Elektrotechnik 2010/04

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Heft 4  |  April 2010 www.elektrotechnik.ch elektrotechnik automation, telematik gebäudetechnik

Hightech auf kleinstem Raum... ...die neue Mini-Melder Serie

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18   Kanäle und Kabelpritschen

60   Videoüberwachung richtig planen

26   Integrale Gebäude- und Raumautomation

72   NIN-Know-how, Leserfragen Teil 55


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Editorial

ET-Wettbewerb ET-Wettbewerb September April 2010 09

e ist für jeden essierten Elektriker und ein MUSS. Auf über 80 schreiben Hersteller, Planer Experten über Lösungen, che die Elektrobranche attraktiv

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Serie Brain Food Seite 104.

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Hansjörg Wigger, Chefredaktor Hansjörg Wigger, Chefredaktor

welcher Kampagne wird Bildmotiv verwendet? WasInbietet das neue Magazin der das Elektroinstallationen? • − Intelligente Systemsoftware • ecofriendly Energieeffizienz • − Gutscheine für Elektrogeräte • Green Building-Initiative • − Energieeffiziente Praxisbeispiele • Biomass Energie

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Die kürzlich veröffentlichte gesamtschweizerische KriminalLiebe Leserin, lieber Leser statistik registrierte 2009 insgesamt 676 309 Straftaten. Davon entfallen Prozent auf Wirtschaftskrise Widerhandlungenpräsentierten gegen das StrafgeTrotz82anhaltender an den Technologiemessen und fallen Go über Aussteller setzbuch. Besonders stark Ineltec ins Gewicht dabei500 Diebstähle aus den Fahrzeugdiebstähle) Bereichen Elektro-,und Installationstech(247Neuheiten 626, einschliesslich Sachbeschänik und Automatisierung. Aufgefallen sindmachen dabei die zahldigungen (128 031) – diese beiden Kategorien über «grünen» Produkte und Systeme um die die reichen Hälfte aller in der Schweiz verübten Straftatenrund aus. ErstEnergieeffizienz erneuerbare Energien. malsMegathemen wurde für 2009 die Kriminalitätund in allen Kantonen nach Solche Lösungen einheitlichen Kriterienhelfen erfasst.unseren DeshalbEnergiebedarf sind Vergleicheeffizienmit ter und zukunftssicher zu möglich. gestalten. Die Aussteller früheren Jahren nur beschränkt Diebstähle scheinensind vomzu nachhaltigen Nutzen ihrer auf überzeugt hohem Niveau stagnieren, nachdem in denProdukte Jahren bisund sehen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zuver2004 ein Anstieg und danach eher ein Rückgang zu verzeichentgegen. Im Messeblog 2009 hat ET online nensichtlich war. einePrävention Reihe vonsolcher Kommentaren Berichten von AnAnbieZur Straftaten und eignet sich, je nach tern live wendung, einaufgezeichnet. entsprechender Mix von mechanischen und elekPositive Stimmung verbreitete Andreas Züttel, Leiter tronischen Sicherheitsmassnahmen. Eine Videokamera kann zwar des Empa-Forschungsprogramms Materialien für Enereinen Einbruch oder Diebstahl nicht verhindern, Ereignisse gietechnologien, anlässlich seines Vortrags der aufEmpajedoch diskret beobachten, analysieren, anzeigenanoder Akademie. Er ist überzeugt, Abhängigkeit von fossilen zeichnen. Je nachdem können die unmittelbar entsprechende Energieträgern ausgelöst mit Wasserstoff können. Schutzmassnahmen werden. überwinden Zudem lassenzusich die Lesen Sie Antwortenverwenden. auf Seite 78. Aufnahmen fürseine Auswertungen Durch die techniin diedie Weiterbildung und Nachwuchsförschen Investitionen Fortschritte kann Videoüberwachungstechnik heute istund das effi vielzient gehörte Erfolgsrezept der Sie Elektrobransehrderung vielseitig eingesetzt werden. Was bei der che. Fürundviele ist Weiterbildung Installation beimUnternehmen Betrieb von Videokameras beachten ein Schlüsselfaktor in der Unternehmensstrategie zur Einfühmüssen, beschreibt der Beitrag auf Seite 60. rungnachhaltig neuer Technologien sowie Sicherung von QualiWer und energieeffi zientzur bauen will, kommt an tätintegralen und Wertschöpfung. machtgemeint sich auch einer GebäudetechnikWeiterbildung nicht vorbei. Damit die Lernenden bezahlt, denn ein dynamischen Abschluss einer sindfür intelligente Betriebskonzepte, um die Pro-höheren Fachschule wird im Durchschnitt mit bis zu zesse von mehreren vernetzten Gebäudesystemen so zu steu1500 Franken zusätzlich entlöhnt. Absolventen von ern, dass Energie und Betriebskosten gespart sowie die Leis-Berufslehren undSysteme anschliessender Fachausbildung tungsfähigkeit der optimiert höherer und der Komfort und 0910_Inserat_e2f_Magazin_A4_5c.indd 0910_Inserat_e2f_Maga zin_A4_5c.indd 1 verdienen somit etwa gleich viel wie Universitätsabgändie Sicherheit für die Bewohner erhöht wird. Richard Staub darüber in der Rubrik Weiterbildung ger. ETaufberichtet beschreibt den Seiten 26 bis 30, was unter moderner Geauf Seite 101 sowie regelmässig in der kürzlich lancierten bäude- und Raumautomation zu verstehen ist.

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Mit der Zeit gehen DIE FELLER ASTROZEITSCHALTUHR KENNT DIE JAHRESZEITEN Die neue Astrozeitschaltuhr wird als Einzelgerät oder im zeptrion-Verbund eingesetzt und bietet einen hohen Bedienkomfort bei der automatischen Steuerung von Licht und Storen. Sie kennt die aktuellen Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Zeiten von 12 Schweizer Städten, die sich manuell mit eigenen ergänzen lassen. Wird nun eine Ein- bzw. Ausschaltzeit programmiert, so vergleicht die Astrozeitschaltuhr automatisch diese Zeiten mit den aktuellen Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Zeiten. Von nun an schaltet die Astrozeitschaltuhr täglich zur gewünschten Zeit unter Berücksichtigung der astronomischen Gegebenheiten. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Homepage www.feller.ch.

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Edito rial 1 Diebstahlschutz

Aktuell 4 Video & Alarm-Katalog 2010 von Trigress Security AG 5 Produktanzeigen

32 Appenzeller Kantonalbank bei laufendem Betrieb modernisiert 36 Was ist neu im NPK?

Messtechnik & Schutzmassnahmen

Installations- & Gebäudetechnik

40 Interview Mareks Peters Esylux Swiss AG 42 Neues Wissen in der Elektro­ biologie schafft Prävention

17 KNX-Tastsensoren die mehr können 18 Kanäle und Kabel­pritschen 22 Innovation für Draht- und Kabeleinzug 26 Integrale Gebäude- und Raum­ automation

43 Branchentreff in Bern 45 Demelectric erweitert Strom­ verteiler-Programm 46 Auslegungssoftware für PV-Anlagen von Tritec AG

Electro-Tec

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Automation & Elektronik 47 Grundlagen der Blindstrom­ kompensation 51 Blindstromkompensations­anlagen von Trielec AG

Maschinen & Geräte 52 Physik der Wärmepumpe 54 Service an Kühl- und Tiefkühl­ geräten 58 Neue compact-Akku-Bohrschrauber von Würth

Sicherheit 60 Videoüberwachung richtig planen 65 IP-basierende Tag- und Nacht­ kameras von D-Link Schweiz

Telematik und Multimedia 66 EKT AG als FTTH-Dienstleister 68 Fibre to the Desk – Glasfaserkabel an jeden Arbeitsplatz

Aus- und Weiterbildung 70 Brain Food 72 NIN-Know-how 55

Service

76 Veranstaltungskalender 77 Stellenanzeiger 79 Impressum 80 Vorschau

FTTH-Schwerpunkt am Swisscom Stand der Electro-Tec (Seiten 43–45).

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Focus

❚ Der neue Video & Alarm-Katalog 2010 von Trigress Security

Alarm- und Videotechnik aus einer Hand Im neuen Katalog 2010 präsentiert Trigress Security und ABUS, der komplette Anbieter im Bereich Videoüberwachung und Alarmtechnik, zahlreiche Produktneuheiten auf über 170 Seiten. Der neue Katalog ist ab 1. April 2010 gültig und enthält neue Netzwerk- und Analog-Kameras, neue Rekorder sowie alle notwendigen Komponenten für eine wirksame Alarm- und Videoüberwachung.

Mit insgesamt 133 neuen Produkten setzt der Katalog Alarm & Video 2010 neue Massstäbe im Bereich der elektronischen Sicherheitstechnik. Der Katalog gliedert sich in Netzwerkkameras, analoge Kameras, Digitalrekorder, Funkund Drahtalarmanlagen einschliesslich Gefahrenmelder und umfangreiches Zubehör für die elektronische Sicherheitstechnik.

Innovative Kameramodelle und Rekorder Mit dem neuen Katalog unter dem Motto «Video-Offensive 2010» unterstreicht Trigress Security seine Position als kompletter Anbieter im Bereich Videotechnik. Das Unternehmen hat dieses Jahr das Portfolio bei IP-Kameras verdoppelt und das Angebot der Analogkameras um über 50 Modelle erweitert, die neue Technologien wie Megapixel, Digital Noise Reduction sowie eigens entwickelte Sensoren einschliessen. Die Trigress Security Video-Offensive setzt damit Massstäbe in Auswahl, Flexibilität und Qualität. Neben einem innovativen Design und neuen kompakten Baugrössen be4 I Elektrotechnik 4/10

stechen die Rekorder mit einer Reihe von technischen Extras. Zum Beispiel zeichnen alle neuen Modelle im innovativen H.264-Datenformat auf. Zudem können wichtige Statusnachrichten und Befehle auch per Sprachausgabe vom Rekorder kommuniziert werden. Das Bedienpersonal ist somit laufend informiert, ohne dabei ständig den Bildschirm zu beobachten. Mit dem neuen Rekorderportfolio haben die Kunden von Trigress Security mehr Wettbewerbsvorteile im Markt, da die Ausschreibungen meistens über das Rekordersystem entschieden werden. Kunden profitieren zudem von der kompetenten Beratung und vom kundenorientierten Service – sei es für Anwendungen im privaten Wohnbereich oder im Projektgeschäft.

Funkalarmanlage Secvest 2WAY Die Secvest 2WAY ist die High End Funkalarmzentrale mit 48 Funk- und 2 Drahtalarmzonen (DEOL), bidirektionalen Funkbedienelementen und innovativer Backlight-Funktion zur Statusanzeige. Der Topseller Secvest 2WAY besticht durch Kontinuität – sämtliche Komponenten bleiben im Sortiment enthalten. Neu wurde das System VdSHome-zertifiziert. Das VdS-Home-Gütesiegel bietet Privatanwendern nicht nur Qualitäts- und Anwendungssicherheit bei der Produktauswahl, sondern unterstützt auch die Fachhändler mit zusätzlichen Verkaufsargumenten.

Zuverlässigkeit ist Trumpf Mit eigener Softwarentwicklung und Produktion stehen die Produkte von Trigress Security und ABUS für bedingungslos hohe Qualität. Diesen Anspruch unterstreichen die neuen Rekorder und Kameras, die durch einheitliches, frisches Design und hochwertige Verarbeitung bestechen. Ein Beispiel für herausragendes Design und kompakte Bauweise sind die Eyseo Standard-Kameras, die von der internationalen Fachjury mit dem renommierten red dot Award ausgezeichnet wurden.

«Mit der bisher grössten Sortimentsoffensive der Unternehmensgeschichte gehen wir ganz auf die Bedürfnisse unserer Fachhändler und Endkunden ein und setzen damit Standards auf dem Alarm- und Videoüberwachungsmarkt», sagt Urban Stenz, Geschäftsführer Trigress Security. «Als Vollsortimenter bieten wir alles, was für eine effiziente Installation sowie einen sicheren Betrieb notwendig ist.» TRIGRESS Security AG 6341 Baar Tel. 041 760 86 66 www.trigress-security.ch


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Hightech auf kleinstem Raum... ...die neue Mini-Melder Serie

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Videoüberwachung richtig planen

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integrale gebäude- und raumautomation

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Ob Präsenz- oder Bewegungsmelder, als Deckeneinbau- oder Wandeinbaumontage – der Mini-Melder von Esylux ist dank der aussergewöhnlich kleinen Abmessungen und der innovativen Technik ein Multitalent für verschiedenste Einsatzbereiche. Dem Entwicklungsteam von Esylux ist es mit dieser Innovation gelungen, sowohl Leistungsals auch Sensorteil in die kompakte Bauform zu integrieren.

lux-Klemmtechnik ist der MiniMelder schnell montiert. Die Serie der Mini-Melder bekommt jetzt Familienzuwachs: Die bestehenden Produkte PD-C360i/6 mini und MD-C360i/6 mini werden durch die Varianten mit 8 m und 12 m ergänzt. Die Präsenzmelder 8 m und 12 m sind ebenfalls in einer dimmbaren Ausführung und zur kostengünstigen Erweiterung auch als Slave-Geräte lieferbar. Esylux-Produkte sind über den Elektro-Fachgrosshandel erhältlich.

«Hybrid power», «Green Power» - umweltfreundliche Technologien halten jetzt auch bei den batterielosen Messgeräten von Elbro Einzug. Das neuste Produkt aus dem neuen Bereich

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❚❚Medien- und Gebäudetechnik

Crestron-Systeme ermöglichen das Vernetzen von autarken Einzelsystemen wie Audio und Video, aber auch von Alarmund Gebäudeleitsystemen. So können eine Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten auf eine einheitliche Oberfläche konzentriert und durch intelligente Visualisierung dem Benutzer zur Verfügung gestellt werden. Der «Crestron Server» für die Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT ermöglicht die Kommunikation zwischen einer TwinCAT

SPS und einer CrestronSteuerzentrale. Verbunden werden beide Systeme per Ethernet, wobei das Protokoll TCP/IP zum Einsatz kommt. Für die Programmierung der Crestron-Steuerung stehen User-Makros für SIMPL zur Verfügung. Innerhalb der TwinCAT SPS sind die notwendigen Funktionsbausteine in der SPSLibrary enthalten. Sowohl aus der Crestron-Steuerung als auch aus der TwinCAT SPS kann schreibend sowie auch lesend auf den anderen Teilnehmer zugegriffen werden. Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch

ELBRO ECOLINE ist das CAT III/600V Zangen-Multimeter DM-9942. Die Versorgungsspannung wird vom handbetriebenen Generator geliefert. Das Gerät braucht daher keine Batterie, kann aber auch mit Batterie betrieben werden. Es bietet automatische Funktionswahl von A, V, Ω. Spannungsmessung AC und DC bis 600 V, Strom AC bis 1000 A. Auch Widerstände und Kapazitäten lassen sich messen und natürlich gibt es auch eine Dioden- sowie Durchgangsprüfung, ein DataHold und eine automatische Abschaltung. Das Gerät entspricht ISO-9001, CE und IEC1010 und kann über die Elbro-No DM-9942 oder E-No 980 249 179 für weniger als 180 Franken bezogen werden. Elbro AG 8162 Steinmaur Tel. 044 854 73 00 www.elbro.com

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❚❚Mini-Melder für alle Anwendungen ❚❚ Zangen-Multimeter mit batterie­ losem Betrieb Durch die neue universelle Esy-


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â?šâ?šNewave mit neuen USV-LĂśsungen

Sicherheit und Zuverlässigkeit der IT und komplexer Steuerungen sind heute und in Zukunft mitentscheidend fßr den Erfolg eines Unternehmens. Schutz vor Stromausfällen und StÜrungen stehen dabei ganz oben auf der Agenda. An der diesjährigen Hannover Messe zeigte Newave Neuheiten im Bereich der USV, die eine Reihe von Eigenschaften aufweisen, die sich besonders gut fßr den

Einsatz in Industriebetrieben eignen. So ist eine Skalierbarkeit bis in den Megawattbereich hinaus mĂśglich. Es gibt einschubmodular aufgebaute USVSysteme, deren Leistungsmodule einzeln ergänzt werden kĂśnnen. Die Leistungsmodule sind besonders leicht und ohne spezielle Hilfsmittel austauschbar – eine Eigenschaft, die besonders von weltweit agierenden Indus­ triebetrieben geschätzt wird. Die Anlagen lassen sich durch externes Parallelschalten in ihrer Leistung erweitern, die Grenzen werden nur durch den Platzbedarf gesetzt. Durch den geringen Platzbedarf lassen sich Newave’s USV-Systeme besonders leicht in die Industrieanlage integrieren. ServiceNet AG Member of Newave Group 5432 Neuenhof Tel. 056 416 01 01 info@servicenet.ch www.servicenet.ch

â?šâ?šTV-Designkanal und SmartRack

Die neuen Flachbildschirme werden in modernen Wohnungseinrichtungen meistens an die Wand aufgehängt. Als Folge sind hässliche Kabel zwischen dem Gerät und dem Boden sichtbar. Mit dem TV-Designkanal von Hager gibt es jetzt eine praktische und ästhetische LÜsung zu diesem Problem. Der TV-Designkanal in aktuellem Hochglanzdesign setzt Akzente und kann ßberall

PlanoCentro

eingesetzt werden, wo Kabel ästhetisch verstaut werden mĂźssen. Auch eine indirekte Hintergrundbeleuchtung des Kanals ist mĂśglich. Je nach Verwendungszweck ist der Kanal zwischen Boden- und Deckenverteilung auf der Wand montiert oder er dient als mĂśgliche Verbindung zwischen Sockelleiste und einem elektrischen Endgerät wie z. B. einem Flachbildschirm. Wie der Designkanal zählt auch das Smart Rack zu den neuen Designprodukten. Der vielseitige Eyecatcher dient zur unsichtbaren Aufbewahrung von Kabeln und bietet gleichzeitig beste Ablageflächen fĂźr Telefone, Handys sowie Laptops.

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Erster acher Präsenzmelder Ob Foyer oder BĂźro, ob Klassenzimmer oder Korridor: Wo reges Treiben herrscht, ist es gut zu wissen, dass Beleuchtung und Raumklima verlässlich geregelt werden. Diskret montiert, erfasst der thebenHTS Präsenzmelder „PlanoCentro“ die Helligkeit sowie die Anwesenheit von Personen im Raum und steuert Licht, Heizung und Klimaanlage – und, auch das gut zu wissen, die Inbetriebnahme ist dank werkseitiger Voreinstellung und Fernbedienung kinderleicht. Unter www.theben-hts.ch erfahren Sie mehr Ăźber Präsenz- und Bewegungsmelder.

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«Ein Quantum Kreativität und eine Portion Mut, angereichert mit viel Beharrlichkeit – das Rezept für erfolgreiche Lösungen.»

Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeiterinnen angewiesen wie beispielsweise Melanie Heyden. Mutig und kreativ realisiert sie anspruchsvolle Projekte – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei. Bei der BKW-Gruppe sorgen 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen. BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68, info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/karriere


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❚ Hochgenaue HDI-Drucksensoren

Sensortechnics’ HDI-Drucksensoren messen Absolut-, Differenz- und Relativdrücke von 10 mbar bis zu 5 bar. Die HDISerie bietet Sensoren mit 3-VSpannungsversorgung, die sich optimal für batteriebetriebene Anwendungen eignen, z. B. in mobilen und tragbaren Geräten. Die Sensoren nutzen die neueste digitale Signalaufbereitung und erreichen hervorragende Genauigkeiten mit einem Gesamtfehlerband besser ± 0,5 % FSS über einen Temperaturbereich von 0 ... +85 °C. Sensor-

technics’ HDI-Sensoren stellen ihre Druckmesswerte gleichzeitig über eine I2C-BusSchnittstelle und als analoges 0,5 ... 4,5-V-Ausgangssignal zur Verfügung und erlauben Kunden so den Aufbau einer Redundanz-Funktionalität für sicherheitskritische Anwendungen. Die HDI-Drucksensoren eignen sich zur Messung von Luft und nicht korrosiven Gasen und bieten eine Vielzahl von unidirektionalen, bidirektionalen und barometrischen Abgleichen sowie unterschiedlichen Genauigkeitsklassen. Typische Anwendungen der HDI-Serie finden sich z. B. in der Mess- und Regeltechnik sowie Klimatechnik.

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❚ Innovation aus Inspiration Der neue golf bietet eine Menge neuer Merkmale, die dem Elektroinstallateur die tägliche Arbeit erleichtern: Mehr Platz für die Verdrahtung und effizienteren Montageschritten. Nach 10 Jahren auf dem Markt ist der bewährte golf Kleinverteiler umfassend überarbeitet worden. Zu diesem Zweck haben die Ingenieure von Hager eng mit erfahrenen Fachleuten zusammengearbeitet, um ihre Ide- Die neuen golf Kleinverteiler, en und Vorschläge in die Tat um- welche es sowohl in der Aufputz- als auch der Unterputzzusetzen. Resultat: version gibt, werden Ende März • Optimierte Rohr und 2010 eingeführt. Die genauen Kanaleinführung • Kabelführungssystem mit integ- technischen Angaben und Referierter Kabelbinderbefestigung renznummern stehen in der • Mehr Verdrahtungsraum Broschüre «Die neuen Kleinhinter der Hutschiene sowie verteiler golf, Reihen VS und zwischen Modulargeräten VF». und Klemmen • Auf Klemmenträgern montierte QuickConnect Klemmen Hager AG • 90°-Bolzen zur Hauben8153 Rümlang befestigung infoch@hager.com • Bruchfeste Türscharniere www.hager.ch

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In rauer elektrischer Umgebung garantieren nur Glasfaserkabel zuverlässige Übertragungen. Mit einem sogenannten Mediakonverter werden die Daten vom Kupferkabel ins Glasfaserkabel eingespeist. Bis jetzt kommen häufig zwei Glasfaserkabel zum Einsatz, eines für Sendebetrieb, das andere für Empfangsbetrieb. Der neue Mediakonverter NS-200WDM erlaubt Senden mit 1310 µm, Empfangen mit 1550 µm mit nur einem einzigen Glasfaserkabel. Bei Verwendung von NS-200WDM

Mediakonvertern reduzieren sich die Kosten und der Aufwand für die Ve r k a b e l u n g einer Glasfaserstrecke deutlich. Der NS200WDM wurde für die Montage auf DIN-Schiene entwickelt und benötigt eine Stromversorgung von 12 VDC bis 48 VDC. Die LAN-Ports mit RJ-45 Buchsen unterstützen 10/100Mbps. Die Glasfaserports unterstützen die Single Mode Technologie mit einer maximalen Übertragungsstrecke von 15 km im Vollduplexbetrieb. Spectra (Schweiz) AG 8132 Egg ZH Tel. 043 277 10 50 info@spectra.ch www.spectra.ch

❚❚Energiesparende LED-Strahler

Überall dort, wo die Wärmeabstrahlung von Halogenstrahlern stört und auch die Stromkosten ins Geld gehen, bieten sich LED-Strahler als wertvolle Alternative an. Sie strahlen bei deutlich kleinerer Stromaufnahme viel mehr Licht ab als Halogenstrahler. Mit robustem Aluminiumgehäuse bietet Elbro aus ihrem neuen Bereich ELBRO ECOLINE je einen LEDStrahler mit 6 × 1 W und 12 × 1 W, jeweils mit und ohne Bewegungsmelder. Die LED verfügen über eine Brenndauer von bis zu 50 000 Stunden, was mehr

als 5 Jahre Dauerbetrieb ermöglicht und dies unabhängig von der Ein-/AusschaltHäufigkeit. LED-Strahler verfügen über die volle Helligkeit gleich nach dem Einschalten, es gibt auch kein Flackern oder Flimmern. Der Bewegungsmelder ist unabhängig und lässt sich horizontal und vertikal schwenken. Die Erfassungsdistanz reicht bis zu 12 m. Nachlaufzeit, Dämmerungsschwelle und Empfindlichkeit sind stufenlos einstellbar. Die Schutzart ist IP54, die Garantie beträgt 36 Monate.

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❚❚Blindleistungsregler BR6000

EPCOS hat seinen Blindleis­ tungsregler BR6000 mit einer Reihe zusätzlicher Features aus­ gestattet. So bietet der Regler jetzt eine automatische Initiali­ sierung mit Erkennung der Para­ meter der angeschlossenen Kom­ pensationsanlage sowie eine Plau­ sibilitätsprüfung. Die Bedienung des Blindleistungsreglers BR6000 wurde vereinfacht und seine Funktionen erweitert. Dadurch steht jetzt eine komfortable und

❚❚Miniatur-Membranpumpen

leistungsfähige Bediener­ oberfläche zur Verfü­ gung, optisch abgerun­ det mit einem neuen Display mit blauer Hin­ tergrundbeleuchtung. Dank automatischem Testlauf können die Ein­ stellungen des Blindleis­ tungsreglers noch leich­ ter überprüft werden, dazu gibt es zusätzlich einen RJ45-Hardwarean­ schluss für Regler mit RS485-Schnittstelle. Zu­ dem wurde die Kommu­ nikation über den MODBUS verbessert. Die Blindleistungs­ regler mit Transistorausgang sind zu allen Thyristormodulen von EPCOS zur dynamischen Blindleistungs-Kompensation kompatibel. detron ag 4332 Stein Tel. 062 86643 43 info@detron.ch sales@detron.ch

Die Sensortechnics GmbH er­ weitert ihr Angebot an Mikro­ fluidik-Produkten als zertifi­ zierter Distributor für Minia­ tur-Membranpumpen für Gase und Flüssigkeiten der Hargra­ ves Technology Corporation. Als ein führender Hersteller und Distributor von hochwerti­ gen Sensorik- und Aktorikkom­ ponenten, kundenspezifischen Sensorlösungen sowie komple­ xen integrierten Sensor- und Fluidiksystemen ergänzen die neuen Produkte Sensortech­ nics’ Angebot für OEM-Ge­ rätehersteller aus der Messtech­ nik, Analytik und Labortechnik. Hargraves’ Miniatur-Membran­ pumpen fördern präzise Gas-

und Flüssigkeitsmengen, wobei das Prozessmedium vollständig von den inneren Funktionstei­ len der Pumpe getrennt ist. Die Pumpen der BTC-, BTC-IISund CTS-Serie für Luft und Gase arbeiten besonders leise und effizient. Die doppelköpfi­ gen Pumpen dieser Gruppe liefern Flussraten von bis zu 11 l/min Luft und erreichen Drücke bis 1,4 bar (20 psi) und Vakuum bis 680 mbar (20 inHg). Die Pumpen der LTCSerie bieten eine hohe chemi­ sche Beständigkeit gegenüber aggressiven Flüssigkeiten und sehr langlebigen Membranen aus speziellen eigenentwickel­ ten Materialien. LTC-Minia­ turpumpen fördern max. 650 ml/min Wasser und erreichen Drücke bis 2 bar (30 psi). Sensortechnics GmbH D-82178 Puchheim Tel. 0049 89 80083-0 info@sensortechnics.com www.sensortechnics.com

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Die HD-Busklemmen sind verfügbar in verschiedenen Aus­ führungen, beispielsweise als 16-Kanal-Klemmen für digitale Ein- oder Ausgänge, als 8-Kanal-Klemmen für digitale Einoder Ausgänge mit 2-Leiter­ anschluss oder als KombiKlemmen mit acht digitalen Eingängen und acht digitalen Ausgängen, die dem Anwender besondere Flexibilität bieten. In der Gebäudeautomatisierung ergibt sich ein breites Spektrum an Anwendungsfällen für die HD-Busklemmen: So lassen sich z. B. 8-fach-Taster mit inte-

grierten LEDs zur Signalisierung der Schaltzustände komplett auf einer 12-mm-Busklemme verdrahten. Acht thermische Antriebe können in 2-Leitertechnik komplett auf einer 12-mmAusgangsklemme angesteuert werden. Eingangsseitig sind acht Fenster- oder Türkontakte in 2-Leitertechnik auf einer HD-Busklemme anschliessbar.

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SebaKMT ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von messtechnischen Geräten für die Fehlerortung und Kabelauslese an Energie- und Fernmeldekabeln, der Prüfung und Diagnose an Energiekabeln sowie der Leckortung. Konkret geht es dabei um das Vermeiden von Kabelschäden, die genaue Einmessung von Kabeln und automatische Tiefenmessung. Mit 33-kHz-Messfrequenz ist das System auch kompatibel zu anderen Ortungssystemen. Dank grossem Display ist die Bedienerführung sehr einfach. SebaKMT-Geräte repräsentieren

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❚ Sortimentskatalog GST

Die Elektro-Material AG bietet den neuen Gebäude-SystemTechnik Katalog 2010/2011 (GST) an. Dieser informiert über den neusten Stand der Produkte und Systeme im Bereich Gebäudeautomation. Alle namhaften Hersteller sind mit dem aktuellen Sortiment im Katalog vertreten. Grosser Wert wurde auf eine benutzerfreundliche Gestaltung des Katalogs gelegt. 14 I Elektrotechnik 4/10

Dank einer klaren Kapitelstruktur sind die gewünschten Artikel schnell und einfach auffindbar. Damit sich sowohl Elektriker ohne grosse GST-Erfahrung als auch Experten im Katalog zurechtfinden, sind die Systemlösungen mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Die neuen Systemübersichten ermöglichen den direkten Vergleich unter den verschiedenen Anbietern von Systemlösungen. Ausführliche Beschreibungen und zusätzliche Illustrationen mit Beispielen erleichtern die Auswahl. Natürlich ist der neue GST-Katalog (EM No Y GST 10/11) samt dem gesamten Sortiment auch auf der Homepage www.elektro-material.ch.

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❚ Überspannungsschutz-Katalog

Soeben ist die 2010er-Ausgabe des Hauptkatalogs «Überspannungsschutz» des Blitz- und Überspannungsschutz-Spezialisten Dehn + Söhne erschienen. Von den vielen Neuheiten im Jubiläumsjahr «100 Jahre DEHN», stechen zwei Innovationen besonders heraus: DEHNguard® M ... CI ist ein universell einsetzbarer Überspannungsableiter Typ 2 mit integrierter Ablei-

tervorsicherung. Der Anwender muss sich keine Gedanken mehr über die Vorsicherung machen; die oft schwierige Auswahl der Vorsicherung für den Überspannungsschutz entfällt. Der Blitzductor XTU ist ein kombinierter Blitzstrom- und Überspannungsableiter zum Schutz der Informations- und Automatisierungstechnik, der keine fest ausgewiesene Nennspannung besitzt, sondern für alle Spannungen im Bereich von 0 bis 180 V DC verwendet werden kann. Mit seiner innovativen Technologie actiVsense erkennt er automatisch die anliegende Signalspannung des Nutzsignals und stellt sich mit seinem Schutzverhalten darauf ein.

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❚ FTTH: Schnell und einfach

Die Erschliessung von Haushalten mit FTTH-Dosen wird rasch wachsen, der Wettbewerb grösser und somit die Installationskosten unter Druck geraten. Im FTTH-Bereich bewegen sich die Vorbereitungs- und Logistikkosten im Bereich bis 50 % der Gesamtkosten. Auf der anderen Seite müssen rund 95 % bestehender Dosen nachgerüstet werden. Deshalb ist wichtig, dass die Dose modular aufgebaut und der Preis trotzdem günstig sind. Die QuickFix ist eine UP-Dose, welche in jeden handelsüblichen Rahmen, wie Feller Edizio, Hager Kallysto und Levy Sidus passt

und das auch für 2-fach- und 3-fach-Dosen. Alle Spleissungen können mit handelsüblichen Spleissgeräten durchgeführt werden. Mit nur fünf einfachen Schritten ist die Dose montiert. Daraus resultiert eine grosse Zeitersparnis. Die QuickFix ist eine Hybrid-Dose und bietet als Basis ein LCD-Adapter mit zwei Pigtails, sowie einem RJ45-Telefon-Anschluss. Drahtex AG Kommunikationstechnik 8486 Rikon Tösstal/ZH Tel. 052 397 00 55 www.drahtex.ch

❚ LOCC-Box verbindet

Lütze hat das intelligente Stromüberwachungssystem LOCCBox um ein weiteres Gateway für die Anbindung an den Feldbus PROFINET (PROcess FIeld NETwork) erweitert. Es können somit bis zu 254 (typisch 40) LOCC-Box-NetModule verwaltet werden. Das Gateway bietet dem Anwender erstmals die Möglichkeit einer Fernwartung. So können Verbraucher überwacht, kontrol16 I Elektrotechnik 4/10

liert, gesteuert und Fehler frühzeitig erkannt werden. Weitere Informationen wie ein Betriebsstundenzähler und Statusmeldungen dienen dazu, die Instandhaltungs- und Wartungskosten zu reduzieren und somit die Anlagen- und Betriebssicherheit zu erhöhen. Die Verwendung der kostenlosen Windowssoftware LOCC-Pads bietet zusätzlich die Möglichkeit der Aufzeichnung aller Betriebszustände und eine Plotterfunktion für Strom und Spannung am ausgewählten Verbraucher. Das Gateway kann in eine bestehende Applikation integriert werden und gewährleistet die Kommunikation zwischen weiteren Teilnehmern im RT- (Real time) und IRT- (Isochron real time) Mode.

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Auf Touren en kommen mmen Profitieren Sie und Ihre Mitarbeiter von der Profitour Info Show 2010. Sichern Sie sich und genauso Ihrem Team einen Wissensvorsprung über Produkte, Systeme und Dienstleistungen, die die Zukunft im Bereich der Elektroinstallation prägen werden. Wie immer servieren wir Ihnen diese Neuheiten quasi frei Haus. Apropos servieren: natürlich darf der beliebte Imbiss auch dieses Jahr nicht fehlen. Denn schliesslich gehören geistige und kulinarische Nahrung zusammen. Genauso wie die Info Show ein Muss für den qualifizierten Fachmann darstellt. Näheres zur Info Show 2010 und die Möglichkeit sich anzumelden, finden Sie unter www.info-show.ch.

Datum

Ort

Standort

Mi 24.03 Do 25.03

Bern Bern

ELECTRO-TEC/BEA Expo Bern 09.00 - 18.00 ELECTRO-TEC/BEA Expo Bern 09.00 - 18.00

Di 20.04 Mi 21.04 Do 22.04

St. Gallen Winterthur Weinfelden

Olma Halle 9.1.2 Hotel Römertor Thurgauerhof

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Di Mi

04.05 05.05

Hergiswil Baar

Loppersaal Gemeindesaal

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Mo Di Mi Do

31.05 01.06 02.06 03.06

Zürich Wettingen Dübendorf Beringen

Schützenhaus Albisgütli tägi Wettingen Eventhalle Air Force Center Zimmerbergsaal

13.00 13.00 13.00 13.00

Di 08.06 Mi 09.06 Do 10.06

St. Moritz Landquart Näfels

Laudinella Forum im Ried Sportzentrum

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Di Mi

14.09 15.09

Basel Buchs/AG

Dreispitzhalle Gemeindesaal

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Di 21.09 Mi 22.09 Do 23.09

Thun Biel Langenthal

Thun-Expo Palais des Congrès Parkhotel

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Mi 06.10 Do 07.10

Bellinzona Bellinzona

ElettroESPO ElettroESPO

15.00 - 21.00 15.00 - 21.00

Di 02.11 Mi 03.11 Do 04.11

Genève Boudry Fribourg

PALEXPO Salle «CERVIN» Salle de Spectacles Forum Fribourg Halle 2

12.00 - 18.00 13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

Di Mi

Sion Lausanne

Restaurant Les Iles Beaulieu Pavillon 8

13.00 - 19.00 13.00 - 19.00

09.11 10.11

Öffnungszeiten

www.info-show.ch

-

19.00 19.00 19.00 19.00


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚ABB – Gebäudetechnik aus einer Hand

KNX-Tastsensoren die mehr können Um die ganze KNX-Bandbreite zu nutzen, müssen auch die Schalter mehr können als «ein» und «aus». Deshalb bietet ABB eine Palette von KNX-Tastsensoren mit vielen unterschiedlichen Funktionen an. Alle im modernen, ästhetischen Sidus-Design. Die einzelnen Tasten können alle individuell programmiert werden. Die Applikationen reichen dabei über Schalten, Dimmen, Jalousie-Bedienen bis hin zu Szenen abrufen. Ausserdem lassen sich durch die Vergabe interner Gruppenadressen weitere Anwendungen realisieren. Die neuen Tastsensoren ermöglichen weniger Energieverbrauch ohne Komforteinbusse.

tionalität, die heutigen höchsten Ansprüchen gerecht wird. Die Funktionen Schalten, Dimmen, Wert senden, Lichtszene, Stufenschalter, Mehrfachbetätigung usw. sind in vollem Umfang bis auf die jeweilige Wippenseite programmierbar. Jede Wippe besitzt zwei komplett unabhängige RGB-LED, welche in Farbe und Helligkeit individuell einstellund steuerbar sind.

Aktor, Logikfunktionen, PWM-Umsetzer usw. Diese Zusatzfunktionen müssen nicht in direktem Zusammenhang mit den Tastfunktionen stehen. Die Tastsensoren bestechen weiter durch eine schnelle Inbetriebnahme, einen tiefen Leistungsverbrauch und ein cleveres Beschriftungskonzept. Er ist in den Varianten 1-/2-fach, 2-/4-fach und 4-/8-fach erhältlich.

Kompromissloses Design

Raffinierte Zusatzfunktionen

Raumtemperaturregler

Der neue KNX-Tastsensor im SidusDesign besticht durch seine klare und kompromisslose Optik und einer Funk-

Neben den Tastfunktionen besitzt jeder Sensor zudem ein umfangreiches Archiv mit Zusatzfunktionen wie Lichtszenen-

Der Raumtemperaturregler besitzt neben einem beleuchtbaren Display und den vielfältigsten Möglichkeiten der HLK-Ansteuerung auch einen vollwertigen 2-/4-fach-KNX-Tastsensor. Das Design ist aus dem umfangreichen Sidus-Programm wählbar.

Fazit ABB verfügt heute über ein vollständiges KNX-Programm. Nebst den formschönen KNX-Tastsensoren ist im noch weiter gehobenen Segment die dezen­ trale ABB-Raumsteuereinheit priOn zu erwähnen, die den Bogen vom klassischen Schalterprogramm zu den PanelLösungen weist. Und wenn die Bedienansprüche noch grösser werden, erlauben die ansprechenden PC-Touchscreens von ABB alle Komfortansprüche zu befriedigen. ❚

Formschöne KNX-Tastsensoren zusammen mit einem Raumtemperaturregler von ABB.

ABB Schweiz AG Normelec 5400 Baden Tel. 058 586 00 00 info.normelec@ch.abb.com www.abb.ch / www.normelec.ch Elektrotechnik 4/10 I 17


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Von bandverzinkt über glasfaserverstärkte (GFK) bis zu INOX (V4A und V2A)

Kanäle und Kabel­ pritschen Täglich werden Hunderte von Metern Kabelführungssysteme montiert. Ob nun Kabelpritschen, Kanäle, Kabelleitern, Arbeitsplatzerschliessungen usw. zum Einsatz kommen, stets stellen sich die gleichen Fragen: Welche Technik und welches Material eignet sich am besten, welches System ist am schnellsten montiert usw. Dieser Beitrag gibt Antworten auf praktische Problemstellungen. Marcel Schöb Eigentlich handelt es sich bei den ver­ schiedenen Kabelführungssystemen um einen «Alltagsgegenstand» des Elektro­ fachmanns. Doch der Alltag zeigt, be­ reits in der Planungsphase tauchen viele Fragen auf. Es gilt das richtige System mit dem richtigen Material zu wählen. Bei speziellen Projekten kann es dabei zur Anwendung verschiedener Systeme kommen. Es gibt viele Richtlinien, wel­ che bei der Materialauswahl Leitplan­ ken setzen, eine Standardlösung gibt es nie. Bei der Materialwahl ist bei speziel­ len Anwendungen erhöhte Vorsicht ge­ boten, denn einzelne Materialien sind sehr ähnlich, lassen sich aber nicht gleichwertig einsetzen. Mit der falschen Materialwahl können im Nachhinein vermeidbare massive Kosten entstehen.

Material richtig gewählt Als erstes müssen wir festhalten, das «Bandverzinkung» und «Tauchfeuer­ verzinkung» nicht dasselbe sind. Es be­ stehen grosse Unterschiede, sowohl in der Materialbeschaffenheit als auch im Preis. Die Bandverzinkung ist eine Feu­ erverzinkung gemäss EN 10327 (ehem. DIN EN 10147 und DIN EN 10142).

1 Kabelführung über Verteilung. 18 I Elektrotechnik 4/10

Der Mittelwert der Schichtstärke be­ trägt dabei 20 µm. Die Schnittstellen der Bleche werden durch einen kathodi­ schen Korrosionsschutz bis zu einer Ma­ terialstärke von 2 mm geschützt. Diese Art der Verzinkung kommt für Produkte im Innenbereich zum Einsatz. Dabei ist es wichtig, dass in diesen Räumen eine trockene Atmosphäre herrscht. Weiter dürfen keine aggressiven Schadstoffe vorhanden sein. Neben der Bandverzin­ kung gibt es auch die Tauchverzinkung. Wie der Name bereits sagt, werden hier die einzelnen Teile nach dem Tauchver­ fahren gemäss DIN EN ISO 1461 ver­ zinkt. Die Schichtstärken betragen dabei 40 ... 60 µm, also wesentlich mehr als im Verfahren der Bandverzinkung. In die­ sem Verfahren werden nachträglich Schnittstellen nochmals verzinkt. Diese Art der Verzinkung bringt also einen wesentlich höheren Schutzgrad. Im Aus­ senbereich und/oder in feuchter und nasser Umgebung müssen also immer tauchfeuerverzinkte Leitungsführungs­ systeme eingesetzt werden. Bei besonderen Anforderungen, z. B. an den Korrosionsschutz oder an die Hygiene, werden Edelstahlsysteme ein­ gesetzt. Im normalen Sprachgebrauch spricht man dann von V2A- und V4A-

2 Multibahnen vor der Kabelverlegung.

Material. Dabei handelt es sich um kor­ rosions- und säurebeständige Stahlsor­ ten. Die offizielle Werkstoffnummer für V2A-Material lautet 1.4301 beim V4AMaterial spricht man von der Werkstoff­ nummer 1.4571. Diese Werkstoffnum­ mern geben Auskunft, wie die Stahlsor­ ten zusammengesetzt sind. So kann z. B. der Nickelanteil abgeleitet werden. Die Zusammensetzung der Stahlarten hat einen direkten Einfluss auf deren Bear­ beitungsmöglichkeiten. So muss auch bei der Montage und Bearbeitung der Leitungsführungssysteme auf die fach­ gerechte Verarbeitung der Materialien geachtet werden. Meistens muss gar separates Werkzeug eingesetzt werden, um zu verhindern, dass z. B. an den Schnittstellen Korrosionsprobleme (Rost) auftreten. Edelstahlsysteme sind vor allem im Bereich der Nahrungsmit­ telindustrie wie Metzgereien oder der­ gleichen anzutreffen. Hier werden sehr grosse Anforderungen an die Hygiene gestellt. Entsprechend aufwendig wer­ den die betroffenen Anlagen durch den Betreiber gereinigt. Ebenfalls sind Chromstahlsysteme in Bereichen mit aggressiver Umgebung wie Entsor­ gungsbetriebe, chemische Industrie usw. einzusetzen.

3 Multibahnen in der Industrie.


GFK-Kanalsysteme stellen in vielen Anlagen eine echte Alternative zu Edelstahlsystemen dar. Sie werden zum Beispiel in Tunnelbauten oder auch Entsorgungsanlagen mit aggressiver Luft eingesetzt. Einzig in Bereichen mit gros­ sen Hygieneanforderungen stellt der GFK-Kanal keine Alternative dar.

Produkte für jede Leitungsführung Die klassische Kabelbahn wird vor allem für Kabel mit kleinen und mittleren Kabeldurchmessern eingesetzt. Das Prinzip der geschlossenen Blechwanne mit Schlitzen erlaubt hohe Belastungen. Die meisten Lieferanten bieten Systeme an, die mit Ausnahme der Befestigung für Deckenstiele und Wandausleger, schraubenlos montierbar sind. Die Kabelbahnen sind normalerweise in beiden oben beschriebenen Arten der Verzinkung lieferbar, zusätzlich ist auch eine RALoder NCS-Farbe möglich (Bild 1). Neben den klassischen Kabelbahnen, kommen immer mehr sogenannte Multi­ bahnen oder auch Weitspann-Multibahnen zum Einsatz (Bild 2). Bei diesen Systemen werden die Kabelbahnen nicht aus einem Blech hergestellt. Es werden zwei Seitenwände produziert, welche mit Stegen verbunden sind. Im «Fachjargon» wird auch von «Kabelleitern» gesprochen. Dieser Aufbau stellt sicher, dass dünne Kabel nicht durchhängen und gleichzeitig ist das Ein- und Ausfahren beim Installieren problemlos und ohne Ausschnitte möglich. Sie kommen dort zum Einsatz, wo rationell und mit

grossem Stützenabstand gearbeitet wird. So treffen wir diese Art der Kabelführung in grossen Fabriken, Lager- und Ausstellungshallen, in Medienschächten, im Anlagenbau, in Bahn- und Strassentunnels usw. an. Sie erlauben eine differenzierte Wahl der Kabelquerschnitte gemäss den gültigen Normen (NIN 2010, usw.). Die Montagesysteme sind in den meisten Fällen in die allseits bekannten Systeme der übrigen Leitungen (Rohrleitungen usw.) integrier- bzw. kombinierbar. So lassen sich alle Haustechnik- und Anlagensysteme mit einem einheitlichen Montagesystem profes­ sionell montieren. Durch das stärker dimensionierte Material und die Formgebung der Seitenwände, sowie ein modernes Herstellverfahren, sind Stützenabstände von 4 ... 6 m für 500 N/m möglich (IEC 61537). Dies entspricht einer Reduktion um bis zu Faktor 4 bei den Stützen gegenüber klassischen Systemen. Dank schneller Montage wird Geld gespart. Die meisten Hersteller bieten die Systeme in den oben beschriebenen Materialien an. So ist es möglich, fast alle Aufgabenstellungen mit diesen Multi- und Weitspannsystemen zu lösen (Bild 3). Die Gitterbahnen und Flachgitter werden aus Polyäthylen beschichtetem Stahl hergestellt. Kabel werden durch die weiche Oberfläche geschont. Auch diese Gitterbahnen erlauben eine kostenoptimierte Montage gemäss den aktuellen Normen (NIN 2010 usw.). Sie sind rasch und sauber an Decken, Wänden und unter Doppelböden montierbar (Bild 4, 5 und 6). Immer öfters kommen sie auch in Steigzonen von Wohnbauten zum Einsatz. Wahlweise werden sie sichtbar oder hinter demontierbaren Decken- und/oder Wandelementen installiert. Für die Montage von Abzweigdosen und dergleichen steht ein gesamtes Montagesortiment zur Verfügung. Bei den meisten Herstellern ist eine Verbindung der beschichteten Systeme mit dem Potenzialausgleich nicht nötig. So ist z. B. die Beschichtung der Lanz Gitterbahnen halogenfrei und gemäss EC 60754-1/EN 50267-2-1 hochisolierend. Die Gitterbahnen sind sowohl in den meisten gewünschten RAL- und NCSFarben wie auch in rostfreiem Stahl (V4A) erhältlich. Leider besteht im Deckenbereich oftmals wenig Platz für die Montage des Kabelführungssystems zur Verfügung. Dies gilt für Korridore, Fussgängerpasserellen, Kellerräume, Einstellhallen, Parkgaragen usw. Meist müssen genau an diesen Stellen die Kabel vor Beschä-

4 Gitterkanäle zur Erschliessung im Anlagenbau.

5 Erschliessung mit Gitterkanal.

6 Gitterkanäle für eine saubere Kabelführung.

7 Brüstungsaufbau.

8 Brüstungsbeispiel. Elektrotechnik 4/10 I 19

Installations- & Gebäudetechnik

Als Alternative zu den teuren Edelstahlsystemen lassen sich in vielen Fällen auch Systeme aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) einsetzen. GFK-Leitungsführungssysteme zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: • hohe mechanische Festigkeit • absolut witterungs- und UV-beständig • sehr gute chemische Beständigkeit • nicht wärmeleitend • elektrisch nichtleitend • temperaturbeständig von –80...+130 °C • schwerbrennbar und selbst­ verlöschend • halogenfrei, kein giftiger Rauch bei Feuer • keine aufwendige Erdung nötig • keine elektrolytische Korrosion • Durchschlagspannung > 6 kV/mm Materialstärke • aussergewöhnlich lange Lebensdauer • ausgezeichneter Kabelschutz (keine scharfen Kanten) • sehr montagefreundlich


Installations- & Gebäudetechnik

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Brüstung im Schnitt.

Energiesäulen für Stark- und Schwachstromanschlüsse.

Erschliessung von Arbeitsplätzen wie Büros usw.

digung geschützt und unzugänglich montiert werden. An solchen Orten kann zum Beispiel die sogenannte Flach­ bahn der Firma Lanz eingesetzt werden. Diese benötigt nur 85 mm Höhe (fixfer­ tig montiert) und ist damit das ideale Leitungsführungssystem bei beengten Platzverhältnissen. Die Befestigung be­ findet sich in der Bahn selbst. Die Kanä­ le werden anschliessend nur noch einge­ hängt. Der Nachzug bzw. die Nach­ installation ist ebenfalls problemlos möglich. Die Kabelbahn wird ausge­ hängt, das Kabel in die Bahn gelegt und diese wieder eingehängt, fertig. Bei Un­ terzügen, Kreuzungen mit anderen Lei­ tungen oder dergleichen kann die Ka­ belbahn selbstverständlich auch distan­ ziert zur Decke montiert werden. Grundsätzlich sind für alle oben be­ stehende Arten der Leitungsführungs­ systeme sämtliche benötigten Formstü­ cke und Montagehilfen lieferbar. Alle Systeme sind im «Baukastensystem» zusammenstellbar. Neben den oben genannten Systemen für den «Alltags­ gebrauch» sind bei vielen Herstellern Systeme für verschiedenste Spezialan­ wendungen erhältlich. So sind von der Firma Ebo Systems AG zum Beispiel GFK-Bodenkanäle erhältlich. Diese sind wahlweise mit oder ohne Deckel erhält­ lich. Die Deckel sind mit einem Schar­ nier ausgerüstet und begehbar. Zusätz­ lich kann der Bodenkanal auch mit ei­ nem Deckel ausgerüstet werden, der es erlaubt, das Kabelführungssystem einzu­ betonieren. Dieses System treffen wir z. B. entlang von Bahntrassen auf Brü­ cken oder in Tunnels an.

Technik maximal flexibel sein und auch an die Ästhetik werden heute hohe An­ sprüche gestellt. Die Erschliessung der Arbeitsplätze erfolgt dabei meist mit ei­ nem Brüstungskanal- oder Sockelleis­ tenkanalsystem. Brüstungskanal-Syste­ me werden häufig im Fensterbereich von Büro- und Verwaltungsbauten montiert, um Kabel und Leitungen mit Steckdosen und Apparaten aufzuneh­ men (Bild 8). Die Brüstungskanäle bie­ ten Planern und Anwendern zahlreiche Vorteile. Die Installation verschiedens­ ter Steckdosen im Leistungs- und Kom­ munikationsbereich sind sehr flexibel zu handhaben und vereinfachen so die Planung enorm und verkürzen die Bau­ zeit. Änderungen in der Installation sind jederzeit möglich. Zusätzlich zu den Elektro-, Steuerund Kommunikationsleitungen, können in den meisten Brüstungskanälen auch Heizleitungen montiert werden. Die entsprechenden Aufbauten richten sich natürlich auch nach den architektoni­ schen Anforderungen. Ein multifunktio­ nales System entsteht immer in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten und allen übrigen Haustechnikplanern (Bild 9). Brüstungskanalsysteme sind sehr gut zugänglich und damit ideal für spätere Um- und Ausbauten. Sie sind wahlweise von vorn zugänglich, dabei ist die Frontblende abklappbar oder von oben mit aufklappbarer Fensterbank (Bild 7). Pulte können so Platz sparend direkt an die Brüstungskanäle angescho­ ben werden. In der schnelllebigen Zeit von heute ist die Flexibilität der Brüs­ tungskanäle ein ganz wichtiges Argu­ ment für deren Einsatz, denn Bauherren haben kaum Verständnis, wenn im Ex­ tremfall für einen zusätzlichen EDV-An­

schluss ganze Büros auszuräumen sind. Steckdosen und Apparate können un­ sichtbar an jeder beliebigen Stelle im Brüstungskanal oder an dessen Unter­ seite angebracht werden. Beschädigun­ gen von Steckern und Steckdosen wer­ den vermieden. Apparatekabel der ver­ schiedenen Geräte lassen sich ebenfalls im Kanal verstauen und stören den An­ wender nicht. Brüstungskanäle lassen sich mit fast jedem Material verkleiden, z. B. mit rohen oder belegten Trägerplatten, schichtverleimtem Formholz oder la­ ckiertem Blech für geringste Brandbe­ lastung. Ist eine Erschliessung mit den obigen Systemen über eine Brüstung bzw. Wand nicht möglich, kommen so­ genannte Installationssäulen zum Ein­ satz (Bild 10 und 11). Sie ermöglichen die freie Positionierung von Versor­ gungsstellen in Arbeitsplatznähe. Eine Ortsveränderung ist jederzeit möglich. Das gibt Anwendern und Architekten grösstmögliche Freiheit. In Grossraum­ büros und Verwaltungsgebäuden, aber auch in Kassenbereichen von Einkaufszentren oder in Fertigungshallen sor­ gen sie so für mehr Ordnung und Si­ cherheit. Auch diese Installationssäu­ len-Systeme erfüllen alle technischen und architektonischen Anforderungen an moderne Leitungsführung – und sie gestalten aktiv die Innenarchitektur mit. Dieses durchdachte und modulare Sys­ tem ermöglicht die freie Positionierung von Versorgungsstellen in Arbeitsplatz­ nähe. Die unterschiedlichen Zubehör­ teile ermöglichen eine perfekte Integra­ tion in den geforderten Einsatzberei­ chen. Sie können mit Kabeln durch die Zwi-schendecke oder über ein oben be­ schriebenes Leitungsführungssystem

Erschliessung Arbeitsplätze In modernen Bürolandschaften muss die 20 I Elektrotechnik 4/10


Funktionserhalt E90 / E30 Immer mehr werden Systeme mit Funktionserhalt verlangt. Dabei handelt es sich um Systeme, welche nach DIN 4102-12 geprüft und zugelassen wurden. Es wird zwischen Systemen mit einem Funktionserhalt von 30 oder 90 Minuten unterschieden. Systeme mit einem Funktionserhalt von 30 min. werden dann mit «E30» bezeichnet, Systeme mit 90 min. Funktionserhalt mit «E90». Es ist zu beachten, dass es sich um Gesamtsysteme handelt. So müssen das Kabeltragsystem zusammen mit dem Kabel die Anforderungen erfüllen. Es darf also unter keinen Umständen ein Kabelführungssystem zusammen mit einem nicht gemeinsam geprüften Kabel verwendet werden. Dies entspricht nicht den Normen. Die Systemprüfung erstreckt sich selbstverständlich über das gesamte System und umfasst natürlich auch die Befestigung, welche im Brandfall besonders wichtig ist. Werden solche Systeme gefordert, ist es besonders wichtig, dass mit den verschiedensten Stellen und Lieferanten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt gesprochen wird. Die genauen Anforderungen sind vorgängig zu definieren. Der Einsatz solcher Systeme ist aufwendig und teuer, daher macht es doppelt Sinn, das Gespräch zwischen allen Beteiligten früh zu suchen.

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Fazit Heute stehen sehr viele unterschiedliche Kabelführungssysteme zur Verfügung. Dies sowohl mit Blick auf die Materialwahl wie auch für die verschiedensten Anwendungen. In der Projektierung und Submissionsphase sollte sich daher der planende Unternehmer frühzeitig die Anforderungen an das System zusammentragen und dieses dann in Absprache mit dem Bauherrn und allen anderen betroffenen Planern festlegen. Je nach Anforderungskatalog gibt es eine oder mehrere Möglichkeiten der Problemlösung. Sicher ist, dass für jedes Problem eine Lösung auf dem Markt erhältlich ist. ❚

Installations- & Gebäudetechnik

versorgt werden. Die oben an die Installationssäulen angebrachte Spannvorrichtung lässt sich verstellen und so der Raumhöhe anpassen. Ebenfalls frei ist der Anwender in der Farbwahl. Die Bestückung der Installationssäulen ist dabei frei wählbar und kann genau auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Dies ermöglicht eine maximale Flexibilität sowohl bei der Erstbestückung, wie auch bei späteren Um- und/oder Neunutzungen.

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Innovation für Drahtund Kabeleinzug So praktisch auf der einen Seite der Übergang von den früher eingelegten KRF-Rohren zu den flexiblen gerippten bei der Verlegung ist, um so problematischer gestaltet sich auf der anderen Seite oft das Durchstossen der Bänder für den Einzug von Drähten und Kabeln. Eine weltweit patentierte Werkzeug-Innovation verspricht hier Abhilfe. Richard Staub Zeit ist Geld, wie jeder Elektroinstallateur weiss. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass ein kleiner Teil der aufgewendeten Stunden beim Bauen in die effektive Produktion fliessen. Ein nicht unerheblicher Teil der unproduktiven Stunden sammelt sich im Topf «Fehler». Dieser reicht von falscher Bestellung oder Lieferung, Fehlfahrten zur Baustelle bis zu Installationsmängeln, beispielsweise gequetschte Rohre. Erhöhte Wertschöpfung setzt hier an und steigert zudem die Mitarbeitermotivation.

Problemfall Draht- und Kabeleinzug Wie der Autor aus eigener Erfahrung weiss, ist der Einzug von Drähten und Kabeln häufig ein Problem. Gequetschte

Rohre, schlecht verbundene Muffen, falsch eingemessene Wand- und Bodenüberführungen, Verstopfung durch Bauschutt und vieles mehr führen zu Extraaufwand: Einstossen mit der Spitzzange, Fischen von der anderen Seite, Verwenden von Stahldraht mit Haken usw. Heutzutage stehen neben dem NylonEinzugsband (vor 20 Jahren noch das Nonplusultra) noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung: Fiberglas-Einzugs­ rute, Kompressor-Einschuss- oder Einblasgerät. Die Firma Plica bietet ein Plicarod-Kit für gerade Strecken oder das Einziehband Twist mit drei verdrillten Drähten an. Wenn Stunden mit Versuchen flöten gingen und anschliessend eine AP-Leitung nachgerüstet werden muss, ist dies bitter für den erhofften Gewinn eines Auftrages und demotivierend

für die beteiligten Mitarbeiter. Nicht zuletzt wegen aufgeschürften, blutenden Händen und Fingern beim Hantieren an engen UP-Dosen mit scharfen Kanten. Zudem weisen die erwähnten Hilfsmittel Nachteile auf, beispielsweise hohe Anschaffungskosten, grösserer Zeitaufwand zum Einrichten des Gerätes sowie das Holen und Bringen des Gerätes vom Geschäft zur Baustelle. Mit der Verwendung flexibler, gerillter Rohre (KRGK, Superblue usw.) verschärft sich das Einzugsproblem häufig: • Zu enger Rohrübergang von Boden oder Decke in Wand • Muffen beim Bodenübergang zu hoch • Rohraufsteller Betondecke weit neben dem Dosenstandort • Ganz allgemein zu viele und zu enge Bögen

Quelle: BUS-House

Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Wertschöpfung durch rationellere Installationsmethoden

Rohre einlegen, Beton einbringen, nichts gequetscht. 22 I Elektrotechnik 4/10


Ein innovatives Einzugssystem Viele Elektriker kennen diese Probleme und haben wohl schon oft über mögliche Verbesserungen nachgedacht. Die österreichische Firma Runpotec, in der Schweiz und Liechtenstein durch die Firma reTools GmbH vertreten, hat nach siebenjähriger Entwicklungsarbeit das Einzugssystem RT 2008 auf den Markt gebracht. Über 1000 Elektroinstallateure verschiedener Länder haben das System im Alltagseinsatz erprobt. Das neue und einfache System – die Kurzanleitung umfasst eine A4-Seite – besteht aus zwei Grundbestandteilen: • RT 2008 Kabelspiralen-Einschubhilfe. Die Spirale wird durch das Federeinschubgerät durchgeführt. Mit einem biegsamen Adapter wird der Vorderteil in ein Rohr einer Dose eingeführt. Ein loses Rohr, z. B. bei Hohlwanddosen, kann mit einer passenden Schlauchklemmung einfach fixiert werden. Sodann wird mittels wiederholten Pumpbewegungen des Teleskoprohres die Spirale durchgestossen. Pro Bewegung schiebt sich die Spirale 35 cm nach vorne. Lässt sich die Feder durch diese Pumpbewegungen aufgrund einer Blockade oder eines zu engen Rohres nicht weiter schieben, kann die Spirale durch die Ratschenfunktion zusätzlich gedreht werden. Diese Rotation in der Spiralen-Längsachse bewirkt, dass sich diese durch jeden Rohrbogen hindurch windet. • Runpotec Power Spiralen (MetallEinzugsband) in Längen zwischen 10 m bis 50 m mit einer Zugkraft von 150 kg, beidseitig mit grossen Ösen versehen. Das eine Spiralenende ist zudem mit einem auffällig roten Powergleiter versehen, welcher äusserst biegsam ist. Bei Leitungslängen ab ca. 25 m kann zusätzlich mit dem Akku-Schrauber das Vorankommen stark unterstützt werden, indem die Power-Spirale im Bohrfutter eingespannt wird. Durch die Rotation der Spirale gleitet diese nun einfacher durchs Rohr. Das Einzugssystem ist als Set in einem Hartschalenkoffer erhältlich. Darin befinden sich weitere praktische Zubehörteile. Das Gerät kann mit einem Clip am

Das Metall-Einzugsband «Power-Spirale» mit beid­ seitigen Ösen. Blutige Finger beim kon­ ventionellen Einschub von Einzugsbändern.

RT 2008: Mit einem biegsamen Adapter wird der Vorderteil in ein Rohr einer Dose eingeführt und mit wiederholten Pumpbewegungen des Teleskop­ rohres die Spirale durchgestossen.

Hosengürtel eingehängt werden, um die Hände frei zu haben oder eine Leiter zu besteigen.

Neu entwickelte Metallspirale Mit dem neuen System erlebt die Metallspirale ein Comeback. In diese Feder wurde sehr viel Know-how und Entwicklungsaufwand investiert, um die angestrebten Einzugseigenschaften zu erreichen. Die metallischen Einzugsfedern sind elektrisch leitend, weshalb sie nicht in Bereichen von spannungsführenden Teilen verwendet werden dürfen. Das deckt sich mit den Niederspannungs-Installations-Normen (NIN), die Arbeiten unter Spannung verbietet. Urs Schoop, Elektroinstallateur und Gründer von reTools GmbH, kennt die Probleme beim Draht- und Kabeleinzug aus eigener Erfahrung. Er will daher mit seinem Unternehmen weitere innovative Lösungen für den Elektroinstallations-

markt entwickeln. Es lässt sich einfach errechnen, dass sich das System schnell amortisiert: Knapp vier Zusatzstunden durch Probleme beim Einzug vermeiden und die Investition ist bezahlt. Dazu Roger Acklin, Geschäftsführer Elektro Burkhalter Schaffhausen: «Im Juli 2009 haben wir einen RT 2008 angeschafft, in der Hoffnung, eine erhebliche Erleichterung beim Einziehen mit vielen und engen Radien zu erzielen. Mittlerweile haben unsere Monteure das Gerät getestet und sind begeistert. Die Handhabung ist einfach und die Zeitersparnis beträchtlich. Schon mehrmals konnten wir dank dem RT 2008 schwierige Leitungsführungen bewältigen.» Das Gerät unterstützt effizient die häufigen Einzugsarbeiten und verbessert die häufig beklagte niedrige Wertschöpfung der Elektroinstallationsbranche. z www.retools.ch Elektrotechnik 4/10 I 23

Installations- & Gebäudetechnik

Quelle: reTools GmbH

• Anpassung an bauliche Gegebenheiten (Küchenumbauten, Altbausanierungen) • Grösserer Widerstand gegen das Einzugsband durch die Innenrippung • In Hohlwänden wird das Rohr durch den Einstossdruck in den Zwischenraum gestossen


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚eco2friendly – das Magazin der Elektroinstallationen

Das eco2friendly-Magazin informiert zweimal jährlich über Produktinnovationen und interessante Anwendungen aus der Elektrobranche. In der neusten Ausgabe vom März 2010 berichten Hersteller, Planer und Experten auf über 80 Seiten über konkrete Praxisbeispiele und Lösungen für mehr Wohnkomfort und Energieeffizienz.

Energie sparen dank Vernetzung Die neuen Räumlichkeiten der MigrosKlubschule in der Metalli Zug müssen ein grosses Nutzungsspektrum abdecken. Eine einfache, klare und transparente Haustechnik ist deshalb ein Muss. Die KNX-Technologies von ABB hilft

der Klubschule bei einem effizienten energiesparenden Betrieb. Die Intelligenz ist über die gesamten Räumlichkeiten und somit über das ganze Busssystem verteilt und in einer zentralen Steuerung hinterlegt. Das ABB i-bus KNX-System arbeitet dank zentraler Spannungsversorgung sehr energieeffizient. Es kann die erforderlichen vernetzten Funktionen ohne zentralen Server oder PC ausführen, was zusätzlich Energie spart. Die dezentrale Intelligenz der Komponenten reicht für die meisten Funktionen und Anwendungen der Klubschule.

Standardlampen durch Eco-Halogen­ lampen ersetzen Gedimmte Standardlampen werden am einfachsten und sichersten durch EcoHalogenlampen ersetzt. Sie sehen praktisch gleich aus wie Standardlampen, glänzen mit hervorragender Lichtqualität und sparen rund 30 % Energie bei doppelter Lebensdauer. Da sie über dieselben elektrischen Eigenschaften (Ohmsche Last) wie Glühbirnen verfügen, entstehen keine Probleme bei vorgeschalteten Dimmern. Im Hotel Flüela Davos wurden in Verbindung mit den

pirios DIM-Bewegungsmeldern von Feller und Eco-Halogenlampen Energieeinsparungen von über 50 % erreicht – bei hervorragender Lichtqualität und gesteigertem Komfort.

Magazin unterstützt Angebotsgestaltung und Beratung Im neusten eco2friendly-Magazin zeigen 25 Partnerberichte von unterschiedlichsten Herstellern aus dem Bereich Elektrotechnik den interessierten Elektrikern und Bauherren, wie moderne Elektro­ installation den Wohnkomfort steigern und gleichzeitig die Energiekosten senken können. Elektriker sollen nicht nur Ausführende der Kunden sein, sondern als Berater neue Ideen und Fachwissen vermarkten. Das Magazin zeigt die Bedeutung der Elektroinstallation auf dem Weg in eine energieeffiziente, umweltgerechte Zukunft. Es kann über die eco2friendly-Website gelesen oder kostenlos bestellt werden und eignet sich als Beilage von Offerten und Rechnungen ideal als Unterstützung für den Verkauf. www.eco2friendly.ch/magazin www.ottofischer.ch/eco2friendly

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24 I Elektrotechnik 4/10


Das Verlegen von Kabeln in zivilen und industriellen Infrastrukturen kann oftmals sehr schwierig werden. Dies gilt vor allem dann, wenn die Rohranlagen nicht optimal verlegt sind oder bei langen Strecken. Um den Kabeleinzug optimal zu gestalten, bietet die Plica AG ein sehr breites und tiefes Sortiment an Werkzeugen und Zubehörteilen. Das Angebot reicht über einfache Einzugssaiten, Glasfaserstäbe, Einzugsmaschinen, Transportanhänger bis hin zum allgemeinen Zubehör wie Kabelziehstrümpfe, Umlenkrollen, Drallfänger und anderen Tools. Plicarod hilft Installateuren selbst verzwickte Einzugsprobleme zu lösen. Dazu zählt der nachträgliche Einzug von Kabeln in bereits belegte Rohre, Hohlböden, Kabelkanäle und vielem mehr. Es steht damit ein umfangreiches Sortiment an Mehrzweckwerkzeugen für die Kabelinstallation zu Verfügung. Plicarod ist ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Erreichung von unzugängli-

chen Orten in geradlinigen Abschnitten, für die Kabelinstallation oder den Kabelauszug im Innern eines Kanals sowie Hohl- und Zwischenböden – also vielseitig anwendbar! Der Plicarod-Kit besteht aus 16 flexiblen Stangen (16 m), die zusammengeschraubt werden und so eine Stange ergeben, die z. B. den Einzug von Kabeln in bereits bestehende Hohlböden erlaubt. Die einzelnen Stäbe aus Glasfasern und Nylon verfügen über verschiedene Biegeradien von 2 ... 4.5 m und einem Durchmesser von 4 ... 6.5 mm. Zwölf Zuberhörteile wie Ziehstrümpfe, Magnet, «Fischerhaken» und LED-Inspektionsleuchte runden das ganze Set ab. Twist ist die Revolution für den Einzug von Kabeln mit kleinem Durchmesser auf Distanzen von bis 50 m. Drei einzeln verdrillte Drähte garantieren hohe Zugkraft, maximale Flexibilität und absolut minimalen Reibungswiderstand beim Einzug. Die professionell und sauber verpressten Endstücke stärken das jeweils schwächste Stück eines Einzugsdrahtes und garantieren höchste Ausreisskräfte. Erhältlich ist das Einzugskabel in 4 mm und 5,8 mm, je nach Distanz und Rohrdurchmesser auf einem Haspel. Die langjährige Erfahrung von Plica im Bereich Einzugshilfen schaffte in den vergangenen Jahren eine komplette Palette von bewährten Kabeleinzugsystemen für die verschiedensten Ansprüche. In einem Katalog von Plica sind sämtliche Systeme zusammengestellt. Der Katalog kann unter www.plica.ch bestellt werden. Bei gewöhnlichen und anspruchsvollen Einzugsproblemen helfen Spezialisten von Plica mit langjährigem Know-how die beste und wirtschaftlichste Lösung zu finden. Plica AG 8501 Frauenfeld Tel. 052 723 67 11 info@plica.ch www.plica.ch

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Integrale Gebäudeund Raumautomation Intelligente Gebäude sind die Basis für einen niedrigen Energieverbrauch. Nur wenn alle Gewerke gemeinsam und koordiniert eingesetzt werden, kann ein optimierter Energieverbrauch sichergestellt werden. Wird dieses Potenzial heute umgesetzt? Richard Staub Noch immer spielt die Automation in der Energiepolitik ein Mauerblümchendasein. «Energieeffizienz heisst mehr als dicke Dämmplatten», wie es Urs-Peter Menti, Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, am Event Green Building 2009 ausdrückte. «Gebäude als System» ist der Schlüssel zur hohen Gesamtenergieeffizienz, wobei dies oft komplexe Systeme sind. Hohe Energieeffizienz setzt also intelligente Konzepte voraus, und dynamische Simulationen sind als Optimierungsinstrument für komplexe Systeme eine Notwendigkeit. Um dynamische Prozesse zu steuern und zu regeln sowie alle relevanten Da-

ten für eine ständige Optimierung zur Verfügung zu haben, braucht es gute Gebäude- und Raumautomationssysteme. Zusätzlich erhöhen sie Komfort und Behaglichkeit und sind ein wichtiges Werkzeug für eine rationelle und sichere technische Betriebsführung als Teil des gesamten Facility Managements. In den nächsten Jahren wird sich der Fokus der Um-/Bau-Tätigkeit immer stärker auf die Sanierung verlagern, gerade auch im Zweckbau. Ältere Bürogebäude, Schulhäuser, Mehrzweckgebäude, Fabrikationshallen sind oft wahre Energieschleudern. Einerseits ist die Gebäudehülle schlecht isoliert, anderseits die Gebäudetechnik ablösungsbedürftig: veraltete Beleuchtungsanlagen mit schlechtem Wirkungsgrad, Beschat-

tungseinrichtungen ohne Automation, überdimensionierte Lüftungs- und Klimaanlagen ohne Wärmerückgewinnung, um einige Beispiele zu nennen. Automationsanlagen ohne Vernetzung und Managementstationen, oft für jedes Gewerk ein anderes Fabrikat. Die Folge sind schlechte Behaglichkeit wie Zugluft, Blendung, aufwendiger Unterhalt, hohe Energiekosten und vieles mehr.

Integrale Gebäudeautomation – normierte Kommunikation Nicht wenige Betreiber von schweizerischen Unternehmungen mit einem grös­ seren Liegenschaftenbestand sind zurzeit mit einem solchen Ablösungsprozess beschäftigt. Sehr detailliert werden die zukünftigen Bedürfnisse analysiert. Quelle: Sauter

Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Von Einzelanlagen zum System und genormten Funktionen?

Wird in der Gebäudeautomation alles auf den Kopf gestellt? 26 I Elektrotechnik 4/10


Installations- & Gebäudetechnik

Quelle: BUS-House

IT und Gebäudeautomation kommen sich näher: I/O-Feldbuskomponenten mit IP-Koppler und Switch.

Dabei steht die Notwendigkeit einer integralen Gebäude- und Raumautoma­ tion ausser Zweifel. Der Übergang von bisher vertikal organisierten Einzelsystemen pro Gewerk mit Feld-, Automations- und Managementebene zu integralen Systemen ist erwünscht. Dank Ethernet und Internet ist die Kommunikation von beliebigen Daten im Gebäude und gebäudeübergreifend schnell und kostengünstig geworden. Dank moderner Webtechnologie und Standardbrowsern ist der Zugriff auf Daten von jedem beliebigen Punkt und ohne teure Lizenzen möglich geworden, sobald diese auf einem Server zur Verfügung stehen. Bei den Subanlagen ist die Vielfalt an Technologien, Protokollen und Schnittstellen weiterhin gross und vom Hersteller oder von den jeweiligen Systemintegratoren geprägt. Nach wie vor werden also IP-Gateways für deren Integration benötigt. Eine wichtige Frage lautet heute: Welche Daten und Funktionen werden benötigt? Denn die Anzahl möglicher kommunikativer (Bustelegramme) und virtueller (Ergebnis einer Verarbeitungsfunktion) Datenpunkte (im Gegensatz zu den früher zur Verfügung stehenden physikalischen Datenpunkten) ist wegen der Buskommunikation in etlichen Bereichen geradezu explodiert, zum Beispiel bei Antrieben für Klappen. Dabei lautet die pragmatische Antwort meistens: Nur was den Benutzern und Betreibern etwas bringt. Vom Betreiber her stehen folgende Aspekte im Vordergrund: • Welche Daten werden auf dem zentralen Managementsystem benötigt? Grundsätzlich nur diese, welche auch genutzt werden, zum Beispiel bei der Energiedatenerfassung. Das heisst also, dass zuerst ein Betreiber- und

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Elektrotechnik 4/10 I 27


Quelle: BUS-House

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Energiemanagementkonzept vorlie­ gen muss, bevor die dafür notwendige Kommunikation von Datenpunkten entschieden wird. Zudem ist eine ein­ fache und homogene Bedienung für die Betreiber sehr wichtig. • Wie können die neuen Systeme eine verminderte Abhängigkeit von einem Systemlieferanten garantieren? Wie in vielen anderen Branchen wird auch in der Gebäudeautomation mehr «freier Markt» gefordert. Weg von homogenen zu heterogenen Anlagen. Dabei stellt sich dann die Frage, wie tief die Eingriffsmöglichkeiten von den Managementstationen in die Sub­ anlagen sein sollen und wie viel ein entsprechendes Engineering kosten darf. Der Vorteil von homogenen Sys­ temen ist nach wie vor, dass ein gros­ ser Teil dieser Durchgängigkeit be­ reits «ab Stange» angeboten wird. • Mit der Forderung nach heterogenen Anlagen stellt sich die Frage, die Daten zwischen den Teilanlagen zu kommunizieren? Ethernet/TCP/IP hat sich als die Da­ tenautobahn schlechthin klar durch­ gesetzt. Das Preis-Leistungs-Verhält­ nis ist unschlagbar, mittlerweile sind auch viele Komponenten in industrie­ tauglicher Ausführung erhältlich. So findet man zunehmend auch Raum­ automations-Controller am IP-Netz. Was allerdings die Protokollsprache betrifft, herrscht nach wie vor eine ba­ bylonische Vielfalt, indem oft proprie­ täre Protokolle in ein Ethernet-Tele­ gramm gepackt werden. Weder Planer

noch Betreiber haben sich in der Schweiz proaktiv für die Verwendung von BACnet (Building Automation and Control Network) als weltweit normierte Sprache für die Gebäu­ deautomation eingesetzt, wobei ur­ sprünglich BACnet in den USA von grossen Gebäudebetreibern gefordert und mitentwickelt wurde. BACnet wird nun von vielen Lieferanten als Standard in ihren neuen Produkten eingesetzt und findet so den Weg auf den Schweizer Markt. Aber Achtung: Auch mit BACnet ist es ein Muss für den bestellenden Betreiber und den ausschreibenden Planer, die Spezifika­ tionen genau festzulegen, wenn später keine bösen Überraschungen auftau­ chen sollen. Die In­teroperabilität zwi­ schen Produkten verschiedener Her­ steller muss durch entsprechende BACnet Interoperability Building Blocks (BIBBs) sicher­gestellt werden, damit nicht gewisse Funktionalitäten auf dem – auch bei BACnet erlaubten – proprietären Teil der Geräte basie­ ren und deswegen spätere Erweite­ rungen nur mit entsprechenden Pro­ dukten möglich sind. • Wo steht das neue System im Life Cycle? Dabei müssen unterschiedliche Lebenszyklen beachtet werden: Automationsstationen 10 bis 15 Jahre, Managementstation mit Hardware, Betriebssystem, Applikation (neue Updates) 2 bis 5 Jahre. Ein Lieferant sollte garantieren, dass ein kompletter Systemwechsel erst nach 10 bis 12 Jahren erfolgt. Ein GA-System-Ersatz


Zukunftsorientierte Lösung Intelligentes IP-Standard Netzwerk

Die Integration von IP/Web-Funk­ tionen und -Protokolle für die Gebäudeautomation wird weiter zunehmen wie zum Beispiel Webserver, E-MailClient oder XML (Extensible Markup Language für den plattform- und implementationsunabhängigen Austausch von Datensätzen).

Trennung der Services noch zeitgemäss? Kilometer Netzwerkkabel gehören heute in modernen Gebäuden ebenso zur Infrastruktur wie Leitungen für Wasser, Elektrizität oder Gas. In der Datenübertragung hat sich das Internetprotokoll IP/TCP als universeller Transportstandard etabliert. In den letzten Jahren kamen auf diesen Netzwerken neben der PC-Vernetzung immer mehr Anwendungen wie Sprachübertragung (IP-Telefonie, Unified Communications), Audio, Video, Sicherheit (Überwachungskameras) hinzu. Gleichzeitig kommunizieren immer grössere Teile der Gebäudeautomationsanlagen über IPNetze. Warum also nicht zusammenführen, was zusammengehört? Eine MultiService-IP-Plattform, welche die Kommunikation zwischen allen Gebäudetechniksystemen ebenso unterstützt wie kommerzielle Sprach-, Daten- und Video-Services. Das Resultat: vernetzte, intelligente Gebäude, die durch das Zusammenführen von IT-Netzwerken und Gebäudeautomationssystemen echten Mehrwert bringen. Keine neue Idee, wurde doch schon vor vielen Jahren der Begriff «Computer-integriertes Gebäude» geprägt. Obwohl der Nutzen einer solchen Integration einleuchtet, scheint die Umsetzung in die Praxis in den deutschsprachigen Ländern noch sehr selten. Einerseits dominiert nach wie vor die gewerkegetrennte Planung und Ausführung. Oft kommt Widerstand gegen die Integration von Gebäudeautomationsanlagen von den hausinternen IT-Abteilungen, und oft entsprechen diese auch nicht den heutigen Anforderungen bezüglich Managements eines Netzwerkes. Zudem werden IP-Unternehmensnetze in vielen Neubauten erst installiert, wenn der Bau fertiggestellt ist,

Die Vision der Integration aller Gebäudetechnik- und Kommunikationsanlagen in eine Multi-Service IPPlattform ist nicht neu, aber heute technisch viel einfacher zu realisieren.

aufgrund der Spezifikationen der Mieter oder Käufer. Synergien mit der «Grundausrüstung» sind so kein Thema. Sobald dieser Mieter das Gebäude verlässt, wird das Netzwerk durch den Nachfolgemieter aufgrund seiner Spezifikation wieder neu erstellt. Eine Riesenverschwendung an Material, Arbeit und Kosten, was nicht dem Ziel von nachhaltigen Green Buildings entspricht. Entscheidend ändern könnte sich diese Praxis wohl erst, wenn gewichtige Bauträger wie zum Beispiel Totalunternehmer, ihre Tätigkeit kräftig in Richtung Betreiben und Bewirtschaften ausdehnen. Gebaut würden dann fertige, flexibel nutzbare Räume samt gesamter technischer Infrastruktur und aktiver Kommunikation. Unternehmungen, die in Zukunft noch viel volatiler auf interne und externe Veränderungen reagieren müssen, können dann kurzfristig am Markt ihre entsprechenden Raumbedürfnisse abholen – mit klar kalkulier­ baren Kosten. Der Umzug in neue Geschäftsräume würde billiger und weniger komplex, Netzwerk-Services müssen nicht erst installiert werden, sodass produktives Arbeiten schon vom ersten Tag an möglich ist. Den Immobilienunternehmungen werden dadurch neue Businessmöglichkeiten eröffnet. Global sieht man klar eine Zunahme dieser neuen Modelle, getrieben von grossen, weltweit tätigen Baudienstleister wie etwa Hochtief AG.

Moderne Raumautomation Auf Wikipedia findet man folgende De-

finition: «Als Raumautomation bezeichnet man diejenige Teildisziplin der Gebäudeautomation, welche die gewerkeübergreifenden Automationsfunktionen und -aufgaben innerhalb von Räumen ausführt. Die Raumautomation ist somit ein integriertes System, das die einst getrennten Anlagen zur Beleuchtungsoder Sonnenschutzsteuerung sowie der Raumklimaregelung zusammenfasst. Die Vorteile dieser Integration liegen einerseits in der vereinfachten Bedienung durch den Nutzer, andererseits in einer deutlichen Verbesserung der Energie­ effizienz.» Das GNI-Handbuch der Raumautomation erschien bereits 1999. Alle Gründe für eine integrale Raumautomation wie höhere Flexibilität in der Raumbewirtschaftung, vereinfachte Bedienung (bei Integration in eine MultiService-IP-Plattform wird jedes Gerät fast kostenlos zur komfortablen Bedien­ einheit!), höhere Behaglichkeit und Energieeffizienz, einfache Installation und Integration ins Gebäudemanagement, tönen einleuchtend. Alle Produkte mit moderner Funktechnik (immer häufiger auch batterielos) unterstützen die erwünschte Flexibilität enorm. Trotzdem sind auch aktuelle Neubauten wohl höchstens zu 10 Prozent damit ausgerüstet. Warum? Nach wie vor dominiert die gewerkegetrennte Planung und Ausführung. Jede Technologie hat früh seine Marktfelder besetzt, seine Planer und Betreiber entsprechend beeinflusst und verteidigt seine Stellungen. Andererseits werden an Planer und Systemintegratoren massiv höhere Anforderungen geElektrotechnik 4/10 I 29

Installations- & Gebäudetechnik

Herkömmliche Lösung Vereinzelte Netzwerke

Quelle: Cisco

ist zudem 1,5- bis 2-mal teurer als beim Neubau und stellt höhere Anforderungen an Planer und Bauherr: Diverse Anlagen müssen eine hohe Verfügbarkeit (Rechenzentren/Helpdesk) haben, Unterbrüche in Archivdatenaufzeichnung und Änderungen im Bedienungskonzept sollen vermieden werden.


Funktionen, Funktionen In der Gebäudeautomation wird seit mehr als 15 Jahren mit der Norm EN ISO 16484 das Ziel verfolgt, diese Disziplin als transparent kalkulierbare Dienstleistung weltweit zu etablieren. Im Teil 3 wird die Anforderung an die Gesamtfunktionalität sowie an die Planung und an die Projektierung von Systemen der Gebäudeautomation beschrieben. Daraus abgeleitet entstand die Funktions­ liste als Hilfsmittel für eine effizientere Projektierung und transparente Ausschreibung, die sich aber in der Schweiz nicht durchgesetzt hat. Die 2008 veröffentlichte Norm «Auswirkungen der GA-Funktionen auf die Energieeffizienz» (EN 15232/SIA 386.110) zeigt detailliert, wie Energie­ ressourcen gespart und CO2-Emissionen verringert werden. Die gebräuchlichsten Gebäudeautomationsfunktio30 I Elektrotechnik 4/10

Quelle: BUS-House

Installations- & Gebäudetechnik

stellt bezüglich Prozesskenntnissen und Funktionen. Aufgrund der Beobachtungen des Autors in vielen Projekten in den letzten 10 Jahren findet man am häufigsten integrale Raumautomation in Gebäuden, in denen moderne I/O-Systeme wie mit IP-Busankopplung eingesetzt wurden. Diese Produkte kamen nicht aus einem der oben erwähnten Märkte, sondern als «Quereinsteiger» aus der Prozess- und Industrieautomation. Umgesetzt durch erfahrene Systemintegratoren, die zuvor jahrelange mit SPS-Technik gearbeitet hatten. Die Modularität und Skalierbarkeit dieser Produkte ermöglichen eine flexible Umsetzung unterschiedlichster Anforderungen und die Verwendung der gleichen Produkte für die Automation der Primäranlagen. Daraus ergeben sich smarte Gebäudeautomationsanlagen ohne die historisch bedingten Ebenen. Allerdings übernahm man bezüglich Kommunikation Standards aus der Industrie wie Modbus-IP. Offenbar wurde die Forderung nach Implementierung von Standardprotokollen der Gebäudeautomation wie BACnet so stark, dass die Produkte nun entsprechend erweitert werden. Im Vergleich zu Produkten von «klassischen» Systemlieferanten von Gebäude- und Raumautomation bieten Anlagen solcher Systemintegratoren eine dem jeweiligen Projekt fein angepasste Struktur und Funktionalität. Dies ergibt zwangsläufig auch eine hohe Abhängigkeit vom Systemintegrator, bzw. dem entsprechenden Projektverantwortlichen, mit einem entsprechenden Risiko (Firmenaufgabe, Wechsel Personal).

Integrale Raumautomation mit Anschluss ans IP-Netzwerk wurde bisher in der Schweiz am häufigsten mit modularer, skalierbarer I/O-Hardware umgesetzt.

nen, die eine Auswirkung auf die Energieeffizienz von Gebäuden haben, sind einfach in Tabellen definiert. Dies ermöglicht Investoren, die umzusetzenden Funktionen zu definieren. Um eine hohe Effizienzklasse zu erzielen, müssen die Funktionen zu Beginn der Projektierung einfliessen und als integrale Raumautomation umgesetzt werden. Aufgrund der erkannten Komplexität der integralen Raumautomation entschloss sich der VDI (Verband Deutscher Ingenieure), welcher seit Jahren eine Vorreiterrolle in der internationalen Normierung der Gebäudeautomation spielt, ein analoges Regelwerk für die Raumautomation zu schaffen. Seit November 2009 liegt nun der entsprechende Gründruck unter der Bezeichnung «VDI-Richtlinie 3813 Blatt 2 – Funktionen» vor. Im Vorwort steht zur Begründung der neuen Richtlinie: «Durch das bisherige Fehlen von anerkannten technischen Regeln mussten in jedem Einzelfall die Anforderungen an das Projekt (eindeutig) festgelegt werden. Da dieses aus diversen Gründen häufig nicht erfolgen konnte, weichen die (nicht spezifizierten) Vorstellungen des Bauherrn in vielen Fällen von der realisierten technischen Lösung der ausführenden Firma ab. Die Folge sind schwierige Abnahmen, Mängelrügen und aufwendige Anpassungsarbeiten, zunehmend auch Gerichtsverfahren. Diese unrationelle Vorgehensweise generiert zudem höhere Kosten zum Nachteil aller Beteiligten, da die vorstehenden Risiken von den Anbietern einkalkuliert werden. Gewer-

ke übergreifende Funktionen für Energie- und Betriebsoptimierung sind nach dieser branchenüblichen Verkehrssitte kaum wirtschaftlich zu realisieren.» Die Richtlinie legt daher die Funktionen der Raumautomation fest – Gewerke übergreifend – als Grundlage für eine einheitliche Planung und Ausführung auf Basis einer durchgängigen Beschreibungssystematik. Die Beschreibung der Raumautomationsfunktionen erfolgt dabei unabhängig von Technologien. Wichtig ist auch folgende Empfehlung aus der Richtlinie: «Es wird daher ausdrücklich empfohlen, Raumautomation mit einem integralen Ansatz und als komplette Leistung (aus einer Hand) zu planen und auszuführen und nicht auf ‹Gewerke› aufzuteilen. Dies kann sowohl als separate Leistung als auch innerhalb der Gesamtleistung ‹Gebäudeautomation› erfolgen.» Genau hier liegt wohl der Schlüssel, um der Raumautomation endlich den Durchbruch zu ermöglichen, was auch ein entsprechendes Angebot in Planung und Ausführung voraussetzt, welches Investoren und Projektsteuerer entsprechend beeinflussen können. Zu teuer? Auch hier gilt wie allgemein beim Bauen: Lieber etwas mehr in Planung und Erstellung investieren und dafür während der Betriebsphase wesentlich Kosten und Nerven sparen. Die Bedeutung von Gebäude- und Raumautomation wird auf dem Weg zum Green Building zunehmen, ein Betätigungsfeld mit Zukunft gerade für kreative und lernwillige Elektroinstallateure. z


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Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Appenzeller Kantonalbank bei laufendem Betrieb modernisiert

«Ein anspruchsvoller Kraftakt» Die aktuelle Wirtschaftskrise führte es drastisch vor Augen: ohne Banken geht wirtschaftlich nichts. Dies gilt für den globalen Geldverkehr, wie auch für die lokalen Aktivitäten. Im Stammhaus der Appenzeller Kantonalbank wurden die Platzverhältnisse eng und der Ablauf der Kundenbetreuung entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Darum wurde ein Erweiterungsbau und eine Sanierung der bestehenden Bank notwendig – und dies bei laufendem Betrieb. Bühler + Scherler AG und Beckhoff Automation AG haben eine Automationslösung eingesetzt, die sich im Betrieb nun vollumfänglich bestätigt hat. Hans R. Ris Der Hauptsitz der Appenzeller Kantonalbank passt architektonisch perfekt ins Ortsbild des Kantonshauptortes Appenzell. Der Erweiterungsbau – eröffnet im April 2009 – im gleichen Stil wie das bestehende Gebäude, schliesst sich nahtlos an. Gleichzeitig wurde Letzteres einer aufwändigen Renovation unterzogen. Parallel mit dem Erweiterungsbau wurde auch die Wärme- und Kälteversorgung weitgehend auf erneuerbare Ener-

gie umgestellt. Die benötigte Energie wird grösstenteils mit einer Erdwärmepumpe von 31,5 kW Heizleistung bzw. 51,5 kW Kühlleistung generiert.

Ersatz für proprietäre Lösung Nicht nur architektonisch, handwerklich und banktechnisch gab es einige Herausforderungen. Der Betrieb musste während der Umbauphase aufrechterhalten werden. Dies galt auch für die Netzwerke der Gebäudeautomation. Im Altbau wurde ursprünglich ein proprie-

täres GA-System eingesetzt, für das es heute weder einen kompetenten Ansprechpartner noch aktuelle Hardware gibt, die auch im Erweiterungsbau in Frage gekommen wäre. Die derzeitigen Anforderungen an die Gebäudeautomation können die ehemals modernen Systeme nicht mehr erfüllen. So unterzog man auch die GA einer Gesamtrenovation, so dass der Altbau und der Neubau heute einheitlich betrieben werden können. Die Investitionen für die Gebäudeautomation betrugen rund 8 % der Gesamtinvestitionen für die Renovation des bestehenden Gebäudes und die Erstellung des Neubaus. Urs Rüegg, Projektleiter von Bühler + Scherler AG, meint nicht ohne Stolz: «Dies war ein anspruchsvoller Kraftakt, technisch wie auch zeitlich. Musste doch jederzeit das Funktionieren der Bank gewährleistet sein, so dass auch nach einer winterlichen Nacht- und Sonntagsschicht die Räumlichkeiten am folgenden Morgen beheizt waren, das Licht funktionierte und die Kunden ihre Geschäfte normal erledigen konnten.» Dies bestätigt auch Bruno Streule, Leiter des technischen Innendienstes der Bank: «Dank den einheitlich konzipierten Systemen von Beckhoff und der kompetenten Systemlösung von Bühler + Scherler gab es nie irgendwelche Probleme.»

Integrale Lösung

Hauptsitz Appenzeller Kantonalbank in Appenzell. Ein Erweiterungsbau (hinten links) gliedert nun den Gebäudekomplex in drei architektonisch gleichwertige Teile. Gleichzeitig wurde der Altbau einer aufwändigen Renovation unterzogen. 32 I Elektrotechnik 4/10

Realisiert wurde eine integrale Lösung für HLK, Beleuchtung, Beschattung und die Besetztanzeigen. Ausgeklammert sind die bankinterne Sicherheits- und die Brandmeldeanlage sowie die Zutrittskontrolle. Basis der vernetzten Lö-


Installations- & Gebäudetechnik Blick in die Schalterhalle der Appenzeller Kantonalbank.

Das vom Tageslicht durchflutete Atrium, das auch als gebäudeinterne Kommunikationszone dient.

sung ist das dezentrale CX-System von Beckhoff. Insgesamt sind für den Altund den Neubau 5 CX1010-Controller in den Verteilern platziert. Diese beinhalten jeweils die CPU, den internen Flash-Speicher, sowie eine EthernetSchnittstelle. Durch die Automatisierungssoftware TwinCAT wird das CX1010-System zu einer leistungsfähigen SPS bzw. Motion-Control-Steuerung, welche mit einem Webserver auch mit einer Visualisierung erweitert wurde. In der Peripherie ist damit keine Intelligenz notwendig. Dadurch ist eine einheitliche Kommunikation von der Leitebene bis an die Front gewährleistet. 19 Buskoppler über Ethernet mit den CX-Controllern vernetzt ermöglichen den vollautomatisierten Betrieb der technischen Anlagen der Bank. Jede Einheit besteht aus einem Buskoppler, einer beliebigen Anzahl von 1 bis 64 Klemmen und einer Busendklemme. Der Energieverbrauch ist auch bei der Appenzeller Kantonalbank ein wichtiges Kriterium. Über einen M-Bus werden daher alle relevanten Daten der HLK erfasst und überwacht. Alle diese Daten können auf der Leitebene dargestellt bzw. auch von aussen über Internet beurteilt werden. Bühler + Scherler setzte in der Appenzeller Kantonalbank als Gebäudemanagement-System WEBfactory ein, mit Ethernet als Backbone. Mit diesem zu 100 % internetfähigen Softwarepaket lassen sich alle im Gebäude installierten Geräte und Anlagen über eine einheitliche Bedienoberfläche online kontrollieren, überwachen und analysieren. Die Daten werden vom Gebäude-Management-System via OPC-Technologie von

Nachrüstung und Beschattung

den Steuerungen gelesen und auf den Webseiten grafisch dargestellt. Mit entsprechenden Zugangsdaten über eine VPN-Schnittstelle und einer Firewall lässt sich weltweit über jeden Browser auf den unterschiedlichsten Geräten der Zustand der Anlage anzeigen. So hat auch Projektleiter Urs Rüegg jederzeit Zugriff auf «seine» Anlage. Auch Innendienstleiter Bruno Streule schätzt es, dass sie beide – örtlich getrennt – gleichzeitig die Anlage vor sich sehen und allenfalls gemeinsam eingreifen können.

Die 1900 gegründete Appenzeller Kantonalbank ist mit rund 100 Mitarbeitenden und einer Bilanzsumme von 2,1  Mia. CHF (2008) die zweitkleinste Kantonalbank in der Schweiz. Als Universalbank mit modernen Dienstleistungen und einer zusätzlichen Sicherheit durch die Staatsgarantie sieht sie sich als führendes Institut im Kanton Appenzell Innerrhoden. Nebst dem Hauptsitz in Appenzell betreibt sie Agenturen in Haslen, Oberegg und Weissbad. Bühler + Scherler AG ist ein national und international ausgerichtetes Ingenieurbüro für Elektroplanung und Automation, mit Hauptsitz in St.Gallen. Dir Firma beschäftig 50 Mitarbeitende, davon 5 Lehrlinge. Die Leistungen sind: Abwicklung von Gebäude- und Industrieautomationsprojekten, Wartung und Service. Intelligente, offene Systeme in der Gebäudeautomation ermöglichen mit geringem Aufwand hohe Energieeffizienz, Anlagenverfügbarkeit, Komfort und Flexibilität für HLKSE-Steuerungen, Beleuchtungs- und Beschattungssteuerungen, Türmanagement, Gebäudeleitsysteme und vieles mehr. Bühler + Scherler AG ist

Im Altbau wurde raumklimatisch nachgerüstet und damit eine Komfortsteigerung für die Mitarbeitenden erreicht. Jeder einzelne Raum wird bezüglich Heizen-Lüften-Kühlen separat geregelt. Raumfühler erfassen die notwendigen Werte und definieren die Vorgaben für das Raumklima. Eine auf dem Dach befestigte Wetterzentrale liefert die Grunddaten. Deren Daten dienen auch für die Beschattungssteuerung. Die eingesetzte Grundsoftware wurde ur-

Solutionspartner von Beckhoff Automation AG im Sektor Building. Der Bereich Elektroplanung Schweiz löst Aufgaben rund um Elektrik und Kommunikation. Die Spezialisten der Elektroplanung International bearbeiten Installationssysteme für Industrieanlagen, die ein hohes Mass an Flexibilität verlangen. Sie sind vertraut im Umgang mit vielen Kulturen und beherrschen das internationale Projektmanagement. Beckhoff ist ein global aufgestelltes deutsches Unternehmen, das mit 23 Tochterunternehmen und Distributoren in über 60 Ländern vertreten ist. So auch seit 1999 in der Schweiz mit Hauptsitz in Schaffhausen. 2008 betreuten 18 Mitarbeitende 650 Kunden und 17 Solutionspartner und generierten einen Umsatz von 23 Mio. CHF. Schwerpunkte sind Industrial Automation und Building Automation. Neben ihrem Hauptsitz unterhält Beckhoff Schweiz vier weitere Vertriebsund Supportcentren in der Westschweiz, im Tessin, in Zürich und in Derendingen. Diese geografische Aufstellung erlaubt es, den Kunden in der ganzen Schweiz kompetente Beratung und einen zeitnahen Support zu vermitteln.

Elektrotechnik 4/10 I 33


Installations- & Gebäudetechnik Bruno Streule, Leiter des technischen Innendienstes der Bank (links) und Urs Rüegg, Projektleiter von Bühler+Scherler AG vor dem Touch-Panel in der Schalterzone, wo sämtliche gebäuderelevanten Daten überblickt werden können.

sprünglich gemeinsam von Bühler + Scherler zusammen mit Schenker Storen und Beckhoff entwickelt. Für die meisten Mitarbeitenden war das neue automatische Beschattungssystem Neuland und damit gewöhnungsbedürftig. Denn die Storen dienen in erster Linie nicht als Sonnenschutz, sondern helfen mit, sparsam mit den Energien umzugehen. Im Sommer schützt die Beschattung vor wärmenden Sonnenstrahlen und im Winter wird ausserhalb der Betriebszeiten die Wärmestrahlung zu

Heizzwecken genutzt. Obschon die Regelung verzögert abläuft, ist das automatische Auf und Ab der Storen nicht jedermanns Sache und so können sie deshalb auch lokal von Hand übersteuert werden. In allen Bürobauten ist Licht nicht nur bezüglich dem Wohlbefinden, sondern auch aus energetischer Sicht eine wichtiger Punkt. So auch bei der Appenzeller Kantonalbank. Grundsätzlich werden alle allgemeinen Zonen tageslichtabhängig gesteuert. Dies gilt auch für die internen Verbindungsgänge, da die lokalen Kommunikationswege zwischen den Büros weitgehend innerhalb einer grossen Halle angelegt sind, welche durch Dachfenster sehr gut beleuchtet ist. In den Büros des Neubaus wird mit DeckenEinbauleuchten eine tageslichtabhängige Grundbeleuchtung generiert. Und die von den Mitarbeitenden gewünschte Arbeitsplatzbeleuchtung wird mit Stehleuchten realisiert, präsenz- und tageslichtabhängig gesteuert.

Busklemmen, Rückgrat der Auto­matisierung Üblicherweise erfolgt die Verdrahtung der I/O-Signale dezentral an Feldbusgeräten oder zentral an der Steuerung. Die verfügbaren herstellerspezifischen Feld-

busgeräte mit fester Ein-/Ausgabekonfiguration und Bauform machen es erforderlich, dass oft ein ganzes Bündel von Geräten mit ähnlichen Funktionen eingesetzt werden muss. Aus dieser aufwändigen Signalerfassung resultiert ein hoher Material-, Installations-, Planungsund Dokumentationsaufwand. Sämtliche Datenpunkte sind aber bei der Appenzeller Kantonalbank über die von Bühler + Scherler eingesetzten Beckhoff-Busklemmen erfasst. Dies sind offene und feldbusneutrale I/O-Systeme, bestehend aus elektronischen Reihenklemmen. Deren Kopf ist der Buskoppler, mit der Schnittstelle für den Feldbus. Mit diesen Busklemmen können Schaltschränke und Klemmenkästen wirtschaftlich gebaut werden. Dank der 4-Leiter-Anschlusstechnik lassen sich alle gängigen Sensoren und Aktoren mit unterschiedlichen Signalarten direkt ohne weitere Verbindungstechnik anschliessen. «Das verringerte den Aufwand erheblich und spart Platz, Material, Arbeitszeit und Geld», wie Daniel Rothenberger,Vertrieb Building Automation, von Beckhoff in Zürich, im Gespräch bemerkt. Dort, wo die Signale an der Anlage entstehen, kann die BeckhoffBusklemmentechnik diese einsammeln

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Installations- & Gebäudetechnik Systemtopologie bei der Appenzeller Kantonalbank.

und ausgeben. Die Verdrahtung und Montage ist vergleichbar mit einer konventionellen Reihenklemme. Die Verbindung zur Steuerung wird durch Zustecken eines Buskopplers hergestellt. Die Beckhoff Busklemmen haben sich weltweit in den verschiedensten Bereichen – vom Maschinenbau bis zur Gebäudeleittechnik – erfolgreich bewährt. Die Planung, Konstruktion, Verdrahtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Anlagen und Maschinen mit Beckhoff-Busklemmentechnologie ist ausgesprochen wirtschaftlich.

Das CX1010-CPU-Grundmodul ist die Basiseinheit des CX-Systems von Beckhoff, mit zugehörigen Busklemmen.

Banken sind wie Verwaltungsbauten, unterscheiden sich jedoch von üblichen KMUs. Gegenüber Neubauten, wo alles in neu aufgebaut werden kann, stellt eine Renovation der gebäudetechnischen Anlagen, ergänzt mit einem Erweiterungsbau – und das bei laufendem Betrieb – erhebliche Ansprüche an die Beteiligten. Vor allem die Gebäudeautomation als Herz und Nervenzentrale einer modernen Bank, koordiniert ja sämtliche technischen Abläufe. Aber nicht nur dies, die Kunden und das Personal benötigen Licht und ein angenehmes Klima, sie

müssen sich wohlfühlen und die Sicherheit muss rund um die Uhr gewährleistet sein. Der Ersatz eines veralteten proprietären Gebäudeleitsystems durch eine moderne Lösung mit Zugriff über das Internet wurde von Bühler + Scherler AG vorbildlich umgesetzt. Die Messwerte und alle erfassten Anlagedaten bestätigen die bei der Planung vorgegeben Daten. www.appkb.ch www.buhler-scherler.com www.beckhoff.ch

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Elektrotechnik 4/10 I 35


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Normpositionenkatalog 2010

Was ist neu im NPK ? Am 1. Januar ist die NPK Version 2010 erschienen. Im Januar und Februar 2010 wurden alle interessierten Stellen durch den VSEI an verschiedenen Standorten über die Neuigkeiten informiert. Dies erfolgte anlässlich von Halbtagesseminaren quer durch die deutschsprachige Schweiz. ET fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen. Marcel Schöb Preisbasis und Teuerung Da beim Einsatz von Kalkulationshilfen kartellrechtliche Schranken bestehen, verweist der VSEI auf folgende Punkte: • Bei sämtlichen im Kalkulationsbuch bzw. den elektronischen VSEI-Kalkulationsdaten angegebenen Preisen handelt es sich um unverbindliche Richtpreise • Eine strikte Einhaltung dieser Preise ist kartellrechtlich unzulässig Daher ist es ganz wichtig zu wissen, dass es sich bei den Preisangaben in den Kalkulationshilfen um «unverbindliche Richtwerte» handelt. Diese dürfen auf keinen Fall genau so in die Angebote und Offerten übernommen werden. Dies gilt auch für die Regieansätze der einzelnen Mitarbeiterkategorien. Jeder Unternehmer hat die Preise mit den betriebseigenen Zahlen zu errechnen. Zu diesem Zweck stehen dem Unternehmer verschiedene Hilfsmittel und Informationsquellen zur Verfügung. Die Lohnkosten entnimmt er am einfachsten aus seiner Lohnbuchhaltung. Falls die Zahlen für die einzelnen Zuschläge nicht aus eigenen Kalkulationen verfügbar sind, kann der Elektrounternehmer den jeweils aktuellen Betriebsvergleich einsetzen. Für die eigentliche Berechnung der verschiedenen Sollerlöse bzw. Regieansätze stellt der VSEI allen Interessierten eine Excelliste auf der Website zur Verfügung. Zum Kalkulieren der betriebs­ eigenen Zahlen müssen die zusammengetragenen Informationen nur übertragen werden. Bei Problemen hilft das neue Kalkulationslehrbuch oder die Beratungsstellen des VSEI. Halten sich die Markteilnehmer konsequent an dieses Vorgehen, wird sich die Branche von den heutigen Billigpreisen entfernen können. Durch das Zusammentragen der betriebseigenen 36 I Elektrotechnik 4/10

Zahlen wird dem Unternehmer bewusst, wie hoch der Sollerlös seiner Mitarbeiter sein muss, um kostendeckend zu arbeiten. Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten zahlt es sich für Unternehmer aus, auf die geschaffenen Reserven zugreifen zu können. Ab 1. Januar 2010 sind die «generellen Faktoren» in den verschiedenen Softwarepaketen verschwunden. Dies wurde anlässlich der Softwaretagung im Frühjahr 2009 entschieden. Die generellen und ruinösen Faktoren (z. B. Referenzpreis × 0.32) gehören nun zur Vergangenheit, ebenso die Frage nach dem «berühmten» Faktor von Architekten oder Generalunternehmern. Dies ist sicher ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Preisgestaltung. Die neusten Teuerungsanpassungen liegen bei 1,3 % bei den Löhnen und 1,4 % beim Material. Dabei sind die Schwankungen beim Kupferpreis nicht berücksichtigt. Beim Kupfer wurden Preisschwankungen bis zu 39 % festgestellt. Es empfiehlt sich also, die Kupferteuerung in Werkverträgen oder Offerten separat zu berücksichtigen. Die Teuerungszahlen des KBOB liegen zurzeit noch nicht vor. Das angepasste Teuerungsblatt kann auf der Website des VSEI heruntergeladen werden.

Zudem haben die bestehenden Anbieter ihr Angebot zum Teil stark erweitert. So kann der Anwender neben der neutralen Position zusätzlich unter bis zu sieben weiteren Lieferanten auswählen. Dies erleichtert die automatische Preisbildung für das geforderte Produkt. Die Daten werden automatisch für die Kalkulation übernommen und müssen im Angebot mit Bestellnummer klar bezeichnet werden (Datenträger und/oder Papierversion). Der NPK 2010 enthält rund 780 neue Leistungspositionen. Nachstehend fasst ET die wichtigsten Neuerungen in den einzelnen Kapiteln zusammen. Im Dokument «Erläuterungen zum NPK» auf der Website des VSEI sind nachzulesen, welche Positionen wo/wie geändert haben oder neu hinzugekommen sind.

IGH und PRD

Kapitel 511

Die Plattform der IGH (Interessengemeinschaft Haustechnik) bietet sich als Bezugsquelle für die Lieferantendaten bzw. Preise an. Leider nutzen noch nicht alle Softwarehäuser diese Importmöglichkeit. Neu sind hier die Daten der Esylux Swiss AG und der Zehnder AG verfügbar. Die Plattform wird neben der Elektrobranche auch von allen anderen Haustechnikbrachen genutzt. Die Anzahl PRD (Produktdateneinträge) ist heute auf rund 9050 Positionen von 33 Lieferanten angestiegen. Neu hinzugekommen sind die Produkte von Tulux, Systimax, Twiline und Koch.

Sämtliche Bilder wurden neu bearbeitet. Sie sind nun aussagekräftiger, was die viel benutzte Bildsuche vereinfacht. Dieselben Bilder sind auch in den gedruckten Versionen und Kalkulationshilfen des VSEI ersichtlich. Im Bereich der Regiestunden wurde für den Servicemonteur die Position «Servicemonteur bis 1 Stunde» (511 171 111) aufgenommen. Sinngemäss steht diese neue Position auch für «inkl. Fahrzeug» (511 171 113) und nur für das Servicefahrzeug (511 171 112) zur Verfügung. Bei den Bauprovisorien wurde die Demontage und Montage von der eigentli-

Kapitel 502 Das im letzten Jahr als provisorisch aufgenommene Kapitel 509 ist nun durch das offizielle CRB Kapitel 502 abgelöst worden. Hier werden also die sogenannten «freien Texte» erfasst. Eine Reihe von fertigen Texten ist hinterlegt, welche je nach Bedarf in ein Leistungsverzeichnis eingefügt werden können (Beispiel: die verschiedenen «Haftungsabgrenzungen gemäss VSEI»).


Ebenfalls wurde die Bezeichnung der flexiblen Kabel vereinheitlicht und an diejenigen der Lieferanten angepasst. Dies führt leider dazu, dass zum Beispiel ein 5 ×10 mm2 TTflex hffr geschirmt als «Steuer/Installationskabel» bezeichnet wird. Leider sind die Bezeichnungen der Lieferanten uneinheitlich.

Kapitel 512

Kapitel 526

Sämtliche Bilder wurden bearbeitet und angepasst. Die frühere Bezeichnung «Inox» wurde präzisiert. Die einzelnen Positionen wurden mit der Bezeichnung «V2A» oder «V4A» ergänzt. Dieser Unterschied ist bei der Preisgestaltung durch den Unternehmer wichtig, denn zwischen diesen beiden Spezifikationen bestehen grosse Preisunterschiede.

Die Terminologie im gesamten UKVBereich wurde den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Neu gelten die Kategorien und Klassen nach ISO/IEC 11801 und EN 50173:

Kapitel 514 Hier wurden die bei vielen Unternehmern und Planern beliebten WeitspannKabelleiter mit einer Seitenhöhe von 110  mm aufgenommen, einschliesslich aller Formstücke.

Kapitel 521 Die Fangstangen für den äusseren Blitzschutz wurden in der Materialisierung von Aluminium und V2A in einer Länge von 1 m bzw. 1,5 m aufgenommen. Weiter wurden die Bilder in verschiedenen Bereichen verbessert und überarbeitet. Vor allem im Bereich der vielen unterschiedlichen Anschlussarten, beispielsweise bei Erdleitungsbriden, wurden damit Verbesserungen erreicht.

Kapitel 522 Die Bilder im gesamten Kapitel wurden verbessert. So sind neu die wichtigsten Spezifikationen wie Abschirmung, Litze, Seil oder Draht usw. bereits auf dem Bild ersichtlich. Auch die Isolationsmaterialien (PVC oder halogenfrei) sind ersichtlich. Das vereinfacht die Kabelsuche im NPK deutlich.

Kategorie 5 5e 6 6A 7 7A

Klasse D D E EA F FA

Frequenz MHz 100 100 250 500 600 1000

Installations- & Gebäudetechnik

chen Miete (pro Monat) getrennt. So stehen für die Arbeiten nun 2 Positionen zur Verfügung. Damit hat die Montage/ Demontage und Instandstellung nicht direkt etwas mit der Miete des Provisoriums zu tun. Auch kann bei einer längeren oder kürzeren Mietdauer transparent abgerechnet werden.

Die immer mehr zum Einsatz kommenden Zählerklemmen (z. B. EWZ) wurden ebenfalls aufgenommen. Neu sind Leergehäuse in verschiedene Grössen von Kleinverteilern mit Multimediaabteil. Diese sind in verschiedenen Grössen (Modulen) vorhanden und sind jeweils mit einer Steckdose 3 ×T13 im Multimediateil ausgerüstet.

Kapitel 542 Diese Informationen sind auch in den Bildern ersichtlich. Diese Anpassungen erfolgten nicht nur bei den Kabeln, sondern bei allen UKV-Positionen entsprechend. Die tiefer gestellten Buchstaben bezeichnen eine entsprechende Formatierung. Somit können diese Informationen nicht in dieser Form über die Schnittstelle SIA451 übertragen werden. In den offiziellen NPK-Texten steht z. B. statt 6A die Bezeichnung 6A. Laut Erläuterungen handelt es sich um eine Bezeichnung gemäss Norm. Im Bereich LWL wurden die Positionen zum Thema POF (Kunststoff) und FTTH aufgenommen und stehen somit neu als NPK-Leistungspositionen bereit.

Kapitel 531 Der Inhalt der bestückten Kleinverteiler und SGK wurde vollständig überarbeitet und NIN 2010 angepasst. Die Terminologie FI, Fehlerstromschutzschalter wurde nicht verändert. RCD ist auch bei den Lieferanten noch nicht flächendeckend eingeführt. Der VSEI bleibt vorläufig bei der üblichen Branchensprache. Anstelle von Sammel-FI, sind grundsätzlich FI-LS eingesetzt worden. Die Bezeichnungen nach «Wohnungstyp» (z.B. 2½-Zimmer-Wohnung) wurden aufgegeben. Diese erscheinen nur noch in der Bildsuche. Damit lassen sich die Positionen zum Beispiel auch für Hotelzimmer einsetzen und ermöglichen unmissverständliche Offerten/ Abrechnungen. Die Definition erfolgt über die Anzahl Module und die eingebauten Komponenten.

Im Bereich der Regler und Dimmer wurde die Terminologie bereinigt. Die Lichtregelung wurde jeweils als «Dimmer» bezeichnet, die Regelung von Motoren dagegen mit «Regler». Missverständnisse sollten nun ausgeräumt sein. Zum Erstellen der Installationsteile für das Anschliessen an Apparate und Maschinen über Sicherheitsschalter (direkt und indirekt) wurden sämtliche Schalter auch als einzelne Leistungspositionen erstellt. Neu sind diese nur beschränkt in den Unterlagen publiziert. Auf dem Datenträger (vom Softwarehaus), befindet sich eine pdf-Datei mit den nicht publizierten Positionen. Diese sind auch über die Bildsuche aufzufinden. Für Anwender im Industrieund Anlagenbau sind diese Positionen sehr willkommen.

Kapitel 547 Mit der Aufnahme von Twiline als PRD stehen über 100 neue Leistungspositionen dieses proprietären Systems zur Verfügung.

Kapitel 551 Zu den bereits vorhandenen Systemen wurde zusätzlich das Feller Dirigon System aufgenommen. Der Einsatz dieser Leistungspositionen stellt eine entsprechende Systemgarantie durch den Unternehmer sicher. Pro Position sind in den Komponentenlisten (KoLi) die richtigen Teile und Komponenten abgelegt. Zur besseren Übersicht, wurde wie bei den bereits vorhandenen Systemen ein Musterbeispiel mittels einer Zeichnung erstellt. Diese ist auch in den ErläuteElektrotechnik 4/10 I 37


Installations- & Gebäudetechnik

rungen zu diesem Kapitel ersichtlich und kann direkt in der Software aufgerufen werden.

oder innerhalb der ERFA-Gruppen angeregt. Anwender können zudem fehlende Positionen dem VSEI telefonisch oder per E-Mail mitteilen. Alle Anregungen werden durch die jeweiligen Fachgruppen und die TBA detailliert geprüft. Dieses Vorgehen führt in vielen Fällen zu einer Aufnahme des Vorschlags.

Kapitel 584 Hier erfolgten Anpassungen in der Terminologie wie in Kapitel 526 beschrieben. Eine weitere wichtige Änderung ist das Anpassen der Radio- und TV-Installationsteile an das heute gültige Konzept der sternförmigen Verkabelung.

Auch hier wurde die Terminologie den aktuellen Normen angepasst (siehe Kapitel 526). Die Positionen für die Kategorie 6, 6A und 7 sind vollständig neu. Hier stehen nun auch Positionen für leere Multimediaverteiler zur Verfügung. Es handelt sich um reine Multimediaverteiler ohne Starkstrominstallationen und/oder -abteil.

Beispiel der angepassten Beschriftung/ Bezeichnung.

Kapitel 554 Die Position für Montage und Anschluss eines UP-Handfeuermelders steht nun als Position 554 112 333 zur Verfügung. Diese Leistungsposition hat lange gefehlt.

Kapitel 557 Anpassungen erfolgten auch im Leuchtenkapitel. Neu sind Aufbauleuchten mit EVG und Bewegungsmelder verfügbar. Neben einer sogenannten normalen Ausführung ist diese Leuchte auch als IPX4 Modell aufgeführt, ein langjähriger Wunsch. Die Unterbauleuchten, beispielsweise für Küchen, sind nun mit EVG in den Leistungsabstufungen 18, 30 und 36 W vorhanden. Angeregt ist bereits, diese Leuchtenart auch mit T5 Leuchtmitteln in den NPK aufzunehmen. Der VSEI prüft dieses Anliegen. Viele der hier beschriebenen Neuerungen werden durch die Verbandsmitglieder im Rahmen der Fachgruppenarbeit 38 I Elektrotechnik 4/10

IT angepasst auf die aktuelle Installationstechnik (Sternpunkt).

Diese wurde aufgrund der Erfahrungen der Anwender in vielen Kapiteln weiter verbessert oder erweitert. Neben den bereits bekannten visualisierten Projektvorlagen für Installationen im Einfamilienhaus und die UKV-Installationen sind neu auch die Multimediasysteme enthalten. Der Zusammenzug der Positionen umfasst alle für die gewählte Anwendung/System erforderlichen Leistungspositionen quer durch das gesamte NPK-Werk und schliesst auch erforderliche Installationsteile oder PRD mit ein. Die Vorlagen können sowohl für die Erstellung von Ausschreibungen wie auch von Rechnungen eingesetzt werden. Zum Schallschutz verweist der VSEI auf das VSEI Merkblatt «Schallschutz bei Elektroanlagen» (siehe NPK-Neuerungen 2009 ET 4/09 sowie Artikel Seite 51 ET 5/09). Der VSEI will damit auf die Problematik und die damit verbundenen Verpflichtungen und Probleme des Elektrounternehmers aufmerksam machen.

Musterleistungsverzeichnis für Mehrfamilienhaus (MFH) IT für den Verstärker inkl. 230V Steckdose.

IT für die Steckdosenleitung.

So können mit wenigen Positionen die grössten Anlagen ausgeschrieben werden. Wichtig ist, die nötigen Verteiler anteilsmässig in den Komponentenlisten der Steckdosenleitung einzurechnen. So wächst mit der Anzahl Steckdosenleitung auch die Grösse des nötigen Verteilers. In der Position «R/TV Sternpunkt mit Verstärker» wurde auch die Steckdose 230 V miteingerechnet. Der geübte NPK-Anwender hat dies bereits bei den Komponentenlisten festgestellt.

Kapitel 586 Die im Kapitel 584 beschriebenen Konzeptanpassungen für Radio und TV-Anlagen wurden auch im Kapitel «Installationsteile» für den Wohnungsbau angepasst.

Bildsuche und Weiterentwicklung Ganz nach dem Motto «Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte» hat der VSEI zusammen mit den Softwarehäusern 2008 die Bildsuche erfolgreich eingeführt.

Seit kurzem steht auch ein Musterleistungsverzeichnis (MLV) für Mehrfamilienhäuser zur Verfügung (ET 11/09 Seite 36). Das komplette MLV kann beim VSEI heruntergeladen werden. Das MLV eignet sich zur Ausbildung oder auch zum Einsatz in der Praxis und kann durch den Unternehmer angepasst, ergänzt oder gekürzt werden. Mit dem Beispiel lassen sich Gliederungsmöglichkeiten und Analogien näher betrachten.

Arbeitsrapport mit Messbericht Das UVEK hat mit seiner Verfügung vom 29.6.2009 die sogenannten Servicearbeiten und Kleininstallationen präzisiert. Wenn der Zeitaufwand pro Liegenschaft/Objekt zwei Stunden nicht übersteigt, gelten folgende Servicearbeiten und Kleininstallationen: • Auswechseln von Schaltern und Beleuchtungskörpern • Störungsbehebung • Auswechseln von einzelnen Steck­ dosen an einer bestehenden Zuleitung • Zusätzliche Installationen einzelner Steckdosen ab einem bestehenden Gruppenüberstromunterbrecher • Auswechseln von fest angeschlossenen Haushaltgeräten mit gleicher Leistung an einer bestehenden Zuleitung. In all diesen Fällen muss kein Sicherheitsnachweis erstellt werden. Allerdings


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Der angepasste Arbeitsrapport (Entwurf).

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Installations- & Gebäudetechnik

sind die Messungen durchzuführen und entsprechend zu dokumentieren. Diese Arbeiten können durch den Elektroinstallateur vor Ort ausgeführt werden. Es muss also nicht zwingend der Sicherheitsberater vor Ort erscheinen. Für diese Fälle hat der VSEI einen «Arbeitsrapport mit Messbericht» entwickelt. So können die Messergebnisse auf dem Rapport sauber erfasst und dokumentiert werden. Der Kunde welcher ein Doppel des Rapportes erhält ist somit auch im Besitz der Messergebnisse. Diese Arbeitsrapporte sind demnächst beim VSEI erhältlich. z


Messtechnik & Schutzmassnahmen

❚❚Trotz Wirtschaftsflaute Umsatzzuwachs bei Esylux

Esylux gibt Vollgas Esylux hat in wenigen Jahren ein komplettes Programm an Präsenz- und Bewegungsmeldern, Wandstrahlern mit Leuchtstofflampen oder LED-Technik sowie ein Notleuchtenprogramm auf den Markt gebracht – und alles made in Germany. Esylux eröffnet jedes Jahr in Europa neue Niederlassungen und bringt neue Produkte auf den Markt. Dabei erstaunt vor allem der Mut und das Innovationstempo. Alles Gründe, sich mit dem prägenden Mann dieses Erfolgs von Esylux auseinanderzusetzen. Redaktor Raymond Kleger befragt Mareks Peters, Verkaufschef für Europa, zu Strategien und Produktneuheiten an der Light & Building. trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld ihre Umsatzzahlen stetig steigen?

Mareks Peters, Verkaufschef Europa bei Esylux.

Wie fühlt sich der Verkaufschef von Esylux im schlechten wirtschaftlichen Umfeld? Mareks Peters: Ausgezeichnet. Denn wir haben offensichtlich gefragte Pro­ dukte, die sich trotz schlingernder Wirt­ schaft gut verkaufen lassen. Auch der Fachgrosshandel arbeitet gerne mit uns zusammen, da wir intensive Verkaufs­ anstrengungen unternehmen und sie na­ türlich von steigenden Umsätzen profi­ tieren. Wir bieten im dreistufigen Sys­ tem: Hersteller – Grosshändler – Installateur gute Margen für alle.

Musste Esylux wie viele andere Firmen in der Schweiz und der EU auch zurückbuchstabieren, Kurzarbeit einführen oder gar Mitarbeiter entlassen? Mareks Peters: Ganz im Gegenteil: Im 2009 haben wir mit unserer Unterneh­ mensgruppe das beste Ergebnis der letz­ ten 42 Jahre eingefahren. Dieses Ergeb­ nis ermöglicht es uns, weitere Mitarbei­ ter für den Vertrieb sowie für Forschung und Entwicklung einzustellen. Allein im letzten Jahr sind mehr als 30 neue Mit­ arbeiter dazugekommen.

Da ergibt sich zwangsläufig die Anschlussfrage, wie schafft es Esylux, dass 40 I Elektrotechnik 4/10

Mareks Peters: Voraussetzungen da­ für sind zum einen die dynamische Ver­ triebsmannschaft und zum anderen un­ sere sehr straffe Organisationsstruktur. Der direkte Kontakt zu den Installa­ teuren bei der Einführung unserer er­ klärungsbedürftigen Produkte ist für uns sehr wichtig. Hinweise von Instal­ lateuren und Kunden fliessen direkt der Entwicklungsabteilung zu. Der In­ stallateur wird bei Esylux wirklich ernst genommen und wir sind dadurch unse­ ren Marktbegleitern einen Schritt vor­ aus. Esylux spricht auch direkt mit Kunden über ihre Bedürfnisse und dem Fachgrosshandel über die Vermark­ tung.

Esylux hat in vielen europäischen Ländern Filialen eröffnet und muss dort zum Teil erst einmal Aufklärungsarbeit leisten, weil die systematische Steuerung der Beleuchtung durch Präsenz- und Bewegungsmelder in Räumen, wo sich bei ausreichend Tageslicht niemand zuständig fühlt, für das Licht auszuschalten, noch Neuland ist. In welchen Ländern hat Esylux Niederlassungen? Mareks Peters: Zurzeit sind wir in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Dänemark, denNiederlan­ den, Belgien, Portugal, Russland und Südafrika präsent und werden in Kürze weitere Filialen in Norwegen und Finn­ land eröffnen.

Die Schweiz ist das Land auf der Welt, in dem die Beleuchtungssteuerung durch Präsenz- und Bewegungsmelder am meisten fortgeschritten ist. Im Gegensatz zu anderen Staaten in Europa ist Esylux in einem Verdrängungswettbewerb und muss sich gegen viele, lange

vor ihr im Markt operierenden Konkurrenten behaupten. Konnte Esylux auch letztes Jahr ihren Umsatz in der Schweiz steigern? Mareks Peters: Auch im dritten Jahr unseres Bestehens in der Schweiz konn­ ten wir unseren Umsatz mehr als ver­ doppeln. Das ermöglicht uns, neue Ver­ triebsmitarbeiter einzustellen und so un­ sere Marktpräsenz weiter auszubauen. Wir konnten die Installateure und Pla­ ner von der Installationsfreundlichkeit, Qualität sowie Vielseitigkeit unserer Produkte überzeugen. Dabei besteht ein Angebot nicht nur aus dem Preis, son­ dern vor allem aus seriöser Beratung, kulantem Service und schneller Liefer­ bereitschaft dank umfangreichem Lager in der Schweiz.

Kommen wir auf die Produkte zu sprechen. Esylux hat zu Anfang dieses Jahres einen Mini-Präsenz- und -Bewegungsmelder mit gerade einmal 20 mm Zylinderdurchmesser auf den Markt gebracht. Was waren die Beweggründe zu dieser Entwicklung? Mareks Peters: Es gibt viele Anwen­ dungsfälle, wo ein unscheinbarer Prä­ senz- oder Bewegungsmelder gefordert wird. Der über Patente abgesicherte Mi­ ni-Melder verfügt über eine vergossene Elektronik (IP65) und ist dadurch auch für Bäder und andere Nassräume geeig­ net. Planer und Architekten wünschten einen noch leistungsfähigeren Sensor, um auch grös­sere Räume abdecken zu können. Die komplette Mini-MelderSerie haben wir auf der Messe Light & Building in Frankfurt vorge­ stellt. Das neuste Kind verfügt über ei­ nen Zylinder mit 25 mm Durchmesser und ein Hochleistungsrelais. Von den neuen Meldern sieht man nur die kleine Linse an der Decke.


Messtechnik & Schutzmassnahmen

Präsenz- und Bewegungsmelder von Esylux haben einen sehr geringen Eigenverbrauch. Hebt sich da Esylux von der Konkurrenz ab? Mareks Peters: Bei der neu entwickelten PD-C/MD-C-Serie konnten wir den Eigenverbrauch von rund 1,2 W auf 0,33   W absenken. Marktüblich sind 1,5 bis 3 W. Dies ist uns durch eine neue Schaltungstechnik und modernste Bauelemente gelungen. Bei unserer Neuentwicklung, dem Mini-Melder, konnten wir sogar eine weitere Absenkung des Eigenverbrauchs auf 0,2 W erreichen. Mini-Melder-Serie.

LED-Leuchten sind in aller Munde und an der Light & Building das Thema. Profes­ sionelle LED-Wandstrahler, und nur hier bietet Esylux Produkte an, sind noch sehr teuer. Was hebt Esylux von der Konkurrenz ab? Mareks Peters: Ja, das bestätigt die grosse Anzahl der Aussteller von LEDLeuchten und -Strahlern auf der Messe Light & Building. Jedoch nur wenige Hersteller bieten wirklich hochwertige Produkte an. Die für unseren LEDStrahler gewählten Komponenten wie z. B. Keramikplatine, Highpower-LED von der Firma CREE, die z. B. auch bei Audi zum Einsatz kommen, das sehr effiziente Temperaturmanagement und der aufwendige Elektronikaufbau sind Garant für eine gute Investition. Unsere Kunden bestätigen, dass es sich lohnt, unsere Strahler einzusetzen.

Von vielen LED-Leuchtenherstellern werden abenteuerliche Wirkungsgrade versprochen. Da wird kurz gesagt: gelogen. Unsere Zeitschrift hat sich schon geweigert, ein Inserat anzunehmen, in dem bei einer LED-Leuchte unrealistische Wirkungsgrade versprochen wurden. Halten die Lichtleistungen von Esylux-Messungen einer Überprüfung stand?

Mareks Peters: Die Lichtleistung unseres Strahlers haben wir von der Technischen Universität in Darmstadt messen lassen. Auch hier überlassen wir nichts dem Zufall und versprechen nur das, was wir auch tatsächlich einhalten können.

Esylux hat auch ein Notleuchtenprogramm. Auch in diesem Bereich gibt es eine starke Konkurrenz. Weisen Notleuchten von Esylux klare Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten auf? Mareks Peters: Unsere Notleuchten haben ein modernes Design. Ausserdem garantiert unsere LED-Technik eine gleichmässige Ausleuchtung. Speziell für die Schweiz entwickelt ist auch die 150-mmPiktogrammhöhe, die in allen Kantonen der Schweiz eingesetzt werden kann. Unsere Kunden bestätigen uns gegenüber, dass wir bei unserem Notleuchtenprogramm ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Noch eine ganz persönliche Frage. Sie suchen sich Angestellte für eine Niederlassung persönlich aus und legen äus­ sersten Wert darauf, dass ein harmonisches, mit Begeisterung arbeitendes Team am Werk ist. Sie unterstützen die

Teams auch in vielen Bereichen. Wo und wie tanken Sie auf, um mehrere Monate im Jahr in anderen Ländern «aus dem Koffer» zu leben? Mareks Peters: Ich hatte das Glück, nach meinem Abitur in diesem Unternehmen eine Ausbildung zum Grossund Aussenhandelskaufmann machen zu dürfen. Mit 25 Jahren bekam ich dann die Chance, dank meiner Sprachenvielfalt den Exportbereich im Unternehmen neu aufzubauen. Ich erlebe dabei viel Befriedigung, das Unternehmen Esylux im Ausland zu etablieren und unsere internationale Marktpräsenz weiter zu entwickeln. Mein Stolz sind die handverlesenen Mitarbeiter, die mit Leidenschaft ihre Aufgaben im Vertrieb erfüllen. Natürlich sind bei mir eine flexible Einstellung auf andere Kulturen und eine hohe Reisebereitschaft wichtig. Ich bin in der glücklichen Lage sagen zu können: Mein Beruf ist mein Hobby. Besten Dank für das Gespräch. ❚ ESYLUX Swiss AG 8302 Kloten Tel. 044 808 61 00 info@esylux.ch www.esylux.ch

Stand von Esylux an der Light & Building in Frankfurt vom 11.4. bis zum 16.4.2010. Elektrotechnik 4/10 I 41


Highlight

❚❚Neues Wissen in der Elektrobiologie schafft Prävention

Neu erkannte Effekte Elektrobiologie befasst sich mit den biophysikalischen Wirkungen elektromagnetischer Felder auf biologische Systeme von Menschen, Tieren und Pflanzen und erklärt die Zusammenhänge. Das Zentrum für Elektrobiologie richtet sich nicht gegen die Technik, sondern vermittelt neues Wissen auf dem Gebiet der Elektrobiologie und zeigt messbare Wege zur Prävention auf. Der Volksmund spricht von Elektrosmog. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich um nichtionisierende Strahlung (NIS). Oder anders formuliert: Überall, wo Elektrizität erzeugt, transportiert und genutzt wird, entstehen niederfrequente elektrische und magnetische Felder. Mobil- und Rundfunksender sowie weitere Funkanwendungen generieren ebenfalls Strahlung, und zwar im hochfrequenten Bereich. In beiden Fällen ist NIS bzw. Elektrosmog gemeint. Seit Jahren werden technische Strahlungen von Mobilfunk und Elektrotechnologien gemessen. Die offizielle Wissenschaft hat dabei krankmachende Effekte für den Menschen nur im thermischen Bereich gefunden. Ein thermischer Effekt bedeutet die Erwärmung des menschlichen Gewebes. Dieser Effekt wird zum Beispiel beim Mikrowellengerät genutzt; die gefährliche Wirkung bei starker Strahlung ist anerkannt. Gesetzliche Grenzwerte beschränken deshalb die Strahlungsstärke und schützen den Menschen vor diesen thermischen Wirkungen. Neu haben jedoch unabhängige Wissenschaftler erkannt, dass es auch athermische Wirkungen gibt.

Athermische Wirkungen Mobilfunkstrahlung und Elektrotechnologien erzeugen im Wasser Parallelfrequenzen und verursachen messbare, räumliche Verzerrungen des natürlichen

Erdmagnetfeldes. Diese Parallelfrequenzen liegen sehr nahe bei den Frequenzen, welche im biologischen System Mensch wichtige Steuerfunktionen haben (0 bis 30 Hertz). Weil der Körper des Menschen vorwiegend aus Wasser besteht, entstehen bisher nicht beachtete biophysikalische Wirkungen. Folgen davon sind Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gliederschmerzen und viele undefinierbare Leiden bis hin zu ernsthaften degenerativen Erkrankungen. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, weil bei ihnen zahlreiche Schaltstellen zwischen Nerven- und Gehirnzellen noch im Entstehen sind. Diese Wirkungen werden heute bereits in zahlreichen Gutachten und Studien aufgezeigt. Die neu erkannten Effekte nennt man athermische Wirkungen, weil sie das menschliche Gewebe nicht erwärmen und nicht von der Strahlungsstärke abhängig sind. Es reicht schon, wenn entsprechende Frequenzen mit schwachen Strahlungen vorhanden sind. Diese Frequenzen und Informationen werden im Körperwasser eingeprägt. Die dadurch entstehenden Langzeiteffekte sind wissenschaftlich erkannt und neu auch messbar, haben jedoch den Zugang in viele wissenschaftliche Wissensvermittlungsstätten noch nicht gefunden. Vor den athermischen Wirkungen sind wir jedoch im Gegensatz zu den thermi-

Mit dem neuen patentierten FKM/FGDMessverfahren können räumliche Magnetfeld­ verzerrungen an Schlafund Arbeitsplätzen erfasst werden. 42 I Elektrotechnik 4/10

schen Effekten nicht durch gesetzliche Grenzwerte geschützt.

Messbare Prävention möglich Die biophysikalisch relevanten Störzonen können mit einem neuen patentierten Messverfahren gemessen werden. Erstmals bieten sich zudem konkrete Möglichkeiten, mit Konzepten und technischen, messbaren Lösungen Prävention auszulösen. Ein wirksames Präventionskonzept berücksichtigt heute die beiden messbaren Wirkungen von Mobilfunk- und Elektrostrahlung – also die thermischen Effekte (Strahlenstärke) sowie die ebenfalls messbaren Magnetfeldverzerrungen, die sogenannten athermischen Langzeiteffekte. Zudem beinhaltet es die VAM-Massnahmen: Vermeidung von Belastung, Abschirmung zur Reduktion von Strahlungsstärke und Massnahmen zum Magnetfeldausgleich. Das VAM-Konzept eröffnet neue Möglichkeiten, Belastungen durch Mobilfunk, EDV- und Elektrotechnik massiv zu senken, ohne auf moderne Technologien verzichten zu müssen. Der Anteil der elektrofühligen Menschen wird heute auf etwa 15 Prozent geschätzt, Tendenz steigend. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass ihre Beschwerden mit elektrotechnischen Ein­ flüssen zusammenhängen können. Das Zentrum für Elektrobiologie und anverwandte Fragen vermittelt Wissen und hilft bei der Entwicklung von Techniken zu einer besseren Verträglichkeit. Das Zentrum zeigt zudem mit Vorträgen, Schulungen und einer aussergewöhnlichen Ausstellung, wie man sich gegen lebensfeindliche Strahlungen und Schwingungen wirksam schützen kann. z Zentrum für Elektrobiologie 6285 Retschwil Tel: 041 914 11 00 info@spini.ch www.spini.ch


Branchentreff in Bern Mit über 70 Ausstellern, 18 Fachseminaren und einem begleitenden Fachkongress zum Thema Energieeffizienz erhielten die über 1500 Fachbesucher einen kompakten und abgerundeten Überblick über die neusten Entwicklungen in den Bereichen Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik. Alle zwei Jahre treffen sich in Bern Elektroinstallateure, Telematiker, Gebäudetechniker, Planer, Architekten und andere Fachspezialisten an der Electro-Tec, die Fach- und Messetage für Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik. Dieses Jahr präsentierten am 24./25. März in der ausgebuchten Messehalle über 70 Aussteller aktuelle Trends und energieeffiziente Lösungen der Elektrobranche. Die kostenlosen Fach- und Messetage auf dem Gelände der BEA bern expo AG in Bern zog ein qualifiziertes Fachpublikum an: 1500 Personen besuchten die Ausstellung. Die frei zugänglichen Fachseminare waren sehr begehrt. Vor allem Zukunftsthemen wie neue LEDTechnologien, Fiber-to-the-Home und intelligentes Wohnen stiessen auf gros­ ses Interesse. Die Besucher kamen aus der ganzen Schweiz, und mit Standort Bern schlug die Electro-Tec auch eine Brücke zur Romandie. Wie Gespräche mit den Besuchern zeigten, war auch in diesem Jahr die Qualität der Ausstellungsstände und Fachseminare sehr hoch. Auch auf Ausstellerseite wurden die Erwartungen voll erfüllt. Gemäss Ausstellerbefragung wird vor allem die hohe Fach- und Entscheidungskompetenz der Besucher sehr geschätzt.

Bedürfniskonformes Konzept Nach Hansueli Rechsteiner, Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev, entspricht das Konzept mit einer auf vier Schlüsselbereiche fokussierten und überschaubaren Fachausstellung und einer Palette von 18 Fachseminaren voll dem Branchenbedürfnis. Auch der erstmals durchgeführte, messebegleitende Fachkongress stiess auf reges Interesse. Fachexperten beleuchteten das Thema «Energieeffizienz» aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigten Lösungsansätze sowie Marktchancen auf. Denn wer heute Bauen, Sanieren oder Modernisieren will, muss sich auch Gedanken machen, wie Energie effizient eingesetzt werden kann.

Ausblick 2012 «Wir sind mit dem Verlauf der diesjährigen Veranstaltung sehr zufrieden und blicken optimistisch in die Zukunft», so Erich Kähr, Direktor eev. Die Electro-Tec soll auch in Zukunft sowohl dem Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstallationsfirmen wie auch dem Fachspezialisten und Planer eine abgerundete und kompakte Informations- und Kontaktplattform bieten. Die nächste Electro-Tec wird am 21./22. März 2012 stattfinden. www.electro-tec.ch

Rund 1500 Fachleute besuchten die Electro-Tec in Bern.

FTTH-Anschlussdose von Feller Glasfasernetze sorgen für die leistungsfähige Übertragung von Kommunikationsdaten, beispielsweise für Fernsehen, Internet und Telefon. Die FTTH-Anschlussdose LC APC von Feller entspricht den aktuellen technischen Leistungsmerkmalen (FTTH Inhouse) der Swisscom und des BAKOM (FTTH Inhouse Installation Layer 1) und weist optional geschaltet RJ45-Kupferanschlüsse (T+T/DSL) auf. Die Diamond F-3000-Mittelstücke mit Laser- und Staubschutzklappe sind mit dem gängigen Standard LC (IEC 61754-20/ED1) kompatibel. Sie erlauben einfaches Anschliessen von bis zu vier Verbindungen mit der Faser G.657.A. Die FTTH-Anschlussdose weist zudem folgende Eigenschaften auf: • Einfache Montage und durchdachtes Fasermanagement • Einsetzbar mit ––F-3000 LC Crocodile-Fusion-Stecksystem für einfache und schnelle Feldmontage ––vorkonfektionierte Kabel ––getrennte Ablage für Pigtail- und Kabelreserve • Aufnahme für 4 Schrumpf- oder Krimp-Spleiss-Schutze • Laserschutzklappe im Mittelstück F-3000 • Einfaches Einsetzen der Mittelstücke jederzeit möglich • Einzelne, integrierte und unverlierbaElektrotechnik 4/10 I 43

Electro-Tec

❚❚Electro-Tec 2010 – Leistungsschau der Elektrobranche


Electro-Tec

re Staubschutzklappen am Mittelstück • Optionaler, geschalteter DSL-Einsatz (2xRJ45u) für den Anschluss einer bestehenden T+T- bzw. DSL-Installation. Ohne Einsatz bietet die Dose Platz für einen Keystone-Verbinder nach Wahl (UKV, Coax). www.feller.ch

Neues Leuchtenprogramm Podium Philips hat Podium speziell zur Lichtgestaltung in kleinen und mittleren Hotelund Gastronomiebetrieben sowie im privaten Bereich entwickelt. Der Leuchtenvertrieb erfolgt sowohl über den Elektrohandel als auch über Lichtspezialisten. Das Programm mit insgesamt 116 Leuchten bietet ein gutes LeistungsPreis-Verhältnis. Die eleganten Podiumleuchten passen in jedes Wohnzim-

mer und jeden Gästebereich, ohne zu dominieren. Sie gewährleisten einen energieeffizienten Betrieb und sorgen zudem für hochwertiges Licht in natürlichem Ambiente. Die Leuchtenserie umfasst 87 Leuchten für die Innenbereiche Wohnen, Heimbüro und Bad sowie 29 Aussenleuchten zur Wege-, Terrassenbeleuchtung und Anstrahlung. Als Lichtquellen können – je nach den Vorzügen der Verbraucher – Energiesparund Leuchtstofflampen, energiesparende Halogenlampen und langlebige LED-Lampen eingesetzt werden. Damit lassen sich individuelle, energiesparende Beleuchtungslösungen auf hohem technischem Niveau realisieren. www.philips.ch/licht

Neuheiten bei Hager AG Das Hager Team präsentierte in Bern eine Reihe von Neuheiten. Mit dem domovea Server-System kann der Benutzer dank Windows-kompatibler Software alle Funktionalitäten der KNXGebäudeautomation bequem vom PC aus bedienen. Die Benutzeroberfläche kann auf dem eleganten UnterputzTouch-PC von Hager oder auf einem beliebigen PC ab Version XP installiert werden. Das Schalter- und SteckdosenProgramm wurde mit den neuen DSLDosen (inkl. Y-Kabel) sowie den neuen Universal-Dimmern ergänzt. Für die Hotellerie bietet Hager praktische Lösungen mit dem Hotelcard-Schalter und die in Deutschland und Frankreich verbreiteten Steckdosen (Schuko und 2P+T). Im classico Nassprogramm

Mit kompetentem Engineering die Effizienz in der Automation steigern.

überzeugte das neue Dichtungssystem ohne Schaumstoff alle auf der Suche nach einer hartnäckigen Lösung gegen Schmutz und Wasser. In der Energieverteilung bieten die neuen UnterputzKleinverteiler golf und volta zahlreiche Vorteile, welche die Montage wesentlich erleichtern. Bei den Modulargeräten setzen die neuen Energiezähler neue Massstäbe im Bereich der Strommessung, sei es in der Direktmessung für 63 A und 100 A oder in der Wandlermessung bis 6000 A. Daneben sorgen die Zählersteckklemmen bis 100 A für die unterbruchslose Zählerauswechslung. Im Bereich Leitungsführung präsentierte Hager die exklusiven Raumsäulen RS design. Sie bestechen durch ihre elegante Form sowie durch ihre ausserordentliche Flexibilität. Daneben wurde der neue tehalit BKIS Brüstungskanal speziell für den flächenbündigen Einbau in Leichtbauwänden entwickelt. Die Kanalfront ragt lediglich wenige Millimeter in den Raum hinein. www.hager-tehalit.ch

Wer kann das? Sie erhalten die Antworten am 30. 6. und 1.7. 2010 am swissT.meeting in Zürich-Oerlikon.

swissTmeeting.ch Die Schweizer Messe für Technologie und Automation.

44 I Elektrotechnik 4/10


❚❚Demelectric erweitert Stromverteiler-Programm

Highlight

Stromverteiler und mehr… Auflage 2010 Auf Baustellen, an Veranstaltungen oder in Produktionshallen werden nicht die gleichen Anforderungen an Stromverteiler gestellt. Je nach Einsatzgebiet benötigen Stromverteiler Montagemöglichkeiten mit spezifischen Eigenschaften. Demelectric hat hierfür ein abgestimmtes Zubehörsortiment aufgebaut. Für provisorische Installationen auf Baustellen können Hartgummi-Stromverteiler für die Wandmontage mit aus­ sen liegenden Befestigungslaschen nachgerüstet werden. Diese Laschen sind aus Edelstahl gefertigt und können neu ohne den Stromverteiler zu öffnen von aussen montiert werden. Zum Aufstellen der Stromverteiler eignen sich Traggestelle. Das Modell T-100 beinhaltet im Set bereits vier Befestigungslaschen mit denen kleinere bis mittlere Stromverteiler am aufklappbaren Traggestell befestigt werden. Am Traggestell T-300 lassen sich mittlere bis grosse Stromverteiler durch Vormontieren der Aufhängebügel schnell einrasten und Verlängerungska-

bel platzsparend aufwickeln. Mit dem neuen, nachrüstbaren Rollenset wird das T-300 im Handumdrehen leicht transportierbar.

Allwetterschutz an Veranstaltungen Für Einsätze im Freien sind HartgummiStromverteiler auf einem mobilen Traggestell T-100 oder T-300 montiert, und ergänzt mit passender Abdeckhaube aus transparentem und reisfestem Kunststoff, die ideale Allwetterkombination (1).

Langzeitschutz für Werkplatzinstallationen Für dauerhafte Installationen eignen sich Stromverteiler die mit fest montierten

Standsäulen verschraubt und durch Edelstahl-Regendächer geschützt sind. Dieselben Regendächer sind auch für die Wandmontage der Stromverteiler einsetzbar. In zwei Grössen erhältlich decken Sie die gesamte Gehäusepalette ab (2).

Baustromverteiler mit und ohne Zählerplatz Immer mehr Elektrizitätswerke rüsten Baustellen mit eigenen Übergabekästen mit integrierten Zählern aus. Somit werden zunehmend Baustellenverteiler ohne Zählerplatz eingesetzt. Demelectric bietet neu gut ausgestattete, kompakte Verteilerschränke von 44 kW bis 69 kW an. Diese sind aus elektrolytisch verzinktem Stahlblech, feuerrot (RAL 3000) einbrennlackiert, durch einen Fallriegel abschliessbar und mit zwei Kranösen ausgestattet. Für den Anschluss stehen 10 ... 50 mm2 Bügel/Bolzenklemmen bereit. Ein NH 00 Sicherheits-Lasttrennschalter für die Hauptsicherung sowie alle Steckdosen mit FI-Schutz gehören zur standardmässigen Ausstattung (3).

Kabelrolle mit Aufwickelhilfe

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Eine Kabelrolle ist schnell abgewickelt. Beim Aufwickeln fehlt jedoch die kabelführende dritte Hand. Demelectric Kabelrollen des Modells GT310 lassen sich neu mit einer patentierten Kabelführung nachrüsten. Eine Spindel mit Laufrolle übernimmt automatisch die regelmässige Verteilung der Kabellagen mit dem Ergebnis, dass das Kabel immer perfekt aufgewickelt auf der Rolle liegt (4). ❚

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Vom Allwetterschutz für Baustromverteiler bis zur Kabelrolle mit Aufwickelhilfe ist bei Demelectric alles im Programm.

Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 info@demelectric.ch www.demelectric.ch Elektrotechnik 4/10 I 45


❚❚Tri-Design: Auslegungssoftware für das PV-Montagesystem Tri-Stand

Highlight

Effizient planen und optimal auslegen Tritec, der internationale Grosshändler und Anbieter von Photovoltaik-Anlagen, zeigte an der Electro-Tec das Photovoltaik-Montagesystem Tri-Stand mit der Auslegungssoftware Tri-Design. Die neue Software berechnet alle erforderlichen Montagekomponenten für praktisch jede Dachanwendung und berücksichtigt die individuellen Lasteneinwirkungen von Schnee, Eis und Wind. Mit Tri-Design wird die PV-Anlage optimal auf das jeweilige Dach und die verwendeten Module ausgelegt.

© Störfix

Der Photovoltaik-Grosshändler und rücksichtigt die Eigenschaften des jeHinweise Tritec überzeugte die weiligen Daches und der eingesetzten Systemintegrator Bei der Installation des TRI-STAND Montagesystems dürfen nur Produkte aus Besucher der diesjährigen Electro-Tec Module.» Auf diese Weise kann die optidem Sortiment des TRI-STAND Montagesystems verwendet werden. Der Einnicht satz nurvon mitFremdkomponenten dem PV-Montagesystem male Variante des Montagesystems gekann die Stabilität des Systems beeinflussen und zusondern erheblichen Schäden führen. Tri-Stand, auch mit der passen- wählt werden. Das Programm erstellt Die Installation der Anlage darf Unter­ nur von geschultem und sachkundigem den Auslegungssoftware. Das zudem eine automatischePerStückliste. Sosonal durchgeführt werden. Für Schäden, die durch den Einsatz von Fremdnehmen aus Allschwil bietet für jede mit lassen sich alle für die Montage auf komponenten oder fehlerhafter Montage entstehen, wird keine Haftung Aufdachanwendung und praktisch alle dem Dach erforderlichen Komponenten übernommen. Modultypen die Auslegungssoftware in wenigen Schritten berechnen. Die Tri-Design. Damit lässt sich das Monta- Stückliste kann einfach bearbeitet, exLasteinwirkung gesystem effizient mit wenigen Klicks portiert und verschickt werden. Neben dem Eigengewicht der Photovoltaikanlage, werden die Systemkomplanen und optimal auslegen. ponenten und die Unterkonstruktion vor allem durch Wind- und Schneewenigen Schritten zur PV-Anlage «Tri-Design erleichtert Arbeit mit lasten beansprucht. Jededie Anlage muss daherInspeziell für ihre Ansprüche und Der zeigt: Ohne unserem Montagesystem um der auf eine Anlage äußeren Einflüsse unterTri-Stand Berücksichtigung DINSelbsttest 1055* (Einwirkungen Tragwerke) berechnet geplantNobs, werden.ausgelegt zu haben und ohne Statikein Vielfaches», erklärt und Markus Verkaufsleiter von Tritec Schweiz, den kenntnisse kommt der Benutzer in kurDie Beanspruchung durch Windlasten hängt vor allem von der Windzone Nutzen der Software. «Die Auslegung zer Zeit zu brauchbaren Ergebnissen. Er (nach DIN 1055-4*), der Höhe des Gebäudes, der Dachform und -neigung und in sieben Schritten durch das Progeschieht in wenigen Schritten be- wird der Position der Dachmitte ab.und Gewichtlasten durch Schneeauflage hängen Das Programm fragt Höhe desgeführt. Gebäudes, der Dachvon der Schneezone (nach DIN 1055-5*), dergramm form und -neigung sowie der Position der Dachmitte nach denab.Standortdaten zum jeweiligen Für jeden Standort kann die Wind- und Schneelastzone bestimmt werden, Projekt sowie die allgemeinen Projektnach der die Anlage ausgelegt wird. daten, Projektnummer, Adresse, Kontaktdaten und Eigenschaften des Daches, auf dem die Anlage gebaut werden soll. Nach der entsprechenden Wahl des Montagesystems zeigt die Software die grafische Auslegung der Anlage und berechnet anschliessend die Stückliste mit allen erforderlichen Komponenten des Montagesystems und der Module. Zum Schluss können alle relevanten Daten Statik ausgedruckt oder in eine Stückliste exBauseitig ist vor allem die Statik des Daches, der Unterkonstruktion oder der portiert werden. Fassade zu beachten. Grundsätzlich muss die Statik eines jeden DachesHinter von autorisierten der Fachkräften benutzerfreundlichen überprüft werden. Hier ist vor allem die Frage zu klären,von ob die jeweiligen,verbirgt sich Oberfläche Tri-Design durch die Solaranlage entstehenden zusätzlichen Lasten auf dem Dach aufgegrosses technisches Know-how: Dank nommen werden können. Da die Lastaufnahme eines Daches und die LasteinKartenwerden, mit den wirkung einer Photovoltaikanlage von vielen präzisen Faktoren bestimmt mussSchnee- und Windlastzonen und dem Einbezug von eine Statikberechnung für jedes Dach individuell erstellt werden. Der momentane Zustand des Daches mussStatikern derart sein, Dach für indass die das Entwicklung der Softeinen Zeitraum von mindestens 20 Jahren nicht saniert werden ware, lassen sichmuss. Anlagen normgerecht «Mit wenigen Klicks zur kompletten Stückliste.» auslegen. Tri-Design berechnet und legt Markus Nobs (links) zeigte an der Electro-Tec die Auslegungssoftware für PV-Anlagen. das Tri-Stand Montagesystem nach den

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Auslegu

Die TRI-ST tagesystem linien sind Schnee- u konstrukt Die Ausle Dachhake verschied Die Ausle Dach und Variante d

Photovoltaik-Anlagen einfach planen mit Tri-Design-Software.

Richtlinien der DIN 1055* aus. Relevant sind hierbei die DIN 1055-4* für Windlasten und die DIN 1055-5* für Schnee- und Eislasten, die auf die Photovoltaikanlage und deren Unterkons­ truktion einwirken. * Entspricht Schweizer Norm SIA 261

TRITEC AG Schweiz 4123 Allschwil Tel. 061 699 35 35 schweiz@tritec-energy.com www.tritec-energy.com


❚❚Blindstromkompensationen können sich auszahlen Automation & Elektronik

Grundlagen der Blindstromkompensation Das Problem des Blindstroms ist fast so alt wie die Elektrizität selbst. Allerdings tritt es häufig auf, besonders dann, wenn das Stromnetz komplexe Stromverbraucher aufweist. Durch den Trend zu sogenannten Smart Grids (kleine, dezentrale Stromerzeuger) kann das Netz weiter destabilisiert werden, da ständig Leistungen zu- und abgeschaltet werden. Daher muss auch diese Gruppe vermehrt in die Betrachtungen mit einbezogen werden.

Rüdiger Sellin Blindstrom ist der Strom, der bei induktiven Verbrauchern (z. B. Elektromotoren, Transformatoren, Vorschaltgeräten), also in Spulen jeder Ausführung zur Erzeugung eines Magnetfeldes benötigt wird. In Wechsel- oder Drehstromnetzen wird dieses Magnetfeld mit der Netzfrequenz auf- und abgebaut. Dieser Energieanteil wird nicht in Wirkleistung umgesetzt, sondern pendelt als Blindleistung zwischen Verbraucher und Erzeuger. Beispiele für Verbraucher, die Blindleistung benötigen, sind Asynchronmotoren, Stromrichter zur Kommutierung, Transformatoren, Drosselspulen, Schweissgeräte, Leuchtstoff- und Energiesparlampen, Anlagen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Akkuladestationen, Dimmer und andere Geräte mehr. Blindstrom belastet das Stromnetz unnötig, weshalb die meisten Energieversorger gewerblichen Kunden den Blindleistungsverbrauch in Rechnung stellen. Blindstrom kann den Strombezüger also viel Geld kosten. Zur Reduktion der Kosten werden An-

1

lagen zur Blindstromkompensation eingesetzt, die eine gründliche Planung voraussetzen.

Blindstrom- und Blindleistungs­ kompensation In Wechselspannungsnetzen werden mit Hilfe der Blindstrom- und Blindleistungskompensation der Blindstrom und die damit verbundene Blindleistung von Verbrauchern reduziert. Eine ganze Reihe von Gründen spricht dafür: • Einsparung von Blindstromkosten (beim Stromkunden) • Geringere Investitions- und Wartungskosten für das Versorgungsnetz (beim Energieversorger) • Entlastung elektrischer Betriebsmittel vom Blindstrom (z. B. Leitungen, Schaltorgane, Transformatoren, Generatoren) => geringere Verluste, geringerer Spannungsfall, geringere Energiekosten • Einsparung einer neuen Zuleitung oder eines neuen Transformators bei Vergrösserung des Betriebes • Wirtschaftlichere Ausnutzung des eigenen Trafos durch Minimierung der bezogenen Fremdenergie

Somit verringert eine Blindstromkompensationsanlage die Kosten für den Strombezug durch Verbesserung des Leistungsfaktors und Verringerung der Leistungsverluste. Weitere wichtige Aufgaben sind die Verhinderung von Resonanzen zwischen Leistungskondensatoren und Netzinduktivitäten sowie die Reduktion von Oberschwingungen. Über alles betrachtet verbessert sich die Netzqualität bei erhöhter Betriebssicherheit der Stromversorgung. Quasi nebenbei werden Leistungsreserven geschaffen und die verfügbare Energie umweltschonender eingesetzt. Kann die induktive Blindleistung z. B. durch einen Kondensator vor Ort kompensiert werden, entfällt der Bezug von Blindleistung vom Energieversorgungsunternehmen ganz oder teilweise. Am wirksamsten ist eine verbrauchernah und zeitnah eingesetzte Blindleistungskompensation.

Theoretische Grundlagen Die Scheinleistung ist entscheidend für die Belastung der elektrischen Leitungsnetze (Bild 1). Transformatoren, Generatoren, Schaltanlagen, Sicherungen und Leitungsquerschnitte müssen für die

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auftretende Scheinleistung dimensioniert sein. Ohne Berücksichtigung der Phasenverschiebung berechnet sich die Scheinleistung als Produkt aus Spannung und Strom: S = U . I

Wirkleistung umgesetzt wird. Bei gleichbleibender Wirkleistung ist die Scheinleistung und damit bei gleichbleibender Spannung der Strom umso grösser, je kleiner der cos  ist. Soll beispielsweise Wirkleistung bei einem Leistungsfaktor von cos  = 0,5 zu einem Verbraucher transportiert werden, so müssen Transformatoren und Leitungsnetze bei gleicher Wirkleistung für den doppelten Strom ausgelegt sein als bei cos  = 1. Der Phasenwinkel  oder der cos  ist zumeist am Typenschild des Elektromotors angegeben. Allerdings gilt dieser Wert nur, wenn der Motor auch bei Nennleistung betrieben wird. Häufig wird ein Motor aber darunter betrieben, womit sich der cos  verschlechtert. Das Verhältnis von Blindleistung zur Scheinleistung nennt man Blindfaktor (Bild 2):

Im Bild errechnet sich die Scheinleistung S aus der geometrischen Addition von Wirkleistung und Blindleistung: S = ∙∙∙∙ P2+ Q2 Die Wirkleistung P errechnet sich aus: P = ∙∙∙∙ S2– Q2 Für die Blindleistung Q steht: Q = ∙∙∙∙ S2– P2

sin  =

Das elektrische Netz muss für die Scheinleistung ausgelegt werden. Daher ist man bestrebt, diese so niedrig wie möglich zu halten. Werden Leistungskondensatoren parallel geschaltet, pendelt der Blindstrom zwischen Kondensatoren und Verbrauchern. Erreicht man bei Kompensation des Blindstroms einen Leistungsfaktor von 1, so wird im Netz nur noch Wirkstrom übertragen. Für die Berechnung der Blindstromkompensation ist der Phasenwinkel  (gesprochen: «phi») von grosser Bedeutung. Er quantifiziert die Phasenverschiebung zwischen Wirk- und Scheinstrom. Der Kosinus  gibt den Leistungsfaktor (oder Wirkfaktor) an und errechnet sich aus dem Verhältnis von Wirkstrom IW und Blindstrom IB, was dem Verhältnis der Wirkleistung P zur Scheinleistung S entspricht: Leistungsfaktor cos  =

Ziel ist nun die kapazitive Kompensation der induktiv bedingten Blindleistung Q (in Bild 2 mit Q1 bezeichnet) durch Reduktion des Phasenwinkels. Dabei steht Q1 für die induktive Blindleistung vor der Kompensation und Q2 für die Blindleistung nach der Kompensation. Die vom Kondensator aufzunehmende Blindleistung QC errechnet sich aus der Differenz aus Q1 und Q2: QC = Q1 – Q2 Diese induktive Blindleistung lässt sich auch über den Phasenwinkel errechnen: QC = P  . (tan 1 – tan 2 )

Kompensationsarten Die Einzelkompensation ist eine mögliche Lösung für Transformatoren oder grös­ sere Verbraucher mit langer Einschaltzeit. Bei der Gruppenkompensation wird mehreren Verbrauchern eine Kompensation zugeordnet. Bei Einsatz der Zentralkompensation werden die Netzverhältnisse an einem zentralen Punkt durch einen Blindleistungsregler erfasst und der gewünschte cos  automatisch eingeregelt.

P IW = S IB

Bei Sinusströmen stimmt der Leistungsfaktor mit dem Phasenwinkel cos  überein. Der Leistungsfaktor ist ein Mass dafür, welcher Teil der Scheinleistung in MS

Q S

Einzelkompensation

M 7,5kW 3kvar

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Gruppenkompensation Maschinen, die stets gemeinsam eingeschaltet sind, können zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Für diese Gruppe wird ein Kondensator in geeigneter Grösse installiert. Die Gruppenkompensation kommt also für mehrere Verbraucher zur Anwendung, wenn diese stets gemeinsam betrieben werden. Sie ist daher kostengünstiger als die Ein-

MS

Transformator

Verbraucher 1

Einzelkompensation In diesem Fall wird jedem Verbraucher ein Kondensator von geeigneter Grösse parallel geschaltet. Damit wird eine volle Entlastung der Leitungen einschliesslich der Zuleitung zu den kompensierten Verbrauchern erreicht. Die Einzelkompensation dient • zur Kompensation der LeerlaufBlindleistung von Transformatoren • für Verbraucher mit extrem hoher Leistung (z. B. Kompressoren) • für Antriebe in Dauerbetrieb • bei Antrieben mit zu geringem Leitungsquerschnitt oder langer Zuleitung. Als Vorteile sind zu nennen, dass das gesamte, innerbetriebliche Netz vom Blindstrom entlastet wird und die Verluste im Spannungsfall verringert werden. Dem stehen einige Nachteile gegenüber. So ist die Blindstromkompensation über das ganze Betriebsgelände verstreut, wobei jeweils ein geeigneter Platz vorhanden sein muss. Es treten daher ein relativ hoher Installationsaufwand und höhere Kosten bezogen auf die kompensierte Blindleistung auf. Durch die Verteilung der Installationen ist zudem eine grössere Kompensationsleistung nötig, da die Blindstromkompensation nicht gleichzeitig an einem Ort zu einer Zeit erfolgen kann. Direkt parallel zum Verbraucher geschaltete Kondensatoren können problematisch sein, wenn diese über keine in Serie geschaltete Induktivität verfügen, denn die Kondensatoren dämpfen so Rundsteuersignale erheblich (Bild 3).

Gruppenkompensation

Transformator

Verbraucher 2

M 11kW 5kvar

Verbraucher 3

Verbrauchergruppe 1

Verbrauchergruppe 2

Verbrauchergruppe 3

M 25kW 10kvar

3

M

M

M

M

M

M

M

4


Zentralkompensation Hier wird die gesamte Kompensation an zentraler Stelle angeordnet, z. B. in der Nähe des Niederspannungs-Hauptverteilers. Diese Lösung wird heute in den meisten Fällen realisiert. Die Kompensationsleistung ist auf mehrere Stufen aufgeteilt und wird durch einen automatischen Blindleistungsregler über Schaltschütze oder elektronische Schalter den Lastverhältnissen angepasst. Die Zentralkompensation kann praktisch immer eingesetzt werden, sofern das innerbetriebliche Leitungsnetz nicht unterdimensioniert ist. Sie hat folgende Vorteile: • Gute Nutzung der installierten Kondensatorleistung, einfache und kostengünstige Installation • Weniger Kondensatorleistung durch die zentrale und zeitgleiche Blindstromkompensation • Kostengünstiger (nur bei oberschwingungshaltigen Netzen), da bei Regelanlagen die Mehrkosten für die Verdrosselung geringer ausfallen. Auch die Zentralkompensation hat Nachteile. Das innerbetriebliche Netz wird nicht entlastet und es entstehen zusätzliche Kosten für den Blindleistungsregler oder für die elektronischen Schalter (Bild 5).

Kompensationsausführungen Unverdrosselte Anlagen sind nur für Netze mit überwiegend linearen Verbrauchern geeignet. Häufiger anzutreffen sind verdrosselte Kompensationsanlagen, bei denen Kondensatoren in Netzen mit Oberschwingungen eingesetzt werden. Oberschwingungen entstehen beim Betrieb von elektrischen Verbrauchern mit nichtlinearer Spannungsstrom-Charak-

MS

teristik. Dazu zählen unter anderem Gleich- und Wechselrichter für Antriebe, Schweissmaschinen und unterbrechungsfreie Stromversorgungen. Oberschwingungen sind sinusförmige Spannungen und Ströme mit Frequenzen, welche ein ganzzahliges Vielfaches der Netzfrequenz von 50 Hz betragen. In Niederspannungs-Drehstromnetzen sind besonders die 5. und 7. Oberschwingung zu beachten. Bei Einsatz von Leistungskondensatoren für die Blindleistungskompensation in Netzen mit Oberschwingungen sind verdrosselte Kondensatoren zu verwenden, um Resonanzen mit Oberschwingungen zu vermeiden. Verdrosselte Kondensatoren stellen einen Reihenschwingkreis von Leistungskondensator und Drossel dar, welcher im Resonanzpunkt den kleinsten Widerstand aufweist (unter Vernachlässigung des Wirkwiderstands annähernd Null). Der Reihenschwingkreis wird so abgestimmt, dass die Reihenresonanzfrequenz unterhalb der im Netz vorkommenden Oberschwingungen liegt. Für alle Frequenzen über der Reihenresonanzfrequenz hat die Anordnung ein induktives Verhalten. Dadurch kann es zu keiner Resonanz mit den Netzinduktivitäten kommen. Abhängig von der gewählten Reihenresonanzfrequenz wird ein Teil der Oberschwingungsströme von den verdrosselten Leistungskondensatoren aufgenommen. Der Rest der Oberschwingungsströme fliesst in das übergeord­ nete Netz. Der Einsatz verdrosselter Leistungskondensatoren trägt damit zur Reduktion der Spannungsverzerrung durch Oberschwingungen bei. Sie vermindert zudem den störenden Einfluss auf den ordnungsgemässen Betrieb anderer elektrischer Verbraucher. Eine verdrosselte Kompensationsanlage hat somit folgende Vorteile: • Einsparung der Blindleistungskosten bei gleichzeitiger Minimierung eigener Netzverluste, Optimierung der

Zentralkompensation

Transformator BlindleistungsRegler Stromwandler

M

M

M

Verbraucher

M Regelanlage

5

Netzbelastung und Stabilisierung der Netzspannung • Absenkung des Scheinstromes und Erhöhung der Übertragungskapazität • Verminderung von Resonanzen zwischen Kondensatorenanlage und Netzinduktivität • Absaugung von Oberschwingungen, dadurch Erhöhung der Betriebs­ sicherheit aller angeschlossenen elektrischen Betriebsmittel Phasenanschnittsteuerungen im Netz (z. B. elektronische Drehzahlregelungen) verursachen zunehmend Oberwellenströme. Kompensationsanlagen grös­ ser als 25 kVAr sind daher mit Ein­ zelverdrosselung auszuführen. Die Verdrosselung verhindert gefährliche Resonanzen mit Oberwellen im Netz und sorgt zudem dafür, dass das Rundsteuersignal des Stromversorgers nicht über die Kondensatoren abgesogen wird. Über dieses Signal wird z. B. der HochNieder-Tarif nachts umgeschaltet und weiteres mehr.

Kombinationsfilter Durch den Einsatz von sogenannten Kombinationsfiltern werden oberschwingungshaltige Stromnetze von Oberschwingungen befreit. Im übergeordneten Netzbereich bzw. durch nicht lineare Verbraucher betriebsintern erzeugte Oberschwingungspegel können auf erträgliche Werte reduziert werden. Die Betriebssicherheit der angeschlossenen Betriebsmittel wird dadurch wesentlich verbessert. Bedingt durch die hohe Linearität der eingesetzten Drosseln und Kondensatoren kann eine Überbelastung der Kombi-Verdrosselung praktisch ausgeschlossen werden.

Abgestimmte Saugkreisanlagen Diese Variante stellt eine Sonderlösung für stark oberwellenhaltige Netze dar. Bei ständig auftretenden Störungen kann die Ursache ein zu hoher Oberschwingungsanteil im Netz sein. In diesem Fall kann mittels einer abgestimmten Saugkreisanlage direkt vor Ort beim Oberschwingungserzeuger eine hohe Netzreinigung durchgeführt werden. Dabei werden für die auftretenden Oberschwingungen einzelne Serienschwingkreise aufgebaut, d. h. es werden z. B. Saugkreise für die 3., 5., 7. und 11. Oberschwingung ausgelegt. Die Serienschwingkreise werden so abgestimmt, dass sie für die Oberschwingungsströme relativ kleine Impedanzen im Verhältnis zur Netzimpedanz darstellen. Die Oberschwingungsströme werden somit weitgehend von den Saugkreisen aufgenomElektrotechnik 4/10 I 49

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zelkompensation und entlastet die Zuleitung zur Gruppe. Wie der Name schon signalisiert, kann sie aber nur für eine Gruppe von Verbrauchern verwendet werden, die stets gemeinsam betrieben werden (Bild 4).


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men. Nur noch ein vernachlässigbar kleiner Teil fliesst in das Netz. Da die Saugkreise bei der Grundschwingung (50 Hz) stets eine kapazitive Reaktanz darstellen, nehmen die neben den Oberschwingungsströmen auch einen kapazitiven Grundschwingungsstrom auf und tragen damit zur Blindstromkompensation bei. Die Zu- und Abschaltung von Filterkreisen muss in einer bestimmten Schaltfolge ablaufen. Die Zuschaltung beginnt mit dem Filterkreis niedrigster Frequenz. Beim Abschalten geht man umgekehrt vor. Diese festgelegte Zu- bzw. Ab­ schaltung ist nötig, weil jeder Filterkreis für Frequenzen unterhalb seiner Resonanzfrequenz kapazitiv wirkt. Bei Missachtung der Schaltfolge sind 6 Parallelresonanzen zwischen kapazitiven Filterkreisen und Netz­induktivitäten möglich. Ausserdem können durch Bauteiltoleranzen Filterkreise der gleichen Frequenz einmal kapazitiv und einmal induktiv sein. Auch hier ist eine Parallelresonanz möglich. Bei der Konzeption und Berechnung solcher Anlagen müssen daher alle Netzparameter bekannt sein, weshalb vorab umfangreiche Netzanalysen notwendig sind.

Dynamische Anlagen In schnell schaltenden Blindleistungs-Kompensationsanlagen kommen anstelle klassischer Schütze Thyristorsteller zum Einsatz (Bild 6). Sie werden meist als komplette Baugruppe aufgebaut, bestehend aus jeweils zwei Schalteinheiten mit Kühlkörper, dem Leistungsteil und der Steuerelektronik. Sie zeigen in der Praxis ein sicheres Betriebsverhalten bei hoher Lebensdauer durch praktisch unbegrenzte Schalthäufigkeit. Aufgrund ihrer Verschleissfreiheit sind Thyristorsteller praktisch wartungsfrei. Sie sind zudem im Betrieb sehr leise und zeigen eine hohe Schaltgeschwindigkeit bei einem definierten und netzrückwirkungsarmen Schaltverhalten. Schliesslich lassen sich dynamische Anlagen relativ einfach montieren. Thyristor-Leistungssteller können überall dort eingesetzt werden, wo kapazitive Leistungen schnell und verschleissfrei geschaltet werden müssen. Der Einsatz erfolgt in Verbin50 I Elektrotechnik 4/10

dung mit SPS, Blindleistungsreglern oder Verfahrensreglern sowie mit Computersystemen oder Prozess-Leittechniken. Als Hauptanwendungsgebiet eignet sich die Blindleistungskompensation induktiver Lasten, die während des Betriebes häufig und vor allem schnell zu- bzw. abgeschaltet werden. Dazu gehören Krananlagen, Aufzugsanlagen, Punktschweissmaschinen und Windkraftanlagen.

Zusammenfassung Die vom Energieversorgungsunternehmen gelieferte Leistung wird in vielen Betrieben mit elektrischen Einrichtungen nicht vollständig in Arbeit umgesetzt. Deshalb bezeichnet man diese Leistung als Scheinleistung. Nur die Wirkleistung wird in Arbeit umgesetzt, etwa in Wärme, Licht oder mechanische Leistung. Die Blindleistung hingegen belastet das Netz unnötig und ist unerwünscht. Bei allen Verbrauchern, die zur Funktion ein magnetisches Feld benötigen (wie elektrisch betriebene Maschinen) wird der zum Aufbau und Umpolen des magnetischen Feldes benutzte Strom nicht verbraucht. Vielmehr pendelt er als Blindstrom zwischen Erzeuger und Verbraucher hin und her. Es tritt eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung auf. Bei induktiver Last eilt der Strom der Spannung nach, bei kapazitiver Last eilt der Strom der Spannung voraus. Aufgabe der Blindleistungs- und Blindstromkompensation ist es, die Phasenverschiebung zu beseitigen und das Ungleichgewicht zwischen kapazitiver und induktiver Last auszugleichen. ❚


Blindstromkompensation für jeden Lastfall Der Nutzen von Blindstromkompensationsanlagen ist klar ausgewiesen: Die Stromrechnung wird kleiner und Querschnitte von Leitungen lassen sich reduzieren. Was weniger bekannt ist: Die Investition in eine Blindstromkompensationsanlage kann sich schon nach wenigen Jahren amortisieren. Es liegt oftmals an Elektroinstallationsfirmen, Kunden auf eine Blindstromkompensationsanlage aufmerksam zu machen. Ein Beispiel dazu: Eine grössere Schreinerei hat viele Maschinen im Einsatz, wobei ein wesentlicher Teil dieser Maschinen nur dann unter Last läuft, wenn gerade Holz bearbeitet wird. In Zwischenzeiten laufen die Motoren annähernd im Leerlauf und produzieren viel Blindenergie. Eine Analyse des Stromverbrauchs zeigte, dass sich eine Blindstromkompensationsanlage nach wenigen Jahren amortisiert. Der Kunde kann dies ja nicht wissen, da muss die Installationsfirma den Kunden darauf hin-

weisen. Und wenn der Elektriker unsicher ist, hilft eine spezialisierte Firma wie Trielec mit einer genauen Analyse.

Kompaktanlage PICAM Was viele Elektroinstallateure nicht wissen, selbst für kleinere Blindstromkompensationen lohnt sich eine Anlage. Trielec hat zu diesem Zweck die Kompaktanlage PICAM entwickelt. Diese ist wirklich kompakt und auch preislich interessant. Bis zu einer Blindstromleistung von 50 kvar hat die Anlage in einem kleinen Wandschrank Platz. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer solchen Anlage liegt bei 15 Jahren, die Amortisation kann unter einem Jahr liegen.

Anlagen bis 600 kvar Im Programm von Trielec sind natürlich auch grosse Blindstromkompensationsanlagen. Und ganz speziell hat Trielec Blindstromkompensationsanlagen im Programm, die anstelle von Schützen mit Thyristoren arbeiten. Diese kennen natürlich keine Abnützung und erlauben ein hochdynamisches Zu- und Abschalten der Kondensatoren. Damit ist auch bei Applikationen mit sehr schnellen Lastwechseln eine Blindstromkompensation möglich.

Langes Leben der Anlage

Formschöne Anlage mit Nicer-Kondensatoren, die eine Lebenserwartung von über 30 Jahren haben.

Dass Elektronik nicht ewig hält, weiss jedermann. Dass hingegen auch Kondensatoren einer Blindstromkompensationsanlage einer Alterung unterworfen sind, ist nur wenigen bekannt. Es gibt allerdings spezielle Kondensatoren, die über eine ausgewiesene Langzeitstabilität verfügen. Ihr Dielektrikum ist so aufgebaut, dass eine Lebenserwartung von über 30 Jahren garantiert ist. Für eine lange Lebenserwartung einer Blind-

stromkompensationsanlage müssen zu hohe Temperaturen im Schrank zwingend verhindert werden, denn nebst Überspannung ist Übertemperatur die Grösse, die das Leben von elektromechanischen und elektronischen Bauteilen reduziert. Bei Anlagen von Trielec sind im Schrank Ventilatoren eingebaut, die bei hohen Umgebungstemperaturen und grosser Verlustleistung im Schrank für aktive Kühlung sorgen.

Beratung und Wartung Ob der Einsatz einer Blindstromkompensationsanlage sinnvoll ist, lässt sich schnell entscheiden. Wie die Anlage im konkreten Fall auszusehen hat, verlangt spezielles Fachwissen. Hier unterstützt Trielec den Elektroinstallateur und damit auch den Endkunden. Je nach Anwendung arbeitet eine Blindstromkompensationsanlage mehr als 7000 h pro Jahr. Die Anlage integriert diverse elektromechanische und elektronische Bauteile. Deshalb ist es wichtig, dass so eine Anlage auch gewartet wird. Trielec kann diese Wartung übernehmen. Dabei werden alle Einstellungen und die optimale Arbeitsweise der Anlage periodisch geprüft. Es gibt dabei verschiedene mögliche Wartungsverträge. ❚ TRIELEC AG 8201 Schaffhausen Tel. 052 632 10 20 info@trielec.ch www.trielec.ch

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Highlight

❚❚Trielec bietet kleine, grosse und hoch-dynamische Blindstromkompensationsanlagen


Maschinen & Geräte

❚❚Das Prinzip der Wärmepumpe einmal anders erklärt

Physik der Wärmepumpe Eine Maschine erzeugt Verlustleistung, wird also warm. Das gilt auch beim Menschen. Leistet er mechanische Energie, schwitzt er und erzeugt vermehrt Abwärme. Überhaupt entsteht bei vielen Prozessen unerwünschte Abwärme. Was muss man tun, damit etwas kälter als die Umgebung wird? Stefan Fassbinder Jedermann weiss es, bei den meisten technischen Prozessen entsteht Abwärme. Dies ist bei Verbrennung, Reibung, Stromwärme, Absorption von Strahlung und auch bei Muskelarbeit von Mensch und Tier der Fall. Was ist zu tun, damit es umgekehrt wird, also dass sich etwas abkühlt, anstatt erwärmt? Die Grundfrage, die zur Entschlüsselung des Rätsels zuerst gestellt werden muss, lautet: Stimmt es, dass z. B. Wasser bei 100 °C kocht? Die Antwort lautet: Im Prinzip nein. Der Siedepunkt von Flüssigkeiten ist nicht nur von der jeweiligen Flüssigkeit, sondern auch extrem vom Druck abhängig, dem diese Flüssigkeit ausgesetzt ist. Als Beispiel diene Wasser. Bei normalem atmosphärischen Druck auf Meereshöhe siedet Wasser bei rund 100 °C, auf dem Mount Everest kann man siedendes Wasser fast trinken, dieses ist dann nämlich noch rund 70 °C heiss. Unter Vakuum geht ein Eisklotz direkt in Wasserdampf über. Bei der Gefriertrocknung werden wasserhaltige Stoffe zuerst tiefgefroren, dann in eine Vakuumkammer gebracht und da geht Eis direkt in Wasserdampf über. Diese Technik kommt z. B. bei Nescafé zur Anwendung. Es bleibt die wichtige Erkenntnis, dass ein Phasenwechsel von z. B. flüssig auf gasförmig stark vom Druck abhängig ist. Die untenstehende Tabelle zeigt die notwendigen Energiemengen, um Wasser von flüssigem in gasförmigen Zustand aber auch von flüssig auf fest (Eis) zu bringen. Bei Wasser sind für das Schmelzen fester Stoffe und das Ver-

dampfen von Wasser, also der Übergang vom festen in den flüssigen, vom flüssigen in den gasförmigen Zustand, sehr viel Wärmeenergie notwendig. Man erkennt: • Die Schmelzwärme und vor allem die Verdampfungswärme sind beträchtlich im Vergleich zur Wärmemenge, die zur Erwärmung flüssigen Wassers erforderlich ist. Dabei ist auch diese bei Wasser schon ausserordentlich hoch. • Diese zur Erwärmung des Wassers erforderliche Wärmemenge ist proportional zur Temperaturdifferenz. • Die hierzu erforderliche Wärmemenge ist selbstverständlich auch proportional zur Menge des Wassers. Temperaturdifferenzen werden üblicherweise in Kelvin [K] angegeben, obwohl Techniker auch häufig Grad Celsius [°C] verwenden. Wenn Gas bzw. Dampf kondensiert und wieder flüssig wird bzw. das Wasser erneut gefriert, wird diese Wärme wieder frei. Entsprechendes gilt natürlich auch für das Abkühlen flüssigen Wassers. Ein Stoff ist also, je nach Temperatur und Druck, entweder gasförmig, flüssig oder fest. Doch was ist in diesem Fall Flüssiggas, ein rundes Quadrat? Im Prinzip ja. Man meint damit jedoch in der Praxis einen Stoff, der unter normalem Atmosphärendruck und üblicher Umgebungstemperatur gasförmig ist, stark komprimiert aber bei gleicher Temperatur flüssig ist. Randbemerkung: Eigentlich müsste es «Flüssigdampf» heissen, denn von Dampf spricht man dann, wenn der gleiche Stoff zur selben Zeit am selben

So viel Wärme benötigt man, um 1 Gramm Wasser um 1 K zu erwärmen (Definition der Kalorie) 1 Gramm Eis von 0 °C zu 1 Gramm Wasser von 0 °C zu schmelzen 1 Gramm Wasser von 100 °C in 1 Gramm Dampf von 100 °C zu verwandeln 1 Gramm Wasser um 100 K zu erwärmen 100 Gramm Wasser um 1 K zu erwärmen

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1 cal   80 cal 540 cal 100 cal 100 cal

oder  oder  oder  oder  oder

4,187 J   335,000 J 2257,000 J   418,700 J   418,700 J

Ort auch in flüssigem Zustand vorliegt. Ansonsten spricht man von Gas, aber eigentlich sind Dampf und Gas das Gleiche. Beim Komprimieren verwandelt sich die dem Gas zugeführte mechanische Energie in Wärmeenergie: Das Gas wird heiss. Wenn man die Hochdruckreifen  am Rennrad aufgepumpt hat, kann man sich am Ventil schön die Finger verbrennen. Lässt man das Gas wieder expandieren (sich ausdehnen), so nimmt es wieder das ursprüngliche Volumen an und kühlt sich dabei stark ab. Wird ein Gas komprimiert, erhitzt es sich. Lässt man dieses heisse Gas sich auf Umgebungstemperatur abkühlen, entweicht die Wärmeenergie in die Umwelt. Wird das Gas geeignet ausgewählt, so wird es durch die Abkühlung in jenen Bereich abrutschen, wo es bei erhöhtem Druck schon wieder flüssig wird. Entsprechend viel Kondensationswärme wird an die Umgebung abgegeben.

«Druck ablassen» Nehmen wir eine Flasche voll Flüssiggas, die Umgebungstemperatur angenommen hat. Die Frage ist nun, was passiert, wenn bei dieser Flasche der Druck abgelassen wird? Das Gas ist dann im Moment flüssig bei einer Temperatur und einem Druck, wo es normalerweise gasförmig wäre. Folgerichtig fängt das flüssige Gas aufs Heftigste an zu kochen, verdampft und benötigt dazu viel Wärme, und diese Wärme entnimmt es der Umwelt: Die Flüssigkeit, der Behälter, Rohrleitungen und dergleichen werden eiskalt. Raureif und Eiszapfen bilden sich an solchen Anlagen auch im Hochsommer. Das sieht manchmal grotesk aus. Damit ist unser Kühlschrank fertig. Doch das Prinzip des Kühlschranks lässt sich auch umkehren, indem man nicht Wärme aus einem Behälter heraus, sondern in einen «Behälter» – ein


Wasser siedet ganz unterschiedlich, je nach Druck.

Wohnzimmer – hineinpumpt. Diese Art der Umsetzung desselben technischen Prinzips wie das des Kühlschranks nennt sich Wärmepumpe. Indirekt wird im «Heizkörper» Gas komprimiert. Dadurch wird das Gas heiss, gibt seine Wärme an das Zimmer ab, kühlt sich dabei ab und wird flüssig. Die entstehende Flüssigkeit leitet man in einen im Freien angeordneten Verdampfer. Hier kann das flüssige Kältemittel seinen Druck ablassen. Das Kältemittel, das bei «Normaldruck» schon bei –42 °C kocht, verdampft wieder. Die Umwelt – Luft, Wasser, Boden oder eine im Boden vorgefundene Sole – genügt, solange diese nur «heisser» ist als –42 °C! Der entstehende Dampf wird von der Wärmepumpe wieder ins Wohnzimmer gepumpt und dort im Heizkörper komprimiert. Als Kältemit-

tel wurden früher Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) eingesetzt – bis man feststellte, dass diese Stoffe für die Ozonschicht sehr schädlich sind. Heute bestehen Ersatzstoffe, die nicht brennbar aber dennoch umweltverträglich sind. Das Kältemittel wird nicht direkt in die Heizkörper gepumpt. Diese müssten sonst der Druckbehälterverordnung entsprechen, und diese stellt eine der höchsten Hürden unter allen Sicherheitsvorschriften dar. Es liegt ein Wärmetauschkreislauf dazwischen. Im Heizkörper zirkuliert nach wie vor Wasser, und die Raumluft übernimmt die Rolle des Kühlmittels.

Wie funktioniert die Wärmepumpe? Sie holen Wärme aus der Umwelt ins Haus, selbst dann, wenn es draussen erheblich kälter ist als man es drinnen

Prinzip des Kältemittelkreislaufes in einer Wärmepumpe.

sfassbinder@kupferinstitut.de Elektrotechnik 4/10 I 53

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gerne hätte. Moderne, kommerziell verfügbare Wärmepumpen erreichen locker eine sogenannte Arbeitszahl von 4. Dies bedeutet, dass mit ¼ elektrischer Energie weitere ¾ Wärmeenergie im Freien eingesammelt wird. Somit ist die Wärmepumpe das einzige technische Gerät, von dem man guten Gewissens behaupten kann, es habe einen Wirkungsgrad von über 100 %, ja sogar bis zu 400 %. Es ist etwas verwunderlich, dass ausgerechnet hier der Begriff der Arbeitszahl eingeführt wurde und dieses Alleinstellungsmerkmal ein wenig verschleiert, denn die Wärmepumpe ist hiermit eine revolutionäre Alternative, wenn es um die Beheizung von Wohnräumen geht. Wie aus den Daten hervorgeht, eignet sich Wasser nicht für den Gebrauch als Kältemittel in einer Wärmepumpe zur Raumheizung. Hier ist ein Mittel gefragt, das bei den tiefsten vorkommenden Aussentemperaturen und beim im Arbeitszyklus vorkommenden Druck noch nicht fest wird. Man könnte eine Wärmepumpe zwar prinzipiell im Bereich unterhalb des Atmosphärendrucks betreiben, also Wasser evakuieren, bis es bei Raumtemperatur oder schon darunter kocht. Dann stört aber noch zusätzlich der Effekt, dass der Siedepunkt des Wassers zwar mit fallendem Druck fällt, der Gefrierpunkt aber ansteigt. Damit die Wärmepumpe funktioniert, ist eine flüssige Phase eines Kältemittels zwingend erforderlich. Die Alternative und optimale Ergänzung zur Wärmepumpe ist das Blockheizkraftwerk (BHKW). Es erzeugt erhebliche Mengen zusätzlichen Stroms, den die Wärmepumpe benötigt – und das ebenfalls in erheblichen Mengen, denn die Raumheizung ist bei Weitem der grösste Energiefresser im Haushalt, noch vor dem privaten Auto! Eine Reduktion auf ein Viertel lohnt also allemal, auch wenn hierzu wertvolle elektrische Energie eingesetzt wird, die aber vielleicht im Nachbarhaus mit einem BHKW erzeugt wird. Das wäre dann vernetztes Heizen. Noch besser geht es in Ländern wie Brasilien, Norwegen, Österreich und der Schweiz mit sehr hohen Anteilen an Wasserkraft in der Stromerzeugung: Eiskaltes Gletscherschmelzwasser zum Einsammeln von Wärme aus der Umwelt für die Raumheizung, das ist Nachhaltigkeit auf höchster Ebene! Deshalb ist diese Technik in der Schweiz sehr beliebt. z


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❚❚Funktionsausfälle an Kühl- und Tiefkühlgeräten können banale Ursachen haben

Service an Kühl- und Tiefkühlgeräten Bei einer Störung von irgendwelchen Haushaltgeräten rufen Kunden oftmals den Elektroinstallateur. Es ist deshalb wichtig, dass der Elektroinstallateur typische Störungen bei Kühl- und Gefriergeräten kennt, denn häufig liegt ein banales behebbares Problem vor. Sobald der Fehler in der Elektronik oder beim Kompressor liegt, ist der Kunden­ service des betreffenden Gerätes zuständig. Günter E. Wegner Um Defekte bei Kühl- oder Gefrier­ geräten richtig einzuschätzen, muss der Elektroinstallateur mit der grundsätzlichen Arbeitsweise der Geräte vertraut sein. Heute arbeiten Kühlgeräte üblicherweise mit einem Kompressor, in dem das Kältemittel abwechselnd verdampft und verflüssigt wird. Das Kältemittel wird im zu kühlenden Raum flüssig in den Verdampfer eingespritzt, wo es unter Wärmeaufnahme und bei niedrigem Druck verdampft. Flüssigkeit, die verdampft, entzieht der Umgebung Wärme, in diesem Fall dem Kühlschrankraum und den darin sich befindenden Waren. Der Kompressor wird über einen Thermostat ein- und ausgeschaltet. Bei Haushaltgeräten kommen meistens ganz einfache mechanische Zweipunktregler mit Hysterese zum Einsatz. Die Hysterese ist wichtig, damit der Kompressor nicht zu häufig nur kurz läuft, sondern für eine bestimmte Dauer eingeschaltet bleibt. Es gibt auch elektronische Temperaturregelsysteme, dabei wird dann der Kompressor über ein Relais geschaltet. Die elektronischen Systeme verfügen in aller Regel über eine digitale Temperaturanzeige und weitere Komforttechniken. Allerdings ist die Elektronik die häufigste Fehlerquelle, vor allem wenn bei der Bauteilqualität gespart wird. Denn anders als bei billigen Konsumgütern erwartet man von einem Kühlschrank nicht nur eine Lebensdauer von drei, sondern von zehn Jahren.

Fehlerhafte Temperaturen Viele Fehler an Kühl- oder Gefriergeräten sind auf äussere Einflüsse zurückzuführen. Es empfiehlt sich daher, die Nut54 I Elektrotechnik 4/10

Luxuskühlschrank ENL 60810X von Electrolux.

zer über Veränderungen oder Feststellungen zu befragen und das Gerät vor überschnellen Eingriffen genau in Augenschein zu nehmen. Wird ein Kühlgerät nicht kalt genug, obwohl der Kompressor läuft, liegt die Ursache nicht selten in einer ungünstigen Aufstellung des Gerätes. Dadurch wird die entstehende Kondensationswärme unzureichend abgeführt und die Kälteleistung nimmt ab. Die Luftzirkulation um den Schrank darf nicht behindert sein. Deshalb sollten frei stehende Schränke einen Wandabstand von mindestens 6 cm haben und nicht unmittelbar neben einer

Wärmequelle stehen (Heizung, Sonneneinstrahlung). Bei integrierten Geräten dürfen die Lüftungsöffnungen nicht zu klein und vor allem nicht abgedeckt sein. Hier sei daran erinnert, dass Kälte nur über den Umweg von Wärmeerzeugung entsteht – und eben diese Wärme muss abgeführt werden. Ist das Gerät schon einige Jahre in Betrieb, hat sich eine Menge Staub am Kondensator (Teil, das Wärme an Umgebung abgibt) angesammelt und behindert die Wärmeabgabe. Nach einer Reinigung des Kondensators stellt sich die Kälteleistung oft wieder ein.


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Wird umgekehrt das Gerät zu kalt, ist vermutlich der Thermostat zu niedrig eingestellt. Nebenbei: im Kühlschrank ist eine Temperatur von 4 ... 6 °C ver­ nünftig, im Gefriergerät ist –18 °C aus­ reichend. Häufig wird der Thermostat für eine schnelle Eiswürfelbereitung auf höchste Stufe gestellt, beziehungsweise der Superfrostschalter aktiviert, doch eine Rückstellung wird vergessen. Die Folge sind längere Laufzeiten des Kom­ pressors, der Kühlschrank wird zu kalt und der Stromverbrauch steigt stark an. Natürlich kann auch ein Fehler beim Thermostat vorliegen, beispielsweise könnte der Schaltkontakt des Thermo­ states oder Relais verschweisst sein, der Temperaturfühler fehlerhaft am Ver­ dampferblech sitzen oder die Fühlerfül­ lung kaputt sein. Bei Kühl-GefrierKombinationen können gelegentlich zu niedrige Temperaturen im Kühlschrank auftreten, wenn beim gemeinsamen Käl­ tekreislauf mit nur einem Thermostat gearbeitet wird und dieser zum Einfrie­ ren auf minimale Temperatur gestellt ist.

Verdampfervereisung Eine starke Vereisung des Verdampfers kann ebenfalls der Grund für eine un­ genügende Temperatur im Kühlschrank sein. Das Eis hat eine isolierende Wir­ kung und behindert die Kälteübertra­ gung, d. h. praktisch, dass der Wirkungs­ grad sinkt und die Leistungsaufnahme steigt. Die Herkunft der Eisbildung hat verschiedene Ursachen. Im normalen Kühlschrank trocknen bekanntlich Speisen aus. Kommen diese mit viel Feuchte ungeschützt in den Kühl­ schrank, wird ihnen die Feuchte entzo­ gen und diese sammelt sich am Ver­ dampfer in Form von Eis an. Früchte und Gemüse sollten in verschlossenen Dosen oder Beuteln bzw. in den dafür speziell reservierten Schubladen im Kühlschrank lagern. Ein anderer Grund für die Eisbildung ist zu häufiges Öffnen der Türe. Bei jedem Öffnen strömt war­ me Raumluft in den Kühlschrank. War­ me Luft kann viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wird nun im Kühl­ schrank die warme Raumluft abgekühlt, steigt die relative Feuchte im Kühl­ schrank auf über 100 %. Das sich dabei bildende Kondenswasser setzt sich an der kältesten Stelle auf dem Verdampfer ab und wird zu Eis. Moderne Kühlgerä­ te verfügen über eine automatische Ab­ taueinrichtung, damit wird der Eisbelag weitgehend verhindert. Ein Defekt bei der elektrischen Verdampferbeheizung lässt sich schnell mit dem Ohmmeter 56 I Elektrotechnik 4/10

aufspüren, wenn der Thermostat in der Null-Position steht. Es kann aber noch einen anderen Grund für Eisbildung geben. Wenn nämlich die Tür­ dichtung defekt ist, dringt dauernd war­ me Raumluft in das Gerät ein. Ein sol­ cher Kühl- oder Tiefkühlschrank verbraucht viel Energie und generiert hohe Stromkosten; es handelt sich dabei meistens um alte Geräte. Der Kunde ist in diesem Fall gut beraten, wenn er ein neues Gerät anschafft, denn eine kost­ spielige Reparatur ist hier wenig sinn­ voll, zumal moderne Geräte über einen besseren Wirkungsgrad verfügen.

Elektrische Fehler Elektrische Fehler können auch an äus­ seren Einflüssen liegen. Zum Beispiel behindert ein abgedecktes Lüftungsgit­ ter die Wärmeabfuhr und löst den Mo­ torschutzschalter aus. Für die Fehler­ suche genügt ein üblicher Multimeter. Schaltkontakte und Widerstände wer­ den mit dem Ohmmeter kontrolliert. Mit dem Voltmeter prüft man, ob Span­ nung am Gerät oder Kompressormotor anliegt. Man prüft also, ob wirklich Spannung zum Motor kommt und die­ ser auch läuft. Gut ist in diesem Fall, wenn die Stromaufnahme mit dem Nennwert verglichen wird, denn eine zu hohe Stromaufnahme deutet auf einen Lagerschaden oder verstopften Kälte­ kreislauf hin.

Schema eines Kompressorkühlschranks mit Haupt- und Nebenwicklung.

Läuft der Motor und das Gerät wird nicht kalt, liegt ein Fehler im Kältesys­ tem vor. In diesem Fall verfügt mit gros­ ser Wahrscheinlichkeit der KältemittelKreislauf über ein Leck. Ist die Garantie abgelaufen, lohnt sich eine Reparatur in aller Regel nicht. Es kommt aber vor, dass der Motor nicht anläuft, obwohl Spannung am Mo­ tor anliegt. Da gibt es zwei Möglichkei­ ten: Der Motor ist defekt oder das An­ laufrelais arbeitet nicht mehr. Ein Kühloder Gefrierschrank verfügt über einen speziellen Asynchronmotor mit einer Haupt- und einer Hilfswicklung. Die Hilfswicklung ist speziell während der Anlaufphase in Betrieb. Durch Verwen­ dung eines Anlaufkondensators CA und eines Betriebskondensators CB entwi­ ckelt der Motor ein hohes Anzugsmo­ ment. Das ist auch nötig, denn der Kom­ pressor verlangt mehr als Nennmoment im Anlauf. Wird zum normalen Betriebs­ kondensator CB der Anlaufkondensator CA zugeschaltet, wird das zwei- bis drei­ fache Nennmoment in der Startphase er­ reicht. Diesen hohen Strom verträgt natürlich die Wicklung nicht dauernd. Nach der Hochlaufphase wird der Anlaufkondensator abgeschaltet. Die Abschaltung erfolgt durch Fliehkraft­ schalter, thermische oder stromabhängi­ ge Relais oder es kommen auch PTC in Frage. Der Anlaufstrom erhitzt den PTC so stark, dass er hochohmig wird. In der Ruhephase des Motors kühlt er ab und ist für einen neuen Start wieder nie­ derohmig. Hier wird es bereits kritisch für den Elektroinstallateur; in der Regel wagen sich nur wenige an den Ausbau ei­ nes defekten Teils bei einem Kühlschrank. Es lohnt sich grundsätzlich nicht, einen defekten Kompressormotor zu ersetzen. Noch ein paar Hinweise für dieje­ nigen Leser, die gerne über vertiefte Kenntnisse verfügen möchten. Wenn Spannung an der Arbeitswicklung an­ liegt, der Motor aber nicht läuft, ist das Startrelais bzw. der PTC fehlerverdäch­ tig. Wenn der Installateur den Fehler beim Startrelais oder PTC findet, ist es gar nicht so einfach, hier einen Ersatz zu bekommen. Sollte das Startrelais über verschmorte Kontakte verfügen, läuft der Motor an, stellt aber bald ab, weil der thermische Motorschutz anspricht. Bei den heute üblichen kompakten Kompressoren arbeitet das Startrelais oft nur dann exakt, wenn es sich in einer senkrechten Position befindet. Bei Mo­ tordefekten etwa gibt die Abweichung von der Nennstromaufnahme wertvolle Hinweise auf Fehler. Bei heute herme­ tisch dichten Kompressoren kommen


Fehler an Elektroniksteuerungen Neuere Kühl- und Gefriergeräte sind mit einer aufwendigen Steuerelektronik ausgestattet. Sie beinhaltet neben der Temperaturregelung auch Überwachungsaufgaben und die Steuerung des Gefriervorganges. Die Elektronik ist meist so ausgelegt, dass der Kompressor auf Dauerlauf geht, wenn ein Fehler im Messkreis auftritt. Zur Fehlereinkreisung zieht man versuchsweise den Fühleranschluss ab und misst mit dem Ohmmeter den Widerstand. Stellt man einen Unterbruch fest, ist der Sensor defekt bzw. die Leitung zum Sensor. Die Möglichkeiten des Elektroinstallateurs sind hier allerdings sehr beschränkt. Wenn der Kompressor grundsätzlich läuft, die Elektronik aber keine Spannung auf den Motor liefert, können verschiedenste Ursachen vorliegen. Entweder ist der Temperatursensor oder das Sollwert­geber-Potenziometer oder auch das Relais für die Motoreinschaltung defekt. Hier kommt für den Elektroinstallateur nur der Austausch der gesamten Elektronik in Frage oder was meistens noch naheliegen-

der ist, ein Anruf des Kundendienstes.

Fehler am Kältesystem Bei einem Fehler am Kältesystem kann sehr vieles passieren. Der Motor läuft zwar, es wird aber nicht gekühlt. Es kann auch der Motorschutzschalter ansprechen, wenn der Kältekreislauf verstopft ist. Wenn infolge einer Undichtigkeit Kältemittel austritt, verdunstet dieses sofort. Dies bedeutet in jedem Fall das Ende des Kühl- oder Gefrierschranks, denn heute flickt kein Lieferant mehr den Kältekreislauf eines solchen Gerätes. Das Kältemittel kann austreten, wenn z. B. jemand mit einem spitzen Gegenstand die Eisschicht am Verdampfer zu entfernen versucht.

Fazit Der interessierte und kundige Elektroinstallateur kann bei einem «defekten» Kühlschrank durchaus helfend eingreifen. Vielfach ist bei einem Einbaukühlschrank der Luftkreislauf behindert oder der Kondensator hinten komplett verstaubt. Auch eine defekte Abtauheizung kann der Elektroinstallateur durchaus ersetzen, und ganz sicher kann er den Thermostat richtig einstellen oder einen Superfrostschalter wieder ausschalten und schon läuft der Kühl- oder Gefrierschrank wieder vernünftig. ❚

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Gleitlager zum Einsatz. Die Lebens­dauer dieser Motoren ist erstaunlich hoch, doch kann auch ein Gleitlager defekt gehen. In diesem Fall nimmt der Motor zu viel Strom auf und der Thermoschutz spricht an.

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Highlight

❚❚Neue compact-Akku-Bohrschrauber von Würth

Handlich, leicht und mit Li-Ion-Akku Mit dem BS 14-A compact und dem BS 18-A compact hat Würth jetzt zwei neue Akku-Bohrschrauber für alle mittleren Schraub- und Bohrarbeiten im Angebot. Die neuen Produkte wurden im Hinblick auf Gewicht und Abmessung deutlich optimiert und erfüllen somit in der Handhabung und Anwendung hohe ergonomische Anforderungen. Aufgrund dieser Produktmerkmale bieten sie entscheidende Anwendungsvorteile bei Serienverschraubungen oder Überkopf-Arbeiten. Die neuen Bohrschrauber arbeiten mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Diese Akku-Technologie gewährleistet eine nahezu gleichbleibende Leistung bis fast zur vollständigen Entladung. Zudem kann der Akku aufgrund des bei dieser Technologie nicht auftretenden Memory-Effekts jederzeit unabhängig vom Ladezustand geladen werden.

Handlicher kraftvoller Akku-Bohrschrauber mit Li-Ion-Akku.

Höchstleistung bei kleinem Gewicht Die neuen Würth Akku-Bohrschrauber BS 14-A compact und BS 18-A compact sichern dank ihres geringen Gewichts dem Anwender ein besonders ermüdungsarmes Arbeiten. In Verbindung mit dem auf Weichkomponenten basierenden Design erfüllen sie hohe ergonomische Ansprüche. Hierzu trägt auch das integrierte LED-Licht bei: Es gewährleistet stets eine optimale Ausleuchtung des Arbeitsbereichs, was dem Anwender ein sicheres Arbeiten bei Schraub- beziehungsweise Bohraufgaben an dunklen Stellen, z. B. hinter Verkleidungen, ermöglicht. Weitere wichtige Produktmerkmale der neuen Akku-Bohrschrauber sind das hochwertige 2-Gang-Planetengetriebe aus Vollmetall sowie der integrierte Überlastschutz, der den Akku bei Überlastung zuverlässig vor eventuellen Beschädigungen schützt.

Sehr hohes Drehmoment Der BS 14-A compact von Würth arbeitet mit einer Betriebsspannung von 14,4 V und liefert ein maximales Drehmoment von 50 Nm. Dies erlaubt Bohrungen bis Durchmesser 13 mm in Metall und bis 58 I Elektrotechnik 4/10

32 mm in Holz. Bei Schrauben liegt die maximal verarbeitbare Grösse bei 7 mm Durchmesser. Den Drehzahlbereich gibt Würth mit 0 bis 1450 min-1 (im ersten Gang bis 450 min-1) an. Trotz seiner Leistungsfähigkeit bringt das Gerät nur 1,7 kg auf die Waage. Der BS 18-A compact von Würth ist nur 100 g schwerer, verfügt dafür aber dank der höheren Betriebsspannung von 18 V über 56 Nm Höchstdrehmoment. Auch die Leerlaufdrehzahl ist mit 1600 min-1 (im ersten Gang bis 500 min-1) höher. Die Maschine realisiert Bohrungen bis 13 mm Durchmesser in Metall, bis 35 mm in Holz sowie Verschraubungen bis Durchmesser 8 mm. Der Lieferumfang umfasst neben den Geräten selbst einen stabilen Koffer,

acht Schrauberbits unterschiedlicher Grösse beziehungsweise Antriebe, zwei Akkus und das Schnellladegerät AL 30-CV-LI.

Fazit Immer häufiger verwenden auch Elektroinstallateure Akkuwerkzeuge. Die Leistungen sind so überzeugend, dass es kaum noch einen Grund für das Schleppen von Kabelrollen gibt. Die Akkus sind zudem sehr schnell aufgeladen und dank dem mitgelieferten Zweitakku gibt es nie eine Zwangspause. ❚ Würth AG 4144 Arlesheim Tel. 061 705 91 11 www.wuerth-ag.ch


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tra. Die Lösung eignet sich für Unternehmen, die ihre Sprachkommunikation mit ihrer IT integrieren und in einer konvergenten ICTInfrastruktur als Applikation betreiben wollen. Mit geeigneten PC-Karten oder Gateways unterstützt Aastra 800 die digitalen Amtsleitungstypen (ISDN, SIP, SIP-DDI) sowww.satelco.ch wie alle Teilnehmerarten (analog, ISDN, IPSystemtelefone (OpenPhone 7x IP), SIP-Telefone). Ein multizellulares DECT-Funknetz lässt sich mit DECToverIP installieren, welches die neuste DECT-Endgerätefamilie Aastra 600d unterstützt. Mit www.stfw.ch der FMC-Lösung «Aastra Mobile Client (AMC)» lassen sich auch GSM-Geräte komfortabel integrieren. Die integrierten Applikationen (Voice Mail, Auto Attendant, Hotellösung, Gesprächsdawww.satelco.ch tenerfassung) sind für 60 Tage zum Test über www.bks.ch das Web-Konfigurations-Interface freischaltbar. Die Konfiguration erfolgt über einen Web-Browser.

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❚ Glasfasernetz für Basel und Luzern www.stfw.ch

Swisscom und die Industriellen Werke Basel und IWB verlegten Glasfaserleitungen und (IWB) haben einen entsprechenden Vorver- die bereits vorhandene Leerrohr-Infrastruktrag unterzeichnet, wie das Glasfasernetz in tur beider Partner werden im Zuge der KoBasel und zu welchen Kostenanteilen gebaut operation genutzt. Das reduziert die notwenwww.satelco.ch werden soll. Auch in Luzern einigten sich die digen Grabarbeiten in Basel erheblich. www.bks.ch Energie Wasser Luzern (ewl) und Swisscom In Luzern erfolgt die Verlegung der notauf einen gemeinsamen Glasfaserausbau in wendigen Glasfaserkabel durch beide Unterden kommenden fünf Jahren. nehmen: Während Swisscom für die VerleIn Basel ist ein flächendeckendes Glasfaser- gung der Kabel zwischen den Quartieren und www.stfw.ch www.suprag.ch netz ein eindeutiger Standortvorteil und ent- Telefonzentralen verantwortlich ist, wird ewl spricht darum dem öffentlichen Interesse der Glasfasern bis in die einzelnen Wohnungen Stadt Basel. Die IWB und Swisscom haben verlegen. Swisscom übernimmt 60 Prozent bei den Verhandlungen insbesondere darauf und ewl 40 Prozent der zukunftsgerichteten Wert gelegt, dass das Netz kostengünstig ge- Investitionen von rund 90 Millionen Franken. baut und betrieben wird. Die Vereinbarung Für das Luzerner Glasfasernetz werden mehermöglicht zudem echten Wettbewerb für die rere Glasfasern pro Haushalt verlegt. Dieses Kunden. Vorgehen ermöglicht den Wettbewerb auf eiDas Glasfasernetz kann dank der Koopera- ner offenen Infrastruktur (open access). tion deutlich günstiger gebaut werden. So Für das neue Luzerner Glasfasernetz werkönnen Synergien aus den bestehenden Net- den die bestehenden Kabelinfrastrukturen zen beider Unternehmen sowie der Infra- von ewl wie auch der Swisscom genutzt. So struktur für Strom und Energie der IWB ge- lassen sich die Kosten für den Bau und Benutzt werden. Der Vorvertrag muss noch vom trieb des Netzes optimieren und die InvestitiIWB-Verwaltungsrat, dem Regierungsrat und onssumme niedrig halten. Dank eines diskrianschliessend dem Grossen Rat des Kantons minierungsfreien Zugangs zum Luzerner www.satelco.ch Basel-Stadt genehmigt werden. Es werden Glasfasernetz erhalten alle Anbieter Zugang www.bks.ch vier Fasern bis in jede Nutzungseinheit (Woh- zum Glasfasernetz. nung, Haus oder Gewerberäume) verlegt. Dieses Mehrfaser-Modell gewährleistet den www.swisscom.ch Wettbewerb beim Glasfasernetz in Basel lang- www.iwb.ch www.suprag.ch www.rdm.com fristig. Die bis anhin in Basel www.stfw.ch von Swisscom www.ewl-luzern.ch

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Elektrotechnik 4/10 I 59

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Sicherheit

❚❚Elf Schritte zum kompletten Videoüberwachungssystem

Videoüberwachung richtig planen Durch verschiedene technologische Entwicklungen haben sich Angebots- und Anwendungsspektrum der Video­ technik in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. Vielfach eingesetzt werden sie zum Schutz von öffentlichen Infra­strukturanlagen (Bahnhöfe, Flughäfen, Verkehr). Videoüberwachungsanlagen haben sich auch für Anwendungen in der Eingangskontrolle sowie zum Schutz gegen Einbrecher und Diebstähle bewährt. Für die effiziente Installation und den Einsatz sind einige grundlegende Kenntnisse hilfreich.

Alle zehn Minuten ereignet sich in der Schweiz ein Einbruchdiebstahl. Im Jahr 2009 waren dies über 52 000 Einbrüche. Nicht eingerechnet sind Diebstähle im Detailhandel, Taschen- und Fahrzeugdiebstahl. Dabei ist effektiver Schutz einfach umzusetzen. So zeigt die Erfahrung der Polizei ganz deutlich, dass man sich wirkungsvoll vor Einbruch schützen kann. Alarmanlagen, mechanische Absicherung und Videoüberwachung schrecken potenzielle Täter ab. Das Risiko, entdeckt oder erkannt zu werden, wird dadurch für den Einbrecher so gross, dass er sein Vorhaben erst gar nicht in die Tat umsetzt.

Schutz durch Videoüberwachung Anders als mechanische Sicherungen kann eine Videokamera, die ein Grundstück, einen Eingangsbereich oder das parkende Auto überwacht, einem Einbrecher keinen aktiven Widerstand ent60 I Elektrotechnik 4/10

gegenbringen. Dies ist auch nicht ihre Aufgabe. Videoüberwachungssysteme schrecken potenzielle Täter ab. Sobald eine Kamera eine Bewegung registriert, erscheint das Ereignis deutlich auf dem Monitor und die Videoaufzeichnung beginnt. Der Täter wird erkannt und Gegenmassnahmen können rechtzeitig eingeleitet werden. Zu den klassischen Einsatzbereichen von Videoüberwachung zählen Banken, Juweliere, Kaufhäuser und Tankstellen. Auch im Privatbereich (Wohnungseingangstüre, Privatgrundstücke) nimmt die Videoüberwachung zu, da die Kosten dafür bezahlbar geworden sind. Neben dem Sicherheitsbereich, dem «klassischen» Aufgabengebiet, werden Videoüberwachungssysteme in mehreren Bereichen verwendet. Heute kommen Videokameras auch in der Medizin (Patientenüberwachung), Wissenschaft (Mikroskopie), Messtechnik (Längen-

und Flächenmessung) und Industrie (Kontrolle von Produktionsstrassen) zum Einsatz. Im Sicherheitsbereich dienen Überwachungskameras in erster Linie der Gelände- und Objektsicherung (Parkhäuser, Museen), aber auch zur Aufklärung und Identifikation von Personen. An zentralen Zugangspunkten eines grösseren Geländes montiert, werden sie zusätzlich zur Eingangsüberwachung auch für die Zutrittskontrolle eingesetzt. Für ein einfaches Videosystem braucht es eine Kamera mit Objektiv, eine Stromversorgung, eine Signalübertragung und ein Monitor. Wichtig dabei ist eine entsprechende Beleuchtung. Je nach Wunsch lassen sich die aufgenommenen Bilder auf Festplatte, DVD, USB oder einer handelsüblichen SD-Karte aufzeichnen und archivieren, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Bevor ein Videoüberwachungssystem montiert und die Kameras verbaut werden, müssen die örtlichen Gegebenheiten sowie die Bedürfnisse des Betreibers genau abgeklärt werden. Mit diesen Informationen kann die Projektierung eines Videoüberwachungssystems beginnen. Die folgenden Fragen und Antworten sind für eine erfolgreiche Installation hilfreich.

1. Sind die Lichtverhältnisse vor Ort ausreichend? Bei absoluter Dunkelheit ist auch die beste Kamera blind. Wichtig sind deshalb die Lichtempfindlichkeit der Kamera und gleichzeitig die Beleuchtung der Umgebung. Je nach Kameratyp, Objektiv und Blende liegt die Lichtempfindlichkeit der meisten Kameras zwischen 0,01 und 3 Lux. Liegt die Lichtintensität der vorhandenen Lichtquelle


Beleuchtungsstärke in Lux bei einem Abstand von: 3m 10 m Glühlampen 120 Lux 13,3 Lux 1,2 Lux 340 Lux 37,7 Lux 3,4 Lux 620 Lux 68,8 Lux 6,2 Lux 1250 Lux 138 Lux 12,5 Lux Leuchtstoffröhren 830 Lux 92,2 Lux 8,3 Lux 1150 Lux 127,7 Lux 11,5 Lux 1850 Lux 205,5 Lux 18,5 Lux 1m

15 W 40 W 60 W 100 W 18 W 25 W 40 W

(z. B. 1,5 Lux) nun unter der Lichtemp­ findlichkeit der Kamera (z. B. 2 Lux), so ist eine Aufzeichnung nicht möglich. Vor allem nachts oder bei künstlichem Licht ist die Stärke der Lichtquelle von gros­ ser Bedeutung. Ein Beispiel: Die Be­ leuchtungsstärke einer 60-Watt-Glüh­ lampe liegt bei 620 Lux. In 3 Metern Entfernung sind dies nur noch 69 Lux (siehe Tabelle 1). Dazu kommt, dass nur Teile des Lichts reflektiert werden. Be­ leuchtet die Glühbirne beispielsweise einen Hauseingang (rote Ziegelwand), werden nur 25% des Lichts (der 69 Lux) reflektiert (= 17,2 Lux). Ist die Kamera dann noch 6 Meter vom Hauseingang entfernt, beträgt die Beleuchtungsstär­ ke am Objektiv nur noch 0,48 Lux (= 17,2/36). Je nach Objektiv und Ka­ mera ist diese Beleuchtung möglicher­ weise nicht mehr ausreichend.

20 m 0,3 Lux 0,8 Lux 1,5 Lux 3,1 Lux 2 Lux 2,8 Lux 4,6 Lux

2. Wie müssen die Lichtquellen angeordnet werden? Für eine gute Aufnahme sollten folgen­ de Regeln beachtet werden: • Je mehr Details erkannt werden sol­ len, desto besser muss die Beleuch­ tung sein. • Das Lichtspektrum der Lichtquellen sollte dem Lichtspektrum von Tages­ licht ähnlich sein. • Die Kameras werden wenn möglich ausserhalb der Lichtquelle montiert. Um ein Flimmern des Kamerabildes zu vermeiden, darf die Kamera nicht direkt auf der Lichtquelle montiert werden. • Kameras sollen nicht in den Licht­ kegel von Fahrzeugscheinwerfern zeigen. • Die Lichtquelle sollte auf das zu

15 – 40 % 25 % 50 % 55 – 70 % 55 % 80 – 90 % 1 – 15 %

Beleuchtungsstärke = Stärke des Lichtes2 in (Lux) Entfernung

ren, ob der Betreiber wahrnehmen, de­ tektieren, erkennen oder identifizieren möchte (siehe Tabelle 2).

4. Welche Kameras/Objektive müssen eingesetzt werden?

So werden die Kameras richtig positioniert.

überwachende Objekt und nicht auf die Kamera gerichtet sein. • Ist die Umgebung zu dunkel für die Kamera, kann mit einem Infrarot­ strahler nachgeholfen werden.

3. Was soll erkannt werden?

Nur ein Teil des Lichts wird reflektiert.

Reflexionsverhalten Beton Ziegel rot Mörtel oder Stein Aluminium Stahl (blank) Anstrich weiss neu Gras, Lehm

Sicherheit

TA1

Bevor Kameras montiert werden, muss sich der Betreiber im Klaren sein, was er auf dem Bildausschnitt sehen möchte. Genügt es, sich einen Überblick über einen grossen Parkplatz zu verschaffen oder müssen Gesichter/ Nummernschil­ der deutlich zu erkennen/identifizieren sein. Beides gleichzeitig ist mit nur einer Kamera nicht möglich. Bei der Frage der Detailerkennung gilt es also zu klä­

TA2

Wer sich einen Überblick über Kameras und Objektive verschafft, stellt schnell fest: Es gibt zahlreiche Kameras mit un­ terschiedlichen technischen Merkmalen. Aber welche Kamera und welches Objek­ tiv ist das Richtige? Entscheidend beim Objektiv sind der Blickwinkel und die Brennweite. Für die scharfe Abbildung ei­ nes Motivs muss berücksichtigt werden: • die optimale Distanz zwischen Kamera und dem Motiv • die Breite des Objektes Sind diese beiden Grössen bekannt (Ent­ fernung Kamera zum Objekt und die Breite des Bildes), lässt sich die Brenn­ weite berechnen. Bei der Wahl der Kamera sind die in­ tegrierte Technik und die Bauform ent­ scheidende Kriterien. Dabei können auch mehrere technische Merkmale in einer Kamera integriert sein. So berechnet man die benötige Brennweite (in mm): Distanz Kamera zum Objekt (m) × Sensorgrösse (mm) Breite des Objektes (m) Bei einer Sensorgrösse von 1/3" muss die Zahl 4,8 (mm) in die Formel eingesetzt werden, bei 1/4" 3,6 (mm).

Wahrnehmen

Detektieren

Erkennen

Identifizieren

50 × 40 m

25 × 20 m

5 × 4 m

2 × 1,5 m

5 %

10 %

50 %

100 %

Keine

Kaum

Erkennbar

Sehr gut

2,4 mm

4,8 mm

24 mm

60 mm

Bildausschnitt

Überwachte Fläche So viel sieht man von der Person Detailerkennung Brennweite des Objektivs bei einer Entfernung von 25 Metern.

Das wird von einer zwei Meter grossen Person im Bildausschnitt der Kamera erkannt. Was hält die Person in der linken Hand? Auf welchem Bild wird das erkannt? Elektrotechnik 4/10 I 61


Sicherheit

Unterscheidungskriterium Bauform

Standard-Kamera

Dome-Kamera

Stift-Kamera

Platinen-Kamera

Mini-Kamera

Kompakt-Kamera

Unterscheidungskriterium Technik Farbkamera/Schwarz-Weiss-Kamera Tag-Nacht-Kamera Autofocus-Kamera WDR/HDR-Kamera Infrarot-Kamera Schwenk-Neige-Kamera Netzwerk-Kamera

Farbaufnahmen/Schwarz-Weiss-Aufnahmen Automatischer Wechsel bei Dunkelheit in den lichtempfindlichen Schwarz-Weiss-Modus. Kamera mit automatischem Zoom Starke Gegenlichtkompensation Integrierte IR-Beleuchtung. Aufnahmen sind auch bei absoluter Finsternis (0 Lux) möglich. Kamera lässt sich manuell oder automatisch steuern. Für den Anschluss an ein Netzwerk vorgesehen

5. Montageort und Spannungsversorgung Kameras können sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich eingesetzt werden. Während im Innenbereich eine niedrige IP-Schutzklasse genügt, müssen Kameras im Aussenbereich entweder wasser- und staubdicht sein, oder sie benötigen ein zusätzliches Schutzgehäuse. Die Spannungsversorgung erfolgt in der Regel über 12-V-Gleich- oder 230-VWechselstrom. Da sich am Montageort

nur selten ein Netzanschluss befindet, empfiehlt sich ein Video-Kombi-Kabel für analoge Kameras. Neben dem BNCAnschluss für die Videodaten sind hier zwei Litzen für die Stromversorgung integriert. Die Spannungsversorgung von Netzwerkkameras erfolgt heute in der Regel über POE (Power Over Ethernet).

6. Wie werden die Daten übertragen? Um das Videosignal von der Kamera auf einen Monitor zu übertragen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die gängigsten sind Koaxial, 2-Draht-Übertragung, Funk und Netzwerk. • Koaxial: Die preiswerteste Variante ist das Koaxialkabel (RG59). Ein entscheidender Vorteil ist, dass BNC-An-

schlüsse auf nahezu allen Geräten aus der Videoüberwachung vorhanden sind. Reichweiten bis zu 150 Meter sind damit realisierbar. • 2-Draht-Übertragung: Liegen die Entfernungen zwischen Kamera und Monitor über 150 Meter, ist die Signalübertragung mit 2-Draht-Leitung eine gute Alternative. Damit werden Reich­weiten von ein bis zwei Kilometern erreicht. Wichtige Voraussetzungen sind eine gute Kabelabschirmung und möglichst saubere (und wenige) Kabelübergänge. • Funk: Auch über Funk können Videosignale übermittelt werden. Dieser Übertragungsweg bietet auf der einen Seite zwar höhere Reichweiten, ist auf

Das VdS-zertifizierte Wetterschutzgehäuse von ABUS/Trigress Security bietet innovative Verschlusstechnik, höchster Schutz vor Umwelteinflüssen, Vandalismus und Manipulation.

Video-Kombikabel für die Spannungsversorgung und Datenübertragung. 62 I Elektrotechnik 4/10

Koaxialkabel.

Das 2-Draht-Übertragungsset mit Sender und Empfänger.


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Hybrid-Digital-Videorekorder von ABUS/Trigress Security mit enormer Leistungsfähigkeit (40 Kanäle und 1000 Bilder pro Sekunde bei voller D1Auflösung) und hohem Bedienkomfort.

der anderen Seite aber teurer und störanfälliger als Draht oder Koaxial. Die Anzahl der Kameras ist bei der Funkübertragung beschränkt. • Netzwerk: Mit steigender Tendenz werden in der Videoüberwachung IP-Netzwerkkameras eingesetzt. Bei vorhandenem lokalem Netzwerk ist der Installationsaufwand sehr gering und ein weltweiter Zugriff ist möglich.

7. Wie werden die Aufnahmen gespeichert? In den letzten Jahren hat sich die Aufzeichnungstechnik enorm gewandelt. Es stehen viele Medien zur Verfügung, um Daten aufzunehmen, zu archivieren und zu verwalten. Häufig eingesetzt werden der PC (in Kombination mit speziellen PCI-Über­ wachungskarten) und der Digitalrekorder. Aufgrund der starken Zunahme von IP-Kameras sind auf dem Markt in erster Linie hybridfähige Digitalrekorder mit intelligenten Sicherheitsfunktionen und einem benutzerfreundlichen Videomanagement gefragt (hybridfähige Digitalrekorder integrieren analoge Kameras und IP-Kameras in ein gemeinsames Überwachungssystem. Artikel ET 11/09, Seite 29). Archiviert und transportiert werden die aufgespielten Daten anschliessend über Festplatte, CD, DVD, USB oder SD-Speicherkarten. Generell gilt: Je mehr Bilder pro Sekunde gezeigt werden, desto mehr Daten werden geschrieben und desto mehr Speicherplatz wird belegt. Neben der Aufnahmerate ist auch das Kompressionsverfahren ein entscheidender Faktor. Denn ohne Komprimierung würde die Realtime-Aufnahme eines einzigen Tages den Speicherplatz mehrerer DVDs einnehmen. Gängige Kompressionsverfahren sind MPEG4, Motion-JPEG, JPEG2000 und H264.

Türkommunikation Video-Innensprechstellen aus edlem Metall – bilden einen Blickfang im gehobenen Innenausbau. Als Kleinausführung im Schalterformat (Gr. 1+1) oder mit grösserem Farbdisplay für erweiterte Videoüberwachung. Die Frontplatten aus veredeltem Aluminium oder Chromstahl (ALDUP) bestechen durch das klare Design und bleiben zeitlos wertbeständig. Die neueste Technik ermöglicht überall einen schlanken Einbau.

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8. Welche Ausbaumöglichkeiten bieten Digitalrekorder und Videokameras? Moderne Kameras und Aufzeichnungsgeräte sind mit Alarm-Ein und -Ausgängen ausgestattet, die sich mit einer entsprechenden Videomanagementsoftware flexibel programmieren lassen. Über Alarm-Eingänge lassen sich beispielsweise Melder aus der Überwachungstechnik (Bewegungsmelder, Öffnungsmelder, Lichtschranken etc.) oder der Sicherheitstechnik (Rauchmelder, Notruftaster etc.) in das Videoüberwachungssystem integrieren.

9. Was muss bei der Software beachtet werden? Entscheidend für die Einsatzvielfalt eines Videoüberwachungssystems ist die verwendete Software. Sie ist die zentrale Leitstelle, in der alle Videosignale zusammenlaufen, in der sie verarbeitet, angezeigt und verwaltet werden. Solche Programme sollen eine möglichst grosse Zahl von Kanälen mit hohen Bildraten und -auflösungen bewältigen, einen breiten Funktionsumfang bieten und sich dabei intuitiv und zügig bedienen lassen. Die Software muss dabei in der Lage sein, mehrere analoge und digitale Kameras anzuzeigen, zu verwalten und Bilder aufzuzeichnen. Die ma-

ALDUPS

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Elektrotechnik 4/10 I 63


Sicherheit

Professionelle Videomanagementsoftware ist zusätzlich mit intelligenten Sicherheitsfunktionen ausgestattet, beispielsweise Speeddome-Autotracking, Bewegungserkennung in verschiedenen Bildsektoren usw.

10. Analog- oder IP-Kameras?

Die Videomanagementsoftware von ABUS/ Trigress Security vereint clevere Sicherheits­ funktionen auf einer benutzerfreundlichen Bedienoberfläche.

ximale Anzahl an Videokanälen ist folglich ein entscheidendes Kriterium für die Videomanagementsoftware. Neben der Performance sind eine einfache und übersichtliche Bedienung wichtig, damit ein Ereignisfall effizient und ohne Fehlbedienung bewältigt werden kann. Ideal ist es, wenn sich die Bedienoberfläche der Software den Bedürfnissen oder Fähigkeiten des Benutzers anpassen lässt. Der unkomplizierte und schnelle Zugriff auf die wichtigsten Funktionen sollte dabei oberste Priorität besitzen. Livebild-Anzeige, Aufzeichnung, Alarmmanagement und gegebenenfalls Videobildanalyse sollten in einer möglichst übersichtlichen und menügestützten Benutzeroberfläche des Programms sofort zu finden sein. Auch die Archiv- und Suchfunktionen sollten übersichtlich gestaltet sein. Nach einem Vorfall müssen sich die entsprechenden Bilder anhand von Kenndaten (Datum, Zeit, Kamera, Informationen aus der Videoanalyse, POS-Daten oder Alarm-Events) effizient finden lassen.

Gestochen scharfe Details durch Progressive Scan-Kameras. Mit diesem Verfahren liefert die Netzwerkkamera keine zeilenverschränkten Halbbilder, sondern ein Gesamtbild. Zeilenflimmern wird dadurch vollständig eliminiert. 64 I Elektrotechnik 4/10

Zwar ist der Paradigmenwechsel bereits vollzogen und die Verkaufszahlen von Netzwerkkameras haben die der analogen Modelle überholt, doch noch haben IP-Kameras gegenüber ihren analogen Vorgängern nicht überall die Nase vorne. Netzwerkkameras sind Kameras mit integriertem Videoserver. Sie übertragen die aufgezeichneten Videobilder über LAN oder WLAN in das lokale Netzwerk oder das Internet. Die Livebilder der Kamera können weltweit auf einem PC angezeigt, gespeichert und verwaltet werden, wobei jeder Kamera eine eigene IP-Adresse zugewiesen wird. Noch macht diese Technik IP-Kameras grösser und teurer als qualitativ gleichwertige analoge Modelle. Eine verdeckte, unauffällige Videoüberwachung ist bei IP-Kameras beispielsweise nicht möglich. Noch ist die Auswahl an analogen Kameras grösser – vor allem wenn es darum geht, Überwachungsaufgaben unter schwierigen Bedingungen zu realisieren (Aufnahmen unter Wasser oder bei starkem Gegenlicht). Vorteile der digitalen Videotechnik hingegen liegen in der höheren Auflösung, dem weltweiten Zugriff und einer dezentralen Installa­ tion sowie das Integrieren der Kameras in ein bereits vorhandenes Netzwerk. Die Nähe zum Rekorder ist nicht nötig. Über einen Videoserver können allerdings ganz gezielt einzelne analoge Kameras ins Netzwerk integriert werden.

11. Welche Vorschriften sind zu beachten? Für die Videoüberwachung und die dazugehörige Aufzeichnung gibt es mit Ausnahme des Datenschutzgesetzes (DSG; SR 235.1) wenig gesetzliche Vorschriften. Die nachstehenden Anwendungsempfehlungen stützen sich auf bekannte Bundesgerichtsentscheide: • Videoüberwachung auf privatem Grund: Hier kann beliebig überwacht und aufgezeichnet werden. Die Kamerabilder müssen sich jedoch inhaltlich auf das eigene Grundstück beschränken. Bilder von anliegenden Parkplätzen, öffentlichen Gehsteigen oder vom benachbarten Garten dürfen nicht von Kameras erfasst oder aufgezeichnet werden. Reagieren Nachbarn nach der Installation skeptisch, emp-

fiehlt es sich, die komplette Anlage vorzuführen. • Videoüberwachung auf öffentlichem Grund: Hier müssen alle von der Kamera erfassten Bereiche mit Hinweisschildern entsprechend bezeichnet werden (Kleber, Warnschilder usw.). Jeder Passant kann so selber entscheiden, ob er sich in dem bezeichneten Bereich aufhalten soll oder nicht. Vorbeugende Abklärungen mit den öffentlichen Verwaltungsstellen (Gemeinde, Kanton usw.) helfen gegen nachträgliche Einwände und erhöhen die Rechtssicherheit. • Webcams müssen so installiert sein, dass auf veröffentlichten Bildern (Internet), keine Personen (Gesichter) erkennbar sind. • Aufzeichnungsdauer: Es darf so lange aufgezeichnet werden, wie es die Beweislage erfordert. Beispiel: Ein Kiosk, der wöchentlich abrechnet, kann während einer Woche Bilder aufzeichnen. Wird monatlich abgerechnet, können Videobilder einen Monat lang aufgezeichnet werden. • Verdeckte Aufzeichnung: Hier muss zuerst ein beweisbarer Schaden vorliegen. Eine verdeckte Aufzeichnung ist dann erlaubt, wenn eine potenziell verdächtige Personengruppe eingegrenzt wurde. Wer sich an diese Regeln hält, macht grundsätzlich keine Fehler. Haftbar für die Videoüberwachung ist der Betreiber der Anlage und nicht der Installateur. In den meisten Fällen werden die Videodaten jedoch nicht vor Gericht verwendet. Die tatverdächtigten Personen werden mit den Videodaten konfrontiert und es kann eine bilaterale Lösung oder Wiedergutmachung gefunden werden.

Fazit Die Einsatzgebiete von Videoüberwachung haben sich in den letzen Jahren stark ausgeweitet. Parallel dazu haben sich auch die Umsatzpotenziale für den Fachhandel entwickelt. Wer seine Kunden kompetent beraten und ein umfassendes Sortiment sowie massgeschneiderte Dienstleistungen (Schulungen, technische Unterlagen, Hilfsmittel, Software etc.) anbieten kann, hat Wettbewerbsvorteile und wird am Markt erfolgreich sein. z Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB), Themen, Datenschutz, Videoüberwachung: www.edoeb.admin.ch www.trigress-security.ch


IP-basierende Tag- und Nachtkameras D-Link, führender Hersteller von Netzwerk- und Kommunikationslösungen, baut das Portfolio im zukunftsweisenden Marktsegment der IP-Überwachung aus und präsentiert mit den IP-basierenden Netzwerkkameras DCS-5230, DCS3430 und DCS-7410 zwei Wireless N Geräte sowie eine Infrarot-Kamera. Die Modelle eignen sich für unterschiedlichste Einsatzgebiete. D-Link Infrarot PoE-Kamera DCS-7410.

Alle Geräte sind mit einem 10/100Mbit Port ausgestattet und können dank dieser Schnittstelle effektiv via Netzwerk aus der Ferne gesteuert werden. Sie eignen sich für den Innen- oder Aussenbereich sowohl tagsüber als auch nachts. Zudem ist es über eine jeweils eigene IP-Adresse möglich, jede Kamera – ohne aufwändige Koaxial-Verkabelung – nahtlos in das Heim- bzw. Unternehmensnetzwerk einzubinden. Die Modelle DCS-3430 und DCS-7410 eignen sich speziell für die Migration von analogen zu digitalen Überwachungslösungen sowie zur Erweiterung bestehender IP-Strukturen.

WLAN für den Innenbereich Die Wireless N Modelle DCS-5230 und DCS-3430 sind Tag- und Nachtkameras für den Einsatz im Innenbereich. Der IR Cut Filter passt sich automatisch an die bestehenden Lichtverhältnisse an – er zeichnet Bilder tagsüber in klaren Farben und bei Nacht bzw. wenig Licht in Graustufen auf. Die IP-Kamera DCS5230 verfügt zusätzlich über eine integrierte Infrarot-LED, um im Dunkeln Bereiche bis zu einer Entfernung von 10  m zu überwachen. Dabei sorgt ein PIR-Sensor dafür, dass es nicht zu Fehl­ alarmen kommt. Die DCS-3430 lässt sich dank auswechselbarem Objektiv

ausserdem optional um eine IR-LEDLinse oder eine Nachtsicht-Beleuchtung erweitern. Beide Netzwerkkameras unterstützen den Funkstandard 802.11n, damit werden aufgezeichnete Daten kabellos mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s etwa auf den PC übertragen. Für die direkte Speicherung steht ein Micro-SD-Karten-Slot zur Verfügung. Während das Modell DCS-5230 auch für Anwendungen im digitalen Zuhause geeignet ist, kommt die DCS-3430 vorrangig im professionellen Bereich zum Einsatz. Dabei erweist sich ihr robustes Metallgehäuse (Staub- und Vibrationsschutz) insbesondere in industriellen Umgebungen als Vorteil. Ferner kann die Kamera externe Schwenk- und Neigegeräte via RS-485 Anschluss anbinden.

D-Link Wireless N Kamera DCS-3430.

Kamera für den Ausseneinsatz Die Tag- und Nachtkamera DCS-7410 steckt in einem IP66-zertifizierten, wetterbeständigen Metallgehäuse und eignet sich damit optimal für den Aus­ seneinsatz. Eine Blende schützt den Kamerasensor vor direkter Sonneneinstrahlung. Um die Montage zu erleichtern, verfügt die IP-Kamera über eine wasserdichte Kabelpeitsche. Dank PoE (Power over Ethernet) nach dem Standard 802.3af lässt sich das Gerät unabhängig von einer Steckdose montieren. Zur Überwachung von unbeleuchteten Bereichen, etwa Parkplätzen oder Tunneln, besitzt die DCS-7410 eine integrierte Infrarot-LED, die selbst bei vollkommener Dunkelheit bewegte Objekte in bis zu 30 m Entfernung identifiziert. Die aufgezeichneten Daten lassen sich mittels eines NAS oder eines NetzwerkVideo-Rekorders bequem speichern und verwalten. Darüber hinaus können mit einem 3G-fähigen Endgerät (PDA, Mobiltelefon oder Smartphone) jederzeit Live-Streams über das Mobilfunknetz abgerufen und somit Aussenbereiche komfortabel in Echtzeit überwacht werden.

Fazit D-Link verfügt über IP-Kameras, die sich im Aussen- und Innenbereich hervorragend zur Überwachung eignen und die ihre Daten in PCs oder NAS speichern. Die Kosten bewegen sich im Bereich von 600 bis 1100 Franken. ❚

D-Link Schweiz 8301 Glattzentrum Tel. 043 500 41 00 www.dlink.ch Elektrotechnik 4/10 I 65

Highlight

❚❚Überwachungskameras für den Innen- und Aussenbereich


Highlight

❚❚FTTH: Die EKT AG tritt als FTTH-Dienstleister auf

Lösungen für Fibre to the Home Unter dem Namen EKT indicom (individual communications) betreibt die EKT AG eine eigene Telekommunikationsabteilung. Seit mehr als 20 Jahren ist EKT indicom im Telekommunikationsmarkt aktiv und entwickelte sein Telekom-Netzwerk in dieser Zeit konsequent weiter. Heute zählen viele Thurgauer Unternehmen und die kantonale Verwaltung auf die zuverlässigen Dienste von EKT indicom.

Die Basis für das moderne Netzwerk bildet das eng vermaschte Lichtwellenleiternetz (LWL-Netz), auf dem eine leistungsfähige und für zukünftige Ansprüche ausgerichtete Telekommunikationsplattform aufbaut. Diese MultiService-Transportplattform bietet Kunden ein flexibles, stabiles und geschütztes Hochgeschwindigkeitsnetz. Der Begriff «Fiber to the Home» steht für eine völlig neue Art von Kommunikationsnetzen und beschreibt die Zukunft in der digitalen Kommunikation. EKT indicom engagiert sich schon seit längerer Zeit im Bereich Fibre to the Home, verfolgt die aktuelle Entwicklung mit grossem Interesse und hat für Gemeinden/Werke ein interessantes

Dienstleistungsangebot zusammengestellt.

FTTH-Projekte in Planung Erste Thurgauer Werke (EVU) haben mit der Planung und dem Aufbau von FTTH-Netzen begonnen oder haben zumindest die Absicht geäussert, solche Netze aufbauen zu wollen. Zusammen mit Partnern begleitet EKT indicom die Gemeinden und Werke in der Planung, beim Aufbau und im Betrieb einer FTTH-Infrastruktur. Im ländlichen und eher dünn besiedelten Thurgau braucht es gemeinsame Ansätze, damit solche Netze wirtschaftlich betrieben werden können. Die vorhandenen, netzübergreifenden Infrastrukturen und Res-

sourcen müssen optimal genutzt werden. Deshalb arbeitet die EKT zusammen mit Partnern an einer Lösung für den Thurgau. Geplant ist der Aufbau einer Organisation, die in der Lage ist, sämtliche Aufgaben (Passiver Layer, Aktiver Layer und Servicelayer) im Zusammenhang mit FTTH-Netzen aus einer Hand anbieten zu können. Das Dienstleistungspaket sieht wie folgt aus:

Passiver Layer (Glasfasernetz) Das oberste Ziel ist immer, ein optimales Glasfasernetzwerk für eine bestimmte Gemeinde zu bauen. Damit verbunden sind vielfältige Planungsarbeiten und anspruchsvolle Tätigkeiten, damit schliesslich ein LWL-Netz entsteht, dass

EKT indicom hilft Gemeinden und EVU den Anschluss ans moderne Kommunikationszeitalter mit Glasfasertechnik problemlos zu meistern. 66 I Elektrotechnik 4/10


Die FTTH-Layer

Aktiver Layer (Transportnetz) EKT indicom erstellt das Konzept für die aktiven Komponenten, übernimmt die Investitionen, erstellt das Konzept und die Parametrierung und ist für Betrieb und Unterhalt der Geräte besorgt. Dies beinhaltet folgende Tätigkeiten: • Grobkonzept für das aktive Transportnetzwerk • Detailkonzept für das aktive Netzwerk (Logische Planung) • Businesspläne für das aktive Netzwerk • Realisierung des aktiven Netzes – Bestellung, Aufbau und Parametrierung der Komponenten, Inbetriebsetzung • Betrieb und Unterhalt vom Transportnetz • Ständige Überwachung der Komponenten • Anpassungen und Mutationen im Netz • Bereitstellen und Betreiben der Managementsysteme • Periodische Reports und Auslastungsanalyse • Störungsbehebung und Pikettdienst

Die FTTH-Layer Dienste und Inhalte

Produktion von Diensten und Inhalten für Endkunden, BSS

Service Layer Aktiv Layer Layer 2

Dienste und Transport Inhalte Netzwerk (Backbone und Access) Transport Netzwerk Physikalische (Backbone Infrastruktur und Access) (Dark Fiber)

Produktion von Diensten und Inhalten aktive Baugruppen, für Endkunden, Switche, Router,BSS CPE, Network-Management, OSS

Aktiv Layer LayerLayer 2 Passiv Layer 1

Highlight

Service Layer

IPTV, VoIP, IPTV, VoIP, VoD, IPTV, VoD,VoIP, Internet,Internet, … VoD, … Internet, … IPTV, VoIP, IPTV, VoIP, VoD, IPTV, VoD,VoIP, Internet,Internet, … VoD, … Internet, …

aktive Baugruppen, Switche, Router, CPE, Trassee, Rohranlagen, Network-Management, Lichtwellenleiter, OSS passive Baugruppen, Inhouseverkabelung

Physikalische Trassee, Rohranlagen, Lichtwellenleiter, Passiv Layer Infrastruktur Die dreiLayer wichtigen Ebenen einer kompletten von den Service-Providern bis zu den Endkunden. passiveFTTH-Installation Baugruppen, 1 1Seite 1 (Dark Fiber) Inhouseverkabelung

Die Thurgauer FTTH-LayerOpen Access Lösung die

1Seite 1

Serviceprovider 1 Kunden

Serviceprovider 2 Serviceprovider n Service Layer

Aktiv Layer Layer 2

Passiv Layer Layer 1

Dienste und Inhalte

Produktion von Diensten und Inhalten für Endkunden, BSS

IPTV, VoIP, IPTV, VoIP, VoD, IPTV, VoD,VoIP, Internet,Internet, … VoD, … Internet, …

Open Access

mit allen übergeordneten Systemen zusammenarbeitet und den Betreiber und die Kunden befriedigt. Im Detail sind dies: • Grobkonzepte für LWL-Netze • Detailplanung für regionale LWL-Netze • Realisierungskonzepte für FTTH-Netze • Businesspläne für LWL-Netze • Erstellen der LWL-Netze (Kabelzug, Montagen, Spleissen, Messen, Dokumentieren) • Betrieb und Unterhalt von LWL-Netzen • Dokumentation der Verwendung der LWL-Fasern • Störungssuche und Störungsbehebung • Periodischer Check des Glas-Netzes • Stellen eines Pikettdienstes

OSS/BSS-Plattform Transport aktive Baugruppen, Netzwerkregionale Switche,Dienstleistungs-, Router, CPE, Transport-, Network-Management, (Backbone Management-, Betriebsund Support Infrastruktur OSS und Access) Physikalische Infrastruktur (Dark Fiber)

Ein aktives Trassee, Rohranlagen, Lichtwellenleiter, passive Baugruppen, Inhouseverkabelung

Lichtwellenleiter Netz A

Netzwerk

Lichtwellenleiter Netz B

Lichtwellenleiter Netz Y

1Seite 1

Die verschiedenen Ebenen eines FTTH-Netzes bis zum Endkunden. Die EKT AG bietet auf allen Ebenen ihre Dienste an.

Seite 2

Fazit EKT indicom mit ihren Partnern hilft Gemeinden und lokalen EVU den Anschluss ans moderne Glasfaser-Kommunikationszeitalter ohne Risiken zu meistern und macht somit Gemeinden attraktiv für Firmen und Einwohner, die Wert auf schnelles Internet, flexibles

Fernsehen mit HDTV und natürlich auch Internet-Telefonie legen. ❚ EKT AG 9320 Arbon indicom@ekt.ch www.indicom.ch

Servicelayer EKT und Partner erstellen die Schnittstellen zwischen Netzbetreibern, Serviceprovidern und Endkunden. • Konzept für die Signalübernahme und Signalverbreitung • Verhandlungen mit Serviceprovidern für Diensteinspeisung • Definition von Schnittstellen und Verbindungen • Bereitstellen und Betreiben der Managementsysteme (OSS/BSS) • Zentraler Einspeisepunkt für Serviceprovider • Kundenschnittstelle für die Wahl von Serviceprovidern und Diensten

Unsere FTTH-Leistungen EKT indicom mit Partnern… … übernimmt die vollständige Verantwortung für den Betrieb des ganzen FTTH-Netzes eines EVU. Das Modell soll folgendermassen funktionieren: … kauft vom EVU Leistungen auf dem LWL-Netz ein. Diese Leistungen richten sich nach den Wünschen der Kunden und nach definierten Ansätzen. Das EVU erhält für jeden Dienst bei den Kunden einen bestimmten fixen wiederkehrenden Betrag. … betreibt und unterhält die aktive Plattform, kümmert sich um die Dienste, die

Kundenanschlüsse und die Kontakte und Schnittstellen mit den Serviceprovidern. … bündelt die Interessen der kleinen Netze im Thurgau und ermöglicht dadurch auch kleineren Gemeinden und EVU FTTH-Dienste im ihrem Gebiet anzubieten. Das EVU hat mit dem Betrieb des eigentlichen FTTH-Netzes nichts zu tun und ist lediglich für den Bau und den Unterhalt des LWL-Netzes (FTTHLayer1) verantwortlich. Das EVU ist und bleibt Besitzer des LWL-Netzes.

Elektrotechnik 4/10 I 67


Highlight

❚❚Visionäre Technologie – wirtschaftlich realisierbar

Fibre to the Desk Glasfaserverbindungen sind zum bewährten Standard für die modernen weiträumigen Datennetze geworden und erobern ständig neue Anwendungsbereiche. Sie bieten einen mehrfachen Investitionsschutz gegenüber der herkömmlichen Kupfertechnologie. Die Vision «Fibre to the Desk» – also eine durchgehende breitbandige Verbindung bis hin zum Arbeitsplatz – ist lange an hohen Kosten gescheitert. Die jüngste Entwicklung von zuverlässigen und preisgünstigen Netzwerkkomponenten durch die Telekomindustrie beseitigt diese Hürde. Die Bilanz kann heute eindeutig zugunsten der zukunftsfähigen Lösung ausfallen, wenn man alle Faktoren berücksichtigt. Daten sicher und schnell am Arbeitsplatz

Fibre to the Desk bringt bereits bei der Erstellung und beim Unterhalt des Gebäudes entscheidende Vorteile. Weil Glasfaserverbindungen eine viel grösse­ re Reichweite als Kupferkabel haben, fallen die bei einer universellen Kom­ munikationsverkabelung (UKV) not­ wendigen Stockwerkverteiler weg. Glas­ faserkabel leiten Daten direkt von der zentralen Hauptverteilung zu jedem Ar­ beitsplatz. Über die vorgängig verlegten Kunststoffrohre werden die dünnen, fle­ xiblen mehrfasrigen Glasfaserkabel von der Hauptverteilung aus eingeblasen. So

Universelle Kommunikationsverkabelung (UKV) mit Stockwerkverteiler. 68 I Elektrotechnik 4/10

kann das Netzwerk zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf einfachste Weise ausge­ baut werden. Die wichtigsten Vorteile im Bau und Unterhalt: • Raumgewinn auf jedem Geschoss • Kosteneinsparungen und bessere Ökobilanz durch Wegfall von bau­ licher Infrastruktur (Klimatisierung, Zutrittskontrolle usw.) • einfache Netzwerkwartung in einem zentralen Raum • problemlose Erweiterbarkeit der Anschlüsse ohne bauliche Eingriffe • dauerhafte Investition für die Zukunft

Glasfaserkabel leiten Daten direkt zu jedem Arbeitsplatz.

Eine Investition in die zukunftsfähige Glasfasertechnologie ist nur schon des­ halb folgerichtig, weil sie durchgängig auf ein Medium setzt. Die UKV-Tech­ nologie stösst hingegen bereits heute an ihre Leistungsgrenzen. Zudem hat sie sich als komplex und störungsanfällig erwiesen. Nebst den beträchtlichen Vor­ teilen in Bau und Unterhalt hat Fiber to the Desk auch in betrieblicher Hinsicht die Nase weit vorn. Die wichtigsten Vor­ teile im Betrieb: • Hi-Speed an jedem Arbeitsplatz • grosse Reserven an Bandbreite • offen für künftige Entwicklungen • hohe Flexibilität • weniger Fehlerquellen • keine elektromagnetischen Störungen Demgegenüber stehen einige wenige systembedingte Nachteile, die im Ein­ zelfall bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Dem Glasfasernetzwerk gehört die Zukunft. Die Technologie ist ausgereift und hat sich seit mehr als 15 Jahren in Rechenzentren sowie im Strassen- und Tunnelbau bewährt. Fiber to the Desk ist die logische Konsequenz. Was lange eine Vision war, ist heute wirtschaftlich machbar. Hefti, Hess, Martignoni Tele­ matik AG hat erste Projekte erfolgreich realisiert und weitere sind in Planung. Das Unternehmen verfügt über das erforderliche Engineering-Know-how und die Erfahrung.

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Energie und Automation in der Gebäudetechnik

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Gemeinschaftsausgabe von Elektrotechnik ET und HK-Gebäudetechnik Unsere Leser sind die relevanten Entscheidungsträger in der Haus-, Gebäudetechnik- und Elektrotechnikbranche, Anwender und Installateure, Lieferanten und Hersteller, Ingenieure und Planer.

Themen

Gebäudeautomation, Raumautomation, Installationstechnik Energieerzeugung, -verteilung, -effizienz Lichttechnik und LED-Leuchten Facility-Management, -Services Sicherheitstechnik, Zutrittskontrolle, Videoüberwachung Automations-, Fernwirktechnik Tür- und Torantriebe

Weitere Infos

Auflage: 16 000 Exemplare (7. Ausgabe) Anzeigenschluss: Erscheinungstag:

2. Juni 2010 30. Juni 2010

Kontakt: Thomas Stark Telefon: 058 200 56 27 thomas.stark@azmedien.ch


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Brain Food für Lernende

❚❚Kopftraining für Lernende und Fachleute

Brain Food Gebäudetechnik und die installierten Systeme fordern vom Fachmann entsprechendes Grundwissen. Sowohl in der Installationsphase als auch bei Störungen oder Erweiterungen sind vor Ort als Erstes passende Eingriffe notwendig. Kenntnisse über Systeme und Produkte können dabei oft unnötigen Aufwand ersparen. Der Normpositionenkatalog (NPK) und der Baukostenplan (BKP) sind im täglichen Gebrauch des Elektroplaners nicht mehr wegzudenken. Dabei handelt es sich beim NPK um ein Hilfsmittel zur Erstellung von Leistungsverzeichnissen im Baugewerbe, während es sich beim BKP um die Kostenartengliederung handelt. Rico De Boni, Marcel Schöb

Aufgabe 112

Aufgabe 115

Installationspraxis

Zu den bekanntesten Bussystemen ge­ hört KNX (früher Europäischer Instal­ lationsbus EIB). Aus welchen Teilen be­ steht das System und nach welchem Prinzip funktioniert es?

Die Leitungsführung der Busleitung bei einem KNX-System kann auf verschie­ dene Arten erfolgen. Skizzieren Sie drei mögliche Strukturen.

Die nachfolgenden Fragen gehören zu den folgenden Leistungszielen im Bil­ dungsplan des Elektroinstallateurs EFZ: • Bildungsplan L3 / 5.5.1: Die Lernenden erstellen Installatio­ nen für Gebäudeautomatisierungs­ anlagen. • Die Lernenden erklären Arten und Prinzipien von verbreiteten Bus­systemen der Gebäudeautomation. • Bildungsplan L4 / 5.5.2: Die Lernenden benennen die wesent­ lichen Elemente und Komponenten von Bussystemen und erklären deren Aufgabe und Funktionen.

Aufgabe 116 Aufgabe 113 In der Gebäudesystemtechnik und der Gebäudeautomation trifft man auf wei­ tere Begriffe. Was bedeuten diese und wo findet man sie: a) LON b) DALI c) Zeptrion d) Tebis

Welche Leitungsart wird für die Bus­ leitung bei KNX eingesetzt?

8

3 3

TL N

5 4

TL N

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TL N

6

2

70 I Elektrotechnik 4/10

TL N

7 TL N

1

Aufgabe 117 Mit welcher Spannung wird ein KNXSystem betrieben?

Aufgabe 114

Aufgabe 116

3

Die Topologie eines KNX-Systems mit den verschiedenen Elementen setzt sich gemäss Abbildung zusammen. Be­ zeichnen Sie die Elemente 1 bis 5 und geben Sie bei 6 bis 8 die maximale An­ zahl an.

TL N

TL N

Aufgabe 118 In der Installation sind die folgenden KNX-Geräte eingebaut. Welche Aufga­ ben sind diesen zugeordnet? Beschrei­ ben Sie die Funktionen. a) Szenentaster KNX b) UP Binäreingang 4-fach c) Bereichs- und Linienkoppler d) Binäreingang 4-fach REG e) Schaltaktor f) Universal Dimmaktor 4-fach 210 W

Aufgabe 119 Die Teilnehmer am KNX-Bus erhalten zur eindeutigen Identifizierung eine physikalische Adresse, zum Beispiel 1.6.55. Welche Teile der Adresse sind darin enthalten?

Aufgabe 120 Durch was unterscheiden sich KNXSysteme im Bereich der Programmie­ rung voneinander.


Brain Food für Lernende

Elektroplanung

Aufgabe 126 Was ist ein MLV im Zusammenhang mit dem NPK?

Aufgabe 127 Was ist eine geschlossene Leistungs­ position, was eine offene?

Aufgabe 121

Aufgabe 128 Wie werden die Verbindungen zwischen NPK und BKP hergestellt?

Aufgabe 121 Welche Aufgabe hat die Taste auf der Front des Bewegungsmelders.

Aufgabe 129 Wie erfolgt im BKP die Zuordnung zum NPK?

Aufgabe 122 Die KNX-Geräte werden in der Werkstatt vorbereitet. Auf was ist bei der Montage zu achten?

Aufgabe 130 Was muss bei der Zuweisung von NPKKapiteln in Bezug auf die Verbindung zum BKP beachtet werden?

Aufgabe 123 Welchen Nutzen kann der Kunde aus einer Installation erwarten, die statt konventionell, mit einem Bussystem ausgeführt wurde?

Aufgabe 124 Gibt es bezüglich der Leitungslängen beim KNX System Einschränkungen?

Antworten zu den Aufgaben 112 bis 130 erscheinen mit der Veröffentlichung von ET 05/10 auf www.elektrotechnik.ch.

Aufgabe 125 Können DALI-Systeme und KNX in der gleichen Anlage zusammengeschaltet werden?

Vielseitiger und ästhetischer – sichtbarer Fortschrift bei der Installationstechnik.

Die Antworten zu den Aufgaben 97 bis 111 finden Sie im Dossier Brain Food auf www.elektrotechnik.ch.

Mit Brain Food fit für Strom Bei der BKW-Gruppe machen sich jeden Tag rund 2 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den täglichen Strombedarf von über 1 Million Menschen stark. Die BKW fördert Bildung und bietet umfangreiche Möglichkeiten – zur Weiterbildung, zur persönlichen Entwicklung und zum individuellen Fortschritt. Machen Sie sich fit für Strom und bringen Sie Ihre Energie in unser Unternehmen ein. Informieren Sie sich unter www.bkw-fmb.ch/jobs

Elektrotechnik 4/10 I 71 BKW FMB Energie AG


NIN-Know-how

❚❚Fragen und Antworten zu NIN

NIN-Know-how 55 Zum Teil enthält die neue NIN auch Empfehlungen, welche für eine gute Installation angewendet werden können. Manchmal liegt es aber auch in der Genauigkeit des Lesers, wie der entsprechende Artikel interpretiert wird. Zum Beispiel schreibt die NIN, dass der Spannungsfall zwischen Anschlussüberstrom-Schutzeinrichtung und dem Endverbraucher nicht grösser als 4 % sein soll. Das Wort «Soll» bedeutet nicht zwingend ein «Muss». Vielmehr ist es hier dem Eigentümer überlassen, ob er mit einem grösseren Spannungsfall leben kann. Gerade der Spannungsfall ist eine Grösse, welche auch von anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem Betriebsstrom abhängig ist. Diese und andere Fragen haben wir wiederum für Sie gelöst.

David Keller, Pius Nauer

sätzlichen Schutz. Deshalb gilt neben dem Artikel 6.1.3.10 für die Kontrolle auch der Artikel 6.1.3.7. Darin ist zu finden, dass eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mittels Sichtprüfung und durch Messungen zu prüfen ist. Mit der Sichtprüfung muss festgestellt werden, ob zum Beispiel der richtige Bemessungsdifferenzstrom gewählt wurde oder ob die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung richtig abgesichert ist. Weitere Punkte zur Sichtprüfung sind auf der Abbildung 1 ersichtlich. Für die Messung schreibt uns die Norm das überprüfen der Wirksamkeit der Schutzmassnahmen mit einem geeigneten Messgerät nach EN 61557 vor. Das heisst, dass eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Fehlerstrom ausgelöst werden muss. Die Auslösezeit darf dabei nicht grösser als 0,4  s sein. Dieses Vorgehen entspricht der 100%-Prüfung.

1

rüfung Fehlerstrom-SchutzP einrichtung

In den NIN im Artikel 6.1.3.10 und in den dazugehörigen B+E Blättern habe ich gelesen, dass eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mittels Drücken der Prüftaste einer Funktionsprüfung unterzogen werden muss. Ist es richtig, dass neu eine Funktionsprüfung mittels Drücken der Prüftaste bei einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ausreicht und damit auf die Messung der Auslösezeit mit einem Messgerät verzichtet werden kann? (M. R. v. R per E-Mail) In der NIN 2010 ist die Prüfung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung nicht mehr so genau beschrieben, wie es in früheren Versionen abgedruckt war. Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung dient dem zu-

Messung NIN 6.1.3.7

Sichtprüfung NIN 6.1.3.7 ►Symbole auf RCD

28ms

►Bemessungsdifferenzstrom

RCD

►Beschriftungen ►angeschlossener Querschnitt ►Richtige Absicherung des RCD

Die Auslösung einer FehlerstromSchutzeinrichtung muss mit einem Messgerät nach EN 61557 geprüft werden. Die Messung muss mit einem Fehlerstrom in der Höhe des Bemessungsdifferenzstroms der FehlerstromSchutzeinrichtung erfolgen.

►etc.

Funktionsprüfung Durch das Drücken der Prüftaste muss die Funktion einer Fehlerstromschutzeinrichtung geprüft werden. NIN 6.1.3.10

Praxistipp: Test

F

ON I

-25

13AC IΔn 0.03A

1 72 I Elektrotechnik 4/10

Um die Betriebssicherheit zu überprüfen, empfiehlt sich, die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einer 50%-Prüfung zu testen.

Das heisst, man stellt den Fehlerstrom beim Messgerät auf die Grösse des Bemessungsdifferenzstromes der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ein. Früher hat die Norm zusätzlich eine 50%-Prüfung gefordert. Diese Forderung ist neu nicht mehr zu finden. Die 50%-Prüfung diente vor allem der Beriebssicherheit. So konnten nämlich Vorbelastungen einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ausfindig gemacht werden, welche durch Ableitströme von Leitungen und Verbrauchern entstehen. In diesen Fällen lohnt es sich oft, eine kurzzeitverzögerte FehlerstromSchutzeinrichtung einzusetzen um spätere Fehlauslösungen zu verhindern. Aus diesen Gesichtspunkten macht es also weiterhin Sinn, auch die 50%-Prüfung durchzuführen. Mit dem Drücken der Prüftaste muss die Funktion der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung nun noch geprüft werden. (pn)

2

Schlechte Beispiele?   Mit grossem Interesse lese ich jeweils

die Elektrotechnik. Leider ist mir schön öfter aufgefallen, dass Installationen, die für meine Begriffe nicht sorgfältig ausgeführt sind, in ihrer Fachzeitschrift abgebildet werden. Konkret: Abbildung 6 Erdung von Baugerüsten in ET 11/09, der Erdanschluss am Baugerüst müsste sicher mit einer ordentlichen Erdleitungsbride erfolgen. (Nicht mit einer Bride vom Gerüstbauer die für andere Zwecke dient.) (F. W. per E-Mail) Wie heisst es doch so schön: «Es ist keiner so schlecht, um nicht noch als schlechtes Beispiel zu dienen.» Da in der Praxis meistens die schlechten Beispiele mehr zu reden geben, werden gerade solche oft besser dokumentiert, als die guten Beispiele. Und deshalb stehen


zulässig? keine konforme Erdleitungsbride

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oft mehr Bilder von schlechten Beispielen zur Verfügung. Aber: Bei dem von Ihnen erwähnten Bild sollte nicht ein schlechtes Beispiel gezeigt werden! Vielmehr wollte ich aufzeigen, dass manchmal mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann. Sie haben natürlich Recht, dass diese Gerüstbride nicht alle Anforderungen an eine Erdleitungsbride erfüllt, aber sie ermöglicht trotzdem eine gute Verbindung zum geerdeten Schutzleiter. Zulässig oder nicht? Um das zu beantworten zitiere ich folgenden Normentext (NIN 5.1.A.1.3): «Provisorische Anlagen dürfen entsprechend der kurzen Benützungsdauer einfacher erstellt werden, wobei….» Mit diesem «einfacher erstellten» Erdanschluss wird im erwähnten Beispiel sehr viel erreicht, nämlich dass bei einem defekten Gerät, oder eben auch defekten Kabel sowohl die automatische Abschaltung, wie die sichere Auslösung eines FI- Schutzschalters (RCD) funktionieren kann. (dk)

Spannungsfall eines einphasigen Stromkreises

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Kurzschlussstrom nach RCD   Kürzlich diskutierten wir über den

Einsatz von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen. Schon mehrfach haben sie in ihrem NIN-Know-how auch darüber berichtet. Sie vertreten die Meinung, dass hinter einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung die Grösse des Kurzschlussstromes keine Rolle mehr spielt und deshalb auch nicht gemessen werden muss. Wir sind uns einig, dass die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung unabhängig der Grösse des Kurzschlussstromes die geforderten Abschaltzeiten einhalten wird. Ein Kollege meint jedoch, dass auch hinter einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung der Kurzschlussstrom zwingend eingehalten werden muss, da ansonsten der Spannungsfall nicht eingehalten werden kann. (M. F. per E-Mail)

triebsstrom. Ein klein belasteter Stromkreis, zum Beispiel von einer Beleuchtung, wirft einen kleineren Spannungsfall ab als ein Stromkreis mit grosser Belastung. Studieren sie dazu die Abbildung 3. Aus der Abbildung ist ein Stromkreis ersichtlich, welcher nach ihren Angaben einen zu kleinen Kurzschlussstrom aufweist. Man beachte, dass die Leitung 3 × 1,5  mm2 rund 75 m lang ist. Der Spannungsfall ist in der NIN zwischen Anschlussüberstromunterbrecher und dem Verbrauchsmittel definiert. Der an der Steckdose gemessene Kurzschlussstrom steht jedoch auch in der Abhängigkeit des Schleifenwiderstandes am Anschlussüberstromunterbrecher. Daraus ist ersichtlich, dass zur Einhaltung des in der NIN angegebenen Spannungsfalls nicht nur die Grösse des Kurzschlussstromes, sondern vielmehr der Leitungswiderstand zwischen Anschlussüberstromunterbrecher und des Verbrauchsmittels massgebend ist. Wäre in meinem Beispiel der Stromkreis dreiphasig ausgeführt, so könnte die Leitung sogar doppelt so lang sein und die Spannungsfälle würden die gleichen bleiben. Eine gute Hilfe ist das Diagramm in der NIN unter 6.C.4. Daraus können die maximalen Leitungslängen in Abhängigkeit des Querschnittes und des Belastungsstromes heraus­gelesen werden. Die aufgeführten Leitungslängen gelten für dreiphasige Stromkreise. Bei einphasigen Stromkreisen muss die Leitungslänge durch zwei geteilt werden. Sie sehen also, den Spannungsfall alleine nur über den gemessenen Kurzschlussstrom zu definieren ist falsch. (pn)

UV = RS × I = 1,84Ω ×1,1A = 2,0V

UV = ok

250W ≈1,1A

UV = RS × I = 1,84Ω × 4,35 A = 8,0V

UV = ok

1000W ≈4,35A

UV = RS × I = 1,84Ω × 8,7A = 16,0V

UV = nicht ok!

2000W ≈8,7A

UV =

HAK

U0 ×UV % 230V ×4% = = 9,2V 100% 100%

3 x 1,5 mm2 LN13AC 30mA

Länge der Leitung ca. 75m RS =

3

U 230V = = 0,46Ω I 500 A

500A Rs

RS = RSSteckdose − RHAK = 2,3Ω − 0,46Ω = 1,84Ω

RS =

100A Rs

U 230V = = 2,3Ω I 100 A

Elektrotechnik 4/10 I 73

NIN-Know-how

Wie sie richtig bemerken, ist die automatische Abschaltung im Fehlerfall bei einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung unabhängig der Grösse des Kurzschlussstromes erfüllt. Natürlich muss neben dem Personenschutz auch noch weiteres geprüft werden. Ist zum Beispiel der Leitungsschutz erfüllt? Diese Frage lässt sich mit Ja beantworten, wenn eine Leitung nicht übersichert ist. Bei übersicherter Leitung muss der Kurzschlussschutz berechnet werden. Ein weiterer Punkt ist der Spannungsfall. In der NIN 5.2.5.1 steht geschrieben: Der Spannungsfall zwischen Anschlussüberstromunterbrecher und Verbrauchsmittel soll nicht grösser als 4 % der Bemessungsspannung des Netzes sein. Der aufmerksame Leser dieses Artikels bemerkt, dass die Einhaltung des Spannungsfalls nicht zwingend gefordert ist. Es steht an dieser Stelle ein «Soll» und nicht ein «Muss». Es ist nun also grundsätzlich dem Eigentümer einer elektrischen Installation überlassen, ob er dieser Forderung nachkommen will oder nicht. Oft werden durch Herstellerangaben von Gebrauchsmitteln maximale Spannungsfälle angegeben. Hier ist natürlich klar, dass man den Angaben der Hersteller entsprechen muss. Bei einem Wohnbau ist es nun ganz klar dem Eigentümer überlassen, ob er bei allen Leitungen diesen maximalen Spannungsfall einhalten möchte. Hängt der Spannungsfall mit dem Kurzschlussstrom zusammen? Nur bedingt. Der Spannungsfall steht in Abhängigkeit des Schleifenwiderstandes zwischen Anschlussüberstromunterbrecher und des Verbrauchsmittels und mit dem Be-


4 NIN-Know-how

Schmelzsicherung zur Kurzschlussstrombegrenzung

In den NIN steht, dass bei Schaltgerätekombinationen als Angabe für die Kurzschlussfestigkeit anstelle der beiden Werte Icp und Ipk auch die maximale Sicherung angegeben werden könne. Diese ist doch schon mit dem Nennstrom der Schaltgerätekombination gegeben, oder wie ist das zu verstehen? (H. S. per E-Mail) Im Obstladen nicht die Äpfel mit den Birnen verwechseln! Der Nennstrom (Bemessungsstrom) einer Schaltgerätekombination hat mit der Kurzschlussfestigkeit nichts gemeinsam. Aber das Sicherungssymbol auf dem Leistungsschild kann schon verwirren. Die beiden Werte Icp und Ipk deklarieren die maximale Kurzschlussfestigkeit der SGK. Wenn ein Kurzschlussstrom an der Eingangsklemme den angegebenen Wert nicht überschreitet, wird oder muss die SGK diesen unbeschadet überstehen. In der Planungsphase weiss man aber oft noch nicht, welcher Kurzschlussstrom am Einbauort der SGK anstehen wird. Gerade Schmelzsicherungen begrenzen während dem Abschaltvorgang den Kurzschlussstrom durch den sehr hohen Lichtbogenwiderstand sehr stark. So kann man aus den Strombegrenzungsdiagrammen entnehmen, dass z. B. eine Schmelzsicherung mit einem Nennauslösestrom von 125 A einen prospektiven Kurzschlussstrom von 50 kA auf eine maximale Spitze von 10 kA beschränkt. So kann also ein Schaltgerätekombina­tion-

Hersteller anstelle der Kurzschluss­ festigkeit eine «strombegrenzende Einrichtung vor der Einspeisung» verlangen und deklariert das am einfachsten mit dem Sicherungssymbol und maximalen Bemessungsstrom auf dem Leistungsschild. (dk)

5

Überlast-Schutzeinrichtung für Motoren ≤ 500 W

In den NIN 4.3.3.3.2.1.4 ist zu lesen, dass bei Motoren mit einer Bemessungsleistung ≤ 0,5 kW auf eine Überlast-Schutzeinrichtung verzichtet werden kann, wenn sie nicht in feuergefährdeten Räumen montiert und unbeaufsichtigt sind. Wie ist der Begriff unbeaufsichtigt definiert? Wie sieht es hier konkret bei einer Umwälzpumpe oder bei einer kleinen Teichpumpe aus. (G. R. per E-Mail) Unbeaufsichtigt heisst, dass dieser Motor auch in Betrieb sein kann, wenn keine Personen dabei sind. Dass heisst, der Motor wird zum Beispiel durch eine Steuerung in Betrieb gesetzt. Grundsätzlich müssen alle Motoren mit mehr als 500 W Bemessungsleistung durch eine Überlast-Schutzeinrichtung geschützt werden. Motoren mit einer Bemessungsleistung bis zu 500 W müssen also nur dann durch eine ÜberlastSchutzeinrichtung geschützt sein, wenn sie in feuergefährdeten Betriebsstätten montiert sind und unbeaufsichtigt betrieben werden. Die Teichpumpe (≤ 500 W) in ihrem Fall ist nicht in einem feuergefährdeten Raum montiert.

Schaltgerätekombination

25A Maximaler Strom im Betrieb

oder

Icp 6.0kA Ipk 10.0kA Maximaler Kurzschlussstrom an der Eingangsklemme, Schaltvermögen der eingebauten Betriebsmittel

4 74 I Elektrotechnik 4/10

MAX 125A Strombegrenzende Einrichtung in der Einspeisung, z.B.: Schmelzsicherung 125A

Deshalb entfällt hier die Forderung, dass sie mit einer Überlast-Schutzeinrichtung geschützt werden muss. Wenn die Umwälzpumpe in einem feuergefährdeten Raum, zum Beispiel einer Schreinerei angeordnet ist, so muss diese auch dann durch eine ÜberlastSchutzeinrichtung geschützt werden, wenn die Bemessungsleistung unter 500 W ist. Wenn in der Schreinerei ei­ne kleine Standbohrmaschine, Bemessungsleistung ≤ 500 W betrieben wird, so muss diese nicht zwingend durch eine Überlast-Schutzeinrichtung geschützt sein, da sie während dem Betrieb beaufsichtigt ist. (pn)

6

Messung und Protokollierung des Schutzleiterwiderstandes

Bei der Erstprüfung verwende ich immer eine Taschenlampe für die Schutzleiterprüfung. Nun habe ich von meinem Chef eine neue Protokollvorlage erhalten, bei welcher nicht mehr einfach die PE-Prüfung als «ok» abgehakt werden kann, sondern in einer Spalte ein Ohm-Wert eingetragen werden muss. Auf meine Frage, mit welchem Messgerät ich diese Messung nun machen müsse und wie hoch denn der maximal zulässige Wert sein dürfe, habe ich aber keine Antwort erhalten. Können Sie mir weiterhelfen? (E. F. per E-Mail) Um die Frage seriös zu beantworten, muss man sich die Gegenfrage stellen, welche Aufgabe ein Schutzleiter eigentlich übernehmen muss. Geerdete Schutz­leiter benötigen wir ja für die automatische Abschaltung einer Stromversorgung im Fehlerfall. Dabei hat der Schutzleiter die Aufgabe, während der für die Abschaltung nötigen Zeit den entsprechenden Fehlerstrom zu führen. Das für die Beurteilung der Schutzmassnahme nötige Kriterium ist die Abschaltzeit. Diese hängt vom Zusammenwirken des Schutzorgans mit dem Fehlerstrom (Kurzschlussstrom im System TN) ab. Je höher der Fehlerstrom, desto schneller schaltet das Schutzorgan den Stromkreis ab. Der Fehlerstrom wiederum ist abhängig, nebst der Netzspannung natürlich, von der Schleifenimpedanz, welche sich wesentlich aus folgenden Impedanzen zusammensetzt: Trafo, Aussenleiter, Schutzleiter, Schutzpotenzialausgleichsleiter, Erdübergang und im System TN-C-S noch vom PEN-Leiter. Insgesamt also muss diese Impedanz so klein sein, dass der nun fliessende Fehlerstrom genügend gross ist. Den Nachweis für das Funktionieren dieser Schutzmassnahme erbringen


16 A betragen. Darf ich nun dieses SIDOSModell übersichern, obwohl die NIN dies für Steckdosen nicht mehr erlaubt? Der Bemessungsstrom des Geschirrspülers ist kleiner als 10 A. (G. P. per E-Mail)

7

Bis anhin haben wir in grösseren Anlagen immer unsere Trasse für die Elektrokabel auch als Potenzialausgleichsleiter verwendet. Nun hat uns der Planer erklärt, dass mit der neuen NIN das nicht mehr zulässig sei. Ich finde aber in der NIN 2010 zum Thema Potenzialausgleichsleiter keine solche Information. (M. B. per E-Mail)

Absicherung SIDOS Steckdosen

Bei Küchenumbauten zweigen wir vom Kochherdanschluss oft eine Leitung ab, um für den Geschirrspüler eine Steckdose zu montieren. Nach NIN 2010 ist nun diese Steckdose mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zu schützen. In den Datenblättern zur SIDOS ist ein Nennstrom von 10 A angegeben. Gemäss Angaben des Herstellers darf jedoch beim Modell mit Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA die Vorsicherung

Es ist richtig, dass diese Angaben so noch zu finden sind. Eine SIDOS T12 mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA durfte wirklich mit 16 A abgesichert werden. Gemäss 5.1.2.1.2 dürfen Steckdosen nicht mehr übersichert werden. Dies gilt natürlich nun auch für die erwähnten SIDOS-Steckdosen. Die Hersteller haben sehr schnell reagiert und neue Modelle entwickelt. So finden sie neu neben der SIDOS T12 auch das Modell T23. Dieses löst ihr Problem. Bei einem Anschluss für den Geschirrspüler können sie eine SIDOS T23 einbauen und somit ist auch die Absicherung vom Kochherd mit 16 A in Ordnung. (pn)

8

Trasse als Potenzial­ausgleichs­leiter

Wie ja schon in den letzten Ausgaben im NIN-Know-how erwähnt wurde, haben einige Begriffe geändert. So

auch die Begriffe um den Potenzialausgleich. So haben wir bis heute den Hauptpotenzialausgleich und den zusätzlichen Potenzialausgleich gekannt. Neu gehören beide zum Schutzpotenzialausgleich. Für den Zusatzschutz wird ein «zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich» installiert. Damit fallen die nicht für den Zusatzschutz geforderten Teile unter den Überbegriff Schutzpotenzialausgleich. Diese Definition könnte jetzt schon da und dort zu Verwirrungen führen. So heissen ja die Potenzialausgleichsleiter neu Schutzpotenzialausgleichsleiter, oder einfach auch Schutzleiter. Deshalb findet man die von Ihnen erfragte Forderung unter dem Zwischentitel «Arten von Schutzleitern» (NIN 5.4.3.2). Unter Punkt 3 wird beschrieben, welche Teile eben nicht als Schutzpotenzialausgleichsleiter verwendet werden dürfen, tatsächlich auch Kabelwannenund Pritschen. Unsere Kabeltrasse werden aber in den Schutzpotenzialausgleich einbezogen. Ausser für den zusätzlichen Schutzpotenzialausgleich sollen möglichst nicht separate Leiter installiert werden. Das Ziel muss sein, die ausgedehnten, leitenden Teile zu einem möglichst engmaschigen «Käfig» zusammenzuschlies­ sen. Dabei sind die Verbindungen so kurz wie möglich zu halten. So gesehen macht es wahrscheinlich auch nicht Sinn, die Trasse selber als Potenzialausgleichsleiter zu verwenden, vielmehr werden sie an möglichst vielen Stellen mit anderen Teilen verbunden. (dk)

Dipl. Techniker/in HF (Höhere Fachschule) Vorbereitung auf den Abschluss der Höheren Fachschule, das höchste Diplom im Nicht-Hochschulbereich. Die ideale Weiterbildung für erfolgreiche Absolventen einer technischen Berufslehre, welche eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einer Führungsposition oder als anerkannter Fachspezialist in Wirtschaft oder Verwaltung anstreben. Dipl. Techniker/in HF «Elektrotechnik» Dipl. Techniker/in HF «Kommunikationstechnik» Dipl. Techniker/in HF «Informatik

22. Oktober 2010 bis Oktober 2013 April 2011 bis April 2014 April 2011 bis April 2014

Informationsveranstaltung: Donnerstag, 8. Juli 2010, 18.30 bis ca. 20.00 Uhr Schlosstalstrasse 139, 8408 Winterthur, Telefon 052 260 28 01, Fax 052 260 28 03, info@stfw.ch, www.stfw.ch

Mit der STFW praxisnah zum Berufserfolg.

Elektrotechnik 4/10 I 75

NIN-Know-how

wir darum mit der Messung der Schleifenimpedanz (die Messgeräte rechnen dann den möglichen Strom aus und zeigen diesen im Display). Der Anteil des Schutzleiterwiderstandes in dieser Fehlerschleife ist also für die Wirksamkeit dieser Schutzmassnahme zweitrangig. Wichtig aber ist, dass der Schutzleiter beidseitig gut angeschlossen ist. Um diese Durchgängigkeit zu prüfen, genügt tatsächlich eine Art Durchgangsprüfung. Die Norm verlangt deshalb auch eine «Niederohmmessung», wobei der Prüfstrom mindestens 200 mA betragen muss. Mit der Taschenlampe können Sie eine solche Messung durchführen und protokollieren das mit «ok». Wenn Sie nun aber genau wissen wollen, welchen Ohm-Wert der Schutzleiter aufweist, so dürfen Sie sicher auch den genau gemessenen Wert eintragen. Dabei gebe ich noch zu bedenken, wie einfach es praktisch überhaupt möglich ist, nur den Schutzleiterwiderstand ohne den Einfluss des Potenzialausgleiches messen zu können. (dk)


Veranstaltungen

Jahrestagung 2010 energie-cluster.ch

Energie-Network-Lunch

Das Plusenergiehaus 3.5.2010 (10–17 Uhr), Kursaal, Hotel Allegro, Bern www.energie-cluster.ch

• Hauptbahnhof Zürich, Restaurant Au Premier, 11.30 Uhr www.energienetwork.ch

Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW)

Powertage

29.4.2010, GV in Zug www.g-n-i.ch

• Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) • Elektro-Sicherheitsberater (Vollzeit) • Elektro-Sicherheitsberater (berufsbegleitend) • Eidg. dipl. Telematiker (berufsbegleitend) • Elektro-Projektleiter (Vollzeit) • Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung (4 Tage) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3 × 1 Woche) • Eidg. dipl. Elektroinstallateur (berufsbegleitend) • Elektro-Projektleiter (berufsbegleitend) • Eidg. dipl. Elektroinstallateur (Vollzeit) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • TV-Kabelnetzanlagen (1 Tag) • Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung (4 Tage) • Dipl. Techniker HF, Informatik (berufsbegleitend) • Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3 × 1 Woche) • Telekommunikation für kleine Firmen/Privatkunden (2 Tage) www.stfw.ch, Tel. 052 260 28 00

VSEI-Kurse

Zentrum für Elektrobiologie

Branchentreffpunkt der Schweizer Stromwirtschaft 1.–3.6.2010, Messe Zürich www.powertage.ch

swissT.meeting – fair for automation

30.6./1.7.2010, Messezentrum Zürich www.swissTmeeting.ch

European Fuel Cell Forum 2010

Fachkongress mit 500 Wissenschaftern, Entwicklern und Anwendern zur zukunftsträchtigen Technologie der Festoxid-Brennstoffzelle 29.6.–2.7.2010, Kultur- und Kongresszentrum Luzern www.efcf.com

Blue-Tech 2010

Marktplatz für effiziente Energielösungen 12.–16.9.2010, Casinotheater und Neumarkt, Winterthur www.blue-tech.ch, info@blue-tech.ch

Gebäude Netzwerk Initiative GNI

• FTTH-Fachausbildung im Bereich der gesamten Steigzone (1 Tag Theorie) 14.4.2010 / 28.4.2010 • FTTH-Praktikum (2 Tage) 14./15.4.2010 / 5./6.5.2010 / 19./20.5.2010 / 9./10.6.2010 • Blitzschutzseminar von VSEI und electrosuisse 22.–24.9.2010 / 20./21.10.2010, Prüfung: 15.11.2010 • Neues und Trends in der Telematik, Olten 27.04.2010 • Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified Communications, Sicherheit usw., Horw 29.04.2010 • Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified Communications, Sicherheit usw., Winterthur 4.–5.5.2010 www.vsei.ch, Tel. 044 444 17 25

Schweizerische höhere Berufsbildung BMP

• Tag der offenen Tür (17–19 Uhr) • Meisterkurs dipl. Elektro-Installateur HE • Eidg. Praxisprüfung PX • Kurs Sicherheitsberater BS • Kurs Elektro-Projektleiter BE • Telematik-Bauleiter BL • Telematik-Projektleiter BT • Meisterkurs dipl. Telematiker HT www.e-profi.ch, info@elektro-profi.ch, Tel. 055 260 36 25

76 I Elektrotechnik 4/10

28.05.2010

7.6.2010 3.9.2010 6.9.2010 6.9.2010 8.9.2010 8.9.2010 8.9.2010 3.9.2010

22.04.2010 28.04.2010 17.05.2010 31.05.2010 28.05.2010 7.06.2010 9.06.2010 24.06.2010 5.07.2010 28.08.2010 24.09.2010 27.09.2010 7.10.2010 13.10.2010 20.10.2010 22.10.2010 8.11.2010 17.11.2010

Grundlagenkurs A Elektrobiologie – Physik, Technik und Biologie (2 Tage, 9–17 Uhr) 18./19.5.2010 / 17./18.8.2010 / 9./10.11.2010 www.spini.ch, info@spini.ch, Tel. 041 914 11 00

newtechClub

Zentrum für nachhaltige Energie- und Gebäudetechnologie Die Präzision des Zufalls – Architekturautomaten Ausstellung im NewtechClub, werktags (13–17 Uhr) NewtechClub (17.30–19.30 Uhr) 5.5.2010 www.newtechClub.ch, Tel. 044 445 99 00

Open Day 2010 bei Würth

Produktvorführungen, attraktive Angebote, Gewinnspiele und kulinarische Spezialitäten. • Chur, Givisiez, Dietikon, Zuchwil (jeweils 10–20 Uhr) 27.4.2010 • Dübendorf, Kreuzlingen, Mezzovico, Reussbühl, Schaffhausen, Uetendorf 28.4.2010 • Arlesheim, Bachenbülach, Camorino, Crissier, Frauenfeld, Oftringen 29.4.2010 • Altstätten, Niederwangen, Sion, Sursee, St. Gallen, Winterthur 30.4.2010 www.handwerker-shop.ch Aktuelle Veranstaltungshinweise auf www.elektrotechnik.ch in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda


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Elektro-Projektleiter Starkstrom

Fachlich: In dieser zentralen Position übernehmen Sie die technische, kommerzielle, personelle und administrative Verantwortung für Elektroinstallations-Projekte im Bereich Gewerbe, Industrie und Wohnungsbau. Planung und Kontrolle der Termine sowie des Ressourcen- und Personaleinsatzes. Persönlich: Sie arbeiten gerne selbstständig und schätzen die offene Unternehmenskultur in einem Familienunternehmen. Sie sind begeisterungsfähig und stressresistent. Sie bringen mit Ihrem Engagement Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen weiter. Anforderungen: Abgeschlossene Ausbildung als Elektroinstallateur EFZ. Weiterbildung zum Elektro-Projektleiter mit eidg. Fachausweis oder als eidg. dipl. Elektroinstallateur. Praktische Erfahrung in einer vergleichbaren Funktion. Angebot: Eine 100 % Stelle in einem innovativen Familienunternehmen, wo Sie neue Ideen umsetzen und sich weiterentwickeln können. Ein fortschrittliches Lohnsystem mit überdurchschnittlichen Sozialleistungen. Vorgehen: Fragen? Andreas Jost, Geschäftsleiter, Tel. 031 998 55 66 beantwortet sie gerne. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie an Gfeller Elektro AG, Kappelenring 69, 3032 Hinterkappelen oder via E-Mail an a.jost@gfeller.ch.

Gfeller Elektro AG 3032 Hinterkappelen www.gfeller.ch


Die Elektrotechnik ist die auflagenstärkste abonnierte Fachzeitschrift auf dem Gebiet der elektrischen Energie- und Installationstechnik. 61. Jahrgang 2010. Erscheint 11-mal pro Jahr. ISSN 1015-3926 Druckauflage: 7000 Auflage: 5288 WEMF 2009

Chefredaktion Hansjörg Wigger (hw), Chefredaktor Elektrotechnik ET AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1, CH-5001 Aarau hansjoerg.wigger@elektrotechnik.ch

Redaktion Raymond Kleger (rk), Redaktor, dipl. El.-Ing. FH Schützenweg 9, CH-8505 Pfyn, Tel. 052 765 22 53 Fax 052 765 22 51, raymond.kleger@elektrotechnik.ch

Redaktionelle Mitarbeiter David Keller (dk), Fachlehrer STFW, david.Keller@elektrotechnik.ch Pius Nauer (pn), Fachlehrer STFW, pius.nauer@elektrotechnik.ch Hans Rudolf Ris (hr), dipl. El.-Ing. FH, h.ris@bluewin.ch Marcel Schöb (ms), eidg. dipl. El.-Inst., marcelschoeb@bluewin.ch Erich Schwaninger (es), eidg. dipl. El.-Inst., eschwaninger@swissonline.ch Rüdiger Sellin (rus), dipl. Ing. (FH), ruediger.sellin@bluewin.ch Richard Staub (rs), El.-Ing. ETH, richard.staub@bus-house.ch

Verlag © by AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Verlagsleitung: Ratna Irzan Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04, juerg.rykart@azmedien.ch Leitung Verkauf: Thomas Stark, Tel. 058 200 56 27, thomas.stark@azmedien.ch Kundenberatung: Ursula Aebi, Tel. 058 200 56 12, Fax 058 200 56 61, ursula.aebi@azmedien.ch Leitung Lesemarkt/Online: Peter Jauch Lesemarketing: Karin Märki, Tel. 058 200 56 47, karin.maerki@azmedien.ch

Abonnement Bestellungen: Abo Contact Center, Corinne Dätwyler, Tel. 058 200 55 68, abo@elektrotechnik.ch Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahres-Abo Fr. 208.– (inkl. 2,4% MwSt.)

Produktion/Layout Peter Weber

Unsere Inserenten Alpiq InTec Management AG Arocom AG AT & W GmbH AZ Fachverlage AG BKW FMB Energie AG Citroën (Suisse) S.A. Dehn + Söhne GmbH + Co. KG Demelectric AG Detron AG Drahtex AG Ebo Systems AG eins 1 AG Elektro-Material AG Elko-Systeme AG energie-cluster.ch EPLAN Software & Service GmbH & Co. KG Feller AG, Horgen Fischer Otto AG Fluke (Switzerland) GmbH GMC-Instruments Schweiz AG Hager AG Interstar AG

9 3 79 69 7, 71 35 5 13 50 US2 76 44 11 57 80

Koch René AG 63 Mercedes-Benz Schweiz AG 31 MM Automobile Schweiz AG 24 Peter Kremser e.K. 27, US1 Plica AG 25 Renault Suisse SA 10 Robert Fuchs AG US4 Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft 15 Solar Promotion GmbH 12 STB 28 STF Schweiz. Technische Fach­schule, Winterthur 75 Theben HTS 6 Woertz AG 57

21 2, 16 US3 34 8 55 39

Stellenmarkt

77

Beilagen M. Züblin STF Winterthur Legrand (Schweiz) AG

Im Text erwähnte Firmen Aastra Telecom Schweiz AG ABB Schweiz AG Appenzeller Kantonalbank Beckhoff Automation AG Bühler + Scherler Demelectric AG detron ag D-Link Schweiz Drahtex AG Ebo Systems AG EKT AG Elbro AG Electrolux AG Elektro-Material AG elvatec ag ESYLUX Swiss AG Feller AG Ferratec AG GNI

59 17 32 5, 13, 32 32 45 10, 47 65 16 18 67 5, 9 54 14 14 41 43 14 26

Hager AG Hochschule Luzern INTERSTAR AG Lütze AG Otto Fischer AG Philips AG Plica AG reTools GmbH Sensortechnics GmbH ServiceNet AG Siemens Schweiz AG Spälti Schaltgeräte AG Spectra (Schweiz) AG Swisscom Trielec AG Trigress Security AG VSEI WERMA Signaltechnik Würth AG

6, 8, 44 26 14 16 24 44 22, 25 22 8, 10 6 12 12 9 59 47, 51 4, 60 36 13 58

Druck Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch

Verlagsrechte Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das ­Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. PR-Beiträge unter «Aktuell» werden als Anzeigen behandelt und sind kostenpflichtig. Details siehe Mediadaten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet! www.elektrotechnik.ch

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und Lager 830 m2; fest eingebaute Hallenkräne und Warenlift 2 t;

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Anzeigenschluss 17. 5. 2010

Redaktionsschluss 28. 4. 2010

AT & W GmbH, D. Beurret, 061 377 95 90*, www.atundw.ch

Aussenparkplätze: 42 PP; Parzelle: 3’142 m2; VP: 4,45 Mio.

Elektrotechnik 4/10 I 79

Impressum

Impressum Elektrotechnik


Vorschau

Vorschau Elektrotechnik 5/10 Zähler mit MID-Zulassung

Neue, sehr kompakte elektronische Energiezähler ermöglichen die Messung der Wirkleistungsenergie, teilweise auch der Blindleistungsenergie in Industriebetrieben, Verwaltungsgebäuden und vielen anderen Bereichen. Alle Zähler mit der europäisch geregelten MID-Zulassung lassen sich auch als Energiezähler im Haus einsetzen. Die Einphasen- und Drehstromzähler gibt es auch mit Schnittstellen oder als Versionen, bei denen sich Spannung und Strom nebst anderen Messgrössen anzeigen lassen. ET zeigt einen Überblick (Bild 1).

Intelligentes Energiemanagement

Der kontinuierliche Anstieg des Stromverbrauchs und der damit verbundenen Kosten für Energieanbieter wie auch für -konsumenten sind die Herausforderungen für den zukünftigen Energiemarkt. Eine Intelligente Netzinfrastruktur reduziert Kosten und optimiert die gesamte Energiekette (Bild 2).

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Light + Building 2010

Anbieter zeigen an der Light + Building vom 11. bis 16. April Neuheiten und Trends zu Licht, Elektrotechnik und Haus- und Gebäudeautomation. Für die Elektrotechnikbranche ist die L + B im Verbund mit der Gebäudeautomation die weltweit wichtigste Plattform für die intelligente Gebäudetechnik. ET berichtet über Innovationen und Schwerpunkte (Bild 3).

Kommunikation ist mehr als Technik

Unified Communications (UC) beschreibt die Integration von Kommunikationsmedien in einer einheitlichen Anwendungsumgebung. Durch die Zusammenführung aller Kommunikationsdienste und die Integration mit Präsenzfunktionen soll UC die Erreichbarkeit von Kommunikationspartnern in verteilter Arbeit verbessern und so geschäftliche Prozesse beschleunigen. UC integriert Medien mittels einer logischen, technischen Steuerungsschicht und basiert technisch auf IP-Technologie.

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…und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik 3

Veranstaltungshinweise

Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.elektrotechnik.ch, in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.

CleanTech konkret!

Einladung zur Jahrestagung 2010

Das Plusenergiehaus

Innovative Unternehmen haben das Wort! Montag, 3. Mai 2010, 10.00–17.00 Uhr Tagungsort: Kursaal Bern, Hotel Allegro, Raum Szenario, Kornhausstrasse 3, 3000 Bern 25 Referenten

Karl Viridén, Viridén + Partner Josef Jenni, Jenni Energietechnik AG Daniel Moll, ERNE AG, Holzbau Flavio Ravani, swiss Renova Dr. Alexander Schuler, Hexis AG Markus Wenger, Wenger Fenster AG

Marco Andreoli, CTA AG Boris Koch, ERICO International Christian Gaegauf, Oekozentrum Langenbruck Ernst Diethelm, Gschwind Heiztechnik AG Andreas Wegmüller, Bau- und Architekturbüro Wegmüller Moderation: Dr. Ruedi Meier, energie-cluster.ch

Attraktive Innovationsbörse/Tischmesse mit Unternehmen, Organisationen, Stehlunch, Apéro. Podiumsdiskussion: Dr. Ursula Wyss, Christian Wasserfallen, Dr. Walter Steinmann, BFE

Jetzt anmelden! Direkt unter www.energie-cluster.ch Mitglieder energie-cluster.ch Fr. 80.–. Nichtmitglieder Fr. 280.–. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

80 I Elektrotechnik 4/10

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