripper automatisiert bedienen. Das gibt diesen komplexen Anlagen eine ben. XRP ist der Projektname für unsere neue neue Dimension. Produktlinie «Hamilton VANTAGE». In den kommenden Jahren wird diese das Premi- Welchen Service bieten Sie an? Wie beumsegment für komplexe Anwendungen treuen Sie Ihre Kunden nach dem Kauf? abdecken, indem wir dort mehr Möglichkei- Wir verfügen über sieben eigene Gesellten bieten. Vor allem die Software wird neu schaften in Deutschland, Frankreich, Italien, sein: Wir haben über 100 Mannjahre in die England, Schweden, China und den USA so-

wie über dedizierte Händlernetzwerke, die den Kunden vor Ort betreuen. In der PreSales-Phase heisst das, dass der Kunde bezüglich der richtigen Lösung für die Gesamtaufgabe beraten wird, die der Roboter erfüllen muss. Wir eruieren mit dem Kunden, wo Effizienzsteigerungen durch den Kauf eines Laborroboters zu erwarten sind. Dabei werden die Vorverkaufs- und Nachverkaufsschritte einkalkuliert. Wir bieten Projektmanagement an und stellen für den Kunden die richtigen Requirements für den gesamten Prozess zusammen – natürlich angepasst an sein Budget, damit wir nicht eine Rolls-Royce-Lösung anbieten, wenn nachher nur 50 000 Euro zur Verfügung stehen. Der Kunde macht dann bei uns den Factory AcceptanceTest, bei dem wir vereinbaren: Das ist die Anlage, so wie sie beim Kunden laufen soll. Wir installieren die Geräte, machen einen Site-Acceptance-Test beim Kunden, wobei wir seine biologische Anwendung auf das Gerät abbilden, bevor wir unterschreiben, dass das Gerät so arbeitet, wie er es plant. Danach bieten wir regelmässige Wartungen an. Wir offerieren heute auch das Programm STAR-watch, das einen Remote access zulässt. Bei den Kunden, die dies wünschen, meldet der Computer automatisch den inneren Zustand des Systems an die Hamilton-Zentrale. Hamilton verfügt über


analytik

CHEMIE PLUS 2-2013

21

le automatisch an ihren Produktionsort weiter. Mit dem starken Wachstum der letzten Jahre wurde es sehr schnell wieder zu eng. Wir eruieren bereits wieder, wohin wir expandieren können. Die Auslagerung der Spritzenproduktion nach Rumänien verschafft uns zwei Jahre Zeit. Wie Sie erwähnten, soll die Spritzenproduktion nach Rumänien verlagert werden. Erwarten Sie Einbussen im Spritzengeschäft, wenn die Spritzen nicht mehr «Made in Switzerland» sind? Bei allen anderen Produkten würde ich das befürchten, bei den Spritzen nicht. Denn Microlab Star.

Beim Stichwort Laborautomation denkt man zuerst an Pharma-Forschungseinrichtungen, Lebensmittelindustrie und Blutbanken. Welche weiteren Einsatzgebiete der Laborautomation gibt es? Die Forensik ist in den letzten Jahren stark gewachsen und sie wird immer weiter automatisiert. Wenn z. B. bei einem Tsunami Tausende von Opfern identifiziert werden müssen, dann ist dies nicht ohne Automation zu bewerkstelligen. Die zunehmende Vielzahl der Proben führt dazu, dass man immer weiter automatisieren muss. Dabei sind Laborautomaten von Hamilton im Einsatz. Auch in der Verbrechungsbekämpfung spielt die DNA-Analytik eine zunehmend wichtige Rolle, z. B. bei der Erstellung von Populationsdatenbanken oder bei der Überführung von Schwerverbrechern. Für solche Aufgaben bieten wir Methoden an, die DNA-Proben unter Einsatz von Automaten sicherer und zuverlässiger herauszulösen, als es durch manuelles Vorgehen möglich wäre. Hier liegt ein zunehmender Wachstumsmarkt.

Die französische Polizei hat für ihre Methode, mit der sie DNA-Proben analysiert, einen Prozess entwickelt, der auf unseren Laborautomaten beruht. Die Forensik ist eines der Geschäftsfelder, das zum hohen Wachstum der Hamilton Robotics von 15 % pro Jahr über die letzten zehn Jahre wesentlich beiträgt. Sie erwähnten hohe Wachstumsraten bei Hamilton. Werden Sie die Produktionsstätten erweitern? Gerade unsere Division Spritzenproduktion erfordert viel Handarbeit, viele manuelle Arbeitsschritte, und es ist unmöglich, diese Arbeitsschritte zu automatisieren. Für manuelle Fertigung ist der Standort Schweiz ungeeignet. Daher haben wir beschlossen, diese Abteilung auszugliedern. Wir werden in den nächsten 18 Monaten in Rumänien eine neue Firma aufbauen und ein neues Gebäude erstellen. Die Mitarbeiter, die bisher in dieser Sparte am Standort Bonaduz tätig waren, übernehmen wir in die Bereiche Robotics oder Beatmungsgeräte, weil wir dort Wachstum verzeichnen. Vor drei Jahren wurde hier ein neues, reines Produktionsgebäude fertiggestellt. Es ist um ein zentrales Lager herum gebaut. Ein zentrales Robotersystem leitet alle Tei-

R-UB

eine Diagnose-Software, die – noch bevor das Gerät einen Fehler macht – erkennt, wenn z.B. ein Lager instabil wird oder ein Greifer mehrfach nachfassen muss, bis er ein Probenröhrchen sicher gepackt hat. Ein Alarmsystem wertet die Daten aus und zeigt einen allfälligen Reparaturbedarf an. Das Gerät kann dann korrigiert bzw. repariert werden, noch bevor ein Fehler auftritt. Das führt dazu, dass Hamilton-Roboter, die ja ohnehin sehr robust und langlebig sind, noch sicherer werden.

Für sichere Berstscheiben.

Sicherheit vor Über- und Unterdruck mit Knickstab-Umkehr-Berstscheiben von Rembe. Volle Querschnittsfreigabe ohne Fragmentation. Version für ClampRohrverbindungen erhältlich. PALIWODA AG, 8703 Erlenbach Telefon 044 910 50 05, www.paliwoda.ch


22

CHEMIE PLUS 2-2013

Hamilton und Spritzen stehen als zwei Synonyme für ein und dieselbe Sache. Die Marke ist so stark, dass der Produktionsstandort keine Rolle mehr spielt. Ich würde aber nicht zulassen, dass Liquid Handling Roboter ausserhalb der Schweiz oder der USA hergestellt werden. Auf diesem Gebiet ist für unsere Kunden die Swissness entscheidend. Es wird wahrgenommen, dass die Ingenieurstechnik aus der Schweiz stammt. Die Technologie bei Robotics ist vom Feinsten, und punkto Innovationen sind wir führend. Darauf legen wir sehr viel Wert. Oder nehmen Sie die Pipettiertechnologie, die aus unserem Haus kommt –, das ist «Made in Switzerland», das ist Swissness. Auch die neueste Pipettier-Generation wird wieder sehr viele einzigartige Pipettierfunktionen enthalten, so verwenden wir neu eigene Linear Motion Drives als Antriebe. Werden Sie in neue Betätigungsfelder investieren? In Boston entwickeln und bauen wir vollautomatisierte Tiefsttemperatur-Lagersysteme zum Aufbau von Biobanken. Mit unseren Robotersystemen werden die Proben bei – 80 °C eingelagert. Ein solches Storage-System beinhaltet automatisch eine Datenbank, in der die Proben über einen entsprechenden Code jederzeit identifiziert werden können und wo auch auf der Zeitachse sämtliche Vorgänge über die Lebenszeit der Proben hinweg gespeichert werden. Das Storage-System gliedert sich ideal in unser Produktportfolio von Pipettierrobotern, Sensoren und Zellkulturhandling ein. Reicht die Produktionskapazität in Bonaduz auch für die Zukunft aus? Dadurch, dass wir die Spritzenproduktion auslagern, werden wir für weitere zwei Jahre über ausreichend Kapazität verfügen. Wir sind aber bereits daran, Bauausschreibungen zu machen mit dem Ziel, die Kapazität in Bonaduz zu vergrössern. Auf Dauer stossen wir hier allerdings an unsere Grenzen. Dann müssen wir unsere Aussenposten ausbauen. Es wurde auch bereits angedacht, eine Produktionsstätte in Asien aufzubauen, damit wir dort mehr Nähe zum Kunden realisieren können. Hamilton hat sich als Hersteller von vollautomatisierten Präzisionsgeräten im Markt positioniert. Wo sehen Sie angesichts der globalen Konkurrenz Ihre Chancen? Liquid Handling Robotics ist etwas Spezielles, denn jedes zweite Gerät weltweit

analytik

kommt aus der Schweiz. Normalerweise denkt man ja an Schokolade, wenn man von der Schweiz spricht, aber dass wir im Bereich Liquid Handling Robotics weltweit führend sind, ist unbekannt. Wir bauen Pipettierköpfe nicht nur für unsere eigene Produkte. Diese Geräte werden auch in viele OEM-Geräte von Diagnostikfirmen eingefügt, die unsere Technologie verwenden. Das bedeutet auch für uns eine Win-win-Situation, denn wenn z. B. eine Diagnostikfirma unsere Technologie in ihre Produktlinie integriert, erhöht sich auch unser Absatz. Wir selber könnten niemals in dieser Weise den Diagnostikmarkt bearbeiten. Wie sichern Sie die Qualität Ihrer Produkte? Selbstverständlich erfüllen wir sämtliche Normen, selbstverständlich schneiden wir bei Audits immer mit Bestnoten ab. Wir haben 1992, also vor 20 Jahren, bereits ISO 9001 als eine der ersten Firmen implementiert. Vor zehn Jahren waren wir allerdings fast einmal so weit, dass wir kaum mehr produzieren konnten, weil Qualitätssicherung über alles herrschte. Die Qualitätssicherung verfuhr – zugespitzt formuliert – nach dem Motto: Am sichersten ist es, wenn man nichts verkauft! Heute analysieren wir bei der Qualitätssicherung für jedes Produktsegment: Was hilft dem Kunden? Welche Qualität erwartet der Kunde? Denn der Kunde muss die Qualität wahrnehmen, nicht ein Dokumentensicherungssystem. Viele Qualitätssicherungssysteme haben sich meiner Meinung nach in die falsche Richtung bewegt. Allzu oft lautete die Fragestellung: Wie kann ich mein Qualitätssicherungssystem kontrollieren, anstatt: Wie kann ich die Qualität des Produktes kontrollieren? Unsere Devise heisst: Bei den Geräten, die der Kunde braucht, muss die Qualität stimmen. Der Schwerpunkt liegt nicht bei den Dokumenten. Die Schweiz stöhnt unter dem starken Schweizer Franken. Wie sieht die Zukunft von Hamilton Bonaduz aus? Es werden immer mehr Produkte aus Asien kommen. Diesem Druck müssen wir uns stellen. Wir von Hamilton glauben daran, dass wir mit innovativen Ideen die Technologieführerschaft halten können. Auch die Kosten kann man mit Innovationen im Griff halten. Jeder unserer Mitarbeiter weiss: Seine Beschäftigung kostet 30–40 % mehr, als wenn man dieselbe Leistung irgendwo an-

ders einkaufen würde. Damit sich das rechnet, muss er 30 % effizienter sein. Er weiss dies und setzt es um. Wir sind letztlich kostengünstig, weil wir effizienter sind. Unsere Produktionsroboter müssen 24 Stunden am Tag vollautomatisch produzieren. So können wir nachhaltig innovative Lösungen produzieren und sind konkurrenzfähig gegenüber asiatischen Anbietern. Der Schweizer Franken stellt für uns kein Preisproblem dar, denn wir haben vor zehn Jahren beschlossen, Robotics-Produkte in Euro anzubieten. Ein Grossteil unserer Kunden kauft in Euro, also bieten wir unsere Produkte auch in Euro an. Allerdings geraten unsere Margen unter Druck, denn die Löhne müssen wir natürlich in Schweizer Franken zahlen. Das Material wird in der Regel auch in Euro eingekauft, aber die hohen Löhne werden hier in der Schweiz bezahlt. Wir produzieren auch für andere Hersteller und sogar für unsere Mitbewerber. Das ist für uns kein Problem. Wir wollen vor allem, dass unsere Maschinen ausgelastet sind. Wie erreichen Sie, dass die Mitarbeiter innovative Produkte entwickeln? Wir haben in der Entwicklung ein eigenes Team Motivations und Controlling System, das sich «Feel the Future» nennt. Unsere Teams sitzen oft zusammen und inspirieren sich gegenseitig bezüglich der Zielerreichung. Wir werden trainiert, unsere Ziele zu erreichen. Das hat sich sehr gut bewährt. Im Bereich Robotics arbeiten viele erfahrene Mitarbeiter, die bereits seit 15–20 Jahren dabei sind. Dadurch hat sich ein Familienspirit entwickelt, der hoch gehalten wird. So wird das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt. Darüber hinaus wirkt auch die räumliche Nähe. Wenn irgendwo ein technisches Problem in der Produktion auftaucht, sind unsere Ingenieure gleich vor Ort und können das Problem lösen. Es wird eng diskutiert, die Hierarchien sind flach, und es gibt ■ grundsätzlich nur offene Türen.



Die chinesische Regierung verfolgt eine sehr aggressive Strategie zur Förderung von Biotechnologie, besonders in Beijing und Shanghai (Bild). Riesige Investitionen fliessen – nicht zuletzt aus militärischen Überlegungen – in die Genom-Forschung, zudem ist China der drittgrösste Produzent von Bioethanol nach den USA und Brasilien. (Bilder: biotechnet)

B I O TE C H N E T S W I T Z E R L A N D B E S U C H T C H I N A

Werde besser als dein Meister Im Frühjahr 2012 machte sich eine Delegation von Biotechnet Switzerland (www.biotechnet.ch) auf, im Reich der Mitte einen Blick hinter die Kulissen biotechnologischer Forschung zu werfen, Kontakte mit chinesischen Wissenschaftlerkollegen zu knüpfen und die Möglichkeiten von Partnerschaften auszuloten. Die Schweizer Biotech-Experten ziehen nun eine gemischte Bilanz ihrer Reise. ELSBETH HEINZELMANN

C

hina hat sich zur Wirtschaftsmacht des 21. Jahrhunderts gemausert, die Wachstumszahlen beeindrucken, Ökonomie und Gesellschaft sind im Umbruch. Doch wer sich in diesen Erdteil wagt, muss sich gründlich vorbereiten, um sich in der von Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus geprägten Kultur zurechtzufinden, denn Geschäftsbeziehungen basieren hier vor allem auf organisch gewachsenen, persönlichen Netzwerken statt auf Papier.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt Im April 2012 entschloss sich deshalb eine Delegation der im Biotechnet Switzerland zusammengeschlossenen Forschungsinstitute, dem Reich der Mitte einen Besuch abzustatten. Das Land ist für Biotechnologen höchst interessant, wählte doch die chinesische Regierung Life Sciences und Biotechnologie zu ihren Prioritäten für Forschung und Entwicklung, erhöhte die Mittel dafür von heute 1,5% des BIP auf ganze 2,5% im

Jahr 2020. Chinesische Institute wie das National Tissue Engineering Research Center zählen bereits zur Weltspitze. Chinesische Forscher zeichnen heute für mehr wissenschaftliche Veröffentlichungen als ihre Kollegen in den USA. Das Land ist mit über 100 Life Sciences Parks und Inkubatoren in Biotech äusserst aktiv. Nach Aussage der chinesischen Regierung arbeiten 55,8 Millionen Wissenschaftler und Techniker in staatlichen Biotech-Betrieben und Institutionen. China erreicht nun beinahe denselben Entwicklungsstand wie etablierte Biotech-Nationen, ist mit denselben Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich konfrontiert. Durch die kontinuierliche Internationalisierung der Forschung und die enorme Kapazität Chinas als globaler Forschungsknotenpunkt erschliessen sich ungeahnte Chancen für Kollaborationen in Biotech-Forschung. Doch dafür heisst es, sich Kenntnisse der chinesischen Mentalität zu erarbeiten, ein Verständnis zu gewinnen für das, was hinter den Worten steht. Mit ihrem Besuch wollten

die «biotechnet»-Delegierten explizit das Schweizer Netzwerk unter chinesischen Forschern und Unternehmen bekannt machen, persönliche Beziehungen – besonders mit schwer erreichbaren Spezialisten – aufbauen und Informationen sammeln, um laufende Forschung voranzutreiben. Die Erkundungstour führte die Schweizer Biotechnologen/-innen zu neun Forschungsinstituten, Unternehmen und Universitäten sowie je einem Technopark in Shanghai und Hongkong. Die Eindrücke sind reichhaltig.

Hoch gesteckte Ambitionen Im internationalen Wettbewerb auf Augenhöhe mit den USA und Europa arbeitet das National Tissue Engineering Research Center an der Jiao Tong Universität in Shanghai. Gründer ist Professor Yilin Cao, vormals tätig an der Harvard Medical School in Boston. Das Forschungszentrum erhielt beträchtliche finanzielle Mittel, die es in Infrastruktur für Forschung und Entwicklung steckte. Zum Komplex gehören eine For-


biotechnologie

schungs- und Entwicklungseinheit, eine ver- chenden Produkten ein Jahr lang völlig kosschiedene Spezies umfassende Tierzucht, tenlos die nötige Infrastruktur mit Laborumeine Klinik für die translationale Forschung, gebung für ihre Aktivitäten. Anderseits beklinische Studien und Anwendungen sowie obachteten die Schweizer Besucher in einer eine Produktionseinheit, die alle Aspekte Prüfanstalt, etwa vergleichbar der Empa, zur Vermarktung von der IP bis zum Ver- wie eine grosse Anzahl junger Leute – vorkauf bearbeitet. Bereits ist eine weitere Aus- wiegend Mädchen – in eng begrenzten Arbauetappe im Bau, ein hochmodernes beitsboxen von lediglich rund 50 x 50 cm GMP-Labor (GMP = Good Manufacturing verschiedenste Arbeitsschritte der QualitätsPractice). Dieses Konzept, in welchem Mit- kontrolle wie Waren prüfen, wägen, zuarbeiter verschiedenster Disziplinen koope- schneiden durchführen mussten. Die meisrieren, garantiert eine umfassende Abde- ten verliessen den Platz nicht, um mittags ckung der gesamten Wertschöpfungskette ihren Lunch einzunehmen und hielten auch an einem Ort, wie sie in Europa wohl nir- vor Ort ein Nickerchen. Wie es um den Ausgends existiert. Generell beeindruckt das sehr gute technische Equipment, aber auch der hohe Wissensstand der Biotech-Forscher, die oft Teile ihrer Ausbildung in den USA absolvierten. Da der Unterricht an chinesischen Universitäten meist in Englisch erfolgt, sind die Absolventen für den internationalen Wettbewerb bestens gerüstet. Zudem prägt die Campus-Atmosphäre, wo man wohnt, studiert und arbeitet, sich alles um Biotechnologie dreht, ganz wesentlich den Alltag. Noch spielen – in konfuzianischem Sinne – Fleiss und Ehrgeiz sowie die Imitation der älteren Kollegen eine Rolle. Doch macht sich eine gewisse iStockphoto Verwestlichung der Arbeitsmentalität bemerkbar. Mit der exzellenten Ausbildung wächst das Selbstbewusstsein, das Erklettern der eigenen Karriereleiter rückt in den Mittelpunkt. Den Schweizer Biotechnologen fiel auf, dass die Automatisierung in China noch kaum eine Rolle spielt, offenbar weil ja genügend billige Arbeitskräfte vorhanden ® sind. Doch das entstehende GMP-Labor in Shanghai zeigt in eine andere Richtung, denn wo High-Performance TOC-Analysator Reproduzierbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Qualität garantiert werden müssen, ist der Griff zur Automatisierung ein «muss».

CHEMIE PLUS 2-2013

bildungsstand dieser Menschen bestellt ist, war nicht zu eruieren, aber offenbar bereitet es gewisse Schwierigkeiten, gut ausgebildete Leute bei der Stange zu halten. Der Umweltschutz erhält unter dem Stichwort Green China in den Medien viel staatlich kontrollierte Aufmerksamkeit. Doch die Situation ist sehr kontrovers, denn beispielsweise investiert kein anderes Land rund um den Erdball so viel in «saubere Energie», aber gleichzeitig verbrennt kein anderes Land auf dieser Welt so viel Kohle, um seine Wirtschaft am Laufen zu halten. Im internationalen Ranking stellt China mit 8,9 Milliar-

®

Nehmen Sie nicht Irgendeinen, setzen Sie auf den Besten! multi N/C

Im Land der Gegensätze Auffallend ist die Omnipräsenz der staatlichen Förderung. So bietet die grosszügige Unterstützung in einem Technopark Startup-Firmen mit erfolgsverspre-

25

www.analytik-jena.de


26

CHEMIE PLUS 2-2013

biotechnologie

den Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr weltweit den Spitzenreiter in Sachen Umweltverschmutzung. Tatsache ist, dass sich die chinesischen Gastgeber hier kaum von den Schweizer Besuchern in die Karten schauen liessen. Ein erschreckender Blick hinter die Kulissen der Tierversuche zeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf herrscht, der jedoch derzeit von chinesischer Seite nicht wahrgenommen wird. Gerade Konzepte wie humane Testmodelle, beispielsweise entwickelt am TEDD der ZHAW (Tissue Engineering for Drug Development), bilden die Situation des lebenden menschlichen Organismus sehr wertvoll ab und würden die Anzahl Tierversuche drastisch reduzieren.

Eine gemischte Bilanz Noch ist das Fazit der Reise nicht klar auszumachen, doch steht fest, dass die chinesischen Biotech-Experten vor allem an kurzfristig umsetzbaren Forschungsresultaten interessiert sind. Um die geknüpften Kontakte in Zukunft erfolgreichen Kooperationen zuzuführen, sind verschiedene Schritte geplant. So präsentierte sich das biotechnet im

Mitglieder von biotechnet Switzerland mit Wissenschaftlern des National Tissue Engineering Research Centre an der Jiao Tong University in Shanghai.

September 2012 anlässlich des sechsten Treffens des Sino Swiss Science and Technology Cooperation-Programms an der ETH Zürich. Die Arbeitsgruppe beschloss, in den kommenden vier Jahren rund 20 gemeinsa-

me Forschungsprojekte zu fördern, darunter auch zum Thema Biotechnologie. Ebenso geplant sind Bachelor-Austauschprogramme mit Forschungsinstituten in Guangzhou ■ oder Shanghai.


#

CHEMIE PLUS 2-2013

27

SCHÖN, WENN DIE CHEMIE STIMMT Brenntag Schweizerhall ist der führende Chemiedistributeur in der Schweiz und bietet Ihnen die ganze Bandbreite von Dienstleistungen rund um die Chemie: Bei uns finden Sie ein komplettes Angebot an Industrie- und Spezialchemikalien, die von unseren drei Lagerstandorten in der Schweiz oder direkt vom Werk des Herstellers fristgerecht und sicher zu Ihnen geliefert werden. Gleichzeitig können wir Ihnen durch massgeschneiderte Logistiklösungen Freiraum für die Konzentration auf Ihre strategischen Produkte schaffen oder Ihre Infrastruktur entlasten, indem wir Mischungen für Sie herstellen und

abfüllen. Wir bieten Ihnen ausserdem eine anwendungsorientierte Beratung, individuelle Problemlösungen und technischen Support. Recycling und Entsorgung runden unser Servicepaket ab. In allen Landesteilen der Schweiz beliefern wir bereits über 5.000 Kunden aus verschiedenen Industriezweigen, wie z.B. Pharma, Chemiesynthese, Kosmetik, Lebensmittel, Lacke & Farben, Kunststoffe, Wasseraufbereitung und viele andere. Als Schweizer Tochter der Brenntag Gruppe, des weltweiten Marktführers

in der Chemiedistribution, sind wir Teil eines flächendeckenden internationalen Distributionsnetzwerks. Somit ist Brenntag Schweizerhall ideal positioniert, Kunden und Lieferanten durch effektives Supply Chain Management wirkungsvoll zu unterstützen. Mit uns stimmt die Chemie! Brenntag Schweizerhall AG Elsässerstrasse 231 Telefon: +41 (0) 61 326 81 11 Fax: +41 (0) 61 326 82 08 Email: info@brenntag.ch www.brenntag.ch


28

CHEMIE PLUS 2-2013

pharma

G E B Ä R M U T TE R H A L S K R E B S

Gefährliche Papillomaviren Etwa 88 Frauen sterben jedes Jahr in der Schweiz an einem Karzinom des Gebärmutterhalses. Bei den 20- bis 49-jährigen Frauen ist das Zervixkarzinom die vierthäufigste Krebserkrankung [1*]. Papillomaviren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung [2]. Die beiden vorhandenen Impfstoffe «Cervarix» und «Gardasil» schützen effektiv vor den kanzerogenen Viren [3]. Ein neuer Impfstoff befindet sich in der Pipeline [4] CLAUDIA BORCHARD-TUCH

D

ie tückische Erkrankung beginnt zumeist unbemerkt. Zellen in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Cervix uteri), dem unteren Teil der Gebärmutter, verändern sich. Schliesslich kommt es zu einer bösartigen Entartung. Erst im fortgeschritteneren Stadium treten Symptome wie Schmierblutungen, Ausfluss oder Schmerzen auf.

Besonders gefährlich sind die HPV-Typen 16 und 18 – sie sind für 70 Prozent aller Zervixkarzinome verantwortlich [5]. Diese

für einen Wachstumsstopp dieser Zellen verantwortlich. E7 dockt an das sogenannte Retinoblastomprotein pRB an und löst hierdurch den Transkriptionsfaktor E2F aus seiner Bindung an das Retinoblastomprotein. Liegt E2F ungebunden in der Zelle vor, kommt es zur Transkription von Genen, welche die Zellproliferation fördern [7].

Entwicklung von Impfstoffen Seit der Entdeckung, dass Papillomaviren eine wesentliche Ursache des Üblicherweise geht den SchleimZervixkarzinoms sind, bemühten hautläsionen eine anhaltende Infeksich Wissenschaftler auf der ganzen tion mit bestimmten Typen der huWelt, einen Impfstoff gegen die gemanen Papillomaviren (HPV) vorfährlichen Viren zu entwickeln. aus (Tab. 1) (Abb. 1). Humane PaSchliesslich gelang es, Teile der Erbpillomaviren (HPV) sind weit verinformation von HPV, in diesem Fall breitet [1]. Die Familie der Papillodas Gen für das Haupt-Hüllprotein maviren besteht aus mehr als 100 L1, in das Genom anderer Viren einverschiedenen Typen, von denen zuschleusen. Nachdem diese rekom86 nur beim Menschen und 16 nur binanten Viren in Zellen von Gewebeim Tier vorkommen [2]. Je nach bekulturen eingebracht worden waTyp können diese Viren Genitalren, produzierten die Zellen den warzen oder Krebsvorstufen verurImpfstoff. Er besteht aus leeren Visachen. Verschiedene Testverfahrushüllen, sogenannten VLPs (virusren können die DNA kanzerogener like-particles). Da VLPs keine HPVPapillomaviren im Zervixschleim DNA enthalten, sind sie weder infekeiner Patientin nachweisen. Goldstandard ist die PCR-Methode (po- Abb. 1: Humanes Papillomavirus im Elektronenmikroskop. (Bild: Wikipedia) tiös noch haben sie ein onkogenes Potenzial (Abb. 2). lymerase chain reaction, PolymeraEin VLP setzt sich aus 72 Kapsomese-Kettenreaktion) mit hoher Sensitivität und Spezifität. Es werden hauptsäch- High-risk-Typen enthalten Onkogene, die ren zusammen, von denen jedes fünf L1dazu führen, dass die Zelle vermehrt Prote- Proteine enthält. Das Immunsystem vermag lich zwei Testsysteme benutzt: das MY09/11 – und das GP5+/6+-Consensus-Primer- ine wie E6 und E7 produziert [6]. E6 bindet die VLPs nicht von echten Viruspartikeln zu PCR-System. Zum anderen wird das Hybrid- an das Tumorsuppressorprotein p53 und unterscheiden. Die intramuskuläre ApplikaCapture-System eingesetzt. Mit allen drei schaltet dessen Funktion aus. In normalen tion löst eine starke immunologische ReakTestverfahren können etwa 20 High-risk- Zellen ist dieses Protein für die Zuführung tion aus. Die Titer der Antikörper nach der von geschädigten Zellen zur Apoptose oder prophylaktischen Impfung sind weitaus höHPV-Typen identifiziert werden [2]. her als die bei einer natürlichen Infektion. Damit das Eindringen der Viren in die ZervixTabelle 1: HPV-Typen und Krebsrisiko epithelzellen verhindert wird, sind AntiHPV-Antikörper im Vaginalsekret notwenHPV-Typ Krebsrisiko dig, die die HPV-Partikel bereits vor der In6, 11, 42–44 Niedrig bis minimal fektion der Zellen neutralisieren. Dies ge16, 18 Hohes Risiko schieht durch Übertritt von Antikörpern di31, 33, 35, 39, 45, 51–53, 55, 56, 58, 59, 63, 66, 68 Beteiligt bei fast allen Zervixkarzinomen rekt in das Vaginalsekret [6].

Bedeutung des HPV-Tests


pharma

CHEMIE PLUS 2-2013

29

Tabelle 2: Beschreibung «Cervarix» und «Gardasil» Cervarix®

Gardasil®

Antigen

20 µg L1-Kapsidprotein HPV-16/18

Gewinnung

Rekombinante DNA-Technologie Insektenzellen AS04: 50 µg MPL + 500 µg Aluminiumhydroxid

20 µg L1-Kapsidprotein HPV-6/18 40 µg L1-Kapsidprotein HPV-11/16 Rekombinante DNA-Technologie Hefezellen 225 µg Aluminiumhydoxyphosphatsulfat

Adjuvans Hilfsstoffe

Abb. 2: Natürliches HPV-Virus (oben) und VLP zur Immunisierung (unten). (Bild: http://microbewiki.kenyon.edu)

Zwei verschiedene Impfstoffe stehen derzeit zur Verfügung (Tab. 2). Nachdem im Jahr 2006 «Gardasil» durch Swissmedic zugelassen wurde und seit Anfang Januar 2007 erhältlich ist, wurde im März 2010 «Cervarix» zugelassen und steht seit Anfang Mai 2010 zur Verfügung [8].

«Gardasil» und «Cervarix» Beide Impfstoffe schützen vor einer höhergradigen Zervixläsion (CIN, cervical intraepithelial neoplasia), die durch HPV-16 und HPV-18 verursacht wird. Gardasil® beugt auch Condylomata acuminata (Genitalwarzen) und Zervixläsionen vor, die durch Infektionen mit HPV-6 oder -11 verursacht werden. Um wirksam zu sein, müssen die Impfstoffe vor der ersten Exposition mit dem Virus verabreicht worden sein.

Natriumchlorid Natriumdihydrogenphosphatdihydrat

Die Studie PATRICIA (Papilloma Trial against Cancer in young Adults) zeigte, dass «Cervarix» zusätzlich gegen Infektionen mit HPV-31, -33, -45 und -51 durch Kreuzprotektivität schützt [9]. Auch bei «Gardasil» wurde eine Kreuzprotektivität nachgewiesen, insbesondere gegenüber HPV-31 [10]. Die immunologischen Reaktionen, messbar an den Serumkonzentrationen der neutralisierenden Antikörper, sind bei «Cervarix» stärker ausgeprägt als bei Gardasil. Dies beeinflusst offenbar die Wirkdauer der Impfung. Im Direktvergleich zeigte sich nach Cervarix eine erhöhte Rate vor allem lokaler Nebenwirkungen, was die Compliance einschränken könnte. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) sehen zum aktuellen Zeitpunkt keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Impfstoffen. Es soll jedoch ver-

Natriumchlorid L-Histidin Polysorbat 80 Natriumborat

mieden werden, in der Impfabfolge einer Person die beiden Impfstoffe zu mischen – einer Patientin muss derselbe Impfstoff verabreicht werden [8]. Zur Entfaltung der vollen Wirksamkeit sollte die Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität abgeschlossen sein. Wenn eine Infektion bereits vor der Impfung erfolgte, so schützt letztere immer noch gegen die anderen HPV-Typen, welche durch den Impfstoff abgedeckt werden. Die Impfung kann zudem auch vor Reinfektionen schützen. Ein Nachholen der Basisimpfung wird allen weiblichen Jugendlichen (ungeimpft oder unvollständig geimpft) im Alter von 15–19 Jahren (bis zum 20. Geburtstag) während eines Zeitraumes von 5 Jahren empfohlen. Die Impfung von Knaben wird gegenwärtig nicht empfohlen [8]. Neue wissenschaftliche Daten zeigen, dass für eine Impfung bei Mädchen, bei denen


30

pharma

CHEMIE PLUS 2-2013

die erste Impfdosis vor dem 15. Geburtstag gegeben wird, zwei Impfdosen ausreichen [11].

Impfstoff in der Pipeline Cervarix und Gardasil erzielen ihre Schutzwirkung nur, wenn es noch nicht zu einer Infektion der Zervix mit onkogenen Varianten des humanen Papillomavirus (HPV) gekommen ist. Die beiden Impfstoffe sind somit lediglich prophylaktisch wirksam [12]. Therapeutische Impfstoffe hingegen entfalten ihre Wirkung auch nach bereits erfolgter Infektion. Die Immunisierung fördert die Bildung spezifischer zytotoxischer T-Zellen. Hierzu docken die T-Zellen an CD8-Rezeptoren infizierter Zellen an und zerstören diese nachfolgend. Therapeutische Impfstoffe befinden sich zurzeit in der Erprobung. Der experimentelle Impfstoff VGX-3100 des US-Herstellers Inovio Pharmaceuticals aus Blue Bell in Pennsylvania wurde für Patientinnen entwickelt, bei denen bei einer Vor-

DOSIEREN

MESSEN & REGELN

AUFBEREITEN

Serie «Moderne Impfstoffe» Krankheiten wie Tuberkulose, AIDS oder Malaria sind keineswegs besiegt. Im Gegenteil: Bevölkerungswachstum, Globalisierung und zunehmende Mobilität fördern die Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten, wobei auch bisher regional begrenzte Infektionen wie etwa das Denguefieber weltweit auf dem Vormarsch sind. Der Kampf gegen die Erreger hat also erst begonnen. Entsprechend dynamisch wächst der Impfstoffmarkt: Zwischen 2009 und 2010 legte der globale Markt für Vakzine um fast 15 % (25,3 Milliarden US-Dollar) zu , bis 2017 soll er Prognosen zufolge auf 56,7 Milliarden Dollar anwachsen. Viele neue Wirkstoffe befinden sich in der Pipeline der Pharmaunternehmen. In einer kleinen Serie berichtete «Chemie plus» über aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet. «Chemie plus» online: Ein Dossier mit den Beiträgen zur Serie «Moderne Impfstoffe» finden Sie unter: www.chemieplus.ch/artikel/moderne-impfstoffe/

sorgeuntersuchung bereits eine Zervixläsion diagnostiziert wurde. Die dreimalige Impfung mit VGX-3100 erfolgt durch Injektionen in einen Muskel. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen, welche dem Immunsystem eines oder mehrere Antigene präsentieren, ist VGX-3100 ein Plasmid. Es enthält Gene zur Codierung der Proteine E6 und E7 der HPV-Typen 16 und 18.

DESINFIZIEREN

REALISIEREN

10 Dosierprofile. 1 Mehrschichtmembran. 0 Probleme.

Focus on Solutions. Die neue Motordosierpumpe Sigma. Ob Brauchwasser, Prozesswasser oder industrielles Abwasser – die Sigma ist mit allen Wassern gewaschen. Die intelligenten Dosierprofile passen sich optimal an Ihre Dosieraufgaben an. Dank Mehrschichtmembran hält die Sigma länger dicht und läuft ohne Membranwechsel bis zum nächsten geplanten Stop. Mit neuester Regelungstechnik sind Energieeinsparungen > 10 % kein Problem. Erfahren Sie mehr auf www.prominent.ch

Ziel der Impfung ist zunächst, in den Muskelzellen der Patientin eine Produktion dieser Proteinstrukturen auszulösen. Nachfolgend sollen sie antigenetisch wirksam sein, sodass eine schützende Immunreaktion gegen die Papillomaviren ausgelöst wird. Das Plasmid muss hierzu zunächst in die Muskelzelle eingeschleust werden. Hierzu muss die Durchlässigkeit der Zellmembran für kurze Zeit erhöht werden. Dies geschieht mittels eines Stromstosses – ein Verfahren, das Elektroporation genannt wird. Für den Impfstoff VGX-3100 wurden spezielle Injektionsnadeln zur In-vivo-Elektroporation entwickelt. An der Universität von Pennsylvania in Philadelphia wurde VGX-3100 an 18 Frauen getestet, bei denen es nach einer HPV-Infektion zu leichten bis mittelschweren Veränderungen der Zervixschleimhaut (CIN [cervical intraepithelia neoplasia] 1 und 2) gekommen war. Hauptziel der Phase-I-Studie war, die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoffs zu untersuchen. Schwere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Injektionen wurden trotz In-vivo-Elektroporation gut vertragen. Bei allen 18 Patientinnen löste die Impfung eine gegen die Antigene gerichtete Immunreaktion. Bei 14 Frauen konnte eine zytotoxische T-Zellantwort nachgewiesen werden. Die zytotoxischen T-Zellen produzierten die Proteine Granzyme B und Perforin, welche infizierte Zellen angreifen und zerstören. Ob sich in der Zervixschleimhaut hierdurch tatsächlich CIN2/3-Läsionen zurückbilden, wird zurzeit in einer Phase-II-Studie an 148 Patientinnen mit zervikale Dysplasie ge■ testet [4].

ORIGINALPUBLIKATIONEN * Die ausführliche Literaturliste zu diesem Artikel finden Sie in dem «Chemie plus»-OnlineDossier: www.chemieplus.ch/artikel/moderne-impfstoffe/


chemie

CHEMIE PLUS 2-2013

31

BIOCHEMIE

Säure erhöht Ausbeute in der Peptidsynthese Ein kleiner, aber feiner Trick aus dem Universitätsklinikum in Heidelberg könnte die Festphasen-Peptidsynthese jetzt auch für Peptide mit Asparaginsäure im Molekül interessant machen, die sich bisher wegen der unerwünschten Aspartimid-Entstehung als ungeeignet erwiesen haben. JOACHIM STUBENRAUCH

D

ie Zukunft der Medizin soll eine patientenspezifische sein. Dies bedeutet auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Medikamente – und speziell die Herstellung kurzkettiger Peptide, die günstigstenfalls nur noch aus dem Chemophor eines Enzyms bestehen, oder aus dem Epitop, der Antigen-Erkennungsstelle, eines Antikörpers. Diese Hinwendung zum Minimalismus ist im vorliegenden Fall nicht jenem blinden Forscherehrgeiz geschuldet, der sich an anderer Stelle rühmt, einen Apfel in ein leckeres Vitaminpräparat herunterdestillieren zu können. Nein. Hier ist er notwendig, denn nur selten wirken Proteine ohne diese Verschlankung in ausreichendem Masse, weil die pharmakokinetischen Kennzahlen solcher grosser Eiweissstrukturen aufgrund des hohen Molekulargewichtes oft schlecht sind. Erst Peptide mit einem Molekulargewicht unterhalb von 500 Da kommen ungehindert, in ausreichender Menge und schnell dort an, wo sie ihre Wirkung entfalten können. Ausserdem haftet den grossen, den originalen Eiweisskörpern der Nimbus der «Genmanipulation» an, weil oft nur die Gentechnik sie in den benötigten Mengen aus «genmanipulierten» Organismen gewinnen kann. Und werden sie dann doch einmal aus «unmanipulierten» Tieren extrahiert, sind allergische Reaktionen auf Nebenprodukte nicht auszuschliessen.

Proteinsynthese als Königsweg Bleibt nur noch die Synthese dieser Eiweissstoffe direkt aus den Aminosäuren. Aber sinnvoll sind solche Synthesen nur für Peptide mit deutlich weniger als 200 Bausteinen, weil mit jeder Kettenverlängerung sich zusätzliche Fehler einschleichen können. Was schliesslich zu nicht akzeptablen Ausbeuten führen und das Verfahren unwirtschaftlich machen würde. Für die «neue» Medizin solcher Kurzketten-Peptide wird

wohl die Peptid-Synthese zum Mittel der Wahl – und der Königsweg die Festphasen-Synthese (SPPS; Solid Phase Peptide Synthesis). Vollautomaten übernehmen das inzwischen, aber auch «per Hand» ist eine SPPS von weniger gut ausgestatteten Labors oder Produktionsstätten zu bewerkstelligen.

Synthesefehler durch Asparaginsäure Einer der Schönheitsfehler der SPPS, die den Synthetikern das Leben schwer machen, ist die Aspartimid-Entstehung, die dann droht, wenn Asparaginsäure ins Die Entstehung von Aspartimiden, die bei der Synthese von AsparaPeptid eingebaut werden muss. ginsäure enthaltenden Peptiden oft das Hauptprodukt sind, kann Diese Aminosäure hat eine zu- erheblich eingeschränkt werden, wenn der zur Abspaltung der Schutzgruppen zugeführten Piperidin-Lösung eine 5 -prozentige sätzliche Carboxylgruppe im Säure zugesetzt wird. (Grafik: Stubenrauch) Molekül, die im Ringschluss mit der Aminogruppe in einem eigenen Molekül ein Aspartimid bilden kann. So kann etwa Hmb (2-Hydroxy-4-MethoxyIn der Standardsynthese, der Fmoc-basier- benzol) das zweite Wasserstoffatom der mit ten SPPS (Fmoc-SPPS), bei der die Amino- Fmoc bereits geschützten Aminofunktion funktion der neu hinzukommenden Amino- zusätzlich vor Angriffen abschirmen. Dieses säure durch die Umsetzung mit Fluorenyl- Konstrukt zeigt jetzt allerdings nur noch methyloxycarbonylchlorid vor einer unge- wenig Kupplungsneigung. Deshalb müssen wollten Kupplungsreaktion geschützt ist, die Chemiker hier auf Dipeptide als Synthekann das unerwünschte Aspartimid mit ei- se-Bausteine zurückgreifen. ner Ausbeute von 80 Prozent entstehen. Bei dem Oberflächenantigen des Hepatitis-B-Vi- Backbone-Schutzgruppe für Asparaginsäure Der Goldstandard zur Vermeidung von rus PreS9-33-y zum Beispiel. Der Ringschluss entsteht in dem Augen- Aspartimiden ist zuzeit aber die Einführung blick, in dem eine Piperidin-Lösung die Pep- einer sogenannten Backbone-Schutzgruppe. tidbindung zur Schutzgruppe Fmoc löst, um Sie blockiert nicht die End- oder Seitenketdie Aminofunktion für den nächsten Kupp- ten-Gruppen, sondern die Peptidkette selbst lungsschritt freizugeben. Viele weitere Pep- und dockt dort an die -NH-Funktion (Amidtide zeigen ähnliche unbefriedigende Aus- gruppe) der Peptidbindung an. Eine Dicyclopropylmethyl-Gruppe (Dcpm) zum Beibeuten. Finger weg von solchen schwierigen Syn- spiel. Sie entsteht durch Reaktion des Dicycthesen, bedeutet das oft, oder man versucht lopropylmethanimin-Hydrochlorids mit der mit aufwendigen Varianten der Standard- Peptidkette und sitzt dort auf, wie eine Fliesynthese diesem Problem zu Leibe zu rü- ge auf dem Kehlkopf eines Frackträgers, dem sie so den Atem nimmt, wie das Dcpm cken. Mit oft nur mässigem Erfolg:


32

CHEMIE PLUS 2-2013

der Asparagin-Seitenkette die Möglichkeit, sich zu einem Fünfring zusammenzurollen. Spätestens jetzt begreift man, dass die Vorstellung, ein Peptid entstehe aus seinen Aminosäuren, ziemlich blauäugig war. Die Kochvorschrift ist um viele lästige Arbeitsschritte komplizierter. Und so muss an dieser Stelle der Proteinsynthese statt einer Asparaginsäure ein Fmoc-Asp(OtBu)-(Dcmp)Gly-OH-Monster her. Das aber auch nur, wenn nach Asp ein Gly folgen soll. Folgt aber eine der zwei Hände voll anderer Aminosäuren, muss andernfalls das entspre-

chemie

chende backbone-geschützte Dipeptid ran. Chemikalienproduzenten freut das, denn wohl kein Peptidsynthese-Labor wird diese komplizierten, mit mehreren Schutzgruppen versehenen Aminosäurebausteine selber herstellen wollen.

Vier Asparaginsäuren im Hepatitis-B-Antigen Das von den Heidelbergern benutzte Modellpeptid Hepatitis-B-Oberflächenantigen PreS9-33-y, ein Peptid aus 26 Aminosäuren, hat allein vier Asparaginsäuren im Molekül. Das bedeutet, dass die Dipeptide Asp-D-

W

Tyrosin, Asp-Tryptophan, Asp-Histamin und Asp-Prolin mit den oben aufgeführten Schutzgruppen versehen kommerziell bezogen werden müssten, um dieses Molekül ohne störende Nebenreaktionen aufbauen zu können. Tillmann Michels, Rudolf Dölling, Uwe Haberkorn und Walter Mier am Heidelberger Universitätsklinikum haben für die Synthese dieses Peptids zwei andere, herkömmliche Ansätze gewählt und mit ihrer neuen Variante der SPPS verglichen: (1) die Standardmethode mit Fmoc als Schutzgruppe der Aminofunktion (FmocSPPS); Baustein: Fmoc-Asp; (2) die Standard-Fmoc-SPPS mit zusätzlicher Schutzgruppe an der Asp-Carboxylgruppe; Baustein: Fmoc-Asp(OMpe)OH; (3) die Standard-Fmoc-SPPS mit 5-prozentiger Ameisensäure in der Piperidin-Lösung. Das Ergebnis war überzeugend: Während in (1) 81 Prozent Aspartimide entstanden und in (2) immerhin noch 50 Prozent, reduzierte die Säure in (3) den Aspartimid-Anteil auf 13 Prozent.

Mehrere Säuren verhindern Aspartimid

SIE SUCHEN, WIR FINDEN.

Industrieanalytik für Chemie, Life Science und Polymere. Sie kennen CURRENTA als Manager und Betreiber der CHEMPARK-Standorte Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen. Hier kommt einiges an Analytik-Kompetenz zusammen. CURRENTA Analytik begleitet ihre Kunden durch den gesamten Prozess, von der F&E-Analytik über die Rohstoffanalytik bis hin zur Freigabeprüfung. Denn wer wie wir die Gene der chemischen Industrie in sich trägt, der hat auch das Know-how und das Prozessverständnis für diesen Bereich.

Neben Ameisensäure erwiesen sich auch HOBt (Hydroxybenzotriazol) und Nitrophenol als genauso wirksam. Ebenso HFIP (Hexafluoroisopropanol), das allerdings nur in höheren Konzentrationen gute Wirkung zeigt. Ungeeignet dagegen sind anorganische Säuren, weil sie mit Piperidin schwerlösliche Salze bilden. Auch Zitronensäure und Oxalsäure kommen nicht infrage, weil sie Präzipitate mit den Peptiden entwickeln.

Fazit: Currenta GmbH & Co. OHG 51368 Leverkusen www.analytik.currenta.de Kundentelefon: 0214 - 30 33777 Ein Unternehmen von Bayer und LANXESS

Diese einfach zu realisierende, durch Säure modifizierte Standard-Fmoc-SPPS könnte den umständlichen und teuren aktuellen Goldstandard mit backbone-geschützten Asp-Dipepti■ den künftig ablösen.


mess-, steuer-, regeltechnik

CHEMIE PLUS 2-2013

33

P R O Z E S S A N A L Y TI K

Moderne Messumformer und Sensoren in der Prozessphotometrie Im Prozess werden zahlreiche Prozessparameter inline oder online erfasst und augenblicklich mit den Sollwerten verglichen. Das erlaubt eine kontinuierliche Steuerung des Prozesses und dient der Qualität sowie der optimalen Produktausbeute. nung zum jeweils Verantwortlichen mit Zeitstempel im Audit Trail (im Gerät und in der PC Software ReadWin2000) gespeichert.

ANDREAS MEYER*

M

oderne Messstellen in der Prozessanalytik müssen dabei heute nicht nur technisch der Prozesskontrolle gerecht werden, sondern auch administrative Voraussetzungen erfüllen. So sind beispielsweise für eine Zulassung eines pharmazeutischen Präparats auf dem US-amerikanischen Markt die Vorgaben der 21 CFR Part 11 (Code of Federal Regulations, Food+ Drugs, Teil 11(1)) zwingend einzuhalten. Dafür braucht es einen Messumformer, der zudem noch als Interface zum Prozessleitsystem dient oder selbst über Relais in den Prozess eingreifen kann. Als Bestandteil eines umfassenden Automatisierungskonzeptes muss er eine schnelle Datenaufnahme, Datenverarbeitung und Datenverwaltung gewährleisten. Der Messumformer übernimmt dazu auch Steuerungsaufgaben für den angeschlossenen Sensor selbst. Je nach Sensortyp müssen zum Beispiel Lampenströme bereitgestellt werden, Kalibrierungen durchgeführt und gespeichert sowie verschiedene Seitenparameter (z.B. Temperatur) berücksichtigt und kontrolliert werden. Das bedeutet für den Messumformer eine notwendige Kommunikation mit den Sensoren in beide Richtungen. Für die Produktpalette der Prozessphotometer zur optischen Dichtebestimmung, zur UV-Photometrie, zur Trübung und nicht zuletzt zur Farbmessung hat Endress+Hauser einen Messumformer entwickelt, der diese Aufgaben erfüllt und höchste Datensicherheit und eine FDA-konforme Benutzerverwaltung gewährleistet. Dank des Einzuges informationstechnologischer Verfahren (IT) in die Prozessmesstechnik kann eine Vielfalt von Aufgaben bearbeitet werden. Para-

ZUM AUTOR *Dr. Andreas Meyer, Area Manager, Endress+Hauser in Gerlingen (D)

Einsatzbereiche in Pharmazie und Biotech

Stabsonde zur Bestimmung des Zellwachstums oder Kristallisationsendpunktes.

metrierung, Signalerfassung bzw. -umformung, Prozesssteuerung sowie Datenspeicherung und -übertragung auf verschiedene Arten wie 4 … 20 mA Ausgänge, PROFIBUS DP, MODBUS, RTU, EtherNet MODBUS TCP gehören ebenso dazu wie u.a. die integrierte Benutzer- und Rechteverwaltung und die elektronische Unterschrift durch ID plusKennwort. Darüber hinaus werden alle Bedienschritte sowie die vom Gerät erzeugten Meldungen, z.B. Login/-out, Setup-Änderungen, Grenzwertverletzungen, Nachkalibrierungen, Texteingaben/Kommentare, Ereignisse und Netzausfälle mit der Zuord-

Zum Einsatz kommt der Messumformer z.B. zusammen mit der Absorptionssonde OUSBT66 in Fermentern für die Bestimmung und Verfolgung des Zellwachstums oder der Erkennung von Kristallisationszeitpunkten. Das Messprinzip ist dabei die photometrische Bestimmung der Trübung im Nahen Infrarotbereich (NIR). Die zwischen zwei Fenstern gemessene Absorption ist dabei ein Mass für die Zelldichte oder ein Anzeichen für den Beginn der Kristallisation. Durch den Einsatz von LED-Technik im NIR kann dabei auf optische Filter verzichtet werden. Dieses erlaubt eine längere Sensorlaufzeit mit zahlreichen Sterilisationszyklen. Mit dieser Sonde sind so beispielsweise auch bei der Algenzucht im Bereich erneuerbarer Energien Aussagen zur momentanen Zellmenge bzw. zum Wachstumsverlauf möglich, die sich mithilfe der Registrier- und Visualisierungsfunktion des Messumformers sehr gut darstellen lassen. Eine Veränderung der Probe durch Transport in das Labor oder durch Probenvorbereitungsschritte, wie beispielsweise die Homogenisierung, ist damit ausgeschlossen. Dieses ist bei der Optimierung der Nährstoffdosage sowie der Erkennung des Erntezeitpunktes von grossem Vorteil. Ein weiterer Einsatzbereich findet sich im Verlauf der Herstellung pharmazeutisch aktiver Wirkstoffe in der chromatographischen Aufreinigung. Diese Trennung von Proteinen im Downstream Processing besteht dabei in der Regel aus mehreren aufeinanderfolgenden chromatographischen Schritten. Dabei werden die in der Flüssigkeit befindlichen Stoffe, z. B. aufgrund ihrer Molekülgrösse, durch Bindung der Stoffe mittels elektrischer Ladung, durch hydrophobe Interaktion mit der Festphase oder infolge unter-


34

CHEMIE PLUS 2-2013

mess-, steuer-, regeltechnik

UV-Prozessphotometer mit Kalibriereinheit und Messumformer.

Trübungssonde für die Lebensmittelindustrie.

schiedlicher Affinitäten (Bindung von Stoffen durch Anlagerung an Rezeptoren) getrennt. Zur Steuerung dieses Trennprozesses ist vor bzw. nach der chromatographischen Säule – neben spezifischen Flüssigkeitsparametern, wie pH und Leitfähigkeit, oder einem Blasendetektor zum Schutz der Säule – ein UV-Prozessphotometer zur Detektion der eluierten Stoffe notwendig. Das UV-Prozessphotometer mit Durchflussarmatur bestimmt die Absorption des Säuleneluates im UV-Bereich meistens bei 280 nm oder 254 nm. Durch den Einsatz spezieller Lampen sind aber auch Wellenlängen von 206 nm, 214 nm oder 226 nm möglich. Aufgrund der grossen Proteinkonzentration und der damit verbundenen hohen Absorptionsfähigkeit werden in den Durchflussmesszellen sehr kleine optische Pfadlängen (bis zu 0,5 mm) gewählt. Um eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn diese Pfadlänge mithilfe einer zertifizierten Lehre und justierbaren optischen Fenstern eingestellt werden kann. Damit werden Temperaturschwankungen z. B. in gekühlten Räumen und Fertigungstoleranzen von Messzelle, Fenstern und Dichtungen kompensiert und die Messzelle direkt vor dem Einsatz präzise justiert. Gleiches gilt für die optische Kalibrierung gegen ein unabhängiges stabiles Normal, z.B. in Form von zertifizierten Absorptionsfiltern. So kann man vor jedem chromatographischen Lauf eine durch den Messumformer gesteuerte Kalibrierung durchführen oder die bestehende Kalibrierung überprüfen. Ein System von Absorptionsfiltern, einer im niedrigen, ein zweiter im mittleren oder beide zusammen im hohen Absorptionsbereich, ermöglicht die Vergleichbarkeit chromatographischer Ergebnisse auch über lange Zeiträume. Dazu wer-

Trübungssonde für die Lebensmittelindustrie, Einbau in Rohrleitung.

den diese Filter einmal jährlich einer optischen und mechanischen Kontrolle unterzogen und rezertifiziert.

Anwendungen in der Lebensmitteltechnik Neben der pharmazeutischen Industrie finden sich auch viele Anwendungen in anderen Bereichen wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie. In einem Molkereibetrieb ist die Phasenseparation und die damit einhergehende Erkennung von Milch und Wasser innerhalb der CIP (cleaning-in-place)-Reinigung von Rohrleitungen ein wichtiger Bestandteil der täglichen Betriebsroutine. Die dazu eingesetzte Methode der Trübungsbestimmung wird ebenfalls bei der Überwachung des Molkereiabwassers eingesetzt. Dabei wird anhand der durch die Milchprodukte verursachten Trübung der Produkteintrag in das Abwassersystem überwacht. Während des Produktionsprozesses eventuell auftretende Störungen, wie Produktverluste oder die Spülung nicht vollständig entleerter Behälter oder Tankfahrzeuge, werden damit sofort erkannt. Neben den Kosten für die nicht nutzbaren Produkte sind auch die vermehrten Kosten für die Abwasserreinigung relevant. Der hier genutzte Sensor nutzt auch die durch Trübung verursachte Abnahme der Lichtintensität im Nahen Infrarotbereich (NIR), jedoch ist die gesamte Optik in einem PTFE-ummantelten Gehäuse untergebracht und gewährleistet so ■ eine glasfreie Messstelle im Prozess.

KONTAKT Endress+Hauser Metso AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 715 75 75 info@ch.endress.com www.ch.endress.com


mess-, steuer-, regeltechnik

CHEMIE PLUS 2-2013

35

P R O Z E S S A N A L Y TI K

Gesellschaftlich anerkannt – technisch herausfordernd In Jahren guter Gewinne sollte ein Chemie- oder Pharmakonzern vorausschauend in Prozessanalytik investieren. Wer als Mittelständler qualitativ hochwertige Arzneistoffe, Polymere etc. erzeugt, sollte sich noch stärker in der Prozessanalytik engagieren. Produzenten von Qualitätsprodukten, die im globalen Wettbewerb unter hohem Kostendruck stehen, kommen ohnehin gar nicht darum herum. Das 8. Kolloquium des Arbeitskreises Prozessanalytik der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Dechema im Dezember 2012 in Berlin gibt Anlass zum Feiern von Erfolgen und zum Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.

CHRISTIAN EHRENSBERGER

P

AT («process analytical technology»): Das ist ein Schlagwort, eine Initiative der US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food an Drug Administration) mit Startschuss im Jahre 2004 – und es ist vor allem eine tägliche Herausforderung in vielen Betrieben.

Interdisziplinär und mit gesellschaftlichem Nutzen Das Bundesforschungsministerium in Berlin hat in seiner jüngsten «Roadmap Photonics» die Prozessanalytik erstmals hochoffiziell beim Namen genannt, was auch bedeutet: Ihre gesellschaftliche Bedeutung scheint anerkannt. Schliesslich handelt es sich dabei auch keineswegs um eine spezialisierte Analytik. Vielmehr bringt sie noch mehr unterschiedliche Disziplinen an einen Tisch.

So hat man in einer «Roadmap Prozess-Sensoren 2015+» schon im Jahre 2009 einige Bereiche für notwendige Innovationen definiert. Die grossen Gerätebauer (z. B. Siemens, ABB, Endress + Hauser) sassen ebenso dabei wie Vertreter aus der Chemie-, Pharma- und Biotechindustrie (z. B. BASF, Bayer Technology Services, Evonik Degussa, Sanofi Aventis) oder technische Dienstleister (z.B. BIS Prozesstechnik) und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) sowie die Organisationen Namur Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie) und VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). Gemeinsam stellten die Diskutanten zum Beispiel fest: «Wir brauchen endlich Sensoren für die Protein-Prozessanalytik, ebenso für die Online-Spurenmessung (ppb-Be-

Prozesse im Blick: Die Prozessanalytik der Zukunft soll die gesamte Produktion bis hin zur Qualitätskontrolle begleiten. (Themenbild: BASF)

reich) und kontinuierliche 3D-Informationen, etwa für Temperaturprofile in einer Destillationskolonne oder in einem Rohrreaktor.» Neben der gesellschaftlichen Bedeutung ist die wirtschaftliche nicht zu unterschätzen: Wer ein Produkt über den gesamten Entstehungsprozess lückenlos verfolgt und dabei seinen Entstehungsprozess auch gezielt auf hohe Qualität hin steuert, sollte es am Ende auch hochpreisiger verkaufen können. Beim Kolloquium des Arbeitskreises Prozessanalytik standen die Spektroskopie und Sensorik im Fokus, wobei Raman-Spektroskopie, Nahinfrarotspektroskopie (NIR) und Mittelinfrarotspektroskopie (MIR) die Schwerpunkte bildeten. Alle genannten Verfahren bekommen zurzeit einen Schub durch die verstärkte Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und ganz allgemein von biologischen Herstellungsverfahren. Denn hier geht es nicht nur darum, einen Prozess mit exakt vordefinierten Stoffströmen und -konzentrationen zu überwachen. Vielmehr muss eine Produktion mit teilweise extrem heterogenen Ausgangsmaterialien und Zwischenstufen nach Qualitäts- und Kostengesichtspunkten optimal geregelt werden. Zu den aktuellen Beispielen zählt etwa die Herstellung von Biosprit. Über die drei genannten Verfahren der Schwingungsspektroskopie hinaus stellen natürlich unter anderem auch die Fluoreszenzspektroskopie (z. B. für Biomoleküle), speziell die Röntgenfluoreszenzspektroskopie und die Massenspektrometrie interessante Verfahren der Prozessanalytik dar, letztere mit allen Varianten, die aus der klassischen Analytik bekannt sind. Dazu gehören zum Beispiel unterschiedliche Arten der Ionisation, Flugzeit-Massenspektrometrie oder Ionenfallen.


36

CHEMIE PLUS 2-2013

Zusätzlich zu diesen Methoden gibt es neue Ansätze für die Prozessanalytik, zum Beispiel Terahertz-Spektroskopie. Sie spielt sich im Bereich zwischen 100 Gigahertz und 10 Terahertz ab und eignet sich zum Beispiel für die Überwachung von Compoundierprozessen in der Kunststofftechnik. Ausserdem sind etwa die laserinduzierte Plasmaspektroskopie (englisch: LIBS, Laser-Induced Breakdown Spectroscopy) für die Multielementanalyse oder die Kernresonanzspektroskopie in ihren Varianten als OnlineNMR- und Time-Domain-NMR-Spektroskopie zu nennen. Darüber hinaus kam auf dem 8. Kolloquium des Arbeitskreises Prozessanalytik eine ganze Reihe bemerkenswerter aktueller Entwicklungen zur Sprache. Darunter fand sich zum Beispiel eine besonders gewissenhafte

mess-, steuer-, regeltechnik

Kalibrierung von pH-Sonden – eine nur vermeintlich einfache Messmethode, die aber bei genauerem Hinsehen sehr schnell komplex werden kann. Ein anderes Beispiel stellte ein bei der BASF installierter In-lineTitrierautomat dar. Einfach in eine Standard-Wechselarmatur eingebaut, zieht er eine Probe aus dem Produktstrom, wobei er mit «intelligenten» Schlauchkupplungen arbeitet, und titriert anschliessend vollautomatisch.

Impulse aus dem eigenen Betrieb Im Unternehmen kann die Prozessanalytik von zwei Seiten einen Schub bekommen. Erstens sollte sie bei allen Top-down-Entscheidungen des Managements, die in Richtung «Qualitätsoffensive» oder «Six-sigmaProjekt» automatisch als ein wesentlicher

Aspekt mitbedacht werden. Im Betriebsalltag dürfte es vor allem die Qualitätskontrollabteilung sein, die als Schnittstelle zwischen Produktion und Analytik fungiert. Prozessanalytik statt klassischer Freigabeanalytik – so lautet die Option für die Zukunft. Das hört sich nach einem modernen Schlagwort an, doch ist die Prozessanalytik beileibe keineswegs erst ein Kind unserer Zeit. Wo sie einst ihren Anfang nahm, ist gar nicht so klar. Vielleicht war es der sogenannte Pfeifenanalysator bei der BASF, mit dem man eine akustische Detektion von Gaszusammensetzungen vornehmen konnte, zunächst in der Petrochemie. Damit würde die Prozessanalytik 2013 schon 100 Jahre alt – auch ■ ein Anlass zum Feiern.

S P E K TR O S K O P I E - VE R F A H R E N F Ü R D I E P R O Z E S S A N A L Y TI K I M VE R G L E I C H

«Historischer Vorteil für NIR – technische Pluspunkte für MIR und Raman» CHRISTIAN EHRENSBERGER

D

ie in der pharmazeutischen Produktion bei Weitem bedeutendste analytische Methode für feste Arzneiformen ist die Nahinfrarotspektroskopie (NIR). Sie umfasst Wellenlängen zwischen 780 und 2500 Nanometer. Zum Beispiel wird von feuchten Granulaten direkt im Wirbelschichttrockner unter Verwendung einer Sonde ein Absorptionsspektrum aufgenommen. Dank leistungsfähiger Software erhält man die Auswertung in Sekundenschnelle – keine Probenvorbereitung, sondern kontinuierliche Messung. Mit der Raman-Spektroskopie und der Mittelinfrarotspektroskopie (MIR) stehen jedoch Alternativen zur Verfügung. Eine aktuelle Bewertung nimmt Dr.-Ing. Clemens Minnich vor. Er ist verantwortlich für Customer Service & Consulting, Hardware Solutions bei der S-PACT GmbH, Aachen, einem Spezialisten für intelligente Methoden der quantitativen Spektrenanalyse.

Herr Dr. Minnich, wo liegen gegenüber der NIR die Stärken der Raman- und MIR-Spektroskopie? Dr. Clemens Minnich: Die genannten Stärken der NIR – kontinuierliche Messung oh-

Typischer Anwendungsbereich von Prozessanalytik: Destillationskolonnen.

ne Probenvorbereitung, Einsatz optischer Sonden für die Messung direkt im Prozess – gelten in identischer Weise auch für MIRund Raman-Spektroskopie. Es gibt aber einige wichtige Unterschiede. Die wesentliche Stärke der NIR besteht in ihrem einfachen instrumentellen Aufbau, der die Kosten einigermassen im Rahmen hält. So kommt ein typisches System auf 30 000 bis 50 000 Euro. MIR-Systeme zur Prozessverfolgung kosten mit 50 000 bis 100 000 Euro etwa das Doppelte. Bei Raman steigert sich dies meist noch einmal um den Faktor 2 auf 100 000 bis 200 000 Euro. Technisch gesehen haben MIR und Raman aber klare Vorteile, weil die erhaltenen Spektren wesentlich spezifischer die Zusammensetzung der Probe zeigen: Es gibt in diesen beiden Techniken in der Regel die

(Bilder: S-PACT)

Möglichkeit, Molekülstrukturen direkt Signalen zuzuordnen, während sich die Auswertung von NIR-Spektren sehr häufig auf sehr kleine Änderungen im Spektrum stützen muss. Hierin liegt auch der Grund, warum man aus dem MIR- oder Raman-Spektrum mit erheblich geringerem Aufwand die Probenzusammensetzung erhalten kann. Der Anwender erleichtert sich vor allem das Kalibrieren, also die Entwicklung der Auswertevorschrift für die Spektren. Für feste Proben wie z. B. im Trockner, Granulierer, Extruder löst Raman mehr und mehr die NIR-Spektroskopie ab, allerdings wegen des Preises nur in sehr kleinen Schritten. Nicht zu vergessen ist ausserdem die Spektroskopie im Bereich des ultravioletten und sichtbaren Lichtes (UV-VIS)! Sie erfordert zwar UV-aktive oder farbige Analysekompo-


mess-, steuer-, regeltechnik

nenten und ist deshalb weniger universell einsetzbar, dafür lassen sich aber häufig erheblich kleinere Konzentrationen nachweisen. Inwiefern betrifft das insbesondere die Verfolgung technischer Bioprozesse? Dies lässt sich pauschal nicht beantworten, weil die Vielfalt so ungemein gross ist. Viele der derzeit mit NIR überwachten Bioprozesse liessen sich mindestens ebenso gut mit MIR und Raman begleiten. Beispiele dafür sind die Fermentation von Zuckern zu chemischen Zwischenprodukten, die Erzeugung von Biogas aus pflanzlichen Abfällen – oder allgemein die Aufzucht tierischer Zellen. In diesem Fall wird per Spektroskopie die Zusammensetzung der Nährlösung beobachtet, wobei die zu messenden Konzentrationen von weit über 100 g/L bis im Bereich von mg/L liegen können. Das macht eine pauschale Vorabeinschätzung zur Machbarkeit immer schwierig. In welchen speziellen Fällen sind MIR oder Raman schon Routine? Und betrifft das ausser der Fermentation zu höherwertigen Produkten womöglich auch die Bio-Treibstoff-Herstellung, zum Beispiel Bioethanol und Rapsölmethylester? Diese beiden Beispiele sind typische Fälle für den Einsatz beider Techniken: Die Bioethanol-Produktion aus Zuckern kann gut mit MIR verfolgt werden, bei Biodiesel aus der Umesterung pflanzlicher Fette und Öle ist Raman interessant. Der Hinderungsgrund für die Einführung dieser beiden Spektroskopie-Arten besteht aber oft darin, dass NIR schon verfügbar ist oder dass allein aufgrund der Geräteinvestitionskosten eine Entscheidung zugunsten von NIR herbeigeführt wird. Welche gängigen Methoden zur Prozessanalyse könnten oder sollten in den nächsten zwei bis fünf Jahren sukzessive durch Raman-Spektroskopie oder MIR-Spektroskopie ersetzt werden? Ich sehe hier tatsächlich vor allem die Chance, NIR-Systeme durch MIR und Raman zu ersetzen. Viele Firmen unterschätzen den für Konfiguration und Kalibrierung der NIR-Geräte nötigen Aufwand und sehen noch über die bessere Performance von MIR und Raman hinweg. Ausserdem bemüht man sich zunehmend, beim Ersatz von Online-Chromatographen auch spektroskopi-

sche Verfahren als nicht-invasive Alternative zu prüfen, weil Probenentnahme und -aufbereitung entfallen. Damit steht das Analyseergebnis, wie oben beschrieben, unmittelbar oder zumindest deutlich schneller zur Verfügung und kann sogar zur Prozesskontrolle eingesetzt werden. Wo liegen die Grenzen der MIRund Raman-Spektroskopie? Die Grenzen der MIR liegen materialbedingt bei den Maximallängen der Lichtleitfasern. So kann eine MIR-Sonde zurzeit höchstens zehn Meter lang sein. Die Raman-Spektroskopie kann in der Regel nicht in fluoreszie-

CHEMIE PLUS 2-2013

37

Welches Fazit würden Sie ziehen? Lassen Sie es mich so zusammenfassen: NIR hat einfach einen historischen Vorsprung in der Verbreitung, weil die Technik schon früher marktreif war und preislich derzeit noch am attraktivsten ist. Ausserdem ist um die Gerätehersteller herum eine NIR-Branche entstanden, die weiterhin ein Interesse daran hat, NIR auch dann einzusetzen, wenn insgesamt gesehen der Einsatz von MIR oder Raman sinnvoller wäre. «Sinnvoll» meint hier nicht nur «technisch überlegen», sondern auch bei der Kalkulation der Gesamtkosten vorteilhafter, das heisst unter Berücksichtigung von Gerätein-

Spektrenauswertung mit spitzem Bleistift – keine «Hausnummern», sondern spezifische Informationen zu ganz bestimmten Molekülen, wie hier zu Aromaten.

renden Proben verwendet werden. Beide eignen sich auch nicht zur typischen Spurenanalyse im ppm-Bereich. Hinzukommen können für die jeweilige Anwendung spezifische Limitierungen wie Signalüberlagerungen ähnlicher Komponenten. Wer sollte sich in der Chemieindustrie, in Pharmazie, Lebensmittelchemie und Biotechnologie insbesondere dieses Themas annehmen? Die wichtigsten Köpfe in den produzierenden Unternehmen sind die Verantwortlichen in der Prozessentwicklung und Anlagenplanung. Sie wissen in der Regel sehr genau, welche Prozessgrösse, zum Beispiel eine Konzentration, für eine optimale Prozessführung zur Verfügung stehen muss. Man arbeitet typischerweise mit PAT-Fachabteilungen («process analytical technology») oder externen PAT-Anbietern zusammen. Diese stellen die zweite Säule für die Verbreitung neuer Messtechniken dar. Um beide kümmern sich schon jetzt die Hersteller von Geräten, Analysesoftware, Dienstleistungen und sonstigen Produkten, die zum fertigen Analysesystem beitragen. Massgeschneiderte integrierte Systeme aus Gerät, Analysesoftware und spezifischer Anpassung für den Kunden stossen generell auf ein sehr grosses Interesse.

vestition plus Kalibrierung plus laufender Kosten. Und, subjektiv zugespitzt: Der Vorteil der NIR liegt darin, dass man praktisch «immer irgendetwas sieht», gegebenenfalls eben Sekundäreffekte wie Streuung oder ähnliche Veränderungen. Dieser «phänomenologische» Ansatz, der sich rein auf Beobachtungen und weniger auf physikalisch ableitbare Zusammenhänge stützt, ist natürlich völlig legitim. Er birgt nur eben die Gefahr, dass man sich von Beobachtungen täuschen lässt, deren Ursache nicht unmittelbar identifizierbar ist. Demgegenüber bieten MIR und Raman den Vorzug, dass man immer sehr genau weiss oder wissen kann, warum man etwas beobachtet. Wichtig ist jedoch Folgendes: Es braucht in allen Fällen ausreichend Expertise und Know-how im Bereich der Datenanalyse, um echte Informationen und nicht nur «Hausnummern» zu erhalten. Dies ist letztlich auch der Grund, weshalb die SoPACT GmbH als Anbieter von Spektroskopie-Systemlösungen sich schon nach kurzer Zeit im Markt etablieren konnte. ■


38

CHEMIE PLUS 2-2013

pharmaverpackungen

Jedes zylindrische Objekt lässt sich mit der Komplettlösung «360°-Inspection» kontrollieren.

(Bild: Mettler-Toledo)

K O N TR O L L S Y TE M E F Ü R P H A R M A VE R P A C K U N G S P R O Z E S S E

Auf den allerschnellsten Blick Liegt die Tablette richtig im Blister, enthalten die Vials Lufteinschlüsse oder verschliesst der Stopfen sauber? Auf diese Fragen geben optische Kontrollsysteme nicht nur eine richtige, sondern auch eine schnelle Antwort.

SABINE ALICKE

Q

ualitätssicherung hat in der Pharmaproduktion oberste Priorität. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in zahlreichen Kontrollmechanismen wider. In atemberaubender Geschwindigkeit werden beispielsweise Faltschachteln und Blister auf Fehldrucke, Inhalt oder Form überprüft. Dabei ist die Kontrolle ein Schritt – mindestens ebenso wichtig ist jedoch die zuverlässige Ausschleusung der fehlerhaften Produkte und die Dokumentation über alle Vorgänge. Die Pharmaindustrie ist daher ein zuverlässiger Absatzmarkt für die Anwendung von Bildverarbeitungssystemen, rund 7% von deren Umsatz werden in der Pharmabranche getätigt. Dabei gibt es eigentlich kaum etwas, dass sich nicht optisch kontrollieren lässt – sei es der Aufdruck von Barcodes oder DataMatrix-Codes, der Füllstand von Vials, die Farbe von Tabletten oder der korrekte Sitz der Medikamente in Blisterpackungen. Eine ganze Reihe an Unternehmen bietet mit Systemen, die mit raffinierten Kameras und komplexen Bildverarbeitungsprogrammen arbeiten, Lösungen für diese an-

spruchsvolle Aufgabe. So prüft das System zur Blisterfüllgutkontrolle Polyphem von Laetus (www.laetus.com) Anwesenheit, Farbe, Form und Beschaffenheit; selbst Verschmutzungen, Defekte oder Fremdobjekte werden erkannt. Das neue Feature Polyphem 3D realisiert die dreidimensionale Inspektion von Tabletten, Kapseln, Ampullen, Spritzen und Applikatoren. Die Prüfung erfolgt mit diagonal angeordneten Kameras, die Blister nach dem Prinzip des stereoskopischen Sehens aus verschiedenen Perspektiven aufnehmen und ein 3D-Bild des Inhaltes erzeugen. So werden Höhe, Kontur und Oberflächenbeschaffenheit der Produkte präzise ermittelt. Per Höhenauswertung werden beispielsweise doppelte Tabletten oder horizontal an der Unterseite gebrochene Tabletten ermittelt. Diese Defekte würden bei einer Standardrevision nicht bemerkt werden, erst die dreidimensionale Prüfung garantiert die Fehlererkennung.

Mehr Sicherheit gegen Fälschungen Optische Kameras werden zudem zur Datenverifizierung und Kontrolle der Druckqualität eingesetzt, um sich erfolgreich ge-

gen Produktfälschungen zur Wehr setzen. Kern des Produktrückverfolgungsmoduls von Atlantic Zeiser (www.atlanticzeiser.com) ist das optische Kontrollsystem Vericam. In einem Schritt lesen und verifizieren Kameras automatisch das ausgewählte Layout und prüfen die Ziffern. Wenn der Prüfcode nicht mit den Referenzdaten übereinstimmt, weist das Modul die Verpackung zurück und sortiert diese aus. Der zugewiesene Rückverfolgungscode kann dann in einem anschliessenden Drucklauf der Packung hinzugefügt werden. Ganz entscheidend ist, dass das Produktrückverfolgungsmodul hochautomatisiert ist und sich problemlos in die bestehende Verpackungsproduktion einfügt.

Lösung aus einem Guss Seit August 2011 gehört Pharmacontrol Electronic GmbH (PCE) der Mettler-ToledoGruppe (www.mt.com) an. Deren 360°-Inspection ist eine modulare Komplettlösung zur Qualitätssicherung von zylindrischen Objekten (Vials, Flaschen, Röhrchen, etc.) auf Förderbändern oder in Sternrädern. Durch zusätzliche Kontrolle der Aluminium-


Touch me! Mit dem neuen Multi-TouchRegler Pilot ONE® erledigen Sie Ihre Temperieraufgaben einfacher und schneller als jemals zuvor. Jetzt serienmäßig bei allen Temperiersystemen, Umwälzkühlern und Thermostaten – ohne Aufpreis!

• 5.7“ TFT-Touchscreen • USB & LAN Anschlüsse • Einfache Bedienung • Plug & Play-Technik • Favoritenmenü Dieses System kontrolliert mit zwei Kameras, die um 90 Grad versetzt sind, den Stopfensitz von Vials.

kappen, der Anwesenheit des Verschlussstopfens und Unversehrtheit des Originalitätsverschlusses kann sichergestellt werden, dass die Primärverpackung unversehrt und frei von Verunreinigungen ist. Dabei lässt sich das Visualisierungssystem auch in die PCE-Track&Trace-Systeme zur Erfassung serialisierter Daten integrieren. Der Anwender erhält damit eine gesamtheitliche Lösung für Verpackungslinien. Das System Lynxspectra 3D von Scanware Electronic (www.scanware.de) bietet die Möglichkeit, neben der zweidimensionalen farblichen Abbildung auch eine dreidimensionale Prüfung der Objekte vorzunehmen. Dieses Verfahren wirkt sich besonders vorteilhaft bei kontrastarmen Prüfaufgaben (also graue Tablette im grauen Blister) aus, da dort die Analyse der Höheninformation deutliche Vorteile gegenüber der farblichen Kontrolle bietet. Neben der klassischen Produktkontrolle von pharmazeutischen Produkten und der Erkennung von Folienverformungen findet das System gezielt Anwendung in der Volumenvermessung von Pulverprodukten. Spezielle aufgabenbezogene Algorithmen kompensieren störende Schwankungen des Folienhintergrunds und minimieren so deren Einfluss auf die Höhenmessung. Niedrigenergielaser mit unterschiedlichen Wellenlängen sorgen für die optimale Beleuchtung. Als Besonderheit liefert die Fehleranalyse ein drehbares 3D-Bild, das Folienniveau und Volumendaten visualisiert.

(Bild: Octum)

Der richtige Sitz Richtig kompliziert wird es bei der Überprüfung des Stopfensitzes von Vials. Bei der Befüllung von pharmazeutischen Produkten in Vials muss gemäss GMP Annex 1 der Stopfensitz vor dem Aufsetzen der Bördelkappe durch ein geeignetes Prüfsystem kontrolliert werden, um mikrobiologische Verunreinigungen zu minimieren. Aufgrund von Toleranzen an Vials und Stopfen sowie Positionstoleranzen oder Vibrationen der Fördersysteme haben sich reine Höhenmesssysteme als ungeeignet erwiesen. Um eine von diesen Einflüssen unabhängige Kontrolle durchführen zu können, muss die Spaltbreite zwischen Unterkante des Stopfens und Oberkante des Vials gemessen werden. Die Pharmaindustrie lässt einen maximalen Spalt von 1 mm zu, der bei Taktzeiten von 30000 Stück/h und Transportgeschwindigkeiten von 40/min gemessen wird. Das Octum-Bildverarbeitungssystem (www.octum.de) zur Stopfensitzkontrolle kontrolliert mithilfe von zwei Kameras, die in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Der Stopfenspalt wird an vier Messstellen mit einer Genauigkeit von ±0,05 m gemessen. Die Kameras werden zusammen mit den erforderlichen Umlenkspiegeln und den LED-Beleuchtungen in einem isolatortauglichen Edelstahlgehäuse untergebracht. Durch diese platzsparende Anordnung lässt sich das System ideal in die Befüllungslinie integrieren. Dies gilt sowohl bei linearer Transportrichtung der

! U E N

Mehr Informationen unter www.huber-online.com oder gratis den neuen Katalog 2013/2014 anfordern.

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Werner-von-Siemens-Straße 1 • 77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 9603-0 • www.huber-online.com

Beratung: +49 (0)781 9603-123


40

CHEMIE PLUS 2-2013

pharmaverpackungen

Vials als auch bei der Bewegung auf einer Kreisbahn im Transportstern.

Fehler vor der Produktion erkennen Kein Kamerasystem, aber trotzdem für das hier behandelte Thema interessant ist ein neues Verfahren zur Erkennung von Rissen und Leckagen in pharmazeutischen Behältern, welches aus der Zusammenarbeit zwischen Seidenader Maschinenbau (www.seidenader.de) und Ilis GmbH (www.ilis.de) resultierte: Bislang konnten nur Defekte detektiert werden, die zum Zeitpunkt der Inspektion bereits bestehen. Bei dem neuen Verfahren werden bereits bestimmte Vorstufen der Rissbildung erkannt. Gläser sind im entspannten Zustand optisch isotrop, d. h. die Brechzahl ist in allen Raumrichtungen gleich. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts hängt u. a. von der Dichte der Materie ab. Mechanische Spannungen führen zu Verformungen in der Materialstruktur, d. h. zu unterschiedlichen Teilchendichten in den verschiedenen Raumrichtungen – und damit schlussendlich auch zu unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten im Medium. Die Brechzahl wird richtungsabhängig, das Medium wird doppelbrechend. Diese Doppelbrechung kann mit einem Polarimeter analysiert werden. Das von beiden Unternehmen entwickelte bildgebende automatische Polarimeter inspiziert nicht nur einen Punkt, sondern ein ganzes Objekt und schliesst durch Automatisierung bedienerbedingte Fehlmessungen aus. Bisherige Systeme waren zudem nicht in der Lage, pharmazeutische Produkte bei Taktraten von 600/min zu inspizieren. Durch die konsequente Weiterentwicklung dieser automatischen bildgebenden Polarimetersysteme ist

«Polyphem 3D» inspiziert Füllgut wie Tabletten, Kapseln, Ampullen, Spritzen und Applikatoren.

es nun möglich, mechanische Spannungen in Glasbehältern in Echtzeit zu messen und auszuwerten. Behälter mit Restspannung werden der Produktion entnommen und in den Defekt-Auslauf geschleust. Damit wird die spätere Bildung spannungsbedingter Risse im weiteren Produktionsablauf oder nach Produktauslieferung weitestgehend ausgeschlossen. Fazit: Optische Kontrollsysteme sind aus

(Bild: Laetus)

der pharmazeutischen Produktion nicht mehr wegzudenken. Obwohl die Anwendungen höchst unterschiedlich sind, gibt es bereits viele Standardlösungen. Die alleroberste Forderung gilt der Zuverlässigkeit. Dabei werden kaum Abstriche bei der Geschwindigkeit zugelassen. Eine Eigenschaft vereint daher alle Systeme: Sie sind extrem schnell und haben den richtigen Blick. ■

TECHNIK IN KUNSTSTOFF 䡲 Kunststoffapparate- und Anlagenbau, Baugruppen und Komponenten, Sonderflansche 䡲 Auskleidungen aus thermoplastischen Kunststoffen und Fluorkunststoffen 䡲 Lüftungstechnik und Rohrleitungsbau Unsere Produktbereiche: n Technik in Metall n Technik in Kunststoff n Standardprodukte Angenstein AG

Hauptstrasse 190 CH-4147 Aesch

T +41 (0)61 756 1 1 1 1 F +41 (0)61 756 12 03

info@angenstein.ch www.angenstein.ch


pharmaverpackungen

CHEMIE PLUS 2-2013

41

G E F R I E R TR O C K N U N G

Vision Sensor überwacht Be- und Entladevorgänge Seit Jahren wird ein immer grösserer Anteil der Gefriertrockner, welche in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden, mit automatischen Be- und Entladesystemen ausgerüstet. Dies führt zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität, wie auch zu einem erhöhten Schutz des Produkts von Kontamination. STEPHAN DIEPENBROCK* UND JOHANNES SELCH**

Z

usätzlich nimmt seit Jahren der Anteil hochaktiver Produkte zu. Typisch zu nennen sind hier Hormone, Antibiotika und onkologische Produkte. Da eine Exposition fatale Folgen für die Bediener haben würde, ist für solche Substanzen die Verarbeitung mit automatischen Be- und Entladesystemen unumgänglich. Bei aller Güte, welche automatische Be- und Entladesysteme inzwischen erreicht haben, kann es trotzdem vereinzelt zu Unregelmässigkeiten kommen, wie zum Beispiel: ■ Vials ohne Stopfen ■ Stopfen nicht korrekt positioniert ■ Vials mit falscher Füllmenge ■ Nicht korrekt verschlossene Vials Wegen der hohen Durchsatzleistung und der weitgehenden Abwesenheit von Bedienern beim Einsatz automatischer Be- und Entladesysteme, werden solche Defekte im Alltag meist erst von komplexen Inspektionsmaschinen bei einer 100-Prozent-Offline-Kontrolle nach Abschluss des gesamten Prozesses erkannt. Dieses Vorgehen ist aus Sicht der Arzneimittelsicherheit in Ordnung, hat aber unter dem Gesichtspunkt einer effizienten und sicheren Produktion etliche Nachteile. Zum einen können systematische Abweichungen wie zum Beispiel eine reproduzierbare falsche Füllmenge nicht während des laufenden Prozesses erkannt und korrigiert werden. Im schlimmsten Fall führen solche Abweichungen zum Verlust der gesamten Charge. Werden hochaktive Produkte verarbeitet, kann zum Beispiel ein fehlender Stopfen dazu führen, dass eine grosse Anzahl von Vials kontaminiert wird, was nach dem Ausschleusen zu einem erheblichen Sicherheitsproblem werden kann. Zur Vermeidung solcher Probleme haben Baumer und GEA Lyophil gemeinsam an einer Lösung zur Überwachung dieser Prozesse gearbeitet, die nicht nur maximale Pro-

Die Prüfaufgaben zur gleichzeitigen Verschluss- und Füllstandskontrolle der Vials werden in der benutzerfreundlichen Bediensoftware des «VeriSens» Vision Sensors parametriert und je nach Vialformat selektiert.

duktsicherheit bietet, sondern sich auch in eine bereits bestehende Anlage integrieren lässt und trotzdem sehr flexibel ist. Bislang fehlte die Möglichkeit einer lückenlosen Inspektion zwischen Abfüllung und Verpackungsmaschine. «Unser Anforderungsprofil war sehr umfangreich. Prozesssicherheit, Sicherheit für den Bediener und für das Produkt waren gefordert. Dies ist besonders wichtig bei der Verarbeitung hochaktiver Produkte», sagt Johannes Selch, Produkt Manager bei GEA Lyophil. Aber auch Kompaktheit, Reinigungsdesign und flexible Bedienbarkeit standen auf der Liste der Anforderungen. Bei der Lösung dieser Aufgabe konnte Baumer auf sein breites Produktportfolio so-

wie langjährige Erfahrungen zurückgreifen und hat eine Kombination aus Vision Sensor und spezieller Lichtschranke in die Zusammenarbeit eingebracht. Der Vision Sensor «VeriSens» ist für derartige Applikationen bestens geeignet und bietet mit seinen speziellen Merkmalsprüfungen genau die Fähigkeiten, die zur bildbasierten Qualitätsprüfung erforderlich sind – inklusive integrierter «FEXLoc»-Technologie zur Lageerkennung. Damit können nicht korrekt verschlossene Vials, Vials ohne Verschlussstopfen und Vials ohne Produktinhalt oder falscher Füllmenge erkannt und zuverlässig ausgeschleust werden. Zusätzlich überprüft der VeriSens auch spezielle Angaben auf den Vials, wie zum Beispiel einen Barcode.


42

CHEMIE PLUS 2-2013

pharmaverpackungen

Verlässliches Teamwork: Die Lichtschranke SmartReflectTM (li.) und der Vision Sensor «VeriSens» sorgen für die Überprüfung der Be- und Entladevorgänge in der Gefriertrocknung.

Der Vision Sensor kann bis zu 32 verschiedene Merkmale gleichzeitig prüfen. Trotz dieser grossen Einsatzmöglichkeiten ist VeriSens problemlos zu integrieren und einfach in der Anwendung. Das gilt auch für die Umstellung auf andere Vial-Formate oder Prüfparameter. Für das Triggersignal der Bildaufnahme wurde die neue «SmartReflect»-Technologie eingesetzt – die erste Lichtschranke ohne Reflektor. Diese Technologie spielt gerade im Hygienedesign dieser Applikation ihre Stärken aus: Durch den Entfall des überflüssigen Reflektors wird der Einbau des Sensors

in das kompakte Design des GEA Lyophil «ALUS» stark vereinfacht. Mit der hochwertigen Transparenterkennung der SmartReflect-Technologie können alle zum Einsatz kommenden durchsichtigen Glas- bzw. Kunststoffvials sicher erkannt werden. Wird ein Gefriertrockner von der gleichen Seite beschickt und entleert, so können alle Prüfaufgaben von nur einer Einheit erledigt werden. Werden Be- und Entladung allerdings von zwei unterschiedlichen Seiten des Gefriertrockners durchgeführt, so ist die Installation von zwei Prüfeinheiten notwendig.

«Damit verfügen wir über ein kostengünstiges System, um Produktsicherheit und Qualitätsanforderungen unserer Kunden im vollen Umfang zu erfüllen», so Johannes Selch. Die Kombination aus Vision Sensor VeriSens und der SmartReflect-Technologie stellt sicher, dass keine beschädigten oder offenen Vials das Containment verlassen und dass keine Vials ohne Stopfen die Anlage verschmutzen oder kontaminieren können. Somit kann zukünftig die ausnahmslose Inspektion (inklusive Rückverfolgbarkeit) innerhalb der Prozesskette zwischen Abfüllung und Verpackungsmaschine lückenlos gewährleistet werden. Zusätzlich werden Bilder aller ausgeschleusten Vials gespeichert, was die Ursachenfor■ schung erheblich erleichtert.

ZU DEN AUTOREN * Stephan Diepenbrock, Manager Public Relation bei Baumer ** Johannes Selch, Produktmanager bei GEA Lyophil

Competence in Process and Laboratory Technology 24. bis 27. September 2013 | Messe Basel | www.ilmac.ch

Ausgerichtet auf Sie. Fokussiert auf Ihren Erfolg. Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG | Ilmac | CH-4005 Basel | info@ilmac.ch

Jetzt Teilnahme sichern: Wählen Sie Ihren Stand direkt auf dem Hallenplan aus. www.ilmac.ch/hallenplan


pharmaverpackungen

CHEMIE PLUS 2-2013

43

L A B O R G L A S F L A S C H E N A L S P R I M Ä R P A C K M I T TE L I N D E R P H A R M A Z E U TI S C H E N I N D U S TR I E

Ohne Risiken und Nebenwirkungen Die Anforderungen der regulatorischen Behörden beim Einsatz von Primärpackmitteln in pharmazeutischen Herstellungsprozessen resultieren in einer umfangreichen Dokumentationspflicht. Dies stellt die Betriebe vor grosse Herausforderungen. Der Laborglashersteller Duran Group hat eine neue Produktlinie entwickelt, welche die Packmittel inklusive Dokumentation bereitstellt.

B

ei der Entwicklung eines Arzneimittels oder Impfstoffes muss jede Phase der Wertschöpfungskette zurückverfolgt und kontrolliert werden können. Ob es sich um die Grundlagenforschung handelt, die Aufbewahrung von Ausgangsstoffen, Wirkstoffverstärkern oder die endgültige Formulierung des Arzneimittels. Immer geht es um sensible Medien, für die eine besondere dokumentarische Nachweispflicht besteht. Und diese Nachweisführung beschränkt sich nicht nur auf das Medium selbst, sondern auch auf das Primärpackmittel, in dem es transportiert, abgefüllt oder gelagert wird. Hier geht es insbesondere um Spezifikationen, den Herstellungsprozess, das eingesetzte Material und dessen Eigenschaften. Denn: Primärpackmittel sind laut Arzneibuch «Innenbehältnisse, die in unmittelbaren Kontakt mit Zubereitungen gelangen» und dürfen keine chemischen Reaktionen mit dem Inhalt eingehen. Das heisst, die pharmazeutischen Betriebe sind verpflichtet, die Packmittel und deren Hersteller wiederum als geeignet zu identifizieren und zu qualifizieren. Die zu berücksichtigenden Vorschriften betreffen konsequenterweise auch Laborglasflaschen als Primärpackmittel, denn diese kommen direkt mit dem Füllgut in Kontakt. Werden beispielsweise grossvolumige Glasflaschen im Herstellungsprozess eingesetzt, müssen unter anderem Chargenzertifikate, Prüfzertifikate, Bestätigungen zu TSE/BSE, USP-, Phar.Eur.- oder JP-Konformität vorliegen. Voraussetzung für eine gesetzeskonforme Dokumentation ist, dass das pharmazeutische Unternehmen weiss, was die regulatorischen Behörden an Begleitpapieren erwartet. Und damit nicht genug. Da es um nicht weniger als die Sicherheit von Patienten geht, ändern sich die Vorschriften häufig, werden verschärft oder erweitert. Dies erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit und einen nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand.

schluss – wahlweise in Polyethylen-Beutel oder STERICLIN verpackt. Jeder Artikel der DURAN-PURE-Linie ist mit einem sog. Qualifizierungspaket ausgestattet. Dies beinhaltet: ■ Chargenzertifikat mit Konformitätsbescheinigung und Prüfzertifikat ■ Qualifizierungs-Dokumentation für die Produkt- und Lieferantenqualifizierung ■ Einzelzertifikate wie beispielsweise BSE/TSE, USP- und FDA-Konformität, Lebensmittelechtheit, REACH, RoHs ■ Änderungsdienst für die Qualifizierungsdokumentation und die Einzelzertifikate ■ Fragebogenbearbeitung für die Produktund Lieferantenqualifizierung ■ Durchführung von Audits Sicher, zuverlässig und analysenrein – wichtige Voraussetzungen für Laborgläser, die mit sensiblen Medien in Kontakt kommen. (Bild: Duran Group)

DURAN PURE – mehr Service für Produkt- und Lieferantenqualifizierung Damit sich die pharmazeutischen Unternehmen auf ihr Kernprodukt – nämlich den Inhalt des Packmittels – konzentrieren können, bietet der Borosilikatglashersteller Duran Group eine neue Produktlinie mit umfangreichem Dokumentationspaket an. Das Unternehmen ist schon seit vielen Jahren damit vertraut, seinen Kunden auf Nachfrage die benötigten Dokumente zur Verfügung zu stellen. Die regulatorischen Anforderungen sind bekannt, und die benötigten Qualifizierungsdokumente werden im Rahmen eines Change Control bei gesetzlichen Änderungen angepasst und immer auf den aktuellsten Stand gebracht. Die neue Produktlinie DURAN PURE umfasst Glasflaschen mit GL-45-Gewinde in den Grössen 500 – 20 000 ml. Diese sind mit einer Staubschutzkappe versehen, die direkt nach dem Temperprozess aufgebracht wird und somit eine transportbedingte Innenraumkontamination vermeidet. Bestandteil der Produktlinie ist ausserdem der GL-45-Premiumver-

Qualitätsmerkmale für Laborglasflaschen Der Einsatz von Laborglasflaschen in der pharmazeutischen Industrie ist vielfältig. Ob als Primärpackmittel für die Produktion von Wirkstoffverstärkern, für die Aufbewahrung von Ausgangsstoffen, für die Probennahme in der Impfstoffproduktion oder als Primärpackmittel für Pufferlösungen. Die Anforderungen an das Laborglas sind jedoch immer gleich hoch: Das Glas hat die Aufgabe, seinen Inhalt zu schützen. Das Material und die Verarbeitung müssen so ausgestattet sein, dass Wechselwirkungen mit dem Inhalt ausgeschlossen sind und Transport und Lagerung sicher vonstattengehen. Die optimalen chemischen und physikalischen Eigenschaften und die gleichbleibend hohe Qualität von Duran-Produkten, kombiniert mit dem neuen Qualifizierungspaket, bieten den Kunden die Sicherheit, dass die eingesetzten, validierten Produkte auch über Jah■ re verfügbar sind. KONTAKT Der Artikel wurde zur Verfügung gestellt von: Duran Group GmbH D-55122 Mainz Telefon +49 (0)6131 14 45 - 49 07 www.duran-group.com pharma@duran-group.com


44

CHEMIE PLUS 2-2013

pharmaverpackungen

E X TR A C TA B L E S U N D L E A C H A B L E S

Sensible Aufgabe für die Verpackungsanalytik Plötzlich sind sie wieder ein Thema: aus Pharmaverpackungen extrahierbare oder während Lagerung und Gebrauch austretende Substanzen. Denn die Nachweisgrenzen sinken rasant – was den Druck der zuständigen Behörden steigen lässt und sogar patentrechtliche Konsequenzen haben kann. CHRISTIAN EHRENSBERGER

M

it den Begriffen Extractables und Leachables verbinden sich zwei unterschiedliche Fragestellungen. Die erste davon: Was lässt sich aus einer Verpackung extrahieren? Das Ergebnis ist ein Worstcase-Szenario. Diese bildet aber noch nicht ab, welche Inhaltsstoffe im Alltag tatsächlich aus einer Blisterverpackung in eine Tablette gelangen können oder aus dem Glas einer Ampulle in die Lösung – oder auch aus einem Plastikbecher in den Joghurt. Diese Frage verbindet sich mit dem Begriff «Leachables». Naturgemäss wird die Gefahr, dass Chemikalien aus der Verpackung in eine Arznei übergehen, bei oral einzunehmenden Tabletten oder Kapseln am geringsten sein, am höchsten hingegen bei Aerosolen zur Inhalation und bei Injektionslösungen. Nächstkritisch wären demnach etwa Pulver zur Injektion, Augentropfen, transdermal wirkende Salben und Pflaster oder Nasensprays. Als weniger risikobehaftet gelten im Allgemeinen örtlich wirkende Lösungen, Suspensionen oder Pulver, etwa Mundspüllösungen oder gegen Juckreiz eingesetzte Pulver. Null Risiko gibt es aber nirgendwo, im Gegenteil. So gelten etwa Spuren bestimmter Weichmacher unter anderem als Risikofaktor für Diabetes. Denn gemäss einer Studie, die in Schweden durchgeführt und im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, sind Patienten mit Diabetes Typ 2 auffällig häufig mit Phthalaten belastet. Diese könnten ausserdem hormonelle Wirkungen erzeugen und damit zum Beispiel bei Männern Unfruchtbarkeit oder bei Kindern genitale Fehlbildungen hervorrufen. Im Einzelnen binden Weichmacher an einen Hormonrezeptor und spielen ihm sozusagen ein «echtes Hormon» vor oder blockieren den Zugang eines solchen. Noch dazu können diese Substanzen den Hormonabbau stören. Ob sie auch die Bildung von Insulin hemmen, wird aktuell diskutiert.

Schon heute sind verschiedene Weichmacher als Bestandteile von Kinderspielzeug verboten. Speziell Di-(2-ethylhexyl)-phthalat ist in der EU kennzeichnungspflichtig, und die DGE (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie fordert sogar den kompletten Ersatz von Phthalaten durch andere Stoffe – was schwierig erscheint, sind sie doch in der Regel in (Pharma-)Verpackungen, Kathetern, Blutbeuteln zu finden und darüber hinaus – ganz banal – in vielen PVC-Schläuchen. Diese werden darum neuerdings wie alle produktberührenden Komponenten als Primärpackmittel klassifiziert, genau wie Ampullen, Infusionsbeutel, Fertigspritzen, Tropfflaschen, Injektionsfläschchen und Infusionsflaschen – einschliesslich ihrer Verschlüsse. Namentlich Gummistopfen stehen hier grundsätzlich im Verdacht, auswaschbare Monomere (= Polymerisationsstarter) und Vulkanisationsmittel zu beinhalten. Diese können grundsätzlich Hautreizungen oder sogar Allergien hervorrufen. Selbst ein unerwünschter Übergang von Ionen aus bestimmten Gläsern (wichtig z. B. bei Glasampullen) ist möglich. Dabei stellen vor allem Schwermetalle ein gesundheitliches Risiko dar. Neben den Primärpackmitteln gibt es die für die vorliegende Problematik weniger wichtigen nicht produktberührenden Sekundärpackmittel (z. B. für den Aufdruck von Informationen oder als Schutz vor Licht und Luftfeuchtigkeit).

Entscheidend ist, was hinten rauskommt – in der Theorie und in der Realität Die Aufgabe des Herstellers besteht darin, sicherzustellen, dass keine potenziell schädlichen Substanzen aus dem Packmittel in sein Arzneimittel übergehen. Für eine Risikoabschätzung simuliert er zunächst durch Extraktion das Worst-case-Szenario und erhält damit die Substanzen, die er theoretisch in seinem Produkt wiederfinden könnte (Extractables). Anschliessend überprüft

er, ob sie tatsächlich unter den alltäglichen Bedingungen der Lagerung und des Gebrauchs ins Arzneimittel übergehen (Leachables). Die dazu verwendete Methode muss auf jeden Fall validiert werden. Dabei kommt es auch auf das Arzneimittel selbst an. Um ein unmittelbar einsichtiges Beispiel zu nennen: Eine hygroskopische Tablette könnte sich anders verhalten als eine nichthygroskopische. Zur reinen Analytik muss selbstverständlich eine toxikologische Betrachtung treten. Entsprechen zum Beispiel Komponenten von Beschichtungen wie Siegellacke, Tubenlacke oder Silikonöle der geltenden Lebensmittelverordnung, so können sie als ungefährlich betrachtet werden. Bei anderen Stoffen müssen gegebenenfalls bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Freilich gibt es von der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) fast nur generelle Richtlinien für ein ungefähres Vorgehen, aber kaum Grenzwerte. Auch die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) bleibt eher schwammig. Wie soll ein Pharmahersteller aber nun generell vorgehen, um bei Leachables und Extractables auf der sicheren Seite zu sein? Ganz wichtig dabei: Bevor es an die Massnahmen im eigenen Betrieb geht, sind so viele Informationen wie möglich von Zulieferern zu besorgen – von den Rohstoffebenso wie von den Verpackungsmateriallieferanten. Das betrifft insbesondere Primärpackmittel wie biegsame Kunststoffschläuche oder auch Filter einschliesslich der Bedingungen, unter denen sie eingesetzt werden (pH-Wert, Temperatur etc.). Im Idealfall wird zum Beispiel der Zulieferer einer bestimmten Blisterfolie die Nichtanwesenheit von Weichmachern und (Rest-)Monomeren garantieren. Wer als externer Dienstleister die Vorstufe eines Arzneistoffs herstellt, sollte für eine fundierte Bewertung etwaiger Verschleppungen möglichst den Syntheseweg offenlegen.


pharmaverpackungen

Manche Lieferanten geben solche Informationen aber nicht gerne heraus. Das ist teilweise verständlich, handelt es sich doch stets um tiefere Einblicke in das eigene Know-how. Andere verlangen einen Aufpreis für die Zusatzinformationen aus In-vitro- oder In-vivo-Studien. Hier bleibt für denjenigen, der zahlt, oft das ungute Gefühl: «Wer weiss, an wie viele Kunden diese Studien in genau derselben Weise verkauft werden? Am Ende bezahle ich womöglich viel zu viel!» In dieser Situation kann ein Pharmaunternehmen sehr viel eigene Überzeugungsarbeit gegenüber dem Zulieferer hineinstecken oder sich eines externen Dienstleisters bedienen, der auf solche Fälle spezialisiert ist. Über die Beratung hinaus über-

Extractables mithilfe einer Thermodesorption aus der Blisterfolie herausgelöst werden. Als Analyseverfahren kommt dann bevorzugt die Headspace-GC-MS zum Einsatz. Das Screening nach Phthalaten, Kohlenstoffmonomeren, Schwermetallen, Ionen, Vulkanisierungsmitteln sowie allgemein Vernetzern bzw. Radikalbildnern kann bei vielen Vorabinformationen gemäss den Ergebnissen des Risk Assessments mit einer weniger aufwendigen Analytik erfolgen. Ist jedoch wenig über die potenziellen Extractables bekannt, gleicht die Analytik schnell der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Hat beispielsweise ein Monomer mit dem Wirkstoff reagiert und ein neues Molekül gebildet? Schon sind extrahierbare Substanzen gefun-

Pharmaverpackungen müssen höchste Ansprüche auch in Hinblick auf die Chemikaliensicherheit erfüllen. (Themenbild: Roche)

nimmt er am besten auch die detaillierte Planung eines entsprechenden «Risk Assessments» und letztlich auch die «Leachablesund-Extractables»-Analytik. Konkret wird dann zum Beispiel ein Tablettenblister mit Lösungsmitteln extrahiert – etwa über die gesamte Breite von «organisch/unpolar» bis «wässrig/polar». Für den Nachweis potenziell schädlicher Substanzen bedarf es der Verfahren GC-MS (Gaschromatographie + Massenspektrometrie für leichte flüchtige Komponenten) und HPLC-MS (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie + Massenspektrometrie für weniger flüchtige Komponenten). Alternativ oder zusätzlich zur Extraktion können leicht flüchtige

den, die schlimmstenfalls erst nach Synthese einer Referenzsubstanz identifiziert werden können. Den Abschluss der Analytik bildet die quantitative Bestimmung der unter Realbedingungen ins Produkt (z. B. die Tablette) möglicherweise übergehenden Substanzen (Leachables). Wenn es für diese dann einen behördlich vorgegebenen oder anerkannten Grenzwert gibt, ist das Ziel erreicht. Wenn aber nicht? Dann muss man unter Verwendung von Analogieschlüssen zu einer eigenen Risikobewertung kommen. Zu Rate gezogen werden können dabei unter anderem toxikologische Datenbanken (z. B. DEREK, TOPCAT). Gegebenenfalls muss in diesem Stadium die

CHEMIE PLUS 2-2013

45

Synthese «verdächtiger» Moleküle nachgeholt und mit diesen ein Ames-Test oder andere toxikologische Prüfungen durchgeführt werden – bis hin zu Tierversuchen. Ja, es kann ein Fass ohne Boden werden; daher ist es so wichtig, sich in der Anfangsphase um möglichst detaillierte Informationen seiner Lieferanten zu kümmern.

Was kostet der «Spass»? Gerade für Mittelständler lohnt sich daher die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Dienstleister. Dieser kann oft mit einem wohldurchdachten Risk Assessment den späteren Aufwand deutlich reduzieren. In Einzelfällen hat es sich dabei als sinnvoll erwiesen, den so erarbeiteten Plan vorab mit der zuständigen Behörde abzustimmen. Die Kosten liegen etwa in folgenden Bereichen: 4000 bis 8000 Euro für die reine Beratung; 10 000 bis 60 000 Euro für eine Studie inklusive Studiendesign, Extractables-Analytik (Worst-case-Szenario) und zugehöriger Leachables-Analytik. Wird darüber hinaus eine toxikologische Bewertung von Extractables nötig, kommt es teurer: Literaturrecherche und Einschätzungen unter Hinzunahme leistungsfähiger Software machen etwa 9000 Euro aus, ebenso ein einfacher Ames-Test. Wenn jedoch darüber hinaus gehende Studien erforderlich werden, kommen schnell noch einmal 60 000 bis 80 000 Euro dazu. Ein va-banque-Spiel wäre es jedoch, auf die vorstehend beschriebenen Prüfungen ganz oder teilweise zu verzichten mit der Idee: Die Behörden werden es schon durchgehen lassen oder uns allenfalls kleinere Auflagen machen. Das kann ein Produkt rasch aus dem Rennen werfen. Nebenbei besteht eventuell sogar die Chance, über das Profil von Extractables und Leachables einem Nachahmer nachzuweisen, dass er unerlaubterweise den eigenen Original-Syntheseweg nutzt – und damit womöglich bestehende Patente verletzt. In letzter Konsequenz werden die Kosten für Risk Assessment, Analytik und Toxikologie dann vielleicht sogar durch unverhoffte Erträge durch entsprechende Strafzahlungen ■ des Wettbewerbers übertroffen.

ORIGINALPUBLIKATION Lind, M., et al.: Circulating Levels of Phthalate Metabolites Are Associated With Prevalent Diabetes in the Elderly. In: Diabetes Care, Published online April 12, 2012


46

pharmaverpackungen

CHEMIE PLUS 2-2013

I L M A C 2 0 1 3 M I T F O K U S P H A R M A VE R P A C K U N G

Drehscheibe für Prozess- und Labortechnologie Vom 24. bis 27. September 2013 treffen sich in der Messe Basel die Fachleute aus den Segmenten Pharma, Chemie, Nahrungsmittel, Getränke, Kosmetik und Biotechnologie an der ILMAC. Die im Dreijahresrhythmus stattfindende Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie ist die umfassendste Leistungsschau für Produkte, Lösungen und Dienstleistungen in der Schweiz. Daneben bildet sie eine ideale Plattform zur Wissensvermittlung und Beziehungspflege. 2013 liegen thematische Schwerpunkte u. a. in den Bereichen Pharmaverpackung und Lebensmitteltechnologie .

W

ährend vier Messetagen präsentieren an der ILMAC in Basel über 450 in- und ausländische Hersteller von Geräten, Anlagen, Apparaten sowie Anbieter der Informationstechnologie, Spezialitätenchemie, Halbprodukte, Qualitätskontrolle und Validierung ihre Produkte, Lösungen und Dienstleistungen. Erweitert wird das Angebot 2013 mit vielseitigen Anlässen zu den Themen Effizienz in der Prozesstechnik, Pharmaverpackung, Lebensmitteltechnologie und Nachwuchs, welche im Rahmen der Vortragsreihe «Lunch and Learn» durchgeführt werden.

Fokus Pharmaverpackung Die Primär- und Sekundärverpackung von pharmazeutischen Produkten ist integrierter Teil des Wertschöpfungsprozesses und beinhaltet fachliche Überschneidungen zum Produktionsprozess. Im Fachbereich Pharmaverpackung, der an der ILMAC innerhalb

der klassischen Prozesstechnik platziert wird, erhalten Anbieter von Pharmaverpackungen eine erstklassige Möglichkeit, ihre Anlagen, Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. An der Vortragsreihe «Lunch and Learn» wird unter anderem das Thema Track and Trace mit der damit verbundenen Erstöffnungsgarantie im Zentrum stehen.

Fokus Lebensmittel- und Getränketechnologie Die Lebensmittelindustrie wird zunehmend stark von der Wechselwirkung zwischen Ernährung, Lebensmittelqualität und Gesundheit geprägt. Die Produktionsprozesse und Hygienevorschriften ähneln daher denen

der Pharmaindustrie. Strengere Vorschriften erfordern vermehrt Massnahmen, was für pharmazeutische Unternehmen bereits Alltag ist. Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung von Functional und Convenience Food wird die ILMAC das Trendthema Hygienic Design speziell ins Zentrum stellen und in die Vortragsreihe «Lunch and Learn» integrieren. Ebenfalls werden die Aussteller aus dem Bereich Prozesstechnik die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte, die in der Lebensmittel- und Getränketechnologie zur Anwendung kommen, speziell hervorzuheben und dem neuen Zielpublikum zu präsentieren. Die ILMAC 2013 bildet also mehr denn je eine wichtige Plattform für die ganze Prozess- und Labortechnologie. Sie umfasst alle Bereiche von Forschung und Entwicklung über Pilotierung und Engineering bis zu Produktion und Entsorgung und bildet den gesamten Produktionsablauf ab. ■

KOSTENSPAREN DURCH ENERGIE-EFFIZIENZ. «Mit dem KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft und den Förderbeiträgen der Klimastiftung Schweiz sparen wir Energie und Kosten. Das kommt auch der Umwelt zugute.» REGULA STÄHELI, REGULATORY MANAGER, COSMETOCHEM INTERNATIONAL AG, STEINHAUSEN

Kontaktieren Sie uns zum KMU-Modell:

044 404 80 31

info@kmu-modell.ch www.kmu-modell.ch

KMU-Modell powered by


pharmaverpackungen

CHEMIE PLUS 2-2013

47

A R Z N E I M I T TE L F Ä L S C H U N G E N

Wirksamer Schutz Der Schutz vor Fälschungen ist ein nie endendes Thema. Die Schutzmassnahmen auf den Verpackungen werden immer raffinierter, indes agieren die Fälscher immer dreister. Nun soll ein gross angelegtes Pilotprojekt an europäischen Apotheken dem Einhalt gebieten. Viele Hersteller von Arzneimittelverpackungen haben sich darauf bereits eingestellt. schachteln mit konstruktiven Originalitäts- sung für den Blutdrucksenker Sevikar, eiie Dunkelziffer ist hoch, und der jähr- verschlüssen. Diese können konstruktions- nem Produkt des japanischen Arzneimittelliche Schaden wird allenfalls ge- bedingt nur einmal verschlossen und dann herstellers Daiichi Sankyo. (www.rondoschätzt. Um nur eine Zahl zu Auch Rondo druck.ch) bietet eine Faltnennen: Innerhalb von nur einer schachtel, die sich durch eine Woche zogen die deutschen ZollErstöffnungsgarantie auszeichstellen in 2012 im Rahmen einer net. Die Erstöffnung ist durch internationalen Aktionswoche das Einreissen der AusstanzunPANGEA V insgesamt 530 ausgen auf den Staublaschen beidländische Brief- und Paketsenseitig erkennbar. Diese Lösung dungen mit rund 68000 Tabletzeichnet sich insbesondere ten, Kapseln und Ampullen aus durch ihre Einfachheit und Effidem Verkehr. Neben Wachstumszienz aus. Die Maschinengehormonen stellten die Zollbeamschwindigkeit wird mit der Ronten unter anderem auch Potenzdo Tamper Evidence-Lösung mittel, Verhütungs- und Schlankbeibehalten, womit eine optiheitsmittel sowie klassische male OEE (Overall Equipement Schmerzmittel und AntidepressiEfficiency) der Abpacklinie erva sicher. Während gefälschte reicht wird. Die Ausstanzungen Arzneimittel in der legalen Liean den Boden- und Deckellaferkette – also auf dem direkten schen zeigen das erste Öffnen Weg vom Hersteller über die deutlich und irreversibel an. Grosshändler zu den Apotheken Kein Kleben und keine Etiketten und Patienten – noch nicht vorsind notwendig, um den Origikommen, gibt der illegale Vernalitätsnachweis sicherzusteltrieb von Arzneimitteln also zulen. Die Abpackleistung wird nehmend Anlass zur Sorge. durch die Funktion der ErstöffAus diesem Grund entwickeln in nungsgarantie nicht beeinträchDeutschland mehrere Verbände tigt. Das Öffnen und Wiedervervon Arzneimittelherstellern, schliessen funktioniert genauso Grosshändlern und Apotheken einfach wie bei herkömmlichen im Rahmen der Initiative securFaltschachteln. Pharm ein System zur FälOriginalitätsschutz ist nicht nur schungsabwehr. Sie reagieren für Faltschachteln relevant, damit schon heute auf eine EUauch Vials müssen sich diesem Richtlinie, die dies voraussichtThema stellen. Das Pharmalich ab dem Jahre 2017 verbind- Thermo-Inkjet-Codierer als auch Laser-Codierer müssen sich bereits heute auf wechselnde Daten einstellen und variable Daten, Echtzeitinformationen etc. als Comb Void Label von Schreiner lich vorschreiben wird. Dann Datamatrix-Code im GS1-, securPharm-Format oder anderen Formaten (www.schreinermüssen verschreibungspflichtige hochauflösend drucken. (Bild: Domino) MediPharm verhindert medipharm.com) und – aus heutiger Sicht – auch einige OTC-(Over-the-Counter)Arzneimittel nicht mehr ohne sichtbare Beschädigung ge- dank seiner besonderen Konstruktion das sowohl eine individuelle Codenummer (Uni- öffnet werden. Beim CElock-System werden unbemerkte Wiederverwenden eines Vials que Identifier) und ein Merkmal besitzen, die Laschen beim Öffnen an einer Perfora- mit Originaletikett. Das Etikett zerlegt sich das zeigt, dass die Packung nicht geöffnet tion aufgerissen. Hierdurch bleibt die Erst- bei der Erstnutzung in mehrere Bestandteile. öffnung sichtbar. Der grosse Vorteil ist, dass Durch das Abziehen des Aufreissstreifens, wurde (Tamper proof evidence). keine weiteren Hilfsmittel zur Manipula- der auch die Verschlusskappe umschliesst, tionsprüfung nötig sind. Zur Anwendung erscheinen zudem zwei Indikatorfelder mit Eindeutiger Beweis für Originalität Letzterem begegnet Verpackungshersteller kam das System unlängst wieder bei der den Schriftzügen «Opened» und «Used». Edelmann (www.edelmann.de) mit Falt- von Edelmann realisierten Verpackungslö- Dies hilft zu vermeiden, dass benutzte GlasSABINE ALICKE

D


48

CHEMIE PLUS 2-2013

pharmaverpackungen

Originalitätsschutz ist eine zentrale Anforderung an zukünftige Pharmaverpackungen.

behälter ein zweites Mal befüllt werden, um sie anschliessend als angebliches Original zu verkaufen. Dadurch sind Patienten vor der Verabreichung von unwirksamen oder sogar gesundheitsschädlichen Stoffen geschützt.

Lückenlos und unverwechselbar Der zweite geforderte Schritt ist die Serialisierung, mit der eine Rückverfolgbarkeit eines Medikaments sichergestellt wird. Prinzipiell wird dafür jedes Medikament mit eindeutigem Code, Produktname, Chargennummer und gegebenenfalls Verfallsdatum oder Einzelheiten zum Handelsweg versehen. Dabei versehen Hersteller Arzneimittelpackungen mit einem Data-Matrix-Code. Dieser enthält eine individuelle Packungsnummer, die in einer von den Herstellern betriebenen Datenbank gespeichert ist. Bei der Abgabe in der Apotheke wird dieser Code gescannt und die enthaltene Packungsnummer verifiziert – wofür die Apotheken-Datenbank mit der Hersteller-Datenbank in Kontakt tritt. Bei Unstimmigkeiten erhält der Patient eine andere Packung des gleichen Medikaments, der Fälschungsverdacht wird untersucht. Ab diesem Jahr wird securPharm dieses System in einem grossangelegten Pilotversuch mit entsprechend gekennzeichneten Medikamenten testen. Die Hersteller, sei es von Kennzeichnungssystemen oder Faltschachteln, aber auch Softwarehersteller müssen sich aus diesem Grund mit der Kennzeichnung beschäfti-

(Bild: Edelmann Group)

gen. Und mehr noch: Da man noch nicht weiss, ob sich Datamatrix-Code oder der PPN-Code durchsetzt, müssen die Hersteller für alles gewappnet sein. Das WolkeCodiersystem m 600 advanced kann beispielsweise schon jetzt GS1 Datamatrixund PPN-Codes hochauflösend und in gute Kameralesbarkeit auf Arzneimittelpackungen drucken. Auch für die Modelle der GSerie i-Tech von Domino (www.domino-

printing.com) gilt, dass sie bereits heute imstande sind, variable Daten, Echtzeitinformationen etc. als Datamatrix-Code im GS1-, SecurPharm-Format oder anderen Formaten hochauflösend und in exzellenter Kameralesbarkeit auf Arzneimittelverpackungen zu drucken Wie diese Serialisierung in der Praxis funktioniert, zeigt das Secure Track & Trace-System S-TTS von Laetus (www.laetus.com). Seriennummern und weitere Daten werden in einem Code verschlüsselt. Über diesen Code lassen sich einzelne Artikel oder ganze Chargen jederzeit lokalisieren. Dadurch wird die umfassende Kontrolle der Distributionskette möglich und sichergestellt, dass nur Originalprodukte verkauft werden. S-TTS realisiert sowohl die Überprüfung einzelner Verpackungsschritte als auch die Kontrolle kompletter Fertigungslinien. Mit der Grundfunktion wird die Verpackung in Faltschachteln, Bündeln oder Kartons überwacht (Cell Control). Auf Stufe zwei erfolgen Kontrolle und Datenmanagement verschiedener Einheiten entlang einer Fertigungslinie (Line Control). Die Bündelung der Daten mehrerer Produktionslinien geschieht auf Ebene drei (Plant Control). Hier werden die serialisierten Daten zentral erfasst, verwaltet und an das ERP-System des Kunden übermittelt. Dieses Datenmanagement ist nicht nur innerhalb eines Betriebes möglich, auch die weltweite Produktion eines Unternehmens ist darstellbar.

Beim Öffnen der Verpackung wird das Etikett aufgerissen. Die Etiketten wurden zusammen mit und für SciClone Pharmaceuticals, Inc. entwickelt, einem auf China ausgerichteten Spezial-Pharmaunternehmen mit Sitz in den USA, für dessen Produkt Zadaxin (Thymalfasin). (Bild: Schreiner Medipharm)


pharmaverpackungen

Für alle Codes gewappnet sein Der Hersteller von Faltschachteln, Packungsbeilagen, Haftetiketten und Kombiprodukten Faller (www.august-faller.de) bietet seit dem vergangenen Jahr die serielle Codierung von Faltschachteln im gängigen Ink-Jet-Verfahren an. Das Unternehmen erfüllt mit der Technologie die Anforderungen an die Lesbarkeit von Codes (Grading), die die einschlägigen Normen vorgeben. Im August vergangenen Jahres hat die August Faller KG sogar noch einmal die Kapazitäten für die serielle Codierung von Faltschachteln erweitert. Das bereits bewährte Codiersystem, mit dem seit der Einführung der Technologie im März 2012 bereits mehr als 2,1 Millionen Faltschachteln kodiert wurden, wurde nun auch für die Erweiterung eingesetzt. Neben den Anforderungen an serielle Codes (Data Matrix, Barcodes etc.) gemäss EU-Fälschungsrichtlinie oder auch dem sogenannten Chinacode können natürlich auch andere serielle oder randomisierte

Codierungen sowie Nummerierungen zur Nachverfolgbarkeit umgesetzt werden. Nicht immer weist eine Lösung allein den richtigen Weg. Um ein wirkungsvolles Instrument gegen die Fälscher in der Hand zu haben, sind oft mehrere Technologien nötig. So bietet die K+D AG aus St. Gallen (www.kud.ch) mittlerweile 17 verschiedene Techniken zur Verhinderung von Arzneimittel-Fälschungen an. Vor dem Einsatz einer Technologie wird daher zunächst das Problem des Kunden ermittelt: Geht es um die Kontrolle von (Teil-)Märkten oder sollen Distributionskanäle geröntgt werden? Sind bereits Fälschungen im Umlauf? Soll eine präventive Wirkung erzielt werden? Ausgehend von solchen Fragestellungen, entwickelt K+D mit Kunden zusammen ein spezifisch auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Konzept und schlägt die passende Kombination verschiedener wirkungsvoller Techniken vor. Nur ein Beispiel für eine verwendete Technologie ist ScryptoTRACEcode des

MNT

Micro- and Nanotechnology Berufsbegleitendes Masterprogramm (Hochschullehrgang nach österreichischem Recht) Master of Science, M.Sc.

CHEMIE PLUS 2-2013

49

Sicherheitsunternehmens U-NICA (www. u-nica.com). Hierbei wird eine digitale Signatur, welche fürs menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, in der Druckvorlage in einen Schriftzug integriert. Der signierte Schriftzug, aufgedruckt auf die Faltschachtel mit gängigen Druckverfahren, kann anschliessend mit einem Mobiltelefon mit Kamerafunktion und integrierter Auswertungssoftware überprüft werden. Der Originalitätsnachweis kann somit auf einfachste Weise in der Handelskette oder am Verkaufspunkt durchgeführt werden. Fazit: Die Fälscher von Arzneimitteln agieren dreist und skrupellos und sind meist einen Schritt voraus. Nur mit aktuellen Technologien und intelligenten Verfahren haben die Hersteller eine Chance, Schlimmeres zu verhindern. Die Verpackungstechnik gehört zu den wichtigsten Instrumenten im Kampf ■ gegen Arzneimittelfälschungen.

Beginn / Dauer 20. September 2013, 5 Semester, berufsbegleitend

Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Gian-Luca Bona, Empa

Informationsabend 12. März 2013, 17.30 Uhr Empa, Akademie II, Dübendorf (CH)

Informationen / Anmeldung T 0043/5574/4930-143 www.mnt.ch www.fhv.at/mnt

MNT ist eine internationale Kooperation der FH Vorarlberg, Schloss Hofen, der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB, der Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften (ZHAW) und der Empa, einer Forschungsinstitution im ETH-Bereich, im Rahmen der EUREGIO Bodensee.


50

CHEMIE PLUS 2-2013

reinraumtechnik

Der Strassenname ist Programm: Hauptsitz der CAS Clean-Air-Service AG in Wattwil.

Q U A L I F I Z I E R U N G VO N R E I N R A U M S Y S TE M E N

CAS Clean-Air-Service AG ist offizielle STS-Prüfstelle Die CAS Clean-Air-Service AG ist die erste und einzige akkreditierte Prüfstelle für die Qualifizierung von Reinraumsystemen und thermischen Prozessen in der Schweiz. Für das in den Bereichen Pharmaindustrie und Medizinaltechnik tätige Dienstleistungsunternehmen stellte diese Zulassung einen wegweisenden Meilenstein dar.

A

ls externer Dienstleistungsanbieter muss die CAS Clean-Air-Service AG oftmals schwierige und heikle Entscheidungen für den Kunden treffen. So hat beispielsweise ein CAS-Servicetechniker bei der jährlichen Qualifizierung eines Pharmabetriebes festgestellt, dass die DruckluftMessungen nicht mehr den Akzeptanzkriterien entsprechen. Ein Resultat mit unangenehmen Folgen: Die Produktion musste so lange eingestellt werden, bis die Mängel behoben waren. Eine Auswertung, die derart

schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen haben kann, muss folglich zu 100 Prozent abgesichert sein. Der Kunde muss sich auf die Analysen der CAS vollumfänglich verlassen können. Genau solche Situationen waren für das Unternehmen mit Sitz in Wattwil mit ein Grund, die Zulassung als STS-Prüfstelle (Swiss Testing Service) durch die schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) voranzutreiben. Denn die SAS begutachtet und bescheinigt die Fachkompetenz der akkreditierten Prüfstellen und untermauert damit den Umstand, dass solche Unternehmen die Sicherheit und Qualität von Produkten und Dienstleistungen fördern. Eigenschaften, die gerade für die Tätigkeit in den Pharmabetrieben und in der Medizinaltechnik von grösster Bedeutung sind.

Prüfverfahren klar definiert Bereits im Jahr 2008 legte die CAS den Grundstein für die Akkreditierung zur STS-

Das Unternehmen Die CAS Clean-Air-Service AG mit Sitz in Wattwil ist ein internationales Unternehmen mit je einer Niederlassung in Deutschland und Österreich. Sie wurde vor über 20 Jahren gegründet und beschäftigt heute rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Servicetechniker des Unternehmens werden in den eigenen Reinräumen für den Einsatz bei den Kunden ausgebildet. Zahlreiche langjährige Mitarbeitende bilden mit ihrer Fachkompetenz eine wichtige Basis für die Zukunft der Firma. Durch stetige Weiterbildungen und praktische Erfahrungen wird dafür gesorgt, dass das Know-how bestehen bleibt und ständig erweitert wird.


reinraumtechnik

CHEMIE PLUS 2-2013

51

Swiss Cleanroom Experience 6. November 2013 in Muttenz

Die regionale Fachmesse für Reinraumtechnologie Ausstellung mit unseren namhaften Partnerfirmen Informieren Sie sich aus erster Hand über neue Entwicklungen! Finden Sie die beste Lösung für Ihre Anforderung – Experten und Anbieter nehmen sich Zeit für Sie und beraten Sie gerne. Partikelmessung im Labor.

Prüfstelle. Damals hat das Unternehmen durch die SAS seinen Windkanal für die Kalibration von Luftgeschwindigkeit SCS nach ISO 17025 zertifizieren lassen. Diese internationale Norm legt die allgemeinen Anforderungen an die Kompetenz für die Durchführung von Prüfungen und Kalibrierungen fest. Die SAS bescheinigte der CAS CleanAir-Service AG schon damals hohe Qualitätsstandards nicht nur bei den Kalibrierarbeiten, sondern auch in allen anderen Abteilungen, weshalb sie die Firmenleitung dazu motivierte, auch die beiden Servicestellen Messtechnik und Prozessqualifizierung STS akkreditieren zu lassen. Mit ISO 17025 erfüllt die CAS bereits den allgemeinen Teil der Prüfliste. Nachgereicht werden musste lediglich noch der technische Teil.

Der Erfolg blieb nicht aus: Seit Dezember 2011 sind sämtliche Prüfverfahren der CAS durch Arbeitsanweisungen definiert, und das Unternehmen kann sich offiziell als STS-Prüfstelle 566 bezeichnen.

Unparteiisch und flexibel Aufgrund der Akkreditierung werden die Prüfberichte und Zertifikate der CAS nun international anerkannt. Dem Unternehmen wird bescheinigt, dass es seine Dienstleistungen fachkundig, zuverlässig und effizient erbringt. Die SAS bescheinigt die Fachkompetenz der CAS in der Dienstleistungsqualität von Kalibrierlaboratorien und Prüfstellen. Die STS-Prüfstelle 566 sei geprägt von Unparteilichkeit und Flexibilität. ■

Ergänzen Sie Ihr Wissen im Knowledge-Room Renommierte Referenten halten Sie mit hochkarätigen Fachinhalten und PraxisKnow-how auf dem Laufenden. Erweitern Sie Ihr Netzwerk Nutzen Sie die Gelegenheit, in entspannter, angenehmer Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.

Informationen und Anmeldung: www.swisscleanroomconcept.ch


52

CHEMIE PLUS 2-2013

weiterbildung & karriere

H A Y S J O B - I N D E X – 4 . Q U A R TA L 2 0 1 2

«Geforscht wird immer» – gute Aussichten für Life Sciences-Spezialisten Auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten erweist sich die Schweizer Life Sciences-Branche als (vergleichsweise) stabiler und sicherer Arbeitsmarkt. Und: Spezialisten sind immer gefragt –, so lautet eine Kernbotschaft des ersten Stellenbarometers, das die Branchenexperten des Personaldienstleisters Hays von jetzt an vierteljährlich für die «Chemie plus» ermitteln.

A

nders als andere Branchen wie etwa die Automobilindustrie, bei der Konjunkturtrends direkt zu Buche schlagen, ist die Life Sciences-Branche nur indirekt von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig. Einen grösseren direkten Einfluss hat das Medikamenten-Portfolio jedes einzelnen Unternehmens. Von den präsentierten Unternehmenszahlen auf die Entwicklung die gesamte Life Sciences-Branche zu schliessen, sei deshalb eher schwierig, erklärt Tobias Lange, Senior Team Leader Contracting der Hays (Schweiz) AG. Derweil zeigt ein Blick auf den Index (siehe Grafik), dass sich die Stellenmarkt-Situation für alle Kategorien von Spezialisten während der letzten zwei Jahre verbessert hat. Indes nehmen die einzelnen Kurven einen unterschiedlichen Verlauf mit mehr oder weniger starken Ausschlägen. So wurden im Bereich der klinischen Forschung im 3. Quartal 2012 weniger Spezialisten gesucht. Im 4. Quartal hat sich die Lage bereits wieder konsolidiert. Ein einmaliger Ausrutscher? Tobias Lange relativiert: «In dieser Spezialisierung treten zwar immer wieder leichte Schwankungen auf, über einen längeren Zeitlauf hinweg verläuft die Kurve aber sehr ausgeglichen. Der Grund liegt auf der Hand: Geforscht wird immer.

Im Gegensatz zu früher, als die Forschung sich unter hohem personellem Aufwand auf einige wenige Produkte konzentrierte, wird heute mit hoher Effizienz an mehreren Produkten gleichzeitig gearbeitet. Damit gleicht sich der Bedarf meist aus, und grosse Wellen der Neuanstellung sind selten.» Spürbare Folgen könne es indes haben, wenn einer der grossen Pharmakonzerne ein neues Produkt in die Forschung gibt. Allerdings schränkt der Experte ein: «Viele Unternehmen betreiben z. B. klinische Studien nicht selbst, sondern beauftragen damit externe Dienstleister.» Diese sind aber nicht selten im Ausland angesiedelt und haben dann natürlich keinen Effekt auf den schweizerischen Arbeitsmarkt. Nicht ganz so ausgeglichen präsentiert sich die Kurve für Spezialisierung «Regulatory Affairs Manager». Nachdem im 3. Quartal 2011 extrem viele Spezialisten für regulatorische Angelegenheiten gesucht wurden, hat sich die Kurve seither wieder eingependelt. «Es ist deutlich eine Konsolidierung der Lage zu erkennen», erklärt Gero Knüfer, Senior Department Manager bei der Hays (Schweiz) AG. Aber wie kam es überhaupt zu dem Ausschlag in 2011, und wieso nivelliert sich die Nachfrage wieder? «Es kann verschiedene Gründe für ein kurzfristiges

Hays Spezialisten-Index Schweiz – Life Sciences

Ansteigen dieser Kurve geben. Wenn z. B. eine Firma einen neuen Markt betritt, dann braucht man natürlich auch Mitarbeiter, die sich mit den entsprechenden Regularien auskennen», sagt Knüfer.

Aktuelle Entwicklung und Prognose Insgesamt nehmen die Experten den Arbeitsmarkt derzeit positiv wahr. «Spezialisten sind in der Life Sciences-Branche immer gefragt, während in anderen Branchen eher konsolidiert wird», erklärt Knüfer und gibt folgende Prognose für die nächsten zwei Quartale ab: «Kurzfristig sehen wir einen Anstieg der Nachfrage, und die Zahlen deuten auch darauf hin, dass die Branche in den nächsten Monaten stabil bleiben wird.» Dazu trage auch der bevorstehende Auslauf vieler wichtiger Patente für sogenannte Blockbuster-Medikamente bei. Die Patentinhaber müssen deshalb immer wieder in neue Produkte investieren, wollen Sie nicht drastische Umsatzeinbussen erleiden. «Natürlich wird es zur einen oder anderen Konsolidierungsbewegung kommen, im Grossen und Ganzen blicken wir aber positiv in die Zukunft», sagt Tobias Lange. Die relativ geringe Konjunkturabhängigkeit mache die Pharmabranche zu einem stabilen, guten und durchaus sicheren Arbeitsmarkt. ■


firmenberichte

CHEMIE PLUS 2-2013

53

Rohrbrücken bei Nacht: Um gemeinsam mit allen Akteuren entlang der «Supply Chain» noch bessere Logistiklösungen zu entwickeln, ist der CHEMPARK-Betreiber Currenta seit Anfang des Jahres Mitglied im LOG-IT Club e.V., dem operativen Arm des LogistikCluster NRW. C U R R E N TA G M B H & C O O H G

Nachhaltiges Engagement für attraktive CHEMPARK-Standorte Die drei CHEMPARK-Standorte im Rheinland blicken auf eine rund 100 Jahre erfolgreiche Tradition als Forschungs- und Produktionsstandorte der chemischen Industrie sowie als wichtige regionale Arbeitgeber und Ausbilder zurück. Aktuell suchen die 45 000 Mitarbeiter der 70 CHEMPARK-Partner nach Antworten auf Zukunftsfragen rund um die Megathemen Energie, Mobilität und Gesundheit. Wichtig dabei sind attraktive Standortbedingungen, die der CHEMPARK-Betreiber Currenta seit 2008 mit rund einer Milliarde Euro in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen gesichert hat.

E

in entscheidender Mehrwert entsteht durch die zunehmende Vernetzung, die Currenta standortintern, regional und überregional vorantreibt. Dazu zählen zum Beispiel das 2011 vom CHEMPARK mit ins Leben gerufene Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V. im Rheinland oder die Mitgliedschaft im LOG-IT-Club, um Interessen in der Chemielogistik noch besser wahrnehmen zu können. Über seine Kommunikationsabteilung sorgt der CHEMPARK-Betreiber für den engen Dialog mit Anwohnerschaft, Politik und Öffentlichkeit. Dies ist eine wichtige Grundlage für Akzeptanz und somit langfristige Produktionssicherheit. Begleitend zu diesen weichen Faktoren wird die Versorgungssicherheit im CHEMPARK

durch eine eigenständige Dampferzeugung auf KWK-Basis garantiert. Strom wird zum Teil zugekauft. Dank zahlreicher Kraftwerke in der Nähe und der geografischen Lage am Niederrhein, inmitten eines engmaschigen leistungsfähigen Netzes, bieten alle drei CHEMPARK-Standorte eine sehr stabile Stromversorgung. Darüber hinaus sind die Stromnetze redundant ausgelegt: Während die Standorte Leverkusen und Dormagen über Reservenetze verfügen, hält KrefeldUerdingen Notstromaggregate vor. Currenta konzentriert sich jedoch nicht allein auf diesen Vorteil im Wettbewerb der Standorte. Rund eine Milliarde Euro hat der CHEMPARK-Betreiber und -Manager in den Jahren 2008 bis 2012 an seinen drei Standorten Le-

verkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen für Instandhaltung und Modernisierung ausgegeben. Allein 2012 wurden 250 Millionen Euro investiert – 110 Millionen Euro für den Bereich Energie, 70 Millionen für Umweltschutzmassnahmen, 30 Millionen für die Infrastruktur sowie 40 Millionen für weitere Instandhaltungsprojekte zusammen. ■ Energie: Mehr als vier Millionen Euro flossen 2012 z. B. standortübergreifend in den Werterhalt der elektrischen Schaltanlagen, über die CHEMPARK-Kunden mit Energie versorgt werden. ■ Umwelt: Rund 14 Millionen Euro investierte das Currenta-Geschäftsfeld Umwelt 2012 im CHEMPARK Leverkusen. Damit wird im Entsorgungs- und Recyclingzen-


54

firmenberichte

CHEMIE PLUS 2-2013

trum Leverkusen-Bürrig u.a. die Verbrennungsanlage 2 um eine weitere Bunkerkammer mit Krangreifer ausgestattet. ■ Logistik: Allein rund fünf Millionen Euro fliessen in das «Stellwerkprojekt X 45», um den Schienenverkehr auf dem alleine in Leverkusen fast 33 Kilometer messenden Gleis- und Weichennetz der CHEMPARK-Eisenbahn (inkl. öffentlicher Trassenanbindung an das Streckennetz der DB Netz AG) noch sicherer und effizienter steuern zu können. Nach Modernisierung von Leit- und Sicherungstechnik wird der Bahnverkehr in Dormagen und Leverkusen zentral vom Stellwerk in Leverkusen geregelt.

Investitionen zum Nutzen der CHEMPARK-Partner Currenta investiert aber nicht nur kontinuierlich in die Gesamtattraktivität der drei Standorte, sondern auch in enger Zusammenarbeit und projektbegleitend zum direkten Vorteil der CHEMPARK-Partner. So setzt die Betreibergesellschaft 40 Millionen Euro im CHEMPARK Dormagen ein, um u.a. die

de n e n ents n a p S derev Son arallelse! p Mes zur

neue TDI-Anlage von Bayer Material Science optimal zu integrieren. Schon ab 2014 soll dort Toluol-Diisocyanat ( TDI ) produziert werden – ein Weichschaum-Vorprodukt. Dafür sind insgesamt 48 Produkt- und Energieanschlüsse sowie 14 unterschiedliche Energiearten erforderlich. Die neue TDI-Produktionsstätte wird künftig nicht nur Dampf in unterschiedlichen Druckstufen aus dem CHEMPARK-Netz, sondern auch Strom, Kälte, technische Gase sowie Kühl-, Betriebs- und vollentsalztes Wasser beziehen. Auf dem unmittelbar westlich angrenzenden Areal entsteht parallel dazu ein Versorgungszentrum mit Transformatorstation, Kälte-Erzeuger und Kühlturmanlage. Die Energieversorgung erfolgt durch unterirdische Rohrleitungen sowie bestehende, erweiterte und neue Rohrbrücken. Insgesamt wird Currenta bis 2014 für die TDI-Anlage Energieverteilnetze mit einer Gesamtlänge von bis zu acht Kilometern verlegt haben.

Nachhaltiges Engagement Durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur, Versorgungs- und Entsorgungsanla-

gen sowie die Produktion im Verbund können im CHEMPARK bereits angesiedelte Unternehmen sehr effizient Produkte entwickeln und herstellen. Zudem bietet der Wirtschaftsraum attraktive Perspektiven für Dienstleister oder Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien, Wasser- oder Recyclingtechnologie. Im umzäunten und geschützten CHEMPARK-Organismus besteht Sicherheit für Forschung und Entwicklung sowie eine grosse Auswahl von mehr als 1000 branchenspezifischen Dienstleistungen. Standort-Investitionen sind somit der Garant dafür, dass der CHEMPARK seine Rolle als einer der grössten und attraktivsten Chemieparks in Europa festigt und auch in Zukunft der chemischen und chemienahen Industrie die passende ökonomische Nische anbieten ■ kann. Currenta GmbH & Co. OHG CHEMPARK Geb. E 1 D-51368 Leverkusen Tel. +49 214 300 info@currenta.de www.currenta.de

KOSTENLOSER EINTRITT

15. & 16. MAI 2013 - BEAULIEU - LAUSANNE

LABOTEC

Suisse 2013

INNOVATIEVE TECHNOLOGIEËN DIE MESSE FÜR DIE PHARMAZEUTISCHE UNDVOOR ENERGIEPRESTATIE CHEMISCHE INDUSTRIE &EN DENBINNENKLIMAAT LEBENSMITTELSEKTOR

Mit attraktivem Messeangebot von SBB RailAway

Registrieren Sie Ihren Besuch kostenlos auf www.easyFairs.com/LABOTECSUISSE


firmenberichte

CHEMIE PLUS 2-2013

55

INDIVIDUELL UND ERFAHREN – BÜCHI AG

Flexibel, sicher, höchste Qualität – Reaktortechnik aus Uster Seit über 60 Jahren produziert die Büchi AG in Uster Glas- und Druckreaktoren in höchster Qualität für R & D, Pilot, Technikum, Kilolabor und Produktion. Was einst als kleine technische Glasbläserei im Herzen von Uster begann, ist heute ein weltweit tätiges Unternehmen mit über 90 Mitarbeitern, welches mit viel Know-how, Innovation und technischem Fortschritt immer wieder neue Massstäbe im Reaktorbau setzt. Roger Schaad, Marketing, Büchi AG

Langfristige Kundenbindung, durchdachtes und prozessorientiertes Engineering und ein hohes Mass an Flexibilität zeichnen das Unternehmen aus. Die Büchi AG ist stets in der Lage, auf Marktchancen schnell zu reagieren und Lösungen zu neuen, komplexen Problemstellungen zu entwickeln. So verfügt die Büchi AG mit ‹‹büchiflex›› über ein Glasverbindungssystem, welches sich seit Jahren in Labors und Anlagen auf der ganzen Welt bewährt. Selbst bei unterschiedli-

chen Betriebstemperaturen und unter Hochvakuum bleibt das System absolut dicht und die Verbindung flexibel. Internationale Sicherheitsstandards und Zertifizierungen wie Maschinenrichtlinie, TALuft, ATEX, PED und GMP garantieren ein Höchstmass an Betriebssicherheit für den Anwender. Neben einem grossen Standardsortiment von Reaktoren liegen die Stärken der Büchi AG ganz klar in der individuellen Konzep-tionierung und Planung von Anlagen für eine Viel-

zahl von Kundenbedürfnissen. Die Engineering-Kompetenz von Büchi sei anhand von drei Projektbeispielen dargestellt:

Projektbeispiel 1: Bachem, Bubendorf «Die hohe Zuverlässigkeit, Multifunktionalität sowie chemische Beständigkeit der Büchi-Anlagen ermöglicht uns die Herstellung von hochwertigen Zwischenprodukten und Wirkstoffen. Diese Vielseitigkeit ist für uns seit über 30 Jahren ein überzeugendes Argument für den Kauf von Büchi-Anlagen.» Diese Aussage von Beat Sax, Vice President Production bei der Bachem in Bubendorf, zeigt, dass eine langjährige Kundenbeziehung auch in unserer schnelllebigen Zeit kein Ding der Unmöglichkeit ist. Der Baselbieter Peptidhersteller Bachem arbeitet seit Jahren erfolgreich mit einem grossen Portfolio von Büchi-Anlagen.

Projektbeispiel 2: Theravance, San Francisco (USA) Theravance Inc., ein in San Francisco ansässiger Biopharmazie-Produzent, trat Anfang 2009 mit einem Lastenheft an Büchi für die Entwicklung, Planung und Inbetrieb-

Kundenspezifischer SPPS-Reaktor für Bachem.

Kundenspezifische Büchi-Anlage für Theravance.


56

CHEMIE PLUS 2-2013

firmenberichte

zuständig war, konnten die potenziellen Fehlerquellen gering und die Qualität auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden.» Die limitierten Platzverhältnisse stellten die Büchi-Konstrukteure und -Ingenieure vor eine grosse Herausforderung, welche dank konsequenter Planung und Darstellung im 3D-CAD-System in Uster, aber auch dank der einzigartigen Rohrverbindung ‹‹büchiflex››, gemeistert werden konnten. Die Flexibilität von «büchiflex» erlaubt den Büchi Montagemitarbeitern eine perfekte und schnelle Installation der Anlage auch in knapp bemessenen Örtlichkeiten. «Solche Herausforderungen spornen uns an, auch in den nächsten 60 Jahren Performance auf höchstem Niveau zu bieten und langfristig erfolgreiche Partnerschaften zu pflegen», sagt Daniel Heusser, Leiter Verkauf und Marketing bei Büchi.

3D-Visualisierung der Büchi-Anlage bei Teva ratiopharm in Ulm.

nahme einer hochkomplexen Anlage. Das Projekt umfasste ein anspruchsvolles Heiz/Kühlkonzept sowie eine komplexe Steuerung und Automatisierung. Büchi entwickelte zusammen mit dem erfahrenen Partner vor Ort ein Gesamtkonzept zur Umsetzung der Kundenanforderungen. Herr Vijay Sabesan, Director Process Research and Development bei Theravance, erklärt: «Büchi war ein hervorragender Partner in diesem Projekt. Wir hatten sehr spezifische Anforderungen an die Anlage bezüglich der Platzverhältnisse, des Standortes und der Konfiguration. Basierend auf der langjährigen Erfahrung kaufte Büchi Komponenten wie Heiz- und Kühlgeräte, Pumpen und Frequenzumrichter von verschiedensten Sublieferanten in höchster Qualität. Dank einer sehr engen Zusammenarbeit zwischen Büchi und Theravance haben wir die Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Wir erhielten exakt die Anlage, welche wir benötigten.»

Projektbeispiel 3: Teva ratiopharm, Ulm Dass den Engineering-Möglichkeiten der Büchi AG beinahe keine Grenzen gesetzt sind, zeigt das Beispiel des deutschen Kunden Teva ratiopharm. Auf engstem Raum arbeiten im Kilolabor Systeme der beiden Produktsparten von Büchi, Autoklaven und Glasanlagen, zusammen. Ein kiloclave, ein minipilot, ein Büchi-Filter sowie ein Gaswäscher bilden eine einzigartige Einheit. Dr. Striegel, Laborleiter bei Teva ratiopharm, schildert seine Erfahrungen: «Der grosse Vorteil bei der Planung der Anlage war, dass Büchi alles aus einer Hand liefer-

te. Das Zusammenführen der beiden Anlagen funktionierte reibungslos, und da ein einziger Lieferant für die Glasanlage, den Autoklaven und die komplette Steuerung

Büchi AG CH-8610 Uster Telefon 044 905 51 47 buchi@buchiglas.com www.buchiglas.com

posium n und Sym ity.ch/symposium tagunge tecc an le .c Mit Fach w elden: ww htagungen Jetzt anm ity.ch/fac .cleantecc w w w d n u

Schweizer Plattform für nachhaltige Entwicklung von Gemeinde, Stadt, Industrie und Gewerbe Bern, 19. – 21.03.2013 www.cleanteccity.ch Veranstalter

Leading Partner


firmenberichte

CHEMIE PLUS 2-2013

57

G R Ö S S E R E R P A R TI K E L B I E TE T B E S S E R E L E I S TU N G F Ü R A N A L Y TI S C H E U N D P R Ä P A R A TI VE H P L C

Phenomenex/Brechbühler lancieren 5 µm Kinetex Core-Shell-Material Phenomenex Inc. gibt die Erweiterung seiner erfolgreichen «Kinetex» Core-Shell-Säulenserie um einen 5 µm Partikel bekannt. Als grösster Partikel innerhalb der Säulenserie liefert der Kinetex 5 µm Core-Shell-Partikel ohne höheren Rückdruck bessere Trennleistungen als vollporöse 3 µm und 5 µm Partikel.

gleichzeitiger Ersparnis von Lösungsmitteln zu erzielen. Mit traditionellen, vollporösen Partikeln nehmen die Trenneffizienzen bei höheren Flussraten ab. Das führt zu einem Verlust an Auflösung und Empfindlichkeit sowie Verlängerung der gesamten Analysenzeit. Die Kinetex Core-Shell-Säulen ermöglichen eine gute Auflösung bei gleichzeitig niedrigeren Detektions- und Quantifizierungsgrenzen über einen weiten linearen Flussbereich, ohne dabei einen extrem hohen Rückdruck zu generieren. Phenomenex, das dieses Jahr sein 30-Jahr-Firmenjubiläum feiert, ist ein globaler Technologieführer, der sich der Entwicklung neuartiger analytischer Produkte für die Lösung trenntechnischer Fragestellungen von Forschern aus Laboratorien in Industrie, Behörden und Universitäten verschrieben hat. Von der Entwicklung pharmazeutischer Die aktuelle Auswahl an Partikelgrössen ermöglicht es, die gleiche Kinetex Core-Shell-Methode von der UHPLC auf die HPLC Wirkstoffe, über die Diagnose und präparative HPLC zu übertragen. von Krankheiten, hin zur Analytik von Lebensmitteln und Um«Vollporöse 5 μm und 3 μm Säulen kom- Bereichen wie zum Beispiel der pharmazeu- weltproben helfen die Produkte von Phenomen in allen möglichen Laboratorien in den tischen Entwicklung und Entwicklung von menex, den wissenschaftlichen Fortschritt verschiedensten Bereichen wie universitärer Naturstoffen einen Leistungsvorteil, da die voranzutreiben. Sie ermöglichen es ForForschung, Lebensmittelüberwachung, kli- Core-Shell-Technologie jetzt vom analyti- schern weltweit, die gesundheitlichen Benischer Forschung und vielen weiteren zum schen HPLC- oder UHPLC-Stadium bis hin dingungen der Bevölkerung zu verbessern. Einsatz», erklärt Patrick Kugel, zuständiger zur Aufreinigung (präparative HPLC) einge- Mit der Brechbühler AG verfügt PhenomeVerkaufsleiter bei der Brechbühler AG für setzt werden kann», sagt Patrick Kugel. Die nex seit 21 Jahren über einen exklusiven Phenomenex-Produkte. «Die Möglichkeit, Phenomenex Core-Shell-Produkte ermögli- Vertriebspartner in der Schweiz, der eine mit Kinetex 5 μm Core-Shell-Säulen gleich chen es den Forschern, den Anforderungen qualitativ hochwertige Kundenbetreuung gute oder bessere Ergebnisse als mit 3 μm bezüglich besserer Trennleistung und Pro- garantiert. Säulen zu liefern, erlaubt es den Anwen- duktivität ohne grosse Investitionen gerecht dern, mehr Leistung aus ihren Standard- zu werden. Dadurch, dass Kinetex CoreShell-Säulen deutliche Verbesserungen bei HPLC-Systemen zu holen.» Brechbühler AG Kinetex 5 μm ermöglicht eine bessere Auflö- der Geschwindigkeit und der Trenneffizienz CH-8952 Schlieren sung sowie höhere Trenneffizienz und er- gegenüber vollporösen Säulen bieten, erlau- Telefon 044 732 31 31 weitert die Skalierbarkeit der Produktlinie. ben sie es den Anwendern, bessere Ergeb- www.brechbuehler.ch Mit der jetzigen Auswahl an Partikelgrössen nisse auf HPLC- und UHPLC-Systemen bei sales@brechbuehler.ch Das neue 5 μm Material bietet eine 90 % höhere durchschnittliche Trenneffizienz im Vergleich zu vollporösen Materialien gleicher Grösse und ermöglicht es, mit geringem bis keinem Methodenentwicklungsaufwand bessere Trennergebnisse auf Standard-HPLC-Systemen zu erzielen. Die Anwender können die Säulen einfach für bestehende Umkehrphasen-HPLC-Methoden mit traditionellen vollporösen Säulen einsetzen.

einschliesslich 1,3 μm, 1,7 μm und 2,6 μm ist es möglich, die gleiche Kinetex CoreShell-Methode von der UHPLC auf die HPLC und präparative HPLC zu übertragen. Für Kunden, die an präparativen Trennungen im Labormassstab interessiert sind, gibt es mit Kinetex 5 μm gepackte, präparative Phenomenex-«Axia»-Säulen. «Die Verfügbarkeit der Kinetex Core-Shell-Technologie im Axia-Format bietet den Anwendern in


58

CHEMIE PLUS 2-2013

firmenberichte

B Ü C H I L A B O R TE C H N I K A G

Verdampfen und verkapseln – innovative Lösungen von Büchi Die Büchi Labortechnik AG mit Sitz in Flawil wurde 1939 als Glasbläserei gegründet. Im Jahr 1957 revolutionierte Walter Büchi mit der Entwicklung des ersten industriell hergestellten Rotationsverdampfers den Laboralltag. Mit dem Rotationsverdampfer, oder einfach dem «Roti», wurde die Firma Büchi weltbekannt und gilt heute als innovativer und führender Anbieter von Laborgeräten und analytischen Instrumenten. Simon Diezi, Daniel Meier, Gerhard Schönenberger, Büchi Labortechnik AG

Die Geräte der Büchi Labortechnik AG werden für Forschung und Entwicklung, in der Qualitätskontrolle sowie für die Probenvorbereitung in verschiedenen Branchen, unter anderem in der Chemie-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie, eingesetzt. Büchi verfügt über höchste Kompetenz bei Entwicklung, Fertigung und Anwendung von Labor- und Industriegeräten. Dank einer eigenen Glasbläserei am Standort Flawil zählen Hightech-Glaswaren immer noch zu einer der Kernkompetenzen von Büchi.

kuumpumpe und Umlaufkühler. Diese Komplettlösung wird auf dem Gebiet lediglich von Büchi angeboten.

«Rotavapor» System für das Labor: Rotavapor R-215.

Präzisionshandwerk: Büchi verfügt am Standort Flawil über eine eigene Glasbläserei.

Das Zusammenspiel von steter Innovation und Entwicklung wie auch die Fertigung sämtlicher Produkte am Standort in Flawil ermöglichen es, Prozesse optimal zu gestalten und aufeinander abzustimmen. Der Wissensvorsprung, den Büchi dadurch gegenüber seinen Mitbewerbern erreicht, hilft die Produkte auf die wechselnden Bedingungen und Bedürfnisse im Labor anzupassen. Entscheidend dabei ist immer die Qualität der Produkte, auf welche sich Kunden seit Jahren verlassen können. Die aktuellen Systeme im Bereich der Verdampfung bieten eine unvergleichbare Kommunikation zwischen Rotationsverdampfer, Vakuumkontroller, Heizbad, Va-

Der Vakuumkontroller für die Anzeige, Steuerung und Regelung des Verdampfungsprozesses vervollständigt den Rotationsverdampfer zu einer idealen Einheit. Diese Abstimmung einzelner Parameter erlaubt dem Kunden ein Höchstmass an Automatisierung. Die integrierte und kundenseitig ausbaubare Lösungsmittelbibliothek vereinfacht den prozessgesteuerten Betrieb um ein Vielfaches. Beispielsweise werden bei der Wahl des verwendeten Lösungsmittels der Druck für eine optimale Destillation in Abhängigkeit der Badtemperatur direkt übernommen. Der Betrieb des Umlaufkühlers wird durch den Kontroller automatisch gestartet, während des Prozesses überwacht und am Ende der Destillation angehalten. Diese intelligente Vernetzung einzelner Systemkomponenten, kombiniert mit einfacher und intuitiver Bedienung, gewährleistet dem Kunden einen überzeugenden Bedienkomfort und zugleich, dank prozessunterstützter Parametrisierung, eine hohe Prozesssicherheit. Dem immer wichtiger werdenden Gedanken des energiesparenden Betriebs wird mit intelligenten Funktionen Rechnung getragen. Das Verdampfungssys-

tem fährt nach Gebrauch in eine StandbyPosition, in welcher dieses jedoch rasch und ohne grossen Aufwand vom nächsten Anwender wieder aktiviert werden kann. Weiter überzeugt der kompakte Aufbau der Komplettlösung mit kleiner Standfläche, wodurch auch der kleinste Platz im Labor optimal ausgenutzt werden kann Der Scale-up von den Laborverdampfern zu grossvolumigen Rotationsverdampfern im produktionsnahen Umfeld ist bei Büchi eine Leichtigkeit. Egal, ob 20 oder 50 Liter Volumen – die Prozessparameter der Laborverdampfer sind direkt auf Grossrotationsverdampfer übertragbar. Arbeitssicherheit ist bei den Rotationsverdampfern, auch bei den kleinvolumigen Geräten, grossgeschrieben. Einen effektiven

Grossrotationsverdampfer Rotavapor R-220 SE.


firmenberichte

Schutz bietet die transparente Schutzschicht, mit der die Glas-Teile überzogen sind. Bei Glasbruch schützt die Schutzschicht den Anwender und verhindert gleichzeitig das Austreten von Flüssigkeiten und Dämpfen. Grossrotationsverdampfer von Büchi werden zusätzlich den strengen Standards und Richtlinien des entsprechenden Umfelds, wie Arbeiten unter GMP-/GLP-Richtlinien und explosionsgeprüfte Standards, gerecht. Kundenbedürfnisse werden individuell berücksichtigt. So unterstützt Büchi die Installation und Inbetriebnahme mittels pharmaanerkannten IQ/OQ-Dokumentationen und sorgt dafür, dass der Kunde über einen korrekt arbeitenden und sicheren Grossrotationsverdampfer verfügt. Aufgrund der universalen Basis der grossvolumigen Rotationsverdampfer und der Fertigung in Flawil kann auf individuelle Anforderungen eingegangen und somit eine nahezu unendliche Breite von Anwendungen abgedeckt werden. Die Aufbereitung von Lösungsmitteln zur Wiederverwendung oder sachgemässen Entsorgung ist eine typische Anwendung von Grossrotationsverdampfern. Die schweizerische Industrie ist gemäss der aktuellen Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) im Umgang mit halogenierten Lösungsmittelabfällen angewiesen, das Vermischungsverbot zu berücksichtigen. Dies bedeutet, dass der Anwender gesetzlich verpflichtet ist, die Lösungsmittel nach ihrem Gebrauch entsprechend dem Hauptbestandteil des jeweiligen Ausgangsproduktes getrennt zu sammeln und einer Wiederverwendung zuzuführen. Damit können nicht nur erhebliche Kosten eingespart, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Aufgrund des hohen Automatisierungsgrads und der zuverlässigen Prozessführung kann eine solche Auftrennung der Lösungsmittelhauptbestandteile kontinuierlich und weitgehend vollautomatisch in den Grossrotationsverdampfern von Büchi durchgeführt werden. Im kontinuierlichen Modus kann ein Grossrotationsverdampfer in 24 Stunden gut 500 Liter Aceton verdampfen. Eine weitere innovative Technologie, in welcher Büchi seit mehr als 30 Jahren Markführer ist und bei der sowohl wässrige wie auch organische Lösungen schonend eingedampft werden, ist der Prozess der Sprühtrocknung. Im Zentrum des Interesses steht hier weniger die Verdampfung, son-

dern die durch die Verdampfung erhaltenen Partikel. Die produzierten Partikel haben je nach Instrument, Düse und Parameter eine Grösse zwischen 300 nm bis 25 μm. Durch eine geeignete Wahl der Prozessparameter sowie dem Einsatz von chemischen Hilfsstoffen/Modifier während der Sprühtrocknung können definierte Grössen und Formen von Partikeln produziert werden. Diese finden Anwendung in vielfältigster Form. Im Pharma-Medizin-Umfeld können dies Partikel eines Wirkstoffs sein, der sich anschliessend kostengünstig und einfach mittels Inhalationsspray verabreichen lässt – somit entfällt eine durch medizinisches Personal unterstütze intravenöse Injektion im Spital.

CHEMIE PLUS 2-2013

59

gibt es in der Verkapselung mittels Sprühtrocknung einen limitierenden Faktor. Die verkapselten Inhaltsstoffe zeigen lediglich eine geringe Stabilität gegenüber Wasser. Die Beständigkeit gegenüber Wasser kann jedoch mit Hilfe der Sprühkühlung erhöht werden, da die Inhalts- und Wirkstoffe dabei in einer Fettmatrix eingeschlossen werden. Durch geringe Anpassungen der Büchi Sprühtrockner können diese auch für die Sprühkühlung eingesetzt werden. Ein weiteres Gerät zur Herstellung von Kapseln, mit einer vordefinierten Grösse zwischen 150–2000 μm, wurde im letzten Jahr durch Büchi eingeführt.

Tropfenbildung an der Düse des Encapsulators B-390/B-395 Pro. Mini-Spray Dryer B-290.

Die Technologie der Sprühtrocknung ermöglicht zudem die Verkapselung von Inhalts- und Wirkstoffen, um diese vor schädlichen Umwelteinflüssen, zum Beispiel Oxidation, zu schützen. Zusätzlich kann Stabilität für eine weitere Verarbeitung erreicht werden. Neben dem Anwendungsbereich Pharmaindustrie hat sich der Prozess der Verkapselung mittels Sprühtrocknung in verschiedensten industriellen Bereichen etabliert und zu zahlreichen neuen Anwendungen geführt. So auch in der Produktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, wie z. B. der Verkapselung von Duftstoffen, Aromen und Omega-3-Fettsäuren. Trotz der breiten Anwendungsmöglichkeiten und der vielen Optimierungsparameter

Der Encapsulator B-390/B-395 Pro ist ein neuartiges System zur Verkapselung von Enzymen, Arzneistoffen, Duftstoffen, Zellen und Mikroorganismen mittels Einschluss in unterschiedlichste Polymere. Die Kapseln werden aus einem laminaren Flüssigkeitsstrom mittels Vibration erzeugt, welcher eine sphärische Form mit einer sehr engen Grössenverteilung garantiert. Mit der Einführung dieses Instruments verfügt Büchi über eine beinahe lückenlose Palette an Verkapselungsmöglichkeiten und bietet somit dem Kunden einzigartige Applikationsmöglichkeiten. Büchi Labortechnik AG CH-9230 Flawil Telefon 071 394 63 63 buchi@buchi.com www.buchi.ch


60

CHEMIE PLUS 2-2013

firmenberichte

INFRASERV HÖCHST

Chemielogistik: Trends und Chancen für produzierende Unternehmen Der zunehmende Wettbewerbsdruck, unter dem Chemieunternehmen stehen, und die Veränderungen von Märkten und Rahmenbedingungen haben zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Produktionsstandorte der Branche und die Logistik-Prozesse.

D

ie zunehmende Konsolidierung von industriellen Aktivitäten und speziell von Logistik-Einrichtungen sowie die Globalisierung von Wertschöpfungsketten international aufgestellter Unternehmen bringen es mit sich, dass sich die logistischen Abläufe verändern. In diesen Veränderungsprozessen stecken erhebliche Optimierungspotenziale, denn der Anteil der Logistik an den gesamten Produktionskosten liegt in der Chemiebranche bei durchschnittlich 10 Prozent. Unternehmen, die bei der Modifizierung ihrer Logistik-Prozesse alle Effizienzsteigerungspotenziale konsequent nutzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessern. Die Produktion in Asien oder anderen Teilen der Welt und der Transport nach Europa sind gerade bei chemischen Produkten mit besonderen Anforderungen verbunden. Unterschiedliche Sicherheitsstandards in Asien und Europa können bei der Warenannahme Probleme mit sich bringen. Nicht fachgerecht verpackte Produkte oder Sendungen mit schadhaften Verpackungen dürfen nicht ohne weiteres an den Empfänger weitergeleitet werden. Hier können im Einzelfall erhebliche Zeitverluste entstehen. Unternehmen, die mit den Produktionsprozessen auch die logistischen Abläufe global organisieren, müssen die Unterschiede bei den rechtlichen Grundlagen sowie den Sicherheitsstandards im Blick haben oder aber professionelle Dienstleister konsultieren, die über das entsprechende Know-how verfügen.

Veränderungen bei der Luftfracht Insbesondere im Luftfrachtbereich gibt es derzeit Veränderungen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen: In Deutschland müssen Versender und Logistikdienstleister bald beim Luftfahrtbundesamt als «bekannte Versender» registriert sein, damit die Luftfracht von den Airlines als «sicher» eingestuft werden kann. Die neuen Bestimmungen setzen ein umfangreiches Sicherheitskonzept voraus, zu dem die Benennung eines Sicher-

Schiene, Strasse und Wasserstrasse – der Logistikdienstleister Infraserv kombiniert sämtliche Verkehrswege.

heitsbeauftragten, die Zutrittskontrolle zu den Luftfahrtbereichen sowie umfangreiche Sicherheitsschulungen für das Personal gehören. Bislang haben kaum mehr als zehn Prozent der rund 66000 deutschen Firmen, die von den Veränderungen betroffen sind, eine entsprechende Zulassung vom Luftfahrtbundesamt erhalten beziehungsweise beantragt. Am 25. März läuft die Übergangsfrist ab, dann treten die neuen Bestimmungen in Kraft: Wer bis dahin noch nicht als bekannter Versender registriert ist, muss eine zeitaufwendige Prüfung der Luftfrachten in Kauf nehmen. Davon werden auch Unternehmen betroffen sein, die ihre Unterlagen inzwischen abgegeben haben, denn es gibt einen grossen Antragsstau – Bearbeitungszeiten von mehreren Monaten dürften keine Ausnahme sein. Auch hier gilt: Ein professioneller Dienstleister, der über die behördliche Zulassung verfügt, kann für schnelle, reibungslose und rechtssichere Abläufe sorgen.

Optimale Verkehrsanbindungen als Erfolgsfaktor So sind die Experten von Infraserv Logistics derzeit im Luftfrachtbereich recht gefragt.

Das Logistik-Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main betreibt im Industriepark Höchst, nur wenige Kilometer vom Frankfurter Flughafen entfernt, unter anderem ein modernes Hochregallager mit 70 000 Palettenlagerplätzen und verfügt über weitere grosse Lagerkapazitäten. Darüber hinaus kann Infraserv Logistics als Full-Service-Provider für Logistikdienstleistung im Chemieund Pharmabereich mit einem umfangreichen Fachwissen aufwarten, das auch die Zoll- und Auftragsabwicklung sowie Beschaffungs- und Distributionsmanagement umfasst. Die Nähe zum Flughafen, das Fachwissen in Bezug auf den Umgang mit Gefahrgütern und Gefahrstoffen sowie die Lagerkapazitäten machen Infraserv Logistics zu einem wertvollen Partner der Kunden.

Flexibilität als Vorteil: Schiene, Strasse, Wasserstrasse Wobei der Luftfrachtbereich nur einen kleinen Teil der Aktivitäten von Infraserv Logistics ausmacht. Das Unternehmen, das bundesweit an mehreren Standorten tätig ist, fungiert vor allem für die 90 Unternehmen im 4,6 Quadratkilometer grossen Industriepark Höchst als Logistik-Dienstleister für die


firmenberichte

verschiedensten Bereiche. Dabei können die Verkehrsträger Schiene, Strasse und Wasserstrasse gleichermassen genutzt werden, denn der Industriepark verfügt über einen Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn AG, der Main kann als Wasserstrasse genutzt werden, und der Standort ist ausgezeichnet an das Fernstrassennetz angebunden. Diese logistisch ausgesprochen attraktive Lage nutzt Infraserv Logistics im Interesse der Kunden, für die flexibel unterschiedliche Transportmöglichkeiten angeboten werden können. Etwa 20 Prozent der Waren kommen per Binnenschiff oder werden auf dem Wasserweg zu den Nordseehäfen gebracht. Wenn Hoch- oder Niedrigwasser Einschränkungen für den Schiffsverkehr mit sich bringen, werden Transportkapazitäten auf die Schiene oder die Strasse verlagert. Gibt es Probleme beim Bahnverkehr, können die Waren auch per Schiff oder Lkw angeliefert beziehungsweise zum Kunden gebracht werden. Diese Flexibilität, die durch eine moderne Hafenanlage mit intermodalen Umschlagsmöglichkeiten unterstützt wird, gehört zu den Standortvorteilen des Industrieparks Höchst und zu den Stärken, die Infraserv Logistics im Interesse der Kunden einbringen kann. Gerade aufgrund der Veränderungsprozesse der Chemieindustrie ist diese Vielseitigkeit von Produktionsstandorten und Logistik-Dienstleistern ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.

CHEMIE PLUS 2-2013

61

Durchlaufzeiten deutlich reduziert

ges Kerngeschäft konzentrieren. Infraserv Logistics ist an die verschiedensten IT-Systeme der Kunden angeschlossen, sodass alle Unternehmen den aktuellen Status der Warenströme nachverfolgen können und auch die Fakturierung schnell und unkompliziert möglichst ist. Seit Mitte 2012 bietet Infraserv Logistics den Kunden auch die neue Tracking- und Tracing-Plattform «LEa» (Logistics. Excellence anywhere) an. Diese webbasierte Plattform ermöglicht neben einer Information über den aktuellen Auftragsstatus auch viele Konfigurationsmöglichkeiten. In den vergangenen Jahren hatte Infraserv Logistics bereits andere technische Massnahmen umgesetzt, mit denen die Prozesse am Standort kontinuierlich optimiert und Durchlaufzeiten deutlich reduziert werden konnten. So können die Spediteure alle erforderlichen Ladepapiere über eine webbasierte Plattform vorbereiten oder an SB-Terminals im Torbereich ausdrucken; ein umfassendes Fahrzeugleitsystem sorgt für eine optimale Koordination von Ladezeiten und Verkehrsströmen am Standort. Auch diese Massnahmen tragen dazu bei, neben den Prozessen auch die Kostenstrukturen zu optimieren und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden zu stärken.

Im Industriepark Höchst praktiziert Infraserv Logistics die Form der intensiven Zusammenarbeit mit vielen der rund 90 Standortgesellschaften. Die Unternehmen, die im Industriepark etwa 22 000 Mitarbeiter beschäftigen, können sich voll auf ihr jeweili-

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Industriepark Höchst D-65926 Frankfurt am Main www.infraserv.com

Logistik ist dicht an der Produktion Ein weiterer Trend: Die Logistik rückt gerade im Chemiebereich wieder dichter an die Produktion, die Prozesse sind stärker denn je integraler Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette. Dies führt bei manchen Unternehmen zu einer Rückwärtsintegration – logistische Prozesse, die in der Vergangenheit teilweise ausgelagert wurden, werden aufgrund der Bedeutung für den gesamten Produktionsablauf wieder selbst übernommen. Doch da nach wie vor Logistik nicht zu den Kernaktivitäten von produzierenden Chemie- und Pharmafirmen gehört, ist der Aufwand beim Aufbau von Personal, Know-how und Equipment nicht unproblematisch. Manche Unternehmen gehen auch den entgegengesetzten Weg: LogistikDienstleister werden eng in die eigenen Produktionsprozesse eingebunden, angefangen von den Schnittstellen zu Lieferanten und Kunden bis hin zu den IT-Systemen. Diese Form der Zusammenarbeit setzt ein hohes Mass an Vertrauen zu dem Dienstleister voraus – ermöglicht wird aber auch der maximale Nutzen für das produzierende Unternehmen.

Vorankündigung der Fachveranstaltung

TERMINBLOCKER: MITTWOCH, 26. JUNI 2013

Themen: Entwicklung von zertifizierten Referenzmaterialien / Simultanmessung ng in der AAS / Quecksilber-Ultra-Spurenanalytik / Neue Anwendung der Element- und Isotopenanalytik // Besichtigung SIAL Buchs und Bergwerk Gonzen zen Ort: Sigma-Aldrich in Buchs SG Weitere Infos folgen in der nächsten Ausgabe von ChemiePlus oder unter www.chemieplus.ch.

USERDAY


62

CHEMIE PLUS 2-2013

firmenberichte/produkte

S W I S S C L E A N R O O M E X P E R I E N C E , 6 . N O VE M B E R I N M U T TE N Z

Die regionale Fachmesse für Reinraum-Technologie Für viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Schweiz ist moderne Reinraum-Technologie ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor. Kompetente Fachunternehmen bieten innovative, kundenspezifische Cleanroom-Lösungen für den Einsatz unter anderem in Pharma, Elektronik und Medizinaltechnik an. Erstmals ermöglicht die neue Swiss Cleanroom Experience Anbietern und Anwendern von Reinraumtechnik den Informationsaustausch im Rahmen einer regionalen Fachmesse. Die neue Reinraum-Messe wird zum ersten Mal am Mittwoch, 6. November 2013, in Muttenz stattfinden. Renommierte Fachunternehmen werden an der Swiss Cleanroom Experience ein breites Spektrum zukunftsweisender Technologien und Dienstleistungen rund um das Themenfeld Reinraum präsentieren. Der Besucher erhält ErsteHand-Informationen zu innovativen Lösungen u. a. in den Bereichen Reinraumdesign, Qualifizierung, Monitoring, Lüftungs- und Filtertechnik, Personenschutz/Dekontami-

nation und Reinraumreinigung. Im «Knowlege-Room» beleuchten zudem namhafte Referenten in kompakten Vorträgen die neusten Trends in diesem vielseitigen, hochspannenden Wissensgebiet. Selbstverständlich stehen die Referenten auch ausserhalb des Knowledge-Room für anregende Fachgespäche zur Verfügung. Der regionale Charakter der Swiss Cleanroom Experience ermöglicht den direkten, persönlichen Informationsaustausch in übersichtlicher Umgebung. Der Veranstal-

An der Swiss Cleanroom Experience wird sich alles um das Thema Reinraum drehen.

tungsort, das Hotel und Kongresszentrum Mittenza, bietet den idealen Rahmen für neue Kontakte und «Networking» in angenehmer Atmosphäre. Sämtliche Infos zur Swiss Cleanroom Experience unter: www.swisscleanroomconcept.ch Swiss Cleanroom Concept GmbH CH-4312 Magden info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

Neue Injektoren für die Flüssigchromatographie: X-Type-Spritzen von Hamilton Der einfachste Zugang zur Welt der Normen: das KMU-Portal auf snv.ch Normen machen das Leben sicherer und bequemer. Normen erleichtern die internationale Zusammenarbeit. Normen verschaffen entscheidende Wettbewerbsvorteile. Normen ebnen den Weg zum weltweiten Erfolg.

EN SIE BESUCH AL U-PORT DAS KM H .C V AUF SN

Das KMU-Portal ist die zentrale Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen bei Fragen rund um die Normung. Hier erhalten KMU tatkräftigen Support und profitieren vom Know-how und der Erfahrung der SNV Schweizerische Normen-Vereinigung, der Dachorganisation für Normung in der Schweiz.

SNV Schweizerische Normen-Vereinigung Bürglistrasse 29 · CH-8400 Winterthur · +41 (0)52 224 54 54 · info@snv.ch

> Mit den X-Type Spritzen von Hamilton steht eine neue Generation hochleistungsfähiger Injektoren für die Flüssigchromatographie (LC) zur Verfügung. Speziell im Bereich der Hochdurchsatz-Flüssigchromatographie werden langlebige und hochgradig leistungsfähige Injektionsspritzen benötigt: Chemische Inertheit ist eine Grundvoraussetzung. Angesichts der extrem geringen Messmengen müssen zudem möglichst minimale Verschleppungen von Probensubstanzen sowie geringe Adsorptionseffekte gewährleistet sein. Die von Hamilton in Zusammenarbeit mit CTC Analytics entwickelten X-Type-Spritzen werden diesen Anforderungen vollumfänglich gerecht. Auch bei Prozessen mit hohem Durchsatz zeichnen sich die chemisch inerten Spritzen durch eine lange Lebensdauer aus. Um die Verschleppung von Probensubstanzen zu minimieren und Adsorptionen weitestgehend zu vermeiden, sind die Innenflächen der Glaskolben durch eine spezielle anorganische Beschichtung geglättet. Die Nadel ist ebenfalls innen und aussen beschichtet, sodass die Probenladungen nicht mit Metall in Berührung kommen. Adsorptionen an Metalloberflächen sind dadurch ausgeschlossen. Das Ziel, Verschleppungen zu minimieren, ist auch bei der Gesamtkonstruktion der Spritzen bestimmend: Nadel und Glaskolben sind direkt miteinander verbunden. Die neue Spritzengeneration eignet sich für die Analyse von kritischen Proben wie z. B. Proteinen, Peptiden, Phosphorlipiden und kleineren Aminosäuren. X-Type-Spritzen sind speziell für den Einsatz in Verbindung mit den PAL-Autosampler-Systemen von CTC konzipiert und in Volumengrössen von 25 und 100 Mikroliter erhältlich. Hamilton Bonaduz AG CH-7402 Bonaduz Telefon 081 660 60 60 contact@hamilton.ch, www.hamiltoncompany.com


produkte

CHEMIE PLUS 2-2013

63

UV-LED-Leuchten von Helling – für sichere Prüfergebnisse

Huber präsentiert den neuen Bier-Forciertest-Thermostat BFT5

> Die Geschichte der Helling UV-LEDLeuchten begann vor mehr als acht Jahren, als der Einsatz von UV-LEDs zur Anregung von Fluoreszenzmitteln bei der Rissprüfung die Entstehung einer neuen Generation von UV-Leuchten gekennzeichnet hat. Heute umfasst das HellingLieferprogramm eine ganze Palette von UV-LED-Leuchten – von kleinen Taschenlampen und Endoskopen über Laborleuchten bis auf meterlange Flächenleuchten. Die besonderen Vorteile dieser mit leistungsstarken LEDs bestückten UV-Leuchten liegen in ihrem geringen Energiebedarf (Energieeinsparung bis zu 60 % im Vergleich zu herkömmlichen Metallhalogen-Dampflampen), der nahezu unbegrenzten Lebensdauer und der geringen Verlustwärmeentwicklung. Zudem sorgt ein breiterer Strahlungswinkel bei gleicher Intensität für mehr Arbeitskomfort. Die Leuchten brauchen keine Aufwärmzeit. Ein weiteres Merkmal ist das schmalbandige Emissionsspektrum der UV-Strahlung im UV-A-Bereich (365 nm) mit einer Halbwertsbreite von 8,5 nm. Letzteres trägt dazu bei, dass höchstmöglicher Kontrast zwischen einer Rissanzeige und dem Hintergrund erreicht wird. Infolge des eng begrenzten Emissionsspektrums der UV-LEDs sind keine Strahlungsanteile, die an den sichtbaren Bereich (ab 400 nm) angrenzen oder in diesen hineinragen, mehr vorhanden. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber den bisher verwendeten Metallhalogen-Dampflampen, da die Strahlungsanteile im sichtbaren Bereich zu unerwünschten Aufhellungen und Reflexionen, insbesondere bei der Prüfung metallisch blanker, gekrümmter Prüfgegenstände führen. Neben den UV-LEDs für die Fluoreszenzanregung sind viele Modelle zusätzlich mit Weisslichtbeleuchtung ausgestattet.

> Huber Kältemaschinenbau bietet einen neuen, innovativen Wärme-Kälte-Thermostat, speziell entwickelt für den präzisen Bier-Forciertest. Die präzise Vorhersage des Zeitraums bis zum Auftreten einer Trübung im Bier ist für Brauereien von essentieller Bedeutung. Eine Trübung entspricht nicht der Kundenerwartung und begrenzt die Haltbarkeit des Produktes. Huber bietet mit dem neuen BFT5 eine einfache Lösung: Der neue Bier-Forciertest-Thermostat BFT5 ermöglicht eine exakte Bestimmung der Haltbarkeit von Bieren. Der speziell für den Bier-Forciertest entwickelte Wärme- und Kältethermostat gestattet einen Temperaturwechsel zwischen 0 °C und 40 °C sowie 0 °C und 60 °C in der Taktzeit von 24 Stunden. Der BFT5 verfügt über zwei vordefinierte Temperierprogramme zur einfachen Durchführung von Forciertests. Der Programmgeber für automatische Temperaturzyklen sorgt für eine hochgenaue und zuverlässige Temperaturführung, die eine künstliche Alterung des Bieres bewirkt und damit genaue Aussagen über die Haltbarkeit möglich macht. Ausgestattet mit dem Multitouch-Regler Pilot ONE bietet der BFT eine komfortable Menüführung in elf Sprachen. Die Bedieneinheit verfügt über ein brillantes 5,7"-Farbdisplay, über das Einstellungen einfach und schnell vorgenommen werden können. Integrierte USB- und Ethernetanschlüsse ermöglichen Verbindungen zu einem PC oder Netzwerk, z. B. für Fernsteuerung und Datenaufzeichnung. Der BFT5 bietet Platz für eine Euro-Kiste. Das Gehäuse und alle mit der Flüssigkeit in Berührung kommenden Teile sind aus hochwertigem Edelstahl.

Helling GmbH D-25436 Heidgraben Telefon +49 (0)4122 922 0 info@hellinggmbh.de; www.hellinggmbh.de

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 960 30 info@huber-online.com, www.huber-online.com

Vialis AG and iFactory Announce Partnership to Deliver Real-Time Scheduling to Laboratories > Vialis AG, the leading system integrator of laboratory data management systems for chemical and pharmaceutical industries in Central Europe has announced a strategic partnership with iFactory Inc. to deliver real-time scheduling ability to the life sciences laboratory environment. iFactory’s real-time scheduling complements Vialis’ expertise in life sciences process optimization and further strengthens their paperless lab concept integrating modular solutions in a single workflow. iFactory has adapted its patented manufacturing scheduling algorithm to offer intelligent, real-time scheduling to the laboratory environment delivering increased instrument load, resource productivity and on-time release. iLAB’s ground-breaking functionality is possible because it is not tied to a set of predefined rules; instead it analytically explores a large solution space, compares possible schedules and automatically selects the best schedule based on the optimization criteria. iLAB’s innovative technology empower managers with better control of lab operations and the ability to realize previously unattainable productivity. The scheduler enables lab managers to proactively explore „what-if“ scenarios to assist in strategic decision making and resource planning. iLAB is also able to generate and send up-to-date duty roster to workstations, tablets and handhelds. Vialis AG CH-4410 Liestal phone 061 813 01 78 info@vialis.ch; www.vialis.ch

multi N/C – TOC-Analytik mit Self Check System > Maximale Betriebssicherheit bei minimalem Bedienaufwand und perfekte Messergebnisse im unbeaufsichtigten 24-Stunden-Betrieb: Das bietet Ihnen nur die multi N/C-Serie mit ihrem vollständig integrierten Self Check System (SCS). Das SCS kontrolliert permanent selbstständig alle für die Gerätesicherheit wichtigen Parameter. Die intelligente Kombination von Hardwarekomponenten und Softwarefunktionen sorgt für den störungsfreien Betrieb des Analysensystems: Gasflüsse, Temperaturen, Drücke, Systemdichte, Detektorstatus, Stabilität von Basislinien oder Wartungsintervalle werden ständig überprüft. Integrierte Temperatur- und Drucksensoren überwachen die Messgastrocknung und -reinigung. Bei Überschreitung von Toleranzgrenzen schaltet das SCS den Analysator ab, um hochwertige Systemkomponenten zu schützen. Und die automatische Leck-Kontrolle verhindert streuende Messwerte oder Minderbefunde bei Gaslecks oder Flussschwankungen. Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0) 3641 77-70 info@analytik-jena.de www.analytik-jena.de


64

CHEMIE PLUS 2-2013

produkte

Thermoplastische Kunststoffe > Durch ihre herausragenden Eigenschaften wie Formbarkeit, Härte, Bruchfestigkeit, Temperaturbeständigkeit, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit sind thermoplastische Kunststoffe vielseitig einsetzbar. Wir bieten Ihnen ein breites Spektrum an thermoplastischen Halbzeugen aus Vollstäben, Rohren, Sechskantstäben und Platten. Eine grosse Werkstoffvielfalt ist lieferbar: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

PVC PP PE PTFE PMMA ABS PA POM PET PVDF ECTFE PSU PPS PEEK

Polyvinylchlorid Polypropylen Polyethylen Polytetrafluorethylen Polymethylmethacrylat Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer Polyamide Polyoxymethylen Polyethylenterephthalat Polyvinylidenfluorid Ethylen-Chlortrifluorethylen Polysulfone Polyphenylensulfid Polyetheretherketon

Kubo Tech AG CH-8307 Effretikon Telefon 052 354 18 92 verkauf2@kubo.ch; www.kubo.ch

Neuer Temperiertechnik-Katalog 2013/2014

GEMÜ-Systemlösungen aus Edelstahl – individuelle, integrierte Mehrwege-Ventilsysteme > Gemü fertigt seit 20 Jahren innovative sterile Mehrwegeventilblöcke aus Edelstahl für die Pharmaindustrie und Biotechnologie. Die Komplexität und die Erfüllung der Endkundenanforderungen durch den modernen Anlagenbau wären ohne diese sich ständig weiterentwickelnde Mehrwegeventilblock-Technik nicht realisierbar. Sie hat grosses innovatives Potenzial, und Gemü ist nicht nur in der Lage, kreative Lösungen zu konstruieren, sondern beherrscht auch die Fertigung dieser komplexen Bauteile auf modernsten CNC-Bearbeitungszentren. Im kundenindividuellen Blockdesign integriert Gemü verschiedenste Funktionen: Mischen, Teilen, Leiten, Entleeren, Zuführen oder Reinigen! Möglich sind auch Doppelabsperrungen, Querverbindungen, Sicherheitsfunktionen und Regelfunktionen sowie die Integration von Sensoren, Filtern oder Rückschlagventilen. Sogar Behälter-, Prozessbecken- und Anlagegehäusewandungen sowie Befestigungspunkte lassen sich integrieren. Diesen einzelnen Funktionen werden anwendungsspezifische Aufgaben zugewiesen – wie Medien verteilen, Probenahmen, Sterildampf oder Anschluss von Reinigungsmedien. Oder sie stellen verfahrenstechnische Lösungen sicher wie einen Mindestdurchfluss oder eine Block-and-Bleed-Sicherheitsfunktion. Komplizierte Verrohrungen mit Ventilen, Fittings, Sensoren usw. werden durch Blocklösungen stark vereinfacht. Kundennutzen: ■ Multifunktionale Einheit ■ Integration unterschiedlicher Sensorik- u. Instrumentierungskomponenten ■ Erhöhte Anlagensicherheit, u. a. durch weniger Verrohrung und Verbindungselemente ■ Platz- und ressourcenschonender als konventionelle Lösungen ■ Kompetente Beratungsleistung durch unsere Verfahrenstechniker.

> Der neue Temperiertechnik-Katalog der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH mit zahlreichen technischen Neuheiten ist ab sofort in acht Sprachen verfügbar. Auf 136 Seiten präsentiert Huber innovative und hochgenaue Temperierprodukte, darunter dynamische Temperiersysteme, Umwälzkühler und klassische Bad-/Umwälzthermostate. Die Produkte eignen sich für Anwendungen in Forschung, Technikum und Produktion bei Temperaturen von –120 °C bis +425 °C. Der Katalog zeigt die neuesten Technologien, unter anderem auch den neuen MultitouchRegler Pilot ONE. Der neue Regler überzeugt mit modernster Regelungstechnik, einer Smartphone-ähnlichen Touchscreenbedienung sowie USB- und LAN-Anschlüssen. Mit der Einführung des Pilot ONE wird das gesamte Huber-Geräteprogramm modernisiert und mit zusätzlichen Funktionen aufgewertet. Neu im Programm sind zudem zwei luftgekühlte Unistate 510 und 610 sowie der preisgünstige Bier-Forciertest-Thermostat BFT-5. Der Katalog bietet darüber hinaus umfangreiche Informationen zu Serviceleistungen wie Wartungsverträgen, Zertifikaten und IQ/OQ-Dokumentation. Ebenfalls im Katalog enthalten sind diverse Fallstudien von Unistaten und Kältethermostaten in Verbindung mit verschiedenen Reaktorsystemen. Der neue Katalog ist direkt als PDFDownload auf www.huber-online.com erhältlich oder kann kostenlos angefordert werden.

Gemü Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG D-74653 Ingelfingen Telefon +49 (0)7940 1230 info@gemue.de; www.gemu-group.com

Peter Huber D-77656 Offenburg Telefon +49 781 960 30 info@huber-online.com; www.huber-online.com

Paliwoda AG CH-8703 Erlenbach Telefon 044 910 50 05 info@paliwoda.ch; www.paliwoda.ch

Kompaktes Iris-Manschettenventil mit Antrieb > Das für Schüttgüter aller Art geeignete Mucon Ventil Typ AD gibt es jetzt auch mit Motorantrieb (Typ ADP). Dabei werden keine Pneumatik-Zylinder und keine Kabelzüge oder Umlenkungen benötigt. Erhältlich sind zurzeit die Nennweiten DN 150, DN 200 und DN 300. Das ADP-Ventil wird mit Luftmotor oder Elektromotor ausgerüstet. Eigensichere Versionen sind auf Anfrage erhältlich. Das Ventil ist luftund spritzwassergeschützt abgedichtet. Der Elektromotor hat die Schutzart IP-55. Durch das flache kompakte Design und die robuste Konstruktion kann das Ventil für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, auch in rauen Betriebsumgebungen. Die Flanschmasse ist identisch mit dem seit Langem auf dem Markt erhältlichen handbetätigten Ventiltyp AD. Die Öffnungs- bzw. Schliesszeit des ADP-Ventils beträgt weniger als eine Sekunde. Verschiedene Manschettenqualitäten sind erhältlich, zum Beispiel Nylon, Polyurethan, Teflon, weisser Gummi und andere.


SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

Präsident Patrick Merkofer Breiten 5, CH-5082 Kaisten Mobile 079 688 08 91 praesident@cp-technologe.ch Mitglied beim SCV Formular auf www.cp-technologe.ch oder Mail an info@cp-technologe.ch Infostelle SCV Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband Postfach 509, CH-4005 Basel Mobile 079 688 08 91 info@cp-technologe.ch PC 40-18140-5 Alle Adressen Zentralvorstand www.cp-technologe.ch

Höhere Fachprüfung Chemietechnologe www.hfpc.ch Siegfried AG., Daniel Müller Untere Brühlstrasse 4 4800 Zofingen Telefon 062 746 19 77 weiterbildung@cp-technologe.ch Nächste Termine GV der Sektion Fricktal Die GV findet statt am: Fr, 22. Februar 2013, 19.00 Uhr Bikestübli des Sportclub DSM Sisseln, beim Fricktaler Hof Nähere Angaben und Anmeldetalon Seite 69 in dieser Ausgabe Kraftwerkführung – Flusskraftwerk Augst BL Wasserkraft ist die wichtigste erneuerbare Energie, sowohl in der Schweiz wie auch weltweit.

Z E N T R A L V O R S TA N D

Nähere Infos unter: www.energiezukunftschweiz.ch/ linie-e/Fuehrungen/Kanton_BS_ BL/Flusskraftwerk/index.php Datum: Freitag, 8. 3. 2013 Treffpunkt: Kraftwerkstrasse 6 4302 Augst BL Beginn: 16 Uhr Dauer: ca. 90 Min Kosten: Frei Anmelden bis: 28. Februar 2013 Anmeldungen wie üblich an Andreas Schläpfer Riehenring 189 4058 Basel Tel. 061 534 22 38 GSM 078 697 70 71 andreas.schlaepfer@asfinance.ch

Alle Termine www.cp-technologe.ch

Z E N T R A L V O R S TA N D

Höhere Beiträge an Berufs-und Fachprüfungen

Chemikalienverordnung

Die eidgenössischen Prüfungen sind ein bedeutendes Instrument zur Höherqualifizierung von Berufsleuten. Es gibt 240 eidgenössisch anerkannte Berufsund 170 höhere Fachprüfungen, wie z. B. die «Höhere Fachprüfung Chemietechnologe» des SCV. Jährlich werden rund 16 000 Abschlüsse abgelegt. Die eidgenössischen Prüfungen sind ausgesprochen praxisbezogen. Berufserfahrung ist eine wichtige Voraussetzung für das Bestehen und wird durch die Prüfungen validiert. Trägerschaft der Prüfungen sind die Organisationen der Arbeitswelt. Finanziell beruhen die eidgenössischen Prüfungen zu grossen Teilen auf der Beteiligung der Wirtschaft und der Absolventinnen und Absolventen. In letzter Zeit wurde der Ruf nach einer Stärkung der höheren Berufsbildung laut. Hinzu kommt die zunehmende Professionalisierung des Bildungswesens, die zu steigenden Ansprüchen an die eidgenössischen Prüfungen führt. Der Bund will die eidgenössischen Prüfungen als wirkungsvolles Instrument der Arbeitsmarkt-orientierten Zusatzqualifizierung von Berufsleuten auch für die Zukunft sichern. Er erhöht dazu die Beiträge an die Kosten der Prüfungen von derzeit 25 auf 60 Prozent. Quelle: News.admin.ch

Um ein hohes Schutzniveau der Gesundheit und der Umwelt sicherzustellen und technische Handelshemmnisse zu vermeiden, hat der Bundesrat die Chemikalienverordnung (ChemV) und die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) an die Entwicklung der europäischen Gesetzgebung angeglichen. Die revidierten Verordnungen traten am 1. Dezember 2012 in Kraft. Dank einer harmonisierten Kennzeichnung werden die Chemikalien ohne Handelshemmnisse zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) zirkulieren können. Zudem müssen Stoffe, die in der EU als «besonders besorgniserregend» eingestuft sind, in der Schweiz die gleichen Anforderungen erfüllen. Quelle: News.admin.ch

65


66

SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Jahresrückblick 2012 der Sektion Nordwestschweiz An alle Chemikanten, CP-Technologen EFZ, Chemietechnologen HFP und alle an der Förderung und Nutzung des Verbandes interessierten Mitglieder.

I

m vergangenen Jahr 2012 hat der Vorstand der Sektion Nordwestschweiz die gesetzten Ziele weiter erfolgreich vorangetrieben. Konkret gemeint ist im Verwaltungsbereich die aufwendige Arbeit für eine Optimierung der Mitgliederund Adressverwaltung zusammen mit dem SCV-Zentralvorstandsgremium. Die Kassenverwaltung ist den neuen Bedürfnissen angepasst und die Verbuchung mit dem Zentralvorstand kann einfacher und transparenter gestaltet werden. Dies wird dank der neuen Statuten nun auch ermöglicht. Erwartet wird, dass sich im kommenden Jahr die Erfolge einstellen werden. Wenn alles klappt, und da sind wir zuversichtlich, werden die ressourcenbindenden Herausforderungen der letzten Jahre Geschichte sein. Nebst diesen ambitionierten Bestrebungen sind die Routineaufgaben nicht vernachlässigt worden, so dass erfreulicherweise auch allen Verpflichtungen nachgekommen werden konnte. Nicht selbstverständlich in Anbetracht dessen, dass die Arbeit durch ehrenamtlich tätige Personen ausgeführt wird. Dies ist sicherlich auch für alle Mitglieder ein Hinweis dafür, dass die moderaten Verbandsbeiträge effizient genutzt werden. Die Effizienz ist auch in den zahlreichen Anlässen zum Ausdruck gekommen, die der Vorstand im vergangenen Jahr für die Mitglieder organisiert hat. Wir sind überzeugt, dass der Umfang der geleisteten Arbeit von den Mitgliedern richtig eingeschätzt wird und der Vorstand mit seinen Leistungen überzeugt hat. Aus Platzgründen sei hier lediglich eine lose Auswahl der durchgeführten Anlässe erwähnt: Anlass Tele Basel Im Februar eröffnete der Besuch bei Tele Basel eine ganze Reihe von Angeboten, die der Vorstand für die Mitgliedern des SCV organisiert hat. Obwohl das Arbeitsgebiet der Kommunikation den Chemieberufen nicht branchenverwandt ist, hat der Anlass genug Interesse geweckt. Nach der Führung durch das Unternehmen rundete ein gemeinsamer Hock im gemütlichen Restaurant «Zum

braunen Mutz» Abend ab.

einen

gelungenen

Besichtigung von «Endress + Hauser» Am 12. Oktober durfte eine Gruppe von Interessierten in Reinach unter fachkundiger Führung eine lehr- und aufschlussreiche Führung durch die Firma erleben. Verschiedene Anwendungsgebiete der hergestellten Instrumente der Firma, mit deren Messprinzipien und Messverfahren wurden in der Theorie vorgestellt und anschliessend in der Fertigung gezeigt. Besichtigung «Pro Rheno» und «Weinseminar» Zum Zeitpunkt der Redaktion standen diese beiden Events noch aus. An dieser Stelle verweisen wir einmal mehr und gerne auf die Homepage des SCV. Wie

immer sind sowohl die Angebote als auch die Erlebnisberichte dort zu finden und nachzulesen. Viel Spass dabei! Jahresbilanz und Aussichten für 2013 Mit den drei Schwergewichten Tagesgeschäft, Neuerungen und Anlässe sind wir an die Kapazitätsgrenzen im Vorstand angelangt. Für das Jahr 2013 ist unser Ziel, dieses Leistungsniveau zu halten. Wir werden versuchen, eine für die Mitglieder gute Mischung der Themen und Inhalte zusammenzustellen. Resultate aus unseren Anstrengungen, der Zeit ein klein wenig voraus zu sein. Unsere Empfehlung: Regelmässig die Homepage des SCV besuchen und über Aktualitäten informiert sein! Für die Sektion Nordwestschweiz Der Sektionsvorstand

Kontaktadressen Sektion Nordwestschweiz Funktion

Privatadresse

Geschäftsadresse

Organisator

Raymond Zufferey Oberer Lebernweg 8 4208 Nunningen raymond.zufferey@gmx.ch

Kassier/ Mutationen

Peter Tallowitz Mattstückweg 3 4153 Reinach

Aktuar

André Heggli Kummelenstrasse 12 4104 Oberwil

Anlässe/ Beisitzer

Martino Villani Krummenrainweg 3 4153 Reinach Tel. 061 711 51 18

Anlässe/ Beisitzer

Felice Bertolami Chrischonastrasse 22 4132 Muttenz Tel. 061 461 80 17 felice.bertolami@gmx.ch Andreas Schläpfer Riehenring 189 4058 Basel andreasschläpfer@hotmail.ch

Weleda AG Dychweg 14 4144 Arlesheim Tel. 061 705 23 24 E-Mail: rzufferey@weleda.ch Ovivo Water Hauptstrasse 194 4147 Aesch Tel. 061 755 82 18 peter.tallowitz@ovivowater.com Novartis AG WSH-2063.4.56 4133 Schweizerhalle Tel. 061 696 50 98 E-Mail: andreas.heggli@novartis.com Novartis AG WSH-2060 West 4133 Schweizerhalle Tel. 061 696 21 60 martino.villani@novartis.com Novartis AG WHS-2084 4133 Schweizerhalle Tel. 061 696 53 09

Anlässe/ Beisitzer


SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

S E K T I O N F R I C K TA L

It´s a summer day ... Am Samstag, den 20. Oktober 2012, durften wir Mitglieder des SCV, Sektion Fricktal, bei stark sommerlichen Temperaturen die Geheimnisse des Novartis Campus-Geländes in Basel in Augenschein nehmen.

V

orgängig mussten wir erkennungstechnische Erfassungen über uns ergehen lassen. Kurz, ohne vorgängige Anmeldung sowie Personalausweis oder ID Card, hätten wir das Gelände nicht betreten dürfen. Wir waren zwölf Personen, und es wurde uns eine Hostess zugeteilt, welche für die Belange, Fragen und Erklärungen zuständig war. In den 3,5 Stunden, während der wir uns auf den alten Ciba/Sandoz-Produktionsgeländen aufhielten, erfuhren wir alles, was man sich unter dem Novartis Campus-Projekt vorzustellen hat: Ciba-Geigy und Sandoz fusionierten 1996 zu Novartis. Das St. Johann Areal wurde zum neuen Hauptsitz des Unternehmens. 2001 beschloss die Geschäftsführung, diesen Industriestandort in ein zukunftsweisendes Forschungsgelände umzuwandeln. 2014 soll die erste Bauetappe abgeschlossen sein. Ein langfristiger Masterplan wurde in Zusammenarbeit mit Vittorio Magnago Lampugnani, einem Städteplaner, Architekten und Professor für Geschichte an der ETH Zürich, erstellt. Der Zeithorizont des Masterplans reicht bis 2030. Er berücksichtigt das Gelände zur Grenze nach Frankreich, den Rhein und die Grundausrichtung der ehemaligen Produktionsgebäude einschliesslich der Gebäudetiefe. Erstaunt hörten wir, dass Novartis zur Erfüllung dieses Masterplans eine Hauptstrasse von der Stadt Basel und ein ganz kleines bisschen von Frankreich käuflich erworben hatte. Gut, bei dem Gelände

von Frankreich handelte es sich um eine Zollanlage, die durch Novartis an anderer, für sie zweckmässiger Stelle zu ihren Kosten wieder neu errichtet wurde. Und die Hauptstrasse verlief sowieso mitten durch das Firmenareal. – Was nicht alles möglich ist! Der Novartis Campus soll einmal 13 000 Menschen Arbeit und Zukunft bieten. Auf dem Areal des St. Johann Hafens soll nach Plänen von Novartis und der Stadt Basel ein firmeneigener Park und am Rheinufer entlang nach Frankreich öffentliche Parkanlagen und ein Radweg entstehen. Soweit die Pläne, die wir ganz entspannt in der Empfangshalle ansehen durften. Die Empfangshalle Da Mitarbeiter aus der ganzen Welt erwartet werden, hat jedes Land seine eigene Empfangslonge. Im mexikanischen, fernöstlichen, arabischen, europäischen und amerikanischen Stil eingerichtet, fühlt sich so jeder Weltbürger sofort zu Hause. Zu beginn der Führung dachte ich noch: Gut, Industriegebäude, was will man da ansehen? Quadratische Gebäude, funktionell eingerichtete Büros und Laboratorien. Das kennt man als Chemiearbeiter doch alles. Denkste! Das Konzept Novartis Campus bedeutet: «Neue Wege beschreiten, moderne Architektur, Arbeitsplätze, die das Wort

‹Platz› anders ausrichten. Die Arbeit soll zu einem Erlebnis werden und das Ergebnis der Forschung dadurch automatisch als Nebenprodukt anfallen.» Zu den «Arbeitsräumen» gehören auch Parks, ein exklusiver Koi-Teich, diverse Cafés und Restaurants. Denn neue Ideen sollen, so die Aussage von Novartis, oft ungeplant und aufgrund überraschender Anregung entstehen. So möchte ich als Besucher jenes Ortes und als Verfasser dieses Textes den Leser dazu anregen, sich selbst einmal vor Ort ein Bild dieses neuen Forschungsansatzes zu machen. Natürlich mussten wir unsere Eindrücke und Erlebnisse im Anschluss an diesen Besuch mit Freunden teilen. Diesmal besuchten wir die Schnegge Straussen Wirtschaft in Tüllingen.

Als Inspirationsquelle für virtuelle Besuche oder zum Bilder betrachten des Geländes: www.novartis.ch (Bilder dürfen auf dem Gelände keine gemacht werden). Campus-Besichtigungen sind nur unter Basel Tourismus möglich und kostenpflichtig. Ort der gesellschaftlichen Inspiration: «Wiischänk zuem Dülliger Schnägg» www.schnaeggestraussi.de Daniel Giebson

67


68

SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Hightech bei Endress + Hauser Am 12. Oktober trafen sich elf interessierte Chemie- und Pharmatechnologen und Chemikanten der Sektion SCV Nordwestschweiz am Empfang der Firma Endress + Hauser Flowtec in Reinach zu einem Weiterbildungsnachmittag.

Technik sichtbar gemacht: Masse-Durchfluss-Messgerät von E&H.

S

ehr zur Freude des Organisators waren auch Lehrlinge und junge Berufsleute unter den Interessierten. Nach dem Aushändigen des BesucherBadges wurden wir von Frau Meier und den Herren Leng und Aquilano (gelernter Chemikant) in Empfang genommen. Im Auditorium gab uns Frau Meier eine Einführung in die Firmengeschichte und Philosophie von E + H. Die Firmengründung erfolgte im Jahr 1977 mit neun Mitarbeitern in Reinach. Heute werden weltweit mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt, und es wird weiterhin in Frankreich und Brasilien expandiert. Im Anschluss wurde eine Selektion der angewendeten Messverfahren von Endress + Hauser durch Herrn Leng vorgestellt: Vortex (Wirbelzähler), Thermische-Massenmessung, Coriolis, Ultraschall-Durchflussmessung und Magnetischinduktive Durchflussmessung (MID) gehören zur breiten Produktpalette des Unternehmens. Hauptschwerpunkte waren die physikalischen Messprinzipien, Einsatzgebiete, Einbaubedingungen und eventuell auftretende Probleme. Wir stellten viele Fragen, die uns äusserst kompetent beantwortet wurden. Sehr interessant war die anschliessende Produktionsbesichtigung mit Frau Meier, die uns Einblicke in die Produktion der Elektronikteile bis zur Endfertigung der

Da steckt Qualität drin: Messgerät von E&H.

Messgeräte gab. Wie schon im Einführungsteil wurden Fragen über Fragen gestellt, die uns erneut mit viel fachlicher Kompetenz beantwortet wurden. Die Endfertigung, welche kundenspezifische Anforderungen und Wünsche sowie die Kalibrierung jedes einzelnen Gerätes umfasst, wurde uns ebenfalls präsentiert. Dabei erhielten wir den Eindruck eines durch und durch organisierten Unternehmens, das nicht nur Spitzentechnologie verkauft, sondern auch Spitze bei den Herstellungsprozessen ist. Der ganze Ausbildungsnachmittag dauerte sehr kurzweilige und lehrreiche 4,5

Zufriedene Gesichter nach dem Rundgang.

Stunden. Jeder Teilnehmer erhielt zudem Unterlagen in elektronischer Form und ein Schweizer Taschenmesser geschenkt. Ein herzliches Dankeschön an die Firma Endress + Hauser, die uns diese Besichtigung ermöglicht hat. Ein grosses Dankeschön ausserdem an Frau Meier, Herr Leng und Aquilano für die Durchführung und an Frau Schönfeld für die Vorarbeit zu diesem Event. Martino Villani, Sektion Nordwestschweiz


SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

Z E N T R A L V O R S TA N D

Überarbeitung Bildungsverordnung des CPT Und weiter geht es mit unserer neuen BiVo … Am Freitag, 30. November 2012, traf sich die Kommission für Berufsentwicklung und Qualität (SKBQ) ein weiteres Mal bei der Aprentas in Basel zu einer Sitzung.

Z

um ersten Mal nahm an dieser Sitzung der SKBQ Frédéric Falcotet als Vertreter der Romandie teil. Er übersetzte den Bildungsplan ins Französische. Am Morgen wurde der von Monika Zaugg und Reto Frankhauser verfasste Entwurf zur Verordnung besprochen. Dabei wurden die noch zu klärenden Punkte diskutiert und verabschiedet. Die grösseren Brocken wie die Lektionentafel, Gewichtung der Handlungskompetenzbereiche im Qualifikationsverfahren und die Inhalte der überbetrieblichen Kurse wurden am Nachmittag bearbeitet. Jetzt kann die neue BiVo bwz. der Bildungsplan in die sogenannte interne Vernehmlassung gehen. Dazu werden drei Anlässe durchgeführt: ■ Für den Prüfungskreis Aargau/ Mittelland/Ostschweiz ist dies der 15. Januar 2013, 16.30 Uhr, an der Berufsschule Aarau. ■ Für den Prüfungskreis Wallis (inkl. Romandie) ist dies der

10. Januar 2013, 17.00 Uhr, an der Berufsfachschule Visp. Die Vernehmlassung in der Region Basel erfolgt an der AGS und bei der aprentas.

Am Ende des Tages mussten wir Ursula Balmer vom EHB verabschieden, weil sie sich beruflich neu orientiert. Ihre Funktion im Projekt wird Anna Scheidiger Erwin Venetz übernehmen.

S E K T I O N F R I C K TA L

Generalversammlung der Sektion Fricktal Geschätzte Berufskollegen Wie immer bildet die Generalversammlung den Abschluss des Geschäftsjahres unserer Sektion. Die Versammlung soll als gemütlicher, geselliger Anlass genutzt werden. Der Vorstand lädt euch hierfür recht herzlich ein. Bitte reserviert euch den folgenden Termin. Die GV findet statt: 22. Februar 2013 um 19.00 Uhr im Bikestübli des Sportclubs DSM Sisseln beim Fricktaler Hof

Anmeldetalon Name, Vorname Strasse PLZ, Ort E-Mail Anz. Personen

Anträge müssen schriftlich und begründet bis zum 8. Februar 2013 eingereicht werden. Das Nachtessen wird wie immer offeriert. Da wir für das Essen eine ungefähre Teilnehmerzahl benötigen, bitten wir dich mit untenstehendem Talon bis zum 8. Februar 2013 an- bzw. abzumelden. Bitte Anträge und An- bzw. Abmeldung an nebenstehende Adresse senden. Mit freundlichem Gruss Der Präsident Dieter Brunner

Unterschrift

Talon senden an: Adresse des Kassiers:

DSM Nutritional Products z.Hd. S. Petryna, SHT, 953/E02, Hauptstr. 4 CH-4334 Sisseln stefan.petryna@dsm.com

69


70

SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

Z E N T R A L V O R S TA N D

Jahresbericht 2012 Die Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung und Qualität für Chemie- und Pharmatechnologen/ -technologinnen EFZ (SKBQ-CPT) tagte im Jahr 2012 am 27.01, 08.06., 28.09. und 30.11 in Basel bei der aprentas.

Kommissionsarbeit Organisation der SKBQ-CPT Die SKBQ-CPT konnte im Jahr 2012 neu als ständigen Gast in der SKBQ-CPT Herrn Dr. Frederic Falcotet begrüssen. Er vertritt zukünftig die Interessen der lateinischen Schweiz und wird an den Kommissionssitzungen teilnehmen. Herzlich willkommen!

Schwerpunkte der Kommissionsarbeit im 2012 Überarbeitung Bildungsplan ■ Auch in diesem Jahr lag der Schwerpunkt der diesjährigen Kommissionsarbeit in der Überarbeitung des Bildungsplans. Nach dem Abschluss der Analysenphase lag der Fokus auf der Erarbeitung des Bildungsplans und der Verordnung zur beruflichen Grundbildung. ■ Im Januar 2012 wurde der Bericht zur Analyse des Berufs vom EHB erstellt. Dieser kann auf den Homepages der SCV und scienceindustries eingesehen werden. Nachfolgend sind die wichtigsten Ergebnisse und Themen des Berichts in Kürze aufgeführt: Generalist versus Spezialist: In der beruflichen Grundbildung CPT sollen Handlungskompetenzen aufgebaut werden, die eine spätere Spezialisierung entsprechend dem zukünftigen Arbeitsort ermöglichen. Fachrichtungen oder Schwerpunkte: Mit Schwerpunkten innerhalb der 3-jährigen Grundbildung kann eine betriebsorientierte Spezialisierung realisiert werden, ohne dass der generalistische Anspruch aufgegeben werden muss. Anpassung der Bildungsinhalte: Aufgrund wirtschaftlicher und technologischer Entwicklungen ergibt

sich Änderungsbedarf der Bildungsinhalte bei den Themen Automation, Wertschöpfungsketten (betriebswirtschaftliches Denken), Abbildung der aktuellen Entwicklungen im Bereich Informatik, Nachhaltigkeit und Ökologie in den Leistungszielen. Definition des Tätigkeits-/Qualifikationsprofils als Basis für die Erarbeitung des Bildungsplans. Definition der internen und externen Faktoren, daraus ableiten der zukünftigen Berufsentwicklung und der Massnahmen für die Erarbeitung des Bildungsplans. Im Februar wurde mit der Erarbeitung des Bildungsplans unter der methodisch-pädagogischen Begleitung des EHB gestartet. Die Kick-off-Sitzung mit der Schulung der Teilnehmer fand am 21.2.2012 am EHB in Zollikofen statt. Anschliessend wurden die im Bildungsplan 2006 aufgeführten Leistungsziele auf die im Tätigkeitsprofil enthaltenen Handlungskompetenzbereiche verteilt. Die Erarbeitung des Bildungsplans erfolgte dezentral in Untergruppen unter der Leitung von SKBQ-Mitgliedern aus den OdA’s. Dort wurden die Leistungsziele angepasst bzw. neu verfasst. Bis Mitte Jahr wurde der Bildungsplan zusammengeführt und in die neue Leitvorlage des BBT integriert. Anschliessend wurde die Verordnung zur beruflichen Grundbildung durch das BBT gemäss des neuen BiVo-Leittextes bis Ende 2012 erstellt. Die interne Vernehmlassung wird im Januar 2013 erfolgen.

Berichte und Beschlüsse 2012

der Ausbildungsorganisationen für das Ausbildungsjahr 2011 eingefordert. Die Ausbildungssituation der Chemieund Pharmatechnologinnen / Chemieund Pharmatechnologen EFZ in den Kantonen Genf und Tessin wurde anlässlich der SKBQ-Sitzungen im Januar und Juni besprochen. Mit Einführung der neuen BiVo, des neuen Bildungsplans, soll der Kontakt zu den verschiedenen Ausbildungspartnern weiter intensiviert werden.

Ausblick 2013 Auch im kommenden Jahr wird uns die neue BiVo/der neue Bildungsplan stark beschäftigen: Im Januar finden in Visp und Aarau Informationsabende zur neuen BiVo/zum neuen BiPla statt. Anschliessend werden die Rückmeldungen aus der internen Vernehmlassung ausgewertet. In einem weiteren Schritt wird der weitere Anpassungsbedarf identifiziert und Massnahmen innerhalb der SKBQ definiert. Im März folgt die Konsistenzprüfung durch das BBT und Ende April 2013 werden wir die Dokumente der SBBK Kommission Berufsentwicklung vorstellen. Als wichtiger Meilenstein folgt die Vernehmlassung durch das BBT bei Bund und Kantonen im Herbst 2013. Die nächste Sitzung wird im Februar 2013 bei aprentas stattfinden. Basel, 8. 1. 2013

Reto Fankhauser

Angelo Gasparini

Überbetriebliche Berichte Im Jahr 2012 wurden die üK-Berichte

10-2012

Wer abonniert, ist immer informiert!

Biotechnologie Verbandes Pharma- und Pharmaberufe für Chemie-, Chemie- und Schweizer Fachzeitschrift des SchweizerischenLaborberufe FLB Offizielles Organ des Fachverbandes Offizielles Organ

Schweize Offizielles r Fachzeits Offizielles Organ des chrift für Chemie-, Schweize Organ des Fachverb rischen Pharmaund andes Chemie- und Biotechn Laborber Pharmab ologie ufe FLB erufe Verbande s SCV

SCV

Struktura ufklärung mittels LC-Q-TOF: lmann.de www.institut-kuh

Sicherheit

11-201 2 Sch

Offiz weiz Offiz ielle er Fac ielle s Org hze s Org an itsch rift an des des Sch für Fac weiz Che hver erisc mie ban hen -, Pha des Che rma Lab mie - und orbe - und Biot rufe Pha ech FLB rma nolo beru gie fe Verb and es

durch Containme

nt

Technik, Berner

FlowSafe®

die hilft,

, die Sicherheit

Extremes

swerkbank

für Hochsiche

SKAN AG Binningerstra sse 116 CH-4123 Allschwil T +41 61 485 44 44 F +41 61 485 44 45 info@skan.ch www.skan.ch

zu leiste

rheitslabo

re

www.che www.ma mieplus.c rktspiegeinhder Biozid-Hersteller l.ch

ch www.chemieplus. l.ch www.marktspiege

Klemme

n

Gemeinsam

immer www Monats: einen Schritt Tempo 6 Thema www .che 4 Thema des voraus mit mörderischem mie 26 Laborp des Monats .markts Proteinanalyse plus : Impfstof 30 Bioanalytik: verinnerlichen .ch pieg feel.ch – kann 46 Specia raxis: Temperie igung: Kreislauf HIV überliste ren im Labor 43 Abwasserrein l: Weiterbi t werden? – damit ldung & die Chemie Karriere 4 stimmt 27 Thema 59 Mess- des , Ste Monat For sch uer ung -, Re s: Inst and sw elte geltec halt n: Mik hni ung als k: robi Erfo elle Neue sich lgsf akto Pep ere tide Weg r gan e zhe itlic h erfo rsch en

SCV

12 -20 12

chemieplus vermittelt Fachwissen – aus der Praxis für die Praxis. Jetzt anrufen! Tel. 058 200 56 93 www.chemieplus.ch


71 FACHVERBAND LABORBERUFE

Fachverband Laborberufe FLB Postfach 2269 8022 Zürich Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberufe.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Postfach 2269 8022 Zürich Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad paedi.kathriner@bluewin.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 jonelbradjan@gmx.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberufe.ch

Brigitte Kamber Kassierin Wachterweg 3 8057 Zürich Telefon 044 362 31 77 kassier@laborberufe.ch Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «CHemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufsund Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberufe.ch

Delegiertenversammlung FLB Werte Delegierte und Gäste Bitte notieren Sie sich bereits heute das Datum der DV des FLB, die dieses Jahr von der Sektion Luzern organisiert wird. Datum: 25. Mai 2013 Weitere Koordinaten und Details werden Ihnen zu gegebener Zeit in der «Chemie plus», durch Information seitens Ihrer Sektionspräsidentinnen/-präsidenten sowie auf dem Wege der persönlichen Einladung mitgeteilt. Wir freuen uns schon heute auf das Treffen. Der Zentralvorstand und das Verbandsbüro

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Generalversammlung Werte Mitglieder, Wir hoffen, dass es in Ihrer Agenda noch einen freien Platz hat für die Teilnahme an unserer Generalversammlung. Datum: 24. April 2013 Zeit: 18.00 Uhr Ort: Restaurant Weissenbühl (gut erreichbar mit öV) Eine persönliche Einladung folgt zur gegebenen Zeit. Wir freuen uns auf ein Treffen und hoffen, auch Neumitglieder begrüssen zu dürfen. Der Vorstand


72 FACHVERBAND LABORBERUFE

Interviews bei PAWI Verpackungen, Winterthur Herzlichen Dank an Frau Anneler, Personalleiterin PAWI Verpackungen, für die spontane Zusage, Interviews mit Lernenden durchführen zu dürfen, und für den freundlichen Empfang. Einen lieben Dank an die beiden Lernenden Samuel Baumann und Thomas Müller, die uns den Beruf Verpackungstechnologen EFZ vorstellen. PAWI Verpackungen ist ein Schweizer Verpackungsspezialist mit Sitz in Winterthur. An zwei Produktionsstandorten werden innovative Verpackungen aus Karton und Papier hergestellt. Darüber hinaus bietet PAWI Verpackungen ihren Kunden Dienstleistungen rund um die Verpackung als Gesamtlösungen an. Das 1960 in Winterthur gegründete Unternehmen beschäftigt heute rund 240 Mitarbeitende. Aus den Naturstoffen Karton und Papier werden Verpackungen für Lebensmittel hergestellt, welche nach Schutz verlangen und sich gut verkaufen sollen. Sowohl Grosskonzerne als auch mittelständische und kleine Unternehmen im Inund Ausland gehören zu den Kunden von PAWI. Die Herstellung von Faltschachteln, Menüschalen, Brotbeuteln und Backformen zählen zu den Kerngeschäften. Dabei werden verschiedenste Veredelungstechniken eingesetzt, um die Produkte einzigartig zu machen. Lackierungen bringen reizvolle Nuancen zum Vorschein, sei dies mit Hochglanzlacken, Spot- oder Matt-Lackierungen. Relief- und Folienprägungen verstärken zusammen mit wertigem Grundmaterial die optischen Reize. Ein breites Spektrum an innovativem Verpackungsdesign ist realisierbar. Perlglanz- oder Metallicfarben ermöglichen irisierende Oberflächeneffekte von seidig bis glitzernd. PAWI Verpackungen bietet jährlich ein bis zwei Lehrstellen für den Beruf Verpackungstechnologe EFZ an. Interview mit Thomas Müller, Verpackungstechnologe EFZ, 4. Lehrjahr Thomas Müllers liebste Freizeitbeschäftigung ist seit jeher das Zeichnen. Dies in beliebigen Variationen wie etwa Freihandzeichnen, technisches Zeichnen oder gelegentlich etwas nach Vorbild zeichnen. So sah er sich in verschiedenen Berufsrichtungen um, die es ihm erlauben sollten, seine besondere Begabung einzubringen. Nach Schnupperlehren als Hochbauzeichner, Raumplanungszeichner, Plastiktechnologe und Polymechaniker stellte er fest, dass diese

Thomas Müller (links) und Samuel Baumann.

Tätigkeiten nicht seiner Berufsvorstellung entsprachen. Die Anforderungen beinhalteten mehrheitlich technisches Zeichnen, Geometrie und Mathematik. Sein Ziel war es, im Berufsalltag eigene Ideen und manuelle Tätigkeiten einbringen zu dürfen. Durch einen Zufall wurde er auf den Beruf Verpackungstechnologe EFZ aufmerksam. Thomas Müller absolvierte eine Schnupperlehre. Die verschiedenartigen Verpackungen und die Möglichkeiten der Konfektionierung überzeugten ihn. Thomas Müller sah, dass dies seinen Berufsvorstellungen entsprach. Er schrieb eine Bewerbung an PAWI Verpackungen und freute sich, bereits kurz danach den Lehrvertrag unterschreiben zu dürfen. Die Berufsschule wird wöchentlich für einen Tag in Aarau besucht. Für Verpackungstechnologen EFZ ist dies der einzige Standort in der deutschsprachigen Schweiz. Dies gilt auch für die überbetrieblichen Kurse, die in drei Module aufgeteilt sind. Hier werden z. B. die Kenntnisse im Bereich Arbeitssicherheit vertieft, und die Lernenden erhalten Anleitungen zum Erstellen von Musterverpackungen. Mit Fallbeispielen werden Produktionsvorbereitungen, Stanzformenbau und die Visualisierung geübt. Dazu müssen die notwendigen Berech-

nungen erstellt werden. Thomas Müller ist in der glücklichen Lage, dass ihm sein Lehrbetrieb PAWI Verpackungen die Möglichkeit bietet, alles Erlernte in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen. Hier wird die ganze Breite der zu erlernenden Schritte angeboten. In kleineren Firmen ist dies häufig nicht möglich. Die Möglichkeit, die BMS während der Lehre zu besuchen, besteht. In diesem Fall geht der Lernende 1,5 Tage in der Woche in die Schule (anstelle von 1 Tag). Bei PAWI steht allen Lernenden diese Möglichkeit offen. Die Berufsmatura (BM) eröffnet dem Absolventen unter anderem die Möglichkeit, nach der Lehre zu studieren, z. B. als Verpackungsingenieur. Beim Beruf Verpackungstechnologe EFZ stellt die Praxis einen wichtigen Teil der Ausbildung dar, denn das Bedienen der Maschinen ist unumgänglich. Thomas Müller hat die Konfektionierung als Vertiefungsfach gewählt. Er ist dadurch vor allem verantwortlich für die Maschinenbereitstellung. In den Abteilungen bereitet er die Unterlagen, die Stanz- und Prägewerkzeuge für die Produktion vor. Er bedient verschiedene Maschinen wie Schneidemaschinen, Stanzautomaten, Klebemaschinen usw. All diese Maschinen werden eingerichtet und während der Produktion überwacht.


73 FACHVERBAND LABORBERUFE

Samuel Baumann.

Thomas Müller.

Die neuen Stanzformen sind je nach Konstruktion der Messer einfach oder kompliziert. Die Herausforderung besteht darin, jeden Auftrag exakt durchzuführen. Am meisten freut sich Thomas Müller, wenn er eine Maschine von Beginn an einrichten kann. Dabei gilt es, viele kleine Details zu berücksichtigen. Ein Tag ohne Unterbruch ist für Thomas Müller das Schönste – keine Zeitverzö-

gerung, keine Wartezeiten. Unterbrüche sind meistens materialbedingt. Bei Karton und den verwendeten Folien handelt es sich um Naturprodukte; diese sind nicht immer so plan wie gewünscht, sondern häufig wellenförmig. Die Maschine reagiert dann mit Stillstand. Weniger erfreulich sind solche Aufträge, bei denen die Einrichtung der Maschine mehrere Stunden beansprucht und der eigentliche «Job» danach in 20 Minuten erledigt ist. Zukunftspläne schmiedet Thomas Müller derzeit noch nicht. Vorerst strebt er eine gute Abschlussprüfung an. Besonders würde sich Thomas Müller darüber freuen, nach dem Qualifikationsverfahren eine Anstellung bei PAWI Verpackungen zu erhalten. Zunächst möchte er ein wenig Geld verdienen und vor allem weitere und vertiefte Kenntnisse im Beruf erwerben. Daneben bleibt ihm genügend Zeit, über geeignete Weiterbildungsschritte nachzudenken. Einen ganz speziellen Berufswunsch hat Thomas Müller noch im «Hinterkopf»: Gerne würde er als Verkehrspilot arbeiten. Dazu müsste er allerdings eine weitere lange Ausbildungszeit durchlaufen, was sehr sorgfältig bedacht sein will. Seine Hobbys übt er momentan nur noch sporadisch aus. Die Prüfungsvorbereitungen haben erste Priorität. Thomas Müller ist gerne sportlich unterwegs, im Sommer mit dem Velo und im Winter mit den Ski. Mitunter produziert er Pralinen, um seine Kreativität zu fördern. Komplett zurückstecken musste er seine Begabung, Geschichten zu schreiben. Dies hat er bis zum Lehrbeginn sehr gerne getan. Nun liegt alles sorgfältig geordnet und verpackt, um später wieder hervorgeholt zu werden. Wir danken Thomas Müller herzlich für das interessante, lebhafte Gespräch. Wir wünschen ihm weiterhin viel Freude in der Ausbildung und viel Erfolg bei seinen beruflichen und privaten Tätigkeiten. Interview mit Samuel Baumann, Verpackungstechnologe EFZ, 4. Lehrjahr Samuel Baumann hat sich immer schon für technische Anwendungen, für die Funktion technischer Systeme, technisches Zeichnen und allgemein Zeichnen interessiert. Vorerst war er noch unschlüssig, welchen Beruf er lernen will. Eines wusste er sicher, seine Berufswahl

sollte verbunden sein mit technischem Zeichnen sowie manuellen Tätigkeiten. Er schnupperte in verschiedenen Bereichen. Unter anderem im Berufsfeld Hoch- und Tiefbau und Architektur. Bei all diesen Berufen wurden seine Vorstellungen nicht ganz erfüllt. Samuel Baumann suchte nach weiteren Möglichkeiten und ist dabei auf den Beruf Verpackungstechnologe EFZ gestossen. Er absolvierte eine Schnupperlehre bei PAWI Verpackungen. Anschliessend wusste er: Die Lehre als Verpackungstechnologe EFZ ist genau das richtige für ihn, sie entspricht seinen Berufsvorstellungen. Die interessante und abwechslungsreiche Ausbildung bietet dem Lernenden die Möglichkeit, seine technischen Kenntnisse zu erweitern und gleichzeitig eigene Ideen bei der Gestaltung von Verpackungen einzubringen. Er bewarb sich bei PAWI Verpackungen und freute sich, bald danach einen Lehrvertrag unterschreiben zu dürfen. An der Schule für Gestaltung in Aarau wird die schulische Bildung absolviert. Die bezogenen Fächer sind: ■ Verpackungsentwicklung ■ Informatik ■ Material ■ Technische Arbeitsvorbereitung ■ Produktion ■ Qualität, Arbeitssicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Zu den Haupttätigkeiten eines Verpackungstechnologen EFZ gehört das Einrichten der Produktionsmaschinen. Die Anforderungen hier sind hoch und vielfältig. Neue Materialien und Formen müssen fortlaufend angepasst werden. Wichtig sind hierbei Freude im Umgang mit Maschinen sowie eine gute technische Beobachtungsgabe. Gleichfalls benötigt man eine rasche, sichere Reaktion beim Auftreten von Störungen. Die Aufgaben sind vielfältig und abwechslungsreich. Hier kann Samuel Baumann seine technischen Fähigkeiten und Interessen voll einbringen. Im 2. Lehrjahr gilt es, sich für eine Vertiefungsausbildung entweder im Bereich Produktion oder im Bereich Entwicklung zu entscheiden. Dies besprechen die ausbildungsverantwortlichen Personen gemeinsam mit den Lernenden. Samuel Baumann entschied sich für den Bereich Entwicklung. Hier werden neue Verpackungen entworfen – die selbstverständ-


74 FACHVERBAND LABORBERUFE

lich auch das Kriterium der Produzierbarkeit erfüllen müssen. Bei der Entwicklung von Verpackungen und Displaymaterial kann Samuel Baumann seine eigenen Ideen einbringen. Er kreiert seine Entwürfe mittels CAD (Zeichnen mit Computerhilfe) nach Vorgaben oder nach eigenen Ideen. Ziel ist es, die ideale Verpackung für das entsprechende Produkt zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt ist die Bestimmung der Laminierung. Soll der Kartonbogen zum Beispiel mit einer Kunststoff- oder PETFolie überzogen werden? Laminierungen verhindern den Kontakt zwischen dem Karton und dem zu verpackenden Produkt. Eine Verpackung muss handlich und stabil sein und ansprechend auf den Käufer wirken, wobei immer das

Produkt im Vordergrund stehen sollte. Samuel Baumanns bevorzugte Arbeiten sind Neuentwicklungen von Formen der Verpackungen. Hergestellt werden Prototypen, Muster auf Plotter mit verschiedenen Materialien. Mit CAD erstellt werden: ■ Standardverpackungen ■ Spezialverpackungen Bei der Entwicklung für Kunden kann er nebst den Vorgaben seine eigene Kreativität einbringen. Wichtig dabei ist ein räumliches Vorstellungsvermögen und Sinn für Formen. Weniger begeistern kann sich Samuel Baumann für die Musterherstellung. Die Muster müssen von Hand gefertigt werden, was sehr zeitaufwendig ist. Noch sind seine Zukunftspläne offen. Als Ers-

tes strebt er einen guten Lehrabschluss an. Danach absolviert er die RS und später die BMS. Während dieser Zeit wird er sich Gedanken zu einer geeigneten Weiterbildung machen. Zugunsten der Ausbildung und den Abschlussprüfungsvorbereitungen steckt er seine Hobbys zurück. Wann immer möglich verbringt er seine Freizeit dennoch mit sportlichen Aktivitäten, zum Beispiel im Fitnesscenter. Wir danken Samuel Baumann herzlich für das interessante, lehrreiche Gespräch. Wir wünschen ihm weiterhin viel Freude bei der Ausbildung und viel Erfolg bei seinen weiteren Tätigkeiten. ■ Charlotte Rothenbühler

12. APRENTAS-FORUM: DIE BEDEUTUNG DER BERUFSLEHRE AUF DEM ARBEITSMARKT DER ZUKUNFT

Welche Bildungspolitik brauchen wir? Das 12. aprentas-Forum am 19. November 2012 war sehr gut besucht. Zwei der Referenten befassten sich mit dem Stellenwert der Berufslehre beziehungsweise des Gymnasiums im schweizerischen Bildungssystem. Anschliessend diskutierten sie unter der Leitung des Journalisten Roger Thiriet über ihre unterschiedlichen Positionen. Der dritte Referent wagte einen Blick in die Arbeitslandschaft der Zukunft. Zwei kabarettistische Intermezzi sorgten zwischen den Referaten für humoristische Auflockerung. Moderiert wurde die Veranstaltung gekonnt von einer Lernenden. Imagearbeit ist gefragt «Ich bin selbst absolut überzeugt von der Bedeutung der Berufslehre für die Schweizer Wirtschaft», bekannte Charles Bélaz, Präsident swiss-staffing und Mitglied des Vorstandsausschusses des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, gleich zu Beginn seines Referats. Er sprach aus Arbeitgebersicht zum Thema «Stellenwert der dualen Ausbildung

im schweizerischen Bildungssystem». Dabei hob er hervor, wie die Berufsbildung die Herausforderungen der Wirtschaft immer gut gemeistert habe und auf den stetigen Wandel der «Job-Profile» reagiert habe. Das alte Image der rein handwerklichen Tätigkeiten in Bau und Industrie halte sich jedoch hartnäckig. Deshalb sei es wichtig, dass das hohe Niveau und die grosse Vielfalt der

Kai Gramke, Bereichsleiter Wirtschaft und Arbeit der Prognos AG, Basel.

Charles Bélaz, Präsident swissstaffing und Mitglied des Vorstandsausschusses SAV.

Berufsbildung auch in der öffentlichen Wahrnehmung entsprechend an Respekt gewinnen. Vor allem auch für die internationale Akzeptanz sei hier noch viel zu tun. Gegen rigide Quoten Prof. Dr. Philipp Sarasin, Historiker und Professor am Historischen Seminar der Universität Zürich, hatte in letzter Zeit in den Medien mit Plädoyers für eine höhere Gymnasialquote Furore gemacht. Das Fragezeichen im Titel seines Referats «Sind Gymnasium und Berufslehre Gegensätze?» war allerdings sehr bewusst gesetzt: «Das sind keine so tiefen Gegensätze, wie es manchmal den Anschein macht», schickte er seinen Ausführungen voraus. Seine Skepsis galt einer Bildungspolitik, die von vornherein zu sehr mit einem Import von Akademikern aus dem Ausland rechne und das Potenzial von Spitzenkräften aus dem eigenen Land deshalb weniger fördere, als möglich wäre. Sarasin äusserte sich kritisch zu den rigiden prozentualen Li-


75 FACHVERBAND LABORBERUFE

Prof. Dr. Philipp Sarasin, Historiker und Professor am historischen Seminar der Universität Zürich.

miten gewisser Kantone für den Eintritt ins Gymnasium, die einigen Schülerinnen und Schülern, die eigentlich dafür geeignet wären, den gymnasialen Weg verbaue. Recht gute Aussichten für die Schweiz Kai Gramke, Bereichsleiter Wirtschaft und Arbeit der Prognos AG, Basel, referierte zum Thema «Arbeitslandschaft 2030 – Jobchancen der Zukunft». Er nannte drei relevante Faktoren, die Einfluss auf die langfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts haben würden: den Wandel der Weltwirtschaft mit der zunehmenden Globalisierung, den demografischen Wandel und die Adaptation an den Klimawandel. In seinen Ausführungen konzentrierte er sich auf die ersten beiden Faktoren. Betreffend Alterung und Wachstum sieht Gramke die Schweiz 2030 vergleichsweise gut positio-

Fungierte als Moderatorin: Nicole Blumer, Lernende bei der Firma Actelion Pharmaceuticals Ltd., 3. Lehrjahr.

niert. Seiner Ansicht nach stellt sich langfristig weniger die Frage nach Berufsbildung oder Gymnasium oder nach dem Ausländeranteil. Viel zentraler werde die Verschärfung des Fachkräftemangels ganz allgemein, in allen Bereichen und auf allen

Stufen. Denn wenn diese Kräfte den Nachbarländern ebenfalls fehlen, werde es umso schwieriger, die zu erwartenden Lücken auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu füllen. ■ Frau Frei, aprentas

ZENTRALVORSTAND

LABOTEC Suisse 2013 15. und 16. Mai 2013, Beaulieu Lausanne: Messe für die pharmazeutische und chemische Industrie & Lebensmittelsektor. Der Fachverband für Laborberufe wird auch dieses Jahr an der LABOTEC mit Referenten, welche uns unterstützen, anwesend sein. Noch sind wir auf der Suche nach Referenten, die uns mit einem Vortrag in französischer oder englischer Sprache unterstützen. Falls Sie jemanden kennen, der bereit ist, mitzuwirken, nehmen wir gerne Kontakt auf. Bitte melden Sie sich bei: charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch Gefragt sind Präsentationen und Fachvorträge rund um wichtige Laborthemen oder Ausbildung. An der letztjährigen LABOTEC in Basel wurden ca. 1200 Besucher registriert, dies

aus den Branchen: chemische Industrie, Pharmaindustrie, Elektronik, Laboratorien, Messtechnik, Gesundheitsbranche, medizinische Geräte, Forschung, Lebensmittel. Das Ausstellerprofil in Lausanne wird sein: Laborbedarf, Analytische Geräte und Verfahren, Mess- und Prüftechnik, Nanotechnologie, Laborinformatik, Biotechnologie/Diagnostik/Life Science, Medien und Verbände. Charlotte Rothenbühler


76 FACHVERBAND LABORBERUFE

BFH-ALUMNI-TECHNIK-TREFFEN

«Technik im Bundeshaus in Bern» In Kooperation mit dem SGO war der FLB zum jährlichen BFH-Alumni-Technik-Treffen am 9. November 2012 eingeladen. Die Fachveranstaltung war betitelt mit «Technik im Bundeshaus in Bern». Dabei wurden neben technischen auch architektonische Aspekte thematisiert. Besuchen konnten wir einige Räumlichkeiten, die bei offiziellen Führungen nicht zu sehen sind. Wir stiegen sogar ein Stockwerk höher, um die Kuppel in Augenschein nehmen zu können. Beim Besuchereingang gibt es vorerst eine strenge Sicherheitskontrolle. Ohne gültigen Pass oder ID kann das Gebäude nicht betreten werden. Das Parlamentsgebäude wurde nach den Plänen des Architekten H. Auer gebaut und im Jahre 1902 vollendet. Unternehmen und Künstler aus der ganzen Schweiz vereinten darin Materialien aus allen Landesteilen. Im Laufe der Zeit beeinträchtigten die Einund Umbauten die homogene Architektur des Gebäudes. Im März 2004 begannen die Planungen zu Sanierung und Neueinbau. Im Jahr 2006 starteten die Bauarbeiten, die im November 2008 abgeschlossen wurden. Hinter abgehängten Decken kamen alte Gewölbe zum Vorschein, Restauratoren legten die ursprünglichen Farben frei. In fünf Räumen fand man Tapeten, die daraufhin neu gestaltet wurden. Für die Tapeten des Cafés Vallotton beispielsweise zeichneten die Architekten die Vorlage gemäss Vorbild mit einem Motiv aus Mohnblumen. Diese wurde in Siebdrucktechnik in eine Tapete umgesetzt. Aus akustischen Gründen jedoch auf ein vor die Wand gespanntes Vlies. Im 3. Obergeschoss kamen nach Entfernen der abhängenden Decke stellenweise die alten Oberlichter zum Vorschein. Der düstere Kunstlichtkorridor wurde dadurch von Licht durchflutet und ver-

Nordfassade.

Wandelhalle.

2. Obergeschoss.

mittelte dadurch einen Eindruck vom schliesslich realisierten Raum. Im 3. Obergeschoss wurden ebenfalls Buntglasfenster freigelegt und erhielten eine zweite, brandschutztechnisch notwendige Verglasung. Vor 100 Jahren waren hier lediglich Nebenräume angebracht. Heute sind sie als Büroräume der Parlamentarier eingerichtet. Der Einbau der Glaslifte, der bis ins 3. Obergeschoss verlängert wurde, war ein statistischer Balanceakt. Als neues inneres «Auflager» der Treppenstufen wurde ein sich nach oben windendes Stahlband eingebracht. Viele kleine Details mussten bedacht werden. Unsichtbar angebrachte Dämmstoffe und weitere Massnahmen verbesserten die Akustik in den Sälen. Jeder Raum benötigte andere Lösungen, dies gilt ebenso für die gesamte Elektrotechnik. Zum Teil konnten die Kabel in einem Zwischenboden verlegt werden. Für direkte Fernsehübertragungen mussten die Lichtverhältnisse entsprechend abgestimmt werden.

Am Ende der Führung befanden wir uns in der zentralen Kuppelhalle zwischen den beiden Ratssälen. Hier finden sich zahlreiche symbolische Darstellungen zur Schweizer Geschichte. Die Kuppelhalle bildet das Herz des Parlamentsgebäudes. Auf den ersten Blick hat sich hier nur wenig verändert. Die ganze Halle wurde jedoch eingerüstet, und erstmals seit dem Bau vor über 100 Jahren wurde der Sandstein gereinigt, die Ablagerungen von Schmutz und Nikotin sorgfältig entfernt. Nach etlichen Tests stellte sich heraus, dass eine Reinigung mit Wasser die beste Variante ist. Während drei Wochen waren Handwerker Tag und Nacht mit dieser Arbeit beschäftigt. Die repräsentativen Räume des Hauses, allen voran die Kuppelhalle, die Säle von National- und Ständerat, die Wandelhalle und die Galerie des Alpes, erstrahlen nun wieder in ihrem alten Glanz. ■

Charlotte Rothenbühler


77 FACHVERBAND LABORBERUFE

Festschrift 10 Jahre Verein wblb

VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)

Teil 5: Die HFP in der Zukunft Wo positionieren sich Naturwissenschaftliche Labortechnikerinnen/-techniker in der Bildungslandschaft, in der Arbeitswelt, geografisch? Ein Blick in die Zukunft zeigt: Es gibt Möglichkeiten, mehr Marktanteile und neue Teilnehmende zu finden. Naturwissenschaftliche Labortechnikerinnen/-techniker positionieren sich in der Bildungslandschaft auf der tertiären Bildungsstufe B zwischen den Erfordernissen der sekundären Bildungsstufe (Berufslehre Laborantin/Laborant EFZ) und denen von Bachelorstudien auf der tertiären Bildungsstufe A. Sie haben immer einen starken Bezug zur beruflichen Praxis und bringen ihre breit abgestützten theoretischen Kenntnisse in die vielfältige berufliche Praxis der Branche ein. Das Ziel ist immer die berufliche Kompetenz im Sinne der richtigen, effizienten und qualitativ hochstehenden Erfüllung der konkreten Aufgaben im Labor. Sie sind es gewohnt, solide erworbene grundlegende Kenntnisse, routiniert eingeübte Fertigkeiten, vielfältig bewährte berufliche Kompetenzen und reflektierte personale Kompetenzen eigenständig und situationsgerecht zu kombinieren. Mit einem hohen Stand der Arbeitssicherheit, verbunden mit exklusiver Ausführungsqualität, führen naturwissenschaftliche Labortechnikerinnen/-techniker Arbeiten rasch und mit zielführenden Resultaten aus. Wenn HFP-Absolventen naturwissenschaftliche Spitzenleistungen erbringen und grundlegend neue Erkenntnisse gewinnen möchten, ist dies nur möglich, wenn sie auf der tertiären Bildungsstufe A weiter studieren. Einige Beispiele belegen, dass das machbar ist. Sie zeigen aber auch, dass akademisch gebildete Naturwissenschaftlerinnen und Natur-

wissenschaftler in der Praxis einen anderen beruflichen Fokus haben. Eine Konkurrenzsituation auf dem Arbeitsmarkt besteht nicht, wie das in den 60er-Jahren befürchtet wurde. Wie die aktuelle Vernehmlassung um den nationalen Qualifikationsrahmen NQR-CH zeigt, ist auf rechtlicher Ebene die Einstufung von Bildungsabschlüssen hart umstritten. Deutschland ist ein Schritt weiter. Der DQR ordnet dort die Meisterprüfung (in der Schweiz HFP) und Bachelor-Abschlüsse der Stufe 6 mit unterschiedlicher Beschreibung der Qualifikationen zu. (Die Stufe 1 beschreibt Berufe mit den einfachsten Qualifikationen, die Stufe 8 solche mit den anspruchsvollsten.) Die Positionierung von naturwissenschaftlichen Labortechnikerinnen/-technikern im Arbeitsmarkt ist aufgrund der Vertragsfreiheit weniger klar als in der Bildung. Es gibt Firmen, welche die HFP als Möglichkeit zur Förderung von jungen Berufsleuten im Labor ansehen und den Besuch der vorbereitenden Kurse fördern und unterstützen. Andere Arbeitgeber legen Interessenten, welche sich aus eigener Motivation dafür interessieren, geradezu Steine in den Weg. Aufgrund exemplarischer Beispiele lässt sich sagen, dass sich die HFP für Absolventinnen/Absolventen, selbst wenn sie die aktuellen Kosten von CHF 20 000.– bis 30 000.– voll selbst finanzieren, mittel- bis langfristig lohnt. Viele haben ihre berufliche Stellung verbessern können. Je weniger eine Firma sich für diese

Weiterbildungsanstrengung ihrer Mitarbeitenden interessiert, umso wahrscheinlicher erfolgt die berufliche Verbesserung durch Stellenwechsel. HFPAbsolventinnen/-Absolventen gehören zudem einer Berufsgruppe mit dem geringsten Arbeitslosigkeitsrisiko an, wie der Statistik des BFS zu entnehmen ist. In den letzten Jahren haben mit leicht sinkender Tendenz im Durchschnitt 23 Kandidatinnen/Kandidaten die HFP erfolgreich abgelegt. Relativ zur Anzahl Laborantinnen/Laboranten EFZ, welche im selben Jahr ihre Prüfung abschliessen, sind das immer 3 bis 4 %. Die sinkende Tendenz wiederspiegelt den kleinen, aber steten Rückgang der Lehrverhältnisse in der Branche. Will der Verein Weiterbildung Laborberufe (Verein wblb) als Beauftragter von scienceindustries und vom Fachverband Laborberufe (FLB) weiter Marktanteile von mehr als 4 % gewinnen, gibt es zwei erfolgsversprechende Strategien: geografische Ausbreitung und Attraktivitätssteigerung. Seit Jahrzehnten sind fast 40 % von allen gelernten Labormitarbeitern in der Schweiz in Firmen am Juranordfuss in und um Basel angestellt. In diesem Cluster ist der Vertragspartner aprentas sehr aktiv. Die politischen und geografischen Grenzen und wenige Grossfirmen, welche den Markt prägen, lassen dort eine dynamische Entwicklung vielleicht nicht zu. Ein weiterer Cluster ist der Grossraum Zürich, wo der Vertragspartner ABZ erfolgreich wirkt. Bedeutsam ist,


78 FACHVERBAND LABORBERUFE

das östlich des Juras bis zum Bodensee seit Jahren jährlich rund zehn erfolgversprechende Start-ups in der Life scienceBranche gegründet werden. Diese Dynamik könnte sich auf die Beschäftigung im Laborbereich positiv auswirken. Ein dritter Cluster ist der Arc Lémanique, welcher über eine noch etwas grössere Start-up-Dichte verfügt wie der Grossraum Zürich. Da muss der Verein wblb einen Partner für vorbereitende Kurse auf die HFP finden.

Die neue Prüfungsordnung bringt eine Attraktivitätssteigerung. Die vorbereitenden Kurse bauen auf dem Bildungsplan der Grundbildung auf, befolgen das Konzept des spiralförmigen Lernens und geben den naturwissenschaftlichen Grundlagen in Chemie oder Biologie mehr Gewicht. Der Transfer in die Praxis erfolgt in den zwei sehr spezifischen und viel Selbstständigkeit verlangenden Fachmodulen am Schluss des Bildungsganges und vor allem anlässlich der Di-

plomarbeit, welche die Abschlussprüfung darstellt. Neue Lernmodelle wie Blended Learning könnten in Zukunft für weitere Attraktivitätssteigerungen und Mobilität sorgen. Es bleibt an den Trägern und am Vorstand des Vereins wblb, die Situation im Auge zu behalten und weiter für eine attraktive und anerkannte berufliche Weiterbildung für gelernte Laborantinnen/Laboranten EFZ zu sorgen. Urban Kuster

LABORVERBAND BERN

Informationsveranstaltung Überbetriebliche Kurse Laborant/-in EFZ (Biologie/Chemie) im Kanton Bern Am 25. Oktober 2012 gab es eine Möglichkeit für einen Erfahrungsaustausch ÜK mit aprentas und den Lehrbetrieben im Beruf Laborant/-in EFZ (Biologie/Chemie). Seit einem Jahr werden die ÜK im Kanton Bern von aprentas durchgeführt. Vorgängig hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich an einer Führung durch die Produktion der CSL Behring zu beteiligen. Nach einer kurzen Einführung zum Unternehmen durch Herrn Christoph Wasem und zur Ausbildung von Lernenden durch Frau Eveline Wüthrich und Herrn Wim Etter begaben wir uns auf den Rundgang. Die Herstellung von Plasmaderivaten ist ein einzigartiger Prozess, bei dem verschiedene Therapeutika aus einem einzigen Ausgangsmaterial gewonnen werden – aus menschlichem Plasma. Da Humanplasma ein biologisches Material ist, gelten bei der Gewinnung von sicherem Ausgangsmaterial und der Herstellung sicherer und hochwertiger Therapeutika besondere Anforderungen. Menschliches Plasma ist der Rohstoff für die Produkte der CSL Behring AG: Als Erstes kamen wir zur Plasmafraktionierung. Mittels Fraktionierung werden die spezifischen Wirkstoffe ausgefällt, mit Filterpressen aufgefangen, isoliert und als Paste bis zur Weiterverarbeitung bei – 40 °C zwischengelagert. Die fraktionierte und aufgelöste Paste wird in der Immunglobulinanlage in mehreren Prozessschritten zur endformulierten Lösung verarbeitet.

Forum bei CSL Behring.

Als nächstes sahen wir die Anlagen der Herstellung von Anti-D-Immunglobulin. Die Anlage der CSL Behring AG ist eine der modernsten weltweit. Ein weiterer wichtiger Teil ist die Herstellung von Albumin. Dies umfasst die Auflösung, Reinigung, Klärfiltration und Ultrafiltration. Nach der Sterilfiltration wird das Albumin in der vollautomatischen Pasteurisationsanlage bei 60 °C pasteurisiert. Die Produkte durchlaufen eine umfassende analytische Inprozess- und Endproduktkontrolle.

Im Anschluss an die Führungen begaben wir uns ins Plenum, wo verschiedene Referenten über aktuelle Themen informierten. Konrad Bruttel von aprentas erläuterte die Ergebnisse der Umfrage über die Zusammenarbeit und die Qualität der Dienstleistungserbringung von aprentas, die im Vorfeld der Informationsveranstaltung bei den Lehrbetrieben durchgeführt wurde. Die Beteiligung betrug 54 %. Die mehrheitlich positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Kurse gut angelaufen sind und auf breite Zustim-


79 FACHVERBAND LABORBERUFE

mung stossen. Konrad Bruttel hat auch aufgezeigt, welche Abhängigkeit zwischen dem Kurspreis und der Anzahl Lernenden besteht. Optimierungsmöglichkeiten wurden gegenseitig ausgetauscht und wohlwollend diskutiert. Es folgte dann noch die Mitteilung, dass man via Homepage von aprentas und mittels entsprechenden Login-Daten die üK-relevanten Informationen abrufen kann. Thomas Sarbach, Berufsbildner der Laboranten EFZ (Fachrichtung Chemie) im LABOR SPIEZ, zeigte anhand von aktuellen Daten des Bundesamtes für Statistik die Trends der demografischen Entwicklungen auf. Die Gegenüberstellung der Laboranten-Lehrabgänger mit den gemeldeten Laborantenstellen verdeutlicht die Notwendigkeit der Nachwuchsförderung. Des Weiteren zeigte er den Rekrutierungsprozess mit dem damit verbundenen Lehrstellenmarketing des LABORS SPIEZ auf. Aufgrund der langjährigen Erfahrung stehen die Informationsveranstaltungen für Interessierte in einem sehr guten Aufwand und Ertragsverhältnis. Thomas Sarbach unterstrich die Wichtigkeit der Werbung, sei es in Form von Flyern oder der Internetpräsenz, seitens der Lehrbetriebe. Letztendlich sind es auch die Lehrbetriebe, die später auf gut ausgebildete Fachleute zurückgreifen werden.

Schüler bei der Schnupperlehre.

Stefan Guggisberg, Chefexperte Biologie- und Chemielaboranten/-laborantinnen Bern, gab uns einen kurzen Rückblick auf die Qualifikationsverfahren 2011/2012. Im Abschlussjahr 2011 wurde erstmals das Qualifikationsverfahren nach der neuen Bildungsverordnung durchgeführt. Es betraf vor allem Änderungen, die sich noch nicht voll durchgesetzt haben. Einige Beispiele zur QB «Praktische Arbeit»: Versuchsplanung und Versuchsvorbereitung Die Vorschriften werden vielmals nicht richtig gelesen, dies führt zu einer falschen Zeitplanung oder zu Schwierigkeiten bei der Bereitstellung des benötigten Materials. Versuchsdurchführung Der Zusammenhang zwischen Praxis und Theorie ist teilweise unbekannt, Ordnung und Sauberkeit mangelhaft oder es herrscht manchmal ungenügende Kenntnisse über Wartung und Qualifizierung von Laborgeräten.

Gebäude Labor Spiez.

Versuchsauswertung und Reflexion Nicht nachvollziehbare Protokolle, mangelnde Beschriftungen von Grafiken und Rohdaten. Aber auch fehlende oder mangelhafte Interpretation von Endergebnissen.

Methoden-, Sozialund Selbstkompetenzen Situation des «Fachgesprächs» für viele Kandidatinnen und Kandidaten ungewohnt. Seltener Einsatz von Skizzen als Erklärungshilfe. Sprachkompetenz – verständlicher mündlicher Ausdruck ist teilweise ungenügend. QB-Berufskenntnisse Mangelhafte Kenntnisse in der Labormethodik. Hetrogene Leistungen im Englisch und in der Mathematik. Zum Schulanliegen GIBB sprach Herr Obrist, Vorsteher Abteilung für Gewerbe-, Dienstleistungs- und Laborberufe. In Anbetracht der vorgerückten Zeit fasste er sich kurz und dankte aprentas und unserem Chefexperten Stefan Guggisberg für die gute Zusammenarbeit. Mit der neuen Bildungsverordnung – den drei Ausbildungsorten Lehrbetrieb, ÜK’s und Berufsschule – ist dies besonders wichtig. Die Schlussdiskussion ergab, dass solche Informationsveranstaltungen wichtig sind. Einen herzlichen Dank an die Firma CSL Behring für das Gastrecht und die interessante Führung. Charlotte Rothenbühler


80

CHEMIE PLUS 2-2013

forschungswelten

SYNTHETISCHE BIOLOGIE

Hocheffiziente Hit-Produzenten Die Anfang 2011 aus dem ETH Departement für Biosysteme und Engineering in Basel ausgegründete Spin-off-Firma FGen GmbH bietet Kooperationspartnern aus Hochschule und Industrie eine vielseitige Hochdurchsatz-ScreeningTechnologie. Die DSM Nutritional Products Ltd. lässt sich von FGen beispielsweise bei der Suche nach neuen leistungsfähigen Vitamin-B2-Produktionsstämmen unterstützen. B E A TE P E I S E LE R - S U TTER

A

m Departement für Biosysteme und nach Proteinen wie z. B. Enzymen, be- soll. Zusammen mit Forschern des niederEngineering (D-BSSE), einem Able- schleunigt», informiert TDD-Gruppenleiter ländischen DSM Konzerns am Schweizer ger der Eidgenössisch Technischen Hoch- Martin Held, der bei FGen die Geschäfte Standort Kaiseraugst entwickelten wir im schule Zürich (ETHZ) im Biopark Rosental führt. «Potenzielle Kunden kommen mit Rahmen eines KTI Projekts zum Beispiel ein in Basel, entwickelt die Arbeitsgruppe Tech- dem Wunsch nach einer Analysenmethode Testverfahren für die beschleunigte Hochnology Development und Discovery (TDD) zu uns, mit der sie aus einer riesigen An- durchsatz-Suche nach einem neuen leisaus dem Bioprozesslabor von tungsfähigen ProduktionsSven Panke, Professor für Biostamm für das Vitamin B2.», erverfahrenstechnik, neue Highläutert Dr. Held weiter. Throughput-Methoden und -Technologien. Unter der LeiMikrokolonien wachsen tung von Dr. Martin Held machin Hydrogelkapseln Das Know-how der Basler Forte das TDD-Team 2005 mit der scher beruht zum einen darauf, Idee zu einer superschnellen die Bestandteile der Bibliothek Gensequenzierungstechnologie Hochdurchsatz-Screening-taugauf sich aufmerksam und erhielt lich zu verpacken. Die Sammfür deren Entwicklung von der lung kann wie im Fall von DSM Schweizer Kommission für aus mikrobiellen Klonen besteTechnologie und Innovation hen; sie ist die Grundlage für (KTI) den Zuschlag für ein KTI das Screening und wird übliDiscovery-Projekt, vorgesehen cherweise vom Kunden mitgefür die Förderung risikobehaftebracht. Jeder einzelne Zellklon ter Forschungsprojekte mit grosaus der Sammlung wird bei sem Anwendungspotenzial. FGen einzeln in winzigen HydAllerdings gewann die von dem rogelkapseln mit einem DurchUS-amerikanischen Wissenmesser von einigen Hundert Mischaftler Jonathan Rothberg gekrometern verpackt. Die Kapgründete, 2007 an Roche verseln werden in einer wässrigen kaufte Firma 454 Life Sciences Lösung suspendiert, z.B. in Kulden Wettlauf um die erste turmedium, aus dem frische marktfähige Hochdurchsatz-SeNährstoffe in das Containerinquenziertechnik. Die Basler nere diffundieren. Das KapselETH-Forscher dachten um, und volumen wird für jedes Testveres zeigte sich, dass sich die fahren spezifisch angepasst, beKomponenten ihrer Technologieplattform längst nicht nur FGen-Geschäftsführer Dr. Martin Held. (Bild: B. Peiseler-Sutter) trägt in der Regel aber nur einige wenige Nanoliter (nl), weszum Aufspüren und Sequenziehalb die Erfinder auch von nlren von Genen, sondern auch zur Optimierung neuer Biokatalysatoren zahl von Proben diejenigen herausfinden Reaktor-Technologie sprechen. Die in den können, die sie interessieren. Das kann eine Hydrogelkapseln eingeschlossenen Bakterieignen. Im Februar 2011 haben sie die Spin-off-Firma FGen GmbH gegründet, die Bibliothek mit mikrobiellen Mutanten sein, enklone sollen sich dann zunächst durch die vielseitige Technologie Kooperations- die durch zufallsbasierte Mutagenese mittels Teilung vermehren und zu Mikrokolonien partnern und Kunden aus der Industrie zu- gängiger Methoden wie UV-Mutagenese mit 1000 bis 10 000 Organismen heranwachoder Error Prone PCR erzeugt wurden, und sen: «Um nicht am Detektionslimit messen gänglich macht. «FGen steht für Functional Genomics, weil in der nun möglichst zügig ein geeigneter zu müssen, und weil Messungen an einzelunsere Technologie die Suche nach Genpro- Stamm für die biotechnologische Produk- nen Zellen immer zu Fehlern führen, dem dukten mit verwertbarer Funktion, also tion eines Zielmoleküls aufgespürt werden sogenannten Einzelzellrauschen oder single


cell noise, das auch bei genetisch identischen Zellen auftritt», erklärt Martin Held. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die bakterienbestückten Hydrogelpartikel zu erzeugen, eine davon ist die in den 90er-Jahren am Institut für Verfahrenstechnik der ETHZ von Professor Fritz Widmer entwickelte Laminar Jet Break Up-Technologie. Hierbei werden die in einer wässrigen Hydrogellösung suspendierten Bakterienzellen unter Druck durch eine kontrolliert pulsierende Düse gepresst. In Abhängigkeit vom Durchmesser der Düse und der Amplitude und Frequenz ihrer Vibration reissen von dem Hydrogelstrahl immer gleichgrosse Tropfen ab. Wie viele Bakterienzellen ein solcher Tropfen enthält, ergibt sich aus der Poisson-Verteilung, einer nach dem französischen Mathematiker Siméon-Denis Poisson benannten Wahrscheinlichkeitsverteilung. «An einem typischen Betriebspunkt sind ca. 37% der erzeugten Kapseln leer und 37% monoklonal besetzt. In den restlichen Partikeln befindet sich mehr als eine Zelle», fasst Held die etwaige Verteilung zusammen, wie sie mit der Laminar Jet Break Up-Technologie erreicht wird. Unter dem Titel «Beating Poisson» kündigt die Firma FGen auf ihrer Website allerdings die Entwicklung einer neuen Technologie an, bei der es kaum noch zu leeren oder mehrfach besetzten nl-Reaktoren kommen soll.

Massgeschneiderte Sensorsysteme Wie lässt sich herausfinden, welche der hydrogelverpackten Mikrokolonien das Zielmolekül, z.B. Vitamin B2, erzeugen und wie effizient die Produktion ist? «Das Sensorsystem ist das Kernstück der Testentwicklung, sein Aufbau hängt von der jeweiligen Aufgabenstellung ab», antwortet Held. Häufig verwenden die Basler Forscher zellu-

20 µm

Einzelne fluoreszierende Bakterienzellen in nL-Reaktoren (V = 15 pL). (Bild: FGen)

läre Sensoren, die sie mit den Mitteln der synthetischen Biologie selbst entwerfen. Im Fall des Vitamin-B2-Projektes wurde dem Hydrogel vor der Erzeugung der nl-Reaktoren nicht nur die Mutantenbibliothek, sondern auch Sensorzellen beigemischt. Sie wurden so massgeschneidert, dass sie in Gegenwart von Vitamin B2 ein fluoreszierendes Marker-Protein produzieren. Dabei gilt, je mehr Vitamin, desto mehr Fluoreszenz. Nach dem Heranwachsen der Mikrokolonien werden die nl-Reaktoren mit einem Durchflusszytometer analysiert. Am D-BSSE kommt ein individuell angepasster COPAS Plus Biosorter (Complex Object Parametric Analyzer and Sorter) zum Einsatz. Die suspendierten Partikel werden darin nacheinander in einer Messkammer an Laserstrahlen vorbeigeleitet, die die Probe anregen. Das daraufhin von den Proben ausgesandte Fluoreszenzlicht wird von Detektoren gemessen, das Streulicht gibt über die Grösse und optische Dichte der nl-Reaktoren Auskunft. Stark fluoreszierende Partikel können von dem Gerät auf Wunsch z. B. in eine Mikrotiterplatte überführt werden. «Aus bis zu einer Million Klone lassen sich auf diese Weise in wenigen Tagen hundert bis tausend aussichtsreiche Vitamin-B2-Produzenten, die sogenannten Hits, isolieren,

Wer abonniert, ist immer informiert!

CHEMIE PLUS 2-2013

81

die wir zur weiteren Auswertung und für eventuelle weitere Mutationsexperimente an den Kunden zurückgeben», so Held. Das Verfahren spare nicht nur immens viel Zeit, sondern auch Geld; schliesslich kämen im Vergleich zu anderen Screeningverfahren deutlich weniger Verbrauchsmaterialien wie Mikrotiterplatten, Reagenzien etc. zum Einsatz, unterstreicht der TDD-Gruppenleiter. Was den Biosensor angeht, der das Zielmolekül ausweist, so können z. B. auch krankheitssimulierende Situationen umgesetzt werden. Wird beispielsweise ein Klon gesucht, der ein potentes Antibiotikum produziert, kann als Sensor ein fluoreszierender Mikroorganismus verwendet werden, auf den dieses Antibiotikum wirkt (Spezies-Spezies-Assay). Stirbt das Pathogen, erlischt das Fluoreszenzlicht. Derzeit beschäftigt die von Mikrobiologe Martin Held zusammen mit Bioverfahrenstechniker Sven Panke, Polymerchemiker René Pellaux und Molekularbiologe Andreas Meyer gegründet Spin-off-Firma FGen drei Wissenschaftler, die Zahl soll sich bis 2014 verdreifachen. Dann möchte die Crew aus den am D-BSSE angemieteten Räumlichkeiten in den Technologie Park Basel umziehen. Die Nähe zur Basler Pharma-, Chemieund Biotechindustrie ist für die Firmengründer von grosser Bedeutung. Lokal konnten ausser der DSM Nutritional Products Ltd. in Kaiseraugst bereits zwei weitere Grosskunden aus dem Raum Basel gewonnen wer■ den.

DISCOVER NEW SOLUTIONS FOR LIQUID CHROMATOGRAPHY

forschungswelten

chemieplus vermittelt Fachwissen – aus der Praxis für die Praxis.

www.chemieplus.ch

Jetzt anrufen! Tel. 058 200 56 93

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch


82

CHEMIE PLUS 2-2013

KALENDER 25. Februar 2013 Die Qualitätssysteme GMP (Gute Herstellungspraxis) und GLP (Gute Laborpraxis) im Überblick – Ein Leitfaden der Guten Praxis – Kursmodul zum geprüften Qualitätsexperten GxP (GDCh) (510/13), Frankfurt Leitung: Dr. Barbara Pohl Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Telefon +49 69 7917-364/-291 fb@gdch.de www.gdch.de/fortbildung

4./5. März 2013 Säulen, Phasen- und Trennoptimierung in der HPLC Windisch Referent: Jean-Claude Hildenbrand, Windisch Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 Ch-8600 Dübendorf Telefon 058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 verena.schmid@eawag; www.scg.ch/dac

4.–7. März 2013 Technische Schutzrechte – Eine Einführung in das Patentrecht und verwandte Rechtsgebiete, speziell für Chemiker und Biologen (906/13), Frankfurt Leitung: Dr. Andreas Bieberbach Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)

5./6. März 2013 Polymeradditive, unentbehrliche Komponenten zur Stabilisierung von technischen Kunststoffen und Lacken sowie zur Modifizierung ihrer Eigenschaften (004/13), Frankfurt Leitung: Dr. Christoph Kröhnke Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe oben)

filtrat

Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcep.ch

14./15. März 2013 Verpackung 2020: Potenziale & Perspektiven, Berlin

16./17. April 2013 Dünnschichtchromatographie: Einführung in die moderne Technik, Muttenz Referent: Daniel Handloser

19. März 2013 Reinraumlüftung – Anforderungen an die Raumlufttechnik in Reinräumen, Niederlenz

16./17. April 2013 UHPLC mit sub-2µ stationären Phasen, Basel Referent: Jean-Claude Hildenbrand

Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben)

Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

19./20. März 2013 Tipps und Tricks für fortgeschrittene GC-MSAnwender/-innen, Dübendorf Referent: Prof. Dr. Michael Oehme Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

21. März 2013 Anforderungen an Barriere-Systeme mit Besichtigung von RABS und Isolatoren, Allschwil Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben)

2.–5. April 2013 NMR-Spektrenauswertung, Grundlagenkurs (505/13), Frankfurt, Leitung: PD Dr. Reinhard Meusinger Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

10. April 2013 Reinstwasser-Seminar 2013 Reinstwasser im GMP-Umfeld, Aesch Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe oben)

Veranstalter: Euroforum Schweiz AG Postfach/Förrlibuckstrasse 70 CH-8021 Zürich Telefon 043 444 78 78 Fax 043 444 78 80 info@euroforum.ch; www.euroforum.ch

8.–12. April 2013 Hannover Messe, Hannover

Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe oben)

13. März 2013 Erfolgreiche Personalauswahl im Reinraum-Bereich Intensiv-Workshop für Führungskräfte, Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept Kreuzweg 4 CH-4312 Magden

Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe links)

Veranstalter: Deutsches Verpackungsinstitut e. V. Kunzendorfstr. 19 D-14165 Berlin Telefon +49 (0)30 80 49 858-10 Fax +49 (0)30 80 49 858-18 www.verpackung.org www.facebook.de/verpackungsinstitut

6. März 2013 Erfolgreiche Krisenkommunikation – Notfallszenarien und Fallbeispiele mit lessons learnt, Rüschlikon

12. März 2013 Field Flow Fractionation – FFF, Dübendorf Referent: Dr. Thorsten Klein

16. April 2013 Erfolgreiche Personalführung im Reinraum-Bereich, Rheinfelden

Veranstalter: Deutsche Messe Messegelände D-30521 Hannover Telefon +49 511 89-0 Fax +49 511 89-32292 www.hannovermesse.de

16. April 2013 Die neue EU-Kosmetikverordnung. Wichtige neue Änderungen und Entwicklungen im Kosmetikrecht (983/13), Frankfurt, Leitung: Dr. Bernhard Schuster Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

23.–25. April Powtech/Technopharm, Nürnberg Veranstalter: Nürnberg Messe GmbH Messezentrum, D-90471 Nürnberg Telefon +49 (0) 9 11. 86 06-49 79 Fax +49 (0) 9 11. 86 06-49 78 besucherservice@nuernbergmesse.de; www.powtech.de

24. April 2013 GMP-Audits erfolgreich bestehen, Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe links)

24.–25. April Qualitätsverbesserung und Kostenreduzierung durch statistische Versuchsmethodik, Design of Experiments (DoE) (960/13), Frankfurt Leitung: Dipl.-Math. Sergio Soravia Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

29.–30. April 2013 Anorganische Leuchtstoffe, physikochemische Grundlagen und Anwendungen, (803/13), Frankfurt Leitung: Prof. Dr. Thomas Jüstel Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

14. Mai 2013 Enantioselektive chromatographische Trennmethoden, Dübendorf Referent: Dr. Markus Juza Veranstalter: Division Analytische Chemie der SCG Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen? Einsendungen mit den nötigen Angaben an: ralf.mayer@azmedien.ch Weitere Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda

15. Mai 2 GMP-Basis

Veranstalte Swiss Clea

15./16. M Labotec Su

Veranstalte Easyfairs S St. Jakobs CH-4132 M Telefon 061 Fax 061 22 schweiz@e www.easyf

16. Mai 2 Einführung Zofingen, Re

Veranstalte Division An Eawag, Ve (Adresse s

5./6. Jun Chemspec

Organisatio Quartz Bus Quartz Hou 20 Clarend Redhill Sur RH1 1QX phone +44 fax +44 (0) http://www

2./3. Se Grundlagen graphie, Ku

Veranstalte CAMAG Sonnenma CH-4132 M Telefon 061 Fax 061 46 info@cama

4./5. Se HPTLC zur maka, Kund

Veranstalte CAMAG (A


filtrat

CHEMIE PLUS 2-2013

83

C L E A N TE C C I TY 2 0 1 3

Die Green Economy trifft sich in Bern Die Cleantec City ist das neue Schaufenster der Green Economy der Schweiz. Auch in der zweiten Ausgabe der Cleantech-Messe vom 19. bis 21. März treffen Exponenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und der öffentlichen Hand zusammen, um die Nachhaltigkeit in der Gemeinde-, Stadt- und Unternehmensentwicklung voranzutreiben.

D

ie Energiewende in der Schweiz ist in vollem Gang: Den Energie- und Stromverbrauch pro Person senken, den Anteil fossiler Energie reduzieren, die nukleare Stromproduktion durch Effizienzgewinne und den Zubau erneuerbarer Energie ersetzen – das sind die ambitionierten Ziele des ersten Massnahmenpakets der Energiestrategie 2050. Vor allem raschere und effizientere Verfahren – sogenannte Cleantech – sowie die Modernisierung der Stromnetze sollen zu diesem ersten grossen Schritt in Richtung Energiewende beitragen. Die nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung bedingt aber zudem weiterführende Konzepte im Bereich der Raumplanung und der Orga-

nisation der Infrastruktur im Allgemeinen. Und auch die Entscheide der Energie- und Umweltverantwortlichen in Gemeinden und Unternehmen prägen sie massgeblich. Eine breite Palette solcher Ansätze präsentiert die Messe «Cleantec City» in Bern. Mit ihrer Erstausgabe im Frühling 2012 bewies sich die Veranstaltung als Begegnungsplattform für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und öffentliche Hand. «Uns hat insbesondere der gute Besuchermix und der Meinungsaustausch mit verschiedenen Entscheidungsträgern gefallen», resümierte z. B. die Siemens Schweiz AG, die auch an der diesjährigen «Cleantec City» wieder mit von der Partie sein wird – neben zahlreichen natio-

nalen und internationalen Ausstellern aus den Bereichen Energie, Umwelttechnologie, Infrastruktur und Mobilität. Neben der Ausstellung widmet sich an der «Cleantec City» eine inszenierte Themenwelt den Cleantech-Visionen: Hochschulen und Fachhochschulen bieten im «Quartier der Zukunft» einen Einblick in ihre aktuelle Forschungstätigkeit. Eröffnet wird die «Cleantec City» am Dienstag, 19. März 2013, durch ein internationales, hochkarätig besetztes Symposium zum Thema «Innovationen für eine glückliche Welt». WEITERE INFORMATIONEN www.cleanteccity.ch

Duran Group feiert 120 Jahre Laborglas mit Jubiläumsaktion

Weiterbildung: Fachspezifische Kurse zu Themen der Analytik

Seine Erfindung revolutionierte die moderne Chemie: Otto Schott, der Begründer der modernen Glastechnologie und zugleich Gründer der heutigen Schott AG, entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts ein Laborglas aus Borosilikatglas, einer vollkommen neuen technischen Glasart. 1893 wurde dieses erste chemisch resistente, hitze- und temperaturwechselbeständige Spezialglas auf dem Markt eingeführt und 1938 unter dem Markennamen «Duran» angemeldet. In den vergangenen 120 Jahren schrieb Duran Laborglas Technikgeschichte und ist bis heute ein weltweit eingesetztes Standardglas in Laboratorien, im Industrie- und Haushaltsbereich. 2013 feiert die Duran Group das Jubiläum «ihres» Laborglases im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) mit einer Aktion in der Laborglasbranche. Kreative Idee: In Form einer Stellenanzeige wird ein Labormitarbeiter mit 120 Jahren Erfahrung gesucht. Duran-Anwender sind aufgefordert, ihr ältestes Laborglas zu fotografieren und online in die Jubiläumsgalerie unter www.duran-group.com/120jahre zu laden. Die Aktion läuft vom 2. Januar bis zum 30. April 2013. Kommuniziert wird sie über On- und Offline-Massnahmen im B2B-Laborbereich, darunter Anzeigen, eine mobile Seite mit einem QR-Code sowie ein Banner. Unter allen Teilnehmern werden zwei Apple iPad3 verlost. www.duran-group.com/120jahre

Die Division Analytische Wissenschaften der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft organisiert Weiterbildungskurse mit der Zielsetzung, das Know-how in der Analytik zu vertieSCS fen. Das Weiterbildungsprogramm wurde gemeinsam mit dem Centre de Compétences en Chimie et Toxicologie Analytiques (ccCTA) entWeiterbildung Analytik wickelt. Es wirken dabei folgende Partner mit: Formation continue Analytique Fachverband Laborberufe (FLB), Chemikanten2013 verband (SCV), Schweizerische Gesellschaft für Lebensmittel- und Umweltchemie (SGLUC), Schweizerische Gruppe für Massenspektrometrie (SGMS), Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Spektrometrie und Elementanalytik (SASP) sowie die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Veranstaltungen werden in der Deutsch- und in der Westschweiz durchgeführt. Das Angebot reicht von Einführungskursen zum Basiswissen bis zur Vermittlung von spezifischem Fachwissen in praxisnahen Weiterbildungskursen. Es ist deshalb für Neulinge wie auch für erfahrene Praktikerinnen und Praktiker interessant. Das Training kann im Rahmen von In-Company-Kursen auch vor Ort durchgeführt werden. Die fachspezifischen Kurse sind in die Bereiche Trenntechnik, Spektroskopie, Analytische Anwendungen, Methoden der Life Sciences, Qualitätssicherung und Informationsbeschaffung unterteilt. Das Kursangebot wird laufend den aktuellen Bedürfnissen angepasst. So werden in der vorliegenden Ausschreibung acht neue Kurse angeboten. Weitere Information unter www.scg.ch/dac oder per E-Mail anfordern: verena.schmid@eawag.ch

12 0

Division of Ana lyt ica l Chemi st r y

Herausgeber: Schweizerische Chemische Gesellschaft Schwarztorstrasse 9 3007 Bern www.scg.ch/dac


84

CHEMIE PLUS 2-2013

filtrat

T E D D A N D E R Z H AW W Ä D E N S W I L

Drehscheibe zwischen Grundlagenforschung und Industrie Das Kompetenzzentrum TEDD (Tissue Engineering for Drug Development and Substance Testing) an der ZHAW Wädenswil schafft eine Plattform für menschliche Gewebemodelle zur Medikamentenentwicklung und Wirkstoffprüfung, um zusammen mit Partnern zukunftsträchtige Technologien auf industrielle Bedürfnisse masszuschneidern. An seiner Jahresversammlung 2012 gab das TEDD kürzlich Einblick in laufende Projekte und präsentierte Zukunftspläne. ELSBETH HEINZELMANN

P

artner für gemeinsame Aktionen aufstöbern und miteinander neue Projekte andenken, dies war die Devise der Jahresversammlung TEDD (Tissue Engineering for Drug Development and Substance Testing) Ende Oktober 2012 an der ZHAW Wädenswil. In der von Teamarbeit geprägten Plattform, die sich praxisorientiert der Forschung und dem Wissenstransfer verschrieben hat, laufen derzeit mehr als zehn Netzwerkprojekte.

Barriere für Nanopartikel Nanopartikel «schleichen» sich in unseren Körper, ob durch den Mund mit Lebensmitteln, durch die Atmung mit ImprägnierSprays, in Sonnencremes eingebettet durch die Haut oder als neue Therapie in die Blutbahn gespritzt. Dr. Peter Wick und sein Team wollten es genau wissen: Sie experi-

mentierten mit menschlichem Plazentagewebe als natürliche Schranke, welches von Müttern am Universitätsspital Zürich und am Kantonsspital St. Gallen mit Einwilligung gespendet wurde. Im Labor lassen sich die Kreisläufe von Mutter und Säugling der Plazenta mehrere Stunden aufrechterhalten. Die Forscher schleusten fluoreszierende Nanopartikel aus Polystyrol ein, die das Gewebe nicht beeinträchtigen und die gut nachweisbar sind. Die Teilchen messen zwischen 50 nm und einem halben Mikrometer. Nachweislich konnte das Gewebe Teilchen mit 200–300 nm zurückhalten. Was jedoch darunter lag, drang in den fötalen Kreislauf ein. Der Durchsatz an Experimenten mit der Ex-vivo-Plazenta ist zu gering, um alle wissenschaftlichen Fragen beantworten zu können. Deshalb ist die Entwicklung von neuen 3D multizellulären Modellen unumgänglich. Denn sie erlauben es,

langfristig effizientere Screenings mit relevanter Aussagekraft durchzuführen und die Entwicklung von sicheren, nano-medizinischen Anwendungen zu gewährleisten.

Hautsensibilisierern auf der Spur In einem gemeinsamen KTI-Projekt entwickeln die Firmen Cellntec und Givaudan mit der ZHAW ein menschliches, epitheliales Hautmodell in 3D, welches das allergene Potenzial chemischer Substanzen voraussagen soll. Nötig wird dieser Ersatz, da der bisherige lokale Lymphknotentest (LLNA), der in Tierversuchen durchgeführt wird, ab März 2013 für Kosmetika verboten ist. Das Modell basiert auf rekombinanten Reporterzellen «KeratinoSens», entwickelt durch Givaudan. Sie werden in die 3D-Struktur von rekonstrukturierter menschlicher Epidermis integriert, die auf einer von Cellntec realisierten Technik basiert. Die oberflächlich angewandte Substanz dringt in die epidermale 3D-Struktur ein und wirkt auf die KeratinoSens-Zellen. Ist die Substanz sensibilisierend, exprimieren die Zellen das Reporter-Gen. Die Erkenntnisse aus dem 3D-Modell werden analysiert und mit In-vivo-Daten und jenen der KeratinoSens-Zellen in 2D-Kultur verglichen. Das neue 3D-Modell ermöglicht dosisabhängig die oberflächliche Anwendung hydrophober Substanzen und die Evaluation der Penetrationseffekte. Ziel des Projektes ist ein marktfähiges 3D-Hautsensibilisierungsmodell-Kit.

Tumor-Mikrogewebe aus der Gefriertruhe

Ein Besucher der Jahresversammlung TEDD inspiziert die 3D Discovery der Firma Regenhu. Dieser Bioprinter druckt dreidimensionale Gewebe, bestehend aus lebenden Zellen, dem dazugehörigen Gerüst aus hydrogelartigen Biomaterialien und Signalfaktoren.

Die auf biomimetisches Mikrogewebe spezialisierte Firma Insphero sorgte für Schlagzeilen, als sie Zellverbände in hängenden Tropfen «gerüstfrei» wachsen liess, lediglich durch die Oberflächenspannung in speziellen Paletten gehalten. Nun gingen die innovativen Insphero-Forscher einen Schritt weiter und bieten neu 3D-Tumor-Mikrogewebe kryokonserviert bei –80 ºC an. Wissen-


filtrat / stellen

CHEMIE PLUS 2-2013

85

Polycaprolactone und Polyester. Zum Aushärten dient ein Photopolymerisationsverfahren. Die «regenHU BioFactory» schafft organotypische Gewebe mit einer in vivoartigen Morphologie, welche die Umgebung der Zellen in vivo wesentlich realitätsnaher nachbildet, als dies in herkömmlichen Kulturplatten möglich ist. Damit werden auch das Zellverhalten, die interzellularen Wechselwirkungen und Differenzierungsprozesse besser reflektiert.

Automatisierung von 3D-Zellkulturen

Viel Zulauf hatte der Stand der Automatisierung. Die Firmen Tecan und Cellendes präsentierten zusammen mit ZHAW-Wissenschaftlern Resultate zur automatisierten Herstellung gerüstbasierter Tumorgewebe und ihrer Anwendung.

schaftler der ZHAW und Insphero konnten erfolgreich ein Tiefkühlverfahren für Mikrogewebe etablieren. Statt die Käufe an Gewebe stets mit den Experimenten zeitlich abstimmen zu müssen, erwirbt man die Ware tiefgefroren und nimmt jeweils die Menge an benötigten Platten aus dem Gefrierschrank. Die Funktionalität und Wirkstoffempfindlichkeit der Mikrogewebe wird durch den Gefrier- und Auftauprozess nicht beeinträchtigt. Anwendungen sind Wirksamkeitsstudien von Präparaten in der Onkologie bereits in der frühen Phase der Medikamentenentwicklung und Studien der Penetration von Wirkstoffen in die Gewebe. Durch das Tiefkühlverfahren lassen sich in Zukunft Einsätze von Mikrogeweben in der Medikamentenentwicklung flexibler planen und zusätzliche Kosten einsparen.

Gewebe aus der Bio-Druckerpatrone Zusammen mit der ZHAW stellt Marc Thurner, CEO der Regenhu AG, mit seinen Bioprinter-Geräten organo-mimetische Hautmodelle her. Diese neuartige Technologie bietet eine ideale Plattform für innovative Entwicklungen im Tissue Engineering. Im Brennpunkt stehen Gerüste mit Zellen, die Schicht um Schicht in Abscheideprozessen entstehen als Grundlage für gewebespezifische 3D-Modelle. Dabei lassen sich die präzise Abscheidung von Zellen, Wachstumsfaktoren und die extrazelluläre Matrix räumlich genau steuern. Ausgangsbasis sind Materialien wie Biopolymere, Zellen, Signalmoleküle (Proteine), Hydrogele, Kollagen,

Auch in der Zusammenarbeit der ZHAW Wädenswil mit Cellendes GmbH und Tecan, bekannt für ihre Laborautomatisierung, geht es darum, Zellen physiologisch geeignete Bedingungen zu bieten. Cellendes bringt ins gemeinsame Projekt ihre Polymer-Technologie ein, mit welcher sich biomimetische Hydrogele für die 3D-Zellkultur auf die Bedürfnisse der Zellen massschnei-

Wir sind ein modernes Chemiehandelsunternehmen und suchen eine unternehmerische Persönlichkeit als:

KundenberaterIn Marktbereich Wasseraufbereitung Nach sorgfältiger Einarbeitung werden Sie im Aussendienst unsere bestehenden Kunden im Bereich Ionenaustauscher, industrielle Wasseraufbereitung und Aktivkohlen betreuen, sowie den Kundenstamm ausbauen. Ihr Verkaufsgebiet umfasst die gesamte Schweiz. Sie verfügen über eine kaufmännische, technische oder chemische Grundausbildung. Idealerweise sind Sie schon etwas vertraut mit dem Gebiet Wasseraufbereitung. Zudem bringen Sie Aussendiensterfahrung sowie Französischkenntnisse mit (Wort und Schrift). Idealalter 25-35. Reisetätigkeit 3-4 Tage pro Woche. Haben Sie Lust, mehr über diese interessante, abwechslungsreiche und ausbaufähige Aufgabe zu erfahren? Senden Sie Ihre Unterlagen an Paolo Fassino, CHEMIA BRUGG AG, Postfach, 5201 Brugg, Tel. 056 460 62 00, paolo.fassino@chemia.ch / www.chemia.ch


86

CHEMIE PLUS 2-2013

forschungswelten

Eine Mitarbeiterin der Firma Insphero AG zeigt einem Besucher die «hanging drop» Technologie. Spezielle Kultivierungsplatten ermöglichen es, lebende Mikrogewebe in einem Tropfen zu generieren und sie für Wirkstofftests zu verwenden.

dern lassen. Durch die Wahl geeigneter Hydrogel-Komponenten kann man gewebeähnliche Kulturen oder Tumormodelle herstellen. Um die 3D-Systeme in zellbasierten Assays der pharmazeutischen Industrie und ihrem Medikamenten-Entwicklungsprozess verfügbar zu machen, braucht es die Automatisierung aller Produktionsschritte der 3D-Zellkultur und ihrer weiteren Handhabung. In diesem Projekt wird die Herstellung der Hydrogel-basierten 3D-Zellkulturen auf einem Freedom «EVO» Pipettier-Roboter von Tecan automatisiert. Die Automatisierung von komplexen 3D-Zellkulturen und deren Testung mit unterschiedlichen Substanzen ist ausschlaggebend für die industrielle Anwendung und ermöglicht erst ein effizientes und standardisiertes Medikamenten-Screening in der präklinischen Phase.

Mal «stop», mal «go»: dem transepidermalen Stoffaustausch auf der Spur Der Mensch ist ein kurioses Wesen: Mal schmiert er sich mit Creme ein und möchte, dass diese seine Haut faltenfrei mache oder ihn vor UV-Strahlung schütze, also nicht durch die Haut dringe. Ein anderes Mal hat er sich verletzt, streicht sich eine schmerzstillende Creme auf und wünscht, dass sie schnell durch die Haut dringe. Doch wie stellt man einwandfrei fest, welche Substanzen durch die Haut dringen und welche nicht, ohne auf tierische oder menschliche Explantate – also einem Organismus entnommenen Gewebestückchen – zurückgreifen zu müssen? Am Institut für Chemie und

Biologische Chemie macht man sich ein an der Universität Rotterdam entwickeltes Verfahren zunutze. Dabei wird ein Laserstrahl in Mikrometerschritten in die Haut hineinfokussiert und die zurückgestreute Ramanstrahlung zur Analyse der Stoffzusammensetzung interpretiert. Die Methode ist nicht invasiv, völlig unschädlich und schmerzfrei. Die konfokale Raman-Mikroskopie hilft, Hautmodelle zu evaluieren und das Eindringen aktiver Substanzen in die Haut vorauszusagen. Dazu kombiniert das RamanMikroskop optische Mikroskopie und Raman-Spektroskopie. So werden nebst dem lichtoptischen Bild einer Probe auch lokal die Raman-Spektren der Probe aufgenommen. Diese erlauben direkte Rückschlüsse auf die räumliche und zeitliche Verteilung von Molekülen. Da die Raman-Spektroskopie chemisch spezifisch ist, dient sie dazu, räumliche und zeitliche Verteilungen von Aktivsubstanzen und Hautkomponenten zu messen.

Schweizer Angelpunkt für Gewebetechnik Für Gastredner David W. Grainger, Professor für pharmazeutische Chemie an der University of Utah, sind nachhaltige In-vitro-Zellkulturen derzeit die vielversprechendsten Toxizitäts- und Biomarker-Bewertungswerkzeuge für die präklinische Entwicklung von Medikamenten. «Anders als ihre in vivo oder tierischen Gegenstücke, lassen sich In-vitro-Systeme leicht verbreiten und – sei es im akademischen oder in-

dustriellen Umfeld – im Produktionsmassstab umsetzen. Sie sind relativ kostengünstig und heutzutage die einzigen Bewertungsmodelle, die eine Auswertung mit hohem Durchsatz ermöglichen.» Dreh- und Angelpunkt in allen Tissue Engineering-Netzwerkprojekten ist das Kompetenzzentrum TEDD der ZHAW Wädenswil, wo Professor Dr. Ursula Graf-Hausner, Dozentin und Forschungsleiterin für Zellkulturtechnik und Tissue Engineering, als treibende Kraft dem Unternehmen unablässig die nötige Energie und Dynamik einhaucht. Ihre Fachgruppe bildet mit einem fünfköpfigen Lenkungsausschuss und einem wissenschaftlichen Berat den Kern der TEDD-Aktivitäten. «Wir wollen in einem aktiven Netzwerk die vorhandenen Kompetenzen bündeln und klare Qualitätsstandards definieren und etablieren», so Ursula Graf. «Dazu verknüpfen wir Kompetenzen in Grundlagenund angewandter Forschung mit jenen der Industrie, betreiben eine Plattform, wo neue Technologien für die Wirkstoffprüfung in der Pharmaindustrie und der personalisierten Medizin reifen können. Auch die Partner der Kosmetik- und Medtech-Industrie werden von diesen Technologien stark profitieren.» Derzeit geht die anfängliche finanzielle Unterstützung durch die Gebert RüfStiftung zu Ende, TEDD muss nun auf eigenen Beinen stehen. Da kommt die Meldung gerade richtig, dass die Kommission für Technologie und Innovation KTI Swiss Biotech als eines ihrer acht nationalen thematischen Netzwerke (NTN) in ihr Förderprogramm aufgenommen hat und dieses mit einem jährlichen Förderbeitrag in seinen Aktivitäten unterstützen wird. Diese Zukunftsperspektive tut aber der Eigeninitiative keinen Abbruch. Schon plant Ursula Graf weitere Fachtagungen, spezifische Workshops und Firmenbesuche. Nach dem erfolgreichen Symposium über 3D-Zellkulturen mit Dechema am Technopark Zürich ist ein weiteres für November 2014 geplant. TEDD zählt bereits eine grosse Anzahl aktiver Mitglieder aus Forschung und ■ Industrie im In- und Ausland. Infos: www.icbc.zhaw.ch/tedd


Bezugsquellenregister

bezugsquellen

ABBAUTEST, BIOLOGISCH

AnLAGEn- Und AppArATEBAU

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

Anlagenbau AG Industrie Neuhof 30 3422 Kirchberg info@anlagenbau.ch

Tel. +41 34 447 70 00 Fax +41 34 447 70 07 www.anlagenbau.ch

AkTIvkOHLE

CHEMIE PLUS 2-2013

87

ASEpTISCHE vEnTILE

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

AUfTrAGSAnALySEn AnLAGEnkEnnzEICHnUnG

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com

Tel. +41 52 643 46 65 Fax +41 52 643 46 87 www.csfwunderle.com

AQura GmbH Rodenbacher Chaussee 4 D-63457 Hanau info@aqura.de

Tel. +49-6181-59-4282 Fax +49-6181-59-3554 www.aqura.de

ALLGEmEInE LABOrArTIkEL

AnTrIEBSTECHnIk

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

AUfTrAGSSynTHESEn

ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00

Organica Feinchemie GmbH Wolfen Kundensynthesen Gefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor – Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.de D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215

BEHäLTEr Und rOHrE, GLASfASEr

ALLGEmEInE LABOrArTIkEL AOX/EOX/pOX

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

ROTAVER Composites AG Kunststoffwerk Tel. +41 34 460 62 62 3432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 63 info@rotaver.ch www.rotaver.ch Behälter Rohr Beschichtungen aus GFK

AnALyTIk, CHEmISCH AppArATEBAU/dr UCkBEHäLTEr

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

BErATUnG rEACH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

AnLAGEnBAU ArmATUrEn BErATUnG, TECHnISCHE I N N O V A T I V E

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

S Y S T E M E

Invent Armaturen AG PUMPEN VENTILE ARBEITSSICHERHEIT 4310 Rheinfelden Tel. +41 61 833 70 70 www.invent-armaturen.ch Fax +41 61 833 70 91

Chemgineering Technology AG Güterstrasse 107 CH-4133 Pratteln 1 Tel. +41 61 467 54 54 www.chemgineering.com


88

CHEMIE PLUS 2-2013

BErSTSCHEIBEn

bezugsquellen

CHEmIE- Und BIOSEnSOrEn

CHrOmATOGrApHIE-SySTEmE

ANACONDA GmbH

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55 8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57 info@c-cit.ch www.c-cit.ch

CHEmIkALIEn, rEAGEnzIEn

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

CHEmIEpUmpEn LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

BErSTSICHEr UnGEn

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

BIG-BAG-BEfüLL- Und EnTLEErSTATIOnEn

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

dAmpfArmATUrEn

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

CHrOmATOGrApHIE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

BIOTECHnOLOGIE CHrOmATOGrApHIE-SäULEn

dETOnATIOnSSICHEr UnGEn

rostfrei, für brennbare Gase + Dämpfe Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

BIOrEAkTOrEn / BIOCOnTrOLLEr

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Schaer Hitech GmbH Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

GmbH

CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

dISpErGIErEr

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

KINEMATICA AG Labor- und Industrie-Dispergierer Luzernerstrasse 147a 6014 Luzern/Littau kinematica.ch

Tel. 041 259 65 65 Fax 041 259 65 75 info@kinematica.ch


bezugsquellen

dOSIErpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

Tel. +41 61 381 45 09 Fax +41 61 382 07 55 www.techema.ch

ELEkTrOTECHnISCHE Und OpTISCHE SEnSOrEn

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz sensors@hamilton.ch

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

IncoDev (Schweiz) AG Oberdorfweg 9 5610 Wohlen

drEHkOLBEnpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

fIBErOpTIk-SCHAUGLASLEUCHTEn

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Fon +41 56 618 62 62 Fax +41 56 618 62 63 www.incodev.ch

fILTEr 3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon 8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00 info@ligacon.ch www.3m-filtration.ch

EXpLOSIOnSSCHUTz

dOSIErTECHnIk

Alltech Dosieranlagen GmbH Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de D-76356 Weingarten info@alltech-dosieranlagen.de Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

TECHEMA AG Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

Tel. 056 493 38 83 Fax 056 493 42 10 www.parkem.ch/atex

fESTpHASEnEXTrAkTIOn

Erp-SOrfTwArE

4105 Biel-Benken info@techema.ch

Parkem AG MotionControl Täfernstrasse 37 5405 Baden-Dättwil info@parkem.ch

düSEn

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0 D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870 info@duesen-schlick.de www.duesen-schlick.de

Standort Basel: Techema AG Gewerbestrasse 6 4105 Biel-Benken info@techema.ch

89

dr UCkrEdUzIErvEnTILE

dOSIErpUmpEn LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

CHEMIE PLUS 2-2013

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

EX-GESCHüTzTE IndUSTrIESAUGEr

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77 8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78 info@sefiltec.com www.sefiltec.com

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

fILTErHILfSmITTEL EXpLOSIOnSSCHUTz, EX-GEräTE (ATEX) dr UCkLUfT-mEmBrAnpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch


90

CHEMIE PLUS 2-2013

fILTErmEdIEn

bezugsquellen

fLüSSIGkEITS-mEmBrAnpUmpEn LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

SEFAR AG 9410 Heiden www.sefar.com

GC-mS/GASCHrOmATOGrApHIE

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 71 898 57 00

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

fT-Ir LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

fILTErpApIErE

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FüLLSTAND

GC-mS/GASCHrOmATOGrApHIE

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

fILTErTECHnIk

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

filtration ®

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster

info@funda.ch www.funda.ch

fILTrATIOnSSySTEmE

BHS-Sonthofen GmbH An der Eisenschmelze 47 D-87527 Sonthofen info@bhs-sonthofen.de

Tel. +49 8321 6099-0 Fax +49 8321 6099-220 www.bhs-sonthofen.de

fLAnSCHE nACH dIn, En Und AnSI

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Gfk-rOHrE Und BEHäLTEr

Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch

HOCHdr UCkpUmpEn

GASE/GASvErSOrGUnG

Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

GASGEmISCHE, SpEzIALGASE

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

fLAmmEnSpErrEn

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

HpLC- & UHpLC-AnLAGEn

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

GASmESS- Und wArnGEräTE

HpLC-AnLAGEn- Und zUBEHör

CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696


bezugsquellen

IOnEnAUSTAUSCHEr

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

CHEMIE PLUS 2-2013

91

küHLSySTEmE

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

HpLC- Und UHpLC-AnLAGEn

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.ch

kOmprESSOrEn 100% öLfrEI SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

InfrArOT-SpEkTrOmETEr

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

kyrOTECHnIk

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

LABOrGEräTE Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

InfrArOT-STrAHLEr Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.chw

kOndEnSABLEITEr

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

InkUBATOrEn

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

kOrrSIOnS-/ErOSIOnS-/dIffUSIOnSpr üfGEräTE Rudolf Wechsler Gartenstrasse 5 4127 Birsfelden BL

Tel. +41 61 312 09 49 Fax +41 61 312 09 34

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

LABOrGLAS/präzISIOnS- Und STAndArdGLASrOHrE

InSTr UmEnTELLE AnALyTIk kUnSTSTOffAppArATEBAU

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

kUnSTSTOffArTIkEL Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Glastechnik Rahm 4132 Muttenz info@glastechnikrahm.ch

Tel. +41 61 461 07 77 www.glastechnikrahm.ch

SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

LC/mS

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch


92

CHEMIE PLUS 2-2013

mAGnETpUmpEn

bezugsquellen

nmr-dIEnSTLEISTUnGEn

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

pOLArImETEr

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

mAnAGEmEnTBErATUnG QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

nmr-LöSUnGSmITTEL

mASSEnSpEkTrOmETEr

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PROZESS-ANALyTIK

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

mATErIALAnALySE OE-SpEkTrOmETEr

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

mATErIALAnALySE

mATErIALpr üfmASCHInEn

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

pUmpEn

ökOTOXIkOLOGIE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

pr üfSySTEmE

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

Tel. 044 806 81 11

GRUNDFOS Pumpen AG Industrie Nord 6105 Schachen

Tel. 041 499 61 20

OSmOmETEr TesT KG Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10 6331 Hünenberg, test@test-ag.ch www.test-ag.ch

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

mESS- Und rEGELTECHnIk pHOTOmETEr

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

nmr

Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

Invent Armaturen AG PUMPEN VENTILE ARBEITSSICHERHEIT 4310 Rheinfelden Tel. +41 61 833 70 70 www.invent-armaturen.ch Fax +41 61 833 70 91

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

pLATInArTIkEL BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch


bezugsquellen

SCHAUGLASArmATUrEn

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

93

SCHLAUCHqUETSCHpUmpEn

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

CHEMIE PLUS 2-2013

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

pUTzTEXTILIEn SCHAUGLASLEUCHTEn SELBSTAnSAUGEndE zEnTrIfUGALp. Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SIEBAnLAGEn/SIEBmASCHInEn

qUALIfIzIEr UnG/vALIdIEr UnG QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

SCHAUGLASArmATUrEn Und -LEUCHTEn

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

rOHrLEITUnGSBAU

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SCHEIBEnwISCHEr für SCHAUGLäSEr

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

SELBSTkLEBE-ETIkETTEn Kern-Etiketten AG Grubenstrasse 4 8902 Urdorf info@kernetiketten.ch

Tel. +41 43 455 60 30 Fax +41 43 455 60 33 www.kernetiketten.ch

SfC/SfE

r üHrEn, r üTTELn, SCHüTTELn, ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SCHüTTELAppArATE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SICHErHEITSvEnTILE GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHüTTELwASSErBädEr

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

SAUGfördErGEräTE/vAkUUmfördErGEräTE

S VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch


94

CHEMIE PLUS 2-2013

SOfTwArE

bezugsquellen

STELLvEnTILE

Shiftconnector – interaktives Schichtbuch eschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0 www.shiftconnector.com info@eschbachit.com

Tr üBUnGSmESSUnG

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

SynTHESEn (dIEnSTLEISTUnGEn)

SpEkTrOpHOTOmETEr

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

UmwELTAnALyTIk SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

TIEfküHLTr UHEn Und -SCHränkE

Uv-STrAHLEr Und kLEBSTOffE Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

SpEkTrOpHOTOmETEr vAkUUmpUmpEn

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen

TRENNSCHICHTMESSGERäTE

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

STABLE ISOTOpES

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

vAkUUmrEGLEr MLT AG Labortechnik Im Obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.chverpackungen

TOC vEnTILATOrEn

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

VOLL-LEERMELDER STATISCHE mISCHEr

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com


bezugsquellen

wärmEkAmmErn

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

X-rAy dIffrACTIOn (Xrd) prOdUCTS

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

X-rAy fLUOrESCEnCE (Xrf) SpECTrOmETErS

95

impressum Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe Offizielles Organ des Schweizerischen Chemieund Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 22. Jahrgang, 42. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch Druckauflage 14 000 Expl. Verkaufte Auflage 1 772 Expl. Zielversand 10 092 Expl. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

wASSErAnALyTIk CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

CHEMIE PLUS 2-2013

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

zELL- Und GEwEBEkULTUr-ArTIkEL

Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Telefax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Chefredaktor Ralf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 88 ralf.mayer@azmedien.ch

wASSErBädEr

Redaktion SCV, FLB Patrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB)

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

zAHnrAdpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

wASSErdESTILLIErAppArATE

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

QS Zürich AG 8050 Zürich info@quality-service.ch

Tel. +41 44 350 46 65 www.quality-service.ch

Wer abonniert, ist immer informiert!

www.chemieplus.ch

Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Textund Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

zErTIfIzIEr UnG GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch

Anzeigen-Administration Corinne Dätwyler, Telefon +41 (0)58 200 56 16 Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@chemieplus.ch, Telefon +41 (0)58 200 56 93 Preise Abonnement Inland CHF 98.– Abonnement Ausland EUR 69.– zuzüglich Porto 20.– EUR Einzelpreis CHF 12.–/EUR 9.– Studenten/Lehrlinge CHF 49.– Erscheint 10x jährlich Layout Ursula Urech Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Ein Produkt der

chemieplus vermittelt Fachwissen – aus der Praxis für die Praxis.

Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch

Jetzt anrufen! Tel. 058 200 56 93

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


schlusspunkt

CHEMIE PLUS 2-2013

CARTOON

96

Redaktionell erwähnte Firmen

«Vielen Dank für die grosszügige Abfindung! Genau das richtige Startkapital für meine neue politische Karriere.» Zeichnung: Klavinius

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A

Currenta GmbH

Analytik Jena AG

25, 63

Angenstein AG

40

32, 53

E EasyFairs Switzerland GmbH 54 Energie-Agentur (EnAW)

11

LAB Discount AG

G

Bartec AG

12

GEMÜ Apparatebau GmbH

Bernexpo AG

56

U

57

H

Brenntag Schweizerhall AG

27

Hamilton Bonaduz AG

Bruker Optics GmbH

9 US 2, 55

UFAG Laboratorien AG

MCH Messe Schweiz AG

Heidolph Instruments GmbH Helling GmbH

V

64

Büchi Labortechnik AG US1, 58

Huber & Co. AG

C

I

Verband Schweizer Medien US 3

Nürnberg Messe GmbH

26

2

Carl Roth GmbH & Co. KG

15

Paliwoda AG

21, 64

5

Peter Huber

39, 63, 64

Chemia Brugg AG

85

CSF Wunderle GmbH

1

Infraserv GmbH & Co. Höchst 60 K Kubo Tech AG

64

63 US 4

P

63

ProMinent Dosiertechnik AG 30 Camag Chemie-Erzeugnisse

Vialis VWR International GmbH

62 7

3

42

N

Brechbühler AG

62

13

M

Ballauf Abwasser-Technik AG 51

SNV

Swiss Cleanroom Concept 51, 62

46

B

Büchi AG

Kunststoff Verband Schweiz L

S SCAT Europe GmbH

23

Schloss Hofen

49

Sebio GmbH

81

Z ZHAW Zürcher Hochschule

17

Zimmerli Messtechnik AG

29

A ABB 35 Accelyrs 14 Altropol 14 Atlantic Zeiser 38 August Faller 49 B BASF 15, 35 Baumer Electric 41 Bayer 16, 35 Bernexpo 83 Bucher Biotec 18 C CAS Clean-Air-Service 50 Cellendes 85 Cellntec 84 Clariant 16 CRM 16 D Domino 48 Duran Group 43, 83 E Edelmann 47 Endress+Hauser 33, 35 Evonik Industries 4, 35 G GEA Lyophil 41 Givaudan 84 Grace 6 H Hamilton Bonaduz 20 Hays 52 I Ilis 40 Impag 14 Insphero 85 K K+D 49 L Laetus 38 Lanxess 5 Lonza 15 M MBV AG Mikrobiologie und Bioanalytik 14 Messer 15 Mettler-Toledo 38 N Novartis 15, 16 O Osram 5 P Parker Hannifin 16 Pfizer 16 Precisa Gravimetrics 14 R Regenhu 85 Roche 14, 15, 16 Rondo 47 S Sabic 14 Scanware Electronic 39 Schreiner MediPharm 47 Seidenader Maschienenbau 40 Siemens 15, 35 SNV Schweizerische Normen-Vereinigung 6 Songwon 15 S-PACT 36 T Tecan . 84 Techcomp Europe 14 Trigress Armaturen 16 U U-NICA 49 V Vialis 14 VWR International 6


Kompetente Journalisten und Journalistinnen schreiben für Sie in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften über Aktualitäten und ihre Hintergründe. Damit Sie besser informiert sind und sich eine eigene Meinung bilden können. Bestellen Sie jetzt per Mausklick ein Probeabo Ihrer gewünschten Zeitung oder Zeitschrift und den Tierkalender auf www.presseabo.ch und mit etwas Glück gewinnen Sie CHF 10’000.– in bar oder Einkaufskarten von Coop City im Gesamtwert von CHF 40’000.–. Ihre Schweizer Zeitungen und Zeitschriften.


VWR – ALL YOU NEED

Liquid Handling | Mikroskopie | Histologie | Genomics | Cell Culture Organic Synthesis | Umweltanalyse | Milchindustrie | uvm. Bestellen Sie Ihren ALL YOU NEED Katalog oder laden Sie ihn bequem von unserer Website herunter.

VWR Safety Seminar: GHS & REACH 20.03.2013 in Basel. Jetzt anmelden! VWR International GmbH

I

Lerzenstrasse 16/18

I

8953 Dietikon

I

Tel. 044 745 13 13

I

info@ch.vwr.com

I

http://ch.vwr.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.