Elektrotechnik 2008/02

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3 GEBÄUDETECHNIK

ELEKTROTECHNIK

AUTOMATION TELEMATIK

Elektrotechnik 2/2008

Kallysto.tebis y

www.hager-tehalit.ch

23 Sicherheit schafft Freiraum

49 Enjoyliving von der Enjoyliving AG

36 2. Schweizerischer Stromkongress

57 NIN-Know-how, Leserfragen, Teil 31

41 Halogen-Glühlampen: Licht und Wärme

68 Mit Voice over IP zu neuen Ufern


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Mit Moeller in die Zukunft Sternstunden mit dem Xcomfort Funksystem

Xcomfort Funksystem

Die intelligente Lösung, von der Sie ganz einfach profitieren können! Mit dem Moeller Funksystem drahtlos zum neuen Wohnkomfort! Durch innovative Funktechnik von Moeller realisieren Sie die Wohnwünsche Ihrer Kunden völlig ohne Spitz- und Umbauarbeiten. Sie steuern alle erdenklichen Funktionen wie Licht, Heizung, Klima und Lüftung einfach über Funk. Wie komfortabel dieses System ist, beweisen auch die Moeller Funkschalter: sie werden einfach dort hingeklebt, wo sie gerade benötigt werden! Bestellen Sie jetzt kostenlos und absolut unverbindlich den Xcomfort Fachkatalog 2007/ 2008:

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Editorial 3

Sicherheit schafft Freiraum

4

Effiziente Problemerkennung und -dokumentation Zum Titelbild, Produktanzeigen Kompakte Elektrofachmesse – Electro-Tec

Aktuell 5 10

Fachteil

Energie- und Elektrotechnik 12 14 16 17 18 20 22

Schnelle Regelung für Schienenfahrzeuge Schluss mit Vorurteilen über Aluminium Erhöhtes Trägheitsmoment spart Getriebe Professionelle Telekommunikation Nachmachen erwünscht Einige haben das Konvergenz-Potenzial erkannt Im Zentrum der Telematik

38 Ein komfortables Null-Emissions-Haus 41 Halogen-Glühlampen: Licht und Wärme 45 Flexibles Lichtmanagement 49 Enjoyliving von der Enjoyliving AG

Education 57 NIN-Know-how, Leserfragen, Teil 31 61 Lehren ist Verantwortung

Interview 23

Telematik

Sicherheit schafft Freiraum

Firmen/Verbände 27 30 31 32 33 36

ITG-Tagung Wireless in der Automation Personen und Köpfe – Wer mit wem? Die weltweit längste Stromleitung Zukunftswaschmaschine Milliarden für den Kraftwerkpark 2. Schweizerischer Stromkongress

Telematik 64 73

Produkteinformationen Telematik Telecommunication News

65 Glasfaser in der Verkabelungsinfrastruktur 67 Skype wird noch mobiler 68 Mit Voice over IP zu neuen Ufern Diverse Rubriken 75 79

80

Veranstaltungen Inserentenverzeichnis Impressum Im Text erwähnte Firmen Vorschau

Die zukunftsorientierte Lösung für den Wohnungs- oder Hausbau. Komplette Bedienung von Licht, Storen, Heizung sowie von Audio-, Video- und TV Anlagen inkl. Touchpanel mit Video-Gegensprechanlage. Der stufenweise Ausbau, sowie das intelligente AbwesenheitsManagement mit Fernzugriff, machen AMX zur perfekten Haussteuerung. Inhalt

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Elektrotechnik 2/08 | 1


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Liebe Leserin Lieber Leser Sicherheit schafft Freiraum, eine Binsenwahrheit, die auch für die Stromversorgung gilt. Für uns ist die gesicherte Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit elektrischer Energie selbstverständlich, ein entscheidender Erfolgsfaktor auch für unsere Wirtschaft. Und entsprechend wichtig ist es, dass die Stromversorgung auch für die Zukunft garantiert werden kann. In dieser Ausgabe der Elektrotechnik kommt das Thema Sicherheit gleich in zwei Beiträgen vor: Im Interview mit Dr. U. Schmocker, dem Direktor der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK), geht es, der Name sagt es bereits, natürlich um die Sicherheit der Kernanlagen in der Schweiz. Für mich ganz erstaunlich im Gespräch mit U. Schmocker in dieser höchst komplexen Materie ist die Aussage: «Der Mensch ist für die Sicherheit vor allem ein entscheidender Pluspunkt.» Zur nuklearen Sicherheit tragen drei Säulen bei: Technik, Organisation und der Mensch. Die technische Entwicklung hat so grosse Fortschritte gemacht, dass Störungen, welche auf technische Ursachen zurückzuführen sind, heute tatsächlich viel seltener sind als früher. Ob dem wird dann oft die Tatsache vergessen, dass alleine der Mensch in kritischen Situationen Massnahmen ergreifen kann, an die vorher niemand gedacht hat. Hier ist der Mensch weit innovativer als jede Maschine. Lesen Sie das Interview auf Seite 23.

Um eine ganz andere Art von Sicherheit und Freiheit geht es in der Strombranche. Mit der Inkraftsetzung des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) wird das Jahr 2008 zum Wendepunkt. Einerseits wird der Strommarkt (schrittweise) geöffnet. Andererseits erreichen wir mit dem Energiegesetz (EnG) eine wichtige Förderung der erneuerbaren Energien. Die kostendeckende Einspeisevergütung wird ab 2009 für einen kräftigen Schub für Strom aus erneuerbaren Energien sorgen. Wichtige Rahmenbedingungen sind jetzt in Kraft, der freie Markt kann spielen. Und wenn es dann unter den weiterhin ungleichen Marktteilnehmern zu grösseren Unstimmigkeiten kommen sollte, wird sich die ebenfalls neu gegründete Eidgenössische Elektrizitätskommision (ElCom) einschalten. Dabei geht es natürlich auch um Preis- und Tarifüberwachung, aber auch um die Sicherstellung des Netzzuganges bis hin zur Versorgungssicherheit. Mehr rund um die Stromliberalisierung auf Seite 36. Mit Sicherheit und Freiraum zu tun hat aber auch die auf uns zukommende Stromlücke, welche nach neuen Strategien für die künftige Stromversorgung ruft: Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Grosskraftwerke. Mit Sicherheit wird hier unsere Freiheit umso grösser, je bewusster wir alle mit dem Strom umgehen. Und denken wir daran: Energiepolitik ist immer auch Klimapolitik.

Editorial

0:19 Uhr

Sicherheit schafft Freiraum

Heinz Brenner heinz.brenner@elektrotechnik.ch Elektrotechnik 2/08 | 3


Das neue Schaltersystem Kallysto.tebis von Hager besticht durch innovative Technologie. Über den KNX-Bus dieses elektronischen Schalters lassen sich neben der klassischen Funktion «Licht ein-/ausschalten» per Tastendruck auch vordefinierte Lichtstimmungen abrufen, Rollläden öffnen oder schliessen, Video/Audioanlagen schalten und weitere elektrische Verbraucher im Haus steuern. Die seitliche Tastenbeleuchtung mit

LEDs sorgt für attraktive Lichteffekte. Kallysto.tebis ist ein neues intelligentes Schweizer Schaltersystem. Dank der hohen Flexibilität in Design und Technik erhält jeder Kunde «seinen» individuellen Schalter mit zwei, vier oder sechs Bedientasten. Der Schalter besteht aus einem Geräteeinsatz, welcher bereits ohne TasterFront auf der Baustelle bedient werden kann. Neben den elektronischen und den DesignAspekten überzeugt der Schalter durch seine Installationsfreundlichkeit. Er lässt sich als Unterputzgerät in handelsübliche Dosen montieren und mit weiteren Schaltern und Steckdosen kombinieren. Völlig neue Perspektiven für die Nachrüstung ergeben sich mit dem kabellosen, extraflachen Funktaster, der einfach auf Oberflächen aufgeklebt wird und somit wie ein UP installierter Schalter aussieht. Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern www.hager-tehalit.ch

Trennfunkenstrecken im Ex-Bereich

Neuer Distrelec-Elektronikkatalog Ausgabe 2008

Der Distrelec-Elektronikkatalog ist um mehrere Tausend Artikel erweitert. Wenn es um die Verarbeitung von aktiven und passiven Bauelementen mit Bestückungsautomaten geht, bietet Distrelec nun für die Herstellung von Prototypen und Kleinserien eine massgeschneiderte Lösung. Ab sofort sind ganze Ammopacks, Rollen und Teilrollen mit Vorund Nachspann für die automatengerechte Verarbeitung ab Lager lieferbar. Für den Entwickler

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Neu: USV bei Elektro-Material AG Die APC-Smart-UPS®-Produkte schützten wichtige Daten durch zuverlässige Stromversorgung in Netzqualität. Die Geräte sind in traditioneller Tower-Ausführung oder für den Einbau in Racks erhältlich. Die preisgekrönte Smart-UPS® ist die perfekte USV

Die neuen Trennfunkenstrecken EXFS 100 und EXFS 100KU des Blitz- und ÜberspannungsschutzSpezialisten Dehn+Söhne sind in Ex-Bereichen der Zonen 1 und 21 einsetzbar. Sie sind nach VDE 0185-203 geprüft und finden ihre Anwendung überall da, wo unzulässige Potenzialdifferenzen in betriebsmässig nicht unter Spannung stehenden Anlagenteilen auftreten können. Die ATEXzertifizierten Ex-Trennfunkenstrecken EXFS 100 (KU) weisen mit einem Blitzstossstrom von 100kA die höchste Blitzstrom-Tragfähigkeitsklasse H auf. Darüber hinaus sind eine niedrige Bemessungs-Ansprechstossspannung,

stehen neue GPS, Bluetooth und WLAN-Module zur Verfügung. Neu gibt es Relais von Hongfa und Stromversorgungskomponenten von Traco, Puls, Lambda und Phoenix Contact. Neue Tischmultimeter und Luftmessgeräte von Fluke, Glasfasermessgeräte von Fluke Networks und die Oszilloskope der Serie «Wave Surfer» von LeCroy bereichern die Rubrik Messtechnik. Der Bereich Automation wurde erweitert mit den neuen EasyControlGeräten von Moeller, Ethernet Switches von Harting sowie Befehls- und Meldegeräte-Baureihen von Telemecanique und BACO. Ein umfangreiches Sortiment mit professionellen Produkten von Security Center bildet den neuen Bereich Sicherheitstechnik. Zahlreiche Neuheiten findet man ebenfalls zum Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsplatzausstattung. Heute bestellt – morgen im Haus.

eine hohe 50-Hz-BemessungsStehwechselspannung und ein hoher 50-Hz-Bemessungs-Ableitstrom die Leistungsmerkmale, die neue, praxisorientierte Massstäbe im Bereich der Ex-Trennfunkenstrecken setzen. Vorkonfektionierte Anschlusskabel und Anschlussbügel ergänzen die nur 100mm langen und mit einem Durchmesser von 45mm sehr kompakten Ex-Trennfunkenstrecken. Es sind keine besonderen Bedingungen zu beachten dank Schutzart IP67.

für geschäftskritische Server, Sprach- und Datennetzwerke, Points of Sale, Back-Office-Hardware im Einzelhandel und bei Banken sowie Geldautomaten. Mit hoher Wirkleistung und grosszügigen Überbrückungszeiten. Die enthaltene Managementsoftware PowerChute® bietet IT-Administratoren die Gewissheit, dass die angeschlossenen Systeme ordnungsgemäss heruntergefahren werden und stellt erweiterte USV-Verwaltungsfunktionen bereit. Zusätzliche Managementfunktionen können über den SmartSlot integriert werden. Mehr als 10 Millionen weltweit installierte Systeme und über 15 Jahre Bewährung im praktischen Einsatz unterstreichen die Zuverlässigkeit der Smart-UPS.

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Zum Titelbild: Kallysto.tebis – touch, switch and control


Komfortable Parametrierung von HLK-Anlagen

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Komplexe gebäudetechnische Applikationen aus dem HLK-Bereich lassen sich nach der Basis von PC Worx nach IEC 61131-3 komfortabel programmieren und parametrieren. Dazu dient die Funktionsbaustein-Bibliothek Building Automation Con-

Axolute rechteckiges Design:

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trol LibraryÂť (BACL). Die Bibliothek bietet dem Anwender umfangreiche Funktionen fĂźr eine einfache Konfiguration, Inbetriebnahme, Diagnose sowie Erfassung von enocean-Sensoren fĂźr Einzelraumregelung, Beleuchtungssteuerung. Neben den gängigen 1–10-V-Schittstellen hat Phoenix Contact den DALI-Standard vollständig integriert. Weitere Funktionsbausteine ermĂśglichen die Kommunikation zu Frequenzumrichtern der Danfoss GmbH sowie zur Notbedienebene nach VDI 3814 der Romutec Steuer und Regelsysteme GmbH. Ausserdem ist eine Schnittstelle zur Kommunikation mit der Visualisierungs-Software Visu+.

Ein wahres Multitalent haben die Konstrukteure von elero entwickelt: Der neue Wettersensor Sensero-868 AC vereint Licht-, Dämmerungs- und Windfunktion in einem kompakten Gerät. Neu ist die Windmessung ßber einen StrÜmungssensor an der Unterseite des Geräts. Er erfasst die Stärke der Seiten- und Aufwinde und sendet entsprechende Steuerungssignale an die Empfänger. Auf ein Windrädchen konnte so verzichtet werden. Bei der Variante Sensero-868 AC Plus ist zusätzlich ein Regensensor integriert, der schnell und zuverlässig reagiert. Besonders Ükonomisch ist der

Multisensor nicht nur wegen seines PreisLeistungs-Verhältnisses, sondern auch wegen des geringen Installationsaufwands. Der Sensero-868 AC lässt sich rasch mit Hilfe eines schwenkbaren Wandhalters an der Fassade oder der Dachoberseite montieren. Auch die Befestigung auf einem Mast ist mÜglich. Aufgrund der Funktechnik muss kein Steuerungskabel, sondern lediglich eine Stromleitung zur Store oder Markise verlegt werden. Die Schwellenwerte fßr Licht, Dämmerung, Wind und Regen sind ab Werk voreingestellt. Der Sensero-868 AC kann auf verschiedene Betriebsmodi eingestellt werden. Meimo AG Antriebe Steuerungen 8954 Geroldswil Tel. 043 455 30 40 www.meimo.ch


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Mit der Box durch die Wand

Die Zeiten, in denen für die Ewigkeit gebaut wurde, sind längst vorbei. Der schnelle Wandel von Markt und Technologie verlangt ständige Infrastrukturanpassungen und damit gebäudetechnische Veränderungen. Die Brandabschottung zwischen den Räumen muss in öffentlichen Bauten stets gewährleistet bleiben. Das Durchführen einer Leitung durch herkömmliche Brandschottungen ist mit grossem Aufwand verbunden und verursacht Kosten, die oft höher sind als die verlegte Leitung! Die Lösung heisst EZ-Path by Cablofil: Die Box ist nach der Montage ein perfekter Brandschott, kann voll belegt werden oder auch als Reser-

ve leer stehen. Alle denkbaren Leitungen können nun installiert oder deinstalliert werden, ohne die Funktionstüchtigkeit des EZPath by Cablofil zu beeinträchtigen. Dabei werden die Standards der gängigen Normen VKF, S90, EN 1366-3/UL erfüllt. EZ-Path kann innerhalb von Minuten installiert werden. Die EZ-Path-Installation sieht professionell aus, passt sich automatisch der Kabelanzahl an und lässt sich problemlos erweitern und austauschen. Legrand (Schweiz) AG 5242 Birr Tel. 056 464 67 67 www.cablofil.ch

Die neue CEE-Generation: noch schneller, noch sicherer.

ende Aussenlieg g! tun Zugsentlas Optimierte te: rian Schraubva nd schneller u sicherer.

: L-Variante S e s lo n e b erer. Die schrau d noch sich n u r e ll e n h noch sc

Der optimierte Klassiker: zum Schrauben

Verteilerring: zur Aufnahme von 5 Leitern

Doppelt sicher: je 2 Anschlussschrauben pro Kontakt bereits ab 16A

Schneidklemmen (SL): gleichmässiger, dauerhafter Kontaktdruck

Trennverstärker mit Plug & Play

Die nur 6,2 mm schmalen Signalkonverter Mini Analog von Phoenix Contact umfassen neben konfigurierbaren Trennverstärkern jetzt auch ein erweitertes Programm von StandardAnalog-Trennverstärkern. Die Module sind für die Signalwandlung von 0…10V auf 0(4)…20mA

bzw. 0(4)…20 mA auf 0…10 V ausgelegt und als Schraub- und Zugfedervariante lieferbar. Mit der Zulassung dieser Signalkonverter für Zone 2 sind sie zudem für den Einsatz im explosionsgefährdeten Bereich geeignet. Durch den T-Connector besteht die Möglichkeit, die Geräte einfach und schnell mit Energie zu versorgen. Der wesentliche Vorteil hierbei ist nicht nur der reduzierte Installationsaufwand, sondern auch die gesteigerte Flexibilität. Müssen einzelne Module aus dem Verbund genommen werden, kann dies problemlos im laufenden Betrieb geschehen.

16A Stecker 32A Stecker 16A Kupplung 32A Kupplung

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Steckbar installieren ist in industriellen Applikationen noch immer eine Ausnahme. Viele Maschinen und Anlagen sind zwar dezentral aufgebaut und lassen sich dadurch schneller installieren, in Betrieb setzen oder erweitern, doch sie werden grösstenteils konventionell verdrahtet. Eine strukturierte Verkabelung führt dann zu wirtschaftlichen Lösungen, wenn sie modular aufgebaut und vorkonfektionierbar ist. Wieland Electric bietet mit dem Installationssystem gesis IP+ eine steckbare Komplettlösung für industrielle Applikationen. Ob im Innenoder Aussenbereich, Motoren,

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Steckbare Elektroinstallation für Industrieapplikationen


Highlight

Intelligentes Wohnen und mehr: Trends und Lösungsvarianten an der Electro-Tec

Kompakte Elektrofachmesse – Electro-Tec Die Digitalisierung in der Haustechnik und im Multimedia Bereich bringt für Eigenheime und Mietwohnungen eine Fülle von neuen Lösungsvarianten. Mit über 60 Ausstellern aus den Bereichen Kommunikations- Gebäude-, Licht- und Installationstechnik, einer Themenschau «Intelligentes Wohnen» und 18 Fachseminaren bietet die Electro-Tec 2008 einen kompakten und raschen Überblick über neue Trends, Produkte und Serviceleistungen. Parallel zur Fachmesse findet auch der Electrosuisse Fachkongress «Intelligentes Wohnen» statt. Als Fach- und Messetage konzipiert, konzentriert die Electro-Tec wichtige Schlüsselbereiche für Elektroinstallateure, Telematiker, Planer, Architekten, Gebäudetechniker und Fachschulen an einem Ort. Auf 4000 m2 bietet sie in der BEA Bern Expo am 2. und 3. April sowohl dem Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstallationsfirmen wie auch dem Fachspezialisten und Planer die ideale Informations- und Kontaktplattform. Neu wurden die angestammten Fachbereiche Gebäude-, Licht- und Installationstechnik um den Fachbereich Kommunikationstechnik erweitert. Damit wollen gemäss Thomas Imfeld, Direktor eev, die Schweizerische Elektro-Einkaufsvereinigung eev als Veranstalter und der Verband Schweizerischer Elektroinstallationsfirmen VSEI als Patronatspartner der Konvergenz in der Haustechnik Rechnung tragen. Aus Sicht von Hans-Peter In-Albon, Direktor VSEI, bietet die Electro-Tec damit einen nationalen Branchentreff für die gesamte Planungs- und Elektroinstallationsbranche. Die Bedeutung des Anlasses zeigt sich auch darin, dass mit Feller AG, Philips AG Lighting und Swisscom (Schweiz) AG die Electro-Tec in jedem Fachbereich von einem führenden Marktpartner als Hauptsponsor mitgetragen wird. Zudem sind viele namhafte Branchenvertreter als Aussteller präsent. Der Besuch der Ausstellung und Fachseminare ist kostenlos. Erwartet werden pro Tag an die 1000 Fachbesucher.

Blick in die Zukunft Mit der Integration des Themas «Intelligentes Wohnen» werden die neusten Trends im Bereich der Heimvernetzungssysteme aufgezeigt. Welches sind die kommenden Wohnbedürfnisse? 10 | Elektrotechnik 2/08

Was umfasst Intelligentes Wohnen? Welches sind die Marktchancen? Was haben die verschiedenen Anbieter in diesem wachsenden Markt zu bieten? Antworten dazu geben die an den Ausstellungsständen präsentierten Lösungen, der parallel stattfindende Fachkongress von Electrosuisse und die mit dem Gebäude Netzwerkinstitut GNI realisierte Themenschau «Intelligentes Wohnen». Nach Ruedi Felder, Sekretär der Informationstechnischen Gesellschaft von Electrosuisse, denkt der Bauherr, Architekt und Elektrofachmann in sehr langfristigen Massstäben. Doch gerade heute ist es schwieriger denn je, zukunftssichere Lösungen zu finden. Schuld daran ist nach Ruedi Felder die noch im Umbruch steckende Digitalisierung im Multimediabereich und in der Haustechnik und die daraus

Eindrücke von der ElectroTec aus dem Jahre 2007. Nebst Ausstellung findet der wichtige parallel geführte Kongress «Intelligentes Wohnen statt.

resultierende Fülle von Lösungsvarianten. Einen Ausblick auf die kommenden Wohnbedürfnisse und eine Übersicht über die heute zur Verfügung stehenden Lösungsvarianten bietet der von Electrosuisse parallel durchgeführte Fachkongress.

Themenschau zum Dialog zwischen Technik und Architektur Während konkrete Produkte und Anwendungen des Intelligenten Wohnens bei den einzelnen Ausstellern präsentiert werden, unterstützt die vom Gebäude Netzwerk Institut GNI realisierte Themenschau den Dialog zwischen Forschung, Architektur und Praxis. Für einmal stehen dabei Produkte und Anwendungen im Hintergrund. Gemäss René Senn, Leiter der Fachgruppe Intelligentes Wohnen des GNI, soll die Themenschau gezielt informieren und

den Dialog zwischen Technik und Architektur fördern. «Das tragende Element der Themenschau ist das Gespräch zwischen Fachleuten und die Möglichkeit neue Allianzen zu gründen», so René Senn. Partner der Themenschau sind die Hochschule Luzern, Schwerpunkt Gebäudetechnik/Intelligentes Wohnen und die Fachhochschule Bern, Forschung und Entwicklung Architektur, mit dem Schwerpunkt Bauen als Prozess. Unterstützt wird die Themenschau zudem durch die Firma ALSO Schweiz AG, als Logistikunternehmen aus dem Umfeld der ITund Consumer Electronic. Electro-Tec in Bern vom 2. und 3. April Infos unter: www.electro-tec.ch Zum parallelen Fachkongress «Intelligentes Wohnen» www.electrosuisse.ch


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Kontroll- und Steuerungssystem AC 800 PEC

Schnelle Regelung für Schienenfahrzeuge Die Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Präzision, die von in Lokomotiven eingebauten Stromrichtern und Antrieben verlangt wird, erfordert leistungsstarke Controller. Der AC 800PEC von ABB wurde in das erfolgreiche Prozessleitsystem 800xA von ABB integriert. Er eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen, darunter auch für die Steuerung und Regelung von Leistungselektronik in Lokomotiven. Um die Betriebskosten zu senken und die Attraktivität zu erhöhen, werden moderne Züge immer leichter und agiler. Für die Stromrichter an Bord solcher Züge bedeutet dies, dass sie eine grössere Geschwindigkeit, ein besseres Reaktionsvermögen und eine grössere Zuverlässigkeit bieten und gleichzeitig mit weniger Platz auskommen müssen. Hier kommt der Niederspannungs-IGBT-Stromrichter CC750® von ABB ins Spiel: Er bildet das Herzstück im Hauptstromkreis der Flirt-Züge der Schweizer Bundesbahn (SBB) (Bild 1) und der Gelenktriebwagen der Betreiber Thurbo (Thurgau-Bodensee-Bahn) und RM (Regionalverkehr Mittelland). Alle diese Züge stammen von der Stadler Rail AG. Seit der ersten kommerziellen Inbetriebnahme im Dezember 2003 wurden insgesamt 250 Fahrzeuge in Betrieb genommen. Die Steuerung der Stromrichter in diesen Zügen übernehmen AC-800PEC-Einheiten von ABB.

Systemkonfiguration Der CC750® wurde als Traktionsstromrichter für Elektrotriebzüge im Regional- und Nahverkehr entwickelt. Er verfügt über eine integrierte Hilfsstromversorgung und eignet sich für verschiedene Fahrleitungsspannungen einschliesslich 15 kV/16,7 Hz und 25 kV/50 Hz. Sowohl der Traktionsstromkreis als auch der Hilfsstromrichter sind mit IGBT-Modulen (Insulated Gate Bipolar Transistor) mit einem Sperrvermögen von 1200 V ausgestattet. Die Hauptkonfiguration ist in Bild 2 dargestellt. Zwei identische CC750®Stromrichtersysteme (2d und 2e) sind über einen gemeinsamen ölgekühlten Hochspannungstransformator 2c mit der Fahrleitung 2a verbunden. Die beiden Stromrichter sind voll12 | Elektrotechnik 2/08

spannungsmessungen (synchrone Abtastung), Überstromschutz und -modulation sowie Zündverriegelungen. Um eine hohe Toleranz gegenüber elektromagnetischen Störungen zu gewährleisten, erfolgt die Kommunikati-

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Bild 1 Die ABB-Stromrichter CC750® sind ein integrierter Bestandteil der modernen Leichtbauzüge vom Typ Flirt. ständig redundant ausgeführt, d. h. das Fahrzeug kann mit verminderter Leistung weiter betrieben werden, wenn einer der beiden ausfällt.

Eingebettetes Steuerungssystem Die Steuerungshardware basiert auf einem dezentralisierten Konzept, das aus folgenden Einheiten besteht: • AC 800PEC Controller – das HighendProzessleitsystem von ABB, das mithilfe von Matlab®/Simulink® und RealTime Workshop® programmiert werden kann. • Die PEBB-Schnittstellenkarte (Power Electronics Building Block) als universelles I/O-Modul. Diese Karte steuert und schützt die IBGT-Stromrichter. Die Verbindungen zu den IGBT-Treibern sind bidirektional. • Combi E/A-Karte – ein universelles I/O-Modul für HochgeschwindigkeitsTraktionsanwendungen. • Hilfsmodule, bestehend aus Stromversorgungen und Zwischenstromund Spannungsmessumformern sowie der Steuerung der Schalt- und Trenneinrichtungen. Ebenfalls zur Hardwareausrüstung gehören Wechselstrom- und Gleich-

on zwischen dem AC 800PEC Controller, der PEBB-Schnittstellenkarte und der Combi E/A-Karte über Lichtwellenleiter. Eine zusätzliche optische Leitung verbindet das Steuersystem des Stromrichters über einen CANopenBus mit dem übergeordneten Leitsystem des Fahrzeugs. Der Anschluss an einen Hostcomputer zu Programmierund Überwachungszwecken erfolgt über eine Ethernet-Verbindung.

Steuersoftware des AC 800PEC Digitale Hochgeschwindigkeits-Leitsysteme stellen den neuesten Stand der Technik in der Leistungselektronik dar. Typischerweise werden FPGAs (Field-Programmable Gate Arrays) mit fortschrittlichen VHDL-Programmiertools (VHSIC Hardware Description Language) für zeitkritische Funktionen im Mikrosekundenbereich und darunter verwendet. Im mittleren Geschwindigkeitsbereich (100 µs bis einige Millisekunden) bietet der AC 800PEC eine Softwareschicht auf der Basis von Matlab®/Simulink® mit Real-Time Workshop®. Diese Umgebung ermöglicht eine grafische Programmierung auf konzeptioneller Abstraktionsebene, wie sie


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Armin Eichmann ABB Schweiz AG, 5300 Turgi

Bild 2 Traktionsstromrichteranordnung in einem Gelenktriebwagen der Thurbo. Die beiden CC750®Einheiten liefern eine Gesamtleistung von 1,1 MW. a b c d+e f

Stromabnehmer (15 kV, 16 2⁄3-Hz-Fahrleitung) Hauptleistungsschalter Transformator CC750®-Stromrichtereinheiten Transformator-Hilfswicklung für Zugheizung

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g h i

Netzwechselrichter (390-V-Eingang) DC-Verbindung (750 V) Traktionswechselrichter (480 V/0–170 Hz, 750-kVA-Traktionsleistung) j + k Asynchron-Traktionsmotor l Dreiphasen-Hilfsversorgung (50 kVA/3 ⫻ 400 VacD) m Batterie-Ladeeinheit (12 kW/36 Vdc) n Brems-Chopper

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von Regelungs- und Systemtechnikern bevorzugt wird. Sämtliche Codierungs-, Download- und Überwachungsfunktionen sind in die Plattform integriert, sodass dem Techniker die zeitaufwändige und fehleranfällige Low-Level-Codierung erspart bleibt. Leitsysteme bestehen typischerweise aus Komponenten mit unterschiedlichen Zeitkonstanten. Folglich beinhaltet die Software Unteraufgaben (Subtasks), die in verschiedenen Abständen ausgeführt werden. In der Steuersoftware für den CC750® wurden drei Softwarezyklen mit Zykluszeiten von 1µs, 250ms und 50ms ET 04 implementiert.


Elektrische Eigenschaften bleiben trotz Rostbildung erhalten

Schluss mit Vorurteilen über Aluminium Eine vom Automationsspezialisten Friedrich Lütze, Weinstadt, in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass sich selbst bei extremer Oberflächenoxidation von Aluminiumprofilen die Übergangswiderstände nur minimal erhöhen.

Verbindungen waren zwar stark mit Weissrost überzogen, doch auch hier wurden keine wesentlichen Veränderungen der Widerstände festgestellt.

Elektrische Eigenschaften blieben erhalten Es gehört zum Allgemeinwissen, dass es beim Einsatz von Aluminium in elektrischen Anlagen zu Oberflächenoxidationen – also zu Rostbildung – kommt. Es folgt das Argument, dass sich mit der Oberflächenoxidation die elektrischen Eigenschaften des Aluminiums wesentlich verschlechtern. Beim Automationsspezialisten Friedrich Lütze hat man sich nun die Frage gestellt, in welchem Masse sich die elektrischen Eigenschaften des Aluminiums verändern. Ganz explizit ging es den schwäbischen Automationsspezialisten um die Untersuchung der elektrischen Eigenschaften des Lütze-LSC-Verdrahtungssystems. Dieses Verdrahtungssystem ermöglicht den Einbau elektrischer und elektronischer Komponenten mit enorm hohen Packungsdichten. Wichtige Elemente zum Aufbau eines LSCVerdrahtungsrahmens sind Stegprofile aus Aluminium.

Die Testreihen – Horrorszenario für Aluminium Aluminiumprofile wurden unterschiedlichsten Klimabedingungen beim Prüflaboratorium I2PS, Bonn, ausgesetzt, zum Beispiel anhand des

Kesternich-Tests nach DIN 50018: 1997 KWF 1,0S. Diese Versuchsanordnung sieht ein Kondenswasser -Wechselklima mit schwefeldioxidhaltiger Atmosphäre vor. Diesem rauen Klima wurden die Aluminiumprofile in 5 Zyklen über 10 Tage hinweg ausgesetzt. Das Ergebnis: Obwohl die Aluprüflinge sowie die verwendeten Kontaktund Zahnscheiben mit Rost und erheblichen Korrosionsspuren übersät waren, wurden während und nach dem Test keine wesentlichen Veränderungen der Übergangswiderstände im Bereich der Schraub- und Verbindungsstellen ermittelt. Auch unter tropischen Meeresklimabedingungen mit 5% Salznebel bei 35 °C über 96 Stunden hinweg war das Ergebnis ähnlich: Die Aluminiumprüflinge und

Es bleibt festzuhalten, dass Alu nach solchen Behandlungen zwar nicht schön anzuschauen ist, seine elektrischen Eigenschaften bleiben jedoch nahezu erhalten. So erlaubt die Norm des Kesternich-Tests eine Veränderung des Widerstandes um 150%. Wohingegen sich der elektrische Widerstand in den Testreihen um maximal 10% verändert hat. Einen Gewinner hat die Testreihe jedoch ermittelt: Die Federzahnscheibe im Bereich der Schraubverbindungen zwischen den Aluprofilen erwies sich der stabileren StandardKontaktscheibe als ebenbürtig. ET 02

Jürgen Wendel Friedrich Lütze GmbH & Co. KG D-71366 Weinstadt www.luetze.de

Bild 1 Anordnung der Aluminiumprofile in der Prüfkammer beim Kesternich-Test. (Fotos: Prüflaboratorium I2 PS, Bonn) Bild 2 und 3 Schraubverbindung nach 5 Zyklen, der Widerstand hat sich nur um 5% verändert.

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Manipulierte Schutzeinrichtungen können ins Auge gehen. Nehmen Sie das ruhig wörtlich.

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toleriert, macht sich strafbar und gefährdet die Gesundheit der

Mitarbeitenden und die Produktivität im Betrieb. Dennoch wird

heute in jedem zweiten Betrieb manipuliert. Unterschätzen Sie

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Mit drehmomentstarken Motoren der Baureihe AM3500 erweitert Beckhoff ihr Servoprogramm

Erhöhtes Trägheitsmoment spart Getriebe Entgegengesetzt dem allgemeinen Trend verfügen die neuen Servomotoren über ein erhöhtes Trägheitsmoment, wodurch sie für hohe Ansprüche an Gleichlaufgüte oder Anwendungen mit höheren Trägheiten besonders geeignet sind. Häufig ist ein zusätzliches Getriebe überflüssig. Die trägheitsarmen Beckhoff-Servomotoren der Baureihe AM3000, die auf neuen Werkstoff- und Fertigungstechnologien basieren, sind bei hochdynamischen Motion-Anwendungen im Einsatz. Mehr Drehmoment bei möglichst kleinen Baugrössen zu erzeugen, ist Ziel der meisten Motorentwicklungen. Dabei reduzieren sich die zu bewegenden Lasten nicht im gleichen Mass, sondern steigen oftmals mit jeder Maschinengeneration weiter an. Die Verschlechterung des Trägheitsverhältnisses zwischen Last und Motor geht jedoch auf Kosten der Regelgüte. Ein Getriebe verbessert zwar das Trägheitsverhältnis, reduziert aber die maximal erzielbare Drehzahl. Oft hilft hier nur die Wahl eines grösseren Motors.

Richtige Wahl ist entscheidend Bei der Motorauslegung wird zumeist das Drehmoment berechnet, eine Prü-

fung des Massenträgheitsverhältnisses ist aber unabdinglich. Das Massenträgheitsverhältnis ergibt sich aus dem Quotienten des reduzierten Lastträgheitsmomentes und des Rotorträgheitsmomentes des Motors. Dieses Verhältnis sollte bei sehr dynamischen Anwendungen nicht über 5:1 liegen; bei Verhältnissen von über 10:1 sollte die Motorauslegung neu überdacht werden. Das Berechnen der externen Trägheit ist besonders einfach mit der Auslegungssoftware CYMEX. Zur Verbesserung des Trägheitsverhältnisses eignet sich der Einsatz eines Getriebes oder, bei bereits ausgewähltem Getriebetyp, die Erhöhung der Übersetzung, da das Übersetzungsverhältnis des Getriebes das Lastträgheitsmoment im Quadrat reduziert. Oftmals ist dann jedoch die damit reduzierte Drehzahl/Geschwindigkeit nicht erwünscht, somit bleibt nur die

Auswahl eines grösseren Motors. Um die damit verbundenen höheren Kosten für Motor und Servoregler zu vermeiden, präsentiert Beckhoff die neue Motorbaureihe AM3500. Diese Motoren eignen sich besonders für hochdynamische Anwendungen mit grossen Lasten. Verbunden mit einem höheren Rotorträgheitsmoment bieten sie die gleichen Vorzüge wie die AM3xxxMotorserie: die polgewickelte Statorwicklung. Dadurch reduziert sich das Bauvolumen erheblich. Angeboten wird die Serie AX35xx, die zu den bewährten AM3000-Motoren flansch-, stecker- und wellenkompatibel ist, von Flanschgrösse 3 bis 6 mit Drehmomenten von 1,9 bis 15Nm. Die Nenndrehzahlen liegen bei 3000 bis 6000min-1. Als Feedback-Systeme stehen Resolver oder Absolutwertgeber (single- und multiturn) zur Verfügung. Die Standard-Schutzart ist IP 64, optional IP 65/67.

Eigenschaften • hohe Überlastfähigkeit • höchste Leistungsdichte durch Polwicklung des Stators • erhöhtes Trägheitsmoment für hochdynamische Anwendungen bei grösseren Lasten • kompakte Bauform • sehr geringer Drehmomentripple. • flexible Feedback-Systeme, wie Resolver, Absolutwertgeber • drehbare Anschlussstecker für leichte Montage • einfache Inbetriebnahme durch vordefinierte Default-Werte oder elektronisches Typenschild • Schutzart IP 64, optional IP 65/67

Fazit Die Motoren der Serie AM3xxx eignen sich speziell für hochdynamische Anwendungen mit grossen Lasten, wenn zudem auf Getriebe verzichtet werden ET 07 möchte.

Gegen den Trend verfügen Beckhoff-Servomotoren AM3500 über ein erhöhtes Drehmoment, damit ergibt sich eine bessere Gleichlaufgüte. 16 | Elektrotechnik 2/08

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Technik und Geschäftsmodell

Professionelle Telekommunikation

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Am 23. November 2007 haben sich an der Schweizerisch Technischenen Fachschule Winterthur (STFW) zwanzig Telematikfachleute zum Kurs Professionelle Telekommunikation eingefunden. Dabei haben sie erfahren, was eine moderne Kommunikationsanlage alles können muss und welches die Bedürfnisse der anspruchsvollen Kundschaft sind. Im ersten Teil des Nachmittagsseminars erklärte Referent und Unternehmer Christian Seiler, was es alles braucht, wenn eine konventionelle Haustelefonanlage durch eine IP-PBX ersetzt wird. Christian Seiler ging auch der Frage nach, weshalb eine IPAnlage überhaupt aktuell sei und wie das Leistungspotenzial dieser Anlagen zum Nutzen der Kunden eingesetzt werden kann. Danach behandelte Christian Seiler den gesamten Bereich der mobilen Kommunikation. Überlegungen wie: Welches sind die Grundanforderungen an die moderne Mobilität, welches deren Herausforderungen, und welche Geschäftsmodelle bieten sich an?, standen im Zentrum der Thematik. Der Referent ergänzte seine Ausführungen mit Lösungskonzepten und zeigte Beispiele auf, wie sich solche Konzepte für die Elektroinstallateure in Geschäftsmodelle umsetzen lassen.

Mitinhaber der IP-futura, zwei grössere Projekte, von denen das eine mit einer IP-PBX und das andere mit einer IP-Softphone-Lösung realisiert worden ist. Bernhard Wirz zeigte sämtliche Projektschritte auf, von der Evaluation, der Aufnahme des Pflichtenheftes, der Realisierung, der Schulung der Anwender bis zum Projektabschluss. Neben diesen Eckwerten wurden auch die Detailschritte und deren Bedeutung in der Realisierung solcher Projekte besprochen. Die Vorstellung dieser beiden Anlagen zeigte auf, wie elegant solche Anlagen, an die der Kunde sehr hohe Anforderungen stellt, mit der IP-Technologie gebaut werden können. Dies auch speziell vor dem Hindergrund, dass in beiden Fällen eine Telekommunikationsanlage vorhanden war. ET 17

IP-Anlagen Schritt für Schritt Im zweiten Teil des Kurses erklärte Bernhard Wirz, wie Christian Seiler

Erich Schwaninger Leiter Berufsbildung VSEI

Christian Seiler erklärt die Aktualität der IP-Telefonie. (Bild: Erich Schwaninger)

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Roboterprogrammierung für jedermann

Nachmachen erwünscht Der Traum, dass uns Roboter aufs Wort gehorchen, wird langsam Wirklichkeit. Innerhalb der Forschungsinitiative «SMErobotTM» der Europäischen Gemeinschaft entwickelte ABB eine neue Art, Roboter zu programmieren. Die im Forschungszentrum Ladenburg entwickelte Programmiermethodik generiert auf intuitive Art und Weise Steuerungsprogramme für Roboter. Der Benutzer führt hierbei den Roboter durch Anfassen schrittweise durch den Prozess und die Steuerungssoftware setzt das in ein Programm um. So können auch unerfahrene Arbeiter Robotern neue Arbeitsschritte beibringen. Bisher profitieren vor allem kleine und mittlere Produktionsbetriebe noch nicht von der Robotertechnik, hier ist der Einsatz von Robotern häufig zu kostspielig. Der Produktfokus solcher Betriebe liegt häufig auf Gütern mit hohem manuellem Aufwand und verhältnismässig geringen Stückzahlen. Dies ermöglicht einerseits, schnell auf Kundenwünsche und Marktveränderungen zu reagieren, andererseits jedoch sind voll automatisierte Fertigungsstrassen, wie sie in der Massenproduktion zum Einsatz kommen, hierfür zu teuer und zu unflexibel. Aus diesen Gründen lohnt sich der Einsatz von Robotern in kleinen und mittleren Produktionsbetrieben bisher kaum.

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Um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Produktionsbetriebe nachhaltig zu stärken, hat die Europäische Gemeinschaft im Rahmen ihres 6. Rahmenprogramms die Forschungsinitiative «SMErobotTM» (siehe www.smerobot. org) ins Leben gerufen. An «SMErobotTM» beteiligen sich die grössten europäischen Roboterhersteller sowie diverse Institute, Forschungseinrichtungen und Verbände.

Unterstützung unerfahrener Benutzer Bisher ist viel Expertenwissen erforderlich, um die teilweise komplizierten Bewegungen in Steuerungsprogramme für den Roboter umzusetzen. Die KMU bräuchten daher nicht nur spezialisierte Programmierer für diese Aufgaben, der Aufwand für die Programmierung der vielen verschiedenen Werkstücke mit geringer Stückzahl wäre im Verhältnis auch zu gross. In der Massenproduktion hingegen ist das Verhältnis zwischen Programmier- und Betriebszeit deutlich besser, weshalb Roboter in diesem Bereich weitverbreitet sind. Eine der Schlüsseltechnologien, um KMU den Einsatz von Industrierobotern zu

ermöglichen, ist daher die Vereinfachung der Roboter-Programmierung. Das ABB-Forschungszentrum hat hierfür eine Programmiermethodik entwickelt, die auf intuitive Art und Weise Steuerungsprogramme für Roboter generiert. Der Benutzer führt hierbei den Roboter durch Anfassen schrittweise durch den Prozess. An den prozessrelevanten Positionen erteilt er entsprechende Kommandos, die angeben, was der Roboter an dieser Position jeweils zu tun hat. Diese intuitive Art, einen Roboter durch Anfassen und Führen zu programmieren, wird durch das «Force Control Machining» ermöglicht. Dieses Softwarepaket erfasst mithilfe eines Kraftsensors am Roboterflansch Kräfte, die auf das Roboterwerkzeug einwirken, und erkennt so, wohin der Roboterarm sich bewegen soll. Auf diese Art lässt sich der Roboter führen wie der Arm eines Menschen, dem man eine Bewegung zeigen möchte. Gleichzeitig kann der Roboter mit diesem Softwarepaket Konturen selbstständig erlernen. Die Ladenburger ABB-Forscher gehen im Rahmen von «SMErobotTM» noch einen Schritt weiter, um die einfache und komfortable Programmierung auch unerfahrenen Benutzern und für beliebige Programmieraufgaben zu ermöglichen. Hierzu wurde ein neuartiges Konzept entwickelt, das auf einem zentralen Server basiert. Dieser Server kommuniziert mit den Robotern in der Fertigung und mit den Benutzern und kann dabei mehrere Roboter

2 Bild 1 Der Benutzer führt den Roboter durch Anfassen schrittweise durch den Prozess, die Steuerungssoftware setzt das in ein Programm um. Bild 2 Sicherheit grossgeschrieben: reduzierte Geschwindigkeit, Hände an sicheren Positionen und Not/Aus vor Ort.

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LUXOMAT® B.E.G. PD2 MAX und mehrere Benutzer koordinieren. Auf diesem Server sind Befehle hinterlegt, die mit Hilfe von Schlüsselwörtern vom Benutzer über eine einfache Benutzerschnittstellen wie beispielsweise Notebook, PDA oder Spracheingabe aufrufbar sind. Solche Anweisungen sind zum Beispiel «bewege dich hierher», «schalte das Werkzeug ein» oder «warte 5 Sekunden». Beim Programmieren wird der Roboter dann nur noch, wie oben beschrieben, schrittweise durch den Bearbeitungsprozess geführt und die entsprechenden Befehle werden nacheinander aufgerufen. Der Server empfängt und protokolliert diese Befehle und generiert daraus am Ende automatisch ein Roboterprogramm. Das Schreiben von Programmzeilen entfällt so für den Benutzer vollständig. Er arbeitet nur noch mit einfachen, für ihn leicht verständlichen Befehlen und braucht dafür keinerlei Programmierkenntnisse. Vom Server werden ihm darüber hinaus stets nur die Befehle angeboten, die in dem jeweiligen Augenblick für ihn möglich und auch relevant sind.

Universeller Einsatz Die Befehle selbst sind im Server einfach entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen konfigurier- und erweiterbar. So unterscheiden sich der Befehls- und damit der Funktionsumfang z.B. für einen Roboter in einer Giesserei grundlegend von den Befehlen in einer Schreinerei. Feststehende Befehlsequenzen lassen sich als Makro abspeichern und auch gänzlich neue Befehle einfach integrieren. Da bei der Programmierung der Roboter durch Anfassen vom Benutzer bewegt wird, müssen beide Hände des Arbeiters an einer sicheren, vorgegebenen Stelle sein, um die Gefahr von möglichen Quetschungen oder anderen Verletzungen entsprechend den aktuellen Sicherheitsrichtlinien für das Arbeiten mit Robotern zu minimieren. Beide Hände sind hierdurch gebunden, daher ermöglicht der Server die Eingabe von Befehlen nicht nur durch Anklicken auf einem Bediengerät, sondern auch durch Spracheingabe. Der Roboter gehorcht quasi aufs Wort. Dies vereinfacht die Handhabung und ermöglicht eine Art Konversation mit dem System, ähnlich wie man mit einem neuen Kollegen sprechen würde, dem man die Abläufe zeigt und erklärt. (hbr) ET 11

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Quelle: ABB-Forschungszentrum Ladenburg, www.abb.com

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ALSO Academy

Einige haben das KonvergenzPotential erkannt Wer sich im Umfeld des Intelligenten Wohnens mit Beratungs- oder Installationsdienstleitungen etablieren will, benötigt eine stetige Ausbildung. Ein Ansatz, welcher die im Jahr 2007 gegründete ALSO Academy konsequent verfolgt. Bereits im ersten Jahr haben über 60 unterschiedliche Firmen und über 80 Personen die CE Academy besucht.

Trend-Produkt Heimvernetzung Der Trend zur Heimvernetzung bewegt zurzeit einiges. Dadurch ist auch klar, dass die Ausbildung nicht auf der Strecke bleiben darf. Man denke wenige Jahre zurück: Der durchschnittliche Haushalt besass ein Fernsehgerät für die ganze Familie, eventuell einen Videorekorder und ein Telefon. Musik kam von Schallplatten und Tonbandkassetten und Videokameras speicherten auf Magnetbänder. Jedes Gerät hatte seine Aufgabe. Heute sind Bilder, Musik, Video und Kommunikation in digitaler Form gespeichert und an beliebigen Orten konsumierbar. Heimnetzwerke im Wohnumfeld sind für viele bereits etwas Alltägliches geworden. Einige sprechen dabei noch von Visio-

nen. Es ist aber Fakt, dass solche Lösungen in den Projekten bereits sehr oft gewünscht werden. Denn Bewohner wollen heute überall auf ihre geliebten Medieninhalte zugreifen und diese bei Bedarf auch mobil verfügbar machen.

ableiten, der uns zum Punkt führt, den wir in der Zukunft erreichen wollen. Es ist so leichter abzustimmen, was es braucht, um die gewünschten Visionen zu erreichen. Intelligentes Wohnen und die Konvergenz im Fachhandel sind ein Gebiet, das Visionen braucht. Im Weiteren braucht es Unternehmen die erkennen, dass sie für einen Mehrnutzen auch Branchen übergreifend Allianzen eingehen können. Für manche sicher besser, als auf einen gefährlichen Alleingang zu setzen.

Konvergenz fordert Weiterbildung Neue Wege brauchen eine Vision Wir haben eine Vision, wie können wir diese erreichen? Wir begeben uns am besten in unsere Zukunft. Wo stehen wir in zwei bis drei Jahren. Wie ist das Umfeld und was bestimmt unser Handeln, was sind unsere Services und welche Produkte vertreiben wir. Wenn dieses Bild für uns stimmig ist, drehen wir uns um und blicken zurück auf den Punkt, wo wir aktuell im Hier und Jetzt stehen. Jetzt können wir den Weg

Mehr Wert: Die Also CE-Academy gewährt immer auch einen Blick hinter die Kulissen. So präsentierte Toshiba den interessierten Zuhörern, was hinter der LCD-Technologie steckt. (Im Bild zu sehen: Pascal Frank, Toshiba Consumer Products Divison)

Die Konvergenz, die sich in der Heimvernetzung abzeichnet, braucht einiges an Weiterbildung. Aber auch persönliches Engagement. Im Umfeld des Intelligenten Wohnens reicht es nicht mehr aus, einfach seinen Job 0815 zu erledigen. Die unterschiedlichen Branchen aus IT, CE und Elektrotechnik stehen vor grossen neuen Aufgaben. Wer darin heute einen Entscheid für sein Geschäftsfeld der Zukunft trifft, muss aktuelle Trends kennen. Was könnte das Geschäft von morgen sein, und was sind dann die Services in der Zukunft. Unbestritten ist der Trend der Kunden zu mehr Funktionalität und Flexibilität. Das Kernprodukt ist dabei oft die Möglichkeit, etwas später weiter auszubauen. Heute sind Kunden bereit, einiges in solche flexible erweiterbare Lösungen zu investieren.

Trend erkannt Es gibt heute bereits eine grosse Anzahl von Unternehmen, welche Intelligentes Wohnen nicht mehr als Vision bezeichnen, sondern schon täglich Geschäfte damit machen. Solche Unternehmen bilden sich auch kontinuierlich weiter. Auch wenn dies das Tagesgeschäft manchmal kaum zulässt. So haben zum Beispiel bereits über 80 Personen von ca. 60 Unternehmen die ALSO CE Academy besucht. René Senn Info: www.also.ch, ce-academy-ch@also.com

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Im Zentrum der Telematik Vom 26. bis 30.November 2007 hat an der Schweizerisch Technischen Fachschule STFW in Winterthur das dritte und letzte Kursmodul des ersten komplett neuen Lehrganges Telematik-Spezialist/in VSEI/STFW stattgefunden. Nach Meinung der Kursteilnehmer wurden die Ziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Das dritte Kursmodul stand ganz im Zeichen der Themen Multimedia, CATV, Satellitenempfang, Terrestristischer Empfang, Homepage und Hosting sowie der Mobilekommunikation. Mit umfangreichen Praxisbeispielen wurden die theoretischen Grundlagen angewendet und vertieft. Die beiden Lehrbeauftragten Fabian Heil und Andreas Wisler verstanden es ausgezeichnet, die interessanten Themen auf eine lebhafte und verständliche Art hinüberzubringen. Der Aufbau eines funktionierenden WLAN inklusive des Behandelns der dazugehörenden Standards und Aspekte der Sicherheit, die verschiedenen Gebiete von Multimedia, das Erstellen einer Homepage, Grundlagen der HF-Technik in Hausverteilanlagen, Satellitenanlagen mit den dazugehörenden Berechnungen, WebTV, IPTV und vieles mehr sorgten für einen interessanten Themenmix und ein ausgefülltes Programm. Die sorgfältig abgestimmte Mischung von Theorie und Praxis, die modernen Geräte sowie die ausgesprochen gute

Lehrbeauftragter Fabian Heil (ganz rechts) hilft bei der Inbetriebnahme der Satellitenanlage. (Bild: Erich Schwaninger) Kursatmosphäre sorgten bei den Teilnehmern für einen hohen Lernerfolg.

Hohe Zufriedenheit der Kursteilnehmer Der dreiwöchige Kurs steht unter dem Motto «Von der Telefonie zur Telematik». Ein hoher Anspruch, der aufgrund der schriftlich durchgeführten Teilnehmerbefragung eingelöst worden ist. Meinungsäusserungen wie: «Überrascht von den vielen Kursthemen, mein Kursziel wurde fast überall übertroffen, konnte meine Kenntnisse we-

sentlich steigern, habe jetzt ein breites Kommunikationswissen, gute Lehrkräfte, durchs ganze Band hinweg sehr positiv, weiterzuempfehlen» zeigen, dass der Kurs richtig aufgegleist ist. Doch all diese positiven Stimmen sind auch ein Auftrag, den Kurs laufend zu optimieren und die Themen noch sorgfältiger aufeinander abzustimmen. Die Kursleitung ist daran, genau das zu tun. Der Lehrgang Telematik-Spezialist/in VSEI/STFW richtet sich an Fachleute, die in der Erstellung, Planung oder Beratung von Telematikanlagen tätig sind und an solche, die sich vertiefte Kenntnisse in der Telematik aneignen wollen. Die Tatsache, dass am 25. August 2008 bereits der vierte Kurs gestartet werden kann, beweist, dass diese Telematikausbildung einem grossen Bedürfnis entspricht. Und diese Nachfrage wiederspiegelt nicht zuletzt auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Informationen zum Kurs unter: www.stfw.ch oder ET 17 Telefon 052 260 28 00.

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HSK – Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen

Sicherheit schafft Freiraum (Teil 1)

Interview: Heinz Brenner

Herr Schmocker, weshalb braucht es die HSK, kann man den Betreibern von Kernkraftanlagen nicht trauen? Es gehört zur Demokratie, dass der Staat eine Aufsichtsfunktion über alle wichtigen technischen und wirtschaftlichen Einrichtungen ausübt. So gibt es Aufsichtsbehörden für die Sicherheit der Autos, der Staudämme, der Hochdruckleitungen, der Hochspannungs-

einrichtungen usw. Und so gibt es eben auch die Aufsicht über die Tätigkeiten im Bereich der Kernenergie. Dieses staatliche Aufsichtskonzept hat sich bewährt und ist ein wichtiger Stützpfeiler für die Sicherheit technischer Einrichtungen. Die Aufsichtsbehörden sind auch die Vertreter der Öffentlichkeit gegenüber Betreibern technischer Einrichtungen, um sicherzustellen, dass vom Betrieb solcher Anlagen keine unzulässige Gefahr für die Bevölkerung und die Umgebung ausgeht.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es wichtig ist, dass die Aufsichtsbehörde eine Aussensicht über den Betrieb technischer Systeme sicherstellt, eine Aussensicht, die sich auf die Sicherheit fokussiert und wirtschaftliche Aspekte nicht beachten muss. Die HSK ist also eine Aufsichtsbehörde und überwacht die Betreiber. Wer gibt Ihnen den Auftrag dazu? Den Auftrag für unsere Aufsichtstätigkeit erhalten wir vom Staat und unsere konkreten Aufgaben sind in Gesetzen und Verordnungen festgeschrieben. Zu erwähnen sind das Kernenergiegesetz mit der Kernenergieverordnung, das Strahlenschutzgesetz, die Strahlenschutzverordnung, die Verordnung über die Einsatzorganisation bei erhöhter Radioaktivität und die Verordnung über den Notfallschutz in der Umgebung von Kernanlagen. Unser Auftrag hat also eine klare gesetzliche Basis.

Interview

Axpo und die BKW gründen eine gemeinsame Gesellschaft zur Planung von zwei Kernkraftwerken. Damit sollen die KKW Beznau I, Beznau II und Mühleberg ersetzt werden. Atel wiederum hat ein KKW-Projekt für Gösgen. Das Thema KKW, und damit auch die Sicherheit der «Atomkraftwerke», wird wieder stark thematisiert. Dr. Ulrich Schmocker, Direktor der HSK, stand uns Anfang 2008 für ein äusserst spannendes und informatives Gespräch zur Verfügung, welches wir in zwei Teilen veröffentlichen. Den zweiten Teil des Interviews können Sie in unserer Märzausgabe lesen.


Bild 1 Blick in den geöffneten Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Leibstadt während der Revision. © KKL

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Dem Bundesamt für Energie ist auch die Nutzung der Energie unterstellt. Da bestehen doch Interessenkonflikte. Die Zuordnung der HSK zum Bundesamt für Energie (BFE) hat seit einigen Jahren immer wieder zu Diskussionen geführt, denn das internationale Übereinkommen für nukleare Sicherheit und das Kernenergiegesetz verlangen die Unabhängigkeit der nuklearen Auf-

« Die rechnerische Häufigkeit für einen schweren Störfall liegt heute im Bereich von 1:100 000 pro Jahr. » sichtsbehörde von Institutionen, die in irgendeiner Weise für die Energienutzung zuständig sind – und dies ist eine der Kernaufgaben des BFE. Somit gibt es einen Interessenkonflikt zwischen Nutzungs- und Sicherheitsaspekten im Bereich der Kernenergie. De facto war die HSK aber schon immer selbstständig in ihren Entscheiden betreffend Sicherheit von Kernanlagen. Mit der Loslösung vom BFE und dem Übergang der HSK ins Eidgenössische Nuklear-Sicherheitsinspektorat (ENSI) wird die Unabhängigkeit der nuklearen Aufsichtsbehörde auch formal erreicht und die Schweiz erfüllt damit das Übereinkommen für nukleare Sicherheit vollständig. Wenn ich Sie recht verstehe, wird aus der HSK neu das ENSI, das Eidgenössische Nuklear-Sicherheitsinspektorat? Ja, wie eben erwähnt, wird die HSK sich vom Bundesamt für Energie loslö24 | Elektrotechnik 2/08

sen und unter dem Namen ENSI, dem Eidgenössischen Nuklear-Sicherheitsinspektorat, verselbstständigt. Das ENSI ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt, wie beispielsweise die SUVA, das Institut für geistiges Eigentum oder die Swissmedic. Als ENSI werden wir funktionell, institutionell und finanziell unabhängig sein, was aber nicht heisst, dass wir einfach machen können, was wir wollen. Das ENSI wird dem ENSI-Rat, einer Art Verwaltungsrat, Rechenschaft ablegen müssen. Er ist seinerseits dem Bundesrat Rechenschaft schuldig und muss ihm mindestens jährlich Bericht erstatten. Zudem wird das ENSI durch eine Revisionsstelle regelmässig überprüft werden. Das ENSI ist neu Aufsichtsbehörde für die nukleare Sicherheit und Sicherung. Wo liegt da genau der Unterschied? Unter nuklearer Sicherheit verstehen wir alle Massnahmen, die zu einem sicheren Betrieb einer Kernanlage beitragen. Dazu gehören technische, organisatorische und menschliche Vorsorgemassnahmen. Im technischen Bereich hat sich in der Kerntechnik die gestaffelte Sicherheitsvorsorge als wegweisend erwiesen. Diese besteht aus mehreren hintereinander gestaffelten Ebenen von Vorkehrungen, von denen jeweils die nachfolgende mögliche Schwäche der davorliegenden auffängt. Für jede Ebene lassen sich Vorsorgemassnahmen ableiten, um eine Schwächung so gering wie möglich zu halten. So sind Sicherheitssysteme mehrfach (redundant) vorhanden und wichtige Funktionen sind diversitär ausgebil-

det. Damit wird sichergestellt, dass denkbare Einzelfehler beherrscht werden. Die Praxis zeigt, dass sogar mehrere Systeme und Komponenten ausfallen können, ohne dass es zu einer gefährlichen Störung in der Anlage kommt. Die rechnerische Häufigkeit für einen schweren Störfall ist deshalb auch extrem gering und liegt heute im Bereich von 1:100 000 pro Jahr. Mit Sicherung bezeichnen wir alle Massnahmen, die ergriffen werden, um unerwünschte Einwirkungen Dritter zu verhindern. Es geht hierbei um Terrorschutz. Betrachtet werden technische und organisatorische Massnahmen. So werden beispielsweise gegen massive Einwirkungen von aussen die Gebäude entsprechend ausgelegt. Gegen das Einbringen von Sprengstoff oder Waffen werden Personen und Materialien am Eingang zu einer Kernanlage umfassend geprüft. Jedes Kernkraftwerk verfügt zudem über gut ausgebildetes und trainiertes Wachpersonal, das auch regelmässig Rundgänge in der Umgebung der Anlage durchführt. Seit dem Terroranschlag vom 11. September 2001 in den USA sind die Sicherungsmassnahmen deutlich verschärft worden. Auf Details kann ich aus verständlichen Gründen nicht weiter eingehen. AXPO und BKW planen zwei neue KKW, Ziel ist, bis Ende 2008 zwei Rahmenbewilligungsgesuche einzureichen. Sind Sie darauf vorbereitet, geben Sie bereits in dieser Phase Empfehlungen ab? Nach der Ankündigung des Bundesrates im Februar 2007, dass zur Deckung der


absehbaren Stromlücke in 10 bis 15 Jahren auch Grosskraftwerke, speziell auch Kernkraftwerke, notwendig sind, haben wir innerhalb der HSK eine eigene Projektgruppe «neue Kernkraftwerke» geschaffen. Diese Gruppe hat eine Reihe von Aufgaben: Sie muss erstens die gesetzlichen Vorgaben für ein Rahmenbewilligungsgesuch konkretisieren, die Wissensbasis über neue Reaktorkonzepte erarbeiten, diese sicherheitstechnisch bewerten und die Grundlagen für die Anforderungen zum Bau eines neuen Kernkraftwerks erarbeiten. Es ist heute schon absehbar, dass für neu zu errichtende Kernkraftwerke die Auslegungsanforderungen strenger sein werden als für die heute in Betrieb stehenden 5 schweizerischen Anlagen. Zu berücksichtigen sind insbesondere die Entwicklung im Bereich von Wissenschaft und Technik sowie die Erfahrungen, die weltweit aus dem Betrieb der Kernkraftwerke gewonnen wurden. Ich möchte gerne wieder zu Ihren Aufgaben zurückkehren. Welches sind die Hauptaufgaben in Bezug auf die Sicherheit von Kernanlagen? Wie ich bereits ausführte, tragen zur Sicherheit einer Kernanlage drei wichtige Aspekte massgeblich bei: die Technik, der Mensch und die Organisation. Es ist also unsere Aufgabe sicherzustellen, dass der Betreiber diesen drei Aspekten die notwendige Aufmerksamkeit schenkt. Konkret heisst das, dass er z.B. jede technische Änderung

auf deren Sicherheitsbedeutung hin zu überprüfen hat. Damit können wir sicherstellen, dass erstens der Betreiber seine Aufgabe wahrgenommen hat, und zweitens prüfen wir die eingereichten Angaben inhaltlich. Wir prüfen beispielsweise die einem Änderungsantrag beigelegten Sicherheitsanalysen, wir prüfen, ob durch die Änderung das übergeordnete Sicherheitskonzept eingehalten wird, und wir prüfen schliesslich, ob die Änderung die Sicherheit verbessert. Was für die Technik gilt, gilt auch für den Menschen und die Organisation. Wir überprüfen das Aus- und Weiterbildungskonzept des Betreibers, nehmen an ausgewählten Schulungen teil und sind bei Prüfungen für das lizenzierte Personal anwesend. Bei organisatorischen Änderungen verlangen wir ebenfalls eine sicherheitstechnische Bewertung vom Betreiber. Er muss darlegen, welche Konsequenzen eine solche Änderung z. B. auf die Betriebsabläufe und das Betriebsklima haben könnte. Schliesslich sind wir sehr oft vor Ort und inspizieren den Betrieb. Bei den rund 300 Inspektionen jährlich vergewissern wir uns, dass der Betreiber seine Aufgabe im Alltag korrekt wahrnimmt, Störungen umfassend analysiert und Lehren daraus zieht und sich auch regelmässig informiert, welche Erkenntnisse aus der Betriebserfahrung anderer Kernanlagen für ihn von Bedeutung sein könnten.

Zur Person Dr. Ulrich Schmocker ist seit 2002 Direktor der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen, der schweizerischen Aufsichtsbehörde über Kernanlagen. Er arbeitet bei der HSK seit 1981, anfänglich als Sachbearbeiter auf dem Gebiet der Kernauslegung, der Störfallanalysen und der probabilistischen Sicherheitsanalysen. 1990 wurde er Sektionschef und 1996 Abteilungschef und damit zuständig für den gesamten Bereich der Reaktorsicherheit. Von 1976 bis 1980 arbeitete Dr. Schmocker am heutigen Paul Scherrer Institut, zuerst am Forschungsreaktor

Proteus, dann im Bereich der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Dr. Schmocker ist Physiker und hat an der Universität Zürich sein Diplom abgelegt. An der Universität Würzburg (Deutschland) promovierte er mit einer Arbeit zur Atomphysik. Dr. Schmocker ist Autor zahlreicher Publikationen auf dem Gebiet der Reaktorsicherheit. 2004 war er wissenschaftlicher Leiter der internationalen PSAM/ESREL-Konferenz in Berlin. Dr. Schmocker war und ist Mitglied verschiedener internationaler Arbeitsgruppen der OECD und der IAEA. Er ist auch Mitglied der Wenra, der Western European Nuclear Regulators’ Association.

Können Sie bitte bei einigen Punkten etwas ins Detail gehen? Wie garantieren Sie, ganz konkret, Sicherheit in einem 20-jährigen KKW? Die Sicherheit einer Kernanlage muss immer gewährleistet werden. Die gesetzlichen Vorgaben sind unabhängig vom Alter einer Kernanlage einzuhalten. Gemäss Kernenergiegesetz kann eine Anlage so lange betrieben werden, als sie sicher ist. Es ist deshalb unsere Aufgabe zu prüfen, dass die schweizerischen Kernkraftwerke sicher betrieben werden. Wie ich schon erwähnte, müssen uns Änderungen in der Anlage gemeldet werden, sicherheitstechnisch wichtige Änderungen bedürfen zudem einer Freigabe durch die HSK. Im Weiteren ist unsere Inspektionstätigkeit für die Erfüllung unserer Aufgabe entscheidend, so können wir den Alltag im Werk be-

« Die Anforderungen für neue KKW werden höher sein. » obachten und bewerten. Im Laufe eines Jahres sammeln wir hunderte, ja tausende von Einzelbeobachtungen, die wir am Jahresende systematisch auswerten. Die Ergebnisse dieser systematischen Sicherheitsbewertung veröffentlichen wir in unserem jährlichen Aufsichtsbericht, welcher auch auf der Website der HSK (www.hsk.ch) einsehbar ist. Alle 10 Jahre muss jedes Werk eine umfassende Sicherheitsüberprüfung durchführen und dokumentieren. Die HSK beurteilt diese sogenannte Periodische Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) sehr detailliert und dokumentiert ihre Einschätzung in einem ausführlichen Bericht, der ebenfalls öffentlich ist. Ziel der PSÜ ist eine umfassende Bewertung des Betriebsverhaltens der Anlage der letzten 10 Jahre und ein Vergleich der Anlage mit dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Daraus können notwendige und sinnvolle Nachrüstungen abgeleitet werden, um die Anlage dem Stand von Wissenschaft und Technik wieder anzugleichen. Wir sind überzeugt, dass die schweizerischen Kernanlagen in einem sicherheitstechnisch guten Zustand sind und ein Betrieb auch über 40 Betriebsjahre hinaus zu verantworten Elektrotechnik 2/08 | 25


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Bild 2 Eine der beiden Hochdruckturbinen von Block 1 des KKB wird 2006 revidiert. © KKB

ist. Voraussetzung ist eine technisch einwandfreie Anlage, die kontinuierlich verbessert und nachgerüstet wird,

« Der Mensch ist für die Sicherheit vor allem ein entscheidender Pluspunkt. » eine kompetente und engagierte Betriebsmannschaft und eine Organisation, die die Sicherheit über wirtschaftliche Gewinnoptimierung stellt. Im Zusammenhang von Störfällen in Deutschland hat man gelesen, der Mensch sei weiterhin ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor. Ist das wirklich so? Ich habe bereits erwähnt, dass der Mensch eine wichtige Rolle zum sicheren Betrieb einer Kernanlage spielt. Dass dies heute deutlicher wahrgenommen wird, hat verschiedene Gründe. Einerseits hat die technische Entwicklung grosse Fortschritte gemacht, sodass Störungen, die auf technische Ursachen zurückzuführen sind, heute seltener sind als früher. Andererseits werden heutzutage die eigentlichen Ursachen von Störungen umfassender und vertiefter analysiert. Die Konsequenz davon ist, dass letztendlich oft der Mensch als Grundursache für eine Störung identifiziert wird. Dies ist nicht überraschend, sind doch alle technischen Einrichtungen letztendlich von Menschen gemacht und im ganzen Entwicklungsprozess einer technischen Einrichtung sind Abwicklungsfehler eben nie ganz auszuschliessen. In einer Kernanlage führen 26 | Elektrotechnik 2/08

Menschen System- und Komponententests durch, Menschen steuern die Anlage, Menschen montieren neue Komponenten, Menschen reparieren defekte Teile. Fehler lassen sich dabei nie vollständig ausschliessen. Wir Menschen sind nicht fehlerfrei. Wichtig ist, dass über Fehler offen gesprochen wird – nicht um Schuldige zu finden, sondern um aus Fehlern zu lernen. Die pauschale Aussage, dass der Mensch weiterhin ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor sei, muss also relativiert werden. Leider wird diese Differenzierung nicht immer richtig wiedergegeben. Was immer wieder vergessen wird, ist die Tatsache, dass der Mensch die meisten Tätigkeiten richtig und korrekt ausführt, dass er in kritischen Situationen situationsgerecht handeln kann und auch Massnahmen ergreift, an die vorher niemand gedacht hat. In solchen Situationen ist der Mensch weit innovativer als jede Maschine. Der Mensch ist somit für die Sicherheit einer Kernanlage vor allem ein entscheidender Pluspunkt. Wir sind in der Schweiz von schweren KKW-Pannen verschont geblieben, dank Glück, dank der Wahrscheinlichkeit oder dank Ihnen? Auch die Schweiz war zu Beginn des nuklearen Zeitalters nicht von schweren Pannen verschont. Im Januar 1969 gab es in der Versuchsanlage Lucens eine Panne, bei der der Brennstoff überhitzte und schmolz. Der Unfall ereignete sich beim Anfahren der in einer Kaverne gebauten Anlage. Die Betriebsmannschaft konnte die

3 Bild 3 Einbau des revidierten Axiallagers der Hauptkühlmittelpumpe. © KKG

Anlage schnell unter Kontrolle bringen, sodass die Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung sehr gering blieb und auch die Mitarbeitenden vor Ort keine unzulässigen Dosen erhielten. Die Anlage selber war aber zerstört und deren Rückbau benötigte Jahrzehnte. Ausser dem Unfall in Lucens gab es in der Schweiz bisher keine schwere KKW-Panne. Dies ist nicht einfach Glück, dies ist das Ergebnis einer sorgfältigen Auslegung der Kernkraftwerke, deren kontinuierlichen Verbesserungen dank umfassenden Nachrüstungen. Es ist die Erkenntnis, dass eine Kernanlage nur dann sicher betrieben werden kann, wenn eben alle drei Aspekte, der Mensch, die Technik und die Organisation, jeder für sich und alle zusammen sich um Verbesserungen bemühen, aus Störungen in den eigenen und in anderen Anlagen lernen und daraus gewonnene Erkenntnisse umsetzen. Wir von der HSK achten darauf, dass diese Aspekte von den Betreibern umfassend wahrgenommen werden und in diesem Sinne tragen auch wir zum sicheren Betrieb der schweizerischen KerET 19 nanlagen bei.

Den zweiten Teil des Interviews mit U. Schmocker finden Sie in der März-Ausgabe.


Auch drahtlose Sensoren brauchen Strom

ITG-Tagung Wireless in der Automation vom November 2007 Plötzlich rauscht es im Lautsprecher – stört etwa einer der Aussteller drahtloser Sensoren das schnurlose Mikrofon des Referenten? Der Hausdienst lässt das Rauschen rasch verstummen. Bei den rund 100 Zuhörern bleibt aber die Frage offen: Sind drahtlose Sensoren zuverlässig?

Drahtlose Verbindungen zu Telefonen, PDAs und Laptops sind im alltäglichen Gebrauch immer verbreiteter. Sie werden erfolgreich und mit erheblichem Nutzen eingesetzt. Auch in der Automatisierungstechnik kann der Einsatz von drahtlosen Kommunikationssystemen von Nutzen sein. Innerhalb einer Anlage oder Maschine mit beweglichen oder schwer zugänglichen Teilen können drahtlose Systeme kostengünstiger als leitungsgebundene Systeme realisiert werden. Der Anwender wird aber mit einer Unmenge von möglichen Technologien konfrontiert: DECT, WLAN, Bluetooth, ZigBee. Fast täglich kommen neue dazu. Was kann sinnvoll auch in der Automatisierung eingesetzt werden? Welches sind die technischen Möglichkeiten? Und die Erfahrungen in praktischen Anwendungen, z. B. im

Gebäude? Solche Fragen wurden an einer Tagung der Fachgruppe ITG Automation der Electrosuisse vom 8. November 2007 in Rapperswil diskutiert. Wie vor 15 Jahren in der Feldbustechnik streiten sich heute wieder verschiedenste Systeme um die Vorherrschaft.

Mangelnde Standardisierung Auf die noch vorhandenen Probleme bezüglich mangelnder Standardisierung wies Axel Sikora von der Berufsakademie Lörrach hin: «Im schlimmsten Fall kollidieren 94 % der Datenpakete, wenn ein Sensor seine Messresultate übertragen will.» Denn WLAN, Bluetooth und ZigBee benutzen dasselbe, 84 MHz breite Frequenzband im Bereich von 2,4 GHz. Nun kann man aber den verschiedenen Funksystemen geeignete Kanäle

zuteilen, dass Kollisionen ausgeschlossen werden. Die Zuverlässigkeit von drahtlosen Sensoren in der Automation hängt also von der Funkplanung ab. Drahtlose Sensoren in der Industrieund Prozessautomation übertragen ihre Daten meist entweder über Bluetooth oder das Protokoll IEEE802.15.4. Letzteres ist die physikalische Schicht (PHY/MAC) des ZigBee-Standards. Da einige Hersteller aus der Automation nur die unteren Schichten implementieren, ist 802.15.4 ein gebräuchlicher Begriff. 802.15.4 unterteilt das 2,4-GHz-Band in 16 Kanäle, die gleichzeitig benutzt werden können. WLAN unterteilt das 84 MHz breite Band in 13 Kanäle, die sich aber überlappen, da WLAN mit einer Bandbreite von 22 MHz sendet. In der Praxis können nur 3 WLAN-Kanäle gleichzeitig benutzt werden. Wenn nun also sowohl WLAN als auch ZigBee auf einem der mittleren Kanäle senden, kollidieren die Pakete. Da insbesondere WLAN recht verbreitet ist, und in einem grösseren Gebäude häufig mehrere Kanäle gleichzeitig genutzt werden, um ein Netz aufzubauen, ist die Chance, dass

Firmen und Verbände Rubriken

Bild 1 Wichtiger Bestandteil der ITGTagung: Begleitausstellung zum Fachsimpeln und Anfassen. Bildquelle: BUS-House

1 Elektrotechnik 2/08 | 27


EnOcean

Z-Wave / KNX-RF

ZigBee (802.15.4)

ZigBee (802.15.4)

Bluetooth (802.15.1)

WLAN (802.11)

Frequenz (MHz)

868

868

868

2400

2400

2400

Datenrate (KB/s)

125

9,6 / 20

20

250

720

11000 – 54000

Minimale Telegramm-Länge (ms)

0,6

20

30

4

0,7

n. a.

Energiebedarf (inkl. Start-up)

Extrem gering

gering

gering

gering

mittel

hoch

Belastung Frequenzband

gering

gering

gering

hoch

hoch

hoch

Risiko einer Datenkollision

Sehr gering

mittel

mittel

gering

Sehr gering

hoch

Batterielose Funksender möglich?

ja

nein

nein

nein

nein

nein

Kosten System

Sehr gut

Sehr gut

n. a.

gut

gut

Weniger gut

Optimale Lösung für folgende Aufgaben

Wartungsfreie batterielose Funksensorsysteme

Batteriebetriebene Funksensorsysteme

Batteriebetriebene Funksensorsysteme

Batteriebetriebene Funksensorsysteme

Computervernetzung mit Druckern und PDAs

Computervernetzung (Web, E-Mail, Video)

Übersicht etablierter Funksysteme. (Quelle: EnOcean)

Die Zuverlässigkeit von WLAN kann man planen Martin Kunz, Siemens A&D SC IC PM, Nürnberg, stellte die Fragestellungen vor, die sich bei der Planung von industriellen Funknetzen mit WLAN ergeben. Viele Faktoren beeinflussen eben

Martin Kunz, Axel Sikora Berufsakademie Lörrach Siemens A & D

28 | Elektrotechnik 2/08

Achim Gleim, Pericom

das Signal, die Ausbreitung im dreidimensionalen Raum ist von Antennen und den WLAN-Geräten abhängig. Oft werden, im Gegensatz zur Büroumgebung Geräte für eine sehr rauhe Umgebung benötigt. «Die Zuverlässigkeit von WLAN muss und kann man planen!», so Kunz und stellte die dazu entwickelte SINEMA-E-Software vor. Diese unterstützt die detaillierte Planung (z. B. Modellierung der Umgebung, Konfigurierung und Simulation der Access Points, die Installation und Inbetriebsetzung sowie die Messung und Analyse von WLAN-Funksignalen – auch für die Diagnose im Fehlerfall. Das Tool eignet sich laut Kunz nicht nur für Siemens-WLAN-Geräte und -Antennen, sondern ist offen und erweiterbar (www.Siemens.com/sinema).

Anwendungen mit WLAN, Bluetooth und EnOcean Achim Gleim, Pericom AG, Frauenfeld, stellte Anwendungen mit WLAN vor.

Hans-Joachim Ritter, Hirschmann

Peter Nemeth, Emerson Process Management

Eine Kläranlage zum Beispiel wird über ein Profibus-Netzwerk gesteuert. Ein Wireless-Gateway tauscht die Daten der einzelnen Master- und Slave-SPS über mehrere individuelle Profibus-Netzwerke aus. So mussten keine langen Datenkabel innerhalb der Kläranlage verlegt werden. Hans-Joachim Richter, Hirschmann Automation, Neckartenzlingen, zeigte, wie mit der MeshingTechnologie Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Netzwerkes bei gleichzeitiger Kostenreduktion erreicht werden können. Ein selbstheilendes Netzwerk sucht automatisch nach dem jeweils besten Pfad – jederzeit ist mehr als eine Verbindung möglich. Peter Nemeth, Emerson Process Management AG, Baar, zeigte auf, wie dank Wireless-Technologien in Prozessanlagen bisher – aus Kostengründen oder unmöglicher technischer Realisierbarkeit – nicht abgedeckte Messstellen nunmehr mit entsprechender Sensorik ausgestatten werden können.

Jürgen Weczerek, Phoenix Contact

Patrick Gehring, WAGO Contact

Bildquellen Referenten: BUS-House / ITG

ein Sensornetzwerk ohne Funkplanung zuverlässig läuft, recht gering. «Bluetooth ist erstaunlich gut», sagt Sikora zur anderen Drahtlostechnologie. Es unterteilt das 2,4-GHz-Band in 79 Kanäle und hüpft ständig hin und her zwischen den Kanälen. Wenn nur ein WLAN-Kanal genutzt wird, ist die Chance einer Kollision bereits kleiner als 25%, auch ohne Funkplanung. Ideal werden Bluetooth diejenigen Kanäle zugewiesen, die vom WLAN nicht tangiert werden. Dies sind immer noch rund 23 Kanäle, wenn 3 WLAN-Kanäle gleichzeitig genutzt werden. Für ein Sensornetzwerk, das typisch nur wenige Daten generiert, reicht dies.


30s schneller pro Kabel

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Funksensoren ohne Draht – eine Illusion Dass Funksensoren in der Industrieautomation ohne Draht auskommen, diese Illusion nimmt Jürgen Weczerek von Phoenix Contact. Um die kurzen Zykluszeiten einzuhalten, würden hier die Sensoren ständig senden – und dementsprechend Strom verbrauchen. Eine Batterie wäre innerhalb kürzester Zeit leer, zumal auch der Sensor selbst Strom verbraucht. Die Energiekabel seien aber robuster, und dicke Kabelstränge in Schleppketten würden wegfallen, es reicht ein Kabel zur Energieversorgung aller Sensoren. Und Anwendungen in der Autoindustrie mit Sensoren an Elektro schweissgeräten hätten gezeigt, dass die Funksensoren zuverlässig seien. Die typischen Störspektren würden weit unter den 2,4 GHz liegen. Während Phoenix Contact Bluetooth für Sensoren einsetzt, ist WLAN auf der Leitebene und zwischen Steuerungen verbreitet.

EnOcean-Funkstandard Patrick Gehring, WAGO Contact SA, Domdidier, stellte in seinem Beitrag die Anwendung der EnOcean-Technologie in Automationsnetzwerken, v.a. in der Gebäudeautomation, vor. Flexibel und wartungsfrei seien die Zauberwörter für Planer und Betreiber im modernen Zweckbau. Mit dem EnOceanFunkstandard werden dank batterielosen Energiewandlern total flexible Welten geschaffen, die sich bereits in Hunderten von Projekten bewährt haben. Möglich wird dies durch einen extrem geringen Energiebedarf. Nur etwa 0,12µWs benötigt das Funkprotokoll, um ein Bit Information über 300m im Freiraum sicher zu übertragen. Ein batterieloser Funkschalter verbraucht für einen vollständigen Funkbefehl eine Energie von etwa 50µWs – etwa Faktor 100 weniger im Vergleich zu marktüblichen batteriebetriebenen Funkschal-

tern, die Energie wird aus der Umgebung gewonnen – z.B. durch Piezoenergie beim Drücken eines Tasters oder durch kleine Solarzellen. Derzeit etwa 50 Hersteller haben ein Produktangebot mit über 200 kompatiblen Geräten geschaffen (www.enocean.com). Auch ein Vorteil: In Ex-Zonen kann bei Sensoren mit EnOcean-Technologie auf eine teure Ex-Installation verzichtet werden. Nun, man darf gespannt sein, welchen Erfolgs- und Normierungsweg die verschiedenen Technologien weiter gehen werden. Auf jeden Fall hat die ITG mit dieser Tagung gezeigt, welche wichtige Rolle Verbände haben – gerade heute in der unglaublichen rasanten Technologieentwicklung – um den einzelnen Fachleuten, aber auch den Firmen am Markt einen Wissensvorsprung durch neutrale TagunET 06 gen zu ermöglichen.

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Bild 2 Kosteneinsparung: Sensoren mit EnOcean-Funktechnologie aus dem explosionsgefährdeten Bereich heraus (Gas-Ex-Zone 2). Bildquelle: WAGO

Richard Staub www.bus-house.ch Infos ITG: www.electrosuisse.ch/itg

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Umfassende Kundenbetreuung

Dätwyler Cables stärkt Harnessing-Aktivitäten Vollautomatisches Kabelschneidcenter von Dätwyler Cables mit ßber 250 Kabeltypen.

Dätwyler Cables ßbernimmt mittels Fusion die Kaved AG und stärkt damit ihre Harnessing-Aktivitäten. Mit der Kabelkonfektionierung sowie mit Logistik- und SystemlÜsungen bietet Dätwyler Cables jene Outsourcing-Dienstleistungen an, die Liftbau- und Industriekunden bei kosten- und terminkritischen Logistikprozessen entlasten.

Markus Christen, Leiter Harnessing Dätwyler Cables und Kaved AG.

Durch die Fusion entstehen betriebliche sowie finanztechnische Synergieeffekte. Konkret werden mit der Verschmelzung der Kaved in die Dätwyler Cables die Supportfunktionen Einkauf, Personal sowie Finanzen und Controlling organisatorisch zusam-

Personen und KĂśpfe

mengelegt. Mit dem Auftritt unter einer einheitlichen Marke schafft Dätwyler Cables eine starke Basis fßr eine umfassende Kundenbetreuung sowie fßr zukßnftiges Wachstum, sagt Markus Christen, Leiter Harnessing bei Dätwyler Cables. (hbr)

Ulrich Claessen

Neue Leitungsfunktionen per 1.1.2008 bei der Philips AG Das Managementteam von Philips Consumer Lifestyle ist wieder komplett und hat am 1. Januar seine Tätigkeit aufgenommen. In diesem Zusammenhang wurden auch in der Schweiz zwei neue Leitungsfunktionen neu besetzt: Ruedi Haeny (54) ist zum Leiter der Consumer Lifestyle Sparte in der Schweiz ernannt worden. Haeny wird ab dem 1.1.2008 ebenso Mitglied des erweiterten Managementteams von Philips Consumer Lifestyle Deutschland/Ă–sterreich/Schweiz. Steffen

Steffen MĂźller – der neue Leiter der Sparte Philips Lighting in der Schweiz. MĂźller (41), der bisher den Bereich Domestic Appliances and Personal Care (DAP) geleitet hat, Ăźbernahm per Anfang Jahr die Leitung der Sparte Lighting in der Schweiz. Ruedi Haeny und Steffen MĂźller gehĂśren beide der Geschäftsleitung der Philips AG an. (hbr)

Ulrich Claessen neues GL-Mitglied der Maxon Motor

Rudolf Haeny – der neue Leiter der Sparte Philips Consumer Lifestyle in der Schweiz. 30 | Elektrotechnik 2/08

Dr. Ulrich Claessen, Leiter Entwicklung, ist neu in die Geschäftsleitung der Maxon Motor-Gruppe berufen worden. Claessen hat per Anfang 2008 Einsitz in die Geschäftsleitung genommen, der als weitere Mitglieder Dipl.-Ing. Armin Lederer,

Mehrheitsaktionär Dr. Karl-Walter Braun und Dipl.-Ing. Eugen Elmiger angehĂśren. Innerhalb der Maxon-GL ist Claessen verantwortlich fĂźr Forschung & Entwicklung und Qualitätsmanagement. Ulrich Claessen ist im vergangenen Jahr bei Maxon eingetreten. Zuvor leitete der 52-Jährige das Zentrum fĂźr Mikrorobotik des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique S.A. (CSEM) in Alpnach/OW. Er verfĂźgt Ăźber grosse Erfahrung in der Industrie; so war er unter anderem in leitenden Funktionen bei ABB Verkehrssysteme und Adtranz tätig. Die Maxon Motor-Gruppe, die mittlerweile Ăźber 1500 Vollzeit-Mitarbeitende zählt, wird das Geschäftsjahr 2007 mit einem neuen Rekordergebnis abschliessen. Die Umsatzsteigerung basiert ausschliesslich auf innerem Wachstum. Die Zahlen werden Mitte 2008 bekannt gegeben. (hbr)

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Die weltweit längste Stromleitung Die mehr als 2000 Kilometer lange Stromverbindung wird Strom, der im SĂźdwesten Chinas erzeugt wird, in die Industriezentren der chinesischen OstkĂźste Ăźbertragen. Die Stromleitung wird Ăźber eine Kapazität von 6400 Megawatt (MW) verfĂźgen. Auf der Basis des durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauchs kann somit der Energiebedarf von 31 Millionen Menschen in China gedeckt werden. Die Verbindung vom Wasserkraftwerk Xiangjiaba nach Schanghai wird von ABB gebaut und soll 2011 fertig erstellt sein. Um Ăœbertragungsverluste zu minimieren, wird die Stromleitung unter sehr hoher Spannung von 800 Kilovolt operieren. Dabei kommt fĂźr die zwei Unterstationen und das StromĂźbertragungssystem eine neue technologische Entwicklung, die Ultra-Hochspannungs-Gleichstrom-Ăœbertragungstechnologie (Ultra-HGĂœ) zum Einsatz.

Die ErhĂśhung des Spannungsniveaus in der StromĂźbertragung verringert die Umweltbelastung aufgrund des niedrigen Energieverlusts und erfordert zudem bedeutend schmalere Stromtrassen als herkĂśmm-

liche Ăœberlandleitungen. Die UltraHGĂœ-Technologie eignet sich vor allem fĂźr Länder wie China, wo die Industrie- und BevĂślkerungszentren oft weit entfernt von den Kraftwerksstandorten liegen. (hbr)

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Über 400 Studenten nahmen teil – acht Beiträge schafften es ins Finale

ZukunftsWaschmaschine Bei der fünften Ausgabe dieses jährlichen weltweiten Wettbewerbs waren Studenten aufgefordert, umweltverträgliche und kommerziell tragfähige Produkte und Lösungen vorzustellen, die es den Menschen ermöglichen, im Einklang mit der Umwelt zu leben.

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Levente Szabó von der Moholy-Nagy University of Art & Design, Ungarn, ist Sieger des Electrolux Design Lab 2007. Er überzeugte die Jury mit seinem Beitrag «E-wash» – einer Kompaktwaschmaschine, die anstelle eines Waschmittels Waschnüsse verwendet. Wie Levente Szabó in seiner Präsentation vor der Jury erläuterte, verwenden Menschen in Indien und Nepal seit Jahrhunderten die Waschnuss (Sapindus mucorossi) als Reinigungsmittel, um ihre Kleider zu reinigen. Mit einem Kilogramm Waschnüsse komme der Durchschnittsmensch ein Jahr aus, zudem seien sie sehr gut geeignet für Allergiker und schonen überdies noch die Wäsche. «E-wash ist eine brillante Kombination aus althergebrachtem Wissen und High-Tech», schwärmt Jurymitglied Henrik Otto, Leiter des Bereichs Global Design bei Electrolux. Es zeige, wie aufgeschlossen der Student sei, Lösungen aus einer Kultur auf eine andere anzuwenden. Szabó erklärt, der Ausgangspunkt für ihn sei die Umweltverschmutzung gewesen, die sowohl beim Waschen als auch bei Her-

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Klick und fertig! Die Zukunfts-Waschmaschine «E-wash» gewann den ersten Platz.

Der zweite Platz ging an Pebble, einen tragbarer Solarkocher.

stellung, Verpackung und Transport der Waschmittel entsteht. Er habe nach einer Substanz gesucht, die das Waschmittel ersetzen könnte. Die Waschnuss als natürliche Pflanze belaste die Natur nicht. E-wash unterscheidet sich aber auch durch die Form von konventionellen Waschmaschinen. Das Gerät ist kleiner und flacher, sodass es in eine kleine Wohnung passt und dennoch eine grosse Menge Wäsche waschen kann. Der zweite Platz ging an Pebble von Laura Pandelle von der École Boulle, Frankreich. Pebble ist ein tragbarer Solarkocher, der aufsprühbare Solarzellen und Induktionswärme zum präzisen und Energie sparenden Kochen verwendet. «Das ist ein faszinierendes Design, das einleuchtend und wirklich nützlich ist», so Jurymitglied Jason Bradbury, britischer TV-Moderator für Technologie. «Solarfarbe stellt eine sehr interessante Verwendungsweise einer wirklich spannenden Technologie dar.» (hbr)


Axpo investiert in eine sichere Stromversorgung

Milliarden für den Kraftwerkpark Die Axpo Gruppe kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006/07 zurückschauen, das um die Sonderfaktoren bereinigte Unternehmensergebnis beläuft sich auf 813 Mio. Franken und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert von 631 Mio. Franken.

Vom guten Ergebnis der Axpo Gruppe profitieren in erster Linie ihre Stromkunden. Durch die hohen Handelserträge mit dem Ausland ist es Axpo möglich, Strom in der Schweiz zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. So liegt der Strompreis in der Nordostschweiz – verglichen mit anderen Landesteilen – seit Jahren auf einem ausgesprochen tiefen Niveau. Um auch weiterhin eine sichere und umweltgerechte Strom-Versorgung zu wirtschaftlichen Preisen anbieten zu können, wird Axpo bis 2020 gegen 10 Milliarden Franken in den Ausbau der inländischen Produktion und der Infrastruktur investieren.

Kernenergie als zuverlässiger Pfeiler/ Starkes Wachstum bei den neuen Energien Axpo als Unternehmen der öffentlichen Hand gehört ihren Kunden. Ihre Gewinne kommen der Bevölkerung als Dividenden an die Eigentümerkantone sowie als Steuern für den Staat zugute. Weil Axpo über die nötigen eigenen Produktionskapazitäten verfügt, muss weniger teurer Strom am Markt beschafft werden, im Gegenteil. Wertvoller Schweizer Spitzenstrom kann in Schwachlastzeiten als Regelenergie zu guten Preisen ins Ausland verkauft werden. Dank des resultierenden Gewinns kommen die

Kunden der Axpo in den Genuss günstiger Strompreise. So erfüllt Axpo ihren Auftrag: Die Stromversorgung für ihre Kunden zuverlässig, umweltgerecht und wirtschaftlich sicherzustellen. Die Erwirtschaftung grosser Mittel ist von vitaler Bedeutung für die Zukunft. Wie auch andere Schweizer Stromunternehmen muss Axpo in den kommenden Jahren hohe Investitionen tätigen in den Ersatz von ausser Betrieb gehenden Kraftwerken, die Erneuerung bestehender Kraftwerke und Netze sowie den Ausbau der neuen erneuerbaren Energien. Die Mittel dafür müssen erst erarbeitet werden. Axpo plant bis zum Jahr 2020 Investitionen von gegen 10 Mrd. Franken. Um auch in Zukunft angemessene, stabile und wettbewerbsfähige Strompreise anbieten zu können, braucht es eigene Produktionskapazitäten. Strom aus Eigenkapazität wird auf absehbare Zeit günstiger sein als Strom, der in Spitzenzeiten am Handel zugekauft werden muss. Die Investitionen in eigene Produktionskapazitäten sichern deshalb tiefe Strompreise und kommen somit vor allem den Stromkunden zugute: Die Srompreise im Axpo Versorgungsgebiet zählen nach wie vor zu den tiefsten in der ganzen Schweiz. (hbr)

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Energiepolitik

2. Schweizerischer Stromkongress in Bern Der Branchendachverband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE und Electrosuisse - SEV, der Verband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik, haben am 14./15. Januar 2008 den 2. Schweizerischen Stromkongress durchgeführt. Bundesrat Moritz Leuenberger hielt vor den rund 300 Branchenvertretern der Schweizerischen Stromwirtschaft das Eröffnungsreferat als «Ablesung des Zählerstandes Energiepolitik per 14. 1 .2008». Dabei ging Leuenberger ausführlich auf die Liberalisierung des Strommarktes und deren Auswirkungen ein (siehe Referat «Ablesung Zählerstand Energiepolitik»). Andris Piebalgs, Mitglied der EU-Kommission, referierte, wie die EU-Strategie in Bezug auf die Gewährleistung der langfristigen Energieversorgung der EU aussieht. Weiter stand Dr. Johannes Teyssen, Vorstandsmitglied der

E.On Energie AG, auf dem Programm. Er beantwortete die Frage, wie die europäische Energieversorgung zwischen Wettbewerbserweiterungen und globalen Klimaschutzzielen in den nächsten Dekaden gesichert werden kann. Höhepunkte am zweiten Halbtag des Kongresses unter dem Titel «Strommarkt Schweiz wird 2008 Realität» waren die Auftritte des seit Januar 2008 im Amt stehenden Regulators des liberalisierten Strommarkts Carlo Schmid sowie von Andreas Münch, Mitglied der Generaldirektion Migros-Genossenschafts-Bund und

Präsident der Gruppe Grosse Stromkunden. Andreas Münch referierte zum Thema «Wie frei darf der Strommarkt sein?» und brandmarkte die Verflechtung sowohl bei den Werken wie bei der neuen Netzgesellschaft Swissgrid. Einerseits geht es natürlich der Gruppe Grosse Stromkunden ganz

Ablesung Zählerstand Energiepolitik Auszüge aus dem Referat von Bundesrat Leuenberger am 2. Schweizerischen Stromkongress Das Stromversorgungsgesetz (StromVG) Mit der Inkraftsetzung des StromVG wird das Jahr 2008 zum Wendepunkt. Es bietet eine Lösung, mit der wir einerseits den Strommarkt öffnen und andererseits auch der Versorgungssicherheit gerecht werden können. Gleichzeitig mit dem StromVG haben wir mit dem Energiegesetz (EnG) eine wichtige Förderung der erneuerbaren Energien erreicht. Die kostendeckende Einspeisevergütung wird ab 2009 für einen kräftigen Schub für Strom aus erneuerbaren Energien sorgen. Die eigentliche Marktöffnung für alle Konsumenten mit einem Verbrauch von mehr als 100 000 Kilowattstunden sowie für alle Verteilnetzbetreiber beginnt dann am 1. Januar 2009. Sie haben nun also ein Jahr lang Zeit, um diese Aufgaben termingerecht, gesetzeskonform und kosteneffizient umzusetzen. Mit der Entflechtung des Übertragungsund Verteilnetzes von anderen Wertschöpfungsstufen, dem so genannten «Unbundling», beginnt für Energieversorger eine neue Ära: • Sie bewegen sich fortan in einem libera-

36 | Elektrotechnik 2/08

lisierten Markt. Das heisst: Die Spielregeln wurden verändert. • Und die Energieversorger werden sich deshalb auch selbst verändern müssen. Einige ihrer bisherigen Fähigkeiten und Stärken werden sich womöglich auch im neuen Umfeld als Trümpfe erweisen. • In anderen Bereichen müssen sie sich anpassen, neue Angebote schaffen, neue Strategien entwickeln, nicht zuletzt im Kommunikationsbereich. Das neue Gesetz geht von einer Art Private-Public-Partnership aus: Der Gesetzgeber, der Staat, gibt die Rahmenbedingungen vor, die Elektrizitätswirtschaft nutzt die Spielräume des Wettbewerbs. Hauptziel ist und bleibt dabei • die Versorgungssicherheit • bei optimaler Qualität und • einem weiterhin grossen Anteil an inländischer Stromproduktion. Neue Ausrichtung der Schweizer Energiepolitik Der Bundesrat hat im Februar 2007 die Eckpfeiler der künftigen schweizerischen Energiepolitik definiert, die auf den folgenden vier Säulen beruht: • Energieeffizienz, • erneuerbare Energien, • Grosskraftwerke und • Energieaussenpolitik

Grosskraftwerke zur Verhinderung der sogenannten «Stromlücke» Ob in der Schweiz ein neues Kernkraftwerk tatsächlich in Betrieb gehen wird, ist aus heutiger Sicht noch unsicher, zumal die Entsorgung der radioaktiven Abfälle noch nicht definitiv gelöst ist. Sicher sind jedoch zwei Dinge: Erstens, dass das Stimmvolk das letzte Wort bezüglich neuer Kernkraftwerke haben wird und zweitens, dass ein neues KKW erst in rund 15 bis 18 Jahren ans Netz gehen könnte. Zu spät also, um den in rund fünfzehn Jahren erwarteten Versorgungsengpass zu schliessen. Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen erschweren eine fossil-thermische Stromproduktion in modernen Gaskombikraftwerken im Inland stark. Besser gesagt: Sie verunmöglichen sie. Wir müssen also in den kommenden Jahren mit zunehmenden Importen rechnen. Und wir sollten uns keine Illusionen machen, dass dieser Importstrom «sauber» sein wird: Es wird sich vor allem um Strom aus ausländischen Kernkraftwerken und/ oder aus Kohlekraftwerken handeln. An ihrem Bau beteiligen sich zunehmend auch schweizerische Stromunternehmen. In diesem Sinne stehen die Schweizer Stromproduzenten vor wichtigen Investitions- und Zukunftsentscheiden: Sie müs-


(Bild: AEK)

terschiedlicher Optik. Die grosse Herausforderung für die Energieversorgung der Welt und der Schweiz im 21. Jahrhundert kennt Professor Dr. Hans Björn Püttgen des Energy Centers an der EPFL. Wieso die wichtigsten Säulen für die Energieversorgung Grosskraftwerke bleiben, erklärt Giovanni

sen Sicherheit gewährleisten, müssen möglichst effizient und günstig produzieren und können sich – gerade in den liberalisierten Märkten – keine milliardenschweren Fehlinvestitionen leisten.

re Zeichen für eine klimafreundliche Strompraxis; • von Gemeinden und Kantonen: z. B. dem Kanton Zürich, dessen Parlament den Kanton verpflichten will, bei seiner Bauund Verwaltungstätigkeit auf erneuerbare Energien zu setzen: Der Kanton Zürich will in Zukunft ausschliesslich Ökostrom verwenden. • vom Bund, der klima- und energiepolitische Rahmenbedingungen vorgibt; • aber auch von der internationalen Staatengemeinschaft, die ein Post-Kyoto-Protokoll aushandelt, das sich wiederum auf die nationalen Energiepolitiken auswirken wird.

Die Elektrizitätskommission nimmt ihre Arbeit auf Die Elektrizitätskommission ElCom hat die Aufgabe, die Strommarktöffnung zu überwachen und auch regulierend einzugreifen. Sie fällt alle Entscheidungen, die für den Vollzug des StromVG notwendig sind. Daneben wird sie zusammen mit den Regulatoren der Nachbarstaaten die Grenzregimes zu bestimmen haben und unsere Interessen möglichst gut auf europäischer Ebene einbringen. Wichtig sind aber eben auch gerechte Strompreise: Seit 1. Januar 2008 hat die ElCom alle Kompetenzen und kann ihre Aufgabe als Schiedsrichter im Strommarkt aufnehmen. Energiepolitik ist immer auch Klimapolitik Energiepolitik wird auf allen Ebenen betrieben: • Vom einzelnen Bürger, der sich für eine bestimmte Stromqualität entscheidet; • von Unternehmen, die dies ebenfalls tun: SwissRe oder die ZKB z. B. setzen kla-

Forschung und Innovation Die neuen erneuerbaren Energien sind im Begriff, auch wirtschaftlich eines der wichtigen Forschungs-, Innovations- und Investitionsfelder zu werden. Und die Bedeutung dieses Bereichs wird zweifellos weiter zunehmen: Immer öfter wird im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energien von der «dritten industriellen Revolution» gesprochen. Die Schweizer Unternehmen haben im Bereich der neuen Erneuerbaren den Zug zwar nicht verpasst, sie sind aber auch nicht als Erste auf ihn aufgesprungen. Mittlerweile gibt es auch in der Schweiz

Firmen und Verbände

klar um möglichst tiefe Preise, andererseits verlangen sie die zügige Öffnung mit wirklich wettbewerbsfördernden Rahmenbedingungen. Am letzten Halbtag wurde nach Lösungen für die Versorgungslücke gesucht: Energieeffizienz Erneuerbare Energien und Grosskraftwerke aus un-

Leonardi, CEO Aare-Tessin AG für Elektrizität (ATEL). Peter C. Beyeler, Regierungsrat Kanton Aargau, weist in seinem Auftritt auf die Verantwortung der Kantone in der Schweizerischen Klima- und Energiepolitik hin. Mit einem prominent besetzten Podium wurde der Stromkongress beschlossen. Die Nationalräte Caspar Baader und Martin Bäumle diskutierten mit dem VSE-Präsidenten Rudolf Steiner sowie den Referenten des Nachmittags. Und gerade in dieser Abschlussdiskussion wurde die Kluft zwischen den verschieden Parteien sehr deutlich. Gibt es denn überhaupt eine Stromlücke oder müsste nicht einfach nur mehr Strom gespart werden? Müssen die KKW denn tatsächlich durch neue KKW ersetzt werden oder gäbe es da nicht genügend Alternativen? Muss der Strom denn in der Schweiz produziert werden oder können wir diesen nicht weiterhin importieren? Fragen, die letztlich in der Diskussion nicht beantwortet werden konnten. Sicher aber ist, dass das Stimmvolk das letzte Wort bezüglich neuer Kernkraftwerke haben wird. (hbr)

Bundesrat Moritz Leuenberger eine Reihe von Unternehmen, die mit Spitzentechnologie in diesem Bereich weltweit Führungspositionen einnehmen. Sie ernten damit nicht nur Lorbeeren, sondern verdienen gutes Geld. Nun braucht es in solchen Situationen immer auch unternehmerischen Mut. Und wenn sich dieser Mut mit gewissen Werten paart, entstehen Unternehmen wie etwa die neue Holding für erneuerbare Energie von Nicolas Hayek, ein Joint Venture mit einem Schweizer Stromversorgungsunternehmen (E Groupe) und weiteren Partnern zur Entwicklung von neuen Energiesystemen.

Elektrotechnik 2/08 | 37


Kombination: Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage

Ein komfortables Null-Emissions-Haus Dieser Erfahrungsbericht eines Bauherrn in Belgien zeigt an einem praktischen Beispiel auf, wie er «sein» Null-Emissions-Haus gebaut hat, welche Hürden auftauchten und was er heute anders machen würde. Vor allem aber zeigt es eines: Der Einsatz hat sich gelohnt und die ganze Familie lebt ohne Komforteinbusse mit bestem Gewissen, ökologisch sauber!

Bruno de Wachter / Clothilde Wattel

Kurt Hellemans arbeitet als Elektroanlagenplaner und lebt mit seiner Familie in Laarne bei Gent in Belgien. Das geräumige Eigenheim ist mit allen üblichen Elektrogeräten ausgestattet: Elektroherd, Kühlschrank, Gefriertruhe, Geschirrspülmaschine usw. Mittels einer Elektropumpe wird das Haus aus einer Regenwasserzisterne mit Leitungswasser versorgt. Doch die monatliche Stromrechnung beträgt nur 76 Euro. Wie ist das möglich? Für Kurt Hellemans ist Elektrizität ebenso sehr ein Beruf wie eine Leidenschaft. Seine technische Fachkenntnis geht Hand in Hand mit einem starken Umweltbewusstsein. Sein eigenes Haus ist dafür ein perfektes Beispiel. Er hat zwei Wärme-

pumpen, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Photovoltaik-Module installiert. Das komplette System reduziert die aus dem Netz bezogene Energiemenge auf ein Viertel dessen, was der durchschnittliche flämische Haushalt verbraucht. Indem er «grüne Elektrizität» kauft, die durch erneuerbare Energiequellen erzeugt wird, hat er die CO2-Emissionen seines Hauses auf null reduziert.

Wärmegewinnung aus dem Grundwasser Kurt Hellemans: «Das ganze Konzept kam erst nach und nach zustande. Als wir im Jahr 2000 mit dem Bau des Hauses begannen, gab es in der Strasse noch kein Erdgasleitungsnetz. Aber der Gedanke, unser Haus mit Erdöl, der am weitesten verbreiteten Alternative zum Erdgas, zu heizen, gefiel mir nicht. Also begann ich,

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Bild 1 Hellemans – die «Null-Emissions-Familie».

mich nach Wärmepumpensystemen für Wohnhäuser umzusehen. Schliesslich kaufte ich eine Anlage von Nordic, einer kanadischen Marke. Der Installateur war Geologe, was ideal war, da ich den elektrischen Teil der Installation selbst ausführen konnte. Die Anlage nutzt einen geschlossenen Kreislauf, der aus vier 35 m tiefen Brunnen besteht. In Wirklichkeit gewinnt sie die Wärme nicht aus dem Boden, sondern aus einem Grundwasserreservoir, das eine mehr oder weniger konstante Temperatur hat. Dadurch unterscheidet es sich von den meisten Wärmepumpensystemen in Europa. Diese haben normalerweise ein langes, schlangenförmiges Rohr gleich unter der Erdoberfläche. Das führt zu niedrigeren Installationskosten, aber auch zu einem niedrigeren Wirkungsgrad, da die Temperatur des Bodens nahe der Oberfläche nicht konstant ist.»

Kein oder nur geringer Wartungsaufwand Der Wärmepumpenkreislauf besteht aus mit Freon gefüllten Kupferrohren. Im Niederdruck- und Niedertemperaturabschnitt des Kreislaufs fliesst das Freon in die Brunnen und speichert die Wärme aus dem Grundwasser (6°C). Dann wird es mit einem 5,5kW-Schraubenverdichter auf hohen Druck und hohe Temperatur komprimiert. Nachdem das Freon die Wärme an das Haus abgegeben hat, dehnt es sich wieder aus und fliesst in die Brunnen zurück. Kurt Hellemans: «Am Anfang hatten wir einige Probleme, weil das Sicherheitsdruckventil die Anlage immer wieder ausschaltete. Wir entdeckten dann, dass der Installateur zu viel Freon in den Kreislauf eingespeist hatte. Seit dies korrigiert wurde, funktioniert alles perfekt. In den vergangenen sechs Jahren hatten wir bei Betrieb und Instandhaltung keinerlei Probleme. Es stimmt zwar, dass eine Wärmepumpe eine gewisse Trägheit hat; man kann die Tem-


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peratur in einem Haus nicht einfach innerhalb einer Stunde von 12°C auf 20°C erhöhen. Aber da unser Haus sehr gut isoliert ist, sinkt die Innentemperatur selten, wenn überhaupt, so tief ab.»

Während der Sommermonate schalten wir die Lüftungsanlage ab und geniessen das Vergnügen, die Fenster öffnen zu können. Die Ventilatoren der Lüftungsanlage wurden schallisoliert, um störende Geräusche zu vermeiden.»

Kombination verschiedener Fördermittel

Da die Wärmepumpe mit einer Niedertemperatur-Umwälzheizung kombiniert wurde, ist eine gute Isolierung entscheidend. Um die Wärmeverluste zu vermindern, hat sich der Bauherr für ein Zwangsbelüftungssystem mit Wärmerückgewinnung entschieden. Die Luft wird aus der Toilette, dem Badezimmer und dem Wohnzimmer abgeführt. Frischluft wird, nachdem sie durch die Abluft erwärmt wurde, in das Wohnzimmer, die Küche und die Schlafräume eingespeist. Kurt Hellemans: «Das Ergebnis ist, dass wir in den Schlafräumen nur selten die Heizung aufdrehen müssen. Anfänglich mussten wir uns daran gewöhnen, im Winter niemals die Fenster zu öffnen. Im Vergleich zu geöffneten Fenstern arbeitet das Belüftungssystem natürlich ein wenig langsamer – aber wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, riechen die Schlafzimmer trotzdem frisch gelüftet.

Als die Regionalregierung Flanderns 2005 begann, Subventionen für Photovoltaik-(PV-)Anlagen zu gewähren, hat sich der Bauherr entschlossen, seine eigene PV-Anlage zu installieren. Er erhielt ausserdem eine kleine zusätzliche Förderung durch die Wohnortgemeinde und eine Steuerbefreiung von der belgischen Bundesregierung. Als privater Bewohner konnte er zwar nur Fördermittel für 2400 W bekommen, aber er entschloss sich dennoch, von vornherein 3840W zu installieren. Kurt Hellemans: «Als wir das Haus planten, hatte ich bereits entschieden, letztendlich auch eine PV-Anlage auf dem Dach zu installieren. Die geneigten Teile des Daches sind nicht zur Strasse und zum Garten ausgerichtet, wie man es normalerweise erwarten würde, sondern zu den Seiten des Hauses. Eine der Dachschrägen weist mit nur 2° Abweichung nahezu genau nach Süden.»

Eine Drehstrom-Photovoltaik-Anlage Die PV-Anlage, die auf dem nach Süden ausgerichteten Dach installiert ist, besteht aus 24 Modulen von je 160 W und bedeckt 30 m2. Die Zellen bestehen aus polykristallinem Silizium und haben eine Garantie von 25 Jahren. Kurt Hellemans: «Der empfindlichste Teil der Anlage sind die Wechselrichter. Wenn sie zu klein bemessen sind, werden sie zu heiss und haben eine kürzere Lebensdauer. Wenn sie grösser als notwendig ausgelegt werden, sinkt ihr Wirkungsgrad. Ich habe die Module in drei Abschnitte aufgeteilt und drei Wechselrichter installiert, um Drehstrom zu erzeugen. Das war die beste Möglichkeit, um das Netz in meinem Haus symmetrisch zu halten, da der Kompressor der Wärmepumpe ebenfalls mit Drehstrom arbeitet. Die Wechselrichter haben einen Wirkungsgrad von 95 bis 98 Prozent. Ich habe sie auf dem Dachboden installiert, damit sie sich so dicht wie möglich bei den PV-Panels/Modulen befinden, weil die Gleichstromseite der Anlage höhere Verluste hat. Die Anlage erreicht ihre maximale Produktion von April bis September zwischen elf Uhr morgens und drei Uhr Elektrotechnik 2/08 | 39

Umweltschutz

Zwangsbelüftung/Fremdbelüftung mit Wärmerückgewinnung

Bild 2 Die Wärmepumpe für die Heizung. Bild 3 Das diskrete Lüftungssystem. Bild 4 Die Photovoltaik-Module auf dem Dach.


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Bild 5 Energieverbrauch der verschiedenen Energiesysteme. nachmittags. An einem schönen, sonnigen Tag kann sie 22 kWh erzeugen.» Dass hier ein Bauherr seine eigene Elektrizität erzeugt, bedeutet nicht, dass er von Leistungsunterbrechungen im Netz verschont bleibt. Kurt Hellemans: «Ich kann meine Photovoltaik-Anlage nicht als unterbrechungsfreie Anlage einsetzen. Die Zusatzkosten, um eine USV-Funktion bereitzustellen, lohnen sich einfach nicht. Wenn das Netz ausfällt, schaltet ein Sicherheitsschalter meine Anlage ab, und wir sitzen im Dunkeln genau wie unsere Nachbarn.» Und was geschieht, wenn ein Stromausfall an einem kalten Wintertag passiert? «Dann schaltet sich die Wärmepumpe aus, und wir müssen ohne die Heizungsanlage auskommen. Aber dank der ausgezeichneten Isolierung unseres Hauses sinkt die Temperatur sehr langsam. In den vergangenen sechs Jahren hatten wir noch nie irgendwelche Probleme damit.»

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Kurt Hellemans: «Es reicht aber nicht, nur die Energietechnik zu optimieren. Wir versuchten auch, uns bessere Verhaltensweisen anzugewöhnen, um den Verbrauch zu senken. Durch die Installation einiger Energiezähler bin ich in der Lage, den Bedarf jedes Energieverbrauchers im Haus zu überwachen. Dieses Bewusstsein hat uns geholfen, unseren Verbrauch von 13000kWh pro Jahr auf 9500kWh pro Jahr zu senken». Von dieser Energie werden 3500 bis 3600 kWh mit der eigenen PV-Anlage erzeugt, die verbleibenden 6000 kWh werden vom Netz geliefert. Das ist weniger als ein Viertel der 24 880 kWh, die der flämische Durchschnittshaushalt bei den Elektrizitäts- und Erdgasversorgern einkauft. Und indem er «grüne Elektrizität» von Nuon kauft,

die durch Wind- und Wasserkraft erzeugt wird, wurde sichergestellt, dass das Haus von CO2-Emissionen vollständig frei ist. Die Energierechnung beträgt insgesamt nur € 76 pro Monat. Für die PV-Anlage wurde eine Amortisationszeit von 17 Jahren kalkuliert.

Der Traum, ganz vom Netz zu gehen Ob er irgendetwas anders machen würde, wenn er sein Haus noch einmal bauen könnte? Kurt Hellemans: «Ich würde eine grössere PV-Anlage installieren. Davon abgesehen würde ich alles andere wieder genauso machen. Die Aufrüstung der PV-Anlage würde neue Wechselrichter erfordern, und das ist eine beträchtliche Investition. Vielleicht mache ich das dennoch eines Tages. Ich habe alles so geplant, dass ich ziemlich einfach vom Netz gehen könnte. Das war ein weiteres Argument, die PV-Anlage als Drehstromsystem anzulegen. Wenn ich unabhängig vom Netz meine eigene erneuerbare Energie erzeugen könnte, würde ein Traum für mich wahr werden.» Als das Interview endete, fuhr Lieve, Kurt Hellemans Frau, gerade zum Tennis. Im Auto. «Dass wir immer noch diese alten Benzinautos mit all ihren CO2-Emissionen fahren, lässt mir keine Ruhe», sagt sie. «Ich wäre glücklich, wenn wir eines Tages Hybridautos fahren würden, die an der ET 16 Steckdose betankt werden.»

Bruno de Wachter bruno.dewachter@forte.eu Clothilde Wattel clothilde@copperbenelux.org


Mit Halogenlicht kann es heiss werden

Halogen-Glühlampen: Licht und Wärme Eine Halogenlampe wird wesentlich heisser als die herkömmliche Glühlampe. Halogenlampen sind sowohl in Niedervolt-Beleuchtungen mit der Spannung von 12 V als auch bei Hochvolt-Beleuchtungsanlagen mit der Netzspannung 230 V für Auf- und Einbau eingesetzt. Nur wenn die Lampen frei und in genügendem Abstand von Bauteilen und Einrichtungen sind, ist die abgestrahlte Wärme kein Problem. Beim unsachgemässen Einbau oder Betrieb bilden sie aber eine Brandgefahr.

Bildzeichen

F F

Gerade mit den Niedervolt-Halogenlampen wird, wegen der ungefährlichen, kleinen Spannung, oft fahrlässig umgegangen. Frühzeitiges Erkennen der Gefahren hilft mit, dass Halogenlicht nicht zur Gefahr wird. Zudem sind sowohl Funktionstüchtigkeit und Lebensdauer wesentlich von der richtigen Auswahl und Installation abhängig.

Normengerecht installieren

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1 0,5 m

Einrichtungsgegenstände normal oder schwer entflammbar

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Einrichtungsgegestände mit nicht bekanntem Brandverhalten

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Bild 1 Minimaler Abstand: bis 100 W = 0,5 m. Bild 2 Temperaturkennzeichen für Leuchten und sinngemäss auch für Konverter. Bild 3 Konverter kurze Zeit nach dem Einbau oberhalb der Halogenlampe.

Wärme nach vorne oder nach hinten? Die Lichtgestaltung braucht nur das von der Lampe erzeugte Licht, die Wärme ist das unliebsame Abfallprodukt. Bei Halogenlampen wird nun aber der grösste Teil der zugeführten Energie in Wärme umgesetzt. Die Wärme ist im Lichtbereich nicht erwünscht. Sie schädigt temperaturempfindliche Objekte, bleicht Stoffe und Farben aus und sorgt für starke Alterungsprozesse bei den angestrahlten Objekten. Ein effizientes Hilfsmittel, die Wärmestrahlung zu verhindern, sind Kaltlichtreflektor-Lampen (Coolbeam). Der beschichtete Reflektor lenkt den grössten Wärmeanteil nach hinten. Wenn im rückwärtigen Elektrotechnik 2/08 | 41

Rubriken

minimal

M

In feuergefährdeten Betriebsstätten auf Gebäudeteile aus normal oder schwer entflammbarem Material

Lichttechnik

In der Niederspannungs-InstallationsNorm (NIN 4.2.2.7) ist festgelegt: «Benachbarte Teile im Bereich von Energieverbrauchern dürfen sowohl im Normalbetrieb als auch bei voraussehbaren Störfällen, einschliesslich des Versagens der Regeleinrichtung, keine Temperaturen von mehr als 80°C annehmen.» Die Brandschutzrichtlinen vom Verband kantonaler Feuerversicherungen legt fest: 3.3.2 Energieverbraucher 1 Energieverbraucher sind nach Angaben der Hersteller aufzustellen und zu betreiben. Insbesondere ist darauf zu achten, dass Apparate, Motoren, Leuchten, elektronische Geräte, elektrische Wärmegeräte, Wärmeanlagen usw. keine Gebäudeteile oder Gegenstände unzulässig erwärmen oder entzünden können. Jeder Hersteller liefert darum zu seinen Produkten Montageanleitungen aus. Sie können auf den Verpackungen oder direkt auf dem Produkt angebracht sein, in vielen Fällen sind es

aber auch Verpackungsbeilagen. Auch geben Bildzeichen auf den Produkten die notwendigen Hinweise. Nicht immer bricht das grosse Feuer direkt aus. Bei unsachgemässer Montage sind es auch Verfärbungen, Rissbildung oder andere Veränderungen durch die Hitze, die unschön wirken und so für Ärger sorgen. Darum sind minimale Abstände zur Umgebung einzuhalten. Diese sind als Piktogramm angegeben (Bild 1). Niedervolt-Leuchten sorgen mit brillantem, genau gerichtetem Licht für die gewünschten Lichteffekte. Sie sind mit Transformatoren oder elektronischen Konvertern bestückt, die die Netzspannung auf 12 Volt reduzieren. Die Temperaturkennzeichen auf Leuchten und Konvertern geben zwar Hinweise zum Einbau und zur Platzierung (Bild 2). Sie müssen aber mit den vor Ort angetroffenen Bedingungen genau abgeklärt werden. Wenn in Betondecken die falschen Einlasskasten einbetoniert sind, ist es nicht möglich, einen zusätzlichen Transformator nachträglich unterzubringen. Wird es doch versucht, ist das Resultat nach kurzer Zeit sichtbar (Bild 3).

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Gebäudeteile aus normal oder schwer entflammbarem Material

M Rico De Boni

Montagegrund


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misch nur sehr begrenzt beanspruchbar, bei etwa 60°C ist der Grenzwert erreicht, die Folie schmilzt. Leuchten dürfen deshalb wegen ihrer zulässigen Gehäusetemperatur von 90°C nie mit der Dampfsperre in Berührung kommen oder zu nahe eingebaut werden. Rechtzeitige und enge Zusammenarbeit mit dem Architekten und den beteiligten Gewerken hilft eine gute Lösung zu finden.

Bild 4 Wärmelenkung: Kaltlichtreflektoren lenken die Wärme nach hinten.

Kaltlichtspiegel Coolbeam

HOT

COOL

Bild 5 Wärmelenkung: Aluminiumreflektoren lenken die Wärme nach vorne.

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ALU-Reflektor Coolfit Alutech Aluline

Bereich keine empfindlichen Teile sind, dann funktioniert das einwandfrei (Bild 4). Der farbig schimmernde Reflektor bildet ein Design-Element. Die rückwärts abgestrahlte Wärme belastet aber bei eingebauten Leuchten die Anschlussklemmen und die Betriebsmittel (Transformatoren), aber auch temperaturempfindliche Konstruktionsteile (Holz, Einbaudosen, Isolation usw.). In diesem Fall ist es besser die Wärme nach vorne zu lenken. Dafür sorgen Reflektoren aus Aluminium (Bild 5). Sie lenken sowohl Wärme als auch das Licht nach vorne. Der Reflektor lässt kein Streulicht nach hinten durch, was bei offenen Leuchtstellen weniger schön wirkt. Die Montagerichtlinien der Leuchtenhersteller können sowohl die Leistung als auch die Art der Lampe begrenzen: z. B: Leuchtmittel 35-W-Kaltlichtreflektor oder 50-W-Alu-Reflektor.

Hitze schädigt Baukonstruktion und Betriebsmittel Die ideale Baukonstruktion lässt für den Leuchteneinbau nach hinten genügend Freiraum, damit sich die Wärme verteilen kann. Die in den Einbaurichtlinien angegebenen Mindestmasse müssen eingehalten werden (Bild 6). Ist dies nicht der Fall, sind Brandschäden oder defekte Teile be42 | Elektrotechnik 2/08

Bild 6 Montagerichtlinien sind zu beachten. Sowohl bei den Leuchten als auch bei Transformatoren geben die Hersteller die Mindestmasse an. Diese sind für die Sicherheit verbindlich.

reits nach kurzer Zeit zu erkennen. Der Einbauplatz kann aber durch zu enge Abmessung, durch eingebaute Isolationen oder nahe liegende, brennbare Teile begrenzt sein. Hier sind Einbaudosen oder Einbauboxen zwingend notwendig. Kunststoffeinlasskasten müssen aus hochwertigem, temperaturbeständigem Material gefertigt sein. Da die Wärme nur durch Zirkulation nach vorne abgeleitet wird, sind die Leistungsbeschränkungen zu beachten (Bild 7). Mit rechtzeitiger Planung kann erreicht werden, dass die Bedingungen zum Einbau und zur Platzierung der Betriebselemente eingehalten werden können. So muss bei Deckenkonstruktionen aus Beton bereits mit den Einlagen berücksichtigt werden, ob Niedervoltoder Hochvoltlampen zum Einsatz kommen. Bei der Niedervoltbeleuchtung sind Gehäuse mit angebautem Tunnel für den Transformator notwendig. Eingebaute Dämmstoffe sind oft mit einer Folie versehen, die als Dampfsperre wirkt. Diese stellt sicher, dass sich das Wärmedämmmaterial nicht durchnässt. Diese Folie ist ther-

Betriebsmittel sind nicht für hohe Temperaturen gebaut Dass die Wärme gerade beim Einbau ein wesentliches Problem darstellt, zeigen die Temperaturen an der Einbauleuchte in der Decke aus Beton (Bild 8). Hier ist nicht die Baukonstruktion gefährdet, sondern die Leitungen, Anschlüsse und der Konverter. Die Wärme kann nur nach vorne zirkulieren. Durch eine Zwischenwand wird der Trafotunnel abgetrennt. Die maximale Umgebungstemperatur ta und die max. Gehäusetemperatur tc am Konverter oder Transformator sind einzuhalten (Bild 9). Die entsprechenden Angaben (Grenzwerte) sind auf dem Betriebsmittel vermerkt. Sie stellen sicherheitsrelevante Angaben dar, d. h. die Sicherheit und die Lebensdauer wird nur bis zu diesem Wert gewährleistet. Der Wert ta bedeutet die maximale zulässige Umgebungstemperatur (ambient temperature) für den Konverter, er darf im eingebauten Zustand während des Betriebes nicht über-

6 min. 20 cm max. 2 m ta <50°C tc 75°C

min. 4 cm umlaufend

Konverter 12 V

230 V

(Beispiel)

Isolation

Konverter


Bild 7 a) Einbetonierdose aus temperaturbeständigem Kunststoff. Nicht für Hohldecken geeignet. Trafoleistung begrenzt und nur für Leuchtmittel mit Wärmeabstrahlung nach vorne geeignet. Zuleitung nur in Tunnel einführen. b) Temperaturbeständige Einbaudose für gedämmte Hohldecken oder Paneel-Decken. Der Transformator muss ausserhalb der Dose platziert werden. Lampenleistung begrenzt und nur für Lampen mit Wärmestrahlung nach vorne geeignet. c) FireStop – Box F30 für Hohldecken und Deckenkonstruktionen brennbarer Bauart. Wenn möglich auf den Einbau von Transformatoren verzichten und Hochvolt-Lampen einsetzen.

7 a)

b)

Bild 8 Einbau in Betondecke: Die Temperatur am Beispiel einer Lampe 50 W 12 V mit Kaltlichtreflektor. Bild 9 Aufschriften auf dem Konverter: 1 maximale Umgebungstemperatur 2 maximale Temperatur am Messpunkt 3 Sicherheitskleinspannung 4 unabhängiger Konverter 5 Sicherheitstransformator, kurzschlusssicher 6 überall montierbar 7 Auslösetemperatur

c)

8

37°C 85°C

46°C

schritten werden. Der Wert tc (case temperature) ist der maximal zulässige Wert am Messpunkt (durch einen Kreis gekennzeichnet) auf dem Gehäuse. Er darf im Interesse einer sicheren Funktion im eingebauten Zustand nicht überschritten werden. Höhere Temperaturen setzen die Lebensdauer der elektronischen Bauteile massiv herab, was zum frühzeitigen Ausfall führt. Auch spricht die Übertemperatursicherung an. Lampen mit Aluminiumreflektoren verringern die Wärmelast und können so manches Problem lösen. • Als Grundregel gilt: Einbauleuchten sind mit Lampen zu bestücken, die einen Alu-Reflektor haben. Leitungen sind ebenfalls den hohen Temperaturen ausgesetzt. PVC als Leiterisolation ist nur bis 70°C temperaturbeständig, was in jedem Fall zu wenig ist. Im Bereich der Wärmestrahlung sind nur wärmebeständige

Begriffe Halogen-Glühlampen Halogen-Glühlampen sind in Aufbau und Wirkungsweise mit Glühlampen vergleichbar. Daneben enthalten sie aber im Füllgas geringe Zusätze von Halogenen (Brom, Chlor, Fluor, Jod) bzw. deren Verbindungen. Mit Hilfe dieser Zusätze ist es möglich, bei einer hohen Temperatur die Kolbenschwärzung (bedingt durch abdampfende Wolframatome) und die mit ihr einhergehende Lichtstromabnahme praktisch völlig zu unterbinden. Transformatoren und Konverter Als Stromquellen für Niedervolt-Beleuchtungsanlagen werden Sicherheitstransformatoren oder Konverter eingesetzt. Konverter werden in der Umgangssprache auch als elektronische Transformatoren bezeichnet. Unabhängig davon, ob ein Transformator oder ein Konverter eingesetzt wird, sind sie so auszuwählen, dass sie im Fehlerfall Personen nicht gefährden und keine Brände verursachen.

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Isolationen (Silikon usw.) zugelassen. Die Netzzuleitung darf darum beim Einbau nicht über die Leuchte geführt werden. Klemmen aus thermoplastischem Kunststoff sind durch Porzellanklemmen oder andere temperaturbeständige Klemmen (T100) zu ersetzen. Anschlusselemente und Lampenfassungen sind immer hohen Temperaturen ausgesetzt. Beschädigte Elemente behindern die Wärmeabfuhr an den Kontaktstellen. Dies wiederum führt zu einer Verkürzung der Lampenlebensdauer.

Problemlösung durch spezielle Leuchten Der Einbau in Möbel und an weitern Orten, wo das dekorative Element des Lichtes der Lichtstärke vorgezogen wird, müssen andere Massnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen der Wärme zu begrenzen. Die unerwünschte Wärme sowie UV- und Infrarotstrahlung können auch mit LED-

bestückten Leuchten vermieden werden. Mehrere Power-LED werden zu einem gemeinsamen Leuchtmittel zusammengebaut. Sie werden über ein eingebautes Betriebsmittel ans Netz angeschlossen. Auch hier sind die Montageanleitungen bezüglich Abstände und Luftzirkulation zu beachten. Werden in der Nähe von Türen Leuchten eingebaut, so muss sichergestellt werden, dass geöffnete Türen nicht unter der in Betrieb stehenden Leuchte bleiben, sonst wird die Farbe oder die Beschichtung der Türe beschädigt. Zwei Möglichkeiten helfen mit, das Problem zu lösen: • Es werden berührungslose Schalter bei der Leuchte eingebaut. Sie schalten bei Annäherung der Türe aus. • Es werden Sicherheitsstrahler eingebaut. Diese sind mit Halogenlampen bis 20 W ohne Reflektor bestückt. Ein eingebautes Sicherheitsglas mit Filter sorgt dafür, dass die Temperatur Elektrotechnik 2/08 | 43


im Lichtbündel auf ein Minimum reduziert wird. Alle entstehende Wärme wird rückwärts in einen freien Raum gelenkt (Bild 10).

Nach der Installation Die Installation ist erfolgt, die erforderlichen Kontrollen nach den Normen erledigt. Ab jetzt ist der Betreiber der Anlage gefordert. Er muss dafür sorgen, dass keine gefährlichen Zustände auftreten können. An erster Stelle steht der richtige Lampenersatz. Alle Lampenarten lassen sich ohne Sperre in die Lampenfassung einführen, die Wärmebelastung kann sich aber bei der falschen Leuchtmittelwahl wesentlich verändern. Das ist dann der Fall, wenn die vorhandene Lampe mit Alu-Reflektor gegen eine Lampe mit Kaltlichtreflektor ausgewechselt wird oder wenn ein Leuchtmittel mit zu grosser Leistung zum Einsatz kommt. Darum ist der Kunde

min. xx mm umlaufend

min. xx mm Leuchte

Bild 10 Gefahr durch die Türe im Lichtbereich. Hier sind spezielle Massnahmen notwendig. Die Einbaurichtlinien geben die verbindlichen Mindestmasse an.

Tür

nach Inbetriebnahme der Anlage zu instruieren. Wenn man die Teile der Schachtel mit den Typenbezeichnungen der Leuchtmittel übergibt, kann jederzeit und schnell das richtige Leuchtmittel im Fachhandel bezogen werden. Mühsames Suchen oder gar der Einsatz nicht passender Leucht-

mittel wird vermieden. Noch besser ist es, die notwendigen Ersatzlampen ET 06 direkt zu liefern.

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25.1.2008 11:13:51 Uhr


Hochschule der Künste Bern

Flexibles Lichtmanagement Die momentan in Etappen umgebaute Hochschule der Künste Bern erhielt ein modernes Lichtmanagement. Die totale Flexibilität durch Einzeladressierung der Leuchten und Funktaster unterstützt die rollende Planung und den zu erwartenden dynamischen Betrieb in Zukunft. Ein wichtiger Beitrag zur Minimierung der Lebenszykluskosten.

Richard Staub

Als sich 2003 die Hochschule für Gestaltung, Kunst und Konservierung Bern und die Musik- und Theaterhochschule zusammenschlossen, entstand mit der HKB die erste Hochschule, die alle Studienbereiche in den Künsten und im Design umfasst. Das Konzept der Vernetzung von Disziplinen und der Kombination von Spezialisierung und transdisziplinären Erweiterung hat sich in den letzten fünf Jahren als vielversprechend und zukunftsweisend bewiesen; die HKB ist heute etabliert und hat Vorbildcharakter für andere Kunsthochschulen.

Umbau mit rollender Planung Mit der Fusion sollten auch Ressourcen zusammengelegt und optimiert

werden. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer engeren räumlichen Vereinigung: Seit 2005 baut der Kanton Bern an der Fellerstrasse 11 in Berns Westen eine ehemalige Schild-TuchFabrik um und schafft damit für die HKB einen Hauptstandort, in dem rund 400 Studierende in direktem Kontakt zueinander lernen und durch die räumliche Nähe Einblick in die Forschung und in die Arbeit anderer Disziplinen erhalten werden. Mit Abschluss der ersten Umbauetappe haben der Studiengang Konservierung& Restaurierung und zentrale Hochschulbestandteile die Liegenschaft bezogen. 2008 soll dann der gesamte neue Standort bezogen werden. Aufgrund der räumlichen Qualitäten der 1960 erbauten ehemaligen Weberei sowie des schmalen Budgets beschloss der beauftragte Architekt Rolf Mühlet-

haler beim Umbau zur Hochschule der Künste die «Nutzungen dem Haus anzupassen» und nicht umgekehrt, um den unverwechselbaren Charakter jedes Geschosses zu bekräftigen. Durch die Beibehaltung der ehemaligen Werkstrassen als Erschliessung bleibt der Produktionsablauf der alten Weberei im Umbau lesbar. Erschwerend waren neben der alten Bausubstanz für die Beteiligten eine rollende Planung – bedingt durch grundlegende Projektänderungen während der Planungs- und Umbauzeit – sowie der Bezug in Etappen. Flexibilität in der Flächennutzung war daher ein vorrangiges Ziel, auch bezüglich Energieverteilung und Beleuchtungssteuerung. Das beauftrage Elektroingenieurbüro Varrin&Müller legte die entsprechenden Hauptstrukturen parallel zu den Kernzonen und Erschliessungsstrassen. Dabei wurde durchwegs eine sichtbare Installation gewählt, was die industrielle Herkunft des Gebäudes unterstützt.

Litenet ideal geeignet «Gefordert war also ein Beleuchtungssystem, welches schon in der Planungsphase fast alle Möglichkeiten

1

2

Lichttechnik

Bild 1 Hochschule der Künste Bern: Kreativität in ehemaliger Tuchfabrik. (Bildquelle: Zumtobel) Bild 2 3000 m Tecton-Lichtschienen, einzeladressierte Leuchten und ein umfassendes Lichtmanagement mit Litenet von Zumtobel ermöglichen einfache Anpassung an wechselnde Bedürfnisse. (Bildquelle: Zumtobel)


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Bild 3 Jederzeit ohne Installation umplatziert: batterielose Funktaster – ca. 260 Stück. (Bildquelle: BUS-House) Bild 4 Einfach, aber raffiniert: Jede Leuchte wird vom Installateur vor der Montage mittels Adapter auf die gewünschte Phase resp. Notversorgung festgelegt. (Bildquelle: BUS-House) Bild 5 Fast leere Schaltschränke dank dezentraler Intelligenz: Litenet-Komponenten für die Verbindung der einzelnen DALISegmente zu einem Gesamtsystem. (Bildquelle: Zumtobel) Bild 6 Das Gesamtsystem von Litenet deckt eine Reihe von Basis- und «On demand»-Funktionalitäten ab. (Bildquelle: Zumtobel)

abdeckt, bevor die endgültigen Raumdefinitionen feststanden», schildert Thomas Müller als verantwortlicher Elektroingenieur die Herausforderung. «Wir hatten bereits einige gute Erfahrungen mit Luxmate von Zumtobel und informierten uns genau über das neue, weiterentwickelte System Litenet. Weil wir das grosse Potenzial gerade für dieses Projekt erkannten, wagten wir das Risiko, es zum ersten Mal gerade in einem so grossen Umbau einzusetzen, kombiniert mit dem bereits sehr bewährten Installationssystem Tecton aus dem gleichen Hause. Gleichzeitig konnten wir elegant auch gleich die gesamte Notbeleuchtung mit integrieren.» Die Grundelemente des Lichtmanagements im HKB sind: • FL-Leuchten mit elektronischen DALI-Vorschaltgeräten (DALI = Digital Adressable Lighting Interface – 46 | Elektrotechnik 2/08

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Kommunikationsstandard für Leuchtenbetriebsmittel) und – als wirkliche Weltneuheit von Zumtobel – «Dimming on Demand DOD»: Jede Leuchte ist einzeln adressierbar und damit frei auf jede Beleuchtungsgruppe aufschaltbar. Bei späterem Bedarf kann die Leuchte von Zumtobel softwaremässig für Dimmfunktion freigeschaltet werden, was dann bereits während des Umbaus in verschiedenen Räumen genutzt wird. Damit wird die Grundinvestition kostenmässig minimiert und trotzdem ist eine funktionale Aufrüstung ohne Installationsänderung möglich. In der ersten Etappe wurden 1640 Leuchten installiert. • Die FL-Leuchten wurden mit dem Schienensystem Tecton installiert. Dieses versorgt über die eingelegten Stromschienen die Leuchten mit Normalnetz, Notnetz und DALI-Signal. Beim Einsetzen der Leuchte kann mittels Adapter festgelegt werden, an wel-

cher Phase resp. an welchem Notnetz diese angeschlossen wird. Durch die Einzeladressierung jeder Leuchte ist jede mögliche Flexibilität gegeben. Denn dank DALI erfolgt die Energiezuleitung zu den Leuchten ungeschaltet, der Schaltbefehl erfolgt im Vorschaltgerät, ausgelöst durch ein entsprechendes DALI-Signal. • In den meisten Räumen wurden Funktaster mit batterieloser EnOceanTechnologie eingesetzt. Diese erzeugen durch piezoelektrischen Effekt beim Drücken die für das Senden des Telegramms notwendige sehr kleine Energie. • Die einzelnen DALI-Linien werden über Controller und diese untereinander über Ethernet zu einem Gesamtsystem verknüpft, mit einem zentralen Server. Ein Tool, welches auf die Daten dieses Servers zugreift, ermöglicht auch Nichttechnikern eine Anpassung der Funktionen.


• Die Funktion «Maintenance Control» ermöglicht eine konstante Mindestbeleuchtungsstärke auf dem von der EN 12464 geforderten Niveau. Die entsprechende Nachregelung erfolgt nicht aufgrund von Sensordaten, sondern mit intelligenten Steuerungsalgorithmen. Die Hard- und Softwarearchitektur von Litenet ermöglicht damit eine sehr hohe, aufrüstbare Funktionalität nach Mass bei gleichzeitig sehr smarter Installation. Dank DALI und Ethernet auf der Basis von internationalen Standards.

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Erfahrungen bestätigen Erwartungen

Bild 7 Prinzipschema von Litenet HKB. (Bildquelle: Varrin & Müller)

Weitere Vorteile von Litenet und moderner Bustechnik: Störungen wie «Leuchtmittel defekt» werden gemeldet. Dank der Integration der für die Notbeleuchtung eingesetzten Einzelakkuleuchten reagieren diese in einer Lichtgruppe, z. B. einer gedimmten, genau gleich wie die Normalnetzleuchten. Die Funktionen dieser Komponenten werden von den zentralen Controllern automatisch auf ihre Funktion überprüft und protokolliert, damit die Fluchtwegbeleuchtung im Notfall auch wirklich garantiert ist. «Natürlich hatten wir auch die für neue Anlagen zu befürchtenden Kinderkrankheiten, welche der Hersteller noch beheben musste», meint Dozent und Leiter Werkstätten Gestaltung und Kunst, Urs Gehbauer, bei der HKB zuständig für das Umbauprojekt und dank seiner Erstausbildung als Heizungsmonteur mit den praktischen Belangen des Bauens vertraut, «aber im Ganzen funktioniert die An-

Litenet, kurz vorgestellt Das Lichtmanagementsystem Litenet ist ein dezentrales, modular aufgebautes, frei adressierbares Bussystem zur gebäudeweiten Steuerung von Leuchten und Jalousien mit Beleuchtungs- und Lamellennachführung, das eine einfache Planung ermöglicht und mit geringem Aufwand installiert werden kann. Die Bediengeräte, Eingangsmodule und Ausgangsmodule werden einander durch Vergabe einer eindeutigen Adresse zugeordnet. Über diese lassen sich die Leuchten einzeln, gruppen- oder raumweise schalten. Durch die freie Adressierung der DALI-Leuchten wird die Leuchteninstallation unabhängig vom Raum-Layout und von der späteren Raumnutzung bestimmt. Die Konfiguration des Raum-Layouts erfolgt über eine Softwareapplikation

und kann nachträglich jederzeit angepasst werden. DALI (Digital Adressable Lighting Interface) ist der internationale Standard für die Ansteuerung von elektronischen Betriebsgeräten für Leuchten. Eine Möglichkeit zur Systemerweiterung ist die tageslichtabhängige Steuerung. Auf dem Dach befindet sich ein Tageslichtmesskopf, der bestimmte Daten an das Litenet System sendet. Tageslichtabhängige Lichtsteuerung erfordert dimmbare Leuchten. Darüber hinaus bieten dimmbare Leuchten auch höheren Komfort, da die Lichtsituation genauer auf die Bedürfnisse bzw. die Tätigkeit des Raumnutzers angepasst werden kann. Litenet erlaubt es, schaltbare Dimming-onDemand-Leuchten mittels Software-Upgrade um die Dimm-Funktion zu erweitern.

Als Bindeglied zwischen dem Büro-LAN und einer Litenet-Anlage dient ein zentraler Server. Er ermöglicht PC-Nutzern über einen normalen Internet-Browser den Zugriff auf das Lichtmanagement. Darüber hinaus verwaltet der Server Daten über die gesamte Litenet-Anlage sowie ihre PC-Benutzer und bietet damit Funktionen wie das zentrale Sammeln und Weiterleiten von Störmeldungen, Speichern von Alarmlisten und Logdateien, Verwalten von systemweiten Erweiterungslizenzen, Zeit- und DatumsSynchronisation für eine gesamte Litenet Anlage, zur Verfügung stellen von Betriebszustände, Alarmmeldungen, Benutzerliste, Statusinformationen usw. einer Litenet Anlage an übergeordnete System via optionaler OPC- oder BACnet-Schnittstelle.

Elektrotechnik 2/08 | 47


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Bild 8 Ausschnitt aus dem Installationsplan EG: Die Struktur des Lichtmanagements wurde von den Planern von Varrin & Müller geschickt in die bestehende Fabrikstruktur gelegt, mit den Durchgangsstrassen als Haupterschliessungsachsen. (Bildquelle: Varrin & Müller) lage wie gewünscht. Bereits in der Installationsphase waren wir froh um die Flexibilität – wenn etwa plötzlich Dimmen statt Schalten gefordert waren oder wenn ein Taster kurzfristig an einen anderen Ort platziert werden muss. So wie ich unseren Betrieb kenne, wird das auch in Zukunft im-

mer wieder der Fall sein und damit die Lebenszykluskosten minimieren.» Bereits wurden andere grosse Projekte in der Schweiz mit Litenet ausgerüstet – das Bedürfnis nach Flexibilität mit einfacher Anpassung nimmt im modernen Gebäude immer stärker zu. (hbr) ET 06

Richard Staub www.bus-house.ch Infos: Zumtobel Licht AG Thurgauerstrasse 39 8050 Zürich Tel. 044 305 35 35 E-mail: info@zumtobel.ch www.zumtobel.ch

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Projekt: mehr Komfort und Sicherheit in der Elektroinstallation auch im einfachen Wohnungsbau

Enjoyliving von der Enjoyliving AG Enjoyliving kommt von einem kleinen Anbieter aus Zürich und arbeitet mit einem TCP/IP. basierten System. Enjoyliving verbindet die gesamte Technik im Haus, von der Lichtsteuerung bis zum Home Entertainment im komplexen Villenbau. Die Aktoren werden im Verteiler aufgebaut, die Intelligenz ist in einem Master Controller konzentriert. Enjoyliving liefert dem Elektroinstallateur einen fertig aufgebauten Schrank oder auch mehrere Stockwerkverteiler und nimmt bei Bedarf auch die Parametrierung selber vor. Raymond Kleger

Prinzip von Enjoliving Enjoyliving nutzt zur Vernetzung ihrer Hauptkomponenten ein LAN mit dem TCP/IP-Protokoll (Bild 1). Die Schalter in den einzelnen Räumen werden über ein RS485-Netzwerk mit dem Netzwerkkontroller verbunden; hier besteht ein Master-Slave-Verfahren. Weil im wichtigen Backbone-Bereich das TCP/IP-Protokoll Einsatz

Ausgefallene Lösungen gesucht? Soll auch die Audio- und Videoanlage in die Gebäudeautomation eingebunden sein? In diesem Fall ist Enjoyliving eine gute Adresse.

Rubriken

Elektrotechnik 2/08 | 49

Elektrische Installationstechnik

Enjoyliving vermag auch sehr hohe Ansprüche zu befriedigen. Obwohl das ganze System TCP/IP-basierend funktioniert, vermag Enjoyliving preislich mit anderen Systemen mitzuhalten. Bei anspruchsvolleren Objekten, wo die Audioanlage, der Beamer, die Videoüberwachungsanlage, die automatische Rasenbewässerung und Zutrittskontrolle integriert sind, entstehen selbst im Privatwohnungsbau grosse Schränke mit einer Vielzahl von Modulen. Natürlich ist die Fernsteuerung über Internet, PDA nebst konventionellen Infrarot-Fernsteuergeräten selbstverständlich. Die Parametrierung bei Enjoyliving ist umfassend, aber anspruchsvoll, deshalb bewerkstelligt diese in den meisten Fällen der Hersteller selber. Speziell zu erwähnen ist die Bedienung der Schalter. Mit den Elektroniktastern lassen sich nicht nur das Licht und die Storen bedienen, sondern auch die Audioanlage. Das Prinzip ist ganz einfach. Beim 6-fach-Taster dient die obere rechte Taste zur Festlegung des Modus: Licht, Storen und Audio. Mit den unteren Tasten wird anschliessend das Licht eingeschaltet oder gedimmt, die Storen bewegt, der nächste Radiosender ausgewählt oder das nächste Musikstück vom Audioserver verlangt und die Lautstärke reguliert. Nach einer Schalterbetätigung stellt sich automatisch nach einer gewissen Zeit der Modus

Licht ein, sodass ohne eine doppelte Tastenbedienung das Licht durch einfachen Knopfdruck bedient werden kann. Für die Lautsprecher liefert Enjoyliving Einlassdosen für Beton und Backsteinwände. Einige Elektroinstallateure schätzen es, dass sie nur für die Verkabelung und das Anschliessen der Kabel beim Verteiler zuständig sind. Das Aufbauen und Verdrahten des Verteilers, die Montage der Schalter und die Parametrierung übernehmen Mitarbeiter von Enjoyliving. Natürlich gibt es auch Elektroinstallateure, die die Parametrierung selbst vornehmen möchten. Bei entsprechendem Know-how der

Mitarbeiter im Bereich Netzwerktechnologie bietet Enjoyliving in diesem Fall individuelle Schulungen an, sodass ein selbstständiges Abwickeln des Projektes möglich wird. Dies lohnt sich aber nur, wenn relativ häufig Projekte mit Enjoyliving-Systemen abgewickelt werden. Wenn die Parametrierung von Enjoyliving durchgeführt wird, kann natürlich in einem Störungsfall der Elektroinstallateur nicht selber die Störursache eruieren. Weil beim System von Enjoyliving ein LAN auf Ethernetbasis zum Einsatz kommt, kann eine Störungssuche in vielen Fällen über das Internet erfolgen.


1

2

M

Geräte im Elektroverteiler

N

Relais 16 A

Bild 2 Spezielle Audio Decoder mit LAN-Schnittstelle. Linkes Gerät wird vor Ort montiert, rechtes Gerät im Verteiler (2 x 20 W).

RS485 TCP/IP 4 Dimmausgänge je 570 W

(24 V + RS485) TCP/IP

Switch mit RJ45

RS485

PDA

WLAN

Radio + Audioserver

TCP/IP

24 V

Fingerscanner NetzwerkGegenTouchpaneel als Türöffner Kamera sprechanlage

24-V-PIR

Geräte in Feldebene 4 Drähte (24 V + RS485)

BUS-Kabel (RS485, 4 Drähte mit Schirmung) mit Raumfühler

Wetterstation für: Wind, Regen, Licht, Aussentemperatur, Dämmerung und Funkuhrzeit

Infrarot

Ferienhaus mit Enjoliving installiert

Bild 1 Prinzip von Enjoyliving, mit Modulen im Verteiler und solchen in der Feldebene. findet, lassen sich alle Arten von Geräten nutzen. Einzige Bedingung: Sie müssen «Internet» verstehen. Dazu gehören Touchpanels mit Windowsoder Linux-Betriebssystem, natürlich PDAs, Netzwerkkameras, Zutrittskontrollsysteme und Laptops, wobei die Geräte auch drahtlos arbeiten können. Touchpanels mit Windows-CEBetriebssystem beginnen mit Bildschirmgrössen ab 6,4’’ und kosten rund 2500 Franken. Das geschirmte vierpolige Kabel verbindet die Schalter über RS485, das Protokoll ist proprietär. Der Master 50 | Elektrotechnik 2/08

Ort bedienen. Die Relais werden von einem Relais-Interface angesteuert. Der Vorteil bei dieser Technik liegt darin, dass so viele Relais montiert werden können, als nötig sind. Nachteilig ist die etwas aufwendige Verdrahtung. Bei den Dimmern setzt Enjoyliving den Vierfachdimmer der SE Lightmanagement AG mit einer eigenen RS485-Schnittstelle ein. Diese beinhaltet verschiedene Dimmfunktionen direkt im Aktor. Auch bei Enjoyliving befinden sich die Aktoren im Verteiler. Dies gilt auch für die Audio Decoder, die das TCP/IP-Signal dekodieren und die Lautsprecher über den eingebauten Leistungsverstärker ansteuern. Bei grösseren Lautsprecherleistungen und höchsten Qualitätsansprüchen kommen Verstärker mit TCP/IPSchnittstelle vor Ort bei den Lautsprechern zum Einsatz (Bild 2). Die Geräte benutzen ein eigens auf den Verstärker abgestimmtes 24-V-Netzteil.

Controller ruft über den RS485-Hub zyklisch die Daten der Schalter ab. Weil ein Master-Slave-Verfahren vorliegt, gibt es auf diesem Bus keine BusKollisionen, dafür ist die Anzahl der Schalter auf etwa 25 beschränkt. Weil ohnehin in jedem Stockwerk ein Master Controller mit einem RS485-Hub arbeitet, ist das in aller Regel kein Problem. Die Temperatursensoren sind in den Schaltern integriert. Geschaltete Komponenten wie Lampen und Storen werden über handelsübliche Relais bedient; diese sind auf der DINSchiene montiert und lassen sich vor

Bild 3 zeigt das Ferienhaus mit Enjoyliving installiert. Es besteht hier zu den Systemen von NOXnet und Spline nur ein geringer Unterschied. Wie im Plan zu erkennen ist, kommen keine speziellen Raumfühler mit Sollwertgeber zum Einsatz. Bei Enjoyliving haben alle Schalter (Zweifachtaster bis Sechsfachtaster) einen Raumfühler integriert. Enjoyliving ist ja vor allem im oberen Preissegment stark, deshalb ist auch hier optional ein Touchpanel vorgesehen. Ein Ausschnitt im Bildschirm dient als Display für die Türkamera samt Bedienung der Türsprechanlage, und selbstverständlich schaut man bei Bedarf über diesen Monitor auch ein Fernsehprogramm an oder man verbindet sich kurz mit dem Computer im Büro und prüft E-Mails und den Terminkalender. Für die Installation der Rohre gilt: Sobald mehr als 4 Starkstromdrähte


3

Wetterstation

Süd

West

M

M

UV18

M

UV20

3

Markise

2 2 UKV5

auf ab

UV21

UV19

Bad

frei

ab

auf

1

UV17

frei

UV22 1

Wohnen

Aussenfühler

UV3

3/2

M25: 5+BK

UV7 1

UV16 Licht Wand

Tempsensor

Licht Decke

Licht Szene 1

auf

Licht Szene 2

auf

ab

Storen Storen West Süd

Heizventile

B A 2 1 M

4+BK

UV22

M25: 7+BK

frei

UV2

1 UKV

auf ab

3+BK

frei

UV9 UV15

300 l 4h

auf ab

AKZ

Küche

UV11

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Entreé

3

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Licht Szene 1

AWS

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BK 4+BK

Licht Szene 2 zentral

B A 2 1

Eltern

auf

ab

UV14 Eltern

Panik frei

M

UV23

M25: 5+BK

Licht Wand

Panik

2

Licht Wand

UV1

4+BK

M25: 8+BK

Licht Decke

M

Licht Decke

Licht Szene 1

1 2 A B

Licht Szene 2

2 3

ab

Frei

UV4 auf

10,2 m

1 M

M

UV6

4+BK

T23 UV8

Technik

3+BK

2

UKV4

UV5 Gasheizung

TW15

2

4+BK

4

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Parametrierung bei Enjoyliving Die Parametrierung funktioniert bei Enjoyliving über eine Web-basierte Plattform und ist, verglichen mit anderen Anbietern, komplex und eher aufwendig, weil viele Fleissarbeitsschritte auszuführen sind. Dabei ist aber zu bemerken, dass die Flexibilität ausserordentlich gross ist, z.B. kann ein Taster so parametriert werden, dass er während des Tages die Beleuchtung zu 100% einschaltet, hingegen ab einem bestimmten Dämmerungszustand nur noch zu 60%. Solche sehr speziellen Funktionen sind alle über eine Parametrierung möglich, es ist keine Programmierung nötig. Die Parametrierdaten sind bei Enjoyliving auf einem zentralen Server im Internet abgelegt. Hat ein Kunde einen Wunsch und möchte bestimmte Änderungen im Verhalten der Anlage, korrigiert ein Mitarbeiter von Enjoyliving die Parametrierung direkt online. Der Kunde kann nun beim Touchdisplay auf Knopfdruck die neuen Parametrierdaten ins System laden, was zirka zwei Minuten dauert. Während dieser Zeit lässt sich die Anlage nicht bedienen. Verfügt ein Kunde über keinen Touchdisplay, lässt sich der Download über einen speziell vorgesehenen Taster auslösen. Die grosse Flexibilität erkauft sich Enjoyliving mit einer eher kryptischen Parametrierung. Weil die Parametrierung aber in den meisten Fällen durch einen Spezialisten von Enjoyliving erfolgt, stört dies nicht weiter. Enjoyliving ist kein System, das ein Elektroinstallateur selber parametriert, wenn er sich nicht schwerpunktmässig mit Raumautomationssystemen beschäftigt. Wenn man die Parametrierung konkret verfolgt, fällt

M Markise

3 M

ab

zusammen mit dem BUS-Kabel im gleichen Rohr einzuziehen sind, ist der Rohrquerschnitt von M20 auf M25 zu erhöhen. Grund für die vielen Drähte sind die Aktoren im Verteiler, weil alle Lampendrähte vom Verteiler zu den Dosen gezogen werden müssen. In unserem Fall betrifft das vier kurze Leitungen; der Mehrpreis ist gering. Bei Enjoyliving verkabelt der Elektroinstallateur die Anlage gemäss Anweisungen und schliesst bei den Schaltern einen Stecker ans geschirmte Netzwerkkabel. Die Montage der Schalter übernehmen Mitarbeiter von Enjoyliving.

1 2 auf ab

1

UV13

Kind

Eltern M UKV2

EW- und ProviderAnschlüsse

UKV1 UV12

3/2

3/2

M

1

UV

ev.

TV

AKZ

Swisscom

UV11 EW

UV10 M

M

7,4 m

Bild 3 Ferienhaus, verkabelt für das Enjoyliving System. Zusätzlich ist eine universelle Gebäudeverkabelung vorgesehen, die in jedem Zimmer mindestens einen Ethernet-, Telefon- und allenfalls Fernsehanschluss (Triple Play) vorsieht.

auf, dass viele Schritte relativ aufwendig durch Fleissarbeit auszuführen sind und dass die einzugebenden Parameter fast direkte Daten für den Prozessor darstellen. Im Moment laufen bei Enjoyliving Aktivitäten, um die Parametrierung zu vereinfachen damit auch der Endkunde noch einfacher Änderungen vornehmen kann. Vorgehen bei der Parametrierung In einem ersten Schritt werden die Räume definiert. Im Normalfall sind das natürlich Räume auf verschiedenen Stockwerken, in unserem Fall be-

steht nur eine Ebene (Bild 4). In einem zweiten Schritt müssen alle notwendigen Geräte definiert werden. Die Geräte reichen dabei vom Master Controller bis zur Wetterstation (Bild 5). Das Bild zeigt, dass der Master Controller und der Visu Controller über eine IP-Adresse verfügen. Gleiches würde für Audio Decoder, IP-Kameras oder die Gegensprechanlage gelten. Beim System von Enjoliving ist alles TCP/IP-basierend. Die Daten – z. B. Tasterbefehle – werden auf dem LAN über UDP-Broadcast-Protokolle zu den einzelnen am Netz hängenden KomElektrotechnik 2/08 | 51


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6

Bild 4 Parametrierphase 1: Definition aller Räume. Bild 5 Parametrierphase 2: Definition aller Geräte ohne die einzelnen Relais, die an den Relais-Interface-Modulen angeschlossen werden. Bild 6 Datenpunkt einer geschalteten Lampe festlegen. Hier ist noch keine Funktion zu entsprechenden Schaltstellen festgelegt. Bild 7 Sensoren und Aktoren der einzelnen Räume.

ponenten gebracht. Eine Ausnahme macht der Bus, an dem die elektronischen Taster hängen, diesen bedient der RS485-Hub über ein linienförmiges oder auch sternförmiges Netzwerk, das physikalisch als RS485-Bus ausgeführt ist. Bei der Parametrierung merkt man davon nichts, denn letztlich wird auch jeder Schalterklick in ein UDP-Broadcast-Protokoll gebracht. Somit ist jedes Ereignis auf dem LAN (Lokal Area Network) zugänglich und steht damit jedem weiteren Gerät, das am LAN hängt, zur Verfügung. Dazu zählen z.B. auch der Radio, Audio Server oder Audio Decoder, die bestimmte Anweisungen erhalten. Das ist eine grosse Stärke von Enjoyliving. 52 | Elektrotechnik 2/08

Bild 6 zeigt nun die Parametrierung einer einzigen Lampe im Entrée. Zu erkennen ist, dass sogar die Task-Basis und eine absolute Status-Variable vergeben werden müssen. Damit ist erst die Lampe festgelegt, die zugehörigen Schalter, übergeordnete Befehle etc. noch nicht. Diese Schritte müssen für jeden Verbraucher und für jede Taste getätigt werden. Bei einfachen Projekten beweist Spline, dass es viel einfacher geht. Da werden ein Lampenund ein Schaltersymbol im Grundriss positioniert und von der entsprechenden Taste eine Verbindung zur Lampe gezogen. Zusätzlich wird in der Liste aller Geräte noch ein Häkchen für Anwesenheitssimulation und den Panik-

taster gesetzt. Bei Enjoyliving sind bei der jetzigen Softwareversion sehr viele textliche Parametrierschritte nötig. Dafür sind auch sehr spezielle Wünsche über eine reine Parametrierung möglich, wo bei anderen Systemen entweder gar keine Lösung zu erreichen ist oder aber eine Programmierung nötig wird. Die Nummer bei der Task-Basis bedeutet konkret: 01 = Raumnummer 1 = Objektnummer 0 = Basis (Task 0) In der Statusnummer ist der Status der Variablen abgelegt, bei einer geschalteten Variablen der Wert 0/1, bei einer gedimmten Lampe ist es ein 8-BitWert. Die Vergabe der Task-Basis und der Tasknummer zeigt, dass bei Enjoyliving recht Prozessor nahe parametriert wird. Bild 7 zeigt die Liste aller Sensoren und Aktoren in den beiden Räumen Entrée und Eltern. Die gesamte Woh-


schicken oder möchte man mit einem SMS eine bestimmte Schalthandlung ausführen, ist das via Internet möglich. Es gibt Firmen, die als Dienstleistung ein SMS in eine E-Mail wandeln und umgekehrt. Eine GMS-Gerät unterstützt Enjoyliving nicht mit dem Argument, dass bei ihren Kunden ohnehin meistens eine separate Alarmanlage im Einsatz steht.

8

Bild 8 Festlegung der normalen Tastenfunktion für die Deckenleuchte ohne Szene, Panik.

nung zu parametrieren, bedingt einen Zeitaufwand von zirka 4 Stunden, bei anderen Systemen wird für diese einfache Wohnung deutlich weniger als die Hälfte an Zeit bei gleicher Funktionalität gebraucht. Bild 8 zeigt nun, wie eine gedimmte Lampe parametriert werden muss. Jede Art der Bedienung ist mit einem Eintrag festzulegen. In diesem Fall muss der kurze und lange Klick speziell festgelegt werden. Und mit dieser Parametrierung ist erst die Bedienung der Lampe über den normalen Taster festgelegt. Weiter müssen jetzt noch die Szenentaster, die Anwesenheitssimulation und die Panikfunktion festgelegt werden. Nachteilig bei Enjoyliving ist auch, dass sich Lichtszenen nicht vor Ort über die Tasten bei den Schaltern einstellen lassen. Bei der Parametrierung kann durch einen Spezialisten von Enjoyliving ein «login» auf der Konfigurationsplattform vorgesehen werden; dies erlaubt dann auch dem Endanwender, die Parameter einer Szene zu ändern. Die Storen sind natürlich ebenfalls zu parametrieren und auch dies ist recht komplex, denn das Runterfahren der Storen und automatische Aufwippen ist als Szene zu parametrieren. Gleiches gilt für die wetterabhängige Steuerung der Storen. Hier muss je eine Szene für das Ab- und Auffahren der Store parametriert werden. Adressen bei den Schaltern Grundsätzlich: Die Schalter verfügen über eine Softadresse. Nachdem alle Schalter montiert sind, wird der Bus aktiviert. Ohne Abdeckplatte blinkt

eine LED im Schalter. Durch Drücken einer Taste wird nun die Adresse des Schalters über den RS485-Hub zum Master-Controller geschickt. Diese Adresse kann nun in die Parametrierung übernommen werden bzw. dem Schalter wird nun eine neue Adresse vergeben. Bei einem Defektfall eines Schalters bedeutet dies, dass eine Neuparametrierung nötig ist. Der Elektroinstallateur montiert die Einlassdose, zieht das geschirmte Kabel ein und montiert einen speziellen Stecker. Die Montage des Schalters und Softwareeinbindung ins System übernehmen Leute von Enjoyliving. Raumtemperaturregelung Bei Enjoyliving sind die Temperatursensoren in den Schaltern. Das ist regeltechnisch eher zweifelhaft, zumal die Elektronik im Schalter zusammen mit der LED-Ansteuerung auch eine gewisse Verlustleistung produziert und so eine Temperatur vortäuscht, die in Wirklichkeit im Raum nicht vorhanden ist. Es kommt hinzu, dass mit einem eingebauten Sensor ein Mix zwischen Wandtemperatur und Raumtemperatur erfasst wird. Erfahrungen von Spline und Enjoyliving zeigen aber, dass man mit den erwähnten Nachteilen durchaus leben kann. Enjoyliving kennt nur die Zweipunktregelung. Wenn der Kunde keinen Touchdisplay besitzt, werden die Raumtemperatursollwerte über den Web Browser eingestellt. Fernüberwachung, Fernsteuerung Enjoyliving setzt ganz aufs Internet. Will man sich ein SMS aufs Handy

Visualisierung Auch diese erfolgt vollständig textbasiert. Sowohl die grafische Oberfläche als auch die Variablen müssen für die Visualisierung nochmals definiert werden. Die Parametrierung einer Oberfläche mit den Eingabefeldern ist aufwendig. Im Moment laufen Aktivitäten, sodass auch die Konfiguration der Visualisierung in die Konfigurationsoberfläche integriert wird.

Fehlersuche auf dem BUS Auf dem Master Controller sind 4 StatusLEDs, die Störungen und Unregelmässigkeiten anzeigen. Wird ein PC angeschlossen, kann der ganze LAN-Datenverkehr aufgezeichnet werden. Wenn ein Audio Server vorhanden ist, wird auf diesem ein Logfile erstellt. Sind Störungen auf dem RS485-Bus, der die Schalter verbindet, sind auch hier Fehler relativ leicht lokalisierbar. Entfernt man die Deckplatte, wird anhand der LED sichtbar, ob der Schalter vom BUS-Master angesteuert wird. Zur Fehlersuche auf der LAN-Ebene steht eine ganze Palette von Freeware-Tools zur Verfügung, mit denen das Logfile bzw. direkt der Datenverkehr analysiert werden kann.

USV-Tauglichkeit Beim System Enjoyliving werden die Schalter und Aktoren über das Buskabel mit 12 V versorgt. Die Zentrale bedingt darum ein 12-V-Netzteil. Mit einem USV-Modul lassen sich alle Buskomponenten und die Zentralsteuerung mit Strom versorgen. Weil wir in unserer Referenzwohnung dem Kunden nicht nur mehr Komfort, sondern zusätzliche Sicherheit bieten wollen, wird die USV-Tauglichkeit speziell erwähnt. Ein Einbruch oder Stromausfall lässt sich bei Enjoyliving auf diese Weise melden. Weil die Parametrierung bei Enjoyliving umfassend ist, lässt sich z. B. auch eine E-Mail absetzen, wenn die Raumtemperatur zu tief ist (Frostwarnung). Schade ist, Elektrotechnik 2/08 | 53


Komfortstufe 1 (inklusive Feller-Taster und -Bewegungsmelder) Anzahl

Typ, Funktion, Einsatzort, Breite bei Verteilereinbau

Ruheverlustleistung

E-Preis Fr.

1

MC-DIN Master Controller

3,0 W

800.00

2

RI-24O 24-fach Relais Interface

2 x 0,3 W

1

DI-4D 4-fach Dimmer

0,3 W

1

RH-DIN RS485-Hub

0,05 W

100.00

100.00

1

PS-DIN-123 Stromversorgung 12 VDC/3 A

1W

200.00

200.00

1

8port Switch

2,0 W

150.00

150.00

7

Relais für geschaltete Beleuchtung

50.00

350.00

Relais für Storensteuerung

80.00

1120.00

14

G-Preis Fr. 800.00

250.00

500.00

1100.00

1100.00

3

KP-6T, Keypad 6-fach-Taster mit Mode-Funktion

3 x 0,2 W

250.00

750.00

4

KP-3T, Keypad 3-fach-Taster

4 x 0,2 W

210.00

840.00

1

KP-4T-S, Keypad 4-fach-Szenetaster

1 x 0,2 W

220.00

220.00

1

Feller-Universal-Bewegungsmelder Impuls, Feller-Nr. 44180.UNI.F.61

0.3 W

185.00

185.00

Total Geräte für Komfortstufe 1

8,55 W

6315.00

Total Geräte für Komfortstufe 1 (netto 20%)

5052.00

Komfortstufe 2 Anzahl

Typ, Funktion, Einsatzort, Breite bei Verteilereinbau

Ruheverlustleistung

E-Preis Fr.

1

VS-DIN Visu-Controller ohne Visualisierungsteil

3,0 W

450.00

450.00

5

Heizzonen

100.00

500.00

5

Aufpreis Taster mit Temperatur Sensor integriert

30.00

150.00

1

WS-DSK Wetterstation für Wind, Temperatur, Regen, Sonne Süd/Ost/West, Dämmerung

3,6 W

1000.00

1000.00

1

PS-DIN-241 Stromversorgung 24VDC/1A

1,0 W

120.00

120.00

Total Geräte für Komfortstufe 2

7,6 W

Total Geräte für Komfortstufe 2 (netto 20%)

dass Enjoyliving keine Möglichkeit bietet, ein GSM-Gerät direkt zu unterstützen. Dies bedeutet, dass eine Fernalarmierung bzw. Fernsteuerung nur dann gelingt, wenn das Internet funktioniert.

Daten und Kosten der Komponenten

liefert auch den Verteiler mit allen Geräten inklusive Leitungsschutzschalter und FI und montiert die Schalter selber. Wenn die Parametrierung durch Enjoyliving geändert wird, kann der Endkunde problemlos selber einen Softwaredownload über einen einzigen Knopfdruck auslösen.

Bei den Kosten für das EnjoylivingBussystem ist zu berücksichtigen, dass die Storen natürlich über Elektromotoren verfügen müssen und dass, wollte man auch ohne Bussystem die Storen elektrisch betreiben, die ganze Elektroinstallation auch vorhanden sein müsste. Wenn weitere Komfortverbesserungen durch zusätzliche Wandlampen und den Einsatz von Dimmern zu realisieren sind, entstehen auch hier grössere Zusatzkosten ohne Bussystem. Die 2300 Franken für die Universelle Gebäudeverkabelung sind ohnehin losgelöst von der Komfort- und Sicherheitsverbesserung in der Elektroinstallation. Enjoyliving parametriert die Anlagen selber,

Verteiler Der Verteiler wird normalerweise komplett aufgebaut von Enjoyliving geliefert. Der Elektroinstallateur montiert diesen und schliesst alle Kabel an. Bei den Installationskosten sind deshalb nur noch die Montage- und Anschlusskosten aufgeführt. Weiter werden auch die Schalter von Enjoyliving montiert. Dem Elektroinstallateur bleibt die Aufgabe, das geschirmte vierpolige Kabel an einen Stecker anzuschliessen. Steuertableau mit Aktoren, Geräte und Sicherungen für 10 Gruppen (8 x 1-phasig, 2 Gruppen 2-phasig, FI) montagefertig auf Abgangsklemmen verdrahtet. 3000.—

54 | Elektrotechnik 2/08

G-Preis Fr.

2220.00 1776.00

Parametrierkosten Enjoyliving setzt etwa folgende Aufwendungen zur Bearbeitung dieses Projekts ein:

Aufbau und Funktion der Geräte MC-DIN Master Controller: Der Master Controller ist für die Steuerung eines Bereiches des Gebäudeautomationssystems verantwortlich (meistens Stockwerk). An ihm werden die Taster, Bewegungsmelder oder analoge Signale angeschlossen, er kontrolliert Relais-Interface-Geräte und Dimmer, steuert digitale Ausgänge oder sendet RS232-Signale an andere Geräte. Über die Netzwerk-Schnittstelle kommuniziert der Master Controller zudem mit anderen Geräten via LAN. Fernbedienung: FB-ENJ bietet idealen Bedienkomfort in allen Räumen, wo Mobilität gewünscht wird. Fernbedienungen ergänzen die Enjoyliving Funktionstaster ideal und sind im Gegensatz zu Wireless Displays schnell und einfach in der Bedienung.


Komfortstufe 3 An- Typ, Funktion, Einsatzort, Breite bei Verteilereinbau E-Preis zahl Fr.

G-Preis Fr.

1

19’’ Rack

500.00

1

VS-DIN Visu-Controller

1200.00

1200.00

1

BP-121 Bedienpanel 12“, 800 x 600, inkl. Einbaugehäuse

4500.00

4500.00

1

PS-DIN-245 Stromversorgung 24 VDC/5 A

230.00

230.00

1

TU-DBL Doppeltuner

1100.00

1100.00

1

AE-DSK Audio-Encoder Desktop (inkl. Stromversorgung)

950.00

950.00

1

SW-ZSERVER Musik-Server Software zur Installation auf handelsüblichem PC

600.00

600.00

3

AD-DIN-S Audio-Decoder DIN-Rail mit integriertem Verstärker

950.00

2850.00

6

Decken-Einbau-Lautsprecher inkl. Einbaugehäuse

250.00

1500.00

500.00

Total Geräte für Komfortstufe 3

13 430.00

Total Geräte für Komfortstufe 3 (netto 20%)

10 744.00

Die Ruheverlustleistung des gesamten Systems (Komfortstufe 1+2) liegt bei rund 16 W und ist damit trotz dem Einsatzs eines 8-Port-Switch und dem leistungsfähigen Zentralsteuergerät mit TCP/IP-Schnittstelle tief.

RI-24O-Relais-Interface: Das Relais-Interface wird über das RS485-Netzwerk angesteuert und schaltet bis zu 24 Relais oder Schützen in einem Verteiler. Die externen steckbaren Relais sind auch vor Ort bedienbar zwecks Funktionskontrolle. DI-4D-Universal-Dimmer: Dieser versorgt bis zu 4 unabhängige Lichtquellen von je maximal 570 W mit automatischer Lasterkennung. Der Dimmer verfügt über Funktionen wie: Sanftanlauf, Szenen, Timer usw. Zudem verfügt der Dimmer über 4 digitale Ausgänge zur Ansteuerung von 4 Relais oder Schützen.

VS-DIN Visu Controller: Das webbasierte Enjoyliving-Visualisierungsgerät verleiht dem Home-Automationssystem ein visuelles Gesicht. Das Gerät wird in ein Verteiler integriert und versorgt die Bediengeräte über einen Webserver mit den richtigen Steuerseiten. Über die RS232-Schnittstelle werden untergeordnete Systeme wie z.B. eine Alarmanlage direkt an der Visualisierung angeschlossen. Die RS485-Schnittstelle dient zum optionalen Anschluss einer Wetterstation. 8 digitale Eingänge erlauben weiter den direkten Anschluss von Fensterkontakten für eine einfache

Komfort/Sicherheitsstufe 1: Vorortmontage der Geräte durch Enjoliving

6h

Planung und Erfassung des Projekts

2h

Parametrierung

4h

Inbetriebnahme, Instruktion Kunde

4h

Total 6 h zu Fr. 100.– und 10 h zu Fr. 130.–

= 1900.–

Komfort/Sicherheitsstufe 2: Programmierung der Storensteuerung mit Wetterfunktion, Überwachung der

5h

Auslösung eines SMS bei zu tiefer Raumtemperatur sowie Temperaturabsenkung via SMS steuerbar. Das sind zusätzliche Kosten zur Komfortstufe 1. Total 5 h zu Fr. 130.–

= Fr. 650.–

Komfort/Sicherheitsstuffe 3: Planung, Erfassung und Parametrierung Audiosystem

3h

Montage Lautsprecher (3 Zonen), Touchdisplay, Verteilergeräte einbauen)

4h

Touchdisplay-Programmierung

5h

Inbetriebnahme und Instruktion Kunde Total 15 h zu Fr. 130.–

3h = Fr. 1950.–

Fensterüberwachung. Das Gerät überwacht weiter die angeschlossenen Bedienpanels sowie die Internet-Verbindung zur digitalen Aussenwelt. AD-DSK-S Audio Decoder Desktop Speaker: Der Audio Decoder Desktop Speaker dient im Multiroom Audio System zur Bildung einer Audio-Zone mit externen Regal- oder Standlautsprechern und wird dazu an einem Netzwerkanschluss im Haus angeschlossen. Der Audio Decoder bezieht seine Audiodaten über das LAN in Form eines TCP/IP-Protokolls. AS-200: Um CD-Sammlungen digital auf dem Home-Automationssystem zu speichern, wird ein Audio Server benötigt. Der AS-200 speichert über 1000 CDs in bester Qualität oder im MP3-Format (über 3000 CDs in guter Qualität) und versorgt über 20 Audio Decoder unabhängig mit Audiosignalen. Die CDs können einfach über den Büro-PC auf den Server geladen werden und sind damit sofort in jeder Audio-Zone verfügbar. BP-121 Bedienpanel 12.1”. Das BP-121 ist ein 12,1” Touchpanel mit 800x600 Pixel Auflösung, welches in der Wand montiert optimalen Bedienkomfort sicherstellt. Fest eingebaute Panels haben im Gegensatz zu ihren mobilen Geschwistern den Vorteil, dass sie nie verlegt werden können und durch ihren stationären Einbau keine Akkuprobleme aufweisen. Durch die Infrarot-Touch-Technologie verfügt das Panel über ein kratzfestes Sicherheitsverbundglas; die Front ist wasserfest. Das Gerät ist optional auch mit integrierter Gegensprechanlage erhältlich. GA-OUT-Gegensprechaussenstelle: Diese wird bei einem oder mehreren Hauseingängen montiert. Das Enjoyliving-Gegensprechsystem ist komplett TCP/IP-basierend. ZC-DIN-Zutritts-Controller: Der ZC-DIN ist ein Zutritts Controller für die Haustüre. Er bietet die Schnittstellen zum Anschluss von verschiedensten Leser Technologien wie Zahlencode, RFID, Fingerprint und verwaltet die dazugehörigen Codes, Leserkarten und Fingerabdrücke. Die Türkontakte und der Türöffner werden ebenfalls direkt an den Zutritts-Controller angeschlossen. FB-ENJ-Fernbedienung: Diese InfrarotFernbedienung bietet idealen Bedienkomfort in allen Räumen, wo Mobilität gewünscht wird. Fernbedienungen ergänzen die Enjoyliving-FunktiElektrotechnik 2/08 | 55


onstaster ideal und sind im Gegensatz zu Wireless Displays schnell und einfach in der Bedienung.

Zusätzliche Installationskosten Hier muss nochmals betont werden, dass allein schon wegen der Wandlampen- und Storenleitungen und natürlich der Universellen Gebäudeverkabelung (UGV) erhebliche Zusatzkosten entstehen. Tabelle 1 zeigt die Kostenaufstellung für die Installation des Enjoyliving-Gebäudeautomationssystems. Es ist auch nochmals zu erwähnen, dass alle Geräte im Verteiler auf Abgangsklemmen geführt sind; dies wurde bei allen Systemen so gehandhabt.

Zusammenfassung aller Kosten Auch beim System von Enjoyliving gilt, dass sich die Installationskosten für die Komfort/Sicherheitsstufe 1 und 2 nur ganz marginal unterscheiden und deshalb nicht speziell auseinander gehalten werden. Installation des Systems Enjoyliving Fr. 16 861.– Lieferung Verteiler durch Enjoyliving, Montage und Anschluss Elektroinstallateur Fr. 3000.– Material Komfort/ Sicherheitsstufe 1 (Elektrikerpreise ohne MwSt.) Fr. 5052.– Art der Installation Aussen liegender Zählerkasten mit Zähler, Empfänger, Telefon und Fernsehen

Material Komfort/ Sicherheitsstufe 2 (Elektrikerpreise ohne MwSt., zusätzlich zu 1) Parametrierkosten für Komfort/ Sicherheitsstufe 1 Parametrierkosten für Komfort/ Sicherheitsstufe 2 Total Kosten Komfort/ Sicherheitsstufe 2

Vorteile: G-Preis 2000

500

Fundamenterder

880

Potenzialausgleich

210

Licht Eingang, Eltern, Kind UV1

2110

Licht Wohnen, Küche UV2

2410

Licht Technik, Dusche/WC UV3

820

Steckdose Apparate, Küche UV4

450

Gasheizung UV5

690

Wassererwärmer UV6

185

Waschmaschine UV7

320

Geschirrspüler UV8

280

Kochherd UV9

200

Total Installation ohne Leuchten

2390 800 2300 16 861

Tabelle 1 Kalkulation der Enjoyliving-Installation im Ferienhaus. 56 | Elektrotechnik 2/08

Fr. 29 239.–

Positive und negative Eigenschaften

396

Universelle Gebäudeverkabelung

Fr. 650.–

Für einen Mehrpreis von rund Fr.10700.– erhält der Kunde ein 12’’Touchdisplay, in drei Räumen je zwei Lautsprecher mit den entsprechenden Verstärkern im Verteiler, einen Zweikanalradio und eine Musik-Server-Software, die auf einem handelsüblichen PC installiert werden kann. Zusätzlich müssten noch zirka 4000 Franken für die Planung, Parametrierung, Installation und Inbetriebnahme vorgesehen werden. Erkenntnis: Die Gesamtkosten des Enjoyliving-Systems liegen ohne Komfortstufe 3 im Bereich der Kosten des tebis-TX-Systems von Hager. Die Kosten der Elektroinstallation verdreifachen sich knapp.

Zuleitung bis UV

Wetterstation

Fr. 1900.–

Komfortstufe 3

Unterverteilung UV, geliefert von Enjoyliving; Elektroinstallateur montieren und Abgänge anschliessen

Storen

Fr. 1776.–

• Mit Enjoyliving lassen sich auch komplexeste Ansprüche von Kunden befriedigen, weil das System über TCP/IP kommuniziert und auch sonst diverse serielle Schnittstellen z.B. von Audio- und Videogeräten unterstützt. • Einfache Verkabelung; alle Schalter hängen am gleichen vierpoligen Buskabel. • Enjoyliving kann auch Sicherheitsfunktionen übernehmen, z. B. Informationen von Bewegungsmeldern und dabei eine E-Mail auslösen. • Enjoyliving hat ein recht umfassendes Gerätesortiment für die Beleuchtungs-, Storensteuerung und Raumtemperaturregelung. Alle DIN-Reiheneinbaugeräte werden in der Schweiz hergestellt.

• Alle Schaltaktoren und die Dimmer lassen sich direkt im Verteiler bedienen. • Die Parametrierung erfolgt über eine Web-Plattform und ist darum unabhängig vom Betriebssystem. Nachteile: • Es kommt auf Schalterebene proprietäres Material zum Einsatz. • Die Parametrierung ist textorientiert und eher aufwendig. Spezialisten von Enjoyliving übernehmen die Parametrierung und Inbetriebnahme im Normalfall. • Die Grundkosten sind hoch, Gleiches gilt für die gesamten Systemkosten. • Lichtszenen und Umbelegung der Taster können durch den Anwender nur über die Parametrier-Plattform erfolgen, eine Vorort-Parametrierung einer Lichtszene über die Schaltertasten ist ebenfalls ausgeschlossen. • Das Auswechseln eines Schalters bedingt ein Eingreifen in der Software. • Bei Komfortstufe 2 sind sowohl eine 24-V- als auch eine 12-V-Speisung nötig. • Es gibt keine direkte Unterstützung eines GSM-Geräts, es bleibt nur die Kommunikation übers Internet. • Die Speisung und der Master Controller stellen einen Single Point of Failure dar. Beim Ausfall eines der beiden Geräte ist die gesamte Anlage lahm gelegt. Bezüglich der Speisung gilt das für alle Bussysteme.

Fazit Die Produkte von Enjoyliving sind seit 2001 auf dem Markt und haben schon bei vielen Objekten bewiesen, das auch ausgefallene Ansprüche zu befriedigen sind. Speziell zu erwähnen ist die Multifunktionalität der Schalter, mit diesen lassen sich Lampen, Storen und die Audioanlage komfortabel bedienen. Ins System von Enjoyliving werden auch Audio- und Videosysteme, Netzwerkkameras und die Gegensprechanlage integriert. Weil die Kommunikation über TCP/IP abgewickelt wird, sind der Einbindung von irgendwelchen Geräten keine Grenzen gesetzt, zumal es auch Konverter von TCP/IP zu RS232/485 und umgekehrt gibt. Die Parametrierung ist kryptisch und eher aufwendig und wird in der Regel von Enjoyliving selET 08 ber ausgeführt. Raymond Kleger Raymond.kleger@elektrotechnik.ch


Wenn sich Unzufriedenheit und Spannung ausbreiten

Dicke Luft im Betrieb Jeder Vorgesetzte kennt das: Die Atmosphäre im Betrieb scheint plötzlich mit Elektrizität geladen. Irgendwo hat es zuvor Unruhe gegeben, vielleicht eine Meinungsverschiedenheit, ein ungerechtes, möglicherweise auch böses Wort oder einen Fehler, dem ein harter Tadel oder eine mehr oder weniger erregte Auseinandersetzung folgte.

F. L. Vytrisal

Und jetzt können wir förmlich fühlen, wie Unzufriedenheit und Spannung sich ausbreiten und eine Stimmung im Raum aufsteigt, wie vor einem Gewit-ter am schwülsten Sommertag und schliesslich haben wir eine so «dicke Luft» im Betrieb, dass in ihr auf die Dauer kein Mensch fruchtbar arbeiten kann. Nun genügt der geringste Anlass, der gar keinen Zusammenhang mit der ursächlichen Angelegenheit zu haben braucht und weit entfernt vom eigentlichen Unruheherd entstehen kann, und der Funke zündet: Das Betriebsgewitter bricht mit aller Gewalt herein. Jeder ist überreizt und glaubt sich angegriffen oder im Recht. Ein Wort gibt das andere. Jeder will seiner Unzufriedenheit Luft machen. Nerven strapazierende Besserwisserei ist zu hören, vermengt mit Intoleranz und Böswilligkeit. Aufgebauschte Randerscheinungen, ein Schwall von Rechthaberei und ein Rattenschwanz von Missverständnissen machen das Ganze immer verworrener. Ist der ganze Spuk vorbei, scheint im ersten Augenblick die Luft gereinigt. Aber im Gegensatz zu einem richtigen Gewitter scheint es hier nur so. Jeder ist zwar seinen aufgestauten Groll los geworden, aber bald kehrt die Erinnerung an alles Gesagte zurück. Zugefügtes Unrecht oder böse Worte bohren und verhindern ein aufmerksames Arbeiten. Schon speichert sich neue Spannung und drückt die Stimmung: Das nächste Betriebsgewitter zieht herauf. Diesen endlosen Kreislauf gibt es in so manchen Unternehmen und wird

dort nicht selten für normal gehalten. In Wirklichkeit aber ist er meistens der Anfang von vielen Übeln, denn niemals kann bei solchen Verhältnissen eine wirkliche Betriebsgemeinschaft und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern entstehen. Dabei ist es für den Vorgesetzten bei einigem Einfühlungsvermögen und ein wenig Selbsterkenntnis gar nicht so schwer, solche Betriebsgewitter mit den sich daraus für den Betrieb ergebenden Dauerschäden zu vermeiden. Wir müssen allerdings das Übel energisch bei seiner Wurzel packen und den geringsten Anfängen wehren. Sobald wir also eine Spannung im Betrieb aufsteigen fühlen, suchen wir die Ursache und gehen der Angelegenheit auf den Grund, bevor das Gift eines Missverständnisses, einer ungewollten Kränkung oder eines nicht ganz in der richtigen Form ausgesprochenen Tadels zu wirken beginnt. Zwingen wir uns dabei zur Ruhe und bewahren wir völlige Objektivität. Wenden wir uns ohne Säumen an jenen, dem der Ärger oder das Beleidigtsein im Gesicht geschrieben steht und sprechen wir mit ihm unter vier Augen aber nicht andeutungsweise oder in halb und halb hingeworfenen Brocken, sondern ganz offen. Erklären wir ihm unsere Meinung und untermauern wir sie mit Logik oder Tatsachen. Bleiben wir immer sachlich und appellieren wir an die Loyalität des andern. Und selbst eine durch irgendwelche Umstände notwendig gewordene Rüge kann so ausgesprochen werden, dass sie nicht kränkt. ET 08



Fragen und Antworten zur NIN 2005

NIN-Know-how Leserfragen Die Norm zu lesen und zu verstehen, ist nicht immer einfach. Oft sucht man nach einer bestimmten Lösung und ist dann enttäuscht, wenn man dazu keine genaue Antwort findet. Besonders Grenzfälle führen oft zu Diskussionen. Hier ist es immer wichtig, seine Entscheidungen im Sinne einer sicheren Installation zu fällen. Diskussionen helfen aber auch, verschiedene Ansichten zu einem guten Resultat zusammenzuführen. Lieber geht man doch einen Schritt auf die sichere Seite. In den folgenden Fragestellungen beantworten wir Ihnen solche Alltagsprobleme.

Pius Nauer/David Keller

1

2

Maximale Vorsicherung für Steckvorrichtungen Bei einem Elektriker, für den ich Schlusskontrollen als Fremdfirma machen darf, traf ich Folgendes an: Der Elektriker ersetzte eine Elektroverteilung in einem EFH. Beim Aufnehmen der Sicherungsgruppen beachtete er nicht, dass eine alte Steckdose T15 mit 16A gG abge-

Elektrische Installationen müssen nicht nur nach den anerkannten Regeln der Technik erstellt werden, sondern auch nach diesen geändert und in Stand gehalten werden, so verlangt es die Verordnung (NIV, Art. 3). Spätestens dann also, wenn eine Installation geändert wird, müssen die Forderungen aus den Normen für die von den Änderungen betroffenen Teile eingehalten werden. Die NIN 2005 sehen in Art. 5.1.2.1.2 für Steckdosen mit einem Nennstrom von 10A eine maximale Vorsicherung von 10A mit Schmelzeinsätzen, bzw. eine solche von 13A mit Leitungsschutzschaltern vor. Die Auswechslung der Schaltgerätekombination ist sicherlich eine Änderung der Installation im Sinne der NIV. Die Umsetzung der Forderungen aus der NIN 2005 ist in diesem Falle kaum spitzfindig, sondern durchaus verhältnismässig und deshalb auch anzuwenden. (Ke)

3

Steckdose 230 V in Schaltgerätekombination TN-C In einem Industriebetrieb mit einigen CNC-Bearbeitungscentern müssen wir ein Funksystem montieren. Dazu sollten in den Schaltschränken der CNCMaschinen 230-V-Steckdosen montiert werden. Nun stehen wir aber vor dem Problem, dass in diesen Schaltgerätekombinationen kein Neutralleiter vorhanden ist. Die Maschinen sind mit Kabeln 3LPEN erschlossen. Kann ich jetzt einfach eine Sidos-Steckdose in den Schrank montieren oder verlangt die Norm einen Trenntrafo? (A.N. per E-Mail) Elektrotechnik 2/08 | 57

Rubriken

Grundsätzlich ist der Ersteller einer Installation für die Wahl der Betriebsmittel verantwortlich. Das heisst, dass er die äusseren Einflüsse am Einbauort kennt und dementsprechend auch die richtigen Betriebsmittel und Schutzmassnahmen wählt. Die NIN drückt sich bezüglich der Raumart in 5.1.2.2.4.2. klar aus. Beachten Sie die Anmerkungen auf der Rückseite der Tabelle des angegebenen Artikels. Hier gibt die Norm vor, dass ein Raum mit einer relativen Luftfeuchte von maximal 75% als trocken gilt. Wenn

sichert ist (Installation nach HV ca. 1990 i.O.). Nun baute er natürlich eine Gruppe 16A 3LN «C» ein. Da dies im Wohnungsbau (PK 20J.) so nicht erlaubt ist, gemäss NIN 2005, habe ich es beanstandet. Hier mischt sich Altes mit Neuem. Ich bin der Meinung, dass ich die NIN hier richtig anwende, der Elektriker meinte, es wäre spitzfindig. Wie sehen Sie das?

Education

Umbau einer Küche in einem Café In einem Umbau eines Cafés haben wir die gesamte elektrische Installation erneuert. Auch die Küche wurde komplett umgebaut und mit neuen T13und T15-Steckdosen bestückt. In der NIN 4.7.2.3.1.2 haben wir nachgelesen, dass in feuchten und nassen Räumen freizügig verwendbare Steckvorrichtungen bis und mit 32 A durch eine Fehlerstromschutzeinrichtung zu schützen sind. Wir sind nun nicht sicher, ob diese Küche ein trockener oder nasser Raum ist und ob damit die Steckdosen durch eine Fehlerstromschutzeinrichtung geschützt werden müssen. Wer definiert uns, um welche Raumart es sich handelt? Wo finde ich die Definition, ob ein Raum nass oder feucht ist? (P.S. per E-Mail)

sich also in der Regel kein Kondenswasser an Wänden, Decken oder sonstigen Einrichtungen bildet, kann von einer trockenen Umgebung ausgegangen werden. Zwischen 75%–90% relative Luftfeuchtigkeit treffen wir in feuchten Räumen an. Hier kommt es zu gut sichtbarer Kondenswasserbildung an Gegenständen, welche eine tiefere Temperatur als die Umgebungstemperatur aufweisen. Dazu gehören z.B. auch Grossküchen, feuchte Keller usw. Werden nun also in der von Ihnen installierten Küche auch Essen und Menüs zubereitet, kann dieser Raum sicher als feucht definiert werden. Wird die Küche jedoch nur für kleinere Sachen benötigt, so ist der Raum als trocken zu bezeichnen. Natürlich kann nun der Gedanke aufkommen, auf eine Fehlerstromschutzeinrichtung zu verzichten. Aus Sicht einer guten Installation und in Voraussicht, dass in Zukunft wohl alles, bis auf ein paar Ausnahmen, durch eine Fehlerstromschutzeinrichtung zu schützen ist, sollte man dem Einbau eines solchen Schutzes nicht im Wege stehen. (Na)

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3 Installationsverteiler mit Hauptschalter.

So wie Sie die Installation beschreiben, ist sie im System TN-C ausgeführt. Nun stehen Ihnen zwei Möglichkeiten offen. Mit einem Trenntransformator können sie die vorhandene Netzspannung auf die gewünschten 230V transformieren. Oder, Sie lösen im Schaltschrank das vorhandene TN-C-System zum TN-S auf. Hier gilt es zu beachten, dass am Übergang vom TN-C zum TN-S ein Neutralleitertrenner einzubauen ist (siehe Abbildung 3) Ist die Zuleitung jedoch bereits im System TN-S ausgeführt, so ist der Einbau eines Trenntransformators erforderlich. (Na)

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Fehlerstromschutz in Bühnenhäusern In einem Bühnenhaus sind mehrere Steckdosen vorhanden. Zwei davon sind nicht FI-geschützt. Ich meine, dies ist so erlaubt, obwohl der FI immer richtig, aber hier nicht zwingend ist. Was meinen Sie dazu? (S.G. per E-Mail) In Bühnenhäusern besteht tendenziell ein erhöhtes Brandrisiko aufgrund der gelagerten und verarbeiteten Stoffe (Bühnenbilder, Requisiten etc.) sowie der sehr oft verwendeten brennbaren Baustoffe der Bühnenanlage selber. Deshalb verlangt die NIN 2005 (Art. 4.8.2.2.8 ) für Leitungen einen Schutz gegen Isolationsfehler. Im System TN wäre das mit einem RCD mit 58 | Elektrotechnik 2/08

einer maximalen Nennauslösestromstärke (IDN) von 300 mA zu bewerkstelligen. Diese Massnahme deckt aber noch nicht den Personenschutz ab! Auch wenn die NIN 2005 den FISchutz als zusätzliche Schutzmassnahme für Steckdosenstromkreise in Bühnenhäusern nicht explizit verlangt, so empfiehlt sie jedoch diese Massnahme für Steckdosen bis und mit einem Nennstrom von 32 A (Anmerkung zu NIN 4.7.2.3). In dem von Ihnen beschriebenen Fall besteht zusätzlich die unangenehme Situation, dass für die Steckdosen ein unterschiedliches Sicherheitsniveau besteht. Der Benutzer weiss um das Vorhandensein der FI-Schutzschalter und wiegt sich nun womöglich in falscher Sicherheit, wenn er dann eine Steckdose benutzt, welche gerade nicht FIgeschützt ist. Diesen Umständen ist Rechnung zu tragen. Sicher wäre es die sinnvollste Lösung, alle Steckdosenstromkreise über einen RCD IDN 30mA zu schützen. Alternativ wäre es denkbar, die Leitungen zu den Steckdosen nur über einen RCD IDN 300 mA zu schützen. Dazu müssten aber jetzt ergänzende Massnahmen getroffen werden, wie z. B. das Anbringen eines Warnschildes bei den Steckdosen, welches auf das Fehlen des FI-Schutzes hinweist, oder das Verunmöglichen einer freizügigen Verwendung. (Ke)

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PA in einer neuen Metzgerei Wir befinden uns im Endausbau einer Erweiterung einer Metzgerei. Der Ausbau dieser Erweiterung hat total 3 Stockwerke und ca. 20–25 Räume von Aufenthalts- bis Tiefkühlraume und besteht hauptsächlich aus sog. «Sandwichpaneelen» mit ca. 1 mm dickem, weisslackiertem Chromstahlblech. Die Grössen der Panelen sind unterschiedlich, meistens etwa 1,5 m breit und ca. 2 m lang. Sie haben eine Art Nut und Kammsystem und werden so ineinander geschoben. Die Zuleitung für die neue Unterverteilung der Erweiterung wurde mit einem 5x95-mm2-Kabel realisiert. Meine Frage betrifft den Potenzialausgleich. Muss ich diese Paneelen alle mit dem Pot-Ausgleich verbinden? Sie sind alle mit Abschlusswinkel versehen, die die Panelen miteinander verbinden, oder reicht es aus, jeden Raum einmal zu verbinden. Welchen Querschnitt sehen die Normen vor?

Da es sich um grosse Metallflächen handelt, sehen die NIN gemäss 4.1.3.1.2 den Anschluss des PA-Leiters vor. Ich gehe davon aus, dass sich die einzelnen Sandwichpaneelen leitend berühren bzw. durch die Befestigungswinkel leitend verbunden sind. Demzufolge muss der Anschluss pro Raum nur einmal erstellt werden. Der Querschnitt des PA-Leiters hat gemäss 5.4.7.1 die Hälfte des Hauptschutzleiters zu betragen, er muss jedoch keinen grösseren Querschnitt als 25 mm2 aufweisen. Das wäre bei dieser Installation der Fall. (Na)

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Zusätzliche Abdeckungen in Schaltgerätekombinationen Bei einer Abnahmekontrolle hat der Kontrolleur eine fehlende Abdeckung über der Zuleitungsklemme in einem Tableau bemängelt. Meines Erachtens braucht es aber keine solche Abdeckung, die Klemmen sind ja berührungssicher. Oder müsste auch ein Hauptschalter eingebaut sein? (M.G. per E-Mail) Einen Hauptschalter braucht es für Schaltgerätekombinationen grundsätzlich nicht. Für Wartungsarbeiten, Reparaturen und auch Kontrollen wäre aber ein solcher durchaus empfehlenswert. Aufgepasst: Wenn die Schaltgerätekombination für die Steuerung einer Maschine dient, kann es durchaus Sinn machen, den nach EN 60204-1 geforderten Hauptschalter direkt in diese einzubauen (er muss aber von aussen her bedienbar sein). Nun aber zu Ihrer Frage bezüglich Abdeckungen über der Zuleitungsklemme. Die dafür relevante Norm ist die EN 60439-1. Darin ist beschrieben, dass blanke, spannungsführende Teile mit Abdeckungen geschützt sein müssen, welche sich nur mit Werkzeug oder Schlüssel entfernen lassen. Ist nun tatsächlich aber ein Hauptschalter eingebaut, so dürfen alle Teile, welche nach Ausschalten dieses Schalters immer noch unter Spannung stehen, nicht unbeabsichtigt berührt werden können. Zudem braucht es bei diesen Teilen entsprechende Warnschilder. Diese Forderung kann erfüllt werden durch die Verwendung von berührungsfingersicheren Anschlussklemmen oder einer gleichwertigen, zusätzlichen Abdeckung (IP XXB). Beachten Sie dazu die Skizzen. Wenn kein Hauptschalter vorhanden ist,


Abbildung 1 zu Frage 6 Installationsverteiler mit Hauptschalter.

sind hinter der ersten Abdeckung keine weiteren Massnahmen mehr nötig. (Die SK wird ja dann allenfalls extern als Ganzes abgeschaltet). (Ke)

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Schutzleiter Kontrolle mit Dus-Pol Ich überprüfe meine installierten Steckdosen mit dem Dus-Pol. Gilt diese Messung als Schutzleiterkontrolle? Ich weiss, dass der Messstrom kleiner als 200mA ist und darum die Messung auch nicht der Norm entspricht. Ich denke aber, dass ich damit bei einer Steckdose die Anschlusskontrolle durchführen kann und diese auch genügend ist. (Ch.K. per E-Mail) Die Schutzleiterkontrolle ist die wichtigste Messung an einer Installation. Umso grösser der Messstrom ist, desto sicherer und zuverlässiger ist auch die Überprüfung einer Verbindung. Sie sind sich bewusst, dass mit ihrem DusPol die geforderten 200 mA Messstrom für die Schutzleiterprüfung nicht eingehalten werden. Dieses hochohmige Messgerät zeigt die volle Netzspannung auch bei einem erhöhten Widerstand des Schutzleiters an. Dies kann natürlich zu gefährlichen Situationen im Fehlerfall führen. Testen Sie Ihr Messgerät selber aus. Nehmen sie einen 10 ⍀ Widerstand, schalten Sie diesen zwischen einen Schutzleiter einer

Abbildung 2 zu Frage 6 Installationsverteiler ohne Hauptschalter.

Steckdose und messen Sie dann die Spannung zwischen dem Polleiter und dem Schutzleiter. Bei einem Schutzleiterwiderstand von 10 ⍀ wäre der Kurzschlussstrom noch bei ca. 23 A und somit ist die geforderte Abschaltzeit sicher nicht eingehalten. (Na)

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Muss ein rot-gelber Hauptschalter abschliessbar sein? Immer wieder diskutieren wir über die Abschliessbarkeit von Hauptschaltern. Dabei habe ich einmal gelernt, dass wenn vom Standort des Schalters aus die Eingriffsstelle eingesehen werden könne, müsse man keine Abschliessvorrichtung montieren. Nun behauptet unser Sicherheitsberater, diese Schalter müssen immer abschliessbar sein und dürfen nicht mehr rotgelb sein? Was stimmt jetzt? (C.F. per E-Mail Eine fast tragische Geschichte – diejenige über Sicherheitsschalter! Ich gehe davon aus, dass es sich bei Ihrer Anlage um eine Maschine im Sinne der EN 60204-1 handelt. Dazu muss man zuerst die Begriffe klären. Jede Maschine braucht (ausnahmslos) eine sogenannte Netztrenneinrichtung. Diese bezeichnen wir oft ja auch als Anlage- oder Hauptschalter. Dieser Anlageschalter ist allpolig und schaltet die gesamte Anlage. Die Anforderungen an diese «Netztrenneinrichtung» sind unter anderem, dass sie

normalerweise in den Farben Schwarz und Grau ausgeführt werden und auf jeden Fall eine Abschliessvorrichtung aufweisen müssen. Die an die Maschine angeschlossenen Antriebe können einzeln oder zu Funktionseinheiten zusammengefasst angeschlossen werden. Jede Funktionseinheit muss zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken über einen Sicherheitsschalter geschaltet werden können. Wir nennen diese Schalter oft auch Revisions- oder Wartungsschalter. Die Anforderungen an einen Sicherheitsschalter sind vielfältig. Unter anderem sind sie immer abschliessbar und normalerweise in den Farben Schwarz und Grau auszuführen. Nur ausnahmsweise, nämlich

Abbildung Frage 8 Anlage-, Sicherheits- und Not-Aus-Schalter. Elektrotechnik 2/08 | 59


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wenn der Antrieb eine im normalen Betrieb Gefahr bringende Bewegung aufweist und ein Ausschalten einen sofortigen Halt dieser Bewegung bewirkt, nur dann kann der Sicherheitsschalter gleichzeitig auch als Not-Aus verwendet werden und wird dazu mit den Farben Rot und Gelb gekennzeichnet. Ich hoffe, die Abbildung dient dem Verständnis. (Ke)

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Unterverteilung in einem Badezimmer Neulich unterhielt ich mich mit einem Elektrosicherheitsberater-Kollegen über eine Unterverteilung, welche in ei-

nem Badezimmer montiert wurde. Ich bin der Meinung, dass diese Installation nicht empfehlenswert ist. Die Unterverteilung wurde mit einem Abstand von 3 Meter zur Bade- und Duscheinrichtung montiert und komplett durch eine Fehlerstromschutzeinrichtung geschützt (auch die Zuleitung). Nun bin ich der Meinung, dass diese Installationsart gemäss den Normen zulässig ist. Mein Kollege ist sich jedoch sicher, dass eine Unterverteilung in einem Bade- und Duschraum nicht gestattet ist. In den Normen haben wir nichts gefunden, können Sie uns weiterhelfen? (R. R. per E-Mail)

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Die NIN drückt sich hier im Kapitel 7.01 ganz klar aus. Um Bade- und Duscheinrichtungen sind die verschiedenen Zonen definiert. (siehe dazu auch Abbildung 9). Im 7.01.5.3 äussert sich die NIN über die Anordnung von Schalt-, Schutzund Steuergeräten. Daraus ist ersichtlich, dass in den Zonen 0, 1, 2 weder Überstromunterbrecher, Schütze, Fehlerstromschutzeinrichtungen etc. montiert werden dürfen. In diesen Zonen ist also der Einsatz einer Unterverteilung nicht erlaubt. Ausserhalb dieser Bereiche ist die Installation einer Unterverteilung zulässig, sofern sie durch eine Fehlerstromschutzeinrichtung geschützt ist. (Na)

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Lehren ist Verantwortung Jeder, dem ein Lernender anvertraut wird, ist gezwungen, sich mit dem Problem seiner Betreuung immer wieder auseinanderzusetzen. Dabei sollte er nicht nur auf alte Überlieferungen zurückgreifen, sondern sich eine persönliche Meinung über die verschiedenen Möglichkeiten bilden und durch Beobachtungen, Überlegungen, Erfahrungen – und in Erinnerung an die eigene Lehrzeit – gute von schlechten unterscheiden lernen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir ein ehrliches Interesse an dieser Aufgabe haben, wobei uns die Fortschritte des Jugendlichen täglich zeigen, ob wir uns auf dem rechten Weg befinden.

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Ohne Zweifel gibt es schon viele Ausbilder, die sich grosse Mühe geben. Doch recht oft wird immer noch dem Jugendlichen bedeutet, dass er es eigentlich als eine «Gnade» zu betrachten hat, von den Erwachsenen lernen zu dürfen. Dabei sollte es jeder Ausbilder selbst zuerst als eine Auszeichnung und dann erst als Pflicht und Aufgabe empfinden, einem jungen Menschen auf seinen ersten Schritten in das Leben der Arbeit helfen zu können. Wir dürfen nicht übersehen, dass der Sprung von der Schulbank in die berufliche Arbeit für den Jugendlichen nicht leicht ist. Und jeder sollte wissen, dass dem Lernenden in diesem Entwicklungsstadium durch falsche Behandlung ein schwerer Schaden für das ganze Leben zugefügt werden kann – er aber ebensogut zu einem vollwertigen, zufriedenen Menschen heranwächst, wenn er die richtige, ein klein wenig psychologische Betreuung erfährt. Man braucht dazu nicht Psychologie zu studieren. Es gilt nur, sich in den Jugendlichen hineinzudenken und hineinzufühlen, seine Schwächen zu erkennen und ihm bei deren Bekämpfung helfend zur Seite zu stehen und andererseits seine Stärken bewusst zu fördern. Sobald der Lernende erkannt hat, dass wir es ehrlich mit ihm meinen und an seinen guten Kern glauben, gewinnen wir seine Zuneigung und sein

Vertrauen. Das wiederum öffnet der beruflichen Ausbildung Tür und Tor. Denn das Entscheidende einer Ausbildung besteht darin, dass der Lernende stets, wenn er während der Arbeit nicht recht weiter weiss oder ihm etwas unklar ist, ohne Scheu vertrauensvoll zu uns kommt und – fragt! Fragen! – Hier liegt der Schlüssel allen Lernens. Nur wer fragt, bei dem können wir feststellen, wie weit er ist, wie viel er begriffen hat, was er beherrscht und wo es ihm noch fehlt. Darum: Lassen wir ihn fragen, auch wenn manchmal seine Worte unlogisch und unüberlegt klingen. Lächeln wir nicht und spotten wir nicht – er würde sich sonst vielleicht nie wieder an uns wenden. Und bringt er ein Problem mehrere Male zur Sprache, so werden wir trotzdem nicht unwirsch. Erklären wir ihm das gewünschte noch einmal und geben wir lediglich am Schluss unserer Verwunderung Ausdruck, dass er sich die Einzelheiten des Gesagten nicht merkt. Das wird ihn abhalten, uns leichtfertig und unüberlegt in Anspruch zu nehmen. Im Allgemeinen aber müssen wir uns daran gewöhnen, ja es sogar anstreben, recht oft und viel gefragt zu werden. Sicher: Eine solche Einstellung erfordert Geduld. Aber Geduld ist überhaupt eine der wichtigsten Voraussetzungen, die wir bei der Betreuung ET 18 junger Menschen brauchen. F. L. Vytrisal

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Verteilkabinen in Daten- und Kommunikationsnetzen

Glasfaser in der Verkabelungsinfrastruktur Von aussen betrachtet sehen sie alle, wenn nicht gleich, so doch ganz ähnlich aus. Sie Bei der Verkabelung Zeit sparen sind grösser oder kleiner, betoniert oder werden aus hochwertigem Kunststoff herge- und Sicherheit gewinnen Diese Anforderungen erfüllen das stellt und trotzen Witterung, Vandalen und meist auch kleineren Unfällen. Sobald man neue ODF Optical Distribution Frame aber die Türe öffnet, tun sich die unterschiedlichsten Welten auf. Wie zum Beispiel bei und das FOMsystem (Fiber Optic Management System) von R+M. Sie eigden fiberoptischen Verteilern von R & M. nen sich für Verbindungs-, AbschlussDer Run auf DSL hält an. Bis zum Jahr 2010 werden 41 % der europäischen Haushalte breitbandig ins Netz gehen, schätzen die Marktforscher von Forrester. Das wären 72 Millionen Haushalte. DSL wird laut Forrester als Zugangstechnologie bei den privaten Internetzugängen dominieren. Intensiver Wettbewerb, Entbündelungsstrategien und neue Services wie Triple Play prägen den Telekommunikationsmarkt. Netzbetreiber müssen also schnell, flexibel und mit möglichst geringem Aufwand ihre Infrastrukturen nachrüsten oder anpassen können.

Technologien für die Zukunft

und Verteileinrichtungen in Highspeed-Netzen. Als Schrank bietet das System Platz für bis zu 888 Steckverbindungen auf 37 Höheneinheiten, das Gestell ist für 1584 Steckverbindungen auf 46 Höheneinheiten konzipiert. Bei der Entwicklung des FOMsystems standen Bedürfnisse der Betreiber und der Installateure im Vordergrund. Das System garantiert höchstmögliche Betriebssicherheit und maximale Netzverfügbarkeit und ermöglicht eine leichte, sichere und übersichtliche Installation. Das FOMsystem ist so konzipiert, dass sich Anpassungen und Modifikationen auf einfache Art vor Ort und im laufenden Betrieb realisieren lassen. Die Rangierfelder sind als Schubladen konstruiert und von vorne zugänglich, was das Handling beim Patchen erheblich vereinfacht. Übersichtliche, kontrollierte Faserablage und -führung, Zugabfangung, nachhaltige Faserreserven und grosse Radiusbegrenzungen sind

Bild 1 Glasfaser-Verkabelungsinfrastruktur FTTB Fiber to the Building FTTC Fiber to the Curb

Kommunikation

Wer den Megatrend «Bandbreite» betrachtet, muss heute über klassische Kupferverkabelungen hinausschauen. Internet- und Multimedia-Anwendungen in Business, Verwaltung und Privatbereich fordern den Netzen enorme Leistungen ab – bis hinunter

zur letzten Meile. Neue Angebote wie Video on Demand (VoD), Triple Play (TV, Daten, Sprache über einen Anschluss) oder E-Government-Anwendungen drängen auf den Markt und fordern den weiteren Netzausbau. Viele Carrier antworten auf diese Herausforderungen schon heute mit FTTx-Anwendungen und Next Generation FO Networks – und setzen entsprechende Lösungen ein. Kennzeichnend für diese Netze ist der Einsatz optischer Fasern (FTTx), die ausgehend von der Ortsvermittlungsstelle entweder bis zu einem externen Knoten im Feld führen (FTTCab), bis in den Kellerbereich von Gebäuden (FTTB) oder direkt bis zum Endkunden (FTTH). Für den Einsatz von Fiber-Optic-Lösungen gibt es klare Gründe: Die Leistungsreserven sind unschlagbar, langfristig bietet FTTx ein attraktives Kosten-Nutzen-Verhältnis. Glasfaser ist die Technologie der Zukunft.

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weitere Features für effizientes Management, reduzierte Wartungszeiten und gesteigerte Sicherheit. In Aussenverteilern dient das Fiber Modul zur schnellen und flexiblen Anbindung und Aufteilung von Hauptund Verzweigerkabeln. Der Kleinverteiler bietet Platz für 12 Anschlüsse, Abschlüsse oder Durchspleissungen. Die Kabelführung schützt beim Auszug und Einschub und gewährleistet einen Mindestbiegeradius von 40 Millimeter. Die FO-Spleissmuffen für den Aussenbereich bieten Platz für bis zu 144 Spleissverbindungen auf kleinstem Raum. Einzelne Kabel können mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden. Die Montage erfolgt werkzeugfrei. Das langzeitstabile Verschlusssystem mit wieder verwendbaren Dichtungen ist unter- und überirdisch verwendbar, hält Angriffen aus Natur und Umwelt stand und 66 | Elektrotechnik 2/08

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bleibt auch bei einer Wassertiefe von 6 Meter noch absolut dicht (Schutzklasse IP68). Fiber to the Building – diesen Job übernehmen FO-Kleinverteiler von R & M. Sie schützen in oder an Gebäuden die Netzwerkübergänge zwischen draussen und drinnen. Stahlblechgehäuse und Dichtungen erfüllen die Anforderungen der Schutzklasse IP54, halten Spritz-, Regenwasser und Staub ab. Mit einem ausgefeilten Tuning reduziert R & M Übertragungsverluste an den Faserübergängen auf ein Minimum. Hochpräzisen mechanischen Führungsröhrchen, komplett vom Gehäuse ummantelt, führen die Adern. Integrierte, selbst schliessende Blenden im Stecker wehren Staub und Kratzer ab. Lange Steckerführungszonen in der Kupplung verhindern Beschädigungen beim Aus- und Einstecken.

Bild 2 VS Compact von R & M: eine der weltweit kompaktesten Lösungen für Verteilkabinen. Bild 3 ADSL-Splitter: rationelle Lösung für Hauptverteiler. Bild 4 Fiber Optic Management System (FOMsystem) von R & M: komfortables Handling, übersichtliche Faserführung und modulare Bauweise. Bild 5 Spleissmuffe für Fiber-Optic-Verkabelung im Aussenbereich. Fotos: R & M

Mit den Fiber-Optic-Lösungen von R & M erreichen Netzwerkbetreiber eine gute Wirtschaftlichkeit, höhere Sicherheit, zukunftsfähige Infrastrukturen, kurze Installationszeiten, effizientes Kabelmanagement, komfortables Handling bei einer sehr hohen Packungsdichte. (hbr) ET 12 Quelle: nach Unterlagen von Reichle & De-Massari AG. www.rdm.com


Gespräche sind nun auf vielen drahtlosen und mobilen Geräten möglich

Skype wird noch mobiler Skype will in Kürze eine Vielzahl von neuen drahtlosen Geräten unterstützen. Dadurch werden mobile Skype-Gespräche so einfach und bequem wie nie zuvor. Erstmals sind zudem auch mobile Video-Calls per Skype möglich. Der Zugang zum Internet ist mittlerweile nicht mehr an den PC zu Hause oder im Büro gebunden. Mit vielen neu vorgestellten Geräten können Millionen von Menschen weltweit Skype nun in ihre Tasche stecken. Dank der zunehmenden Anzahl von Hotspots für drahtlose Internet-Verbindungen können die Verbraucher Skype nun fast überall hin mitnehmen und haben dadurch eine ganz neue Freiheit. Skype arbeitet mit zahlreichen Hardware- und Software-Partnern zusammen, um für mobile Produkte mit unterschiedlichen drahtlosen Netzwerkverbindungen Internet-Fähigkeit zu erhalten. Die 246

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Millionen registrierten Skype-Nutzer können über ihre mobilen Geräte nicht nur kostenlos per Skype Instant Messaging Nachrichten versenden und Gespräche führen, sondern auch die Premiumdienste SkypeOut, die preiswerte Anrufe an Festnetz- oder Mobilanschlüsse weltweit erlauben.

Beispiele für neue drahtlose Geräte: • 3 Skypephone: Mit diesem neuen, preisgünstigen drahtlosen 3G-Telefon, das zusammen mit dem Mobilfunkbetreiber 3 vorgestellt wurde, können Nutzer unabhängig von ihrem Standort von ihrem Mobiltelefon aus Anrufe von Skype zu Skype tätigen und Skype-Sofortnachrichten versenden. Das 3 Skypephone ist in Österreich, Grossbritannien, Australien, Dänemark, Irland, Italien und Schweden verfügbar und wird auch bald in Hongkong erhältlich sein. • Freetalk = kabelloses Stereo-Headset: Dieses neue kabellose Stereo-Headset mit AvneraAudio-Technologie bietet eine erstklassige Audioqualität und ermöglicht es dem Nutzer, sich bei SkypeAnrufen frei zu bewegen. Im Vergleich zu Technologien wie Bluetooth verfügt es über eine aussergewöhnlich grosse Reichweite von bis zu 20 Metern. • Mobile Internet-Geräte auf Intel-Basis: Mobile Nutzer können dank der PCähnlichen Leistung der mobilen Inter-

Bild 2 Freetalk = kabelloses Stereo-Headset mit erstklassiger Audioqualität und Reichweite bis zu 20 m.

net-Geräte (Mobile Internet Devices, MIDs) mit Low-Power-Prozessoren und -Chipsätzen von Intel unterwegs Skype in einem bisher unerreichten Ausmass nutzen. Diese neue Kategorie von handlichen, wirklich mobilen Endgeräten mit WiMAX- und WiFi-Funktionalität ermöglichen kostenlose Sprachund Videoanrufe von Skype zu Skype sowie preisgünstige SkypeOut-Anrufe über offene drahtlose Netzwerke. • Nokia N810 Internet Tablet: Das Nokia N810 Internet Tablet ist ein schlankes WiFi-Gerät im Taschenformat mit einer herausziehbaren Tastatur, mit dem Nutzer Skype auch ohne ihren Computer verwenden können. Es ermöglicht Gespräche von Skype zu Skype sowie SkypeOut-Anrufe über jede beliebige WiFi-Verbindung, einschliesslich Boingo Wireless- und Earthlink-WiFi-Hotspots. • Mylo Communicator: Auf dem Mylo Personal Communicator von Sony (COM-2) ist Skype bereits vorinstalliert. (Kl) ET 12 Voice-Recording

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Kommunikation

Bild 1 3 Skypephone ist in der Schweiz momentan noch nicht verfügbar.

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Neue Technologie erleichtert das Tagesgeschäft

Mit Voice over IP (VoIP) zu neuen Ufern Mit VoIP werden Anwendungen möglich, die weit über das gewöhnliche Telefonieren hinausgehen. Ist die Installation erst einmal bewerkstelligt, freuen sich die Betreiber einer IP-Teilnehmervermittlungsanlage über tiefe Pauschalpreise sowie über Komfortfeatures, die das tägliche Leben erleichtern. Voraussetzung sind eine gute Planung und eine volle Integration in die firmeneigene IT-Infrastruktur.

In der Vergangenheit wurde die Sprachtelefonie über das Internetprotokoll – in Englisch kurz VoIP (Voice over Internet Protocol) genannt – häufig als Bedrohung für das angestammte Geschäft mit der Sprachvermittlung angesehen. Dies war beim Wechsel von der analogen zur digitalen Vermittlungstechnik in den Achtzigerjahren ganz ähnlich. Damals wurden beispielsweise lokale Unterhaltarbeiten praktisch überflüssig und das Zeitalter des zentralisierten Netzmanagements wurde als Folge davon Anfang der Neunzigerjahre eingeläutet. Neue Technologien lösen also oft negative und positive Folgen aus. Neben dem

gigantischen Zerfall der Telefongebühren gingen die Vorbehalte bei VoIP vor allem in Richtung mangelnde Sprachqualität und Abhörsicherheit. Zudem wurden und werden verschiedene Spielarten von VoIP in den gleichen Topf geworfen. Zehn Jahre nach den ersten kommerziellen Gehversuchen sind die damaligen Probleme bewältigt und die Diskussionen über VoIP verlaufen überwiegend sachlich. Heute stellt sich für Unternehmen eher die «Vier mal W»-Frage: Was ist VoIP, Wer braucht es eigentlich, Wie wird es optimal eingesetzt und Wo lohnt es sich, über dessen Einführung nachzudenken?

Definition und Hintergrund

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Bild 1 Internet-Telefon Philips VOIP841. (Quelle: www.philips.ch)

Zunächst sollte man zur Vermeidung von Missverständnissen VoIP differenziert betrachten. Darunter versteht man zum einen die Abwicklung von Telefongesprächen über öffentliche IPNetze. In diesen Fernverkehrsnetzen (Wide Area Networks, kurz WANs) wird das IP-Protokoll zum Telefonieren «missbraucht». Ursprünglich wurde IP für eine eher robuste Art der Datenübertragung ohne jegliche Qualitätsfeatures optimiert. Diese VoIP-Art über öffentliche IP-Netze wird mit Internet-Telefonie bezeichnet. International bekanntester Anbieter ist sicherlich Skype. In der Schweiz existieren über 20 öffentliche VoIP-Anbieter, unter anderem das Bluewin Phone von Swisscom oder Talk&More von Sunrise (aktuelle Vergleichstabelle herunterladen via http://www.comparis.ch/ telecom/info/glossar.aspx?id=TC_PG _tarifmediacall_RemarkVoipAnbieter). Auf der anderen Seite ist IP ein gängi-

ges LAN-Protokoll (Local Area Network) und wird auch dort in stark zunehmendem Masse zum Telefonieren gebraucht. Da es sich bei LANs fast ausschliesslich um private Unternehmensnetze handelt, spricht man hier von LAN-Telefonie. Hier ist das Angebot breit und fast schon unübersichtlich. Zudem gibt es Mischformen zwischen konventioneller PBX-Technologie (Private Branch Exchange, englisch für private Teilnehmervermittlungsanlage, kurz TVA) und der LAN-Telefonie, sogenannte Hybridlösungen. Schliesslich sollten auch IPCentrex-Lösungen erwähnt werden, bei denen Telefondienste – funktionell ähnlich einer privaten TVA – auf einem IP-Netz angeboten werden. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte gehostete Telefonanlage, die als reine Software komplett in das IPNetz des Anbieters integriert ist. Eine solche gehostete VoIP-Lösung wird meist als Managed Service verkauft, bei welcher der Anbieter gegen eine monatliche Gebühr für den Betrieb und die Störungsbehebung allein verantwortlich ist. Beim Kunden steht hier keine Teilnehmervermittlungsanlage mehr, sondern lediglich (mindestens) ein Router und IP-Telefone. Auf diese Art von VoIP wird später nur kurz eingegangen, weil die Systemeigenschaften und die möglichen Dienste stark vom jeweiligen Anbieter abhängen. Die Anfänge der Internet-Telefonie gehen in die 80er-Jahre zurück, wo die Verlagerung der traditionellen Festnetz-Telefonie auf das Internet langsam begann. Das Grundprinzip ist hier denkbar einfach: Während der leitungsgebundene Telefonverkehr einer individuell aufgebauten und während des Gesprächs fest zugewiesenen Verbindung bedarf, erfolgt die Sprachübermittlung bei der Internetbasierten Telefonie in digital codierten Paketen. Wie in paketvermittelten Datennetzen üblich, suchen sich diese Pakete ihren Weg auf dem Internet autonom aufgrund der Adressinfor-


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Bild 2 1) Einbindung bestehender TVAs am Beispiel Nortel Meridian via Media Gateway (rechts unten) 2) IP-Centrex als TVA-Alternative: entweder mit IP-Phone direkt am Netz (unten) oder via IP-PBX angeschlossen (rechts oben).

Bild 3 Ericsson-Endgerät für die Mobile Extension. (Quelle: Ericsson)

mation im Adresskopf (IP Header). Beim Anwender werden lediglich ein Breitbandanschluss (z. B. ADSL oder Kabelmodem) sowie ein Personalcomputer (PC) mit einer einfachen Sprech-/Höreinheit und spezieller Software vom jeweiligen VoIP-Anbieter benötigt. Dank der modernen Zugangstechnologie via Breitbandkabel soll auch das Qualitätsproblem gelöst sein. Gleichwohl führen Kritiker dieser vergleichsweise einfachen Technologie als deren Schwachpunkt stets die schlechte Sprachqualität ins Feld. Natürlich spielt bei deren Beurteilung auch das gewohnt hohe Niveau von leitungsvermittelten Sprachnetzen eine grosse Rolle. Hier steht die physische Telefonleitung – ähnlich wie auch bei DSL-Techniken – dem Nutzer während der gesamten Verbindungsdauer exklusiv zur Verfügung. Aber auch Skype hat grosse Fortschritte gemacht, und sogar dessen Nutzung ist nicht mehr zwangsläufig an einen PC gebunden. So bietet z. B. Philips das Internet-Telefon VOIP841 an (Bild 1), das durch eine einfache Installation und eine hervorragende Sprachqualität bestechen soll. Auch damit kann man ohne PC «skypen».

sionelle Planung und technische Massnahmen gezielt verbessern. Auf Ebene Ethernet ist das Vorhandensein eines geswitchten LAN bis zum Ethernet-Port des IP-Telefons eine wichtige Voraussetzung für VoIP. Auf diese Weise verfügt jedes IP-Telefon über einen autonomen Zugriff aufs LAN, was bei neueren Ethernet-LANs meist Standard ist. Viele IP-Telefone haben den Ethernet-Switch sogar ins Gehäuse integriert. Der PC wird dann ans Telefon angeschlossen statt die umgekehrte, weniger empfehlenswerte Variante1.

VoIP für die Unternehmenskommunikation Die zweifelsohne grössten Qualitätsfortschritte konnten in der LAN-Telefonie erzielt werden, und in kaum einem Bereich der Unternehmenskommunikation hat sich seit Beginn des neuen Jahrtausends mehr bewegt. Die fortschreitende Technologiekonvergenz und Qualitätsfortschritte

beim Einsatz von IP haben bewirkt, dass die IT- und die Telekom-Welt zusammengerückt sind. Ein entsprechendes Design des lokalen Local Area Network (LAN) vorausgesetzt, lassen sich Daten und Sprache problemlos über eine einzige Infrastruktur transportieren. Früher waren dazu zwei Netze erforderlich, verbunden mit dem entsprechenden Verdrahtungsaufwand: ein sternförmiges Zweidraht-Telefonnetz sowie ein Ethernet für die Datenkommunikation. Letzteres wurde in den letzten 30 Jahren stetig weiterentwickelt, insbesondere während der letzten zehn Jahre. Neben den bekannten Wireless LANs (WLANs) sind im Zusammenhang der LAN-Telefonie besonders die Steigerung der Datenraten von zunächst 10 auf 100 MBit/s und weiter auf 1 GBit/s bis 10 GBit/s hervorzuheben. Während letztere Variante ursprünglich nur für Glasfasernetze angedacht war, die allerdings als hausinterne Verdrahtung eher selten anzutreffen ist, wurde nun auch für 10-GB-Ethernet eine kupferbasierte Variante in der Standardisierung durchgesetzt. Diese hat allerdings so lächerlich kurze Reichweiten (einige Dutzend Meter), dass sie kaum über Laborverkabelungen in Rechenzentren hinaus kommen dürfte. Da heute in den meisten Firmen mindestens 100-MB-Ethernet verlegt ist, kommt es selten zu Geschwindigkeits- oder Sprachqualitätseinbussen. In IP-basierten und von aussen geschlossenen Unternehmensnetzen lässt sich die Sprachqualität durch profes-

VoIP ja – aber für wen? Die Frage ist, in welchen Kunden- und Käuferkreisen das Potenzial für VoIP am grössten ist. Als erste Hauptgruppe präsentieren sich die sogenannten «Green Field Applications» – Neuinstallationen also, welche auf keine bestehenden Installationen Rücksicht nehmen müssen und als hausinterne Kommunikationsverdrahtung von Anfang an ein schnelles Ethernet-LAN installieren. Die zweite Hauptgruppe stellen die «Telecom-Freaks» dar, welche neue Technologien unter Inkaufnahme eines gewissen Risikos gerne ausprobieren und dafür auch einen höheren Anfangspreis zu zahlen bereit sind als spätere Anwender. Diese Experimentierer sind in KMU-Kreisen häufig anzutreffen. Daneben existieren noch weitere Gruppen wie die «Kostenkiller» in Grossunternehmen, welche sich nicht länger zwei interne Mannschaften für Voice und Data leisten wollen und es daher meist den IT-Leuten überlassen, Voice als weitere IP-Anwendung zu installieren. Die Praxis zeigt jedoch, dass es oft doch nicht ganz so einfach ist, einen qualitativ hochstehenden Sprachdienst anzubieten. Die Benutzer sind heute relativ verwöhnt, was die Qualität und den Umfang der Leistungsmerkmale einer klassischen TVA betrifft. Qualität bedeutet hier Verständigungsqualität und Ausfallsicherheit – und das bei überschaubaren Kosten. Hohe Anforderungen also an VoIP, das jedoch zunehmend gerade in diesen Kriterien brilliert.

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terer Sicherheitsgewinn ermöglicht das sogenannte IP-Tunneling, bei dem eine von aussen unsichtbare Verbindung zwischen Sender und Empfänger errichtet wird, die praktisch abhörsicher ist. Alle erwähnten Massnahmen sollten schliesslich durch eine gründliche Netzplanung abgefedert werden, so z.B. durch Limitierung der Anzahl von IP-Telefonen pro Netzsegment.

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Kosten sparen, Geschäftsprozess optimieren

Bild 4 Nokia-Telefone der E-Serie. (Quelle: www.nokia.com)

Die vielfach in Besprechungszimmern anzutreffende Hubs – eigentlich Vielfachsteckdosen für das Ethernet – taugen für qualitativ hochstehendes VoIP ebenfalls nicht, weil sich alle am Hub angeschlossenen Geräte die Bandbreite im LAN teilen und der Sprachverkehr nicht bevorzugt behandelt werden kann. Darüber hinaus sollten verschiedene Netzteile im Unternehmens-LAN durch Router statt Bridges verbunden werden, was ein bevorzugtes Routing für bestimmte, an IP-Telefonanlagen vergebene IP-Adressen erlaubt. Während Bridges (zu Deutsch:

Brücken) lediglich eine elektrische Verlängerung des LAN herstellen, können die Router den Sprachverkehr dediziert weiterleiten und eine hohe Qualität sicherstellen. Router erlauben zudem die Errichtung und Nutzung von Virtual Private Networks (VPNs), bei denen ein virtuelles LAN in einem bestehenden lokalen Netz errichtet werden kann. Gewöhnliche PCs lassen sich damit einer anderen Netzgruppe zuordnen als IP-Telefone, was einerseits gut für die Abhörsicherheit und anderseits positiv für die Sprachqualität und Netzperformance ist. Ein wei-

Nach der Einführung von VoIP im Unternehmens-LAN entfällt der Bedarf für das kostenträchtige lokale Sternnetz zur Sprachübertragung. Installation, Betrieb und Unterhalt vereinfachen sich, und auch Verlegungen von Unternehmensteilen in andere Gebäude bereiten dank der grösseren Flexibilität einer modernen LANInfrastruktur kein Kopfzerbrechen mehr. Neben Kosteneinsparungen hat das Thema VoIP noch einen anderen Aspekt. Es hat sich nämlich gezeigt, dass VoIP-Lösungen besonders dann erfolgreich sind, wenn sie eng mit den Unternehmensprozessen verzahnt sind. Dazu ist etwa die Integration von Call- und Contact-Center-Funktionen in ein umfassendes Customer Relationship Management (CRM) zu zählen. Kundenanfragen lassen sich zum Beispiel flüssiger bearbeiten, wenn der Kunde schneller an den richtigen Sachbearbeiter verbunden wird und relevante Kundendaten bereits während des Anrufs auf dessen Bildschirm erscheinen. Der Sachbearbeiter kann sich daher ganz der Kundenbetreuung und der Behandlung seines Anliegens widmen und muss nicht erst lange nach dem Kundendossier suchen. Auf diese Art und Weise wird

Glasklare Sache!


Mobile Erweiterung als DECT-Alternative Allen Diskussionen um die Strahlenbelastung zum Trotz telefonieren die meisten Menschen gerne mobil, und das auch auf dem Firmengelände. Mit DECT-Geräten (Digital European Cordless Telephony) funktioniert das ganz gut, aber nicht ausserhalb der Firma. Hier bieten einige TVA-Hersteller eine alternative Möglichkeit mit der Nutzung eines privaten GSM- oder WLANNetzes für die interne Sprachkommunikation. Für die erste Variante baut dazu ein GSM-Anbieter (z. B. Orange oder Swisscom) auf dem Firmengelände eine GSM-Basisstation auf, welche eine GSM-Zelle funktechnisch versorgt. Verlassen die Mitarbeiter das Firmengelände, schaltet das Handy wie gewohnt auf das öffentliche GSM-Netz um. Vorteile: Die Mitarbeiter telefonieren auf dem Firmengelände gratis, aus-

serhalb zu einem Vorzugstarif und dazu immer mit dem gleichen Endgerät. Dabei profitieren die mobilen Mitarbeitenden von sämtlichen TVA-Funktionalitäten und benutzen ihr Handy wie eine direkte Nebenstelle. Bei dem schwedischen Ausrüster Ericsson wird diese spezielle Art der GSM-Nutzung mit Mobile Extension bezeichnet (Bild 3). Die Aussendienstler sind dabei über eine einzige (Festnetz-)Telefonnummer erreichbar und können ortsunabhängig auf Telefon- und Verzeichnisdienste zugreifen. Arbeiten sie in ihrem Homeoffice, nutzen sie ihr Notebook mit einem Headset dank der einer Softphone-Anwendung ebenfalls so, als wäre es ein voll funktionsfähiges Nebenstellengerät. Die Kundenberater telefonieren über das firmeneigene Netz, tätigen Anrufe über die internen Kurzwahlnum-

mern, rufen ihre Voicemail ab und leiten Anrufe um. Dank der Funktion «Status-Übersicht» sind sie auf Knopfdruck über den An-/Abwesenheitsstatus des Innendienstes informiert und umgekehrt weiss der Innendienst stets, wo sich der Kundenberater befindet und ob er besetzt oder erreichbar ist. Bei Alcatel-Lucent wird dazu Nokia Intellisync Call Connect Client auf einem Endgerät der Nokia-E-Serie geladen (Bild 4). Hier wird für die interne Sprachkommunikation ein gewöhnliches WLAN genutzt und eine Reihe interessanter Dienste geboten wie 2. Anruf (Rückfrage) mit Umschalten, Anrufweiterleitung, Vermittlungsanruf, Rückruf, Anrufaufzeichnung, Hinterlassen von Sprachnachrichten, 3er-Konferenz, Direktweiterleitung zur Voice-Mail etc.

der Kundenservice spürbar verbessert und Wartezeiten werden minimiert. Diese VoIP-Variante kommt vor allem in mittelständischen oder in Grossunternehmen zur Anwendung, bei denen häufig Unternehmensteile über das ganze Land (oder sogar über den ganzen Globus) verteilt sind. Der anrufende Kunde sollte im Idealfall davon nichts bemerken, denn er wird stets vom Sachbearbeiter in seiner Sprache und mit den für die Anfrage passenden Sachkenntnissen bedient. Aber auch kleinere Firmen profitieren von VoIP, weil in der Regel mittlere ITKenntnisse für die Installation einer solchen Telefonanlage ausreichen, immer eine seriöse Planung vorausgesetzt. Übrigens kommt die LAN-Telefonie häufig dann zur Anwendung, wenn eine Firma in ein neues Gebäude umzieht oder in einem bestehenden Gebäude ein neues Ethernet-LAN

installiert wird. Dieses lässt sich in einem Zug gleich für VoIP vorbereiten, was dessen Einführung erleichtert. In jedem Fall sollten pro Mitarbeiter mindestens zwei Ethernet-Anschlüsse vorgesehen werden. Eventuell reichen auch drei Anschlüsse für zwei Mitarbeiter aus (je einer für VoIP und ein gemeinsamer für den PC, der mit einem Hub vervielfacht wird). Allerdings dürfen dann nicht noch weitere Mitarbeiter im Raum arbeiten wollen, weil das LAN dann kaum mehr für VoIP geeignet wäre. Dies ist in modernen projektorientierten Arbeitsumgebungen aber häufig der Fall, etwa bei zusätzlichen Temporärangestellten.

Beispiel bei der stufenweisen Einführung von VoIP. Dabei handelt es sich vorwiegend um Hybridlösungen. Die bisherigen, meist recht teuren Systemapparate können damit weiterverwendet werden. Trotzdem können die ersten Vorteile von VoIP im Betrieb bereits genutzt und Erfahrungen gesammelt werden. Im Kern handelt es um gewöhnliche TVAs, die über einen Software-Upgrade und Hardware-Erweiterungen (Gateways) VoIP-fähig gemacht werden. Diese Art des VoIP-Einstiegs bietet sich etwa bei noch nicht abgeschriebenen TVAs oder bei grosser VoIP-Skepsis im Betrieb an. Wenn die internen Benutzer der IP-Telefonanlage bemerken, dass diese sich funktional kaum von der alten TVA unterscheidet, steigt die Akzeptanz von VoIP schnell an. Problematisch bei den Hybriden ist die Kostenseite, weil nach wie vor zwei

Hybrid-Lösungen und IP-Centrex als Alternativen Sofern bestehende TVAs dafür vorbereitet sind, können diese in eine VoIPLösung eingebunden werden, zum

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Welten (alte und neue Telefonwelt mit zwei Netzen, Sternnetz für Sprache und LAN für Daten) betrieben und unterhalten werden müssen. Auch darf nicht erwartet werden, dass beide Welten über den identischen Funktionsumfang verfügen. In VoIP-Anlagen sind z. B. Linienwähler nicht anzutreffen, und von ihnen verabschiedet sich so mancher Benutzer nur ungern. Hingegen taugen ältere TVAs kaum zur Einführung von CITLösungen wie oben beschrieben. Übrigens sind gelegentlich auch reine IPTVAs mit einem Gateway zur konventionellen, alten Welt der Telefonie anzutreffen. Bild 2 zeigt am Beispiel von Nortel, wie sich bestehende konventionelle TVAs in einem öffentlichen IP-Netz betreiben lassen. Der EnterpriseSwitch CS1000 lässt sich über einen im Netz vorhandenen Carrier-Switch CS2000 am IP-Netz betreiben. Eine bestehende TVA vom Typ Meridian kann via Media Gateway am IP-Netz angeschlossen werden. Der CS2000 sorgt

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für die Bereitstellung von IP-CentrexDiensten, bei denen der Kunde zwar beschränkte, TVA-ähnliche Komfortmerkmale nutzt, aber wie oben erwähnt über keine eigene TVA verfügt. Daneben lassen sich IP-Telefone auch direkt am IP-Netz anschliessen. Die Swisscom nennt diesen Service schlicht und einfach VoIP-Phone, der sich u. a. für abgesetzte Geschäftstellen oder die Home Offices von Firmenmitarbeitern eignet. IP-CentrexDienste werden den Kunden als VoIPGate angeboten.

mann zuziehen, bevor ein VoIP-Projekt eskaliert. Eine seriöse Planung und Umsetzung vorausgesetzt, spricht eigentlich nur wenig gegen VoIP. Um die oft gepriesene Kostenersparnis zu erfahren, braucht es allerdings manchmal etwas Zeit. Den schnellen Franken verdienen sich dabei höchstens die Lieferanten von Grossanlagen, und selbst die klagen über sinkende Margen und benötigen einen ET 12 langen Atem.

Fazit

Rüdiger Sellin, Dipl. Ing., freier Journalist und Berater, Utzenstorf/Bern (Schweiz)

Das Thema VoIP hat heute fast den Status der Normalität erlangt und ist keineswegs mehr so exotisch wie noch vor zehn Jahren. Mittlerweile bieten VoIP-Telefonanlagen weit mehr als konventionelle TVAs. Allerdings ist VoIP unübersichtlich geworden, und wer über die Einführung von VoIP nachdenkt und nicht über die nötige Fachkompetenz verfügt, der sollte beizeiten einen entsprechenden Fach-

1 Eine Ausnahme bildet hier die sogenannte Computer Integrated Telephony, kurz CIT, bei der die VoIP-Software vollständig auf dem PC läuft und das Headset mit Hör/Sprecheinheit an den PC angeschlossen wird. Diese Variante ist besonders in Call Centern anzutreffen, bei der die Sprachkommunikation vollständig in die Unternehmens- und Kundenbetreuungsprozesse integriert ist.


Telecommunication News Nextreme revolutioniert Kühlung von Microchips Das Startup-Unternehmen Nextreme Thermal Solution hat mit «OptoCooler» eine Kühlkomponente entwickelt, die so klein ist, dass sie in die Gehäuse von Mikrochips verbaut werden kann. Die Winzlinge sind dafür vorge-

sehen, Prozessoren und andere elektronische Bauteile gezielt an jenen Stellen zu kühlen, wo sie leicht überhitzen. OptoCooler arbeitet nach dem Prinzip der thermoelektrischen Kühlung. Die genaue Funktionsweise hat das Unternehmen bislang noch nicht erläutert. Die Module bestehen aus Dünnfilmmaterialien. Bei angelegtem Strom verändert sich die Temperatur des Bauteils im Vergleich zur Umgebung innerhalb kürzester Zeit drastisch. Das Modul hat die Grösse von lediglich 0,55 mm2. Die Geschwindigkeit des Hitzetransports ist zehnmal höher als die von bisher verfügbaren Lösungen. Es sollen bis zu 110 Watt/cm2 möglich sein. www.nextreme.com

Webzugang immer und überall

Steuerung des elektronischen Wohnzimmers Elektronikhersteller Logitech hat auf der Consumer Electronics Show (CES) mit «Harmony One Advanced Universal Remote» das neueste Produkt aus der Reihe seiner Universalfernbedienungen vorgestellt. Die Fernbedienung verfügt sowohl über einen Touchscreen als auch über programmierbare Tasten, mit deren Hilfe bis zu 15 Geräte im hei-

mischen Entertainment-Center gesteuert werden können. Der Anspruch der Entwickler war vor allem die Vereinfachung der Steuerung von Elektronikgeräten. Mithilfe der Fernbedienung kann der User seine Geräte gruppieren und mit einem einzigen Knopfdruck einschalten. Will sich der Besitzer beispielsweise eine DVD ansehen, muss er lediglich den Knopf «DVD abspielen» drücken. Die Fernbedienung aktiviert sodann sowohl DVD-Player, Fernseher als auch ein eventuell vorhandenes Soundsystem. Je nach Bedarf kann der User somit zwischen Film- und Musikwiedergabe umschalten, die Fernbedienung steuert jeweils die benötigten Geräte an und aktiviert die entsprechenden Eingänge.

Mini-Beamer für Handys Das US-Technologieunternehmen 3M hat auf der CES einen Mini-Projektor für Mobiltelefone vorgestellt. 3M positioniert sich damit als Vorreiter bei der Tech-

Googles Text-Anzeigen von Trojaner gekapert Einen Trojaner, der die Text-Anzeigen von Googles Adsense durch solche eines anderen Providers ersetzt, haben die Sicherheitsexperten von BitDefender entdeckt. Die Anzeigen oder darin verlinkte Sites könnten Schadcode enthalten. Der Trojaner ist die konkreteste einer Reihe von Bedrohungen, die aktuell zu Google-Produkten gemeldet werden. Ebenfalls von aktuellen Sicherheitslücken betroffen sind die Google Toolbar und Gmail.

Wie andere Big Player des Internets – etwa Microsoft und eBay – ist Google zu einer wichtigen Zielscheibe von Cyberkriminellen geworden. Der in Zusammenhang mit Adsense entdeckte Trojaner manipuliert die Host-Datei im Betriebssystem des Computers, um so Anzeigen statt vom Google-Service von einem anderen Provider anzuzeigen. Wenn ein Trojaner Systemdateien wie Hosts überschreiben kann, dann ist das Umrouten von Google Werbung nur noch ein sekundäres Problem. www.bitdefender.de

Fingernagelgross: Mini-Flash-Festplatte Intel hat eine extrem miniaturisierte Version einer Solid State Disk vorgestellt. Das Produkt hat die Grösse eines Fingernagels, ein Gewicht von 0,6 Gramm und fasst derzeit bis zu vier Gigabyte an Daten. Damit zimmert sich Intel Stück für Stück seine eigene Plattform für mobile Endgeräte zusammen. Die nun vorgestellte Speicherkomponente ist Teil der Menlow-Plattform, die 2008 in Serienproduktion gehen soll. Die Speicherchips mit dem Namen Z-P140 kommen sowohl als Zwei- als auch als VierGigabyte-Version in den Handel.

Gegenüber aktuell in mobilen Endgeräten verwendeten 1,8Zoll-Festplatten haben diese Bauteile einen Grössenvorteil des Faktors 400. Verbunden werden die Flash-Speicher mittels einer parallelen ATA-Schnittstelle (PATA). Die Datenrate wird im Lesemodus mit 40 Megabyte pro Sekunde und im Schreibmodus mit 30 Megabyte pro Sekunde angegeben. Der Energieverbrauch liegt dabei bei 300 mW, im Standby-Modus reichen 1,1 mW für den Betrieb.

Konvergenz am Handgelenk An James Bond oder Michael Knight fühlt sich erinnert, wer die Handyuhr M700 von icool auf seinem Handgelenk trägt. Die Armbanduhr mit einem Gewicht von lediglich 56 Gramm hat ein vollwertiges GSM-Mobiltelefon integriert und funkt auf den Frequenzen 900 und 1800 Megahertz. Verbaut ist ein 1,3 Zoll grosser Farb-Touchscreen. Neben MP3s können auch Videos wiedergegeben werden. Telefoniert wird entweder mithilfe des eingebauten Lautsprechers oder über ein Bluetooth-Headset. Des weiteren wartet das Produkt mit so gut wie allen Features auf, die man auch von einem herkömmlichen Handy erwarten würde wie Vibrationsalarm, Sprachwahl, Kalender oder eine Stoppuhr. Der Kartenslot für Micro SD ermöglicht eine Erweiterung des internen Speichers auf bis zu Elektrotechnik 2/08 | 73

Telecommunication News

Mit der Präsentation der ersten Mobile Internet Devices (MID) steht ein Gerät zur Verfügung, das man jederzeit in der Tasche mit sich tragen kann und vollen Internetzugang ohne Kompromisse liefert. Die Industrie erhebt damit das Internet auf einen neuen Stand der Leistungsfähigkeit und Nützlichkeit. Einige Hersteller konnten erste Prototypen vorstellen. Die Menlow-Plattform wurde von Intel entwickelt, um speziell die Anforderungen an mobile InternetGeräte besser zu erfüllen. Als Herzstück dieser Plattform kommt der Silverthorne-Prozes-

sor zusammen mit dem Chipsatz Poulsbo zum Einsatz. Die CPU ist ein System-on-a-Chip (SoC), das wenig Energie verbraucht, aber dennoch hohe Leistung liefert. Die ersten Prototypen stammen beispielsweise vom chinesischen Elektronikhersteller Lenovo oder vom taiwanesischen Anbieter Benq. Das Benq-Gerät bietet einen 4,8 Zoll grossen Touchscreen und unterstützt sowohl WLAN als auch UMTS. Die Menlow-Plattform soll laut Intel in der ersten Jahreshälfte 2008 auf den Markt kommen.

nologie von Mikroprojektoren. Zwar arbeiten einige Unternehmen an entsprechenden Lösungen und konnten bereits Prototypen präsentieren, das nun vorgestellte Produkt ist jedoch marktreif und kann ab sofort in Handys sowie in weitere mobile Endgeräte verbaut werden. Der kompakte MiniBeamer projiziert Bilder mit VGA-Auflösung (640-mal 480 Bildpunkten). Die maximal mögliche Bilddiagonale wird von den Entwicklern mit bis zu 40 Zoll angegeben. Als Lichtquelle werden LEDs eingesetzt. 3M setzt auf LCOS-Technik (Liquid Crystal on Silicon), die mit einer hauseigenen Technologie kombiniert wurde. Niedriger Energieverbrauch, geringe Grösse, hohe Bildqualität und Finanzierbarkeit sind die herausragenden Eigenschaften dieses Mini-Beamers. www.cesweb.org


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zwei Gigabyte und die verbaute Kamera nimmt Bilder mit einer Auflösung von 640-mal 480 Bildpunkten auf. Die Batterielaufzeit wird mit bis zu 180 Stunden in Standby- und 160 Minuten im Gesprächsmodus angegeben. Die Handyuhr kostet etwa 230 Euro.

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Supercomputer im Chipformat Was sich so exotisch anhört, hat einen realen Hintergrund, an dem IBM-Forscher um Dr. William M. Green in Yorktown Heights arbeiten: Ein Chip, der für die Übertragung grosser Datenmengen zwischen hunderten oder eines Tages sogar tausenden von Prozessorkernen keine Elektronen benötigt, weil er mit Photonen arbeitet – und die erzeugen keine Wärme. Das Neue daran aber ist, dass man dafür weder Glasfasern auf dem Chip braucht noch drahtlose Funkbaken, sondern nur das Silizium selbst. Statt Megawatt für die Energieversorgung und Kühlung von Supercomputern

würde man dann gerade noch die Energiemenge einer Glühbirne benötigen, um ihn zu betreiben. Technisch machbar wird das durch einen MachZehnder-Modulator, der elektrooptisch arbeitet. Dieser von den IBM-Forschern entwickelte Mikro-Modulator ist fast 1000-mal kleiner als bisher demonstrierte Mach-Zehnder-Modulatoren. Bis zu 10 Gbit/s Übertragungsrate wurden bereits in Yorktown Heights erzielt. So liesse sich wohl das gesamte RoutingNetzwerk eines Supercomputers auf einem einzigen grösseren Chip abbilden. Das führt nicht nur zu enormer Kostenund Energieeinsparung, sondern auch zu Bandbreiten, die bis zum 100fachen über der von konventionell verdrahteten Chips liegt. Für die künftige Nanophotonik ist das ein Durchbruch.

Der Computerhersteller Dell hat mit dem Latitude XT seinen ersten Tablet PC vorgestellt. Der Bildschirm des Systems hat die Grösse von 12,1 Zoll und verfügt über die so genannte MultiTouch-Technologie. Diese Technik ermöglicht es, dass das kapazitive Display mehrere Berührungspunkte gleichzeitig

verarbeiten und auswerten kann. So werden beispielsweise Zoomfunktionen ermöglicht, wie sie bereits von Apples iPhone oder iPod touch bekannt sind. Zur Steuerung kann der Nutzer dabei wahlweise seine Finger oder den mitgelieferten Stift benutzen. Tablet PCs fristen derzeit noch eher ein Nischendasein. Dell versucht nun, die bislang gegen diese Geräteklasse vorgebrachten Vorbehalte von vorne herein zu zerstreuen. Der Latitude XT kommt in zwei Varianten auf den Markt, wobei sich eine davon mit einem besonders hell LED-beleuchteten Bildschirm für den Ausseneinsatz eignet. Mit rund 1,8 Kilogramm liegt damit ein leichtes System vor, das mit einem Akku mindestens fünf Stunden, mit einem Spezialakku bis zu 9,5 Stunden arbeitet.

Notebook-Winzling für mobile Nutzer Mit dem EeePC bringt der Elektronikhersteller Asus ein MiniNotebook auf den Markt, das weniger als 500 Franken kostet. Mit den Abmessungen von 23-mal 16,5-mal 3,5 Zentimetern und einem Gewicht von unter einem Kilogramm passt das Notebook problemlos in jede Tasche oder jeden Rucksack. Beim längeren Arbeiten erweist sich die geringe Grösse der Tastatur jedoch als Handicap. Das Gerät eignet sich für den schnellen Zugang zu Internet- und Officeanwendungen.


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Vorschau auf die Märzausgabe, 25. März 2008 Highlights Die Weltsprache BACnet BACnet – Building Automation and Control Network – ist seit 2003 als Weltsprache der Gebäudeautomation normiert. Auch in der Schweiz nimmt die Bedeutung von BACnet zu. Ein mehrteilige Serie erläutert Ziel, Grundlagen, Hinweis zur Planung sowie das momentane Produktangebot als Einstieg in die umfangreiche Materie. My Home von Legrand My Home ist ein Bussystem, bei dem auch formschöne Videotürsprechstellen, eine Sound- und Einbruchalarmanlage ins System einbezogen sind. Für einfachere Anwendungen ist keine PC-Konfiguration nötig. Adressen, die Art eines Befehls, Gruppen- und Zentralbefehle werden durch Konfigurationsstecker definiert. 1 Auf ökologischen Wegen zum Warmwasser Steigender Energieverbrauch, hohe Brennstoffkosten, spürbare Auswirkungen der Umweltbelastungen – alles Faktoren, die den Trend zur Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben. So auch bei der Warmwasserversorgung, wo gängige Boiler mit einer Kombination aus Sonnenenergie und Strom betrieben werden können. 2 1

Das verkabelte Multimedia-Heim Wer Neuanschaffungen plant (Audio, Video, PC) und/oder ein Haus (um-)baut, sollte zentrale Mediensysteme mitberücksichtigen. Dies gilt speziell, wenn nicht nur eine 0815-Elektroinstallation, sondern ein Hausautomationssystem zum Einsatz kommt. Der Markt bietet Geräte, die auch Ton und Bild in der modernen Elektroinstallation berücksichtigen. 3 ET Licht Der Märzausgabe der Elektrotechnik liegt die Sonderausgabe ET Licht bei, welche unter Fachleuten als das etablierte Standardwerk in der Schweiz für die Beleuchtungstechnik gilt. Auch für diese Ausgabe zeichnet Hans R. Ris verantwortlich, und er garantiert für einen kompetenten Fachteil mit vielen spannenden Innovationen.

... und viele weitere, aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automationen und Telematik. 3

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April- und Maiausgaben Anzeigenschluss

Redaktionsschluss

Messen/Ausstellungen

ET 4 23. April 2008

31. März 2008

17. März 2008

Orbit-iEX, Zürich

ET 5 21. Mai 2008

25. April 2008

16. April 2008

Powertage, Zürich

Vorschau/ Mediadaten

Erscheinungsdatum

80 | Elektrotechnik 2/08


Dipl. Techniker/in HF, Kommunikationstechnik Vorbereitung auf den Abschluss der Höheren Fachschule, das höchste Diplom im Nicht-Hochschulbereich. Ideale Weiterbildung für erfolgreiche Absolventen einer technischen Berufslehre in einem kursverwandten Umfeld (Informatiker, Telematiker, Automatiker, Elektromonteur usw.), welche eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einer Führungsposition oder als anerkannter Fachspezialist in Wirtschaft oder Verwaltung anstreben. berufsbegleitend: Montag und Donnerstag Abend oder Montag und Dienstag Vormittag Kursdaten

7. April 2008 bis April 2011

Telematik-Projektleiter Vorbereitung auf die Berufsprüfung für Elektromonteure, Elektrozeichner und Telematiker, welche ihre Kompetenz im gesamten Umfang der Telekommunikation und Netzwerktechnik erweitern wollen und eine höhere Position im Projektmanagement anstreben. berufsbegleitend: Freitag und Samstag Vormittag Kursdaten

4. April 2008 bis 16. Mai 2009

Telematik-Spezialist VSEI/STFW Der Kurs richtet sich an Fachleute, die in der Erstellung, Planung oder Beratung von Telematik-Anlagen tätig sind. Wer sich vertiefte Kenntnisse in der Telematik aneignen oder sein Wissen aktualisieren will, ist hier am richtigen Ort. Blockweise: 3 x 1 Woche, Montag bis Freitag Kursdaten

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25. August 2008 bis 29. August 2008 19. Januar 2009 bis 23. Januar 2009 20. April 2009 bis 24. April 2009

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VORSICHT HOCHLEISTUNG.

24.1.2008 16:28:03 Uhr


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