ET 2012/04

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Heft 4 | April 2012 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH

ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK

Einleuchtende LED -Konzepte Zukunftsweisende LED -Scheinwerfer von HS Technics

20

Ideale Messgeräte für Elektroinstallateure

60

NIN-Know-how, Leserfragen Teil 77

34

Weg der Schweiz zur Elektromobilität

68

NPK 2012 – was ist neu?


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Editorial

ET-Wettbewerb April 2012

Energiedebatten Liebe Leserin, lieber Leser Ein Jahr nach dem verheerenden Tsunami und dem darauf folgenden Unfall im Kernkraftwerk Fukushima werden die Erkenntnisse und Folgen in den Medien bilanziert. Nach wie vor bemühen sich Arbeiter vor Ort mit der Kühlung der Reaktorkerne, während sich radioaktiv verseuchtes Kühlwasser in der Umwelt weiter verbreitet. Aufgrund von Routinekontrollen müssen die Betreiber bis Mai 2012 praktisch alle 54 Atomreaktoren in Japan abschalten und es bleibt ungewiss, ob sie wieder hochgefahren werden. Japan deckt rund 30 Prozent seines Energiebedarfs mit Atomstrom und Experten rechnen für den Sommer mit grösseren Versorgungsengpässen. Da die Energieversorger kaum alternative Energien anbieten können, wird der Energiebedarf mit veralteten Ölund Kohlekraftwerken sowie mit Stromsparprogrammen überbrückt. Somit wird im hochentwickelten Industrieland Japan, der drittgrössten Volkswirtschaft, die Energiedebatte weiterhin kontrovers geführt. In der Schweiz wurde die Debatte über die zukünftige Energieversorgung neu lanciert, indem Richter vom Bundesverwaltungsgericht die unbefristete Betriebsbewilligung des Kernkraftwerks Mühleberg auf Juni 2013 beschränkten. Das mag Atomgegner freuen, doch untergräbt der Entscheid die seit Fukushima laufende Prüfung des Nuklearsicherheitsinspektorats Ensi, das bei der Beurteilung der AKW-Sicherheit eine Schlüsselrolle spielt. Das für die Betriebsbewilligung zuständige Bundesamt UVEK hat denn auch gegen den Entscheid Beschwerde eingereicht. Lehrreiches zur Sicherheit von AKW erfährt der Leser im Dossier «Fukushima – Analyse und Lehren» des Nuklearforums Schweiz. Der Bericht zeigt die Unterschiede der japanischen und schweizerischen Sicherheitskultur auf und kommt zum Fazit, dass das Sicherheitsniveau der Schweizer AKW bedeutend höher ist als bei Fukushima (Artikel Seite 8). Die Schweiz hat aber auch viel Fachwissen und Lösungen im Energiebereich, wie diverse Fachveranstaltungen aufzeigten. Dazu die Zusammenfassungen vom Haustech-Planertag (Seite 6), der Cleantec City (Seite 15) und von der Nationalen Photovoltaik-Tagung in dieser Ausgabe (Seite 12) sowie im nächsten ET 5.

Welche Politiker waren an der 10. nationalen Photovoltaik-Tagung anzutreffen? (Mehrfachnennungen sind möglich) • Peter C. Beyeler • Roger Nordmann • Doris Leuthard Geben Sie Ihre Antwort auf der ET-Website

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Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 4/12 | 1


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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Editorial

1 Energiedebatten

Wirtschaft und Verbände

4 Minergiemodul Raumkomfort – jetzt zertifizieren

6 Vernetzung ist der Schlüssel 8 Neuer Würth Handwerker-Shop Sicherheit in Kernkraftwerken

Über 300 Teilnehmer trafen sich in Luzern am Kongress für Elektromobilität und informierten sich über neuste Erkenntnisse und Lösungen. (Bild: Protoscar SA)

10 Feller verstärkt sein Management Neuer Partner bei Adiutec AG

11 Lina Guzzella wird Rektor

Diplomfeier HSR Rapperswil

12 Baustein für die Energiezukunft 14 «Ein grosser Effizienzgewinn ist möglich»

15 Aufstrebende Branche der Green Economy

Messtechnik & Schutzmassnahmen

16 Garantierte Sicherheit für Drehstromgeräte

31 Wohnen am Vierwaldstättersee 32 Idee – Planung – Schema – Programm

Elektromobilität

Maschinen & Geräte

57 Aufzugssystem Magic 58 Zangen richtig auswählen

Aus- und Weiterbildung

17 Schutz vor nicht ionisierender

33 ABB-Ladestationen für

20 Ideale Messgeräte für Elektro-

34 Weg der Schweiz zur Elektro-

60 NIN-Know-how 77 64 Brain Food 66 Installationen nach Nullung

25 Die eierlegende Wollmilchsau

38 Elektromobilität vor dem

68 NPK 2012 – was ist neu?

Strahlung

installateure gibts!

Installations- & Gebäudetechnik

26 Sicher Schalten mit SafeLine

von ABB 27 Wo der Kunde noch König ist 28 Steckverbinder für Feldverkabelung und Geräteanschluss 30 Günstige Wohnungen mit Komfort

Elektroautos

mobilität

Durchbruch?

42 Anzeigen der Energie in Batterien 45 Flexiblere Ladesysteme

Telematik & Multimedia

47 Gesprächsübergabe von LTE- in

UMTS-Netze R & M steigert Umsatz 48 Büroräume statt Etagenverteiler 54 Expertenwissen aus der ICT-Welt

Schema III

72 76 77 78 79 80

Service

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Wirtschaft & Verbände

Minergiemodul Raumkomfort – jetzt zertifizieren Exklusiver Lizenznehmer des Vereins Minergie und Initiatorin des Minergie-Moduls Raumkomfort ist die GNI. Als Schweizer Fachverband für Gebäu-

Raumtemperatur fokussiert. Später soll das Minergie-Modul Raumkomfort mit den weiteren Gewerken und Anwendungen zur energieeffizienten Regelung

Am 1. März 2012 unterzeichneten Vertreter der GNI und des iHomeLab den Vertrag für die Zertifizierungsstelle Minergie-Modul Raumkomfort (Raumtemperatur). Hersteller können nun ihre Systeme zur Prüfung einreichen. Bruno Kistler, Peter Kronenberg (iHomeLab), Hans Rudolf Ris, Reto Stämpli, Dieter von Arx (iHomeLab), René Senn, Pierre Schoeffel (v. l. n. r).

deautomation und Intelligentes Wohnen setzt sie sich ein für die qualitativ hochstehende Gebäude- und Hausvernetzung, um die Energieeffizienz und den Komfort, die Behaglichkeit sowie die rationelle Nutzung von Ressourcen zu unterstützen. Sie erachtet die intelligente Vernetzung von Räumen als ein überaus wichtiges Instrument auf dem Weg zum nachhaltigen Bau und Betrieb von Gebäuden. Den Start macht die GNI mit dem Minergie-Modul Raumkomfort (Raumtemperatur) für Wohnbauten, welches auf die energieeffiziente Regelung der

des Raumklimas (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftqualität), der Beleuchtung und der Beschattung schrittweise erweitert werden. Minergie-Module Raumkomfort sind zertifizierte Systeme für die Raumautomation. Sie beinhalten die Sensorik, Logik und Aktorik. Nicht zwingend Teil des Systems sind die Stellglieder. Für die Raumautomation in Wohnbauten und Nicht-Wohnbauten bestehen unterschiedliche Rahmenbedingungen und Anforderungen an den Raumkomfort. Der Anhang des Anfang 2012 veröffentlichten Reglements beschreibt

zurzeit ausschliesslich das MinergieModul Raumkomfort (Raumtemperatur) für Wohnbauten, welches auf die energieeffiziente Regelung der Raumtemperatur fokussiert. Es eignet sich deshalb für den Einsatz in üblichen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie vergleichbaren Nutzungen wie Zimmer von Heimen oder Hotelzimmer. Spannend wäre es auch für Nachrüstungen in bestehenden Bauten. Miteinander kompatible Produkte zur Erfüllung der Aufgabe Raumautomation können ab sofort als System zertifiziert werden, wenn sie die Anforderungen gemäss Anhang 1 des Reglements zum Minergie-Modul Raumkomfort (Raumtemperatur) erfüllen. Die Zertifizierung erfolgt dann gemäss dem von der Labelkommission erstellten Pflichtenheft, unabhängig von der Anwendung auf ein Objekt. Die Überprüfung der korrekten Anwendung erfolgt jedoch durch Stichproben in Minergie-Objekten. Als Zertifizierungsstelle arbeitet die GNI dazu mit dem iHomeLab der Fachhochschule Luzern zusammen. Firmen, die solche Gebäudeautomations-Systeme anbieten, können ab sofort bei der von der GNI bestimmten Zertifizierungsstelle, dem iHomeLab der Hochschule Luzern, einen Antrag auf Zertifizierung stellen. Wird er genehmigt, dürfen sie ihr System mit dem Minergie-Logo (Raumkomfort) versehen. Die Zertifizierungsstelle prüft in der Folge mit Stichproben, ob die Systeme zweckmässig in Betrieb genommen wurden. ■ www.g-n-i.ch/deutsch/minergie

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Heft 4 | April 2012

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Einleuchtende LED -Konzepte Zukunftsweisende LED -Scheinwerfer von HS Technics

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Ideale Messgeräte für Elektroinstallateure

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NIN-Know-how, Leserfragen Teil 77

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Weg der Schweiz zur Elektromobilität

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NPK 2012 – was ist neu?


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04.09.2012

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05.09.2012

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26.04.2012

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06.09.2012

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02.05.2012

Lausanne

11.09.2012

Langenthal

03.05.2012

Sion

12.09.2012

Grenchen

08.05.2012

Neuchâtel

13.09.2012

Thun

09.05.2012

Fribourg

25.09.2012

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10.05.2012

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26.09.2012

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28.08.2012

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Wirtschaft & Verbände

7. Haustech-Planertag

Vernetzung ist der Schlüssel Am diesjährigen Haustech-Planertag in Zürich wurden die verschiedenen Aspekte der Vernetzung im Gebäude- und Siedlungsbereich aufgezeigt und mit zahlreichen Beispielen dokumentiert. Über 500 Teilnehmende konnten sich über die Bedeutung vernetzter Gebäudetechnik und Energiesysteme im Hinblick auf die angestrebte Energiewende informieren.

Über 500 Teilnehmende trafen sich kürzlich am Schweizer Planertag in Zürich.

Jürg Wellstein* «Vernetzung ist ein Muss, falls die Energiewende erfolgreich sein soll», hielt Oskar E. Aeberli, Initiant des Haustech-Planertags, bei seiner Begrüssung fest. Über 500 Teilnehmende bestätigten am 23. Februar 2012 ihr grosses Interesse am Thema «Gebäudetechnik 2020 – grössere Effizienz und bessere Vernetzung als Zielsetzungen». Die uns vertrauten, eindimensionalen Netzwerke des Energiesektors reichen heute nicht mehr aus. Für Prof. Urs Rieder, Hochschule Luzern (HSLU) in Horw und Tagungsmoderator, braucht es bidirektionale Netze, die beispielsweise auch für die Gebäudetechnik von grosser Bedeutung sein werden. Der Planertag in Zürich konnte die Vernetzung sowohl anhand von grundlegenden Erläuterungen als auch von zahlreichen Beispielen aufzeigen.

* Fachjournalist SFJ, HK-Gebäudetechnik.

6 | Elektrotechnik 4/12

Energiewende als energiepolitische Vorgabe Mit dem Stichwort Energiewende assoziiert man die bundesrätlichen und parlamentarischen Beschlüsse des Jahres 2011. Das Bundesamt für Energie (BFE) wurde damals aufgefordert, drei Stromangebotsszenarien zu erarbeiten. Thomas Volken, BFE, schilderte die entsprechende Entwicklung der vergangenen Monate. Auf der Grundlage der bestehenden Energieperspektiven aus dem Jahr 2007 konnte, mit aktualisierten Daten ergänzt, die Entscheidungsbasis gelegt werden. Inzwischen wird ein Massnahmenpaket erstellt, das u. a. den Stromnetzausbau, die Forschung und Entwicklung, die Vorbildfunktion des Bundes umfasst und im Sommer 2012 zur Vernehmlassung bereitstehen wird. Die Diskussion um Potenziale erweiterte Prof. Urs-Peter Menti, HSLU, mit der Frage: Warum heizen wir Gebäude, wenn eigentlich nur der Mensch Wärme braucht? Gleiche Frage gilt für die

Kühlung. Dies ist Anlass genug, sich mit einem Forschungsprojekt zum Thema «Personal Cooling» oder «belüfteter Bürostuhl» auseinanderzusetzen. Die HSLU befasst sich aber auch seit Jahren mit der Vernetzung von Energieproduktion und -bedarf im Gebäude und entwickelt ganzheitliche Denkansätze für Gebäudesysteme. Es wird erwartet, dass Gebäude in Zukunft unterschiedliche Rollen übernehmen müssen und dass Verbrauchsprofile an jeweilige Produktionsprofile angepasst werden müssen. Dies vor allem auch im Hinblick auf eine gebäudeintegrierte Energieproduktion. Hersteller vernetzen ihre Produkte Dass dabei auch die Hersteller von Gebäudetechnikanlagen herausgefordert sind, Systemvernetzungen zu realisieren, bestätigte Udo Teubert, Viessmann Elektronik, Allendorf, Deutschland. Wärme und Strom wachsen immer mehr zusammen. Gleichzeitig wird der Benutzer stärker in das System eingebunden, da die Technik anwendungsfreundlicher gestaltet werden kann. Das Energiemanagement auf dem Handy ist inzwischen Realität. Von der Vision zur Realität Vernetzung der Gebäudetechnik ist Vision und Realität zugleich. Somit konnten mehrere Referierende am Planertag von verwirklichten Projekten oder konkreten Entwicklungsarbeiten berichten. Für Prof. Rüdiger Detzer, Imtech, Hamburg, ist ein Energieverbrauchsanteil der Gebäude von 40 % Grund genug, hier Effizienzsteigerungen zu verwirklichen. Sind die Lastprofile definiert, kommen Simulationswerkzeuge zum Einsatz, die eine Optimierung der Energieversorgung ermöglichen: Beim Neubau der Wechselrichterfabrik von SMA Solar Technology AG konnte mit Photovoltaik auf den Parkplatzdächern und mit Absorptionskälteanlagen geeig-


Mangelnde Suffizienz behindert die Effizienz Dass aber nicht nur Energieeffizienz ein Zukunftsthema darstellt, sondern auch die Suffizienz, bestätigte Dr. Heinrich Gugerli, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich. Bei der Wohngenossenschaft Kalkbreite wurde beispielsweise ein Flächenbedarf von 30 bis 35 m2 pro Person definiert, um dem Suffizienzziel entsprechen zu können. Als Ausgleich plant man dort Gemeinschaftsflächen und RoomSharing. Mit einer Studie konnte aufgezeigt werden, dass sich auch im Züricher Schulwesen die Suffizienz markant verschlechtert hat: Der Flächenbedarf pro Person erhöhte sich in 50 Jahren von 11 m2 auf 28 m2, was heute Effizienzanstrengungen schwierig macht. Aber auch die Industrie steht für nachhaltige Gebäudeentwicklung ein. Marcel Kaufmann, Ingenieurbüro Aicher DeMartin Zweng in Luzern, berichtete über den Neubau der Synthes AG in Zuchwil. Dieses für 1000 Mitarbeitende ausgelegte Gebäude nutzt mit seinem HLK-Konzept Sonnenenergie und Grundwasser als Energiequellen. Dabei hat sich gezeigt, dass der frühzeitige Einbezug der Erd- und Umgebungswärme in die Planung von Vorteil ist. Erdwärme steht auch bei den Anergienetzen, welche Thomas Gautschi, Amstein + Walthert AG, Zürich, vorstellte, im Mittelpunkt. Die Arealvernetzung ermöglicht vernetzte Energie-

Wirtschaft & Verbände

nete Systeme zum Einsatz kommen. Im Weiteren wies er auf Neuentwicklungen hin, die mit der Elektrolyse Wasserstoff erzeugen und diesen, mit CO2 kombiniert, zu Methan wandeln. Dies ist eine neue Form der Stromspeicherung; für die Wärme werden bekannte Massespeicher mit Wasser oder PCM (Phasenwechselmaterialien) genutzt.

Energetische Vernetzung von Energieangeboten und -nachfragen mit einem Anergienetz, das geeignete Speicherkapazitäten aufweist. (Bild: Amstein + Walthert AG)

systeme. Es geht um die Ausweitung der Systemgrenzen und um eine erhöhte Autarkie, indem die Exergienutzung vermindert wird. Mit Feuer heizen und mit Strom kühlen hat keine Zukunft mehr. Am Beispiel des im Bau befindlichen Anergienetzes der ETH Hönggerberg hat sich gezeigt, dass die Vernetzung mehr Potenzial aufweist, als die Summe der Gebäude. Neue Wohnüberbauungen profitieren von der Vernetzung Von den Erfahrungen des nachhaltigen Bauens beim Eulachhof in Winterthur berichtete Prof. Dietrich Schwarz, Uni Lichtenstein, in Vaduz. Die 2004 begonnene Planung dieses Gebäudekomplexes definierte eine klare Nord-SüdAusrichtung, um hohe Solargewinne zu ermöglichen. Erfreut zeigte sich Dietrich Schwarz von der Tatsache, dass die beim Eulachhof realisierten Konzepte inzwischen beim Gebäudestandard Minergie-A Eingang gefunden haben. Dass eine energetische Vernetzung auch für den Investor Sinn machen kann, beweist das Projekt «Suurstoffi» der MZ-Immobilien AG, Zug. Gabriela Theus präsentierte am Planertag das ge-

Unterschiedliche Temperaturen verlangen unterschiedliche Wertigkeiten der Energie; für das Heizen beispielsweise, soll möglichst niederwertige Energie eingesetzt werden. (Bild: Amstein + Walthert AG)

samte Überbauungsvorhaben, das sowohl Wohnungen als auch Gewerbeund Dienstleistungsflächen anbietet. Mit dem gebäudeübergreifenden Systemansatz, bei dem Wärme und Kälte dank unterschiedlichen Nutzungen in einem Anergienetz zusammengeführt werden können, konnte für den Investor wirtschaftliche Pluspunkte erreicht ■ werden. www.haustech-planertag.ch

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Wirtschaft & Verbände

Würth Handwerker-Shop in Buchs Der Montage- und Befestigungsspezialist Würth eröffnete Anfang März in Buchs AG den 34. Handwerker-Shop. Der neue Shop am Pulverhausweg 12 führt über 4000 gängige Artikel für Profi-Handwerker aller Branchen im Sortiment. Das Portfolio reicht von Handwerkzeugen, Maschinen, Schrauben, Dübeln, Chemieund Arbeitsschutzprodukten, Auto-Kleinteilen bis zu Berufskleidern und Arbeitsschuhen. Der Laden ist verkehrsgünstig gelegen, verfügt über Gratisparkplätze und ist werktags von 7–12 und 13–17.30 Uhr (Freitag bis 16.30 Uhr) geöffnet. Der Handwerker-Shop funktioniert nach der

Devise «vorfahren, einpacken und losfahren» und dient primär zur Deckung des Sofortbedarfs von Profi-Handwerkern. «Wenn einem Handwerker aus der Region auf der Baustelle oder auf Montage ein Artikel ausgeht, kann er diesen sofort im Shop beziehen, ohne auf die hohe Würth Qualität und die kompetente Beratung verzichten zu müssen» erläutert Mauro Bordin, Projektleiter Handwerker-Shops bei Würth. Das Filialnetz wird in den kommenden Monaten weiter ausgebaut mit Handwerker-Shops in Delémont JU und in Stans NW. ■ www.handwerker-shop.ch

Sicherheit in den Schweizer Kernkraftwerken Ein knappes Jahr nach dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima dauern die Aufräumarbeiten an. Aus diesem Grund hat das Nuklearforum Schweiz sein Dossier «Fukushima: Analysen und Lehren» überarbeitet. Es beleuchtet unter anderem die frappanten Unterschiede zwischen Fukushima und der Schweiz. Ein Blick auf die Schweizer Kernkraftwerke zeigt, dass in unseren Anlagen alles das vorhanden ist, was in Fukushima zur Be-

herrschung des Unfalls fehlte – weil in der Schweiz die dafür nötigen Systeme von Anfang an eingebaut oder nachgerüstet wurden. Dementsprechend ergeben sich für die Schweizer Nuklearsicherheit nur wenig grundlegend neue Lehren aus dem Fukushima-Unfall. Die Schweizer Behörden und Kernkraftwerksbetreiber setzen mögliche Lehren daraus um. In Japan dagegen war die nukleare Sicherheitskultur ungenügend. Zu diesem

Schluss kam auch die japanische Regierung in ihrer vorläufigen Gesamtwertung. Ein Grund war, dass die Anlagen in Fukushima seit ihrem Bau nie grundlegend sicherheitstechnisch nachgerüstet wurden. Ausserdem wurde die Gefahr von schweren Tsunamis entgegen besseren Wissens massiv unterschätzt und die Sicherheitssysteme waren nicht gegen eine Überflutung geschützt. ■ www.nuklearforum.ch

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8 | Elektrotechnik 4/12


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Elektrotechnik 4/12 | 9


Wirtschaft & Verbände

Feller verstärkt sein Management Mit dem Wechsel an der Spitze der Schneider Electric Schweiz per 1. März 2012 mit Matthias BÜlke als neuem CEO und Country President verstärkt der Schneider Konzern auch das Management seiner Tochtergesellschaft Feller AG. Per sofort verantwortet Thomas Lecher die operative Leitung der Feller AG als COO. Schneider Electric Schweiz stärkt damit das lokale Management der Feller AG sowie den Standort Horgen. Dies mit dem Ziel der Fokussierung auf Innovation, Marktnähe und Effizienz. Roger Karner, der Schneider Electric Schweiz während zweieinhalb Jahren als Country President und die dazugehÜrige Feller AG während vier Jahren als CEO erfolgreich gefßhrt hat, ver-

Matthias BĂślke, CEO Schneider Electric Schweiz.

Thomas Lecher COO Feller AG.

lässt die Schneider-Gruppe und widmet sich neuen Aufgaben in Deutschland. Die neu geschaffene Funktion des COO Feller AG umfasst die operative Leitung

von Vertrieb, Marketing, Entwicklung und Produktion. Thomas Lecher, gebĂźrtiger Erlenbacher ZH, war vorher Leiter Verkauf und Marketing bei der Feller AG und mit dem Unternehmen somit bestens vertraut. 2011 schloss Feller das erfolgreichste Jahr in seiner Ăźber hundertjährigen Geschichte ab. Das Erfolgsgeheimnis ortet Lecher im ÂŤhohen Qualitätsanspruch sowie im marktnahen Zusammenspiel von Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Dieses fĂźhrt zu innovativen LĂśsungen, die optimal auf die lokalen BedĂźrfnisse abgestimmt sind. â–

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Neuer Partner bei Adiutec AG Adiutec AG als spezialisierter Dienstleister in der Gebäudeautomation bietet Unternehmen qualifizierte Beratung, um Entwicklungsprojekte markt- und zeitgerecht fertigzustellen. Damit kÜnnen Unternehmen Ressourcen flexibel nutzen, spezifisches Know-how ergän-

Adiutec AG Partner: Rony Mßller, Michael Gähwiler, Michael Birchler.

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zen oder Risiken frßhzeitig durch einen externen Blick reduzieren. Neu verstärkt Michael Gähwiler als Partner den Bereich Produktinnovationen von Adiutec AG. Durch seine bisherige Tätigkeit als Entwicklungsleiter bei einem fßhrenden Schweizer Unternehmen in der Gebäudeautomation erfährt das Leistungsangebot eine wertvolle Ergänzung: die Kernkompetenz von Adiutec AG, das Erheben von Marktanforderungen (quantitative und qualitative Marktforschung) und Erstellen von Spezifikationen (Usability und Requirements Engineering) wird im Bereich der Konzipierung, Umsetzung und Prßfung von Entwicklungsprojekten ergänzt. Adiutec ist damit besser als je zuvor in der Lage, Entwicklungsprojekte kompetent zu begleiten, zu leiten oder zu ßberwachen, unabhängig davon, ob

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Konzepte, Machbarkeitsabklärungen, Variantenanalysen, Projekt- und Entwicklungsmethodik, oder schlicht zusätzliche Manpower benĂśtigt werden. Insbesondere im Bereich der Gebäudebussysteme wie KNX, LON, BACnet, aber auch fĂźr proprietäre Systeme bietet Adiutec AG mit Michael Gähwiler ein sehr differenziertes Angebot fĂźr diesen Bereich an. Aufgrund des spezifischen Knowhows in der Raum- und Gebäudeautomation wird Adiutec AG nicht nur von Herstellern, sondern auch von Fachplanern zur UnterstĂźtzung bei anspruchsvollen Projekten beigezogen, etwa bei Konzeptarbeiten, Ausschreibungen und Expertisen. Dies ergibt eine einzigartige Marktnähe, von der sowohl Hersteller als auch Planer profitieren. â– www.adiutec.com

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Lino Guzzella wird Rektor gestützten Optimierung und Regelung von energietechnischen sowie mechatronischen Systemen. Dazu zählen beispielsweise die neue Monte-Rosa-Hütte im Wallis, aber auch Highlights im Mobilitätsbereich. Vor zehn Jahren begann die Arbeit am PAC-Car-Projekt. Dessen Ziel war es, die Emissionen drastisch zu reduzieren und die Treibstoffeffizienz zu steigern. Mit zahlreichen innovativen Ideen, einem Brennstoffzellensystem mit Wasserstoff, konnte das engagierte Team ein Experimentalfahrzeug konzipieren, das im Jahr 2005 in Ladoux (Frankreich) einen Weltrekord aufstellte: 5385 km mit einem Liter Treibstoff. 2006 präsentierte Lino Guzzella einen neuartigen Verbrennungsmotor, der Druckluft ergänzend nutzen kann. Bei diesem pneumatischen Hybridsystem wird für alle Betriebsmodi nur ein Motor benötigt. Beide Entwicklungen wurden u. a. mit dem Watt d’Or des Bundesamts für Energie (BFE) ausgezeichnet. ■ www.idsc.ethz.ch

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Diplomfeier an der HSR Hochschule für Technik Rapperswil Schweizer Fachhochschulen angeboten. Für herausragende Leistungen hat die HSR im Rahmen der Diplomfeier zwei Preise an Studierende verliehen. Der eine Preis ging an Patrick Fleischmann aus Hütten ZH als besten Masterabsolventen und für seine hervorragende Masterthesis «Particle Swarm Optimization with Soft Search Space Partitioning for VideoBased Markerless 3D Human Pose Tracking» in der Vertiefung Sensor, Actuator and Communication Systems. Mit dem anderen Preis wurde der Maschinentechnik/Innovation Absolvent Adrian Rohner aus Stäfa ZH für seine ausgezeichnete Bachelorarbeit «Optimierung des Heizbades für Mikroskop Slides» im Bereich der Strömungssimulation geehrt. ■ www.hsr.ch

69 Bachelor- und Masterstudierende der HSR Hochschule für Technik Rapperswil feierten am 2. März ihren erfolgreichen Studienabschluss. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Diplome im feierlichen Rahmen in der Aula der HSR in Rapperswil. Als Gastredner trat der Slam-Poet Gabriel Vetter auf. Umrahmt wurde die Diplomfeier von eigenen Beiträgen der Diplomandinnen und Diplomanden sowie der Acappella-Band «acavoce the vocal sextett». Von den insgesamt 69 Diplomandinnen und Diplomanden schlossen 52 (14 in Elektrotechnik) ein Bachelorstudium ab, 17 den Masterstudiengang «Master of Science in Engineering». Der schweizweit einzigartige Masterstudiengang für die Bereiche Technik, Informationstechnologie sowie Bau- und Planungswesen wird seit 2008 von den sieben

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Der ETH-Rat hat Lino Guzzella, Professor für Thermotronik, zum Mitglied der Schulleitung der ETH Zürich gewählt. Er übernimmt damit die Nachfolge von Heidi Wunderli-Allenspach, die Ende Juli 2012 altershalber zurücktritt. Dr. Lino Guzzella (55) wird sein neues Amt in der Schulleitung am 1.8.2012 antreten und ist für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt. «Ich freue mich sehr über diese Wahl», sagt der künftige Rektor. «Sie ist ein starkes Zeichen des Vertrauens – Vertrauen in mich, aber auch in die ganze Professorenschaft der ETH Zürich. Ich werde mich mit grossem Engagement und Überzeugung der ETH-Lehre widmen.» Seit 1999 ist Lino Guzzella ordentlicher Professor für Thermotronik im Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich. Als Forscher befasst er sich mit der Modellierung und modell-


Wirtschaft & Verbände

10. Nationale Photovoltaik-Tagung 2012

Baustein für die Energiezukunft An der nationalen Photovoltaik-Tagung zeigte der Solarfachverband Swissolar auf, wie bis 2025 die Hälfte der heutigen Atomstromproduktion mit Solarstrom (Photovoltaik) ersetzt werden kann. Das würde deutlich weniger kosten als noch vor einem Jahr angenommen. Angesichts der drohenden Schliessung des AKW Mühleberg forderte Swissolar den Bundesrat und das Parlament auf, jetzt die angezogene Handbremse bei der Solarenergienutzung in der Schweiz zu lösen. Der Weg müsse frei gemacht werden für mehr als 12 000 blockierte Solarstromanlagen, die im «Solarstau» der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) stehen.

Solarstau bei der KEV auflösen Die Vorzeichen stehen eigentlich gut. Erstens: Auf der Warteliste für die kos-

Das Swissolar-Szenario: 20 % Solarstrom bis 2025.

Unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Fukushima präsentierte Swissolar 2011 das ehrgeizige Ziel, bis 2025 die Hälfte der heutigen Atomstromproduktion (ca. 12 Milliarden Kilowattstunden) durch Solarstromanlagen zu ersetzen. Das entspricht einem Fünftel des heutigen Stromverbrauchs der Schweiz und wird von Swissolar mit der Formel «20 % Solarstrom bis 2025» zusammengefasst. Dieses Ziel ist nach dem Entscheid des Bundesverwaltungsge12 | Elektrotechnik 4/12

richts in Sachen AKW Mühleberg aktueller denn je. Laut Verband brauche der Umbau der schweizerischen Stromversorgung Zeit und müsse daher unmittelbar in Angriff genommen werden. An der 10. Nationalen Photovoltaik-Tagung vom 22./23. März in Baden stand die Frage im Zentrum, wie das 20-Prozent-Ziel konkret erreicht werden kann. Dabei ging es um zielführende politische Rahmenbedingungen, den Abbau von technischen, finanziellen und wirtschaftlichen Hürden sowie den Einbezug aktueller ökonomischer und technologischer Entwicklungen. An der von Swissolar gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie (BFE) veranstalteten Tagung sprach auch Bundesrätin Doris Leuthard zur Rolle der Photovoltaik in der der Energiestrategie 2050 des Bundes. Swissolar nimmt sehr erfreut zur Kenntnis, dass das BFE das Potenzial für die Solarstromproduktion heute in der ähnlichen Grössenordnung sieht wie der Solarfachverband. Einen Unterschied gibt es beim Tempo: Swissolar will das grosse Solarstrompotenzial deutlich schneller erschliessen und damit klimaschädliche «Zwischenlösungen» bei der Stromversorgung vermeiden.

Jährlicher Zubau Photovoltaik Genutzte Nennleistung Solarstromproduktion Fläche Flächen (MW) (Mio. kWh pro Jahr) pro Kopf (km2) (m2) Neubauten 1,5 0,19 215 215 Gebäudesanierung 1,5 0,19 215 215 Weitere Bauten* 2,5 0,32 360 360 Infrastrukturanlagen 1,5 0,19 215 215 Total 7 0.89 1005 1005 *Dachflächen von Industrie-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und Dienstleistungsbauten

Auf 7 km2 Fläche jährlich zusätzlich 1 Milliarde kWh Solarstrom produzieren.


D 07wf

tendeckende Einspeisevergütung stehen 12 604 geplante Solarstromanlagen sozusagen im «Solarstau» (Stand 10.3.2012). Diese Projekte können nicht realisiert werden, weil die KEV-Mittel besonders bei der Photovoltaik durch das Parlament mehrfach gedeckelt wurden. Damit blockiert die Politik eine schnell zu realisierende Stromproduktion von rund 450 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (fast dreimal die Solarstromproduktion im Jahr 2011). Blockiert ist damit auch ein Investitionsvolumen in der Schweiz von rund 1,5 Milliarden Franken. Diesen Solarstau will die Parlamentarische Initiative der nationalrätlichen Energiekommission (UREK) auflösen, Swissolar fordert das Parlament und den Bundesrat auf, dieser Initiative zum Durchbruch zu verhelfen. Rasant sinkende Kosten für Solarstrom Zweitens: Die Kosten für Photovoltaik-Module sinken weiterhin beeindruckend schnell, 2011 um weitere 25 Prozent. Damit nähert sich die Photovoltaik der magischen Grenze von 1 Franken Modulkosten pro Watt. Zum Vergleich: 2005 kostete ein Watt noch 4 bis 5 Franken. Dies führt dazu, dass das 20-Prozent-Ziel von Swissolar in der Schweiz wesentlich günstiger zu erreichen ist, als noch vor einem Jahr angenommen. Mit der Umsetzung des Ziels «20 % Solarstrom bis 2025» steigt der mittlere Strompreis in der Schweiz um 1,4 bis maximal 2,4 Rp./kWh. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4500 kWh ergibt das pro Monat 5 bis 9 Franken. Diesen Mehrkosten stehen die jetzt politisch entschiedenen Minderinvestitionen gegenüber: Den Bau von zwei AKW hätten die Stromkunden mit mindestens 20 Milliarden Franken über den Strompreis finanzieren müssen. Mit 12 m2 pro Einwohner zum 20-Prozent-Ziel Detailliert wurde an der Swissolar-Tagung auch der Frage nachgegangen, wie viele Dachflächen zur Erreichung des 20-Prozent-Ziels zu welchem Zeitpunkt bereitgestellt werden müssen. Pro Jahr braucht es dafür eine Fläche von 7 km2 für Solarstrommodule. Bis 2025 ergibt das rund 90 km2. Das entspricht einer Fläche von 12 m2 pro Einwohner. Alleine Wohnbauten, Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude bieten bei einer Grundfläche von ca. 450 km2 mehr als 200 km2 bestens geeignete Dach- und Fassadenflächen für die Solarstromproduktion. Hinzu kommen die jährlich um ca. 4,5 km2 wachsende Gebäudefläche von Neubauten sowie bisher weitgehend ungenutzte Flächen auf Infrastrukturanlagen wie Lärmschutzwände, Parkplätze, industrielle Brachen, Lawinenverbauungen, Wasserversorgungen/-kraftwerke usw. Swissolar-Präsident und Nationalrat Roger Nordmann zog an der Photovoltaik-Tagung folgenden Schluss aus dem aktuellen Wissensstand: «Photovoltaik ist neben Wasserkraft das zentrale Standbein unserer zukünftigen Stromversorgung. Sie ist in unseren Breitengraden in wenigen Jahren konkurrenzfähig mit allen anderen Methoden zur Stromproduktion – vorausgesetzt man rechnet korrekt. Wir fordern Bundesrat und Parlament darum auf, jetzt den Umsetzungsprozess am Markt endlich zu starten. Nur mit der zügigen Entwicklung der neuen erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarstromproduktion, können wir den Import von grossen Mengen an klimaschädlichem Kohle- oder Gasstrom vermeiden.» ■

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Highlight

Bundesrätin Doris Leuthard an der Photovoltaik-Tagung

«Ein grosser Effizienzgewinn ist möglich» Die Energieeffizienz ist nicht nur das Ziel der eco2friendly-Kampagne. Sie stellt den ersten Pfeiler der Energiestrategie 2050 des Bundesrates dar. In der Elektroinstallation steckt gemäss Bundesrätin Doris Leuthard ein grosses Potenzial. Die Bundesrätin im Kurzinterview mit Otto Fischer AG. Judith Brandsberg, Thomas Hunziker

übereinstimmen. Swissolar möchte den Anteil an Solarstrom bis 2025 auf Der Saal in der Trafohalle in Baden ist 20 Prozent erhöhen. Auch Bundesrätin bis auf den letzten Platz besetzt. Die Leuthard ist überzeugt, dass der PhotoLuft knistert. Bundesrätin Doris Leut- voltaik-Anteil markant steigen wird, hard hat den Raum betreten. Kameras ihre Statistik geht aber nur von zirka blitzen und Hände werden geschüttelt. sieben Prozent im selben Zeitraum aus. Swissolar will die KEV ausbauen, mit erträglichen Erhöhungen der Beiträge in den KEV-Pot. Doris Leuthard hinterfrägt deren Sinn, denn die KEV dürfe nicht eine Rente für 20 Jahre darstellen. Besser sei es, ein Fördermodell zu erstellen, das mit einmaligen Investitionsbeiträgen, gekoppelt mit Netzmetering, mehr erreicht werden könne. Leuthard appelliert an die Anwesenden, von den bestehenden Modellen abBundesrätin Doris Leuthard beim Kurzinterview mit Thomas Hunziker zuweichen, das eigene Ver(rechts), Otto Fischer AG. halten und die Bedürfnisse zu hinterfragen. «Es ist Die Veranstaltung beginnt. Dr. Stefan doch Unsinn, dauernd das gleiche zu Novak vom Bundesamt für Energie be- tun und dann zu hoffen, dass hinten etgrüsst die Anwesenden. «Dass Bundes- was anderes herauskommt», meint sie rätin Leuthard heute bei uns anwesend süffisant. ist, verleiht der Tagung zusätzlichen Schwung», streicht er heraus. Sie habe Wichtiger Pfeiler Energieeffizienz mit ihrer raschen Entschiedenheit nach Mit dem ersten Pfeiler der EnergiestraFukushima bewiesen, dass sie über tegie 2050 ist die ElektroinstallationsFachkenntnisse und Überzeugungskraft Branche speziell betroffen. Laut Leutverfüge. Gemäss Novak lässt der Aus- hard sei die Energieeffizienz die grosse stieg aus der Kernenergie die Photovol- Herausforderung. Der Hauptschwerpunkt der Strategie liege in den Gebäutaik in einem neuen Licht erscheinen. Nach den zwei Referaten von Bun- deprogrammen. Gemäss Leuthard gäbe desrätin Leuthard und von Swissolar es eine viel zu tiefe Renovationsquote wird klar, dass deren Ziele nicht ganz bei den Altbauten. Auch ein Fortschritt 14 | Elektrotechnik 4/12

bei den Elektrogeräten sei wichtig, da müsse es weitere Effizienzkategorien geben und Unternehmen müssten in die Pflicht genommen werden. Doris Leuthard schliesst ihr Referat mit den Worten: «Die Photovoltaik ist ein wichtiger Bestandteil, auch wenn die Schweiz nicht ein typisches Sonnenland ist. Aber, es braucht Instrumente und Produkte, die für jeden erschwinglich sind und die den Strompreis nicht in die Höhe schnellen lassen.» Applaus für die Bundesrätin. Sie eilt aus dem Saal, denn vor der Tür wartet das Schweizer Fernsehen und Radio für ein Interview. Wenig Zeit bleibt für das das Interview mit dem eco2friendlyTeam, denn Doris Leuthard ist schon auf dem Sprung zum nächsten Termin. Frau Bundesrätin, Sie haben vorhin über die Energiestrategie 2050 gesprochen. Der erste Pfeiler der Strategie ist die Energieeffizienz. Können Sie uns sagen, wie Sie das Potenzial der Energieeffizienz in der Elektroinstallation einschätzen? Doris Leuthard: Ich bin überzeugt, dass in der Elektroinstallation ein grosses Volumen an Effizienzgewinn möglich ist. Der Bund behandelt die Elektroinstallation jedoch nicht als eigene Strategie. Wir fördern den Gebäudebereich als Ganzes. Wie wichtig ist der Elektroinstallateur bei Fragen zu der Gebäudeautomation? Ich kenne meinen Hauselektriker und habe mit ihm auch schon über Gebäudeautomation diskutiert. Schon vor 15 Jahren, als wir gebaut haben, war Energiesparen ein grosses Thema für uns. Die Gebäudeautomation sollte bei jedem Neubau ein Thema sein. ■ Otto Fischer AG 8010 Zürich Tel. 044 276 76 76 www.ottofischer.ch


Rund 3000 Entscheider und Fachleute aus Gemeinden und Unternehmen haben sich an der Cleantec City in Bern und den zahlreichen Begleitveranstaltungen über die neusten Trends im Bereich der sauberen Energie- und Umwelttechnologien informiert. Aussteller

aus der ganzen Schweiz präsentierten an der dreitägigen Austellung ressourceneffiziente und emissionsarme Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen Energie, Gebäudetechnik und Infrastruktur (Wasserversorgung, Abwasser, Abfallentsorgung), aber auch

Instrumente der nachhaltigen Raumplanung und innovative Mobilitätskonzepte. Energie- und Umweltexperten aus Kommunen und Unternehmen konnten sich zu Cleantech-Produkten und -Dienstleistungen austauschen und zogen eine positive Resonanz. «Wir konnten an der Cleantec City mit den Verantwortlichen aus den Gemeinden genau unser Zielpublikum ansprechen», sagte Hans-Rudolf Bosshard, Marketing Manager bei Osram AG, die unter anderem moderne Strassenleuchten ausstellte. Am Symposium präsentierten Ernst Ulrich von Weizsäcker, Siegfried Gerlach (CEO Siemens Schweiz), Jürg Bucher (Konzernleiter Schweizerische Post), Patrick Hofer-Noser (Meyer Burger Technology AG) und Daniel Schafer (CEO Energie Wasser Bern) ihre Ideen für den nachhaltigen Umbau der Schweizer Wirtschaft. Im «Quartier der Zukunft» im Zentrum des Ausstellungsbereichs zeigten 15 führende Schweizer Forschungsins-

titute wie die ETH und Fachhochschulen faszinierende Cleantech-Projekte, die schon bald unseren Alltag prägen werden. Eines dieser Zukunftsprojekte konnten die Fachbesucher anlässlich einer Führung am realen Standort ausserhalb des Messegeländes erleben: die Energiezentrale Forsthaus in Bern, die aus Abfall, Holz und Erdgas ab 2013 Strom und Wärme erzeugen wird. Anbieter von Cleantech-Produkten und -Dienstleitungen erzielen in der Schweiz bereits eine Wertschöpfung von rund 20 Milliarden Franken und tragen 3 bis 3,5 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. 160 000 Personen arbeiten gemäss Schätzungen in dem Sektor, der noch über ein enormes Wachstums- und Exportpotenzial verfügt, wie der kürzlich veröffentlichte Cleantech Global Innovation Index 2012 aufzeigt. Die zweite Cleantec City findet vom 19. bis 21. März 2013 auf dem Messeplatz Bern statt. ■ www.cleanteccity.ch

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Elektrotechnik 4/12 | 15

Wirtschaft & Verbände

Aufstrebende Branche der Green Economy


Highlight

Schon daran gedacht: Prüfung elektrischer Geräte wird vorgeschrieben

Garantierte Sicherheit für Drehstromgeräte Repariert ein Elektroinstallateur ein tragbares elektrisches Gerät oder montiert an eine Kabelrolle einen neuen Stecker, muss er nach neuer Gesetzgebung Erdung, Leckstrom, RCD-Test und die Polarität kontrollieren; das gilt auch für Drehstromgeräte und Maschinen. Tragbare elektrische Geräte sind gemäss DIN VDE 0701-0702, Maschinen gemäss EN 60204 Ausg. 5 und Schaltgerätekombination gemäss EN 60439 zu prüfen. Moderne tragbare Prüfgeräte wie das MI 3310 SigmaGT oder das

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16 | Elektrotechnik 4/12

Mehrfunktions-Prüfgerat MI 3321 MultiservicerXA von Metrel führen alle Tests von einphasigen Geräten und Maschinen automatisch durch. Mit dem neuen 3-Phasen-Adapter A 1322 geschieht dies auch dreiphasig. Prüfungen: • Schutzleiterwiderstand • Isolationswiderstand • Ersatzableitstrom • Differenzstrom • Berührungsstrom • IEC-Leitungspolaritätsprüfung • Ableit- und Effektivlaststrommessung mittels Stromzange • FI/RCD Prüfung • Funktionsprüfung

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Prüfgerät zwingend Elektroinstallateure, Betriebselektriker und Servicestellen von Elektrogeräten kommen nicht darum herum, Geräte vor der Auslieferung an die Kunden zu testen. Weil diese Tests

sehr umfassend sind, lassen sich diese mit Einzeltests in nützlicher Zeit kaum erledigen. Dazu sind Geräte nötig, die diese Tests automatisiert durchführen. Ganz wichtig ist dabei aber, dass der Prüfer dokumentieren kann, dass er die Tests auch durchgeführt hat. Mit der Software PatLink Pro von Metrel können die Daten einfach vom Gerät auf den PC runtergeladen, ein Protokoll erstellt und ausgedruckt werden. Das tragbare Multifunktionstest-Instrument SigmaGT und das Mehrfunktions-Prüfgerat MultiservicerXA sind in der Lage, alle für die Sicherheit von tragbaren elektrischen Geräten erforderlichen Prüfmessungen durchzuführen. Die Bedienung der Geräte ist einfach und intuitiv. Sie verfügen über leistungsfähige Testdaten-Managementsysteme mit ca. 6000 Möglichkeiten zur Speicherung der Autotest- und Einzeltestdaten. Beide Geräte besitzen eine Tastatur sowie ein grosses, helles grafisches Display. Zum Funktionsumfang der Instrumente gehören die Kommunikation mit Etikettendruckern und Barcode-Scannern via RS232 und Bluetooth (MI 3310). Darüber hinaus unterstützen die Geräte das Auslesen und Schreiben von RFID-Tags. Für die Prüfung von 3-phasigen Geräten und Kabelrollen lassen sich diese Geräte durch den neuen Adapter A 1322 ergänzen. Mit den neuen 3-Phasen-Adaptern A 1322, als Ergänzung zum MI 3310 oder zum MI 3321, lassen sich per Tastendruck Drehstromgeräte, Maschinen, Schaltschränke und Kabelrollen nach den neu vorgeschrieben Apparate- und Maschinentests automatisch vollständig den Richtlinien konform testen. ■ MESATEC technische Produkte AG 6300 Zug Tel. 041 740 58 33 info@mesatec.ch www.mesatec.ch


Schutz vor nichtionisierender Strahlung Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich ergänzt mit ihrer Planungsrichtlinie Nichtionisierende Strahlung (PR-NIS) die bundesrechtlichen Vorgaben für stadteigene Gebäude. Ziel ist ein gesundes Innenraumklima und damit ein konsequenter Schutz vor Strahlung. Die PR-NIS dient Architekten und Gebäudetechnikplaner als Richtlinie.

1

Markus Simon* Mit nichtionisierender Strahlung (NIS) werden elektrische und magnetische Felder bezeichnet, die aufgrund ihres geringen Energieinhaltes keine Veränderungen an Lebewesen und Materie generieren. Einschränkend wird nur jener Teil der Felder unter NIS subsummiert, die im Frequenzband zwischen null und 300 Gigahertz (GHz) liegen. Der Bereich wird unterteilt in: • Niederfrequente Strahlung zwischen null und 100 kHz: Eisenbahnen, Hochspannungsleitungen, Trafostationen, Hausinstallationen, elektrische Geräte

Beipiel eines NIS-Zonenplans.

• Hochfrequente Strahlung zwischen 100 kHz und 300 GHz: mobile Telekommunikation, Radio, Fernsehen.

Tabelle 1: Nichtionisierende Strahlung – Verordnung und Planungsrichtlinie Verordnung über den Schutz vor nichtPlanungsrichtlinie Nichtionisierende ionisierender Strahlung (NISV) Strahlung der Stadt Zürich (PR-NIS) Ergänzt NISV bei Bauten der Stadt Zürich, insbeVorschriften und Grenzwerte zu: sondere für Hausinstallationen. • Frei- und Kabelleitungen • Trafostationen • Sendeanlagen Mobil- und Rundfunk • Radaranlagen • Unterwerke und Schaltanlagen • Eisenbahnen, Strassenbahnen Nur qualitative Angaben zu Hausinstallationen Keine Regelungen zu externen Strahlungsquellen Die Dokumente gelten nicht für elektrische Geräte wie Kochherde, Mikrowellenöfen, Elektrowerkzeuge, Mobiltelefone oder medizinische Geräte.

Hausinsta llationen kaum geregelt Seit dem Jahr 2000 gilt in der Schweiz die NISV, die Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung. Diese basiert in wesentlichen Teilen auf Immissionsgrenzwerten für elektrische Felder der ICNIRP (International Commission Non-Ionizing Radiation Protection). Das inhaltliche Kernstück

*Markus Simon, Fachstelle Energie und Gebäudetechnik, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, markus.simon@zuerich.ch

Elektrotechnik 4/12 | 17

Messtechnik & Schutzmassnahmen

Planungsrichtlinie Nichtionisierende Strahlung (PR-NIS)


Messtechnik & Schutzmassnahmen

Tabelle 2: Grenzwerte für nichtionisierende Strahlung gemäss PR-NIS Zone für Personen mit regelmässigem und längerem Aufenthalt (Nutzungszone B) Magnetische Elektrische Flussdichte (µT) Feldstärke (V/m)

Frequenz 1 Hz 25 Hz 50 Hz 1,5 kHz 1 MHz 10 MHz 400 MHz 2 GHz 300 GHz

1 1 1 1 0,1 -----

Zone für Personen mit regelmässigem und längerem Aufenthalt (Nutzungszone B) Magnetische Elektrische Flussdichte (µT) Feldstärke (V/m)

1000 1000 500 10 10 3 3 6 6

der NISV bilden die im Anhang dokumentierten «Vorsorglichen Emissionsbegrenzungen» für elektrische Anlagen (Tabelle 1). Doch Hausinstallationen werden von der NISV sozusagen umfahren, indem im entsprechenden Passus lediglich Empfehlungen zur Anordnung von Speiseleitungen und Hauptverteilungen enthalten sind – «nicht in der Nähe des Schlafbereichs». Ein entsprechender Anlagegrenzwert ist in der NISV nicht enthalten. Die Lücke in der NISV führt zur inkonsequenten Situation, dass in einem Gebäude je nach

0,4 0,4 0,4 0,4 0,01 -----

100 100 50 1 1 0,3 0,3 0,6 0,6

Anlagetyp ganz unterschiedliche Grenzwerte gelten. Beispielsweise ist in der Umgebung einer Trafostation der NISV-Grenzwert für die magnetische Flussdichte von 1 T einzuhalten, während im Umfeld einer Hauptverteilung oder einer Steigzone der 100-mal höhere Immissionsgrenzwert gilt ( T: MikroTesla). Mit der neuen Planungsrichtlinie Nichtionisierende Strahlung (PR-NIS) will das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich die bestehende Bundesverordnung ergänzen. Dies ermöglicht den Fachleuten in- und ausserhalb der städti-

schen Verwaltung, gebäudetechnische Installationen stadteigener Gebäude nach einheitlichen Richtlinien zu planen und auszuschreiben, zu realisieren und zu bewerten. Das schafft gleiche Bedingungen für alle Nutzer. Geltungsbereich der Richtlinie Die Planungsrichtlinie gilt für alle technischen Installationen von stadteigenen Gebäuden mit Ausnahme von Mieterausbauten, beispielsweise Ladenausbauten. Ausgenommen sind auch elektrische Geräte sowie all jene Anlagen, die durch das Bundesrecht bereits abgedeckt sind, also Freileitungen, Bahnlinien, Trafostationen, Sendeeinrichtungen usw. Nutzungszonen: Die Limiten für Emissionen richten sich nach der jeweiligen Nutzung. Die Räume sind je nach Nutzung nach Zonen zuzuordnen (eine ausführliche Tabelle (4) kann auf www.elektrotechnik.ch heruntergeladen werden). • Räume, in denen sich Personen regelmässig und während längerer Zeit aufhalten (Nutzungszone B, NZB). Dazu zählen auch unüberbaute Grundstücke, die eine derartige Nutzung zulassen. • Räume, in denen sich überwiegend empfindliche Personen aufhalten (Nutzungszone A, NZA).

Tabelle 5: Massnahmen im Takt des Planungsprozesses Vorstudie

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Vorprojekt

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Bauprojekt

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Aus- Reaschrei- lisiebung rung

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Betrieb

Massnahmen

Nachweis, Projektdokumentation

Zuständigkeit

Raumzuordnung nach Nutzung (NZA, NZB, übrige) Trafostationen, Mittelspannungs- und Niederspannungs-Schaltanlagen, Energiezentralen, Liftanlagen Steigzonen, Verteilerstandorte, Hauptleitungen festlegen Leitungsführung Hauptleitungen inkl. Trassen nicht in NZA- und NZB-Räumen Werkleitungseinführung ins Gebäude an einem Ort konzentrieren (Single Point Entry) Standorte der Verteilanlagen, Racks usw. nicht in NZAund NZB-Räumen Standorte der Steigzonen nicht in NZA- und NZB-Räumen TN-S-Erdungssystem für gesamte Elektroinstallation Konzept Erdungsanlage

NIS-Zonenplan NIS-Zonenplan

Planungsteam Planungsteam

NIS-Zonenplan NIS-Zonenplan, Installationsplan

Planungsteam Planungsteam

Werkleitungsplan

Elektro +HLKS

Grundrissplan

Elektro

Grundrissplan Stromversorgungskonzept Erdung, Schutzpotenzialausgleich, Blitz- und Überspannungsschutz Einbezug der Versorgungsleitungen von Heizung, Lüftung, Prinzipschema HLKS Kälte und Sanitär in die Erdungsanlage Punktsymmetrische Leiteranordnung bei EinzelleiterHinweis im Stromversorgungskonzept anwendung Rohrverlegung im Wandbereich in NZA- und NZB-RäuInstallationsplan men (keine raumquerende Verlegung) Streufeldarme Gruppenleitungen in NZA- und NZBBaubeschrieb bzw. Installationsplan Räumen Antennenstandorte DECT und WLAN Grundrissplan Schaltgerätekombinationen in Metallausführung Disposition Schirmanbindung grossflächig Stromlaufschema, Disposition der Schaltgerätekombinationen Periodische Ausführungskontrollen Qualitätskontrollliste, Qualitätsprotokoll Abnahmemessungen Messprotokolle

Elektro + HLKS Elektro Elektro Elektro + HLKS Elektro Elektro Elektro Elektro Elektro + HLKS Elektro Elektro + HLKS Elektro


Grenzwerte der Stadt Zürich (Planungsrichtlinie NIS)

Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV)

Zone für Personen mit regelmässigem und Zone für besonders empfindliche Nutzer, Orte mit empfindlicher Nutzung (OMEN) Flächen mit nicht längerem Aufenthalt (Nutzungszone B) z. B. Kinder (Nutzungszone A) empfindlicher Nutzung (OKA) Nutzungsdauer über 4 Stunden pro Tag oder über 800 Stunden pro Jahr 1 µT 500 V/m 0,4 µT 50 V/m 1 µT 5 kV/m 100 µT 5 kV/m Der Vergleich gilt für elektrische und magnetische Felder mit einer Frequenz von 50 Hz (üblicher Haushaltsstrom)

• Mit OKA (Orte für den kurzfristigen Aufenthalt) werden Orte bezeichnet, an denen sich Menschen aufhalten können. NZA- und NZB-Flächen sind damit immer auch OKA-Flächen. Grenzwerte Die in der Planungsrichtlinie dokumentierten Grenzwerte (Tabelle 2) orientieren sich an den Vorgaben der NISV und damit an der ICNIRP. Bezüglich der Emissionen von elektrischen Anlagen geht die NISV über die ICNIRPEmpfehlungen hinaus, indem sie vorsorgliche Emissionsbegrenzungen definiert. Allerdings gelten diese Grenzwerte nur für heute übliche Betriebsfrequenzen der entsprechenden Anlagekategorie. Damit decken diese Vorgaben nicht lückenlos das gesamte mögliche

Frequenzband ab. Mit der PR-NIS ist diese Lücke geschlossen – auch für künftige technische Entwicklungen. Relevanz in der Planung Bei Neubauten ist die Richtlinie umzusetzen, bei Instandsetzungen, Erweiterungen und Umbauten, sofern die Verhältnismässigkeit gegeben ist. Eine Sanierung darf die Anwendung der Richtlinie nicht auslösen. Die Fachstelle Energie und Gebäudetechnik im Amt für Hochbauten der Stadt Zürich gibt bei Zweifelsfällen Auskunft. Bei der Planung von Neubauten und Erneuerungen sollten die Nutzungen konsequent nach der effektiven Strahlenbelastung festgelegt werden. Dies ist in erster Linie die Aufgabe der Beauftragten, also der Architekten und der Fachplaner.

Soweit technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar, sind Emissionen zu begrenzen. Um diesem Anspruch des Bundesgesetzes über den Umweltschutz (USG) zu entsprechen, sind präventive Massnahmen umzusetzen – möglichst phasengerecht. Das bedeutet, dass ein Teil der Massnahmen frühzeitig im Planungsprozess, zum Beispiel in der Vorstudie und im Vorprojekt, zu berücksichtigen sind (Tabelle 5). Eine der ersten Massnahmen ist ein NIS-Zonenplan, in dem sowohl die Nutzungen als auch Strahlungsquellen vermerkt sind (Abbildung 1). Die Planungsrichtlinie PR-NIS kann von der nachstehenden Website heruntergeladen werden. ■ www.stadt-zuerich.ch/egt

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Elektrotechnik 4/12 | 19

Messtechnik & Schutzmassnahmen

Tabelle 3: Grenzwerte für Immissionen – Stadt Zürich und Bundesrecht im Vergleich


Messtechnik & Schutzmassnahmen

Elektrotester und einfache Multimeter im Alltag des Elektroinstallateurs

Ideale Messgeräte für Elektroinstallateure Der Elektroinstallateur muss selten genau messen. Beispielsweise prüft er, ob an einer Steckdose tatsächlich 230 V anliegen oder ob der Ofen, wenn er eingeschaltet ist, den geforderten Strom aufnimmt. Einfache robuste Elektrotester oder Messgeräte mehrerer Hersteller erfüllen diese Forderungen und gehen teilweise darüber hinaus und bieten Zusatzfunktionen. Raymond Kleger Der Elektroinstallateur, der fast ausschliesslich mit Installationen beschäftigt ist, nimmt selten ein Messgerät aus dem Werkzeugkoffer. Für die allermeisten Problemstellungen im Alltag eines Elektroinstallateurs ist kein teures Multimeter notwendig, hingegen sollte ein preisgünstiger, robuster und sicherer Elektrotester immer in Reichweite

sein. Typische Messprobleme im Alltag eines Elektroinstallateurs können sein: • Spannungskontrolle an Gerät oder Steckdose -› Spannungsmessung • Überprüfen eines Widerstandswertes bei einer Heizwicklung zur Leistungsbestimmung -› Widerstandsmessung • Kontrolle der Stromaufnahme eines Gerätes -› Strommessung und damit Leistungsberechnung

• Bei Steckdose Verbindungsprüfung zwischen Neutralleiter und Schutzleiter oder Verdrahtung prüfen in Schaltschrank -› Durchgangsprüfer • Kontrolle eines Fehlerstromschutzschalters mit definiertem Messstrom -› RCD-Test • Drehfeldkontrolle bei Motor oder Steckdose -› Drehfeldmessung • Kontrolle einer Temperatur in Raum oder bei Gerät -› Temperaturmessung • Kapazität eines Kondensators messen für Blindstromkompensation oder Phasenschieber bei Einphasenbetrieb eines Drehstrommotors -› Kapazitätsmessung Die Reihenfolge der eben vorgestellten Messprobleme entspricht in etwa der

Tabelle 1: Elektrotester LCD-Anzeige Spannung Strom Hold-Taste für (Speichern) Widerstand Polaritätsanzeige mit LED Kapazität Durchgangsprüfung Drehfeld 2-polig RCD 30-mA-Typ Temperatur Schutz-Gehäuse Holster/Etui Messkategorie

Tester 2550 LCD Elbro Ja AC/DC 1,46 . . . 1000 V Nein Ja

T5 Fluke Ja 1600 V-/1000 V je nach Typ 2100 A~ Ja

Duspol digital LC GMC LCD/LED 16 . . . 690 V AC 6 . . . 750 V DC Nein Ja

Metrel MD1150 MESATEC Ja 16 . . . 1000 V AC/DC Nein Ja

Profi LCD Plus Recom Ja 16 . . . 1000 V Nein Ja

Digi-Check Pro Weidmüller Ja 0,3 . . . 690 V AC/DC Nein Ja

0 . . . 2 k Ja im LCD

0 . . . 1 k Nein

0 . . . 200 Ja im LCD

0 . . . 2 k Ja im LCD

0 . . . 2 k Ja im LCD

Nein Ja

Nein 0 . . . 2k 100...1000 V Ja Nein IP65 optional CAT IV 1000 V

Nein Summer, 0 . . . 400 Nein Nein Nein IP52 optional CAT III 600 V oder CAT IV 600 V, CAT III 1000 V Nein

Nein Summer + LCD Ja Ja Nein IP64 Nein CAT IV 500 V CAT III 690 V

Nein Ja Ja Ja Nein IP65 Nein CAT IV 1000 V

Nein 0 . . . 50 Ja Ja Nein IP65 Nein CAT IV 1000 V

Nein Ja Ja Ja Nein IP65 Ja CAT IV 600 V CAT III 690 V

Ja

Ja/Ja

Ja

Ja/Ja

2 x 1,5 V AAA CHF 128.–

2*1,5 V AAA CHF 91.–

2 x 1,5 V AAA CHF 125.–

2 x 1,5 V AAA CHF 155.15

Messfeld-BeleuchJa tung/Taschenlampe Stromversorgung 2 x 1,5 V AAA 2 x 1,5 V AA Preis bei CHF 119.– ab CH 226.– 1 Umschaltung von Wechsel- auf Gleichspannung erfolgt automatisch 2 Strommessung mit offener Gabel 3 Vibrationsalarm bei Spannung, 4 Frequenzmessung

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Priorität, die sich einem Elektroinstallateur im Alltag stellen. So kommt der Spannungsmessung sicher höchste Priorität zu. Vorgestellt werden nur Geräte, die in der Schweiz auch erhältlich sind und die einen Sicherheitsstandard bieten, der im Installationsbereich als selbstverständlich gelten sollte. Kein Gerät vereint alle oben aufgeführten Messfunktionen. Um einen Eindruck von den typischen Elektrotestern zu erhalten, dient Bild 2. Hier werden die typisch in der Schweiz erhältlichen Geräte vorgestellt. Im Bild sind immer der Name des Gerätes und die Firma, die dieses Gerät in der Schweiz vertreibt, aufgeführt. Tabelle 1 schliesslich zeigt die technischen Daten des entsprechenden Gerätes. Die Elektrotester erlauben keine direkten Strommessungen bis auf das T5. Spannungsmessung Bei der Spannungsmessung ist es natürlich von Vorteil, wenn das Gerät RMS-Messungen erlaubt, denn immer mehr sind nicht sinusförmige Spannungen zu erfassen, z. B. von Dimmern und Sanftanlaufgeräten. Sollte die Spannung eines Dimmers überprüft werden, liefert ein Messgerät ohne RMS-Messverfahren bei stark angeschnittener Sinusspannung einen Messwert, der bis zu 50 % vom richtigen Messergebnis abweicht. Wenn es allerdings nur darum geht, zu kontrollieren, ob der Dimmer

Widerstandsmessung Noch relativ häufig muss ein Elektroinstallateur prüfen, ob eine Boiler- oder Backofenheizung oder sonst ein Widerstand den geforderten Wert aufweist. Die Messung der Wicklungswiderstände ist nur bei Kleinmotoren möglich, die grösseren haben so kleine Wicklungswiderstände, dass die Messung einer Durchgangsprüfung entspricht. Durchgangsprüfer Schnell kontrollieren, ob der Neutralleiter wirklich auf dem Potenzial des Schutzleiters ist bzw. der Neutralleiter

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Messen im Alltage des Elektroinstallateurs.

sich von einer minimalen Spannung bis zur vollen Sinusspannung dimmen lässt, spielt der absolute Wert keine Rolle, der Elektroinstallateur möchte ja nur prüfen, ob der Dimmer überhaupt eine variable Spannung ohne Unterbrüche im gesamten Stellbereich liefert. Wenn nämlich das Potenziometer einen Unterbruch in der Widerstandsbahn aufweist, gibt es plötzlich eine Lücke. Diese Lücke lässt sich allerdings auch an der Helligkeit der Glühlampe feststellen. Ein defektes Potenziometer kann Folge eines starken Schlages auf den Drehknopf sein. Ein weiteres typisches Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde klagt, seine 12V-Halogenlampen gehen viel schneller defekt, als dies nach Herstellerangaben zu erwarten ist. Hier muss der Installateur die 12-V-Spannung kontrollieren. Stellt er eine zu hohe Spannung fest, kann dies zwei Ursachen haben. Am Abend in Schwachlastzeiten ist die Netzspannung zu hoch und dies zeigt sich natürlich proportional bei der 12-V-Spannung. Als zweite Möglichkeit kommt ein unterbelasteter Transformator infrage. In diesem Fall neigen vor allem Billigtransformatoren dazu, eine zu hohe Ausgangsspannung zu liefern. Bei Ringkerntransformatoren ist die zu hohe Leerlaufspannung viel weniger ausgeprägt als bei Billigtrafos vom Baumarkt. So nebenbei, bei 12-V-Halogenlampen sollten ohnehin Ringkerntransformatoren zum Einsatz kommen, weil diese einen besseren Wirkungsgrad aufweisen und bei vorgeschaltetem Dimmer massiv weniger brummen. Kommen elektronische Transformatoren zum Einsatz, ist die Messung der 12-V-Spannung mit Elektrotestern, ja selbst teuren Multimetern, nicht möglich. Die Rechteckspannung von zirka 40 kHz überfordert die Messgeräte hoffungslos. Da muss man sich mit der Messung der Netzspannung begnügen.

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Messtechnik & Schutzmassnahmen

Bild 2: Elektrotester.

an der richtigen Stelle angeschlossen ist oder im Schaltschrank kontrollieren, ob die Verdrahtung auch stimmt, sind Messungen, die ein Elektroinstallateur recht häufig durchführen muss. Mit dem Durchgangsprüfer wird auch kontrolliert, ob irgendeine Verbindung vorhanden ist oder ob ein Kabel einen Unterbruch hat bzw. ein Vertausch der Litzen vorliegt. Weil solche Messungen ein Alltagsgeschäft eines Elektroinstal-

lateurs darstellen, gehört ein Elektrotester oder einfaches Multimeter in jede Werkzeugtasche bzw. jeden Servicekoffer. An dieser Stelle sei wieder einmal erwähnt, dass die Kontrolle des Schutzleiters mit dem Durchgangsprüfer nicht zulässig ist, da der Messstrom viel zu klein ist. Die NIN schreiben einen Messstrom von mindestens 200 mA vor; dies wird nur mit speziellen Messgeräten erzielt.

Drehfeldkontrolle Dafür gibt es ja spezielle Messgeräte, die allerdings drei Anschlüsse haben und in aller Regel nur das Drehfeld ermitteln können – also ein weiteres Messgerät im Koffer. Der Anwender muss drei Klemmen anbringen, in einem hochenergetischen Netz nicht ganz ungefährlich. Der Anwender schätzt es natürlich, wenn er dies gleich mit dem Elektrotester erledigen kann.

Tabelle 2: Einfache Multimeter mit Strommessung Messgeräte

Strom AC/DC Hold-Taste für (Speicher) Widerstand Frequenz Kapazität Diodentest Durchgangsprüfung

0,1 A . . .20 A Ja und «Crest»

0.1 . . . 200 A Ja

10 (16) A Ja

0,1 µA . . . 10 A Ja

20,1 . . . 200 A~ Ja

0,1 µA . . . 20 A Ja

Multimeter 1037 Weidmüller Ja 0,2–1000 V DC 0,2–750 V AC 2200 A Ja

0. . . 50 M 5 Hz. . .125 kHz 0.01 nF–9999 µF Ja Ja

0,1 . . . 40 M Ja Nein Ja Ja

0,1 . . . 60 M 5 Hz. . . 1 MHz 0,01 nF. . . 25 mF Ja Ja

0,1 . . . 40 M Nein Nein Nein Ja

0,1 . . . 40 M Ja 10 pF. . . 100 µF Ja Ja

0,2 . . . 200 k 50. . . 500 Hz 0. . . 200 µF Ja Ja

Drehfeld 2-polig Temperatur Schutzgehäuse Holster/Etui Messkategorie

Ja -50...+1000 °C IP42 Ja CAT IV 600 V

0. . . 6 k Nein Nein Ja Ja 0 . . . 30 Nein Nein IP42 Ja CAT III 600 V

Nein Ja IP40 Ja CAT III 600 V

Nein 3Nein IP55 Ja CAT IV 1000 V

Nein Ja – Ja CAT III 600 V und CAT II 1000 V Ja/Nein

Nein 0 . . . 50 °C – Ja CAT III

Ja/Nein

Nein 3Nein IP64 Ja CAT III 1000 V und CAT IV 600 V Ja

9V CHF 236.–

2 x 1,5 V AA CHF 227.–

2 x 1,5 V AAA CHF 112.–

9V CHF 217.50

TRMS Spannung AC/DC

BM817 Elbro Ja 10.01 mV–1000 V

Fluke 365 Fluke Ja 600 V

METRAHit 2+ GMC Ja 600 V

Metrel MD9040 MESATEC Ja 10,01 mV . . . 1000 V

Milwaukee 2205-40 Recom Ja 1, 50,1. . . 1000 V

Sanwa CD772 Rotronic Ja 0,001 . . . 1000 V

Messfeld-Beleuch- Ja Ja Nein tung/Taschenlampe Stromversorgung 9V 2 x 1,5 V AA 2 x 1,5 V AAA Preis bei CHF 268.– CHF 294.– CHF 249.– 1 Umschaltung von Wechsel- auf Gleichspannung erfolgt automatisch 2 Nur Wechselstrommessung mit feststehender Gabel voll isoliert 3 Typ MD 9050 und Milwaukee 2206-40 mit Temperaturmessung 4 Anzeige bis 6000 Digit, Buchsensperrre, Bandbreite bis 1 kHz 5 Messfunktion mit niedriger Eingangsimpedanz (LoZ), ideal im Installationsgewerbe

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Ja/Nein


Messtechnik & Schutzmassnahmen Bild 3: Multimeter mit Strommessung.

Interessant ist dabei, dass dies auch mit nur zwei Leitungen möglich ist. Technisch wird das so gelöst, dass die Messspitzen z. B. auf L1 und L2 gehalten werden. Der dritte Referenzpunkt bildet eine hochohmige Verbindung über das Messgerät zur Hand und letztlich zur Erde. Diese Verbindung darf nicht zu hochohmig sein, weil sonst keine Messung möglich ist. Praktisch misst das Messgerät den Nulldurchgang beider Phasen bezogen auf das Erdpotenzial und kann so natürlich feststellen,

welche Phase gegenüber der anderen nacheilend ist. Wenn L2 gegenüber L1 nacheilend ist, stimmt das Drehfeld. RCD-Test Geräte wie das 2550 LCD von Elbro, DUSPOL digital LC von GMC, Metrel MD 1150 von Mesatec, Profi LCD Plus von Recom und der Digi-Check Pro von Weidmüller, erlauben auch den Test eines Fehlerstromschutzschalters von 30 mA. Zu diesem Zweck provoziert das Gerät in der Stellung RCD-

Test einen Fehlerstrom vom Polleiter zur Erde und löst so einen funktionsfähigen Fehlerstromschutzschalter aus. Weil heute zur Hauptsache RCD mit einem Auslösestrom von 30 mA zum Einsatz kommen, genügt dieser Bereich. Selbstverständlich lässt sich mit diesem Fehlerstrom auch ein 10-mARCD auslösen aber kein 300-mA-RCD. Temperaturmessung Einige Geräte erlauben auch Temperaturmessungen mit einem Thermoele-

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Elektrotechnik 4/12 | 23


Messtechnik & Schutzmassnahmen

ment. Der Messbereich variiert dabei von Gerät zu Gerät, dürfte aber für den Praxisaalltag des Elektroinstallateurs genügen. Die Messung erfolgt über einen Sensor, der die Oberfläche des Objekts berührt. Auch die Lufttemperatur lässt sich messen, wenn der Sensor über lange Zeit der Raumtemperatur ausgesetzt ist. Messungen im Bereich von Spannungen sind hingegen tunlichst zu unterlassen, weil viel zu gefährlich. Hier sollte man mit einem InfrarotThermometer arbeiten. Kapazitätsmessung Kapazitäten von Kondensatoren muss ein Elektroinstallateur eher selten messen. Einige Multimeter erlauben auch das Messen von Kondensatoren, wobei der Messbereich stark schwankt. Der Messbereich aller Geräte reicht aber vollauf für das Elektrogewerbe. Es gibt keine Blindstromkompensations- oder Phasenschieber-Kondensatoren – letztere ermöglichen den einphasigen Betrieb eines Drehstrommotors – deren Kapazität ausserhalb der Messbereiche liegt. Strommessung Bei den Elektrotestern erlaubt das T5

von Fluke die direkte Strommessung (Milwaukee-Gerät läuft unter Multimetern). In hoch energetischen Anlagen grössere Ströme zu messen, ist eine heikle Angelegenheit, denn bei Fehlmanipulationen entstehen riesige Kurzschlussströme. Deshalb verfügen sowohl das Fluke T5 als auch das Milwaukee 2205-40 über eine offene Stromzange (Stromgabel), die nur über den Leiter geschoben werden muss und schon ist eine Strommessung möglich. Beim Milwaukee wird bei Spannung und Strom der Effektivwert gemessen. Die Messung ist bei Gabel-Stromzangen zwar nicht so genau wie bei einer Strommesszange mit geschlossenem Messring, spielt aber in den meisten Fällen kaum eine Rolle. Der Elektroinstallateur muss meistens eher prüfen, nicht präzise messen und da reicht eine Genauigkeit von 3 % völlig aus. Wenn es beispielsweise darum geht, eine Drehstromheizung zu prüfen, ist mit der Strommessung lediglich sicherzustellen, ob alle Ströme noch gleich gross sind, denn bei einem Widerstandsbruch in einer Phase sind die Ströme ungleich. Die sogenannte Stromgabel ist bei diesen beiden Geräten völlig isoliert. Bei einem Dreh-

Auf Nummer sicher. Die Messgeräte von Gossen Metrawatt überzeugen durch vielseitige Leistung, maximale Präzision und absolute Zuver-

strommotor kann beim Prüfen aller drei Polleiterströme kontrolliert werden, ob ein Windungsschluss vorliegt, denn in diesem Fall wären die Polleiterströme ungleich. Auch in diesem Fall spielt die absolute Genauigkeit eine untergeordnete Rolle, weil es sich ja nur um Vergleichsmessungen handelt. Multimeter wie das Sanwa CD772 (Rotronic) messen den Strom bis 20 A über Kabel. Fazit Moderne Elektrotester und einfache Multimeter erlauben fast alle Messungen, die ein Elektroinstallateur im Alltag zu bewältigen hat. Wenn das Messgerät auch noch über eine Messstellenbeleuchtung verfügt, dient das Gerät im Notfall auch noch als Taschenlampe. Es ist klar, dass sich die Batterielebensdauer so deutlich verkürzt. Einige Geräte dürfen sogar problemlos nass werden. Ein Gerät mit IP65 ist sogar strahlwassergeschützt, IP64 bedeutet noch wassergeschützt. Ein Elektroinstallateur, der sich auf den Service spezialisiert hat, schätzt sicher ein paar zusätzliche Funktionen, wie die Strommessung, RCD-Prüfung, Drehfeldprüfung und allenfalls auch die Kapazitätsmessung. ■

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lässigkeit. In der täglichen Praxis finden sie

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Einzigartiges Messgerät, ideal für den Elektroinstallateur

Was wünscht sich der Elektroinstallateur? Ein Spannungsmessgerät mit niedriger Impedanz, Strommesser mit offener Gabel, Ohmmeter für kleinste bis grösste Widerstände, staub- und spritzwassersicherer Aufbau und Taschenlampe für den Notfall. Selbstverständlich muss das Gerät über eine TRMS-Messung und dies bei CAT IV bis 600 V verfügen. Unmöglich! Doch, gibt es, mit dem Milwaukee 2205-40. Der Elektroinstallateur muss selten auf die «Kommastelle» genau messen. Allerdings sollte auch eine Dimmerspannung oder der nicht sinusförmige Strom eines Sanftanlassgerätes korrekt gemessen werden, was nur mit einem TRMS-Gerät gelingt. Messgeräte ohne TRMSMesstechnik liegen im Extremfall 50 % daneben, sowohl bei der Spannung als auch beim Strom. Milwaukee, ein amerikanischer Hersteller, bürgt für Zuverlässigkeit und Einhaltung der gesetzlichen Normen. Das Messgerät 2205-40 ist ein ideales Gerät für den Elektroinstallateur: • Geeignet zur Prüfung von Spannung, Durchgang und Strom • Spannungsmessung mit niedriger Eingangsimpedanz (LoZ) zur Vermeidung falscher Messwerte aufgrund von Streuspannungen • Extrahelle LED für Messstellenbeleuchtung • Akustische Durchgangsprüfung • Berührungslose Erkennung von Spannung • Echteffektivwertmessung TRMS • Display mit einem hohen Schwarz-Weiss-Kontrast • Anwenderfreundliche Bedienelemente, mit einfacher Wahl der Bedienfunktion, ideal für Einhandbedienung • Gehäuse mit Softgrip für hohen Anwenderkomfort Spannungsmessung Die NIN/NIV schreibt für die Prüfung der Spannungsfreiheit einen Spannungsprüfer vor, der die EN 61243-3 erfüllt. Ri < 100 k ist dafür ein Muss. Normale

Highlight

Die eierlegende Wollmilchsau gibts! Strommessung Typischer Fall aus der Praxis: Kunde klagt, dass der Heisswasserspeicher zu wenig heiss wird. Mit dem 2205-40 hält man die Gabel auf alle drei Leiter zu den Heizungen. Schaltet der Thermostat durch und ist der Strom nicht überall gleich, muss mindestens eine Heizung defekt sein. Noch mehr wird die offene Gabel beim Messen in hochenergetischen Netzen geschätzt. Die vollschutzisolierte Stromgabel lässt sich gefahrlos über einen Leiter bringen und dies bei Querschnitten bis zu 50 mm2, also genügend für den Elektrikeralltag. Widerstandsmessung Viele Stromzangenmessgeräte erlauben zwar eine Widerstandsmessung, allerdings nur in einem sehr limitierten Bereich. Nicht so das 2205-40, man misst mit ihm von 0,1 bis 40 M . Da liegt das Messen einer niederohmigen Motorwicklung bis zu einem höchstohmigen Entladungswiderstand drin. Nebenbei, das Gerät hat auch eine akustische Durchgangsprüfung und eignet sich damit auch bestens zur Kontrolle einer Verdrahtung.

Milwaukee 2205-40, das geniale Messgerät aus den USA.

Fazit Mit dem Gerät 2205-20 erhält der Elektroinstallateur ein Messgerät, das ihm fast alle Messprobleme im Alltag abdeckt. Das Gerät 2206-20 erlaubt sogar die Temperaturmessung mit einem mitgelieferten Thermoelement. Verblüffend ist auch der Preis, der liegt unter 250 Franken beim 2205-40. Kein anderes Gerät am Markt kann da mithalten. Im Lieferumfang sind: Messspitzen, 2 AA-Batterien, Transportkoffer. ■

Voltmeter verfügen über Innenwiderstände um 10 M , was für den Elektroniker super, für den Elektroinstallateur im Normalfall schlecht ist. Beim Messen mit dem 2205-40 misst der Elektroinstallateur nie eine «Phantomspannung».

Recom Electronic AG 8832 Wollerau Tel. 044 787 10 00 info@recom.ch www.recom.ch Elektrotechnik 4/12 | 25


Highlight

SafeLine AP-Drehschalter von ABB Schweiz AG

Sicher Schalten mit SafeLine von ABB Die Produktfamilie SafeLine von ABB setzt neue Massstäbe im Bereich der AP-Drehschalter. Die Schaltgeräte im Gehäuse eignen sich besonders für die Stromverteilung in Industrieanlagen und Gebäuden als Vor-Ort oder als Hauptschalter. Sie sind schlicht im Design und einfach in der Installation. Der AP-Drehschalter überzeugt sowohl in der Gebäudeinstallation als in der Industrie. Die anspruchsvolle Reihe von Niederspannungsschaltgeräten im Gehäuse erfüllt genau die Anforderungen der Industrie und der Gebäudetechnik sowie der Energieverteilung der Stromwirtschaft. Das neue Design deckt die Anforderungen der Installateure voll und ganz ab. Nach der Maschinenrichtlinie EN 60204 muss jedes Eingangskabel mit einem handbetätigten Hauptschalter ausgestattet sein, damit eine Trennung vom Netz möglich ist. Um diese Anforderungen zu erfüllen, sind die Gehäuse über die Schaltgriffe mit Hangschlössern in der Aus-Stellung abschliessbar. Die Anzeige gibt immer den wahren Zustand wieder, auch bei verschweissten Kontakten des Schaltgeräts. ABB bietet eine grosse Auswahl an Gehäusen in Kunststoff, Stahlblech,

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Edelstahl und Aluminium von 16 bis 90 A. Kabeleinführungen sind von oben und unten sowie von hinten möglich. Der Anschlussraum ist grosszügig gestaltet. Gehäuseformen Kunststoffgehäuse: Diese eignen sich bestens für den Einsatz in Räumen mit Chemie- bzw. Feuchtigkeitsbelastung. Darüber hinaus sind sie leicht und einfach zu installieren. Stahlblechgehäuse: Die Stahlblechgehäuse sind mit Zinkphosphat und Polyester pulverbeschichtet. Die dauerhaften und robusten Gehäuse eignen sich für die meisten Anwendungen. Aluminiumgehäuse: Diese bieten eine gute Standfestigkeit und einen Schutz gegen UV-Strahlen. Sie sind für Innenund Ausseneinsatz und mittelschwere Applikationen geeignet.

Leichte Installation Kabeleingänge bei Kunststoffgehäusen lassen sich leicht ausbrechen. Es gibt klare Angaben für die Bohrschablone auf der Rückseite. PE- und N-Anschlüsse sind standardmässig. Der Anschlussraum für die Verkabelung ist grosszügig ausgelegt und die Kabelausgänge für grosse Querschnitte vorgesehen. Die Kabelausgänge sind mit Gewinden versehen. Sicherheit und Zuverlässigkeit Griffe können durch Hangschlösser belegt werden und verhindern so ein Einschalten des Schaltgerätes. Ein Griff kann nur verriegelt werden, wenn alle Kontakte in Aus-Stellung sind. Von frontbedienbaren Geräten kann der Deckel bei abgeschlossenem Griff nicht entfernt werden. ■

ABB Schweiz AG Industrie- und Gebäudeautomation 5400 Baden Tel. 058 586 00 00 www.abb.ch/gebaeudeautomation gebaeudeautomation@ch.abb.com


In Sachen Funk ist Brelag eine kleine Nummer: die Nummer eins

Highlight

Wo der Kunde noch König ist Umfassende Beratung für Bauherren, Architekten, Elektroplaner und Elektriker in Sachen hochstehender Gebäudeautomation hat einen Namen: Brelag Systems GmbH aus Oberrohrdorf. Mit der Funkstorensteuerung Dominoswiss wurde der Schweizer Markt um eine revolutionäre Innovation reicher. Doch woher stammt eigentlich Dominoswiss? Das Mutterhaus Canastra AG, ebenfalls in Oberrohrdorf stationiert, hat sich vor über 35 Jahren der interessanten und ausgeklügelten Funktechnologie verschrieben und produziert seither viele anspruchsvolle, elektronische Entwicklungen im Namen von Firmen wie Kaba, Miele, V-Zug und etlichen weiteren Kunden. Firmenpatron Markus Bräm, mit seiner Frau Hanny und den Söhnen Pascal und Christian, leitet und führt die beiden Firmen. Glückliche Kundschaft Für eine lange und glückliche Kundenbeziehung sprechen zuverlässige Produkte und ein schneller guter Service. Für die Familie Bräm und alle Mitarbeiter/-innen haben kompetente Beratung, speditive und korrekte Umsetzung der Aufträge, höchste Priorität. Die äusserst schnelle Offertausarbei-

tung nach Planzusendung wird speziell von den Kunden sehr geschätzt. Gesundheits- und Umweltschutz reihen sich gleich nach der Kundenzufriedenheit in die Prioritätenliste ein. Bei der Entwicklung von Dominoswiss, das ja auf Funktechnik basiert, wurde auf niedrigstmögliche Funksendeleistung geachtet – diese wurde auch durch ein elektrobiologisches Planungsbüro bestätigt. Weiter geniesst die einfache Bedienung der Geräte ganz grosse Aufmerksamkeit bei der Entwicklung. Deshalb können alle Personen alle Produkte, von Dominoswiss bis zur Alarmanlage, sofort problemlos bedienen. Auch nach dem Kauf wird die Kundschaft stets gemäss dem Motto «Der Kunde ist König» begleitet und so natürlich in jedem Anliegen unterstützt. Das Brelag-Team nimmt sich alle Zeit der Welt und erklärt z. B. die Vorgehensweise zum Einlernen des Funksenders direkt Schritt für Schritt am Telefon, sodass der Kunde die Anlage mithilfe dieses kurzweiligen Telefon-

Firmensitz der Brelag Systems GmbH und das Mutterhaus Canastra AG in Oberrohrdorf.

Die Topmarken aus dem Hause Brelag Systems GmbH – natürlich aus der Schweiz.

supports direkt synchron programmieren kann. Auch «steinalte» Geräte, vor über 30 Jahren entwickelt, werden noch heute gewartet und repariert. Neuestes Werk: die Funkalarmanlage Magic Watcher Garantiert sicher geschützt ist man mit der brandneuen Funkalarmanlage Magic Watcher. Diese firmeninterne Erfindung zeichnet sich durch den speziellen Infraschall-Alarmsensor in der Zentrale aus, welcher die nicht hörbaren Schallwellen im Infraschallbereich registriert und meldet. Infraschallwellen entstehen, sobald ein Fenster oder eine Tür im Raum geöffnet oder eine Scheibe eingeschlagen wird. Dank zahlreicher Fensterkontakte wird die Aussenhülle lückenlos abgesichert und es können sich Mensch und Tier auch bei aktivierter Alarmanlage einwandfrei in den Räumen bewegen. Da Magic Watcher vollständig unabhängig von Kabeln funktioniert, ist diese nebst Eigenheimen auch perfekt für Mietwohnungen geeignet, da diese kurzerhand problemlos an- und abmontiert werden kann. ■ Brelag Systems GmbH 5452 Oberrohrdorf Tel. 056 485 90 80 info@brelag.com www.brelag.com Elektrotechnik 4/12 | 27


Installations- & Gebäudetechnik

Steckverbinder für Feldverkabelung und Geräteanschluss

Erfolgsmodell M12 In den letzten drei Jahrzehnten haben sich M12-Steckverbinder zum Standard entwickelt. Waren früher einmal Lichtschranken, binäre Sensoren und induktive Nährungsschalter der Einsatzbereich des M12, so ist dieser Steckverbinder heute der weltweit führende Anschluss für Sensorik und Aktorik sowie Feldbus- und Netzwerktechnik. Der Markt für M12-Steckverbinder entwickelt sich rasant und ein Ende ist nicht abzusehen. Grundlage der hohen Akzeptanz ist die stetige Weiterentwicklung und Anpassung an neue Applikationsfelder. In der Industrie-Elektronik hat die Anzahl der Funktionen der Geräte immer weiter zugenommen, während die Gehäuse immer kompakter wurden. Mit den Feldbussen und Industrial Ethernet wurde der M12Steckverbinder auch für die Datenübertragung interessant. So stieg die Poldichte von zunächst 4 bis auf die heute möglichen 17 Pole. Ausserdem erhöhte sich die mögliche Datenübertragungsrate auf bis zu 10 GBit/sec (Cat6A). Mit seinem durchgängigen Konzept vom Geräteanschluss bis zur Feldverkabelung bildet der

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Entwicklung des M12-Steckverbinders. 28 | Elektrotechnik 4/12

M12-Steckverbinder heute das Rückgrat der Automatisierungstechnik. Steckverbinder-System Wichtige Basis für den Siegeszug des M12 war und ist die internationale Standardisierung. Weil neue Polbilder sukzessive in den Normungsprozess einbezogen werden, kommt es zur raschen Festlegung neuer Standards. Der Anwender kann sich so auf die weltweite Austauschbarkeit zwischen unterschiedlichen Geräten und Herstellern verlassen. Auch grundlegende Eigenschaften des Steckverbinder-Systems bleiben so über Jahre gleich. Zudem schätzen Anwender die robuste Bauweise des Steckverbinders, der auch in rauer Industrieumgebung mit Schmutz, Staub und Flüssigkeiten zuverlässig funktioniert. Selbst

mechanische Belastungen – wie starke Vibrationen oder hohe Schockbelastungen – sind kein Problem. Rückgrat der Sensorik/Aktorik Eines der Haupteinsatzgebiete für den M12-Steckverbinder ist die Signalübertragung bei der Sensor- und Aktor-Verkabelung. Einfache analoge IO-Signale – etwa von Lichtschranken oder Drucksensoren – werden in die Steuerung eingespeist. In der Aktorik setzen sogenannte Aktoren die elektronischen Signale in mechanische Bewegungen oder andere physikalische Grössen um. Die Aktoren geben Sollgrössen vor und greifen in das Regelungssystem ein. Werden empfindliche Daten und Signale übertragen, müssen diese vor störenden elektromagnetischen Einflüssen geschützt werden. Dafür werden geschirmte Leitungen und – falls erforderlich – auch rundum geschirmte M12-Steckverbinder eingesetzt. Konkurrenz zu RJ45 In der Datentechnik sind die Anforderungen an die elektrischen Eigenschaften des Systems noch höher. Während in der Feldbustechnik Übertragungsraten bis zu 12 MBit/sec üblich sind, übertragen netzwerkbasierte Systeme wie Profinet schon bis zu 100 MBit/sec. Noch anspruchsvollere Anwendungen erreichen sogar bis zu 10 GBit/sec. Möglich wird dieser Quantensprung durch eine neue Kontaktanordnung und ein ausgefeiltes Schirmkonzept. Eines haben alle Anwendungen in der M12-Bauform gemeinsam: das strukturierte und standardisierte Verkabelungssystem ist für den Anwender einfach in Betrieb zu nehmen. Anschlussfertige Komponenten sichern eine schnelle Inbetriebnahme und minimieren das Fehlerrisiko. Die übersichtliche Installation ermöglicht eine komfortable Diagnose sowie eine schnelle Fehlerbehebung im Störungsfall. Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau ist M12 weitverbreitet, kann doch der Inbetriebnehmer alle Komponenten leicht zusammenstecken. Um das «Plug & Play» der M12-Steckverbinder vor-


Für die M12-Schnellverriegelung mit Speedcon reicht bereits eine halbe Umdrehung.

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M12-Programm für die Feldverkabelung, konfektionierte Leitungen, passive und aktive Verteiler.

anzutreiben, wurden Schnellverriegelungssysteme wie Speedcon entwickelt (Bild 2). Verkabeln im Feld Zum Verdrahten von Maschinen und Anlagen im Feld mit Peripherie gibt es verschiedene Möglichkeiten. Meist findet man konfektionierte Leitungen für unterschiedliche Anwendungen, feldkonfektionierbare Steckverbinder für die Erstellung individueller Leitungslängen sowie passive Verteilerboxen für die Dezentralisierung. Die ständige Suche nach Rationalisierungspotenzialen ist auch an den Komponenten der Feldverkabelung nicht vorübergegangen. So ist bei den feldkonfektionierbaren Steckverbindern der Schnellanschluss auf dem Vormarsch. Anschlusstechniken wie Schneidklemm-, Käfigzugfeder- oder Piercecon-Technik verkürzen die Anschlusszeit deutlich – die Verkaufszahlen liegen hier längst auf der Höhe der Schraubtechnik-Steckverbinder. Ein unübersehbarer Trend im Produktprogramm vieler Hersteller ist die starke horizontale Diversifikation. So bietet Phoenix Contact neben neuen Polbildern auch zahlreiche Produktvarianten der gängigen Typen. Für spe-

zielle Anforderungen – etwa in der Lebensmittel- oder Bahnindustrie sowie im Outdoor-Umfeld – sind die Steckverbinder aus Werkstoffen gefertigt, die den hohen Anforderungen gerecht werden. Bei den konfektionierten Leitungen kann der Anwender unterschiedliche Leitungsqualitäten wählen. Kostengünstige PVC-Leitungen, ölbeständige und halogenfreie PUR-Leitungen sowie hochflexible Leitungen mit Torsionseignung sind nur einige Varianten. Denn auch hier stehen die Anforderungen der Applikation im Vordergrund (Bild 3). Schnittstelle auf Geräteseite Die M12-Dominanz in der Feldverkabelung wirkt sich auch auf die Geräteanschlusstechnik aus. Seitdem immer mehr Elektronik in die Maschine verlagert wird, findet man auch dort die entsprechende Schnittstelle. So wurde der klassische Sensor-Steckverbinder M12 auch in IO-Modulen und sogar in Ethernet-Switches immer populärer. Was hier zählt ist die einfache und rationelle Anschlussmöglichkeit. Mit THRoder SMD-Varianten werden Leiterplatten automatisch bestückt. Systeme mit Einzeladeranschluss sind dagegen eher bei der individuellen Beschaltung von Vorteil. Besondere Anforderungen an die EMV-Festigkeit erfüllen die geschirmten Geräteanschlüsse. Die Schirmübergabe kann über den Anschluss am Gehäuse erfolgen, aber auch die Übergabe durch einen entsprechen-

Norm für M12-Steckverbinder

Die internationale Standardisierung ist eine wichtige Basis für die Verbreitung und Entwicklung des M12-Steckverbinder-Systems. Die ersten M12-Systeme entstanden Anfang der 80er-Jahre. Hinzu kamen dann Feldbus- und M8-Varianten. Die unterschiedlichen Varianten wurden in der IEC 61076-2-101 zusammengefasst. Waren anfangs noch alle unterschiedli-

den Schirm-Pin auf der Leiterplatte ist eine Option. Auch bei den Einbau-Steckverbindern entscheiden Umwelteinflüsse über die Auswahl der Materialien. Für besondere Herausforderungen, etwa in der Prozesstechnik oder in der Lebensmittelindustrie, gibt es Ausführungen aus Edelstahl, und im Outdoor-Bereich kommen auch hier spezielle Kunststoffe zum Einsatz. Die wichtigste Anforderung an den Einbau-Steckverbinder ist der Schutz des elektronischen Innenlebens gegen Medien wie Wasser und Staub. Die Schutzart IP67 wird hierbei auch im ungesteckten Zustand erreicht (Bild 4). Fazit Kein Steckverbinder hat so mit dem Fortschritt der Automatisierungstechnik mithalten können wie der M12. Seine Stärken sind Robustheit und einfache Handhabung. Für die unterschiedlichen Anwendungen gibt es eine grosse Bandbreite entsprechender Lösungen. Ausserdem setzen immer mehr Branchen auf dieses System. Abzusehen ist bereits ein weiterer Trend: der Einsatz in der Leistungsübertragung der Antriebstechnik. Denn die Miniaturisierung von Antrieben fordert kleinere und flexiblere Steckverbinder. Es bleibt also spannend – in welcher Form der Wandlungskünstler M12 uns in den nächsten Jahren noch begegnen wird. ■ www.phoenixcontact.ch/industriestecker

chen Polbilder in einer Norm fixiert, so bedingten neue Polbilder und Bauformen eine ständige Erweiterung, und die Norm wurde in Einzelnormen unterteilt. Die IEC 61076-2-101 beinhaltet die M12-Steckverbinder, in der IEC 61076-2-1009 sind die M12-Datensteckverbinder aufgeführt. Die M8-Steckverbinder finden sich heute in der IEC 61076-2-104 wieder.

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Installations- & Gebäudetechnik

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Highlight

Genossenschaft GBZ realisiert Neubau mit funkgesteuertem Sonnenschutz

Günstige Wohnungen mit Komfort Genossenschaftswohnungen sind günstig in der Miete, der Ausbaustandard der Wohnungen ist qualitativ gut aber entsprechend einfach. Nun gibt es aber auch Mieter, die sich eine teure Wohnung oder gar ein Eigenheim nicht leisten können aber gerne bereit sind, mehr zu zahlen als für eine einfache Genossenschaftswohnung. Und in solchen neuen Genossenschaftswohnungen wurden funkgesteuerte Sonnenschutzsysteme installiert und durch Meimo AG in Betrieb genommen. Die Genossenschaft der Baufreunde (GBZ) ist eine Wohnbaugenossenschaft, die dem Prinzip der Gemeinnützigkeit untersteht. Seit der Gründung 1946 wurden ihre Liegenschaften ausschliesslich auf eigenem Land gebaut, was eine preisgünstige Vermietung ermöglicht. Neben dem geschaffenen Wohnraum zu sehr günstigen Mietzinsen wurden jetzt auch neue Wohnungen mit gehobenem Standard geschaffen. Die Grundrisse sind hier wesentlich grosszügiger, die Ausstattungen höherwertig und als Besonderheit kommt ein funkgesteuerter Sonnenschutz von elero zum Einsatz.

Oben: Formschöne Funk-Handsender von elero. Unten: Combio-868 JA-Funkempfänger für Verbundraffstoren. 30 | Elektrotechnik 4/12

Die neue Überbauung liegt am Rande des Siedlungsgebietes von Zürich-Affoltern, heisst «Mötteliweg» und umfasst 98 Wohnungen in 7 Gebäuden. Die Wohnungen verfügen über eine hervorragende Verkehrsanbindung und ein Naherholungsgebiet ist fast vor der Haustür. Dank Komfortlüftung und hochwertiger Isolation sind die Bauten äusserst energiesparend konzipiert sowie nach Minergiestandard zertifiziert. Einfache Installation Die Installation einer verkabelten Ansteuerung von Storen und Markisen ist recht aufwendig. Wesentlich einfacher funktioniert das mit einer Funksteuerung. Hier muss nur ein Kabel mit der Stromversorgung zur Store geführt werden, was bei Neubauten ganz einfach ist. Bei einer Funklösung ist der Empfänger im Storenschacht oder gar direkt im Antrieb eingebaut. Funklösung von elero Sämtliche Fenster sind mit Verbundraffstoren ausgestattet, die von 562 Antrieben des Typs JA 06 Soft elektrisch angetrieben werden. Auf den Funkempfänger Combio-868 JA führt das Netzkabel, von dort geht es gesteckt zum Storenantrieb. Für die Terrassenbeschattung wurden 157 Markisen mit Antrieben vom Typ SunTop M20-868, die über einen bereits integrierten Funkempfänger verfügen, ausgestattet. Die Bedienung der verschiedenen Sto-

Neubausiedlung Mötteliweg mit Antrieben und Steuerungen von elero.

ren und Markisen erfolgt komfortabel per bidirektionalem Funk über einen Handsender mit 15 einzelnen und 2 Gruppenkanälen zur gleichzeitigen Bedienung aller Markisen oder Verbundraffstoren. Fazit Die Meimo AG als Generalimporteur von elero Antrieben und Steuerungen in der Schweiz konnte mit dieser Wohnbausiedlung eindrücklich demonstrieren, dass selbst in Wohnungen von Wohnbaugenossenschaften komfortable Storen- und Markisensteuerungen einsetzbar sind. Meimo AG ist spezialisiert auf die fachmännische Inbetriebnahme von einfachen, aber auch komplexen Steuerungssystemen für den Sicht- und Sonnenschutz. ■ Meimo AG 8954 Geroldswil Tel 043 455 30 40 info@meimo.ch www.meimo.ch


Überzeugende KNX-Geräte aus der Mix-Serie von Theben HTS

Highlight

Wohnen am Vierwaldstättersee Komfort und Wohlbefinden in der wunderschönen Seeresidenz Belvédère mit KNX-Steuerung von Theben HTS. Im südlichen Teil des Erdgeschosses liegt das Restaurant mit attraktiver Panoramasicht und gedeckter Terrasse zum See. Die Schalt- und Dimmaktoren zur Steuerung des Lichts sind zentral in der Elektroverteilung untergebracht. Sie stammen aus der MIX-Serie von Theben. Das Grundmodul bietet den Anschluss an das Bussystem KNX. Bis zu zwei günstige Erweiterungsmodule vergrössern die Anzahl der geschalteten (16 A) oder gedimmten Kanäle. Auch die Heizungsaktoren sind Teil dieser modularen MIX-Serie. LED auf den Aktoren zeigen den Zustand pro Kanal und ein Handschalter ermöglicht das Schalten auch ohne Busspannung. Das ist nicht nur im Betrieb, sondern auch während der Inbetriebnahme sehr praktisch. Darf es etwas mehr sein? Im Sommer können dank einem sogenannten Freecooling die Leitungen der Bodenheizung zur Kühlung verwendet werden. Die Bewohner schalten dazu einfach das KNX-System auf Kühlbetrieb um, so senkt das dosiert durchfliessende Wasser in den Leitungen die Temperatur im Raum. Das Licht wird über moderne, gut beschriftete Taster bedient. Im Wohnund Esszimmer können zudem zwei Szenen programmiert werden: Die Bewohner stellen die unterschiedlichen Lichtgruppen so ein, wie es ihnen beispielsweise beim Abendessen gefällt. Mit einem langen Tastendruck speichern sie diese Szene ab. Ein kurzer Tastendruck auf dieselbe Taste ruft die Szene ab. Auch im Seerestaurant Belvédère bietet KNX Komfort und Ambiente: Über ein zentrales Touchpanel lassen sich alle Leuchten, die Jalouisen und Markisen

steuern. Das vereinfacht die Bedienung für das Personal. Funktionalität der MIX-Serie Die MIX-Serie ist eine Serie von Geräten, bestehend aus Grund- und Erweiterungsmodulen. An ein Grundmodul dieser Serie können bis zu zwei Erweiterungsmodule angeschlossen werden (siehe Kasten). Durch die Erweiterungsmodule lassen sich günstige Kanalpreise erzielen. Durch Mixbarkeit verschiedener Funktionen (Licht, Jalousie, Heizung) werden extrem hohe Flexibilität und günstige Systemkosten erzielt. Zur Programmierung kann die BCU der Grundmodule entnommen und vor der Inbetriebnahme vor Ort wieder eingesteckt werden.

MIX-Aktoren KNX

Seeresidenz Belvédère mit KNX-Steuerung von Theben HTS.

Fazit Die MIX-Aktoren von Theben HTS reduzieren die Kanalkosten bei der KNX-Gebäudeautomation nochmals stark und erlauben grosse Flexibilität. ■ Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch

An ein Grundmodul können bis zu zwei Erweiterungsmodule angeschlossen werden • Beliebige Kombinationen von Schalten, Dimmen, Jalousie- und Heizungssteuerung sowie Binäreingängen • LED-Schaltzustandsanzeige für jeden Kanal • Handschalter mit den Stellungen Ein/Aus/Bus (auch ohne Busspannung)

• Erweiterbar auf bis zu 24 Kanäle DMG 2 S KNX + DME 2 S KNX • 2-fach-Universaldimmaktor MIX 1 • 2 x 300 W/VA oder 1 x 500 W/VA • Erweiterbar auf bis zu sechs Kanäle HMG 4 KNX + HME 4 KNX • 4-fach-Heizungsaktor MIX 1 • Erweiterbar auf bis zu 12 Kanäle

RMG 4 S KNX + RME 4 S KNX • 4-fach-Schaltaktor MIX 1 Erweiterbar auf bis zu 12 Kanäle RMG 8 S KNX + RME 8 S KNX • 8-fach-Schaltaktor MIX 2 Elektrotechnik 4/12 | 31


Highlight

NOXnet – Gebäudeautomation von A bis Z aus einem Haus

Idee – Planung – Schema – Programm Viele Elektroinstallateure tun sich schwer mit Gebäudeautomation. – Verständlich, wenn sie nicht regelmässig ein Bussystem einsetzen und wenn eine einfache Konfigurationssoftware fehlt. Auch das Elektroschema kann eine Herausforderung sein, fällt dieses gegenüber einer konventionellen Installation doch etwas umfassender aus. – Hier greift das Konzept von INNOXEL: Für Ideen steht ein Showroom zur Verfügung, für die Planung durchdachte Hilfsmittel und das Schema für die Verteilung gibts auf Wunsch dazu. Zudem ist die Konfigurationssoftware gratis und einfach zu bedienen. Angenommen, der Elektroinstallateur informiert seinen Kunden über die Möglichkeiten von Gebäudeautomation. Dieser lässt sich im Showroom von Innoxel für eine zeitgemässe Elektroinstallation begeistern und entscheidet sich für diesen zusätzlichen Komfort, verbunden mit mehr Sicherheit.

Planung Wenn der Elektroinstallateur den Kunden samt Plan in den Showroom von Innoxel schickt, ist eine gute Beratung und Vorplanung bereits beim ersten Gespräch möglich. Häufig bringen Endkunden ihre Ideen sogar auf dem von Innoxel zur Verfügung gestellten Word-Dokument «Berechnungsgrundlage» (Bild) mit. Sie haben sich also schon überlegt, was sie in den einzelnen Räumen schalten wollen. So lässt sich vieles bereits festlegen: Anzahl Lampenstellen – geschaltet oder gedimmt –, geschaltete Steckdosen, Storen, Markisen usw. Nicht jedes Budget lässt von Anfang an eine volle Automatisierung zu, und der Bauherr muss vielleicht vorerst auf eine Wetterstation, volle Dimmbarkeit oder gar eine motorisierte Storen- und Markisensteuerung verzichten. Hier ist es wichtig, dass der Elektroinstallateur Reserveplatz im Elektrotableau vorsieht und seinen Kunden von einer Leerrohrinstallation überzeugt. Meistens haben die Bewohner nach wenigen Jahren finanziell wieder Luft und lassen das eine oder andere nachrüsten. 32 | Elektrotechnik 4/12

Die mit den Systemadressen ergänzte «Berechnungsgrundlage» dient als Basis zur Konfiguration der einzelnen Tasterfunktionen.

Programm Aus der bereinigten «Berechnungsgrundlage» wird eine «Tasterdokumentation» und es geht ans Konfigurieren. Das erfolgt beim System NOXnet von Innoxel zur Hauptsache grafisch (Bild). Wenn die Apparate für die einzelnen Räume definiert sind, kann das «Bad» geöffnet und die Funktion jeder Taste ganz einfach festgelegt werden. Die Bedienung der kostenlosen PC-Software kann intuitiv erfolgen; wer lieber eine konkrete Anleitung hat, findet bei Innoxel ein Schulungspapier, das jeden Schritt detailliert erklärt. Und natürlich gibt es telefonische Unterstützung, Fernwartung oder eine Schulung von zwei Stunden. Die ist gratis und genügt, um danach ein ganzes Haus konfigurieren zu können.

Fazit Auch für den Elektroinstallateur, der keinen Zusatzaufwand haben will, ist Innoxel der richtige Partner: Er erhält neben «Tasterdokumentation», Schema und Grundkonfiguration alle Apparate fertig adressiert und muss diese nur noch verkabeln. Verknüpfungen und Szenen ändert der Elektroinstallateur, der Kunde oder Innoxel, ohne dass ein teurer «Programmierer» vor Ort kommen muss. ■

INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch


ABB-Ladestationen für Elektroautos strom-Schnellladestation Terra 51 von ABB kann eine EV-Batterie in nur 15 bis 30 Minuten aufladen. Alle TerraSysteme in der sich schnell ausweitenden weltweiten Installationsbasis von ABB werden vom Network Operations Center (NOC) unterstützt, das Remote-Wartung, Software-Updates und branchenführende Steuerungs-, Identifikations- und Überwachungsmöglichkeiten bietet. ABB hat kürzlich in Estland eine Ausschreibung über die Installation von 200 Schnellladestationen für Elektroautos gewonnen. Der Auftrag der estnischen Regierung ist europaweit die grösste Ladeinfrastruktur-Order für Elektrofahrzeuge. Damit wird die weltweit erste Infrastruktur aus Schnellladestationen errichtet, die sich über ein gesamtes Land erstreckt. ABB wird bis zum Ende des Jahres alle Gleichstromladestationen des Terra-Systems in Betrieb zu nehmen. Im Rahmen des Fünfjahresvertrages wird ABB auch vor Ort Supportleistungen für den Netzbetrieb der Ladestationen erbringen und die grundlegende IT-Architektur zur Verfügung stellen. ABB

konnte diesen Auftrag gemeinsam mit ihren Partnern G4S und NOW! Innovations sichern, die jeweils den First-Line-Support und Zahlungslösungen bereitstellen. Die Regierung Estlands hat 507 Elektrofahrzeuge des Typs Mitsubishi i-MiEV für Sozialarbeiter im gesamten Land erworben. Im September 2011 wurde ABB damit beauftragt, an den Amtsgebäuden Wechselstrom-Ladestationen zu errichten. Darüber hinaus wird der Erwerb privater Elektroautos mit bis zu 50 Prozent von der Regierung Estlands gefördert. ABB verfolgt eine durchgängige Strategie, ihr weltweites Angebot an Infrastrukturlösungen für die Elektromobilität zu erweitern. Durch die Übernahme der niederländischen Epyon B.V. ergänzt ABB das Portfolio um Produkte im Gleichstrombereich, Netzmanagement-Software und Wartungsleistungen. 2011 investierte ABB in ECOtality mit Sitz in San Francisco, ein Unternehmen, das Speichertechnologien für Elektroautos entwickelt. ■ www.abb.ch

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Elektromobilität

Für die breitflächige Einführung von Elektromobilität bietet ABB ein umfassendes Portfolio von Ladestationen für die eigene Garage, den Arbeitsplatz sowie für längere Reisen. Im Alltag werden Automobile meist für Fahrten über kurze Distanzen genutzt. Die Ladezeit für Elektromobile ist im Regelfall vollkommen ausreichend. ABB verfügt über intelligente Wechselstrom-Ladegeräte, die für solche Anwendungsfälle ausgelegt sind. Die Montage ist sowohl freistehend als auch an der Wand befestigt möglich. Eine Ladung des Fahrzeugs dauert in der Regel zwei bis acht Stunden, je nach Batteriekapazität und Ausführung des Ladegerätes. Auf längeren Reisen müssen die Batterien auch unterwegs geladen werden können. Mit der Schnellladestation von ABB besteht die Möglichkeit, die Mobilität eines Fahrzeuges innerhalb kürzester Zeit zu erhöhen. Die Gleich-

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Genial: 178 PS, Super Select 4WD, Option Automat Genial: Nutzlast bis 1’005 kg, Option bis 1’215 kg Genial: Anhängelast bis 3.5 Tonnen (Option), Top Ausstattung Genial: Weitere Modelle mit 136 PS, 4 Brücken

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Elektrotechnik 4/12 | 33


Elektromobilität

Kongress des «Schweizer Forum Elektromobilität»

Weg der Schweiz zur Elektromobilität Der 3. Kongress des «Schweizer Forum Elektromobilität» im Verkehrshaus Luzern vom Februar befasste sich mit den nachfrageseitigen Herausforderungen und künftigen Kundenbedürfnisse. Neben den neuesten Fahrzeugen, Dienstleistungen und Forschungserkenntnissen wurden auch die Arbeitsergebnisse aus dem Kompetenzzentrum «Schweizer Forum Elektromobilität» der Öffentlichkeit präsentiert, so etwa die «Schweizer Road Map Elektromobilität». Hansjörg Wigger Bereits zum dritten Mal fand im Verkehrshaus Luzern der vom «Schweizer Forum Elektromobilität» organisierte Kongress für Elektromobilität statt, der unter der Schirmherrschaft des ASTRA und des TCS zu einem wichtigen Branchentreffpunkt der Elektromobilität geworden ist. Der Kongress beleuchtete neben einer nationalen Standortbestimmung auch die internationale Entwicklung im Bereich der Elektromobilität, insbesondere was auf den Strassenverkehr und die Infrastruktur zukommt. Der Kongress befasste sich mit den Auswirkungen der Elektromobilität auf die Stadt- und Verkehrslogistik sowie der Stromversorgung und Ladeinfrastruktur. Am zweiten Tag wurden Erfahrungsberichte aus der Praxis präsentiert und in

Schweizer Road Map Elektromobilität Um die sich daraus ergebenden Herausforderungen für den Energie- und Verkehrssektor gemeinschaftlich anzugehen, hat sich auf Initiative der Mobilitätsakademie innerhalb des Schweizer Forums Elektromobilität eine Kommission aus Vertretern des Schweizer Elektromobilitätsmarktes gebildet. Im Mittelpunkt stehen die notwendigen Sofortmassnahmen öffentlicher und privater Akteure für eine beschleunigte Markteinführung. Viele Unternehmen unter-

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Workshops Beispiele zu Marketing und Verkaufsstrategien rund um das Elektroauto und Geschäftsmodelle der Energie- und Autoherstellerbranche vorgestellt und diskutiert. Neben dem Erfahrungsaustausch wurden am Kongress der zukünftige Handlungsbedarf im Bereich der Elektromobilität diskutiert. In der «Schweizer Road Map Elektromobilität», die von Vertretern namhafter Organisationen des Elektromobilitätsmarkts erarbeitet wurde, werden die notwendigen Sofortmassnahmen öffentlicher und privater Akteure für eine beschleunigte Markteinführung beschrieben, so etwa der Aufbau einer landesweiten Ladeinfrastruktur und einheitliche Kenntlichmachung der e-Infrastrukturen. «Diese Massnahmen gilt es nun anzupacken», so Dr. Jörg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie.

stützen die Schweizer Road Map Elektromobilität: ABB, Alpiq, BKW-FMB, Die Schweizerische Post, economiesuisse, ewb, ewz, e’mobile, Flyer, Groupe E, juwi R & D Research & Development GmbH, Mercedes Schweiz AG, Mobilitätsakademie, m-way, NewRide, Nissan Schweiz, Opel Schweiz, Protoscar, Renault Suisse SA, Siemens Schweiz, smart, Swisscleandrive, Touring Club Schweiz.

Schweizer Road Map Elektromobilität Dem Strassenverkehrssektor stehen in den kommenden Jahren umfassende Veränderungen bevor, die unsere Alltagsmobilität massgeblich verändern werden. Während der Strassenverkehr in den vergangenen Jahrzehnten noch zu fast 100 % von fossilen Verbrennungsmotoren angetrieben wurde, bewegen sich heute zunehmend Elektrofahrzeuge wie eBikes, eScooter, eAutos und eLieferwagen. Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb bieten unbestritten grosse Potenziale, die Umweltbilanz des Strassenverkehrs dauerhaft zu verbessern. Der Elektroantrieb im Motorfahrzeug weist eine zwei- bis dreimal bessere Energieeffizienz als thermische Antriebe auf, reduziert die lokalen Schadstoffemissionen auf null, ist nahezu geräuschlos und kann ausschliesslich mit erneuerbaren, fast CO2-freien Energien betrieben werden. Die Schweiz hat schon heute hinsichtlich der Elektrofahrzeugtechnologieentwicklung, der Ausgestaltung des Elektromobilitätsverhaltens und der E-Infrastrukturbereitstellung über ihre Grenzen hinweg wirksame Pionierleistungen erbracht. Aufbauend auf diesen Errungenschaften, sind die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger in der Schweiz jetzt aufgefordert, die Elektromobilität sozial, wirtschaftlich und ökologisch auszugestalten. Das heisst, die Elektrofahrzeuge müssen für alle zugänglicher und erschwinglicher werden, die natürlichen Ressourcen schonen und dabei auch betriebswirtschaftlich erfolgreich sein. Die Road Map beschreibt den Weg der Schweiz hin zur Elektromobilität: • Aufbau einer landesweiten Ladeinfrastruktur: Vor dem Hintergrund der wachsenden Marktdurchdringung der Elektrofahrzeuge muss in den kommenden Jahren die dazu zwingend notwendige Ladeinfrastruktur umfas-


Elektromobilität

send ausgebaut werden. Alle Akteure, von den Automobilherstellern, über die Energieunternehmen bis hin zu den verantwortlichen Stellen in Bund, Kantonen und Gemeinden, sind zum Handeln aufgerufen. Das Ziel für das Jahr 2020 muss sein, eine landesweit differenzierte Ladeinfrastruktur zu schaffen, welche einen Anteil von 10 bis 30 % steckdosenfähiger Elektroautos am Schweizer Fahrzeugmarkt versorgen kann. Im Einzelnen heisst das: – 600 000 häusliche Systeme (sleep & charge) – 60 000 business- und office-Stationen (work & charge) – 30 000 öffentliche Ladestationen an Geschäften, Restaurants usw. (shop & charge) – 150 Schnellladestationen mit mehreren Steckplätzen (coffee & charge) • Die Elektrifizierung der betrieblichen Fahrzeugflotten: Eine tragende Rolle bei der Elektrifizierung des Schweizer Strassenverkehrs spielt die schrittweise Umrüstung privater und öffentlicher Fahrzeugflotten. Über eine elektromobile Beschaffungspolitik privater und öffentlicher Gross-

Rund 300 Teilnehmer besuchten den 3. Kongress des «Schweizer Forum Elektromobilität». (Bild: Andreas von Gunten)

nachfrager bieten sich weitreichende Möglichkeiten, den Anteil von Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren massgeblich zu erhöhen. Insbesondere die öffentlichen Stellen sind angehalten, mit entsprechenden Verordnungen zum Aufbau von Einkaufspools die Beschaffung von Elektrofahrzeugen für ihre eigenen Flotten zu erleichtern. Das Ziel ist es, bis 2020 zwischen 25 und 50 % der gegenwärtigen betrieblichen Flotten auf Elektrofahrzeuge umzustellen.

• Die Ausweitung des E-Fahrzeugangebots: Um den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen betrieblicher und privater Nutzer gerecht zu werden, muss das Angebot an Elektrofahrzeugen in der Schweiz deutlich erweitert werden. Insbesondere im Automobilsegment sind Hersteller und Importeure aufgefordert, ihre elektromobile Produkt- und Dienstleistungspalette auszuweiten und mit neuen, zielgruppengerechten Angeboten die steigende Nachfrage in der

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Elektromobilität

ten, denn Elektroautos könnten in Zukunft wichtige steuerbare mobile Lasten sein. Eine mögliche Steuerung liegt bei der Smart Home-Infrastruktur und dem Smart Grid. Elektromobilität könnte ihre Einführung beschleunigen. Dr. Fabian Hess von ABB Schweiz AG spricht von vielen Gründen für die umweltfreundliche und zukunftsfähige Elektromobilität: Klima- und Umweltschutzaspekte (CO2- und Schadstoffreduktion), Sicherung von Arbeitsplätzen, Reduzierung der Abhängigkeit von erdölbasierten Kraftstoffen und, langfristig, der Beitrag zur Netzstabilität durch Speicherung von erneuerbaren Energien in den Batterien der E-Fahrzeuge. Den Chancen stehen signifikante Herausforderungen gegenüber, die es zu Dr. Jörg Beckmann (Mobilitätsakademie), Andreas Fuchs (EKZ), Dr. Rittmar Helmolt (Opel), und meistern gilt. Nur wenn Industrie, WisWalter Thurnherr (UVEK) diskutierten Geschäftsmodelle aus Sicht der Energie- und Autohersteller. . (Bild: Andreas von Gunten) senschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen, um innovative Konzepte branchenübergreifend zu entwiSchweiz rechtzeitig zu bedienen. Dackeln und zusammenzufühzu gehören auch Fahrzeuge für die ren – von HochleistungsGüterlieferung. Vorausgesetzt, die batterien bis zum intelliSchweizer Importeure verstärken ihr genten Stromnetz – könne derzeitiges elektromobiles Engagedie Transformation gelinment und sorgen mit einer beschleugen. nigten Markteinführung neuer MoABB hat sich verpflichtet, delle für ein breites Angebot, kann mit innovativen Infrastrukbis 2020 mit einem Anteil von 10 bis turlösungen seinen Beitrag 30 % immatrikulierter, steckdosenHaustechnik und Elektromobilität bilden eine Systemgemeinzur Entwicklung der Elektfähiger Automobile in der Schweiz schaft, die intelligent gesteuert wird und Energieeffizienz romobilität zu leisten. Negerechnet werden. optimiert. (Bild: S2G) ben klassischen LadestatioFür Andreas Fuchs vom Stromversornen, basierend auf Wechger EKZ ist Elektromobilität noch kein roautos brauchen etwa die Hälfte der selstrom (AC), kommen Gleichstromgewinnbringendes Geschäftsmodell. Im Primärenergie im Vergleich zu Benzin- Schnellladestationen (DC) besondere BeJahr 2011 wurde an den 18 öffentlichen autos. Zudem gebe es Berührungspunk- deutung zu, da sie ein Aufladen der FahrEKZ-Stromtankstellen durchschnittlich te von Elektromobilität mit der Kern- zeugbatterien in nur 15–30 Minuten für weniger als 100 Franken pro Säule kompetenz der EKZ: Ladeinfrastruktur, ermöglichen (siehe Artikel Seite 33). getankt und eine öffentliche Strom- Netzmanagement und Strom. Die Ent- Mittlerweile ist ABB in dieser Disziplin tankstelle inklusive Zuleitung kostet wicklungen bei der Elektromobilität weltweit der führende Anbieter. Sämtlizwischen 4000 und 25 000 Franken. In- fordere ein Umdenken. Die Herausfor- che Terra-Schnellladesysteme in der frastruktur und Abrechnung kosten derung werde sein, die hohen Anforde- schnell wachsenden Installationsbasis von demnach deutlich mehr als der Ener- rungen an eine automobile Ladeinfra- ABB sind über sichere Kommunikation giebezug. Trotzdem engagieren sich die struktur mit den klassischen Anfor- mit dem Netzbetriebszentrum verbunElektrizitätswerke des Kantons Zürich derungen an ein sicheres und günstiges den, um sowohl Remote-Wartung, Per(EKZ) für Elektromobilität. Warum? Stromverteilnetz in Übereinstimmung formance Monitoring und Software-UpDie EKZ fördern Massnahmen zur zu bringen. Energieversorger und Auto- dates zu ermöglichen als auch höchste Steigerung der Energieeffizienz: Elekt- hersteller müssten eng zusammenarbei- Netzbetriebszeit zu gewährleisten. Die Integration von Ladeinfrastruktur mit intelligenten Stromnetz-Technologien, Swiss Electric Mobility Award Netzmanagement-Software und profesZusammen mit dem «Schweizer Forum lität beigetragen hat. Der Award wird sionelle Dienstleistungen von Netzdesign Elektromobilität» ruft die Brusa Elekt- zudem von Protoscar und Touring Club bis hin zu Netzbetrieb runden die breite ronik AG einen internationalen Förder- Schweiz unterstützt. Eine genaue AusAngebotspalette ab. Die zukunftssicheren preis ins Leben, der zukünftig an heraus- schreibung wird im Laufe dieses Jahres Infrastrukturlösungen von ABB unterragende Projekte der Elektromobilität erscheinen und sich an junge Wissenstützen alle derzeitigen und zukünftigen verliehen werden soll. Gewidmet ist der schaftler und Start-up-Unternehmungen Förderpreis dem Ende 2011 verstorbe- richten, deren Projekte und GeschäftsVerbindungsstandards und Protokolle, nen Arno Mathoy, der in über 20 Jahren ideen einen hohen Multiplikationseffekt was zunehmend wichtig wird, um verals Technikchef bei Brusa massgeblich versprechen. schiedenste Typen von Elektrofahrzeuzum Erfolg der modernen Elektromobigen und Geschäftsmodellen zu bedienen. 36 | Elektrotechnik 4/12


Mit der eMotionApp zum Elektroauto

Ein Grund für die geringe Durchdringung der Elektroautos im privaten Bereich ist das sogenannte Phänomen der Reichweitenangst, also dem Unbehagen, ob die 80- bis 150-Kilometer-Leistung einer Batterie für das eigene Fahrverhalten genügt. Tatsächlich fahren etwa 80 Prozent der Schweizer weniger als 50 km pro Tag und nur an den Wochenenden oder in den Ferien längere Stecken. Wer der Statistik nicht traut, dem hilft die neue eMotionApp. Damit kann jeder Autofahrer seine Fahrten auf dem iPhone aufzeichnen lassen. Die App zeigt an, wie viel Batteriekapazität verbraucht wurde und empfiehlt auch ein

Siemens prägte Elektromobilität seit ihren Anfängen. So brachte das Unternehmen 1905 in Berlin mit der «Viktoria» das erste Serien-Elektrofahrzeug auf die Strasse, das als Taxi und Lieferwagen eingesetzt wurde. Auch die erste Lokomotive für Personenzüge 1879 und die erste elektrische Strassenbahn der Welt 1881 in Berlin stammten von Siemens. Heute ist Siemens ein führender Anbieter von Antrieben und Fahrzeugkomponenten, als Partner der

passendes E-Fahrzeug, welches in der Schweiz erhältlich ist. Die eMotionApp ist eine auf die Schweiz bezogene Weiterentwicklung der iEV App, das die E-Fahrzeug- und Batteriespezialisten von Green & Energy entwickelt haben. Das Schweizer Forum Elektromobilität bietet die App kostenlos im AppStore an (itunes.apple.com). Autofahrer ohne Smartphone erhalten kostenlos ein Aufzeichnungsgerät, das via Zigarettenanzünder über zwei Wochen das Fahrverhalten misst. Nach der Datenauslese erhält der Kunde kostenlos eine Mobilitätsanalyse zugestellt. Weitere Informationen unter: www.emotionkit.ch

Energiewirtschaft sowie als Hersteller zuverlässiger, robuster Komponenten für die Infrastruktur. Der nächste Kongress zur Elektromobilität für Fach- und Führungskräfte wird nächstes Jahr zum vierten Mal am 29. und 30. Januar 2013 im Verkehrshaus in Luzern stattfinden. ■

www.mobilityacademy.ch www.forum-elektromobilitaet.ch Tel. 055 / 415 66 15 Fax 055 / 415 66 10

Werden Sie Mitglied !

Churerstr. 168, 8808 Pfäffikon SZ e-mail: astrel@swissonline.ch

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«Da wir selber wenig Zeit haben, uns um Werbung zu kümmern, nehmen wir gerne die Dienstleistungen der eev in Anspruch. Dadurch können wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren.» Patrick Romer & Gregor Infanger, Hotz Elektro AG, Regensdorf

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Elektrotechnik 4/12 | 37

Elektromobilität

Dr. Jürgen Baumann, Siemens Schweiz AG, zeigte, wie die E-Mobility- und die Gebäudeinfrastruktur zusammenspielen können. Elektromobilität beginne und ende in der Regel an Gebäuden. Diese seien heute aber noch ungenügend auf die Anforderungen einer elektromobilen Gesellschaft vorbereitet. Es fehlen sichere Ladeinfrastrukturen mit genügender Kapazität, sowohl im Gebäude als auch auf dem Gelände davor. Zudem werden vorhandene Dach- und Fassadenflächen nicht ausreichend für die Erzeugung von Fahrstrom genutzt. Während im Bereich der Gebäude die Reduktion fossiler Energie durch intelligentere Regelung, bessere Systeme sowie verstärkte Isolationen vorankomme, hinke der Mobilitätsbereich stark hinterher. Mit einer Solaranlage, Wechselrichtern und Ladestationen kann eine Infrastruktur aufgebaut werden, die sich in bestehende Anlagen im Gebäude integriert. Diese Lösung erlaubt nicht nur solare Mobilität, sondern visualisiert im Gebäude auch die energetischen Flüsse und legt die Grundlage für mehr Energieeffizienz. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist der «Green Building Monitor».


Elektromobilität

Nahe Zukunft der Elektromobilität

Elektromobilität vor dem Durchbruch? Auch der Schweizer Markt steht vor einer Elektromobilitätswelle. Viele Firmen begründen den Einsatz von Elektromobilen mit deren CO2-Freiheit und einer grösseren Nachhaltigkeit. Welche Trends gibt es, und welche offenen Punkte bedürfen einer Klärung? Rüdiger Sellin Kein europäisches Land hat eine so hohe Fahrzeugdichte und einen so hohen CO2-Ausstoss pro Fahrzeug wie die Schweiz. Das hat die Politik auf den Plan gerufen. Um das gesetzte Ziel von nur 130 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer zu erreichen, sind Fahrzeuge mit tiefen Emissionen gefordert – am liebsten mit «Null-Emission». Damit sind wir bereits mitten im Thema Elektromobilität, wobei der Weg dorthin nicht ganz unproblematisch ist. Einerseits wird eine umweltfreundliche Energieerzeugung mit Wind- oder Solarenergie hierzulande kaum staatlich gefördert. Andererseits besteht ein heftiger Widerstand gegen Grossprojekte wie Wasserkraftwerke (siehe Kasten). Zudem sind die heutigen Übertragungsnetze kaum für hohe Ladeströme ausgelegt, wie sie bei den gewünschten kurzen Ladezeiten auftreten. Auch das zeitgleiche Aufladen zu ähnlichen Tageszeiten stellt die Stromlieferanten und deren Netze vor Probleme. Schliesslich sind die Schnellladestationen sowie Stecker/Steckeraufnahmen fahrzeugspezifisch (Bild 1). Insgesamt präsentiert sich ein komplexer Problemkreis, der nur schwer aufzulösen ist. Verteilung der Ladezeiten Gleichwohl hatte man als Besucher des Genfer Autosalons 2012 wiederum den Eindruck, als ob die Schweiz in naher Zukunft zum grossen Teil elektrisch unterwegs ist. Wie 2011 wurden die unterschiedlichsten Elektromobile gezeigt, vom E-Roller über einen schma38 | Elektrotechnik 4/12

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Ladevorrichtung eines Ford Focus Electric. (Bild: R. Sellin)

len Einplätzer mit vier Rädern und Dach bis hin zu ausgewachsenen Hochdachkombis für Handwerker. Zwecks Absatzförderung gehen viele Autohersteller Kooperationen mit Energieversorgungsunternehmen (EVU) ein, die sich nicht nur um den Strom, sondern auch um den Bau und Unterhalt von Ladevorrichtungen kümmern wollen. Einer dieser Anbieter ist der Schweizer Stromkonzern Alpiq mit zahlreichen Beteiligungen im Ausland. Er hat seine Vision für 2020 recht konkret formuliert: eine Schweiz mit 720 000 Elektroautos, 650 000 Ladestationen an privaten Wohnsitzen, 80 000 Ladestationen an Arbeitsplätzen, 23 000 Ladestationen in Städten sowie 150 Schnellladestatio-

nen an strategischen Punkten. Da bis dahin nur acht Jahre verbleiben, muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet und die Technik in Bezug auf Gewicht, Reichweite und Akkuladedauer weiterentwickelt werden. Die EVU fürchten zu Recht unerwünschte Stromspitzen auf den Übertragungsnetzen im Zeitraum von 18 bis 24 Uhr, wie sie beispielsweise durch ein unkontrolliertes Laden von Elektrofahrzeugen verursacht werden. Es sind Einzelfälle bekannt, in denen lokale Trafostationen überlastet waren und ausfielen, weil im Quartier nur zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig ihre Akkus aufluden. Alpiq nennt als mögliche Problemlösung vier Möglichkeiten, um die Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen auf den ganzen Tag zu verteilen: • Sleep & Charge (bis 8 Stunden): Das günstigste und mit über 90 % das meistverbreitete Aufladesystem für den privaten Bereich und für Einzelparkplätze. Die Installation der Ladestation (Home Charge Device) erfolgt direkt in der Garage. • Work & Charge (bis 4 Stunden): ein für Firmen geeignetes System, die ihren Mitarbeitenden eine Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen möchten. Das Aufladen erfolgt während der Arbeitszeit. • Shop & Charge (bis 4 Stunden): Ladestationen auf Parkplätzen oder in Shoppingcentern mit unterschiedlichster Prägung, von Einzelladestellen bis hin zum gleichzeitigem Laden auf mehreren Parkplätzen. • Coffee & Charge (15–20 Minuten): das Ladesystem für das schnelle Nachladen unterwegs. In weniger als zehn Minuten wird eine Ladekapazität von 100 Kilometern erreicht, der Akku dabei jedoch nicht voll aufgeladen. Positiv ist, dass bereits heute schweizweit etwa 635 Stromtankstellen existie-


Elektroautos nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch umweltverträglicher. Zudem wird das Stromnetz besser ausgelastet und zu Spitzenzeiten nicht noch mehr überlastet. Hier wird schnell deutlich, dass es ohne den Einsatz von Telematik keine massenhafte Nutzung der Elektromobilität geben wird.

Stromtankstellen in der Deutschschweiz.

(Bild: LMEnet)

ren (Stand Anfang 2012). Allein zwischen dem Mittelland und den Regionen Basel-Zürich-Bodensee sind es einige 100 (Bild 2). Einsatz von Telematik Eine interessante Lösung zum komfortablen Betanken eines Elektroautos haben der Autohersteller Volvo, das EVU Göteborg Energi, Ericsson und die Göteborger Forschungsstiftung Viktoria Institute entwickelt. Als Versuchsträger dient ein Volvo Electric C30, der mit einem Stromverbrauchszähler und einer speziellen Software ausgestattet ist (Bild 3). Autofahrer können die Akkus an normalen Steckdosen aufladen und zahlen nutzungsbezogen dafür. Sie können das System entweder über eine Bedienkonsole im Auto oder per Smartphone/Tablet-PC via Mobilfunknetz steuern. Der Fahrer kann zum Beispiel die zu ladende Strommenge oder einen

Geldbetrag eingeben, für den «getankt» werden soll. Während der Ladung, die über eine normale Steckdose erfolgt, leitet das System die anfallenden Kosten automatisch an das Stromrechnungskonto des Autobesitzers weiter. Das System zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus, sodass es leicht an international unterschiedliche Bestimmungen angepasst werden kann. Es gibt Autofahrern zudem die Möglichkeit, Akkuladevorgänge über eine Mobilfunkanbindung der Fahrzeugelektronik aus der Ferne zu steuern und zu kontrollieren. Durch die Kopplung eines Steuersystems im Fahrzeug mit Informationen aus dem Stromnetz können Ladezyklen geplant werden. Damit lassen sich die jeweils günstigsten Tarife beziehungsweise die Zeiten mit hohem Stromangebot aus regenerativen Energien ausnutzen. So wird der Betrieb von

Kooperation der Energieversorger mit Asien In Projekten der Elektromobilität sind Kooperationen das Gebot der Stunde, und das über Ländergrenzen hinweg. Folgerichtig gehen viele EVU Kooperationen mit Technologie- oder Komponentenlieferanten ein, um ihr einen grösseren Vortrieb zu verleihen. Die bereits erwähnte Alpiq arbeitet beispielsweise mit Mitsubishi, Peugeot/ Citroën, Fisker und seit August 2011 mit M-Way zusammen, einem Unternehmen der Migros. M-Way als «EMobil-Center der Schweiz» bietet zu 100 % elektrisch betriebene Zweiradund Vierradfahrzeuge zum Kaufen, Mieten oder Leasen an. Die Alpiq InTec ist für den gesamten Bereich der Lieferung, Installation und Wartung der Heimladestationen (Home Charge Device, kurz HCD) verantwortlich. Das HCD ist eine Versorgungseinheit für Elektrofahrzeuge, welche in Garagen, Carports, Wandbereichen usw. flexibel montiert werden kann (Bild 4). Es wird auf die jeweiligen Fahrzeuge personalisiert und ist für Privatanwender gedacht. Das HCD bietet schnelle Ladezeiten, Sicherheit sowie eine einfache Bedienung dank programmierbarem Ladetimer und einer Anzeige der «getankten» Strommenge. Auch reduzierte

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chenden Partnerorganisationen und Unternehmen in der Provinz Honam sowie im Kanton Bern zusammengearbeitet. Bestehende Anlässe und Projekte sollen für den Austausch genutzt werden.

Göteborger Forschungsprojekt zur E-Mobility: Ladevorgang (oben), Bedienung via Touchscreen im Auto (unten links) oder über das Smartphone (unten rechts). (Bild: Ericsson)

Ladezeiten (6 statt 8 Stunden) sind dank 230-V-16-A-CEE-Anschluss möglich. Viele Komponenten und Technologien der Elektromobilität kommen aus Asien, insbesondere die Akkus oder kompakte Elektromotoren. So ist hier über die Schweiz hinaus in einem global ausgerichteten Themenkreis der Austausch von Ideen, Technologien und Personen zunehmend wichtig. Deshalb haben der Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern, Regierungsrat Andreas Rickenbacher, und das Honam Leading Industry Office in Südkorea (es vertritt die Provinz Honam) anlässlich eines Treffens am 27. März 2011 eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Am Tref-

fen in Innertkirchen im Berner Oberland waren vertreten: Alpmobil, Batteriekompetenzzentrum Meiringen, Berner Fachhochschule (Bereich Technik und Information), ese mobility management Genossenschaft, Kraftwerke Oberhasli AG (KWO), Swiss Electromobile Technology Cluster sowie die Wirtschaftsförderung des Kantons Bern. Das unterzeichnete «Memorandum of Understanding» legt die Basis für eine Kooperation zwischen Unternehmen, Universitäten und Technoparks im Bereich Elektromobilität. Sie soll den Austausch von Technologien, Personen und Informationen fördern. Zu diesem Zweck wird mit den entspre-

Elektromobilität, Solarstrom und Pumpspeicherkraftwerke Soll der Ladestrom für die Elektromobile über Solar- statt Atomenergie erzeugt werden, so kommt die Schweiz nicht um den Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke herum. Der tagsüber über Solarzellen erzeugte Strom pumpt das Wasser in Speicherseen in höhere Lagen. Von dort abgelassen, treibt es nachts Turbinen an, die den abends oder nachts benötigten Ladestrom erzeugen. Leider wird der Grimselausbau seit Jahren von Verbänden und Politikern auf der linken Seite des politischen Spektrums blockiert. Der Widerstand gegen Grossprojekte scheint nun aber zu bröckeln und die Einsicht in die Notwendigkeit des Ausbaus setzt sich langsam durch – nicht zuletzt wegen des boomenden öffentlichen Verkehrs, aber auch wegen des wachsenden Strombedarfs. Im Berner Oberland wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts die vorzügliche Eignung des Grimsel- und Sustengebiets zur Nutzung der Wasserkraft erkannt. Die

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Kraftwerke Oberhasli (KWO) nennen reichliche Niederschläge, grosse Geländekammern, stabiler Granituntergrund sowie grosse Höhenunterschiede auf kurzer Distanz. Nach einer längeren Studienund Projektphase wurde die KWO am 20. Juni 1925 mit Sitz in Innertkirchen gegründet. Die ersten Kraftwerksanlagen – namentlich der Grimsel- und Gelmersee sowie das erste Kraftwerk an der Handeck – wurden zwischen 1925 und 1932 gebaut. Bis heute ist ein komplexes Kraftwerksystem zwischen Grimsel- und Sustenpass entstanden. Dazu gehören neun Kraftwerke, acht Speicherseen (davon ein natürlicher See), 150 km Stollen, Hunderte von Kilometern Rohrleitungen, Strassen und Seilbahnen. Im Konzessionsgebiet der KWO kann heute nur rund ein Viertel (!) aller jährlichen Niederschläge in Seen gespeichert werden. Hier besteht ein grosses ungenutztes Potenzial für CO2-neutral erzeugten Strom – das gibt zu denken.

Optimierung bestehender Standorte Bleibt am Schluss die Frage, wo der Strom für die Elektromobile herkommen soll – notabene möglichst CO2neutral. Neue Atomkraftwerke sind im deutschsprachigen Raum nicht mehr realisierbar. Auch neue oder erhöhte Staumauern werden bekämpft. Da liegt es nahe, bestehende Standorte zu optimieren, um die Stromproduktion dennoch moderat zu erhöhen. So hat das EVU Energiedienst in Süddeutschland das bestehende Flusskraftwerk in

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Home Charging Device (HCD) von Alpiq. Im Bild das HCD für den Toyota Prius Plug-In (ab Sommer 2012 erhältlich). (Bild: R. Sellin)

Rheinfelden seit 2007 erweitert (Bild 5). Bei Investitionen von rund 380 Mio. Euro entstand in den letzten Jahren ein modernes Wasserkraftwerk mit der vierfachen Leistung der bisherigen Anlage. Mit der Erneuerung der Konzession 1989 war die Auflage verbunden, die Stromproduktion am Standort Rheinfelden zu erhöhen. Deshalb wurde ein Neubau erforderlich, an dem seit Sommer 2003 gearbeitet wird. Bereits seit Frühjahr 2007 ist das neue Stauwehr in Betrieb. Es sorgt für den zur Stromgewinnung notwendigen Aufstau des Rheins und reguliert den Abfluss bei Hochwasser. Aus hydraulischen Gründen befindet sich das Maschinenhaus am Schweizer Ufer. Aufgrund von


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Elektromobilität

Höherstau im Oberwasser und Wasserspiegelabsenkung im Unterwasser erhöht sich das nutzbare Gefälle auf maximal neun Meter. Zusammen mit vier leistungsstarken Turbinen und einem Gesamtdurchfluss von 1500 m3 Wasser steigt die Leistung auf rund 100 MW. Das neue Werk liefert seit 2010 klimaneutral gewonnenen Strom für rund 170 000 Haushalte bei einer Jahresproduktion von rund 600 Mio. kWh Strom. Im Vergleich mit Strom aus fossilen Energieträgern werden damit mehr als 350 Mio. kg CO2 pro Jahr vermieden. Auch am Grimsel werden bestehende Anlagen optimiert, so etwa durch den Bau eines parallelen Druckschachtes zwischen Innertkirchen und Kapf. Bereits zwischen 1939 und 1943 erfolgte der Bau des Kraftwerks Innertkirchen 1 u. a. mit dem Ausgleichsbecken Handeck und dem Stollen für den Druckschacht Handeck-Kapf-Innertkirchen 1 mit drei Maschinengruppen. Es stellte seinerzeit eines der ersten unterirdischen Wasserkraftwerke überhaupt dar. Zwischen 2002 und 2007 entstand für rund 95 Mio. Franken ein paralleler Druckstollen von Handeck bis zum Wasserschloss Kapf oberhalb von Innertkirchen (siehe Markierungspunkte 4 und 5 in Bild 6). Seither legt das Wasser das 10 km lange Gefälle in beiden Stollen zurück – im alten mit 3,3 m und im neuen mit 4,3 m Durchmesser. Dadurch fliesst das Wasser langsamer, hat weniger Reibungsverluste und verliert so weniger an Energie. Mit der gleichen Menge Wasser lassen sich auf diese Weise pro Jahr zusätzlich rund 55 GWh erneuerbare Energie gewinnen,

Wasserkraft aus dem Rhein bei Rheinfelden.

(Bild Energiedienst)

was ungefähr dem Jahresverbrauch von 10 000 Einwohnern entspricht. Gleichzeitig wurde das Kraftwerk Innertkirchen 1 auf den aktuellen Stand der Technik gebracht: Die Turbinen wurden teilweise erneuert und die Transformatoren ersetzt. Die maximal verfügbare Leistung des Kraftwerks steigerte sich um 22 % von 205 auf 250 MW. Weitere Ausbauten und Parallelschächte sind in Planung oder bereits in der Realisierung.

Infrastruktur aufkommt – Autoimporteure, EVU, Bund/Kantone/Gemeinden oder schlussendlich die Strombezüger. Heute werben die Anbieter mit den im Vergleich zum Benzin tiefen Energiekosten von Elektromobilen. Doch wird mit Sicherheit auch der Strompreis steigen, um die Investitionen zu amortisieren. Den Letzten beissen ja bekanntlich die Hunde – in diesem Fall wohl einmal mehr den (Elektro-)Autofahrer. ■

Fazit Wie realistisch die Vision einer Schweiz mit hohem Anteil an Elektromobilität im anvisierten Zeitrahmen erscheint, muss sich erst noch weisen. Zudem ist heute noch unklar, wer für die enormen Investitionen und Vorleistungen an der

www.grimselstrom.ch www.alpiq-e-mobility.ch www.ewb.ch/de/wissen m-way.ch/de/magazin www.twikeklub.ch (Stromtankstellen)

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Energiegewinnung aus Wasserkraft am Grimsel.

(KWO) Elektrotechnik 4/12 | 41


Anzeigen der Energie in Batterien

Elektromobilität

Tatsache oder Trugschluss? Man stellt sich die Batterie gern als Stromspeicher vor, ähnlich einem Tank für Flüssigtreibstoff. Vereinfacht darf man die Batterie als solchen betrachten; doch ist die Messung von in einem elektrochemischen Element gespeicherter Energie viel komplexer. Die Energietankanzeige einer Batterie wird allgemein schlecht verstanden; darum soll dieser Artikel über die Schwierigkeiten beim Messen der in einer Batterie gespeicherten Energie aufklären. Isidor Buchmann* Während eine normale Anzeige die Treibstoffmenge in einem Tank bekannter Grösse misst, ist die Stromtankgrösse nicht genau definiert, und es wird nur die Ruhespannung angezeigt, was dem Ladezustand der Batterie entspricht. Die für die Batterie angegebenen Amperestunden gelten nur, solange

* Isidor Buchmann ist Gründer und Geschäftsführer von Cadex Electronics Inc.

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Prinzip einer Tankanzeige mithilfe der Coulomb-Zählung. Die gespeicherte Energie entspricht dem Ladezustand. Eine Messanordnung misst den hinein- und den herausfliessenden Strom. 42 | Elektrotechnik 4/12

die Batterie noch neu ist. Man kann sich die Batterie als schrumpfenden Behälter vorstellen, der bei jeder neuen Ladung eine geringere Energiemenge aufnehmen kann; die angegebenen Amperestunden sind nur als Bezugsgrösse zu gebrauchen. Die von der Batterie zur Verfügung stehende Energie ist unbestimmt, weil sie von den Entladungsbedingungen abhängig ist. Dazu gehören Batteriekapazität, Laststrom und Betriebstemperatur; Parameter, die dem Nutzer kaum bekannt sind. Im Hinblick auf diese Einschränkungen ist es kaum verwunderlich, dass eine Stromtankanzeige nicht verlässlich ist. Die einfachste Messmethode für den Ladezustand ist die Spannungsmessung, die jedoch ungenau sein kann. Aber warum? Batteriechemien haben verschiedenartige Architekturen und Spannungsprofile. Die Temperatur spielt auch eine Rolle. In der Wärme ist die Spannung höher, in der Kälte niedriger. Ausserdem zeigt die Ruhespannung kurz nach einer Ladung oder Entladung keine genaue Anzeige für den Ladezustand an, denn die Batterie braucht einige Stunden, um sich auf den neuen Zustand einzustellen. Hersteller empfehlen sogar 24 Stunden Ruhezeit vor einer Messung. Bei Nickel- und Lithium-Batterien ist die grösste Schwierigkeit jedoch die flache Entladungsspannungskurve. Weiterhin senkt der Laststrom die Spannung beim Entladen ab.

Fortgeschrittene Messgeräte bestimmen den Ladezustand aus der Coulomb-Zählung. Die Theorie hierzu wurde vor 250 Jahren von CharlesAugustin de Coulomb erforscht und im Coulomb-Gesetz niedergelegt. Es arbeitet nach dem Prinzip, Lade- und Entladeströme zu messen (Bild 1). Eigentlich sollte die Coulomb-Zählung präzise sein, aber auch sie ist fehlerbehaftet. Wenn man zum Beispiel eine Batterie eine Stunde lang mit 1 A lädt, sollte dieser Strom eigentlich für die Entladung zur Verfügung stehen. Das ist aber nicht der Fall. Eine schlechte Ladungsannahme, insbesondere gegen Ende der Ladung, sowie Verluste während der Lagerung und Entladung verringern die gelieferte Energie und verfälschen die Messung. Die verfügbare Energie ist immer geringer als die der Batterie zugeführte. So beträgt der Wirkungsgrad eines Energiezyklus (Laden und wieder Entladen) bei einer Li-Ion-Batterie in einem Tesla Roadster etwa 86 Prozent. Ein häufiger Fehler bei der Entwicklung einer Energieanzeige ist die Annahme, dass die Batterie sich nicht verändert. Bei solch einem Gerät wird die Anzeige nach etwa zwei Jahren ungenau. Reduziert sich die Kapazität im Alter beispielsweise um 50 Prozent, so zeigt die Tankanzeige nach Vollladung immer noch 100 Prozent Ladezustand an, obwohl nur die halbe Energiemenge zur Verfügung steht. Bei einem Handy oder Laptop mag solch ein Anzeigefehler ein geringes Ärgernis bedeuten, wesentlich schlimmere Auswirkungen hat es bei einem Fahrzeug mit Elektroantrieb, das einen Fahrplan zu erfüllen hat. Eine mit Coulomb-Zählung betriebene Energieanzeige erfordert regelmässige Kalibrierung, d. h. die Kapazität der Batterie muss ständig neu bestimmt werden. Durch die Kalibrierung wird der zwischen Ladung und Entladung


auftretende Unterschied korrigiert, der Unterschied also zwischen der chemischen und der digitalen Batterie. Dieser Unterschied ist sehr gering, wenn die Batterie mit konstantem Strom voll entladen und dann wieder voll geladen wird. Der Fehler würde unter 1% liegen. Im normalen Betrieb wird eine Batterie jedoch nur für einige Minuten und mit einem Lastprofil entladen, das schwer zu erfassen ist, um dann wieder teilweise geladen zu werden. Wird sie dann eine Weile nicht benutzt, findet entsprechend Temperatur und Alter eine Selbstentladung statt. Möglich ist das manuelle Kalibrieren durch das völlige Entladen der Batterie. Das kann im Gerät selbst oder mithilfe eines Batterieanalysers geschehen. Ist die Batterie ganz entladen, wird die Full-discharge-Flagge gesetzt. Jetzt muss die Batterie voll geladen werden, um die Full-charge-Flagge zu setzen. Mithilfe der Entfer-

Maximale Energieeffizienz!

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Full-discharge-Flagge und Full-charge-Flaggen für die Kalibrierung. Die Kalibrierung erfolgt durch Vollladung, Vollentladung und eine nochmalige Vollladung. Als Teil der Batteriewartung kann das im Gerät selbst oder mithilfe eines Batterieanalysers geschehen.

nung zwischen den beiden Markierungen kann jetzt der Ladezustand wieder genau bestimmt werden. Ein Gerät sollte alle drei Monate oder nach 40 Teilentladungen neu kalibriert werden. Geräte, die durch Gebrauch regelmässig voll entladen und geladen werden, bedürfen keiner manuellen Kalibrierung. Bild 2 zeigt das Setzen der Full-discharge-Flagge und der Full-charge-Flaggen. Was ist nun, wenn eine Batterie nicht regelmässig kalibriert wird? Kann man solch eine Batterie unbekümmert benutzen? Intelligente Ladegeräte passen sich den Erfordernissen einer chemischen Batterie an, und es bestehen keinerlei Sicherheitsbedenken, wenn die Batterie nicht kalibriert ist. Die Batterie wird voll geladen und funktioniert normal, aber die Digitalanzeige kann ungenau sein und zu Unannehmlichkeiten führen. Um ein Kalibrieren überflüssig zu machen, «lernen» moderne Tankanzeigen, indem sie schätzen, wie viel Energie die Batterie nach der letzten Ladung abgeben konnte. Das Lernen kann auch die Ladezeit berücksichtigen, weil eine schlechte Batterie schneller geladen wird als eine gute. Cadex Electronics hat das sogenannte Adaptive System on Diffusion (ASOD) entwickelt, das das Batteriealter im Lernprozess berücksichtigt und über die gesamte Lebenszeit einer Batterie, etwa 1000 Lade-/Entlade-Zyklen, einen Kapazitätsfehler von nur +/–2 % erzielt, während der Ladezustand mit einer Genauigkeit von +/–5 % bestimmt wird. ASOD benötigt keine externen Parameter. Wird die Batterie ausgewechselt, stellt sich die Lernmatrix in einer Übergangszeit auf die neue Batterie ein und ist bald wieder so präzise wie bei der alten Batterie. Die neue Batterie muss allerdings vom gleichen Typ sein. Inzwischen werden neue Methoden der Ladezustandsmessung erforscht, u. a. mithilfe des Quantenmagnetismus (Q-Mag). Q-Mag von Cadex basiert nicht auf Spannung oder Strom, sondern auf Magnetismus. Beim Entladen einer Blei-Säure-Batterie

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Elektromobilität

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Ladezustand und Magnetfeld: Die magnetische Leitfähigkeit der Platten ist bei einer leeren Batterie dreimal so hoch wie bei einer vollen. (TMR: magnetischer Tunnelwiderstand).

stände. Bei tiefem Ladezustand ist die magnetische Suszeptibilität dreimal so hoch wie bei einer vollen Batterie. Die Kenntnis des Ladezustandes erlaubt ein besseres Laden der Batterie; wichtiger ist jedoch die detaillierte Diagnose mit Kapazitätsschätzung und Lebenserwartung. Von grossem Interesse, insbesondere bei der Li-Ion-Batterie mit ihrer flachen Entladekurve, ist die verMagnetfeldmessung einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie beim Entladen und Laden. Das relative Magnetfeld liefert den präzisen Ladezustand lässlichere Tankanzeige. von lithium- und bleibasierten Batterien. Bild 4 zeigt Q-Mag anhand des relativen Magnetfeldes, das beim Entladen einer Lithiumwechselt die negative Platte von Blei zu Eisenphosphat-Batterie geringer und Bleisulfat, das eine andere magnetische beim Laden stärker wird. Ein bei der Suszeptibilität besitzt als Blei. Ein Sen- Spannungsmethode auftretender Gumsor misst das Magnetfeld mithilfe eines mibandeffekt, bei dem ein Entladen die quantenmechanischen Prozesses, der Spannung absenkt und ein Laden diese Tunneln genannt wird. Bild 3 zeigt die anhebt, tritt nicht auf. Q-Mag bestimmt Magnetfelder verschiedener Ladezu- den Ladezustand, während die Batterie

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Für jede Ladung.

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geladen oder entladen wird. Dabei beträgt die Genauigkeit bei Li-Ion +/–5 %, bei Blei-Säure +/–7 %, und kalibriert wird durch eine Vollladung. Der für die Erzeugung des Magnetfeldes erforderliche Erregerstrom liegt unter 1 mA und ist äusseren Störeinflüssen gegenüber praktisch immun. Q-Mag funktioniert bei Zellen, die mit Folie, Aluminium oder Edelstahl, aber nicht mit Ferritmetallen, ummantelt sind. Entsprechende Forschungen werden in den Cadex-Labors durchgeführt. Zusammenfassung Für die Messung des Ladezustandes werden normalerweise Spannung, Strom und Coulomb herangezogen. Hierbei mag die Genauigkeit für den Normalverbraucher gut genug sein, doch bei medizinischen und militärischen Geräten sowie bei Elektrofahrzeugen reicht sie nicht aus. Neue Technologien wie Q-Mag versprechen nicht nur einen genaueren Ladezustandswert, sondern liefern auch den Gesundheitszustand und die Lebenserwartung, und das bei mit anderen Technologien vergleichbaren Preis. Mithilfe dieser zukunftsweisenden Innovationen ist die moderne Energieanzeige nicht länger ein Trugschluss, sondern sie liefert Tatsachen. ■ www.cadex.com www.BatteryUniversity.com


Flexiblere Ladesysteme Das in Mendrisio durchgeführte Entwicklungs- und Aktionsprogramm VEL verfolgte zwischen 1995 und 2001 das Ziel, 8 % Elektrofahrzeuge in den betroffenen Gemeinden zum Einsatz zu bringen. Marco Piffaretti leitete das Aktionsprogramm VEL1 und hat daraus Erkenntnisse gesammelt. Jürg Wellstein* Wie haben sich die Fragestellungen der Bevölkerung während der VEL-Dauer verändert? Marco Piffaretti: Zu Beginn stand beispielsweise die limitierte Reichweite eines Elektrofahrzeugs im Mittelpunkt des Interesses. Nachdem sich Personen für solche Fahrzeuge entschieden haben und damit unterwegs waren, wiesen sie fast nur noch auf die unpräzise Anzeige der Reichweite hin. Der Fokus des Problems hatte sich verlagert. Denn die Reichweitenanzeige ist abhängig von der zur Verfügung stehenden Ladung, den Aussentemperaturen, der Fahrweise, der Strecke usw. Haben Sie dieses Problem in der Zwischenzeit lösen können? Im Rahmen unserer Entwicklungsarbeiten konnten wir zusammen mit der Schweizer Firma VirVe eine GPS-basierte Software zur Reichweitenschätzung realisieren. VirVe bringt nun das

Marco Piffaretti: «Wir haben uns stets als CleanCar Shaper verstanden und uns deshalb auf innovative Systeme der Elektromobilität konzentriert.»

System auch zur Marktreife. Dieses benutzt topografische und klimatische Daten und errechnet daraus die aktuell

mögliche Reichweite für die jeweilige Fahrt des Elektrofahrzeugs. Gleichzeitig werden die tatsächlichen Werte der

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Elektromobilität

Interview mit Marco Piffaretti, Autodesigner, Gründer und Geschäftsführer der Protoscar SA in Rovio


Elektromobilität

Fahrt aufgezeichnet und daraus Erfahrungen abgeleitet, welche sich speichern und mit weiteren Fahrzeugen vergleichen lassen, sodass ein Lerneffekt des Systems entsteht. Von diesem können in Zukunft alle Benutzerinnen und Benutzer profitieren. Eine Basisversion eines solchen «Range estimator» wird beispielsweise auch beim Nissan-Elektroauto Leaf angeboten. Konnten weitere Erkenntnisse aus dem VEL-Programm abgeleitet werden? Ja, der Wunsch nach flexibleren Lademöglichkeiten der Batterien war eben-

Lampo3 zeichnet sich durch eine innovative Konzeption des Gesamtsystems aus, die nun für eine industrielle Herstellung bereitsteht.

falls deutlich zu erkennen. Diese Aufforderung zur Weiterentwicklung konnten wir ebenfalls umsetzen und haben sie in unserem Sportwagen-Projekt berücksichtigt. Bereits beim Modell Lampo2, das wir Anfang 2010 vorgestellt haben, sind vier unterschiedliche Ladungsvarianten vorgestellt worden: • Die einphasige Ladung mit dem Bordladegerät während der Nacht zu Hause • Mit dem «Control Pilot» für das öffentliche Laden mit dem Bordladegerät • Die dreiphasige Ladung mit dem Bordladegerät für Industriesteckdosen (Flottenbetrieb) • Eine Schnittstelle für die Gleichstrom-Schnellladung für ein stationäres System, das in 10 Minuten rund 100 km zusätzliche Reichweite ermöglicht 46 | Elektrotechnik 4/12

Weshalb haben Sie sich bei der Entwicklung Ihrer Elektrofahrzeuge auf den Sportwagen konzentriert? Das VEL-Aktionsprogramm hat ebenfalls ergeben, dass kleine, kompakte Stadtautos günstig sein müssen, was durch die Notwendigkeit von teuren Batterien in Elektrofahrzeugen im Moment nicht machbar ist. Hingegen lassen sich vermutlich Personen, welche im Agglomerationsgebiet wohnen und zur Arbeit per Auto pendeln müssen und dabei pro Jahr über 20 000 km fahren, zu Hause einen eigenen Parkplatz haben, eher von einem Elektroauto überzeugen. Hier spielt der Anschaffungspreis eine weniger dominante Rolle, jedoch die Betriebskosten, der Komfort und die Zuverlässigkeit. Deshalb haben wir uns auf ein anspruchsvolles Segment konzentriert. Gleichzeitig gingen wir davon aus, dass die hohen Anforderungen eines Sportwagens zu relevanten technologischen Innovationen führen müssen, die in einem zweiten Schritt auch für Mittelklasseautos nutzbar sein werden. Dies hat sich inzwischen bereits bestätigt. Welche weiteren Ziele haben Sie beim Lampo-Projekt gesetzt? Während die beiden ersten Versionen Experimentierfahrzeuge waren, stellt der Lampo3 nun einen soweit entwickelten Sportwagen dar, der in Serie gehen könnte. Wird also die Frage eines Produzenten nun aktuell? Wir sind davon überzeugt, dass in der Schweiz die drei grundlegenden Bedingungen für den Bau eines solchen Elektrofahrzeugs in Kleinserien gegeben sind: industrielle Fertigungskompetenz, visionäres Unternehmertum und finanzielle Mittel. Im Hinblick auf die über 100-jährige Geschichte der Elektromobilität in der Schweiz und auf die Innovationskraft der inländischen Industrie wäre die Realisierung eines Schweizer Elektrosportwagens ein Highlight. Es geht ja nicht um eine Massenproduktion, sondern um ein qualitativ hochstehendes Nischenprodukt – also ein Umstand, der für Schweizer Unternehmen durchaus vertraut ist. Warum soll in Zukunft ausgerechnet die Elektromobilität die richtige Technologie sein? Wenn wir berücksichtigen, dass ein Elektroauto bis zu 90 % der mitgeführten Energie nutzen kann und beim Bremsen und bei Bergabfahrten reku-

periert, ein Dieselfahrzeug hingegen kaum auf 20 % kommt, liegt die Energieeffizienz von einem Elektroauto einfach etwa 5-mal höher. Bezüglich des Wirkungsgrades gibt es eben keinen besseren Antrieb als das elektrische System. Wenn wir im Weiteren berücksichtigen, dass der Schweizer Strommix eingesetzt wird, vermindern sich die Gesamtemissionen an CO2 deutlich. In der zusätzlichen Annahme eines markanten Ausbaus der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik zur Solarstromproduktion, wird das Elektroauto einen sinnvollen Schritt in die Zukunft sein. Der auf dem eigenen Dach erzeugte Solarstrom könnte auch die Mobilität unterstützen bzw. gewährleisten. Hat die Elektromobilität auch eine Zukunft, wenn wir beispielsweise an die drohende Stromlücke denken? Nicht der Strom ist das Problem, sondern die zu vermeidende Leistungsspitze im Netz. In einer für das Elektrizitätsunternehmen Alpiq erstellten Studie gehen wir bis 2020 von einem Potenzial von 720 000 «Steckdosenfahrzeugen» aus, was rund 15 % des Gesamtbestandes an Autos entspricht. Den grössten Anteil werden dann Plug-in-HybridAutos aufweisen. Diese betrachten wir heute als Übergangslösung zum reinen Elektrofahrzeug, welche jedoch weiter Boden gewinnen werden. Wenn diese Vision eintritt, wird der Stromverbrauch dieser Fahrzeuge lediglich zwischen 1,2 und 1,7 TWh betragen – also ein Plus von nur 1,8–2,6 %. Neben dem Angebot an entsprechenden Fahrzeugen braucht es aber noch die nötige Infrastruktur. Tatsächlich werden intelligente Ladungssysteme benötigt. Wir arbeiten beispielsweise auch an Ladestationen für den Heimeinsatz, welche getaktet aufladen und dadurch die Netzkapazitäten berücksichtigen können. Auch bei den verschiedenen Komponenten der nötigen Infrastruktur für die Elektromobilität wird die industrielle Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung sein. ■ www.protoscar.com www.bfe.admin.ch/forschungverkehr www.s2g.ch www.swisselectric-research.ch

* Fachjournalist SFJ, HK-Gebäudetechnik.


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Ericsson hat zusammen mit Qualcomm Incorporated live demonstriert, wie laufende Telefongespräche über LTE-Netze automatisch in vorhandene UMTS/GSM-Mobilfunknetze übergeben werden. Damit können Anrufer ihre Telefonate auch dann unterbrechungsfrei fortführen, wenn sie – etwa während einer Autofahrt – den Bereich der LTE-Netzversorgung verlassen. Bisher wird LTE überwiegend für mobile Datenanwendungen genutzt. Der erfolgreiche Handover-Prozess wurde im Dezember letzten Jahres gezeigt. Die Demonstration erfolgte über eine Ende-zu-Ende-Netzinfra-

struktur von Ericsson. Dabei kam ein LTE/3G Multimode Smartphone-Chipset von Qualcomm zum Einsatz. Die technische Basis des HandoverProzesses stellt die von der 3GPP standardisierte «Single Radio Voice Call Continuity» (SRVCC) dar. Die neue Technologie wird voraussichtlich im Laufe dieses Jahres von ersten Netzbetreibern eingeführt. Für das Jahr 2013 werden dann weltweit weitere kommerzielle Einführungen dieser Technik erwartet. ■

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www.ericsson.com

R & M steigert den Umsatz und investiert in die Zukunft Der Schweizer Verkabelungsspezialist Reichle & De-Massari AG (R&M, konnte sich 2011 in einem anspruchsvollen Umfeld gut behaupten. In zahlreichen Ländern gelang es, weitere Marktanteile dazuzugewinnen und in den wichtigsten Märkten die Position unter den ersten drei Wettbewerbern zu konsolidieren. In Lokalwährung wuchs der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um be-

eindruckende 14,8 %. Doch infolge des starken Schweizer Frankens resultierte umgerechnet lediglich ein bescheidenes Umsatzplus von gut 5 % auf CHF 189,4 Mio. Die Währungssituation hat denn auch beim Ertrag deutliche Spuren hinterlassen und führte mit einer EBIT-Marge von – 0,5 % zu einem kleinen operativen Verlust. Ungeachtet dessen ist die Bilanz des Unternehmens weiterhin sehr gesund. Dank dieser Ausgangsposition verfügt R & M über den notwendigen Handlungsspielraum für eine nachhaltige Entwicklung. Um den künftigen Herausforderungen optimal begegnen zu können, hat R&M 2011 die notwendigen Schritte zu einer langfristigen Verbesserung der Ertragssituation eingeleitet.

Durch den Aufbau eines neuen Produktionswerkes für Fiberoptikprodukte in Bulgarien will R & M die langfristige Wettbewerbsfähigkeit in diesen hart umkämpften Wachstumssegmenten sicherstellen. Nach wie vor versteht sich R&M als Schweizer Unternehmen, das einen namhaften Teil der Wertschöpfung im eigenen Land erzielt, hier in den letzten Jahren grosse Investitionen getätigt hat und auch möglichst viele Arbeitsplätze auf dem Werkplatz Schweiz erhalten will. Forschung und Entwicklung, Marketing sowie der dominierende Teil der hochautomatisierten Produktion bleiben daher weiterhin am Hauptsitz in Wetzikon konzentriert. Basierend auf einer eigenen Marktanalyse und zahlreichen positiven Kunden-Feedbacks, hat R&M die neuen Wachstumsbereiche Datencenter und FTTH gezielt weiter ausgebaut. Bereits im Vorjahr war R&M bei der Verkabelung von Datencentern mit modularen Lösungen für Kupfer und Fiber sehr erfolgreich. Auch im Fiberoptik-Bereich hat R&M in den vergangenen Jahren das technische und anwenderorientierte Know-how aufgebaut, das einen Global Player auszeichnet. So ist im Berichtsjahr die Fiberoptik-Produktion im voll operativen KubusNeubau in Wetzikon kräftig gestiegen. Mit dieser neuen und sehr flexiblen Infrastruktur ist R&M hervorragend auf kommende Herausforderungen vorbereitet und kann problemlos eine weitere namhafte Steigerung des Geschäftsvolumens verkraften. ■

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Elektrotechnik 4/12 | 47


Fiber to the Desk am Zürcher Obergericht Telematik & Multimedia

Büroräume statt Etagenverteiler Das Zürcher Obergericht am Hirschengraben mitten in der Stadt Zürich ist komplett umgebaut und durch einen Anbau ergänzt worden. In diesem historischen Gebäude wird jetzt mit modernster Technologie kommuniziert. Wenn die Oberrichter ihre Urteile bekannt geben, passiert das über Glasfaserkabel bis zum Arbeitsplatz. Erich Schwaninger Das Zürcher Obergericht litt an notorischem Platzmangel. Im Rahmen eines umfassenden Umbauprojektes wurde der Altbau vollständig erneuert und um einen Neubau erweitert. Jetzt erstrahlt das ehemalige Kloster am Zürcher Hirschengraben in neuem Glanz. Sogar der historische Kreuzgang ist wieder

benutzbar. Den Mitarbeitenden stehen rund 240 Arbeitsplätze, vier Gerichtssäle und diverse technische Räume zur Verfügung. Was hat die Bauherrschaft bewogen, auf Fiber to the Desk (FTTD), die Nutzung der Glasfaser bis zum Arbeitsplatz, zu setzen? Gemäss Christian Pfund, Teamleader Netzwerke und Security, stand anfänglich eine UKV-Lö-

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Die Akteure: Christian Pfund, Obergericht des Kantons Zürich; Walter Jlli, Hefti.Hess.Martignoni., Zürich AG, Telematik; Daniel Kappeler, PAC Communication AG (von links, Bilder: Erich Schwaninger). 48 | Elektrotechnik 4/12

sung mit Kupferleitern im Vordergrund. Laut Christian Pfund wurde schon über den Kabeltyp der UKV (Universelle Kommunikations-Verkabelung) diskutiert, als dann Walter Jlli, Projektleiter bei der Ingenieurunternehmung Hefti Hess Martignoni, die für das Kommunikationskonzept federführend ist, die Idee von Lichtwellenleitern (LWL) bis an den Arbeitsplatz eingebracht hat. Sie hätten dann eine Bank auf dem Platz Zürich besucht, die bereits mit Fiber to the Desk arbeitet. «Das hat uns begeistert. So wurde innert kürzester Zeit der Entscheid gefällt, den gesamten Gebäudekomplex am Hirschengraben in Zürich mit FTTD zu erschliessen», erklärt Pfund das Vorgehen (Bild 1). Welche Argumente haben diesen Meinungsumschwung herbeigeführt? Für Christian Pfund stand die Frage des Mehrnutzens und damit ein langfristiger Investitionsschutz im Vordergrund: «Den Mehrnutzen sehe ich vor allem in 10, 15 Jahren. Man ist offen, egal, welche Kommunikationsbedürfnisse wir in Zukunft haben werden. Mit einem Glasfasernetz verfügen wir über genügend Bandbreiten. Und wenn die nächste Generation von Glasfasern kommt, können wir die neuen Lichtwellenleiter dank der Einblasrohranlage einblasen, ohne einen zusätzlichen Installationsaufwand betreiben zu müssen.» Bei einem Kabel der Kategorie 6 oder 7, das installiert worden wäre, müsste man die Kabel bei einer Erneuerung herausreissen und neue einziehen, so Pfund. Das ergäbe ein grösseres Bauvorhaben, begleitet von Staub und Dreck. «Zusätzlich sind die EMV-Thematik und die Frage nach dem richtigen Erdungskonzept gelöst, es gibt keine Potenzialprobleme und auch kein Nebensprechen.» Und mit Blick in die Zukunft stellt der Kantonsvertreter fest, dass die Leistungsgrenzen der Glasfaserkomponenten noch lange nicht er-


Fünf nicht realisierte Etagenverteiler Ins Gewicht gefallen sind für Christian Pfund und die Bauherrschaft auch die eingesparten Räume, also die fünf Etagenverteiler, die nicht realisiert werden mussten. Der Platz war etwas knapp, und so sei man froh gewesen um diesen Raumgewinn. Diesem Argument schliesst sich Walter Jlli an: «Bedingt

ab: «Im Gegenzug sind die LWL-Komponenten wie Konverter und Switches teurer als bei einer UKV-Lösung. Im Preis für FTTD inbegriffen sind indessen eine zukunftsorientierte Technologie mit hohem Investitionsschutz, einer hohen Skalierbarkeit und Flexibilität.» Ausserdem seien der Wegfall der elektrischen Energie für die Umluft-Kühlsysteme, die damit zusammenhängende CO2-Reduktion, die geringe Brandlast sowie die massive Einsparung von Kupfer weitere gewichtige Argumente, die

Rohbauphase: Die schwarzen Einblasschutzrohre auf dem direkten und kurvenreichen Weg vom Gebäudeverteiler in die Gebäude und Etagen.

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Tabelle 1: UKV

FTTD

6 12 5 953 57 km 60 m

Gebäude-/Etagenverteiler Netzwerkschränke LWL-Backbone-Verbindungen UKV-Links Kat. 6A STP-/FTP-Kabel Durchschnittliche Linklänge

1 5 0 953 114 km 150 m

Rohstoff 900 t

Kupfererz

Rohstoff 14 kg Quarzsand

Infrastruktur 68 m2 6 6 6x 6x 6x usw.

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reicht sind: «Wir können auch in Zukunft jede Leistung in jedes Büro hineinbringen, die wir brauchen.»

für EDV-Räume Umluft-Kühlsysteme Zuko-Systeme Doppelboden Beleuchtungsoptimierung Anpassung Brandmeldeanlage

Gebäudeverteiler Netzwerkschränke LWL-Backbone-Verbindungen LWL-Links duplex LWL-Kabel 2- und 4-fasrig Durchschnittliche Linklänge

Infrastruktur 18 m2 für Gebäudeverteiler 1 Umluft-Kühlsystem 1 Zuko-System 1x Doppelboden 1x Beleuchtungsoptimierung 1x Anpassung Brandmeldeanlage usw.

«Etagenverteiler» à la FTTD: unten die schwarzen Schutzrohre mit den farbigen Einblasröhrchen. Die Einblasröhrchen im Schutzrohr oben links gehen direkt weiter. Nebenan: Zuleitungen auf die Boden- und Wanddosen; die Einblasröhrchen wurden bereits vor dem Einblasen fest miteinander verbunden.

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Gegenüberstellung der wesentlichen Komponenten einer UKV- und FTTD-Struktur, bezogen auf das realisierte Objekt am Zürcher Obergericht. (Quelle: HHM)

durch die Längenbeschränkung eines UKV-Links von maximal 90 Metern hätten wir pro Gebäudeteil umfangreiche Etagen-Verteilerräume vorsehen müssen. Mit diesen nicht benötigten Verteilerräumen fallen auch die Kühlsysteme für die Aktivkomponenten, der gesamte Betriebs- und Wartungsaufwand und alles, was sonst noch damit zusammenhängt, weg.» Den Raumgewinn für die fünf nicht realisierten Etagen-Verteilerräume beziffert Walter Jlli auf insgesamt mindestens 60 Quadratmeter. Bei den Kosten geht er davon aus, dass ein vollständig ausgerüsteter Etagen-Verteilerraum mit gut 30 000 Franken eingesetzt werden müsste. Die Betriebs- und Wartungsaufwände der Umluft-Kühlsysteme und deren Energieverbrauch würden, so Jlli, jährlich Kosten von 12 500 Franken verursachen. Der Projektleiter wiegelt

für ein durchgehendes Glasfasernetz sprechen. (Tabelle 1 zeigt die Gegenüberstellung von UKV und FTTD, bezogen auf das Zürcher Obergericht). Für die gesamte FTTD-Installation ist Daniel Kappeler, Projektleiter bei der PAC Communication AG, zusammen mit seinen Leuten, alles gelernte Elektroinstallateure, verantwortlich. Während der Rohbauphase sind im ganzen Gebäude schwarze Schutzrohre mit den integrierten farbigen Einblasröhrchen verlegt worden (Bilder 2 und 3). In einem solchen Einblasröhrchen haben laut Kappeler bis zu zwölf Glasfasern Platz. Es sind robuste Glasfaserkabel, die hier verwendet werden. «Diese könnte man dank ihrer hohen Festigkeit auch offen verlegen. Im Verteilerschrank wird das so gemacht», erklärt Daniel Kappeler. Auch im Bereich der Arbeits-

Einblasanlage mit LWL-Bobine, Einblas- und Steuergerät. Der Kompressor ist nicht sichtbar.

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Endstation: LWL im UP-Kasten mit Platz für Konverter, LWLund 230-V-Dose. Deutlich zu sehen ist die gelb-rote Abschlusskappe. Elektrotechnik 4/12 | 49


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Spleissen einer Multimodefaser nach dem Fusionsspleissverfahren.

7 Hinterseite des Gebäudeverteilers mit pro Anschluss mindestens 2 Meter Reservekabel.

Zentraler Gebäudeverteiler, ein Schrank pro Etage/Gebäude: von hier aus werden die LWL ohne Unterbruch zu den Anschlussdosen geblasen.

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Spleisskassette, kann pro Anschluss herausgenommen werden; auf der Rückseite hat es Reservekabel.

blasrohre direkt an jeden Arbeitsplatz ein Glasfaserkabel eingeblasen. In jedem Raum befindet sich mindestens ein Glasfaseranschluss. Der gesamte Gebäudekomplex zählt 953 Links, 2- und 4-fasrig. Die Gesamtlänge der eingeblasenen LWL-Kabel beträgt rund hundert Kilometer. Daniel Kappeler erklärt den Vorgang: «Die Kabel werden mit einem Druck von 8 bar eingeblasen. Steht das Kabel unterwegs an, detektiert das die Maschine und schaltet unter Angabe der Distanz zur Fehlerstelle ab. Die Einblasleistung beträgt je nach Kabeltyp 30 bis 50 Meter pro Minute. Am Gerät werden die Geschwindigkeit und der Kabeltyp eingestellt, die eingeblasene Länge wird automatisch angezeigt.» Wenn das Kabel am Bestimmungsort ankommt, wird es durch einen PACMitarbeiter in Empfang genommen und zurückgehalten. Das Einblasgerät

registriert diesen Widerstand und stellt ab (Bild 5). Das Konzept mit der Einblasrohranlage wurde gewählt, damit die Lichtwellenleiter jederzeit und unabhängig voneinander ausgewechselt werden können, ohne dass die Installation angetastet werden muss. «Es ist eine Investition in die Zukunft, die Mehrkosten lohnen sich», ist Daniel Kappeler überzeugt. Damit eine qualitativ einwandfreie FTTD-Installation resultiert, empfiehlt Kappeler, alles aus einer Hand anzubieten. Will heissen: Das Verlegen der Einblasrohre, das Einblasen, Spleissen, das Installieren der verschiedenen Komponenten und schlussendlich das Messen der einzelnen Verbindungsstrecken zwecks Qualitätssicherung sollten vom gleichen Unternehmer ausgeführt werden. Am Zürcher Obergericht ist jeder Raum mit mindestens einem Glasfaseranschluss erschlossen. In den Büros hat es in der Regel zwei Anschlussdosen, in den grösseren bis drei. Auf jeden Steckdoseneinsatz dieser 2-fach-Dosen werden zwei Multimode-Glasfasern vom Typ OM3 50/125 Mikrometer geführt, je eine für das Senden und Empfangen. Sämtliche Spleissungen werden nach dem Fusionsspleiss-Verfahren ausgeführt (Bild 6). Preis der Aktivkomponenten spricht für Monomode Die Lichtwellenleiter sind biegeradienoptimiert und erlauben Radien von bis zu 2,5 Zentimetern Durchmesser. Die Wahl fiel bewusst auf Multimode- und nicht auf Singlemodefasern (Grafik 1). Weshalb? Die Aktivkomponenten wie Konverter und Switches für Single-

plätze, wo gelegentlich noch ein Stück offen verlegt werden muss, biete dieser Kabeltyp grosse Vorteile. Kappeler präzisiert: «Diesen Glasfaserkabeltyp gibt es bis zu sechs Fasern. Bei grösseren Faserzahlen werden Fasern verwendet, die eine geringere mechanische Widerstandsfähigkeit besitzen und deshalb nur in einem Schutzrohr verlegt werden dürfen.» Vom Gebäudeverteiler direkt an jeden Arbeitsplatz Die Einblasmaschine steht im zentralen Gebäudeverteilerraum (Bild 4). Von hier aus wird durch die farbigen Ein50 | Elektrotechnik 4/12

(Grafik 1) Aufbau einer Multimode- und Singlemode-Faser.

(Quelle: VSEI)


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Bodenkanal mit LWL-Dose, beschriftet; das blaue Einblasröhrchen geht direkt in den Gebäudeverteiler.

modefasern seien noch um einiges teurer als die Geräte für die Multimodetechnik, so die übereinstimmende Aussage der Kommunikationsfachleute. Auch hier zeigt sich wieder der Vorteil der Einblasrohranlage: «Wenn sich die Situation ändert und wir in vielleicht zehn Jahren auf Singlemode-Fasern mit den dazugehörenden Aktivkomponenten umsteigen wollen, blasen wir einfach die neuen Fasern ein und können so ohne grösseren Aufwand elegant umsteigen», freut sich Christian Pfund. Auch für Walter Jlli spricht der Preisvorteil der Aktivkomponenten momentan noch für die Multimode-Faser (MM). Zudem räumt er ein, dass eine solche Faser beim Patchen wegen des grösseren Durchmessers gegenüber der Singlemode-Faser halt etwas weniger heikel sei. Das Herzstück der FTTD-Anlage ist der zentrale Gebäudeverteiler (Bild 7). Von hier aus werden sämtliche Endgeräte direkt erschlossen, jede Etage und das leicht abgesetzte Gebäude an der Obmannamtsgasse ab einem einzigen Verteilerschrank. Die durchschnittliche Leitungslänge der Links beträgt 150, die maximale 290 Meter. «Das blasen wir ohne Probleme ein», so Kappeler. Mit sichtlichem Stolz erklärt der LWL-Spezialist die besonderen Vorzüge des Gebäudeverteilers: «Am Rack hat je-

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Bereit für das Endgerät: Konverter mit Anschlusskabel RJ45.

der einzelne Glasfaseranschluss eine eigene Kassette. Diese kann herausgezogen und auf den Arbeitsplatz gelegt werden, was ein bequemes Arbeiten erlaubt. Dann kann gespleisst, gemessen oder repariert werden.» Danach werde die Kassette einfach wieder an ihren Platz zurückgeschoben (Bilder 8 und 9). «So muss im Servicefall immer nur eine Kassette für einen Arbeitsplatz bewegt und nicht, wie man es bei herkömmlichen Systemen kennt, ein ganzer Kabelbaum herausgenommen werden.»

(Grafik 2) FTTD-Arbeitsplatz: Mit LWL auf den Konverter, mit Kupferleiter vià VoIP-Telefonapparat auf den PC. (Bild: HHM)

Die auf der Rückseite des Verteilers aufgerollte, zwei Meter lange Kabelreserve kann auch aushelfen, sollte an einer Dose nachträglich etwas mehr Glasfaserkabel benötigt werden. IT-mässig wird das Obergericht von einem knapp hundert Meter entfernten Gebäude aus erschlossen. Dort befindet sich das Informatik-Zentrum für die Gerichte des Kantons Zürich. «Die Informatik der Gerichte des Kantons Zürich betreibt für die 14 Gerichte mit rund 1200 Arbeitsplätzen eine zentrale

Obergericht des Kantons Zürich

Das Obergericht des Kantons Zürich ist mit Abstand das grösste oberste kantonale Gericht der Schweiz. Es ist die oberste Justizverwaltungsbehörde der Zürcher Zivil- und Strafjustiz und beaufsichtigt zwölf Bezirksgerichte, 44 Notariate und 59 Gemeindeammann- und Betreibungsämter. Angegliedert ist auch das Handelsgericht. Bei den

(Bild: mobil Werke AG)

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Citrix-Farm», erklärt Christian Pfund. Die Bürogeräte werden über Bodenund Wanddosen erschlossen (Bilder 10 und 11). Auffallend sind die Schattenfugenkanäle entlang der Wände. In diesen eigens für das Obergericht angefertigten Installationselementen werden die Glasfaserkabel von der Dose im Bodenkanal, die direkt mit dem Gebäudeverteiler verbunden ist, auf die Anschlussdose oder direkt auf den Konverter geführt. Walter Jlli: «Von der Anschlussdose aus fahren wir mit

Zivilkammern, den Strafkammern und dem Handelsgericht arbeiten 31 voll- und 8 teilamtliche Oberrichterinnen und Oberrichter. Diese werden in ihrer Tätigkeit von rund 100 juristischen und 30 administrativen Mitarbeitenden sowie von rund 80 Mitarbeitenden des Generalsekretariats unterstützt. Insgesamt bearbeitet das Obergericht jährlich gegen 12 000 Geschäfte. Der Umbau und die Erweiterung des historisch gewachsenen Gebäudekomplexes am Hirschengraben ermöglichen es, den Gerichtsbetrieb zu optimieren und die Sicherheit zu erhöhen. Verhandlungssäle und Büroräumlichkeiten sind künftig aus Sicherheitsgründen klar getrennt. Die beiden bestehenden Bauten am Hirschengraben sind durch den L-förmigen Neubau entlang der Obmannamtsgasse und der Unteren Zäune verbunden und so zu einem kompakten Gebäudekomplex ergänzt worden. Im Zentrum der umgestalteten Anlage steht der Gerichtssaalbau, der über den öffentlichen Haupteingang am Hirschengraben 15 zugänglich ist. Sowohl der Ergänzungsbau wie auch die bestehenden Altbauten erfüllen den Minergie-Standard. Dank der Erweiterung finden die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Obergerichts am Hirschengraben Platz, diverse Aussenstellen können aufgehoben werden. Am Hirschengraben und im renovierten Lindenegg, in dem das Notariatsinspektorat untergebracht wird, stehen nach dem Umbau und der Erweiterung rund 240 Arbeitsplätze zur Verfügung.


Kanton setzt weiter auf FTTD Obwohl heute Netzwerkkarten für Endgeräte erhältlich sind, ist für Walter Jlli der Einsatz von separaten Konvertern die bessere Lösung: «Der Vorteil liegt bei einem Wechsel des Endgerätes. Bei der externen Variante kann ich das Kupfer-Patchkabel einfach aus- und wieder einstecken, denn die meisten Endgeräte verfügen bereits standardmässig über einen RJ45-Anschluss. Es muss also kein Endgerät zusätzlich mit einer LWL-Karte bestückt oder umgebaut werden.» Zur Sicherstellung der Qualität des Kommunikationsnetzes wird jeder Glasfaserlink gemessen. «Wir führen eine Leistungsmessung durch. Dabei messen wir bei jedem Link beidseitig

die optischen Fenster 850 und 1300 Nanometer», erklärt Daniel Kappeler. Diese Abnahmemessungen auf zwei Wellenlängen seien sehr zuverlässig. Sollte eine Störung auftreten, führen die PAC-Fachleute mit dem OTDR (Optical Time Domain Reflectometry) eine Rückfluss- und Rückstreumessung durch. Diese grenzt auch gleich den Ort der Störung ein. In seiner Gesamtbilanz hält Christian Pfund fest, dass das Hochfahren eines Gebäudes mit FTTD gegenüber einer konventionellen UKV einen Mehraufwand zur Folge hat: «Hier am Obergericht wäre rein von der Installationsseite her betrachtet eine UKV-Lösung günstiger gewesen. Die Aktivkomponenten für FTTD sind teurer, und es braucht mehr davon. Unter dem Aspekt, dass keine kostspieligen Etagenverteiler gebaut werden mussten und dadurch ein erheblicher Raumgewinn resultiert hat, ist das Ganze praktisch kostenneutral.» Weiter hält Pfund fest, dass die Einblasrohranlage eine Investition in die Zukunft ist: «Wir hätten die Glasfaserkabel auch direkt auf die Trassees verlegen können. Der Investitionsschutz wäre dann aber erheblich geringer.»

Das Zürcher Obergericht ist gemäss Christian Pfund nach dem InformatikZentrum das zweite Objekt, das mit FTTD ausgerüstet worden ist. «Die Argumente für die Glasfaser bis an den Arbeitsplatz am Hirschengraben waren derart überzeugend, dass wir auch das ein paar hundert Meter entfernte ITGebäude mit FTTD ausgerüstet haben. Dieses ist kleiner und deshalb trotz späterem Baubeginn früher fertiggestellt worden als das Obergericht», erklärt Pfund. Der Verantwortliche bestätigt auch, dass weitere Gerichtsgebäude des Kantons Zürich mit Glasfasern bis zum Arbeitsplatz ausgerüstet werden. Er ist überzeugt, dass diese Technologie zukunftsweisend ist. Das sehen auch Walter Jlli und Daniel Kappeler so. Sie dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, wieder für die Gerichte im Kanton Zürich tätig zu sein. Weil sie ein gutes Team sind. Und die Kommunikationsanlage am Zürcher Obergericht bestens funktioniert. ■

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Glaspatchkabel auf den Konverter am Arbeitsplatz oder, bei mehreren PCs oder Druckern, auf einen Switch.» Vom Konverter aus, der in der Nähe des Endgerätes positioniert ist, wird dieses mittels Kupferkabel mit RJ45-Stecker angeschlossen. Jede Glasfaserdose ist beschriftet und Bestandteil des ausgeklügelten Zuordnungssystems (Grafik 2 und Bild 12).


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Xdays 2012 – vom 14. bis 15. März in Interlaken

Expertenwissen aus der ICT-Welt Die Informations- und Kommunikationstechnologie (kurz ICT) beeinflusst praktisch alle Bereiche des Arbeitens und des täglichen Lebens. Der Xdays-Kongress in Interlaken brachte dazu aktuelles Wissen und abwechslungsreiche Vorträge. Rüdiger Sellin Die diesjährigen Xdays in Interlaken boten ein thematisch abgestimmtes und sich gut ergänzendes Programm. Die verschiedenen Vorträge reflektierten den Zeitgeist der mobilen und sich immer schneller verändernden Welt. Unter anderem begaben sich die Besucher

Petra Jenner und Michael Gubelmann, CEOs der Schweizer Landesgesellschaften von Microsoft und Nokia. (Bilder: Rüdiger Sellin) 54 | Elektrotechnik 4/12

auf die Reise in die private Cloud und hörten von mobilen Anwendungsplattformen sowie von einer effizienten Datensicherung für Unternehmen. Die Zuhörer konnten auch in die neue Welt des Arbeitens eintauchen oder erfahren, wie die ICT eine neue Marketingbasis legen kann, um mehr Kunden zu gewinnen. Die Vorträge waren in 18 praxisorientierte Fachvorträge (ICTTracks) und sechs übergeordnete Business Tracks unterteilt. Je ein Businessund drei ICT-Tracks fanden parallel statt, womit die Qual der Wahl gegeben war. Eingerahmt wurde das Ganze durch Vorträge von Keynote Speakern jeweils am Morgen und am Nachmittag sowie durch Podiumsdiskussionen im Plenum. Moderatorin war Susanne Wille, bekannt von SF 10vor10. Hohe Servicequalität essenziell Karl Kistler, CEO der Edelweiss Air AG, gab Einblicke in das Geschäft einer Fluggesellschaft. Bekanntermassen ist es nicht einfach, mit einer Airline Geld zu verdienen, unter anderem wegen der hohen Fixkosten und chronischen Überkapazitäten. Die Lösung kann über die Differenzierung erfolgen, die in voller Verantwortung des Geschäftsführers liegt: «Immer ein wenig besser als der Durchschnitt» – an Bord wie am Boden. Kistler hinterfragt alle Aktivitäten, die nicht dem Kunden dienen. Im Flugbetrieb steht die Sicherheit an erster Stelle, die regelmässig durch externe Audits überprüft wird. Wichtig für den langfristigen Erfolg der LufthansaTochter ist die Wertschätzung – der Mitarbeiter wie auch jene der Kunden.

Die neue Welt des Arbeitens stellte Christian Mehrtens, Microsoft Schweiz, vor. Die demografische Entwicklung zeigt, dass die gleiche Arbeit mit weniger Mitarbeitern erledigt werden muss – durch altersbedingte Abgänge, aber auch wegen des Personalmangels in der IT. Moderne Arbeitsumgebungen tragen dazu bei, Toptalente durch flexible Arbeitsmodelle anwerben und halten zu können. Dieser Personenkreis ist gut vernetzt, stets online und arbeitet auch ohne physische Präsenz gerne im Team. Die Arbeitsumgebung kann sich überall befinden – irgendwo im Büro, unterwegs oder daheim. Moderne ICT-Lösungen wie Unified Communications & Collaboration (UCC) ermöglichen den Mitarbeitern dabei produktive Teamarbeit, unabhängig von Distanz und Hardware. Die gesamte Kommunikationsinfrastruktur befindet sich dabei entweder auf dem Notebook oder auf dem Smartphone. Neue Bürokonzepte durch Wegfall fester Arbeitsplätze sichern Raumkapazitäten trotz Mengenwachstum, was eine hohe Flexibilität der IT bedingt. Die beiden General Manager von Nokia Schweiz und Microsoft Schweiz, Michael Gubelmann und Petra Jenner, stellten die Strategie zu Windows Phone 7.5 in einer Live-Demo vor. In der Allianz des grössten Handy-Herstellers mit dem grössten Software-Lieferanten ist eine neue Generation von Windows-Geräten entstanden. Diese sind leicht an der kachelartigen Oberfläche zu erkennen. Nokia und Microsoft zeigten die Vorzüge eines Smartphones anhand eines reellen Arbeitstages, etwa bei der Nutzung und Handhabung von Services wie E-Mail mit Information Rights Management (IRM) für den Intranetzugang, Lync, SharePoint, Navigation usw. Mit diesen mobilen Werkzeugen kann man effizient, geschäftlich wie privat, kommunizieren. Vorinstallierte Tools reduzieren dabei die Kos-


1400 Besucher an den diesjährigen Xdays.

ten und steigern die Effizienz, wobei notabene die Cloud Services von Microsoft angepriesen wurden. Verschmelzung von I und C zu ICT Die Product Manager Aitor B. Wyss (Swisscom Schweiz) und Daniel Graf (Axept) sprachen über Managed Communications & Collaboration (MCC) als End-to-End-Plattform-Service. Im Gegensatz zu UCC handelt es sich bei MCC um einen von Swisscom gemanagten Service. Hier werden alle Kommunikationsmöglichkeiten wie Telefonie, E-Mail, Instant Messaging, Audiound Videokonferenzen, Präsenzstatus, Application Sharing und Document Management auf einer integrierten Plattform zusammengeführt. Graf stellte die Validationsphase in den Vordergrund, in der Potenziale und Risiken vor Projektbeginn ermittelt werden. Eine wichtige Frage ist beispielsweise, wie die heutige IT-Umgebung aussieht

und ob die Mitarbeiter überhaupt bereit für MCC sind, mit der ja eine grundlegende Änderung im Kommunikationsverhalten einhergeht. Über die vier Trends mobile Technologien, Cloud Computing, soziale Netzwerke und Big Data diskutierten die CEOs von Canon, EMC und Microsoft Schweiz mit August Harder, CIO Coop. Auf Anwenderseite entsprechen mobile Technologien und soziale Netzwerke dem Kundenbedürfnis. Cloud Computing wird auf Konsumentenseite rege genutzt, während bei den Unternehmen die Skepsis noch überwiegt. Dieses Thema scheint heute eher seitens der Anbieter getrieben zu werden, wobei viele Benutzer Cloud Services unbewusst nutzen. Dies gilt insbesondere für die Nutzung auf dem Smartphone. Eine Herausforderung für die Entwickler stellt die Benutzeroberfläche dar. Betreiber von ITInfrastrukturen leiden unter dem Anwachsen der Datenmengen, das auch

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den Datenschutz herausfordert. Zudem werden die heute weitgehend verteilt abgelegten Daten zunehmend untereinander verknüpft. Dr. Richard David Precht, Bestsellerautor und Philosophie-Professor, rundete den ersten Tag mit seinem akzentuierten Vortrag über «Moral und Verantwortung» ab. Über 2000 Jahre lang definierten Philosophen den Menschen über seinen Verstand und seine Vernunft als Homo sapiens, den weisen, einsichtigen Menschen. Gut und Böse unterscheiden zu können, erschien bisher als exklusive Leistung unseres Denkapparates. Heute zeigen Hirnforscher und Primatologen, dass die Fähigkeit zur Moral ein Instinkt ist. Basierend auf philosophischen Fragestellungen und Forschungen zeigte Precht, warum wir uns oft so schwertun, gut zu sein. «Der Mensch ist das einzige Tier, dass seine Taten bereuen kann», so eine der Thesen Kants. Anhand einer Befragung bewies Precht, dass Menschen in anonymen Umgebungen wie dem Internet anders entscheiden als sichtbar unter Menschen. Der Mensch ist nicht nur ein vernunftbegabtes Wesen, sondern ihm ist auch das Mitgefühl angeboren. Es existiert kein angeborener Mechanismus für Fairness anderen gegenüber, hingegen aber für Unfairness, die uns widerfährt. Auf dieser Basis werden oftmals Entscheidungen auch in der Wirtschaft getroffen. «Menschen sind lieber die Bösen als die Dummen», so Precht’s Credo. Der Erhalt der eigenen Ehre steht dabei im Vordergrund und wird notfalls mit Gewalt durchgesetzt. ➔


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Optimierung alltäglicher Prozesse Der zweite Tag stand im Zeichen der Bedeutung und Optimierung alltäglicher Prozesse. Sascha Lobo, Autor und Strategieberater, verdeutlichte anhand der am häufigsten gegoogelten Suchbegriffe, dass viele Trends im Internet an der Masse der Bevölkerung vorbeigehen. Man muss also kein schlechtes Gewissen haben, wenn man keinen Facebook- oder Twitteraccount hat. Andererseits ist es gerade für Technolo-

Begleitende Ausstellung mit 62 Firmen.

gieunternehmen wichtig, zu wissen, was im Netz «so abgeht» und für welche Themen sich die Nutzer interessieren. Philippe Rubin und Torsten Henke von Canon bewegten sich im Spannungsfeld von Organisation, Prozessen und Kosten. Anhand von Beispielen im Bereich des Dokumentenmanagements und der Druckprozesse eines Grossunternehmens zeigte Canon das Optimierungspotenzial. Ulrich Plechschmidt von Brocade Communications Systems war «Mit 100 Gigabit Ethernet dem Urknall auf der Spur: Wie sich Netzwerke

und ihr Beschaffungsmodell im CloudZeitalter verändern (müssen)». Die Entdeckung des CERN, dass Neutrinos schneller als Licht sein könnten, verändert das derzeitige Paradigma der Physik. Innovationen im Netzbereich verändern die fast schon traditionellen Paradigmen für Netzwerke in ähnlicher Weise – durch selbstformende, selbstverwaltende und selbstbalancierende Ethernet-Netzwerke. Da die Netzwerklasten insbesondere im Cloud Computing stark schwanken, tendenziell aber schnell ansteigen, offeriert Brocade ihre Netzwerkeinrichtungen mit einem neuen Beschaffungsmodell «Netzwerk im Abonnement» als Alternative zu Kauf oder Leasing. Der Kunde muss lediglich eine monatliche Rate für die Netzwerknutzung zahlen, ohne die schnell veraltenden Einrichtungen kaufen oder leasen zu müssen. Somit ist die finanzielle Last deutlich tiefer und die Flexibilität grösser. Marc Holitscher stellte Microsoft’s Cloud Computing Plattformen für die Public und Private Cloud vor. Der Anwender entscheidet von Fall zu Fall, ob er in die öffentliche oder in die private Cloud eintaucht. Heikle Daten müssen nicht ausserhalb der Schweiz gespeichert und zusätzliche Kapazitäten können schnell in Anspruch genommen werden. Eine Vorstellung vom virtuellen Windows Server 8 rundete den Vortrag ab. Wie «Big Data» die Business- und IT-Welt verändern wird, berichtete Rob Anderson, CTO EMEA. Viele Firmen verschiedener Branchen erweitern ihre Geschäftsmodelle. Praktisch überall hat dies grössere Datenmengen zur Folge, die schnell und verteilt verfügbar sein müssen. Dies stellt

Anbieter von Netzwerkservices vor grosse Herausforderungen. Höhepunkt des zweiten Tages war der Vortrag des bekannten Nahost-Experten und Chefredakteurs der Rundschau Erich Gysling. In seinem Vortrag «Die Twitter-Arabellion» analysierte er die Mobilisierung sozialer Netzwerke für den aktiven Widerstand, umgekehrt aber auch zur Unterstützung diktatorischer Regierungen. Er dämpfte anhand von eindrücklichen Befragungsergebnissen die Erwartungen, dass wirklich eine Mehrheit der Bevölkerung eine Demokratie wünscht. Bei Wahlen nach Umstürzen zeigt sich hinterher oft, dass rund 70 % der Wähler den Geist des alten Regimes unterstützen. Nur rund 2 bis 3 % stehen auf der Seite der Aufständischen. Begleitende Fachausstellung Neben den Vorträgen konnten die 1400 Besucher der Xdays eine begleitende Fachausstellung besuchen, an der 62 ICT-Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten. Von einer Krise war hier nichts zu spüren, nahmen 2011 doch nur 54 Unternehmen teil. Der Aussteller-Mix von Aastra Telecom Schweiz AG bis hin zum ITDienstleister Zühlke Engineering bescherte den Besuchern einen vielfältigen Einblick in das umfassende Spektrum an Lösungen auf dem Schweizer IT-Markt. Leider muss festgestellt werden, dass der zweite Buchstabe von ICT in der Ausstellung – abgesehen von Business Sunrise und Colt Telecom – untervertreten war. ■

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Magic – Zauber neuer Möglichkeiten Das Aufzugssystem Magic benötigt im Schachtkopf weniger Platz und damit keinen Dachaufbau. Der Lift sorgt darum nicht nur bei Neubauten für Furore. Er eröffnet auch bei bestehenden Gebäuden neue Perspektiven: Zum Beispiel bei historischen Bauten, wo die Gebäudehülle nicht angetastet werden soll. Eine Schweizer Erfindung mischt den Aufzugsmarkt auf und bietet Architekten und Planern neue Möglichkeiten. Dank einer geringen Schachtkopfhöhe von 2,4 m kann mit dem Magic die oberste Etage von Gebäuden problem-

los ohne Dachaufbau realisiert werden. Das spart Baukosten und Planungsaufwand: Die Betondecke kann durchgezogen werden und der Architekt muss keinen Durchbruch für den Liftschacht einplanen. Spenglerarbeiten und der Zusatzaufwand für einen Dachaufbau fallen weg. Und genau dieser Aufbau ist, wegen undichter Stellen und Wärmeverlusten, oft eine Schwachstelle im modernen Gebäude. Hinter dem Magic steht solide und innovative Ingenieurtechnik aus der Zentralschweiz. Henseler Aufzüge aus Küssnacht am Rigi – seit Kurzem Teil von AS Aufzüge – brachte das patentierte Aufzugssystem auf den Markt und sorgte damit für Aufsehen bei Architekten und Bauherren.

Ohne Maschinenraum Der Magic benötigt keinen separaten Maschinenraum. Der kompakte, frequenzgeregelte Antrieb befindet sich im Schachtkopf zwischen zwei Führungsschienen, die an der Seitenwand parallel zueinander angeordnet sind. Der Antrieb läuft leise und überzeugt durch Leistungsfähigkeit und sparsamen Energieverbrauch. Durch diese durchdachte Anordnung von Antrieb und Schienen an der Seitenwand ermöglicht der Magic Kabinenzugänge an drei Seiten. Das macht den Lift besonders interessant für komplexe Bauvorhaben. Der Magic setzt auch punkto Arbeitssicherheit neue Massstäbe: Der Servicetechniker führt seine Arbeiten und die Kontrolle des Liftes bequem vom Kabineninneren aus durch, indem er die Seiteninnenwand der Kabine öffnet.

Kein zusätzlicher Dachaufbau Mit der Schachtkopfhöhe von nur gerade 2,4 m passt das System Magic in die meisten obersten Stockwerke. Also beispielsweise auch in ein Chalet in Gstaad. Die Gebäudehülle bleibt dabei unangetastet. Die Architekten schätzen den Magic wegen seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Dies zeigt sich auch in den mehr als 2000 bisher installierten Anlagen. Die Nachfrage nach dem Magic dürfte anhalten, wenn nicht noch zunehmen. Denn die Ansprüche an Mobilität und die Forderung nach barrierefreien Gebäuden steigen weiter: Auch für Bauten, die bisher nicht als aufzugstauglich galten. ■ AS Aufzüge AG 8907 Wettswil Tel. 044 701 84 84 as-wet@lift.ch www.lift.ch

Lift trotzt Denkmalschutz Historische Gebäude drücken Städten und Regionen ihren Stempel auf. Was wäre Gstaad ohne Chalets und Bern ohne die Altstadt? Strenge Vorschriften sorgen dafür, dass die Ortsbilder erhalten bleiben. Nicht immer zur Freude der Bauherren, die denkmalgeschützte Häuser umbauen und barrierefrei machen wollen. Besonders schwierig gestaltet sich der nachträgliche Einbau eines Liftes. Denn bei herkömmlichen Aufzügen ist ein Dachaufbau nötig, aus Sicht des Denkmalschutzes normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit. Es sei denn, mit dem einzigartigen maschinenraumlosen System Magic kommt ein wenig Zauberei ins Spiel. Elektrotechnik 4/12 | 57

Highlight

Antrieb im Schachtkopf zwischen Führungsschienen an Seitenwand


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Werkzeuge Teil 4:

Zangen richtig auswählen Zangen gehören, neben den Schraubenziehern, zu den wichtigsten Handwerkzeugen für den Elektrofachmann. Mit richtigen Zangen kann die Leistungsfähigkeit beim Installieren und beim Anschliessen der Leitungen gesteigert werden. Rico De Boni Kräfte richtig übertragen Werden bei Baumontagen zu feine und empfindliche Zangen eingesetzt, ist der Kraftaufwand beim Schneiden von Leitungen gross. Zangen können als zweiteiliger Hebel betrachtet werden (Bild 12). Eine Übersetzung erfolgt immer dann, wenn der Kraftarm (I 2) länger ist als der Lastarm (I 1). Durch die Konstruktion der Kraft-Kombizange und beim Kraft-Seitenschneider (Bild 13) mit den entsprechend langen Griffen in diagonaler Form, wird zum Schneiden und Klemmen rund ein Drittel weniger Kraftaufwand benötigt als mit den kleineren Modellen. Wer sich mit noch härteren Bedingungen herumschlagen muss, wird die amerikanische Variante, die Freileiterzange (Lineman’s Pliers), bevorzugen. Sind hochfeste Armierungseisen oder die Stahldrähte am Gitterkanal zu schneiden, bringt ein Bolzenschneider noch bessere Wirkung (Bild 14). In der Kompaktform ist der Schneider nicht

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Zweiteiliger Hebel. 58 | Elektrotechnik 4/12

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Kraft-Version der Kombizange.

(Quelle: Knipex)

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Kompakt-Bolzenschneider.

(Quelle: Knipex)

wesentlich grösser als andere robuste Zangen. Er überträgt aber das 20-fache der Handkraft auf den Schnitt. Mit gehärteten Schneiden aus Chrom-Vanadium-Stahl wird eine hohe Standzeit erreicht. Auswahl unter den Modellen fällt schwer Die Art, wie die Zangenschneide ausgeführt ist, gibt zusätzlich Aufschluss über den Einsatz. Der umgangssprachlich verwendete Ausdruck der «Schärfe» ist technisch definiert als der Winkel der Schneide. Je kleiner der Winkel der eigentlichen Schneidkante (Facette, Schneidfase oder Wate) ist, desto schärfer ist die Zange (Bild 15). Ist keine Facette vorhanden, kann sehr sauber und bündig zur Fläche abgeschnitten werden. Eine solche Schneide ist sehr empfindlich und nur für weiches Material (Kupfer) geeignet. Kabelscheren und Elektronik-Seitenschneider sind so konstruiert. Jeder Versuch mit einer, nur für weiche Metalle geeigneten Schneide, Schrauben oder Bolzen zu trennen, zerstört die Schneide. Eine grosse Schneidfase mit dem groben

Schnittwinkel ist weniger empfindlich. Zangen ohne Isolation bilden eine Gefahrenquelle, sie sollten darum in der Elektroinstallation nicht verwendet werden. Ausgenommen davon sind Zangen, die nicht bei elektrischen Anlageteilen zum Einsatz kommen (Armierungsschneider o. ä.) Eine geprüfte Sicherheitsisolation (VDE-Isolation) ist zwingend für Arbeiten direkt an oder in der Nähe von spannungsführenden Teilen. Die Preisunterschiede bei den verschiedenen Modellen können nicht ausschlaggebend sein, etwas Falsches zu wählen. Der Vergleich unter Zangen in gleicher Ausführung zeigt Bild 16. Gerne werden aus Preisgründen zu kleine Zangen gewählt. Solche kleinen Modelle haben ihren Platz in der Elektronik und bei Arbeiten in der Telekommunikation aber nicht bei Elektroinstallationen. Standardausführungen und Profiserien unterscheiden sich in der Oberflächenverarbeitung und in der Griffisolation, weniger in der Geometrie und in der Schneidenausführung und der Schneidenhärte. Für Werkzeuge, die viel im Einsatz sind, lohnt sich die Anschaffung einer hochwertigen Zange immer. Die Handhabung wird einfa-

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Schneidekante.


Maschinen & Geräte

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Mehrpreise verchromter Zangen bei unterschiedlichen Ausführungen.

cher und die Lebenserwartung ist auch bei rauen Bedingungen gross. Ermüdungsfreie Tätigkeit Falsches Werkzeug ändert in der Regel die Arbeitsweise nicht. Es führt aber zu Übermüdung der Muskulatur in Hand und Arm. Es lohnt sich, einige Punkte vor dem Kauf zu prüfen und das Zangenmodell auszuprobieren: • Mehrkomponentenhüllen schonen die Haut im Griffbereich und erlauben optimale Kraftübertragung auch bei langem Arbeiten. Das weiche Material bringt ein weiches und warmes Griffgefühl. Durch die Oberflächenstruktur bleiben die Griffe auch in nassen Händen rutschfest. • Eine harte Isolation birgt die Gefahr des Abrutschens, wenn der Griff mit Öl verschmiert ist. Es braucht dann unnötig hohe Greifkraft. • Zu dünne und zu kurze Griffe bringen hohe Druckkonzentrationen an Fingern und Handballen. • Ist die Grifföffnungsweite zu gross oder zu klein, führt dies zu erhöhter Muskelbeanspruchung. Die Zange muss leicht und gut in der Hand liegen. Da Hände unterschiedlich gross sind, lohnt es sich, auszuprobieren. • Muss die Zange immer wieder mit dem Finger geöffnet werden, führt das bei immer gleichen Serienarbeiten zur Ermüdung. Das Zangengelenk muss leichtgängig sein, sonst wird schon beim Öffnen der Zange Kraft verbraucht. Werden Zangen längere Zeit nicht benützt und in feuchter oder 17 nasser Umgebung aufbewahrt, so setzt sich im Zangengelenk Rost an. Mit Rostlöser kann das Gelenk wieder gängig gemacht werden (Bild 17). Schneidezangen können in vielen Tätigkeiten durch Kabelscheren ersetzt werden. ■

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Der Rost löst sich. Elektrotechnik 4/12 | 59


Aus- und Weiterbildung

Fragen und Antworten zu NIN

NIN-Know-how 77 Den Anfragen zufolge setzt sich der Elektroinstallateur vermehrt mit Photovoltaikanlagen auseinander. Oft, so scheint es, schliessen wir nur die Wechselrichter an und verlegen die dazugehörigen Zuleitungen. Die Panels und die Verdrahtungen bis zum Wechselrichter werden von anderen Firmen getätigt. Wer ein Erzeugnis anschliesst, muss auch die dazugehörigen Installationsnormen kennen. In der Praxis ist dies im Moment nicht sehr einfach, weil zum Teil zu konkreten Problemen nur Ansätze in den Normen zu finden sind. Deshalb ist es einmal mehr wichtig, dass die Herstellerangaben beachtet werden. Oft hilft dies einige Schritte weiter. David Keller, Pius Nauer

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Steckdose in Liftschacht ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung Wir haben bei einer Liftanlage die Motorenzuleitung und eine separate Zuleitung TT 3x1,5 mm2 installiert und dazu in der Hauptverteilung einen FI/LS 13 A 30 mA eingebaut. An die durch uns erstellte Zuleitung von TT 3x1,5 mm2 sind bauseits eine Beleuchtung und zwei Steckdosen im Liftschacht installiert worden. Der Liftbauer verlangt nun, dass wir den FI/LS ausbauen und durch einen Leitungsschutzschalter 13 A ersetzen. Ausnahmsweise akzeptiert er eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Bemessungsauslösestrom von 300 mA. Erlaubt dies die Norm, nur weil es im «Hoheitsgebiet» des Liftbauers ist? (S. H. per E-Mail) Ich wundere mich oftmals über die vielen «RCD-Allergiker», welche unser Land bevölkern. Natürlich gib es Anlagen, bei welchen der Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung Probleme verursachen kann. Bei einer Installation mit Beleuchtung und zwei Steckdosen ist dies jedoch nicht der Fall. Dass eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von Fehlauslösungen geprägt ist, ist mittlerweile wirklich nicht mehr so. Eine Liftanlage fällt grundsätzlich unter die EN 60204. Darin ist die FehlerstromSchutzeinrichtung für Steckdosenstromkreise nicht vorgegeben. Man darf gespannt sein, ob dies bei einer Neuerscheinung der Norm immer noch der Fall sein wird. Für Steckdosenstrom-

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kreise definiert aber die EN 60204 ganz klar, dass die automatische Abschaltzeit 0,4 s sein muss. Es stellt sich die Frage, ob der Kurzschlussstrom an der letzten Steckdose genügt, um die Abschaltzeit einzuhalten. Wenn nicht, wäre eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zur Einhaltung der Abschaltzeit erforderlich. In ihrem Fall wird dieser Stromkreis nicht von der Verteilung der Liftanlage, sondern von der Installationsverteilung gespiesen. Man könnte ihn auch als eigenständigen, normalen Stromkreis betrachten, welcher dann nach NIN installiert werden müsste. Die NIN lässt den Verzicht einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung nur dann zu, wenn es sich um eine nicht freizügige Steckdose handelt. Wenn zu diesen Steckdosen nur instruierte Personen Zugang erhalten, wäre dieser Punkt erfüllt. Aber genau diese Steckdosen dienen zum Gebrauch bei Wartungszwecken und der Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist hier absolut sinnvoll. Fragen sie nach dem Grund des Verzichts einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung? Wenn es keinen klaren Grund gibt, so gibt es auch keinen gegen den Einsatz einer Fehler(pn) strom-Schutzeinrichtung.

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Trenner im PEN-Leiter Bei einem Umbau haben wir noch alte TN-C-Installationen. Auch die Verteilungen werden neu gemacht, aber im System TN-S. Die NIN schreibt, dass alte TN-CInstallationen wieder angeschlossen werden dürfen, wenn die Voraussetzungen an den

PEN-Leiter erfüllt sind. Nun steht aber auch, dass im PEN-Leiter nur im Anschlussüberstromunterbrecher eine Trennstelle angeordnet werden darf. Wie sollen wir jetzt diese alten Installationsteile (PEN- Leite 16 mm2) anschliessen? (P. W. per E-Mail) Tatsächlich steht in der NIN 2010 erstmals geschrieben, dass im PENLeiter nur im Anschlussüberstromunterbrecher eine Trennstelle vorhanden sein darf. Nun, wer die Eigenheiten von TN-C-Installationen kennt, sich insbesondere der Gefahren bei einem PENLeiter- Unterbruch bewusst ist, der versteht sicher, dass man mit Trennstellen im PEN-Leiter vorsichtig umgehen muss. Ihre geschilderte Situation bezieht sich auf den Umbau einer elektrischen Anlage. Bei Umbauten kommt es zwangsläufig fast immer zu Situationen, wo Installationsteile nach früheren, teilweise ganz alten Vorschriften oder Normen erstellt wurden und nun mit neuen Teilen verbunden werden müssen. Selten findet man in den Normen klare Hinweise, wie solch alte Installationsteile in die Neuanlagen integriert werden können, oder müssen. Jetzt ist Sachverstand und Augenmass gefragt. Gesetzlich besteht keine Sanierungspflicht für alte Anlageteile, sofern diese offensichtlich noch weiterhin sicher betrieben werden können. Die Gretchenfrage hier lautet also: Können TN-CInstallationen weiterhin sicher betrieben werden? Wenn Sie heute entscheiden müssten, würden Sie sicher keine TN-C-Installationen mehr realisieren. In der von Ihnen beschriebenen Situation ist es zulässig, die bestehenden TN-C-Installationen an die neue TNS-Installation anzuschliessen. Dies mit dem Wissen im Hinterkopf, dass dereinst auch diese Anlageteile durch solche mit einem separaten Schutzleiter ersetzt werden. Unter dieser Voraussetzung ist es auch richtig, dass der alte «Nullleiter» (typischerweise gelb gekennzeichnet) an den nun schon separat herangeführten Neutralleiter angeschlossen wird. Da aber der spätere Neutralleiter getrennt werden können


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KNX-Schalter im Bereich 2 einer Badewanne Bei einem Neubau führen wir die Installationen mit KNX aus. Im Badzimmer, 20 cm neben der Badewanne, sollen wir einen Schalter platzieren. So wie ich die Normen deute, ist eine solche Platzierung zugelassen, der Schalter muss jedoch mindestens der Schutzart IPX4 entsprechen, auch wenn es sich um einen SELV-Stromkreis handelt. KNX-Nasschalter führt der Markt nicht und einen «normalen» Nassschalter mit einem Busankoppler einzusetzen, entspricht nicht den Vorstellungen unseres Kunden. Was wäre, wenn wir einen

KNX-Funktaster einsetzen würden? Gib es überhaupt die Möglichkeit, im Bereich 2 einen Schalter einzusetzen, welcher nicht dem Schutzgrad IPX4 entspricht? (R. M. per E-Mail) Die NIN fordert in 7.01.5.1.2.2.1 tatsächlich für alle Betriebsmittel, welche im Bereich 2 angeordnet sind, die Schutzart von IPX4. Dies gilt nach NIN auch für Betriebsmittel, welche durch SELV geschützt sind, dementsprechend auch für KNX-Schalter. Der Einsatz eines KNX-Funktasters kann jedoch mit Sicherheit an einem solchen Ort platziert werden, da dieser nur mit einer Batterie betrieben wird. Alles andere würde in Abweichung zur Norm stehen. Die NIN verlangt nun einmal in diesem Bereich die Schutzart IPX4. Abweichungen zur Norm kann gemäss NIN 1.0.4 (pn) das ESTI befristet zulassen.

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Protokollierung der Messwerte von FI- Schutzschaltern Neulich habe ich ein Mess- und Prüfprotokoll erhalten, in dem in der Spalte «FIPrüfung» nur «O.K.» stand. Muss ich das akzeptieren, oder darf ich die genauen Auslösezeiten verlangen? (S. K. per E-Mail) Die Angelegenheit der Erfassung von Messwerten für die Installationskontrolle lässt einiges an Ermessenspielraum zu. Die Verordnung des UVEK über elektrische Niederspannungsinstallationen schreibt in Artikel 10 vor: «Der Sicherheitsnachweis muss […] alle technischen Angaben enthalten, die für die Beurteilung der Sicherheit einer elektrischen Installation notwendig sind. Als notwendige Angaben gelten insbesondere:

a) die Werte der Isolationsmessung und/oder der Spannungsfestigkeit; b) die Beschreibung und Beurteilung der Schutzmassnahmen und Schutzorgane.» Was brauchen Sie für die Beurteilung eines FI-Schutzschalters? Sie müssen nachvollziehen können, dass dieses Schutzorgan richtig funktioniert. Sie fragen deshalb nach den Auslösezeiten. Welche Auslösezeiten muss denn ein FI einhalten? Wenn Sie in der NIN 2010 suchen, finden Sie den Hinwies, dass der FI, falls er für die automatische Abschaltung eingesetzt wird, innert 0,4 Sekunden (Tabelle 4.1.1.3.2, System TN) abschalten muss. Mehr verlangt die NIN nicht. Sie bietet aber weitere Informationen bezüglich der Herstellernormen zu Fehlerstrom-Schutzschaltern in den Beispielen und Erläuterungen (B + E). Wenn Sie nach der maximalen Auslösezeit suchen, falls der FI als Zusatzschutz eingesetzt wird (Steckdosen, Anlagen nach Teil 7 usw.), werden Sie nicht fündig werden. Im Teil 6 der NIN (Prüfen) findet sich die Vorgabe, dass die Funktion eines Fehlerstrom-Schutzschalters durch Betätigen der Prüftaste geprüft werden muss. Wie soll also diese Funktionsprüfung protokolliert werden? Sie erkennen also diese Grauzone. Im freien Markt haben Sie ja immer die Möglichkeit, Dienstleitungen nach dem Preis-LeistungsVerhältnis zu beurteilen. Bei den Grossverteilern finden Sie auch Nahrungsmittel, welche mit «Prix Garantie» oder «Budget» oder Ähnlichem bezeichnet sind. Diese vergleichen Sie sicher nicht mit den Delikatessen eines Comestibles-Geschäftes. Wenn Sie eine

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Aus- und Weiterbildung

muss, muss nach NIN entweder ein Trenner oder eine Spezialklemme eingesetzt werden. Dies steht jetzt natürlich im Widerspruch zur Forderung, dass in den PEN-Leiter keine Trennvorrichtung eingebaut werden darf. Damit später der neue, separat geführte Neutralleiter richtig angeschlossen werden kann, bauen Sie heute schon die richtige Einrichtung ein. Ich wende dazu folgenden Trick an: Die alte Installation ist nach Nullung Schema 3 ausgeführt worden. Der Nullleiter wurde damals an einen Trenner angeschlossen. Wie damals, so heute, denn zu Zeiten der Nullung (übrigens bis 1985) existierten noch gar keine PENLeiter. Hier aber nochmals die am Anfang erwähnte Warnung: Unterbrüche im PEN-Leiter, bzw. im Nullleiter nach Nullung Schema 3 sind lebensgefährlich! Kommt hinzu, dass die Neutralleiterströme ins Potenzialausgleichssystem gespiesen werden, was mit Sicherheit noch zusätzlich einige (dk) Problem verursachen wird.


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Abb. 5 Aus- und Weiterbildung

Reduktion des Neutralleiters Ich bin an den Ausschreibungsunterlagen für ein grösseres Projekt. Da wir teils sehr grosse Leiterquerschnitte brauchen, bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir den Neutralleiter noch reduzieren können, oder nicht. Wie sieht das genau aus? (E. K. per E-Mail)

Kontrollfirma beauftragen, werden Sie bestimmt die gemessenen Abschaltzeiten im Protokoll finden. Vielleicht braucht es heute vor Auftragserteilung eine Vereinbarung zwischen Eigentümer und Sicherheitsberater, in welchem Detaillierungsgrad die Messwerte pro(dk) tokolliert werden müssen.

bung abgab und ich fragte mich dann auch, ob diese Wechselrichter auf einer Holzwand montiert sein dürften. In den NIN habe ich dazu nichts gefunden, dazu einen Sina auszustellen, habe ich aber so meine Mühe? Haben Sie eine Antwort dazu? (A. O. per E-Mail)

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Die NIN gibt zu dieser Frage tatsächlich nicht sehr viel her. Der Grundsatz, Betriebsmittel dürfen keine Materialien in Brand setzen, gibt uns aber ganz eindeutig den Hinweis, dass die Herstellerangaben eines solchen Wechselrichters zu beachten sind. Sie finden dies in NIN 4.2.2. In Abbildung 5 können sie einen Auszug eines Herstellers sehen, welcher die Montage direkt auf brennbares Material verbietet. In diesem Fall ist der Wechselrichter auf einer nicht brennbaren oder schwer brennbaren Unter(pn) lage zu montieren.

Photovoltaik-Wechselrichter auf Holzwand Bei einer periodischen Kontrolle in einem Einfamilienhaus habe ich auch die kürzlich erstellte Photovoltaik-Anlage geprüft. Zwei Wechselrichter sind im Estrich auf einem Holzbrett aufgeschraubt. Da der Estrich nicht ausgebaut ist, hat man die Bretter extra für die Montage der Wechselrichter gestellt. Da während der Kontrolle der Himmel blau war, brachte die Anlage eine gute Leistung. Ich bemerkte, dass der Wechselrichter einiges an Wärme an die Umge-

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Da gab es früher tatsächlich einmal die Formulierung, dass Neutralleiter bis auf die Hälfte des Polleiterquerschnitts reduziert werden konnten. Fast hätte ich gesagt: Früher schaute man auch noch analoges Schwarz-Weiss-Fernsehen. Aber dieser Vergleich darf natürlich nicht angestellt werden. Aber trotzdem hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Moderne Geräte beziehen nicht mehr einfach den durch die 50-Hz-Netzspannung zur Verfügung gestellten Strom, nein, sie takten diesen, schneiden die Phasen an und ab, und richten ihn gleich. Dadurch fliessen jetzt nebst dem 50-Hz-Strom eben auch solche höherer Frequenzen, eben Oberschwingungen. Besondere Beachtung gilt dabei den Harmonischen. Das sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Ströme mit Frequenzen, deren Oberschwingungszahl ungerade und durch drei teilbar ist, sind besonders heikel. Gerade die dritte Harmonische Oberschwingung tritt sehr stark in Erscheinung. Diese Ströme in den Aussenleitern sind aber phasengleich, weshalb die Summe dieser Ströme auch bei symmetrischer Belastung nicht mehr null beträgt. Dieser Strom muss dann durch den Neutralleiter zurückgeführt werden. Die NIN erlaubt u. a. deshalb nur dann eine Reduktion des Neutralleiterquerschnitts, wenn der Oberschwingungsanteil 15 % nicht überschreitet. Diesen Nachweis bereits bei der Ausschreibung für eine Hausinstal-


Abb. 7b Aus- und Weiterbildung

Abb. 7a

lation zu erbringen, ist kaum möglich. Es gibt wenige Anlagen innerhalb einer Hausinstallation, für welche man davon ausgehen kann, dass diese Oberschwingungen im Neutralleiter keine Probleme verursachen. Dazu gehören sicher Maschinen und Kompensationsanlagen, bei welchen der Neutralleiter nur für die Ansteuerung der Schaltschütze gebraucht wird. Nebst der Strombelastbarkeit des Neutralleiters spielt aber die Spannungsverzerrung durch diese Oberschwingungsströme eine grosse Rolle. Je grösser die Leitungsimpedanz, desto stärker wirken sich diese Ströme auf die Spannungsqualität aus. Deshalb: Geniessen Sie digitales hochauflösendes Fernsehen und denken Sie nicht mehr an eine Reduktion des Neutralleiters! (dk)

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Montageort Fehlerstrom-Schutzeinrichtung bei einer Photovoltaik-Anlage Ein Kunde hat uns beauftragt, die neu montierte Photovoltaikanlage anzuschliessen. Bis und mit dem Wechselrichter ist bereits alles montiert. Gemäss den Hersteller-

unterlagen des Wechselrichters müssen wir eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung 30 mA einbauen. Die Zuleitung werden wir über die Fassade direkt zum aussenliegenden Zählerkasten führen. Die Platzverhältnisse in diesem Kasten sind sehr knapp, ein Einbau einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung wäre ein «Gemurx». Können wir nach Norm die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung auch beim, oder in der Nähe des Wechselrichters anordnen? (pn) (G. W. per E-Mail) Es gibt zwei Gründe, eine Photovoltaik-Anlage durch eine FehlerstromSchutzeinrichtung zu schützen. Grund 1; die Norm verlangt eine FehlerstromSchutzeinrichtung aufgrund der Bauart des Wechselrichters. Grund 2; die Norm verlangt eine FehlerstromSchutzeinrichtung aufgrund des Objekts, z. B. Landwirtschaft. Dieses Thema wurde ausführlich in der letzten Ausgabe (ET 3/12, Seite 60) erklärt und ist auch zur Lösung dieser Anfrage massgebend. Verlangt nur der Aufbau des Wechselrichters und nicht die Norm eine Fehlerstrom-Schutzeinrich-

tung, so kann diese im Zuge der Leitung angeordnet werden. Ist ihr Wechselrichter an einem Wohnbau installiert, so können sie dementsprechend die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung neben dem Wechselrichter montieren. Entsteht durch den Wechselrichter ein Fehlerstrom, so schaltet zuerst die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ab und weil danach am Wechselrichter keine Netzspannung/Frequenz mehr ansteht, trennt sich dieser ganz vom Netz ab. Somit hat die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ihren Zweck erfüllt. Vom aussenliegenden Zählerkasten bis zur Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist die Leitung nicht RCD-geschützt, wobei es die Norm in diesem Fall auch nicht verlangt. Verlangt die Norm eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung für den ganzen Raum oder sogar für die ganze Installation eines Objekts, wie z. B. bei der Landwirtschaft, so ist die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zwingend an der Speisestelle des Stromkreises anzuordnen. Siehe dazu auch die Abbildun(pn) gen 7A und 7B. ■

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Kopftraining für Lernende und Fachleute

Brain Food Wer auf der Baustelle arbeitet, hat mit verschiedenen natürlichen und künstlichen Baustoffen zu tun. Alle diese Stoffe haben ihre eigenen Eigenschaften. Der gelernte Berufsmann/-frau kennt die wichtigsten Eigenschaften und kann so abschätzen, auf was in der Bearbeitung zu achten ist. Rico De Boni, Marcel Schöb Installationspraxis

Aufgabe 652 Welche Steine werden im Bild dargestellt? (siehe Bild 652)

Die nachfolgenden Fragen gehören zu den folgenden Leistungszielen im Bildungsplan des Elektroinstallateurs EFZ:

Aufgabe 653 Welche wichtigen Eigenschaften können den abgebildeten Steinen zugeordnet werden? (siehe Bild 652)

Aufgabe 652

bohren. Damit die Befestigung hohe Belastungen aushält, muss richtig gebohrt werden. Was heisst das bei: a) Ziegel-Hohlsteinen? b) Beton? c) Porenbeton? Aufgabe 657 Auf welche Baustoffe verweisen die verschiedenen Schraffuren und Signete in den Bauplänen? (siehe Bild 657) Aufgabe 658 Aus welchen Grundmaterialien bestehen: a) Baugips?

Aufgabe 657

Bildungsplan L1/2.3.2: • Die Lernenden bearbeiten Mauerwerk durch Meisseln, Senken und Bohren. Sie erstellen mit diesen Arbeitstechniken Schlitze, Löcher und Durchbrüche. Bildungsplan L2/2.1.2: • Die Lernenden setzen die Werkstoffe entsprechend dem Verwendungszweck umweltschonend ein. • Die Lernenden erläutern die mechanischen, elektrischen, thermischen, chemischen und ökologischen Eigenschaften von berufsbezogenen Werkstoffen und deren Verwendung. 64 | Elektrotechnik 4/12

Aufgabe 654 a) Aus welchen Materialien besteht der Beton, der üblicherweise für Decke/Boden im Wohnungsbau verwendet wird? b) In welchem Verhältnis sind die Materialien in diesem Beton vermischt? Aufgabe 655 Welche Aufgabe haben die Armierungseisen in der Betondecke? Aufgabe 656 Für das Setzen von Dübeln sind in den verschiedenen Baustoffen Löcher zu


Aufgabe 669 Was versteht man unter Teuerung?

Aufgabe 659 Wo soll der Installateur auf die Anwendung von Baugips verzichten?

Aufgabe 670 Was bedeutet die Abkürzung PSL und wie wird sie verwendet?

Aufgabe 660 Was kann anstelle von Baugips verwendet werden?

Aufgabe 671 Was ist ein Einrichtungstyp und wie lautet seine Abkürzung?

Aufgabe 661 Wie wird der Baugips für die Verarbeitung richtig angemacht?

Aufgabe 672 Was versteht man unter einer Positionslage? Aufgabe 673 Was ist eine KAG?

Aufgabe 662 Welche Institution klassiert das Brennverhalten von Baustoffen?

Aufgabe 674 Warum wird eine OGL eingesetzt?

Aufgabe 663 Welche Brennbarkeitsgrade werden unterschieden? Aufgabe 664 Eine nach hinten offene Schaltgerätekombination muss auf eine Holzwand montiert werden. Gemäss NIN ist eine Unterlage notwendig. a) Welche Eigenschaften muss diese aufweisen? b) Welche Materialien stehen zur Verfügung? Aufgabe 665 Oberhalb von Türen und Fenstern findet man in der Wand einen speziellen Bauteil, der die Öffnung überbrückt. a) Wie wird dieser Bauteil genannt? b) Welche Aufgabe erfüllt er? c) Was ist bei der UP-Verlegung von Rohren im Zusammenhang mit solchen Bauteilen zu beachten? Aufgabe 666 Bis etwa 1990 wurde Asbest auch in der

Elektroplanung

Aufgabe 675 Welche Kriterien gibt es für eine Objektgliederung? Elektroinstallation eingesetzt. Heute ist der Einsatz verboten und die noch vorhandenen Teile müssen fachgerecht zurückgebaut werden. a) Warum ist Asbest gefährlich? b) In welcher Form findet man in der Elektroinstallation Asbest?

Aufgabe 676 Was bezweckt eine PSL?

Aufgabe 667 Was ist bei der UP-Verlegung von Rohren in Wänden von Badezimmern und Duschen zu beachten?

Aufgabe 678 Wozu dient eine Kostenartengliederung?

Aufgabe 668 Der Durchbruch durch die Wand wurde speziell ausgekleidet. a) Wie nennt man eine solche Durchführung? b) Welche Aufgabe erfüllt sie? (siehe Bild 668)

Antworten zu den Aufgaben 652 bis 678 erscheinen ab ca. 18.5.2012 auf www.elektrotechnik.ch.

Aufgabe 677 Kann man den Einrichtungstyp mit der Objektgliederung oder Positionslage vergleichen?

Die Antworten zu den Aufgaben 627 bis 651 finden Sie jetzt im Dossier Brain Food auf www.elektrotechnik.ch.

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Aus- und Weiterbildung

Aufgabe 668

b) Zement? c) Ziegel?


Aus- und Weiterbildung

Fokus Elektrosicherheit

Installationen nach Nullung Schema III Ganz selbstverständlich werden heute die meisten Installationen nach System TN-S erstellt. Dank dieser Massnahme entsteht kein gefährlicher Zustand beim Auftreten eines Fehlers in einer elektrischen Anlage. Das System TN-S musste sich allerdings erst als Installationsstandard durchsetzen. Bis ca. Mitte der 1950er-Jahre wurde nämlich in vielen städtischen Installationen kein separater Schutzleiter verlegt. Bei Steckdosen mit Schutzleiterkontakt und Geräten der Schutzklasse 1 übernahm der damalige Nullleiter auch die Schutzfunktion (PEN-Leiter). Diese sogenannte «Nullung Sch III» ist noch vielerorts in Betrieb und führt regelmässig zu Gefährdungen und Unfällen. 1

Defekter Neutralleitertrenner ist eine erhebliche Gefahrenquelle.

*Daniel Hofmann Unterschied zwischen Nullung Sch III / System TN-C Aus technischer Sicht unterscheiden sich die alte Nullung Sch III und das heute angewendete System TN-C nicht. Beide verwenden einen gemeinsamen Leiter für den Neutral- und Schutzleiter. Die Nullung Sch III verwendet einen PEN-Leiter auch bei kleinen Leiterquerschnitten ab 1 mm2. Falls es bei einer Erweiterung zu einer Aufteilung in einen Neutral- und Schutzleiter kommt, erfolgt diese in der Regel mittels einer einfachen Verbin66 | Elektrotechnik 4/12

dung oder einer «Brücke». Bei der Anwendung des TN-C-Systems sind bestimmte Normen zu beachten in Bezug auf den Leiterquerschnitt und die Trennstelle bei der Auftrennung in das System TN-S. Praxisbeispiel Elektrounfall Ein Getränkeautomat in einem kleineren Dienstleistungsbetrieb funktioniert zeitweise nicht mehr, weshalb die Mitarbeitenden einen Wackelkontakt im Gerät vermuten. Das Gerät ist in einer Nische eingepasst und von vorn können nur die nichtleitenden Bedienungstas-

ten und die Frontabdeckung berührt werden. Der aufgebotene Servicetechniker zieht den Getränkeautomaten aus der Nische und möchte die metallene Rückseite des Gerätes entfernen. Beim Berühren der leitfähigen Metallabdeckung wird der Techniker stark elektrisiert. Aufgrund der Körperdurchströmung erleidet der Monteur eine starke Muskelverkrampfung und leichte Brandmarken. Der Servictechniker muss sich mit mittelschweren Verletzungen in Spitalpflege begeben. Die Unfalluntersuchung ergibt, dass die alte, nach Nullung Sch III erstellte Installation an eine vor wenigen Jahren ersetzte Sicherungsverteilung angeschlossen worden ist. Ein defekter Neutralleitertrenner in der Verteilung hat zu diesem Unfall geführt (Bild 1). Gefährlicher Neutralleiterunterbruch Für Elektroinstallationen – nach anerkannten Regeln der Technik erstellt – gilt der Grundsatz, dass beim Auftreten eines einzelnen Fehlers kein gefährlicher Zustand entstehen darf. Bei der Nullung Sch III ist dies nicht der Fall, da bereits bei einem Fehler, d. h. bei einem unterbrochenen Neutralleiter, der Körper des Betriebsmittels unter Spannung gerät (Bild 2). Gefahr bei vertauschten Leitern Installationen nach Nullung Sch III sind oft mit baumwollisolierten Leitern ausgeführt. Da diese Isolationen nicht farbecht sind, ist deren Farbkennzeichnung häufig nur schwer erkennbar. Dies führt immer wieder zu Verwechslungen des Aussen- und Neutralleiters. Bei einem solchen fehlerhaften Anschluss und einer Verbindung zwischen Neutral- und Schutzleiter, wie z. B. in einer Steckdose, wird das Gehäuse eines angeschlossenen Betriebsmittels unter Spannung gesetzt (Bild 3). Demzufolge ist bei Erweiterungs- und Instandhaltungsarbeiten in Installatio-


Neu mit CD-ROM! 2

Gefahr einer Körperdurchströmung bei Neutralleiterunterbruch.

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Schutzleiterkontakt unter Spannung aufgrund vertauschter Leiter.

nen nach Nullung Sch III grösste Vorsicht geboten. Eine exakte Kontrolle der ausgeführten Arbeiten ist dabei unerlässlich. Fehlende gesetzliche Basis für Nachrüstungen Die Fachleute sind sich einig: Installationen nach Nullung Sch III bergen ein grosses Gefahrenpotenzial. Leider fehlen die rechtlichen Grundlagen für eine Nachrüstungspflicht, da auch hier der sogenannte «Bestandesschutz» gilt. Installationen und Anlagen müssen demnach den zum Erstellungszeitpunkt gültigen Regeln und Vorschriften entsprechen, solange daran keine Änderungen vorgenommen werden. Eine Anpassung von bestehenden Anlagen an die neuen, verschärften Bestimmungen kann somit nicht erzwungen werden. Aufklärung über Gefahren Obwohl eine generelle Anpassungspflicht nicht besteht, kann es mit dieser Feststellung nicht getan sein. Im Interesse der Sicherheit müssen Elektrofach-

Wo immer möglich sind Installationen nach Nullung Sch III zu ersetzen und an die aktuell geltenden Regeln der Technik anzupassen.

leute unbedingt die Anlagebetreiber, Hauseigentümer und LiegenschaftenVerwaltungen auf die Gefahren von alten Installationen nach Nullung Sch III aufmerksam machen. Der Kunde muss wissen, dass seine Installationen und Anlagen längst nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Diese stellen ein Sicherheitsrisiko mit folgendem Gefahrenpotenzial dar: • Körperdurchströmung bereits beim Auftreten eines einzelnen Fehlers sehr wahrscheinlich. • Im Fehlerfall sind ganze Anlageteile betroffen, z. B. Schutzkontakte unter Spannung. • Die Verwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen als zusätzliche Schutzmassnahme ist nur bedingt möglich. • Isolationsmessungen zur Brandprävention können nicht gemacht werden. • Kein getrenntes, stromlosese Schutzsystem möglich (EMV-Problematik). Fazit Bei einer Änderung oder Kontrolle einer bestehenden Anlage, welche nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht, ist eine Risikobeurteilung vorzunehmen. Insbesondere sind dabei die oben genannten potenziellen Gefährdungen, aber auch andere Gefahrenquellen wie geringe Leiterquerschnitte, brüchige Baumwollisolationen, überalterte Schutzeinrichtungen usw. zu beachten. Das Ergebnis dieser Gefahrenanalyse muss dem Anlagebetreiber oder dem Hauseigentümer schriftlich mitgeteilt werden. Damit leistet die verantwortungsbewusste Elektrofachperson ihren unverzichtbaren Beitrag zu einer sicheren Elektroanlage. ■

Autor

Daniel Hofmann (dipl. Elektroinstallateur) leitet das Weiterbildungs-Team bei Electrosuisse. Auf dem Gebiet der Installationsnormen ist Daniel Hofmann als Referent tätig und Mitautor von verschiedenen Fachpublikationen (NIN Compact usw.).

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Fachbuch: Elektrische Installationen und Apparate Die elektrische Installationstechnik und die zugehörigen Schalt- und Kommunikationsanlagen sind das Grundgerüst der modernen technischen Gebäudeinstallation. Ohne sie wären moderne Bauten praktisch unbewohnbar. «Elektrische Installationen und Apparate» vermittelt in diesem Umfeld die Fachkompetenz und das theoretische Rüstzeug für die Planung, die Installation und den Betrieb. Geeignet ist das Fachbuch für alle Stufen der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

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Aus- und Weiterbildung

Der Normpositionenkatalog Ausgabe 2012 ist seit Januar im Einsatz

NPK 2012 – was ist neu? Am 1. Januar 2012 ist der NPK Version 2012 erschienen. Im Januar und Februar 2012 wurden alle interessierten Anwender (Unternehmer, Planer usw.) durch den VSEI an verschiedenen Standorten über die Neuigkeiten informiert. Dies erfolgte über Halbtagesseminare quer durch die ganze Schweiz. Marcel Schöb Durch neue Produkte und veränderte Installationstechniken sind Optimierungen und Anpassungen beim NPK unumgänglich. Da beim Einsatz von Kalkulationshilfen kartellrechtliche Schranken bestehen, weist der VSEI alle Anwender ausdrücklich auf folgende Punkte hin: 1. Bei sämtlichen im Kalkulationsbuch bzw. den elektronischen VSEI-Kalkulationsdaten angegebenen Preisen handelt es sich um unverbindliche Richtpreise.

2. Eine strikte Einhaltung dieser Preise ist kartellrechtlich unzulässig. Was die Regieansätze betrifft, hat jedes Unternehmen die Preise mit den betriebseigenen Zahlen zu errechnen. Für die eigentliche Berechnung der verschiedenen Sollerlöse bzw. Regieansätze stellt der VSEI allen Unternehmern eine Excel-Liste auf seiner Homepage (www.vsei.ch) zur Verfügung. Hier gilt es nur noch, die zusammengetragenen Informationen zu übertragen und schon stehen die betriebseigenen Zahlen für

die Kalkulation zur Verfügung. Die nach dem Abschluss des Auftrages durchgeführte Nachkalkulation durch den Unternehmer gibt ihm Auskunft über den finanziellen Erfolg des Auftrages und somit Rückschlüsse auf die Kalkulation. Diese Erkenntnisse müssen dann zwangsläufig auch wieder in die aktuellen Kalkulationen von Offerten einfliessen. Die Teuerungszahlen des KBOB liegen zurzeit noch nicht vor und werden vermutlich im April veröffentlicht. Das angepasste Teuerungsblatt mit Zahlen seit 2003 steht wie immer auf der Homepage des VSEI zum Download bereit. Auslieferung der Unterlagen Die Auslieferung der Daten ist nach Information des VSEI mit kleinen Ausnahmen überall in der ersten Hälfte des Monats Januar 2012 erfolgt. Die Bü-

Energieeffizienz-Fachtagungen. Im ewz-Kundenzentrum in Zürich. Besuchen Sie unsere Fachtagungen zum Thema Energieeffizienz in den Monaten Mai und Juni 2012. An verschiedenen Veranstaltungen erfahren Sie alles rund um die Energie in und an Gebäuden sowie über die Sicherheit im Bezug auf Asbest. Die Referate richten sich an verschiedene Berufsgruppen sowie private und institutionelle Immobilienbesitzer. Ort: Daten: Anmeldung:

ewz-Kundenzentrum, Beatenplatz 2, 8001 Zürich Mai /Juni 2012 www.ewz.ch

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. In der ewz-Wechselausstellung steht das begehbare Suva Asbesthaus. Finden Sie heraus, wie Sie bei Sanierungen Asbest erkennen und richtig damit umgehen. ewz-Kundenzentrum Beatenplatz 2 8001 Zürich Telefon 058 319 47 01 kundenzentrum@ewz.ch

68 | Elektrotechnik 4/12


Mit diesen Anpassungen wurde ein Werk geschaffen, das in der Praxis sehr gut einsetzbar ist und für viele Elektrofachleute im täglichen Einsatz eine wahre Erleichterung bringt. Dies zeigen auch Rückmeldungen und zahlreiche Nachbestellungen beim VSEI. Sind doch nun wirklich alle wichtigen und viel eingesetzten Positionen in der Compact-Version enthalten. Trotz massiv mehr Inhalt wurde das Format auf handlicher Grösse gehalten. Neu wurde die Compact mit «Ringen» gebunden, was nun ein Umklappen des Buches zulässt. Produktdaten Die Anzahl der PRD ist noch weiter angestiegen. So stehen heute 9922 Positionen zur Verfügung, beim Start im Jahr 2005 waren es noch 2080. Die Anzahl Lieferanten ist im gleichen Zeitraum von 13 auf 38 gestiegen. Die Produkte von Tyco Electronics Logistics AG, Schneikel Electroincs AG, Weidmüller Schweiz AG und der Stiftung Wendepunkt sind neu dazugekommen. Viele gestandene Anbieter haben ihr Angebot teilweise massiv erweitert. So gibt es heute Leistungspositionen im NPK, in welchen der Anwender neben der neutralen Position, zusätzlich aus bis zu neun verschiedenen Lieferanten für die gleiche Position auswählen kann. Diese Umstände erleichtern die automatische Preisbildung, mit dem richtigen bzw. geforderten Produkt, durch den Unternehmer massiv. Die Daten werden automatisch in die Kalkulation übernommen. Im Angebot ist eine eindeutige Deklaration mit Bezeichnung und Bestellnummer vorhanden (Datenträger und/oder Papierversion). Bereits sind weitere Interessenten vorhanden, welche voraussichtlich im

Jahr 2013 zur Verfügung stehen. Der VSEI hat ein Interesse, dass Sie noch nicht vorhandene «PRD-Leistungspositionen» melden. Der VSEI spricht in so einem Fall mit den Lieferanten, diese können dann entscheiden, ob und wo ihre Produkte hinterlegt sein sollen. Neuerungen Selbstverständlich können wir in diesem Beitrag nicht auf alle der über 800 neuen Leistungspositionen eingehen. Im Dokument «Erläuterungen zum NPK», welches ebenfalls auf der Homepage des VSEI zur Verfügung steht, kann pro Kapitel genau nachvollzogen werden, welche Positionen wie und wo geändert haben bzw. neu dazugekommen sind. Kapitel 511: Asbest Die Asbestthematik wurde bereits in vielen Berichten, Tagungen usw. ausführlich behandelt. Der VSEI bietet entsprechende Schulungen an, welche sehr gut besucht sind. Der Elektroinstallateur ist also bestens ausgebildet und auf dieses Thema sensibilisiert. Als Abrundung stehen im NPK nun auch entsprechende Positionen zu Verfügung. Angefangen vom «Spezialisten für Asbestentsorgung mit VSEI/SUVA-Zertifikat», über das Vorhalten von Asbeststaubsaugern der Klasse H bis hin zur entsprechend offenen Position. Einige wenige nicht mehr oder nur noch sehr selten genutzte Positionen im Kapitel 511 wurden gelöscht. Kapitel 512: Isolationsfassade Die am Anfang der Erläuterungen aufgeführten Sätze, die sich in allen Kapiteln wiederholen, sind auch dieses Jahr nicht jedes Mal aufgeführt. Diese «heiligen» Sätze finden Sie nun nur noch am Anfang der Erläuterungen zum Kapitel 511. Ab Kapitel 512 wird nur noch auf das Kapitel 511 verwiesen. Neu aufgenommen wurden die UP-Kasten mit Isolation zum Einbau von «UP-Kästli» in Aussenisolationen (Bild 1). Diese sind im Minergiestandard unerlässlich, bieten aber auch in den übrigen Gebäude- und Bauarten eine wertvolle Arbeitserleichterung. Diese werden von der Stiftung Wendepunkte hergestellt und unter dem der Bezeichnung TIESysteme vertrieben. Neu wurden die Positionen der «KRFWG haloarm flexibel» mit der Dimension 63 ergänzt. Bei sämtlichen «Superblue»-Rohren wurden die Montagezeiten überarbeitet und angepasst.

1 Aus- und Weiterbildung

cher sind bereits im Dezember 2011 verschickt worden. Die teilweise etwas spätere Auslieferung der Daten hängt mit Problemen beim CRB zusammen (Einsatz einer neuen Software, italienische Übersetzung, usw.). Das eigentliche Taschenbuch ist seit 2011 nicht mehr erhältlich und wird von einem neuen Produkt, dem «NPK-Compact», abgelöst. Dieses Produkt hat sich im Markt bereits etabliert und ist beliebt. Im Wesentlichen wurden nachfolgende Änderungen und Anpassungen gegenüber dem Taschenbuch vorgenommen: • 25 % mehr Inhalt (Positionen) • M-Zeit ist nun auch aufgeführt • Erläuterungen zum NPK sind auch integriert • Grösseres Format

TIE-Systeme.

Durch die bessere und schnellere Verarbeitung dieser immer weiter verbreiteten Rohre haben sich auch die Preise nach unten korrigiert. Kapitel 513: Formstücke Im Kapitel 513 gibt es Anpassungen im Bereich der Formstücke und einzelnen Kanaltypen. Auch hier wurden neue oder vermehrt eingesetzte Artikel/Produkte ergänzt und auf der «Gegenseite» nicht mehr oder nur noch sehr selten eingesetzte Artikel/Produkte entfernt/gelöscht. Kapitel 514: Brandschottung Das Kapitel wurde mit zusätzlichen Positionen im Bereich von Brandabschottungen ergänzt. Hier werden jährlich neue Produkte auf den Markt gebracht, die einfacher zu verarbeiten sind. So hat der Elektroinstallateur die Möglichkeit, dem Kunden die durch den Kabelzug verletzten Schottungen gleich wieder instand zu stellen und dieser muss nicht den Spezialisten aufbieten. Diese sehr sinnvolle Ergänzung kommt im Markt sicher gut an. Kapitel 521: Potenzialausgleich Der gesamte Bereich der Erdungen und der Potenzialausgleich wurden komplett überarbeitet. Den Positionen des Blitzschutzes steht diese Überarbeitung noch bevor. Diese werden voraussichtlich auf die Ausgabe 2013 angepasst. Ebenfalls wurde die Anordnung des Erders bei

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Ring-Erder bei Minergiegebäuden mit einem wärmeisolierenden Fundament. Elektrotechnik 4/12 | 69


Aus- und Weiterbildung

Minergiegebäuden mit einem wärmeisolierenden Fundament überprüft, angepasst bzw. mit neuen Positionen ergänzt (Bild 2). Kapitel 522: Flexible Kabel In der Praxis werden immer mehr halogenfreie, flexible Steuer- und Installationskabel einsetzt (Bild 3). Besonders in der Industrie und/oder im Anlagebau sind diese Kabeltypen sehr beliebt und immer weiter verbreitet. Es gibt nicht wenige Betriebe und Anlagenbesitzer, die die Verwendung solcher Kabel in ihren Richtlinien «vorschreiben». Der VSEI hat diesem Bedürfnis Rechnung getragen und diverse Typen neu in den NPK aufgenommen. Im Gegenzug wurden die Positionen für Stromschienen für 250 A, 400 A und 630 A inkl. dazugehörender Formteile gelöscht. Diese Art der Installation ist in der Praxis sehr «beliebt», wird aber fast ausschliesslich durch Spezialfirmen bzw. durch die Hersteller direkt montiert und installiert. Der Elektrounternehmer tritt hier im besten Fall als Zwischenhändler auf.

durch die «rasende Entwicklung» zu Anpassungen. Dies betrifft wie meistens, vor allem den Bereich der LWLKabel. So wurden OM4-Kabel aufgenommen und diverse Positionen mit OM2-Kabel gelöscht. Kapitel 541/542: Flachkabel Im Kapitel 541 wurden vor allem die «Löcher» im Zusammenhang mit den Flachkabelvorlagen «gestopft». So sind verschiedene Abzweigdosen und Komponenten neu aufgenommen worden und stehen nun als geschlossene Positionen zur Verfügung. Für die Vorlagen mit «Flachkabelsystemen» mussten auch hier diverse Positionen aufgenommen und ergänzt werden. Ebenfalls wurde eine Reihe von EB-Bewegungsmeldern aufgenommen. Diese Anpassungen haben dem NPK über rund 99 neue Leistungspositionen beschert.

Kapitel 543: Logikmodule In den NPK-Leistungspositionen mit Logikmodulen sind seit der Ausgabe 2011 nur noch die Leistungen für die Mithilfe beim Datenpunkttest enthalten. Die Leistungen für die Programmierung, Parametrierung, InbetriebKapitel 526: LWL-Kabel Bei den Schwachstromkabeln kommt es nahme usw. sind nicht mehr enthalten. Diese Leistungen werden durch den Systemintegrator erbracht Lust auf Bildung? und können mit der Lust auf Erfolg? Position 543 125 111 gesamthaft pro Anlage Bleiben Sie nicht stehen oder mit der Position Sichern Sie Ihre Zukunft 543 125 121 pro DaErfolg ist lernbar tenpunkt erfasst werSind Sie interessiert? den. Nun wurden auf das Jahr 2012 alle SPS-Logikmodule im LEBENS Kapitel 543 vereint. LANGES Leistungspositionen LERNEN aus dem Kapitel 547 wurden also ins Kapitel Ihr Weiterbildungspar tner für eidg. anerkannte Bildungsgänge zum “dipl. Techniker/in HF“ 543 verschoben. Dies hat leider unumgängli• Gebäudeautomatik (neuer Bildungsgang) che Umnummerierun• Betriebstechnik (Einstieg auch mit KV Abschluss möglich) gen zur Folge. Die be• Logistik (Einstieg auch mit KV Abschluss möglich) troffenen Positionen • Energietechnik • Konstruktionstechnik sind in den «Erläute• Informatik rungen zum Kapitel • Systemtechnik NPK 543» einzeln mit • Nachdiplomstudium „Executive in Business Engineering“. der alten und neuen NPK-Nummer aufgeBeginn Oktober 2012 führt. Total sind 18 www.abbts.ch Unterlagen / Auskünfte Positionen betroffen. Es wurden aber auch ABB Technikerschule Die ABB Technikerschule ist Fabrikstrasse 1, 5400 Baden • ISO 9001, BfW und weitere neue LogikTelefon: 058 585 33 02 • zertifiziert E-Mail: sekretariat@abbts.ch module mit und ohne Informationsabende 2012 Display inkl. Zubehör 7. Mai und 20. August 2012 18:15 Uhr aufgenommen. Weiter 70 | Elektrotechnik 4/12

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Steuer- und Installationskabel flexibel (halogenfrei).

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Ausschnitt Beispielzeichnung des Feller Dirigon.

wurden LS mit Charakteristik C für einen Nennstrom vom 50 bzw. 63 A ergänzt. Kapitel 547: Raumautomation Der Bereich der Gebäude- und Raumautomation erhält immer mehr Gewicht und wird immer mehr eingesetzt. Im Zweckbau ist die Gebäudeautomation kaum noch wegzudenken bzw. die geforderten Funktionen sind ohne Bussystem und den Einsatz der Systemtechnik kaum oder gar nicht mehr zu erreichen. Dieser Umstand schlägt sich auch auf das Kapitel 547 nieder. Fast täglich kommen neue und/oder weiterentwickelte Komponenten auf den Markt. Diese werden in der jährlichen Anpassung des NPK dann ergänzt. Meist ebenso viele Komponenten werden nicht mehr eingesetzt oder sind nicht mehr erhältlich. So sind auf das Jahr 2012 knapp 60 neue Leistungspositionen geschaffen worden, während deren 25 gelöscht wurden. Kapitel 551: OM4-Produkte Auch im Kapitel 551 wurden OM4-Produkte bzw. deren Teile aufgenommen und die OM2-Produkte aus dem NPK gelöscht (Bild 4). Selbstverständlich sind die einzelnen Systeme nach wie vor mit dazugehörenden Leistungspositionen verfügbar. Durch den Einsatz dieser Leistungspositionen ist sichergestellt, dass durch den Unternehmer eine ent-


2xRJ45, geschirmt oder nicht geschirmt, zur Verfügung. Kapitel 553: TV-Koaxialkabel Längst sind die Zeiten vorbei, wo der Elektroinstallateur für das TV-Koaxialkabel nur leere Rohre verlegte (Bild 5). Seit einigen Jahren liefern die Elektroinstallateure ganze SAT-Empfangsanlagen betriebsfertig. Nun wurden im NPK Montage- und teilweise Anschlusspositionen aufgenommen, damit diese Arbeiten mit geschlossenen Leistungspositionen ausgeschrieben bzw. angeboten werden können. Die eigentliche Lieferung der Anlage muss mit einer offenen Position angeboten werden.

Neue Positionen für SAT-Anlagen.

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Kapitel 574: Notleuchten Im Leuchtenkapitel wurden ebenfalls einige Anpassungen vorgenommen (Bild 6). So wurden unter anderen neue Positionen mit Notleuchten geschaffen. Ebenfalls sind neu Positionen für das Linect-System vorhanden (Bild 7). Diese Positionen gehen leider oft am Elektroinstallateur «vorbei». Wenn diese aber durch den Planer im NPK ausgeschrieben werden können, bietet sich auch hier wieder eine Chance für den Elektroinstallateur.

Notleuchten.

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Positionen zum Linect-System.

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Kapitel 583: Gruppenleitungen Auch bei den Installationsteilen sind verschiedene Anpassungen und Optimierungen eingeflossen (Bild 8). So gibt es Ergänzungen im Bereich der Gruppenleitungen.

Gruppenleitungen.

sprechende Systemgarantie abgegeben werden kann. Pro Position sind in den KoLi (Komponentenlisten) die richtigen Teile und Komponenten abgelegt. Zur besseren Übersicht ist für alle vorhandenen Systeme ein Musterbeispiel mittels einer Zeichnung vorhanden. Diese ist in den Erläuterungen zu diesem Kapitel ersichtlich und kann auch direkt in der Software aufgerufen werden. Weiter wurde das Kapitel mit Leistungspositionen für NAP-Steckdosen ergänzt. Diese stehen nun in der Variante Kat. 6 oder Kat. 6A als 1xRJ45 und

Kapitel 584: Steigleitungen, Kommunikationsleitungen Verschiedene Leistungspositionen im Bereich der Steigleitungen wurden ergänzt (Bild 9). Ebenfalls wurden die sogenannten Ausgleichsleitungen neu aufgenommen. Total wurden 62 Positionen ergänzt. Wie bereits erwähnt, wurden IPX4Steckdosen auch ergänzt und natürlich, wie es sich für dieses Kapitel gehört, inkl. der dazugehörenden Leitung. Kapitel 585: Leitungsführung Dieses Kapitel wird zurzeit komplett überarbeitet. Ein grosser Teil der Posi-

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9 Aus- und Weiterbildung

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Kommunikationsleitungen IPX4 (Link).

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Vorlage «REGIE».

tionen ist dabei auf das Jahr 2012 überarbeitet worden. Dabei wurde die Installationstechnik bzw. Leitungsführung der verschiedenen Teile minuziös untersucht und, wo nötig, angepasst. Bildsuche und Weiterentwicklung Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Unter diesen Stichworten hat der VSEI zusammen mit den Softwarehäusern auf das Jahr 2008 die Bildsuche erfolgreich eingeführt (Bild 10). Diese Bildsuche wurde auch auf das Jahr 2012 weiter verbessert. Die Rückmeldungen der Anwender sind dabei sehr positiv, was den VSEI veranlasst hat, diesen Teil weiter auszubauen. So wurden auf das Jahr 2012 folgende Vorlagen neu erstellt: • Flachkabelsysteme • Regie Fazit Alles in allem hat der NPK 2012 wiederum einen Schritt nach vorn genommen und ist für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet. Bereits seit einiger Zeit laufen die Arbeiten an der Ausgabe 2013, welche sicher ebenfalls wieder mit Neuerungen aufwarten wird. Nochmals sei erwähnt, dass auf der Homepage www.vsei.ch zu jedem Kapitel alle Veränderungen im Detail eingesehen werden können. ■

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Wago hat einen neuen, hochperformanten sercos-Koppler in IP67 entwickelt. Der zur Produktserie Speedway 767 gehörende Koppler verbindet die Feldebene mit dem Real-timeEthernet-Feldbussystem sercos V1.2. Der Koppler 767-1311 unterstützt alle sercos-Zykluszeiten und ist komfortabel über die leistungsfähigen und standardisierten Profile von sercos sowie über die Gerätebeschreibung (SDDML) in das sercosSystem integrierbar. Ausserdem verfügt er über acht lokale High-Speed-Digitaleingänge mit

einem Erfassungszyklus von 10 μs und kann damit sercos-Zyklen mit 31,25 μs unterstützen. Der Speedway-Koppler kann mit weiteren E/A-Modulen aus der vielfältigen Produktpalette erweitert werden. In Verbindung mit den neuen, synchronen High-Speed-E/A-Modulen lassen sich mit Speedway harte Echtzeitanwendungen mit E/A-Zyklen von nur 250 μs realisieren. Der Koppler lässt sich wie alle Speedway-Produkte schaltschranklos in Maschinen- oder Prozessnähe einsetzen. Die E/A-Module können entfernt vom sercos-Koppler platziert und das System auf bis zu 200 m ausgedehnt werden.

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Mit der offenen Automatisierungstechnik von Beckhoff können alle Gewerke gesteuert werden: von der Theatertechnik, Spezialeffekten bis hin zur kompletten Beleuchtungssteuerung und Gebäudeautomation. Die Beckhoff-I/O-Systeme bilden in der Bühnen- und Showtechnik den zentralen Baustein zur Erfassung von Sensorik und Aktorik: von digitalen und analogen Standardsignalen bis zur Integration der Beleuchtungstechnik (DMX, DALI, Dimmer, LED) oder Stellantriebe (Servo-, DC- und Steppermotoren) sowie Sicherheitsfunktionen nach SIL 3. Um die Sicherheit von Bedienern und 72 | Elektrotechnik 4/12

Akteuren gewährleisten zu können, bietet Beckhoff mit TwinSAFE eine in Soft- und Hardware skalierbare Sicherheitslösung auch im Bereich der Bühnen- und Showtechnik an. Mit der einfach zu implementierenden Sicherheitslösung können z. B. Not-Aus (E-Stop) oder Lichtgitter sicher eingelesen und Aktoren über sichere Ausgänge abgeschaltet werden. Die Beckhoff-Steuerungstechnik ist aufgrund ihrer offenen Schnittstellen einfach an andere Systeme koppelbar. Das busneutrale Busklemmensystem unterstützt 17 Bussysteme wie z. B. Ethernet TCP/IP, RS232/ RS485 und auch DMX-Masterklemmen.

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Theben verbindet mit dem neuen DALI Gateway KNX das DALI-System mit dem KNX-Bus. Das neue Schnittstellenmodul von Theben ermöglicht die DALI-Einbindung in das Gebäudemanagementsystem KNX. Die Highlights des neuen DALI Gateway KNX von Theben: • Bis zu 16 Beleuchtungsgruppen mit insgesamt 64 elektronischen DALI-Geräten können adressiert werden • Es können 14 Lichtszenen

durch 8-Bit- oder 1-Bit-Szenen-Telegramme gewählt werden Broadcast-Betrieb bei Ansteuerung und Abfrage möglich Informationen über Lampenoder EVG-Fehler stehen pro Leuchten-Gruppe oder DALI-Teilnehmer auf dem KNX-Bus zur Verfügung. Handschaltung aller DALITeilnehmer ist mit dem Test-Button auf dem DALI Gateway KNX von Theben möglich 14 Szenen, Slave-, Treppenlicht- und eine SequenzFunktion sind integriert Die Parametrierung der DALI-Teilnehmer erfolgt mit dem DALI Software Tool.

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Intelligentes und energieeffizientes Lichtmanagement am Arbeitsplatz hat einen neuen Namen: Präsenzmelder pirios 360P KL. Dahinter steckt eine Technologie, die zuverlässig das Kunstlicht abhängig vom vorhandenen Tageslicht steuert. Durch die automatische Steuerung mit Bewegungs- und Tageslichtsensoren werden Bewegungen von Personen sowie das Tageslicht im Raum erfasst. Die Beleuchtung wird dementsprechend automatisch ein- sowie ausgeschaltet und die fehlende Helligkeit bei zunehmender Dunkelheit kompensiert. Die Konstantlichtregelung ermög-

licht eine energieeffiziente Regelung des Kunstlichts auf eine konstante Helligkeit. Die Präsenzmelder pirios 360P KL haben einen Erfassungsbereich von 360° und erfassen sitzende Personen in Büros, Schulzimmern, Toiletten usw. Sie sind einzeln und im Verbund zusammengeschaltet einsetzbar. Die Präsenzmelder pirios 360P KL KNX besitzen einen integrierten KNX-Busankoppler.

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Soeben ist die neueste Ausgabe des Dehn-Hauptkatalogs «Überspannungsschutz» erschienen. Auf fast 400 Seiten stellt der Blitz- und Überspannungsschutz-Spezialist Dehn neben seinem bewährten Produktprogramm eine Vielzahl von Neuheiten aus dem Bereich Überspannungsschutz vor. Besonders hervorzuheben: • DEHNvenCI, ein KombiAbleiter auf Funkenstreckenbasis mit bereits im Gerät integrierter Vorsicherung. • DEHNsecure, ein koordinierter Blitzstromableiter auf Funkenstreckenbasis speziell für den Einsatz in DCStromkreisen. • DEHNlimit PV 1000 V2, ein funkenstreckenbasierender Kombiableiter für PV-Systeme mit DC-Löschkreis, der auch die höchsten Anforderungen an einen Typ-1-Ableiter in PV-Anlagen erfüllt. • DEHNbox, ein kombinierter Blitzstrom- und Überspan-

nungsableiter mit actiVsenseTechnologie für die Aufputzmontage im Bereich Telekommunikation, Busanwedung und MSR-Technik. • usw.

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Die LED-Technologie ist heute aus dem Bereich Lichttechnik nicht mehr wegzudenken und nimmt zweifellos eine führende Rolle in der Zukunft ein. Die Elbro, als einer der Vorreiter und Trendsetter im Schweizer Elektroinstallationsmarkt, bietet eine komplett neue Linie von Power-LED-Flutlichtstrahlern in neuster SMD-Technologie, einem Lichtwinkel von 120 ° sowie Werten von 600 Lumen (bei 10 W) bis zu 9000 Lumen (bei 100 W) an. Für einen breiten Einsatz in Industrie und Gewer-

be bestimmt, sind sie eine energieeffiziente Alternative zu Halogenleuchten. Diese wartungsfreien und staubdichten Flutlichtstrahler sind in drei Positionen flexibel montierbar und können mit der Schutzart IP65 im Innenoder Aussenbereich bei einer Spannung von 90–240 VAC betrieben werden. Sie bieten beim Einschalten sofort volle Leistung und zeichnen sich durch flächige Ausleuchtung, minimaler Temperaturabgabe sowie langer Lebensdauer (30 000–50 000 h) aus. Diese kompakten und leichtgewichtigen Power-LED-Flutlichtstrahler sind mit grauem Aluminiumgehäuse beim VESGrossisten erhältlich.

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lung, eine rasche und sichere Mess- und Prüfaufgabenbewältigung. Die Schnelldruckklemmen sind als Einbauklemmen oder mit 4-mm-Steckern, in normaler Ausführung oder mit erhöhter Berührungssicherheit vorhanden. MESATEC technische Produkte AG 6300 Zug Tel. 041 740 58 33 info@mesatec.ch www.mesatec.ch

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Mit ihrer eleganten Silhouette bereichern die Abdeckplatten der Serie kallysto.art seit 2008 den Schalter- und Steckdosenmarkt. Die grosse Materialvielfalt von Schiefer über Glas und Aluminium bis hin zu Edelstahl bietet für jeden Wohnstil eine Lösung im perfekten Einklang mit dem Raum. Jetzt hat Hager die Angebotspalette noch erweitert: Die Holzrahmen in den vier Ausführungen Esche, Birnbaum, Nussbaum und Räuchereiche werden all jene begeistern, die Wert auf ein na74 | Elektrotechnik 4/12

türliches Interieur legen. Die vier Edelholzrahmen zaubern eine einzigartige natürliche Atmosphäre ins Haus. Die stilvollen Modelle mit moderner Gehrung sorgen für den besonderen Touch und bieten eine willkommene Abwechslung im Design. Das Echtmaterial Holz macht aus jeder Abdeckplatte ein unverwechselbares Unikat. Alle Abdeckplatten sind mit einem hochwertigen Lack versehen. Dieser schützt das Holz vor Verschmutzung und UVStrahlen und hilft so, den Farbton zu bewahren. Weiter können die Abdeckplatten mit kallysto Multidesign und den kallysto KNX-Multifunktionstastern kombiniert werden.

Hager AG 8153 Rümlang infoch@hager.com www.hager-tehalit.ch

Beckhoff erweitert seinen Busklemmen-Baukasten um Handbedienmodule zur Montage in der Schaltschranktür. Die digitalen und analogen I/O-Module ermöglichen die Bedienung und Beobachtung von Prozessdaten sowie ein manuelles Eingreifen ohne Öffnen des Schaltschrankes. Die Handbedienmodule sind über die K-Bus-Verlängerung in das Busklemmensystem integrierbar und über entsprechende Buskoppler für alle gängigen Bussysteme verfügbar. Die Montage der Handbedienmodule erfolgt durch Snap-in-Technik. Insgesamt stehen vier verschiedene Funktionsmodule für die Handbedienebene zur Verfügung:

• 16-Kanal-DigitalEingang: Meldemodul • 8-Kanal-Digital-Ausgang: Umschaltung Hand- und Automatikbetrieb, Setzen von Ausgängen • 4 2-Kanal-DigitalAusgang: Umschaltung Hand- und Automatikbetrieb, Setzen von 2-StufenAusgang • 8-Kanal-Analog-Ausgang 0…10 V: Umschaltung Hand- und Automatikbetrieb, analoge Sollwertvorgabe über ein Potenziometer. Die Module sind über die Automatisierungssoftware TwinCAT konfigurierbar. Alle Schalterstellungen der Ausgabemodule sind in der Steuerung als Prozessvariablen verfügbar. Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch

Industrieller Mini-PC mit Dualcore

Spectra präsentiert mit dem NISE 104 einen leistungsfähigen Mini-PC für den lüfterlosen Betrieb, der mit dem Dualcore Intel® Atom™ Prozessor D2700 mit 2,13 GHz Taktrate ausgestattet ist. Das mit 185 54 131 mm äusserst kompakte Gerät ist, dank leistungsfähigem, stromsparendem Prozessor und der umfangreichen Ausstattung für eine Vielzahl von Applikationen sehr gut geeignet. Schnittstellen: 2 RS232 und 2 RS 232/422/485,

2 Gigabit LAN-Ports und 4 USB 2.0, Grafikports 1 HDMI und 1 DVI-I, wobei der DVI-I Port als DVI-Grafikschnittstelle oder als VGA-Port dient. Ein Mini-PCIe-Steckplatz ermöglicht die Erweiterung des Geräts mit einem WI-FI Modul oder einer GSM 3G Erweiterungskarte. Das NISE 104 wird als einschaltbereites Komplettsystem mit 80 GB SSD, 4 GB RAM und Microsoft Windows 7 Betriebssystem geliefert. Stromversorgung: 12 VDC.

Spectra (Schweiz) AG 8132 Egg ZH Tel. 043-2 77 10 50 info@spectra.ch www.spectra.ch


Der MT0.5-NT-xx ist ein kapazitiver Netzschalter der berührungslos, allein durch Annäherung mit der Hand, geschaltet werden kann. Der komplett vergossene Elektronikblock misst nur 48 48 22 mm und lässt sich problemlos unter Tischen und Arbeitsplatten oder in einer handelsüblichen Unterputzdose hinter Wandverkleidungen aus jedem nichtleitenden Material wie Glas, Keramik, Kunststoff, Holz usw. bis zu einer Dicke von 2 cm verbergen. Die berührungslose Betätigung ermöglicht den Einsatz bei hochwertigem Oberflächendesign, in Applikationen mit strengen hygienischen Auflagen oder vandalensicheren Anwendungen. Der Anschluss erfolgt über ein Kabel oder eine eingebaute Federklemmleiste. Der einpoli-

ge Schaltausgang (15 A/230 V) behält seinen Zustand auch nach einem Netzausfall bei. Da der Ausgang als potenzialfreier Relaiskontakt realisiert ist, können auch beliebige andere Schalter ersetzt werden. Aufgrund seiner extrem niedrigen Stromaufnahme von lediglich 1 mA eignet er sich ausserdem hervorragend als Hauptschalter an ruhestromintensiven Geräten. Nebst der standardmässigen Flip-Flop-Schaltung sind auch Taster-, Mono-Flop, sowie eine 2 Tipp-Funktion erhältlich. Hoffmann + Krippner Schweiz GmbH 8964 Rudolfstetten Tel. 056 641 27 70 info@tastatur.ch www.tastatur.ch

Stromverteiler für jeden Einsatz Immer mehr werden konfektionierte Stromverteiler eingesetzt. Dementsprechend hat Demelectric sein Angebot für die unterschiedlichen Anforderungen erweitert. Die Ausgabe 2012 der Broschüre «Stromverteiler und mehr …» fasst das Angebot neu zusammen. Für den Aufbau einer Baustromversorgung ohne zwischengeschalteten FI-Schalter bietet Demelectric ein Sortiment bestehend aus Baustromverteiler, Hartgummi-Stromverteiler und Verlängerungskabel für 32 A, codiert 7 h schwarz an. Soll eine Stromversorgung kurzfristig erstellt und betrieben werden, bieten sich die steckerfertigen und mobilen Hartgummi-Steckdosenleisten und kofferförmigen Stromverteiler an. Mit wenigen Handgriffen ist eine vorschriftsmässig abgesicherte Stromversorgung aufgebaut. Bei dauerhaften Installationen steht

der Nutzen einer dezentral abgesicherten Stromversorgung im Vordergrund. Je nach Einsatzort kommen Hartgummi oder auch pflegeleichtere Kunststoffgehäuse infrage.

Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 info@demelectric.ch www.demelectric.ch

Hohe Verfügbarkeit, Produktvielfalt und rasche Auftragsabwicklung SSAM International ist seit über 17 Jahren einer der europaweit führenden Grosshändler von Sicherheitssystemen. Das Unternehmen bietet dem Fachhandel eine breite Produktpalette, grosses Lagervolumen, Expressversand sowie durch mögliche Direktabholungen schnellste Reaktionszeiten. Damit sind SSAM-Partner in der Lage, schnell und effizient auf

Kundenwünsche zu reagieren, um so die bestehende Marktpositionen auf hohem Niveau zu festigen und neue Marktanteile zu gewinnen. Die sofortige Verfügbarkeit der Ware ist ein wesentliches Vertrauensargument für Endkunden, können diese so doch im Falle von Neuinstallationen, Service- und Erweiterungsarbeiten sicher sein, stets schnell

und zuverlässig betreut zu werden. SSAM unterstützt seine Fachhandelspartner erfolgreich mit sofortiger Lieferbarkeit aller Produkte durch grosszügige Lagerkonzepte in jedem Fachhandelszentrum sowie gerne genutzte Direktabholungsmöglichkeiten. Jahrelange Erfahrung, Markenprodukte zu Top-Preisen und innovative Eigenentwick-

lungen machen SSAM zu einem starken Partner für die Umsetzung von Zukunftsvisionen. SSAM-Fachhandelspartner haben sich dank exklusiver Vertriebsstrategie zu starken Verbündeten dieser Firmenphilosophie und vertrauensvollen Partnern für den Endkunden entwickelt. Gefestigt wird diese Position durch regelmässige Schulungen sowie der Möglichkeit, neueste Technologien im Rahmen von Firmenmessen zu begutachten und diese auch ausführlich testen zu können

SSAM Warenhandels GmbH CH-8105 Regensdorf Tel. 044 871 20 00 ssam@ssam-swiss.ch www.ssam.com Elektrotechnik 4/12 | 75

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Berührungsloser Netzschalter


Veranstaltungen

Neuer Bildungsgang: Dipl. Techniker HF, Gebäudeautomatik

Träumen Sie von einer beruflichen Karriere als Gebäudeautomatiker? Eine Weiterbildung ist nicht nur mit Arbeit und Lernen verbunden, sondern eröffnet auch neue berufliche und soziale Horizonte im Berufsleben. Der/die Gebäudeautomatiker/-in ist der Spezialist für Automation gebäudetechnischer Anlagen, Systeme und intelligenter Gebäude. Für zukünftige Projektleiter, Produktmanager, Systementwickler, Systemintegrator, Systembetreuer oder Kader im gebäudetechnischen Umfeld

bietet die ABB Technikerschule in Baden eine berufsbegleitende Ausbildung zum/zur Dipl. Gebäudeautomatiker/-in HF. Die Ausbildung ist berufsbegleitend, dauert sechs Semester und ist im Tagesschulbetrieb sehr lerneffizient. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in der technischen und fachspezifischen Grundausbildung sowie in der Vertiefung auf den Bereichen Projektmanagement, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Leittechnik, Automations- und Bussysteme, Gebäudetechni-

sche Anlagen, erneuerbare Energieanlagen, Automatisierungstechnik, Betriebswirtschaft, Teamentwicklung und Englisch. Den Absolventen bieten sich verschiedenen Einsatzmöglichkeiten: • Entwicklung von Produkten, Systemen und Dienstleistungen in der Gebäudetechnik • Projektierung und Realisierung von Projekten für die Gebäudeautomation • Inbetriebnahme, Betrieb und Unterhalt von gebäudetechnischen Anlagen und Systemen • Produktmanagement, Beratung und Verkauf in der Gebäudetechnik oder anverwandte Bereiche Studienbeginn ist der 17. Oktober 2012. Weitere Informationen über diesen Bildungsgang erhalten Sie an einem der folgenden Infoabenden: • 7. Mai 2012, 18.15 Uhr • 20. August 2012, 18.15 Uhr sekretariat@abbts.ch www.abbts.ch

DER BRANCHENTREFFPUNKT DER SCHWEIZER STROMWIRTSCHAFT Erzeugung Übertragung Verteilung Handel und Vertrieb Engineering Energiedienstleistungen Infrastruktur für E-Mobilität Partner

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12. bis 14. Juni 2012 Messe Zürich www.powertage.ch


Veranstaltungen und Weiterbildungskurse

Veranstaltungen

«15n» – Woche der Architektur- und Ingenieurbaukunst 332 Bauwerke öffnen ihre Türen für ein breites Publikum • 5.–13. 5. 2012 www.15n.ch One Fachmesse für Internet, E-Commerce und Social Media • 9./10. 5. 2012, Messe Zürich www.one-schweiz.ch Geothermie Kongress Branchenplattform für Fachleute aus dem Bodensee-Einzugsgebiet • 23.–24. 5. 2012, St. Gallen www.energiekongresse.ch www.geothermie-bodensee.ch Powertage 2012 Perspektiven der Schweizer Stromwirtschaft • 12.–14. 6. 2012, Messe Zürich www.powertage.ch Intersolar Fachmesse der Solarwirtschaft • 13.–15. 6. 2012, München www.intersolar.de Bauen & Modernisieren • 30. 8.–2. 9. 2012, Messe Zürich www.bauen-modernisieren.ch Sindex 2012 Dienstleistungen und Produkte aus der Automation, Elektronik und Elektrotechnik • 4.–6. 9. 2012, BERNEXPO www.bernexpo.ch Blue-Tech Marktplatz für effiziente Energielösungen • 12.–15. 9. 2012, Casinotheater und Neumarkt Winterthur www.blue-tech.ch Motor Summit • 5./6. 12. 2012, Zürich www.motorsummit.ch Cleantec City • 19.–21. 3. 2013, BERNEXPO www.cleanteccity.ch

13.–15. Juni 2012 Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft Messe München

2.200 Aussteller 170.000 m2 Ausstellungsfläche 80.000+ Besucher

VSEI-Seminare • 22. 5. 2012, Neues und Trends in der Telematik, Effretikon • 24. 5. 2012, Neues und Trends in der Telematik, St. Gallen • 30. 5. 2012, Neues und Trends in der Telematik, Bern • 21./22. 8. 2012, Elektroinstallationen in explosionsgefährdeten Bereichen, STFW Winterthur • 1. 11. 2012, Elektroinstallationen in explosionsgefährdeten Bereichen (Ergänzungskurs), STFW Winterthur • • • •

14. 6. 2012, NPK-Basis, Effretikon 14. 8. 2012, NPK-Basis, Horw 26. 9. 2012, NPK-Basis, Egerkingen 3. 4. 2012, NPK-Anwendungen, Effretikon

www.intersolar.de

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Stellenangebote

• • • •

28. 6. 2012, NPK-Anwendungen, Effretikon 28. 8. 2012, NPK-Anwendungen, Horw 10. 10. 2012, NPK-Anwendungen, Egerkingen 22.5., 18. 10. 2012, NPK-Ausmass, Zürich

Steuerungen, Prozessleitsysteme, Messtechnik, Schaltanlagen und Elektroinstallationen sind unsere Fachgebiete. Die Anwendungen sind im Verfahrensgebiet der Kommunaltechnik (Wasserversorgungen und Abwasserreinigungsanlagen). Für den Bau von anspruchsvollen Mess-, Steuer-, Regel- und Elektroanlagen suchen wir eine/n selbstständige/n

• 9./10. 5. 2012, FTTH-Inhouse-Installation Praktikum, Huber + Suhner AG, Herisau • 22. 5. 2012, Projektierung, IT-Infrastruktur, Mobile Dienste, Effretikon • 22./23. 5. 2012, FTTH-Inhouse-Installation Praktikum, Reichle & De-Messari, Wetzikon

Projektleiter/-in EMSR

Aktuelle Veranstaltungshinweise unter «Agenda» und «Veranstaltung» auf www.elektrotechnik.ch

Ihr Profil • Lehre als Elektroinstallateur (idealerweise) • Weiterbildung zum Ingenieur FH/HF oder Meisterprüfung (Fachrichtung Elektro) • Freude an reger Zusammenarbeit mit anderen Fachingenieuren (Bau, Verfahrenstechnik), den Unternehmern und der Bauherrschaft • Bereitschaft für ca. 30% der Tätigkeiten ausser Haus (Baustellen, Besprechungen) • Selbständige Arbeitsweise • Offenheit und angenehme Umgangsformen

Eidg. dipl. Elektroinstallateur CH stellt seine

Installationsbewilligung Kontrollbewilligung (Konzession/ fachkundiger Leiter)

zur Verfügung. Gesamte Schweiz. Interessenten melden sich bitte unter Chiffre ET 2524, AZ Fachverlag AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau.

Ihre Aufgaben liegen im Bereich der EMSR-Projektleitung und -Planung • Beratung der Bauherrschaft • Projektierung • Ausschreibung • Ausführungsplanung (Engineering) • Bauführung EMSR • Inbetriebnahme / Abschluss

Es erwartet Sie • Ein erfahrenes Team mit 3 Mitarbeitern • Interessante Projekte • Eine vielseitige, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit • attraktive Konditionen In das Verfahrens- und Fachgebiet werden wir Sie gründlich einarbeiten. Ziel ist, dass Sie die Aufgaben von A bis Z selbständig bearbeiten. Fühlen Sie sich vom attraktiven Angebot angesprochen? Melden Sie sich bei uns mit Ihren Bewerbungsunterlagen oder für zusätzliche Auskünfte bei Urs Bolliger, urs.bolliger@ekag.ch / 062 767 80 68. EKAG und Partner Elektro-Engineering AG, Poststrasse 2, 5707 Seengen www.ekag.ch

EKAG

EKAG und Partner Elektro-Engineering AG

Möchten Sie in Zukun bei uns erfolgreich mitarbeiten, Ihre Ideen einbringen und eine neue Herausforderung annehmen?

Eidg. dipl. Elektroinstallateur (oder in Vorbereitung) Aufgaben:

Stellvertretung des Geschä sleiters im Tagesgeschä Personaldisposi on und Arbeitsvorbereitung Mitarbeiterschulung (inkl. Lehrlingsausbildung) Offert- und Abrechnungswesen Technische Unterstützung der Mitarbeiter bei komplexen Aufgaben vor Ort Projektabwicklung, Installa onskontrollen Elektroplanung (Autocad und ecscad) Verhandlungen mit Kunden und Architekten

Profil:

unternehmerische Persönlichkeit, lösungsorien ert, hohe Einsatzbereitscha und Eigenini a ve, Führungsqualitäten, Alter ca. 25 – 45 Jahre

Wir bieten: sehr gutes Arbeitsklima. alles andere ist Verhandlungssache Junge und langjährige, selbstständige Top-Mitarbeiter werden Sie bei Ihren Aufgaben unterstützen.

Bei der Beschaffung hohe Qualität mit Budgettreue in Einklang bringen. Das begeistert mich.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um mehr über uns und diese einmalige Stelle zu erfahren. Absolute Diskre on. Sälistrasse 23a 6005 Luzern Ruedi Blä ler 041 241 0 241 info@schaerlielektro.com www.schaerlielektro.com

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Gemeinsam täglich eine sbb.ch/jobs Meisterleistung.


ISSN 1015-3926 63. Jahrgang 2012 Druckauflage: 7000 Exemplare Auflage: 5288 WEMF 2009 Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50 Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Elektrotechnik, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktor Raymond Kleger, Tel. +41 (0)52 765 22 53 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Rico De Boni, David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigenleitung Thomas Stark, Tel. +41 (0)58 200 56 27 Sachbearbeitung Verena Müller, Tel +41 (0) 58 200 56 42 Leitung Lesemarkt/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahres-Abo Fr. 208.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Solothurner Zeitung AG , Radio 32 AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Monatsausgabe ET 5 18. 5. 2012

Anzeigenschluss 25. 4. 2012

Redaktionsschluss 13. 4. 2012

ET 6 15. 6. 2012

Anzeigenschluss 23. 5. 2012

Redaktionsschluss 10. 5. 2012

Aastra Telecom Schweiz AG 55 ABB Technikerschule Baden 70 ABB Schweiz AG 8, 10 Arocom AG 3 AS Aufzüge AG 57 Astrel AG 37 Beckhoff Automation AG 72, 74 BKW FMB Energie AG 61, 65 Brelag Systems GmbH 27 Bugnard SA 59 CeCoNet AG 56 Demelectric AG 13, 75 EEV 37 Elbro AG 23, 73 Electrosuisse SEV 67 Elektro-Material AG 9 Elko-Systeme AG 23 Elvatec AG 73 EWZ 68 Feller AG 72 Fischer Otto AG US 3 Flextron AG 39 Fluke (Switzerland) GmbH 73 Ford Motor Company 44 GMC-Instruments Schweiz AG 24 Hager AG 15, 74 Hoffmann + Krippner 75 HS Technics AG 4 Info-Show Buchhaltung 5 Innoxel System AG 32 Kablan AG 5 Koch René AG 51 M. Züblin AG 43 MCH Messe Schweiz (Basel) AG 76

Meimo AG 19, 30 Mesatec 16, 74 MM Automobile Schweiz AG 33 monolicht GmbH 10 Osram AG 53 Plica AG 11 Recom Electronic AG US 4, 25 Relmatic AG 19 Siemens Schweiz AG 35 Solar Promotion GmbH 77 Spectra (Schweiz) AG 74 Spline GmbH 7 SSAM Warenhandels GmbH 75 STF Winterthur 63 Straumann Software 71 Technische Berufsschule Zürich 62 Theben HTS AG 2, 31, 72 W. Wahli AG 80 Wago Contact SA US 2, 72 Weidmüller Schweiz AG 21 Stellenmarkt

78

Titelseite HS Technics AG Beilagen Feller AG Phoenix Contact AG SSAM Warenhandels GmbH Energie-Cluster

Im Text erwähnte Firmen ABB Schweiz AG 26, 33, 34 ABB Technikerschule Baden 76 Adiutec AG 8 Alpiq AG 45 Alpiq InTec Management AG 38 Amstein + Walthert AG 6 AS Aufzüge AG 57 Beckhoff Automation AG 72, 74 Berner Fachhochschule 38 Bernexpo AG 15 BKW FMB Energie AG 34 Brelag Systems GmbH 27 Bugnard SA 58 Bundesamt für Energie 6, 45 Canon (Schweiz) AG 54 Coop 54 Demelectric AG 75 Die Schweizerische Post 15 EKZ Elektrizitätswerke 34 Elbro AG 20, 73 Electrosuisse SEV 66 Elvatec AG 73 EMC Computer Systems AG 54 Energie Wasser Bern 15 Ericsson AG 38, 47 ETH Zürich 5, 15 Feller AG 10, 72 Fischer Otto AG 14 Fluke (Switzerland) GmbH 20, 73 GMC-Instruments Schweiz AG 20 GNI 4 Hager AG 74 Hefti, Hess, Martignoni 48 Hochschule Luzern Technik & Architektur 4, 6

Hoffmann + Krippner 75 HS Technics AG 4 HSR Hochschule für Technik 5 Innoxel System AG 32 KWO Kraftwerke Oberhasli AG 38 Meimo AG 30 Mercedes-Benz Automobil AG 34 Mesatec 16, 20, 74 Meyer Burger AG 15 Microsoft Schweiz GmbH 54 MM Autobmobile Schweiz AG 38 MZ Immobilien AG 6 Nissan Center Europe GmbH 34 Nokia Telecommunications 54 Nuklearforum Schweiz 8 Osram AG 15 Phoenix Contact AG 28 R & M Schweiz AG 47 Recom Electronic AG 20, 25 Renault Suisse SA 34 Rotronic AG 20 Schneider Electric (Schweiz) AG 10 Siemens Schweiz AG 15, 34 Spectra (Schweiz) AG 74 SSAM Warenhandels GmbH 75 Stadt Zürich 7 Swissolar 12 Theben HTS AG 31, 72 VSEI 68 Viessmann (Schweiz) AG 6 Wago Contact SA 72 Würth AG 10

Elektrotechnik 4/12 | 79

Impressum

Unsere Inserenten

Impressum


Vorschau

Vorschau Elektrotechnik 5/12 Photovoltaik-Tagung 2012 «Photovoltaik als Baustein der Energiezukunft» lautete das Motto der 10. Nationalen Photovoltaik-Tagung 2012 in Baden. Zahlreiche Referenten zeigten auf, welchen Beitrag Solarstrom zu einem Umstieg auf eine weitgehend erneuerbare Stromversorgung innerhalb der nächsten 30 Jahre leisten kann. ET berichtet über die verschiedenen Aussagen in Ausgabe 4 (siehe Seiten 12–14) sowie ausführlich in Ausgabe 5. (Bild 1: Medienstelle SAK). Motoren nach Betriebsart optimieren Der Motor einer Pendel-Luftseilbahn darf problemlos überlastet werden. Zwei Kabinen fahren auf und ab, dazwischen entsteht immer eine Pause. Während der Zeit, wo Personen aus- und einsteigen, kühlt der Motor wieder ab. Es gibt hier nie einen Betrieb, bei dem der Motor ununterbrochen läuft. Solche Betriebszustände treten häufig auch in der Industrie auf und erlauben spezielle Designs (Bild 2). Light + Building 2012 Bei der weltgrössten Messe für Licht und intelligente Gebäude dreht sich 2012 alles um Energieeffizienz und Smart Grids. Die intelligenten Netze, die mit Gebäuden verbunden sind, und Energieeffizienz sind wichtige Brückentechnologien hin zur Erreichung der Energiewende. Ein wichtiger Aspekt zur Light + Building 2012 ist neben dem Gebäude als grünem Kraftwerk die Digitalisierung von Licht und Gebäude. Hersteller aus 50 Ländern präsentieren vom 15. bis 20. April 2012 in Frankfurt Neuheiten für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. ET 5 berichtet über neue Produkte und Lösungen (Bild 3).

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NPK-Know-how Bei der täglichen Anwendung des NPK (Normpositionen-Katalog) in der Praxis treten immer wieder Fragen der Auslegung auf. ET beantwortet aktuelle Fragen und konkretisiert Angaben in punktuellen Beiträgen. Dies erleichtert den Umgang mit dem Ausschreibungs- und Kalkulationswerk und reduziert Diskussionen zwischen Elektroingenieur und Elektrounternehmer.

... und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik

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