Heft 6 | Juni 2009 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH
Elektrotechnik 6/ 2009
ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK
13
Innerer Blitz- und Überspannungsschutz
43
RFID-Technologie optimiert Automatisierung
37
Breitband für alle - immer und überall?
65
NIN-Know-how, Leserfragen Teil 46
kaiserberg.com
SPS | iQ Plattform | MMI | Frequenzumrichter | Servo/Motion | Roboter
Volle Fahrt.
Containerschiffe, Verkehrsleitsysteme, Druckmaschinen oder Automobilproduktion: Die modulare SPS MELSEC System Q ist mit allen Wassern gewaschen. Das garantieren erstens ihre vielfältigen Ausbaumöglichkeiten und Kommunikationsschnittstellen. Zweitens die Fähigkeit, bis zu vier leistungsstarke CPU-Module unterschiedlichste Aufgaben synchron ausführen zu lassen. Und drittens eine Vielzahl von Baugruppen, die die MELSEC System Q noch intelligenter, sicherer und flexibler machen. So wächst diese SPS von der Stand-alone-Lösung bis zum vernetzten, redundanten Prozess-Leitsystem immer über sich hinaus – und sorgt in Ihrer Anlage für volle Fahrt voraus. Distributed by Detaillierte Infos: www.automation4you.ch | Tel. +41 44 838 48 11
Voraus.
Editorial
ET-Wettbewerb Juni 2009
Energieeffizienz Liebe Leserin, lieber Leser
Der weltweit steigende Energiebedarf, Klimawandel und der damit erforderliche Aufbau von erneuerbaren Energiequellen beschäftigen Regierungen, Stromproduzenten, Gerätehersteller, Dienstleister und Verbraucher. Weitgehend unbestritten ist die Erkenntnis, dass Energie effizienter und möglichst umweltschonend verbraucht wird. Wo, welche neuen Erzeugungskapazitäten aufgebaut und bei welchen Verursachern einschränkende Massnahmen verordnet werden sollen, wird jedoch unter den verschiedenen Interessenvertretern heftig debattiert. ET berichtet regelmässig über Veranstaltungen, Erkenntnisse und Lösungen im Zusammenhang mit Energieproduktion, Verteilung und Verbrauch. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 58 über die Jahrestagung energie-cluster.ch, wo Vertreter aus Politik und Wissenschaft sich mit neuen Möglichkeiten der Energieversorgung auseinandersetzten. Ein grosser Teil der Energie, nämlich rund 50 Prozent, wird in Gebäuden verbraucht. Der Beitrag auf Seite 27 beschreibt die wichtige Rolle der Gebäude automation im Zusammenhang mit Energieeinsparungen und CO2-Reduktionen. Investitionen in diesem Bereich werden nun auch durch Abgabegelder subventioniert. So hat das Schweizer Parlament entschieden, energietechnische Gebäudesanierungen und Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien jährlich mit bis zu 200 Millionen Franken zu unterstützen. Wie ältere Gebäude mit innovativer Technik saniert werden, zeigt der Beitrag auf Seite 30. Für den Betrieb der neuen batterielosen Funksensoren genügen geringste Energiemengen aus der Umebung, beispielsweise ein Fingerdruck, um haustechnische Steuerungen zu aktivieren. Das ET-Team wünscht Ihnen eine anregende Lektüre.
Hansjörg Wigger, Chefredaktor hansjoerg.wigger@elektrotechnik.ch
Was versteckt sich auf diesem Bild? • Breitband-Relais • Glasfasernetz • RFID-Tag Geben Sie Ihre Antwort auf der ET-Website www.elektrotechnik.ch ein und gewinnen Sie eines von drei Fachbüchern aus dem AT-Verlag. «Panoramafenster im Swimmingpool» war die richtige Antwort zur Wettbewerbsfrage in ET 5/09 (vergleiche Seite 43). Je einen Gutschein à 100 CHF für eine Bestellung bei Conrad Electronic haben gewonnen: Herr Jakob Henzi, 8808 Pfäffikon Herr Stefan Hubler, 3007 Bern Herr Andreas Rupper, 9545 Wängi
Elektrotechnik 6/09 | 1
Und mit welcher neusten Technik dürfen wir Sie überraschen? Unsere Produkte und Lösungen für den Maschinenbau der Zukunft umfassen ein äusserst breites Spektrum an energieeffizienter Spitzentechnologie in den Bereichen: Niederspannungsprodukte, Leitsysteme und SPS, Messgeräte und Sensoren, Frequenzumformer, Motoren, Servoregler und -motoren, Roboter, Instrumentierung, Spannungsregler, Synchronisiersysteme, komplexe Bearbeitungsteile und Werkzeuge. Und was dürfen wir für Sie entwickeln, herstellen, montieren, in Betrieb setzen und warten? www.abb.ch
ABB Schweiz AG Brown Boveri Strasse 6 CH-5400 Baden Tel. +41 58 585 00 00 www.abb.ch
1
Editorial
Energieeffizienz
Aktuell 4 6 6
Zukunftsweisende Gebäudeverkabelung Zum Titelbild: Neue Bewegungsmelder von Theben Produktanzeigen
Elektrotechnik und Automation Monatsthema 13 Innerer Blitz- und Überspannungsschutz 18 Erdung – was ist das überhaupt?
21 Kombinierte Blitzstromund Überspannungsableiter 22 Neue Perspektiven für den Elektroinstallateur 25 100 Jahre Schalter und Steckdosen von Feller 27 Energieeffizienz mit Gebäudeautomation 30 Batterielose Funktechnik EnOcean 33 Intelligente Lösung für Raumautomation 34 Intelligentes Wohnen am Blasenberg 36 Planung von LED-Beleuchtung
Telematik und Multimedia
37 Breitband für alle – immer und überall? 40 Videotürsprechstellen René Koch AG 41 Stressfreie Kabelführung 43 RFID-Technologie für Automatisierung 46 Steckverbinder für Glasfasernetze 48 Videotürsprechstellen Trigress Security AG
Wirtschaft und Verbände 49 Interview Schäfer Partner AG 54 Angebote präsentieren 56 Erfreuliches Wachstum im Elektrogewerbe 57 Darwin21 Projekt Team «Bodo» 58 Jahrestagung energie-cluster.ch 62 Wissensportal CRB Online
Aus- und Weiterbildung NIN-Know-how 46 Gebäude-Elektroengineering Vielfältige Elektroberufe Diplomklasse HLKSE09 der Hochschule Luzern 76 STFW – Bildungsinstitut 65 69 71 74
Service 77 78 79 80
Stellenanzeiger Berufsbildung Impressum Vorschau – Veranstaltungen
Wohnen mit moderner Automationstechnik: Erlebbar im Kompetenzzentrum Lenzburg KZL ( Beitrag Seite 51).
r nlose Kostengskurs Planujuli ’09 01. Die zukunftsorientierte Lösung für den Wohnungs- oder Hausbau. Komplette Bedienung von Licht, Storen, Heizung sowie von Multiroom-Audio-, Video- und TV Anlagen. Besuchen Sie unseren kostenlosen Planungskurs im «in-house.ch» dem Erlebnispark für intelligentes Wohnen.
Mobiles Touch-Panel mit Wand-Ladestation
AMX Distributor: Arocom AG, Telefon: +41 61 377 87 97 Weitere Infos unter: www.haussteuerung.ch
Video- und Voice-over-IP Gegensprechstation
Elektrotechnik 6/09 | 3
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Focus
Schnell, rationell und äusserst flexibel für den Kunden – Flachkabel von Woertz
Zukunftsweisende Gebäudeverkabelung Konventionelle Installationen kollidieren oft mit den vielfältigen Ansprüchen an moderne Gebäude: Bauherren fordern Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz, die Mieter flexible Nutzungsmöglichkeiten und die Installateure Systeme, die sich einfach montieren lassen. Während bei einer konventionellen Installation mühsam Kabel getrennt, abgemantelt und angeschlossen werden müssen, lässt sich auf dem Flachkabel an jeder beliebigen Stelle ein Anschluss realisieren. Der Anschluss der Dosen erfolgt fehlerfrei, ob sie nun festgeschraubt oder ganz einfach gesteckt werden. Weniger Kabelunterbrüche und Verkabelungen bedeuten weniger Fehlerquellen. Auch unerfahrene Mitarbeiter können Installationen somit in kürzester Zeit verpolungssicher durchführen. Steckdosenbatterien oder Lampenanschlüsse lassen sich in der Werkstatt vorkonfektionieren und vor Ort dann nur noch auf die Flachkabelstränge anschliessen.
Vorteile für Planer Wenn Anschlussstellen nicht im Voraus festgelegt werden können, eignen sich Flachkabelsysteme besonders. Der Installationsaufwand vermindert sich zudem markant, wenn in kleinen Abständen viele Anschlüsse gebraucht werden. Eine hochwertige Planung stellt die Weichen für künftige Nutzungen und kann flexibel auf kurzfristige Änderungen während des Ausbaus reagieren. Denn mit einer Flachkabelinstallation ist auch der Planer auf der sicheren Seite. Erweiterungen und Versetzungen der Anschlüsse sind auch während des Betriebs jederzeit problemlos möglich. Das Flachkabel wird dabei an keiner Stelle unterbrochen. Weniger Kontaktstellen und Kabel insgesamt be-
Flachkabel von Woertz: Anschluss an jeder Stelle zu jeder Zeit leicht gemacht.
deuten weniger potenzielle Risiken. Die Kabelmenge verringert sich, damit kann die Brandlast herabgesetzt werden. So bleibt dem Planer die Flexibilität und Handlungsfreiheit erhalten, um den verschiedenen Ansprüchen möglichst gerecht zu werden und auf Veränderungen einfach reagieren zu können. Bauherr spart Flexible Installationen lassen sich einfacher an die sich verändernden Bedürfnisse der Mieter anpassen, die beim Bau oft noch nicht vorhersehbar sind. Mit einem soliden Grundausbau mit Flachkabel sind die Installationen für künftige Mieter gewappnet. Kleinere Anpassungen verursachen weniger Aufwand, Lärm und Staub. Auch dort, wo häufig die Arbeitsplätze umgestellt werden, lassen sich Flachkabelinstallationen mit minimalem Aufwand anpassen. Durch die geringere Kabelmenge und kürzere Installationszeiten können die Installationskosten markant gesenkt werden. Investition in die Zukunft Der zentrale Vorteil eines Flachkabelsystems besteht darin, dass an jeder beliebigen Stelle und jederzeit Anschlüsse erstellt oder versetzt werden können – und dies ohne Kabelunterbrüche. Und dies bei wesentlich reduzierten Montagezeiten. Denn die Mieter eines Gebäudes – und damit deren Bedürfnisse – verändern sich im Laufe der GebäudeLebensdauer immer wieder. Moderne ■ Installationen sind dafür gerüstet.
Woertz AG 4132 Muttenz Tel. 061 466 33 33 www.woertz.ch info@woertz.ch
4 | Elektrotechnik 6/09
Roger Nufer, Portfoliomanager
«Auf den Wind kommt es an – und dass man im richtigen Moment die Chance packt.»
Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeitende angewiesen wie beispielsweise Roger Nufer. Als Portfoliomanager packt er Chancen zur richtigen Zeit – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei. Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen. BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68, info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/jobs Elektrotechnik 6/09 | 5
Produkteanzeigen
Zum Titelbild: Neue Bewegungsmelder von Theben
Theben ergänzt die Produktgruppe Theben-HTS-Präsenzmelder mit einem umfassenden Programm der Bewegungsmelder. Rund um die Uhr einsatzbereit für Komfort und Sicherheit sind die neuen Bewegungsmelder Sphinx und Luxa. Luxa heisst die Basic-Produktreihe mit 11 verschiedenen Produkten für alle Anwendungsbereiche. Der Bewegungsmelder Luxa 101 ist für Wandmontage im Aussenbe-
reich. Zusätzlich ausgerüstet mit einem integrierten Scheinwerfer heisst er Luxa 102. Bei der Serie Luxa 103 kann zwischen Deckenein- und -aufbau sowie dem Einbau in die 1erUP-Dose für Wandmontage gewählt werden. Die Luxa-Bewegungsmelder sind in Weiss oder Schwarz erhältlich. Sphinx heissen die Bewegungsmelder mit einem grösseren Erfassungsbereich bis zu 15 m Reichweite. Sphinx 104 sind die Geräte für die Deckenmontage (UP oder AP), mit Sphinx 105 werden die Bewegungsmelder für Wand- oder Deckenmontage im Aussenbereich bezeichnet. Die SphinxBewegungsmelder sind mit verschieden wählbaren Handsendern bedienbar. Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 27 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch
Neue LED-Maxi-Spots für 230 V/10 W
Die neuen starken 10-WLED-Maxi-Spots sind nun für GU10- und E27-Fassungen erhältlich. Neueste LED-Chips und Treibertechnik erlauben einen Lichtstrom von 450 Lumen. Damit überbieten sie locker Halogenlampen mit 35 W und Glühlampen mit 40 W. Die Maxi-Spots eignen sich für alle offenen Leuchten, die einen Luftaustausch mit der Umgebung ermöglichen. Der grosse Aluminium Kühlkörper gewährleistet tiefstmögliche LED-Chip-Temperaturen. Die
6 | Elektrotechnik 6/09
Lebensdauer beträgt dadurch 50 000 h. Durch die strenge Auswahl der LEDs garantiert ein konstantes Warmweiss von 3200 – 3500 K. Die Maxi-Spots sind mit den Abstrahlwinkeln 43°, 60 °, 80 ° und 120 ° erhältlich. Die Variante mit 120 °Abstrahlwinkel bietet einen besonders fein auslaufender Lichtkegel. TRIGRESS ELEKTRO AG 6341 Baar Tel. 041 560 60 00 info@trigress.ch
Überzeugende Details für härteste Bedingungen
Mit PowerTOP Xtra stellt Mennekes jetzt eine Weiterentwicklung des bewährten PowerTOP-Programms für Stecker und Kupplungen in 63 A und 125 A vor. Es zeichnet sich durch noch schnellere Montage sowie beste Griffigkeit und Schlagfestigkeit auch unter härtesten Bedingungen aus. Die einzigartige Gummierung gewährleistet eine bessere Griffigkeit bei Feuchtigkeit, Schnee oder Schmutz – auch mit Arbeitshandschuhen. Bei PowerTOP Xtra werden Schrauben nur noch bei der Leiterkontaktierung benötigt; hohe Klemmkräfte und sicherer Kontakt –
auch ohne Aderendhülsen – werden durch die bewährten Rahmenklemmen gewährleistet. Ein bequemer Drehverschluss mit selbstfindendem Gewinde verbindet Vorderteil und Haube. Das Gehäuse wird mit stabilen Verriegelungsschiebern sicher und schnell verriegelt. Eine neue, besonders leichtgängige Verschraubung vereint Zugentlastung, Dichtung sowie Kabelknickschutz. FERRATEC AG 8964 Rudolfstetten Tel. 056 649 21 21 www.ferratec.ch
Mehrfacheinführung EzEntry
Die neue Mehrfacheinführung EzEntry von Roxtec vereinfacht das Einführen und Dichten von mehreren Kabeln in Schaltund Steuerschränke oder Gehäuse. Die teilbaren Multi-Diameter-Module erlauben das Einführen von vorkonfektionierten Kabeln. Werkgefertigte Stecker müssen nicht mehr entfernt und erneut angelötet werden; die Grösse ist den gängigsten Steckern angepasst (z. B. Harting, Wieland). Die EzEntry-Einführungen sind vorbestückt. Jedes einzelne Modul kann ein Kabel von 3,5 bis 16,5 mm aufnehmen oder auch als Blindmodul eingesetzt werden. Zur Aufnahme von 4 bis
32 Kabeln werden nur 6 Baugrössen benötigt. Die neuen EzEntry-Einführungen von Roxtec schützen die Geräte vor Wasser, Staub und Gas.
AGRO AG 5502 Hunzenschwil Tel 062 889 47 47 www.agro.ch
Die hochkommunikativen Steuerungen ILC 130 ETH und ILC 170 ETH 2TX runden jetzt das Produktportfolio von Phoenix Contact für Steuerungen der 100er-Leistungsklasse ab. Mit der Software PC Worx Express steht auch hier
PHOENIX CONTACT AG 8317 Tagelswangen Tel. 052 354 55 55 www.phoenixcontact.ch
Optimal ausgerüstet für die Zukunft
Der neue univers-Anreihschrank ist ein Schweizer Produkt in extraleichter Ausführung mit einer Tiefe von 300 und 400 mm und einer Standardhöhe von 2000 mm. Der neue Schrank bietet die Stabilität eines Stahlblechgehäuses und alle wesentlichen Vorteile eines optimalen Innenausbaus mit den univers-N-Bausteinen. Das umfangreiche Zubehörsortiment öffnet fast grenzenlose Möglichkeiten in Planung und Ausführung. Speziell zu erwähnen ist auch der Schutzgrad IP40 für Anwendungen in der Energieverteilung. Der Profi erreicht mit geringem Aufwand die beste
Lösung für Industrie- und Gewerbebauten, bei öffentlichen Anlagen und im Wohnungsbau. Das neu konstruierte Profil des Chassis und dessen flache Verbindungstechnik innerhalb des Gehäuses bieten mehr Platz für den Systemaufund -ausbau. Vom Hauptschalter bis zur Zählerplatte, das umfangreiche univers-N-Bausteinsortiment erlaubt fast alle Möglichkeiten. Den universAnreihschrank erhält man ab Lager ohne Türe, mit einer Normtüre oder einer Sichttüre mit Sicherheitsglaseinsatz. Die pulverbeschichtete Oberfläche bietet einen optimalen Korrosionsschutz und ist leicht zu reinigen. Die Seitenwände sind mit unverlierbaren Schrauben versehen. Rückwände und Seitenwände sind mit einer Einhängvorrichtung einfach zu montieren. Das Deckblech gibt es in den Ausführungen « komplett geschlossen » oder « mit Kabeleinführungsschlitz ». Zudem werden mehrere Anreihschränke dank dem mitgelieferten Verbindungs-Set im Handumdrehen verbunden. Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch
Soyez e-fficaces Préparez vos commandes grâce à notre catalogue complet en ligne sur internet. La dernière édition du catalogue est également disponible sur demande par téléphone au 021 624 00 54 ou par e-mail à lausanne@bugnard.ch
Produkteanzeigen
kostenfrei die passende Entwicklungsumgebung zur Verfügung. Während die Steuerung ILC 130 ETH den preisgünstigsten Einstieg ermöglicht, bietet der Controller ILC 170 ETH 2TX zwei EthernetSchnittstellen und ist damit die leistungsfähigste Steuerung in der 100er-Klasse. Beide Geräte verfügen über einen integrierten Web- sowie FTP-Server und unterstützen zahlreiche Kommunikationsprotokolle.
Outillage, machines, appareils de mesure Werkzeuge, Maschinen, Messgeräte
100er-Leistungsklasse abgerundet
Für Ihre e-ffizienz Stellen Sie Ihre Bestellungen mit Hilfe unseres vollständigen Online-Katalogs im Internet zusammen. Die letzte Katalogausgabe kann auf Wunsch auch telefonisch unter der Nummer 044 432 31 70 oder per E-mail an zurich@bugnard.ch angefordert werden.
www.e-bugnard.ch
BUGNARD SA Lausanne HEGA-BUGNARD AG Zürich
2_Bug-ann_bearbeitet.indd 1
Elektrotechnik 6/09 | 7
5.9.2008 11:20:04 Uhr
Motion Control und SPS auf PC-Plattform
Produkteanzeigen
BKIS Brüstungskanal für Leichtbauwände
Der neue BKIS-Brüstungskanal wurde speziell für den flächenbündigen Einbau in Ständerwänden entwickelt. Die Kanalfront ragt lediglich wenige Millimeter in den Raum hinein. In den Standardfarben Reinweiss und Anthrazit, verzinkt oder auf Wunsch auch in allen RAL-Farben passt er sich jedem Raum-Design perfekt an. So einfach gings im Trockenbau noch nie: Durch das umfangreiche Formteileprogramm wird jeder Winkel im Raum erreicht. Der BKIS-Brüstungska-
nal lässt sich je nach räumlicher Anforderung horizontal oder vertikal verlegen. Der optimierte Montageablauf und die klare Gewerketrennung sorgen für deutlich weniger Abstimmungsbedarf. Zur Installation in bestehenden Wänden wird einfach ein Spalt ausgesägt und der BKIS eingesetzt. Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch
Vielfältige Einsatzgebiete
BUS-Netzwerke mit KNX/ SMI-Technologie sind sehr komplex und meist nur dann rentabel, wenn neben dem Sonnenschutz auch die gesamte Gebäudetechnik vernetzt wird. Deshalb lohnt sich oftmals der Einsatz klassischer Sonnenschutzsteuerungen. Moderne Objektsteuerungen wie die Objecta von elero bieten eine spezielle Wettersteuerung mit 4-Kanal-Auswertung für vier Fassaden. Beispielsweise kann so für jede Fassade ein separater Sonnensensor angeschlossen werden. Der Vorteil: Wenn es
8 | Elektrotechnik 6/09
an der Ostfassade schon direkte Sonneinstrahlung gibt und der Sonnenschutz bereits schliesst, können die Behänge an der Westfassade noch geöffnet bleiben. Die Sensoren lassen sich je nach Bedarf kombinieren, wie etwa mehrere Sonnensensoren mit einem Windwächter, der das gesamte Gebäude abdeckt, oder einem Frostsensor.
Meimo AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 30 40 www.meimo.ch
Die Automatisierungssoftware TwinCAT ermöglicht nun auch die Einbindung von Robotern (Delta-Kinematiken, Scara) und somit die Interaktion und Synchronisation mit den bestehenden Motion-Control-Funktionen. Daraus resultiert eine nahtlose Integration in das gesamte Steuerungssystem sowie die Einsparung zusätzlicher Roboter-CPUs. Die PC-basierte Steuerung von Beckhoff vereint somit SPS, Motion Control und Robotik auf einer Hard- und Software-Plattform. Alle NC-
Eigenschaften, wie z. B. «Kurvenscheiben» oder «Fliegende Säge» sind enthalten. TwinCAT unterstützt verschiedene parallele und serielle Kinematiken, wie sie z. B. für Pick-and-place-Aufgaben genutzt werden. Die Programmierung der Zielkoordinaten erfolgt bequem im kartesischen Koordinatensystem.
Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch
Videoüberwachung leicht gemacht
Mit dem neuen Monacor DMR-4LCD gehören unaufgeklärte Diebstähle und Vandalenakte auf Baustellen, Campingplätzen, Magazinen oder in der Garage der Vergangenheit an. Die Überwachung mit bis zu 4 Kameras wird auf dem Digital-Multiplex-Rekorder mit eingebauter 320-GB-Festplatte aufgezeichnet und kann zeitgleich auf dem integrierten 17,8cm-TFT-Farbmonitor angezeigt oder direkt via Netzwerk übertragen werden. Mit dem Bildkompressionsverfahren H.264 wird der Speicherbe-
darf gegenüber MPEG-4 nochmals um den Faktor 3 verringert und dabei die Bildqualität verbessert. Die Bedienung des kompakten Rekorders ( 215 x 125 x 180 mm ) erfolgt wahlweise über die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung oder die PS / 2-Maus.
Monacor Schweiz AG 6343 Rotkreuz Tel. 041 799 72 50 www.monacor.ch
Hochwertige Wired Wireless-Lösungen Produkteanzeigen
Weltweit per SMS fernschalten
Die Wired Wireless-Lösungen von Dätwyler Cables bieten – bei geringen Verbrauchskosten – eine grosse Reichweite und Abdeckung sowie hohe Datendurchsätze und Bandbreiten.
Mit dem neuen revolutionären SMS-Butler-Mobil von Elbro ist Fernschalten genial einfach möglich. Der Butler wird in eine Steckdose gesteckt und der Verbraucher (Heizung, Lampe, Klimagerät etc.) in den Butler. Komfortabel lassen sich nun via Butler von überall her mit einem SMS-tauglichen Telefon Verbraucher fernschalten z. B. wird beim Verlassen der Ferienwohnung, des Wohnwagens
etc. die Temperatur reduziert und vor dem nächsten Besuch per SMS wieder auf Normaltemperatur gebracht. Da ein Timer im Butler eingebaut ist, lassen sich Verbraucher auch nur für eine bestimmte Zeit einschalten. Elbro AG 8162 Steinmaur Tel. 044 854 73 00 www.elbro.com
Mit der WLAN-Technologie Xirrus hat Dätwyler Cables ihr Unilan-Portfolio um hochwertige, kostengünstige und Strom sparende WiFi-Arrays ergänzt. Die WiFi-Geräte integrieren wahlweise 4, 8, 12 oder 16 «selbstjustierende» Access Points (nach IEEE 802.11abg+n), hochverstärkende gerichtete Sektorantennen, einen Gigabit-EthernetSwitch und den WiFi Controller sowie einen Threat Sensor und eine Stateful-Inspection-Firewall in einem Gehäuse. Sie decken Flächen bis 11 600 m2 ab und er-
lauben bis zu 1024 Benutzer pro Gerät, Datendurchsätze von bis 864 Mbit/s und Bandbreiten von 2 Gigabit pro installierten WiFi-Array. Die Geräte sind für den professionellen Einsatz im Büroumfeld, in Konferenzzentren und Bildungseinrichtungen, Spitälern etc. geeignet. Dätwyler Cables 6460 Altdorf Tel. 041 875 12 20 markus.grueter @daetwyler-cables.com
G RADEAUS
Pat. pending
WINKEL-RANGIERFELD. Diese Kurve ist die beste Abkürzung im Rack. Das gewinkelte Rangierfeld von R&M verkürzt den Weg der Kabel und spart Zeit beim Patchen. FUNKTION. Rangierkabel verlaufen gerade von der seitlichen Führung zur Steckverbindung. Einfädeln in ein Kabelmanagement entfällt. Schnellmontagetechnik vereinfacht die Installation. Beschriftung, Port-Nummern und R&M Farbcodierung bieten Sicherheit.
GET MORE. Mit dem Winkel-Rangierfeld arbeiten Netzwerkmanager effizienter, sicherer, rentabler. Sie nutzen den Raum im Rechenzentrum sinnvoller. Sie gewinnen Zeit und schonen die wertvollen Rangierkabel. Eine überzeugende Innovation für das 24 Port/1 HE Raster im 19 Zoll Segment.
Reichle & De-Massari Schweiz AG, Buchgrindelstrasse 13, CH-8620 Wetzikon,Tel. +41 (0)44 931 97 77, che@rdm.com, www.rdm.com Elektrotechnik 6/09 | 9
Für die Praxis
Produkteanzeigen
Leitungseinführungen angepasst
Hager hat die Kallysto-Gehäuse (Gr. I hoch 54 mm und niedrig 39 mm, Gr.I+I hoch 54 mm) so überarbeitet, dass der Elektroinstallateur sie leichter installieren kann. Neu können die Leitungseinführungsvorprägungen von Hand ausgebrochen werden! Die Zeitersparnis ist beachtlich, da der Ausschnitt ohne jegliches Werkzeug einfach und sauber gelingt. Diese praktische Neuheit ist auf dem Schweizer
Markt eine Hager-Exklusivität! Die Stützpunkte der Befestigungsplatte und das Schnellverschlusssystem erleichtern die Installation von Kallysto & Basico-Modulen.
Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch
Modulare Installationsgeräte E210
Der Einsatz der modularen Installationsgeräte-Reihe E210 mit Schalter, Taster und Leuchtmelder erlauben die Schaltung, Steuerung und/oder Signalisierung elektrischer Verbraucher von einer zentralen Stelle aus. Die Möglichkeit, Schaltstellungen zu signalisieren, gewährleistet ein einfaches Erkennen der aktuellen Betriebszustände und ergibt einen optimalen Überblick. Insgesamt stehen 5 verschiedene LED-Farben zur Verfügung. Diese bestechen durch ihre Leuchtintensität und Farbechtheit. Dank der schlanken Linie von 9 mm Baubreite (0,5 Teilungseinheit) erweisen sich die Reiheneinbaugeräte zudem als wahre Platzsparer. Bei
10 | Elektrotechnik 6/09
den Anschlussklemmen ist ein Unterklemmschutz integriert, um einen sicheren und optimalen Anschlusskomfort zu garantieren. Die neuen Geräte entsprechen dem aktuellen ABB Design und sind auch im SmisslineSortiment kombinierbar. Der Einsatzbereich der E210-Reihe ist flexibel und vielseitig – von Einfamilienhäusern bis hin zu industriellen Anlagen. Die gesamte Reihe entspricht den heute wichtigsten Normen.
ABB Schweiz AG, Normelec 5400 Baden Tel. 058 586 00 00 www.normelec.ch
Der Abstandsspannungsprüfer ASP 110420 ist für einen Nennspannungsbereich von 110 . . . 420 kV ausgelegt. Er besitzt eine eingebaute Eigenprüfvorrichtung. Beim Einschalten wird die Funktionskontrolle (Ansprechschwelle) der elektronischen Schaltung zwangsweise durchgeführt. Der ASP kann in
Freiluftschaltanlagen (Geräte der Kategorie «S»), an Freileitungen (Geräte der Kategorie «L») und in der Gerätevariante «S/L» sowohl in Freiluftschaltanlagen als auch an Freileitungen eingesetzt werden und das auch bei Niederschlägen. Eine optische und akustische Anzeige signalisiert die Betriebsbereitschaft und ob Spannung vorhanden ist oder nicht. Ist Spannung vorhanden, so ertönt zusätzlich zum Blinklicht ein intermittierendes Tonsignal. Versorgt wird das Anzeigegerät über eine 9-V E-Blockbatterie.
elvatec ag 8852 Altendorf Tel. 055 451 06 46 elvatec@bluewin.ch
Multimedia im VirtualShop
Mit der Integration von Multimedia im innovativen Online Tool VirtualShop bietet Otto Fischer ein weiteres Highlight für den Installateur. Dank Digitalisierung, neuen Technologien und Tripleplay-Anwendungen wie Highspeed Internet, Voice over IP, HDTV und Video on Demand ist Multimedia zu einem wichtigen und interessanten Gebiet im Installationsbereich geworden. Von der TV-Steckdose über Satellitenanlagen bis zu MultimediaNetzwerken findet der Elektroinstallateur gut strukturiert sein
gewünschtes Material. Gegliedert ist Multimedia in vier Hauptgruppen, SAT-Anlagen, CATV/ HVA, Endgeräte und Multimedia-Netzwerke. Durch die praxisnahe Struktur und einfaches Anklicken der Produktbilder sind schnellste Sucherfolge garantiert.
Otto Fischer AG 8010 Zürich Tel. 044 276 76 76 www.ottofischer.ch
Mit der Entwicklung der Schaltschrank-Industrie-PC-Serie C66xx erfüllt Beckhoff die Nachfrage nach geringen Baumassen, hoher Flexibilität und optimaler Zugänglichkeit aller internen Komponenten. Die Serie umfasst zwei Geräte mit Intel® Core™2 Duo oder Core™2 Quad auf einem Beckhoff-ATX-Motherboard. Der C6640 mit Abmessungen von 370 x 305 x 200 mm ist die kompakte Bauform eines Industrie-PCs mit ATX-Motherboard; alle Anschlüsse weisen nach oben, Anschlusskabel
lassen sich direkt in einen Kabelkanal führen. Das Netzteil ist entweder 100 . . . 240 VAC oder 24 VDC. Die Gehäusekonstruktion der C66xx-Baureihe sichert langfristige Kompatibilität mit neu erscheinenden PC-Komponenten.
Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch
Wireless-Ex-Schaltgeräte Zulassung gemäss ATEX und IECEx erhalten. Das bedeutet: Die «Wireless Ex»-Schaltgeräte von steute können auch in den Zonen 1 (Gas-Ex) und 21 (Staub-Ex) eingesetzt werden. Die «Wireless»-Schaltgeräte erzeugen die Energie, die sie zur Übertragung des Funksignals benötigen, aus der Bewegung des Betätigers mit Hilfe eines elektro-dynamischen Energiegenerators.
Nach dem Erfolg der innovativen «Energy Harvesting»Funktechnologie in den Schaltgeräten für die industrielle Automation und Gebäudetechnik hat der Hersteller steute diese Technik auch für explosionsgeschützte Schaltgeräte nutzbar gemacht – und jetzt die
Produkteanzeigen
Hohe Flexibilität, geringe Abmessung
CARL GEISSER AG 8117 Fällanden Tel. 044 806 65 00 www.carlgeisser.ch
Diskrete Raumtemperaturregelung
Am Strand entspannen
Komfortables Wohnen beinhaltet neben der intelligenten Steuerung von Licht und Beschattung auch die Regelung der Raumtemperatur. Die Regelung ist heute allgemein gelöst. Der Bedienkomfort kann mit Twiline hochgehalten werden. Die Leistungsmerkmale sind: Sollwerteinstellung und Betriebsartenwahl bedienergeführt am Touch Panel, Nachtabsenkung mit integrierter Schaltuhr, Fernbedienung mit SMS oder Webserver. Das Touch Panel fügt sich mit seinen in vielen Varianten erhältlichen Edizio-Due-Rahmen von
Feller oder den edlen MeljacRahmen einwandfrei ins Schalterprogramm ein. Die Raumfühler werden neu nicht mehr separat platziert, sondern direkt in die Bedienstellen integriert. Sichtbar bleibt einzig eine kleine Öffnung im unteren Rahmenbereich, hinter welcher sich der Fühler versteckt. … und sicher sein, dass alles in Ordnung ist.
W. Wahli AG 3018 Bern Tel. 031 996 13 33 info@wahli.com www.wahli.com
Holen Sie sich diese Sicherheit im breiten Spektrum von Trennverstärkern mit 5 Jahren Garantie. Fordern Sie noch heute Ihre Unterlagen an.
relmatic 2_Relmatic_Strand_bearb.indd 1
Relmatic AG Zürichstr. 38a - 8306 Brüttisellen T 044 888 4 888 - F 044 888 4 889 sales@relmatic.ch - www.relmatic.ch
Elektrotechnik 6/09 | 11
18.03.09 16:22
Produkteanzeigen
Alles für die Solartechnik
Als einer der grössten EngrosLieferanten für Produkte der Solarbranche hat sich die Firma Sumatrix AG (vormals Neogard AG) einen ausgezeichneten Namen geschaffen. Sie arbeitet mit führenden Firmen der Welt zusammen. Die unermessliche Energie der Sonne auf sanfte, saubere Art zu nutzen, ist eine der wichtigsten
Aufgaben der Zukunft. Ob für die Beleuchtung im Gartenoder Ferienhaus, die Umwälzpumpe im Gartenteich, der Kühlschrank auf dem Boot, der Viehhüter auf der Alp, die Solaranlage auf dem Hausdach oder die Stromversorgung der SAC-Hütte in den Schweizer Bergen, Sumatrix liefert das passende System. Neben Netzverbundanlagen hat sich die Firma Sumatrix AG auf Inselanlagen spezialisiert. Der neue Solarkatalog mit 60 Seiten ist soeben erschienen und enthält viele Neuheiten und einzigartige Produkte.
Sumatrix AG Solar- und Energietechnik 5728 Gontenschwil Tel. 062 767 00 52 www.sumatrix.ch
RJ45-Ethernet-Steckverbindermodul
Das Industrial-Ethernet-Modul revos Flex RJ45 des modularen Industriesteckverbindersystems revos Flex von Wieland Electric erhielt die UL-Zulassung und führt die Bezeichnung Recognized Component. Die Zertifizierung vereinfacht dem Maschinen- und Anlagenbauer den Export in den US-Markt und die dazu notwendige Zulassung. Das UL-Prüfzeichen geniesst als anerkanntes Symbol für Produktsicherheit in den USA nicht nur das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher, sondern ebenfalls der
12 | Elektrotechnik 6/09
meisten Versicherungsunternehmen und Behörden. Das modulare Steckverbindersystem revos Flex gibt dem Anwender eine grosse Flexibilität beim Installieren seiner Anlagen. Die Übertragung von optischen und hochfrequenten Videosignalen ist ebenso möglich wie der Anschluss von Druckluftschläuchen.
Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch
Gerätestecker mit rückstellbarem Überstromschutz
Das neue Gerätesteckerkombielement 6136 von Schurter vereint Gerätestecker und Geräteschutzschalter in einer Komponente. Die Serie bietet einen einfachen und kostengünstigen Überstromschutz, der vor allem in Anwendungen mit Motoren zum Einsatz kommt. Das Gerätesteckerkombielement Typ 6136 integriert den Gerätestecker IEC
C20 und den Geräteschutzschalter TA35. Der 1-polige Geräteschutzschalter hat eine thermische Freiauslösung und deckt den Strombereich von 50 m A bis 16 A ab. Die Wippe ist in den unterschiedlichsten Farben, Beschriftungen sowie mit oder ohne Beleuchtung erhältlich. Das Kombielement ist für die kosteneffiziente Schnappmontage ausgelegt. Typische Anwendungsgebiete finden sich in Geräten des Heimwerkerbereiches und vielem anderem. Das Produkt ist nach Enec und cURus zugelassen.
SCHURTER AG 6005 Luzern Tel. 041 369 34 37 www.schurter.com
Argus-Störmeldegerät
Ein wichtiges Merkmal von Störmeldern ist das schnelle Erfassen der Situation. Mit Argus MG 30L lassen sich alle Meldungen auf einen Blick erkennen. Dabei werden Störmeldungen, Betriebs- und Zustandsmeldungen bis hin zu Personenalarmen erfasst. Die Bedienung ist sehr einfach und erfordert keinerlei Fachwissen. Anzeige und Tasten sind selbsterklärend. Tag/Nacht kann direkt am Gerät aber natürlich auch extern und automatisch umgeschaltet werden. Ein eingebauter Summer sorgt bei Alarmen zusätzlich für akustische Aufmerksamkeit. Die leicht verständliche Konfiguration erlaubt es jedem Fachmann, das Gerät selber in Betrieb zu setzen. Mit 8 Sammelmeldungen, die beliebig zugeordnet werden können, bleiben keine
Wünsche offen. Fertige Konfigurationen können in einen mitgelieferten USB-Stick gespeichert und von dort auch wieder zurückgeladen werden. Auf integrierte Netzausfallsicherheit wurde speziell Wert gelegt. Der eingebaute Akku hält den Betrieb auch ohne externe Versorgungsspannung aufrecht. Das Gehäuse ist so konzipiert, dass eine mühelose Montage auf Schienen, aber auch direkt in Fronttüren möglich ist. Wichtig ist auch die einfache Beschriftungsmöglichkeit mit Einsteckschildern. Das Gerät lässt sich sehr einfach in Pentalon-Störmeldelösungen integrieren. Meldungen können dadurch weitergemeldet werden, z. B. ein SMS senden, an den technischen Dienst, mit eindeutigem Klartext. Für LON-Integratoren bietet sich die Möglichkeit, das Gerät mit dem LonMaker für Windows zu handeln. PentaControl AG 8222 Beringen Tel. 052 687 18 21 www.pentacontrol.com
Innerer Blitz- und Überspannungsschutz Blitze sind ein herrliches Naturschauspiel. Wer allerdings Zeuge eines Einschlags im eigenen Haus wird, verzichtet gerne auf weitere Erfahrungen. Wenn es beim 200 Meter weit entfernten Nachbar kracht, fallen mitunter auch im eigenen Wohnhaus Geräte aus – allerdings nur, wenn ein Blitz- und Überspannungsschutzkonzept fehlt. Wenn ein Gewitter naht und die Donner nur noch wenige Sekunden entfernt sind, sucht man instinktiv den Schutz eines geschlossenen Raumes auf. Man weiss, dass man in einem Gebäude keine Angst vor Blitzschlägen haben muss. Man vertraut der Schutzwirkung des Gebäudes. Selbst Naheinschläge stellen nun keine Gefahr mehr dar – man fängt sogar an nach den Blitzen zu schauen und hofft insgeheim einen spektakulären Blitz zu erwischen. Es ist schon beeindruckend, wie man am Fenster stehen kann ohne Angst und einen Naheinschlag mit brachialem Knalleffekt erleben darf. Denn ausser der Blendwirkung und dem Getöse spürt man nichts. Man ist ja geschützt. Was aber bedeutet Schutz? Was passiert beim Blitzeinschlag? Welche Wirkungen treten auf? Nach diesen Fragen sieht alles wesentlich undurchschaubarer aus. Bei einem Direkteinschlag wird schliesslich das Schutz spendende Ge-
bäude getroffen. Es muss dennoch insbesondere für seine inneren Strukturen wirksamen Schutz bieten. Um den Bedrohungen durch Blitzschläge entgegenwirken zu können, helfen Kenntnisse über fundamentale Zusammenhänge, eine zweckmässige Vorgehensweise, bewährte Massnahmen, Schutzelemente usw. Einige wichtigen Aspekte des inneren Blitz- und Überspannungsschutzes seien im Folgenden näher erläutert. 1. Gesetzgebung und Normen Die wesentlichen Erkenntnisse und festgelegten Vorgehensweisen sind in einschlägigen Normen beschrieben. Darin finden sich in kompakter Form alle notwendigen Informationen, welche die allgemein anerkannten Regeln der Technik repräsentieren. Entsprechend dem aktuellen Stand der Technik und den Bedürfnissen in der Praxis werden Revisionen, Anpassungen und Erweiterungen vorgenommen. Auch wenn
einzelne Normenschriften umfangreiche Inhalte haben, stellen sie trotzdem nur eine Konzentration der wesentlichen Informationen dar. Die einzelnen Sachgebiete sind wesentlich facettenreicher und komplexer. Normen wie SN EN 62305-1, -2, -3 und -4 enthalten Angaben für die Planung und Installation von Blitzschutzsystemen, helfen Störgrössen abzuschätzen, enthalten Leitlinien für Planer usw. Der Gesetzgeber kann die Einhaltung von Normen zur Pflicht erklären. Im vorliegenden Beitrag wird bewusst nicht auf die zahlreich publizierten Fakten und Zusammenhänge eingegangen. Vielmehr geht es darum, Bekanntes in verschiedenen Kontexten zu betrachten im Hinblick auf die nicht unproblematische Praxis. 2. Anlagekonzept Dem Blitzschutz muss konzeptionell begegnet werden. Die einzusetzenden Massnahmen haben direkten oder indirekten Bezug zueinander. Erst wenn das zu schützende Objekt in seiner Gesamtheit betrachtet wird, lässt sich ein wirksamer Schutz aufbauen. Der wichtigste Bestandteil des Blitzschutzes ist der äussere Blitzschutz. Er dient dazu, den Blitzstrom auf vorgegebenen Pfaden ins Erdreich abzuleiten und ihn möglichst vom Gebäudeinnern fernzuhalten. Die
Überspannungsschutz
LPZ 0A
Z
Fangeinrichtung
LPZ 0 B
Ableitungseinrichtung
LPZ 1 Raum mit erhöhtem Schutzgrad Ableitungseinrichtung
1 1–2 Baustromverteiler
LPZ 2
1
0
2
– 6 kV
4
IV
Erdung?
1
Erdungsanlage
1
3
NS-Versorgungsleitung
2
Ableiter-Typ 2
3 2
3
1.5 – 4 kV
1.5 – 2.5 kV
1– 1.5 kV
4 kV
2.5 kV
1.5 kV
II
I
III
1 Schutzzonen
2 Schutzpegel der SPD
3 Stossspannungsfestigkeit
4 Überspannungskategorie
1 Blitzschutzzonen und Durchdringungen von Niederspannungsleitungen in einem mehrstöckigen Gebäude. Provisorien sind in das Schutzkonzept einzubeziehen. 2 Bereiche der Überspannungskategorien im Zusammenhang mit den Schutzzonen und Ableitern. Je nach Anlagekonfiguration kann bei Verwendung eines Typ 1–2 Kombiableiters der Typ 2 Ableiter entfallen. (SPD: Surge Protective Device, Überspannungsschutzgerät)
Elektrotechnik 6/09 | 13
Monatsthema
Potenzialausgleich und Überspannungsschutz – wichtige Bestandteile des Blitzschutzes
Monatsthema
UKV
externen Einwirkungen zu beherrschen. Das Ziel ist, auf systematische Art und Weise die entstehenden Potenziale einander anzugleichen. Dabei bildet die Erdungsanlage wie z. B. der Fundamenterder das Referenzpotenzial.
UV
PC Bodendosen
3 3 Werden Niederspannungs- und Kommunikationskabel räumlich getrennt verlegt, entstehen grosse Schleifenflächen, in welche Störmagnetfelder einkoppeln können (insbesondere bei Blitzereignissen).
Gestaltung des äusseren Blitzschutzes hat wesentlichen Einfluss auf lokale Spannungsanhebungen in den stromdurchflossenen Strukturen und auf die Höhe des beim Ableitvorgang erzeugten Stossmagnetfeldes im Gebäudeinnern. Eine Aufteilung des Blitzstromes durch verzweigte Fang- und Ableitstrukturen bewirkt geringere Potenzialdifferenzen in der Erdungsanlage. Jeder Bereich eines Gebäudes, welcher als geschlossene metallene Hülle aufgebaut ist, tendiert zu Eigenschaften des Faradaykäfigs. Da die Gebäude in der Praxis kaum solch ideale Eigenschaften aufweisen, sind Massnahmen nötig, um die
Blitzschutz NH00 RTIG NZIGA
Schutzzonen In einer baulichen Anlage, die gegebenermassen von einem idealen Faradaykäfig weit entfernt ist, müssen Kompromisse im Schutzniveau eingegangen werden. Nicht alle Gebäudebereiche bedürfen einer hohen Schutzwirkung. Um den Schutz zu strukturieren, sind Blitzschutzzonen definiert worden (Bild 1). Bei Bedarf können im Inneren des Gebäudes gut kontrollierbare kleine Räume mit metallenen lückenlosen Schirmen versehen werden. Solche Räume haben einen höheren Schutzgrad als ihre Umgebung. Typischerweise können dies sein: Rechenräume, Labors, MRI-Räume usw. Die Schirmung ist so lange gut, bis sie eine Einführung oder einen Unterbruch erleidet. Gewollte Einführungen müssen speziell behandelt werden. Auch elektrische Geräte können als Schutzzone beinhaltende Objekte angesehen werden (Bild 2).
elvatec ag
EI
DEHNbloc® Maxi NH00 Koordinierter Typ 1-Ableiter für den industriellen Einsatz • Platzsparend Sehr kompakter Einbau besonders in industriellen Umgebungen durch NH00-Bauform • Tiefer Schutzpegel Ohne zusätzliche Maßnahmen direkt auf Typ 2-Ableiter DEHNguard® koordiniert • Radax-Flow-Funkenstrecke Höchste Anlagenverfügbarkeit durch Folgestrombegrenzung mittels gekapselter Funkenstreckentechnologie elvatec ag Blitzschutz, Erdung Überspannungsschutz Arbeitsschutz Infoservice CH 670 · Tiergartenstrasse 16 · CH-8852 Altendorf Tel.: 0 55 / 451 06 46 · Fax: 0 55 / 451 06 40 · www.elvatec.ch elvatec@bluewin.ch
14 | Elektrotechnik 6/09
Einführung von Leitungen Definitionsgemäss sind bei jedem Zonenübergang alle metallenen Installationen an deren Eintrittstellen in den Potenzialausgleich einzubeziehen. Dies gilt ebenso für elektrische Niederspannungs- und Schwachstromleitungen. Überspannungsschutzelemente übernehmen diese Aufgabe für den Sekundenbruchteil des Potenzialausgleichserfordernisses. Beim Übertritt von der äusseren ungeschützten Zone LPZ0A (Lightning Protection Zone) in die geschützte Zone LPZ1 ist bei Niederspannungsleitungen ein blitzstromtauglicher Ableiter einzusetzen (Bild 1, Bild 2). Je nach erforderlichem Schutzpegel können nebst dem Typ-1-Ableiter auch Kombiableiter vom Typ 1–2 verwendet werden. Bei informationstechnischen Leitungen werden am Zonenübergang 0–1 die möglichen hohen Ströme beherrscht, indem man die Kabel mit stromtragfähigen Schirmen versieht und diese beim Eintritt in die Zone 1 am Blitzschutz-Potenzialausgleich anschliesst. Die mit Überspannungsableitern beschalteten Einzelader führen dadurch weit weniger Strom und teilen sich diesen auf. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Verzicht auf Blitzstromableiter bei Leitungen, welche aus der Zone LPZA kommen (z. B. Baustromverteiler im Bild 1), eine Gefahr für alle LPZ1 einschliesslich weiterer verschachtelter LPZ der Anlage bedeutet. Entsprechend gilt bei Einführungen in LPZ höherer Schutzklassen das gleiche Prinzip, wonach an den Übergangsstellen Überspannungsschutzelemente einzusetzen sind. Am Zonenübergang 1–2 sind dies Typ-2-Ableiter. 3. Massnahmen Der Potenzialausgleich muss auch im Fall von Blitzeinwirkungen funktionstüchtig sein. Potenzialunterschiede lassen sich zwar nicht verhindern, können aber durch gezielte und ausgedehnte Vermaschung reduziert werden. Bei steigender Vermaschungsdichte sinken die entstehenden Potenzialdifferenzen. Zudem werden die EMV-Eigenschaften des Gebäudes verbessert. Hier besteht ein direkter Zusammenhang zu den Kabeltrassen. Überall wo Kabel auf eine längere Distanz geführt werden, eignen sich metallene flächige Kabeltragesysteme besonders gut um Störeinkopplungen in die Kabel zu mindern. Solche, bis auf die Schaltschränke durchverbundene Potenzialausgleichsstrukturen, sind eine wirksame Hilfe bei der Minimierung von Stossmagnetfeld-Einkopplungen (Bild 3).
Personenschutz In einer baulichen Anlage muss der Personenschutz grundsätzlich erfüllt und auch bei Blitzeinschlägen gewährleistet sein. Wenn sowohl die Blitzstromableitpfade einerseits, wie auch die Potenzialausgleichsverbindungen andererseits vermaschte Strukturen sind, entstehen geringere Gefährdungen und stärkere Schutzwirkungen. Geräteschutz und hochfrequente Vorgänge Elektrische Geräte sind an elektrischen Leitungen angeschlossen. Elektrische Leitungen haben die Eigenschaft, Potenziale vom einen Ende an das andere weiterzugeben. Dabei spielt die Leitungslänge keine Rolle. Wenn z. B. ein Neutralleiter im TN-S-System von einer Hauptverteilung mit Neutralleitererdung in das zehnte Obergeschoss eines zehnstöckigen Gebäudes führt, verschleppt er das Potenzial der HVErdungsschiene. Somit wird annähernd das Potenzial der Erdungsanlage in das zehnte Geschoss weitergereicht. Unter «normalen» Bedingungen wird die Potenzialdifferenz zum örtlichen Potenzialausgleich sehr gering sein. Schlägt jedoch ein Blitz in das Dach des Hochhauses ein, sind die Verhältnisse plötzlich ganz anders. Jetzt ist die Gebäudestruktur stromdurchflossen und es entstehen Spannungsabfälle. Die örtlichen geerdeten Strukturen des betrachteten zehnten Stockwerks erfahren eine Potenzialanhebung, sodass sich zur geschossübergreifenden Verbindung eine
MSRSIGNALE?
Spannung aufbaut. Sie entsteht in Abhängigkeit der Blitzstromparameter und der Wirksamkeit der gesamten potenzialausgleichenden Struktur des Gebäudes. Die Bewehrung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Auch haben blitzstromanteilführende Metallfassaden einen erheblichen Einfluss auf das resultierende gebäudeinnere Stossmagnetfeld. Viele kleine Ableitpfade verteilen den Blitzstrom und senken somit die örtlichen hochfrequenten Magnetfeldstärken. Dieser Effekt kommt wiederum dem Geräteschutz zu Gute, weil die Schleifen, an denen die Geräteanschlussleitungen beteiligt sind, geringeren magnetischen Feldstärken ausgesetzt sind. Werden in einem Hochhaus in verschiedenen Höhen Blitzschutz-Potenzialausgleichsebenen eingebaut, begrenzen die dort befindlichen Überspannungsableiter die möglichen auftretenden Überspannungen. Überspannungsableiter bieten nur in ihrer Nähe optimalen Schutz. Je weiter sich ein Gerät von ihnen befindet, desto höher steigen die geräteseitigen Restspannungsimpulse an. Der Grund sind Schwingungserscheinungen, die die Spannung am offenen Leitungsende bis auf den doppelten Wert der Ableiter-Begrenzungsspannung ansteigen lassen. Nun sind die Leitungen bei angeschlossenen Geräten nicht offen und es entstehen geringere Reflexionen. Vereinfachend kann man davon ausgehen, dass dieser Effekt erst bei Leitungslängen ab 10 m auftritt. Eine Abschätzung des Schutzabstandes ist in SN EN 62305-4 abgehandelt. Überspannungsschutz Nicht immer können Potenzialdifferenzen durch metallene Verbindungen auf unschädliche Werte eingegrenzt werden. In diesen Fällen kommt es unweigerlich zum Funkenüberschlag. Dabei geschieht nichts anderes als ein erzwungener Potenzialausgleich für die Dauer der Überspannung. Diese Vorgänge sind mehrheitlich weit kürzer als 1 ms. Überspannungen und Funkenbildungen stellen eine Gefahr dar, sodass diese Vorgänge kontrolliert werden müssen. Überspannungsschutzgeräte übernehmen diese Aufgabe, indem sie den erforderlichen Potenzialausgleich kontrolliert bewerkstelligen und damit auch die Überspannung auf verträgliche Pegel begrenzen. Bei der Bestimmung des Ableiter-Typs orientiert man sich am Einsatzort und am Zweck, den es zu erfüllen gilt. Das Schutzziel hängt von den zu schützenden Anlagen/Geräten ab.
ABER SICHER! ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ FÜR MESS-, STEUER- UND REGELKREISE
VA R I T E C T O R S P C
www.weidmu eller.com
Die Schleifenbildung zum Potenzialausgleich wird dabei minimiert. Ein weiterer Vorteil entsteht für Leitungen der Informationstechnik. Entlang dieser kabeltragenden Potenzialausgleichsstrukturen können bedenkenlos beidseitig geerdete geschirmte Kabel eingesetzt werden. Die allfällig auftretenden Schirmströme sind sehr gering. Besonders wichtige informationstechnische Systeme erfordern eine erhöhte Schutzklasse und somit auch aufwändigere flächigere Potenzialausgleichsstrukturen. Mit steigender Verdichtung der Potenzialausgleichsverbindungen geht die gebildete Struktur über den Funktionspotenzialausgleich in den EMV-Schutz über, wo dann im Idealfall eine massive Metallfläche ein gemeinsam genutztes Potenzial darstellt = Referenzpotenzial. Diese flächige Struktur ist nichts anderes als ein Potenzialausgleich für hohe Frequenzen im örtlich begrenzten Bereich.
• Überwachungsfunktion mit Statusanzeige und Meldefunktion • Platzsparender Aufbau mit Meldefunktion • Steckbarer Ableiter, mit unterbrechungsfreiem und impedanzneutralem Stecken b zw. Z i e h e n • Prüfbar durch Prüfgerät V-TEST • Einsetzbar nach der Errichtungsnorm IEC 62305
Ihr Partner für passgenaue Lösungen!
Monatsthema
Überspannungsschutzelemente müssen die Spannung unter die BemessungsStossspannungen der angeschlossenen Geräte begrenzen. Für die Einteilung der Geräte gibt es Überspannungskategorien (Bild 2). Die Geräte müssen entsprechend ihrer Kategorie einer Stossprüfspannung von 1.2/50 μs widerstehen können. Betriebsmittel der Kategorie I werden vorwiegend mit Kleinspannung betrieben. Typische Vertreter der Kategorie II sind z. B. elektrische Haushaltsgeräte. Fest installierte Betriebsmittel dürfen der noch höherer Überspannung der Kategorie III ausgesetzt werden. Gefährdungspegel/Schutzklassen In der Praxis wird der ideale Schutz aus verschiedenen praktischen und finanziellen Gründen nicht realisiert. Die Ausführung des Blitzschutzes orientiert sich an Schadenswahrscheinlichkeiten, die man in Kauf nimmt. Wenn die Bedürfnisse und Randbedingungen geklärt sind, lässt sich die entsprechende Schutzklasse angeben. Somit sind die Gefährdungspegel und auch die Anforderungen an den äusseren Blitzschutz bestimmt (Tabelle 1). Zum Beispiel bedeutet die Schutzklasse I, dass der maximal auftretende Scheitelwert des Blitzstromes mit 99prozentiger Wahrscheinlichkeit weniger als 200 kA beträgt. Überspannungsschutzgeräte Die Überspannungsschutzgeräte sind in drei Typen eingeteilt. Typ-1- und kombinierte Typ-1-2-Ableiter müssen Blitzteilströme beherrschen können. Die Typen 2 und 3 begrenzen verbleibende oder induzierte Überspannungen. Gemäss dem Zonenübergang und dem zu erreichenden Schutzpegel können die Ableitertypen bestimmt werden. Überspannungsschutzgeräte können unterschiedliche Technologien haben. Je nach Tabelle 1: Blitzströme nach Schutzklassen und geforderte Blitzstromtragfähigkeiten von Überspannungsschutzelementen vom Typ 1
Schutzklasse I
II
III
Erster Stossstrom (10/350µs)
200 kA
150 kA
100 kA
Folgestossstrom (0,25/100µs)
50 kA
37.5 kA 25 kA
Gefährdungspegel 100 kA (10/350µs); Anforderung an Typ-1-Ableiter 16 | Elektrotechnik 6/09
75 kA
50 kA
Tabelle 1
Anwendung sind bestimmte Technologien vorteilhaft. In Niederspannungsnetzen werden folgende eingesetzt: • Funkenstrecken sind spannungsschaltende Elemente mit kleinem Spannungsabfall im gezündeten Zustand und sonst ideale galvanische Trenner. Durch geeignete Technologien können sie so ausgelegt werden, dass ihre Ansprech- und Folgestromlöscheigenschaften auch erhöhten Anforderungen im Niederspannungsversorgungsnetz gerecht werden. • Varistoren sind spannungsbegrenzende Elemente mit einer kontinuierlichen U-I-Kennlinie. Vom sehr hochohmigen Zustand gehen sie schneller als herkömmliche Funkenstrecken in den leitenden Zustand über. Trotz der Schnelligkeit geschieht der Übergang kontinuierlich. Sie haben einen eher hohen Spannungsabfall im leitenden Zustand, was die Verlustleistung erhöht. Unabhängig von der Ableitertechnologie sind nebst dem Spannungsabfall über dem Ableiter auch die Spannungsabfälle über den Ableiteranschlussleitungen zu beachten. Diese können in der Praxis schnell die Oberhand gewinnen! Auf der einen Seite begrenzen Ableiter zwar eintreffende Spannungen. Auf der anderen Seite hingegen erzeugen ihre Anschlussleitungen Spannungsabfälle. Je steiler der Stromstoss, je schneller also die zeitliche Änderung des Stromes, desto höher der induktive Spannungsabfall über die stromdurchflossenen Anschlussleitungen. Dem muss besonders im Schaltschränken Rechnung getragen werden. Ableiter müssen an geeigneter Stelle platziert und auf geeignete Weise verdrahtet werden. Ableiterkoordination In Abhängigkeit von den Gefährdungsparametern, den zu durchdringenden Schutzzonen und den Störfestigkeiten der zu schützenden Geräte oder Anlage wird oft mehr als eine Schutzstufe eingesetzt. Überspannungsschutzgeräte müssen aufeinander abgestimmt werden. Vorgelagerte Ableiter müssen die nachgeschalteten schwächeren entlasten. Die einzelnen Überspannungsschutzelemente müssen selektiv arbeiten. Eine Selektivität kann z. B. durch verschieden hohe Ansprechspannungen erreicht werden. Der Nachteil dabei ist, dass zum Gerät hin die Ansprechspannungen zwingend ansteigen müssen. Es können auch passive Entkopplungselemente eingesetzt werden. Wenn ein gerätenaher Überspannungsableiter anspricht, fliesst ein
Stromstoss in der Zuleitung, worauf es im Entkopplungselement zu einem Spannungsabfall kommt. Am vorgelagerten Ableiter stehen nun beide Spannungen an (nachgeschalteter Ableiter und Entkopplungselement). Die auf diese Weise erhöhte Spannung zündet den vorgelagerten Ableiter, worauf dieser den grösseren Energieanteil übernimmt und den nachgeschalteten Ableiter entlastet. Leitungen mit einer Mindestlänge von 15 m bilden meist eine genügende Entkopplung. Typ-1-Ableiter können auch mit Hilfe von aktiven Triggern koordiniert werden. Die energetische Koordination mit dem Prüfstrom der Wellenform 10/350 μs stellt sicher, dass der Typ-1-Ableiter den Hauptteil der Energie übernimmt. Kaskadierte Ableiter müssen auch hinsichtlich eines Prüfstromes mit minimaler Steilheit 0,1 kA/μs koordiniert sein. Anteilige Blitzströme dieser Art können innerhalb von geschützten Niederspannungsinstallationen auftreten. In der Norm EN SN 62305-4 befinden sich ausführliche Betrachtungen zur Koordination von Ableitern. Überstromunterbrecher Überspannungsschutzgeräte können unter bestimmten Umständen überlastet werden. Um Folgeschäden wie Brände zu verhindern, dürfen Ableiter ihr Energieabsorptionsvermögen nicht übersteigen. Die Art und Weise des Schutz- und Verfügbarkeitsbedürfnisses von Ableitern und der zu schützenden Anlage müssen bekannt sein. Besondere Vorsicht ist beim Typ-1-Ableiter geboten. Blitzstromableiter sind von essentieller Bedeutung für den Schutz der Anlage. Werden sie durch Vorsicherungen abgetrennt, wird auch der Schutz ausser Kraft gesetzt. Blitze treten mehrheitlich als Mehrfachblitze auf. Wird ein Blitzstromableiter nach dem Hauptblitz abgetrennt, ist die Schutzzone 1 mit den verbleibenden schwächeren Überspannungsableitern den Einwirkungen der Folgeblitze ausgesetzt. Absicherungen von Ableitern sollten nur für Notfälle da sein. Die Blitzstromableiter müssen ausreichend dimensioniert sein, sodass sie beim Blitzereignis möglichst die Ströme der Schutzklasse I ohne Beschädigung ableiten. Für die korrekte Auslegung eines Überspannungsschutzes am Zonenübergang 0-1 sind folgende Anforderungen unter einen Hut zu bringen: • Ableiter muss blitzstromtragfähig sein • Vorgelagerte Sicherung darf beim Blitzstromableitvorgang nicht trennen • Vorgelagerte Sicherung darf nicht
Gerät US ZE
Gerät
US UE
UE
US
US gut! ZE
UE
schlecht!
Leistungsstarker Überspannungsschutz für
PhotovoltaikAnlagen
4 4 Der Spannungsabfall über der ableitstromführenden Impedanz steht auch im Innern des zu schützenden Gerätes an. Er addiert sich zum Ableiter-Schutzpegel hinzu. Deshalb: Die beim Ableiter befindliche Bezugserde muss auch zum Gerät (Schutzleiter) verbunden werden.
unterdimensioniert sein • Kein Stromversorgungsunterbruch nach Blitzereignis • Aufrechterhaltung des Überspannungsschutzes bei Mehrfachblitzen • Begrenzung des Netzfolgestromes in Zeit und wenn möglich in Amplitude • Begrenzung der Überspannung unter die Bemessungsstossspannung der nachgeschalteten Anlage • Beherrschung länger anhaltender netzfrequenter Überspannungen von 1.45 U N (TOV-Festigkeit). Daraus können folgende Punkte konkretisiert werden: • Überstromunterbrecher sind nicht für den Blitzstromunterbruch da (Blitzstrom fliesst über Lichtbogen weiter). Sie sollten möglichst die vom Blitzstromableiterhersteller angegebenen maximal zulässigen Werte haben. • Blitzstromableiter müssen entweder die volle Dauer des Blitzstromvorganges beherrschen oder diese auf verträgliches Mass kürzen. • Der Ableiter muss den Netzfolgestrom so begrenzen, dass dabei die Vorsicherung nicht auslöst. • Ist der Blitzstromableiter defekt und in Kurzschluss, muss er vom Netz getrennt werden (durch externe oder interne Sicherung). • Das Risiko muss abgeklärt sein, ob die Anlage nach einem Verlust des Blitzstromableiters am ungeschützten Stromnetz weiterbetrieben (selektive Absicherung des Ableiters) oder abgetrennt werden muss.
... und der geplanten Amortisation steht nichts mehr im Weg. VAL-MS 1000DC • Zuverlässiger Schutz für Gleichspannungssysteme bis 1000 V
Spannungsabfälle, Bezugserde Erdpotenziale sind relativ. Stromflüsse bewirken Potenzialanhebungen. Ableitstromführende Pfade sollten deshalb über eine möglichst niedrige Impedanz verfügen. Überspannungsschutzgeräte begrenzen zwar die Überspannung auf einen ableiterspezifischen Schutzpegel, doch entstehen auf Grund der dabei auftretenden Stromstösse induktive Spannungsabfälle entlang der Strompfade. Die zu schützenden Geräte sollten sich nur ein Mindestmass dieser Spannungsabfälle abgreifen. Deshalb müssen Anschlussleitungen von Überspannungsschutzgeräten so kurz wie möglich ausgeführt werden. Ideal ist eine Durchgangsverdrahtung. Die Kehrseite dieser Ausführung ist die Einbringung von zusätzlichen Klemmen in den Stromkreis. Bei allen Betrachtungen der Spannungsabfälle spielen die Erdleiter eine entscheidende Rolle. Der Erdleiter des Überspannungsschutzgerätes erfährt einen Spannungsabfall, der am Schutzleiter des geschützten Stromkreises nicht anliegen sollte. Deshalb ist der Schutzleiter der geschützten Seite immer auch auf direktem Weg mit dem Erdanschluss des Überspannungsschutzgerätes zu verbinden (Bild 4). Dies ■ geht aus bildlichen Darstellungen nicht immer klar hervor.
• Varianten für erdpotenzialfreie und einseitig geerdete Systeme (Dünnschichttechnologie) • Maximale Anlagenverfügbarkeit mit fehlertoleranter Schutzschaltung • Permanente Überwachung der Schutzschaltung mit... – optischer Statusanzeige je Stecker – Kontakt für Fernmeldung des aktuellen Statussignals Überspannungsschutz TRABTECH – excellence in protection Mehr Informationen unter Telefon 052 354 55 55 oder www.phoenixcontact.ch
Henrik Lowack ARNOLD Engineering und Beratung 8152 Opfikon Tel. 044 828 15 51 www.arnoldeub.ch
© PHOENIX CONTACT 2009
Monatsthema
Blitze über die Erde ableiten und dies für Jahre ist ein Kunststück
Erdung – was ist das überhaupt? Die Überarbeitung der IEC 60364-5-54, die sich mit dem Thema Erdung beschäftigt, hat sehr lange gedauert und manch einer fragt sich, warum es oft so lange dauert, bis eine Norm endlich neu überarbeitet ist und was man zu tun gedenkt, damit Normen in Zukunft nicht mehr der technischen Entwicklung hinterherhinken. Stefan Fassbinder Wenn man von Kupfer spricht, ist immer reines Kupfer gemeint, während Stahl per Definition immer eine Legierung darstellt. Unter sogenanntem «unlegiertem Stahl» versteht man eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff, die jedoch keine weiteren Legierungselemente enthält. Legierungen sind durchweg mechanisch fester als reine Metalle, während dem im Verhältnis immer noch preisgünstig verfügbaren Eisen hinsichtlich seiner Festigkeit schon unlegiert kein anderes Gebrauchsmetall das Wasser reichen kann. Eisen hat jedoch eine erheblich niedrigere elektrische Leitfähigkeit als Kupfer, und Legierungen haben stets eine erheblich niedrigere elektrische Leitfähigkeit als reine Metalle. So ergibt es sich, dass hier bei Stahl aus Gründen der Leitfähigkeit und bei Kupfer aus Gründen der Festigkeit der Mindest-
querschnitt jeweils auf 16 mm² festgelegt werden muss. Grosse Querschnitte beim Erder? Bei der Auslegung einer Erdungsanlage greifen verschiedene Anforderungen ineinander. Als Erstes ist immer die Rede vom Erdungswiderstand, doch schon allein dessen korrekte Ermittlung ist eine Wissenschaft für sich. Die Leitfähigkeit des Erderwerkstoffs ist hierbei nicht relevant. Der Engpass besteht in dem Übergangswiderstand vom Erder an das Erdreich. An dieser Stelle hat der Strom im Erdreich keinen grösseren Querschnitt zur Verfügung als die Oberfläche des Erders. Die Werte in Tabelle 1 links sind um mindestens 10 Millionen kleiner als die der nicht metallenen Stoffe rechts! Angesichts dieser Werte muss also die Oberfläche eines Erders aus relativ schlecht leitendem Metall in relativ gut leitendem Boden grössenordnungsmässig 10 7 Mal
Tabelle 1 Spezifische Widerstände einiger metallener Werkstoffe und verschiedener Böden.
Tabelle 1
18 | Elektrotechnik 6/09
seiner Leiterquerschnittsfläche entsprechen, ehe die Leitfähigkeit des Erders die Grössenordnung des Erdübergangs-Leitwerts erreicht. Ein Erder von 50 mm2 Leiterquerschnitt müsste also eine Kontaktfläche zum Erdreich zwischen 500 m² und 5 km² haben, ehe sein innerer Widerstand wirklich relevant würde. Das wäre schön, wenn es solch grosse Erder gäbe! Warum werden dann so grosse Leiterquerschnitte bis zu 90 mm² bei Erdern überhaupt gefordert? Nun, die Querschnittsfläche ist nicht alles. Die Zusammenhänge sind komplizierter. Für die Stromtragfähigkeit spielt der Querschnitt natürlich sehr wohl eine Rolle! Das den Erder umgebende Erdreich erbringt trotz seiner schlechten Leitfähigkeit die notwendige Stromtragfähigkeit, weil sich die entstehende Wärme bei einem Blitzschlag auf eine sehr grosse Masse verteilt, sodass sich das Erdreich nicht übermässig erwärmt. Grosse Oberfläche beim Erder Auch die Form des Querschnitts spielt eine Rolle. So hat ein flacher Leiter eine geringere Induktivität als ein runder (Bild 2). Bei Netzfrequenz spielt diese Induktivität keine Rolle. Blitzströme warten allerdings mit derart schnellen Stromanstiegszeiten auf, dass Blitzschutzfachleute im Moment eines Blitzschlags von einem induktiven Spannungsfall von 1000 V/ m Leitungsweg sprechen ! Dieser Spannungsfall lässt sich also weder durch die Grösse der Querschnittsfläche noch durch die Leitfähigkeit des Werkstoffs, sondern lediglich durch die Form der Querschnittsfläche beeinflussen. Weiterhin ist es, nebenbei bemerkt, eine alte Unsitte, einem Meter Leitungslänge eine bestimmte Induktivität zuzuordnen. Die Induktivität ist vielmehr eine Kenngrösse einer bestimmten Leiterschleife : Nicht nur die Form des Leiters, sondern auch
2
seine Führung relativ zum Rückweg des Stroms, insbesondere der Abstand zwischen Hin- und Rückweg und die darin eingeschlossene Fläche, bestimmen die Induktivität. Diese wiederum, zusammen mit der Frequenz des Stroms, ergibt die Reaktanz und somit den induktiven Spannungsfall. Der ohmsche Spannungsfall kommt dann noch hinzu. Dieser hängt von der Leitfähigkeit des gewählten Werkstoffs und der Querschnittsfläche des Leiters ab. Ausserdem hat ein flacher Leiter oder eine Litze mehr Oberfläche und stellt somit einen besseren Kontakt zum Boden bzw. Beton dar. Der Übergang vom Leiter an das, was man elektrotechnisch als « Erde » bezeichnet, ist der eigentliche Engpass bei der ganzen Erdung, wie oben dargestellt. Kleine Oberfläche beim Erder Leider bedeutet mehr Oberfläche gleichzeitig mehr Angriffsfläche für Korrosion. Ein Runddraht von 25 mm² Querschnitt hat einen Durchmesser
von 5,65 mm und also einen Umfang von 17,75 mm. Ein Kupferband von 25 mm Breite und 1 mm Dicke bringt es auf den gleichen Querschnitt, jedoch 52 mm Umfang, also auf die dreifache Oberfläche. Entsprechend besser ist der Kontakt zu den umgebenden Medien – leider auch zu den korrosiven. 1 mm Dicke ist daher zu wenig, und so kommt man zu der Forderung nach einem Band mit den Abmessungen 2 mm x 25 mm für Kupfer in der Blitzschutznorm, damit das Gebäude auch über seine gesamte Lebensdauer hinweg geschützt ist. Nebenbei bemerkt werden hiermit im Blitzschutz also für Kupfer 50 mm² Querschnitt verlangt. Bei Stahl verlangt die Blitzschutznorm mindestens 90 mm² Querschnitt und eine Mindestdicke von 3 mm. Aus dem gleichen Grund werden in den Normen Litzen gegenüber massiven Drähten als vorteilhafter genannt, aber gleichzeitig ein Durchmesser der Einzeldrähte von mindestens 1,7 mm gefordert (eine andere Norm legt 1,8 mm fest). Saurer Boden ist immer schlecht für Metalle,
Monatsthema
1
1 Definition der magnetischen Feldstärke von 1 A/m entspricht einer kreisförmig geschlossene Feldlinie von 1 m Länge um einen Leiter, in dem ein Strom von 1 A fliesst. 2 Bei flachem Leiter wird die Feldlinie länger und somit das Feld schwächer, daher weniger Induktivität auch bei gleichem Leiterquerschnitt.
basischer Boden harmlos. Dies jedoch kommt sehr auf das Metall an. Eisen und Stahl, ob verzinkt oder nicht, sind oft erschreckend schnell weggerostet. Kupfer hält unter gleichen Bedingungen um ein Mehrfaches länger. Am besten eignet sich Edelstahl, jedoch auch hier nur die als V4A bekannten Sorten, nicht die als V2A-Stähle bezeichneten. Kompromisse unumgänglich Das Erdreich ist manchmal vielschichtig; die Anforderungen an eine Erdungsanlage sind es immer. Die Auslegung einer Erdungsanlage hat etwas von einem Eiertanz an sich : Ständig erkauft man die Verbesserung auf der einen Seite mit Einbussen am anderen Ende. Von normativer Seite her müssen also verschiedene Grössen nach verschiedenen Kriterien von beiden Seiten her eingegrenzt werden. So wurde im vergangenen Jahr während der Lieferengpässe versucht, als Kompromiss aus den mässigen Eigenschaften des Stahls und dem kostspieligen Kupfer eine Kupferlegierung als Alternative vorzuschlagen. Die Festigkeiten dieser Legierungen kommen unter Umständen nahe an die des Stahls heran und verbinden eine Korrosionsbeständigkeit, die die des reinen Kupfers sogar noch übertreffen kann, mit einer Leitfähigkeit, die zwar deutlich schlechter als die des reinen Kupfers, aber immer noch besser als die des Stahls ist. Es fand sich jedoch keine Legierung, die diese Eigenschaften mit einem nennenswert günstigeren Preis verband, sodass man auch gleich bei reinem Kupfer bleiben und dessen hohe Leitfähigkeit nutzen kann.
Tabelle 2 Übersicht über die Parameter, die die verschiedenen Werkstoffe und konstruktiven Massnahmen mit sich bringen und wie sich die Massnahmen und Parameter gegenseitig beeinflussen. Kriterium
Stahl (blank oder verzinkt)
Edelstahl (rostfreier Stahl)
Kupfer (blank oder verzinnt)
weicht vom Runddraht ab zugunsten besseren
Aluminium ist für die Erdverlegung ohne Relevanz, da die abzuleitenden Ströme nur einen Bruchteil der Aussenleiterströme ausmachen nicht geeignet: überzieht sich mässig schlecht sehr gut zuerst mit einer (hier gegen ist bei 50 Hz (150 Hz, 250 Hz) immer wesentlich kleiner als der ohmsche Widerstand, daher ohne Relevanz das Erdreich) isolierenden Schutzschicht und korrodiert dann konstruktionsbedingt immer hoch theoretisch reduzierbar gut reduzierbar dennoch recht rasch konstruktionsbedingt immer hoch theoretisch reduzierbar gut reduzierbar bis zur Auflösung des Werkstücks. «schlecht (mit oder ohne Zink)» sehr gut gut; noch besser wenn verzinnt konstruktionsbedingt theoretisch gut möglich, z. Z. jedoch normativ Günstig im Bereich oberirdischer Ableitungen; nur hier zulässig nur begrenzt möglich: max. gut möglich, praktisch nur Rund- begrenzt auf min.1,8 mm.
Erdkontakts und kleinerer Induktivität
das 3-Fache eines gleich
Galvanische Leitfähigkeit
für E-Sicherheit für EMV für Blitzschutz
Induktive Reaktanz
für E-Sicherheit für EMV für Blitzschutz
Korrosionsbeständigkeit Oberflächenvergrösserung, d. h. Querschnittsform,
von geringer Relevanz, muss jedoch nach Norm mindestens so gross sein wie die der Aussenleiter
draht im Einsatz
Keine Begrenzung, wenn verzinnt!
starken Runddrahts, da mind. Dicke 2 mm Materialpreis
«billig (aber nicht preiswert)»
sehr kostspielig
«teuer (aber dennoch preiswert)»
Verarbeitungsaufwand
Hart wie Krupp-Stahl
sehr widerspenstig
duktil, ausserdem als Litze verfügbar
Tabelle 2
Elektrotechnik 6/09 | 19
Monatsthema
3 3 Wo Kupfer zu teuer oder zum Einschlagen zu weich ist, Stahl aber zu schnell verrostet, kombiniert man die Werkstoffe.
Man kann Metalle aber auch anders kombinieren als in Form von Legierungen, um die Vorteile zweier Werkstoffe zu nutzen und die Nachteile auszuhebeln. So wird in letzter Zeit vermehrt verkupferter Stahl als Erdungselektrode eingesetzt, ob als Oberflächenerder in Form von Band oder als Tiefenerder in
Form von Erdspiessen (Bild 3). So erhält man die gute Korrosionsfestigkeit des Kupfers nahe am günstigen Preis des Stahls, zumal die Tiefenerder zum Einschlagen in den Boden sich ohnehin nicht aus Kupfer fertigen lassen, da dieses die dazu erforderliche Festigkeit nicht aufweist, aber Gemeinsamkeit macht stark! Eine Schichtdicke von 90 μm Cu ist üblich. Nach neueren Untersuchungen der TU Warschau ist dies für die Oberflächenerder, die nur abgerollt und verlegt werden, hinreichend, beim Tiefenerder aber viel zu wenig. Versuche haben gezeigt, dass sich das Kupfer abkratzt und die Korrosion fast so bequem den Stahl angreifen kann, als sei dieser gar nicht beschichtet. 250 μm, stellten die polnischen Wissenschaftler fest, sei die erforderliche Stärke. Verzinkte Stähle haben zigfach schlechtere Korrosionsfestigkeiten. Fazit Tabelle 2 gibt noch einmal einen Überblick über die Anforderungen und die zu ihrer Erfüllung erforderlichen Massnahmen und die Wechselwirkungen der dabei zu berücksichtigenden Eigenschaften und Kriterien. Dennoch blei-
Auf Nummer sicher. Die Messgeräte von Gossen Metrawatt überzeugen durch vielseitige Leistung,
ben wegen der Komplexität einige Aspekte übrig, die sich nicht in eine Tabelle pressen lassen. Kommen zwei Metalle mit verschiedenen elektrochemischen Potenzialen in Berührung und tritt Wasser mit gelösten Salzen (Säure) hinzu, so bildet sich ein sogenanntes Lokalelement, bei dem sich der chemisch weniger edle Werkstoff auflöst. Für diese Tatsache existieren nur Erfahrungswerte. Nun kommt es gerade so hin, dass Kupfer im Boden das gleiche Potenzial wie Stahl im Beton hat. Ein üblicher Fundamenterder aus Moniereisen lässt sich also mit einem erdverlegten «echten» Erder aus Kupfer verbinden, ohne dass der Stahl durch das vom Kupfer eingeführte Potenzial zerfressen wird, was an sich das Risiko wäre. Die Normen können immer nur ein Minimum an Anforderungen festlegen, das unter allen Umständen eingehalten werden muss. Alles, was hierüber hinausgeht, muss die Elektrofachkraft mit ihrem Sachverstand beurteilen und entscheiden. Diese Verantwortung kann ihr leider keine Norm und kein ■ Normungsgremium abnehmen. sfassbinder@kupferinstitut.de
Installationstester NiV / NiN – Prüfgeräte Isolationsmessgeräte Erdungsmessgeräte
maximale Präzision und absolute Zuverlässigkeit. In der täglichen Praxis finden sie
Gerätetester
Anwendung in vielen Bereichen der Mess-, Prüf-, Steuerungs- und Regeltechnik.
Prüfgeräte für Betriebsmittel Maschinentester EN 60204 / EN 60439 Prüfgeräte für Medizintechnik
Multimeter
Leistungsmessgeräte
Analog- und Digital-Multimeter Kalibratoren Milliohmmeter
Energieanalysatoren Netzqualitätsanalysatoren Zangenmessgeräte
GMC-Instruments Schweiz AG Glattalstrasse 63 CH-8052 Zürich Tel: +41 44 308 80 80 Fax: +41 44 308 80 88 www.gmc-instruments.ch info@gmc-instruments.ch
Überspannungs-Kombiableiter jetzt mit Wechselmodulen
Als kombinierte Blitzstrom- und Überspannungsableiter der Anforderungsklasse Typ 1 vereinen die Hager-Kombiableiter Grob- und Mittelschutz in einem Gehäuse. Dadurch eignen sich diese Geräte ideal für jede Grundausrüstung in Einfamilienhäusern oder Etagenverteilern. Aufgrund ihrer kompakten Bauform von nur sechs bis acht Platzeinheiten je nach Netzform reduzieren sich Montageaufwand und Platzbedarf gegenüber einer herkömmlichen Absicherung beträchtlich. Ein Vergleich macht es deutlich: Bei einer konventionellen Installation muss der Elektrotechniker bis zu zwölf Modulargeräte einschliesslich Entkopplungs-Induktivität für einen wirksamen Überspannungsschutz montieren. Die gleiche Schutzwirkung erzielt er jetzt mit einem einzigen Kombiableiter. So kann er bis zu 70 % Platz sparen! Weil aber nicht nur Gerätesondern auch Verdrahtungskosten gespart werden, lohnt sich der Einsatz der neuen Überspannungsableiter von hager doppelt.
Module sind gesteckt Überspannungsmodule können defekt gehen, vor allem dann, wenn sie häufig im Einsatz stehen. Falls das Gerät abschalten musste, kann man das eingesteckte Schutzmodul mit einem Handgriff ausbauen und durch ein neues Modul ersetzen. Das spart Zeit und Kosten. Neben den montagetechnischen Vorteilen überzeugen die Geräte natürlich auch durch optimale Schutzeigenschaften: Jedes Einzelgerät ist für die Anforderungen der höchsten Blitzschutzklasse ausgelegt – mit einem Kurzschlussstrom-Ableitvermögen bis 100 kA (10/350 s) bieten sie daher den bestmöglichen Schutz vor Überspannungen in Wohn- und Gewerbeanwendungen. Selbst bei einem direktem
Highlight
Überspannung den Garaus gemacht Blitzeinschlag schützt der Schutzpegel von ⱕ 1,5 kV die Anlage und Endgeräte der Überspannungskategorie I mit UN = 230 VAC sicher. Das Gerät begrenzt auch Folgeströme so gut, dass zum Beispiel eine 35 A gG/gL Anlagesicherung bis 25 kA Netzkurzschlussstrom nicht auslöst. Fazit Der sichere Überspannungsschutz im Privat- und Gewerbebau ist wesentlich einfacher geworden. Nur wenn noch ein Feinschutz verlangt wird, ist ein zusätzlicher Überspannungsableiter der ■ Anforderungsklasse C nötig.
Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch
1 Hoch kompakter Kombiableiter von Hager mit Ableitvermögen bis 100 kA. 2 In einem Kombiableiter bei 70 % Platzbedarf gegenüber konventionellen Lösungen im Verteiler, ist der Schutz der gesamten Anlage garantiert. Defektes Modul lässt sich einfach ausstecken und durch ein neues ersetzen.
1
2 Elektrotechnik 6/09 | 21
Installations- & Gebäudetechnik
Elektro-Material AG verstärkt den Bereich Gebäudesystemtechnik
Neue Perspektiven für den Elektroinstallateur Der Klimawandel und die notwendige Ablösung von fossilen Energien bieten dem Elektroinstallationsgewerbe riesige Chancen. Elektro-Material AG fördert diese aktiv durch ein verstärktes Angebot für Gebäudesystemtechnik. Das GST-Forum «Starter» ermöglicht auch den Nichtspezialisten, Kunden mehr Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit und modernes Infotainment anzubieten.
Die Elektro-Material AG ( EM ) ist das führende Grosshandelsunternehmen der schweizerischen Elektro-Installationsbranche. Mit einem 200 000 Artikel umfassenden Verkaufssortiment, einem überzeugenden Lieferservice und leistungsfähigen Material-Abholschaltern in allen Landesteilen können sämtliche Materialbedürfnisse von Elektro-Installateuren, Elektrizitätswerken und der Industrie befriedigt werden.
1 Richard Staub, Bus-House, referiert über die Zukunftschance des Elektroinstallateurs.
1
22 | Elektrotechnik 6/09
Schon früh überlegte sich ElektroMaterial AG, wie Kunden bei den technisch anspruchsvollen Produkten für Kommunikations- und Gebäudesystemtechnik ( GST ) besser beraten werden könnten. Daraus entstanden bereits vor dem Jahr 2000 zentrale Produktmanagements für COM/GST, welche lokale Spezialisten für diese Bereiche in den Niederlassungen ausbildeten. Ein erfolgreicher Weg. Dank eigenen LAN- und GST-Katalogen sowie begleitenden Broschüren wie «Was Sie wissen müssen» wurde den Spezialisten ein breites und vergleichbares Angebot der vielen Hersteller angeboten. Auch die ab 2002 durchgeführten GST-Foren trugen dazu bei, eine Community von treuen Spezialisten als Partner von Elektro-Material aufzubauen. So bestellen zum Beispiel alle Partner von Eibrom GmbH, einem führenden Schweizer KNX-Integrator, alle KNXProdukte über Elektro-Material.
Hoher Kundennutzen und innovative Produkte breit fördern Dieser Erfolg war für EM kein Grund, stehen zu bleiben. Trotz zunehmender Verbreitung bleibt die moderne Bustechnik immer noch die Domäne von speziell geschulten Mitarbeitern. Neue Wohnungen werden zu einem grösseren Teil elektrotechnisch wie vor 20 Jahren ausgerüstet. Allerdings hat sich dabei der Anteil der Elektroinstallation an den Gesamtbaukosten von
damals 6 % auf 3 % reduziert. Dazu befindet sich das Elektroinstallationsgewerbe in einem harten Preiswettbewerb und kämpft an gegen ungenügende Wertschöpfung, Imageprobleme und Abwanderung von guten Schulabgängern/Lehrabgängern in andere Branchen. Ein Grossteil der Schweizer Elektroinstallationsfirmen sind kleinere Unternehmungen, die ein beschränktes Potenzial für Spezialisierung und Ausbildung aufweisen. Es geht also darum, einfach bedienbare Systeme mit einem erhöhten Kundennutzen anzubieten. Die Industrieanbieter haben das erkannt und bringen solche Innovationen auf den Markt. Zusätzlich zum bisherigen Angebot für Experten lanciert nun EM das «GST-Starter»-Angebot, welches folgende Kriterien beinhaltet: • Klarer Mehrwert gegenüber konventioneller Installation aus Kundensicht (für eine breite Zielgruppe) • Vordefinierte Funktionen, reine Parametrierung, keine Programmierung, ohne lange Schulung beherrschbar, auch ohne häufigen Einsatz • Gut geeignet für Nachrüstung, Funkkommunikation oder neue Powerline-Technologien • Budgetgerecht gemäss Zielgruppe anbietbar Mit dem «GST-Starter» lässt sich eine Reihe von Anwendungen abdecken wie zum Beispiel: • Komfort und Energieeffizienz im Alleinangebot oder in Partnerschaft mit Heizungs-/Lüftungsinstallateuren für vernetzte Wärmeverteilung in Wohngebäuden (z. B. Siemens Synco living, Adhoco) oder für energieeffiziente Beleuchtung • Multimedia; Homewiring-Neubau, Powerline-Communication im Bestandesbau • Design-Auswahl (z. B. bei UP-Apparaten)
Installations- & Gebäudetechnik
• Sicherheit (z. B. vernetzte Rauchmelder mit externer Alarmierung) • Photovoltaik Für den lokalen Elektroinstallateur eröffnen sich damit neue Perspektiven. Zusätzliches Potenzial liegt vor allem bei seinen Kunden, wo eine direkte Beratung gefragt und keine Elektroplaner involviert sind, beispielsweise bei privaten Wohneigentümern, Gewerbetreibenden aus dem Mittelstand und beim Bestandesbau. Türöffner ist häufig der gute Servicemonteur, welcher bei einer Reparatur oder beim Anschliessen einer neuen Heizung auf weitere Möglichkeiten hinweisen kann, die Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit und moderne Mediennutzung verbessern können.
2 2 Dr. Andreas Stahel, Vorsitzender der Geschäftsleitung Elektro-Material AG.
Die Freude am Beruf steigern Nichts ist überzeugender für Kunden als die eigene Begeisterung und Überzeugung. Voraussetzung dazu ist die Freude am Beruf und an allem, was mit Strom machbar ist. Elektro-Material will diese Begeisterungsfähigkeit mit verschiedenen Mitteln fördern und organisierte in den Monaten Mai bis Juni Informationsveranstaltungen für die Kunden aller Niederlassungen in der
Schweiz. So hat die Verkaufsregion Zürich Kunden am 26. Mai zum Frühstück auf den Zürcher Hausberg Waid eingeladen. «Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir Erfahrungen zwischen unseren Kunden und der Geschäftsleitung austauschen. Das schafft Kundennähe und fördert das Vertrauen in eine nachhaltige Partnerschaft», sagt Dr. Andreas Stahel, Vorsitzender der Ge-
schäftsleitung der Elektro-Material AG. Die Stimmung unter den Teilnehmern am Event in Zürich war ausserordentlich positiv und die Zukunftschancen für das Elektroinstallationsgewerbe wurden trotz Wirtschaftskrise von einer grossen Mehrheit optimistisch einge■ schätzt. www.elektro-material.ch
1-Kanal (24 m)
www.zublin.ch 5
2-Kanal (16 m)
1-Kanal (16 m)
6
4
3
7
Präsenz 2
8
Swiss Garde IR 9
1
1. Swiss Garde 300 Präsenz UP 2. Swiss Garde 360 Präsenz KNX/EIB 3. Swiss Garde 360 Präsenz UP, 2-K, 16 m 4. Swiss Garde 360 Präsenz Easy, 1-K, 24 m 5. Swiss Garde 360 Plus Präsenz RA 6. Swiss Garde 360 Päsenz Dimm 7. Swiss Garde 360 Präsenz EB, 1-K, 16 m 8. Swiss Garde 360 Präsenz Mini 9. Swiss Garde 300 Präsenz KNX/EIB
E-No E-No E-No E-No E-No E-No E-No E-No E-No
535 938 100 305 400 209 535 938 000 535 938 200 535 938 304 535 943 615 535 943 715 535 931 800 305 401 209
P-IR-Handsender Einstellung aller Parameter LUX/SENS/Zeit mit einem Knopfdruck! M. Züblin AG 8304 Wallisellen Elektrotechnik 6/09878 | 23 22 22 Telefon 044
Eine Marke der Daimler AG
#
Ein STARKES Stück. Der Vito. Wirtschaftlich. Sicher. Sauber.
ab
28900.–
inklusive TSI TOP
Transporter Swiss Integral Top (TSI TOP): Alle Reparaturen bis 3 Jahre oder 100 000 km gratis. Servicearbeiten, Abgastests und alle dazu benötigten Originalteile (ausgenommen Treibstoff und Öle) bis 100 000 km gratis, auf maximal 10 Jahre begrenzt. Das zuerst Erreichte gilt. Vito 109 CDI, kompakt, Kastenwagen, solange Vorrat, ab Fr. 28 900.- (exkl. MWSt.).
24 | Elektrotechnik 6/09
100 Jahre Schalter und Steckdosen Die Horgner Firma Feller AG mit rund 450 Mitarbeitenden feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Sie ist sicher für alle Schweizer Elektroinstallationsfirmen die wichtigste Firma und eine bedeutende Arbeitgeberin in der Region Zürichsee. Am Tag der offenen Tür vom 16. Mai 2009 öffnete Feller für die Bevölkerung die Tore zu den Fabrikationshallen und gewährte Einblicke in die Herstellung der Schweizer Produktion. Richard Staub Die Gründung der heute 100-jährigen Feller AG geht auf den Berner Adolf Feller zurück. Im Jahre 1931 übernahm seine Tochter Elisabeth Feller nach seinem plötzlichen Tod das Horgner Unternehmen. Sie hat sich nicht nur für Feller, sondern auch für Horgen und die Region in hohem Mass engagiert. Das heutige Erfolgsmodell der Feller AG trägt noch immer den «Geist» der grossen Frau, bilden doch die Mitarbeitenden für Feller nach wie vor die Basis des Unternehmenserfolgs. Am Tag der offenen Tür hatten die vielen Besucherinnen und Besucher
Einblicke in die verschiedenartigen Feller-Produkte, welche im Schweizer Wohn- und Zweckbau nicht mehr wegzudenken sind. Dabei wurde ein besonderer Schwerpunkt auf das mittlerweile grosse Angebot für Intelligentes Wohnen gelegt, was viele Gäste verblüffte und begeisterte. Das zeigte einmal mehr, dass bezüglich moderner Komfortmöglichkeiten beim Endkunden grosser Informationsbedarf besteht. Im Jubiläumsjahr von Feller sind weitere Innovationen angekündigt, dazu zählen beispielsweise das Türsprechsystem «visaphon», das biometrische Zutrittssystem «overto» oder das neue KNX Touchpanel für Wohnräume. Die neu-
en Produkte stehen ganz im Sinne derFeller für Vision und Mission und dem Versprechen, Lösungen für jeden Lebensraum anzubieten, welche ein hohes Mass an Lebensqualität garantieren. Vom einfachen Elektroschalter zur Gebäudeautomation Feller AG produziert seit 1909 in Horgen Elektroschalter und Steckdosen. Das Unternehmen wird seit Januar 2008 durch Roger Karner als CEO geführt. Er stiess vom Mutterkonzern, der französischen Schneider Electric, zu Feller. Schneider Electric ist mit 114 000 Mitarbeitenden in über 100 Ländern tätig und erreichte 2008 einen Umsatz von 18,3 Milliarden Euro. Der durch Feller AG im 2008 erwirtschaftete Umsatz beträgt rund 150 Millionen Franken. Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Schaltern, Steckdosen, Fernbedienungen und Automatiksteuerungen für Licht und Storen machen das Kernsortiment von Feller aus. Die seit Jahrzehnten populäre Standard-Kollektion für Schalter und Steckdosen wurde 1991 durch die Design-Linie Edizio er-
1 Produktionsstandort der Feller AG Horgen. 2 Elisabeth Feller prägte Erfolg und Unternehmenskultur.
1
2
Elektrotechnik 6/09 | 25
Installations- & Gebäudetechnik
Tag der offenen Tür bei Feller AG, Horgen
Installations- & Gebäudetechnik
mentsystem und internationaler ISO 9001 und 14001 verfolgt Feller eine ständige Verbesserung in der Kundenbedienung. Die vielen Erwachsenen und Kinder am Tag der offenen Türe waren fasziniert von der Produktion von Industriegütern, die aus dem alltäglichen Gebrauch bekannt sind.
Eine Frau prägt eine Firma Der Berner Adolf Feller führte aber 1909 die Firma als Handelsbetrieb für Elektroinstallationsmaterial, welches damals in der Schweiz kaum hergestellt wurde. Das Einführen von Waren aus dem Ausland war während des Ersten Weltkrieges erschwert und zwang Adolf Feller, eigene Produkte herzustellen. Damit legte er die Basis für die heutige Feller AG und die Produktion von Schaltern und Steckdosen in Horgen. Nachdem Adolf Feller im Jahr 1931 unerwartet starb, musste seine erst 21-jährige Tochter, Elisabeth Feller, die Leitung der Firma übernehmen. In den folgenden 40 Jahren bis zu ihrem Tod im Jahre 1973 hat sie sich als engagierte Unternehmerin in hohem Mass für Sozial- und Drittweltprojekte, die Gesundheit am Arbeitsplatz sowie Kulturförderung engagiert. So war sie unter anderem Gründungsund Stiftungsmitglied des Pestalozzidorfes Trogen. Für Exil-Tibeter, die damals auch bei Feller
gearbeitet hatten, liess sie Wohnungen in Horgen errichten. Bereits in den Vierzigerjahren hat Elisabeth Feller für ihre Angestellten Versicherungsschutz für Altersvorsorge und Krankheit eingeführt. Auch im Bereich Kinderbetreuung für Mitarbeiterinnen war sie eine absolute Vorreiterin. In der damaligen Zeit war dies alles andere als selbstverständlich. Die eindrücklichen Industriehallen in Horgen, vom Schweizer Künstler und Architekten Hans Fischli erstellt, zeugen vom aussergewöhnlichen kulturellen und menschenorientierten Engagement von Elisabeth Feller. Basis für den Unternehmenserfolg von Feller AG sind auch heute die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Unternehmenskultur, die sich stark an sozialer Verantwortung, ethisch korrektem Verhalten und mitarbeiterfreundlichen Führungsmodellen orientiert und die Ausbildung von Lehrlingen sowie jungen Hochschulabgängern fördert.
gänzt. Damit lassen sich innenarchitektonisch 14 Farbtöne verwenden. 2003 brachte Feller AG das Folgesortiment Edizio due auf den Markt, welches aus den heutigen Wohnräumen nicht mehr wegzudenken ist. Feller reagierte vor über zehn Jahren auf gestiegene Ansprüche an eine moderne, busbasierte Installationstechnik. In diesem Segment zeichnet sich denn auch ein merkbares Wachstum ab. In Horgen vereint sind die Fachbereiche Entwicklung, Prüf-/Testlabor, Produktion mit Kunststoffspritzerei,
Stanzerei und Galvanik, Produktmanagement und Design, Verkauf und Marketing sowie Qualitäts- und Umweltmanagement. Kurze Wege und eine Just-in-Time-Produktion nach Kundenauftrag machen nicht nur teure Lager überflüssig, sondern erlauben auch erhöhte Flexibilität auf beiden Seiten. Dadurch verkörpern die FellerSchalter, -Steckdosen, -Licht- und -Storensteuerungen auch heute noch hohe Funktionalität und Qualität made in Switzerland. Durch effiziente Prozesse nach ganzheitlichem Manage-
3 Blick hinter die Kulissen am Tag der offenen Tür. 4 Hohe Funktionalität und Qualität dank eigener Schweizer Produktion.
3
26 | Elektrotechnik 6/09
4
«Mobile Lounge» – ein Jubiläumsprojekt mit den Lernenden Als Jubiläumsgeschenk hat Feller eine besondere Idee. Ein Projekt der Lernenden von Feller hatte den Auftrag, ein schlichtes, funktionales Geschenk zu entwickeln, das sich mit der FellerVision und den Werten deckt und vollumfänglich in der eigenen Fabrikation hergestellt werden kann. Das Resultat war ein multifunktioneller, stilvoller Handyhalter namens Mobile Lounge. Unterstützt wurde der Kreativworkshop der Lernenden vom Designteam quadesign.ch. Bis zum fertigen Produkt durchlief das Jubiläumsgeschenk die Produktionsbereiche Kunststoffspritzerei, Stanzerei, Werkzeugkonstruktion, Werkzeugbau, Galvanik, Beschriftung und Montage. Das Geschenk wurde am Tag der offenen Tür den Besuchern abgegeben und wird auch an den Kundentagen vom 9. bis 13. Juni 2009 aufge■ legt.
Feller AG 8810 Horgen www.feller.ch
Installations- & Gebäudetechnik
Energieeffizienz ist wirtschaftlich notwendig und wird belohnt
Gebäudeautomation mit wichtigem Beitrag In drei Kundenevents informierte Siemens Building Technologies ausführlich über die Auswirkungen der Gebäudeautomationsfunktionen auf die Energieeffizienz. Gebäude, welche die Effizienzklassen A und B erreichen, werden zukünftig mit Subventionen aus der Stiftung Klimarappen unterstützt.
Gastreferent Patrick Hofstetter, Leiter Klimapolitik, WWF Schweiz, und Jürgen Baumann, Siemens Building Technologies, zeigten auf, welchen Beitrag «Green Buildings» zur Lösung des Klimaproblems leisten können. Die Erwärmung der Atmosphäre als Folge des stark zunehmenden CO2-Ausstosses ist eine mittlerweile auch wissenschaftlich erhärtete Tatsache. Wenn die Temperatur nochmals über zwei Grad ansteigen wird, sind die vorhersehbaren Schäden verheerend: Die Arktis schmilzt ab, viele Pflanzen- und Tierarten verschwinden, die Weltmeere steigen an und Millionen Menschen müssen wegen Wassermangel, Überflutung der Küsten und Ernteausfällen umsiedeln. «Wenn wir nichts gegen die Klimaerwärmung tun, werden deren Kosten auf 5 – 20 % des Bruttoweltproduktes ansteigen. Präventionsmassnahmen dagegen kosten 1 – 2 %», stellte der Ökonom Nicholas Stern 2006 in seinem Bericht fest. Zudem ist das Versiegen der Erdöl- und Gasfelder absehbar und erfordert auch von dieser Seite entsprechenden Handlungsbedarf. Gebäude sind mit 30 % Anteil neben dem Verkehr die Hauptverursacher des CO2Ausstosses in der Schweiz. Bezüglich Energieverbrauch stehen sie mit einem Anteil von etwa 50 % weit oben und beanspruchen zudem einen hohen Anteil fossiler Energien. Sonnenkraft steht zwar nachweislich genügend zur Verfügung, doch geht es darum, diese umfassend zu nutzen.
Der «Königsweg» zur Energieeffizienz heisst eine viel bessere Dämmung der Gebäude, wie sie durch entsprechend verschärfte Vorschriften im Neubau und Förderungsprogrammen wie dem Gebäudeprogramm des Schweizer Klimarappens vorangetrieben werden. In Kombination mit Konjunkturmassnahmen wurden die entsprechenden Beiträge massiv aufgestockt. Allerdings beträgt die Gebäudeerneuerungsquote in der Schweiz momentan nur ca. 0,5 % pro Jahr. Damit würde es 200 Jahre dauern, bis alle Gebäude einen «Pullover» anhaben. In diesem Gebäudepark wird die Erneuerung der Haustechnik sehr oft der erste Schritt sein. Bei der Heizungsanlage drängt sich klar der
1 Aufmerksame Fachleute am Kundenevent von Siemens Building Automation zum Thema Gebäudeautomation und Energieeffizienz.
BUS-House
Richard Staub
Umstieg auf regenerative Erzeuger wie Wärmepumpen auf. Viel zu wenig wird aber die Verbrauchsminderung durch moderne Haus- und Gebäudeautomation genutzt. Diese verhindert den ’Betrieb ohne Nutzen’, macht den Verbrauch transparent, liefert die Basisdaten für eine Optimierung und erhöht den Komfort. Warum sollen zum Beispiel die Heizkörperventile tagsüber in Wohnungen offen sein, wenn gar niemand zu Hause ist? Grundsätzlich gibt es zwei Faktoren, wie die Gebäude- und Hausautomation den Energieverbrauch beeinflussen kann: • Bau des Gebäudes: Senkung des Energiebedarfs durch effiziente Automatisierung und Regelung • Betrieb des Gebäudes: Senkung des Energieverbrauchs durch Überwachung, Optimierung und Kommunikation der Systemkomponenten Mit dem Einsatz energieeffizienter Gebäudautomationsfunktionen (GA) werden Gebäudebetriebskosten eingespart, vorhandene Energieressourcen
1
Elektrotechnik 6/09 | 27
Siemens
gespart und CO2-Emissionen verringert. Genau diese Elemente umfasst die 2008 veröffentlichte Norm «Auswirkungen der GA-Funktionen auf die Energieeffizienz» ( EN 15232/SIA 386.110 ). Die europäische Vereinigung der Gebäudeautomationsindustrie eu.bac mit Siemens als Gründungsmitglied arbeitete innerhalb der CEN intensiv an der raschen Erstellung mit und gründete zudem ein Prüf- und Zertifizierungsverfahren für Gebäudeautomationskomponenten im Hinblick auf deren Wirkung für die Energieeffizienz. Die Norm qualifiziert und quantifiziert den Nutzen der GA und kann direkt als Arbeitsmittel in der Planung verwendet werden. Zur einfachen Anwendung werden die GA und das technische Gebäudemanagement ( TGM ) in vier Effizienzklassen unterteilt, die einen einfachen Vergleich ermöglichen. Dabei wird zwischen Wohnbauten und
Unterstützung durch Siemens Die Effizienzklasse A nach SIA 386.110 setzt ein hoch energieeffizientes Gebäudeautomationssystem, eine vernetzte Raumautomation mit automatischer Bedarfserfassung, regelmässige Wartung, monatliches Energiemonitoring sowie nachhaltige Energieoptimierung durch ausgebildete Fachkräfte voraus. Siemens erfüllt diese Anforderungen und bietet ein umfassendes Paket mit Systemen sowie Dienstleistungen an: integrale Desigo GA und TGM mit Raumautomation RX, Automationsstationen PX sowie Insight als umfassendes Softwaretool mit vielfältigen Funktionen für Energiemonitoring und -optimierung. Ergänzt wird das Sortiment durch EMC (Energy Monitoring & Controlling), welches die Energiedaten online oder per Vorortablesung erhält. Automatisch werden alle relevanten Reports erzeugt bis hin zu einem Gebäudeenergieausweis nach SIA, wie er ab Sommer 2009 in der Schweiz eingeführt wird. Der neu entwickelte Green Building Monitor will die
2
3
Siemens
Installations- & Gebäudetechnik
2 Das Tabellenbeispiel aus der neuen Norm EN 15232/SIA 386.110 zeigt, welche Effizienzfaktoren durch die Klassen A und B gegenüber einer «normalen» GA mit Klasse C zu erzielen sind. 3 Nur mit integraler Raumautomation kann die für die Energieeffizienz beste Klasse A erreicht werden.
Nicht-Wohnbauten sowie verschiedenen Gebäudetypen unterschieden. • Klasse A entspricht hoch energieeffizienten GA-Systemen und TGM • Klasse B entspricht weiterentwickelten GA-Systemen und einigen speziellen TGM-Funktionen • Klasse C entspricht StandardGA-Systemen • Klasse D entspricht GA-Systemen, die nicht energieeffizient sind Die gebräuchlichsten GA- und TGMFunktionen, die eine Auswirkung auf die Energieeffizienz von Gebäude haben, sind einfach in Tabellen definiert. Dies ermöglicht es auch Investoren, die umzusetzenden Funktionen zu definieren. Planer können damit den gewünschten Nutzen von GA und TGM zu Beginn der Projektierung einfliessen lassen. Um den Inhalt und die Anwendung der Norm verständlicher zu machen, hat Siemens eine ausführliche und anschauliche Broschüre veröffentlicht, die jeden mit der Materie beauftragten Fachmann praxisnah unterstützt.
Elektro-Thermographie Vorbeugender Unterhalt und Störungsbehebungen in elektrischen Anlagen und an Maschinen.
28 | Elektrotechnik 6/09
Nutzer sensibilisieren, indem der Energieverbrauch aktuell und einfach dargestellt wird. Mit der Gebäudeperformance-Optimierung bieten SiemensSpezialisten den Kunden gleich die nachhaltige Verbesserung der Energieund Betriebskosten als Dienstleistung an. Das bereits seit Jahren erfolgreiche Energiespar-Contracting garantiert zudem bei grösseren Objekten eine Modernisierung mit garantierter Energieeinsparung. Um die Gebäudeautomation als effizientes Mittel einzusetzen, bedarf es auch einer Änderung im Planungsablauf. Die zu erzielende Klasse A oder B muss bereits ins Vorprojekt einfliessen, um die Weichen in Richtung integrale Planung zu stellen, damit eine Fusion der sonst getrennten Elektro- und HLK-Gewerke zur bedarfsabhängigen Raumautomation sichergestellt wird. Investoren benötigen dafür eine Betrachtung der Lebenskosten eines Gebäudes anstelle einer reinen Minimierung der Erstellungskosten, wie das heute leider noch immer der Regelfall ist. Am Event vom 15. April konnte Siemens den Teilnehmern gleich eine kleine Sensation ankündigen: Die Stiftung Klimarappen unterstützt Bauherren bei der energieeffizienten Modernisierung von Gebäuden mit Baujahr bis 1990 und fossiler Energieerzeugung auf Klasse A oder B. Die Vergütung erfolgt pro m2 modernisierte Energiebezugsfläche und beträgt 8 CHF/m2 für Modernisierung auf Klasse A sowie 4 CHF/m2 für Modernisierung auf Klasse B. Das entspricht einem ersten wichtigen Schritt auf dem Weg, der Gebäudeautomation eine tragende Rolle in der Reduktion des CO2-Ausstosses und der Erhöhung der Energieeffizienz zukommen zu lassen. Eine Investition, welche meist einen schnellen Return of Investment ermöglicht und damit sowohl für private Eigentümer wie institutionelle und öffentliche Bauherren attraktiv ist. Informationen und Broschüre «Der Einfluss von Gebäudeautomationsfunktionen auf die Energieeffizienz von Gebäuden Anwendung gemäss SIA 386.110 bzw. EN 15232:2007 » auf www.siemens.ch/energieeffizienz ■
Hofstetter Energietechnik GmbH 8046 Zürich, Telefon 044 372 20 90 Fax 044 372 20 94, www.het.ch
Ruf Lanz
#
Irgendwann ist man doch zu alt, um Maschinen zu frisieren. Dulden Sie keine manipulierten Schutzeinrichtungen in Ihrem Betrieb.
In jedem zweiten Betrieb werden Schutzeinrichtungen an Maschinen und Anlagen manipuliert. Oft sind schwere Unfälle die Folge. Die Verantwortung trägt der Arbeitgeber. Denn wer das Manipulieren von Schutzeinrichtungen toleriert, macht sich strafbar. Belassen Sie die Maschinen deshalb so, wie sie geliefert wurden. Damit nicht plötzlich Sie geliefert sind. Für weitere Informationen: www.suva.ch/schutzeinrichtungen
Elektrotechnik 6/09 | 29
Installations- & Gebäudetechnik
Ehemaliges Chorherrenhaus aus dem Jahr 1521 restauriert
Smarte Installation mit Funktechnik Die Totalsanierung des 500 Jahre alten Fachwerkhauses im Dorfkern von Embrach erfolgte unter strengen Auflagen der Behörden vom Heimatund Denkmalschutz. Der Einsatz modernster, batterieloser Funktechnik hat den Installationsaufwand erheblich verringert und bietet den neuen Hausbewohnern Vorteile hinsichtlich Komfort, Flexibilität, Sicherheit sowie Energieeffizienz.
Neues wagen. Aus Liebe zu der verborgenen Schönheit des Hauses kauften sie Die beiden Besitzer, Nelly und Hans 2004 das verlotterte Objekt. Das Haus Erny-Grob, die in Embrach eine eigene steht unter Denkmalschutz und so hatSchreinerei betreiben, wollten so viel ten die Behörden und Besitzer auszuAltes wie möglich erhalten, aber auch machen, ob und wie die vielen Auflagen wirtschaftlich verDas Funkbussystem Ratio von montage sind diverse Aktoren liekraftbar sind. Als Omnio ist eine umfassende Pro- ferbar. Das Sortiment wird ergänzt Folge haben sich duktfamilie mit Komponenten, die mit Geräten für den Einbau in Etadie aufwändigen sich gegenseitig optimal ergänzen. genverteilern für flexibel konfiguRenovationsarbeiZum Schalten und Dimmen sowie rierbare Elektroinstallationen, für zur lokalen Erfassung von Tempe- die Visualisierung sowie mit Gateten auf über drei ratur, Bewegung, Glasbruch etc. ways zu anderen Systemen ( KNX ). Jahre erstreckt. bietet Onmio verschiedenste Sen- Die Komponenten von Ratio sind Dazu gehörten eisoren mit integriertem Funksender kompatibel zu allen Produkten mit ne maximal mögÜber sowie Präsenzmelder. Als kleinere EnOcean-Technologie. liche WärmedämEmpfangseinheiten zur unmittel- 30 000 Omnio-Geräte wurden bismung sowie eine baren Unterputz- und Baldachin- her installiert. Wärmepumpe als
Richard Staub
Heizung. Ein Neubau hätte laut Erny weniger gekostet. Die Wohnungen sind nun teurer als ursprünglich geplant. Mit der Renovation haben die neuen Besitzer den Spagat geschafft, Altes mit Neuem zu kombinieren, und haben dabei Überraschendes entdeckt. Zum Beispiel die alte Mauer, die nun in die moderne Küche der Parterrewohnung integriert ist. Oder die dekorativen Deckenmalereien in verschiedenen Zimmern, die von Restaurator Kurt Kihm gekonnt retuschiert wurden. Einen wertvollen Beitrag zur stilgerechten Renovation leistete die Installationstechnik mit Funkkommunikation. Leitungslos und ohne Batterien Entscheidend für die innovative Lösung war das Zusammentreffen der Menschen dahinter. So traf Bauherr Erny den Omnio-Geschäftsführer Christian Genter, der im Nachbardorf Lufingen Produkte auf Basis der EnOceanFunk-Technologie entwickelt. Hinzu kam der Elektroinstallateur Roger Welschen, der die Produkte bereits bei einem anderen Projekt eingesetzt hatte und von der einfach installierbaren
1 Das fast 500 Jahre alte Fachwerkhaus in Embrach in neuem Glanz. 2 Deborah Beretta mit Sohn Maxim freut sich an der smarten Elektroinstallation mit Ratio-Funktechnik von Omnio.
1
30 | Elektrotechnik 6/09
2
Kabelverschraubungen
EMV
3 3/4 Ohne Leitung: Ratio-Funktaster lassen sich einfach, schnell und an beliebigen Orten ankleben oder anschrauben.
sowie der flexiblen Kommunikationstechnik begeistert war. Die batterielosen Funksensoren von Omnio sammeln und speichern geringste Energiemengen aus der Umwelt, um Sensorwerte aufzunehmen und per Funk zu übermitteln. Nutzbare Energie aus der Umwelt entsteht durch lineare Bewegung / Druck, Licht, Temperaturdifferenzen, Rotation oder Vibration. So erzeugt der Fingerdruck auf einen Taster genügend Energiemenge, um das gewünschte Funktelegramm an einen Empfänger abzusetzen, der dann die Beleuchtung einschaltet. Oder auch der Temperatursensor mit einem Sollwertversteller, die mit einer Miniatur-Solarzelle elektrisch versorgt werden. Omnio bietet seit einigen Jahren das batterielose Funkbussystem Ratio mit
4
EnOcean-Technologie an. Dieses vereinfacht die Elektroinstallation, ermöglicht viele nützliche Funktionen, erhöht den Komfort sowie die Sicherheit und ist umweltfreundlich und äusserst wirtschaftlich. Bei der herkömmlichen Elektroinstallation verlaufen Strom und Steuerung über die gleiche Leitung, jede zusätzliche Funktion bedarf einer zusätzlichen Steuerleitung. Sobald die Wünsche über die Grundinstallation hinaus reichen, werden Installationen mit konventioneller Installationstechnik aufwändig und teuer. Der Einsatz von Ratio erfordert nur gerade die Festlegung der Wand- und Deckenauslässe für Leuchten und motorisierte Jalousien sowie für Steckdosen, Leer- und Verteilerdosen einen ausreichend grossen Sicherungskasten je Etage in der Planungsphase. Anstelle
EnOcean – auf dem Weg zum Standard Die EnOcean Alliance wurde im April 2008 offiziell ins Leben gerufen. Mitglieder der Alliance sind Unternehmen, die entweder Produkte auf Basis der EnOcean-Technik entwickeln und herstellen oder Systemlösungen für nachhaltige Gebäude definieren und umsetzen. Die Kerntechnologie der Alliance ist die batterielose Funktechnik von EnOcean. «Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, Gebäude energieeffizienter, flexibler und kostengünstiger zu machen», sagt Graham Martin, Chairman der EnOcean Alliance. «Und innerhalb dieses ersten Jahres haben wir ein solides Fundament dafür geschaffen, indem wir unsere Ziele für die Zukunft klar definiert haben, den internationalen Standardisierungsprozess über IEC begonnen und bereits 100 Unternehmen mit unserem Konzept überzeugt haben.» Die batterielose EnOcean-Technologie sammelt und speichert geringste Energiemengen aus der Umwelt, um Sensorwerte aufzunehmen und diese per Funk zu senden. Nutzbare Energie aus der Umwelt entsteht durch lineare Bewe-
gung/Druck, Licht, Temperaturdifferenz, Rotation oder Vibration. Über entsprechende Gateways kann die EnOcean-Kommunikation in übergreifende Gebäudeautomations-Systeme eingebunden werden. Die GNI (Gebäude Netzwerk Initiative ) fördert standardisierte Systeme für vernetzte Haus- und Gebäudeautomation und führt in Partnerschaft mit verschiedenen Herstellern eine Roadshow in sieben Schweizer Städten durch. Die Roadshow bietet einen umfassenden Systemüberblick über die batterielose EnOcean-Funktechnik und das Zusammenspiel kompatibler Installations- und Automationsprodukte, die bereits im Markt etabliert sind.
www.g-n-i.ch www.enocean-alliance.org www.enocean.de www.elektrotechnik.ch
• Anschlussgewinde in PG und metrisch • Die Erdung erfolgt durch 360º-Kontaktierung mittels Ringfeder • IP 68–10 bar
ATEX / EMV bis zu 4 Funktionen • Abdichtung des Kabels • Abschirmung des Kabels • Gewähr der Zugentlastung • Abdichtung des Mantels
P l i c a A G Zürcherstrasse 350 Postfach 173 CH-8501 Frauenfeld Tf +41 (0)52 72 36 720 Tx +41 (0)52 72 36 718 info@plica.ch www.plica.ch
Installations- & Gebäudetechnik
den am Schluss flache Funkschalter und Funksensoren an Wand oder Decke geklebt oder geschraubt – wo immer der Benutzer sie positionieren will. Diese kommunizieren mit Aktoren im Verteiler oder in Dosen und wandeln die Funksignale in elektrische Aktionen um (Licht ein, Jalousie ab, Ventil auf etc.). Die entsprechenden Beziehungen lassen sich vom Installateur durch ein einfaches Verfahren ohne PC festlegen und können jederzeit wieder verändert werden.
5
6 5 Ratio-Aktoren in der Wohnungsverteilung mit Funkempfang. 6 Zufrieden mit dem Ergebnis (v.l.n.r.): Christian Genter, Omnio, Hans Erny, Besitzer, Deborah Beretta, Mieterin, und Roger Welschen, Elektroinstallateur.
von konventionellen Unterputzschaltern an fest vorgegebenen Orten wer-
Grosser Nutzen durch vernetzte Funktionen Neben der vereinfachten Installation und grossen Flexibilität bietet die Funktechnik weitere Vorteile wie Komfort (Zentralbedienungen, Szenen), Sicherheit (Fenster-, Türkontakte, Anwesenheitssimulation) und Energieeffizienz (Zentral-Aus, Zeitschaltungen). Sind die Bewohner durch die Funktechnik unnötig elektrischen Feldern (Elektrosmog) ausgesetzt? Gutachten belegen, dass die Belastung wesentlich geringer ist als bei konventionellen Schaltern, da bei diesen bei jedem Schaltvorgang eine viel grössere Welle ausgesendet wird als
Moderne Hausanschlusssysteme – elegant für den Bauherrn und flexibel für das Elektrizitätswerk.
32 | Elektrotechnik 6/09
bei der EnOcean-Technologie. Zudem werden – im Gegensatz zu einem Funk-PC-Netzwerk nur dann Telegramme gesendet, wenn eine Aktion wie «Licht ein» ausgelöst wird. Die ersten Mieter Deborah Beretta, Joachim Liebscher und der einjährige Maxim sind im April 2009 in die Wohnung eingezogen. Es war Liebe auf den ersten Blick, da die Verbindung von Tradition und Moderne offensichtlich gelungen ist und die technischen Installationen optimal integriert sind. Dank Funktastern mussten keine Leitungen erstellt werden. Die Bedienung der Taster ist bequem und die Einbauspots mit Sparlampen verbreiten angenehmes ■ Licht.
Omnio AG 8426 Lufingen Tel. 044 876 00 41 www.omnio.ch
Komplette Steuerung über Touchscreen von Crestron
Die Crestron Steuerungs- und Visualisierungstechnik bietet eine einzigartige Vernetzungsmöglichkeit aller Gewerke, die in einem modernem Gebäude anzutreffen sind. Dabei gilt maximale Energie- und Betriebskosteneffizienz als oberste Prämisse. Crestron überwacht, regelt und steuert alle Technologien der gesamten Gebäudeinfrastruktur. Die Crestron Green Light Technologie bietet die ideale Basis zur Einsparung von Energie- und Betriebskosten, wie z. B. durch die Kombination automatisierter Betriebsabläufe und Tageslichtnutzung. Das automatisierte Dimmen und Schalten der Beleuchtung erfolgt in Abhängigkeit des vorhandenen Tageslichts im jeweiligen Raum. Die Crestron Visualisierung bietet dem Nutzer einen Gesamtüberblick seiner technischen Anlagen und dies in Echtzeit. Es können sowohl gebäudeübergreifende Informationen im Gebäudeleitstand als auch reduzierte Bedien- und Visualisierungsfunktionen auf lokaler Ebene dem Nutzer zur Verfügung
gestellt werden. Zum Umfang gehört das Überwachen und Steuern der Beleuchtungstechnik, HLK-Technik, Audiound Videotechnik, Präsentationstechnik, Zutrittskontrolle oder auch Raumbuchungen des gesamten Gebäudes mit einem Bedienmedium: Dem Crestron Touchpanel. Einfache Bedienung das A und O Die benutzerfreundliche Bedienung der gesamten Technik bedarf einer intuitiven Menüführung, und dies gilt bei Darstellung der Beleuchtung mit verschiedenen Szenen in grafischer Anzeige oder als Prozentwert. Es gilt auch bei der Zu-
Das Crestron Touchpanel steuert Licht, Storen, Heizung und Musik auf einfachste Weise.
Highlight
Intelligente Lösung für Raumautomation standsanzeige mit Hilfe von Symbolen oder grossflächigen Zeichen für Temperaturwerte bzw. die Beschattungsanlage. Eine Lichtszene z.B. wird einfach per Tastendruck abgerufen und lässt sich auch jederzeit vom Nutzer abändern. Die Steuerung einer einzelnen Leuchte oder einer ganzen Gruppe ermöglicht die ganzheitliche Kontrolle. So lässt sich eine präzise Lichtstimmung für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz oder im Wohnraum einstellen und dabei auch Energie sparen. Sensoren wie Bewegungs- oder Präsenzmelder aktivieren die Beleuchtung, wenn der Raum belegt ist. Tageslichtsensoren steuern die Lichtregelung so an, dass das künstliche Licht gerade ausreicht, die definierte Beleuchtungsstärke zu erreichen. Raffinierte Automatismen Vor der Besprechung öffnen sich automatisch die Beschattung und der Sonnenschutz, wenn diese nicht mehr erforderlich sind. Ebenfalls schliessen sich die Storen, wenn der Projektor für die Präsentation verwendet wird. Das Lichtband vor der Leinwand wird ebenfalls automatisch ausgeschaltet. Die intelligente Steuerung übernimmt die Kontrolle aller Systeme, um ein Maximum an Energieeinsparung zu erzielen, ohne dass der Komfort leidet. Im Sommer werden Räume automatisch beschattet, um die Wärmeeinstrahlung zur reduzieren. So könnten noch viele Beispiele erwähnt werden. Bei Crestron ist nichts unmöglich. Aber noch wichtiger ist, selbst komplexe Anlagen bleiben für den Anwender einfach ■ in der Bedienung.
mediaSYS ag CRESTRON Schweiz 5012 Schönenwerd Tel. 062 923 88 50 www.mediasys.ch
Elektrotechnik 6/09 | 33
Intelligentes Wohnen am Blasenberg in Zug
Licht & Leuchten
Vernetzte Funktionen – einfache Bedienung Optimaler Bedienkomfort für die gesamte Haustechnik: In der Überbauung Blasenberg in Zug wurden vier Wohnungen mit einer komplett vernetzten Haussteuerung ausgestattet. Für die Bewohner bedeutet dies Lebensqualität und höchsten Alltagskomfort. Und dies bei kinderleichter Bedienung. Die zuverlässige Technik dahinter ist hochmodern – und völlig unsichtbar. Richard Staub Technik ist faszinierend. Aber nur, wenn sie einfach zu handhaben ist und im Alltag echten Nutzen bringt. Die Dettli Nussbaumer Architekten GmbH in Zug und das für vernetztes Wohnen spezialisierte Elektro-Engineering Unternehmen Ueli Schärer, Baar, konzentrierten sich deshalb bei der Überbauung Blasenberg auf die von Kunden gewünschte leichte Bedienbarkeit von Gebäudefunktionen wie Licht-, Beschattungs- und Mediensteuerung. Für die manuelle Bedienung setzten sie zentral auf ein drahtloses Touchpanel und dezentral auf verschiedene Bedienstel-
len und Handsender. Zudem konnten auch kundenspezifische, automatische Funktionen realisiert werden. Umgesetzt wurden die Vorgaben durch se Lightmanagement AG mit dem bewährten System Adaptolux. Unsichtbare Steuerungstechnik sorgt für Komfort In jeder Wohnung sorgt ein Adaptolux-Mastermodul für die Kontrolle der unterschiedlichen Steuerungsaufgaben von Licht, Schatten, Bild und Ton. Dazu werden eine Vielzahl von Ein- und Ausgabemodulen über eine Busverbindung angesprochen. Auf den Tastendruck einer Bedienstelle oder durch
Erfassen einer Person mit einem Bewegungsmelder reagiert das Mastermodul mit einem Befehl an einen Aktor. Auch Fernseher und Stereoanlage werden durch den Master bedient. Was im ersten Moment technisch komplex aussieht, entpuppt sich als leicht bedienbare Steuerung mit viel Komfort. Das Bedienen der Haustechnik ist dann komfortabel, wenn die Bedienstelle immer nahe beim Benutzer ist. Darum lassen sich Beleuchtung, Beschattung und Mediengeräte über verschiedene Bedienstellen steuern: mit den gewohnten Tastern neben der Tür, über Infrarot-Handsender und über ein drahtloses Touchpanel, welches dank WLAN im ganzen Haus benutzt werden kann. Eine Bedienstelle muss auf Anhieb verständlich und einfach zu bedienen sein. Beim Lichtschalter neben der Tür ist das noch gut zu gewährleisten, bei einem Touchpanel mit vielen Funktionen wird es jedoch schwieriger. Das Display muss deshalb so gestaltet sein, dass alles auf den ersten Blick ein-
se Lightmanagement
1a+b In der Überbauung Blasenberg in Zug wurden vier Wohnungen mit einer komplett vernetzten Haussteuerung ausgestattet.
1a
34 | Elektrotechnik 6/09
1b
Licht & Leuchten se Lightmanagement
se Lightmanagement
2
3
2 Die Bedienung aller Funktionen ist über ein drahtloses Touchpanel möglich, welches dank WLAN im ganzen Haus benutzt werden kann. 3 Die Revox Audio-Video-Anlage ist in die komfortable Vernetzung eingebunden.
leuchtet. Auf den Touchpanels der Stadtvillen Blasenberg sind beispielsweise die Gebäudegrundrisse stockwerkweise dargestellt. Und durch Drücken von «virtuellen Lichtschaltern» lässt sich die Beleuchtung in jedem Raum ohne Verzögerung verändern. In den Zimmern und Fluren ist die Beleuchtung mit einer einfachen Eintastensteuerung bedienbar (kurzer Tastendruck für Ein/Aus, langer Tastendruck für Dimmen). Im Wohnbereich können verschiedene Lichtstimmungen abgerufen werden. Diese lassen sich einfach vom Benutzer selber einstellen und speichern. Das Aufrufen der Szenen erfolgt ebenfalls über die lokalen Steuerstellen, den Handsender oder über das Touchpanel. Die Aussenbeleuchtung der Zugangswege kann automatisch durch Bewegungsmelder oder manuell über die entsprechenden Steuerstellen geschaltet werden. Wunschprogramm für Auge und Ohr Für die Steuerung der Jalousien sind Wetterdaten wie Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Helligkeit in Ost-, Süd- und Westrichtung nötig. Die Informationen liefert ein kombinierter Wettersensor, der sie an die zentrale Steuerungseinheit weitergibt. Diese entscheidet anschliessend, welche Position für die Lamellen bezüglich Höhe und Winkel sinnvoll ist. Ein Prozessor berechnet dazu den theoretischen Sonnenstand in Abhängigkeit von Gebäudeposition, Datum und Uhrzeit. Integriert ist zudem eine Systemuhr mit der aktuellen Zeit, dem aktuellen Datum und Wochentag für das Ausführen von zeitbezogenen Funktionen. Alle Son-
nenschutzeinrichtungen sind durch den Wettersensor windgeschützt. Das Dachfenster wird bei aufkommendem Wind oder Niederschlag geschlossen. Jederzeit kann die Beschattung aber auch manuell verändert und den momentanen Bedürfnissen angepasst werden. Die AMX-Mediensteuerung für Ton und Bild wurde in das adaptolux-System integriert und kann daher ebenfalls über das Touchpanel bedient werden. Dabei ist es möglich, in jedem Raum die dort gewünschte Mediendatei zeitgleich abzuspielen, egal ob ab CD, DVD, Radio oder MP3-Dateien. Auf dem Touchpanel lassen sich zudem die Zonen bestimmen, wo welches Stück, welcher Film oder welches Radioprogramm gespielt wird. Das besondere Etwas, um den Alltag bequem und sicher zu machen Wenn es an der Haustür klingelt, erscheint das Videobild der Eingangs-Kamera auf dem Touchpanel. Der Besucher kann angesprochen und die Haustür einfach mit Tastendruck geöffnet werden. Bei einem verdächtigen Geräusch in der Nacht lassen sich mit der «Panik»-Taste alle Lichter im Haus aktivieren. Mit der «Good night»-Funktion gehen, ausser im Schlafzimmer, alle Lichter im Haus aus und Musik und Fernseher werden ausgeschaltet. Am Morgen sorgt dann die «Good morning»-Taste für Licht im Flur und im Badezimmer und schaltet in dieser Zone auch gleich den Lieblings-Radiosender ein. Beim Verlassen des Hauses schaltet die «Good bye»-Taste alle Medienge-
räte ab. Mit einer Verzögerung von 30 Sekunden gehen zudem alle Lichter aus. Bei Abwesenheit schaltet adaptolux nach dem Eindunkeln da und dort wieder die Leuchten ein, um eine bewohnte Situation vorzutäuschen. Ebenso werden nachts alle Storen heruntergelassen und am Morgen wieder hochgezogen. Gleichzeitig werden Schlafzimmer, Bad und Küche beleuchtet. Tagsüber vermeidet das intelligente System zudem das unangenehme Aufwärmen der Wohnung, indem die Fensterfronten je nach Sonnenstand geschlossen und beim Nachlassen der Sonneneinstrahlung wieder geöffnet werden. Fazit Dank einem optimalen Zusammenwirken von Architekt, Elektroplaner und se Lightmanagement AG erhielten die Bewohner der Stadtvillen Blasenberg eine komfortable und einfach zu bedienende Haustechnik. Die hochkomplexe, zuverlässige Technologie läuft unsichtbar ■ und diskret im Hintergrund.
se Lightmanagement AG 8957 Spreitenbach www.se-ag.ch
Elektrotechnik 6/09 | 35
Highlight
Kompetenz ist unabdingbar bei der Planung einer LED-Beleuchtung
LED-Leuchten für ein breites Publikum Licht wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen aus. Diese Tatsache ist medizinisch belegt. Heute kommt deshalb der Beleuchtung ein höherer Stellenwert bei. Allerdings ist sorgfältige Planung Bedingung für gutes Gelingen. Damit die positiven Aspekte des Lichtes in einem Gebäude zum Tragen kommen, muss der Lichtplaner schon früh einbezogen werden. Denn nur dann wird das Spiel zwischen Licht und Schatten auch perfekt in die Architektur
integriert. Nebst weissem Licht bewegt sich der Trend klar zu farbigem Licht, denn damit erst verstärkt sich der menschliche Wohl- und Gesundheitsfühlprozess. Selmoni AG arbeitet im Bereich LED als kompetenter Planer, denn sie ist LED-Systempartner von Osram. Kunden können auf dieses Qualitätslabel bauen. Sie erhalten eine Beleuchtung, die lichttechnisch die höchsten Anforderungen erfüllt. LED ist Licht der Zukunft Diese Aussage hört man immer wieder und sie stimmt auch. Doch oft sind Enttäuschungen gross, wenn man glaubt, einfach eine Glühlampe durch eine LED-Leuchte ersetzen zu können. Glühlampen sind Wärmestrahler, die nebenbei noch 5 % Licht abstrahlen. Die LED (light emitting diode), auch lichtemittierende Diode genannt, basiert auf der Technologie der sogenannten Elektrolumineszenz-Lichtquelle. Eine LED besteht aus einer Schichtstruktur, wobei im Wesentlichen zwei Halbleiter mit komplementären elektrischen Eigenschaften aneinander grenzen. LEDs werden mit Gleichspannung betrieben und können als Einbahnstrasse für Elektronen verstanden werden. Elektronen, die sich über eine Grenzschicht einer LED bewegen, verlieren einen definierten Energiebetrag, der als Licht ausgesendet wird. Die Effizienz in der Wand-
Oben: Basler Kantonalbank Aeschenvorstadt. Mitte: Migros Drachencenter, Basel. Unten: Restaurant Stucki, Basel. 36 | Elektrotechnik 6/09
lung bei einer LED ist hoch. Heute marktübliche weisse LEDs haben jetzt schon eine Energieeffizienz von 30 . . . 120 lm/W. Als Vergleich: Halogenlampen liegen bei maximal 17 lm/W. Nebst der Energieeffizienz kann die LED durch ihre enorm lange Lebensdauer von zirka 50 000 Betriebsstunden brillieren. Zum Vergleich, eine Glühlampe lebt rund fünfzigmal weniger lang, bei einer Leuchtstoffröhre sind es rund fünfmal weniger. Die LED hat aber gegenüber anderen Leuchtmitteln noch entscheidende weitere Pluspunkte. Mehrfarbiges ( RGB ) LEDLicht wird auf kleinster Fläche gleichmässig gemischt, sie lässt sich von 0 . . . 100 % dimmen, kann beliebig oft geschaltet werden, ohne Schaden zu nehmen, ist vibrationsfest und weisse LEDs gibt es in verschieden Farbtemperaturen von 2700 – 5400 Kelvin. Betrachtet man noch den Aspekt der viel geringeren Wartungskosten, schlägt das Pendel immer mehr Richtung LEDLichttechnik aus. Fazit Eine LED-Beleuchtung ist ein Beitrag zur Energieeinsparung. Der Installationsaufwand, der Einsatz von Steuerund Betriebsgeräten als auch ein korrektes Temperaturmanagement sind unabdingbar, wenn eine LED-Beleuchtung zur vollen Zufriedenheit des Kunden arbeiten soll. Die Firma Selmoni steht gerne als neutraler Partner für individuelle LED-Projekte in Sachen Planung, Bemusterung, Produktion von Speziallösungen, Lieferant von Halbleitermodulen oder als Installateur zur ■ Verfügung.
Selmoni AG Thomas Sprenger 4002 Basel Tel. 061 287 44 20 www.selmoni.ch
Telematik & Multimedia
Steigender Bedarf für Breitbandlösungen in der Schweiz
Breitband für alle – immer und überall? Die Meldungen zur Erschliessung der Schweiz mit Breitbandkabeln überschlagen sich förmlich. Während Swisscom nun doch auf Glasfaserkabel setzt, konterte Cablecom mit einer Verdopplung ihrer Bandbreiten auf den bestehenden Kupfer-Koaxialkabeln. Doch wofür werden derart schnelle Verbindungen eigentlich verwendet? Und welche Dienste werden von den Providern darauf angeboten?
Rüdiger Sellin Es ist nicht zu übersehen: Die Schweiz befindet sich im Breitbandfieber, wobei das englische Wort «fibre» für Glasfaser steht. «Fibre To The Home» ( FTTH ) steht zurzeit im Mittelpunkt des Interesses, wenn es um die breitbandige Erschliessung der Schweiz mit Glasfaserkabeln geht. Das erste Glasfaserkabel in der Schweiz installierten die damalige PTT bereits 1985. Wiederum für die Fernübertragung wurden im grösseren Umfang ab Mitte der 90erJahre Glasfaserkabel verlegt, womit die Transportbasis für das ab 1999 gebaute schweizweite IP-Netz der Swisscom gelegt wurde. Aufgrund des weiter steigenden Bandbreitenbedarfs ging die Entwicklung konsequent weiter. Allein 2006 verlegte Swisscom rund 74 000 km Glasfaserkabel. In einem nächsten Schritt – nicht zuletzt wegen BluewinTV – wurden zunehmend auch Quartiere mit Glasfaserkabeln erschlossen. Nur für die letzten max. 750 m wurden
bisher weiterhin die bestehenden Kupferleitungen weiterverwendet. Die dafür genutzte Übertragungstechnik heisst VDSL2 (Very High Data Rate Digital Subscriber Line, 2. Generation). Die Abkürzung FTTC (Fibre To The Cabinet, wörtlich Glasfaser bis in den Verteilerschrank) steht für die ent-
sprechende Anschlusstechnik (siehe ET 4/08). Dank FTTC können heute 75 % der Schweizer Haushalte eine Breitband-Geschwindigkeit von mindestens 12 Mbit/s nutzen. Doch der Bandbreitenbedarf im Access wächst weiter, nicht zuletzt wegen der populären Online-Games in Echtzeit. Nach Angaben von Swisscom wurden allein 2007 viermal mehr Daten über ihre Netze übertragen als das Jahr zuvor. Darum ist es nur konsequent, wenn Swisscom nun den VDSL-Ausbau in den Städten beendet und dort ganz auf Glasfaserkabel setzt. So sollen in naher Zukunft rund 60 % der Haushalte Bandbreiten von über 20 Mbit/s zur Verfügung stehen. Im Anschlussnetz, der «letzten Meile», ist der Swisscom in den letzten
Fibre To The Home (FTTH) Hinter FTTH steht die Verlegung von Glasfasern bis in die Wohnung des Kunden. Zur Realisierung von FTTH-Umgebungen wird ein Passive Optical Network (PON) errichtet. Ein PON ist ein optisches Zugangsnetz, das zwischen der Ortszentrale des Providers und dem Kundenstandort verlegt wird und aus rein passiven Bauelementen besteht. Eine eigene Stromversorgung oder Switching-Funktionen fehlen daher. Von einem EPON spricht man, wenn das PON auf einer Ethernet-Architektur basiert. Die Optical Line Termination (OLT) bildet die übertragungstechnische Schnittstelle
zwischen dem Anschlussnetz (PON) und dem städtischen Übertragungsnetz (MetroEthernet). Von der OLT aus erstrecken sich mehrere PONs über einzelne Glasfasern zu den passiven optischen Splittern. Bei den jeweiligen Kundenstandorten endet die optische Übertragungsstrecke in den Optical Network Termination (ONT). Ein ONT wandelt das optische Signal wieder in ein elektrisches um und bietet dem Kunden entsprechende Schnittstellen (z. B. analoges Telefon/POTS oder ISDN, 10BaseT/100BaseT) zur Nutzung der angebotenen Dienste. OLT und ONT sind aktive Komponenten und benötigen eine Stromversorgung.
www.satelco.ch www.suprag.ch www.stfw.ch
www.bks.ch
www.rdm.com
www.kochag.ch Elektrotechnik 6/09 | 37
( Quelle : Sellin )
( Quelle : Sellin )
Telematik & Multimedia
2
1
1 Aufbau von FTTH-Umgebungen (Glasfaserkabel bis ins Haus). 2 Programmverteilung und Telekomdienste via Breitbandkabel.
12 Monaten vor allem durch lokale und regionale Netzbetreiber neue Konkurrenz erwachsen. Viele lokale Energieversorgungsunternehmen nutzen ihre vorhandenen Trassen zusätzlich und verlegen eine Glasfaser bis zu den Häusern ihrer Kunden. Diese wählen dann einen Service-Provider (z. B. Swisscom, Sunrise oder Orange), die Beschaltung hingegen besorgt der lokale Energieversorger ( EVU ). Beim Einfasermodell liegt die Hoheit über alle elektronischen Ausrüstungen beim EVU. Alle Provider teilen sich die Netzkapazität und müssen ihre Technik an jene vom EVU anpassen. Provider mit eigenem Anschlussnetz bevorzugen daher für so ein kleines Land wie der Schweiz das Mehrfasermodell, bei dem jeder Provider eigene Glasfasern beim EVU mieten kann. Vor diesem Hintergrund versuchen sowohl Swisscom als auch Cablecom, möglichst viele Standorte selbst zu erschliessen. Während Letztere nach wie vor das gute alte Kupferkoaxialkabel für die letzte Meile nutzt,
verwendet Swisscom FTTH (siehe Textkasten).
Neues Zeitalter im Access Für FTTH wird die bewährte Ethernet-Technik genutzt (Bild 1). In der Anschlusszentrale kommen ein Accessund ein OLT-Switch zum Einsatz. Für die Verteilung von Bluewin-TV auf dem Anschlussnetz hat dies einen grossen Vorteil. Statt jedem Kunden einen eigenen Videostream zu senden, läuft ein Stream pro Kanal bis zum OLT. Erst von dort aus erfolgt die Feinverteilung zum Kunden, was Bandbreite im Metronetz spart und die Programmverteilung beschleunigt. Zudem stehen mindestens 100 Mbit/s symmetrisch (d. h. in beiden Richtungen) zur Verfügung, was neben Privatkunden auch kleinere und mittlere Unternehmen ( KMU ) ansprechen dürfte. Swisscom startete im Oktober 2008 in Zürich, Basel und Genf mit FTTH. Bis Ende 2009 sollen bereits 100 000 Wohnungen mit Glasfasern erschlossen sein. Gemäss
Die kompakten Büchel Alu-Zähleraussenkasten mit Einbautiefe 200 mmm Leergehäuse vom SEV nach EN 62208:03 und IEC 62208:02 zertifiziert ● ● ● ●
montagefreundlicher Innenausbau Aluminium farblos eloxiert stabil, preiswert, formschön in Normgrössen
Z
Z
E
HAK
RES
TV
Tel
Industrie- & Apparatespenglerei Industrie Neugrüt FL-9496 Balzers
38 | Elektrotechnik 6/09
zunehmend
47
Tel. 00423 384 17 77 Fax 00423 384 17 73 E-mail: info@buechel-blechag.li www.zaehleraussenkasten.li
den Planungen folgen im Laufe des Jahres weitere Städte wie Bern und Lausanne sowie Stadt und Kanton Freiburg (ET 4/09). In St. Gallen hingegen scheint sich der Lokalmarkt ähnlich wie in Zürich (ET 11/08) zu entwickeln. In beiden Städten hat sich das Stimmvolk für den Bau eines flächendeckenden, stadteigenen Glasfasernetzes ausgesprochen. Errichter und Betreiber werden die kommunalen Stadtwerke St. Gallen sein. Ziel sei es, zukünftig 90 % aller Unternehmen und Haushalte mit GlasfaserAnschlüssen zu versorgen, was die «Flächendeckung» relativiert. Auf dem neuen Stadtnetz will die vor 12 Jahren gegründete Firma mhs@internet AG ab Sommer 2009 erste Testanschlüsse aufschalten. Erste kommerzielle Angebote sollen ab dem 3. Quartal 2009 folgen. Dazu wurde bereits ein drittes Rechenzentrum in Betrieb genommen, das dank idealer Lage einen direkten Anschluss an das Glasfasernetz bietet und schnelle Internet-Anbindungen für Private wie Unternehmen ermöglichen soll. Die Kleinfirma mhs@internet AG (nach Angaben auf der Homepage rund 20 Angestellte) bietet bereits heute viele Angebote zu Webhosting und -produktion bis hin zu purer Konnektivität (als ADSL-/VDSL-Wiederverkäuferin, basierend auf dem Kupferanschlussnetz von Swisscom). Auffallend war jedenfalls der fast synchrone Start der Testangebote von Sunrise, Orange (2. 4. 2009) und Swisscom (3. 4. 2009), basierend auf dem EWZ-Stadtnetz in Zürich. «Sunrise home combi» und «Swisscom home basic/standard/pro» haben Privatkunden im Visier. Sunrise will offensicht-
Cablecom oft im Nachteil Überall wird ein Ziel verfolgt: die Erhöhung der Bandbreiten. Anfang 2009 hat Cablecom viel Geld in eine Kampagne gesteckt, welche die Verdopplung der Bandbreiten auf dem bestehenden Netz angekündigte. Dabei wurde – ein Novum in der Schweizer Werbung – ein plakativer Direktvergleich zu Swisscom angestellt. Cablecom wirbt mit bis zu 25 Mbit/s im Download und 2,5 Mbit/s im Upload zum Monatspreis von 79 CHF. Hinzu kommt allerdings noch die Gebühr für einen Kabelanschluss (22.50 CHF pro Monat). Bei den Bit-Raten handelt es allerdings sich um «Best effort»-Werte, die in der Praxis je nach Standort tiefer liegen können (siehe User-Forum: www.wieistmeineip. ch/dsl-anbieter/Cableom.html). Bis vor zehn Jahren nutzten die Kabelnetzbetreiber der Schweiz ihre Netze ausschliesslich zur Verteilung von Radiound Fernsehsignalen. Der Start der Liberalisierung im Januar 1998 öffnete den Kabelnetzbetreibern die Möglichkeit, auch Telekomdienste wie Internet, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, Telefon- und Multimediadienste anzubie-
Freier Wettbewerb – so will es der Staat Ein Trend zu stadteigenen «offenen» Netzen, bei denen später unterschiedliche Anbieter Fasern mieten können, ist klar ersichtlich. Diese stehen im Wettbewerb zum guten alten und via Unbundling regulierten Kupfernetz der Swisscom sowie deren neu entstehenden, eigenen Glasfaserangeboten, dem nicht regulierten Koaxialkabelnetz der Cablecom und den drei breitbandigen Mobilfunknetzen von Swisscom, Sunrise und Orange. Und dass sich gerade in der Schweiz zahlreiche kommunale Energieversorger zu einem überregionalen Verband namens Openaxs zusam-
4
5 3 Vorbereitungen für den weiteren Netzausbau bei Cablecom. 4 Höchst seltener Anblick: Kabelschacht von Sunrise. 5 Spleissen einzelner Glasfasern.
menschlossen und damit in Konkurrenz zur Swisscom bzw. deren Herausforderin Sunrise traten, mag in ureigenen eidgenössischen Tugenden begründet sein: Ein freier und fairer Wettbewerb sowie freie Wahl des Anbieters für den Kunden gehören zu den Zielsetzungen von Openaxs. Auffallend beim Thema Glasfaser ist zurzeit vor allem, dass Cablecom als Nummer 2 im Schweizer Markt fast völlig abseits steht. Eine entscheidende Frage ist, wie lange sich die bestehenden Koaxialkabel trotz vielerlei technischer Tricks noch werden halten ■ können.
Nützliche Links Geschwindigkeitstest des eigenen Breitbandanschlusses als ungefährer Anhaltspunkt: www.speedtest.ch Marktüberblick, Infos und Userforen zum Thema Breitband: www.providerliste.ch
Elektrotechnik 6/09 | 39
Telematik & Multimedia
( Foto : Sellin )
3
( Foto : Sellin )
ten. Rund 2,9 Mio. oder über 90 % aller Schweizer TV-Haushalte werden heute mit Kabelfernsehen versorgt – ein europaweit sehr hoher Wert, vor allem wenn man den hohen Anteil der ländlichen Bevölkerung in der Schweiz berücksichtigt. Die Cablecom blieb durch die staatliche Regulierung gänzlich unberührt und hat sich durch Zukauf zahlreicher lokaler Kabelnetze als zweite starke Telekom-Anbieterin neben der Swisscom etabliert. Ein Nachteil dieser Strategie ist das höchst unterschiedliche Qualitätsniveau der Anschlussnetze. Deren grosse Mehrzahl war nicht für einen kommerziellen Telekombetrieb ausgelegt, da die Fernsehsignale nur in eine Richtung von der Kopfzentrale (Headend) zum Kabelfernseh-Abonnenten flossen. So mussten die Kabelnetze mit ZweiWeg-Verstärkern und neuen Übertragungseinrichtungen umgerüstet werden (Bild 2). Beim schnellen Internet-Zugriff über Kabelnetze zeigen sich weltweit ähnliche Probleme. Die Anpassung der Kabel-TV-Netze und der Umbau der kompletten Hausverteilanlage sind aufwändig (pro Kabelfernsehanschluss etwa 300 bis 500 CHF ). Vor allem bei grösseren Netzwerkknoten mit vielen aufgeschalteten aktiven Hausverteilanlagen treten bisweilen noch Übertragungsstörungen (Ingress-Probleme) auf. Die Hausverteilanlagen müssen mit speziellen Filtern und oft mit neuen Multimedia-tauglichen Antennendosen umgerüstet werden. In den Wohnquartieren kommen ausschliesslich KupferKoaxialkabel zum Einsatz. Darum treten gelegentlich Einstrahlstörungen auf und können neben der Bild- und Sprachqualität auch die Bitrate beeinträchtigen. In stadtnahen Netzen mit weniger Zwischenverstärkern und kürzeren Distanzen sind solche Störungen deutlich seltener.
(Foto: Swisscom)
lich Bluewin-TV-Kunden von Swisscom abwerben und lockt mit ihrem «ersten Triple-Play-Angebot». Es werden 100 digitale TV-Kanäle (allerdings nur wenige davon in HD-Qualität) mit Aufnahme- und Anhaltefunktion, Surfgeschwindigkeiten von 30 Mbit/s im Download und 1 Mbit/s im Upload für 109 CHF monatlich geboten. Das Telefonieren kostet von 17 bis 8 Uhr sowie am Wochenende 3,5 Rappen, in der übrigen Zeit 6,9 Rappen pro Minute ins Schweizer Festnetz ohne monatliche Grundgebühr. Swisscom bietet den Surfern Geschwindigkeiten von 20 bis 50 Mbit/s im Download bzw. 1 bis 10 Mbit/s im Upload, zwei bzw. drei HDTV-Streams mit über 120 Sendern zu Preisen zwischen 111 und 179 CHF. Das Telefonieren ins Schweizer Festnetz ist hier gratis. «Orange Office Fiber» setzt hingegen mit vier unterschiedlichen Paketen klar auf die Geschäftskunden. Dabei werden vier verschiedene Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s im Download und bis zu 30 Mbit/s im Upload zu Monatsgebühren zwischen 69 und 799 CHF geboten. Orange Mobile Kunden zahlen jeweils 10 CHF pro Monat weniger. Zu den Preisen für das Telefonieren im Festnetz sagt Orange nichts, sondern wirbt stattdessen für Office VoIP (Voice over IP, Internet-Telefonie).
Highlight
Von einfachsten bis zu komplexen Anlagen – René Koch hat sie alle im Programm
Klein aber fein – Videotürsprechstellen Design und Funktionen sind entscheidend für individuelle Lösungen beim Eigenheim bis in den Geschäftskomplex. Videotürsprechen, Videoüberwachen, Schalten und Melden erfolgt bei René Koch AG mit einem System in einheitlicher TC:Bus-Technik, lokal, dezentral, über Telefon, Netzwerk und Internet. Auf kleinstem Raum haben Video-Innensprechstellen und Videomodule der neuen Serie MiniLine Platz. Die Kleinausführungen im Schalterformat mit edlem Design begeistern Bauherr, Architekt und Innengestalter gleichermassen. Die Kleinen bieten, was die Grossen können: Brillantes Farbbild, klare Verständigung und einfache Bedienung. Der bescheidene Kunde möchte eine konventionelle Türsprechstelle, unscheinbar an der Wand montiert, wogegen der anspruchsvolle von der Video-Innenprechstelle aus gleich noch das Tor öffnen und das Licht einschalten will. Einzelne Zusatzfunktioen können mittels Funkschnittstelle realisiert werden. Und in einem grösseren Bürokomplex sollen Bild und Ton sowie das Schalten diverser Verbraucher über den Touchscreen erfolgen. Auch das ist möglich, denn die Anlagen sind in jeder Beziehung kombinier- und verknüpfbar.
1 40 | Elektrotechnik 6/09
TC:Bus System Die einfache TC:Bus-Installation für Sprechen/Steuern, Video und zentraler Versorgungsspannung aller Komponenten garantiert hohe Funktionssicherheit. Diese differenzierte Technik ermöglicht beliebige Erweiterungen mit Video-/Audiokomponenten und Anbindung an Zutrittskontrollsysteme und Touchscreens. Die Frontplatten aus veredeltem Aluminium oder Chromstahl sind funktionell gestaltet und bestechen durch zeitloses Design. Jedem seine Wünsche erfüllt Mit dem ausbaufähigen Modulsystem kann jeder Benutzer die Hauskommunikation nach seinen Bedürfnissen frei zusammenstellen und beliebig erwei-
tern. Türkommunikation mit Hörer und Bildmodul, zusätzlichem Tastenund Anzeigemodul für die Haustechnik, alles das erfolgt über den TC:Bus in einheitlichem Design. Optimal für grössere Anlagen Für Budgetprojekte mit einfacher Ausstattung und für anspruchsvolle Komfortobjekte – die Standardlinie erfüllt alle Auflagen mit einem ausgezeichneten Preis/Leistungs-Verhältnis. Für Aufbau und Einbau, Farbbild mit Hörer oder lautsprechend, alles ist in einheitlichem Design. Eine Miniaturkamera ist diskret eingebaut. Der Bildwinkel mit 65° zeigt Besucher und Umgebung. Für zusätzliche Überwachung bringen abgesetzte Miniaturkameras das beste Ergebnis. Sie erfassen Zugänge und Areale bei Tag und ■ Nacht mit konstanter Bildqualität.
René Koch AG 8804 Au Wädenswil Tel. 044 782 60 00 www.kochag.ch
1 Kleinste, elegante Videotürsprechstellen, die im Design und der Funktionalität kaum Wünsche offen lassen. 2 Beispiele für Innen- und Aussenstellen. Die Videokamera ist kaum sichtbar.
2
Abgewinkeltes Rangierfeld spart Platz Das neue Angled Panel von R&M verbessert das Handling am Rack. Die Winkelkonstruktion erlaubt komfortableres und schonendes Kabelmanagement. Angled Panel stellt eine Weiterentwicklung beim 24-Port/1-HE-Raster dar. R&M hat ein abgewinkeltes Rangierfeld für das 19-Zoll-Format entwickelt, das Angled Panel. In Datennetzen lässt sich der Platz an der Frontseite eines Racks deutlich besser nutzen. Während man die Rangierkabel bisher in die horizontalen Halterungen an der Front einfädeln muss, um sie ins flache Rangierfeld einstecken zu können, entfällt dieser Arbeitsgang beim Angled Panel. Stressfreie Kabelführung Anstatt flach ist das neue Rangierfeld im Winkel konstruiert. Der Effekt: Die Front des Racks, wo sich normalerweise das horizontale Kabelmanagement abspielt, wird sinnvoller genutzt. Die Rangierkabel legt man nur noch in seitliche Halterungen ein und steckt sie
geradewegs in die Anschlussbuchse. Durch das vereinfachte Handling reduziert sich der Zeitaufwand für Kabelund Netzwerkmanagement gleich um mehrere Minuten pro Höheneinheit. Und es schont die Rangierkabel, denn man muss sie nicht mehr biegen und in die Bügel vor dem Rack einfädeln. Das Angled Panel ist eine Weiterentwicklung für das weitverbreitete 24-Port/1HE-Raster. Das günstige Kosten-Nutzen-Verhältnis der Standard-Kupfer-
verkabelung (Class E/EA und Class F bzw. Cat. 5e, Cat. 6 und Cat. 6A ) lässt sich mit dem Angled Panel nochmals optimieren. Ein rückwärtiger Kabelträger ist fest mit der Stahlkonstruktion des Angled Panel verbunden. So erreicht R&M eine erhöhte Stabilität. Der Kabelträger unterstützt eine ebene, parallele und stressfreie Kabelführung. Die Erdung ist integriert und wird beim Einbau des Moduls ins Rack automatisch angeschlossen. Ein zentrales Rangierfeld-Label, integrierte PortNummern und vergrösserte Beschriftungsflächen für Klebe-Etiketten wie P-Touch erleichtern die Übersicht im Rack. Zusätzlich lassen sich Farbclips aus dem R&M-Sicherheitssystem einstecken.
2
1
1 Angled Panel erlaubt komfortables stressfreies Verlegen der Kabel beim Rangierfeld. 2 Grosszügige Beschriftung am Angled Panel.
Elektrotechnik 6/09 | 41
Telematik & Multimedia
Schnellerer und schonender Anschluss der Patch-Kabel beim neuen Rangierfeld
Telematik & Multimedia
3 Einfache, stressfreie Führung der Kabel.
Investition mit Zukunft Im Verbund mit dem modularen Verkabelungssystem R&Mfreenet ist das Angled Panel Eckstein für die Zukunft von Rechenzentren und Datennetzen in Unternehmen jeder Grössenordnung. Ob es um Migration mit den R&M-Lösungen zu 10 Gigabit Ethernet geht, um das Verdichten der Infrastruktur oder um eine Optimierung des Netzwerkmanagements – das gewinkelte Rangierfeld lässt sich überall reibungslos integrieren. Die stabile Konstruktion des Angled Panel ist für nachhaltige Verwendung und ständige Hochverfügbarkeit ausgelegt, sodass die Anwender auch kommenden Herausforderungen ge■ wachsen sind.
Reichle & De-Massari AG 8622 Wetzikon Tel. 044 933 81 11 www.rdm.com
3
PELI
SCHÜTZEN SIE DAS LEBEN IHRER BAUELEMENTE
TM
SCHUTZ FÜR ALLE GRÖSSEN Schauen Sie sich unsere 40 unzerbrechlichen und wasserdichten Peli™ Schutzkoffer an: Hier finden Sie bestimmt die perfekte Lösung zur sicheren Unterbringung Ihrer Ausrüstung. Ob Sie sich für unseren Würfelschaumstoff oder die maßgefertigten Schaumstoffeinlagen entscheiden, Ihre Ausrüstung ist darin sicher eingebettet und bleibt stets unversehrt und funktionsfähig. Sie können Ihre Elektronikgeräte auch durch die Montage einer Steuerungs-Schalttafel mit unserem Einbaurahmensystem zusätzlich schützen. Außerdem können individuell angefertigte Klebefolien oder Heißprägungen mit Ihrem Logo auf jedem Schutzkoffer angebracht werden. Geben Sie sich nicht mit dem ‚Erstbesten’ zufrieden. Holen Sie sich den perfekten Schutz für Ihre Ausrüstung!
Einbaurahmen
PELI™ Schutzkoffer
Massgefertigte Schaumstoffeinlagen
PELI
TM
You break it, we replace it.
Beratung und Verkauf durch den Peli Vertriebspartner in der Schweiz: E R P A T E C A G : I m U n t e r z e l g 9 • C H - 8 9 6 5 B e r i k o n • Te l 0 5 6 6 3 3 8 7 8 7 • F a x 0 5 6 6 4 0 0 7 3 8 • w w w . e r p a t e c . c h • s a l e s @ e r p a t e c . c h 2_Erpatec_Schuetzen_bearb.indd 1
18.03.09 15:26
Voice-Recording
„Sind Sie sich danach immer ganz sicher?“
» Desktop Call Recorder Analog
» Call Recorder Single Analog / Audio
» Call Recorder ISDN / PRI Digital
Hören Sie Ihr Gespräch einfach noch einmal an!
Recording Systems.. Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich
Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording
Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch 2_voice_recording_bearb.indd 1
42 | Elektrotechnik 6/09
1.2.2008 13:23:05 Uhr
Telematik & Multimedia
RFID-Technologie im Future Retail Center
Einkaufen in der Zukunft Die SAP (Schweiz) AG führt zusammen mit Migros, Siemens und weiteren Partnern das Future Retail Center in Regensdorf. Das Center ist Forschungslabor und Demonstrationsraum für den Einkaufsladen der Zukunft. Am 12. Mai informierte Siemens und SAP über den aktuellen Stand der Forschung. Im August 2007 wurde die Betreuung des Future Retail Centers von der SAP (Schweiz) AG an die Forschungsabteilung SAP Research übergeben und seitdem konnten mehr als 1800 Besucher begrüsst werden. Dies zeugt von einem enormen Interesse sowohl vonseiten der Industrie als auch vonseiten der Gesellschaft an dem Themen RFID (Radio Frequency Identification) und «Einkaufen in der Zukunft». Im Future Retail Center kommen neben RFID einige weitere Einsatzszenarien moderner Technologien hinzu, die dabei den Ein-
zelhandel in den Fokus der Forschung rücken und entlang der Supply Chain angesiedelt sind. Dies sind z. B. mobile Anwendungen, intelligente Verkaufsautomaten oder aber auch Anwendungen zur Preisoptimierung. Von den 22 durch SAP Research definierten Szenarien hat Siemens deren sechs mit Technologie bestückt und in die Gesamtlösung integriert. Die «Migros von morgen» ist neben der SAPForschungseinheit auch eng mit der Universität St. Gallen und der ETH Zürich verbunden. Das Ladenkonzept
entspricht dem der heutigen Kleinfilialen bei der Migros. Die mit RFID-Tags bestückten Produkte werden in den Einkaufswagen gelegt und dabei eindeutig identifiziert. Auf dem Monitor können Detailinformationen angezeigt werden, beispielsweise Inhaltsstoffe mit Allergiepotenzial oder auch gleich zum Produkt passende Kochrezepte. Ebenfalls können diese Produkte an der Kasse in einem RFID-Tunnelscanner gelesen werden, wodurch eine schnellere Auflistung dieser Produkte und eine ebenso raschere Bezahlung ermöglicht werden kann. Lange Warteschlangen an der Kasse gehören damit in Zukunft der Vergangenheit an. Optimierte Fertigung und Automatisierung Weitere typische Anwendungsbeispiele mit RFID sind in der Fertigung, Logistik, Automatisierung oder im Bereich
1 Die mit RFID-bestückten Produkte werden im Einkaufswagen automatisch eingelesen und auf dem Monitor angezeigt. 2 RFID-Schleuse im Future Retail Center.
1
2
Elektrotechnik 6/09 | 43
Telematik & Multimedia
3 3 RFID-Transponder im Einsatz bei der Audi A6Fertigung. 4 Kostengünstige Smart-Labels.
Archivieren/Verfolgen (Asset Management) zu finden. RFID-Tags vereinfachen die Steuerung von Produktion und Materialfluss, optimieren Logistikprozesse und ermöglichen die umfassende Rückverfolgung von Produkten. Die kostengünstigsten Transponder, sogenannte Smart-Labels, werden auf einer Trägerfolie aufgebaut und zum Teil in Papieretiketten eingebracht. Diese Labels eignen sich vor allem für Einmalanwendungen in der Logistik, wo sie zum Beispiel auf einer Versandeinheit aufgeklebt werden. Der Nachteil: Die Labels sind vergleichsweise empfindlich gegen Umweltbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit oder mechanische Beanspruchungen. Ungleich robuster sind hingegen die industrietauglichen Transponder. Durch ein stabiles Gehäuse
können sie auch auf Dauer eingesetzt werden, zum Beispiel zur automatischen Identifikation von Behältern. Spezialausführungen können sogar hohen Temperaturen von über 200 °C ausgesetzt werden. Weitere Varianten eignen sich besonders zum Einsatz auf metallischen Objekten wie Behältern oder Fässern. In der Produktion ist RFID ein wichtiges Hilfsmittel zur Automation. Jedes Werkstück bzw. dessen Träger wird mit einem RFID-Transponder ausgerüstet, der die gesamte Stückliste und alle Produktionsanweisungen gespeichert hat. Flexible Fertigungsautomaten, die einen bestimmten Arbeitsschritt für alle möglichen Produktvarianten durchführen können, lesen den Transponder aus und führen die dort hinterlegten Bearbeitungen am Werkstück aus. Anschliessend wird das Werkstück mitsamt RFID-Transponder zur nächsten Bearbeitungsstation transportiert. Solche Konzepte finden sich heute vor allem in der Elektronik- und Automobilindustrie. So bekommt jeder neue Audi A6 einen Transponder des Typs MobyU von Siemens aufs Autodach gelegt, der alle Anweisungen für die Endmontage beinhaltet. Von der Decke abgehängte Lesegeräte erfassen die Daten und leiten sie direkt in das Steuerungssystem weiter. Während bislang die RFID-Transponder nach der Produktion von den Erzeugnissen entfernt wurden bzw. mit
Passive und aktive RFID RFID ( Radio Frequency Identification ) bezeichnet Verfahren für die berührungslose Datenübermittlung mittels eines elektromagnetischen Feldes. Die wichtigsten Komponenten sind ein Tag (auch Transponder genannt) und ein Lesegerät, welches die auf dem Tag gespeicherten Informationen ausliest. Dabei gibt es zwei Arten von RFID : aktive und passive RFID. Passive RFID bedeutet, dass der Tag keine eigene Energiequelle aufweist. Das vom Lesegerät ausgestrahlte elektromagnetische Feld regt den Chip zu einer Veränderung des Magnetfeldes an, die vom Lesegerät interpretiert wird. Passive RFID-Tags haben eine geringe Reichweite, sind jedoch klein und günstig. Typische Anwendungen sind: Zutrittskontrolle, Identifikation von Objekten und Tieren, Lagerbewirtschaftung und Kassensysteme. Bei der aktiven RFID ist der Tag mit einer Batterie ausgestattet und deshalb in der Lage, aktiv Daten abzufragen (e twa von einem Sensor ) und zu verarbeiten, bevor er sie an das Lesegerät sendet. Die Kosten pro Aktiv-Tag sind höher als bei passiver RFID, liegen aber selbst bei Anwendungen wie im anspruchsvollen Bahnumfeld deutlich unter 100 Franken. Typische Anwendungen sind: Erfassung und Übermittlung von Parameter von Maschinen oder Fahrzeugen mittels Sensorik, Echtzeitlokalisierung und Asset Management.
44 | Elektrotechnik 6/09
den Werkstückträgern im Fertigungskreislauf verblieben, ist nun aufgrund der Preisentwicklung bei den UHF-Labels möglich, diese dauerhaft ins Produkt einzubringen. Neben der Steuerung der Produktion können diese Funketiketten damit auch für die Logistik oder zur Rückverfolgung der Produkte (Tracking & Tracing) eingesetzt werden. So werden beim Automobilzulieferer Rehau die RFID-Labels in die Kunststoff-Stossfänger eingebracht, um lückenlos festzustellen, an welcher Maschine welches Teil gefertigt wurde. Werden in der Qualitätsprüfung Mängel festgestellt, ist eine schnelle Ermittlung z. B. der verursachenden Lackierdüse möglich. Auch erste Elektronikhersteller rüsten ihre Geräte mit den kleinen Funkchips aus, um eine vollautomatische, lückenlose Dokumentation von Produktions- und Logistikprozessen zu erzeugen. Siemens Schweiz bietet ein vollständiges RFID-Portfolio – von Produkten und Systemen über die technische und betriebswirtschaftliche Beratung und das Prozessdesign bis hin zur Technik-, Prozess- und IT-Integration. Die RFID-Spezialisten kennen alle Möglichkeiten und Anforderungen und realisieren bereichsübergreifende Lösungen, welche die Bedürfnisse der Kunden optimal decken. So auch im Future Retail Center, wo der Bezahlprozess in wenigen Sekunden mit dem Handy abgewickelt werden kann. Von Siemens stammen ausserdem die RFID-Antennen, die Reader Logistiklösung, die Gates für den Wareneingang und -ausgang, ein RFID-gestütztes Staplerleitsystem und die Inte■ gration der RFID-Infrastruktur. www.elektrotechnik.ch (Einkaufen in der Zukunft) www.automation.siemens.com/rfid/de
4
Hoher Nennstrombereich bis 125 A. Mit dem S800-Hochleistungsautomat von ABB setzen Sie auf Mehrwert bei Ihren Installationen: Mehr Strom Dank Nennstrombereich von 10 A bis 125 A vereinfacht sich Ihre Planung massgeblich. Mehr Sicherheit Dank Bemessungsausschaltvermögen von 25 kA, 36 kA und 50 kA ist ein einwandfreier Betrieb jederzeit gewährleistet. Hervorragende Selektivitäts- und Back-upEigenschaften setzen zudem neue Massstäbe auf der DIN-Schiene. Mehr Komfort Dank kompakter Bauart im DIN-Kappenmass und umfangreichem Zubehör profitieren Sie von grösstmöglicher Flexibilität. Hilfs- und Signalkontakt oder Arbeitsstrom- und Unterspannungsauslöser, Trip-Positionsanzeige, Neutralleitertrenner oder durch Anwender auswechselbare Anschlussklemmen für Käfigklemmen oder Ringkabelschuhe gehören selbstverständlich ins Zubehör-Programm. Verlangen Sie die neue Dokumentation mit Katalog und Flyer direkt bei uns oder bei Ihrem bevorzugten ABB-Partner. ABB Schweiz AG, Normelec Brown Boveri Platz 3, CH-5400 Baden Tel. 058 586 00 00, Fax 058 586 06 01 Avenue de Cour 32, CH-1007 Lausanne Tél. 058 588 40 50, Fax 058 588 40 95 www.abb.ch / www.normelec.ch
Elektrotechnik 6/09 | 45
#
Die Hochleistungsautomaten S800 von ABB. Mit Sicherheit keine Kompromisse.
Telematik & Multimedia
Steckverbinder von 3M für Glasfasernetze
Leichter Einbau und Betrieb In der Schweiz ist der Bau und Betrieb von Glasfaser-Breitbandnetzen im Gang; mit einem Potenzial von ca. 3,6 Mio. Anschlüssen. Innerhalb der nächsten Jahre sollten 30 % der Teilnehmer angeschlossen sein. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind kostengünstige und einfache Lösungen erforderlich. High Definition TV, Digitalfernsehen, MySpace, YouTube, Spiele und Musik per Internet: Die aktuellen Konsumententrends in der Telekommunikation verlangen nach extrem leistungsfähiger Datenübertragung, die nur über Glasfasern in beide Richtungen sichergestellt werden kann. Datenreiche Dienste treiben die Forderungen nach höherer Datengeschwindigkeit, grösseren Bandbreiten und neuen Kommunikationsprotokollen ständig in die Höhe. Services wie Internet-Telefonie, Teleconferencing oder Video-on-Demand sind weitere Potenziale für Telekommunikations-Anbieter, verlangen aber auch entsprechende Netzwerkressourcen.
Aus diesem Grund sehen immer mehr Anbieter die ideale Lösung in der Glasfaser-Übertragungstechnik bis zum Endkunden (Fibre-to-the-Home FTTH ). Schon heute kommen in den Hauptadern der Telekommunikations-Basisnetze Glasfasern zum Einsatz. Die Feinverteilung erfolgt oft noch über vorhandene Kupferdrahtnetze. FTTH steht für den Hochleistungsanschluss bis zu den einzelnen Wohn- bzw. Geschäftseinheiten. Anschluss des Steckverbinders vor Ort Für diesen Zweck hat 3M Telecommunications den No Polish SC- und LC /APC-Steckverbinder entwickelt.
1 Der handliche 3M-Montagekoffer mit Brechwerkzeug und Montaghilfe erleichtert den Einbau der Steckdosen. 2 Marco Aschwanden, R. Meuli Elektro AG, ist von den No Polish-Steckverbindern von 3M überzeugt.
1
46 | Elektrotechnik 6/09
3
Dieser Steckverbinder ist ein seriengefertigtes Bauteil. Es besteht aus einer Ferrule mit eingeklebtem, vorpoliertem Glasfaserstück und dem seit 20 Jahren bewährten FibrlokTM- Spleiss-Element. Der in einem Stück gelieferte Steckverbinder lässt sich einfach, ohne Polieren und Energiequelle vor Ort anschliessen. Das Glasfaserende wird abgemantelt, gereinigt, gebrochen und dann mit einer Montagehilfe in den Steckverbinder eingeschoben. Durch Niederdrücken der Aktivierungsklappe wird die Montage abgeschlossen. Alle notwendigen Werkzeuge sind in einem handlichen Koffer versorgt. Mit diesen Werkzeugen lassen sich auch mechanische Spleissungen in Hausanschlusskästen ausführen. In Wohnungen, wo die Steckdosen für Monteur und Licht oft an schwer zugänglichen Orten liegen, kann der Monteur dank der Montagehilfe nach wenigen Versuchen fast blind arbeiten. Damit lässt sich eine Steckdose in der Regel in weniger als 30 Minuten installieren.
3
Im Feld erprobt Marco Aschwanden ist verantwortlich für FTTH bei R. Meuli Elektro AG. Vor fünf Jahren hat er mit seinem Team angefangen, Glasfaserkabel für Business-Anschlüsse einzuziehen und etwa seit drei Jahren ist er im Aufbau von FTTH tätig. Von den 30 Mitarbeitern sind unterdessen 15 für FTTH im Einsatz. Marco Aschwanden ist überzeugt vom No Polish SC/APC-Steckverbinder mit mechanischem Spleiss: «Wir sind mit mehreren Geräten für Fusionsspleissungen im Einsatz. Ein solches Gerät kostet mehrere tausend Franken. Wollen wir uns weiterentwickeln und mehr Steckdosen erschliessen, ist ein kostengünstiges, einfaches System wie der No Polish-Steckverbinder erforderlich. Damit arbeiten wir in den Wohnungen und spleissen den Stecker direkt auf die Faser. Das Pigtail entfällt. Dadurch sinkt die Auslastung des Fusionsspleiss-Gerätes und dieses kann an Orten mit vielen Anschlüssen eingesetzt werden. Der handliche Montagekoffer ist zudem ein grosser Vorteil, weil wir damit weniger Werkzeug herumtragen müssen und mit der Montagehilfe effizient arbeiten können.» Mit verschmutztem Fusionsspleissgerät ist eine Spleissung unmöglich und das Reinigen braucht Erfahrung. Marco Aschwanden reinigt das Brechwerkzeug von 3M einmal am Morgen vor Arbeitsbeginn. In den Stecker kann kein Schmutz gelangen. Die Steckverbinder sind kleiner und somit einfacher zu transportieren als ein meterlanges Pig■ tail.
www.eplan.ch
EPLAN Electric P8
Elektro-Engineering EPLAN Electric P8 demonstriert Technologievorsprung. Mit freier Wahl von Grafikoder Objektorientierung, Variantentechnik und ReverseEngineering bringt die Software Ihre globalen Projekte auf Erfolgsspur – durchgängig.
3M (Schweiz) AG 8803 Rüschlikon 3Mtelecommunications.ch@mmm.com www.3Mtelecommunications.ch Ihr Partner in der Schweiz
Neues Sortiment mit Video-Türsprechstellen und integrierter Zutrittskontrolle
Highlight
Videotürsprechstellen für jedermann Trigress Security AG übernimmt neu die Vertretung der spanischen Firma Fermax. Diese verfügt über ein ausgezeichnetes Video-Türsprechsystem, das jedermann installieren kann, weil es so einfach ist. Die Funktionsmöglichkeiten sind hervorragend. Trigress Security AG führt neben Videoüberwachungen und Alarmanlagen von Abus ab sofort auch Audio-/Videotürsprechstellen und Produkte für die Zutrittskontrolle im Sortiment. Das Material des erweiterten Sortiments stammt von Fermax, einem über 60 Jahre alten spanischen Familienunternehmen mit Sitz in Spanien. Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf Gebäudekommunikations- und Zutrittskontrollsysteme. Fermax beschäftigt weltweit 644 Mitarbeiter. Trigress Security wird die Produkte im sogenannten Kit-System beim Fachhandel anbieten. Das heisst, dass in einer Box sämtliche
1
2 48 | Elektrotechnik 6/09
Komponenten für die Installation inbegriffen sind. Die tausendfach bewährte Installation können auch Laien durchführen, so einfach ist sie. 2-Drahttechnik Das digitale Bus-2-Videotürsprech-System ist eine einfache Anlage mit minimaler Verdrahtung und hoher Leistung. Das auf FM (Frequenzmodulation) basierende Übertragungssystem sorgt für hohe Qualität des Audio- und Videosignals. Die gesamte Anlage benötigt lediglich 2 Drähte. Mit dem Bus-2-System können bis zu 199 Wohnungen und 2 Eingänge verwaltet und gesteuert werden. Die Kabellänge der Anlage darf bis zu 250 m betragen. Der BUS-2-Türlautsprecher meldet mit dem integrierten Sprachsyntheseprogramm auf Wunsch: «Die Tür ist offen, bitte nach dem Eintreten wieder schliessen.» Weiter enthalten die Video-Türstationen standardmässig eine S/W- oder Color-Kamera. Das Türgespräch lässt sich von Dritten nicht mithören oder mitsehen.
1 System wird komplett mit allem notwendigem Installationsmaterial geliefert 2 Elegantes Video-Türsprechsystem bei Trigress Security AG.
Hohe Verarbeitungsqualität Die Türstationen werden aus wetterresistentem eloxiertem Aluminium gefertigt. Sie zeichnen sich durch schönes Design und einfachste Installation aus. Eine Versiegelung macht die Anlage wasserdicht und sorgt für die perfekte Anpassung der Türstation an der Wand, sodass kein Wasser eindringen kann. Die verchromten Klingeltaster sind robust und es besteht auch ein grosses Namensschild. Der Türlautsprecher enthält praktisch die gesamte Elektroausrüstung der Anlage. Die Videokameras verfügen über eine Beleuchtung, sodass Besucher auch bei schlechten Lichtverhältnissen erkannt werden. Mit einem Justierungssystem lässt sich die Kameralinse in alle Richtungen drehen. Umfangreiches Zutrittskontrollsystem Fermax hat zwei zentralisierte Zutrittskontrollsysteme. Sie ermöglichen komplexe Installationen mit mehreren Eingängen und zusätzlichen Funktionen. Die Zutrittssteuerung kann mittels Keypad, Proximity-, Bluetooth- und FingerprintEinheit realisiert werden. Weiter ist die Integration von Audio-/Videotürsprechanlagen, interner Kommunikation und Hausautomatisierung möglich. Die Software ist immer dabei. In beiden Systemen wird die Programmierung per PC und Software in einer sehr intuitiven Windows-Umgebung durchgeführt. Die Verbindung zwischen dem PC und der Anlage kann entweder direkt (RJ-485) oder per Fernverbindung erfolgen (Modem/IP). Die Daten können aktualisiert werden und die Anlage kann von verschiedenen PCs überwacht werden (Mul■ ti-Station).
TRIGRESS Security AG 6341 Baar Tel. 041 760 86 66 www.trigress-security.ch
Schäfer Partner AG, Lenzburg
Das Lenzburger Ingenieurunternehmen Schäfer Partner AG bietet integrale Dienstleistungen für die Planung der Elektrotechnik an. Energieeffizienz und intelligente Gebäude stehen im Fokus von Inhaber und ETH-Ingenieur Dieter Schäfer. Ideen setzt der innovative Unternehmer konsequent um. Kürzlich mit dem ersten Aargauer Energie-Gipfel. mich ganz auf die Projektierung, Gebäudeautomatisierung und Energieberatung zu konzentrieren.
Herr Schäfer, Sie haben Ihr traditionelles Elektro-Installationsunternehmen verkauft und ein Elektro-PlanungsunternehWelches sind die Kernkompetenzen der men eröffnet. Weshalb dieser Schritt? Dieter Schäfer: Es waren verschiedene Schäfer Partner AG? Gründe ausschlaggebend, die mich zu Schäfer: Es ist primär unser Anliegen, diesem Wechsel bewogen haben. In ei- der Kundschaft die Elektrotechnik nänem Unternehmen mit 40 Mitarbeitern her zu bringen und das, was wir verstesind Sie für Akquisition, Avor, Arbeits- hen, gut zu machen. Immer unter dem abläufe, Personal, Finanzen, Administ- Vorzeichen der Best Practice. Unsere ration und vieles mehr zuständig. Die Kernkompetenz umfasst das gesamte Grösse einer mittleren Unternehmung integrale Leistungsangebot der Elektrolässt es nicht zu, beispielsweise einen technik im Hochbau. Wir sind auch als Personalchef zu Systemintegra«Es hängt stark von beschäftigen. Es toren tätig und der Denkweise der Baubleibt deshalb programmiewenig Zeit für herren ab, wie intensiv die Gebäuren Anlagen Innovationen. für Drittfirdeautomation im Wohnungsbereich Als Elektroinmen. Ich schätEinzug findet.» genieur war ich ze die interesvor meinem Einstieg ins elterliche Ge- santen und direkten Kontakte mit schäft während sieben Jahren in einem Bauherren und Architekten. Hierbei Ingenieurbüro tätig. Nach beinahe besteht die Möglichkeit, das integrale, 20 Jahren Tätigkeit im Installationsun- gewerkeübergreifende Denken einzuternehmen, davon 15 Jahre als Inhaber bringen und zu Bauwerken mit innovaund Geschäftsführer, durfte ich vielsei- tiver Technologie beitragen zu können. tige und lehrreiche Erfahrungen samWer treibt in einem modernen Gebäude meln. die Technologie? Dann kam die Wende. Schäfer: Das ist ganz unterschiedlich. Schäfer: Wir leben in einer Welt, die sich rasant weiterentwickelt. Veränderte Kundenbedürfnisse, die Herausforderung im Energiebereich und neue Technologien eröffnen uns unzählige Möglichkeiten zur Verwirklichung innovativer Ideen. Stillstand ist Rückstand. So habe ich mich entschlossen,
ren, die ihre Produktionsmaschinen, die bisher 24 Stunden ohne Überwachung laufen, zur Kontrolle zukünftig in ein Bussystem einbinden. Es liegt an den Planern, mit diesen Lösungsansätzen aufzuwarten. Im Wohnungsbau ist die intelligente Gebäudetechnik noch nicht überall Bestandteil der Ausstattung. Versagt hier die Rolle des Elektroplaners als Innovationstreiber? Schäfer: Die technischen Anforderungen an ein Wohnhaus sind von verschiedenen Begebenheiten abhängig. Ein Bauherr mit rein spekulativen Interessen kümmert sich selten um eine hochstehende Technik. Bauherren hingegen, welche ein Schwergewicht auf die Lifecycle Costs, also die Lebenszykluskosten, sowie den Innovationsschutz legen, machen sich zwangsläufig andere, weitergehende Überlegungen. Der gute energetische Zustand, welcher neben anderen Massnahmen mit dem Minergielabel erreicht werden kann, und die technische Ausstattung sind für Käufer wie auch Mieter wichtige Aspekte. Zum Beispiel wollen Hausbewohner wissen, wie und wo sie ihre Kommunikationsbedürfnisse wahrnehInnovative Kundenberatung: «Veränderte Kundenbedürfnisse, die Herausforderung im Energiebereich und neue Technologien eröffnen uns unzählige Möglichkeiten zur Verwirklichung innovativer Ideen», sagt Dieter Schäfer.
Bei Industriebauten ist der Zeitdruck vielfach sehr hoch. Gleichzeitig steht das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Mittelpunkt. Kann der Bauherrschaft der Mehrnutzen durch die Gebäudeautomation verständlich dargelegt werden, ist diese auch bereit, allfällige Mehrkosten zu akzeptieren. So gibt es Bauher-
(Bilder : Erich Schwaninger)
Erich Schwaninger
Interview
Innovation und Optimismus als Erfolgsrezept
Elektrotechnik 6/09 | 49
Interview
eigenen Wünsche und möchte nur Als Elektroplaner sind Sie ganz am Anfang der Wertschöpfungskette, dort wo noch Details geklärt haben. Er will eine Bestätigung, dass der Unternehmer seidie Entscheide gefällt werden. Schäfer: Nicht ganz. Die Fachplaner ne Wünsche verstanden hat und die werden meistens als zweite Beraterins- Materie bestens kennt. Das schafft Vertanz angerufen. Für den Kunden ist in trauen. der Regel der Architekt die erste Ansprechperson. Er ist der «Treuhänder» Der Elektroingenieur des Kunden, er ist neben dem Investor als Verkaufspsychologe? der erste und wichtigste Akteur im gan- Schäfer: Man muss sich immer auf den zen Bauprozess. Der Architekt trifft Kunden einstellen. Kennt sich dieser in Grundsatzentscheide und sagt, mit wel- der Technik nicht aus, muss man ihm chen Unternehmern er arbeiten will. Er nicht ein Bussystem erklären. Anders ist Dieter Schäfer, der Vorzeiger: «Die zukünftigen hat auch grossen Einfluss auf die Ge- es, wenn er fragt, ob das Bussystem mit Nutzer wollen sich beraten lassen, die Geräte an24 oder 12 Volt arsehen, ausprobieren und die Wirkung unmittelbar bäudetechnik so«Energiesparen, Energieeffibeitet. Welche wie die Energieeferleben.» Leistung benötigt fizienz eines zienz und erneuerbare men können. Es hängt also stark von Objektes. Die Energien sind Begriffe mit das System und der Denkweise der Bauherren ab, wie Kosten der Gewie viel kostet es, einem enormen Wertschöp- wenn der Server intensiv die Gebäudeautomation im bäudetechnik sind fungspotenzial, auch für Wohnungsbereich Einzug findet. immer eingeschalim Verhältnis der tet ist? Auf diese Gesamtbausumme unsere Branche.» Ist diese Botschaft bei den Bauherren Fragen muss man inklusive der schon angekommen? Landkosten immer noch sehr klein. Bei vorbereitet sein. Ob Planer oder InstalSchäfer: Solche Diskussionen werden der Frage nach einer Photovoltaikanla- lateur, man muss dem Gegenüber immer wieder geführt. Selbstverständ- ge wird dann sofort die Wirtschaftlich- zuhören und entsprechend reagieren lich spielen in diesem Zusammenhang keit infrage gestellt. Hierbei müssen können. Auf die Frage nach einer Kosten eine Rolle. Modern gestaltete dann Varianten erarbeitet werden, dies KNX-Installation mit der Antwort zu Küchen und bezüglich der reagieren, dies sei nichts Sinnvolles und «Der Kunde will eine Bestä- auch schöne Fliesen Finanzierung und sowieso zu teuer, lässt nicht unbedingt sind für viele tigung, dass der Unternehmer unter Berücksichti- auf hohe Kompetenz schliessen. Planer Leute wichtigung allfälliger För- und Installateure müssen Kenntnisse seine Wünsche verstanden ger als intelliderprogramme des über die neusten Technologien haben. hat und die Materie bestens gente GebäuBundes und der Kan- Für die Ausführung kann jederzeit weikennt.» detechnik. tone. Der Elektro- tere Beratung oder Unterstützung herAuch beim Kauf eines Autos sind viel- planer hat natürlich schon einen gewis- angezogen werden. Gegenüber dem fach Bauchgefühle, Stolz und Image die sen Einfluss, jedoch ist der Rahmen Kunden muss der Installateur selber ausschlaggebenden Treiber. Es gehört eingegrenzt. Wichtig ist, dass man die auftreten. Je kleiner ein Unternehmen, desto weniger besteht die Möglichkeit, zu den Aufgaben von Architekten und Sprache des Gegenübers spricht. all diese speziellen Dienstleistungen abFachplanern, den Investoren aufzuzeizudecken. Hierbei geht es nur darum, gen, wo der effektive Nutzen, der In- …und geschickt verhandelt. dass der Kunde nach seinen Vorstellunvestitionsschutz sowie die Lebenszyk- Rein technische Argumente führen wohl kaum zum Ziel. gen bedient wird. Ob da eine Kooperaluskosten liegen. Schäfer: Selten. Es muss funktional tion mit anderen, hinzugezogenen sein, das ist die Voraussetzung. Das Ge- Fachleuten am Werk ist, ist für ihn spräch hängt immer vom Gegenpart ab. nicht primär relevant. Es gibt Architekten und Bauherren, die haben ein sehr grosses technisches Ver- Was muss ein Elektrounternehmen alles ständnis. Den Kunden darf man auf gar können? Schäfer: Das hängt von der Grösse ab. Je grösser ein UnterDieter Schäfer (52) hat an der 20 Jahren Tätigkeit, davon 15 ETH Zürich Elektrotechnik stu- Jahre als Geschäftsführer und nehmen, desto breidiert. Nach dem Studium arbei- Inhaber, gründete Schäfer 2007 ter ist in der Regel tete er während 7 Jahren im In- die Schäfer Partner AG. Dieter das Leistungsangegenieurunternehmen Amstein + Schäfer ist verheiratet, hat 3 erbot. Mit wenigen Walthert AG in Zürich. Danach wachsene Kinder und wohnt in Mitarbeitern kann wechselte er ins elterliche Elekt- Lenzburg. In seiner Freizeit widman nicht alles abderoinstallationsgeschäft Elektro met er sich aktiv dem Jazz und cken. Aber in dem, Schäfer AG in Lenzburg. Nach betreibt viel Sport. was man tut, muss man sehr gut sein. keinen Fall unterschätzen. Er ist heute Das ist wesentlich. Durch das Handeln informiert wie noch nie, seit es Kunden des Dienstleisters kann dem Kunden gibt. In der Regel kennt der Kunde die gegenüber Vertrauen aufgebaut wer-
Zur Person
50 | Elektrotechnik 6/09
Interview
den. Dazu gehört auch, dass Vereinbarungen wie der Einsatz der Technologie, Termine und Kosten eingehalten werden. Muss sich der Elektrounternehmer segmentieren? Schäfer: Die Ausbildung des Elektroinstallateurs ist sehr breit gefächert. Nebst Fachkenntnissen in seinem Bereich kann er in der Regel mit diversen Materialien sehr gut umgehen. Im Gegensatz hierzu lassen alle anderen Handwerker die Finger vom Strom. Durch diese Vielseitigkeit springen viele Elektroinstallateure nach der Grundbildung ab, weil ihnen für diverse andere Berufsfelder Tür und Tor offen stehen. Zurück zum Tätigkeitsfeld:
Schäfer Partner AG Die Schäfer Partner AG ist 2007 aus der Elektro Schäfer AG, Elektroinstallationen, hervorgegangen. Das Unternehmen beschäftigt 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter einen Lernenden. Inhaber des Ingenieurunternehmens für Engineering und Beratung ist ETH-Ingenieur Dieter Schäfer. Angeboten werden umfassende, integrale Dienstleistungen für die Planung der Elektrotechnik. Von der Energieversorgung über die Beleuchtung, IT, Gebäudeautomation, Systemintegration bis zur Bauleitung bei komplexen Projekten bietet das Unternehmen eine breite Palette an anspruchsvollem Engineering an. Vor einem Jahr hat Dieter Schäfer in Lenzburg im Areal der Alpsteg Fenster AG ein spezielles Kompetenzzentrum eröffnet. Auf einer Fläche von 1500 m2 erhalten die Interessenten einen Einblick in Fenster- und Heizungssanierungen, Wärmepumpen, Solartechnik, Photovoltaikanlagen, Gebäudeautomation, Systemintegration, Visualisierung auf Touchpanel, LED-Leuchten, Bussysteme, Multiroom-Anlagen, Energiemes-
Den Kernbereich darf man nicht verlassen. Das Basiswissen muss der Elektroinstallateur beherrschen. Nischen-Playern gelingt es immer wieder, sich auf ein Gebiet zu konzentrieren und sich zu spezialisieren, beispielsweise auf die Telematik. So oder so gilt für alle Fachleute, sich ständig der Weiterbildung zu widmen. Stichwort Energie: Weshalb ist dieses Thema für Sie so wichtig? Schäfer: Es ist höchste Zeit, dass das persönliche wie auch das kollektive Energiebewusstsein zunimmt. Ich ver-
sung und vieles mehr. Die Ausstellung kann spontan besucht werden (Bild: Wohnzimmer). Geführte Rundgänge gegen Voranmeldung. www.kzl.ch Was irgendwie visualisierbar ist, macht Dieter Schäfer sichtbar. So kann der Kunde in seinem Büro auf der Grossleinwand einen virtuellen Rundgang durch das Kompetenzzentrum unternehmen. Genauso kann er verfolgen, wie in Schäfers Privathaus die Rollläden vom Büro aus auf- und abgefahren werden, die Aussenbeleuchtung ein- und ausschaltet usw. Auch der momentane Energieverbrauch in Schäfers Büro wird, mit Kostenangabe, auf einem Bildschirm im Korridor unübersehbar dargestellt. Am 26. März 2009 hat die Schäfer Partner AG den 1. Aargauer Energie-Gipfel durchgeführt. Mit dieser Plattform für persönliches und kollektives Energiebewusstsein will Dieter Schäfer zu einem bewussten Umgang mit der Energie beitragen. Der 2. Energie-Gipfel findet am 17. September 2009 in Baden statt. www.energie-gipfel.ch
gleiche diese Situation gerne mit dem fehlenden Entsorgungsbewusstsein vor 30 oder 40 Jahren. Noch vor 1970 haben wir alles den Bach hinuntergeschwemmt oder einfach weggeworfen. Die Hälfte unseres heutigen Abfalls rezyklieren wir. Herr und Frau Schweizer sind Weltmeister im Abfalltrennen. Bei der Energie stehen wir erst am Anfang. Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind Begriffe mit einem enormen Wertschöpfungspotenzial, auch für unsere Branche. Viele Techniken sind gereift. Nun bedarf es der geistigen Haltung von allen.
Rund ein Drittel des Energieverbrauchs geht zulasten der Gebäude. Also müssen wir den Hebel bei der Gebäudetechnik, Ihrem Kerngebiet, ansetzen. Schäfer: In energieeffizienten Gebäuden sehe ich eine grosse Chance. Der Stellenwert der Gebäudetechnik nimmt zu. Das wirtschaftliche Umfeld ist generell schwierig, doch gibt es sehr viele innovative Menschen, welche Firmen gründen, Produkte entwickeln und somit auch Arbeitsplätze schaffen. Können Sie das konkretisieren? Schäfer: Bei der Gebäudetechnik denken wir an kontrollierte Wohnungslüftung, an die diversen Heizsysteme, Wärmepumpen, Beleuchtung und Beschattung, die Vernetzung und Steuerung des Ganzen, das Metering, Photovoltaikanlagen, da haben wir in der Elektrobranche eine Schlüsselposition. Zudem wirken zurzeit die Förderprogramme des Bundes sowie der Kantone als Verstärker. Die Energiepolitik des Bundes mit den für unsere Branche wichtigen Säulen Energieeffizienz und erneuerbare Energien schaffen hier wichtige Voraussetzungen. Vor einem Jahr haben Sie ein Kompetenzzentrum eröffnet, wo die Leute die Gebäudetechnik anschauen können. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen? Schäfer: Auch wenn heute diverse Artikel und Dienstleistungen via Internet gekauft werden, will sich der zukünftige Neuwagenbesitzer ein Auto näher betrachten und damit fahren, bevor er es kauft. Auch eine Matratze wird, wer gut
Elektrotechnik 6/09 | 51
Interview
liegen will, zuerst ausprobiert. Pläne oder Beschreibungen lesen ist nicht jedermanns Sache. Eine Ausstellung unterstützt das Vorstellungsvermögen. Die zukünftigen Nutzer wollen sich beraten lassen, die Geräte ansehen, ausprobieren und die Wirkung unmittelbar erleben. In einer Ausstellung besteht zudem auch immer die Möglichkeit, Kontakte zu pflegen. Wie geht es weiter punkto Energieeffizienz? Schäfer: Es werden zukünftig vermehrt Häuser gebaut, die nicht mehr beheizt werden müssen. Beispiele solcher Bauten existieren ja bereits. Obwohl eine
Zunahme der Sensibilisierung bezüglich der Thematik Energie festzustellen ist, ist noch viel zu tun. Einen Weg sehe ich in der Sichtbarmachung, in der Visualisierung des Energieverbrauchs. Jedermann kennt den Benzinverbrauch seines Autos auf 100 Kilometer, nicht aber den Energieverbrauch des Hauses. Dieses Bewusstsein fehlt. Offenbar ist es uns egal, wie viel wir für die Energie ausgeben. Das Benutzerverhalten hat einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch. Vor dem Visualisieren kommt natürlich das Messen der Verbräuche, das Metering. Dies wiederum sind Tätigkeitsfelder für die Elektrobranche.
Ihr Drang zu Neuem ist ungebrochen. Kürzlich haben Sie den ersten Energie-Gipfel initiiert und organisiert. Schäfer: Mit der Unterstützung von Kanton, Gemeinden, Bund, grossen Verbänden und eines Partners aus dem
Kreise der Regionalbanken ist es mir mit dem Energie-Gipfel gelungen, im Kanton Aargau über 300 Personen – vorwiegend Entscheidungsträger in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik – mit der Thematik Energie anzusprechen. Mit dieser Plattform für persönliches und kollektives Energiebewusstsein will ich hierbei vermehrt sensibilisieren. Auch der 2. EnergieGipfel vom 17. September 2009 in Baden, übrigens jeweils ein Morgenanlass, wird im selben Rahmen stattfinden: zwei bis drei Kurzreferate, ein Frühstück ■ und eine kabarettistische Einlage.
Schäfer Partner AG 5600 Lenzburg info@schaefer-partner.ch www.schaefer-partner.ch
Evolution oder Revolution? Cablofil Gitterkanal Die optimale Lösung für Chemie und Lebensmittelindustrie
Für höchste Für aggressivste Sicherheit und Umgebungen einfachste Reinigung
Für Langlebigkeit Edelstahl V2A & V4A
www.cablofil.ch
A Group Brand
SIMATIC S7-1200 #
Das Zusammenspiel macht den Unterschied
SIMATIC Controller SIMATIC S7-1200, die modulare kompakte Steuerung, ist perfekt auf eine ganze Bandbreite an Applikationen ausgerichtet und ist das Kernstück unseres neuen Angebots für ganzheitliche und umfassende Automatisierungslösungen. Zusammen mit der leistungsstarken SIMATIC S7-1200 Steuerung, einer Auswahl an SIMATIC HMI Basic Panels und den überzeugenden Funktionen der neuen und komplett integrierten SIMATIC STEP 7 Basic Engineering-Software werden Sie einen beispiellosen Effizienzgrad in einfachen aber hochpräzisen Automatisierungsaufgaben erreichen. Mehr Information: www.siemens.de/simatic-s7-1200 Setting standards with Totally Integrated Automation. Siemens Schweiz AG, Industry Sector, Industry Automation and Drive Technologies, Freilagerstrasse 40, CH-8047 Zürich, Tel. +41 (0)848 822 844, Fax +41 (0)848 822 855, automation.ch@siemens.com, www.siemens.ch/automation
Answers for industry. Elektrotechnik 6/09 | 53
Management
Durch besseres Angebotsmanagement den Verkaufserfolg sichern
Angebote überzeugend präsentieren Nur durch perfektes Auftreten bei der Angebotsbesprechung kann man sich persönlich profilieren und vom Wettbewerb unterscheiden. Bei der Präsentation des Angebots heisst es für den Techniker auf Lieferantenseite, mit den Unterlagen optimal umzugehen. Denn nur die professionelle Angebotsbesprechung überzeugt Kunden und führt zum Kaufabschluss. sich darstellen: Kurven, Trends, Zahlen oder Vorteile. Mit Balken- oder SäulendiaImmer wieder taucht die Frage auf, wo die grammen kann man Zahlreihen übersichtBesprechung eines Angebots stattfinden lich zusammenfassen. Mit etwas Phantasie soll. In eigenen Räumen stehen nicht nur kann man vieles auf Papier festhalten Repräsentationsmöglichkeiten zur Verfü- («Pencil presentation»). gung. Das Unternehmen oder die ProdukMehrseitige Angebote bespricht man tionsanlagen des Anbieters können besich- nebeneinander sitzend. Dabei darf der Antigt werden, und der Kunde lernt wichtige bieter die Regie nicht verlieren. Der KunPersonen des Anbieters kennen. Findet die de sollte nicht blättern, sondern der AnbieBesprechung in Kundenräumen statt, ge- ter, was er kenntlich macht, indem er die winnt der Lieferant einen Eindruck vom Hände an der Unterlage lässt. Zur gelunUnternehmen und geniesst nicht den so genen Präsentation gehört, dass der Kunde geschätzten Heimvorteil. Durch die Reise erst am Ende «sein Exemplar» erhält. entsteht ausserdem Zeitverlust. Man weist während des Gesprächs nicht mit dem Finger auf Textstellen oder Der Präsentationsort Abbildungen, sonIn eigenen Räumen Beim Kunden dern mit einem – Keine Anreise, Zeit- und – Keine Schützenhilfe aus dem Kostenersparnis eigenen Team Stift.
Rolf Leicher
– Heimvorteil durch personelle Unterstützung – Vorbereitung der Präsentation bis zuletzt – Präsentation der Fertigung (Produktionsablauf)
– Mangelnder Zugriff auf Akten und Unterlagen – Unbekannte Teilnehmer an der Präsentation – Kostenaufwand für die Reise
Laptop oder Printmedien Warum nicht Powerpoint? Man kann durch Technik, beispielsweise Laptop und Beamer, aber auch durch seine Performance überzeugen. Bei Präsentationsprogramm Powerpoint sind die Augen des Kunden starr auf den Bildschirm gerichtet, der Mensch unterliegt dem Lesezwang. Dabei soll der Präsenter überzeugen, nicht die technischen Hilfsmittel. Der richtige Mix macht es aus: Powerpoint in Verbindung mit Stift und Papier. Schön zeichnen ist nicht gefragt. Vieles, was man sagt, lässt
54 | Elektrotechnik 6/09
Wie Mappen und Unterlagen optimal wirken Abgegriffene Mappen mit angestossenen Ecken wirken nicht gerade positiv. Zu einem erfolgreichen Unternehmen gehört eine grosse und aufwändige Mappe mit Firmenlogo und in den Corporate-Design-Farben. Die meisten Kunden nehmen auch das Innenleben einer Mappe bewusst wahr. Die perfekte Innenausstattung besteht aus: Auftragsblock, Visitenkarten, mehreren Stiften, Kalkulator, Übersichtskalender. Auch der Aktenkoffer wirkt auf Kunden. Wenn er geöffnet wird, schaut der Kunde mit hinein. Billige BoulevardZeitungen dürfen jetzt nicht zum Vor-
schein kommen. Aufkleber auf Mappen oder Koffern haben dort nichts verloren. Das Firmenlogo ist wichtiger. Selbstverständlich nimmt man die Mappe oder den Koffer immer in die linke Hand. So bleibt die rechte Hand «trocken» und kann bei der Begrüssung dem Kunden angeboten werden. Aktenkoffer sind unpraktisch, weil sie auf dem Boden stehen. Koffer, die flach auf dem Tisch liegen und nach oben zu öffnen sind, geben eine bessere Übersicht. Man darf den Deckel aber nicht zum Kunden, der gegenübersitzt, aufklappen. Besser ist es den Koffer auf einen Stuhl, der neben dran steht, zu stellen. Das EZEB-System Ein bewährtes System gliedert die Produktpräsentation in vier Teile (EZEB): 1. Erklären (E) – was zeigt man dem Kunden 2. Zeigen (Z) – Produkt oder Funktion vorführen 3. Einbeziehen (E) – den Kunden probieren lassen 4. Bestätigen (B) – was meint der Kunde dazu Zuerst wird erklärt, was man vorführen will. Das Präsentationsthema ist der Einstieg, Beispiel: «Jetzt sehen Sie die Leistung der neuen Spritzpistole», «Sie werden jetzt den Funktionsablauf des XY Getriebes sehen.» Im zweiten Teil zeigt man, was angekündigt wurde. Der Profi weiss, dass nicht das Produkt in seiner Gesamtheit präsentiert wird, sondern Details, einzelne Bauteile wie zum Beispiel Schrauben, Federn, Steckverbindungen, Schalter, Gewinde. Das besondere Bauteil, welches das Produkt als Ganzes wertvoll macht, führt man vor. Auch das einfache Ein- und Ausbauen ist für den Kunden wichtig und bietet sich als Präsentationsthema an. Drittens muss der Kunde aktiviert werden: «Prüfen Sie mal . . .» «Drücken Sie auf diesen Knopf . . .» «Drehen Sie gerade mal diese Scheibe . . .» «Kratzen Sie mit
dem Fingernagel . . .» «Ziehen Sie mal diese Schraube an . . .». Während der Kunde aktiv ist und macht, wozu man ihn aufgefordert hat, dürfen keine Erklärungen gemacht werden. Erst nachdem der Kunde selbst aktiv war, stellt man eine Frage und lässt sich dadurch bestätigen, dass die Vorführung überzeugt hat: «Sind Sie überzeugt?» «Wie finden Sie die Bedienung?» «Was halten Sie von der Reissfestigkeit?» Was meinen Sie zu der Oberfläche?» «Wie sehen Sie die Vorteile?». Die Produktvorführung ist eine sinnvolle Ergänzung zum Angebot und findet natürlich in den Räumen des Lieferanten statt. Der Aufwand einer Angebotsbesprechung wird durch das Auftragsvolumen gerechtfertigt. Nicht jedes Angebot muss persönlich präsentiert werden, jedoch bei Neukunden im Erstkontakt ist ein Face-to-Face-Gespräch besser als ein Telefonat. Wer in seinen eigenen Räumen bespricht, hat die Gastgeberrolle und ist auch für eine ungestörte Gesprächsatmosphäre verantwortlich (Telefonunterbrechungen sind tödlich). Nach gelungener Präsentation lädt man den Kunden zum Mittagessen ein und bedankt sich per E-Mail am nächsten Tag für den interessanten Kontakt. Bei Kaufentscheidungen spielt Sympathie eine grosse Rolle. Mit der Körpersprache wirken Das Tempo der Bewegungen und Gesten zeigt Temperament des Redners. Langsame Bewegungen zeigen wenig Nachdruck und Gleichgültigkeit. Schnelle Bewegungen sind Ausdruck von energischem Handeln, Druck, Nervosität, Aufregung, sogar Unbeherrschtheit. Tempoänderungen lassen entweder auf zunehmende Begeisterung und Impulsivität (Beschleunigung) oder auf erlahmende Kräfte, aufkommende Bedenken und Resignation (Verlangsamung) schliessen. Dabei spielt auch die Distanz eine Rolle. Vergrössert der Kunde während des Gesprächs die Distanz (zurücklehnen oder einen Schritt zurücktreten), deutet er Abstand an. Gemeint ist der Abstand zum Thema, zur Meinung des Gesprächspartners. Kleine Bewegungen deuten auf Bescheidenheit, Zurückhaltung, grosse, ausgreifende Bewegungen zeichnen den Begeisterten, Sicheren, aber auch den Unbeherrschten und den Wichtigtuer aus. Das zeigt sich auch bei einer Besprechung, wie die Partner ihr Revier auf den Tisch abstellen. Wer viel Platz beansprucht, zeigt in der Gesprächssituation Dominanz. Übrigens: Aus dem Verhalten in einer Situation darf man keine pauschalen Rückschlüsse auf den Charakter des Menschen ziehen. Hände sprechen Bände Sie nehmen eine ganz wichtige Funktion ein. In dem Begriff «Handlung» steckt auch das Wort Hand. Hände bestimmen und drücken eine Handlung aus. Die Hand ist eine der wichtigsten Instrumente aktiver Kommunikation. Mit den Händen weist der Sprecher auf etwas hin, er beschreibt und bringt Gefühle zum Ausdruck. Besonders Finger zeigen Emotionen. Der erhobene Zeigefinger zeigt Autoritätsverhalten. Ausgestreckte Zeigefinger werden als Bedrohung emp■ funden.
So sollten Sie auf keinen Fall vorgehen! – Verschwenden Sie keine Zeit damit, ein Ziel zu formulieren. – Sie wissen schon, worauf es ankommt. – Kümmern Sie sich nicht um den Nutzen für die Zuhörer. – Ihnen zuhören zu dürfen, ist Lohn genug. – Informieren Sie sich auf keinen Fall über Ihre Zuhörer. – Das könnte dazu führen, dass Sie voreingenommen sind. Zudem ist es viel spannender, wenn Sie vorher nicht wissen, wer anwesend sein wird. – Bauen Sie am Anfang ein oder zwei Pannen ein, und zeigen Sie, dass Sie auch nur ein Mensch sind. – Geben Sie dem Publikum keinen Überblick über Ihre Präsentation. – Ihre Zuhörer lieben Überraschungen. – Proben Sie auf keinen Fall! Seien Sie spontan. – Klären Sie die Rahmenbedingungen erst unmittelbar vor der – Präsentation ab. Schliesslich ist das nicht Ihre Aufgabe.
Branchen-News
Erfreuliches Wachstum im Elektrogewerbe gemeinsame Vorgehen gegen die Dumping-Anbieter intensivieren und flächendeckend anwenden zu wollen. «Unser Ziel ist und bleibt die Stärkung des Fachhandels», erklärte Thomas Imfeld. Dass dies keine Lippenbekenntnisse sind, bewies die eev mit der Abgabe der neuen Broschüre « ELITEKompass für Geräteverkäuferinnen und Verkäufer». In kompakter Form vereint diese Praxistipps für den täglichen Haushaltgeräte-Verkauf und wertvolle Hintergrundinformationen zum Elektrogerä■ teverkauf im Internet.
Über 250 Elektro-Unternehmer aus der ganzen Schweiz besuchten in Schönenwerd am 22. April die ELITE-Gerätetagung der Schweizerischen Elektro-Einkaufsvereinigung eev. Der Gerätesektor wuchs im ersten Quartal 2009 trotz Konjunkturbaisse vor allem im Grossgerätebereich weiter an und zeigt sich damit in guter Verfassung. Trotz gesamtwirtschaftlichem Abschwung konnte vor allem der Grossgerätebereich in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 landesweit weiter an Verkaufsvolumen zulegen. Thomas Imfeld, eev-Direktor, wies auf den Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Trend zur Nachhaltigkeit hin: «Da die Geräte der jüngsten Generation extrem energieeffizient arbeiten, treffen sie gleich zwei Kundenbedürfnisse: Stromsparen vereint ökonomisches und ökologisches Gedankengut und spricht viele langfristig denkende Konsumenten
an. Die aktuellen Erfolgszahlen der Grossgeräte stellen deshalb keine Überraschung dar.» Für Imfeld ist es nun entscheidend, dass die ELITE-Partner die gute Ausgangslage nutzen und ihre verkaufsunterstützenden Massnahmen auf Energieeffizienz ausrichten. Thematisiert wurde auch die Entwicklung des Internet-Verkaufs im Gerätebereich und die problematische Rolle der in diesem Segment zum Teil enorm preisaggressiv auftretenden Anbieter. Die anwesenden Geschäftspartner und Fachhändler betonten, das
1 Thomas Imfeld, Direktor eev, bei der Eröffnung der Gerätetagung 2009. 2 Besucher an der Ausstellung.
«Das Überzeugende» ESMn-. Multimeter k
Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev 3000 Bern 14 Tel. 031 380 10 10 office@eev.ch www.eev.ch
M VL-N A
SYSTEME AG
ESMn-96 Multimeter
PF
W VAr VA VL-L
k
alarm
VL-N VL-L Hz
max maxD avg -
max 19 20 21 22 23 24 25 26 27 avg
28 29 30 31 32 33 34 35 36
L In
°C
2
kWh kVArh ... h 1 2 3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16 17 18
True RMS Messung / 2-Quadrantmessung / 3- oder 4-Leiter mit/ohne isolierte Messeingänge / Nieder- oder Mittelspannung / U- und I-Wandlerverhältnis ohne Einschränkungen wählbar
Momentanwerte U I P Q S PF F Höchstwertspeicher U I P Q S Mittelwerte I P Q S (Integrationszeit 1 30 Minuten) Höchstmittelwertspeicher I P Q S (Schleppzeiger, Integrationszeit 1 30 Min.) Energiezähler kWh kVarh KVAh mit/ohne Doppeltarif, Stundenzähler RS485-Schnittstelle (Protokoll MODBUS-RTU)
Messgeräte Systeme Anlagen Zur Kontrolle und Optimierung des Verbrauches elektrischer Energie
Brüelstrasse 47 CH-4312 Magden Telefon 061-845 91 45 Telefax 061-845 91 40 E-Mail: elko@elko.ch Internet: www.elko.ch
1
56 | Elektrotechnik 6/09
2_1_1d_ESMn_deutsch_bearb.indd 1
20.5.2008 13:59:51 Uhr
Körperentwicklung im Team «Bodo» Die 2. Generation von Darwin21 befasst sich mit dem Thema «Körpersprache». Die teilnehmenden Teams sind beauftragt, einen Körper zu entwickeln, der in der Lage ist, mittels Körpersprache zu kommunizieren. Team Bodo berichtet über den Fortgang des Projekts, das vom Industriepartner Distrelec, einem Bereich der Dätwyler Schweiz AG, unterstützt wird.
iert, gefolgt von einem erfolgreichen Funktionsmuster aus Plexiglas. Das nächste Modell auf Basis einer AluKonstruktion zeigt sich als guten Ansatz einer machbaren Lösung, die mit fortschreitender Arbeit weiter verbessert und optimiert wird. Besonders schwierig war die Suche nach einem geeigneten Servo-Antrieb für die Gelenke. Nach längerer Evaluation hat das Team dafür nun eine geeignete Antriebsart gefunden. Das Team « Bodo » berichtet über den aktuellen Projektstand auf der Website www.bodo-hft-so.ch. Die Teamarbeiten zu Darwin21 werden an der go/ ineltec 2009 vom 1. – 4. September in Messezentrum Basel gezeigt.■
Das Team Bodo besteht aus einer aneignen und den Anforderungen Klasse Studenten der Höheren Fach- entsprechend entwickeln. Den Stuschule für Technik des Kantons Solo- denten war bald klar, dass bei fast althurn ( HFT-SO ), die alle das Fach len Lösungsideen Gelenke eingesetzt Automationssysteme besuchen. Das würden, deren Ausgestaltung und Team mit Studenten aus verschiedens- Antrieb eine Reihe von Versuchen ten Fachgebieten, hat sich entschieden, voraussetzte. Die ersten Gelenk-Proeinen Körper aus der Tierwelt zu reali- totypen wurden aus Karton konstrusieren. Im Rahmen der Umsetzung wurden ArDarwin21 ist eine Initiative zur mit der Entwicklung und Umbeitsgruppen gebildet, die Förderung von qualifizierten setzung von AutomationsproVisionen und Erkenntnisse Nachwuchskräften in der in- zessen auseinanderzusetzen. dustriellen Automation. Mit Darwin21 wird von einer breizu Teilen wie Kopf, Beine, ambitionierten Fragestellungen ten Interessengemeinschaft der Rücken usw. entwickeln will Darwin21 Auszubildende Branche Industrielle Automatiund hard- sowie softwareund Studierende an technisch on getragen. Rund 50 Untermässig ins Projekt impleorientierten Bildungsinstituten nehmen, Verbände und Bilmentieren. dazu motivieren, sich auf krea- dungsinstitutionen beteiligen Grundstein für die Umtive und unkonventionelle Art sich am Projekt. setzung war der StarterKit. Darin enthalten waren wichtige Bauelemente wie Ausstellungsvitrine und Industrie- 1 Die Studenten vom Team Bodo der PC. Die Komponenten mussten mit- Höheren Fachschule für Technik des Kantons Solothurn. einander verbunden und in Betrieb 2 Gelenkmodelle aus der Tierwelt gesetzt werden. Keine leichte Aufga- dienen als Muster. be, denn die einzelnen Arbeitsgrup- 3 Die Gelenkkonstruktion aus pen mussten sich die Programmier- Aluminium zeigte sich als machbare 3 und Ansteuerungskenntnisse zuerst Lösung.
1
2
Elektrotechnik 6/09 | 57
Branchen-News
Förderungsprogramm Darwin21
energie-cluster.ch Jahrestagung 2009
Branchen-News
Dezentrale Stromversorgung ist machbar An der Jahrestagung 2009 des energie-cluster.ch haben Experten aus der Politik, Wissenschaft und Praxis die Möglichkeiten der dezentralen Energieversorgung aufgezeigt. Die Selbstversorgungslücke ist schliessbar und gleichzeitig werden sich dadurch positive Impulse für Industrie und Gewerbe ergeben. Jürg Wellstein Lino Guzzella, Professor an der ETH Zürich, brachte die Herausforderung auf den Punkt : Wir sollten mit Energien sparsamer umgehen. An der Jahrestagung des energie-cluster.ch, die am 8. Mai 2009 im Kongresshaus Zürich stattfand, stellte er den über 300 Teilnehmenden die globale gesellschaftliche Situation klar vor Augen, indem er auf den wachsenden Energieanspruch einer von Technik und Wissenschaft geprägten Menschheit hinwies. « Wir werden in Zukunft jedes Joule an Energie brauchen, das wir finden ! », sagte Lino Guzzella. Als Beispiel stellte er die neu geplante Monte Rosa Hütte auf 2883 Meter über Meer vor, welche massgeblich
von der ETH Zürich als autarkes Gebäude geplant wurde. Es handelt sich dabei um ein Projekt, mit welchem das Bewusstsein für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und für das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten gefördert wird. Suche nach Kapazitäten Die Jahrestagung ging den Chancen und Potenzialen einer dezentralen Energieversorgung nach und wollte neben den theoretischen Aspekten vor allem auch auf die Impulse für die Wirtschaft hinweisen. Wo befinden sich die Kapazitäten der dezentralen Energieversorgung und welche Potenziale stehen in Zukunft zur Verfügung ? Für Almut Kirchner, Prognos AG in Basel, könnte durch ei-
nen veränderten Energiemix, trotz der generell feststellbaren Systemträgheit eine Versorgung mit erneuerbarer Energie für die Schweiz machbar sein. Wohl setzt dieses Ziel vor allem auch im Strombereich eine konsequente Effizienzstrategie voraus. Gleichzeitig müssen die erforderlichen Erzeugungskapazitäten früh genug aufgebaut werden, sodass zusammen mit wirksamen Effizienzverbesserungen die beim Strom entstehende Selbstversorgungslücke, wie sie vom Zürcher Regierungsrat Markus Kägi genannt wurde, aufgefüllt werden kann. Als Praktiker wies der Nationalrat ADEV-Geschäftsführer, Eric und Nussbaumer, dezidiert auf die politischen Rahmenbedingungen hin, die zunächst geändert werden müssen, damit solch ein Ausbau der erneuerbaren Energien realisiert werden kann. « Die Rahmenbedingungen müssen förderlicher gestaltet werden, um der Dynamik im Markt genügend Raum zu gewähren », sagte Eric Nussbaumer. So forderte er beispielsweise ab 2010 kostendeckende Einspeisepreise ohne Kostendeckel, attraktive Erdgaspreise für
( Grafik : BFE / Prognos AG )
1 Im Rahmen der BFE-Energieszenarien wurde die Kombination von Energieeffizienz und Zubau erneuerbarer Energie plus Wärme-Kraft-Kopplung als Basis zur Schliessung der künftigen Selbstversorgungslücke berechnet. 2 Über 300 Teilnehmer haben sich an der Jahrestagung 2009 des energie-cluster.ch intensiv mit Fragen und Chancen der dezentralen Energieversorgung auseinandergesetzt.
1
58 | Elektrotechnik 6/09
2
die Nutzung bei der Wärme-KraftKopplung sowie Stromeinsparprogramme der Netzbetreiber.
Marktes möglich wäre, wenn die Vorteile der WKK besser erkannt würden», sagte Joachim Maier.
Kombiniertes Vorgehen statt Partikulärinteressen Im Vordergrund der Diskussionen um eine dezentrale Energie- bzw. Stromversorgung steht meist die Photovoltaik. Ihr Anteil ist im Moment zwar noch sehr klein, verglichen mit anderen Technologien aber mit grossen Wachstumschancen. Der Windenergie, Biomasse und Kleinwasserkraft sind in der Schweiz Grenzen gesetzt. Und der Geothermie muss im Bereich der Stromerzeugung noch etwas Zeit eingeräumt werden. Die Jahrestagung 2009 des energiecluster.ch hat deutlich gezeigt, dass eine kombinierte Vorwärtsstrategie von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz nötig ist. Die beiden müssen sich sinnvoll ergänzen. Grundlage für eine dezentrale Stromversorgung bilden dafür optimierte Netze, Smart-Grids, wie sie auch von Dr. Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie ( BFE ), erwähnt wurden. Die dezentrale Stromeinspeisung kommt dann auch der Wärme-Kraft-Kopplung ( WKK ) zugute. In Zukunft wird man nicht mehr verantworten können, Wärme und Strom parallel zu erzeugen und gleichzeitig Wärme zu vernichten. Dies vor allem dann, falls Niedertemperaturwärme beispielsweise mit fossilen Energien produziert wird. Joachim Maier, IWK Integrierte Wärme und Kraft AG in Oberohringen, konnte als Vertreter der Praxis sowohl auf die Potenziale als auch Vorteile, Wirtschaftlichkeit und Anwendungsvielfalt von WKK-Anlagen hinweisen. Im europäischen Vergleich liegt Dänemark mit über 50 Prozent WKK an der Stromerzeugung klar an der Spitze, in Deutschland werden 12 Prozent erreicht, die Schweiz steht bei ca. 2,5 Prozent. Im Jahr 2008 wurde hier ein erfreulich hoher Zubauwert von 8,7 MWel realisiert. «Wir gehen davon aus, dass eine Verzehnfachung des
Optimierte Geräte und Energiemanagement Die Wärme-Kraft-Kopplung erlaubt eine effiziente Wärme- und Stromerzeugung am Ort des Bedarfs und verursacht geringe Übertragungsverluste sowohl für die Niedertemperaturwärme als auch für den Strom. Gleichzeitig ergibt sich ein hoher Ausnutzungsgrad des eingesetzten Brennstoffs ; neben Erdgas kommt heute vermehrt Biogas zum Einsatz. Die Anlagenpalette reicht bei der IWK von 20 – 2500 kW und erlaubt damit unterschiedlichste Einsätze bei Einkaufszentren, Wohnsiedlungen, Biogasanlagen, ARA usw. Für den Wissenschafter Lino Guzzella ist noch ein weiterer Schritt von Bedeutung : « Während die Funktion von Einzelkomponenten bereits weitgehend optimiert ist, liegen Energieeinsparpotenziale vor allem in der Optimierung des Zusammenspiels dieser Teile. » Was er zunächst auf das Beispiel der neuen Monte Rosa Hütte, ein Leuchtturmprojekt der ETH Zürich, bezog, hat auch für die Zukunft der dezentralen Stromerzeugung Bedeutung. Das Energiemanagement wird entscheidend sein, wenn der politische Wille, die Effizienz wirklich an die erste Stelle des Aktionsprogramms zu platzieren, umgesetzt werden soll und so der Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft begangen wird. ■
Branchen-News
3 Lino Guzzella, ETH Zürich, wies auf die globalen Herausforderungen hin. 4 Eric Nussbaumer, Nationalrat, forderte förderlichere Rahmenbedingungen. 5 Joachim Maier, IWK AG, gab einen Überblick über die Anwendungen der Wärme-Kraft-Kopplung. 6 Almut Kirchner, Prognos AG, erläuterte das Energieszenario IV mit regenerativer Technik. 7 Walter Steinmann, Bundesamt für Energie (BFE), stellt das Massnahmenpaket des Bundes vor.
3
4
5
6
Referate der Jahrestagung 2009 www.energie-cluster.ch
7
Elektrotechnik 6/09 | 59
#
Geben Sie sich nur mit dem Besten zufrieden!
Der neue Unterputz-Kleinver Besuchen Sie uns Halle 1.0 Stand A64 Die Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur 1. – 4. September 2009 Messezentrum Basel Halle 1 www.ineltec.ch
Hager Tehalit AG Ey 25 3063 Ittigen-Bern Tel. 031 925 30 00 Fax 031 925 30 05 60 | Elektrotechnik 6/09
Hager Tehalit AG Glattalstrasse 521 8153 Rümlang Tel. 044 817 71 71 Fax 044 817 71 75
Hager Tehalit SA Chemin du Petit-Flon 31 1052 Le Mont-sur-Lausanne Tél. 021 644 37 00 Fax 021 644 37 05
#
Im Wohn- wie im Zweckbau sind die Volta Kleinverteiler die beste Wahl für die Unterputz-, Hohlwand- oder Aufputzmontage. Das neue UP-Modell weist eine Menge von Vorteilen auf: 30% mehr Verdrahtungsraum für eine schnellere Montage, grösserer Leitungseinführungsbereich, robuster Putzschutz, serienmässig integrierte Wasserwaage und vieles mehr. Der Volta von Hager konzentriert alle Vorteile, die Sie sich von einem modernen Kleinverteiler wünschen!
Volta teiler
Innovationen für Profis www.hager-tehalit.ch infoch@hager.com Elektrotechnik 6/09 | 61
CRB Online – das Wissensportal für die Baubranche
Branchen-News
Die Vision wird Realität Bau-Wirtschaft und Bau-Wissen werden das Planen und Bauen künftig prägen. Dies wurde an der CRB-Fachtagung deutlich, die 10vor10Moderator Stephan Klapproth mit grossem Unterhaltungswert moderierte. Anlass der Veranstaltung war die Einführung von CRB Online, dem neuen Wissensportal für die Schweizer Bauwirtschaft. Richard Staub Nach intensiver Entwicklungsarbeit wurde am 15. Mai 2009 im Papiersaal Sihlcity CRB Online, das neue Wissensportal für die Baubranche, einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Ab sofort steht den Bauschaffenden im Internet eine zentrale Datenbank für die Beschreibung, Kalkulation und Abrechnung von Bauleistungen zur Verfügung. Die neuen technischen Möglichkeiten erlauben eine Beschleunigung und weitere Verbesserung der Arbeitsprozesse und das CRB Online-Angebot kann noch stärker auf die Bedürfnisse der Anwender ausgerichtet werden. Zudem unterstützen neu entwickelte Arbeitsmittel eine effiziente Kostenplanung und Leistungsbeschreibung, womit dem spürbar wachsenden Kosten- und Zeitdruck bei immer komplexer werdenden Bauvorhaben begegnet wird. Eingeladen zur Fachtagung hat CRB, die Or-
ganisation, mit deren Arbeitsmitteln heute gut 70 % der jährlichen Bauausgaben (ca. 50 Mrd. Franken) beschrieben werden. Im internationalen Vergleich weisen die CRB-Standards zur Rationalisierung ein hohes Niveau auf und sorgen gemäss einer Studie jährlich für ein Sparpotenzial zwischen 110 und 450 Mio. Franken. Ausgebautes Angebot für durchgängige Kostenplanung Die Entwicklung von CRB Online hat eine Reihe neuer Angebote hervorgebracht, die eine bessere Verknüpfung der einzelnen Phasen eines Bauprojekts ermöglichen – von der strategischen Planung bis zur Bewirtschaftung. Dazu gehören der revidierte Baukostenplan Hochbau eBKP-H, der noch folgende Baukostenplan Tiefbau eBKP-T, der Elementarten-Katalog EAK, der sich in Entwicklung befindende ObjektartenKatalog OAK sowie Kennwerte, die
Foto: BUS-House
1 Interessierte Teilnehmer an der Fachtagung zum Thema CRB Online.
1
62 | Elektrotechnik 6/09
künftig auf unterschiedlichen Ebenen generiert werden können und die Kostenplanung deutlich vereinfachen. Voraussetzung für eine durchgängige Kostenplanung ist die gemeinsame Datenbasis der Arbeitsmittel. Immer wieder stellte Moderator Klapproth zwischendurch angriffige Zwischenfragen, um etwas noch transparenter zu machen. Was einerseits viel zu lachen gab, tatsächlich aber auch immer wieder den Stand von CRB Online klar machte: Das Gerüst steht, jetzt muss aufgemauert werden. Interaktiver Wissensaustausch über digitales Planen An der Fachtagung war eine ganze Reihe von Experten zu hören, die über ein breites Themenspektrum rund um das Bauen referierten. Wie geschieht der Wissensaustausch, der gerade in der doch sehr klein strukturierten Bauwirtschaft so enorm wichtig ist, in Zukunft durch die Webrevolution? Das Vorbild für die Arbeit von CRB ist nicht mehr der alte Brockhaus, sondern vielmehr das schnelle Wikipedia. Dieses Medium hat nur fünf Jahre gebraucht, um von einer belächelten Idee zum unbestritten hochwertigen Nachschlagewerk zu werden. Künftig werden auch die CRBKunden schnell und flexibel online arbeiten und direkt mitbestimmen, wie sich die Elemente und die Leistungsbeschreibung für die Schweizer Bauindustrie entwickeln werden – so die Hoffnung der beteiligten Experten. Jeder einzelne Bauschaffende ist zur Mitgestaltung und zu einem kreativen Umgang mit den Daten aufgerufen. Vom CRB neu aufgegriffen wird das bereits schon alte Thema des umfassenden Datenaustausches mit BIM (Building Information Modeling ). Bauprojekte werden dabei in einem dreidimensionalen Datenmodell definiert und mit Zusatzinformationen versehen, um echte Kompatibilität zwischen den Planungsdaten der diversen an einem Bau Beteiligten zu erreichen. In der Schweiz soll dies nun durch die buildingSMART-Initiative gefördert werden, die im Austausch mit
Branchen-News Foto: CRB
Foto: BUS-House
2
3
2 Moderator Stephan Klapproth von 10vor10 kabarettreif: Um jederzeit knifflige Fragen stellen zu dürfen, zog er sich dafür sogar den akademischen Hut an. 3 Der Baukostenplan eBKP-H, der Elementarten-Katalog EAK und der Normpositionen-Katalog NPK sind die wesentlichen Bestandteile im CRB Online-Angebot. Sie ermöglichen eine durchgängige und transparente Kostenplanung.
der Industrieallianz für Interoperabilität IAI steht (www.buildingsmart.ch). Ziel der Vereinigung ist es, den modellbasierten Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Schweizer Bauwesen stärker zu etablieren. Dabei wird an die beiden offenen Standards für Datenaustausch im Bauwesen angeknüpft, die Industry Foundation Classes IFC der IAI für Gebäudemodelle sowie die von der Zentralstelle für Baurationalisierung CRB entwickelte Schnittstelle SIA451XML. Arno Schlüter und Marcel Brülisauer vom Institut für Hochbautechnik der ETH Zürich präsentierten digitale Werkzeuge, die eine OnlineAnalyse und Simulation energetischer Massnahmen eines Gebäudes ermöglichen und bereits in frühen Phasen der Planung die Auswirkungen auf die Kosten aufzeigen. Dabei wurde den Teilnehmern wieder bewusst, wie wenig noch objektorientierte, digitale Planungswerkzeuge im Bauprozess wirklich genutzt werden.
Informationen auf der CRB-Internetseite Erste Arbeitsmittel des CRB OnlineAngebots können bereits unter www.crb.ch bestellt und genutzt werden. So steht allen Interessierten der neu entwickelte SIA 451-Viewer zur Verfügung. Damit können z. B. Unternehmer ohne Lizenz NPK-Leistungsverzeichnisse online betrachten, mit ihren Preisen
hinterlegen und ihre Offerte an den Planer zurücksenden. Für Kommentare zu CRB Online wurde ein eigener CRB-Blog eingerichtet: blog.crbnet.ch. Für Fachleute, die à jour bleiben wollen, ist es an der Zeit, sich mit CRB Online zu befassen, auch wenn die bereits verfügbaren Softwaretools alle noch in ■ den Kinderschuhen stecken.
CRB in Kürze Die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB entwickelt im Auftrag der schweizerischen Bauwirtschaft klare Standards für die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken. Ziel der CRB-Arbeitsmittel ist ein effizienter Informationsaustausch zwischen allen am Bau Beteiligten. Im Elektroinstallationsgewerbe wird seit Jahren die Leistungsbeschreibung mit dem Normpositionen-
Katalog NPK verwendet. Die Kapitelgruppe 500 «Elektro und Telekommunikation» umfasst im NPK Gebäudetechnik die Untergruppen 500 bis 580. In Zukunft können die CRB-Kunden z. B. die Daten des Normpositionen-Katalogs NPK direkt online beziehen. Dies führt zu vereinfachten Prozessen, flexibleren Nutzungsmöglichkeiten und günstigeren Preisen für die Anwender.
pK3
Hitze? Drückende Schwüle? – ANSON liefert:
ANSONDeckenVentilatoren für Läden, Restaurants, Ausstellungen, Angenehme leise Fächel-Kühlung. 230 V/70 W. Regelbar 0–220 U/ min. 15000 m3/h.
ANSON Baby-Split Mobile kleine Klimageräte
Superleise ANSON SplitKlimageräte
Leise. 220 V 840 W. Nur aufstellen: Sofort Kühle und Wohlbefinden in Büros, Labors, Läden.
für zugfreie Kühle in Büro, Sitzungszimmer,Schulungsraum.Individuell regelbar. 230 V 940 W. … Broschüre „Cool bleiben“ verlangen!
ANSON AG 044/ 461 11 11
8055 Zürich Friesenbergstrasse 108 Fax 044/461 31 11
klein_bearb.indd 1
1-8_neu_bearbeitet_2009.indd 04.06.09 09:12 6
Elektrotechnik 6/09 | 63
5.12.2008 15:04:59 Uhr
#
Presenting Partner:
Hosting Partner:
Patronat: swiss technology network
Supplying Partner:
Supporter:
Teams:
Wir beladen Know-howTräger. In der NachwuchsförderungsBewegung darwin21 vermitteln wir heute den Technikern von morgen das Rüstzeug für wegweisende Ideen. www.darwin21.ch 64 | Elektrotechnik 6/09
Babel
Big Boss
Hochschule Luzern – Technik & Architektur
SUPSI
Phoenix Contact AG
STEMMER IMAGING AG
Bacchus
Billy Boy
Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg Hochschule für Technik und Architektur Freiburg
AVIL, BBZ, Wibilea
Saia-Burgess Controls AG Bajazzo Berner Fachhochschule Technik und Informatik Beckhoff Automation AG Balbo HFTbiel – Höhere Fachschule für Technik Biel Siemens Schweiz AG Balu Berufsakademie Karlsruhe Endress+Hauser Flowtec AG Ben Hur Gewerblich-industrielle BERUFSFACHSCHULE LIESTAL
KUKA Roboter Schweiz AG
Weidmüller Schweiz AG B odo Höhere Fachschule für Technik des Kantons Solothurn HFT-SO Distrelec – Bereich der Dätwyler Schweiz AG Borex HSR – Hochschule für Technik Rapperswil, IMA Bosch Rexroth Schweiz AG Bruce FHNW - Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut für Automation Sick AG Buster
Endress+Hauser Flowtec AG
FHNW - Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut für Automation
Berni
ifm electronic ag
MSW Winterthur SMC Pneumatik AG
Eine Produktion von www.eins1.ch
Fragen und Antworten zur NIN 2005
In dieser Ausgabe finden Sie wiederum ein paar ganz interessante Fragen und die Antworten dazu. Es werden bald die letzten Beiträge sein, welche wir nach den NIN 2005 beantworten werden. Im Herbst erscheint die NIN 2010, mit einigen relevanten Änderungen. Die Grundlagen und das Verständnis zur Norm werden aber bleiben. Was man heute kennt und beherrscht, wird einem auch morgen weiterhelfen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Im NIN-Dossier auf www.elektrotechnik.ch finden Sie sämtliche Fragen und Antworten zur NIN 2005. Mit der Suchfunktion können Sie nach bestimmten Stichworten aus den aktuellsten Ausgaben ( 2009) suchen und erhalten die Fragen /Antworten dazu aufgelistet. Weitere Fragen können Sie weiterhin an die Autoren richten david.keller@elektrotechnik.ch oder pius.nauer@elektrotechnik.ch.
Pius Nauer und David Keller
1
Zusätzlicher Potenzialausgleich in Grossküchen
In Restaurants und Grossküchen ( Heime, Hotels, Kantinen usw. ) werden die einzelnen elektrischen Grossgeräte über Trennstellen ( Schalter, Steckdosen ) angeschlossen. Die grossflächigen Chromstahlabdeckungen sind am Potenzialausgleich angeschlossen. Elektrogrossgeräte einiger Hersteller haben zum Teil nebst dem Schutzleiteranschluss eine weitere mit dem Erdungssymbol bezeichnete Anschlussstelle am Gehäuse. Siehe dazu Bild 1. Diese Anschlussstelle führt nun zur Unsicherheit. Muss das Elektrogerät ( Kochkessel, Steamer, Geschirrwaschmaschine usw. ) nun am Potenzialausgleich, am zusätzlichen Potenzialausgleich oder nur mit dem Schutzleiter verbunden werden. ( A.G. per E-Mail )
Sie erwähnen hier den Potenzialausgleich und den zusätzlichen Potenzi-alausgleich. Da es sich bei den Chromstahlabdeckungen und sonstigen Arbeitsflächen um ausgedehnte Metallteile handelt, ist gemäss NIN 4.1.3.1.2.1.1 der Anschluss des Hauptpotenzialausgleichs ganz klar auszuführen. Die Anwendungen des zusätzliche Potenzialausgleichs sind in NIN 4.1.3.1.2.2.1 definiert. Hier findet man in den B + E den Hinweis, dass für einige Räume, Bereiche und Anlagen besonderer Art, welche in den NIN im Kapitel 7 definiert sind, ein zusätzlicher Potenzialausgleich installiert werden muss. Nun sind Grossküchen darin nicht separat aufgeführt, was dementsprechend auch
keinen zusätzlichen Potenzialausgleich verlangen würde. Oft werden heute auch Badewannen geliefert, welche mit einem Anschluss für einen zusätzlichen Potenzialausgleich versehen sind. In einigen Ländern muss dieser zusätzliche Potenzialausgleich auch angeschlossen werden. Bei uns jedoch nicht, weil wir in jedem Gebäude einen Hauptpotenzialausgleich verlegen. Heute werden elektrische Geräte so konstruiert, dass sie den Normen in verschiedenen Ländern genügen. Genau so ist es auch bei Geräten für Grossküchen. Bei uns sind die grossflächigen Metallkonstruktionen in gewerblichen Küchen mit dem Hauptpotenzialausgleich zu verbinden, somit genügt es, wenn die Geräte über den Schutzleiter mit der Erde verbunden sind. Natürlich dürfen die Geräte mit dem zusätzlichen Potenzialausgleich verbunden werden, oft ist es nämlich ein relativ geringer Aufwand, welcher noch mehr Sicherheit in die Anlage bringt. (pn)
2
NIN-Know-how
NIN-Know-how 46 Die Bewilligungen für elektrische Hausinstallationen sind in der Niederspannungs- Installationsverordnung ( NIV ) geregelt. Grundsätzlich braucht es für Installationen eine Bewilligung. Für das Erlangen einer allgemeinen Installationsbewilligung wird wiederum «Fachkundigkeit» im Sinne dieser Norm vorausgesetzt, also im Wesentlichen eine bestandene Meisterprüfung, oder ein Studium mit bestandener, zusätzlicher Praxisprüfung. Für besondere Situationen können auch eingeschränkte Bewilligungen erteilt werden, so z. B. für Installationen innerhalb eines Betriebes, oder für den Anschluss von Erzeugnissen wie z. B. Waschmaschinen etc. Für solche Bewilligungen braucht es auch nicht unbedingt Fachkundigkeit, Erfahrung und eine bestandene Prüfung beim Esti genügen. Und nun kommts: Als Elektromonteur dürfen Sie nach NIV Artikel 16 in Ihrem Eigentum stehenden oder selbst bewohnten Räumen ohne solche Bewilligung installieren. Sie können also rechtmässig diese Mängel in Ihrem Elternhaus beheben. Möglicherweise führt das Kontrollorgan noch eine Nachkontrolle durch, um dann den Sicherheitsnachweis unterschreiben zu können. Zum zweiten Teil der Empfehlung für den RCD. Offensichtlich ist die erwähnte Liegenschaft vor 1985 erbaut worden, denn seit der HV 1985
Mängel als Elektromonteur selber beheben
Bei meinen Eltern ist das Einfamilienhaus einer periodischen Kontrolle unterzogen worden. Dabei wurden einzelne kleinere Mängel festgestellt. Auf dem Kontrollbericht wird verlangt, dass für die Mängelbehebung ein Installateur mit Installationsbewilligung beauftragt werden müsse. Darf ich als gelernter Elektromonteur diese Mängel nicht selber beheben? Im Weiteren wird die Anwendung einer RCD empfohlen, wie geht man mit einer solchen Empfehlung um ? (M. N per E-Mail)
1
Elektrotechnik 6/09 | 65
NIN-Know-how
ist die Anwendung von FI-Schutzschaltungen in den bekannten Bereichen obligatorisch und im Kontrollbericht wäre eine fehlende FISchutzschaltung beanstandet worden. In den aktuellen Normen steht, dass grundsätzlich für Steckdosenstromkreise bis 32 A die FI-Schutzschaltung empfohlen ist. Da diese Empfehlung den Laien wahrscheinlich unbekannt ist, hat der kontrollierende Sicherheitsberater zu Recht diese Empfehlung in den Bericht geschrieben. Denn wie wir in Fachkreisen wissen, ist der Schutz durch RCD eine sehr effiziente Schutzmassnahme gegen elektrischen Schlag. Wie geht man mit so einer Empfehlung um, fragen Sie. Wenn eine Nachrüstung nur mit unverhältnismässigem Aufwand verbunden ist, so bliebe immer noch der Einsatz eines mobilen FISchutzsteckers, welcher dann vor allem für den Gebrauch von Geräten im Freien benutzt werden kann. Als unverhältnismässig betrachte ich die Situation, wenn die Installation keinen separaten Schutzleiter aufweist und dadurch komplett saniert werden müsste. (dk)
SPOT
BOX
HPA
UV
HV
UV
3
3
Fundamenterder bei grossen Überbauungen mit einzelnen Häusern
Neulich hatten wir eine Diskussion über den Fundamenterder bzw. wo muss ein Fundamenterder erstellt werden. Angenommen, es wird eine «Überbauung » erstellt, welche aus diversen Einfamilienhäusern besteht. Jedes dieser Einfamilienhäuser hat einen Abstand von etwa 20 m zum anderen, sie sind also baulich nicht miteinander verbunden. Um diese Einfamilienhäuser elektrisch zu erschliessen, wird ein separater Raum gebaut, in welchem der Hausanschlusskasten und die Hauptverteilung installiert
- Mini mit Quadratischen Ausschnitten - Mini mit Fermacell-Platte zum nachträglichen Ausbohren
• • • • • • • • • •
Solarmodule • Solarbatterien Laderegler • Neonröhren Solarteichpumpen • Solarviehhüter Ventilatoren • Wechselrichter DC/DC-Wandler • Solarmobil-Akkus Sonnenkocher/Dörrer/Solargrill • Zeitschalter 12 Volt Kompakte Sparlampen 12/24 V E27 • 12-V-Kühlschränke Praktische Hand- und Taschenlampen • Batterie-Pulser Spez. Gleichstromstecker für Solaranlagen 12-V-Aussenlampen mit Bewegungsmelder Neu
Erhältlich über den Grossisten und Lampenlieferanten!
werden. Dieser Raum ist ebenfalls baulich nicht mit den Einfamilienhäusern verbunden. In NIN 4.1.3.1.3.1 steht: «In Gebäuden oder sonstigen Bauwerken muss der dem Schutz dienende Leiter beim Übergang vom Netz in die Installation geerdet werden.» Somit würde dies genau genommen bedeuten, dass beim Raum mit dem Hausanschlusskasten und der HV ein Fundamenterder verlegt werden muss und bei den Einfamilienhäusern keiner? Ich habe darüber in der NIN keine Lösung gefunden, können Sie mir weiterhelfen. (D. A. per E-Mail)
Ihr Partner für Solartechnik
®
Einbetonierbüchsen NEU:
HPA
Erdungsleitung
Grosses Akku- und Batteriensortiment (Gel, NiMH, Vlies, Nass, Antriebsbatterien, Notstrom, usw.)
Realisierung von Insel- und Netzverbundanlagen, sowie Spezialanfertigungen. Interessante Konditionen für Wiederverkäufer! Verlangen Sie den kostenlosen 60-seitigen Solarkatalog.
Neuheit: Solardusche für Camping, Swimmingpool, Schrebergarten und Ferienhaus. Spot Box Elektrotechnik Kantonsstrasse 91A · CH-6234 Triengen Tel. 041 933 30 44 · Fax 041 933 33 21 info@spotbox.ch · www.spotbox.ch
66 | Elektrotechnik 6/09
2_08Einbetonier_bearb.indd 1
Import und Grosshandel: Sumatrix AG Abt. Solar- und Energietechnik Industriestrasse, CH-5728 Gontenschwil Telefon: 062 767 00 52 Telefax: 062 767 00 66
26.05.09 15:16 2_sumatrix_bearb.indd 1
E-mail: solar@sumatrix.ch Internet: http://www.sumatrix.ch
22.05.09 11:49
4
Kurzschlussstrommessung
Bei einer innerbetrieblichen Schlusskontrolle habe ich bei der Kurzschlussstrommessung mit meinem Messgerät einen viel kleineren Wert gemessen als das unabhängige Kontrollorgan. Beide Messgeräte sind aber ordentlich kalibriert worden. Wer hat jetzt recht? (P. S. per E-Mail)
Recht hat, wer den richtigen Wert gemessen hat! Die Messung des Kurzschlussstromes bzw. der Netzinnenimpedanz oder Schleifenwiderstandes lässt einige Fehlerquellen zu. Man könnte hier fast sagen: Wer misst, misst Mist! Eine der Fehlerquellen ist die fehlende Kompensation der Messleitungen des Messgerätes selbst. Nehmen wir an, der voraussehbare, prospektive Kurzschlussstrom (Icp ) beträgt 2300 A. Bei 230 V Netzspannung (U0 ) ergibt das eine Netzinnenimpedanz von 100 m . Nun schliessen Sie Ihr Messgerät an und nach erfolgter Messung erscheint möglicherweise ein Wert von 1150 A. Die Messgerätetoleranz darf nach Norm ( EN 61557-3) höchstens 30 % betragen (wobei auch die günstigen Geräte diese Toleranz bei Weitem nicht ausschöpfen). Wenn Sie nun die Messleitungswiderstände miteinbeziehen, das heisst vor der Messung kompensieren, so wird Ihr Resultat in diesem Falle ganz anders aussehen! Bei der Messleitungskompensation wird gleichzeitig auch der an den Kontaktstiften auftretende Übergangswiderstand mitkompensiert. Dieser Wert beträgt, je nach Art und Alter der Messkabel und Prüfspitzen, zwischen 100 und 200 m . In unserem vereinfachten Beispiel macht das Messgerät
also seine Messung korrekt und ermittelt einen Widerstand von total 200 m . Anschliessend macht das Gerät nun noch eine Berechnung mit Netzspannung und zeigt auf dem Display 1150 A, also nur gerade die Hälfte des tatsächlichen Kurzschlussstroms. (dk)
5
Steckdosen über Dimmer
Kürzlich hatten wir in der Schule eine Diskussion über geschaltete Steckdosen und ob eine solche mit einem Dimmer geregelt werden darf. Einige waren der Meinung, dass dies nicht erlaubt ist, weil so die Freizügigkeit der Steckdose nicht mehr gewährleistet ist. Gibt es in der NIN eine genauere Regelung dazu? (H. S. per E-Mail) Die Freizügigkeit ist in der NIN in 5.1.1.1.3 geregelt. Gemäss NIN beschränkt sich die Freizügigkeit vor allem auf das Vorhandensein des Schutz- und des Neutralleiters. Deshalb gibt uns die NIN in diesem Artikel auch vor, dass wenn im Voraus nicht bekannt ist, welche Arten von Energieverbrauchern zur Anwendung gelangen, die Steckvorrichtungen so zu wählen sind, dass die Freizügigkeit gewährleistet ist. In der Praxis heisst dies, dass nur Steckvorrichtungen mit getrennten Neutral- und Schutzleiter vorzusehen sind. In Ihrem Fall ist dies bei einer Steckdose des Typs T12 gewährleistet. Wählen Sie ein Modell 1 x T12, kann aber sicher auch davon ausgegangen werden, dass nicht mehr alle Verbraucher an dieser Steckdose betrieben werden können. Vor allem dann nicht, wenn der Dimmer nicht voll aufgedreht ist. Dies führt zu unangenehmen Behinderungen des Anwenders. Wird eine BHKW
100 cm
Antrieb Rührwerk 100 cm Entwässerungsschacht
100 cm
Antrieb Rührwerk
6
Legende: Ex-Zone 0 Ex-Zone 1 Ex-Zone 2 (vertikal bis 1m ab Betriebsmittel bzw. ab Gebäuderand)
Elektrotechnik 6/09 | 67
NIN-Know-how
Um diese Frage zu beantworten, reicht es nicht, in der NIN in den Artikeln des Erders zu suchen. Für Fundamenterder gelten zusätzlich die Leitsätze des SEV für Fundamenterder (4113 : 2008). Ebenfalls muss in diesem Zusammenhang die Anordnung und Erstellung des Hauptpotenzialausgleichsleiters berücksichtigt werden. Hier finden sich nämlich Hinweise, dass der Erder eines Gebäudes an den Hauptpotenzialausgleich angeschlossen werden muss. Aber nun der Reihe nach. Für das bessere Verständnis beachten Sie die Abbildung 3. In den Leitsätzen für Fundamenterder findet man im Artikel 6.1 den Hinweis, dass in einer Überbauung mit frei stehenden Gebäuden, jedes Gebäude einen separaten Fundamenterder aufweisen muss. Dieser Artikel klärt also, dass für jedes Gebäude, ungeachtet der Art des Anschlusses, ein Fundamenterder verlegt werden muss. Im Gebäudeteil, in welchem der Hausanschlusskasten und die Hauptverteilung installiert sind, verbindet man den Erder mit dem zum Schutz dienenden Leiter beim Übergang vom Netz in die Installation. Dies entspricht der Erdungsleitung. Sind in diesem Raum oder Gebäude noch weitere ausgedehnte Metallteile vorhanden, so ist der Hauptpotenzialausgleich zu erstellen. Dazu gehört auch eine Verbindung zu Fundamenterder. Was muss nun in den Einfamilienhäusern verbunden werden? In NIN 4.1.3.1.2.1.1 wird beschrieben, dass in jedem Gebäude ein Hauptpotenzialausgleich die aufgezählten leitfähigen Teile miteinander verbinden muss. Gehen Sie in den Artikel der NIN und sehen Sie, was unter dem Punkt 3 und 5 aufgeführt ist. Unter Punkt 3 ist der Haupterdungsleiter, Haupterdungsklemme oder die Haupterdungsschiene genannt. Kurz gesagt, der Hauptpotenzialausgleich muss eine Verbindung zum Erder aufweisen. Unter Punkt 5 wird beschrieben, dass auch der Hauptschutzleiter eines Gebäudes in den Hauptpotenzialausgleich mit einbezogen werden muss. In unserem Fall ist der Hauptschutzleiters eines Einfamilienhauses auf der Schutzleiterklemme der Unterverteilung zu finden. Somit muss der Erder mit der Hauptschutzleiterklemme in der Unterverteilung verbunden werden. Der Querschnitt dieser Verbindung richtet sich nach der Querschnittsbestimmung des Hauptpotenzialausgleichsleiters. (pn)
Welcher Querschnitt muss für f ür den Anschluss des Phasenkopplers Phasen kopplers werden? gewählt gew ä hlt werden?
Filter
Filter
Filter
NIN-Know-how
Vorsicherung max. 63 A
Phasenkoppler
7
Zu Leitungsschutzschalter
Steckdose des Typs 3 x T12 montiert, so hat der Anwender absolut die Möglichkeit jeden Verbraucher einzustecken und zu betreiben. Die Freizügigkeit, ist also gewährleistet. Wichtig scheint mir aber, dass die Steckdose, welche über den Dimmer geschalten wird, eine eindeutige Beschriftung aufweist. (pn)
6
Ex-Zonenplan
Vor Kurzem haben wir in einem Landwirtschaftsbetrieb eine Biogasanlage installiert. Interessant dabei war die Bestimmung der jeweiligen Ex-Zonen. Zusammen mit dem Landwirt und dem Lieferanten der Anlage haben wir die Zonen bestimmt. Wie können wir nun für den unabhängigen Kontrolleur diesen Plan aufzeichnen? (P. F. per E-Mail) So weit scheint das ordnungsgemäss verlaufen zu sein. Der Betreiber einer Ex-Anlage ist für die Zoneneinteilung verantwortlich. Nun ist das für einen Landwirt sicher schwierig, für eine Biogasanlage einen Ex-Zonenplan zu erstellen. Mit dem Lieferanten einer solchen Anlage sollte man sicher einen kompetenten Ansprechpartner haben. Damit noch nicht genug: Die Suva hat eine umfassende und sehr übersichtliche Broschüre unter dem Titel « 66055.D Sichere Biogas-Anlagen» herausgegeben. Diese Broschüre ist
übrigens kostenlos bei der Suva erhältlich. Damit aber alle involvierten Stellen (und dazu gehört auch die Netzbetreiberin, denn sie muss entsprechend den verschiedenen Zonen die periodischen Sicherheitsnachweise einfordern) Klarheit über die Zonen haben, sollte ein Plan vorhanden sein, aus dem klar ersichtlich wird, welche Zonen sich wo befinden. In Bild 6 sehen Sie eine mögliche Darstellung. (dk)
7
Anschlussquerschnitt des Phasenkopplers
Ich habe kürzlich bei einem Lieferanten einen Workshop über sein Haustechniksystem besucht. Bei diesem System werden alle Signale über das 230 -V-Netz übertragen. Damit die Signale auf allen drei Polleitern vorhanden sind, muss ein Phasenkoppler montiert werden. Welchen Querschnitt müssen nun die Anschlussleiter des Phasenkopplers aufweisen? Siehe dazu auch Abbildung 7. Die Stromstärke in diesen drei Leitern liegt im mA-Bereich und der Phasenkoppler wird in der Schaltgerätekombination montiert. (F. K. per E-Mail) Grundsätzlich gilt auch in Schaltgerätekombinationen, dass die Leiter vor Überlast- und Kurzschluss geschützt werden müssen. Da in den Schaltgerätekombinationen die Gefahr eines
Kurzschlusses jedoch um einiges kleiner und auch ungefährlicher ist als in der sonstigen Installation, gewährt uns die NIN im Kurzschlussschutz einige Vereinfachungen. Nun der Reihe nach. Als Erstes müssen wir den Leiter so wählen, dass der Überlastschutz gewährleistet ist. In Ihrem Fall gibt der Phasenkoppler, welcher im Zuge der Leitung montiert ist, den Betriebsstrom vor. Da dieser im mA-Bereich liegt, wird der Leiter kaum oder nicht belastet. Es kann also der Mindestquerschnitt gewählt werden. Gemäss Tabelle NIN 5.2.4.3 reicht für ein Melde- oder Steuerstromkreis ein Querschnitt von 0,5 mm2. Werden elektronische Betriebsmittel angeschlossen, was hier der Fall ist, kann sogar ein Querschnitt von 0,1 mm2 bereits ausreichend sein. Somit ist der Leiter vor Überlast geschützt. Aus diesen Gründen findet man in NIN 4.7.3.1.2.1.3, dass in Steuer- und Signalanlagen auf ein Überlastschutzorgan verzichtet werden kann. Was passiert aber nun, wenn es vor dem Phasenkoppler in dieser Leitung zu einem Kurzschluss kommt? Dieser Fall könnte auftreten, ist aber im Bereiche einer Schaltgerätekombination eher unwahrscheinlich. Deshalb ist in der NIN darüber auch Verschiedenes zu finden. Zum Beispiel in NIN 4.7.3.2.2.1 lässt die NIN das Kurzschlussschutzorgan im Zuge der Leitung zu, wenn die Länge zwischen Überstromunterbrecher und dem Phasenkoppler kürzer als 3 m ist und die Leitung so verlegt ist, dass ein Kurzschluss als unwahrscheinlich gilt. Zudem muss gewährleistet sein, dass die Gefahr von Feuer und Personenschäden im Kurzschlussfall auf ein Mindestmass beschränkt ist. In 4.7.3.2.3.1 erlaubt uns die NIN sogar den Verzicht eines Kurzschlussschutzorganes, wenn die Leitung so ausgeführt ist, dass die Gefahr eines Kurzschlusses auf ein Mindestmass beschränkt ist und in der Nähe sich keine brennbaren Baustoffe befinden. Auch dieser Punkt lässt sich in einer Schaltgerätekombination wunderbar ■ einhalten. (pn)
CAD Software für Stromlaufpläne, Installationspläne & Prinzipschemas
www.macschema.ch So günstig wie noch nie! ab CHF
799.-
Entwickelt von STRAUMANN SOFTWARE, Schweiz, mit über 20 Jahre Erfahrung. Telefon: 041 260 02 82
68 | Elektrotechnik 6/09
«Ich bin optimal auf die Praxis vorbereitet» Die Gebäudetechnik hat sich in den letzten Jahren rasch entwickelt und ist heute eine gefragte Disziplin. Im Elektrobereich fehlen jedoch Ingenieure. Zwei Vertreter von HEFTI HESS MARTIGNONI erläutern sowohl die Bedürfnisse der Unternehmer als auch die der Studiumabsolventen. Urs von Arx ist Mitglied der Geschäftsleitung, Martin Rey, BA Gebäudetechnik, ist Abgänger des Lehrgangs Gebäude-Elektroengineering der Hochschule Luzern. Urs von Arx, welche Anforderungen stellen Sie an junge Mitarbeitende mit Kaderambitionen? An erster Stelle stehen die fachlichen Voraussetzungen. Sie machen aber nur einen Teil der Anforderungen an eine Kaderposition aus. Zentral sind hohe Sozialkompetenz – damit verbunden Team- und Führungsfähigkeiten – sowie eine starke Dienstleistungsorientierung. Als Elektroingenieure müssen wir Kundenwünsche in funktionierende Lösungen umsetzen. Welche möglichen Ausbildungen empfehlen Sie jungen Berufsleuten der Elektrobranche? von Arx: Grundsätzlich bieten sich drei Ausbildungswege an, die Meisterprü-
1 Urs von Arx : «Wir haben zu wenige GebäudeElektroingenieure. »
1
fung, die «TS» (Elektrotechniker) und neu das Studium Gebäude-Elektroengineering an der Hochschule Luzern. Wer eine Karriere in der Baubranche anstrebt, dem empfehle ich klar Gebäude-Elektroengineering. Es ist die einzige Ausbildung, bei der spezifisch die Kompetenzen für einen Elektroingenieur der Baubranche entwickelt werden. Die Meisterprüfung ist viel stärker auf die Ausführung ausgerichtet. Die Beratung von Kunden, die Planung oder die Administration werden weniger gewichtet. Ein klassischer Elektrotechniker hingegen erhält eine andere fachliche Ausbildung, die nicht auf den Bau ausgelegt ist. Warum ist das Studium Gebäude-Elektroengineering geeignet, um in Ihrem Unternehmen Karriere zu machen?
von Arx: Gebäude-Elektroengineering hat in der Baubranche klare Vorteile. Die Abgänger können sich sofort in Projekte einbringen. Sie kennen die zu erwartenden Praxissituationen und Systeme. Elektrotechniker haben da Mühe, da ihnen im Studium andere Inhalte vermittelt werden. Das Wissen über die zentralen Systeme der Gebäutechnik (Sicherheit, Telematik, Licht etc.) muss ihnen in der Praxis zuerst vermittelt werden. Das dauerte früher Jahre. Ich bin selbst Elektrotechnik-Ingenieur und musste dies auch erfahren. Diese Zeit haben wir heute nicht mehr. Unser Unternehmen wächst zu schnell, um eine «Umschulung on the job» zu bieten. Früher gab es keine Alternative zum Elektrotechnikstudium. Das ist heute anders. Welche Erfahrungen machen Sie mit Gebäude-Elektroengineering-Abgängern? von Arx: Alle Abgänger, mit denen wir bisher zu tun hatten, waren fachlich, im Projektmanagement und in der Teamarbeit auf einem hohen Niveau. Sie konnten schnell in Projekten eingesetzt werden. Wie schätzen Sie den Bedarf an Gebäude-Elektroingenieuren für die nächsten Jahre ein?
von Arx: Das Studium vermittelt ein sehr gutes und breites Rüstzeug für die Praxis. Abgänger bringen die theoretischen Grundlagen der Gebäudetechnik mit und kennen die aktuellen Systeme der Gebäudetechnik à fonds. Es ist einfach, sie schnell in die Praxis einzuführen. Einem Praktiker das planerische Rüstzeug und die dienstleistungsorientierte Beratung zu vermitteln, ist viel aufwändiger.
von Arx: Wir haben einen Mangel und der wird noch zunehmen. Es stellt sich nicht die Frage, ob ich Gebäude-Elektroingenieure anstellen will oder nicht, sondern ob ich sie bekomme! Es wäre schön, wenn es gelänge, mehr junge Menschen für dieses spezialisierte Studium zu begeistern. Ein Abgänger hat viele Möglichkeiten. Er kann in einem Planungsunternehmen, in der Industrie, beispielsweise bei Herstellern von Gebäudetechnikanlagen, oder auch auf Bauherrenseite im Bereich Gebäudetechnik tätig sein.
Wie lässt sich Gebäude-Elektroengineering mit einem Elektrotechnikstudium vergleichen?
Martin Rey, wenn Sie auf das Studium Gebäude-Elektroengineering an der Hochschule Luzern zurückblicken, was hat Ihnen gefallen?
Elektrotechnik 6/09 | 69
Aus- und Weiterbildung
Gebäude-Elektroengineering – die Ausbildung zum Profi
schwierige Situationen. In der Praxis sehe ich nun, dass die Arbeit genau so abläuft.
mit neuen, unbekannten Aufgaben auseinanderzusetzen. Zudem habe ich im Studium die Zusammenarbeit mit Menschen geübt. Die Praxis zeigt, dass man den Studierenden sogar noch mehr hätte vermitteln können. Zum Beispiel wie Qualität und Termine einzuhalten, wie Konflikte im Team zu lösen, wie Menschen im Team zu motivieren sind, auch wenn sie nicht direkt unterstellt oder sogar Kunden sind.
Wie gut haben sich die Erwartungen, die Sie vor dem Studium hatten, erfüllt?
Wem können Sie das Studium Gebäude-Elektroengineering empfehlen?
Rey: Als Elektromonteur wünschte ich mir eine bessere fachliche Grundlage, bessere Kenntnisse der Systeme und Wissen, wie sie aufeinander abzustimmen sind. All dies habe ich im Studium vermittelt bekommen, und zwar sehr praxisnah.
Rey: Allen, die gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten, Freude an Elektrotechnik haben und in der Baubranche arbeiten möchten.
Aus- und Weiterbildung
Studium Gebäude-Elektroengineering Gebäude-Elektroengineering wird nur an der Hochschule Luzern angeboten. Es ist auf Elektroberufe (Elektroinstallateure, -monteure, Telematiker, Automatiker) zugeschnitten. Der Eintritt erfolgt mit Berufsmatura oder über das Zulassungsstudium. Im Rahmen einer interdisziplinären
Zusammenarbeit (u. a. mit Architekten und Bauingenieuren) werden die Studierenden auf die Herausforderungen der Praxis vorbereitet. Die Dozierenden sind hauptamtlich in Unternehmen tätig und vermitteln aktuelles Wissen anhand konkreter Projekte. www.hslu.ch/gee
Rey: Zwei Aspekte haben mir am Studium besonders gefallen. Erstens die Dozierenden, die meist nur Teilpensen unterrichten, jedoch hauptamtlich am Puls der Wirtschaft sind. Sie wissen, was auf dem Bau läuft, welche Gebäudetechniksysteme gefragt sind und eingesetzt werden, welche Herausforderungen zu lösen sind, und behandeln konkrete Projekte. Zweitens die Studierenden und die Zusammenarbeit in unserer Klasse. Obwohl im Bachelor-Studium jeder sein Studium individuell zusammenstellen kann, blieb unsere Klasse zusammen und arbeitete intensiv an gemeinsamen Projekten. So lernten wir, auch mit Architekten und Bauingenieuren zusammen und bewältigten 2 Martin Rey : «Ich lernte Probleme zu strukturieren und mich mit neuen Aufgaben auseinanderzusetzen.»
Würden Sie das Studium wieder machen? Rey: Auf jeden Fall. Ich hatte schon mit Elektrotechnik angefangen, als ich von diesem neuen Lehrgang erfahren habe. Ich habe mich umgehört und alle Seiten haben mir einen Wechsel empfohlen. Nun bin ich froh, dass ich diesen Empfehlungen gefolgt bin. Nach sechs Monaten in der Praxis: Wie gut eignet sich das Studium? Rey: In der Praxis läuft es so, wie wir es im Studium geübt haben. Nur sind die Herausforderungen grösser. Vor allem die Fähigkeit, mit Bauingenieuren, Architekten und Ausführenden zusammenzuarbeiten, ist sehr wichtig. Welches Wissen aus dem Studium nützt Ihnen in der Praxis besonders viel?
2
Rey: Ich kann mein Fachwissen über die technischen Anlagen eins zu eins einsetzen. Daneben helfen mir vor allem zwei Aspekte: Ich habe gelernt, Probleme zu strukturieren und mich
Wie leicht war es, nach dem Studium eine Stelle zu finden? Rey: Ich musste nicht suchen, sondern konnte zwischen unterschiedlichen Angeboten aus den Bereichen der Industrie, der Planung und der Beratung auswählen. Was fasziniert Sie zurzeit in Ihrem Job am meisten? Rey: Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich habe viele Projekte und täglich neue, unvorhersehbare Herausforderungen zu lösen. Das ist zum Teil sehr fordernd, aber es fördert mich auch. Ich lerne viel über mein eigenes Zeitmanagement, aber auch über den Umgang mit anderen Fachleuten und Kunden. Im Unterschied zum Studium kommt die Ausführung hinzu, die millimetergenau sein muss und bei der man auf ständige Optimierungen – z. B. durch den Architekten – reagieren muss. Mein Beruf ist vielschichtig, denn ich kümmere mich je nach Projektphase um Konzeption, Pflichtenheft, Kostenplanung, Projektmanagement, Submission, Ausführung, Betriebsbeschreibung ■ und Kostenabrechnung.
Einzigartiger Bachelor-Studiengang
Gebäude-Elektroengineering Das richtige Studium für Elektrofachleute, die eine Karriere in der Baubranche anstreben. Spezifischer Lehrgang für Elektroinstallateure, -planer, Automatiker und Telematiker. Interdisziplinär und praxisnah, mit Dozenten aus der Branche.
Studienbeginn: 14.9.2009 Jetzt informieren und anmelden! www.hslu.ch/gee Technikumstrasse 21, 6048 Horw/Luzern Tel. 041 349 34 46 stefan.mennel@hslu.ch
Vielfältige Elektroberufe Über 11 000 Auszubildende finden jährlich nach der obligatorischen Schulausbildung in der Schweiz in gut 4500 Firmen in fünf elektrischen Berufsfeldern den Einstieg in die Berufswelt. Alle Auszubildenden erhalten nach bestandener Lehrabschlussprüfung (Qualifikationsverfahren) das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ und können so auf einen geschützten Berufstitel stolz sein.
Hans R. Ris Ohne elektrische Energie ist unser heutiges Leben undenkbar – denn ohne Strom funktioniert praktisch nichts. Gut ausgebildete Berufsleute sind daher die Basis einer starken Volkswirtschaft. Das schweizerische duale Bildungssystem kombiniert die praktische Ausbildung im Lehrbetrieb mit dem theoretischen Unterricht in der Berufsfachschule. Die Grundfertigkeiten werden in den elektrotechnischen Berufen in überbetrieblichen Kursen vermittelt. Vielseitige Berufsausbildung Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT listet die folgenden Berufe mit 4- bzw. 3-jähriger Ausbildungsdauer im Umfeld der elektrischen Installationstechnik auf: • 4-jährige Grundbildung: – Elektroinstallateur/in EFZ – Elektroplaner/in EFZ – Telematiker/in EFZ – Gebäudeautomatiker/in EFZ – Automatiker/in EFZ Die Berufe mit der 4-jährigen Grundbildung stellen recht hohe Anforderungen nicht nur in fachlicher, sondern auch in charakterlicher Hinsicht: • gute Volksschulbildung (mittlere bis oberste Stufe) mit technischem Interesse für zum Teil komplexe Zusammenhänge • gute Leistungen in Mathematik, Geometrie und Physik • gutes Darstellungs- und abstraktes Denkvermögen bei den Planerberufen • manuelle Geschicklichkeit bei den handwerklichen Berufen • gute schriftliche Ausdrucksmöglichkeiten, um Rapporte zu verfassen oder
Schemas zu zeichnen • absolute Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, denn oft haben diese Berufsleute Zutritt zu wichtigen Anlagen und Räumlichkeiten, die der Überwachung und dem Schutze dienen. • 3-jährige Grundbildung – Montage-Elektriker/in EFZ – Automatikmonteur/in EFZ – Netzelektriker/in EFZ Die Berufe mit der 3-jährigen Grundbildung fordern die zukünftigen Fachleute vor allem in praktischer und handwerklicher Hinsicht. Gefordert wird der Volksschulabschluss. In einzelnen Regionen wird ein Eignungstext verlangt. Elektroinstallateur/in EFZ Elektroinstallateure/innen mit 4-jähriger Grundbildung erstellen, unterhalten und reparieren alle elektrischen Installationen in Gebäuden. Ihre Arbeit reicht vom Verlegen von Leitungen bis hin zum Anschliessen und in Betrieb nehmen von elektrischen Geräten und Anlagen. Die Ausbildung findet in einer Elektroinstallationsfirma statt. Ihre Arbeit erledigen Elektroinstallateure/innen teils alleine, teils im Team. Besonders wichtig beim Umgang mit Strom sind ein verantwortungsbewusstes Vorgehen und exaktes Einhalten der Sicherheitsvorschriften. Als Vorbildung wird die abgeschlossene Volksschule (mittlere bis oberste Stufe) mit guten Leistungen in Geometrie, Mathematik und Physik erwartet. Montage-Elektriker/in EFZ Montage-Elektriker/innen mit 3-jähriger Grundbildung erstellen einfachere elektrische Installationen in Gebäuden. Ihre
Arbeit reicht vom Verlegen von Leitungen bis hin zum Anschliessen von elektrischen Geräten und Anlagen. Die Ausbildung ist ähnlich wie beim Elektroinstallateur, aber etwas weniger anspruchsvoll. Mit einer Zusatzlehre kann auch die Prüfung als Elektroinstallateur/in EFZ absolviert werden. Elektroplaner/in EFZ Elektroplaner/innen mit 4-jähriger Grundbildung planen, berechnen und zeichnen Stark- und Schwachstromanlagen für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich sowie für die öffentliche Stromversorgung. Ihr Hauptarbeitsplatz ist das Planungsbüro, ihr wichtigstes Arbeitsinstrument der Computer. Elektroplaner/innen befassen sich mit ganz unterschiedlichen elektrischen Anlagen: mit Wärme- und Kraftanlagen, Steuer- und Regelanlagen, Einrichtungen der Telekommunikation, Erschliessungsnetzen für ganze Ortsteile, öffentlichen Beleuchtungsanlagen etc. Die Ausbildung findet in einem Ingenieurbüro, einer Elektroinstallationsfirma oder einem Elektrizitätswerk statt. Zur praktischen Ausbildung gehört auch ein 6-monatiges Installationspraktikum.
1 Elektroinstallateure/innen verlegen nicht nur Kupferleiter. Sie vernetzen auch zentrale Kommunikationsverteiler mit den Glasfaser-Verbindungen zu den einzelnen Gebäudeverteilern.
1
Elektrotechnik 6/09 | 71
Aus- und Weiterbildung
Lernen fürs Leben
(Bild Feller AG, www.dirigon.ch)
(Bild NIN)
Aus- und Weiterbildung
2
3
2 Elektroplaner/innen planen Elektroinstallationen für einfache Wohn-, aber auch für komplexe Geschäftsbauten. 3 Telematiker/innen installieren Multimedia-Verkabelungssysteme, beispielsweise für Radio/TV-Zugang und Kommunikation zu Clients für eine Media-Center-Anlage.
Voraussetzungen sind die abgeschlossene Volksschulbildung, mittlere bis oberste Schulstufe sowie gute Leistungen in Mathematik. Geometrie und Physik. Telematiker/in EFZ Telematiker/innen mit 4-jähriger Grundbildung bauen und betreuen Telekommunikations- und Informatiknetzwerke. Sie planen die Verkabelung und installieren, verbinden, konfigurieren und programmieren die Geräte sowie Anlagen. Zuständig sind sie auch für die Wartung und Behebung von Störungen. Zu den Aufgaben von Telematiker/innen gehören auch die Wartung von Installationen und Anlagen sowie das Erkennen und Beheben von Störungen. Sie ersetzen beispielsweise defekte Teile an Geräten, erstellen neue Anschlüsse oder konfigurieren Geräte neu. Die Ausbildung findet in einer Telematikfirma oder in einer Elektroinstallationsfirma mit Telematikabteilung statt. Voraussetzungen sind die abge-
schlossene Volksschulbildung, in der Regel oberste Schulstufe, sowie gute Leistungen in Mathematik. Gebäudeautomatiker EFZ Gebäudeautomatiker/innen mit 4-jähriger Grundbildung sind in der Lage die verschiedenen Anlagen in der Gebäudetechnik in ihrer funktionsweise zu verstehen und sie miteinander zu verknüpfen. Letzteres sind typische Aufgaben der Automatisierungstechnik für den optimalen Betrieb von Gebäuden. Basis jeder Automatisierung ist die Mess-, Steuer-, Regel- und Leittechnik ( MSRL ). In der Gebäudetechnik geht es vor allem um Projektieren, Programmieren und In-Betrieb-Nehmen von Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungsanlagen, aber auch um die Sicherheitstechnik und die Brandbekämpfung. Sie üben damit eine Brückenfunktion zwischen der Elektround der HLK-Welt aus. Die Grundbildung findet vorwiegend in Firmen mit Schwerpunkt Gebäude-
Berufsmaturität Die Berufsmaturität führt zu einer erweiterten Allgemeinbildung, welche die berufliche Grundbildung ergänzt. Basis und integraler Bestandteil ist eine drei- oder vierjährige Grundbildung in einem eidgenössisch anerkannten Beruf. Die meisten Berufsfachschulen führen eine Berufsmaturitätsschule BMS. Dort können begabte Lernende parallel oder ergänzend zur Berufsausbildung die Berufsmatura erwerben. Diese berechtigt zum prüfungsfreien Eintritt und damit zum
72 | Elektrotechnik 6/09
Studium an einer Fachhochschule. Für Lernende der Elektroberufe kommt vorwiegend eine technische BMS in Frage, mit den Hauptfächern Mathematik, Physik und Chemie und weiteren Fächern wie Deutsch, Französisch, Englisch, Geschichte/Staatslehre, Volkswirtschaft/Betriebswirtschaft/Recht usw. Mit dem Einverständnis der Lehrfirma kann die BMS parallel zur Grundbildung besucht werden oder nach dem Lehrabschluss als ergänzende Ausbildung.
automation, aber auch bei Systemintegratoren statt, kombiniert mit Schulungen in den Lernzentren «Lehrlinge für die Wirtschaft LfW ». Voraussetzungen für diesen Beruf sind die abgeschlossene Volksschulbildung, mittlere bis oberste Schulstufe, sowie gute Leistungen in Mathematik. Geometrie und Physik. Automatiker/in EFZ Automatiker/innen mit 4-jähriger Grundbildung entwickeln und bauen elektrische Steuerungs- und Automatisierungssysteme. Sie fertigen automatisierte Anlagen, nehmen diese in Betrieb, führen Reparaturen aus und erstellen technische Dokumente. Zu ihren Aufgaben gehören auch Wartungen und Reparaturen. Automatiker/innen lokalisieren und beheben Störungen an den automatisierten Einrichtungen. Sie führen Änderungen oder Erweiterungen aus. Bei ihrer Arbeit halten sie sich stets an Vorschriften zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheits- und Umweltschutz. Die dreistufige modulare Grundausbildung findet in den ersten beiden Ausbildungsjahren im Lehrbetrieb, an der Berufsfachschule und in überbetrieblichen Kursen statt. Voraussetzungen sind die abgeschlossene Volksschule, mittlere Stufe oder oberste Stufe, und Interesse für die Welt der Elektrotechnik und Mechanik, verbunden mit Freude am Experimentieren, sowie gute Leistungen in Mathematik und Physik, abstraktes Denkvermögen und handwerkliches Geschick. Automatikmonteur/in EFZ Automatikmonteur/innen mit 3-järiger Grundbildung montieren und verdrahten Baugruppen und ganze Einheiten
von elektrischen oder elektronischen Geräten, Maschinen und Anlagen. Aus technischen Zeichnungen und Schemata lesen sie die notwendigen Daten ab. Baugruppen und Geräte testen sie auf ihre Funktionsfähigkeit. Sie können Störungen orten und beheben. Ausser im Produktions- und Montagebereich sind sie auch im Reparatur- und Wartungsbereich tätig. Die dreistufige modulare Grundausbildung findet in den ersten beiden Ausbildungsjahren mit Ausbildung im Lehrbetrieb, Berufsfachschule und überbetrieblichen Kursen statt. Voraussetzungen sind die abgeschlossene Volksschule, Freude an praktischer Tätigkeit, handwerkliches Geschick und Technisches Verständnis. Mit einer Zusatzlehre kann auch die Prüfung als Automatiker/in EFZ absolviert werden. Netzelektriker/in EFZ Netzelektriker/innen mit 3-jähriger Grundbildung bauen, betreiben und unterhalten Anlagen für den Transport elektrischer Energie. Sie sorgen dafür,
dass der Strom sicher vom Produktionsort zum Ort des Verbrauchs gelangt. Sie arbeiten vor allem im Freien und im Team. In diesem Beruf werden vier Hauptaufgabenbereiche unterschieden: Kabelbau, Freileitungsbau, Stationenbau und öffentliche Beleuchtung. Voraussetzungen sind die abgeschlossene Volksschule, Freude an praktischer Tätigkeit, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Schweiz gehört zur Weltspitze Die Schweiz gehört bezüglich der Berufsbildung zu den weltweiten Spitzenreitern. Nur wenige Länder können in diesem Ranking mithalten. Denn heute verfügen in unserem Land gut 90 % der Jugendlichen über einen Abschluss auf Sekundarstufe II. Das heisst, sie haben eine Berufslehre abgeschlossen oder nach der obligatorischen Schulzeit eine weiterführende Schule besucht. Dabei ist die berufliche Grundbildung in einem Betrieb nach wie vor die überwiegende Form in der Berufsbildung. Rund zwei Drittel der Ju-
Aus- und Weiterbildung
(Bild: VSAS)
4
5
(Bild: VSAS)
(Bild: BUS-House)
4 Gebäudeautomatiker/innen führen auch umfangreiche integrale Inbetriebsetzungen durch. Hier zum Beispiel für die Entrauchungsanlagen im Einkaufszentrum Sihlcity Zürich. 5 Automatikmonteure bei der Schlusskontrolle einer Schaltgerätekombination. 6 Netzelektriker/innen steigen nicht nur auf Hochspannungsmasten, sie spleissen auch Kabel im Kabelgraben.
6 gendlichen ( gut 75 000 ) entscheiden sich jährlich dafür. Nur rund 10 % der jungen Leute haben nach der obligatorischen Schulzeit auf eine Ausbildung verzichtet. Und zwar mehrheitlich wohl nicht freiwillig. Wie das BBT Bundesamt für Berufsbildung und Technologie festhält, haben in den letzten Jahren immer mehr Frauen eine Berufsbildung abgeschlossen. Bemerkenswert ist auch, dass in der lateinischen Schweiz der Anteil allgemein bildender Schulen ( Gymnasien, Fachmittelschulen ) höher ist als in der ■ Deutschschweiz.
UND SIE SCHLAFEN
BERUHIGT. Mit USV-Lösungen von ROTRONIC, die für einen nie abreissenden Stromfluss sorgen. Für viele Unternehmen ist heute eine garantiert unterbrechungsfreie Stromversorgung absolut entscheidend. Mit unseren USV-Lösungen und Notstrom-Dieselaggregaten sorgen wir dafür, dass Ihre Geräte einwandfrei funktionieren. Von der Beratung, über den Service und der Projektierung bis hin zur Wartung und Reparatur. Weitere Infos zu unseren Lösungen finden Sie unter www.rotronic.ch/usv
ROTRONIC AG, Grindelstrasse 6, CH - 8303 Bassersdorf Tel. +41 44 838 11 77, Fax +41 44 838 13 13, usv@rotronic.ch
Elektrotechnik 6/09 | 73
Aus- und Weiterbildung
Die Diplomklasse HLKSE09 vor dem Abschluss
Challenge the future Im Herbst 2006 starteten mehr als nur eine Handvoll wissenshungrige und engagierte junge Leute aus der ganzen Schweiz ihr Ingenieurstudium an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur mit Vertiefung Heizung-Lüftung-Klima (HLK), Heizung-Sanitär (HS) oder Gebäude-Elektroengineering (GEE). Nach drei intensiven Jahren des Studiums geht eine Ausbildung ihrem Ende entgegen, die jedem weiterempfohlen werden kann. Der modular aufgebaute Studiengang in Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern ist in drei Phasen aufgeteilt. Die erste umfasst naturwissenschaftliche Basiskenntnisse sowie eine Sensibilisierung für die branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Architektur, Bautechnik und Gebäudetechnik. In der zweiten Phase steht die fachliche Vertiefung mit einem vielfältigen Vorlesungsangebot im Vordergrund. Die dritte Phase beinhaltet die Anwendung des Erlernten in Form von praxisorientierten, anspruchsvollen und interdisziplinären Projektarbeiten. Alle Studiengänge der Hochschule Luzern sind zukunftsorientiert und befähigen die Studierenden, im rauen Klima der Wirtschaftswelt zu bestehen und Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Einbeziehen von ökologischen, ökonomischen und nachhaltigen Aspekten wird mehr als nur Gebäudetechnik vermittelt. Neben dem fachlichen Know-how werden von einem zeitgemässen Ingenieur die Fähigkeit zu vernetztem Denken sowie Sozialkom-
Die Diplomklasse HLKSE09.
74 | Elektrotechnik 6/09
petenz und Teamfähigkeit erwartet. Nur so ist er heute in der Lage, in einer interdisziplinären Umgebung von Fachspezialisten anspruchsvolle, komplexe Gebäude zu konzipieren und zu realisieren. Ebenso ist die sattelfeste Handhabung praxisorientierter schriftlicher und mündlicher Kommunikationsformen wie zum Beispiel die Präsentationstechnik fester Bestandteil der Ausbildung. Denn was nutzt die beste und innovativste Lösung, wenn sie dem Investor nicht auch verkauft werden kann. All diese Instrumentarien bieten den HLKSE-Studenten eine optimale Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Karriere in der Gebäudetechnikbranche. Vertiefungsrichtung HLK und HS Zum Studium zugelassen sind alle mit einer abgeschlossenen Berufslehre als Haustechnikplaner oder Monteur in einem der Bereiche Heizung, Lüftung oder Sanitär und der Berufsmatura technischer Richtung. Wer über 25 Jahre alt ist und über die berufliche Qualifikation, jedoch über keinen Berufsmaturaabschluss verfügt, kann sich auch über das Zulassungsstudium qualifizieren. Es wird seit zwei Jahren von der Hochschule Luzern angeboten. Für Gymnasiasten oder Interessierte mit einer anderen qualifizierten Vorbildung ist ein einjähriges Praktikum notwendig. Nach Beginn des Studiums müssen sich die Studierenden zu ihrem Vorteil erst nach einem Jahr für die Vertiefungsrichtung entscheiden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden alle Vorlesungen gemeinsam besucht. Mit dem Fachwissen in den Bereichen Architektur, Bauund Elektrotechnik arbeiten die Absol-
ventinnen und Absolventen an HLKSGesamtkonzepten mit. Auch sind sie in der Lage, technische Lösungen auszuarbeiten und die Investoren und Architekten in Sachen Energie und Infrastruktur kompetent zu beraten. Leitende Funktionen als Gesamtprojektleiter oder Teamleiter folgen mit genügend Erfahrung in der Regel nach einigen Praxisjahren. Vertiefungsrichtung GEE Gebäude-Elektroingenieure sind bei Planungs- und Installationsunternehmen tätig und bearbeiten das breite Spektrum der Elektroplanung. Ohne Strom funktioniert bekanntlich heutzutage gar nichts, was sich bei den vielen Schnittstellen zu anderen Gewerken zeigt. Dank den fundierten Kenntnissen im Gebäude- und Elektrobereich sowie der Fähigkeit zum konzeptionellen Arbeiten kann ein Gebäude-Elektroingenieur nach seinem Studienabschluss rasch verantwortungs- und anspruchsvolle Funktionen übernehmen. Das mögliche Arbeitsumfeld der Absolventinnen und Absolventen reicht von reiner Elektroplanung über die Erarbeitung von Telematik- und Security-Lösungen bis hin zur Erstellung von Gebäudeautomationskonzepten. Der modulare Studienaufbau ermöglicht eine individuelle Spezialisierung und Vertiefung im gewünschten Bereich. Ideale Voraussetzungen für diesen Studiengang sind eine abgeschlossene Berufslehre als Elektroinstallateur, Elektroplaner, Automatiker oder Telematiker und der Abschluss der Berufsmatura. Nach intensivem Studium bewältigt die Diplomklasse HLKSE09 die letzten Meter der Lernstrecke mit klarem Blick auf die Zielflagge die bevorstehende Diplomierung. Die beiliegende Diplomzeitung wirft einen humoristischen Blick zurück auf die vergangenen drei ■ Jahre am Fusse des Pilatus. Hochschule Luzern Technik & Architektur 6048 Horw Tel. 041 349 34 46 www.hslu.ch/technik-architektur
# Elektrotechnik 6/09 | 75
Aus- und Weiterbildung
Schweizerische Technische Fachschule Winterthur – Schule mit Pfiff
Mit Praxisnähe – STFW-Bildungsinstitut Mit über 8200 Studierenden jährlich, fast 200 Dozierenden und über 150 Lehrgängen ist die STFW eines der erfolgreichsten Bildungsinstitute für technische Aus- und Weiterbildungen in der Deutschschweiz. Im Elektro-, Telematik- und Raumautomations-Weiterbildungsbereich hat die STFW einen anerkannt guten Ruf dank praxisnahem Unterricht. Die technologische Entwicklung wird weitergehen, wenngleich viele meinen, jetzt sei doch das Niveau erreicht, wo es nicht mehr weitergehen könne. Gerade erst ist FTH – die Glasfaserinstallation bis ins Haus – lanciert worden und löst riesige Entwicklungsschübe aus. Neue Angebote im Informations- und Unterhaltungsbereich werden die Folge sein. Die STFW ist gerüstet und bietet Weiterbildungskurse im Telematikbereich an, es gibt aber auch verschiedene Fachlehrgänge, die zu einem Abschluss HF (höhere Fachschule) führen. Der Erfolg eines Unternehmens hängt von Fachkenntnissen der Mitarbeitenden ab
und natürlich deren Ideen und Fähigkeiten, neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Die STFW hilft Unternehmen, Wettbewerbsvorteile durch perfektes Know-how ihrer Mitarbeiter zu generieren. Wert eines HF-Abschlusses Bei Diskussionen über Master und Bachelor, Fachhochschulen und Universitäten stellt sich manchem die Frage, wie steht es denn um den Stellenwert eines HF-Abschlusses? HF-Absolventen sind Fachleute, die über eine berufliche Grundausbildung verfügen, seit einiger Zeit eine qualifizierte berufliche Tätig-
keit ausüben und häufig eine Fachoder Führungsverantwortung anstreben. Sie entschliessen sich zum Studium, weil die Vorteile klar auf der Hand liegen: grosse Praxisnähe und eine Studienzeit, die sich nebst vier Tagen im Geschäft berufsbegleitend realisieren lässt. Die Arbeitsmarktchancen der Diplominhaber sind ausgezeichnet und die «Bildungsrendite» hervorragend. Telematik-Projektleiter Im Bereich Telematik geht es um Telekommunikation und Netzwerktechnik. Hier existiert die Berufsprüfung Telematik-Projektleiter/in mit eidg. Fachausweis FA. Elektroinstallateure, Elektroplaner und Telematiker mit eidg. Fähigkeitszeugnis erweitern ihre Fachkompetenz deutlich und sind nach Abschluss der Ausbildung fähig, eine Kaderfunktion im Projektmanagement zu übernehmen. Der dipl. Telematiker ist fähig, ein Proficenter bezüglich Technik und Unternehmensführung zu leiten. Fazit Die zwei Beispiele sind stellvertretend für viele weitere Ausbildungsangebote der STFW. Natürlich werden im Elektrobereich auch Ausbildungslehrgänge für Kontrolleure, Projektleiter und Meisterprüfung angeboten und viele Kurzkurse, die auf speziellen Gebieten die Fachkenntnisse der Teilnehmer auf ■ den neusten Stand bringen.
STFW 8408 Winterthur Tel. 052 260 28 00 www.STFW.ch
76 | Elektrotechnik 6/09
Wir suchen Sie als
Elektroprojektleiter Eintritt per sofort oder nach Vereinbarung Wir bieten Ihnen: ! "# $ " % & ' ( ) * + , ( " ! -- , . Ihr ProďŹ l: % - / # ! " 0 1 - - 2-- 3%4 5 #
Auf Beginn des Schuljahres 2008/2009 ist ein Teilpensum in Berufskunde fĂźr Elektroinstallateure (4 Jahre) und Montagepraktiker (3 Jahre) zu vergeben. Im Rahmen der Vermittlung der technologischen Grundlagen bilden NIN/Telematik und Fachzeichnen die Schwerpunkte des zu vergebenden Pensums von 3-9 Lektionen pro Woche.
Stellenanzeiger
Wir sind eine innovative Elektroinstallationsunternehmung mit 35 Mitarbeitern im Raum unteres Aaretal.
An der Gewerblich-Industriellen Berufsfachschule (GIBS) in Grenchen, die zum Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen gehĂśrt, werden Lernende in verschiedenen Berufen unterrichtet.
Ś Aufgabenbereich Praxisnaher Unterricht in den Bereichen NIN / Telematik und Fachzeichnen. Ś Wir erwarten Abschluss als El.Ing. oder hÜhere Fachprßfung bzw. Meisterdiplom sowie mehrjährige Berufspraxis. Pädagogische Erfahrung und –Ausbildung (SIBP/EHB) von Vorteil. Stellenantritt per 10. August 2009. Ś Wir bieten Zeitgemässe Anstellungsbedingungen mit leistungsorientiertem Lohn. Arbeitsbedingungen mit einem hohen Grad an Selbstverantwortung in einer ausgezeichneten Infrastruktur und klaren Aufgaben- und Verantwortungsbereichen. Ś Informationen Auskßnfte erteilt Ihnen gerne Daniel Wegmßller, Rektor, Telefon 032 654 27 27. Ś Anmeldung Ihre Bewerbung mit Lebenslauf, Foto sowie Ausweisen ßber Ausbildung und bisherige Tätigkeit senden Sie bitte bis 26.06.09 an: Personalamt, Ref.-Nr. 85, Rathaus, 4509 Solothurn.
Haben wir Ihr Interesse geweckt ? , - - ' 0 0 ' & - - ( 1 0 . ( ! # - Thut Elektro AG Weierstrasse 35
6 789 :9; :7 :7
5313 Klingnau
0 <6 789 :9; :7 :8
Berufsschullehrer/in Fachbereich Elektroinstallation
2_085_bearb.indd 1
26.05.09 15:08
IM DIALOG MIT DER TECHNOLOGIE Die Technologiemesse fßr Gebäude und Infrastruktur
Wo sonst erleben Sie so viele Produkte, Trends und Innovationen? Willkommen an der ineltec 2009.
Elektrotechnik 6/09 | 77
Berufsbildung
3UDNWLNXP IÂ U GLH 3UÂ IXQJVYRUEHUHLWXQJ ]XP (OHNWUR 6LFKHUKHLWVEHUDWHU .RQWUROOHQ XQG 0HVVXQJHQ YRQ HOHNWULVFKHQ ,QVWDOODWLRQHQ JHPlVV 1,1 1,9 2UW
6LFXUR&HQWUDO $* 7lVFKPDWWVWU 5HXVVEÂ KO
7HUPLQ QDFK 9HUHLQEDUXQJ 'DXHU
Informationsanlass am 19. Juni 2009 Weiterbildungsangebote Master of Advanced Studies (MAS) Business Administration and Engineering (Wirtschaftsingenieur) I Corporate Innovation Management I Real Estate Management (ImmobilienĂśkonomie) ZertiďŹ katslehrgänge (CAS) Angewandte Informatik I Immobilienbewertung I Immobilienmanagement I Immobilienplanung I Innovation-Design I Strategisches Innovationsmanagement FHS St.Gallen, Weiterbildungszentrum Technik, Tellstrasse 2, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 71 226 12 04, wbte@fhsg.ch
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHO
www.fhsg.ch
7DJH
.RVWHQ &+) Âą LQNO 6FKXOXQJVXQWHUODJHQ 0LWWDJHVVHQ XQG 3DXVHQYHUSIOHJXQJ .XUVLQKDOW (V ZLUG DQ SUÂ IXQJVJHWUHXHQ 0RGHOOHQ PLW 3RVWHQ PD[ 3HUVRQHQ SUR 3RVWHQ JHDUEHLWHW $Q MHGHP 3RVWHQ LVW HLQ ([SHUWH LP (LQVDW]
â&#x20AC;ŤŮâ&#x20AC;Ź
ă˘&#x2019;ä?˘ŕ¸&#x2019;ŮĄĺ&#x2014;&#x2021;ä?¨âšŁä?¨
+DEHQ ZLU ,KU ,QWHUHVVH JHZHFNW VR PHOGHQ 6LH VLFK XQWHU 7HO RGHU SHU ( 0DLO DQ LQIR#VLFXURFHQWUDO FK
HĂśhere Fachschule (eidg. anerkannt)
HĂśhere Berufsbildung
Dipl. Techniker/in HF Elektrotechnik
Vorbereitungsschulen auf eidg. Berufs- und HÜhere Fachprßfungen Elektro-Installateur/in Telematiker/in Elektro-Projektleiter/in Elektro-Sicherheitsberater/in Praxisprßfung gemäss NIV2002 Instandhaltungsfachmann
(Techn. Informatik, Elektronik, Energie)
Haustechnik Nachdiplomstudien HF NDS Betriebswirtschaftslehre fßr Fßhrungskräfte: (Managementkompetenz) NDK Projektleiter Gebäudeautomation
Kursbeginn: April/Oktober Kursorte: ZĂźrich Bern Basel Brugg Aarau Sargans Sursee Freienbach/SZ Zug
In fo rm at ik
ik Techn ft scha Wirt
IBZ Schulen fĂźr Technik Informatik Wirtschaft Zentralsekretariat Wildischachen, 5201 Brugg Telefon 056 460 88 88, Telefax 056 460 88 87 E-Mail ibz@ibz.ch, www.ibz.ch
Dipl. Techniker/in HF (HÜhere Fachschule) Vorbereitung auf den Abschluss der HÜheren Fachschule, das hÜchste Diplom im Nicht-Hochschulbereich. Ideale Weiterbildung fßr erfolgreiche Absolventen einer technischen Berufslehre, welche eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einer Fßhrungsposition oder als anerkannter Fachspezialist in Wirtschaft oder Verwaltung anstreben. Fachrichtung Kommunikationstechnik Fachrichtung Elektrotechnik Fachrichtung Informatik
20. Oktober 2009 bis Oktober 2012 22. Oktober 2009 bis Oktober 2012 20. Oktober 2009 bis Oktober 2012
Infoveranstaltung
Mittwoch, 24. Juni 2009, 18.30 - ca. 20.00 Uhr
78 | Elektrotechnik 6/09
ISO 9001:2000 â&#x20AC;˘ EduQua
Die IBZ Schulen bilden Sie weiter.
Unsere Inserenten
Die Elektrotechnik ist die auflagenstärkste abonnierte Fachzeitschrift auf dem Gebiet der elektrischen Energie- und Installationstechnik. 60. Jahrgang 2009. Erscheint 11-mal pro Jahr. ISSN 1015-3926 Auflage 8000 Ex. WEMF 05: Auflage: 6288 Ex. (5574 Ex. Verkauf, Abo)
ABB Schweiz AG 22 ABB Schweiz AG Normelec 75 Anson AG Zürich 63 Arocom AG 3 Beckhoff Automation AG 55 BKW FMB Energie AG Human Resources Management 5 Büchel Blech AG US 2 Bugnard SA 7 Dehn + Söhne GmbH + Co. KG 14 Ebo Systems AG 80 Econotec AG 2 eins 1 AG 64 Elektro-Material AG US 3 Elko-Systeme AG 56 Erpatec AG 5 FHS St. Gallen Hochschule 78 GMC-Instruments Schweiz AG 20 Hager Tehalit AG 60 Hochschule Luzern 70 Hofstetter Energietechnik GmbH 28 IBZ-Schulen c/o Basler Bildungsgruppe 78 Infographics AG 8 Legrand (Schweiz) AG 52 M. Züblin AG 23 MCH Messe Basel AG Ineltec 77 Mercedes-Benz Schweiz AG 24
Chefredaktion Hansjörg Wigger (hw), Chefredaktor Elektrotechnik ET AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1, CH-5001 Aarau Tel. 058 200 56 34, Fax 058 200 56 23, hansjoerg.wigger@elektrotechnik.ch
Redaktion Raymond Kleger (rk), Redaktor, dipl. El.-Ing. FH Schützenweg 9, CH-8505 Pfyn, Tel. 052 765 22 53 Fax 052 765 22 51, raymond.kleger@elektrotechnik.ch Peter Warthmann (pw), Redaktor, Tel. 058 200 56 15 redaktion@elektrotechnik.ch
Redaktionelle Mitarbeiter Ernst Feldmann (ef), eidg. dipl. El.-Inst., ernstfeldmann@bluewin.ch David Keller (dk), Fachlehrer STFW, david.keller@elektrotechnik.ch Pius Nauer (pn), Fachlehrer STFW, pius.nauer@elektrotechnik.ch Hans Rudolf Ris (hr), dipl. El.-Ing. FH, h.r.ris@bluewin.ch Marcel Schöb (ms), eidg. dipl. El.-Inst., marcelschoeb@bluewin.ch Erich Schwaninger (es), eidg. dipl. El.-Inst., eschwaninger@swissonline.ch Rüdiger Sellin (rus), dipl. Ing. (FH), ruediger.sellin@bluewin.ch Richard Staub (rs), El.-Ing. ETH, richard.staub@bus-house.ch
omnio AG 63 Phoenix Contact AG 17 Plica AG 31 Rauscher & Stoecklin AG 32 Reichle & De Massari Schweiz AG 9 Relmatic AG 11 Rotronic AG 73 SicuroCentral AG 78 Siemens Schweiz AG 53 SpotBox 66 STF Schweizerische Techn. Fachschule Winterthur 78 Straumann Software STR Software 68 Sumatrix AG 66 Suprag AG 5 SUVA Schweizerische Unfallversicherungsanstalt 29 WAGO CONTACT SA US 4 Weidmüller Schweiz AG 15 Stellenmarkt 77
Titelseite Theben HTS AG Beilagen Hochschule Luzern
Verlag © by AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61, www.az-verlag.ch Verlagsleitung: Karen Heidl Leitung Lesemarkt/Online: Peter Jauch Lesemarketing: Fabienne Wilders-Thomann Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04, juerg.rykart@azmedien.ch Leitung Verkauf: Thomas Stark, Tel. 058 200 56 27, thomas.stark@azmedien.ch Verkauf: Thomas Kolbeck, Tel. 058 200 56 31, thomas.kolbeck@elektrotechnik.ch Kundenberatung: Ursula Aebi, Tel. 058 200 56 12, Fax 058 200 56 61, ursula.aebi@azmedien.ch
Abonnement Bestellungen: Abo Contact Center, Corinne Dätwyler Tel. 058 200 55 68, abo@elektrotechnik.ch Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahresabo Fr. 208.– (inkl. 2,4% MwSt.)
Produktion/Layout Gülsah Yüksel
Druck Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch
Verlagsrechte Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. PR-Beiträge unter «Aktuell» werden als Anzeigen behandelt und sind kostenpflichtig. Details siehe Mediadaten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet! www.elektrotechnik.ch
Monatsausgabe extra 2009 3. Juli
Anzeigenschluss 12. Juni
Redaktionsschluss 29. Mai
Heft 8 24. August
Anzeigenschluss 31. Juli
Redaktionsschluss 15. Juli
Im Text erwähnte Firmen 3M (Schweiz) AG 46 ABB Schweiz AG Normelec 10 Agro AG 6 Arnold Engineering 13 Beckhoff Automation AG 8, 11 Cablecom GmbH 37 Dätwyler AG 9 Distrelec AG 57 EEV Schweizerische Elektro- Einkaufs-Vereinigung 56 Elbro AG 9 Elektro Schäfer AG 49 Elektro-Material AG 22 Elvatec AG 10 ETH Zürich CLA G 558 Feller AG 25 Ferratec AG 6 Fischer Otto AG 10 Geisser Carl AG 11 GNI Gebäude Netzwerk Initiative 30 Hager Tehalit AG 7, 8, 10, 21 Hefti. Hess. Martigoni. 69 Hochschule Luzern 69,74 IWK 58 Koch René AG 40
mediaSYS ag 33 Meimo AG 8 Monacor Schweiz AG 8 Omni Ray AG 12 omnio AG 30 Orange Communication SA 37 PentaControl AG 12 Phoenix Contact AG 7 Reichle & De Massari Schweiz AG 41 Schäfer Partner AG 49 Schurter AG 12 se Lightmanagement AG 34 Selmoni Ingenieur AG 36 Siemens Schweiz AG 27, 43 STFW 76 Sumatrix AG 12 Sunrise Communications AG 37 Swisscom AG, Bern 37 Theben HTS AG 6 Trigress Elektro AG 6 Trigress Security AG 48 U. Schärer Elektro-Engineering 34 W. Wahli AG 11 Woertz AG 4
Elektrotechnik 6/09 | 79
Impressum
Impressum Elektrotechnik
Vorschau
Vorschau ET Heft 8-09 und extra 2009 Sanft im Vergleich zu Sterndreieckanlauf Der Drehstrom-Asynchronmotor hat sich im Bereich der Antriebstechnik bewährt. Er verfügt über ein hohes Drehmoment und kostet wenig. Ungünstig sind seine hohen Einschaltströme und Drehmomentspitzen. Wenn es nur um ein günstiges Anlaufverhalten des Asynchronmotors geht, bieten preisgünstige Sanftanlaufgeräte ein fast ideales Verhalten (Bild 1 Sanftanlasser Rockwel l).
Energieverbrauch von Telekommunikationsanlagen Der Stromverbrauch von Telefonsystemen rückt aufgrund wachsender Energiekosten und einer zunehmenden Sensibilität für die Umwelt- und Klimaproblematik immer stärker in das Bewusstsein der Anwender. Der Energieverbrauch kann vor allem bei modernen VoIP-Systemen zu einem ernsthaften Kostenfaktor werden, der die Betriebskosten erheblich belastet (Bild 2).
1
Sicherheit für allein arbeitende Personen Die aktuelle Gesetzes- und Normensituation stellt an die Überwachung von allein arbeitenden Personen strenge Auflagen und verlangt eine lückenlose Überwachung der betroffenen Personen. Für die geforderte Überwachung solcher Personen bieten sich verschiedene technische Hilfsmittel, welche ohne Beeinträchtigung des Personals eingesetzt werden können.
extra 2009 (Sonderausgabe HK-Gebäudetechnik und Elektrotechnik) Nach umfangreichen Feldtests wird im Juli die erste patentierte Solarheizung Solaera eingeführt, mit der ein Haus komplett mit Wärme versorgt werden kann. Im Vergleich zu üblichen Wärmepumpensystemen wird damit nicht nur tagsüber Wärme erzeugt, sondern auch nachts und bei bedecktem Himmel (Bild 3).
2
... und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik
Veranstaltungshinweise Aktuelle Veranstaltungshinweise finden Sie auf www.elektrotechnik.ch, in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.
80 | Elektrotechnik 6/09
3
F e r i enstau
Wir stehen trotzdem 24 Stunden f端r Sie stramm. Elektro-Material AG: Z端rich 044 278 12 12
www.elektro-material.ch Basel 061 286 13 13
Bern 031 985 85 85
Genf 022 309 13 13
Lausanne 021 637 11 00
Lugano 091 612 20 20
Luzern 041 368 08 88
Sitten 027 324 40 50
S