Elektrotechnik 2009/02

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Heft 2 | Februar 2009 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH

Elektrotechnik 2/ 2009

ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK

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12

Kleinheizgeräte und Infrarotstrahler

40

IT: Schutz vor Angriffen

16

Aus Unfällen lernen

61

NIN-Know-how, Leserfragen, Teil 42


BACnet und das WAGO-I/O-SYSTEM

Flexibel. Kostengünstig. Bedarfsgerecht. Modulare Hardware mit Standard I/O´s und Spezialklemmen (z.B. KNX, DALI, EnOcean, MP-Bus, M-Bus, ...) Native BACnet-Funktionalität: Automatisches Anlegen von Objekten für Standard Ein- und Ausgänge Anlegen weiterer Objekte über Programmierumgebung WAGO-I/O-PRO CAA Tool zur Konfiguration der WAGO BACnet-Controller und Einbindung von BACnet-Fremdprodukten ins Netzwerk BACnet-Configurator steht zum freien Download im Internet zur Verfügung

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Editorial

ET-Wettbewerb Februar 09

Schwierige Zeiten? Liebe Leserin, lieber Leser

Was kommt 2009 auf die Branche zu? Mit Sicherheit gibt es nur wenige Zeitgenossen, die sich diese Frage nicht stellen. Noch ist das Elektrogewerbe nicht grossflächig betroffen, wenn auch der Arbeitsvorrat im einen oder anderen Betrieb bereits schrumpft. Die täglichen Meldungen vermitteln den Eindruck einer breiten tiefer greifenden Abschwächung. Das Elektrogewerbe wird dabei nicht verschont bleiben. Ohne prophetische Ader lässt sich das Ausmass der Krise nicht voraussagen. Die Preise für umfangreiche Elektroinstallationen bewegen sich seit einiger Zeit in Schwindel erregender Tiefe. Aus Furcht vor Auftragsmangel könnten noch weit unvernünftigere Gebote auf den Markt geworfen werden. Aufträge um jeden Preis zu ertrotzen, ist nicht sinnvoll. Unsaubere Arbeit mit daraus folgenden Reklamationen, Garantiearbeiten und schliesslich fehlende Liquidität des Betriebes können die Folge sein. Verfehlt wäre es, den Kopf in den Sand zu stecken. Gefragt ist eine weitsichtige, vorsichtige Planung. Für verantwortungsbewusste Führungskräfte ist ein Personalabbau enorm schmerzhaft. Fehlende Offenheit schafft ein Klima der Unsicherheit für alle Beteiligten. Offene, frühzeitige Information der Betroffenen und aktive Mithilfe bei einer allfälligen Stellensuche sind das Gebot der Stunde. Vernünftige Elektrounternehmer pflegen Kontakt mit Mitbewerbern. Ausmieten und Mieten von Personal als Win-Win-Situation bewährte sich schon früher, um kein Personal entlassen zu müssen. Auch mit Kurzarbeit kann es gelingen, die Mitarbeiter über die Krise weiter zu beschäftigen. Die Kundenbetreuung und den innerbetrieblichen Bereich gilt es zu überprüfen. Wie präsentieren wir uns am Markt? Was lässt sich in unserem Betrieb verbessern? Zwar wird sich das Gewitter oder der Sturm nicht durch Massnahmen in der aufgezeigten Richtung verscheuchen lassen, doch werden Unternehmer und Mitarbeitende daraus gestärkt und für eine schwierige Zukunft besser gerüstet hervorgehen.

Ernst Feldmann ernstfeldmann@bluewin.ch

Was ist auf diesem Bild zu sehen ? • Diebstahlgeschütztes Bild • Infrarotheizung als Spiegel • Dekoration in Hotel Geben Sie Ihre Antwort ein auf der ET-Website www.elektrotechnik.ch und gewinnen Sie eines von drei Fachbüchern aus dem ET-Fachbuchverlag. Auflösung des Wettbewerbs in ET 1/09: «Automatisches Parkhaussystem» war die richtige Antwort. Je einen Gutschein à 100 Franken für eine Bestellung bei Conrad Electronic, haben gewonnen: • Herr Andreas Kilchenmann, Kirchdorf • Herr Florian Schneebeli, Winterthur • Herr Jakob Henzi, Pfäffikon

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Editorial

Schwierige Zeiten ?

Aktuell Seminar für vorbeugende Instandhaltung 6 Zum Titelbild: Mehr als ein Produkt, eine Lösung mit System 6 Produkteanzeigen 11 LED-HintergrundBeleuchtung spart kosten 4

Fachteil

Wirtschaft und Verbände Portrait

Monatsthema

12 Kleinheizgeräte und Infrarotstrahler 15 Spiegel an der Wand mit Kachelofeneffekt

54 KNX zum Standard verholfen Management

56 Kritikgespräche ohne Klimastörungen

Installations- & Gebäudetechnik

16 Aus Unfällen lerne Automation & Elektronik

23 Wohnkomfort braucht Energie 27 Die BACnet-Interoperabilitätsregeln (Teil 2 )

Branchen-News

59 20 Elektroinstallateure an der 6. SM in Horw 60 Innovations- und Anerkennungspreis VeL 2009

Aus- und Weiterbildung

Licht & Leuchten

31 Lichtsteuerung im Modul

61 NIN-Know-how 42

Service

Forschung & Umwelt

32 Papa PAL Elektroplanung & Beratung

34 Fachbauleitung heute

Telematik und Multimedia

Typische Anwendung von Infrarotstrahlern in einer ungeheizten Umgebung.

40 Schutz vor Angriffen auf Homepage und PC 44 Schulungen für die elektronische Sicherheit 45 Sportsendungen – Rotronic mischt mit 46 Glasfaser bis in die Stube 48 Werkzeuge für die Glasfaserbearbeitung 52 Telematik-News

65 Geht uns die Energie aus? 66 WAM – die Wissensplattform am Morgen 67 Veranstaltungen 68 Stellenanzeiger 71 Impressum 71 Unsere Inserenten 71 Im Text erwähnte Firmen 72 Vorschau

r nlosers e t s o K ngsku Planu PRIL ’09 07. A Die zukunftsorientierte Lösung für den Wohnungs- oder Hausbau. Komplette Bedienung von Licht, Storen, Heizung sowie von Multiroom-Audio-, Videound TV Anlagen. Besuchen Sie unseren kostenlosen Planungskurs im «in-house.ch» dem Erlebnispark für intelligentes Wohnen. Einfachste Installation: Ein Netzwerkkabel genügt Steuerung, Video-Gegensprechen und Power-over-Ethernet

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis


Focus

Netzqualität und Thermografie als Schlüssel zum erfolgreichen Instandhaltungsmanagement

Seminar für vorbeugende Instandhaltung Fluke gilt mit ihrem umfassenden Programm an Messinstrumenten als verlässlicher Partner im Bereich Installations- und Sicherheitstechnik, Wartung, aber auch Elektronik. In wirtschaftlich härteren Zeiten fällt der vorbeugenden Wartung noch mehr Gewicht zu, denn damit wird viel Geld gespart. Unerwartete Ausfälle lassen sich dank einer intelligenten und doch gleichzeitig kostenfreundlichen Wartungsstrategie vermeiden. Moderne Messgeräte wie Echteffektiv-Multimeter, industrietaugliche Oszilloskope mit Feldbusanalysenfunktionen und auch immer öfter Wärmebildkameras und Netzqualitätsanalysatoren sind hierfür die idealen Werkzeuge. Doch erst die Verknüpfung des notwendigen Fachwissens mit der Symptombeurteilung lassen die vorbeugende Instandhaltung zur Erfolgsgeschichte werden. Kombination ist der Schlüssel zum Erfolg! Die Verbindung der Erkenntnisse in der Netzqualität mit weiteren Beurteilungsgrundlagen wie Wärmebilder, Isolations- und Leckstrommessungen und einem auf die Anlage ausgerichteten Kontroll- und Instandhaltungsplan machen sich schnell bezahlt, länger nutzbare Anlagen und weniger unplanmässige Stillstände schonen das Budget. Fluke vermittelt den Teilnehmern die dazu notwendigen grundlegenden Kenntnisse über Messmittel, Messwerte und deren Beurteilung. Das Seminar richtet sich an Betriebselektriker und -Instandhalter, Elektro- und Elektronikfachleute in Service, Wartung und Installation in Industrie und Handwerk, Netzqualitäts- und Wartungsverantwortliche. Inhaltsübersicht • Sicherheit beim Messen an Niederspannungsanlagen • Grundlagen der Netzqualität

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• Häufige Ursachen von Störungen in elektrischen Versorgungsnetzen • Wahl des richtigen Messgeräts für spezifische Anwendungen • Einführung in die Grundlagen der Thermografie • Grundlagen der vorbeugenden Instandhaltung bzw. präventiven Wartung Teilnahmegebühr Für das Seminar wird der Selbstkostenpreis von Fr. 250.– pro Person (exkl. MwSt.) durch den Veranstalter verrechnet. Im Preis inbegriffen sind Seminarunterlagen und eine Teilnahmebestätigung, Kaffeepausen, Mittagessen mit Getränk, eine Messfibel und Themen-DVDs. Termine und Orte 2009 26. 2. Walenstadt mit Recom AG 11. 3. Olten mit Recom AG 25. 3. Nänikon mit Distrelec AG 02. 4. Walenstadt mit Recom AG 29. 4. Wallisellen mit WinterhalterFenner AG

Dauer jeweils von 9 bis 16 Uhr. Detailinformationen und Anmeldungen sowie Daten zu weiteren Fachseminaren findet ■ man unter: www.fluke.ch/seminare


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Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeitende angewiesen wie beispielsweise Marian Van der Elst. Neue Projekte plant er perfekt – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei. Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen. BKW FMB Energie AG, Human Ressource Management, Telefon 031 330 58 68, info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/jobs Elektrotechnik 2/09 | 5


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NIN-Know-how, Leserfragen, Teil 42

Seit mehr als 30 Jahren schon revolutioniert Cablofil ® das Kabelmanagement von Elektro- und Kommunikationskabeln. Die Kabelkanäle von Cablofil ® sind ein sicheres, wirtschaftliches und dauerhaftes System mit Vortei-

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Mit den Installationstestern von Fluke lassen sich elektrische Anlagen einfach auf ihre korrekte Ausführung und Kompatibilität zur Schweizerischen Norm NIV prüfen. Sowohl die Ergonomie,die Robustheit als auch die Technik der Geräte sind einzigartig. Die Funktionen der bekannten Serie 1650 sind erweitert worden. Das Gerät wiegt nur 1,2 kg und lässt sich über den gepolsterten Tragriemen leicht tragen. Die Prüfung der Schleifenimpedanz erfolgt in wenigen Sekunden. Die Messdauer ist mit der Serie 1650B halbiert und genauer geworden.

len und Leistungen, die am Markt noch ihresgleichen suchen. Erwähnenswerte Merkmale von Cablofil ® sind nicht nur die geschweissten Stahldrähte, sondern auch die absolute Konformität mit allen, auch den strengsten Sicherheitskriterien sowie seine mechanische Anpassungsfähigkeit und die schnelle Montage. Tipp: Sehen Sie sich unter www.cablofil.ch den Film an. In weniger als 5 Minuten werden auch Sie verstehen, warum Cablofil ®-Systeme so begehrt sind.

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Neue LED-Decken-Einbauspots

Die neuen 9-W-Decken-Einbauspots glänzen nicht nur mit starkem Licht, sondern ebenso durch ihre saubere Verarbeitung. Es gibt die Spots entweder mit festem oder schwenkbarem Einbau. Beide Varianten sind ausserdem mit verschiedenen Abstrahlwinkeln erhältlich. Die LED-Chips stammen vom Weltführer Cree und glänzen mit mehr als 50 Lumen/Watt. Bei der Entwicklung wurde nicht nur auf eine hohe Lichtleistung Wert gelegt, sondern

Verbesserter NIV-Tester Fluke 1650B

ebenso auf naturgetreue Farbwiedergabe. Der grosse Kühlkörper der Spots hält die Betriebstemperatur tief. Das passende Netzteil gehört zum Lieferumfang. Das Gehäuse besteht aus lackiertem Aluminium.

TRIGRESS Elektro AG 6341 Baar Tel. 041 560 60 00 www.trigress.ch

Distrelec 8606 Nänikon Tel. 044 944 99 11 www.distrelec.ch

LED-Leuchtstreifen für Allgemeinbeleuchtung

Der neue RibbonStrip Ultra von Trigress Elektro setzt neue Massstäbe bezüglich Helligkeit und Flexibilität. Mit dem doppelseitigen Klebeband wird die ultraflexible Leiterplatte rasch und ohne Werkzeug montiert. Neuartige, hocheffiziente 3Chip-LEDs liefern einen Lichtstrom von über 700 Lumen pro Meter. Damit übertreffen sie die bisherigen RibbonStrips um das Mehrfache. Dieser Lichtstrom ist mehr als ausreichend für viele Beleuch-

tungsaufgaben. Die Länge beträgt 3 m und kann auf alle 5 cm beliebig gekürzt werden. Die 180 ultrahellen LEDs mit 120 °-Abstrahlwinkel bieten helle und satte Farben, die Spannung beträgt 12 VDC. Neben kalt- und warmweiss sind auch die Farben Rot, Grün, Blau und Amber erhältlich. TRIGRESS Elektro AG 6341 Baar Tel. 041 560 60 00 www.trigress.ch


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Rund oder quadratisch ? Bewegungs- oder Präsenzmelder ? Rond ou quadratique ? Détecteur de mouvement ou de présence ?

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2 Swiss Garde 360 Plus E-No 535 949 800

3 Swiss Garde 360 Plus Präsenz RA / Présence RA 2

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4 Swiss Garde 360 Plus RA E-No 535 938 314

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5 Swiss Garde 360 Präsenz EB / Présence EB E-No 535 943 715

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M. Züblin AG Neue Winterthurerstrasse 30, 8304 Wallisellen, Telefon 044 878 22 22, Fax 044 878 22 33, www.zublin.ch Elektrotechnik 2/09 | 7


Fast-/Gigabit-Ethernet-Switch

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HDMI-Eingängen (Version 1.3) ausgestattet. So profitiert man gleichermassen vom High Definition Broadcasting und von digitalen Multimedia-Anwendungen. Es lassen sich Blu-Ray-Filme und DVD wiedergeben und die neueste HDSpielkonsole oder HD-SetTop-Box anschliessen. CECONET AG 5506 Mägenwil Tel. 062 887 27 37 www.ceconet.ch

Schutz für Server und Telekommunikationsanwendungen Eaton stellt die neue Eaton 5130 vor. Die Line-interaktiven USV-Modelle aus der Powerware-Familie schützen mit Leistungen von 1250 ... 3000 VA Server, Router, Switches, Work-stations, VoIP-Anwendungen, aber auch heikle Steuerungen aus der Automation. Unerklärliche Störungen als Folge von kurzen Stromausfällen gehören so der Vergangenheit an. Auch bei Über- und Unterspannungen im Netz erhalten die Verbraucher eine korrekte Netzspannung. Die USV verbindet hohe Flexibilität mit einem sehr guten PreisLeistungs-Verhältnis und ist sowohl als Tower- als auch als Rackmount-Gerät einsetzbar. Durch ihr kompaktes Design mit nur zwei Höheneinheiten im Rack ist sie optimal für An-

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lagen mit hoher Leistungsdichte geeignet. Die Batterien lassen sich wechseln, ohne die USV herunterzufahren (Hot Swap).

ROTRONIC AG 8303 Bassersdorf Tel. 044 838 11 66 www.rotronic.ch

Die Hirschmann Automation and Control GmbH stellt einen neuen gemanagten Fast-/Gigabit-Ethernet-Switch aus der MACH1000-Familie vor. Bei dieser Ausführung befinden sich mit Ausnahme eines Service-Ports sämtliche Anschlüsse auf der Geräterückseite. Die 24 Fast-Ethernet-Ports, von denen bis zu vier PoE unterstützen, werden sowohl mit M12-Anschlüssen wie auch in beliebigen Zusammenstellungen für andere Steckverbinder wie beispielsweise MTRJ, ST, SC oder RJ45 angeboten. Für die

Gigabit-Uplinks stehen wahlweise zwei Combo-Ports (10/100/1000 BASE-TX) zur Verfügung, die mit SFP-FiberModulen bestückt werden können (1000 BASE-FX/SX/LX/LH). Damit bietet die neue Ausführung erstmals eine hohe Bandbreite in Kombination mit der industrieerprobten M12-Anschlusstechnik.

Hirschmann Automation and Control GmbH 8447 Dachsen Tel. 044 905 82 84

Stromversorgungen ohne Schnickschnack

Wieland Electric erweitert seine Produktpalette im Bereich Stromversorgungen um die einphasige Serie wipos P1. Die Geräte finden schwerpunktmässig im Maschinenbau sowie in der Prozesstechnik Anwendung. Die Serie umfasst verschiedene Module von 1,25 bis

20 A, die durch Weiteingangsspannungsbereiche für den weltweiten Einsatz geeignet sind. Die robusten 24-VDCStromversorgungen arbeiten zwischen –25 ... 71 °C Umgebungstemperatur. Die Schaltnetzteile bieten volle Ausgangsleistung bis zu 60 °C, PFCTechnologie, Netzausfallüberbrückungszeit › 30 ms, einstellbare Ausgangsspannung, aktive Überwachung mit Schaltausgang und LED-Diagnose zur einfachen Inbetriebnahme. Die Netzteile sind in Reihe schaltbar, ab 5 A zur Leistungserhöhung und Redundanz auch parallel schaltbar. Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch


Der Schweizer USV-Hersteller Newave SA, ist mit dem Frost & Sullivan Award 2008 für herausragende Technologie im USV-Markt ausgezeichnet worden. Der Preis ist eine Anerkennung für Newaves Erfolge in den letzten Jahren, die Technologie von USV-Systemen durch konstante Innovationen effizienter und kundenfreundlicher zu machen. Der Frost & Sullivan «Excellence in Technology Award» wird an Firmen vergeben, die wegweisend für die Entwicklung und Markteinführung einer wichtigen Technologie waren. Die wichtigsten

Ob Knöpfe oder Leuchtpatronen, Rahmen oder Platten, Apparate oder Steckdosen, die Kallysto Stock Box umfasst in kleinem Raum die wichtigsten Kallysto-Artikel und Ersatzteile. Als Profi weiss man, dass effizienter Service zum Geschäftserfolg beiträgt. Kunden schätzen es über alles, wenn kleine Installationen und Reparaturen rasch erledigt werden dank der richtigen Apparate und Ersatzteile im Lager. Für so ein Lager hat Hager die ideale Lösung entwickelt: Kallysto Stock Box. Dank diesem ultimativen kompakten Lagersystem sind die wichtigsten Ersatzteile und Kombinationsapparate für das Kallysto-Programm immer zur Hand. Jede Schublade ist mit Bild, Artikelnummer, E-N° und EANStrichcode etikettiert.

Innovationen, die Newave eingeführt hat, gehören der dreiphasigen transformatorlosen USV und die modulare USV. 1994, zur Firmengründung von Newave, war das Unternehmen einer von nur zwei Herstellern in Europa, der dreiphasige transformatorlose USV-Systeme anbieten konnte. Mittlerweile werden die neuen Techniken auch von der weltweiten Konkurrenz verwendet.

Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch

ServiceNet AG 5432 Neuenhof Tel. 056 416 01 01 www.servicenet.ch

Neuer Hauptkatalog «Arbeitsschutz»

Soeben ist die neueste Ausgabe des Dehn-Hauptkataloges «Arbeitsschutz» erschienen. Auf 256 Seiten hat Dehn + Söhne sein gesamtes Arbeitsschutzangebot zusammengefasst. Der Katalog beinhaltet ausser Si-

Lösung für den Service-Profi

cherheitsgeräten zum Arbeiten an elektrischen Anlagen auch das Deltec®-Programm zum Arbeiten unter Spannung sowie Sicherheitsgeräte für elektrische Bahnen. Unter den vielen Neuheiten sind vor allem eine Kunststoffsteckkupplung als Einheitskupplung für Schaltstangen, Isolierstangen und Erdungsstangen zu nennen. Neu ist auch der Abstandsprüfer ASP für Freileitung und Freiluftschaltanlage. Das Deltec ®Programm wurde erweitert um störlichtbogengeprüfte Schutzhandschuhe.

elvatec ag 8852 Altendorf Tel. 055 451 06 46 www.dehn.ch

Wago BACnet/IP-Controller 750-830

Mit dem neuen Wago BACnet-Controller 750-830 wird es möglich, das am Markt bewährte Wago-I/O-System auch in BACnet/IP-Projekten einzusetzen. Mit dem neuen freiprogrammierbaren Wago BACnet/IP-Controller und den vielen verfügbaren Standard- und Spezialklemmen des WagoI/O-Systems lassen sich die un-

terschiedlichsten Aufgabenstellungen in der Gebäudeautomation lösen. Einsatzgebiete sind die typischen HLK-Anwendungen, aber auch Beleuchtungs- und Jalousiesteuerungen. Vielfältige Schnittstellenmodule bieten direkten Anschluss an KNX/EIB, Dali-Lichtsteuersysteme, EnOcean-Funktechnik, tec. Bei der Anwendung des Controllers als BACnet-Native-Server erkennt er alle gesteckten digitalen und analogen I /O-Module und erstellt daraus automatisch BACnet-Objekte.

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Newave erhält «Excellence in Technology» Award


Neuer Hauptkatalog «Blitzschutz»

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Siemens Schweiz AG

Die Motoren sind als Hauptantriebe mit Leistungen von 2,8... 1340 kW erhältlich. Umfangreiche Funktionserweiterungen wie unterschiedliche Lagerkonzepte erweitern das Anwendungsspektrum.

Soeben ist die neueste Ausgabe des Dehn-Hauptkataloges «Blitzschutz » erschienen. Auf 240 Seiten werden Neuheiten und bewährte Bauteile aus dem Bereich Äusserer Blitzschutz vorgestellt.

WarmluftANSON InfraKleine Heizgeräte Elektro-Heiz- mobil oder fest rot-Strahler konvektoren wirtschaftlich für für wohlige Sofortwärme Für Büros, Werk- nicht dauernd bein Wintergärten, auf Terrassen, vor Schaufenstern, in Bad / Dusche etc. 230 V. Fragen Sie:

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Fehlerstromschutzschalter Typ B, allstromsensitiv

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Hz3

Siemens Industry Automation and Drive Technologies präsentiert eine neue Hauptmotorenreihe. Die Reihe 1PH8 ist für den universellen Einsatz in verschiedensten Motion-ControlAnwendungen konzipiert. Auf der Basis eines flexiblen Baukastens sind die Motoren sowohl in einer Asynchron- als auch in einer kompakten Synchronvariante mit Fremdbelüftung als auch mit Wasserkühlung verfügbar.

Besonders hervorzuheben ist Dehnhold, eine neue Generation von Leitungs- und Stangenhaltern aus Niro-Material, deren geschlitzte Überleger eine zeit- und kostensparende Montage ohne das Herausdrehen der Befestigungsschrauben ermöglichen. Weitere Neuheiten sind unter anderem Bandrohrschellen für den BlitzschutzPotenzialausgleich in den ExBereichen 1/21 und 2/22 sowie eine wasserdichte Wanddurchführung, und Klemmen für 50 -HzKurzschlussströme.

Hager führt ab sofort allstromsensitive FI-Schutzschalter des Typs B im Programm. Bei Niederspannungsanlagen in Kombination mit elektronischen Betriebsmitteln wie Frequenzumrichtern, USV-Anlagen, Schaltnetzteilen, Hochfrequenzstromrichtern sowie bei medizi-

nischen Apparaten wie Röntgengeräten und Computertomographen treten glatte Gleichfehlerströme oder Fehlerströme mit Frequenzen bis zu 1 MHz auf. In solchen Umgebungen ist ein effizienter Schutz mit dem Einsatz von Fehlerstrom-Schutzschaltern des Typs B gewährleistet. Die FI-Geräte Typ B erfassen alle Arten von Fehlerströmen: Sinusförmige und pulsierende Ströme und reine Gleichströme. Hager Tehalit AG 8153 Rümlang 3063 Ittigen-Bern infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch www.vw-nutzfahrzeuge.ch

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LED-Hintergrund-Beleuchtung spart kosten Grosse Reklamefelder oder Schaukästen werden heute mit Leuchtstoffröhren hinterleuchtet. Die Leuchtdichteverteilung ist dabei recht dürftig und die Lebensdauer der Röhren beträgt nur rund drei Jahre. Die neuen Tetra PowerGrid von Trigress Elektro AG stossen hier in neue Dimensionen vor. Viel bessere Ausleuchtung, weniger Stromkosten und deutlich längere Lebenserwartung zeichnen die PowerGrid-LED-Module von GE Lumination aus. Es gibt aber noch andere gewichtige Argumente, die für eine LED-Hintergrundbeleuchtung sprechen. Die Module lassen sich mit zwei Schrauben pro Modul in die Rückwand montieren, fertig. Für grössere Flächen verbindet man die Module einfach. Sie arbeiten mit 24 VDC und sind von daher viel unkritischer als eine Beleuchtung mit 230 VAC oder gar Hochspannung. Die robuste, umspritzte Ausführung schliesst ein Zerbrechen beim Transport und bei der Handhabung aus. Vor allem Röhrenkonstruktionen, die mit Hochspannung arbeiten, sind sehr diffizil. Leuchtstofflampen haben bei tieferen Temperaturen einen schlechten Wirkungsgrad, auf LEDs trifft dies nicht zu. Die Farbtemperatur der LEDs liegt bei 6500 K oder

3200 K. Dank der grossen Zuverlässigkeit der PowerGrid-Module wird eine Garantie von 4 Jahren gewährt. Einfachere Aufbauten Die zum Patent angemeldete PowerGridKonstruktion zeichnet sich durch einfach zu koppelnde Module aus. Dank 24-VKleinspannung ist die Installation völlig unkritisch. Der Montage- und Verkabelungsaufwand bei der Leuchtstoffröhrentechnik ist deutlich grösser. Ein Kasten mit T8-Leuchtstofflampen bedingt eine Tiefe von rund 200 mm. Trotz dieser grossen Bautiefe des Kastens ist die Leuchtdichteverteilung an der Oberfläche dürftig und Helligkeitsunterschiede sind von blossem Auge wahrnehmbar. Bei einem Kasten mit PowerGrid-Modulen ist die Leuchtdichteverteilung an der Oberfläche hervorragend, obwohl die Kastentiefe weniger als 130 mm beträgt. Die geringere Kastentiefe lässt ästhetisch schönere Aufbauten zu.

PowerGrid-LED-Module

127

Excelente Leuchtdichte-Verteilung

Lichtabstrahlung der LEDs

je 102 mm

T8-Leuchtstofflampen

203

Leuchtdichte-Unterschied 35%

2

305

Tiefere Energiekosten Hintergrundbeleuchtungen von Leuchtkästen sind bis zu 12 h am Tag in Betrieb. Bei einem 12-h-Betrieb halten Leuchtstofflampen rund drei Jahre, PowerGrid-LED-Module hingegen 11 Jahre. Damit fallen deutlich weniger Servicekosten an, je nach Aufwand des Röhrenwechsels werden hier erhebliche

1 1 PowerGrid-Modul von GE Lumination. 21 Module leuchten eine Fläche von 1,3 m2 aus. 2 Die Leuchtdichteverteilung ist selbst bei deutlich kleinerer Kastentiefe viel besser als bei Leuchtstofflampen.

Kosten gespart. Es kommt hinzu, dass die LED-Beleuchtung bei gleicher Leuchtdichte an der Front einen bis zu 64 % tieferen Stromverbrauch aufweist. Dabei sind die Stromkosten bei so langer Betriebszeit kein zu vernachlässigender Kostenfaktor; sie sprechen klar für die LED-Technik. Übrigens ist die Entsorgung der LED-Module unkritischer als diejenige der Leuchtstofflampen. PowerGrid-Module enthalten keine Schwermetalle und auch der Kunststoff lässt sich problemlos verbrennen. Fazit PowerGrid-Module erlauben eine viel einfachere Ausleuchtung von Flächen. Die Montage erfolgt schnell und unkompliziert, der Betrieb ist kostengünstiger und die Ästhetik dank ausgeglichener Ausleuchtung und formschönerer Kästen viel besser. Und jeder Elektroinstallateur kann diese Module ■ problemlos handhaben.

TRIGRESS Elektro AG 6341 Baar Tel. 041 560 60 00 www.trigress.ch

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Highlight

Mit einfachen LED-Modulen bei der Montage und im Betrieb Kosten sparen


Heizgeräte in Form von Infrarotstrahlern oder Heizlüftern z.B. für kalte Arbeitsplätze

Monatsthema

Kleinheizgeräte und Infrarotstrahler Infrarotheizstrahler sind beliebt auf Terrassen in Wintersportorten, Badezimmern und zur gezielten Beheizung von Arbeitsplätzen in kalten Räumen. Gleich verhält es sich mit Heizlüftern oder Konvektoren, die kurzfristig die Temperatur im Badezimmer erhöhen oder für Frostschutz in öffentlichen WC-Anlagen sorgen. Dieser Beitrag stellt Heizgeräte vor und beschäftigt sich auch mit der Frage, was heisst überhaupt heizen? Obwohl im Winter auf einer Terrasse die Umgebungsluft kalt ist, schätzen es viele, auf einem Liegestuhl ein Sonnenbad zu geniessen. Dabei wird die Person durch Infra-

rotstrahlen aufgewärmt. Die Sonne lässt sich natürlich auch durch Infrarotstrahler ersetzen. Dass dies ökologisch gesehen natürlich etwas fraglich ist, braucht wohl nicht

1 Badheizkörper – ein interessantes Zusatzgeschäft für den Elektroinstallateur. 2 Typische Anwendung von Infrarotstrahlern in einer ungeheizten Umgebung.

speziell erwähnt zu werden. In Badezimmern kommen oftmals elektrische Heizlüfter oder Badheizkörper zum Einsatz. Heizlüfter erlauben es ganz kurzfristig, die Raumluft für ein paar Minuten auf höhere Temperatur zu bringen, damit nach der Dusche oder während des Badens nicht nur das Wasser angenehm warm ist, sondern auch die Luft. Der Badheizkörper (Bild 1) ist vor allem in der Überganszeit, wenn die Raumheizung noch nicht in Betrieb ist, eine geschätzte Möglichkeit, das Badezimmer trotzdem warm zu halten und erst noch warme Tücher bereitzustellen. In diesem Beitrag wollen wir diese Geräte etwas genauer anschauen, denn das sind Geräte, die der Elektroinstallateur aktiv verkaufen und auch installieren kann. Es ist deshalb sicher von Vorteil, wenn man als Fachmann darüber auch etwas Bescheid weiss. Physik der Wärmeübertragung Wärme lässt sich auf drei Arten übertragen: • Infrarotstrahlung (sie braucht keinen Träger, geht also auch durchs Vakuum) • Wärmekonvektion (sie braucht einen flüssigen oder gasförmigen Träger wie Luft, Wasser, Öl) • Wärmeleitung (Wärme breitet sich in festen Stoffen fort, z. B. durch Wand)

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Wärmekonvektion Darunter versteht man den Wärmetransport über bewegte Flüssigkeiten oder Gase, auch Wärmeströmung genannt. Als Beispiel diene die Zentralheizung. Hier wird Wasser durch eine Pumpe in Bewegung gesetzt. Das kalte Wasser wird im Heizkessel aufgewärmt und über Rohre zu den Heizkörpern in den Zimmern transportiert. Die Heizkörper ihrerseits geben die Wärme teils durch Strahlung, teils durch Konvektion an den Raum ab. Die am Heizkörper aufgewärmte und aufsteigende Luft führt zur Durchmischung der Raumluft und damit zur Verteilung der Wärme. Das Wärmetransportmedium kann auch Öl sein, wie z. B. in einem Autogetriebe. Heizlüfter saugen kalte Raumluft an, heizen diese auf und blasen die heisse Luft in den Raum. Gleiches tut der Föhn, auch er saugt kalte Raumluft an, heizt sie auf und bläst die Luft auf die nassen Haare und verdampft so forciert Wasser. Hier ist das Wärmetransportmedium Luft. Wärmeleitung Darunter versteht man den Wärmefluss in einem ruhenden Stoff. Hier geschieht der Wärmetransport nicht über den Transport von Teilchen. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit beträgt nur wenige Millimeter pro Sekunde. Die Wärme fliesst stets vom heisseren Teil zum kühleren. Dieser Vorgang dauert so lange an, bis ein Wärmeausgleich stattgefunden hat. Ein Mass für die Wärmeleitung in einem bestimmten Stoff ist die Wärmeleitfähigkeit. Dabei ist zu beobachten, dass gute elektrische Leiter auch sehr gute Wärmeleiter sind. Die alte Gusskochplatte funktioniert auf diese Weise. Die Kochplatte wird heiss und überträgt ihre Wärme durch direkten

Kontakt via Wärmeleitung auf den Pfannenboden. Bei Glaskeramikplatten geschieht die Wärmeübertragung zur Hauptsache über Infrarotstrahlung auf den Pfannenboden. Bei realen Systemen wirken meistens mehrere Übertragungsarten zusammen. Innerhalb von Festkörpern findet nur Wärmeleitung statt, in Flüssigkeiten und Gasen Wärmeleitung, gekoppelt mit Wärmeströmung und Wärmestrahlung. Praktische Infrarotstrahler Menschen empfinden Strahlungswärme als die angenehmste Art von Wärme, sofern diese nicht schweisstreibend wirkt. Wird der Mensch von einer Infrarotquelle angestrahlt und hat dabei keine kalten Füsse, so empfindet er keine Einbusse an Wohlbefinden, selbst wenn die Umgebungstemperatur deutlich unter 20 °C liegt. Elektrische Infrarotstrahler kommen im Privatbereich in Badezimmern, Wintergärten, auf Terrassen und überhaupt an ungeheizten Stellen zum Einsatz. Im Industriebereich setzt man sie für Erwärmungsoder Trocknungszwecke ein. In der Tierhaltung halten Infrarotstrahlen Kücken, junge Schweine und andere Tiere warm. Typische Wärmelampen, die in Ställen zum Einsatz kommen, sind nichts anderes als Glühlampen, deren Wendel nur rotglühend gemacht wird. Dadurch wird ganz wenig Licht im sichtbaren Bereich emittiert, 99 % werden als Infrarotstrahlung abgegeben. Eine normale Glühlampe strahlt etwa 96 % als unsichtbare Infrarotstrahlung aus. Auch in der Medizin werden Infrarotstrahlen gezielt für die Wärmebestrahlung von z. B. mit Rheuma befallenen Körperteilen eingesetzt. Infrarotstrahlen beeinflussen eine Vielzahl von Heilungsprozessen positiv. Nebenbei gesagt, es gibt auch Infrarotstrahler, die mit Gas betrieben werden. Damit lassen sich riesige Hallen von der Decke her heizen. Der Vorteil liegt hier darin, dass die Wärme am Boden, z. B. bei sitzenden Personen in einer Festhalle, umgesetzt wird und nicht die ganze Halle aufgeheizt werden muss. Einen typischen Infrarotstrahler für Wand-, Decken- und Ständermontage zeigt Bild 3. Das Gehäuse besteht häufig aus lackiertem Alu-Zink-Blech und einem hochglanzpolierten Reflektor aus Aluminium. Dadurch ist maximale Korrosionsbeständigkeit gewährleistet. Die Kunststoffteile sind aus wärme- und wetterfestem Thermoplast gefertigt. In nordischen Ländern wie Schweden und

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Infrarotstrahlung geht annähernd ohne Verluste durch Vakuum und Luft. Damit ist der Vorteil der Infrarotstrahlung auch schon klar umrissen. Infrarotstrahler heizen nicht die Umgebungsluft auf, sondern die angestrahlte Oberfläche (Bild 2). Die Infrarotstrahlen erzeugen eine Art Tiefenwärme, weil die Strahlen erst beim Auftreffen auf Körper und Gegenstände ihre wärmende Wirkung zeigen. Die Sonne strahlt in unseren Breitengraden im Jahresdurchschnitt mit etwa 3 kWh/m2 pro Tag, in Nebelgebieten etwas weniger. Im Sommer fällt zur Mittagszeit an einem sonnigen Tag Infrarotstrahlung von über 1 kW/m2 Leistung an.


Monatsthema

3 3 Infrarotstrahler für Wand-, Decken- und Ständermontage, beliebt an kalten Arbeitsplätzen. 4 Infrarotheizung als Wandbild von redwell.

Norwegen ist es selbst in Sommermonaten auf Terrassen recht frisch. Viele Restaurants haben deshalb Infrarotstrahler, damit sitzen die Leute auch gerne bei tiefen Temperaturen draussen. Dasselbe gilt bei uns in Winterkurorten, dort werden Terrassen häufig ebenfalls über Infrarotwärmestrahler geheizt. In einigen Kantonen ist das Heizen im Freien allerdings gesetzlich eingeschränkt. Eine ganz besondere Form von Infrarotstrahlern hat die Firma IHS Infrarot Heizsysteme GmbH, in der Schweiz vertreten durch Wüest Infrarotheizung, Wittinsburg, im Programm. Sie bieten Niedertemperatur-Wand-Infrarotheizgeräte an, die aussehen wie ein Bild (Bild 4). Infrarot-Rotglutstrahler arbeiten bei Temperaturen um 900 °C, wohingegen IHS-Heizelemente nur etwa 95 °C erreichen. Rotglutstrahler werden häufig im Freien eingesetzt, wo kurzfristig starke Wärme erzeugt wird, um Personen zu erwärmen. Auch im Bad oder im WC wird diese Technik noch häufig eingesetzt, um schnell Wärme zu erreichen. Die Idee einer langwelligeren Flächenheizung folgt schon mehr dem Weg des Kachelofens – die «Raumhüllen» zu erwärmen, um einen Wärmespeicher anzulegen, um damit die Energie möglichst lange zu nutzen. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch, dass Rotglut schädlich für die Netzhaut sein kann, wohingegen IHS-Wandheizelemente in den physikalischen Bereich der Dunkelstrahler fallen.

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Heizlüfter, auch Schnellheizer genannt Verglichen mit anderen Heizsystemen sind die Investitionen für Heizlüfter sehr niedrig. Heizlüfter sind kompakt, haben ein geringes Gewicht und lassen sich leicht an der Wand befestigen (Bild 5). Für ein Badezimmer, das beim Duschen schnell etwas aufgewärmt werden soll, genügen in der Regel 1,2 kW Leistung, viele Geräte verfügen jedoch über 2 kW. Heizlüfter sind vor allem auch für Räume sinnvoll, die nicht dauernd bewohnt sind. Die Geräte verfügen fast immer über einen Thermostaten, sodass die Raumluft geregelt erwärmt wird. Im Badezimmer kann über den Timer für 10 Minuten die volle Heizleistung des Geräts aktiviert werden. Nach Ablauf der Zeit hält das Gerät automatisch die mit dem Thermostaten am Gerät eingestellte Raumtemperatur auf einem Minimalwert oder stellt ganz ab. Die Energieeinsparung ist so erheblich und der Komfort nur marginal eingeschränkt, denn das Gerät heizt einen Raum in kurzer Zeit auf, und dank des Lüfters wird die Raumluft gut durchmischt. Für den Elektroinstallateur sind allerdings Badheizkörper, auf denen auch die Badetücher getrocknet und schön warm gehalten werden, das bessere Geschäft. Qualitativ hochwertige Wandheizgeräte zeichnen sich durch einen niedrigen Geräuschpegel aus. Ein leiser Lüfter hat in aller Regel auch eine hohe Lebenserwartung. Die Heizung selbst

wird bei billigsten Geräten über feine Heizdrähte realisiert, die über Glimmer- oder Keramikstützen voneinander isoliert sind. Diese Technik ist auch typisch für Föhne. Fällt bei solchen Geräten der Lüfter schlagartig aus, verglühen die Heizdrähte oftmals, weil der Übertemperaturschutz zu träge reagiert. Leistungsfähige frei stehende Geräte, die in Rohbauten, Zelten und anderen Orten mit rauem, von Wasserspritzern geprägtem Einsatz ihre Arbeit verrichten, verfügen über Heizelemente aus Panzerrohrstäben. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt aufgebaut. Diese Geräte gibt es auch für Drehstromanschluss und damit für Leistungen bis über 10 kW. Industrie-Heizlüfter lassen sich oftmals auch nur als Lüfter mit abgeschalteter Heizung verwenden. Bild 6 zeigt einen robusten Heizlüfter für den Einsatz im Gewerbe, auf Rohbauten, aber auch für den Bastelraum im Wohnhaus. Die Heizleistung von 230-V-Geräten reicht bis zu 2,5 kW. Solche Geräte sind in Ganzmetallgehäusen aufgebaut, verfügen über eine stufenlose Thermostatsteuerung, über eine Frostschutzfunktion, eine Kippsicherung und natürlich über einen Überhitzungsschutz. Fazit Elektroheizgeräte in Form von Infrarotstrahlern oder Heizlüftern sind das klassische Segment des Elektroinstallateurs. Es würde sich lohnen, wenn der Elektroinstallateur jeden Besitzer eines neuen Einfamilienhauses auf den wertvollen Einsatz eines Badheizkörpers im Badzimmer aufmerksam machen würde. Vor allem in der Übergangszeit, wenn noch nicht generell geheizt wird, schätzen es die Bewohner, wenn am Morgen, kaum aus dem warmen Bett, sich wenigstens das Badzimmer kurzfristig für ein paar Minuten schön warm aufheizen lässt. Dabei kann der Installateur ein Gerät verkaufen und erst noch eine Steckdose installieren. (rk) ■

5 Kalahari Heizlüfter von Solis. 6 Lüfter in Ganzmetallgehäuse, z. B. im Einsatz als Bautrockner.

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W ä h re n d e in e K o n ve k tio n sh e izu n g (K o n ve k to re n ,R a d ia to re n ,H e izlü fte r,e tc.)d ie Lu fte rw ä

Eine Raumheizung, wie sie selbst Fachleute kaum kennen

Highlight

Spiegel an der Wand mit Kachelofeneffekt nen Stromanschluss von 230 V und einen dazwischen geschalteten Thermostaten. Es können einzelne Räume oder ganze Liegenschaften ohne grösseren Aufwand beheizt werden. Das Infrarot-Heizsystem lässt sich als Übergangs-, Zusatz- oder als Hauptheizung einsetzen. Unterhaltskosten und kostspielige Servicearbeiten entfallen vollständig. Die Spitzentechnologie der Redwell-Produkte wird in einem ISOzertifizierten Betrieb in Österreich hergestellt, unter anderem mit USA-Zulassung.

Der Spiegel rechts an der Wand ist ein Infrarotstrahler mit einer Oberflächentemperatur wie ein Kachelofen.

Während eine Konvektionsheizung (Konvektoren, Radiatoren, Heizlüfter, etc.) die Luft erwärmen, werden bei einer Infrarotheizung feste Körper erwärmt – die Raumhülle, das Inventar und die Menschen selbst. Daraus ergeben sich erhebliche Vorteile. Infrarotstrahlen existieren, seit es Menschen gibt. Die Sonne ist dabei der wichtigste Erzeuger, aber auch Feuer und Kachelofen wärmen über Infrarotstrahlen. Die unsichtbaren langwelligeren Infrarotstrahlen sind nicht nur ungefährlich, sondern sogar lebensnotwendig. Thema Gesundheit Ein wesentlicher Vorteil der Infrarotheizung liegt darin, dass Luft nicht als Transportmittel verwendet wird, dadurch gibt es keine Luftumwälzung und den damit verbundenen Staubtransport. Die Luft ist kühler und behält ihre relative Luftfeuchtigkeit, was für die Atmung wichtig ist. Infrarotstrahlen trocknen Materie, was den giftigen Schimmelpilzen und den da-

mit verbundenen Geruchsemissionen die Grundlage entzieht. Trockene Wände isolieren und speichern Wärme besser. Infrarotstrahlen sorgen für eine gleichmässige Temperierung des Raumes und verhindern Temperaturunterschiede. Wo bei Konvektionsheizungen die warme Luft oben ist und der Boden kalt, liegt bei Redwell-Infrarotheizungen ein angenehmes Temperaturempfinden vor, sogar bei kalten Füssen. Minimste Installation, kleinster Platzbedarf Eine Wärmestrahlen-Infrarotheizung benötigt weder Rohre, Kamine noch Tanklager. Wandtafeln, Spiegel, Bilder oder auch Kugeln sind äussert einfach zu montieren, benötigen ei-

Strom- und Anschaffungskosten Die Infrarotstrahlen erwärmen direkt Wände, Boden, Decke und alle Gegenstände in einem Raum. Die Wärme lagert sich in alle absorbierenden Materialien ein und bildet einen Wärmespeicher. Durch diesen Umstand wird mit einem geringen Energieaufwand geheizt. Dazu kommt, dass die gewünschte Behaglichkeit durch zirka 3° C tiefere Raumtemperatur erreicht wird als dies bei einer Konvektionsheizung der Fall ist. Die Redwell-Infrarotheizung kann als Haupt-, Übergangs- oder auch als Zusatzheizung eingesetzt werden. Wichtig ist eine seriöse Fachberatung. Bauseits ist kein Heizraum und auch kein Öltank nötig. Die Installationskosten sind sehr gering und es fallen keine Wartungskosten oder Prüfungskosten an. Es kommt hinzu, dass die Geräte ästhetisch einen äusserst vorteilhaften ■ Eindruck machen.

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Installations- & Gebäudetechnik

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Arbeitssicherheit durchsetzen und Mitarbeiter motivieren

Aus Unfällen lernen: Unfallstatistik 2007 Um die seit Jahren stagnierende Zahl der Unfälle weiter zu senken, muss mit Nachdruck beim Menschen und beim Durchsetzen der Verhaltensregeln durch Vorgesetzte angesetzt werden. Denn unsere technischen Schutzmassnahmen sind auf einem hohen Niveau, auch was die persönlichen Schutzmittel und das Werkzeug betrifft. Das T des allen bekannten TOP-Systems zur Festlegung von Massnahmen (Technik, Organisation, Person) ist in der Regel erfüllt. Der Artikel beschreibt zuerst markante Beispiele und gibt dann Antworten auf Fragen in den Bereichen Durchsetzen, Motivieren und Verantwortung tragen. Alfred Franz, Jost Keller, Marcel Schellenberg Ein Deckenmonteur hatte den Auftrag, bei einem Umbau die neuen Deckenprofile zu montieren, wozu er ein Rollgerüst zu Hilfe nahm. Vorgängig wurden die alten Deckenprofile entfernt. Dafür wurden gemäss Aussage des Elektrikers die Elektrokabel ausser Betrieb genommen, womit er meinte, dass der LS ausgeschaltet wurde. Beim

Montieren von Kreuzverbindungen der Deckenprofile erhielt der Deckenmonteur dann einen Stromschlag. Er konnte die Profile erst loslassen, als er durch den Stromschlag vom Gerüst fiel und sich dabei erheblich verletzte (Bild 1). Durch den Kontakt der Profile mit einem nicht isolierten und unter Spannung stehenden Kabel der Elektroinstallation stand die Deckenkonstruktion unter Spannung. Der Überstromunter-

1 Die Deckenprofile, an denen der Monteur auf dem Rollgerüst arbeitete, standen unter Spannung. 2 Der Elektromonteur berührte mit dem unisolierten Schraubenzieher Polleiter und Gehäuse.

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brecher dieses Endstromkreises löste nicht aus. Ein Fehlerstromschutzschalter war nicht installiert. Das Rollgerüst stand isoliert und berührte keine leitenden Teile, die Erdpotenzial hatten. Bei der Unfallabklärung konnte der genaue Stromweg durch den Körper und der Pfad des Stromflusses gegen Erde nicht mehr ermittelt werden, da bereits bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Offensichtlich hatte ein anderer Teil des Deckenprofils Kontakt mit Erde, sodass sich eine Durchströmung Hand–Hand ergeben hat. Immer wieder führen Kabelleichen zu Unfällen, wenn alte Kabel und Leitungen mit blanken, ungeschützten Enden unter Spannung stehen. Verunfallte sind dabei wie der Deckenmonteur mehrheitlich Laien, die keine Schuld trifft. Obwohl die Verantwortung für Kabelleichen beim Elektrofachmann liegt, sollten deshalb in allen Berufsgattungen die Mitarbeiter auf die Gefahr von blanken Leitungen aufmerksam gemacht werden. Beim geringsten Zweifel soll der Elektrofachmann beigezogen werden. Die Verantwortung für Kabelleichen liegt hingegen beim Elektrofachmann. Nimmt dieser eine Leitung ausser Betrieb, muss er sie nach den 5 Sicherheitsregeln freischalten. Das Sichern gegen Wiedereinschalten kann in vielen Fällen nicht gewährleistet werden, ausser der LS wird zuverlässig beschriftet oder besser abgeschlossen. Zwingend ist in jedem Fall, dass die blanken Leiterenden mit Klemmen isoliert werden. Wird eine Leitung bis auf Weiteres ausser Betrieb genommen, muss sie zudem am Speisepunkt getrennt und isoliert werden. Ungebrauchte Leitungen sollten entfernt werden. Schutzmassnahmen nicht angewendet Bei einem weiteren Unfall wurde im Zuge von Sanierungsarbeiten der elektrischen Anlagen das bestehende


Installations- & Gebäudetechnik

Wahrscheinlichkeit Risikopotenzial

häufig

x

gelegentlich

gross

selten mittel unwahrscheinlich klein schwerer irreparabler Schaden

schwerer Schaden

leichter irreparabler Schaden

leichter reparabler Schaden

kein Schaden

praktisch unmöglich Schadenausmass

LängssammelschienenTrennung

Sicherungsleiste NH3 4

3 3 Risikomatrix für den Hausanschluss. Nicht nur das Schadenmass, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden auftritt, muss berücksichtigt werden. Dazu eignet sich die Risikomatrix. Bei Unfällen mit Hausanschlüssen ist der Schaden oft gross, da die Kurzschlussströme hoch sind. 4 Niederspannungsverteilanlage mit der Sicherungsleiste, die ausgetauscht werden sollte. 5 Die Anschlussfahnen der Sicherungsleiste erzeugten einen Kurzschluss zwischen den Polleitern.

LängssammelschienenTrennung Nullungssystem TN-C auf Schutzerdung TN-S umgerüstet. Für die ausgeführten Arbeiten ist keine Anmeldung an den zuständigen Netzbetreiber eingegangen. Der bestehende Hausanschlusskasten verfügte nicht über eine eigene Erdungsklemme, die für den Anschluss des Hauptschutzleiters und des Erdungsleiters in den neuen Hausanschlusskästen vorhanden ist. Damit der Hauptschutzleiter beim Öffnen des Neutralleitertrenners trotzdem Erdpotenzial (Erder und Netz-PEN-Leiter) hat, wollte man den Hauptschutzleiter unter die gleiche Klemme wie der Netz-PEN-Leiter und die Erdverbindung zum Metallgehäuse anschliessen. Beim Unterklemmen des Hauptschutzleiters rutschte der Monteur mit dem unisolierten Schraubenzieher ab und verursachte einen Kurzschluss zwischen dem Polleiter und dem Metallgehäuse. Der Kurzschluss verursachte einen Flammbogen, der erst durch das Abbrennen der Leiter gelöscht wurde (Bild 2). Die netzseitigen 250-A-Sicherungen wurden nicht ausgelöst (Stammkabelinstallation). Der Monteur erlitt Verbrennungen an den Armen und im Gesicht. Wie hätte die korrekte Arbeitsvorbereitung aussehen müssen?

Gefahrenermittlung Erstens hätte ein möglicher Störlichtbogen bei einem Kurzschluss als Gefahr berücksichtigt werden müssen. Bei Arbeiten an Hausanschlüssen ist aufgrund der heutigen Trafoleistungen und der niedrigen Netzimpedanzen durchwegs mit einem hohen Kurzschlussstrom von mehr als 1000 A zu rechnen. Zweitens können die Abschaltzeiten sehr unterschiedlich sein, und oft sind sie nicht bekannt. Der dritte Faktor, die Distanz zwischen der Arbeitsstelle und dem Körper der arbeitenden Person, wird zwischen 30 und 50 cm liegen. Und wird in der Annäherungszone, d. h. innerhalb von 30 cm Distanz zu spannungsführenden Teilen, gearbeitet, werden Schutzmassnahmen verlangt. Risikoeinschätzung In diesem Beispiel ist die Eintretenswahrscheinlichkeit für beide Gefahren mit gelegentlich und das Schadensausmass mit Wirkung auf die arbeitenden Personen – im Falle eines Kurzschlusses – mit schwer einzustufen (Bild 3). Die voraussichtlichen Sachschäden sind reparabler Natur. Sie sind auch abzuwägen, doch klar in zweiter Priorität.

Kurzschluss zwischen den Polleitern mit den Anschlussfahnen der Leiste 5

Wahl der Arbeitsmethode Aufgrund der Gefahrenermittlung und der Risikoeinschätzung ist die Arbeitsmethode nach EN 50110 respektive der ESTI-Mitteilung 407.1199 zu wählen. Oft kommen alle 3 Arbeitsmethoden infrage. Entsprechend müssen Restrisiko und Aufwand bei den einzelnen Methoden berücksichtigt werden. Die sicherste Methode ist das Arbeiten an freigeschalteten Anlagen, also Arbeitsmethode 1. Dafür muss nach den 5 Sicherheitsregeln vorgegangen werden. Die Arbeiten können darauf schnell und sicher ausgeführt werden. Die Information der Kunden und die zeitliche Wahl des Einsatzes sind mitentscheidend für die Akzeptanz. Bei Arbeiten am Hausanschluss sollte die Wahl klar zugunsten des Ausschaltens fallen, d. h. das korrekte Freischalten des Hausanschlusses. Wenn man sich bewusst zur Arbeitsmethode 2 entscheidet, also für das Arbeiten in der Nähe von unter Spannung stehenden Teilen nach EN 50110-1, ist sicherzustellen, dass geeignete Schutzmassnahmen angewendet werden. Hier hätte sich der Elektromonteur für die komplette persönliche Körperschutzausrüstung sowie für Isolierwerkzeug

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Installations- & Gebäudetechnik

Die 5 Sicherheitsregeln

Wahrscheinlichkeit Risikopotenzial

häufig

x

gelegentlich

gross

selten mittel unwahrscheinlich

(Art. 72 StV, Art. 22 NIV, Art. 6.2 EN 50110-1)

klein schwerer irreparabler Schaden

schwerer Schaden

leichter irreparabler Schaden

leichter reparabler Schaden

kein Schaden

praktisch unmöglich Schadenausmass

6 Gesetze und Normen

Anzahl Unfälle

1. Freischalten und allseitig trennen 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Auf Spannungslosigkeit prüfen 4. Erden und kurzschliessen 5. Gegen benachbarte, unter Spannung stehende Teile schützen

Kommunikation Verantwortung für Sicherheitssystem im Betrieb

Eigenverantwortung Personal Verantwortung Team Grundlage Kontrolle Gesamtverantwortung Managementcommitment Überwachung Verbesserung Normen Vorgaben, Weisungen Arbeitsbedingungen Durchsetzungsvermögen Motivation, Anerkennung

7

Akzeptanz Erfüllung Abmachungen Engagement Kollektiv Eigeninitiative Fachwissen Weiterbildung Engagement Gewohnheiten Weisungen Vereinbarung einhalten Selbstschutz Stolz

Teamstrukturakzeptanz Ausbildung, Weiterbildung Teamgeist Gegenseitige Wertschätzung Gegenseitige Unterstützung Vereinbarungen Hilfe gegenseitig Stolz als Kollektiv

6 Risikomatrix beim Austausch der Sicherungsleiste. 7 Integriertes Sicherheitssystem zur Reduktion von Unfällen.

entscheiden müssen. Beides war im vorliegenden Fall nicht vorhanden. Arbeiten unter Spannung ohne Schutzausrüstung Eine Elektroinstallationsfirma hatte den Auftrag, die Niederspannungsverteilanlage in einer Trafostation umzubauen. Die Arbeit umfasste den Austausch einer Sicherungsleiste NH3 gegen eine Sicherungsleiste 2 x DIN 00 (Bild 4). Die Verteilung wird durch zwei parallel geschaltete 630-kVA-Transformatoren gespeist mit je einem Kurzschlussstrom von rund 20 kA. Die Verteilung versorgt die umliegenden Gewerbe- und Industrieanlagen mit Energie, daher war eine Abschaltung schwierig, und man beschloss, den Austausch unter Spannung durchzuführen. Die Arbeit wurde durch zwei Elektromonteure durchgeführt. Beim Lösen der Befestigungsschrauben und Anheben der Leiste erfolgte ein 3-poliger Kurzschluss, der durch die Primärschutzeinrichtun-

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gen erfasst und abgeschaltet wurde. Durch den entstandenen Lichtbogen erlitten beide Elektromonteure schwere Verbrennungen an Händen, Brust und Gesicht. Sie trugen keine persönlichen Körperschutzausrüstungen. Die Verteilung wurde stark beschädigt. Die NHS-Leiste war eine Längstrennleiste für die Sammelschienen der Polleiter der beiden Transformatoren. Beim Anheben der NH-Leiste (Element) erzeugte die Anschlussfahne der Sicherungsleiste einen Kurzschluss zwischen den Polleitern (Bild 5). Vor der Demontage war die Gefahr des Kurzschlusses ohne Anlagenkenntnisse nicht offensichtlich. Gefahrenermittlung Zweifelsfrei ist der Kurzschlussstrom an dieser Arbeitsstelle hoch. Der Störlichtbogen kann ein grosses Ausmass annehmen, und die Abschaltzeiten können kaum bestimmt werden – sicher nicht auf die Schnelle. Der dritte Faktor, die Dis-

tanz zwischen der Arbeitsstelle und dem Körper der arbeitenden Person, wird zwischen 30 und 50 cm liegen. Es wird also ebenfalls in der Annäherungszone, d. h. innerhalb von 30 cm Distanz zu spannungsführenden Teilen, gearbeitet, was Schutzmassnahmen verlangt. Das Erkennen der Gefahr setzt allerdings Erfahrung und Materialkenntnisse voraus. Risikoeinschätzung In diesem Beispiel ist die Eintretenswahrscheinlichkeit für beide Gefahren mit gelegentlich einzustufen und das Schadensausmass mit Wirkung auf die arbeitenden Personen – im Falle eines Kurzschlusses – mit schwer (Bild 6). Wahl der Arbeitsmethode Die Arbeitsmethode 1, das Arbeiten an freigeschalteten Anlagen, wurde hier nicht in Betracht gezogen, weil die Energieverteilung komplexe Prozesse versorgte. Da es sich um Niederspannung handelte und spannungsführende Teile planmässig nicht berührt werden sollten, fiel die Wahl auf Arbeitsmethode 2. Hier ist die komplette persönliche Körperschutzausrüstung als Schutzmassnahme anzuwenden. Und zwar von allen beteiligten Personen. Das Risiko des Sachschadens wurde akzeptiert – schlussendlich hat sich aber dadurch nach dem Ereignis eine unkontrollierte und längere Abschaltung ergeben. Arbeiten im Fahrleitungsbereich von Bahnen Eine Baugruppe hatte den Auftrag, in einem Bahnhof an Gleis 1 und 3 die Fahrleitung zu regulieren. Das bedeutet, die Spurhaltermitnehmer richtig zu montieren, die Seilhänger abzuschneiden und alte Klemmen von den Spurhaltern zu demontieren. Nach der Mittagspause nahm die Gruppe die Arbeiten wieder auf. Um 12.35 Uhr verlangte der Chefmonteur die Sperrung des ganzen Bahnhofs beim Fernsteuerstellwerk. Nach der Bestätigung und dem


Die tödlichen Elektrounfälle im Jahr 2007

Personengruppe

Wirksame Einwirkung Spannung

Kurzbeschrieb

Ursache

Laien (Nicht-Berufsunfall)

NS

Durchströmung

Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte das Heizventil eines Heizradiators einen Defekt, sodass infolge des auslaufenden (tropfenden) Wassers der am Boden verlegte Teppich feucht bis nass war (gut leitender Standort). Beim Umfassen der 2-poligen Anschlussschnur (mit einem Isolationsdefekt) einer Wandlampe, die an einer Steckdose T12 mit einem Stecker Typ 1 angeschlossen war, wurde das Opfer tödlich elektrisiert. Die vorgeschaltete Sicherung löste nicht aus.

• Mangel an Vorsichtsmassnahmen • Defekte Isolation (Versagen des Basisschutzes und ungenügende Instandhaltung) des Anschlusskabels • Leitender Standort gegen Erdpotenzial • Fehlerstromschutzeinrichtung nicht installiert (fehlender Zusatzschutz)

Laien (Nicht-Berufsunfall)

NS

Durchströmung

Das Opfer verwendete ein • Verwendung von Elektrogerät in der Badewanne Elektrogerät der • FehlerstromschutzeinSchutzklasse II (sonderrichtung nicht installiert isoliert) beim Baden in der (fehlender Zusatzschutz) Badewanne, wobei das Gerät ins Badewasser getaucht wurde. Das Opfer wurde tödlich elektrisiert. Der Stromfluss erfolgte vom Elektrogerät in das Wasser und über den metallischen Duschenschlauch (der im Badewasser eingetaucht war) und über die Wasserleitung zum Erder. Die vorgeschaltete Sicherung (DI/6A) löste nicht aus, und das Gerät war noch in Betrieb, als man das Opfer tot auffand. Die elektrischen Installationen im Bad waren nach Nullung TN-C erstellt; es war kein Fehlerstromschutzschalter vorhanden.

Laien (Nicht-Berufsunfall)

NS

Durchströmung

• Verwendung von ElektroBeim Baden rutschte der Haarföhn in die Badewanne. Das geräten im Handbereich Opfer erlitt einen tödlichen Stromschlag. Der Haarföhn der Badewanne war noch in Betrieb, als man das Opfer auffand. Dieser • Fehlerstromschutzeinheizte das Badewasser auf ca. 60 ºC auf. Die Elektroinstalrichtung nicht installiert lationen im Bad waren zum Unfallzeitpunkt nach altem (fehlender Zusatzschutz) TN-C-System installiert und ohne Fehlerstromschutzeinrichtung. Lage eines Geräts in der Wanne: Der den Fehlerstrom begrenzende Widerstand setzt sich aus dem Ausbreitungswiderstand in der Umgebung des Geräts, dem Widerstand der Wassersäule und dem Ausbreitungswiderstand in der Umgebung der geerdeten Teile wie Abflussventil, Überlauf und gegebenenfalls eines eingetauchten Brauseschlauchs zusammen. Zur Stromaufnahme von Verbrauchern im Badewasser wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Das Eindringen von Wasser in elektrische Geräte führt zwar zu einem Anstieg des aufgenommenen Stroms, dieser bleibt aber im Allgemeinen zu klein, um eine vorgeschaltete Überstromschutzeinrichtung zum Ansprechen zu bringen.

mit einer Erdungsstange zu erden und kurzzuschliessen. Erst nach dem Erden ist sichergestellt, dass der Stromkreis spannungslos ist. Im vorliegenden Fall wurde nur eine Erdungsstange stationsseitig angebracht. Die korrekt freigeschaltete Arbeitsstelle (Freileitung) befand sich in der Gefahrenzone von benachbarten, noch unter Spannung stehenden Teilen (zweite, über einige Meter parallel geführte Leitung). Diese Gefahr wurde nicht wahrgenommen oder ignoriert. Unfälle können vermieden werden Bei der Risikoeinschätzung handelt es sich nicht um eine genaue Wissenschaft. Schadensausmass und Eintretenswahrscheinlichkeit sind von vielen Einflussfaktoren wie Erschrecken, Müdigkeit oder plötzlich eintretenden Veränderungen von aussen abhängig. Die Gefahren werden heute schon oft ermittelt, wenn auch oft unbewusst und bei kleinen Arbeitseinsätzen nicht

schriftlich. Letzteres ist auch nicht immer gefordert, obschon es auch bei einfacheren Arbeiten, beispielsweise auf einen Notizblock skizziert, das Bewusstsein des Ausführenden schärft. Gehen wir vom Beispiel mit den Kabelleichen aus: Diese weisen typischerweise blanke Leiterenden auf, liegen in einem metallenen Kabelkanal oder ragen aus der Wand und stehen unter Spannung. Solche Situationen stehen häufig über Tage, Wochen oder Jahre an, ohne dass etwas passiert. Eine unbeteiligte Person wird dann unverhofft elektrisiert: Hält sich eine Person mit der einen Hand am gut geerdeten Kabelkanal und greift mit der anderen in den Kanal, ist der Unfall passiert. Die Verletzungen aufgrund der Elektrisierung und des Absturzes als Folgeereignis sind gravierend. Den Verunfallten trifft indes keine Schuld, es liegt am Elektrofachmann, der das Kabel nicht ordnungsgemäss ausser Betrieb genommen hat. Das Kabel hätte durch mehr

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schriftlichen Festhalten auf der Checkliste verlangte er bei der Kreisleitstelle, die dazu zuständig ist, das Ausschalten des Schalters 3 im Bahnhof. Dadurch wurde die Fahrleitung der Gleise 2 und 3 ausgeschaltet; nicht aber diejenige der Strecke Richtung Norden (Streckentrennung). Mit dem Sperren des Bahnhofs sowie dem Ausschalten des Reparaturabschnitts wurde die Arbeit in einer ca. 40-minütigen Zugspause in Angriff genommen. Im Zugstraktor befand sich der Traktorführer, der auf Anweisung des Fahrleitungsmonteurs jeweils den Bauzug verschob. In der Hebebühne auf dem angehängten Wagen hielt sich der Fahrleitungsmonteur auf. Als versierter Fachmann mit mehrjähriger Erfahrung führte er an der Fahrleitung die vorgesehenen Arbeiten durch. Nach Bedarf gab er dem Traktorführer den Auftrag, weiter vorzuziehen. Es lag in der Verantwortung des Fahrleitungsmonteurs, zu bestimmen, wie weit vorgezogen werden konnte, ohne in einen Gefahren- oder nicht gesperrten Bereich einzudringen. Um 12.55 Uhr gab es im Bahnhof einen Kurzschluss. Der Traktorführer, der sich zu diesem Zeitpunkt in der Führerkabine des Schienentraktors befand, hörte einen Knall und sah, wie sein Arbeitskollege zusammenbrach. Sofort fuhr er aus dem Gefahrenbereich, kletterte auf die Hebebühne und liess diese hinunter. Anschliessend fuhr er zurück auf den Bahnhof, wo er die Rettungsmassnahmen einleitete. Der Fahrleitungsmonteur erlitt schwerste Verbrennungen. Aufgrund der von der Kantonspolizei festgehaltenen Spuren war der Verunfallte offensichtlich im Bereich der Streckentrennung mit der unter Spannung stehenden Fahrleitung in Kontakt geraten. Er wurde durch einen Lichtbogen von der 15-kV-Leitung sowie durch Gegenstände, die mit der Fahrleitung in Kontakt gekommen waren, getroffen. Die Streckentrennung umfasst mehrere Meter Länge. Dabei wird die Stationsfahrleitung während einer längeren Distanz parallel zur Streckenfahrleitung geführt und dann sachte davon weggeleitet. Diese beiden Fahrleitungen berühren sich nicht, es sind jedoch Induktionsströme auf der ausgeschalteten Fahrleitung möglich. Ebenso könnte der Stromabnehmer die beiden Fahrleitungen verbinden und so die ausgeschaltete Fahrleitung unter Spannung setzen. Die unter Spannung stehende Leitung ist zu nah an der freigeschalteten. Die Arbeitsstelle ist auf beiden Seiten


Installations- & Gebäudetechnik

Anzahl*) 1998 – 2007

in % aller Unfälle

Sicherheitsregeln missachtet

627

64 %

Persönliche Schutzmittel

198

20 %

74

8%

135

14 %

Akrobatische/risikobehaftete Arbeitsweise

197

20 %

Arbeitsanweisungen nicht befolgt, unbefugt unter Spannung gesetzt, widerrechtliche Installationstätigkeit

157

16 %

Erhöhter Zeitdruck

107

11 %

384

39 %

367

37 %

60

6%

betrug 16 Stunden. Vor Arbeitsbeginn fragte der verantwortliche Vorgesetzte nicht nach, ob der Transformator ausgeschaltet sei. Tragisch ist, dass er dem Verunfallten sagte, es sei freigeschaltet, und sich dieser darauf verlassen hatte. Der laienhafte Arbeitsablauf unter der Verantwortung des Vorgesetzten führte zur Vollinvalidität seines Mitarbeiters.

Sicherheitswidrige Handlungen

Arbeitsbezogen

Schutzvorrichtungen Werkzeug/Betriebsmittel

Personenbezogen

Sicherheitswidrige Zustände

Anlage und/oder Erzeugnis

Organisations-/umfeldbezogen Arbeitsanweisung und Kontrolle Arbeitsorteinflüsse

Personenbezogen Physische und psychische Verfassung des Arbeitsausführenden

10

1%

Kompetenz/Sachkunde

99

10 %

Total Elektroberufsunfälle 1998 – 2007

981

*) Sicherheitswidrige Handlungen bzw. Zustände

Aufmerksamkeit und etwas Nachdenken mit wenigen Handgriffen sicher stillgelegt werden können. Bei einem weiteren Unfall berührte ein Elektromonteur die spannungsführenden Klemmen eines Trockentransformators, denn tragischerweise ging

er davon aus, dass dieser abgeschaltet sei. Zur Freischaltung wurde kein Schaltprogramm erstellt, die Verantwortlichkeiten wurden nicht geregelt. Zudem klappte die Kommunikation nicht, denn die Zeit zwischen der Freischaltung und dem Arbeitseinsatz

8 Vertretbares Risiko.

Sicherheit

Gefahr

Risiko ist nicht höher als höchstes vertretbares Risiko

höchstes vertretbares Risiko

Risiko ist höher als höchstes vertretbares Risiko

mindestnotwendige Risikominderung Restrisiko angemessene Risikominderung

Risiko niedrig 8

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hoch

Systematik Um die seit Jahren stagnierende Zahl der Unfälle weiter zu senken, muss mit Nachdruck beim Menschen und beim Durchsetzen der Verhaltensregeln durch Vorgesetzte angesetzt werden. Denn die technischen Schutzmassnahmen sind auf einem hohen Niveau, auch was die persönlichen Schutzmittel und das Werkzeug betrifft. Das T des TOP-Systems zur Festlegung von Massnahmen (Technik, Organisation, Person) ist in der Regel erfüllt. Zu diesem Schluss kommt unter anderen ESB Networks, die Staatsstelle zur Förderung der Arbeitssicherheit in Irland (Bild 7). Um der Forderung nach weniger Unfällen nachzukommen, ist eine Systematik einzuhalten (Tabelle 1). Die unter Grundvoraussetzungen erwähnte Berufserfahrung hängt eng mit der zeitnahen Tätigkeit zusammen, d. h., die Erfahrung muss sich auf die auszuführende Arbeit beziehen. Leicht vergessen geht beim Planen des Arbeitseinsatzes das Festlegen des Arbeitsbereichs. Dabei ist die ergonomische Komponente zu berücksichtigen. Der Bewegungsradius mit Körperteilen oder Gegenständen ist um ein Vielfaches grösser als meist angenommen. Gefahr bedeutet ein Zustand, aus dem ein Schaden entstehen kann, ohne die Anwesenheit eines Menschen zu berücksichtigen. Die Gefährdung ist eine Gefahr unter Berücksichtigung von anwesenden Menschen (Bild 8). Bei der Risikoeinschätzung fällt es uns leichter, das Schadensausmass zu beurteilen als die Eintretenswahrscheinlichkeit, weil diese stark von äusseren Einflüssen abhängig ist wie Wetter oder plötzlich eintretenden Ereignissen. Das Eintragen der Risikoeinschätzung in die Matrix lässt das Risiko erkennen (Bild 9). Das Risiko muss unter dem höchsten vertretbaren Risiko liegen. Durch gut durchdachte Schutzvorkehrungen kann das Risiko gemindert werden, wodurch man die Grenze des Restrisikos erreicht. Das vertretbare


D 03

Risiko ist einerseits durch Gesetze, Verordnungen, Normen und andere Regeln der Technik definiert, andererseits aber auch durch gültige Wertvorstellungen der Gesellschaft. Bei Arbeiten im Team sind die Risikogrenzen zu besprechen und für die anstehende Arbeit festzulegen. Bei Uneinigkeiten entscheidet der Chef. Es ist aber immer gut, wenn viele Beteiligte sich mit den Risiken befassen. Das fördert das Bewusstsein. Schutzvorkehrungen sind die Gesamtheit der Schutzmassnahmen. So ist beispielsweise das Abdecken von spannungsführenden Teilen zu ergänzen mit dem Tragen von Handschuhen oder der ganzen PSA. Hohe Anforderungen stellt das Bewusstsein der Restrisiken. Es empfiehlt sich, im Team einander zu unterstützen und sich nach Arbeitsunterbrüchen die Situation erneut in Erinnerung zu rufen. Diese Ausführungen scheinen aufwendig und kompliziert. Da muss zwischen Arbeiten mit hohen oder kleinen Gefahren und/oder von langer oder kurzer Dauer unterschieden werden. Bei kleinem Risikopotenzial wird der beschriebene Prozess ohne schriftliches Festhalten gemacht, während bei grösserem Risikopotenzial die schriftliche Form auch bezüglich Nachvollziehbarkeit bei Schäden oder Unfällen wichtig ist und von der Starkstromverordnung eindeutig gefordert wird.

Installationstechnik für höchste Ansprüche.

i e r f n e g o l a alles h

Durchsetzen heisst Verantwortung tragen Wesentliche Pflichten im Arbeitsschutz richten sich an den Unternehmer, an die Vorgesetzten – auch in einem kleinen Betrieb. Unternehmer und Vorgesetzte können zwar Aufgaben auf Mitarbeiter übertragen, dies entbindet sie jedoch nicht von ihrer grundsätzlichen Verantwortung. Arbeitsschutz bleibt immer Chefsache. Das Verhalten des Chefs wirkt sich unmittelbar auf jenes der Mitarbeiter aus. Arbeitsschutz muss zum selbstverständlichen Bestandteil der Organisation einer Arbeit werden. Dabei ist es wichtig, unter Beteiligung der Mitarbeiter die Arbeitsabläufe sicher und gesundheitsgerecht zu organisieren. Es muss nicht nur festgelegt werden, wer im Betrieb wofür zuständig ist, sondern beispielsweise auch, wie die Zusammenarbeit mit Partner- oder Fremdfirmen zu erfolgen hat. Durchsetzen ist Knochenarbeit und geschieht auf zwei Ebenen: dem Kennen aller Elemente des eigenen Sicherheitssystems und dem konsequenten Durchsetzen in menschlicher und organisatorischer Hinsicht. Dies bedeutet: • die Führung, Organisation und Qualifikation der Mitarbeiter dokumentieren, • die Arbeitsbedingungen beurteilen, • die Mitarbeiter beteiligen, motivieren und unterweisen, • ein integrales Sicherheitssystem umsetzen, • aus Fehlern lernen. Durchsetzen heisst auch, einen Anfangseffort zu leisten und über längere Zeit, beispielsweise über ein halbes Jahr, konsequent zu kontrollieren, zu korrigieren und zu sanktionieren. Damit wird sich die Mehrheit der Mitarbeitenden automatisch richtig verhalten, es bildet sich eine Sicherheitskultur. Bei individuellen Problemfällen ist zu sanktionieren, wenn notwendig bis hin zur Kündigung. Eine Kündigung hinterlässt – sofern sie zu Recht erfolgt – bei den Mitarbeitern einen wegweisenden Eindruck. Bewährt haben sich die folgenden 4 Schritte: Zuerst werden die Regeln und Systeme erklärt, begründet und gemeinsam mit den Mitarbeitenden vereinbart. Dann werden die Sanktionen für den Fall der Übertretung bekannt gegeben. Die Einhaltung wird regelmässig kontrolliert und konsequent zurückgemeldet: sicheres Verhalten gelobt, bei Übertretung nach dem Grund gefragt. Bei nicht stichhaltigen Begründungen, also einer Ausrede, werden die Sanktionen umgesetzt.

Generalvertretung für die Schweiz: Demelectric AG, Steinhaldenstrasse 26, 8954 Geroldswil Telefon 043 45544 00, Fax 043 455 44 11 e-Mail: info@demelectric.ch

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Quelle: Gekürzte Fassung aus Bulletin SEV/VSE 19/2008, Electrosuisse 8320 Fehraltorf

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Grundvoraussetzungen

Fachwissen + Berufserfahrung + zeitnahe berufliche Tätigkeit + Weiterbildung des Kaders und der Mitarbeiter entsprechend ihren Verantwortungsbereichen

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Tätigkeit und Arbeitsbereich (örtlich) festlegen Gefahren und Gefährdungen identifizieren und auflisten Risikoeinschätzung vornehmen (Schadenausmass und Eintretenswahrscheinlichkeit) Risikobewertung. Matrix ausfüllen entsprechend der Risikoeinschätzung Wahl der Arbeitsmethode gemäss EN 50110 unter Berücksichtigung der StV Schutzvorkehrungen aufbauen oder vorbereiten entsprechend der gewählten Arbeitsmethode 7. Restrisiko ermitteln, festhalten und während des Arbeitseinsatzes bewusst halten 8. Mitarbeiter gemäss Fähigkeiten und Berechtigungen einsetzen Schutzvorkehrungen während des ganzen Arbeitseinsatzes aufrechterhalten und Restrisiko berücksichtigen und immer im Bewusstsein haben. Nach Pausen Funktion der Schutzvorkehrungen kontrollieren und Restrisiken bewusst machen.

Keine Unfälle

Tabelle 1 Tabelle 1 System zur Reduktion von Unfällen

Wahrscheinlichkeit Risikopotenzial

häufig gelegentlich

gross

selten mittel unwahrscheinlich klein

9 9 Die Risikomatrix.

schwerer irreparabler Schaden

schwerer Schaden

leichter irreparabler Schaden

leichter reparabler Schaden

praktisch unmöglich kein Schaden

Angaben zu den Autoren Alfred Franz, dipl. El.-Ing. HTL, ist Inhaber des Ingenieurbüros A. Franz in 8610 Uster. Alfred Franz führt Beratungen und Projektleitungen für Elektroanlagen, elektrische Energieversorgung sowie Mess-, Steuer-, Regelungs- und Energietechnikanwendungen durch. Jost Keller, dipl. El.-Ing. HTL, ist Leiter «Sichere Elektrizität» (ESTI) und Leiter Weiterbildung (Electrosuisse). Jost Keller ist verantwortlich für das dem ESTI übertragene Suva-Mandat für die Prävention und die Abklärung von Unfällen im Elektrobereich. Er ist ferner Mitglied der Kommission für Sicherheit in Elektrizitätswerken des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und Mitglied des TK 64 sowie des TC 64 Cenelec und IEC (TK 64/TC 64: Electrical installation and protection against electric shock). Marcel Schellenberg arbeitet seit 2007 bei Electrosuisse als Fachstellenleiter in der Weiterbildung. Vorher war er 10 Jahre Projektleiter/Kontrolleur bei der ■ H. Greuter AG in Zollikon.

Arbeiten ausführen Arbeitseinsatz planen

Installations- & Gebäudetechnik

Motivation Die Motivation der Mitarbeiter ist besonders wichtig, denn diese ist tief verwurzelt und zeigt eine immer wieder durchbrechende Verhaltenstendenz. Es ist ein eigener Antrieb, dass ein selbst gestecktes oder vorgegebenes Ziel erreicht wird. Motivieren bedeutet dabei, Voraussetzungen und Anreize zu schaffen, die dazu anregen, bestimmte Verhaltensweisen anzunehmen. Dabei müssen die persönlichen Bedürfnisse des einzelnen Mitarbeitenden möglichst berücksichtigt werden, und das sicherheitsgerechte Verhalten muss mit Anerkennung, Statusgewinn, besserer Qualifikation oder Prämien belohnt werden. Das Beeinflussen des Verhaltens wirkt vor allem dann, wenn gleichzeitig alle vertretbaren technischen und organisatorischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Denn Handlungsfehler können auch durch Motivation nicht ganz vermieden werden. Das Durchsetzen des Sicherheitssystems und die Motivation sind die besten Partner zur Reduktion der Unfälle.

Schadenausmass


Automation & Elektronik

Intelligentes Wohnen IW

Wohnkomfort braucht Energie Beim Bundesamt für Energie erschien kürzlich der 86-seitige Schlussbericht «Neueste Entwicklungen im Bereich Intelligentes Wohnen und des damit verbundenen Stromverbrauchs». Die Autoren stellen fest, dass bei hohem Ausbaustandard bezüglich Vernetzung ein zusätzlicher Verbrauch elektrischer Energie von 35% bis 55% auf der Basis eines typischen Haushaltstromverbrauchs entsteht. Bei einem einfachen Ausbau beträgt der Strommehrverbrauch allerdings weniger als 3%. Im Bericht werden Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz angegeben.

Hans R. Ris Die Gebäudeautomation findet in der Schweiz zunehmend Eingang in den privaten Wohnbereich. Diese Tendenz läuft pa-

rallel zur starken technischen Entwicklung von Komponenten und Systemen. In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene IW-Objekte (Bild 1) bezüglich des Energieverbrauchs untersucht und

kürzlich durch weitere Untersuchungen und Messkampagnen ergänzt. Im privaten Wohnbereich spricht man meist nicht von «Gebäudeautomation», sondern von «Intelligentem Wohnen» IW. Dadurch sind technische Lösungen möglich, die mehr Komfort, Flexibilität und Sicherheit bieten und bei richtigem Einsatz auch die Energieeffizienz erhöhen können. Zusätzlicher Energieverbrauch nicht vernachlässigbar Alle untersuchten Objekte zeigen gemäss den Autoren, dass die Gebäudeautomation relevante Auswirkungen auf den Energiebezug hat bezüglich: • der zentralen Infrastruktur (Server) • einer allenfalls vorhandenen USVAnlage

1 Dreigeschossiges EFH «Savia», Baujahr 2005, 3 Personen mit hohem Ausbaustandard. Der jährliche Stromverbrauch steigt infolge intelligenter Vernetzung um 37% gegenüber einem gleichartigen EFH ohne Vernetzung.

1

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Automation & Elektronik

der verschiedenen Elemente der Haussteuerung, der Sicherheitsanlage, der Unterhaltungselektronik/Kommunikation zu einem umfassenden Haussteuersystem. Die zusätzlichen Kosten für diese Ausbaustufe liegen in der Grössenordnung von 2% bis 10% der Gesamtbausumme. Steuerungssysteme Der Bauherr bzw. der Planer/Installateur kann auf eine grosse Auswahl an Systemen zurückgreifen. Bild 3 zeigt eine Übersicht. Die meisten Systeme sind proprietär, das heisst, sie werden nur von einem Hersteller produziert und vertrieben und können meist nur mit grossem Aufwand mit andern Systemen verknüpft oder ergänzt werden. Eine Ausnahme ist der KNX-Standard (früher EIB), der von über 100 Herstellern kompatibler Geräte unterstützt wird. Diese KNXGeräte sind übergreifend miteinander kombinierbar. Der Kunde hat so den Vorteil, dass er nicht auf eine bestimmte Firma angewiesen ist und auch später seine Gebäudeautomation erweitern kann. In Neubauten kommen vorwiegend Buslösungen zum Einsatz, bei Renovationen oder Nachrüstungen werden auch Funkoder Powerline-Systeme verwendet. Im vorliegenden Bericht wird erwähnt, dass das Intelligente Wohnen in der Schweiz noch nicht gross verbreitet sei. Und dass die Vielfalt der angebotenen Systeme den Bauherrn eher verunsichere. Fatalerweise würden einige Installateure sich davor scheuen, ihren Kunden solche Lösungen anzubieten.

2

3 2 Ausbaustandards beim Intelligenten Wohnen (GNI, Fachgruppe IW). 3 Marktübersicht der Steuerungssysteme für den privaten Wohnungsbereich in der Schweiz.

• der Beleuchtungssteuerung (Dimmer, Aktoren z. B. für Jalousien) • der zu wenig genutzten Möglichkeiten der Steuerung zum Beispiel der Heiztemperatur bei Abwesenheit, Standby-Verbraucher abschalten usw. Das Gebäude Netzwerk Institut GNI (Fachgruppe Intelligentes Wohnen IW) definiert die Ausbaustandards und Abgrenzungen gemäss Bild 2. Die möglichen Ausbaustufen werden 4-stufig vorgeschlagen: • Grundausbau: Dieser besteht im Wesentlichen aus der passiven Erschliessung der Räume mit Leerrohren, die vor allem für eine spätere Vernetzung dienen. Dazu zählt aber auch die Installation eines Kommunikationsnetzwerks, zum Beispiel Ethernet. Die zusätzlichen Investitionen werden auf

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etwa 1 bis 1,5% der Gebäudebausumme geschätzt. • Einfacher Ausbaustandard: Dies ist der erste Ausbauschritt nach der passiven Infrastruktur. Vernetzt zu einem Haussteuersystem werden zum Beispiel Licht, Beschattung, allenfalls Heizung und Lüftung. Die zusätzlichen Kosten zum Grundausbau betragen etwa 2% bis 4% der Gesamtbausumme. • Mittlerer Ausbaustandard: Dieser beinhaltet zusätzlich zum Beispiel Sicherheitsfunktionen, Videosysteme, Anwesenheitssimulation, Szenenbeleuchtung usw. Die Zusatzkosten betragen etwa 1% bis 2% der Gesamtbausumme. • Hoher Ausbaustandard: Darunter versteht man die vollständige Integration

Energetische Aspekte Je höher der Ausbaustandard ist, umso grösser ist auch der Eigenenergieverbrauch der Systeme. Gleichzeitig erschliesst der hohe Ausbaustandard durch die Vernetzung der verschiedenen Gewerke im Gebäude das grösste Einsparpotenzial. Auch einfache Systeme mit geringem Eigenverbrauch können schon viel zur Erhöhung der Energieeffizienz beitragen, zum Beispiel durch eine gezielte Temperaturregelung für jeden einzelnen Raum im Gebäude. Tabelle 1 gibt einen qualitativen Überblick der Aspekte Komfort, Flexibilität, Möglichkeiten der Energieeinsparung und Eigenverbrauch der verschiedenen Ausbaustufen. Am Beispiel des dreigeschossigen EFH «Savia» für drei Personen mit hohem Ausbaustandard wie • KNX-Bussystem (früher EIB) mit Steuerungsserver für komplexe Funktionen und 15"-Touchpanel


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4 • Musiksteuerung über KNX • Fernzugriff via Internet möglich wurde der Elektrizitätsbezug für Intelligentes Wohnen bestimmt. Bild 4 zeigt die Ergebnisse für den jährlichen Strombezug. Die jährliche Energieaufnahme pro Gerät wurde aus der Leistungsaufnahme und der jährlichen Betriebszeit für die drei Betriebszustände Normalbetrieb, Bereitschaftsbetrieb und Schein-Aus berechnet bzw. gemessen oder die Betriebszeit zusammen mit den Bewohnern geschätzt. Bemerkenswert ist, dass die Autoren eine ScheinAus-Funktion bei keinem der Geräte feststellen konnten. Aus der Summe aller Werte ergibt sich der Energiebezug für das Intelligente Wohnen. Der totale Strombezug für die Vernetzung beträgt bei diesem EFH knapp 1900 kWh pro Jahr. Für eine 3-köpfige Familie in einem Einfamilienhaus rechnet man üblicherweise mit einem Strombezug (ohne Warmwassererwärmung und ohne Vernetzung) von 5000 kWh. Im Vergleich mit diesem Richtwert erhöht die Vernetzung den Strombezug um knapp 40%. Auffallend ist der Mediaserver, der für den Bereitschaftsbetrieb ebenso viel Strom verbraucht wie für den Normalbetrieb. Die bezogenen 700 kWh entsprechen einer mittleren Leistung von rund 80 W.

5 4 Elektrizitätsbezug für Intelligentes Wohnen, alle Geräte, Objekt Savia 5 Strombezug infolge Vernetzung für vier untersuchte Objekte.

• Windows Mediacenter zur Steuerung und Bedienung von MultimediaAnwendungen • Raumtemperaturregelung über KNX • Präsenzmelder im Flur zur bewegungsoptimierten Steuerung der Beleuchtung • Anwesenheitssimulation • Busfähige Meteozentrale zur Erfassung der Wetterdaten • Alarmanlage, direkt in KNX realisiert • Kommunikationsverkabelung mit separater Ethernet- und Koaxialverkabelung • Web-Kamera zur Sicherheit

Der Alleskönner MG2 Thermotransferdrucker für die Kennzeichnung von: • Kabeln • Adern • Leitungen

• Klemmen • Drucktastern • Schaltelementen

Tabelle 1 Energieaspekte der Ausbaustufen. (Quelle: Raum Consulting) Ausbaustufe

Komfort

Flexibilität

System kann zum Energiesparen beitragen

Energieverbrauch System

Grundausbau

0

0

0

0

Einfacher Ausbaustandard

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☺☺☺

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Mittlerer Ausbaustandard

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Hoher Ausbaustandard

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30.1.2009 9:03:26 Uhr


Automation & Elektronik

Damit dürfte er in diesem Objekt dasjenige Haushaltgerät mit dem absolut höchsten Verbrauch sein, vor den Haushaltgrossgeräten wie Waschmaschine, Tumbler, Kochherd und Backofen. Der Mediaserver verursacht damit Stromkosten von CHF 140.– pro Jahr, was in 5 Jahren ca. die Hälfte des Anschaffungspreises ausmacht. Auch die Geräte der Kommunikation, speziell der Kabel-TV-Verstärker, und das DSL-Modem, sind nicht zu vernachlässigen. Mit Leistungen von 9 und 11 Watt und einem Betrieb rund um die Uhr verbrauchen diese zwei Geräte zusammen mehr Energie als ein moderner Kühlschrank. Zusammenfassend kann für das Objekt Savia festgehalten werden, dass nur 52% der elektrischen Energie für Intelligentes Wohnen für den Normalbtrieb bezogen werden, 48% für den Bereitschaftsbetrieb. Dass die Vernetzung mit hohem Ausbaustandard zu einem massiv höheren Stromverbrauch führt, stellen die Autoren auch bei anderen Objekten fest. In Bild 5 fällt vor allem das Forschungshaus «FutureLife» auf, wo die Vernetzung mehr Energie benötigt als die übrigen Verbraucher! Die übrigen drei Objekte zeigen sich zwar etwas günstiger, aber eine sinkende Tendenz stellen die Autoren des Berichtes nicht fest. Umso deutlicher fällt der Unterschied zwischen den komfortablen Anlagen und den einfachen Haussteuerungen auf, wie Tabelle 2 zeigt. Offensichtlich sind heute sehr schlanke Systeme erhältlich, die schon mit wenig Aufwand einen einfachen Ausbaustandard erlauben. Bei den komplexen Systemen wird dagegen noch nicht in genügendem Mass auf die Energieeffizienz geachtet. Gerade bei der Visualisierung werden unausgereifte Lösungen eingesetzt, Server mit hoher Leistungsaufnahme laufen rund um die Uhr. Diese Problematik besteht seit dem FutureLife-Haus und ist noch nicht befriedigend gelöst. Wie weiter? Die Autoren stellen nicht nur fest – sie geben auch Empfehlungen: • An das Bundesamt für Energie: Es genüge nicht, nur den Energieverbrauch einzelner Geräte zu begrenzen, sondern der Blick sei auf den Gesamtkontext der vernetzten Systeme zu fokussieren. Dies sei vorwiegend ein Informations- und Kommunikationsproblem in Zusammenarbeit mit der Branche. Als Ergänzung dazu sei die Erarbeitung von Leistungsgarantien oder Ausschreibungsunterlagen für

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Jährlicher Strombezug kWh Objekt

ohne Vernetzung

zusätzlich Vernetzung

Mehrverbrauch durch Vernetzung

Jahr

Bemerkungen

FutureLife-Haus

6140

6830

111%

2002

Hoher Ausbaustandard: mit IT und Multimedia-Vernetzung

Smarthome

6370

2381

37%

2005

EFH Meier

6500

3516

54%

2007

EFH Savia

5000

1864

37%

2007

Musterwohnung mit Feller Zeptrion

4500

83

2%

2007

Musterwohnung mit Legrand Powerline

4500

137

3%

2007

Musterwohnung mit KNX

4500

63

1,5%

2007

Musterwohnung mit Theben Luxor

4500

137

3%

2007

Einfacher Ausbaustandard: keine komplexen Steuerungsfunktionen, keine Touchpanels

Tabelle 2

Tabelle 2 Zusätzlicher Strombezug für Intelligentes Wohnen, untersuchte Wohnobjekte und Labormessungen.

das Zusammenspiel von Servern und Bedienstationen, speziell für ein funktionierendes Energiemanagement in Betracht zu ziehen. • An die Branche: Hier sind nach Meinung der Autoren die Anlageplaner gefordert. So sei ein besonderes Augenmerk auf den Energieverbrauch von Servern und Bedienstationen zu werfen. Auch die Produkte- und Systemwahl hat Einfluss auf den Energieverbrauch. Nachfolgend sind einige Funktionen als Beispiele zusammengestellt, die zur Grundausstattung eines Objektes mit einer Heimautomation des gehobenem Ausbaustandards gehören sollten: – Heizung: Einzelraum- oder zumindest Zonenregulierung mit der entsprechenden Anzahl Temperatursensoren. Wärmeabgabe drosseln bei offenem Fenster – Heizung und Brauchwarmwasser: Möglichkeit des Fernzugriffes, Absenken bei längerer Abwesenheit, Anheben mit Zeitreserve vor der Rückkehr. – Standby-Verbrauch: Zentrale AusFunktion für alle Verbraucher über Nacht oder bei längerer Abwesenheit (ausgenommen Anwesenheitssimulation und Sicherheitsfunktionen). – Beleuchtungssteuerung: automatisierte Beleuchtungssteuerung mit Helligkeitssensoren und Präsenzmeldern. • Gerätehersteller: Auch für die Gerätehersteller haben die Autoren zwei Empfehlungen bereit: Die Untersuchung legt nahe, dass am Markt Bedarf für energetisch günstige Homeservers besteht. Auch für Systeme, wie zum Beispiel beim KNX sollten einfache, robuste Steuerungsserver mit tiefem Eigenverbrauch angeboten wer-

den, die rund um die Uhr laufen können. Handelsübliche PC und Server sind für diesen Zweck nicht geeignet. Auch in Bezug auf die Visualisierung besteht Handlungsbedarf. Es sollten standardisierte Lösungen angeboten werden, bei denen das Energiemanagement im Zusammenspiel mit den Bedienstationen einwandfrei und ohne grösseren Konfigurationsaufwand durch den Benutzer funktioniert. Sowohl Planer wie auch Bauherren und Gerätehersteller beeinflussen mit der Wahl der Systeme und Komponenten den Eigenverbrauch für die Vernetzung stark. Speziell das Zusammenspiel von Steuerungsservern und Bedienstationen bedarf einer sorgfältigen Planung. Energiesparende Steuerungsfunktionen entfalten bisher erst eine geringe Wirkung. Und es kann ja nicht sein, dass die Heimautomation praktisch zum grössten Energieverbraucher in der Wohnung mutiert. Auch beim einfachen Ausbaustandard des Intelligenten Wohnens (Tabelle 2, Musterwohnung) entsprechen 137 kWh pro Jahr dem Stromverbrauch eines energiesparenden 243-Liter-Kühlschranks der Klasse A+. Kurz zusammengefasst: Die gegenwärtigen IW-Lösungen beinhalten noch ein be■ trächtliches Entwicklungspotenzial!

Quelle: Schlussbericht: «Neuste Entwicklungen im Bereich Intelligentes Wohnen und des damit verbundenen Stromverbrauchs». Ausgearbeitet durch Thomas Grieder/ René Senn/Markus Gehrig im Auftrag des Bundesamt für Energie BFE, 15. 09. 2008. Bezug der gesamten Publikation: www.intelligenteswohnen.com/iw_de/news.


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BACnet-Serie - Folge 7

Die BACnet-Interoperabilitätsregeln (Teil 2) Die Folgen 6 und 7 erläutern die Interoperabilitäts-Regeln für BACnet. Denn BACnet erstellt man herstellerübergreifend nicht mit Plug and Play, sondern durch detailliertes Festlegen der geforderten Kommunikationsbeziehungen. Richard Staub Nachdem in Teil 1 des Beitrags «BACnet-Interoperabilitäts-Regeln» die Grundlagen der Systemplanung, der BACnet-Adressierung und der Interoperabilitätsbausteine (BIBBs = engl. «BACnet Interoperability Building Blocks») dargelegt wurden, werden in Teil 2 nun die Details der BIBBs erklärt. BACnet-Interoperabilitätsbereich ( IOB) Die Festlegung von Interoperabilitätsbereichen (engl.: interoperability area

Axima

2

1

«IA») stellt die Grundlage für eine Prüfund Zertifizierbarkeit von GA-Produkten dar. Erst damit ist eine Zuordnung von bestimmten Produkten zu den Anforderungen eines Projekts möglich. Aus Sicht eines Planers und Anwenders wird ein BACnet-System mit einer Auswahl der benötigten GA-Funktionen beschrieben, dazu kommt eine Vorgabe für die Anforderungen an die Hardware. Dabei ist es vorerst noch nicht notwendig, die BACnet-Eigenschaften der Produkte zu kennen. Die fünf BACnet-Interoperabilitätsbereiche sind: 1. Gemeinsame Datennutzung, DS (engl.: data sharing) 2. Alarm- und Ereignisverarbeitung, AE (engl.: alarm and event management 3. Zeitplan, SCHED (engl.: scheduling) 4. Trendaufzeichnung, T (engl.: trending) 5. Device- und Netzwerkmanagement,

1 Beispiel eines typischen Aufbaus einer BACnet-Anlage mit unterschiedlichen Device-Typen. 2 Beispiel Interoperabilität B-OWS und B-BC, IOB SCHED (Zeitplan): Es sind mindestens 8 Schaltzeiten (Ein/Aus) pro Tag möglich, die über die OWS einstellbar sind.

DM (engl.: device and network management). Zweck des IOB «Gemeinsame Datennutzung» z. B. ist das systemübergreifende, gemeinsame Verwerten von Datenpunkten, z. B. von Sensorinformationen oder von abgeleiteten (berechneten) Werten, das Verändern von Sollwerten und anderen Parametern, das Darstellen von Werten in Grafiken und Berichten und die Datenhistorisierung. Die Kommunikation kann je nach Datenbehandlung in eine Richtung oder in beide erfolgen. Die Interoperabilität entsteht durch die Interpretation dieser Daten nach den Festlegungen im Protokoll. Jeder IOB umfasst eine Anzahl an Merkmalen. Diese bestehen bei BACnet aus Interoperabilitäts-Bausteinen, so genannten BIBBs, vergleichbar mit einem Spielzeugbaukasten. In der BACnetNorm sind 72 BIBBs, sortiert nach den IOB, festgelegt. Jedes dieser BIBBMerkmale erfordert wiederum, dass bestimmte Elemente des BACnet-Protokolls in der betrachteten Einrichtung (implementiert) sind. Die BIBBs werden grundsätzlich als «Akronym» mit den Anfangsbuchstaben des zugehörigen IOB, ihrer Dienstfunktionen und nach Client oder Server, also der Art der Datenbehandlung bezeichnet. Die Kennzeichnung der Datenbehandlung ist: • A für Daten-Anforderer (Client) und • B für Daten-Bereithalter (Server) Zum Beispiel: «DS-RP-A = Data Sharing-ReadProperty (Lese Information)-Anforderer «AE-N-B» = Alarm und Ereignismanagement-Notification (Meldung)-Bereithalter Das interoperable Verhalten wird bei Anwendung der BIBBs und IOB mit den Device-Profilen bei einem Minimum an Aufwand vorhersagbar. Mit Hilfe der IOB wird die Aufgabe des Planers von der Aufgabe des GA-Herstellers entkoppelt. Als Ergebnis entsteht eine Liste an BIBBs für die vorgesehenen IOB, zugeordnet zu den im

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Kranz

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B-GW) und deren Profile hinzukommen. So ist abzusehen, dass die derzeitige B-OWS das Spektrum an Bedienund Managementeinrichtungen nur schwerlich zufrieden stellt.

3

Staub

3 Beispiele von BIBBs im IOB Data vSharing DS. 4 BACnet-Gemeinschaft an der Light + Building 2008 war grösser denn je: Integration von 30 Herstellern auf einer gemeinsamen Operator Workstation.

4 Projekt erforderlichen Produkten (Device-Typen). Nach dieser kann der anbietende Hersteller seine Produkte auswählen und die entsprechende Software implementieren. Der Planer eines interoperablen heterogenen Systems kann anhand der Herstellerangaben in der Protokoll-Umsetzungsbestätigung und den Ausführungen weiter unten vorher prüfen, ob die gewünschte Interoperabilität erreichbar sein wird. Ein PICS ist Teil der Unterlagen eines Herstellers oder Auftragnehmers für jede im BACnet-System eingesetzte Einrichtung. In den BACnet-Device-Profilen sind die für den jeweiligen IOB vorgesehenen BIBBs als Funktionselemente aufgeführt. Es folgt eine Beschreibung der einzelnen IOB. BACnet-Device-Typ Im BACnet-Standard sind sechs standardisierte Device-Typen («Device-types») beschrieben. Für reale Projekte, in denen nicht nur «native» BACnet-Einrichtungen vorkommen, hat die BIG-EU ein Device-Profil für ein BACnet-Gateway entwickelt. Mit «native BACnet» werden Einrichtungen bezeichnet, die sich ohne internes oder externes Gateway mit anderen Einrichtungen interoperabel verhalten können – sie sprechen als «Muttersprache» BACnet. Jede Einrichtung (Device), die alle geforderten BACnet-Elemente für einen bestimmten IOB eingebaut (implementiert) hat, ist ein Device-Typ nach einem festgelegten Device-Profil. Diese

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Device-Typen können auch zusätzliche Fähigkeiten enthalten, die dann in der Protokoll-Umsetzungsbestätigung (Protocol Implementation Conformance Statement, PICS) angegeben sein müssen (siehe weiter unten). Die momentan definierten DeviceTypen sind: 1. Bedien- und/oder Managementeinrichtung – BACnet Operator Workstation ( B-OWS) 2. Automationsstation BC, universelle programmierbare Automationseinrichtung – BACnet Building Controller ( B-BC) 3. Controller AA, konfigurierbare Automationseinrichtung – BACnet Advanced Application Controller (B-AAC) 4. Controller AS, parametrierbare Automationseinrichtung (anwendungsspezifische Steuer- und Regeleinheit) – BACnet Application Specific Controller ( B-ASC) 5. netzwerkfähiges Schalt- und Stellgerät - BACnet Smart Actuator (B-SA) 6. netzwerkfähiger Fühler – BACnet Smart Sensor ( B-SS) 7. BACnet-Gateway ( B-GW) (nicht normativ). Zusätzlich wurde von der BIG-EU eine weitere Automationseinrichtung mit einem speziellen Profil vorgeschlagen: Automationsstation BAS, programmierbare Automationseinrichtung – BACnet Building Automation Station (B-BAS) (in Vorbereitung). Im Rahmen der Weiterentwicklung von BACnet werden weitere Device-Typen (wie B-BAS und

Interoperabilitätsbewertung mit BIBB Die von einem Hersteller in den PICS angegebenen BACnet-Interoperabilitätsbausteine ( BIBBs) geben dem Planer die Möglichkeit, Gebäudeautomationsprodukte verschiedener Hersteller untereinander auf Interoperabilität zu bewerten. Im einfachsten Beispiel hat ein Device einen Temperaturfühler, dessen Messwert in einem Property eines BACnet-Objekts steht. Die Software in einem anderen Device benötigt diesen Temperaturmesswert. Die Einrichtung mit dem Fühler nennen wir «Server». Um interoperabel zu sein, muss der Server eine Leseanforderung ausführen und das Ergebnis als Antwort absenden. Der Interoperabilitätsbaustein hierfür heisst «DS-RP-B» – das bedeutet Interoperabilitätsbereich «DS» Datenaustausch (Data Sharing) – «RP» lese Property (ReadProperty) – «B» Bereithalten (Server-Device). Die Einrichtung mit der Software, die die Temperatur wissen will, nennen wir «Client». Der Client muss in der Lage sein, eine Leseanforderung zu senden und die Antwort zu verarbeiten. Das BIBB für diese Funktionalität nennt man « DS-RP-A» – «DS» Datenaustausch – «RP» lese Property – «A» Anfrage (Client-Device). Damit sind bereits zwei Interoperabilitätsbausteine ( BIBBs) beschrieben, einer für die Anfrage, einer für die Beantwortung. Nun kann es sein, dass ein Client auch einen Schreibauftrag erteilen möchte. Die Automationseinrichtung (Server) mit dem Fühler hat auch einen Schaltausgang für die Beleuchtung. Der Client von vorhin mit der Software, die die Tempera-

BACnet-Fachbücher Der Promotor-Verlag bietet momentan folgende BACnet-Fachbücher an: BACnet Gebäudeautomation 1.4, Hans R. Kranz, 2. überarbeitete Aufl. Okt. 2006, das Standardwerk für den Bauherrn, Planer und Betreiber, 448 Seiten mit zahlreichen Abb. «BACnet und BACnet/IP/wie funktioniert das?», Prof. Friedbert Tiersch und Christian Kuhles, 14 Kapitel, inkl. Beispiel für eine Projektierung und den Betrieb eines BACnet-Gebäudeautomations-Systems.

Bezugsquelle: www.cci-promotor.de


Die BACnet-BIBBs Die BIBBs sind eine Sammlung von einem oder mehreren BACnet-Diensten. Diese Dienste und Funktionen sind beschrieben in Form von A- und B-Devices. Als Teilnehmer in einem BACnet-Netzwerk agieren ein

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tur wissen wollte, will nun das Licht einschalten. Der Client sendet also einen Schreibauftrag an den Server um im entsprechenden Property den Aktualwert für den Betriebszustand der Beleuchtung zu ändern. Der Client will als Antwort erfahren, ob der Server den Schaltauftrag erfolgreich als Befehl ausgeben konnte. Die Interoperabilitätsbausteine heissen in diesem Falle «DS-WP-A» und « DS-WPB». «WP» steht für schreibe Property (WriteProperty). Grundsätzlich hat jede Interaktion ein BIBB-Paar, welche sowohl den Client als auch den Server beschreiben. Solche BIBBs wurden für eine grosse Anzahl an interoperablen Funktionen geschaffen, die wir einzeln im Folgenden kennenlernen.

5 5 BACnet dringt immer mehr auch in die Raumautomation ein: Hier von TAC kombiniert mit Funkkommunikation.

• A-Device als Client (Nutzer oder Anforderer) und ein • B-Device als Server (Datenquelle oder Bereithalter). Für manche BIBBs gibt es allerdings neben den normativen auch optionale

Device-Type B-OWS

B-BC

B-AAC

B-ASC

B-SA

B-SS

B-GW

DS-RP-A, B

DS-RP-A, B

DS-RP-B

DS-RP-B

DS-RP-B

DS-RP-B

DS-RP-B

DS-RPM-A

DS-RPM-A, B

DS-RPM-B

DS-WP-B

DS-WP-B

DS-WP-A

DS-WP-A, B

DS-WP-B

DS-WP-B

DS-WPM-B

DS-WPM-B

DS-WPM-A DS-WPM-B

DS-RPM-B

DS-COVU-A, B

Lfd. BIBB-Bezeichnung Nr.

BACBIBB-Kürzel, net-Nr. A=Anfordernd; B=Bereitstellend

DS

Gemeinsame Datennutzung (Data Sharing BIBBs)

DS-

1

1.

BIBB – Data Sharing-ReadProperty-A/B A liest Property von B.

DS-RP-A/B

1.1

2.

BIBB – Data Sharing-ReadPropertyMultiple-A/B A liest mehrere Werte gleichzeitig von B.

DS-RPM-A/B

1.3

3.

BIBB – Data Sharing-ReadPropertyConditional-A/B A liest gemäss Bedingung Property von B.

DS-RPC-A/B

1.5

4.

BIBB – Data Sharing-WriteProperty-A/B A schreibt auf Property in B.

DS-WP-A/B

1.7

5.

BIBB – Data Sharing-WritePropertyMultiple-A/B A schreibt mehrere Werte gleichzeitig in B.

DS-WPM-A/B

1.9

6.

BIBB – Data Sharing-COV-A/B A abonniert Wertänderungen von B.

DS-COV-A/B

1.11

7.

BIBB – Data Sharing-COVP-A/B DS-COVP-A/B A abonniert Wertänderungen eines speziellen Property von B.

1.13

8.

BIBB – Data Sharing-COV-Unsolicited-A/B A verarbeitet unaufgefordert gesandte COV-Werte von B.

1.15

DS-COVU-A/B

Objekte und Properties, oder es kann spezifische Einschränkungen bezüglich der Werte oder Dienstparameter geben. Solche projektspezifischen Besonderheiten sind ggf. preisrelevant und müssen bei der Ausschreibung festgelegt werden. Hier als Beispiel die BIBBs für Data Sharing DS Quelle: BACnet-Standard, Anhang K ( BIBBs) (Normativ), Addendum b, 135 – 2004). Profile der Standard-BACnet-Device In Tabellen der Device-Profile wird übersichtlich beschrieben, welche BIBBs von jedem BACnet-Device-Typ im jeweiligen IOB unterstützt werden müssen. Hier als Beispiel IOB Data Sharing: Es ist Aufgabe der Planung, den für ein Projekt insgesamt erforderlichen Interoperabilitätsbereich und daraus abgeleitet die BACnet-Interoperabililitätsbausteine (BIBBs) für die unterschiedlichen Einrichtungen (Devices) festzulegen. Aus den in diesem Kapitel beschriebenen Interoperabilitätsregeln ersieht man unschwer, dass der entsprechende Planer eine entsprechend intensive Schulung und Erfahrung mitbringen muss, um diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Für eine bessere Marktdurchdringung von BACnet und eine rationellere Bearbeitung werden in Zukunft sicher noch weitere Tools und Hilfsmittel hinzukommen müssen.

Hinweis: Diese Folge basiert auf einer Reihe von Fachartikeln von Dipl.-Ing. Hans R. Kranz, Berater bei HAK Unternehmensberatung und Leiter verschiedener GA-Normierungsgremien. ■

Elektrotechnik 2/09 | 29


#

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Höherer Komfort mit weniger Energie

Das neue Lichtsteuerungssystem Dimlite von Zumtobel bietet einen einfachen Einstieg in die Welt der intelligenten Lichtsteuerung. Das System ist modular aufgebaut und lässt sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Hans R. Ris Dimlite eignet sich besonders für die Anwendung in Büros, Besprechungsund Schulungsräumen, Fluren und anderen Bereichen, in denen dynamische Lichtlösungen mit geringerem Installationsaufwand erreicht werden sollen. Zusätzlich bietet das Lichtsteuerungssystem eine besonders komfortable Möglichkeit zur Energieeinsparung. Modularer Systemaufbau Gemäss dem Motto «Stück für Stück» bzw. nach dem Prinzip eines Puzzles werden gemäss Bild 1 an einem Basismodul nur jene Komponenten installiert, die für das jeweilige Projekt benötigt werden. Bereits das Basisgerät bietet viele praktische Funktionen wie Dimmen, eine Lichtstimmung sowie die zentrale EIN/AUS-Funktion. Der modulare Systemaufbau bietet viele Vorteile für den Installateur und für den Nutzer. Das zentrale Modul ist die Basiseinheit und lässt

2

sich durch verschiedene Ergänzungsmodule erweitern. So stehen ein Präsenzmelder, Infrarot-Fernbedienung, Lichtsensor, Circle-Bedienstelle oder ein Szenenmodul für das Abrufen von Lichtstimmung zur Auswahl. Für DSI- und DALI-Komponenten Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, sowohl DSI-Komponenten als auch DALI-Komponenten anschliessen zu können. Jeder Ausgangskanal ist darauf ausgelegt, DSI- oder DALI-Module aufnehmen zu können. Ein besonderer Vorteil ist die sofortige Betriebsbereitschaft der Anlage nach der Installation. Aufwändige Inbetriebnahmeprozesse können entfallen und vordefinierte Lichtstimmungen stehen auf Abruf bereit. Alle Leuchten können von zentraler Stelle ein- und ausgeschaltet werden. Dimlite erzeugt sowohl DSI- als auch DALI-Lichtsteuersignale und kann über entsprechende Betriebsgeräte alle Arten von Glüh- und Leuchtstofflampen sowie LEDs ansteuern.

1

Licht & Leuchten

Lichtsteuerung im Modul Darüber hinaus werden alle Eingangsmodule automatisch integriert. So ordnet Dimlite alle Sensoren und Bediengeräte gleich richtig zu. Ein weiteres Plus sind die polaritätsfreien Steuerleitungen, die mit handelsüblichem NYM-Material verkabelt werden können. Energieverbrauch senken Dimlite bietet viele Möglichkeiten, um den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig die Qualität und Flexibilität der Beleuchtung, wie zum Beispiel in Schulräumen (Bild 2), zu erhöhen. Zusätzliches Einsparpotenzial bieten Anwesenheits- oder Multifunktionssensoren, die gleichzeitig den Bedienkomfort erhöhen. Eine Dimlite-Lichtsteuerung arbeitet lastfrei, sodass ausgeschaltete Leuchten vom Stromnetz getrennt sind und daher null Energie für den Standby-Betrieb verbrauchen. Der Ausbau ist dabei auch zeitlich versetzt möglich, sodass sich die Anlage jederzeit an veränderte Nutzungsanforderungen anpassen lässt. ■

Quelle: Nach Unterlagen von Zumtobel Lighting GmbH, www.zumtobel.com 1 Plug & Play! Wie ein Puzzle lässt sich das modulare Dimlite-System aufbauen und bei Bedarf zu jedem Zeitpunkt ergänzen. Alles was der Installateur für den Einbau und die Inbetriebnahme einer Dimlite-Lichtsteuerung benötigt, ist ein Schraubenzieher. Mit einem Druck auf die Testtaste am Dimlite-Basismodul erfolgt nach der Installation die Betriebsfreigabe. 2 Dimlite hält in Klassenzimmern die für den Unterricht typischen Lichtstimmungen – Einzel-, Gruppen- oder Frontalunterricht auf Knopfdruck bereit. Dazu wurden die Leuchten in vier Gruppen geteilt, jede Einzelne davon ist via DALI dimmbar. Tageslichtabhängige Steuerung und Präsenzmelder dimmen und schalten das Licht automatisch aus, sobald es nicht mehr benötigt wird.

Elektrotechnik 2/09 | 31


Forschung & Umwelt

Walter Bruch – zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag

Papa PAL Heinz Bergmann Vor gut 100 Jahren wurde am 2. März 1908 in Neustadt (Haardt) der Fernsehtechniker Walter Bruch geboren. Man nennt ihn auch «Papa PAL» oder den Vater des PAL-Farbfernsehens. Der Kaufmannssohn Walter erlernte nach seinem Schulbesuch zunächst den Beruf eines Maschinenschlossers. Dann schloss sich ein Ingenieurstudium an. Während der Studienzeit in Berlin erwarb er sich technisch-theoretische Voraussetzungen für seine seit 1930 betriebene Hinwendung zur aufkommenden Fernsehtechnik. Nach seinem Studienabschluss arbeitete Bruch in Berlin im Laboratorium des Physikers Manfred Baron von Ardenne. 1933 bis 1935 war Bruch im Fernsehlabor des ungarisch-deutschen Technikers Denes von Mihály beschäftigt, der sich auf dem Gebiet des mechanischen Fernsehens mit der Nipkow-Scheibe einen Namen gemacht hatte. Doch schon bald erkannte Bruch die physikalischen Grenzen der Lochscheibe, des Spiegelrades und des Linsenkranzabtasters für die fernsehtechnische Weiterentwicklung. Bruch wechselte im Jahr 1935 zur Berliner Firma Telefunken über. In deren Fernsehabteilung arbeitete er gemeinsam mit Fritz Schröter an der Entwicklung des ersten deutschen industriell gefertigten Fernsehempfängers und an einer elektronischen Fernsehaufnahmekamera, dem Ikonoskop. Professor Fritz Schröter erhielt

32 | Elektrotechnik 2/09

von der RCA bei einem Besuch in den USA ein Muster der Ikonoskop-Röhre, die eine elektronische Bildaufnahme ermöglichte. Im Tausch dafür bekam die RCA Leuchtstoffe von Telefunken, die besser als die der Amerikaner waren. Schröter führte zur Flimmerreduzierung das Zeilensprungverfahren ein. In dieser frühen Fernsehzeit war an der Entwicklung der Ikonoskop-Kamera auch Walter Bruch beteiligt, der sich dem elektronischen Teil widmete. Ein erster Höhepunkt für Walter Bruch war sein Einsatz als Fernsehkameramann an der Berliner Olympiade 1936. Auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1937 führte Bruch das von ihm entwickelte 375-Zeilen-Fernsehen vor, und ein Jahr später folgte ein vollelektronisches Fernsehstudio bei der Reichspost, das mit 441 Zeilen arbeitete. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Bruch an einer der ersten Kameras für ein industrielles Kabelfernsehen. Nach Kriegsende betrieb Bruch in Berlin von 1946 bis 1950 ein eigenes Entwicklungslabor für Elektrophysik. Danach setzte er seine Tätigkeit bei Telefunken fort und wandte sich verstärkt den Fragen des Farbfernsehens zu. Im Jahre 1951 beriet die CCIR in Genf über eine Fernsehnorm. Der Schweizer Postingenieur Walter Gerber schlug dabei eine Zeilenzahl von 625 mit 25 Bildwechsel/s und einer Videobandbreite von 5 MHz vor. Im Jahre 1952 schlossen sich neun europäische Länder dieser nach dem Schweizer genannten Gerber-Norm an. Diese Entscheidung war auch bedeutend für die weitere Arbeit von Bruch. Im Jahr 1959 wurde ihm die Leitung des Fernsehlabors bei Telefunken übertragen. Die Mängel des 1953 in den USA eingeführten NTSC-Verfahrens (National Television System Committee) hatte Bruch erkannt. Auch das von dem französischen Fernsehtechniker Henri de France im Jahre 1956 entwickelte Secam-Verfahren (Système en couleur avec mémoire) bildete seiner Meinung nach nicht die günstigste Lösung. Nach mehrjähriger Forschungsarbeit konnte Bruch sein

Farbfernsehsystem am 3. Januar 1963 in Hannover im Fernsehlaboratorium von Telefunken einer Gruppe europäischer Fernsehfachleuten vorführen und die Vorteile des «PAL-Verfahrens» (Phase Alternation Line) im Vergleich mit dem NTSC- und dem Secam-Verfahren demonstrieren. Das PAL-Verfahren kompensiert die Phasenfehler der Farbdifferenzsignale, die zu Farbverfälschungen führen können. Es folgten zahlreiche Vorführungen, die Walter Bruch in verschiedene Länder Europas führten und das PAL-Verfahren bekannt machten. Die Fernsehtechniker konnte er meist überzeugen, die Entscheidungsträger waren oft an politische Vorgaben gebunden. Bruch kommt der Verdienst zu, schon frühzeitig geeignete Transcoder für die Normenwandlung entwickelt und eingesetzt zu haben. Nach Überwindung einer Reihe kommerzieller und politischer Vorbehalte hatten sich bis Dezember 1982 bereits 61 Länder für die Einführung des PAL-Farbfernsehverfahrens entschieden. Der Start des Farbfernsehens nach dem PAL-Verfahren in Deutschland fiel auf den 25. August 1967. In der Berliner Funkausstellung erwarteten 1200 Ehrengäste den Start des Farbfernsehens. Das Bild erschien zunächst noch in Schwarz-Weiss. Dann drückte Willy Brandt nach seiner Festrede auf den grossen roten Knopf und gab so symbolisch die Farbkameras frei. Ein offenbar aufgeregter Fernsehtechniker im Ü-Wagen schaltete aber wenige Sekunden vor dem Knopfdruck bereits die Farbe zu, eine Panne oder Kuriosum, das in die Geschichte einging. Abends lief das erste bunte Unterhaltungsprogramm mit Vico Torriani im ZDF. Am 15. August 1967 wählte der Bundesrat für das Farbfernsehen in der Schweiz das PAL-System. Die Einweihung des Farbfernsehens in der Schweiz erfolgte am 1. Oktober 1968 im Fernsehstudio «Bellerive» in Zürich. Vorerst wurde etwa sechs Stunden pro Woche in Farbe ausgestrahlt. Walter Bruch lehrte von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1973 als Professor an der Technischen Universität Hannover. In Würdigung seiner Leistungen erhielt er den Werner-vonSiemens-Ring, 1980 den WladimirKosma-Zworykin-Preis und die Ehrendoktorwürde der TH Hannover verliehen. Er war auch in zahlreichen Gremien als Leitungsmitglied oder Berater tätig. Walter Bruch starb am ■ 5. Mai 1990 in Hannover.


#

jahre ans anni

100

Feller spricht DALI WELTNEUHEIT PIRIOS DALI pirios DALI ist der weltweit erste Bewegungsmelder mit aktiver DALI-Schnittstelle. Für bis zu 25 DALI-Geräte kann so direkt die Busspannung zur Verfügung gestellt werden. Ein sehr einfacher Anschluss sowie eine kostensparende Konfiguration sind das überzeugende Resultat. Alle Steuergeräte für die im Broadcast-System betriebenen Leuchten kommen ohne Programmierung aus und schalten, bzw. dimmen gemeinsam. Natürlich verfügen auch die neuen pirios DALI-Geräte über die vorteilhaften pirios-Funktionen wie Ausschaltvorwarnung und Grundbeleuchtung.

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Elektrotechnik 2/09 | 33


Elektroplanung & Beratung

Arbeitsteilung statt Abschiebung oder Entzug der Verantwortung

Fachbauleitung heute Bedingt durch die heutige Preissituation auf Baustellen können wir immer mehr feststellen, dass Unternehmer sich der Führung der Baustelle entziehen oder diese Aufgaben nur bedingt wahrnehmen. Es wird versucht, einzelne Aufgaben der Fachbauleitung oder dem in solchen Sachen wenig erfahrenen Monteur auf der Baustelle abzuschieben. Diese Situation führt immer wieder zu Problemen im Arbeitsablauf und als Folge davon zu Überzeitaktionen oder gar Wochenend- und Nachtarbeit. Marcel Schöb Werfen wir doch einen Blick auf eine klassische Baustelle in der heutigen Zeit, wie sie sicher jeder Leser schon erlebt hat. Situation auf Baustellen Meist vor Beginn der Arbeiten oder am Anfang eines Projektes ist der Planer mit der folgenden Frage konfrontiert: «Haben Sie die Installationsanzeige (IA) schon gemacht oder muss ich das noch erledigen?» Die Erstellung der Installationsanzeige gehört ohne jeden Zweifel zur Aufgabe des Elektrounternehmers, welcher auch über die dafür nötige Installationsbewilligung verfügt. Noch hat lange nicht jedes Ingenieurbüro eine Installationsbewilligung. Zumal die Niederspannungsinstallationsverordnung (NIV) im Art. 23 zur Meldepflicht eine klare Aussage macht. Wer kennt die Baustellen nicht, an denen der Grossist als Materiallieferant des Unternehmers zwei- bis dreimal im Tag vorfährt und eine kleine Lieferung abgibt. Liegt man nicht im Einzugsgebiet, welches mehrmals beliefert wird, so holt sich der bauleitende Monteur die nötigen Sachen gleich selbst im «Fabrikladen» des Grossisten. So hört man doch von «bösen Zungen» immer wieder den Satz: «Suchst Du einen Elektriker? An der Theke des Grossisten findest Du sie und hast erst noch die grösste Auswahl!» Die Personalplanung für die Abdeckung der Baustellenbedürfnisse wird zum Teil kaum gemacht. So werden dann am Vormittag per Handy noch schnell 2–3 Personen (Lehrlinge, Elek-

34 | Elektrotechnik 2/09

tromonteure etc.) aufgeboten oder umdisponiert. Diese Aktionen könnten durch eine gute Arbeitsvorbereitung (AVOR) vermieden werden. Nicht wenig wird der Planer angefragt, ob die Zuleitungslänge gemäss Ausschreibung so bestellt werden kann. Zum Teil erfolgt diese Bestellung auch ohne Rückfrage. Dies führt dann zu einem Kabel, das vielleicht um 2 m zu kurz ist oder, der vielleicht etwas weniger schlimmere Fall, zu lang ist. Auftretende Probleme müssen sofort per Handy oder dgl. mit den zuständigen Stellen gelöst werden. So kann es rasch einmal sein, dass der verantwortliche Projektleiter im Ingenieurbüro 4–5-mal am Tag angerufen und mit Problemen konfrontiert wird, welche auch schon am vorherigen Tag beim ordentlichen Baubesuch behandelt werden könnten. An Baustellenkoordinationssitzungen, Bausitzungen oder wie die Besprechungen auch immer benannt werden, fehlt meist der Projektleiter des Elektro-Installationsunternehmens als Einziger. Alle anderen Unternehmer sind mit den entsprechenden Personen vertreten. Zum Teil lässt sich der Projektleiter dann durch den bauleitenden Monteur vertreten, der verständlicherweise zu betriebswirtschaftlichen Fragen (Mehrkosten, Regie etc.) meist keine Stellung nehmen kann. Oft fehlen ihm auch die entsprechenden Kompetenzen. Somit müssen diese Fragen an den Projektleiter weitergeleitet werden und dieser nimmt dann anschliessend telefonisch oder schriftlich Stellung. Das fortlaufende Erfassen bzw. Aufnehmen des Nachmasses fällt doch meistens unter den Tisch. Aussagen wie

«Das machen wir dann am Schluss, jetzt haben wir keine Zeit» gehören zur Tagesordnung. Dieser Umstand verzögert meist auch die Lieferung der Schlussrechnung entsprechend. Was bei der nachträglichen Erfassung des Ausmasses vergessen geht, sei einmal dahingestellt, der Bauherr bedankt sich. In vielen Betrieben fehlt heute die Zeit für die Ausbildung des Montagepersonals. So wird es mindestens kommuniziert. Somit fällt diese Aufgabe «automatisch» dem Elektroplaner zu, welcher versucht die wichtigsten Punkte einer neuen Technik/Technologie während des Baubesuchs an das Montagepersonal weiterzugeben bzw. zu vermitteln. Zum Teil sind die Planer auch gezwungen «Installationsrichtlinien» etc. zu erstellen, welche dem Montagepersonal abgegeben werden können. Wie weit dies mit Elektroplanung zu tun hat, lass ich an dieser Stelle im Raum stehen. Sobald die Baustelle abgeschlossen ist, ist der bauleitende Elektromonteur auf der nächsten Baustelle. Im Elektroingenieurbüro «wartet» man(n) auf die Lieferung der Unterlagen, damit die Revisionsakte (Pläne des ausgeführten Werkes) erstellt werden können. Die von Hand nachgeführten Pläne und Schemas werden erst nach mehrmaliger Ermahnung und Zurückhalten der Schlusszahlung nachgereicht. Sie mussten meist erst noch erstellt werden, auf Plänen, die der Elektroingenieur nochmals an den Unternehmer geliefert hat. Wie genau diese Angaben nach 3– 4 Jahren Bauzeit noch stimmen lassen wir einmal dahingestellt. Auf vielen Baustellen gehören die obigen Punkte zur Tagesordnung. Anscheinend können sich diese Unternehmen solche Zustände leisten. Dabei ist doch die Aufgabenteilung zwischen Planer und Unternehmer in der Führung einer Baustelle in den einschlägigen Dokumenten und Normen wie der SIA eindeutig geregelt. Diese Aufgabenteilung liegt auch den Kalkulationsunterlagen des VSEI zugrunde. In diesen Unterlagen, wird von der «Technischen Bearbeitung (TB)» gesprochen. Diese ist in drei Teile TB-A, TB-B und TB-C aufgeteilt.


Teilphasen

TB nach VSEI

1

Strategische Planung

11

Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien

2

Vorstudien

21

Projektdefinition, Machbarkeitsstudien

22

Auswahlverfahren

3

Projektierung

31

Vorprojekt

TB – A

32

Bauprojekt

TB – A

33

Bewilligungsverfahren, Auflageprojekt

TB – A

4

Ausschreibung

41

Ausschreibung, Offertenvergleich, Vergabeantrag

TB – B

5

Realisierung

51

Ausührungsprojekt

TB – B

52

Ausführung

TB – B

53

Inbetriebnahme, Abschluss

TB – B

61

Betrieb

62

Erhaltung

Arbeitsaufwand des Elektrounternehmers für die Arbeitsvorbereitung, die Montageanweisungen, Überwachung und Abschluss mit Verrechnung. Schlusskontrolle inkl. SiNa und dgl. Instruktion und Inbetriebnahme

TB – C

6

Bewirtschaftung

Auftragsnebenarbeiten gemäss SIA 118/380

Tabelle 1

Technische Bearbeitung A, B und C Im Elektrogewerbe gibt es keine Arbeiten ohne Technische Bearbeitung (TB). Jedem Auftrag bzw. Arbeit geht die Planung, Anmeldung etc. voran. Nach Abschluss der Arbeit folgt die Schlusskontrolle nach NIV mit dem Sicherheitsnachweis etc. All diese Arbeiten haben einen Zusammenhang mit der eigentlichen Installationsarbeit, werden aber selten auch vom Installationspersonal erledigt. Sie werden meistens vom fachkundigen Leiter des Unternehmens, dem verantwortlichen Projektleiter etc., erledigt. Die gesamte Technische Bearbeitung wird gemäss SIA 108 (Ausgabe 2003 Art. 3.2) in die einzelnen Phasen und Teilphasen gegliedert. Die Arbeiten der TB-A und TB-B können als separater Auftrag an Elektroingenieurbüros oder Elektrounternehmer vergeben werden. Sie umfassen den klassischen «Planungsauftrag». Im Gegensatz dazu umfasst die TB-C sämtliche nötigen Nebenarbeiten. Diese müssen zwangsläufig durch den Elektrounternehmer selbst erbracht werden. Für den Elektrounternehmer ist es unerlässlich, bei der Offertstellung klar und eindeutig zu deklarieren, welche Anteile der Technischen Bearbeitung in seinem Angebot eingerechnet sind. In Ausschreibungen wird dies meist in Form einer Tabelle durch die ausschreibende Instanz angegeben. In bestimmten Fällen muss der genaue Umfang der zu erbringenden Technischen Bearbeitung mit einem Telefongespräch rückgefragt werden. Nun liegt es am Elektrounternehmer, die rich-

tigen Schlüsse aus diesen Informationen zu ziehen, denn nicht wenig «fehlt» ein Teil der Technischen Bearbeitung. So wird das ausschreibende Elektroplanungsbüro zum Beispiel nur bis und mit Phase 4 beauftragt. Die Phase 5 «fehlt». Dies zeigt sich spätestens, wenn die ersten Arbeiten (z. B. Einlage Potenzialausgleich) anstehen und keine am Bau beteiligte Unternehmung einen Plan erstellt hat. Durch die vorgängige Abklärung der genauen Verhältnisse, welche auch im Werkvertrag festgehalten werden sollten, kann sich der Elektrounternehmer gar Chancen für einen Zusatzauftrag in Form eines Planungs(teil)auftrages ausrechnen. Auf keinen Fall dürfen diese Phasen bzw. Teilphasen im Rahmen einer Abgebotsrunde gratis übernommen werden. Die fachgerechte Erledigung einer oder mehrerer Phasen/Teilphasen ist zeitaufwendig und darf nicht kostenlos erledigt werden. Hier wird durch den Unternehmer eine Leistung erbracht, die bezahlt werden muss. Steckdosen werden auch nicht verschenkt! Fachbauleitung gemäss SIA 108 Art. 4 In der SIA 108 unter Art. 4 finden wir in der Teilphase 52 «Ausführung» die Bauleitung genau umschrieben. Ebenfalls können aus der Tabelle 2 die Zusatzleistungen entnommen werden, welche dem Auftragnehmer separat honoriert werden müssen. Klare Aufgabenteilung Im aktuellen Lehrbuch des VSEI zur Kalkulation im Elektro- und Installationsgewerbe können im Gegenzug eine

Elektroplanung & Beratung

Phasen

Auflistung bzw. Umschreibung der in der TB-C enthaltenen Arbeiten entnommen werden. Die Auflistung basiert dabei auf der SIA 108 Art. 3 und 4. AVOR • Der Elektrounternehmer klärt die Bedingungen für die Ausführung der Installationen ab. • Er berechnet die Kosten für die Erstellung der Installationen mit allfälligen eigenen Vorschlägen für die Verbesserungen (Unternehmervariante). • Er nimmt allfällige Weisungen der Bauherrschaft entgegen, spricht Termine ab und legt die Lieferung von Material/Geräten mit dem Lieferanten fest. • Der Elektrounternehmer erstellt die Installationsanzeige zuhanden der Netzbetreiberin. • Er kontrolliert die zur Verfügung gestellten technischen Unterlagen und Pläne und bereitet die Ausführung vor. Bauphase • Der Elektrounternehmer plant den Mitarbeitereinsatz, hat die Montageleitung der Installationen inne und überwacht die fach- und normengerechte Ausführung. • Er prüft Arbeitsrapporte und Belege • Installationsänderungen werden im Entwurf laufend in den Plänen eingetragen. • Der Elektrounternehmer erstellt Nachtragsofferten für nicht offerierte Zusatzarbeiten. • Materialbestellungen müssen erledigt werden, der Einsatz von Spezialwerkzeug und Gerüsten will geplant sein etc.

Elektrotechnik 2/09 | 35


Elektroplanung & Beratung

Beschrieb und Visualisierung

Grundleistung

Zusatzleistung (separat zu honorieren)

Bauleitung

Bauleitung für Anlageteile, Beraten der Gesamtbauleitung und Mitwirken bei der Festlegung welche von Dritten projektiert des Bauvorganges für die vom In- wurden genieur bearbeiteten Anlageteile Kontrolle der Arbeiten auf der Baustelle sowie der Materialien und Lieferungen

Vom Auftraggeber oder von der Gesamtleitung gewünschte ständige Bauaufsicht bzw. regelmässige Teilnahme an Bauund Koordinationssitzungen

Teilnahme an Bau- und Koordinationssitzungen nach Bedarf

Mehrleistungen infolge der Auswechslung von Unternehmern oder Lieferanten (z. B. bei Konkursen)

Werkstattkontrollen und Werkstattabnahmen von wesentlichen Lieferteilen Anordnen und Kontrollieren der Regiearbeiten und der entsprechenden Rapporte Organisation und Kontrolle der Ausmassarbeiten Prüfen von Nachträgen Planen, Durchführen und Protokollieren von Teilabnahmen Veranlassen offizieller Kontrollen durch zuständige Instanzen Projektänderung

Überwachen der Aufnahme von eingetretenen Änderungen und von nachträglich nicht mehr kontrollierbaren Arbeiten in die Ausführungsunterlagen

Kosten

Führen der Kostenkontrolle Erstellen periodischer Kostenberichte Auftragsnebenarbeiten gemäss SIA 118/380 Kontrolle von Leistungsaufstellungen und Rechnungen

Termine

Nachführen des Ausführungsterminplans

Dokumentation

Protokollieren der fachspezifischen Bauplatzsitzungen mit Unternehmern und Lieferanten

Tabelle 2

Führen des Baujournals

Abschlussphase • Ausmass der erstellten Installationen, Bereitstellung zur Verrechnung • Verrechnung von Zusatzinstallationen und Regiearbeiten • Durchführung der Schlusskontrolle nach NIV, mit Prüfung, Durchführung aller notwenigen Messungen und Erstellung des Sicherheitsnachweises (SiNa) • Messungen und Protokollierungen im Schwachstrombereich, wie z. B. UKV (RIT) • Instruktion der Bauherrschaft und Funktionskontrolle der erstellten Installationen • Erstellen der Bauunterlagen mit

36 | Elektrotechnik 2/09

Sicherheitsnachweis (SiNa), Installationspläne (von Hand nachgeführt), Betriebsanleitungen etc. Zuhanden der Bauherrschaft bzw. deren Vertreter Miteinander statt gegeneinander Die Arbeiten und Zuständigkeiten sind also eindeutig verteilt und zugeordnet. Diese eindeutige Zuordnung soll uns aber nicht an einer regelmässigen Kommunikation unter allen Beteiligten hindern. Die besten Erfahrungen wurden dabei mir einem regelmässigen Austausch auf der Baustelle gemacht. Wie gross die Abstände/Perioden dabei gewählt werden, muss anhand der Baustellengrösse und des aktuellen Arbeitsanfalls für den Un-

ternehmer entschieden werden. Meist liegen diese zwischen einmal pro Woche bis einmal pro Monat. An solchen Baustellenbesprechungen werden die nächsten Arbeiten und die daraus folgenden, wichtigen Termine besprochen. Der Unternehmer hat die Möglichkeit, beim Elektroingenieur fehlende Unterlagen, Schemas und/oder Pläne anzufordern. Anlässlich einer solchen Besprechung können die Ausführungsunterlagen direkt abgegeben und besprochen werden. Der Postversand mit der daraus folgenden Verzögerung und das anschliessende Rückfragen per Mail oder Telefon entfallen ebenfalls. Unter dem Strich resultiert für beide ein Zeitgewinn (= Geld). Durch den laufenden Kontakt zwischen dem Projektleiter des Elektroingenieurbüros und dem Elektroinstallateur ist durch diesen auch eine rechtzeitige Personaldisposition und Materialbereitstellung möglich. Gleichzeitig können allfällig auftretende Regiearbeiten freigegeben und nach der Ausführung der entsprechende Rapport unterzeichnet werden. Das Hin- und Herschicken der Rapporte per Post inkl. allfälliger Rückfragen und Unklarheiten entfällt. Durch die regelmässigen Treffen und Besprechungen kann weiter ein Vertrauensverhältnis entstehen, dass es auch erlaubt sich in Teilbereichen während z. B. Ferienabwesenheiten zu vertreten. Auf jeden Fall wird der Stellvertreter des jeweiligen Projektleiters beim Ingenieurbüro und Unternehmer während dessen Abwesenheit weit weniger benötigt und mit Arbeiten belastet. Das Nachmass (Ausmass) muss unbedingt laufend zur Bauausführung erstellt werden. Muss kein Nachmass erstellt werden, wie z. B. bei einem Pauschalauftrag, sind mindestens die allfällig auftretenden Zusatzarbeiten bzw. Mehrleistungen zu deklarieren bzw. anzumelden. Diese werden bei einer laufenden Aufnahme und Erfassung des Nachmasses ebenfalls rechtzeitig erkannt und können bei der Bauleitung/Bauherrschaft angemeldet werden. Mit dem zunehmenden Herauszögern der Aufnahme des Nachmasses geht auch immer mehr Wissen/Information verloren. Die aktuellen Marktpreise lassen Geschenke in diesem Bereich meist nicht zu. Je früher das Nachmass erfasst wird, desto kleiner ist der dafür nötige Zeitaufwand. Bei grösseren Projekten macht es durchaus Sinn, die durch den Unternehmer nachgeführten Ausführungsunterlagen laufend dem Ingenieurbüro abzugeben. So können die Revisions-


VSEI

3

4

CRB

Nicht alles ist schlecht An dieser Stelle soll aber auch erwähnt werden, dass viele Unternehmer die Hausaufgaben gemacht haben. So klappt die Zusammenarbeit zwischen Ingenieur und Unternehmer bestens. Die beiden Parteien sind in ständigem Kontakt und Informationsautausch. Nur so kann nach Abschluss des Projekts von einem erfolgreichem Abschluss und einer zufriedenen Bauherrschaft ausgegangen werden. Den Elektroingenieur und Unternehmer sind gemeinsam für den erfolgreichen Abschluss verantwortlich. Nur wenn beide am gleichen Strick ziehen, anstatt sich zu bekämpfen, kann von einer «guten Arbeit» gesprochen werden. Im anderen Fall machen die Verantwortlichen bei der Bauherrschaft keinen Unterschied, wo versagt wurde, auf Planeroder Unternehmerseite. Kurz wird dann einfach von Problemen im Bereich Elektro gesprochen. Packen wir es

3 Technische Bearbeitung ist ein Teil der Arbeitskosten. 4 Planungs- und Bauprozess.

an und bringen wir unser Gewerbe wieder dort hin wo wir einmal waren – an die Spitze mit einer Spitzenleistung. Es

Energiesparen mit Präsenzmelder

versteht sich von selbst, dass mit einer guten Arbeit bzw. Zusammenarbeit ■ auch (mehr) Geld verdient wird.

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Elektrotechnik 2/09 | 37

Elektroplanung & Beratung

unterlagen erstellt werden, sobald ein Teilprojekt (z. B. ein Gebäude einer grösseren Überbauung) fertiggestellt ist. Hier gilt das Gleiche wie beim Nachmass: Je früherer, desto kleiner ist der nötige Zeitaufwand.


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48

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Elektrotechnik 2/09 | 39


Monatsthema

IT-Sicherheit: Viren, Würmer, Trojaner & Co.

Schutz vor Angriffen auf Homepage und PC Die Angriffe auf kommerzielle Rechnersysteme laufen immer komplexer und versteckter ab. Sie haben fatale Auswirkungen auf die Produktivität einer Firma. Dank passender Verfahren können solche Angriffe aber früh erkannt und abgewehrt werden. Und auch der PC beim Endbenutzer hat noch Schutzpotenzial. Rüdiger Sellin Am 11. November startet in Deutschland nicht nur die Karnevalssaison (oder Fasnacht). Der Tag davor hat nämlich einen Hintergrund, der weniger zum Lachen ist: Die Geburtsstunde des ersten Virus, der auf den 10. November 1983 – also vor mehr als 25 Jahren – datiert. Dabei ging es in der Aufgabe der Universität von Kalifornien lediglich darum, ein Programm zu entwickeln, das sich selbst vermehrt. Fred Cohen, der 1986 seinen Doktortitel der Elektro- und Computertechnik erwarb und 2002

zum Professor ernannt wurde, schrieb dieses Programm. Er lieferte bereits 1984 in seiner Doktorarbeit eine gute Virendefinition: «Ein Computervirus ist ein Programm, das andere Programme infizieren kann, indem es eine möglicherweise veränderte Version von sich selbst zu dem Programm hinzufügt.» Etwa zur gleichen Zeit wieCohen schrieb ein 15-jähriger Schüler namens Richard Skrenta ein Störprogramm zur eigenen Belustigung. Er sicherte den sogenannten «Elk Cloner» auf Disketten und liess ihn erstmals auf fremde PCs los. Zum Schreck des Benutzers führte

Begriffe aus der «I-Tierwelt» Ein Virus muss mittels einer Datei oder eines anderen Programms auf dem Rechner des Opfers installiert werden. Dies geschieht oft über E-Mail-Anhänge, etwa über harmlos aussehende Word- oder sogar PDF-Dateien, welche keinerlei Argwohn beim Empfänger erwecken. Erst beim Öffnen des Anhangs wird der Virus aktiv – von selbst installieren kann er sich also nicht. Darin unterscheidet er sich von einem Wurm, der sich als E-Mail-Anhang (auch ohne Öffnen) selbständig verbreitet – etwa über alle Adressen eines E-Mail-Systems. Noch perfider gehen sogenannte Trojanische Pferde oder Trojaner vor. Diese spezielle Virenart versteckt sich in nützlichen Programmen oder Gratis-Software zum Zeitvertreib wie Spiele, die der User bereitwillig herunterlädt. Im Hintergrund installiert sich während des Downloads jedoch eine andere, gänzlich ungewünschte Software. Oftmals bemerkt der Benutzer das

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im Hintergrund ablaufende Programm nicht oder zu spät. Aggressive Viren befallen oftmals Windows-Systemdateien und gehen damit sozusagen an den Lebensnerv eines PC. Apple-Benutzer sind zwar wesentlich weniger häufig von Viren bedroht. Bedingt durch die zunehmende Popularität der «Apfelrechner» und deren unzureichenden Sicherheit ( bisher gab es kaum Angriffe ) soll 2009 das Jahr der AppleViren werden. Für alle Benutzer gelten die gleichen Schutzmassnahmen, etwa die Installation einer Firewall sowie einer Antiviren-Software aus seriöser Quelle. E-Mails von unbekannten Absendern sollte man nie öffnen und Programme nur von vertrauenswürdigen Anbietern herunterladen. Das gilt pikanterweise auch für Antiviren-Software, die oft das Gegenteil von dem tut, was man von ihr erwartet – also aufgepasst beim GratisDownload.

jeder fünfzigste Datenzugriff zu einem schwarzen Bildschirm, was freilich keinen weiteren Schaden anrichtete. Zur Beruhigung wurde dem Benutzer jeweils ein Gedicht Skrentas angezeigt. Vernetzung begünstigt Angriffe Von solchen Harmlosigkeiten entfernten sich die späteren Nachfolgegenerationen schnell. So löschte bereits 1991 der Virus «Michelangelo» sämtliche Daten auf infizierten privaten Rechnern. Er geriet über das schlichte Öffnen einer E-Mail mit dem Betreff «Iloveyou» auf die PCs der ahnungslosen Benutzer. Zehn Jahre später wurden längst Windows-Sicherheitslücken ausgenutzt, so beim Virus «Code Red», der im Weissen Haus einen Schaden von rund zwei Milliarden Dollar angerichtet haben soll. Im Grunde genommen sind Viren zwar unangenehm, aber sie zerstören in der Regel lediglich Dateien oder verändern sie. Wirklich gefährlich hingegen sind Programme, die mit kriminellen Absichten geschrieben wurden. Dabei geht es um das sogenannte «Phishen» (Abholen) von Passwörtern, Kreditkartennummem, Kontoinformationen und Login-Daten. Besonders beim populären E-Banking ist besondere Vorsicht angebracht, denn hier geht es dem Angreifer um pure finanzielle Interessen mit hohem Schadenpotenzial für den Geschädigten. Die Finanzinstitute sind daher ständig damit beschäftigt, den Datenfluss unter allen denkbaren Umständen abzusichern. Überhaupt erwecken die entsprechenden Meldungen zum Thema den Eindruck, als ob die Entwickler von Schutzprogrammen den Virenproduzenten stets leicht hinterherhinken. Allerdings hat deren Reaktionstempo deutlich zugenommen, trotz der seit Jahren zunehmenden Virenproduktion. Im Schnitt kommen stündlich bis


Monatsthema

meistens nicht bewusst, dass sie Teil eines Bot-Netzwerks sind, denn entsprechende Programme werden für den Benutzer unbemerkt während der Online-Zeit installiert. Bedingt durch die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten moderner Breitbandanschlüsse und der Leistungsfähigkeit neuerer PCs fallen dessen Performanceeinbussen während eines laufenden Angriffs praktisch nicht auf. Der Angriff innerhalb eines Bot-Netzwerks ist auf mehrere Instanzen verteilt (Bild 2). Ein Client (der eigentliche Angreifer) beauftragt einen oder mehrere Master (als Server dienende Computer). Diese steuern mehrere Daemons (im Hintergrund ablaufende Prozesse), welche schliesslich das Opfer attackieren. Der Client kommuniziert über eine Internet-Verbindung (oft von einer illegal verwendeten IP-Adresse aus) mit den verteilten Mastern. Deren IP-Adresse bzw. die offenen TCP- oder UDP-

1 Häufigste Bedrohungen im Internet. 2 Errichten von Bot-Netzwerken für DDoS-Angriffe.

1

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Arbor Networks, Inc. 2008

Verteilte Angriffe sind populär Dabei gehen die Angreifer immer geschickter vor und spannen dazu ein verteiltes Verbundnetz privater Rechner ein. Dank dieser sogenannten Bot-Netzwerke werden verteilte Angriffe (Distributed Denial of Service, kurz DDoS) erst möglich. Bot-Netzwerke bestehen aus einigen hundert bis zigtausend infizierten PCs, die zeitgesteuert durch den Bot-Netzwerk-Administrator/-Controller für Angriffe missbraucht werden können. Die Leistung der in einen Angriff eingebundenen PCs sowie die Anschlussbandbreite werden in der Regel für den Benutzer im nicht wahrnehmbaren Bereich für DDoS-Attacken beansprucht. Durch die Nutzung vieler PCs können auch Sites mit sehr leistungsstarken Online-Systemen und breitbandigen Netzverbindungen erfolgreich gestört werden. Gemäss einer seit 2005 jährlich durchgeführten

Untersuchung der Firma Arbor Networks stellten auch in den letzten zwölf Monaten über DDoS geführte Angriffe sowie Bot-Netzwerke über ein Drittel aller Bedrohungen (Bild 1). Der Ursprung und die Motive solcher Angriffe sind sehr vielschichtig und reichen von Rache- oder Protestaktionen gegen eine bestimmte Firma oder Organisation bis hin zu professionell tätigen HackerOrganisationen mit mafiaähnlichen Schutzgelderpressungen. Professionell aufgesetzte Angriffe richten sich gegen die Verfügbarkeit kommerziell genutzter Systeme. Neben dem Imageschaden durch schlechte Performance können im schlimmeren Fall auch mehrtägige Ausfälle die Folge sein. Die kommerziellen Einbussen sind dann gross und lassen sich nur schwer beziffern. Beim Angriff sind mehrere Rechnersysteme im Angreifernetzverbund an einer DDoS-Attacke beteiligt. Eigentümer infizierter PCs ist sind sich

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zu 800 neue Viren hinzu, im Schnitt sind es rund 5000 pro Tag. Gleichwohl scheint deren Verbreitung nicht mehr ganz so epidemieartig zu verlaufen, wie es bis 2005 der Fall war. Es gibt aber immer neue Facetten der Bedrohungen aus dem Internet, die sich durch die hohe Verbreitung von Breitband-InternetAnschlüssen verschärft haben. Dazu zählen die sogenannten «Denial-of-Service»-Angriffe (DoS). Deren Ziel ist die massive Einschränkung der Verfügbarkeit bestimmter Online-Systeme oder -Dienste bis hin zur totalen Unerreichbarkeit einer Homepage. Dabei wird durch Ausnutzen von Lücken in Betriebssystemen, Programmen, Diensten bzw. von grundsätzlichen Schwachstellen der verwendeten Netzwerkprotokolle versucht, die angegriffenen Systeme via Internet zum Absturz zu bringen. Online-Systeme von eShops, Content-Providern, Finanzdienstleistern (z. B. E-Banking) oder Verwaltungen (z. B. E-Government) werden so weit überlastet, bis sie kaum oder gar nicht mehr funktionieren. Im Unterschied zu anderen Angriffen dringt der Angreifer normalerweise nicht in deren Computer ein und benötigt deshalb keine Passwörter. Jedoch kann ein DoS-Angriff Bestandteil eines solchen Angriffs sein, etwa um den eigentlichen Angriff auf ein weiteres System desselben Opfers zu vertuschen. Das mit der Administration betraute IT-Personal wird durch den erhöhten Datenverkehr abgelenkt, in dem der eigentliche Angriffsversuch unbemerkt untergeht.

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Swisscom

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4 3 Statusansicht auf dem TMS-Kundenportal des DDoS Protection Service. 4 DNS Cache Poisoning als neue Bedrohung (vereinfachte Darstellung).

DNS als Lebensnerv des Internets und als Angriffsziel Schliesslich schreckte Ende Sommer 2008 eine weitere Meldung die Sicherheitsexperten auf, welche eine Sicherheitslücke in der DNS-Spezifikation betraf. Das DNS-Protokoll (Domain Name System) dient der Umwandlung von Domain-Namen (www.xyz.com) in die entsprechende IP-Adresse und umgekehrt. Dabei gibt es rekursive und nicht rekursive DNS-Anfragen. Ein Client stellt im Normalfall eine rekursive Anfrage an den DNS-Server, d. h. er möchte eine endgültige Antwort erhalten. DNS-Server untereinander verwenden nicht rekursive Anfragen, wobei jeder Server nur die IP-Adressen nennt, die er selbst verwaltet. Kennt er die IP-Adresse eines Domain-Namens nicht, nennt er einen DNS-Server, der die Antwort kennen könnte. Der Anfragende wird so zum einem DNS-Server vermittelt, der die gewünschte IP-Adresse herausgibt. Wird ein Domain-Name (z. B. www.ebanking.ch) aufgerufen, wird vom Client eine entsprechende rekursive DNS-Anfrage an den

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«Domain»-Port des lokal zuständigen DNS-Servers gesendet. Kennt dieser die zugehörige IPAdresse nicht, sendet er nicht rekursive DNS-Anfragen an andere DNS-Server, um die zugehörige IP-Adresse zu ermitteln. Nach deren Antwort speichert er die genannte IP-Adresse zur Beantwortung künftiger Anfragen für eine gewisse Zeit in seinem Cache (temporärer Speicher). Kann ein Angreifer gefälschte Informationen in diesen Cache einzuschleusen, so spricht man von «Cache Poisoning» (wörtlich «CacheVergiftung»). Verfälschte DNS-Einträge werden durch Sicherheitslücken möglich, daher auch der Begriff «ungepatchter DNS-Server» («Patch» bedeutet «Flicken» und steht für ein SoftwareUpdate zur Behebung von Mängeln). Somit kann der Angreifer Anfragen an ein bestimmten Server zu einem vom ihm kontrollierten Server umleiten (Bild 4), was z. B. Phishing-Angriffe oder das Einschleusen schädlicher Software ermöglicht. Erst über diese Umleitung gelangt das Opfer schliesslich auf den gewünschten Ziel-Server.

Ports wiederum hat er etwa mit Hilfe von Scanning-Tools besorgt. Potenzielle Angriffsziele und deren Schwachstellen werden via Internet-SecurityScanner ausfindig gemacht. Über denselben Weg gelangt der Angreifer zudem an die Root-Rechte der ServerSysteme und prüft dabei auch gleich, welche Dienste und Ports dort aktiv (also offen) sind. Bei Vorliegen von Sicherheitslücken generiert der Angreifer ein Script (ein automatisch ablaufendes Programm) und legt es auf den gestohlenen Accounts ab. Mit diesen Scripts nutzt er zu einem späteren Zeitpunkt die entdeckten Sicherheitslücken. Auf den Master-Systemen werden weitere Speicher benutzt, um dort die lauffähigen Daemons (als precompiled binaries) zu lagern. Danach erstellt der Angreifer wiederum ein Script, welches die Liste der «in Besitz genommenen» Rechner benutzt und ein weiteres Script erzeugt. Letzteres führt den Installationsprozess automatisiert im Hintergrund durch. Diese Automatisierung erlaubt den Aufbau eines weitverbreitenden Bot-Netzes ohne Wissen der Besitzer der Systeme. Die Master-Programme nehmen eine Schlüsselrolle im Netzwerk des Angreifers ein und werden bevorzugt auf sogenannten «Primary-Name-ServerHosts» installiert. Diese sind für einen extrem grossen Netzwerkverkehr ausgelegt, sodass auf solchen Server-Systemen eine grosse Anzahl von Netzverbindungen läuft. Für den Angreifer hat dies zwei wesentliche Vorteile. Zum


Sicherheit am Beispiel: DDoS Protection Service Einige Service-Provider bieten einen wirksamen Schutz gegen die gängigsten Angriffsszenarien als Dienstleistung an. Swisscoms DDoS-Protection-Service überwacht dazu permanent die Verkehrsflüsse im Backbone und bietet folgende Eigenschaften: • Keine Hardware-Installationen beim Kunden erforderlich • Wirksamen Schutz der InternetInfrastruktur vor DDoS-Attacken

(aktuell bis 10 Gbit/s filterbar) • Pro-aktive Alarmierung bei DDoSAttacken per E-Mail, SMS, SNMP Traps und Syslog • Erlaubten Zugriff für «Friendly User» auf die Management-Plattform inklusive Monitoring und Reporting auch während DDoS-Attacken • Direkte Abwehr von DDoS-Attacken via Management-Plattform durch den Security- bzw. Netzwerk-Administrator • Dynamische Identifizierung und Blockierung von DDoS-Attacken • 7 x 24-h-Helpdesk /Support durch das DDoS-Expertenteam Bei Abweichungen von der Baseline (der während 24 Stunden laufend registrierte Bandbreitenverlauf ) werden die Systemverantwortlichen per E-Mail, SMS, SNMP Traps oder Syslog direkt informiert. Abhängig von der Anomalie wird der Alarm als tief, mittel oder hoch eingestuft. Diese sogenannte Traffic Anomaly Detection erfasst die Baseline-Daten laufend und registriert dabei Wochentag, Uhrzeit, die zu diesem Zeitpunkt gemessene Bandbreite und die Protokollkonformität. Bild 3 zeigt eine Statusansicht auf dem Kundenportal des DDoS Protection Service. Mit Hilfe dieser Angaben wird der Verkehr bezogen auf die eigene Infrastruktur permanent überwacht und analysiert. Zur Abwehr von DDoS-Attacken verwendet Swisscom ein Threat Management System (TMS). Im Falle eines Angriffs kann der Verkehr bzw. der Datenstrom in Richtung des attackierten Systems via TMS umgeleitet werden. Das TMS analysiert diesen Verkehr und kann gutartigen von bösartigem Verkehr effizient unterscheiden und filtern. Der

gefilterte Verkehr wird dann zur ursprünglichen Destination weitergeleitet. Die Filterfunktion im TMS wird in jedem Fall durch den Kunden aktiviert, und zwar entweder über eine geschützte Internet-Seite oder – falls jeglicher Internet-Verkehr unmöglich sein sollte – über eine Mobile-UnlimitedVerbindung, einen dedizierten xDSLAnschluss oder telefonisch.

Monatsthema

einen verdeckt die Grundlast (Prozessoren und Netz) den zusätzlichen Netzwerkverkehr der Master sehr gut. Zum anderen werden solche Server-Systeme selbst bei einem DDoS-Verdacht nicht vorschnell aus dem Netz genommen, da ihre Bedeutung für das eigene Netz zu gross ist. Der Angreifer sendet später das Angriffskommando inklusive der Daten des Opfers (IP-Adresse, Portnummer, Angriffsart) an die Master. Während des Angriffs ist dies der einzige von ihm ausgehende Verkehr. Nach dem Startschuss liegt die weitere Steuerung und Koordination des Angriffs bei den Mastern, welche jeweils eine bestimmte Anzahl Daemons steuern. Damit beim Aufdecken eines Masters durch einen Netzwerk-Sniffer nicht sofort alle Daemons unbrauchbar werden, teilen die Angreifer die Master in zweckmässige Teilgebiete auf. Auch die Daemons laufen auf weit im Netz verteilten Computern und führen auf Anweisung des Masters den eigentlichen Angriff aus.

Fazit Insgesamt gewährleistet die Kombination aller Massnahmen – lokal am PC sowie beim Provider im Netz – einen sehr guten Schutz vor Angriffen. Dies ist gerade trotz aller potentiellen Bedrohungen ein beruhigender Gedanke. Grösste Schwachstelle bei allem bleibt aber der Mensch, denn je nach Verhalten des Benutzers am PC und Einsatz der Schutzmechanismen vergrössern oder verkleinern sich die Chancen von Angreifern erheblich. ■

Weitere Infos unter: • Fred Cohen, Computer Viruses – Theory and Experiments, University of California, ©1984, www.eecs.umich.edu/ %7Eaprakash/eecs588/handouts/cohen-viruses.html • Arbor Security Report www.arbornetworks.net/report • Sicherheit am Beispiel: www.swisscom.ch /ddos

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Highlight

Neues lukratives Geschäftsfeld für clevere Elektroinstallateure

Schulungen für die elektronische Sicherheit Seit 2008 bietet Trigress Security Schulungen zum Thema Alarm- und Videotechnik an. Die Installation, Inbetriebnahme und Wartung ist so aufgebaut, dass auch kleine Elektrounternehmungen diese problemlos bewältigen. Die neuen Lehrgänge starten ab März und sind auf www.trigress-security.ch veröffentlicht. Um den Einstieg in die elektronische Sicherheitstechnik zu erleichtern, bietet Trigress Security seinen Fachhändlern eine breite Fülle an fachlicher Unterstützung. In der eigens gegründeten Schulungsakademie werden Einsteiger, Fortgeschrittene und Sicherheitsprofis geschult und weitergebildet. Dabei geniesst vor allem die praktische Anwendung der Produkte einen hohen Stellenwert. Fachhandelspartner lernen dabei alles, was sie für den Erfolg im Security-Business brauchen. Teilnehmer bestätigen Erfolg Das Feedback der Teilnehmer bestätigt den Nutzen der Lehrgänge. Der persönliche Kontakt zu den Fachhandelspartnern hilft gezielt auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Für 2009 wurde das Schulungsprogramm deutlich erweitert. So finden neben Schulungen der Trigress Security AG.

den Grundlagenschulungen nun auch diverse spezifische Schulungstage mit Spezialthemen statt. Hier erfährt man alles über die neue Secvest 2WAY einschliesslich der elektronischen Funkfenstersicherung FTS 96 E, die neue Funkalarmanlage Privest oder Eytron-Videoüberwachungssysteme. Einfacher als man denkt Einsteigern in die Security-Branche wird für den Start die Grundlagenschulung der Alarm- oder Videotechnik empfohlen. Für Profis stehen gezielte Produktschulungen auf dem Programm (aufbauend auf den Grundlagenschulungen). Das Trainerteam aus erfahrenen Sicherheitsexperten vermittelt die Inhalte lebendig und praxisnah. Die Projektierung, Installationstechnik und Inbetriebnahme der Sicherheitssysteme werden eingehend

geübt. Natürlich fehlen dabei auch Tipps und Tricks für das Verkaufsgespräch nicht. Jeweils nach den theoretischen Grundlagen kommt der Praxisteil. Auf diesen Teil wird speziell geachtet und dabei viel Zeit investiert. Die direkte Auseinandersetzung mit den Geräten hilft den Kursteilnehmern bei der Installation vor Ort. Um auf möglichst viele Fragen eingehen zu können, ist die Teilnehmerzahl der Kurse auf maximal 12 Personen beschränkt. Die Schulungen finden im Showroom am Firmensitz in Baar statt. Die Schulungsräume sind mit dem nötigen Material ausgestattet. So macht die Vermittlung technischer Zusammenhänge richtig Spass! Es ist auch eine gute Gelegenheit, mit Gleichgesinnten und Mitarbeitern von Trigress Security ins Gespräch zu kommen. Um aufwendige Anreisen zu ersparen, sind die Kurse auf einen Tag beschränkt – jeweils von 9 Uhr bis 16.30 Uhr. Zur Bescheinigung der erworbenen Fachkompetenzen erhalten alle Teilnehmer nach dem Besuch der Trigress Academy ein entsprechendes Zertifikat. Fazit In wirtschaftlich schwierigeren Zeiten sind Alarm- und Videotechnik die Gelegenheit, das Geschäftsfeld um einen lukrativen, zukunftsträchtigen Bereich zu erweitern. Denn leider gewinnt dieses Thema auch in der Schweiz immer mehr an Brisanz. Die Weiterbildungsmöglichkeiten der Trigress Security AG sind die ideale Möglichkeit, sich kompetent auf dem Fachgebiet der elektronischen Sicherheit weiterzubilden. Alle Informationen rund um die Trigress Academy sowie das aktuelle Schulungsangebot mit allen Terminen sind unter ■ www.trigress-security.ch zu finden.

TRIGRESS Security AG 6341 Baar Tel. 041 560 86 66 www.trigress-security.ch

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19-Zoll-Outdoor-Schränke speziell für Anforderungen von Broadcast Highway Video für Swisscom

Highlight

Sportsendungen – Rotronic mischt mit Bilder von bis zu 12 Kameras werden vor Ort zusammengeschnitten. Über den IP-basierten Broadcast Highway Video überträgt Swisscom Broadcast die digitalen Video-Signale in die Studios von TV-Veranstaltern, von wo aus sie in die FernsehHaushalte verschickt werden. Die erforderlichen Outdoor-Schränke in den verschiedenen Stadien wurden von Rotronic nach Mass gefertigt. Selbstverständlich sorgt in diesen Schränken auch eine eingebaute USV für Spannungsausfallsicherheit. Die Swisscom-Tochter Swisscom Broadcast hat alle 10 Stadien der Schweizer Fussballclubs, die in der Axpo Super League spielen, sowie 12 EishockeyStadien der National League A an ihren «Broadcast Highway Video» angeschlossen. Das Netz ist für Übertragungen in HD-(High Definition-)Qualität ausgebaut. Swisscom Broadcast leitet die Audio- und Video-Signale als Business-to-Business-Anbieterin in komprimierter Form nach Volketswil zu Teleclub. Über Bluewin TV oder Kabel kommen dann die Sendungen zu den Zuschauern. Das Übertragungsnetz basiert auf Carrier Ethernet und wurde von Swisscom in enger Zusammenarbeit mit Ringier und Teleclub realisiert. Rotronic entwickelte in Rekordzeit 19-Zoll-Outdoor-Schränke, die genau auf die Anforderungen von Broadcast Highway Video zugeschnitten sind. Sie dienen als Schnittstelle zwischen Über-

USV Eaton 9130 als 19"-Rack-Version oder frei stehend.

tragungswagen und Datenautobahn. Um vor Ausfällen geschützt zu sein, sorgen USV-Systeme für unterbrechungsfreie Stromversorgung. USV Eaton 9130 Fussball- und Eishockey-Fans goutieren es gar nicht, wenn wegen eines Stromausfalls die Sportsendung ausfällt; da hört bei Fans der Spass auf. Nebst der Herausforderung, hier verschiedene Geräte zu verknüpfen und in einem Aussenschrank aufzubauen, musste eine zuverlässige USV integriert werden. Rotronic hat diese in der von ihr vertretenen Powerware-Reihe gefunden. Diese sind im Leistungsbereich von 700 ... 3000 VA als frei stehende Geräte oder 19"-Einschübe verfügbar. Selbst bei schwerwiegenden Versorgungsproblemen weicht die Ausgangsspannung höchstens 3% vom Nennwert ab. Wegen des weiten Eingangsspannungsbereichs ist die Eaton 9130 zur Ausbügelung von Netzschwankungen nicht auf Batterien angewiesen; letztere werden somit nur für wirkliche Stromausfälle benötigt. Dank Doppelwandler-Technik entsteht bei einem Stromausfall nicht die geringste Lücke bei der Ausgangsspannung. Die Netzspannung wird dauernd gleichgerichtet, auf Kondensatoren gepuffert und dann gleich wieder über den Wechselrichter in eine stabile Sinuswechselspannung von 50 Hz verwandelt. Trotz aufwendiger Technik verfügt die USV über einen sehr hohen Wirkungsgrad von bis zu 95 %. Dank des hohen Leistungsfaktors von 0,9

Aus den Schweizer Fussball- und Hockey-Stadien kann auch in HD-Qualität gesendet werden.

steht die gesamte Kapazität der Eaton 9130 für verschiedenste Anwendungen zur Verfügung; auch kapazitive und induktive Lasten sind problemlos. Durch den Eingangsleistungsfaktor von 0,99 werden typische Netzrückwirkungen von Konkurrenzprodukten vermieden. Fazit Dank sehr breitem Produktprogramm, von Servern bis zu verschiedenen USV-Systemen von 300 VA bis 550 kVA, ist Rotronic in der Lage, komplexe Aufgabenstellungen aus dem IT- und Kommunikationsbereich zu lösen. Mit dieser im Eiltempo erstellten Technik für Swisscom hat Rotronic bewiesen, dass sie auch aussergewöhnliche Herausforderungen in kürzester Zeit (rk) ■ löst.

Rotronic AG 8303 Bassersdorf Tel. 044 838 11 66 www.rotronic.ch

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Telematik & Multimedia

Swisscom ruft das Glasfaser-Zeitalter «fibre suisse» aus

Glasfaser bis in die Stube Bereits heute hat Swisscom Glasfaser-Breitbandnetze bis in alle Quartiere. Von da führen bis jetzt Kupferkabel in die Häuser. Doch das soll sich jetzt schnell ändern. Neu werden Glasfaserkabel bis zu Privatkunden und KMU gezogen. Der Start erfolgt in Zürich, Basel und Genf. Bereits Ende 2009 werden 100 000 Wohnungen mit Glasfaser erschlossen sein. Gemäss Planung wird im Laufe des kommenden Jahres der Ausbau auf die Städte St. Gallen, Bern, Fribourg sowie Lausanne ausgeweitet. Die ersten Angebote für Privatkunden und KMU werden im ersten Halbjahr 2009 lanciert. Swisscom plant in den kommenden sechs Jahren insgesamt 8 Milliarden Franken in die Schweizer Telekom- und IT-Infrastruktur zu investieren, davon entfallen rund 35% auf den Glasfaserausbau. Das sind gu-

te Nachrichten von Swisscom. Es fällt allerdings auf, dass Swisscom erst durch das forsche Vorgehen des EWZ und anderer EWs aus der Reserve gelockt wurde, denn dieser Schritt ist seit Jahren überfällig. Im nahen Ausland wie Frankreich und Italien werden in Städten seit einigen Jahren Glasfasern bis in die Wohnungen gezogen und Kunden erhalten damit Bandbreiten zu Preisen, von denen Schweizer Privatkunden nur träumen können. Swisscom darf man allerdings zugute halten, dass das Land flächende-

ckend mit ADSL ausgerüstet ist und zu rund 75% mit VDSL. Mit VDSL werden im Idealfall Bandbreiten von 20 MB erreicht, und damit reicht dies für Triple Play, wo Internet, Fernsehen und Telefon über die gleiche Leitung im IP-Format ins Haus führen. Wenn man die Breitbandabdeckung bis zu einigen MB/s betrachtet, spielt die Schweiz in der Spitzenliga mit, wie dies die Grafik zeigt. Dies gilt aber nicht bezüglich Glasfaseranschlüssen bis zum Endkunden. Wenn immer mehr Videos über das Internet angeschaut werden, VoIP und HDTV im Anmarsch sind, fordern Endkunden Bandbreiten von 100 MB. Und vor allem möchte der Kunde auch mit akzeptabler Geschwindigkeit seine Fotos und selbst gedrehten Filme verschicken können. Da hapert es bei den Kupferleitungen besonders, denn ein

In der Bereitstellung hoher Bandbreiten in alle Haushalte nimmt die Schweiz eine Spitzenstellung ein.

F T T x (% der Haus halte)

100%

5 Mio B reitbandAbonnenten

80% S üdkorea J apan

F T T Home F T T B uilding F T T N V DS L

60% S c hweiz B elgien

40%

Land US A

Deuts chland

T aiwan S chweden

Alcatel-Lucent Analyse

20% T ürkei P olen Argentinien Mexiko B ras ilien R us s land Indien

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Dänemark K anada Niederlande F rankreich Aus tralien

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B reitband-Abonnenten (% der Haus halte)


Wo liegt eigentlich das Problem? Ein Glasfaseranschluss bis zum Endkunden kostet pro Anschluss im städtischen Bereich rund 1200 Franken, in ländlichen Gebieten aber rund 4000 Franken. Swisscom vernetzt seit mehr als zehn Jahren Grossunternehmen mit Glasfaser. Bei 4000 Franken Anschlusskosten muss für einen Privatanschluss mit einer Amortisation von 15 Jahren gerechnet werden – und das ist sehr lange. Bei den Glasfaseranschlüssen ist Swisscom nicht mehr in der Lage, die Schweiz innert weniger Jahre flächendeckend zu verkabeln, so wie dies bei ADSL der Fall war. Das ist nicht finanzierbar. Rund ein Drittel der Geschäftskunden bezieht bereits über das schnelle Netz ihre Breitbanddienste, insgesamt sind in der Schweiz 12 500 Geschäftshäuser direkt mit Glasfasern von Swisscom erschlossen. Und das Interesse an Glasfasernetzen wächst stark: Innert eines Jahres ist die Zahl der Glasfaserkunden bei Swisscom um 40% gewachsen. Kunden profitieren vom Wettbewerb zwischen den Netzen Bereits Ende Juli hat Swisscom potenzielle Kooperationspartner aus der Telekom-, Kabel- und Elektrizitätsbranche eingeladen, das Glasfasernetz gemeinsam zu bauen. Ziel dieser Kooperationen ist, das Glasfasernetz mit mehreren Partnern schneller und auch kostengünstiger zu errichten. Zudem lässt sich durch die Zusammenarbeit ein Wettbewerb der verschiedenen Netze erwirken, der Investitionen und Innovationen fördert und den Kunden und Hauseigentümern die grössten Vorteile bietet. Damit mögliche Kooperationspartner auch nach Baubeginn ihre eigene Glasfaserinfrastruktur erweitern können, verlegt Swisscom in allen Gebieten mehrere Fasern pro Wohnung, eine davon wird Swisscom nutzen. Die weiteren Fasern stehen Kooperationspartnern zur Verfügung. Nach Ansicht von Swisscom lässt sich mit dem Mehr-Fasern-Modell verhindern, dass in der Schweiz ein neues Netzmonopol geschaffen wird. Es berücksichtigt zudem die Forderungen der Mitbewerber, dass sie vollständigen Zugang zum Netz haben. Technik beim Glasfasernetz ist Basis für Wettbewerb Bereits heute bestehen in der Schweiz verschiedene Netze, über

die Telekommunikations-Dienstleistungen angeboten werden. Anbieter sind neben Swisscom die Kabelnetzbetreiber, die Elektrizitätswerke und die Bahnen. Die Netzbetreiber können bei einer eigenen Infrastruktur verschiedene Technologien einsetzen und darauf ihre Dienste aufbauen und anbieten. Welche Services und welche Netzqualität später angeboten werden, hängt stark von der Wahl der eingesetzten Technologien ab. Nur wenn die Betreiber das gesamte Netzwerk von den Zentralen bis zum Endkundengerät überwachen und steuern, können sie sich auf dem Markt bei Service, Qualität und technologischer Innovation differenzieren. Mit der Verlegung mehrerer Glasfasern pro Wohnung steigen die Investitionen marginal, dafür wird auf der Technologie- und ServiceEbene Wettbewerb gewährleistet. Kooperationsmodelle für alle Ansprüche Bis vor kurzer Zeit hat Swisscom Partnern die Partizipation an ihrem Netz erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Sie konnte die Monopolstellung voll ausnützen. Durch die Liberalisierung des Telekommarkts ist Swisscom gezwungen, ihre Netze zu akzeptablen Preisen Partnern zur Verfügung zu stellen. Bei Swisscom stellt man sich vier unterschiedliche Modelle der Zusammenarbeit vor. Man erhofft sich dabei auch, die Einführung der Breitbandnetze in der Schweiz durch Glasfasernetze beschleunigen zu können. 1. Baupartnerschaft: Dieses Kooperationsmodell wendet sich insbesondere an Partner mit eigenen Leitungsnetzen wie Elektrizitätswerke oder Kabelnetzbetreiber. Der Bau des Glasfasernetzes in einem bestimmten Gebiet – beispielsweise eines Quartiers oder einer ganzen Stadt – wird durch einen der Partner übernommen. Es werden mehrere Glasfasern verlegt, sodass bei Fertigstellung den anderen Kooperationspartnern eine Faser übergeben wird. Erschliessen alle Partner gleich grosse Gebiete, die untereinander getauscht werden, entfällt eine Ausgleichszahlung. 2. Investitionspartnerschaft: Diese Zusammenarbeit ist interessant für Partner ohne eigene Kabeltrassees. Die Partner finanzieren gemeinsam den Ausbau. Ein Partner baut das gesamte Netz und räumt dem

Investor ein Nutzungsrecht an den verlegten Fasern ein. 3. Miete einzelner Glasfasern: Die Miete einzelner Glasfasern durch Partner, die zwar keine Investitionen in den Netzausbau leisten wollen, jedoch die Technikebene für die Steuerung des Glasfasernetzes selber bestimmen wollen. 4. Miete von Übertragungsdienstleistungen: Wie bereits bei der bestehenden DSL-Breitbandtechnologie seit Jahren im Markt etabliert, bietet Swisscom auch Wiederverkaufsangebote für Internet-Service-Anbieter, die nicht in eine eigene Infrastruktur investieren wollen. Diese Anbieter können sowohl die Glasfaser als auch die übergeordnete Netztechnologie von Swisscom nutzen. Das EWZ ist bisher auf kein Angebot der Swisscom eingegangen, obwohl Swisscom 120 Millionen Franken für den Ausbau des Glasfasernetzes in Zürich angeboten hat. Das EWZ will die Verkabelung und die aufgesetzte Elektronik selbst stellen und nur die Service-Ebene verschiedenen Providern zur Verfügung stellen. Langjährige Erfahrungen der Swisscom zeigen allerdings, dass dies wenig kundenfreundlich ist. Denn bei einem Fehler ruft ein Kunde zuerst den Serviceprovider an, dieser wird auf die fehlerhafte Verkabelungs- und Elektronikseite hinweisen. Dieses Schwarzpeterspiel schätzen Kunden sicher nicht, sie möchten einen Ansprechpartner für alles und vor allem einen Provider, der für sie das Problem löst. Fazit: Es tut sich was Swisscom stellte Anfang November allen Internet-Service-Anbietern ihr Wiederverkaufsangebot vor. Das Angebot umfasst in der ersten Phase Bandbreiten bis 50 MB/s für den Download und bis zu 10 MB/s im Upload. In der Pilotphase, die Anfang März startet und im Herbst 2009 in ein kommerzielles Angebot übergeht, konzentriert sich das Angebot auf die bereits mit Glasfaser erschlossenen Gebiete in Zürich, Basel und Genf. Mit Hilfe der vereinbarten Zusammenarbeit überprüfen die Partner die technische Umsetzung und die Marktakzeptanz der einzelnen Angebote. Die InternetService-Anbieter, darunter VTX, green, Netstream und init7, sind frei in der Gestaltung ihrer Endkunden- und Wiederverkaufsangebote. (rk) ■

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Telematik & Multimedia

Upload von mehr als 1 MB ist kaum machbar.


Telematik & Multimedia

Geräte und Werkzeuge für die Glasfaserverarbeitung haben einen hohen Standard erreicht

Werkzeuge für die Glasfaserbearbeitung führen zu Kabelfehlern. Je nach Art des Kabels sind die Fasern unterschiedlich «verpackt» (Bilder 1 und 2). Die verlegten Kabel können über Muffen verlängert oder abgezweigt werden. Sie enden auf den Steckkontakten im Kabelendverteiler (Bild 3) oder auf Steckdosen. Nun müssen vor der Faseraufschaltung oder der Spleissung die verschiedenen Isolationen mit den geeigneten Werkzeugen entfernt werden. Bei Leitungen mit Bündeladern wird als Erstes der Kabelmantel auf die geforderte Absetzlänge von 2 – 3 m entfernt. Dann muss der Kabelanfang auf ca. 20 cm abisoliert werden. Wie bei einem Telefonkabel werden nämlich von verschiedenen Herstellern Aufreissfäden unter dem Mantel eingearbeitet.

Für grosse Datenvolumen und lange Übertragungsstrecken ist die Glasfaser heute das geeignete Übertragungsmedium. Die Glasfaser-Spleisstechnik ist darum ein Bestandteil moderner Kommunikationsinstallationen. gen Rechnung getragen werden. Alle Arbeiten müssen an einem sauberen, trockenen Ort erfolgen. Bereits beim Kabelzug sind wichtige Punkte zu berücksichtigen, die sonst in der Praxis zu Fehlerquellen führen: • Das Kabelende muss genügend lang sein. 4 m für das freie Ende werden als Minimum benötigt, um die Spleissung oder Aufschaltung ordungsgemäss ausführen zu können. Zu enge Biegeradien, Quetschungen und andere äussere Krafteinwirkungen

Rico De Boni Werkzeuge und Geräte rund um die Glasfaserverarbeitung haben einen hohen Standard erreicht, die Bedienung wurde in den letzten Jahren einfacher. Das erlaubt einem grösseren Kreis von Anwendern, sich mit der Glasfasertechnik auseinanderzusetzen. Glasfaserkabel verlegen und vorbereiten Vor dem Öffnen des Kabels muss der Vorbereitung und den Umgebungsbedingun-

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Bugnard SA

1 Innenkabel 2 Bündeladerkabel für Aussenanwendung. 3 Kabelendverteiler 4 Kabelöffner 5 Kevlarschere

Huber + Suhner

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Bugnard SA

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beitung an der Reihe ist, wird diese Beschichtung mit der Millerzange (Bild 8) durch leichtes Ziehen mechanisch entfernt. Diese Standardzange ist exakt auf 250 μm Coating und 125 μm Faserdurchmesser konstruiert. Kratzer und Einkerbungen auf dem Glas werden so vermieden. Für andere, weniger gebräuchliche Dimensionen sind ebenfalls fest eingestellte Zangen erhältlich. Die abisolierte Faser ist nun ungeschützt und bruchempfindlich. Sie wird sorgfältig mit Isopropanol, einem hochreinen Alkohol, gereinigt. Ein einfacher Alkoholspender, er wird in der Medizin häufig gebraucht, ist dazu hilfreich. Er stellt durch den Pumpvorgang eine kleine Menge Flüssigkeit für das fuselfreie Reinigungstuch bereit. Damit wird verhindert, dass Verunreinigungen in die Flüssigkeit gelangen und diese dann unbrauchbar wird. Eine saubere und staubfreie Arbeitsumgebung ist immer wichtig. Staubige und nasse Umgebungen sind zu meiden.

7 6 Bündeladerwerkzeug 7 Absetzwerkzeug 8 Millerzange 9 Spleissplatz 1 Faserbrechwerkzeug 2 Spleissautomat 3 Bildschirm 4 Spleissschutzpresse 5 Behälter für Faserabfall 10 Faserbrechwerkzeug, Prinzip 1 Führungsnuten 2 Faser mit Primärbeschichtung 3 Klemmbacken 4 Absetzkante Primärbeschichtung 5 Amboss 6 Faser ohne Primärbeschichtung 7 Schneidrad 8 Faserabfall

Fasern trennen und spleissen mit dem Lichtbogen-Spleissgerät Am Spleissplatz (Bild 9) sind neben dem Spleissautomaten auch ein Faserbrechwerkzeug und die Presse für den Spleissschutz aufgestellt. Vor dem Spleissen wird die Faser mit dem Faserbrechwerkzeug sauber geschnitten. Der Schnittwinkel muss hochpräzise 90° zur Faserachse sein. Bei Singlemode-Fasern ist nur eine Abweichung von weniger als 1° zulässig. Die Schneidegeräte arbeiten nach dem Biege-

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Faser zur Spleissung vorbereiten Zuerst wird die Bündelader entfernt. Nach leichtem Einritzen der Aderhülle mit dem Bündeladerwerkzeug (Bild 6) wird dieses Kunststoffröhrchen dann sorgfältig gebrochen. Keinesfalls darf ganz durchgeschnitten werden. Verletzte Fasern können das Auswechseln einer ganzen Kabellänge zur Folge haben. Festummantelte Fasern werden mit dem auf die Faserisolation passenden und eingestellten Absetzwerkzeug (Bild 7) abisoliert. Die Glasfaser ist nun noch mit dem Primär-Coating, der ersten Isolation, geschützt. Erst wenn die Faser für die Verar-

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Ritz-Prinzip. Dabei wird die Glasfaser über den Amboss des Gerätes gelegt. In einem Arbeitsgang wird die Faser durch ein Diamanten- oder Hartmetallrad leicht eingeritzt und gebrochen (Bild 10). Der Faserabfall wird in einem kleinen Behälter entsorgt. Diese Faserreste müssen sofort sorgfältig gesammelt werden. Werden sie von Hand zusammengewischt, kann dies zu Stichverletzungen führen. Faserbrechwerkzeuge werden nicht nur zur Vorbereitung bei Spleissungen sondern auch für die Verarbeitung von mechanischen Verbindungen benötigt. Das schnelle Spleissen mit Verbindungen von hoher Qualität ist eine der oraussetzungen für die Installation von Glasfasernetzen. Durch einen Lichtbogen werden die genau ausgerichteten Fasern miteinander verschmolzen. Nicht nur bei Netzverbindungen, sondern auch im Anschlussbereich wird diese Fusionsspleissung angewendet. Da die Vor-Ort-Konfektion von Steckern meist zu zeitaufwändig und die Qualität nicht mit werksgefertigten Steckern gleichgesetzt

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Sie liegen dort, wo beim Aussenkabel die orange Markierung aufgedruckt ist. Sind keine Aufreissfäden vorhanden, wird der äussere Mantel mit dem Kabelöffner (Bild 4) geschlitzt. Die Einschnitttiefe muss über die Stellschraube justiert werden, es darf keine Verletzung der inneren Schichten erfolgen. Der Kabelmantel wird der Länge nach oder in Spiralform eingeschnitten. Die darunterliegenden Armid-, Kevlar- und Glasgarnfäden können nun mit der Spezialschere (Bild 5) entfernt werden. Die Schneide mit einem Präzisionsschliff und kleinen Zähnen sorgt für einen sauberen Schnitt. Eine solche Schere hält wesentlich länger als eine Schere in einfacher Ausführung. Die Adern mit den Glasfasern liegen nun frei und können mit der Reihenfolge beschriftet werden.

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Abkürzung

Bedeutung

LWL

Lichtwellenleiter = Glasfaser

LWL-Spleissung

Verbindung zweier LWL durch kontrolliertes Verschmelzen der Enden, auch Schmelz-, Thermo- oder Fusionsspleiss, im Idealfall keine Dämpfung an der Verbindungsstelle.

Festader

Glasfaser und einer sie fest umgebenden Hülle.

Hohlader

Glasfaser mit einer losen Schutzhülle.

Bündelader

Mehrere Fasern mit einer gemeinsamen Schutzhülle. Der Zwischenraum kann mit einem Wasser abweisenden Gel gefüllt sein. In der Regel werden bis zwölf Fasern kräftefrei gebündelt. Die Faser sind zur Unterscheidung unterschiedlich eingefärbt.

Faserkern

Der Kern ist der zentrale Bereich eines LWL, in ihm findet die Lichtübertragung statt.

Coating

Coating ist eine Beschichtung. Sie schützt die Glasfaser. Die Beschichtung besteht aus zwei Schichten: dem Primär- und dem Sekundär-Coating (Primary Coating und Secundary Coating). Das Primär-Coating ist eine Art Vorbeschichtung und umgibt unmittelbar das Mantelglas. Diese Primärbeschichtung reicht für einen vollständigen Schutz der Glasfaser nicht aus, deswegen wird um die Primärbeschichtung eine zweite Schutzhülle angebracht, die Sekundärbeschichtung. Das Sekundär-Coating ist abhängig vom Faseraufbau, es besteht aus Kunststoffkombinationen.

Singlemode-Faser (auch Monomode-Faser)

Sie haben einen kleinen Kerndurchmesser in der Grösse von 9 – 10 µm. Sie sind zur Übertragung bei grossen Distanzen geeignet.

Multimode-Fasern

Multimode-Fasern haben einen deutlich grösseren Kern (50 µm oder grösser). Sie werden für kürzere Übertragungsstrecken verwendet.

werden kann, kommen «pigtails» (mit einem Stück Faser im Werk konfektionierte

Stecker) zum Einsatz. Sie werden an das Kabel gespleisst und bilden den Leitungs-

11 Spleissablauf 12 Spleissanzeige 13 Prinzip Fiber-Checker Elektroden

1.

2.

Ausrichten

y

11

Zusammenstossen

3.

4.

Vorschmelz ReinigungsLichtbogen

x

z

z

Durchgangsprüfung

Unterbruch suchen

Zu enge Biegungen finden

13

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Hauptschmelz

abschluss. Der Spleissvorgang im Fusionsspleissgerät läuft automatisch ab (Bild 11). Diese Programme werden auf die unterschiedlichen Faserarten angepasst. Die Fasern werden in Präzisionsnuten eingelegt und automatisch justiert. Die Qualität der Faserenden wird dann geprüft und schlecht geschnittene Fasern werden zurückgewiesen. Bezüglich der Ausrichtung sind zwei Systeme vorhanden: • Die Mantelzentrierung. Hier ist die xund y-Richtung durch die Faserhalterung in den Nuten gegeben. • Die Kernzentrierung. Durch eingekoppeltes Licht sucht das Gerät mit einer hochauflösenden Bildverarbeitung die optimale Ausrichtung des lichtführenden Kerns in allen 3 Achsen (Bild 12). • Eine Abschätzung für den Spleissverlust und der mechanische Zugtest beenden das Programm. Nach dem Schmelzen sind die erhitzten Teile der Fasern empfindlich, sie werden nun mit einem Spleissschutz versehen. Die Heizkammer für den Schrumpfspleissschutz ist im Spleissgerät integriert, eine zusätzliche Arbeitsplatte kann die Presse für einen Sandwich-Spleissschutz und auch für die Spleisskassette enthalten. Hilfsgeräte Einige Hilfsmittel erleichtern die Arbeiten mit der Glasfaser und gehören daher zur Ausrüstung. Mit dem Fiberchecker, einem Rotlichtlaser, wird sichtbares Licht in die Faser eingekoppelt. Damit lassen sich Durchgangsprüfungen, Steckeridentifikationen, aber auch Unterbrüche oder Steckerunterbrechungen anzeigen. Das rote Laserlicht tritt an Enden und Fehlerstellen aus und zeigt so den Weg der Lichtsignale (Bild 13). Der Fiberchecker kann auch dort zum Einsatz kommen, wo Beschriftungen und Dokumentationen ungenügend sind. Die Mehrzahl der Übertragungsprobleme wird durch verunreinigte Stecker verursacht. Die Steckerreinigung und die anschliessende Kontrolle mit Prüfmikroskop dem helfen hier (Bild 14). Die 200 – 400-fache Vergrösserung zeigt Kratzer und Schmutzteile auf. Mit auf die Stecker passenden Adaptern lassen sich die optischen Verbindungen sehr gut begutachten. Die Reinigung der optischen Ausgänge an Apparaten oder der Stecker kann mit einfachen Reinigungsstäbchen aus Schaumstoff, trocken oder mit Alkohol erfolgen. Auch mit dem automatischen


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Ferrule-Cleaner kann die Reinigung auf einfache Art erfolgen (Bild 15 ). Im Halter sind Reinigungsstreifen eingebaut, die durch Drehen die Flächen reinigen. Die auf einer Glasfaser übertragenen Lichtsignale stammen mehrheitlich aus Lasern. Die Wellenlänge des Lichtes ist aber nicht im sichtbaren Bereich. Darum sind beim Reparaturarbeiten an Glasfaseranlagen die notwendigen Sicherheitsmassnahmen zu treffen. Bei nicht sicher ausgeschalteten Anlagen ist der Einsatz von Laserschutzbrillen zwingend. Solche Laserschutzbrillen müssen auf die Wellen-

14 Stecker-Mikroskop 15 Ferrule-Cleaner

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Telematik-News

Zeichen in Microsoft-Captchas automatisch trennbar Sogenannte Captchas werden heute gebraucht, um einen Code sicher zu verschicken; doch die Sicherheit täuscht! Forscher an der School of Computing Science der Newcastle University www.cs.ncl.ac.uk haben gezeigt, dass sie mit einer einfachen, kostengünstigen Methode die einzelnen Zeichen bei Captcha-Tests von Microsoft sehr erfolgreich trennen und ordnen können. Da die Beständigkeit gegen diese Separierung der einzelnen Zeichen ein wichtiger Faktor für die Sicherheit des Captcha-Tests gegen automatisierte Angriffe ist, bedeutet das einen schweren Schlag für den Sicherheitsmechanismus. Gepaart mit einer geeigneten Zeichenerkennung könne der Microsoft-Captcha mit einer Erfolgsrate von über 60% geknackt werden, so die Einschätzung der Forscher. Eine unregelmässige Anordnung und störende, zusätzliche Linienbögen bei

Captcha-Rätseln sind zwei der Ansätze, mit denen Programmen eine Separierung der Zeichen – also ein korrektes Trennen und Ordnen – möglichst schwer gemacht werden soll. Die Forscher in Newcastle haben ein Set von 100 Bildern des Microsoft-Captchas analysiert und anhand der Ergebnisse ein Verfahren entwickelt, das eine Segmentierung der Zeichen eines Captcha-Tests mit mehreren einfachen Ansätzen und dementsprechend kostengünstig versucht. Bei einem Test mit 500 weiteren Captcha-Bildern konnte ihr Werkzeug bei 92% die Zeichenfolgen korrekt auflösen. Dabei werden auch überflüssige Linienbögen entfernt, was nach Ansicht der Forscher auch die notwendige Zeichenerkennung erleichtert. Für Microsofts Acht-Zeichen-Captchas, die beispielsweise beim Webmail-DienstHotmail zur Anwendung kommen, bedeutet das ein hohes Risiko. Ihr gutes Ergebnis

bei der Separierung, gepaart mit der Tatsache, dass einzelne Zeichen auch bei relativ starker Verfremdung mit gut 90% Wahrscheinlichkeit erkannt werden können, liessen laut Forschern insgesamt Erfolgsraten von über 60% bei automatischen Angriffen möglich erscheinen. Eigentlich sollte maximal eine von 10 000 Attacken Erfolg haben. Microsoft hat sein Captcha bereits geändert, um auf diese Angriffe gewappnet zu sein. Ob damit wirklich eine Abhärtung gegen den Separierungsangriff gelungen ist, muss sich noch zeigen.

Webcam mit Infrarot-Sensor für Überwachungsaufgaben Der Anbieter von Netzwerktechnik SMC www.smc.de hat eine neue IPÜberwachungskamera vorgestellt, die sowohl tagsüber als auch mit Hilfe von Infrarot in der Nacht Bilder vom Schutzobjekt liefern kann. Die Kamera mit dem Namen «EZ Control Vision Wireless Day/Night IP Camera» kann entweder per Ethernet-Kabel, aber auch per Funk mit dem Netzwerk verbunden werden. Die WLAN-Funktion

erspart dem Nutzer eine aufwändige Verkabelung, das Produkt ist nach der Installation im Funknetzwerk sofort einsatzfähig. Die Kamera richtet sich vor allem an eine semiprofessionelle Zielgruppe und findet somit hauptsächlich im privaten Bereich Verwendung. Allerdings kann das Gerät sehr wohl auch im Business-Umfeld eingesetzt werden, zumal mehrere Geräte in einem Netzwerk zusammengefasst werden können. Somit ist auch die Überwachung von grösseren Anlagen möglich. Die Kamera zeichnet mit VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) bis zu 30 Bilder pro Sekunde auf. Für lichtschwache Umgebungen bzw. Aufnahmen in der

Nacht werden die sechs integrierten Infrarot-LED eingesetzt. Dies ist vor allem bei der Aufklärung oder Verhinderung von nächtlichen Einbrüchen hilfreich. So lässt sich beispielsweise ein Alarm bewegungsgesteuert per EMail-Benachrichtigung auslösen. Ebenfalls integriert ist ein Mikrofon, wodurch auch die zum Bild gehörenden Töne aufgenommen werden können. Vor allem im semiprofessionellen Bereich setzen sich IP-basierte-Videosysteme gegenüber herkömmlichen Kamerasystemen unaufhaltsam durch. Die Internet-Kameras punkten neben ihrer Flexibilität auch mit niedrigeren Kosten.

«Grüne» langlebige Akkus. Das US-amerikanische Start-up Boston-Power www.boston-power.com hat mit «Sonata» einen neuartigen Lithium-Ionen-Akku für Notebooks entwickelt, der eine deutlich höhere Lebensdauer als bisherige Modelle verspricht. HP wird Akkus auf Basis der Sonata-Technologie in Notebook-Geräten anbieten. Bereits in diesem Jahr 2009 sollen die laut Boston-Power langlebigsten, am schnellsten ladenden Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz kommen. Es handelt sich ausserdem um eine mehrfach ausgezeichnete umweltfreundliche Technologie. HP wird im Enviro-Series-Programm drei 52 | Elektrotechnik 2/09

Jahre Garantie auf die angebotenen Batterien geben. Das liegt daran, dass der Kapazitätsverlust durch wiederholtes Auf- und Entladen bei der Sonata-Technologie deutlich geringer ausfallen soll als bei bisherigen Notebook-Akkus. HP geht davon aus, dass derzeitige Lithium-IonenAkkus bei mässiger Belastung nach 300 Zyklen nur etwa 80% ihrer Nennkapazität liefern, weshalb der Gewährleistungszeitraum ein Jahr beträgt. Der Akku «Sonata 4400» aber bietet laut Datasheet dieselben 80% Kapazität auch nach 800 und mehr Ladezyklen. Ausserdem sind die Energiespeicher um 50% schnel-

Sonata-Akkus: Statt als Prototypen bald in HP-Notebooks.

ler aufladbar als bisherige Produkte. Im Akku kommen keine Schwermetalle wie Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber und auch kein PVC vor.


Vor 30 Jahren fanden 400 Benutzer des wissenschaftlichen Internet-Vorläufers Arpanet in ihrem elektronischen Postfach ein Werbe-Mail. Der im damals noch sehr exklusiven Netz leicht zu ermittelnde Absender, Gary Thurek, bekam entsprechenden Ă„rger mit dem US-Verteidigungsministerium, das das Arpanet betrieb. Thurek wollte auf diese Weise Computer und ZubehĂśr seines Arbeitgebers Dec an den Mann bringen und hatte auch Erfolg. Die Bezeichnung Spam, die ursprĂźnglich fĂźr Dosenfleisch stand, gilt heute als Synonym fĂźr eine unnĂśtig häufige Verwendung und Wiederholung, hervorgegangen aus einem Sketch der britischen Comedy-Serie ÂŤMonty Python’s Flying CircusÂť. In Zusammenhang mit E-Mails tauchte die Bezeichnung erst 1993 auf. Heutzutage ist von weltweit etwa 100 Milliarden Spam- oder Junk-E-Mails pro Jahr aus-

zugehen. Das sind rund 80% des gesamten E-Mail-Verkehrs. Neben der immensen quantitativen Zunahme hat sich Spam auch in qualitativer Hinsicht gewandelt – von einem banalen Ă„rgernis zu einer äusserst lukrativen Sparte der Online-Kriminalität. Die Verbindung zwischen Spam und Online-Kriminalität war es auch, die McAfee dazu veranlasste, in einem Experiment herauszufinden, wie weit die Spam-Flut um sich greift. Dazu hat der Anti-Malware-Anbieter weltweit 50 Testpersonen eigens mit neuen EMail-Adressen und Notebooks ohne Spam-Filter ausgestattet. Hausfrauen, Beamte, Studierende und Rentner sind 30 Tage lang hemmungslos gesurft, haben im Internet eingekauft und sich zu allen mĂśglichen Werbeaktionen angemeldet. Die Ergebnisse des Experiments spie-

Telematik-News

30 Jahre Spam und kein Ende

geln den Wandel wider: Der Spam-Versand wird heute in organisierter Form massenweise betrieben, um E-Mail-Benutzer zu vermeintlichen Schnäppchen, Gewinnen aus Online-Verlosungen oder unseriÜsen Finanzdienstleistungen zu locken. Die Konvergenz von Spam, Phishing und Spyware verdeutlicht einmal mehr die betrßgerische Komponente und das unlautere Ziel, den Internet-Benut-

Mobile Brennstoffzelle als Universal-Ladegerät Das US-Unternehmen MTI Micro Fuel Cells www.mtimicrofuelcells.com hat eine tragbare Brennstoffzelle vorgestellt, die als Universalladegerät fßr eine Reihe von Kleingeräten dienen soll. Mobion, so der Name des Produkts, lädt Mobiltelefone ebenso auf wie MP3-Player oder Digitalkameras. Das mobile Ladegerät hat in etwa die GrÜsse einer 3,5-Zoll-Festplatte. Als Energiequelle wird Methanol eingesetzt, das in Form von einer austauschbaren Kartusche zugefßhrt wird. Als Ausgangsstecker ist ein USB-Port verbaut, ßber den Kleingeräte mit Energie betankt wer-

den kÜnnen. Eine Tankfßllung Methanol reicht, um ein Handy zehnmal aufzuladen, mit einem portablen Gerät 10 000 Songs anzuhÜren oder 100 Stunden Video zu sehen. Eine professionelle Digitalkamera schiesst mit der zur Verfßgung stehenden Energie 6000 Fotos. Die Betriebstemperatur gibt das Unternehmen mit 0 bis 40 °C an. Im Labor erreichte das Gerät eine Ausbeute von 62 Milliwatt pro Kubikzentimeter, beziehungsweise 1800 Wattstunden pro Kilogramm Methanol. Mobion ist derzeit noch ein Prototyp, das Gerät sollte aber dieses Jahr noch auf den Markt

Mobion liefert Energie auf Basis von Methanol.

kommen. Genutzt werden soll Mobion vor allem in Verbindung mit Geräten, die besonders viel Strom brauchen, und natßrlich ßberall dort, wo keine Infrastruktur fßr das Laden von Akkus besteht.

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Portrait

KNX Swiss

KNX zum Standard verholfen KNX Swiss ist die Schweizer Länderorganisation der KNX Association mit Sitz in Brüssel. Die Fachorganisation ist für die KNX-Aktivitäten in der Schweiz verantwortlich. Gemäss Präsident Peter Vogel hat KNX den Standard für die Gebäudesystemtechnik gesetzt.

Das moderne Heim wird mit einem Touchscreen gesteuert.

Erich Schwaninger KNX Swiss ist vor drei Jahren aus der Vorgängerorganisation EIBA Swiss hervorgegangen. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, die internationalen Aktivitäten von KNX national zu verbreiten und zu unterstützen. Das ist offensichtlich nicht allzu schwierig, denn der Leistungsausweis ist eindrücklich, wie Peter Vogel, Präsident von KNX Swiss, erklärt. «KNX ist heute ein Weltstandard, auf den man vertrauen kann. Viele Schweizer Elektroinstallationsfirmen unterstützen dies und setzen die KNX-Technik in ihrem Leistungsangebot ein.» Der Vereinspräsident muss es wissen, denn er verfolgt die Einführung von EIB und KNX in der Schweiz seit der Gründung der EIBA Swiss im Jahre 1993. Gemäss Peter Vogel bündelt der Verein die Interessen seiner Mitglieder und

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kommuniziert dann gemeinsam am Markt. «Wir haben die ‹busNEWS›, welche jährlich zweimal deutsch und einmal französisch erscheint und über Anwendungen und Neuheiten berichtet, und dies schon seit 15 Jahren!» Zu den Leistungen gehören auch die Ausbildung von KNX-Anwendern, eine umfassende Internet-Plattform mit allen Adressen und Partnern sowie verschiedene Broschüren zur MarketingUnterstützung. Bei Anfragen vermittelt die Fachorganisation auch Projekte und Partner. Eigenfinanzierung und internationale Zusammenarbeit Wer kann Mitglied von KNX Swiss werden? Peter Vogel: «Im Wesentlichen sind das Hersteller, die KNXProdukte verkaufen, oder jemand, der auf KNX setzt und in seinem Unter-

nehmen gezielt fördert.» Auch Planer gehören dazu. Aktuell sind es 104 Mitglieder aus allen Bereichen. KNX Swiss ist auf starke und zahlreiche Mitglieder angewiesen, denn diese sind für die Finanzierung des Vereins alleine zuständig. Dabei ist der Beitrag abhängig von der Art und Grösse der Firma. Neben der europäischen KNX-Organisation, der KNX Association mit Sitz in Brüssel, pflegt KNX Swiss einen intensiven Dialog mit den Ländergesellschaften in Deutschland, Frankreich und Italien. In der Schweiz steht die Zusammenarbeit mit der EEV und dem VSEI im Vordergrund. Auf die Frage nach dem typischen Einsatzgebiet für KNX-Produkte hat Peter Vogel eine klare Antwort. «KNX ist Gebäudesystemtechnik und für alle Bereiche des Wohn- und Zweckbaus geeignet. Energieeffizienz, Licht und Jalousiesteuerungen, Anbindung an Multimedia und Sicherheit gehören dazu.» Die Angebotspalette reiche von einfachen bis sehr umfassenden Lösungen. Auch für Bussysteme in kleinen Anlagen sei KNX der richtige Partner. Und es gebe KNX-Technologien, die auch ohne Software und PC in Betrieb genommen werden können. «Nur wissen das leider noch nicht alle!» Diese Systeme sind laut Vogel so konzipiert, dass ein späterer Ausbau je nach Bedarf problemlos möglich ist. «Proprietäre Systeme können das nicht von sich behaupten.» Die Nachbarländer holen auf Wie beurteilt Peter Vogel die Verbreitung der Gebäudeautomation in der Schweiz, auch im Vergleich mit dem Ausland? «Wir sind gut unterwegs, sind uns aber bewusst, dass immer noch mehr möglich ist.» Laut KNX Swiss erzielten die Hersteller von KNX-Buskomponenten im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 30 Mio. Franken. Ein Drittel davon könne durchaus für


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Energiemanagement: rationell und effizient KNX-Präsident Peter Vogel.

Dienstleistungen aus der Elektrobranche dazu gerechnet werden, ergänzt der Präsident. Doch restlos zufrieden ist Peter Vogel nicht. «Die Schweiz hatte lange Jahre die Nase vorn. Jetzt holen die Märkte in Deutschland mächtig auf, aber auch Italien und Frankreich werden sehr aktiv», weiss der Geschäftsführer von Hager Tehalit AG. Generell werde der steigende Bedarf an Wohnkomfort den weiteren Fortschritt noch beschleunigen. Gemäss Peter Vogel wird KNX Swiss den Fokus weiterhin auf die Ausbildung legen. «Dazu haben wir Schulungsunterlagen erstellt, welche wir dem VSEI und insbesondere den Berufsschulen zur Verfügung stellen können. ‹KNX 4 schools› war 2007 der Startschuss für all diese Tätigkeiten.» Zudem will der Verein den Bestand der Mitglieder aus dem Bereich der Systemintegratoren weiter ausbauen. «Wir wollen die richtigen Leute vernetzen und ihnen effiziente Hilfsmittel zur Verfügung stellen.» Mit der Entwicklung von KNX dürfen Peter Vogel und seine Leute zufrieden sein. «Der Installationsbus ist heute Wirklichkeit und nicht mehr wegzudenken. In Zukunft werden noch mehr Informationen aus den bestehenden Gewerken verwendet werden, was nur mit intelligenten Systemen möglich ist.» KNX habe, so der Vereinspräsident, den Standard für die Gebäudesystemtechnik gesetzt. Die Aktivitäten von KNX Swiss werden aus der Geschäftstelle in Dübendorf gesteuert. «Mit René Senn haben wir einen versierten Geschäftsstellenleiter, der auch das Marketing versteht», lobt Peter Vogel. Es sollte also nicht mehr allzu lange dauern, bis allenthalben bekannt ist, dass einige KNX-Technologien auch ohne PC in Betrieb genommen werden können. ■ Den Präsidenten wirds freuen.

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Generalvertretung für die Schweiz: Weitere Informationen: www.knx-swiss.ch

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Management

Eine Herausforderung für den Chef und den Mitarbeiter

Kritikgespräche ohne Klimastörungen Gründe für Kritikgespräche gibts genug: ein Mitarbeiter kommt morgens zu spät, er ist langsam oder unfreundlich oder er arbeitet nicht gründlich. Sie müssen ihn also ins Gebet nehmen, ein Kritikgespräch führen. Schlechte Leistungen zu kritisieren gehört zum Alltag. Aber: Einfach ins Blaue hinein schimpfen lohnt sich nicht. Vielmehr können Sie durch gezielte und überlegte Kritik die Leistung des Mitarbeiters steigern.

Rolf Leicher Jeder Mitarbeiter hat eine persönliche «Reizschwelle» gegenüber Kritik: Der eine spricht bereits auf Ihr Stirnrunzeln oder einen prüfenden Blick an, während der andere ein wahrlich dickes Fell hat. Erschwerend kommt hinzu, dass gleiche Mitarbeiter zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Situationen auf Kritik unterschiedlich reagieren. Sie sollten also nicht nur Charakter und Temperament, sondern auch die augenblickliche Verfassung des Mitarbeiters berücksichtigen. Leistungsdefizite ansprechen Kritisieren Sie nie am Freitagnachmittag, sondern warten Sie bis Montag. Sie verderben ihm sonst nicht nur das Wochenende, sondern riskieren auch, dass Frust entsteht und er am Montag schlecht gelaunt erscheint oder sich krankschreiben lässt. Achten Sie auf Ihre eigene innere Einstellung. Sind Sie selbst verärgert über einen Fehler? Fühlen Sie sich aufgebracht und erregt? Dann besteht die Gefahr, dass Ihr Kritikgespräch nicht ruhig und besonnen verläuft. Mit Kritik richtig umgehen Tipp 1: Geben Sie dem Mitarbeiter Gelegenheit, zu reagieren Wenn er Gelegenheit zu einer Stellungnahme hat, ist er aktiv am Gespräch beteiligt. Rechnen Sie aber auch mit Ausreden oder damit, dass die Schuld anderen Personen oder Umständen zugeschoben wird. Das darf Sie nicht aus der Ruhe

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bringen. Überhören Sie Ausreden. Übrigens: Für das Kritikgespräch ist ein klarer Tatbestand nötig. Kritisieren Sie erst, wenn Sie Beweise haben, nicht schon auf Verdacht. Tipp 2: Nie persönlich werden Kritisieren dürfen Sie nur die Sache und die Leistung des Mitarbeiters, nicht seine Person. Das hört sich einfacher an als es ist. Im Gespräch sind es die einzelnen Worte, die eine Kritik sachlich oder persönlich machen. Die Formulierung «von Ihnen bin ich enttäuscht» kann sachlich gemeint sein, sie hört sich jedoch für den Betroffenen sehr persönlich an. Bei persönlicher Kritik verliert der Mitarbeiter ein Stück Selbstwertgefühl. Vorgesetzte werden oft unbewusst persönlich in ihren Formulierungen. Das passiert schnell wegen

der angespannten Atmosphäre und weil man sich über die schlechte Leistung ärgert. Im Ärger sagt man schnell etwas Unkontrolliertes. Eine falsche Formulierung ist z. B. «Sie sind aber langsam heute». Richtig ist dagegen: «Diese Arbeit hat aber verhältnismässig viel Zeit gebraucht.» Das ist sachbezogene Beurteilung. Tipp 3: Zur Wahrheit ermutigen Machen Sie es jedem leicht, Fehler und Versäumnisse einzugestehen. Die Akzeptanz ist grösser, wenn er keine «Folgen» befürchten muss. Vor allem ängstliche Mitarbeiter werden durch ärgerliches Verhalten des Vorgesetzten abgehalten, die Wahrheit zu sagen. Sie werden immer nach Ausreden suchen und nur in äussersten Fällen etwas zugeben. Tipp 4: Kritisieren Sie nur unter vier Augen Jemanden vor anderen zu kritisieren, zeigt schlechten Führungsstil und ist für das Arbeitsklima sehr schädlich. Kritik an einer Person vor Kollegen kann dazu führen, dass die Gruppe spontan für den Kritisierten Partei ergreift. Sorgen Sie auch dafür, dass nach der Kritik nicht unnötigerweise andere davon erfahren. Kritisieren Sie vor allen Dingen einen Mitarbeiter nicht vor Kunden.

Ein Kritikgespräch ist nicht gelungen, wenn ... ... sich der gleiche Fehler beim Betreffenden wiederholt, also keine Besserung eintritt. ... sich die Leistung nur kurzfristig bessert und dann wieder nachlässt. ... der Mitarbeiter guten Willens ist, aber wegen Unvermögen die erwartete Leistung nicht erbringt. ... der Mitarbeiter sich frustriert zurückzieht und sich das Betriebsklima verschlechtert. ... es zu einer Diskussion über den Tatbestand kommt. ... Sie selbst nachtragend oder auch misstrauisch sind. ... Sie Diskretion verletzen und andere, vor allem Unbeteiligte, von diesem Gespräch erfahren. ... Sie mit Ihrer Kritik allzulange warten, Tatbestände also schon länger zurückliegen. ... Sie einen Sachverhalt kritisieren, für den der Mitarbeitende nicht verantwortlich ist. ... Sie persönlich werden, weil Sie selbst erregt sind über den Vorfall.


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Tatsache darstellen: Zeitnah und präzise. Vorwurfsfrei und ohne Übertreibung Ursache erfragen: Wie kam es dazu? Warum ist es passiert? Seit wann kommt es vor? Lösungen besprechen: Wie vermeiden Sie den Fehler? Welchen Vorschlag haben Sie? Positive Auswirkungen nennen: Welche Auswirkungen hat Vermeidung von Fehlern? Welche Vorteile entstehen? Ergebniskontrolle festlegen: Wie ist festzustellen, ob Besserung erfolgt?

Tipp 5: Reden Sie nicht von früheren Fehlern Manche Vorgesetzte wärmen alte Geschichten auf. «Sie haben diesen Fehler schon mal früher gemacht». Diese Behauptung des Vorgesetzten ist ein Stich, ist eine alte verheilte Wunde. Vergangene Fehler dürfen nicht «aufgewärmt» werden. Vielen ist es sehr peinlich, wenn sie etwas falsch gemacht haben und der Firma dadurch einen Schaden verursachen. Es gibt auch Mitarbeiter, die einen Fehler offen zugeben und ihn bedauern. Es ist immer besser, wenn der Mitarbeiter das tut und nicht wartet bis der Chef die Panne feststellt und ihn dann kritisiert.

Ein Wort an den Mitarbeiter Kritik ist auch zu Ihrem Vorteil. Und deshalb sollten Sie darauf reagieren, ohne die Ruhe zu verlieren und sich nicht verletzt fühlen. Nicht über alles lässt sich urteilen. Ein versäumter Termin kann Anlass zu berechtigter Kritik sein, aber nicht sein Outfit, denn das ist eine persönliche Angelegenheit.

Kritikgespräche konstruktiv führen Beenden Sie die Kritik, indem Sie Massnahmen vereinbaren. Die Kritik wird konstruktiv, wenn diese vom Mitarbeiter akzeptiert wird. Die Äusserung «Das darf nicht mehr passieren – sehen Sie mal zu, wie Sie klarkommen», genügt nicht. Die Frage muss lauten: «Was ist zu tun, damit der Fehler nicht wieder vorkommt?» Nach einem gelungenen Kritikgespräch wird sich der Mitarbeiter besonders anstrengen. Beobachten Sie sein Arbeitsergebnis und erkennen Sie die Verbesserung ausdrücklich an. Wer seine Leistung nach einem Kritikgespräch bessert, braucht eine Rückmeldung.

Checkliste Kritikgespräche führen

Ja

Nein

1. Hat sich der gleiche Fehler beim Betreffenden wiederholt?

2. Konnte der Mitarbeiter die Kritik mit Erfolg zurückweisen?

3. Ist der Mitarbeiter zwar guten Willens, kann aber die Leistung, die von ihm erwartet wird, nicht erbringen?

4. Wird nach der Kritik kontrolliert, ob die Leistung sich tatsächlich verbessert?

5. Hat sich der Mitarbeiter frustriert zurückgezogen nach dem Gespräch?

6. Ist es zu einer Diskussion über den Tatbestand gekommen?

7. Sind Sie nachtragend oder auch misstrauisch nach dem Kritikgespräch?

8. Ist die Diskretion verletzt worden, haben andere, vor allem Unbeteiligte, von diesem Gespräch erfahren?

9. Übersehen Sie als Vorgesetzter Fehler des einen Mitarbeiters, den Sie bei einem anderen kritisieren?

10. Wird mit der Kritik gewartet, so dass Tatbestände schon länger zurückliegen?

11. Ist ein Sachverhalt kritisiert worden, für den der Mitarbeiter nicht verantwortlich ist?

12. Kommt es zu persönlichen Äusserungen, die verletzend sind?

Auswertung: Je mehr Sie ja angekreuzt haben, desto schlechter für Sie. Nein-Antworten zeigen, dass Ihre Kritik ankommt.

Akzeptieren Sie die Kritik nicht nur zum Schein Ihr Vorgesetzter sucht eine Änderung in Ihrem Verhalten. Stimmen Sie zu, aber ändert es sich nicht, dann muss er glauben, Sie hätten ihn getäuscht: Versprechen Sie Besserung und bemühen Sie sich darum. Hören Sie zu. Bleiben Sie ruhig, und achten Sie darauf, was Ihr Kritiker tatsächlich sagt. Bitten Sie, falls nötig, um mehr Details der Kritik: «Könnten Sie mir das genauer erklären?», ist eine gute Frage. Bitten Sie um Vorschläge oder Hilfe bei der Suche nach einer Lösung: «Was erwarten Sie von mir genau?» Auf eine Kritik, die Sie für berechtigt halten, stimmen Sie offen zu: «Sie haben Recht – ich sehe es ein. Ich werde es ändern.» Diskutieren Sie dann mit ihm gemeinsam die nötigen Voraussetzungen unter denen Ihre Änderung möglich ist. Fallen Sie dem Kritiker nicht ins Wort, wenn er kritisiert Auch wenn Ihre Reaktion Ihnen auf der Zunge liegt, lassen Sie ihn zuerst ausreden. Auch auf Ihre innere Einstellung kommt es an. Die Haltung «Das müssen Sie gerade sagen» programmiert Sie negativ. Sehen Sie in einer Kritik nicht automatisch einen Angriff auf Ihre Person. Denken Sie auch mal daran, dass es für Vorgesetzte nicht immer leicht ist, ein gutes Kritikgespräch zu führen. Dramatisieren Sie die Kritik nicht Machen Sie aufs einer Mücke keinen Elefanten. Fangen Sie nicht an zu jammern – «Bei mir geht alles daneben» – wollen Sie Mitleid erregen? Tragen Sie Ihrem Chef keinesfalls die Worte der Kritik nach. Sie machen es ihm schwer, wohlwollend zu kritisieren. Denken Sie stets daran: Vielen fällt das Kritikgespräch auch nicht gerade leicht. Also keinen Rückzug ins Schneckenhaus. Die ersten Stunden nach der Kritik entscheiden. Reagieren Sie nicht überempfindlich! Sie verlieren mehr, als Sie gewinnen. Verschaffen Sie sich Respekt, indem Sie Kritik ertragen.

Elektrotechnik 2/09 | 57

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Das spornt an und motiviert, die gute Leistung zu halten.

Kritikgespräche mit «TULPE» führen


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Verteilen Sie keine Schuld an andere Niemand anderer als Sie selbst sind für Ihr Verhalten verantwortlich. Geben Sie jemand anderem die Schuld, zeigen Sie höchstens Ihre Abwehr. Auch wenn andere Schuld an einem Fehler haben, so ist es besser, wenn der Chef dies selbst erkennt. Führen Sie ihn am besten mit Fragen dazu.

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Entschuldigungen sind keine Einsicht Wenn Sie immer wiederholen, wie leid Ihnen dieser Fehler tut, so ist dies zwar eine geschickte Taktik, um den Kritisierenden zu beruhigen. Sie bremsen ihn wahrscheinlich auch etwas, jedoch kann es sein, dass er daraufhin etwas nicht erwähnt, was für Ihre Leistungsverbesserung nötig gewesen wäre. Einsicht ist besser als Entschuldigung. Geben Sie dem Kritiker die Möglichkeit, alles zu sagen, was ihn stört. Brennen Sie darauf, die gesamte Kritik zu erfahren. Nehmen Sie Vorschläge an Sätze wie: «Sind Sie aber empfindlich» oder «Ihnen kann man nichts recht machen» sind eine Gegenreaktion, die nicht richtig sein kann. Gehen Sie auch nicht zu Ihren Kollegen/-innen nach der Kritik mit der Absicht, den Kritiker jetzt schlecht zu machen. Verzichten Sie darauf, sich abzureagieren. Als Leistungsträger im Betrieb müssen Sie die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Stellen Sie im Vorfeld der Kritik Ihren Fehler offen dar, dann ist das Gespräch einfacher zu ertragen. Demnach warten Sie nicht, bis Sie gerufen werden, sondern kommen dem Chef zuvor. Machen Sie dem Kritiker keine Hoffnung, dass sich Ihre Leistung sofort verbessert, wenn Sie wissen, dass das nicht geht. Nennen Sie die Voraussetzungen, unter denen Sie sich ändern. Das kostet zwar ■ Überwindung, macht aber Eindruck.

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58 | Elektrotechnik 2/09

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Hervorragende Leistungen an der 6. Schweizer-Meisterschaft für Elektroinstallateure

Ein attraktiver Wettkampf sorgte vom 7. bis zum 10. Januar 2009 für Spannung an der sechsten Schweizer-Meisterschaft für Elektroinstallateure. Adrian Sommer, Berufsbildung VSEI

Im Elektroausbildungszentrum in Horw hatten die 20 Kandidaten eine mit Schema, Disposition, Material- und Werkzeugliste sowie Funktionsbeschrieben vorgegebene Installationsaufgabe in 24 Arbeitsstunden zu erstellen, auszuprüfen, zu programmieren und in Betrieb zu setzen Mit grosser Motivation und viel Elan setzten sich die Kandidaten mit der

gestellten Wettbewerbsaufgabe auseinander. Manch einer zweifelte an sich selber und wusste am ersten Tag nicht, wie er diese anspruchsvolle Aufgabe in der vorgegebenen Zeit lösen sollte. Doch jeder der jungen Elektrofachleute der Schweiz fand ein Rezept, mit dem Zeitdruck fertig zu werden. Alle Teilnehmer arbeiteten auf schon fast weltmeisterlichem Niveau und mit hoher Konzentration bis zum letzten Tag. Mit dieser hervorragenden Leistung sind sie die Vorbilder für die angehenden Elektroinstallateure. Spannender Höhepunkt des Wettbewerbs Der letzte Tag der Schweizer-Meisterschaft bildete den Höhepunkt des Wettbewerbs. Zusammen mit über 200

1

1 Die drei Erstplatzierten: 2. Martin Buob, 1. Dominik Süess, 3. Arno Conradin. 2 Fertig installierte Elektroinstallation für die Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses.

Branchen-News

20 Elektroinstallateure an der 6. SM in Horw Gästen fieberten die Kandidaten den Resultaten entgegen. Nach einem Rundgang durch die Werkstatt und der Besichtigung der Prüfungsaufgaben folgte die ersehnte Rangverkündigung: Dominik Süess aus Andwil SG siegte vor Martin Buob aus Neuenkirch LU und Arno Conradin aus Valchava GR. Die drei Erstplatzierten erhielten einen Granitpokal mit Gravur zur Erinnerung an ihre aussergewöhnliche Leistung. Zusätzlich werden Dominik Süess und Martin Buob am InternationalenWorld Skills» im September 2009 im kanadischen Calgary, die Schweiz vertreten. Der drittplatzierte Arno Conradin wird am Europäischen Wettbewerb junger Elektriker im Frühjahr 2010 im spanischen Madrid teilnehmen Installationsaufgabe SM 2009 Es handelte sich um eine Elektroinstallation für die Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses. Eine Schaltgerätekombination musste komplett aufgebaut und verdrahtet werden für die verschiedenen Beleuchtungen, eine 2-stufige Abwasserpumpe sowie die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) für das Garagentor und die Garagenlüftung mit CO-2 Messung. Insgesamt war es eine enorm anspruchsvolle Aufgabe mit grossem Installations- und Verdrahtungsaufwand, die in den vorgegebenen 24 Arbeits■ stunden gelöst werden musste.

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Elektrotechnik 2/09 | 59

5.12.2008 15:05:29 Uhr


Branchen-News

Ausschreibung des Anerkennungspreise der Vereinigung ehemaliger Lehrlinge (VeL)

Innovations- und Anerkennungspreis VeL 2009 mit Preissumme Fr. 18 000.– Kaum einer, der eine Berufslehre absolviert hat, wird dies heute bereuen. Seine Berufschancen wurden gegenĂźber andern Bildungswegen nie geschmälert. Mancher kann heute stolz auf Karriere und Erfolge zurĂźckblicken. All jene, die noch daran arbeiten, werden mit der Verleihung des Innovations- und Anerkennungspreises der Vereinigung ehemaliger Lehrlinge VeL (BBC/ABB, Alstom, Bombardier motiviert, an ihren Zielen weiterzuarbeiten. Dieses Jahr feiert die VeL ihr 75-jähriges Bestehen. Am Jubiläumstag, am Samstag, 6. Juni 2009, wird der Verein seinen ersten Innovationsund Anerkennungspreis verleihen. Erfolg durch ausserordentliche Leistungen ist hĂśchst selten wie ein Lottotreffer. Es braucht neben Vorstellungskraft auch Ausdauer und Durchhaltewillen, um weit gesteckte Ziele im Auge zu behalten. Das Erreichen solcher Ziele will die VeL ho-

norieren. Sie mÜchte damit auch zeigen, dass eine Berufslehre ein solides Fundament ist, um darauf Grosses aufzubauen. Was fßr Leistungen sollen denn eine Chance zur Auszeichnung mit dem ersten Innovations- und Anerkennungspreises haben? Die nachfolgenden Beispiele sind MÜglichkeiten, sie dßrfen jedoch nicht als Eingrenzung verstanden werden: Pionierarbeiten, Erfindungen und Patente, ausserordentliche Weiterbildung mit Spitzenresultaten, besondere Leistungen unter erschwerten Bedingungen, Unternehmensgrßndung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Eingliederung von Menschen mit Leistungseinschränkungen, Entwicklungshilfe und so weiter. Nicht der persÜnliche finanzielle Erfolg ist der Massstab, auch wenn er oft eine augenfällige GrÜsse ist, besondere Leistungen zu messen. Was zählt, sind viel mehr die Bedeutung fßr ein Unternehmen, Weiterkommen durch In-

novation, soziale Verträglichkeit und unser Verantwortungsbewusstsein gegenĂźber der Gesellschaft. Die Preissumme beträgt 18 000 Franken. Sie wird durch eine dafĂźr qualifizierte Jury auf ein bis drei Preisbewerber aufgeteilt. Kandidaturen kĂśnnen selbst eingereicht oder durch Dritte vorgeschlagen werden. Die Kandidatur ist bis zum 30. März 2009 an folgende Adresse zu richten: Vereinigung ehemaliger Lehrlinge VeL, Jury Preisverleihung, Postfach 1435, 5401 Baden. Das Reglement zur Preisverleihung kann von derselben Adresse bezogen oder auf der VeL-Homepaâ– ge eingesehen werden.

VeL Vereinigung ehemaliger Lehrlinge 5401 Baden www.vel-info.ch

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Fragen und Antworten zur NIN 2005

Oft wird der Aufwand, einer Norm zu entsprechen, sehr gross, nämlich dann, wenn die Installation bereits errichtet ist und man bei der Schluss- oder Abnahmekontrolle Mängel entdeckt. Es entstehen so oft auch unangenehme Situationen gegenüber dem Kunden. In der Frage 7 ist dies der Fall, am Schluss wurde bemerkt, dass die Anordnung des Zugschalters im Bereich 1 der Dusche wohl eher nicht ganz sorgfältig ausgewählt wurde. Man tut sich gut daran, wenn man vor allem gerade in speziellen Räumen die NIN bis in die Detailplanung berücksichtigt. Die NIN gilt bekanntlich nicht nur für das Errichten einer elektrischen Anlage, sondern auch für dessen Planung. Lesen Sie nebst dieser auch die weiteren interessanten Fragen aus dem Leserkreis.

Pius Nauer und David Keller

1

Mängelbehebung: Isolationswiderstand

Kürzlich erhielten wir von einem Kunden den Auftrag, die Mängelbehebung seiner elektrischen Installation des Einfamilienhauses vorzunehmen. Der Elektro-Sicherheitsberater führte in seiner Mängelliste einen schlechten Isolationswiderstand auf. Dieser muss nach seinen Angaben behoben werden. Wir sind jedoch der Meinung, dass bei periodischen Kontrollen auf die Isolationsmessung verzichtet werden darf und wir deshalb diesen beanstandeten Mangel nicht beheben werden müssen. Was denken Sie dazu? ( S. R. per E-Mail )

Sie stützen sich wohl auf die Verordnung des UVEK über elektrische Niederspannungsinstallationen (auch NIVV genannt), welche in Artikel 10 Abs. 3 den Isolationswert bei periodischen Kontrollen von Anlagen mit 20-jähriger Kontrollperiode nicht zwingend fordert. Gemäss diesem Artikel ist es also dem Elektro-Sicherheitsberater überlassen, ob er bei einer periodischen Kontrolle eines Einfamilienhauses eine Isolationsmessung macht oder eben nicht. Gerade in älteren Installationen kommt noch oft die Nullung nach Schema 3 vor. In diesen Anlagen ist eine Isolationsmessung kaum durchführbar und der Elektro-Sicherheitsberater kann gemäss NIVV auch darauf verzichten. In Anlagen, welche nach System TN-S errichtet sind, ist eine Isolationsmessung aber auf jeden Fall möglich. Mit der Isolationsmessung bei einer periodischen Kontrolle werden nicht nur die klassischen Isolationsdefekte sichtbar gemacht, sondern es lassen sich auch Mängel aufspüren,

welche durch Laieninstallationen entstehen können. Der versierte Elektro-Sicherheitsberater wird also gerade auch deshalb bei periodischen Kontrollen nicht auf die so wichtige Messung verzichten. Eine Ausnahme ist, wenn die Installation oder einige Stromkreise durch Fehlerstromschutzeinrichtungen geschützt sind. Hier kann auf die Messung verzichtet werden, weil die Fehlerstromschutzeinrichtung den Isolationswiderstand dauernd überwacht. Die NIN definiert im Kapitel 6 nicht nur Isolationswiderstände für Neuanlagen, sondern auch für bestehende Anlagen. Aus diesen Gründen muss ein beanstandeter Isolationsdefekt anlässlich einer periodischen Kontrolle auf jeden Fall instand gesetzt werden. (pn)

2

Einsparungen bei Kupferleitungen

Bei einem Neubau eines Bürogebäudes hat mein Chef gemeint, man sollte die Zuleitungen auf die Etagenverteiler kleiner dimensionieren als im Devis vorgegeben. Seine Berechnungen nach NIN haben ergeben, dass das durchaus drinliegt. Ich bin da aber nicht so sicher, kann man das einfach so? (S. D. per E-Mail) Da gibt es verschiedene Aspekte, nach welchen die Leitungen nun ausgewählt werden können. Die NIN definiert die nötigen Querschnitte aus sicherheitstechnischen Überlegungen. Mit dem Einhalten dieser Norm wird kein Brand entstehen und die Leitung wird im normalen Betrieb und im voraussehbaren Störungsfall keinen Schaden nehmen. Zudem beeinflusst der Leiterquerschnitt die automatische Abschaltung im Fehlerfall. Nun gibt es aber

NIN-Know-how

NIN-Know-how 42 durchaus noch weitere Gesichtspunkte. Zum einen gilt es, die an der Leitung in Wärme umgewandelten Verluste in Franken und Rappen umzurechnen. Auch bei den momentan sehr hohen Kupferpreisen kann man eine Amortisationsrechnung anstellen und so feststellen, wie lange es dauert, bis die für einen allenfalls höher als durch die NIN berechneter Leiterquerschnitt entstehenden Mehrkosten durch die Strompreise wieder aufgefressen sind. Da würde mancher noch staunen! (Die CD zur NIN 2005 beinhaltet übrigens ein solches Berechnungsprogramm, sie kann bei der electrosuisse in Fehraltorf käuflich erworben werden.) Das ist aber noch nicht das letzte Argument. Die modernen Probleme betreffen nicht selten die Netzqualität. Dabei hängt die Spannungsverzerrung sehr stark vom Leiterwiderstand ab. Die dann nötig werdende Fehlersuche und -behebung für solcherlei Störungen kostet innert Kürze ein Vielfaches der Mehrkosten eines dickeren Kabels. Nicht zuletzt sollte das Augenmerk dem Spannungs-(-ab)fall gelten. Die NIN empfehlen den Wert von 4 % vom Anschlussüberstromunterbrecher bis zum Energieverbraucher nicht zu überschreiten. Bevor Sie also den kleineren Querschnitt installieren, besprechen Sie diese Punkte nochmals mit Ihrem Chef. Möglicherweise sind solche Überlegungen in die Devisierung mit eingeflossen. (dk)

3

Widerstandswert der Schutzleiter in Mess- und Prüfprotokoll

Beim Ausfüllen des Mess- und Prüfprotokolls ist mir aufgefallen, dass in der neusten Ausgabe die Leitfähigkeit des Schutzleiters in Ohm aufgeführt ist. Dies hat mich verunsichert und ich bin mir nun nicht sicher, ob ich sämtliche Schutzleiterwiderstände messen und dann auch in das Protokoll eintragen muss ? Sind im Messund Prüfprotokoll sämtliche Felder auszufüllen ? ( W. v. L. per E-Mail ) Grundsätzlich ist das Mess- und PrüfElektrotechnik 2/09 | 61


28ms

NIN-Know-how

RCD

1

Wohnzimmer

TT

3x1,5

LSFI C 13

450

-------

45

OK

13

30

27

450A Rs Test

ON

F I

-25

13AC I n 0.03A

3

protokoll ein gutes Hilfsmittel für Sie, um die Mängelfreiheit Ihrer Installation darzustellen. Dementsprechend genügt es, dass man jene Felder ausfüllt, welche auch mit der Sicherheit des entsprechenden Stromkreises in Verbindung stehen. Wie die einzelnen Messungen und Prüfungen durchgeführt werden müssen, wird in der NIN im Kapitel 6 beschrieben. Ich möchte diese Frage an einem Beispiel, welches Sie in der Abbildung 3 ersehen können, erklären. Hier handelt es sich um eine Steckdoseninstallation, welche durch einen LSFI geschützt ist. Nebst der Beschreibung des Stromkreises muss der maximale Kurzschlussstrom ermittelt und eingetragen werden. Die Messung wird am Anfang des Stromkreises ausgeführt und dient der Kontrolle des Schaltvermögens der Kurzschlussschutzeinrichtungen. Bei grösseren Anlagen genügt es, wenn die Messung an der Hauptverteilung einmal gemacht wird. Der minimale Kurzschlussstrom wird am Ende der Leitung ge-messen. In unserem Beispiel ist dieser jedoch nicht mehr Relevant für die automatische Abschaltung im Fehlerfall (Fehlerstromschutzeinrichtung) und es kann darauf verzichtet werden. Natürlich ist es nicht verboten, den Kurzschlussstrom zwischen Pol- und Neutralleiter zu messen und auch in das Mess- und Prüfprotokoll einzutragen. Es können so auf einfache Art die Verbindungen der Pol- und 62 | Elektrotechnik 2/09

Neutralleiter überprüft werden. Mit der Messung der Fehlerstromschutzeinrichtung und dem Eintragen der entsprechenden Auslösezeit ist die automatische Abschaltung im Fehlerfall überprüft und gewährleistet. Der Schutzleiter kann nun gemäss NIN mit einer Niederohmmessung geprüft werden. Gemäss NIN 6.1.3.2 kann diese Prüfung mit einem Gerät durchgeführt werden, welches mit einer Spannung von 4 – 24V AC oder DC und einem Strom von mindestens 0,2 A arbeitet. Dies kann also auch die gute alte Taschenlampe sein. Wähle ich diese Art von Schutzleiterprüfung, so vermerke ich dies im Mess- und Prüfprotokoll in dem entsprechenden Feld mit «OK». Mit einem Installationstester lässt sich auch der genaue Widerstandswert ermitteln, dieser kann direkt in das Protokoll aufgenommen werden. (pn)

4

Fremde Sicherungssysteme

Neulich musste ich bei einem Piketteinsatz eine durchgebrannte NHS-Sicherung ersetzen. Dabei passte meine NH-00-Sicherung nicht richtig in das Element, sie stand leicht vor. Sind die Toleranzen tatsächlich so gross, oder haben die Maschinenerbauer ( die Maschine stammt aus Deutschland) irgendwelche exotischen Elemente eingebaut ? ( HP. K. per E-Mail) Die Toleranzen sind nicht derart gross ! Weltweit gibt es sehr viele ver-

schiedene Sicherungssysteme. Für Hausinstallationen legt die NIN in Artikel 4.3.2.1 ( und die folgenden ) fest, welche Systeme angewendet werden dürfen. Für Hochleistungssicherungen sind für Neuanlagen solche nach DIN-Norm in den Grössen 00 bis 4a zu benützen. Für Geräte, Maschinen, einfach generell für Verbraucher gelten aber die NIN so nicht. Das Inverkehrbringen von Erzeugnissen in der Schweiz wird in der Niederspannungs- Erzeugnisverordnung ( NEV) geregelt. Diese verlangt, ähnlich wie die Niederspannungs-Installationsverordnung ( NIV), dass die vereinbarten technischen Normen oder die anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden müssen. Dazu gibt es natürlich ein Universum von IEC und ENNormen. In dem von Ihnen beschriebenen Fall könnte es also so sein, dass der Hersteller der Maschine zum Schutze der eingebauten Teile Schmelzsicherungen eingebaut hat, welche für Schweizer Hausinstallationen nicht zulässig wären. Zum Beispiel gibt es neben den bei uns verbreiteten Grössen 00 bis 4a auch solche mit Zwischengrössen. Grössen wie « 000» oder « C00» unterscheiden sich nur marginal von der uns bekannten Grösse DIN 00. So sind NH-Sicherungen der Grösse C00 nur etwa anderthalb Millimeter weniger tief und etwa neuen Millimeter schmaler als die der Grösse 00. Wenn Sie also vor Ort genau hinschauen, erkennen Sie wahrscheinlich die Bezeichnung C00 auf dem Sicherungselement, was erklären würde, weshalb Sie Ihre NH00-Patrone nicht richtig einsetzen konnten. Diese Situation trifft man immer öfter, das ist auch zulässig. Vielleicht bestellen Sie für Ihren Kunden einen Reservesatz von diesen Sicherungen, damit im Notfall nicht noch mit langen Ausfallzeiten gerechnet werden muss. Zu diesem Thema sei auch noch erwähnt, dass es nicht nur bei NHS andere Grössen gibt. Auch Normalleistungssicherungen findet man in allen Grössen und Formen. Sicher sind die Neozed bei uns auch bekannt, auch wenn diese in den NIN nicht erwähnt (dk) sind.

5

Installationsanzeige beim Austauschen eines Verbrauchers

Bei einem Kunden dürfen wir ein älteres Ceran-Kochfeld austauschen. Anstelle des alten Gerätes werden wir einen Induktionsherd einbauen. Nun sind wir uns nicht sicher, ob wir für diese Arbeiten eine Installationsanzeige an die zu-


Z Polleiter (ZL)

UN

L1 XL

L3

L1

3

R

I K1

Z Neutralleiter (ZN)

Z Neutralleiter (ZN)

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UN 3 • ( ZL + ZN) UN ≈ 3 • 2 • ZL

Z Polleiter (ZL)

L2

I K1 =

N

XL

R

XL

Es ist richtig, dass die Niederspannungs-Installationsverordnung NIV ab 3,6 kVA Anschlusswert eine Installationsanzeige fordert. Wesentlich genauere Angaben zu diesem Thema erhält man jedoch in den entsprechenden Werkvorschriften der Netzbetreiberinnen. In den Werkvorschriften der Ostschweizer Netzbetreiberinnen ist zum Beispiel eine Installationsanzeige gefordert, wenn bei Erweiterungen oder Änderungen ein Mehranschluss von 3,6 kVA entsteht. Das heisst, dass bei einem Austausch eines Kochherdes mit annähernd gleicher Leistung keine zusätzliche Installationsanzeige gemacht werden muss. Aber aufgepasst, eine entsprechende Anzeige muss auch bei Anschlüssen unter 3,6 kVA getätigt werden, wenn es sich um einen Apparat handelt, für welchen ein separates Anschlussgesuch gemacht werden muss. Ein Induktionskochherd kann Oberschwingungen verursachen und muss deshalb auf jeden Fall mit einem separaten Anschlussgesuch und der entsprechenden Installationsanzeige der Netzbetreiberin angemeldet werden. In solchen Fällen lohnt es sich also, wenn man die Werkvorschriften zur Hand nimmt. (pn)

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6a

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Z Polleiter (ZL)

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I K3

L3

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Elektrotechnik 2/09 | 63

NIN-Know-how

ständige Netzbetreiberin senden müssen. In der Niederspannungs-Installationsverordung NIV wird eine Installationsanzeige ab 3,6 kVA Anschlusswert gefordert. Gilt dies auch dann, wenn nur ein Verbraucher ausgetauscht wird? (K. S. per E-Mail)

Bestimmen des maximalen Kurzschlussstromes mit einfachem Installationstester 6a Einpoliger Kurzschluss Pol,- Neutralleiter (IK 1) 6b Zweipoliger Kurzschluss zwischen zwei Polleitern (IK 2) 6c Dreipoliger Kurzschluss zwischen allen Polleitern (IK 3)


Maximaler Kurzschlussstrom IK max

Auf dem Mess- und Prüfprotokoll können verschiedene Werte eingetragen werden. Unter der Spalte IK findet man aber verschiedene Angaben. Zum Beispiel liest man da IK min. In den NIN habe ich gelesen, dass man, um den IK min berechnen zu können, den dreipoligen Kurzschlussstrom durch 4 dividieren soll. Heisst das umgekehrt, dass ich, wenn ich den einpoligen Kurzschlussstrom messe, diesen mit dem Faktor 4 multiplizieren muss, um den « IK max» bestimmen zu können? ( R. S. per E-Mail ) Die Bezeichnungen «min» und «max» führen immer wieder zu Verwirrungen. Die in den NIN 4.3.4.3.2. B + E beschriebenen Berechnungen helfen, aus dem mutmasslichen, maximalen Kurzschlussstrom (in der Installation entspricht das dem prospektiver Kurzschlussstrom zwischen allen drei Polleitern) direkt den minimal fliessenden Kurzschlussstrom zu bestimmen. Dabei sind auch Ungenauigkeitsfaktoren, allen voran die Widerstandserhöhung der Leiter infolge Erwärmung, mit eingerechnet. Um den Leitungsschutz, aber auch den Personenschutz sicherstellen zu können, muss man mit diesen Ungenauigkeiten rechnen. Umgekehrt könnte das aber auf den Holzweg führen. Den maximalen Kurzschlussstrom muss man kennen, um den Schutz der Schaltgeräte zu überprüfen. Wenn also ein Leitungsschutzschalter über ein Nennschaltvermögen von 6000 Ampere verfügt, so darf an der Einbaustelle kein grösserer Strom als diese 6000 Ampere fliessen, da sonst der LS zerstört wird. Da die Installationstester keine dreipoligen Kurzschlussströme bestimmen können, muss man nun eine Art «rick» anwenden. Um den maximalen Kurzschlussstrom zu bestimmen, misst man die Schleifenimpedanz zwischen Polund Neutralleiter, oder wenn das Messegerät mitmacht denjenigen zwischen zwei Polleitern. Der Installationstester rechnet nun den mutmasslichen Kurzschlussstrom und zeigt diesen im Display. Dieser Wert entspricht

7 aber nicht dem minimalen Kurzschlussstrom (IK min ), denn die Folgen aus der möglichen Leitererwärmung, den Übergangswiderständen und der Messgeräteungenauigkeit sind ja noch nicht eingerechnet. Um den ungünstigsten Fall hier anzunehmen, wäre aber gerade der Einbezug der Leitererwärmung falsch am Platz. Die echte Messgeräteungenauigkeit des Installationstesters kann man aus den technischen Unterlagen herauslesen. Nun berechnet man den dreipoligen Kurzschlussstrom (IK max) indem man den angezeigten Wert mit dem richtigen Faktor multipliziert. Wie gross dieser Faktor ist und wie er zustande kommt, ersehen Sie aus den Abbildung 6. (dk)

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Platzierung des Schalters neben Duschhahn

In einem Altersheim wurde im Badzimmer eine Personenrufanlage installiert. Der Zugschalter ist ca. 50 cm neben dem Mischhahn der Dusche auf einer Höhe von 1,2 m platziert (Dusche ohne Wanne ). Ist diese Platzierung so zulässig, wenn es sich beim Zugschalter um eine Trockenausführung handelt und der Stromkreis mit SELV betrieben wird? (A. S. per E-Mail)

Bei Duschen ohne Wanne erstreckt sich der Bereich 1 1,2 m ab fester Wasseraustrittsstelle. In diesem Fall, weil keine fest installierte Brause montiert ist, wird vom Wasserhahn gemessen. Siehe dazu auch Abbildung 7. Der Zugschalter für den Personennotruf liegt nun also im Bereich 1. Gemäss NIN dürfen hier nur bedingt elektrische Betriebsmittel angeordnet sein. In NIN 7.01.5.1.2.2.1 wird die Schutzart für sämtliche Installationsgeräte und Energieverbraucher definiert, welche in den verschiedenen Bereichen zugelassen sind. Für den Bereich 1 gibt die NIN die Schutzart IPX4 vor. In NIN 7.01.5.3 lässt die Norm für den Bereich 1 folgende Installationsgeräte zu: Verbindungs- und Anschlussdosen für die zugelassenen Energieverbraucher (Handtuchradiatoren, Ventilatoren, Wassererwärmer) und Betriebsmittel in SELV- oder PELV-Stromkreisen mit einer Nennspannung bis 25 VAC oder bis 60 VDC. Wollen Sie den Zugschalter nun neben dem Wasserhahn belassen, so kann er mit SELV bis 25 VAC betrieben werden und muss der Schutzart IPX4 entsprechen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anordnung ausserhalb des Bereichs 1, so kann ein «ormaler» Zugschalter installiert werden. (pn)

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64 | Elektrotechnik 2/09

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Geht uns die Energie aus? Lift fahren und Kaffee kochen, die Heizung aufdrehen und mit Maschinen Produkte herstellen – alles selbstverständlich. Aber wie lange noch? Die Öl-, Erdgas- und Kohlevorkommen stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Die Schweizer Kernkraftwerk-Bewilligungen laufen aus. Sind erneuerbare Energien wie Wasser-, Wind- und Sonnenkraftwerke oder Biogasanlagen valable Alternativen? Die weltweite Verunsicherung ist gross, was zu tun ist, um genügend Energie bereitzustellen und gleichzeitig den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Das 16. internationale Europa Forum Luzern ermöglicht einen Überblick über die globale Energiesituation, in welche Richtung Europa sich orientiert und welche Perspektiven sich der Schweiz bieten. Denn im Land stehen in den nächsten fünf Jahren wichtige Entscheide zur Sicherung der Energieversorgung an. An der öffentlichen Abendveranstaltung vom 27. April 2009 referieren Bundesrat Moritz Leuenberger, EU-Kommissionsmitglied Andris Piebalgs und der ehemalige IEA-Direktor Claude Mandil zusammen mit Stromwirtschaftsvertreter Heinz Karrer, CEO Axpo, über

das Konfliktfeld Energie. An der Tagung vom 28. April 2009 referieren und diskutieren Experten wie Fatih Birol von der Internationalen Energieagentur (IEA) aus Paris, Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, Jasmin Staiblin, CEO der ABB Schweiz, und viele weitere über Energie-Szenarios, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Europa Forum Luzern im KKL Luzern: Montag, 27. April 2009, 17.30 bis 20.00 Uhr öffentlicher Abend (Eintritt frei). Dienstag, 28. April 2009, Tagung von 9.00 bis 18.00 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung: www.europa-forum-luzern.ch oder Tel. 041 318 37 87.

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Dienstag, 17. März 2009, 18.30 - ca. 20.00 Uhr

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Veranstaltungen

Europa Forum Luzern: «Konfliktfeld Energie – Entwicklungen und Horizonte»


Veranstaltungen

Wissen für Gebäudetechnik-Fachplaner

WAM – die Wissensplattform am Morgen Führende Hersteller offerieren den Gebäudetechnik-Fachplanern im März die Gelegenheit, Fachwissen aus zentralen Gebieten der Gebäudeautomation aus erster Hand zu erhalten – im Rahmen eines gediegenen Morgenessens in verschiedenen Regionen der Schweiz. Als roter Faden dient der SIA-Planungsablauf. nach dem Wissenstransfer, das Gelernte in der Praxis umzusetzen – auch nach Wochen oder Monaten.

Rony Müller, Michael Birchler Wissen ist das zentrale Gut einer Dienstleistungsgesellschaft, so auch in der Planung von Gebäudetechnikanlagen. Als neue Plattform für die Wissensvermittlung an Fachplaner aus den Bereichen Elektro, HLK, Gebäudeautomation sowie Fassade steht WAM – Wissen am Morgen zur Verfügung. Unter der Abkürzung WAM zeigen Hersteller konkrete Anwendungen und Konzepte, wie die beiden zentralen Anforderungen Reduktion des Energieverbrauchs sowie Steigerung des Komforts effizient umzusetzen sind. Mit minimalem Aufwand soll das Maximum erzielt werden. Dieses Credo gilt nicht nur für den Energieverbrauch eines zeitgemässen Gebäudes, es gilt auch für WAM: die Teilnehmer erhalten die Informationen von führenden Herstellern der Gebäudeautomation geballt am Morgen früh. Denn so bleibt der Abend für Hobby und Familie erhalten und der Tag ist für das Geschäft nutzbar. Anhand des SIA-Planungsablaufs erfahren die Teilnehmenden zu den zentralen Gewerken der Raumautomation (Beleuchtung, Beschattung, Raumklima, Verkabelung, Steuerung) alle wichtigen Aspekte, um Projekte mit Erfolg abzuwickeln. Die grosse Menge an Informationen ist kompakt auf Checklisten zusammengefasst und hilft so auch

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Themenübersicht: • Beschattungsanlagen sind ein wichtiges und oft unterschätztes Stellglied für das Raumklima. Griesser AG zeigt die wichtigsten Punkte zur Planung einer Beschattungsanlage auf, damit der Komfort einer Storensteuerung steigt und eine gute Abstimmung zu HLK erfolgt. • Beleuchtungsanlagen sind heute bedeutend mehr als nur Licht schalten und dimmen. Aspekte wie Präsenz, Grundbeleuchtung, Stimmung, Tageslichtabhängigkeit und subjektive Empfindungen sind zu berücksichtigen. SE Lightmanagement AG setzt Massstäbe in der Beleuchtungstechnik. • HLK-Anlagen müssen transparent sein, denn nur so kann sich der Betreiber an konkreten Grössen orientieren und Optimierungen vornehmen. Moderne Anlagen wissen, wo die Stellglie-

SIA-Planungsablauf

der stehen und liefern exakte Informationen. Belimo Automation AG ist bekannt für innovative Technik und gibt Details aus erster Hand preis. • Verkabelung muss nicht statisch sein. Clevere Automationslösungen bauen auf eine flexible und nachhaltige Installation. Intelligente Gebäude brauchen auch in der Verkabelung neue Ansätze wie die von der Firma Woertz. • Steuerung ist das Herz einer Anlage und muss durch eine offene Architektur zukunftstauglich sein. Günstige Bedienmöglichkeiten und hoher Komfort sind heutige Anforderungen, für welche die Saia-Burgess AG Lösungsmöglichkeiten aufzeigt.

Um den interessierten Fachplanern die Entscheidung noch einfacher zu machen, kommt WAM in verschiedene Schweizer Städte: – St. Gallen – Luzern – Lugano – Lausanne – Bern – Zürich

Dienstag, 3. März 2009 Mittwoch, 4. März 2009 Donnerstag, 5. März 2009 Mittwoch, 25. März 2009 Donnerstag, 26. März 2009 Freitag, 27. März 2009

Die Teilnehmer investieren ihre Zeit (7.15 bis 9.30 Uhr) und schenken ihre Aufmerksamkeit, dafür offeriert WAM ihnen eine Plattform zur Wissensvermittlung, garniert mit einem reichhaltigen Frühstück. Ist das ein Deal? Die Veranstalter freuen sich auf viele Anmeldungen! Weitere Infos und Anmeldung: www.wissen-am-morgen.ch


Messen und Tagungen ineltec 2009 Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur. Neuheiten, Produkte und Dienstleistungen aus Bereichen der modernen Gebäudetechnolgie: Energie, Elektro, Licht, Kommunikation-Netzwerktechnik, Informationssysteme, Sicherheit, Automation, Architekturrelevante Systeme, Messen und Prüfen, Service. Ort: Messezentrum Basel, Halle 1 Dienstag bis Freitag, 1. bis 4. September 2009 Infos: www.ineltec.ch go 2009 Technologiemesse für Automatisierung und Elektronik. Neuheiten, Produkte, Systeme und Dienstleistungen aus folgenden Bereichen: Steuerungssysteme, Antriebstechnik, Sensorik, Robotikund Handling-Systeme, Engineering in der Automation, Elektronik, Mess- und Prüftechnik u. a. Ort: Messezentrum Basel, Halle 2 Dienstag bis Freitag, 1. bis 4. September 2009 Infos: www.go-automation.ch 4. Elektro-Forum 2009 der em electrocontrol AG Forum für Elektrofachleute wie Betriebselektriker, Projektleiter, Elektro-Installateure, Technische Leiter, Liegenschaftsverwalter, Elektro-Sicherheitsberater etc. BEA bern expo, Donnerstag, 26. Februar 2009, 8 bis 17 Uhr. Infos und Anmeldungen: www.electrocontrol.ch Schulungen oder Tel. 031 980 10 50 Kurse der em electrocontrol AG • NIN-Update 26. März, 23. April, 30. April 2009 • Leckstrommessung, Isolationsüberwachung 26. März, 23. April, 30. April 2009 Kursort: Inforama, 3052 Zollikofen BE Infos und Anmeldungen: www.electrocontrol.ch, Tel. 031 980 10 50 Tagungen electrosuisse (SEV): • Informationstagung für Betriebselektriker Zürich, 11. März, 12. März, 22. April, 23. April 2009 Basel, 23. März 2009 Bern, 17. März 2009, • Journée d’information pour électriciens d’exploitation Fribourg, 5. März 2009 Lausanne, 25. März 2009 • Informationstagung NIN 2010 Zürich, 18. 8./24. 8. 2009 Bern, 20. 8. 2009 Lugano, 26. 8. 2009 Landquart, 8. 9. 2009 Basel, 10. 9. 2009 Fribourg, 15. 9. 2009 Weitere Infos und Anmeldungen: www.electrosuisse.ch, Tel. 044 956 11 75 • Fachtagung der ITG: Organische Elektronik Ort: ZHAW Winterthur Donnerstag, 2. Juli 2009, 8.30 bis 17 Uhr Infos und Anmeldung: www.electrosuisse.ch/itg

Swiss-Engineering / Feierabend-Event • Konvergenz in Triple-Play Applikationen: Internet, TV und Telefonie. Ort: Translumina Networks AG, Flurstrasse 50, Zürich Mittwoch, 18. März 2009, 17.30 bis 19.30 Uhr Infos und Online-Anmeldung: www.fael.ch > Anlässe > Focus 543 Europa Forum Luzern 16. Internationale Tagung im KKL Luzern zum Thema «Konfliktfeld Energie: Entwicklung und Horizonte». Globale Energieverknappung, europäische Herausforderungen, schweizerische Perspektiven. Montag, 27. April 2009, 17.30 bis 20.00 Uhr öffentlicher Abend Dienstag, 28. April 2009 Tagung Programm, weitere Infos und Anmeldung: www.europa-forum-luzern.ch, Tel. 041 318 37 87. easyFairs®-Fachmessen Industriebau: 16. – 17. September 2009, Messe Bern, Halle 210. Weitere Informationen: www.easyfairs.com/Schweiz Weiterbildung und Seminare Elektro-Bildungs-Zentrum EBZ • Elektro-Bauleiter KZEI 2009 31. Januar 2009 bis 6. Juni 2009 (11 Tage, 8.00 bis 16.30 Uhr) Intensivtage für Elektro-Sicherheitsberater Genaue Kursdaten, Anmeldung und weitere Informationen ersehen Sie in unserer speziellen Broschüre. Weitere Infos, Daten und Anmeldung: www.ebz.ch, Tel. 052 354 64 64 Schweizer Arbeitsgemeinschaft Biologische Elektrotechnik SABE Grundschulseminar, Kursdauer 2 Tage. Mittwoch/Donnerstag, 27./28. Mai 2009 Weitere Infos und Anmeldung: www.sabe-schweiz.ch, weiterbildung@sabe-schweiz.ch, Tel. 061 723 06 12 VSEI-Kurse • Blitzschutzseminar von VSEI und electrosuisse Vermittlung von Know-how über Blitz- und Überspannungsschutz 1. bis 3. April, 16. und 17. April 2009 4 Tage bei TBZ und 1 Tag bei electrosuisse 30. 9. bis 2. 10. sowie 22. und 23.10. 2009 4 Tage bei TBZ und 1 Tag bei electrosuisse 11. 5. 2009, Prüfung Blitzschutzseminar von VSEI und electrosuisse 16. 11. 2009, Prüfung Blitzschutzseminar von VSEI und electrosuisse • Neues und Trends in der Telematik Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified Communications (UC), Sicherheit, Satellitennavigation GPS und weitere Themen. Kursdauer 1 Tag. Olten 21., 22. oder 23. 4. 2009 Winterthur 28., 29.oder 30. 4. 2009 Anmeldeschluss: 20. 3. 2009 • Photovoltaik Die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie ist eine faszinierende Technologie Ort: Schweizerische technische Fachschule STFW in Winterthur Kursdauer 1 Tag, 26. 3. / 21. 4. / 6. 5. / 7. 5. 2009 Weitere Infos und Anmeldung: wwww.vsei.ch, Tel. 044 444 17 25

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Veranstaltungen

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Stellenanzeiger

Wago-Ausbildungskurse • KNX-Ausbildungsseminar • CoDeSys V2.3-Grundkurs Weitere Infos, Daten und Anmeldung: www.wago.ch, Tel. 026 676 75 00 WAM – Wissensplattform am Morgen Fachwissen für Gebäudetechnik-Fachplaner zum Thema: Reduktion des Energieverbrauchs und Steigerung des Raumkomforts. Dauer 21/2 Stunden, Durchführung in sechs verschiedenen Regionen: – St. Gallen, Dienstag, 3. 3. 2009 Luzern, Mittwoch, 4. 3. 2009 – Lugano, Donnerstag, 5. 3. 2009 Zürich, Freitag, 27. 3. 2009 – Lausanne, Mittwoch, 25. 3. 2009 Bern, Donnerstag, 26. 3. 2009 Jeweils von 7.15 bis 09.30 Uhr, mit Frühstück. Weitere Infos und Anmeldung: www.wissen-am-morgen.ch STFW Winterthur • Elektro-Projektleiter – berufsbegleitend – Start: 30. 1. 2009 • Elektro-Sicherheitsberater – berufsbegleitend – Start: 30. 1. 2009 • Prüfungsvorbereitung für Anschlussbewilligung (gemäss Art. 15 NIV Elektro-Anschlussbewilligung), 4 Tage – Start: 4. 2. 2009 • Messkurs Schutzmassnahmen – 1 Tag – 25. Februar, 11. März, 25. März, 8. April, 6. Mai, 24. Juni, 2. Juli 2009 • TV-Kabelnetzanlagen – 1 Tag – 4. März, 1. Juli 2009 • Telekommunikation für kleine Firmen/Privatkunden – 1 Tag – 11. März 2009 • Telematik-Spezialist VSEI/SFT – 3 x 1 Woche – Start: 23. 3. 2009 • Europäischer Wirtschaftsführerschein – 4 x 6 Lektionen – Start: 7. Mai 2009 Weitere Infos, Daten und Anmeldung: www.stfw.ch, Tel. 052 260 28 00

Berner Fachhochschule, Technik und Informatik Seminar: Telekommunikation Kursort: Burgdorf Dauer: 3 Tage Seminar 2009/1 3. / 11. / 12. 3. 2009 2009/3 1. / 10. / 11. 9. 2009 2009/4 30. 11. / 1. und 2. 12. 2009 Weitere Infos: www.ti.bfh.ch

Das Bildungszentrum für Technik Frauenfeld ist eine innovative Berufsfach- und Berufsmaturitätsschule mit vorwiegend technischen Berufen. Im Hinblick auf den Schulstart im August 2009 suchen wir

Lehrkräfte für technischen Fachunterricht (Berufsfachschule / BMS) Es sind sowohl Teil- als auch Vollpensen möglich.

Der innovative und moderne Zoo Zürich ist ein viel besuchter, attraktiver Erlebnis- und Erholungsraum. Er leistet einen wichtigen Beitrag für die Tierwelt, zur Forschung und zum Schutz von Arten und Lebensräumen. Für die Verstärkung unserer Werkstatt suchen wir per 1. Juli 2009 oder früher:

Leiter Instandhaltung Ihre Aufgaben: Sie sind zusammen mit einem kleinen, erfahrenen Team verantwortlich für die Wert- und Instandhaltung sämtlicher technischer Anlagen im Zoo. Als Leiter Instandhaltung sind Sie schwergewichtig für die Arbeitsvorbereitung, die interne und externe Ressourcenplanung sowie die kontinuierliche Professionalisierung der Dienstleistungen unserer Werkstatt/Schreinerei zuständig. Sie unterstützen nach Bedarf die Werkstattmitarbeiter an der Front, insbesondere unseren Betriebselektriker und sind fähig das Gebäudeleitsystems (Heizung, Lüftung, Klima und Elektroanlagen) selbständig zu bedienen. Zum Aufgabenbereich gehört auch das Leisten von Wochenend- und 24hPikettdienst. Was Sie mitbringen: Sie sind eine zuverlässige, innovative und teamfähige Persönlichkeit im Alter von 30 bis 40 Jahren. Auch in hektischen Situationen behalten Sie den Überblick, setzen Prioritäten und entscheiden. Als zukünftiges Kadermitglied bringen Sie Führungserfahrung, Organisationsund Kommunikationskompetenz mit. Eine Grundausbildung als Elektroinstallateur mit Weiterbildung zum Elektro - Projektleiter, handwerkliche Fähigkeiten sowie das Anwenden von Standardsoftware vervollständigen Ihr Dossier. Falls Sie eine Zusatzausbildung als Instandhaltungsleiter absolviert haben, verfügen Sie über das ideale Anforderungsprofil. Wir bieten Ihnen: Ein abwechslungsreiches, spannendes Engagement in einem kompetenten Umfeld. Einen fruchtbaren Boden, den Sie mit Eigeninitiative und Einfallsreichtum beackern können. Ein entsprechendes Salär und gut ausgebaute Sozialleistungen runden dieses attraktive Angebot optimal ab. Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit Foto an die Zoo Zürich AG, Personalabteilung, Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich.

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Bereiche: -

Elektronik / Elektrotechnik / Telekommunikation Informatik Maschinenbau Anlagen- und Apparatebau / Metallbau Haustechnik (Sanitär, Heizung, Spengler) Mathematik BMS

Anforderungen: - abgeschlossenes Fachstudium oder höhere Fachausbildung in einem der aufgeführten Bereiche - vorzugsweise bereits Erfahrung im Unterrichten - bei angestrebtem Vollpensum: abgeschlossene pädagogische BerufsschullehrerAusbildung oder die Bereitschaft, eine Ausbildung an der EHB (Eidg. Hochschule für Berufspädagogik) zu absolvieren Anstellungsbedingungen nach kantonaler Verordnung Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne: Robert Schmid, Rektor T 052 724 12 12 oder robert.schmid@bzt.tg.ch Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis am 10. April 2009 an: Bildungszentrum für Technik Rektorat, Kurzenerchingerstr. 8, 8500 Frauenfeld

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Stellenanzeiger

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Für den Aussendienst geboren… …als Elektromonteur ausgebildet…

Ihr Interesse ist verständlich. Ein als sehr innovativ bekanntes Schweizer Elektro-Handelsunternehmen mit Sitz in der Region Zürich hat sich auf dem Gebiet Baustromverteiler und Elektrotechnische Apparate einen ausgezeichneten Ruf geschaffen. Im Zuge der Expansion möchte man Sie als

Verkaufsrepräsentant (im Aussendienst) engagieren und Ihnen die Betreuung und Beratung der Stammkundschaft (Elektroinstallateure, Elektroplaner und Architekten) in der Region Ostschweiz, Zentralschweiz oder Mittelland überlassen. Sie informieren über Produkte und Dienstleistungen, erarbeiten und präsentieren Lösungen, führen Produkte Schulungen durch und arbeiten gezielt mit dem Grosshandel zusammen. Ausserdem ist Ihre Initiative bei Messen, Ausstellungen und Fachtagungen sowie im Zusammenhang mit Marketing Angelegenheiten gefragt. Wenn Sie über einen Abschluss als Elektromonteur verfügen, bereits einen klaren Bezug zum Frontverkauf haben, dann erwarten Sie eine abwechslungsreiche Aussendienstaufgabe mit echten Laufbahnchancen sowie attraktive Anstellungsbedingungen (gutes Fixum, Leistungsbonus, Firmenwagen usw.) Fühlen Sie sich angesprochen? Rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns Ihre Kurzofferte. In einem Gespräch unter vier Augen orientiert Sie J.-P. Meili gerne über Details. Tel. dir. 043 499 24 23. E-Mail: meili@schraemli.ch SCHRÄMLI + PARTNER AG ÜBERLANDSTRASSE 101

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4.2.2009 8:51:37 Uhr

Im Auftrag des Bundes führt Electrosuisse in Fehraltorf (ZH) als besondere Dienststelle das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI. Wir suchen Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI

Elektrotechniker TS und Eidg. dipl. Elektroinstallateure Aufgaben – Marktüberwachung elektrischer Erzeugnisse in Bezug auf deren Konformität – Beurteilung von Niederspannungserzeugnissen und Erteilung von Bewilligungen – Sicherheitstechnische Beurteilungen und Beratung in der Unfallverhütung – Technische Abklärungen und Expertisen im Zusammenhang mit Unfällen und Brandereignissen – Kundenberatung und Referate im Rahmen des Fachgebietes

Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung an: Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI Frau Ursula Bachmann Luppmenstrasse 1 8320 Fehraltorf Auskunft: Herr Paul Schoch, Leiter Marktüberwachung/Bewilligung Sicherheitszeichen, Tel. dir. 044 956 12 13. Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch

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Ausbildung/Erfahrung Sie blicken möglicherweise auf einige Jahre Berufserfahrung im Niederspannungsapparateund Gerätebau zurück. Ferner haben Sie Interesse und Freude an der Beratungs- und Verhandlungstätigkeit mit Kunden sowie an administrativer Tätigkeit. Französischkenntnisse in Wort und Schrift sowie allenfalls weitere Fremdsprachen sind erwünscht. Wir bieten Ihnen eine herausfordernde selbstständige Tätigkeit in einem eingespielten Team, eine umfassende Einarbeitung in das künftige Aufgabengebiet sowie entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten. Weitere Informationen zum ESTI finden Sie unter www.esti.admin.ch. Stellenantritt: nach Vereinbarung. 21.1.2009 11:37:05 Uhr

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Stellenanzeiger

Unsere Mandantin ist ein renommiertes und bestens etabliertes ElektroIngenieurunternehmen mit Sitz am rechten Zürichseeufer. Das Engagement deckt das ganze Spektrum der Elektrotechnik am Bau ab, vom Energie- und kostenoptimierten Konzept über die Planung bis hin zur ökologischen Betriebsführung. Zur Verstärkung des Kaders suchen wir einen kompetenten

Gesamprojektleiter Elektroplanung

Schweiz. höhere Berufsbildung BMP eduQua 2007 zertifiziert

Aktuelle Kursdaten Frühling-Herbst 2009 Æ Neu: „New learning mit deduktiven Lernmethoden“ Eidg. Berufsprüfungen: Kurs Sicherheitsberater BS Æ ab 5. Mai 2009 Kurs Sicherheitsberater BS Æ ab 6. Oktober 2009 Elektro-Projektleiter BE Æ ab 6. Mai 2009 Elektro-Projektleiter BE Æ ab 1. Oktober 2009

Ihre Aufgabe umfasst die Gesamtverantwortung für die Konzeption, Planung und Abwicklung anspruchsvoller Projekte. Die Führung der Mitarbeiter des Projektteams sowie die kundenorientierte Lösungsfindung sind weitere Schwerpunkte dieser anspruchsvollen Kaderstelle. Was Sie mitbringen sind • Fach- und Sozialkompetenz mit entsprechender beruflicher Weiterbildung (höhere Fachprüfung oder höhere Fachschule) • Selbstständigkeit und Belastbarkeit

Nutzen Sie die Chance! Herr Michel Grosjean, Tel. 044 739 90 81, michel.grosjean@gropag.ch, freut sich auf Ihren Anruf oder Ihre Bewerbungsunterlagen.

Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHO

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Telematik-Bauleiter BL Æ ab 1. Oktober 2009 Einsteigerkurs für Elektromonteur… (Modul 1 – 3)

Lernkultur und Lebensqualität am See.

23.1.2009 16:08:46 Uhr

Chance für einen ambitionierten Elektrofachmann Wir sind eine selbständige öffentlich rechtlich organisierte Unternehmung und versorgen die Gemeinde mit Strom, Wasser und Kabelfernsehen. Infolge bevorstehender Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers suchen wir für die Führung und Neuausrichtung des Bereiches Betrieb und Unterhalt in der Elektrizitätsversorgung einen:

Projektleiter/Chefmonteur Ihre Aufgaben: Sie gestalten, organisieren und legen selber Hand an beim Bau, Betrieb und Unterhalt des Strom- und Antennenverteilnetzes. Ihr Profil: Sie haben eine Grundausbildung als Elektromonteur und eine Weiterbildung als Sicherheitsberater / Projektleiter, oder Sie haben einige Jahre praktische Erfahrung im Elektroinstallationsgewerbe. Sie arbeiten gerne in einem kleinen Team in dem Ihre Vielseitigkeit besonders zum Tragen kommt. Unser Angebot: Eine abwechslungsreiche Aufgabe mit Aufstiegsmöglichkeiten. Ein moderner Arbeitsplatz mit guter Infrastruktur, zeitgemässen Anstellungsbedingungen und guten Sozialleistungen. Sie treffen auf flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen. Die Einführung in Ihre neue Aufgabe ist durch unsere langjährigen Mitarbeiter sichergestellt. Interessiert? Mehr über diese interessante Stelle erfahren Sie vom Betriebsleiter Walter Schönbächler, 044 835 22 44 / schoenbaechler@gwb.ch Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen und Foto senden Sie an: Gemeindewerke, Herrn Walter Schönbächler Zürichstrasse 22, 8306 Brüttisellen

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4.2.2009 9:29:32 Uhr


Die Elektrotechnik ist die auflagenstärkste abonnierte Fachzeitschrift auf dem Gebiet der elektrischen Energie- und Installationstechnik. 60. Jahrgang 2009. Erscheint 11-mal pro Jahr. ISSN 1015-3926 Total verkaufte Auflage: 5142 Ex. Total gratis Auflage: 177 Ex.

Chefredaktion Franz Lenz (fl), Chefredaktor ad interim Elektrotechnik ET AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1, CH-5001 Aarau Tel. 058 200 56 11, Fax 058 200 56 61 franz.lenz@hk-gebaeudetechnik.ch.ch.

Redaktion Peter Warthmann (pw), Redaktor, Tel. 058 200 56 15 redaktion@elektrotechnik.ch Raymond Kleger (rk), Redaktor, dipl. El.-Ing. FH Schützenweg 9, CH-8505 Pfyn, Tel. 052 765 22 53 Fax 052 765 22 51, raymond.kleger@elektrotechnik.ch

Redaktionelle Mitarbeiter Ernst Feldmann (ef), eidg. dipl. El.-Inst., ernstfeldmann@bluewin.ch David Keller (dk), Fachlehrer STFW, david.keller@elektrotechnik.ch Pius Nauer (pn), Fachlehrer STFW, pius.nauer@elektrotechnik.ch Hans Rudolf Ris (hr), dipl. El.-Ing. FH, h.r.ris@bluewin.ch Marcel Schöb (ms), eidg. dipl. El.-Inst., marcelschoeb@bluewin.ch Erich Schwaninger (es), eidg. dipl. El.-Inst., eschwaninger@swissonline.ch Rüdiger Sellin (rus), dipl. Ing. (FH), ruediger.sellin@bluewin.ch Richard Staub (rs), El.-Ing. ETH, richard.staub@bus-house.ch

Verlag © by AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Verlagsleitung: Karen Heidl Marketingleiter: Jürg Rykart Lesermarketing: Fabienne Thomann

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Unsere Inserenten ALTRONA mesatec AG, Zug AMAG Automobil- und Motoren AG, Schinznach Anson AG Zürich, Zürich Apteryx SA, Döttingen Arocom AG, Reinach BL BKW FMB Energie AG, Bern Bugnard SA, Lausanne CeCoNet AG, Mägenwil Darwin21 Demelectric AG, Geroldswil EEV Schweizerische Elektro-, Bern 14 Elektro-Material AG, Zürich Elektro-Profi GmbH, Rüti ZH Elko-Systeme AG, Samstagern Feller AG Marketing-Services, Horgen Fischer Otto AG, Zürich GMC-Instruments Schweiz AG, Zürich HSR Hochschule für Technik, Rapperswil SG IBZ-Schulen, Brugg Kertész Kabel AG, Rümlang M. Züblin AG, Wallisellen Meimo AG, Geroldswil Plica AG, Frauenfeld STF Schweizerische Techn. Fachschule Winterthur, Suprag AG, Zürich Systec Therm AG, St. Gallen Theben HTS AG, Effretikon WAM Wissen-am-morgen WAGO CONTACT SA, Domdidier Woertz AG, Muttenz ZTI, Zug Stellenmarkt

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Verlagsrechte Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. PR-Beiträge unter «Aktuell» werden als Anzeigen behandelt und sind kostenpflichtig. Details siehe Mediadaten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet! www.elektrotechnik.ch

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Anzeigenschluss 27. Februar 2009

Redaktionsschluss 11. Februar 2009

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Anzeigenschluss 25. März 2009

Redaktionsschluss 9. März 2009

Arbor Networks Axima Belimo AG Bugnard AG Ceconet AG Diamond SA Distrelec Electrosuisse Elvatec AG Fluke Griesser AG Hager Tehalit AG Hirschmann Automation GmbH IHS Infrarot-Heizsysteme AG Knipex Legrand Schweiz AG MTI Micro Fuel Cells Omni Ray AG

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Redwell / VPL AG Rotronic AG Saia-Burgess Controls AG se Lightmanagement AG ServiceNet AG Siemens Schweiz AG SMC Solis AG Swisscom TAC AG Trigress Elektro AG Trigress Security AG VSE VSEI Wago Contact SA Woertz AG Wüest Infrarotheizung Zumtobel Licht AG

14, 15 8, 45 66 66 9 10 52 14 43, 46 29 6, 11 44 16 37 9 66 14 31

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Impressum und Firmenverzeichnis

Impressum Elektrotechnik


Fehlerstromschutzhalter: RCD-Technik, Probleme, Spezialitäten Schon in der Lehre müssen Elektroinstallateure die Funktionsweise des FI-Schalters (RCD) erklären können. Die Praxis zeigt allerdings, dass die Handhabung von RCD keineswegs trivial ist, sobald spezielle Lasten mit Elektronik im Einsatz sind. Der Beitrag behandelt auch Spezialitäten. (Bild 1)

NPK-Know-how Teil 1 Bei der täglichen Anwendung des Normpositionenkatalogs NPK treten in der Praxis immer wieder Fragen der Auslegung auf. Im Rahmen einer losen Serie werden Fragen beantwortet und Angaben konkretisiert. Dies, um den Umgang mit dem Ausschreibungs- und Kalkulationswerk noch leichter zu gestalten und die Diskussionen zwischen Elektroingenieur und Elektrounternehmer zu reduzieren.

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Telekom-Konvergenz wird langsam Realität Die Konvergenz in der Telekommunikation wird ab 2009 Schritt für Schritt mit Inhalten gefüllt. Für den Endkunden bringt das spürbare Verbesserungen mit sich. Bisher musste er sich mit einem halben Dutzend Endgeräten herumschlagen, künftig werden es vielleicht nur noch zwei bis drei sein. (Bild 2)

Dank Multimedia-Netzwerk in Schritten zum Intelligenten Wohnen Beim Bau oder bei einer umfangreichen Erneuerung eines Hauses wird mit einer konsequenten Vernetzung der Grundstein gelegt für Intelligentes Wohnen und Multimedia im ganzen Haus. Die Ausrüstung mit den entsprechenden Geräten kann auch erst Jahre später erfolgen. Die Komponenten dafür sind längst Massenprodukte geworden. Der Beitrag beschreibt ein Einfamilienhaus, das vor einigen Jahren erstellt wurde und erst später mit modernster Technik ergänzt wurde. In jedem Raum gibt es mindestens zwei EthernetAnschlüsse. (Bild 3)

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