LiteraTour - Selezione di pagine

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LiteraTour

VON WORTEN ZU WERTEN

equilibri

#PROGETTOPARITÀ

Geschichte und Gesellschaft

Zeitgeist und Kunst

Transversaler Unterricht

Fit fürs Abitur

AGENDA 2030

Il piacere di apprendere Gruppo Editoriale ELi
Anna Frassinetti mit Paola De Paolis

Anna Frassinetti mit Paola De Paolis

LiteraTour

VON WORTEN ZU WERTEN

Geschichte und Gesellschaft

Zeitgeist und Kunst

Transversaler Unterricht

Fit fürs Abitur

AGENDA 2030

Il piacere di apprendere Gruppo Editoriale ELi

Conoscere gli obiettivi dell’Agenda 2030 per un futuro sostenibile

Il 2030 è la data che l’ONU ha indicato come traguardo per il raggiungimento dei 17 obiettivi di sviluppo sostenibile: la lotta alla povertà, l’eliminazione della fame nel mondo, il contrasto al cambiamento climatico, la parità di genere, l’istruzione di qualità – per citarne solo alcuni. ‘Obiettivi comuni’ significa che essi riguardano tutti i Paesi e tutti gli individui: nessuno ne è escluso, né deve essere lasciato indietro lungo il cammino necessario per portare il mondo sulla strada della sostenibilità.

Nei volumi del Gruppo Editoriale ELi le tematiche legate all’Agenda 2030 vengono affrontate in modo coinvolgente e costruttivo, attraverso testi, attività, video e immagini volti a sensibilizzare la classe a una comprensione più attenta e critica di ciò che succede nel mondo.

L’attenzione alle competenze, cognitive e non cognitive (soft skills), completa il nostro impegno nella formazione di cittadine e cittadini consapevoli e responsabili di uno sviluppo sostenibile.

equilibri

#PROGETTOPARITÀ

La parità di genere è il quinto dei diciassette obiettivi dell’Agenda 2030 e mira a ottenere la parità di opportunità tra donne e uomini nello sviluppo economico, l’eliminazione di tutte le forme di violenza nei confronti di donne e ragazze e l’uguaglianza di diritti a tutti i livelli di partecipazione.

Il Gruppo Editoriale ELi in collaborazione con il Dipartimento di Studi Umanistici dell’Università di Macerata ha creato un programma di ricerca costante mirato all’eliminazione degli stereotipi di genere all’interno delle proprie pubblicazioni.

L’obiettivo è di ispirare e ampliare gli scenari delle studentesse e degli studenti, del corpo docente e delle famiglie fornendo esempi aderenti ai valori di giustizia sociale e rispetto delle differenze, favorendo una cultura dell’inclusione.

Ci impegniamo a operare per una sempre più puntuale qualificazione dei libri attraverso:

CONTENUTI attenzione ai contenuti al fine di promuovere una maggiore consapevolezza verso una scenario più equilibrato da un punto di vista sociale e culturale;

IMMAGINI valutazione iconografica ragionata per sensibilizzare a una cultura di parità attraverso il linguaggio visivo;

LINGUAGGIO utilizzo di un linguaggio testuale inclusivo, puntuale e idoneo a qualificare i generi oltre ogni stereotipo.

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Il nostro impegno per l’inclusione, le diversità e la parità di genere

• Ampio quadro della cultura tedesca (letteratura, storia, società, storia dell´arte, filosofia, musica e cinema) con impostazione cronologica.

• Centralità del testo letterario con attività di comprensione, interpretazione e riflessione scritta e orale.

• Suddivisione in 7 capitoli, dalle origini ai giorni nostri, con particolare attenzione al contributo della figura femminile e alle voci emergenti della letteratura tedesca contemporanea

• Pagine di lezioni trasversali sui temi dell’Educazione Civica e dell’Agenda 2030 e schede con suggerimenti multidisciplinari per la preparazione al colloquio d’esame

COM’È STRUTTURATO IL LIBRO

L’apertura di capitolo ha un forte impatto visivo con un'attività di Thinking Routine che guida all’analisi delle immagini proposte e alla riflessione personale e una video-presentazione con attività di Flipped classroom che introduce ai contenuti attraverso una linea del tempo in motion graphic

wie z. B. Kaufleute, Verleger Beamte, Handwerker Intellektuelle, Pfarrer, Ärzte oder Schulmeister. Charakteristisch für dieses neue Bürgertum waren die Hochschätzung von Arbeit Leistung und Bildung die Kritik an Geburtsprivilegien, absolutistischer Willkür kirchlich-religiöser Orthodoxie und ständischer Ungleichheit Die Bauern bildeten die unterste Schicht in der Pyramide und waren meistens vom Adel abhängig Sie lebten in sehr schlechten Lebensbedingungen und wurden von den anderen Schichten als Knechte betrachtet.

Ogni capitolo presenta un inquadramento storico, sociale, culturale e letterario. Le ricche pagine di arte offrono analisi interattive su opere fondamentali.

L’attività didattica è pensata come supporto allo studio autonomo con esercizi di verifica veloce in itinere e tipologie più varie a fine contesto con mappe di sintesi riassuntive Confronti, approfondimenti ed espansioni sono presenti nelle rubriche di ZOOM, mentre piccoli box si soffermano su aspetti particolarmente interessanti del periodo o dell’autore/dell’autrice in questione.

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LiteraTour
STURM UND DRANG LEIDENSCHAFT UND PROTEST Ludwig van Beethoven V. Symphonie KLASSIK DIE ANTIKE ALS VORBILD ROMANTIK DIE ROMANTISIERUNG DER WELT SEE Schau dir die Bilder an. Was siehst du auf THINK Was denkst du darüber? Welche Suggestionen und Gedanken wecken in dir die Bilder? THINKING ROUTINE Präsentation der wichtigsten Merkmale von Geschichte, Zeitgeist und Literatur. Dazu entsprechende Übungen. Weitere Autoren, Texte und Lieder 64 Ständegesellschaft Stand Erziehung educazione 6 Verleger editore Hochschätzung e, Leistung 10 Bildung cultura 11 Willkür arbitrio disuguaglianza e, Lebensbedingung condizione di vita Fürsten Die Gesellschaft des Reiches war in Ständen strukturiert. Die Fürsten bildeten die Spitze der Pyramide und waren die Landesherren. Sie lebten nach französischem Vorbild im Luxus und kümmerten sich mehr um ihre eigenen Interessen als um das Wohl ihrer Untertanen Adel An der zweiten Stelle dieser Ständegesellschaft stand der Adel der sich durch Erziehung und kulturelles Niveau von den unteren Ständen differenzierte. Bürger Mit der Industrialisierung und dem beginnenden Kapitalismus wurden die Bürger wichtiger und einflussreicher. Zum Bürgertum gehörten Menschen mit sehr verschiedenen Berufen
FOKUS
Text
SEE Was siehst du im Bild? THINK Was denkst du? Was fragst du dich? Adlige betrübt afflitto Knecht s, Kruzifix crocefisso mangelernährt mollig pummelig paffuto Priester Schwert spada r, Spaten vanga verbeugt Der dritte Stand K F 1789. das Spiel bald vorbei ist.“ Der dritte Stand trägt Klerus und Adel SCHNELLTEST Richtig oder falsch? 1 Die Gesellschaft war pyramidal organisiert. R 2 Den Fürsten lag das sehr am Herzen. R Zum Bürgertum gehörten nur Leute aus einem bestimmten produktiven Bereich. R 4 Das Bürgertum schätzte die Arbeit und die Leistung sehr. unabhängige und freie R 65 Goethezeit (1770-1830) Beschreibe diese Bilder und wähle unter den Bilderunterschriften die richtige aus. Die verschiedenen Stände im menschlichen Leben: Bauer, Kaiser, Pfarrer, Soldat, Edelmann, Bettler, Jude Max Liebermann, Die Gänserupferinnen 4 Johann Hamza, Glückwünsche nach der Hochzeit A B C D Die „Heilige Allianz“ war ein Bündnis von (5) (6) und Russland. Ihr Ziel war die (7) Adel bürgerliche der aufgeklärte Absolutismus Frankreichs Napoleons Österreich Paris Preußen Restauration Russland Ständen Studenten 1813 verbündete sich der König von Preußen mit (3) gegen Frankreich. Der Krieg endete mit der Niederlage (4) An der Spitze der Pyramide waren die (12) dann die Bürger und als unterste Schicht die (14) Die Gesellschaft des Reiches Europa und Deutschland standen unter der Herrschaft (2) Die Regierungsform in Preußen und in Österreich war (1) 1830 brach eine (9) Revolution in (10) Die Burschenschaften waren politische Vereinigungen von (8) Ergänze. VISUELLES LERNEN 2 GOETHEZEIT (1770-1830) STURM UND DRANG (1770-1785) Der Begriff Sturm und Drang Jugend- und Protestbewegung Der Sturm und Drang ist eine Jugend- und Protestbewegung Diese Epoche wird auch Geniezeit genannt. Sie ist eine Reaktion auf die Aufklärung, auf die Ideologie der Vernunft, ein Protest gegen gegen die kirchlich-dogmatischen Normen, die Standesgrenzen und die enge Sexualmoral Die Stürmer und Dränger kämpften auch um politische Freiheit und Menschenrechte. Rousseau Sie wurden inspiriert vom Philosophen Jean-Jacques Rousseau gut, aber die Gesellschaft für schlecht hielt. So hatten die Stürmer und Dränger nicht mehr den Kulturmenschen der Aufklärung als Ideal, sondern den Dieser Mensch vereinigt in sich Herz, Gefühl, Sinnlichkeit Vernunft und Phantasie. 1 Standesgrenze divisione di ceto/classe Sinnlichkeit sensualità Kunst I Johann Heinrich Füssli dem Rokoko. Interessanter wurde die Darstellung des Phantastischen, Irrationalen, Gespenstischen Der schweizerische Maler Johann Heinrich Füssli (1741-1825) interessierte sich für die dunklen Seiten der menschlichen Seele für Vision, Traum und Schrecken. Er malte neben Menschen in Traumzuständen auch beängstigende Spukgestalten gespenstisch spettrale Traumzustand situazione di beängstigend angosciante Spukgestalt figura spettrale FOKUS ZEITGEIST Johann Heinrich Füssli, Eselkopf 1793-94. Elfenkönigin Titania findet am Strand den Zauberring Antworte. Wogegen rebellierten die Stürmer und Dränger? Worum kämpften sie? Was charakterisiert den Naturmenschen des Sturm und Drang? STURM UND genannt –, ist sicher das berühmteste Bett Bühne dramatischer Pose streckt sich die Frau über das Kopfende des Bettes hinaus; der rechte Arm hängt schlaff herab, der linke fasst in einer verzweifelten Geste ins Haar. Auf dem Bauch der Schlafenden sitzt plump, haarig und massiv die koboldähnliche Figur des Nachtmahrs die mit nachdenklichem Blick den Betrachter fixiert. Die Schlafende wirkt wie eine Gefesselte. Zwischen dem Vorhang und dem Bett erscheint der Kopf eines wahnsinnigen Pferdes: Die Mähne steht ihm zu Berge, seine Augen scheinen blind, es wirkt beunruhigend. Füsslis Nachtmahr stellt die bedrückende Last eines Alptraums dar. Sowohl im Thema als auch in Zeichnung und Farbigkeit bedeutet dieses Bild einen ganz entschiedenen Bruch mit der vorangegangenen Barockmalerei. Mähne Vorhang Kobold Lager Beantworte die Fragen mit Hilfe folgender In welcher Pose ist die schlafende Frau dargestellt? Was erscheint zwischen dem Vorhang und dem Lager? Wie wirkt es? Was ist die Absicht des Künstlers? Alptraum opprimente beunruhigend inquietante blind cieco haarig peloso herab-hängen pendere giù Kobold coboldo, diavoletto e, peso massiv massiccio, pesante Nachtmahr incubo plump sich hinaus-strecken stendersi, sporgersi wahnsinnig pazzo, folle ▼ Johann H. Füssli, Nachtmahr (1790-91) Nachtmahr Interaktive Analyse BILDANALYSE
2 GOETHEZEIT (1770-1830)
GESCHICHTE und GESELLSCHAFT
und beantworte die Fragen mit Hilfe folgender Wörter.

Contenuti integrativi per lo sviluppo della competenza digitale

P L F I P L F I

IM VIDEO THINKING ROUTINE

FOKUS TEXTE

In apertura di capitolo, presentazioni audiovisive con linee del tempo in motion graphic, aiutano a prendere familiarità con il periodo storico-letterario in oggetto. Attività di verifica finale guidano alla comprensione delle informazioni.

Leben und Werk

Mappe visuali interattive

SEE Schau dir die Bilder an. Was siehst du auf den einzelnen Bildern? Beschreibe sie kurz. THINK Was denkst du darüber? WONDER Welche Suggestionen und Gedanken wecken in dir die Bilder?

Präsentation der wichtigsten Merkmale von Geschichte, Zeitgeist und Literatur. Dazu entsprechende

Lyrik Gryphius war nicht nur der wichtigste Dramatiker seiner Zeit, sondern auch ein hervorragender Lyriker Er schrieb geistliche und weltliche Oden, Sonette und Epigramme und verwendete dabei alle rhetorischen Mittel der Barocklyrik: Antithesen * , Parallelismen *, Worthäufungen * u. a. Die Sprache ist sehr dynamisch und ausdrucksstark.

Una mappa per ciascun capitolo (Wiederholungsmappen) permette di visualizzare eventi e concetti cardine. Il supporto audio prepara lo studente all’esposizione orale.

Il carattere ad alta leggibilità risponde alle esigenze dei diversi stili cognitivi, garantendo una didattica realmente inclusiva.

Weitere Texte • Tränen des Vaterlands (mit Textarbeit)

• Es ist alles eitel (mit Textarbeit)

Analisi interattive

• di testi antologizzati (Visuelle Analyse)

Visuelle Analyse

Märtyrerdramen Die Stoffe für seine Trauerspiele – Leo Armenius oder Fürstenmord (1646), Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Groß Britanien (1657), Catharina von Georgien oder bewährte Beständigkeit (1651 uraufgeführt), Cardenio und Celinde oder unglückliche Verliebte (1649) – entnimmt Gryphius der Geschichte. Die Handlung spielt immer am Hof; die Helden, alle hohen Standes, sind passive, unglückliche Menschen, die durch die Annahme des Leidens und durch ihren Opfertod zu großen Helden und Märtyrern werden.

* Antithese Gegenüberstellung von zwei widersprüchlichen Aussagen. In der gehobenen Dichtkunst wird sie verwendet, um einen Inhalt besonders hervorzuheben.

Abend

(1650)

* Der Parallelismus bezeichnet Sätze, die einen parallelen Satzbau zeigen. (z. B. „heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee“).

164 Wiederholungsmappen Napoleons Herrschaft (1789-1813) Napoleon herrscht über Europa und Deutschland Der Hass gegen Napoleon hat als Konsequenz ein starkes Nationalgefühl und die Befreiungskriege Napoleon (Frankreich wird bei Waterloo besiegt) Restauration (1814-1830) Der Wiener Kongress (1814-15) Heilige Allianz 1815 (Österreich, Preußen, Russland) Julirevolution 1830 bürgerliche Revolution in Paris mit großem Echo in Deutschland In Ständen strukturiert: die Fürsten, der Adel, die Bürger, die Bauern J. H. Füssli: Interesse für die dunklen Seiten der Seele, für Vision Traum und Schrecken Jugendbewegung - Rebellion gegen die Macht der Fürsten, der Kirche - Kampf - Gefühl-Phantasie 2 Richtungen der freie, schöpferische Mensch (z. B. Goethes Schillers Die Räuber 2. Empfindsamkeit - Sentimentalität (Goethes Werther - Erlebnislyrik (Goethe) - Interesse für das Volk (Volkslied und Ballade) Autoren: der junge Goethe und der junge Schiller Klassik Philosophie: dealismus Kant Musik Wiener Klassik Haydn, Mozart, Beethoven Romantik Philosophie: Fichte, Schelling Idealisierung des as Ich ist so schöpferisch, dass es das Nicht-Ich (Natur) schaffen kann Novalis magischer Idealismus Novalis idealisiert den Dichter, der zu einem Magier, Seher, Priester werden kann Musik Schumann, Schubert (das Lied: perfekte Verschmelzung von Dichtung und Musik), Mendelssohn, Beethoven (klassisch in der Form, romantisch in den Inhalten) Geschichte und Gesellschaft Zeitgeist Kunst Literatur STURM UND DRANG (1770-1785) GOETHEZEIT (1770-1830) 162-165_CAP2_ese.indd 164 165 1 2 Goethezeit (1770-1830) Klassizismus Imitation der Antike Malerei: Carstens und Tischbein Winckelmann: im antiken Griechenland sah er das höchste Vorbild Bildhauerei: Schadow Schinkel (klassizistische Meisterwerke in Berlin) Malerei Sehnsucht nach dem Mittelalter Die Nazarener italienische Renaissance und Dürer als Vorbild Friedrich - Bilder mit großer Symbolik - Abgewandte Rückenfiguren schauen mit dem Betrachter in Perspektive in die Goethe und Schiller in Weimar Ideal der Klassik - Humanität - Harmonie Natur/Vernunft, Neigung/Pflicht Diese Harmonie findet man in der Kultur der AntikeMaß und Entsagung - Italienreise: Er findet Klarheit und Harmonie in der antiken Kunst - Faust: Das große Drama des strebenden Menschen; verwirklicht sich in der Tätigkeit für das Wohl der anderen Schiller- Ästhetische Schriften: Sinnenglück Seelenfrieden - Meisterdramen Geistiges Phänomen (Deutschland und dann ganz Europa) Entstehung in Deutschland: Land vom Protestantismus Sturm und Drang großen Philosophen des Universalität: Keine Grenzen zwischen Gebieten der Kultur und des Lebens zwischen Poesie und Prosa und zwischen Kunstpoesie und Naturpoesie Sehnsucht nach fernen Orten und fernen Zeiten Entdeckung unbekannten Sphären Traum und Unterbewusstem Wiederbewertung der Nacht Idealisierung der Kindheit und des Mittelalters (Reaktion Napoleons Herrschaft) Volksgut Religiosität Stil und Sprache: Musikalische Sprache Frühromantik (theoretisch und philosophisch); Spätromantik (volkstümlich und nationalistisch) Autoren: Novalis Brentano Gründerrode Eichendorff Brüder Grimm Kunst Kunst Literatur Literatur KLASSIK (1786-1805) ROMANTIK (1798-1830) 162-165_CAP2_ese.indd 165

* Worthäufung, oder Akkumulation, ist die Reihung mehrerer Begriffe zu einem genannten oder nicht genannten Oberbegriff, wodurch dieser verstärkt wird

(z. B. „Nun ruhen alle Wälder, Vieh,

Barock

5

Der schnelle Tag ist hin, die Nacht Und führt die Sternen auf. Der Menschen müde Scharen Verlassen Feld und Werk; wo Tier’ und Vögel Traut itzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan

Laß, höchster Gott, mich doch nicht auf dem Laufplatz gleiten, Laß mich nicht Ach, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten6! Dein ewig heller Glanz7 sei vor und neben mir!

Kuss In seinem Gemälde Der Kuss gestaltete Klimt nur die Gesichter, Hände und Füße in gegenständlicher Form Alles andere ist von einem kostbaren Gewebe bedeckt, das mit dem Hintergrund zu einem prachtvollen Muster verschmilzt und sich in die Bildfläche einfügt. Der Abgrund am rechten unteren Bildrand repräsentiert die Gefahren des Lebens und der Liebe. Es gibt in diesem Gemälde verschiedene Symbole Das symbolisiert die (in der altägyptischen Welt eine männliche Erscheinung).

• Der Mann ist die Personifikation des Sonnengottes der das Leben selbst repräsentiert. Die Frau klein und passiv, symbolisiert die fruchtbare Erde • Die Rechtecke auf dem Mantel des Mannes sind männliche Symbole • Die Kreise und Spiralen auf dem Kleid der Frau sind weibliche Symbole • Die goldene, starke Sonne schützt die Erde und gibt ihr Leben • Die Liebe ist die Macht die Mann und Frau, Sonne und Erde, zusammenhält.

026-055_CAP1.indd 42 07/02/23 11:33

Nelle pagine sono inserite le seguenti icone che indicano la presenza e il tipo di contributi digitali integrativi disponibili sul libro.

Audio (tracce numerate)

Registrazione di tutti i brani antologici e delle

Kurzinterpretation

F

I Flipped classroom

Presentazioni audiovisive con attività di ricerca e rielaborazione personale

Video e Trailer cinematografici

Versione in musica dei brani antologici

Ulteriori brani letterari e approfondimenti

Analisi interattive Brani letterari e opere artistiche

Wiederholungsmappen

Mappe interattive di fine capitolo

I contributi digitali sono fruibili sui siti www.principato.it, www.gruppoeli.it

sull’ e con l’app libRArsi

5 231 4 Die Moderne anhand folgender Wörter. Beschreibe den Mann: Was trägt er? Was macht er? 2 Beschreibe die Frau: Wie sieht sie aus? Was trägt sie? Was macht sie? 3 Wo befinden sich die beiden? 4 Wie werden die Körperteile dargestellt? 5 Werden auch die Kleider und die anderen Elemente des Bildes so wie die Körperteile dargestellt oder anders? Der
golden d’oro r, Mantel mantello, cappotto • silbern d’argento Rechteck rettangolo • s, Blumenkleid veste con fiori prachtvoll prezioso • sich hin-geben (a-e) abbandonarsi • passiv passivo Kreis cerchio e, Spirale spirale • aus-sehen (a-e) sembrare, avere un aspetto • mächtig potente Wiese prato beugen Interaktive Analyse BILDANALYSE 216-273_CAP4.indd 231
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F I P L
61 KLASSIK DIE ANTIKE ALS VORBILD ROMANTIK DIE ROMANTISIERUNG DER WELT
Übungen. Weitere Autoren, Texte und Lieder P L F I P L F Franz Schubert Mondnacht 07/02/23 12:39 42
IM WEB 4 8 6 verleiten sviare 7 r, Glanz splendore 8 e, Finsternis oscurità
Andreas Gryphius (1616-1664)
Der Port naht mehr und mehr sich zu Gleich wie dies Licht verfiel, so wird in wenig Jahren Ich, du, und was man hat und was man sieht, hinfahren. Dies Leben kömmt mir vor als eine Rennebahn5
Zäsur: gedankliche Wende
Flipped classroom
• di opere artistiche (Interaktive Analyse)
6 Inhalt Germanen • Mittelalter 18 500-1500 GESCHICHTE und LITERATUR Die Germanen 18 Mittelalter 19 ZEITGEIST Kunst Die Romanik (1050-1250) 20 Die Gotik (1100-1500) 21 TEXTE Walther von der Vogelweide Unter der Linden Vertonung 22 Wolfram von Eschenbach Parzival Wagner: Parsival (Prelude) 24 Das Nibelungenlied 25 Reformation 26 1500-1600 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Die Neuzeit Martin Luther und die Reformation 26 ZOOM Katholizismus und Protestantismus 28 TRANSVERSALER UNTERRICHT Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern 29 ZEITGEIST Kunst Die Renaissance 30 Albrecht Dürer 31 LITERATUR Renaissance • Humanismus • Reformation 32 Luthers Bibelübersetzung: der Anfang der modernen deutschen Sprache 33 Weihnachtslied Vertonung 33 Barock 34 1600-1720 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Das Jahrhundert des Krieges 34 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Das Thema Krieg in der deutschen Literatur 35 ZEITGEIST Der Begriff Barock Barock: Epoche der Gegensätze 36 Philosophie 37 Musik Bach: Aus Brandenburgische Konzerte Händel: Aus Wassermusik 37 Kunst Der Barockstil 38 LITERATUR Gelegenheitsdichtung 40 TEXTE Johannes Werlin 41 Es geht eine dunkle wolk herein Lied gesungen von Hannes Wader 41 Andreas Gryphius 42 Abend 42 Aufklärung 44 1720-1780 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Der aufgeklärte Absolutismus 44 ZEITGEIST Der Begriff „Aufklärung“ • Philosophie 45 ZOOM Aus Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? von Immanuel Kant 46 Kunst Der Rokokostil 47 LITERATUR Literatur als ethische Aufgabe 48 TEXTE Gotthold Ephraim Lessing 50 Nathan der Weise Nathan der Weise von Moni Ovadia vorgetragen 51 TRANSVERSALER UNTERRICHT Der Toleranzgedanke gestern und heute 55 Wiederholungsübungen 56 Wiederholungsmappen 58 Kleiner Wortschatz zum Einstieg in die Literatursprache 14
ANFÄNGEN BIS ZUR AUFKLÄRUNG 16 P L F I P L F I 1 Die Grundformen der Dichtung
VON DEN

Weitere Materialen

Der Limes • Ursprünge der deutschen Sprache • Friedrich II. • Die Sagenkreise • Die Hanse • Humanismus • Aus Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? von Immanuel Kant (Übersetzung)

Weitere Autoren und Texte

Zaubersprüche (Beispiele) • Hildebrandslied (Auszug) • Mittelalterliche Volkslieder • Innsbruck! Ich muß dich lassen! • Minnelieder (Beispiele) • Floret silva nobilis • Das Nibelungenlied (Auszug)

Walther von der Vogelweide: Nemt, frouwe, diesen kranz!; Der Reichston

Martin Luther: Ein feste Burg ist unser Gott

Andreas Gryphius: Tränen des Vaterlands; Es ist alles eitel

Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm (Auszug); Der Tanzbär

Friedrich Gottlieb Klopstock: Die frühen Gräber; Das Rosenband

GOETHEZEIT (1770-1830)

7 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Napoleons Herrschaft • Restauration (1789-1830) 62 Ständegesellschaft 64 Sturm und Drang 66 1770-1785 ZEITGEIST Der Begriff „Sturm und Drang“ 66 Kunst Johann Heinrich Füssli 66 Nachtmahr 67 LITERATUR Sturm und Drang 68 TEXTE Johann Wolfgang von Goethe 70 Erlkönig Schuberts Lied 71 Willkommen und Abschied 74 Prometheus 76 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Der Mensch und die Gottheit 78 FILMOTHEK Goethe! 79 Die Leiden des jungen Werthers (zwei Briefe) 80 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Der Künstler und das Leben 82 ZOOM Der Briefroman: Goethe und Foscolo 83 TRANSVERSALER UNTERRICHT Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen 84 Johann Christoph Friedrich Schiller Die Räuber (Auszug) 86 FIT FÜRS ABITUR Generationskonflikte 88 Klassik 1786-1805 90 ZEITGEIST Der Begriff „Klassik“ 90 Philosophie 91 Musik Haydn: Aus Kaiserquartett • Mozart: Eine kleine Nachtmusik Beethoven: Aus V. Symphonie • Amadeus (Trailer) 92 Kunst Klassizismus 93 Klassizistische Meisterwerke Schinkels in Berlin 95 LITERATUR Klassik 96 TEXTE Johann Wolfgang von Goethe 98 Aus: Italienische Reise 100 Ein Gleiches Schuberts Lied 102 Mignon Schumanns Lied 103 FIT FÜRS ABITUR Italien als Sehnsuchtsland der Deutschen 104 Das Göttliche 108 TRANSVERSALER UNTERRICHT Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern 110 Faust 112 Prolog im Himmel (aus Faust - Erster Teil) Studierzimmer (aus Faust - Erster Teil) Bergschluchten (aus Faust - Zweiter Teil) Johann Christoph Friedrich Schiller 118 An die Freude Beethoven: Aus IX. Symphonie 120 Don Carlos (Auszug) 122 FIT FÜRS ABITUR Das Thema „Würde“ 126
60 P L F I P L F I
2

Weitere Materialen

Die Räuber (Übersetzung) • Der Europäische Grüne Deal

Weitere Autoren und Texte

Johann Wolfgang von Goethe: Heidenröslein ; Ganymed ; Grenzen der Menschheit; Iphigenie auf Tauris (Auszug); Wanderers Nachtlied; Der König in Thule (Aus Faust - Erster Teil) ; Großer Vorhof des Palastes (Aus Faust - Zweiter Teil)

Johann Gottfried Herder: Erlkönigstochter

Johann Christoph Friedrich Schiller: Maria Stuart (Auszug)

Friedrich Hölderlin: Hyperions Schicksalslied; Lebenslauf, Hälfte des Lebens

Heinrich Wilhelm von Kleist: Franzosen-Billigkeit; Prinz von Homburg (Auszug)

Novalis: Heinrich von Ofterdingen (Auszug)

Clemens Brentano: Abendständchen

Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (Auszug)

Jakob und Wilhelm Grimm: Dornröschen

8 Romantik 128
ZEITGEIST Der Begriff „Romantik“ 128 Philosophie 129 Musik Schuberts Lieder mit Texten: Auf dem Wasser zu singen; Die Forelle; Du bist die Ruh‘; Am Brunnen vor dem Tore 130 Kunst Romantische Malerei 131 Caspar David Friedrich Kreidefelsen auf Rügen 132 Der Wanderer über dem Nebelmeer 133 Johann Friedrich Overbeck Germania und Italia 134 FIT FÜRS ABITUR Die Romantik in der Malerei 136 LITERATUR Die romantische Revolution 138 Ältere oder Frühromantik 140 Jüngere oder Spätromantik 140 ZOOM Die dunkle Seite der Wirklichkeit bei deutschen und englischsprachigen Dichtern 141 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Zwischen zwei Revolutionen (1830-1848) 168 Bismarck • Reichsgründung (1848-1890) 169 Entstehung des Proletariats Ein stolzes Schiff 171 ZEITGEIST Die Begriffe „Vorrealismus“ und „Realismus“ 172 Philosophie 173 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Weltschmerz 174 TEXTE Novalis 142 Aus: Hymnen an die Nacht 143 Clemens Brentano 146 Der Spinnerin Lied 147 Karoline von Günderrode 148 Die eine Klage 148 TRANSVERSALER UNTERRICHT Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen 150 Joseph von Eichendorff 152 Mondnacht Schumanns Lied 153 Lockung Schumanns Lied 154 Sehnsucht 155 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Nacht und Traum 156 FIT FÜRS ABITUR Der Mond in Literatur, Kunst, Musik Schuberts Lied • Comedian Harmonists • Matthias Claudius 157 Jakob und Wilhelm Grimm Merkmale des Volksmärchens 160 Die Sterntaler 161 Wiederholungsübungen 162 Wiederholungsmappen 164 Musik Wagner: Tristan und Isolde (Prelude) 175 Kunst Vom Biedermeier zum Realismus 176 Carl Spitzweg 176 Realismus Adolph Menzel, Das Eisenwalzwerk 178 LITERATUR Vorrealismus • Die Dichtung des Biedermeiers 180 Das Junge Deutschland (1830-1848) 180
1797-1830
REALISMUS (1830-1890) 166 P L F I P L F I 3

Weitere Materialen

BILD- TEXTVERGLEICH: Carl Spitzweg, Der arme Poet; Arno Holz, Ihr Dach stieß fast bis in die Sterne

Weitere Autoren und Texte

Eduard Mörike: Um Mitternacht • Adalbert Stifter: Der Nachsommer (Auszug) • Gottfried Keller: Kleider machen Leute (Auszug) • Heinrich Heine: Du bist wie eine Blume; Die Harzreise (Auszug); Zur Beruhigung

) •

9
(aus Woyzeck
Vormärz: Deutschland,
März
Theodor Storm: Abseits (Auszug) DIE MODERNE (1890-1925) 218 P L F I P L F I 4 TEXTE Heinrich Heine 181 Im wunderschönen Monat Mai Schumanns Lied 182 Die Loreley Vertonung 182 In der Fremde 184 Das Fräulein stand am Meere 185 Die schlesischen Weber Vertonung 186 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Das politische Gedicht 187 Louise Aston 188 Lied einer schlesischen Weberin 188 FIT FÜRS ABITUR Die Ballade 190 TRANSVERSALER UNTERRICHT Geschlechtergleichheit 191 Georg Büchner 192 Woyzeck (Auszug) 193 FILMOTHEK Woyzeck 195 LITERATUR Der Vormärz (1840-1850) 197 Georg Weerth 197 Hungerlied 197 Der Realismus (1850-1890) 198 ZOOM Merkmale des europäischen Realismus/Naturalismus 199 TEXTE Theodor Storm 200 Die Stadt 201 Theodor Fontane 202 Effi Briest (Auszug) 203 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Frauen unter dem Druck der Gesellschaft 205 FILMOTHEK Effi Briest 206 ZOOM Der Europäische Gesellschaftsroman und der Roman Effi Briest 207 TRANSVERSALER UNTERRICHT Armut in allen ihren Formen und überall beenden 208 Wiederholungsübungen 212 Wiederholungsmappen 214 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Der Untergang zweier Monarchien 218 Neue Technologien 220 Bevölkerungsanstieg 221 ZEITGEIST Der Begriff „Wiener Moderne“ • Dekadenz und Vitalismus 222 Wien als Kulturzentrum 222 Philosophie 223 Musik Wagner: Aus Tannhäuser (Ouvertüre); Aus Tristan und Isolde (Liebestod) • Mahler: Aus V. Symphonie (Filmmusik in Der Tod in Venedig) • Strauss: Aus Also Sprach Zarathustra • Schönberg musiziert Kandinsky 225 Kunst Naturalistische Malerei 226 Käthe Kollwitz, Der Weberzug 226 Impressionistische Malerei 228 Max Liebermann, Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus 229 Der Jugendstil 230 Gustav Klimt 230 Der Kuss 231 ZOOM Klimt und die Frauen 232 Wiener Sezession 233 LITERATUR Stilpluralismus 234 Naturalismus 234 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Die Masse, ein neuer Protagonist 235 Impressionismus 236 Symbolismus 236 Expressionismus 237 Stilrichtungen der Jahrhundertwende 238 TEXTE Naturalismus Gerhart Hauptmann 240 Die Weber (Auszug) 240
Georg Büchner: Beim Doktor
was im
errungen •

Weitere Materialen Literarische Bewegungen in Europa • Wien • FIT FÜRS ABITUR: Die Sprachkrise um die Jahrhundertwende und darüber hinaus • TRANSVERSALER UNTERRICHT: Nachhaltige Tierhaltung • Stammbaum der Familie Buddenbrook; Kommunikation im literarischen Text und Film; Buddenbrooks (Trailers, 1959 und 2008)

• Filippo Tommaso Marinetti: Technisches Manifest des Futurismus (1909) • Umberto Boccioni erklärt den Begriff Simultanität • Georg Trakl: Abendland (Übersetzung)

Weitere Autoren und Texte

Arno Holz: Ihr Dach stieß fast in die Sterne

• Arno Holz und Johannes Schlaf: Papa Hamlet (Auszug)

• Arthur Schnitzler: Traumnovelle (Auszug)

• Hugo von Hofmannsthal: Der Schwierige (Auszug)

• Rainer

Maria Rilke: Blaue Hortensie; Abschied; Herbsttag

• Thomas Mann: Buddenbrooks (Auszug)

• Detlev von Liliencron: In einer großen Stadt

• Hermann Hesse: Siddharta (Auszug), Im Nebel; Blauer Schmetterling

• August Stramm: Erinnerung

• Else Lasker-Schüler: Dem Abtrünnigen

• Franz Kafka: Die Verwandlung (die ganze Erzählung)

10 Impressionismus • Symbolismus 244 Arthur Schnitzler 244 Fräulein Else (Auszug) 245 FIT FÜRS ABITUR Symbolismus: Die Krise des Ichs 248 Hugo von Hofmannsthal 250 Die Beiden 251 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Erwartung, Glück und Trauer in der Liebeslyrik 252 Ballade des äußeren Lebens 254 Rainer Maria Rilke 256 Liebes-Lied 257 Der Panther 258 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Das Gefangensein 259 Thomas Mann 260 Tonio Kröger (Auszug) 261 Der Tod in Venedig (Auszug) 266 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Der dekadente Held 270 FILMOTHEK Morte a Venezia 271 Buddenbrooks (Auszug) 272 Expressionismus 274 ZEITGEIST Der Film der 20er Jahre Der blaue Engel (Trailer); Das Kabinett des Dr. Caligari (Trailer); Nosferatu Eine Symphonie des Grauens (Trailer); Der Golem, wie er in die Welt kam (Trailer) 274 FILMOTHEK Metropolis 276 Kunst Expressionistische Malerei 278 Ernst Ludwig Kirchner 279 Kirchners Großstadtmalerei 280 ZOOM Die Entwicklung des Stadterlebnisses in der Kunst 282 LITERATUR Expressionismus 284 Die Phasen des Expressionismus 286 TEXTE Thema: GROßSTADT Georg Heym 288 Der Gott der Stadt 288 Georg Trakl 290 Abendland 290 FIT FÜRS ABITUR Die Entwicklung der Großstadt in Gesellschaft und Literatur 292 TRANSVERSALER UNTERRICHT Nachhaltige Stadtentwicklung 295 Thema: KRIEG Georg Heym 296 Der Krieg Kostantin Wecker: Der Krieg 296 Georg Trakl 298 Grodek 298 August Stramm 300 Patrouille 300 Thema: WORTKUNST 301 August Stramm Schwermut 301 Thema: SIMULTANSTIL Jakob van Hoddis 302 Weltende 302 Else Lasker-Schüler 302 Weltende 302 Alfred Lichtenstein 303 Die Dämmerung 303 Thema: VITALISMUS Else Lasker-Schüler 304 Ein Lied 305 Ein Liebeslied 305 Franz Kafka 306 Vor dem Gesetz 308 Gibs auf! 311 Eine kaiserliche Botschaft 312 Die Verwandlung (Auszug) 314 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Die literarischen und künstlerischen Avantgarden um 1900 317 Wiederholungsübungen 318 Wiederholungsmappen 320

Weimarer Republik 1919-1933

11
GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Die Weimarer Republik Lebensgefühl in Berlin 324 Strenger Alltag und Lebenslust 327 ZOOM Das Berlin der 20er Jahre Die Sinfonie der Großstadt (Trailer) 328 FILMOTHEK Babylon Berlin 331 ZEITGEIST Kultur der Widersprüche Die Zeit der Weimarer Republik (Seh-Hörverstehen) 332 Musik Cabaret (Trailer); Comedian Harmonists: Veronika, der Lenz ist da; Mein kleiner grüner Kaktus; Kein Schwein ruft mich an 334 ZOOM Marlene Dietrich Sag mir wo die Blumen sind; Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt 335 Lili Marleen (Trailer) 335 Kunst Neue Sachlichkeit 336 Otto Dix, Die Großstadt 336 George Grosz, Die Stützen der Gesellschaft 338 Das Bauhaus 339 LITERATUR Die Neue Sachlichkeit 340 TEXTE Erich Maria Remarque 342 Im Westen nichts Neues (Auszüge) 342 FILMOTHEK Im Westen nichts Neues 344 ZOOM Einführung in das Thema Krieg 345 FIT FÜRS ABITUR Der Krieg als literarisches Thema 346 TRANSVERSALER UNTERRICHT Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen 348 Alfred Döblin 350 Berlin Alexanderplatz (Auszug) 350 FILMOTHEK Berlin Alexanderplatz 353 Kurt Tucholsky 354 Augen in der Großstadt Lied gesungen von Udo Lindenberg 355 Erich Kästner 357 Besuch vom Land 357 Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn? 358 Hitlerzeit 1933-1945 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Das Dritte Reich 360 FILMOTHEK Der Untergang 363 Gleichschaltung der Gesellschaft Der Überfall auf Polen (Seh-Hörverstehen) 364 Kunst Nationalsozialistische Kunst Leni Riefenstahl Trailer aus: Der Sieg des Glaubens; Fest der Schönheit; Olympia – Fest der Völker 366 LITERATUR Literatur in der Hitlerzeit Bücherverbrennung 368 TEXTE Bertolt Brecht 370 ZOOM Bertolt Brecht und Kurt Weill Die Moritat von Mackie Messer 372 Leben des Galilei (Auszug) 373 Deutschland 1933 376 Mein Bruder war ein Flieger 377 Die Oberen 377 Maßnahmen gegen die Gewalt 378 ZOOM Widerstand Trailer aus: Die Weiße Rose; Sophie Scholl – Die letzten Tage 380 Thomas Mann, Deutsche Hörer! 381 ZOOM Charlie Chaplin, Der große Diktator 382 TRANSVERSALER UNTERRICHT Frauenleben unter der nationalsozialistischen Diktatur 384 FIT FÜRS ABITUR Die Opposition gegen die Gewalt totalitärer Regime 385 Wiederholungsübungen 388 Wiederholungsmappen 390 Weitere Autoren und Texte Bertolt Brecht: An die Nachgeborenen; Über die Bezeichnung Emigranten WEIMARER REPUBLIK UND HITLERZEIT (1919-1945) 322 P L F I P L F I 5
12 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Deutschland am Nullpunkt (1945-1949) Trümmer Alltag; Berlin-Blockade und Luftbrücke; Berlin 1945 394 Zwei deutsche Staaten. Die Mauer Willy Brandt in Warschau 397 Deutsche Demokratische Republik (DDR) 399 Die Wiedervereinigung Deutschlands Die Mauer fällt 400 Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten 402 FIT FÜRS ABITUR Migration 404 TRANSVERSALER UNTERRICHT Weniger Ungleichheiten 406 ZOOM Reinhard Mey: Mein Berlin 408 BRD 410 DDR 411 ZOOM Die Mauer 1961: Bau der Berliner Mauer; 1989: Mauerfall 412 FILMOTHEK Good Bye, Lenin! 413 ZEITGEIST Philosophie 414 Musik Reinhard Mey: Gute Nacht, Freunde; Fast ein Liebeslied • Klaus Hoffmann: Berlin • Udo Lindenberg: Mädchen aus Ostberlin • Konstantin Wecker: Vaterland • Hannes Wader: Es ist an der Zeit 414 Der Neue Deutsche Film 415 Kunst Von den 50er bis zu den 90er Jahren 416 Joseph Beuys, Das Rudel 416 Die Neuen Wilden 416 LITERATUR Trümmerliteratur 418 TEXTE Zwei Gedichte aus der Trümmerliteratur 420 Günter Eich 420 Inventur 420 Günter Kunert 421 Über einige Davongekommene 421 Paul Celan 421 Todesfuge Paul Celan liest 422 LITERATUR Die Kurzgeschichte 425 BAUKASTEN FÜRS ABITUR Epische Kurzformen 425 TEXTE Hans Bender 426 Forgive me 426 Wolfgang Borchert 429 Die Küchenuhr 429 LITERATUR Bundesrepublik 432 TEXTE Hans Magnus Enzensberger 433 Ins Lesebuch für die Oberstufe 433 Heinrich Böll 435 Ansichten eines Clowns (Auszug) 436 FILMOTHEK Ansichten eines Clowns 439 Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral 440 FIT FÜRS ABITUR Bedürfnisse und Wünsche: Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit 443 Marie Luise Kaschnitz 446 Ein ruhiges Haus 446 Peter Bichsel 447 Vom Meer 447 Max Frisch 450 Homo Faber (Auszug) 451 Friedrich Dürrenmatt 452 Die Physiker (Auszug) 453 Kurt Marti 457 Happy End 457 Thomas Bernhard 458 Mildtätig 458 Peter Härtling 460 Versuch mit meinem Sohn zu reden 460 LITERATUR Deutsche Demokratische Republik 462 TEXTE Wolf Biermann 463 Berlin 463 Sarah Kirsch 464 Die Luft riecht schon nach Schnee 464 Reiner Kunze 466 Das Ende der Kunst 466 Sechsjähriger 467 FILMOTHEK Das Leben der Anderen 468 Wiederholungsübungen 470 Wiederholungsmappen 472 VOM NULLPUNKT BIS ZUR WENDE (1945-1990) 392 P L F I P L F I 6
Materialen Das Wunder von Bern (Trailer) • Rede vom U.S. Präsidenten John F. Kennedy • Salvatore Quasimodo: Alle fronde dei salici • TEXTVERGLEICH: Goethe, Die Leiden des jungen Werthers - Frisch, Homo Faber Weitere Autoren und Texte Wolfgang Borchert: Das Brot • Günter Wallraff: Hier und dort • Rudolph Leonhard: Berlin 1950 Max Frisch: Der andorranische Jude • Peter Härtling: Trauer und Trost • Wolf Biermann: Und als wir ans Ufer kamen; Es senkt das deutsche Dunkel; Die grüne Schwemme
Weitere

Weitere Materialen

Deutscher Bundestag • Föderalismus und Bundesländer • Parteien im Deutschen Bundestag • Anselm Kiefer: Die sieben Türme von Bicocca • Berlin Symbole: Bezirke

Weitere Autoren und Texte

Wladimir Kaminer: Der russische Weihvester

Monika Maron: Tücken der Freiheit

Jens Sparschuh: Bahnhof Friedrichstraße. Ein Museum

Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst (Auszug)

Ingo Schulze: Simple Storys (Auszug)

Sybille Berg: Hauptsache weit

13 DIE GEGENWART (1990-HEUTE) 474 P L F I P L F I 7 GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Das vereinte Deutschland 476 TRANSVERSALER UNTERRICHT Das politische System in der Bundesrepublik Deutschland 478 Deutschland Multikulti 481 FILMOTHEK Almanya - Willkommen in Deutschland 482 ZEITGEIST Kunst Die Kunst der Gegenwart • Anselm Kiefer 484 Architektur in Berlin 486 LITERATUR Gegenwartsliteratur 488 Frauenliteratur 491 TEXTE Günter Grass Die Blechtrommel (Trailer) 492 Mein Jahrhundert 493 1999 (Auszug) 494 Bernhard Schlink 496 Der Vorleser (Auszüge) 496 FILMOTHEK Der Vorleser 501 Wolfgang Herrndorf 502 Tschick (Auszüge) 502 FILMOTHEK Tschick 507 Herta Müller 508 Jedes Wort weiß etwas vom Teufelskreis Herta Müllers Nobelpreisrede 508 Julia Franck 511 Streuselschnecke 511 Annette Rauert 513 Der Schritt zurück 513 Martin Suter 514 Weidmanns Nachtgespräche 514 Irene Dische 516 Liebe Mom, lieber Dad 516 Wladimir Kaminer 518 Schönhauser Allee im Regen 518 Vaters Rat 520 Wie sage ich es meiner Mutter (Auszug) Wladimir Kaminer spricht über sein Buch Wie sage ich es meiner Mutter Feridun Zaimoglu 524 Leyla 524 Jenny Erpenbeck 526 Gehen ging gegangen 526 Marlene Röder 528 Scherben 528 Natascha Wodin 530 Sie kam aus Mariupol 530 Anya Omah 534 Nebelschimmer 534 Peer Anders Martin 537 Sommer unter schwarzen Flügeln 537 Kim de l’Horizon 538 Blutbuch 538 Wiederholungsübungen 540 Wiederholungsmappen 542

KLEINER WORTSCHATZ ZUM EINSTIEG IN DIE LITERATURSPRACHE

e, Dichtung (Dichtkunst)

letteratura, poesia , es. die deutsche Dichtung: la poesia tedesca

s, Gedicht poesia, componimento poetico (Mignon ist ein Gedicht von Goethe)

r, Dichter – e, Dichterin poeta – poetessa

r, e, Autor/in – r, e, Schriftsteller/in – r, e, Verfasser/in

autore (autrice) scrittore (scrittrice)

s, Thema – r, Stoff – s, Problem tema, argomento, problema

e, Stilrichtung corrente, orientamento stilistico

e, Bewegung movimento

r, Begriff concetto

e, Gattung genere letterario

Per introdurre un testo letterario: sich handeln um A (es handelt sich um...) gehen um A (es geht um...) trattarsi di behandeln A trattare

eine Rolle spielen avere un ruolo (essere importante) sich auseinandersetzen mit D sich konfrontieren mit D confrontarsi con

Beispiele Esempi

In diesem Text/Gedicht... (in dieser Geschichte, Erzählung...) geht es um... (handelt es sich um...)

Das Thema dieses Textes/Gedichtes (dieser Geschichte, Erzählung...) ist ...

Im Mittelpunkt dieses Textes steht...

Hier wird das Thema... behandelt

Eine wichtige (wesentliche) Rolle spielt hier...

In questo testo, poesia (storia, racconto), si tratta di...

Il tema di questo testo, poesia (storia, racconto), è…

Al centro di questo testo c’è...

Qui si tratta (viene trattato) il tema...

Un ruolo importante (fondamentale) ha qui...

Das Gedicht/der Text zeigt... La poesia, il testo mostra...

Der Autor setzt sich hier mit dem Thema... auseinander L’autore affronta qui il tema...

Per spiegare cosa descrive/rappresenta l’autore o il testo: beschreiben (ie-ie) – e, Beschreibung descrivere – descrizione dar-stellen/ schildern – e, Darstellung – e, Schilderung rappresentare – rappresentazione zeigen mostrare deutlich machen, verdeutlichen – veranschaulichen, aus-sagen chiarire – illustrare, esprimere verwenden, benutzen, gebrauchen usare, adoperare betonen, unterstreichen, hervor-heben sottolineare wieder-geben rendere, riprodurre

Beispiele Esempi

In diesem Gedicht beschreibt der Dichter...

Der Autor stellt hier eine besondere Situation dar. Der Autor schildert hier eine besondere Situation.

Der Dichter verwendet hier diese Metapher, um... zu betonen (zu unterstreichen, hervorzuheben)

In questa poesia il poeta descrive...

L’autore rappresenta qui una situazione particolare.

L’autore usa qui questa metafora, per sottolineare...

Per spiegare che cosa caratterizza un testo: prägen caratterizzare, plasmare, segnare, contraddistinguere charakterisieren/kennzeichnen caratterizzare, contraddistinguere sich aus-zeichnen durch distinguersi, contraddistinguersi per kennzeichnend/charakteristisch für... ist

caratteristico di, rilevante... è weisen auf A indicare, mostrare suggerieren suggerire s, Merkmal – s, Kennzeichen particolarità, caratteristica

14

Beispiele Esempi

Seine Erfahrung als Soldat prägt sein Werk.

La sua esperienza di soldato contraddistingue la sua opera.

Die Jugendkultur der 50er Jahre war amerikanisch geprägt. La cultura giovanile degli anni 50 aveva l’impronta americana (era all’insegna dell’America).

Das Benehmen des Mannes wird durch folgende Adjektive gekennzeichnet...

Die Protagonistin wird durch ihre Emotionalität charakterisiert.

Die Zerrissenheit der Form weist auf die Zerrissenheit des lyrischen Ichs.

Il comportamento dell’uomo si caratterizza attraverso i seguenti aggettivi...

La protagonista si caratterizza attraverso la sua emozionalità.

La lacerazione della forma indica la lacerazione interiore dell’io lirico.

Charakteristisch (kennzeichnend) für diese Bewegung ist... Caratteristico di questo movimento è...

Die wichtigsten Merkmale dieses Textes sind... Le principali caratteristiche di questo testo sono...

Per spiegare l´influenza esercitata su qualcuno o qualcosa: wirken auf A e, Wirkung avere un effetto effetto etw./jdn. beeinflussen r, Einfluss influenzare influenza

Einfluss aus-üben auf A esercitare influenza su unter dem Einfluss von... stehen subire l’influenza di Beispiele Esempi

Wie wirkt die Großstadt auf den Dichter?

Der Idealismus übte einen starken Einfluss auf die Romantik aus.

Che effetto produce la metropoli sul poeta?

L’idealismo esercitò una forte influenza sul Romanticismo.

Diese Bewegung steht unter dem Einfluss von... Questo movimento subisce l’influenza di...

Per descrivere sentimenti/emozioni o atmosfere:

r, Ausdruck esprimere espressione

aus-drücken

empfinden

e, Empfindung sentire, provare sensazione

fühlen

s, Gefühl sentire, provare sentimento

streben nach D

s, Streben tendere a aspirazione

sich sehnen nach D

e, Sehnsucht desiderare, aspirare a desiderio, nostalgia

spüren sentire, avvertire

e, Stimmung – e, Atmosphäre atmosfera

eine Stimmung wieder-geben riprodurre un’atmosfera

Per accennare all´ambito o al contesto in cui una situazione si svolge:

r, Bereich ambito

s, Gebiet territorio, ambito, campo

e, Sphäre sfera

r, Zusammenhang nesso, connessione, contesto

Im Bereich der Kunst: nell’ambito dell’arte

Auf dem Gebiet der Literatur: nell’ambito della letteratura

In der Sphäre des Traumes: nella sfera del sogno

In diesem Zusammenhang: in questo contesto, a questo proposito

Per contrapporre o confrontare:

Im Gegensatz zu D: contrariamente a Im Vergleich zu D: in confronto a KUNST ARTE

e, Malerei – r, e, Maler/in – malen pittura – pittore, pittrice – dipingere

e, Bildhauerei – r, e, Bildhauer/in scultura – scultore, scultrice

e, Architektur – e, Baukunst

r, Architekt – r, Baumeister architettura architetto

s, Gemälde

s, Porträt

e, Radierung

dipinto ritratto acquaforte

s, Gebäude edificio

15

VOM MITTELALTER BIS ZUR AUFKLÄRUNG 1

MITTELALTER

DIE MITTE ZWISCHEN ANTIKE UND NEUZEIT

REFORMATION

ÜBERGANG ZUR NEUZEIT

ANFANG DER MODERNEN DEUTSCHEN SPRACHE

16

IM VIDEO THINKING ROUTINE

SEE Schau dir die Bilder an. Was siehst du auf den einzelnen Bildern? Beschreibe sie kurz.

THINK Was denkst du darüber?

WONDER Welche Suggestionen und Gedanken wecken in dir die Bilder?

Präsentation der wichtigsten Merkmale von Geschichte, Zeitgeist und Literatur. Dazu entsprechende Übungen.

IM WEB

Weitere Autoren, Texte und Lieder

BAROCK

DAS JAHRHUNDERT DES KRIEGES

DAS LEBEN ALS THEATER

AUFKLÄRUNG

DAS ZEITALTER DES GEISTES

DAS LICHT DER VERNUNFT

17
P L F I P L F I

FOKUS GESCHICHTE und LITERATUR

Die Germanen

GESCHICHTE

• Ursprung: Skandinavien und Norddeutschland.

• Germanen und Römer: Römer unter Caesar, Eroberung vieler Territorien der Germanen.

• 9 n. Ch.: Hermannsschlacht, Vernichtung der Römer.

• Römer: Bau eines Walles (Limes) an der südlichen Grenze und seither Frieden.

• 1. Völkerwanderung (150-300) der Franken, Alemannen und Goten durch Europa auf der Suche nach einem besseren Siedlungsland

• 2. Völkerwanderung (ab 375) der Germanen unter der Drohung der Hunnen mit König Attila.

• 493-526: Ostgoten in Italien, König Theoderich.

• 6. Jahrhundert: Langobarden in Italien (Pavia).

LITERATUR: GERMANISCHE DICHTUNG

• Edda: Sammlung religiöser Lieder.

• Zaubersprüche, gegen feindliche Mächte

• Bibelübersetzung des Bischofs Wulfila (4. Jh.).

• Runenalphabet, in Holz eingeritzte magische Zeichen

• Althochdeutsche heidnische Dichtung (400-800): Hildebrandslied

Hildebrand ist der Waffenmeister1 Dietrichs von Bern. Er bleibt 30 Jahre weg von seiner Heimat, kommt dann aber an der Spitze des Hunnenheeres2 zurück und trifft auf seinen Sohn Hadubrand. Dieser erkennt seinen Vater nicht und zwingt3 ihn zum Kampf. Um die Ehre4 zu verteidigen5, kämpft Hildebrand mit dem Sohn und tötet ihn.

18
1 r, Waffenmeister maestro d’armi 2 s, Hunnenheer esercito unno 3 zwingen (a-u) costringere 4 e, Ehre onore 5 verteidigen difendere Der Limes
GERMANEN MITTELALTER (500-1500)
Weitere
Friedrich Tüshaus, Schlacht zwischen Germanen und Römern am Rhein, 1876.
Texte
Zaubersprüche (Beispiele)
Hildebrandslied
(Auszug)
Ursprünge
der deutschen Sprache

Mittelalter

GESCHICHTE

Frühmittelalter (ca. 500-1150)

• Karl der Große herrschte über das Frankenreich (768-814).

• Bildungs- und Schulreform

• Verschmelzung6 Christentum - Germanentum

• Kulturzentren: die Klöster.

• 25. Dezember 800: Krönung7 von Karl dem Großen zum römischen Kaiser.

• Otto der Große: Krönung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (962).

• Sieben Kreuzzüge des Papsttums gegen das islamische Reich.

GESCHICHTE

Hochmittelalter (1150-1250)

• Friedrich I., Barbarossa: erster Stauferkaiser

• Wichtigkeit der Landesfürsten11

• Friedrich II.: aufgeklärter12 König, Hof in Palermo.

• Friedrich II.

• Die Sagenkreise

GESCHICHTE

11 r, Landesfürst principe terriero 12 aufgeklärt illuminato 13 höfisch cortese

Spätmittelalter (1250-1500)

• Zerfallen14 des Reiches.

• Aufstieg der Städte

• Die Hanse: wirtschaftlicher Städtebund (160 Städte)

Die Hanse

14 zerfallen (ie-a) spaccarsi

LITERATUR

Althochdeutsche Literatur

• Geistliche8 Dichtung: Heliand.

• Kulturträger: die Kirche.

• Kulturzentren: Klöster9

• Gegenstand10 der Darstellung11: die Bibel

6 e, Verschmelzung fusione

7 e, Krönung incoronazione

8 geistlich religioso

LITERATUR

9 s, Kloster monastero 10 r, Gegenstand oggetto 11 e, Darstellung rappresentazione

Mittelhochdeutsche Literatur

• Kulturträger: die Ritter

• Kulturzentren: Hof, Burg

• Gegenstand der Darstellung: die Welt des Hofes

• Höfische13 Ritterdichtung: Ritterepos: Wolfram von Eschenbach, Parzival

Minnesang: Walther von der Vogelweide, Unter der Linden

Heldenepos:Das Nibelungenlied

LITERATUR

Neuhochdeutsche Literatur

• Kulturträger: Bürger

• Kulturzentren: Städte

• Gegenstand der Darstellung: Alltagsleben

• Lyrik: Meistergesang und Volkslied

• Drama: Mysterienspiel und Fastnachtsspiel

Weitere Texte

• Mittelalterliche Volkslieder

• Innsbruck! Ich muß dich lassen!

Das Castel del Monte im Norden Apuliens, im 13. Jahrhundert auf Anweisung des Königs Friedrich II. gebaut, ist eins der bedeutendsten mittelalterlichen Architekturdenkmäler.

19 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1

FOKUS ZEITGEIST

Kunst I Die Romanik (1050-1250)

Einfacher Grundriss1

Die Romanik entsteht in den germanischen Ländern und dauert von etwa 1050 bis zum Beginn der Gotik (1250). Der Grundriss der romanischen Kirchen ist sehr einfach: Ein Haupt-2 und zwei Seitenschiffe3 und ein Querschiff4 lassen die lateinische Kreuzbasilika entstehen.

Die romanische Kirche hatte einen wehrhaften5 Charakter, sie diente auch als Festung. Die starken Mauern boten Sicherheit; der Mensch fühlte sich in der Kirche geborgen. Die wichtigsten Merkmale romanischer Bauten sind eine schwere, stabile Architektur, eine schmucklose6 Fassade, mächtige Mauern und gewaltige7 Türme. Charakteristisch für die Romanik ist der Rundbogen8 an Fenstern und Portalen sowie massive Säulen9 und Pfeiler10

In Deutschland gehören die Kaiserdome zu Speyer, Mainz und Worms zu den schönsten romanischen Kirchen. In dieser Zeit, verbunden mit dem Aufstieg des Rittertums, entstanden aber auch Burgen und befestigte Städte.

1 r, Grundriss pianta

2 s, Hauptschiff navata centrale

3 s, Seitenschiff navata laterale

4

8 r, Rundbogen arco a tutto sesto

9 e, Säule colonna

10 r, Pfeiler pilastro

20 Germanen I Mittelalter (500-1500)
6
7 gewaltig
s, Querschiff transetto 5 wehrhaft difensivo
schmucklos spoglio
possente
Rundbogen im Dom zu Speyer. Dom zu Speyer.

Die Gotik (1100-1500)

Schlanke Formen und vertikale Bauweise

Die gotische Kathedrale strahlt nicht Massivität und Geborgenheit1 aus2 wie die romanische Kirche, sondern beeindruckt durch schlanke Formen, die vertikal in die Höhe streben3. Diese vertikale Bauweise drückt nicht mehr Stabilität und Sicherheit, sondern Erhabenheit4 aus. Die Kirche soll ein „Abbild5 des Himmels“, die „himmlische Stadt“ repräsentieren. Der Kirchturm ragt weit aus dem Stadtbild heraus und wird zum Orientierungspunkt für die Menschen. Der Spitzbogen6 – im Gegensatz zum romanischen Rundbogen – ist das Symbol der Gotik. Die bevorzugten Materialien sind Stein und Glas und jedes Element ist Sinnbild der Bewegung zu Gott: die farbigen Glasfenster, durch die ein übernatürliches Licht in das Innere der Kirche dringt, die Rosette in der Fassade, die Symbol für die Sonne und Christus ist, und die Steinbilder der Heiligen, die die Fassade der Kathedrale schmücken7. Zu den wichtigsten gotischen Kathedralen in Deutschland gehören das Ulmer Münster und die Dome zu Köln und Regensburg. Besonderheiten der Gotik sind die Backsteingotik8 und die Zisterzienserklöster, die in der Einsamkeit von Waldtälern gebaut wurden und durch Einfachheit und monumentale Nüchternheit9 beeindruckend sind.

1 e, Geborgenheit sicurezza

2 aus-strahlen emanare

3 streben tendere

4 e, Erhabenheit

8

9

massive Säulen und Pfeiler • mächtige Mauern • schlanke Formen • schwere, stabile Architektur • Spitzbogen

• vertikale Architektur • geschmückte Fassade • schmucklose Fassade • Stabilität und Sicherheit

• farbige Glasfenster• Erhabenheit • Rundbogen

21 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
1 Schreibe folgende Wendungen entweder der Romanik oder der Gotik zu. Dom zu Köln. Farbige Glasfenster. Spitzbogen im Kölner Dom. solennità 5 s, Abbild copia
6
r, Spitzbogen arco a sesto acuto
7
schmücken adornare e, Backsteingotik gotico baltico (in mattone) e, Nüchternheit sobrietà Romanik Gotik

Vertonung

Walther von der Vogelweide (1170-1230)

Leben und Werk

Walther, der größte Lyriker des deutschen Mittelalters, war zugleich Minnesänger und politischer Spruchdichter. Er stammte wahrscheinlich aus Österreich und kam um 1190 an den Wiener Hof. Nach dem Tod seines Gönners, des Herzogs Friedrich von Österreich, musste Walther den Wiener Hof verlassen und begann ein langes, hartes Wanderleben. Erst Friedrich II. erfüllte seinen Wunsch und schenkte ihm ein Lehen. In der Auseinandersetzung zwischen Kaisertum und Papsttum nahm Walther mit seinen starken politischen Liedern (Sprüchen) Partei für den Kaiser gegen den Papst. Walthers Dichtung kann man als den Anfang der politischen Lyrik in Deutschland betrachten. Walther hat den höfischen Minnesang zur höchsten Vollendung gebracht und ihn gleichzeitig überwunden: Er entfernt sich nämlich von den Konventionen der hohen Minne-Idee und fordert ein neues Verhältnis zwischen Mann und Frau, eine neue Minne-Auffassung. Er tritt für die Gleichrangigkeit beider Partner ein und setzt an die Stelle der Verehrung der Frau die echte Liebe zu einer bestimmten Frau, die auch ein einfaches Mädchen aus dem Volk sein kann. In den sogenannten Mädchenliedern wird nicht die „hohe“, sondern die „niedere“ Minne gepriesen.

Unter der Linden (um 1200) 1

Originaltext Übertragung

Under der linden an der heide, dâ unser zweier bette was, Dâ mugt ir vinden schône beide

gebrochen bluomen unde gras. Vor dem walde in einem tal, tandaradei, schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen zuo der ouwe: dô was mîn friedel komen ê. Dâ wart ich enpfangen, hêre frouwe, daz ich bin sæ1ic iemer mê. Kuste er mich? wol tûsentstunt: tandaradei, seht, wie rôt mir ist der munt.

Dô het er gemachet alsô rîche von bluomen eine bettestat. Des wirt noch gelachet inneclîche, kumt iemen an daz selbe pfat. Bî den rôsen er wol mac, tandaradei, merken, wâ mirz houbet lac.

Unter der Linde auf der Heide1 , wo unser beider Lager2 war, da kann man sehn liebevoll gebrochen Blumen und Gras Vor dem Wald in einem Tal – tandaradei –sang schön die Nachtigall

Ich kam gegangen zu der Wiese, da war mein Liebster schon vor mir gekommen. Da wurde ich empfangen – Heilige Jungfrau! –dass es mich immer glücklich machen wird. Ob er mich küsste? Wohl tausendmal, – tandaradei –seht wie rot mein Mund ist

Da hatte er bereitet in aller Pracht3 von Blumen ein Lager. Daran wird sich freuen von Herzen, wer daran vorübergeht. An den Rosen kann er noch – tandaradei –sehen, wo mein Kopf lag

22 Germanen I Mittelalter (500-1500)
TEXTE
FOKUS
5 10 15 20 25
Manessische Handschrift, Heidelberg. 1 e, Heide brughiera, landa 2 s, Lager giaciglio 3 e, Pracht splendore, sfarzo Weitere Texte • Nemt, frouwe, diesen kranz! (mit Textarbeit) • Der Reichston (mit Textarbeit)

Daz er bî mir læge, wessez iemen – nu enwelle got! – sô schamt ich mich. Wes er mit mir pflæge, niemer niemen bevinde daz wan er und ich –Und ein kleinez vogellîn: tandaradei, daz mac wol getriuwe sîn.

Dass er bei mir lag, wüsste es jemand – da sei Gott vor4! – so schämte ich mich. Was er tat mit mir, niemals soll jemand das erfahren als er und als ich –und die liebe Nachtigall, – tandaradei –die wird gewiss verschwiegen5 sein

1 Beantworte folgende Fragen.

1 Wie kann man den Minnesang definieren?

2 Was für eine Liebe ist die Minne?

3 Welche neue Liebesauffassung hat Walther von der Vogelweide?

Weitere Texte

• Minnelieder (Beispiele)

• Flores silva nobilis (aus Carmina Burana)

KURZINTERPRETATION

Unter der Linden

Das lyrische Ich dieses Gedichtes ist eine fiktive junge Frau. Sie spricht über ihr Liebeserlebnis mit einem Mann, vermutlich einem Ritter, in der freien Natur („Unter der Linde auf der Heide“). Man kann noch die Spuren der beiden Liebenden erkennen („gebrochen Blumen und Gras“).

Die vielen Elemente der Natur, wie „Linde“ (vgl. V. 1), „Heide“ (vgl. V. 2), „Blumen und Gras“ (vgl. V. 6) oder „Wald“ (vgl. V. 7) schaffen eine idyllische Stimmung Glück und Freude sind die Gefühle, die das Mädchen in den ersten drei Strophen ausdrückt. In der letzten Strophe spricht sie über ihr Schamgefühl und ihre Angst, dass jemand erfahren kann, was sie mit ihrem Liebhaber getan hat. Das sollen nur die beiden Liebenden und die Nachtigall wissen, der stumme Zeuge ihres Liebesglücks.

Unter der Linden bezeugt die „revolutionäre“ Einstellung Walthers der Minne gegenüber: Im Mittelpunkt dieses „Mädchenliedes“ steht nämlich nicht die „hohe“, sondern die „niedere“ Minne. Es geht um eine gegenseitige Liebesbeziehung zwischen einem Mann und einer Frau, die keine Dame, sondern ein einfaches Mädchen aus dem Volk ist. Und doch wird dieses Mädchen so respektvoll wie eine adlige Dame verehrt („Heilige Jungfrau!“, vgl. V. 14).

23 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
30 35
• Freude und Schamgefühl
2
• Junge Frau erzählt von ihrem Liebeserlebnis • Einfaches Mädchen verehrt wie eine Dame 4 da sei Gott vor Dio non voglia 5 verschwiegen discreto Manessische Handschrift, Heidelberg.

SCHNELLTEST

1 Ergänze.

1 Parzival ist ein

2 und Geist sind hier verschmolzen.

3 Die Etappen seiner Entwicklung sind

Unschuld, ,

4 Am Ende seiner Entwicklung ist die

Wolfram von Eschenbach (1170-1220)

Parzival (um 1200-1210)

Der Versroman Parzival ist der erste „Entwicklungsroman1“ der deutschen Literatur und zeigt den Weg des Helden von naiver2 Unschuld3 über Schuld4 und Reue5 bis zur Erlösung6 durch Gottes Gnade7. Germanischer und christlicher Geist sind im Parzival meisterhaft verschmolzen8 .

Parzivals Vater war ein Ritter, der im Orient starb. Die Mutter zieht ihn im Wald auf 9 , damit er kein Ritter wird. Aber der naive Parzival begegnet vier Rittern und entscheidet sich dennoch, Ritter zu werden. Nach vielen Abenteuern kommt er an den Hof von König Artus und wird Ritter der Tafelrunde. Später lehrt ihn Gurnemanz die ritterlichen Sitten10 und gibt ihm den Rat, nicht viel zu fragen. Parzival befreit Königin Kondviramur von einer Belagerung12 und heiratet sie.

Er kommt schließlich auf die Gralsburg und sieht den kranken Gralskönig Anfortas. Dieser könnte durch eine mitleidvolle13 Frage geheilt14 werden; Parzival stellt aber nicht die Frage, die den König heilen könnte, weil er nicht gegen die ritterliche Etikette verstoßen15 will. Am Artushof wirft ihm die Gralsbotin Kundrie seine Schuld vor16, nämlich dass er kein Mitleid gezeigt hat.

Für Parzival beginnt ein schwieriges zielloses17 Wanderleben18. Eines Tages trifft er Trevrizent; dieser sagt ihm, dass seine Mutter vor Leid gestorben ist und erklärt ihm die Wunder19 des Grals und warum König Anfortas leidet. Jetzt versteht Parzival, dass Mitleid und Menschlichkeit wichtiger als Standesregeln sind

Auf der Gralsburg stellt Parzival die erlösende Frage und Anfortas kann genesen20. Parzival wird dann Gralskönig und vereint sich mit seiner Gemahlin Kondwiramur und seinem Sohn Lohengrin.

Im 19. Jahrhundert hat Richard Wagner seine meisten Opern über mittelalterliche Sagen komponiert; dabei hat er alle Operntexte selbst verfasst.

1 r, Entwicklungsroman romanzo di formazione

2 naiv ingenuo

3 e, Unschuld innocenza

4 e, Schuld colpa

5 e, Reue pentimento

6 e, Erlösung salvezza

7 e, Gnade grazia

8 verschmelzen (o-o) fondere

9 auf-ziehen (o-o) allevare, crescere

10 e, Sitte costume, tradizione, usanza

11 ermahnen ammonire

12 e, Belagerung assedio

13 mitleidvoll compassionevole; s, Mitleid pietà

14 heilen guarire

2 Ergänze.

begegnet

• erlösende

• König Artus

• Gralsburg

• Ritter

• Gralskönig

• Gralskönig Anfortas

• Ritter der Tafelrunde

• ritterliche Etikette

15 verstoßen (ie-o) urtare

16 vor-werfen (a-o) rimproverare, rinfacciare

17 ziellos senza meta

18 s, Wanderleben vita vagabonda

19 s, Wunder miracolo

20 genesen (a-e) guarire

• Mitleid und Menschlichkeit

• Wald

• Wanderleben

Parzivals wächst im (1) auf, denn seine Mutter möchte nicht, dass er (2) wie sein Vater wird. Aber er (3) vier Rittern und will Ritter werden. Am Hof von (4) wird er (5) . Er kommt schließlich auf die (6) Der kranke (7) könnte durch eine mitleidvolle (8) geheilt werden; Parzival stellt sie aber nicht, um gegen die (9) nicht zu verstoßen. Parzival beginnt dann ein schwieriges (10) . Schließlich versteht er, dass (11) wichtiger als Standesregeln sind.

Auf der Gralsburg stellt Parzival die (12) Frage und Anfortas kann genesen. Parzival wird dann (13)

24 Germanen I Mittelalter (500-1500)
FOKUS TEXTE
Parzival wird Gralskönig. Richard Wagner, Parsival (Prelude)

3 Ergänze.

Das Nibelungenlied (Anonym, um 1180-1210)

Motive und Gestalten des Nibelungenliedes stammen aus der Völkerwanderungszeit.

Leben, Handel und Untergang beider Hauptfiguren, Kriemhild und Hagen, sind von den ethischen Gesetzen der Treue und Rache bestimmt. Die sühnende Rache Kriemhilds verursacht den Untergang des ganzen Königshauses.

Der Prinz Siegfried hat das Zwergengeschlecht1 der Nibelungen besiegt und ihren Schatz gestohlen. Er hat den Drachen getötet und in dessen Blut gebadet. Dieses Bad hat ihn unverwundbar2 gemacht. Aber ein Lindenblatt ist auf seine Schulter gefallen und diese Stelle ist verwundbar geblieben.

Siegfried wirbt3 um die schöne Kriemhild, die Schwester der Burgunderkönige.

Siegfried darf Kriemhild nur heiraten, wenn er ihrem Bruder Gunther hilft, die übermenschliche Brunhild auf der Insel Island zu erringen4 Durch die Tarnkappe5 (Teil des Nibelungenschatzes6) unsichtbar7 gemacht, kämpft Siegfried neben Gunther und besiegt die stolze8 Brunhild. In Worms feiert man die doppelte Hochzeit – Siegfried und Kriemhild, Gunther und Brunhild

Nach zehn Jahren verrät9 Kriemhild ihrer Schwägerin, dass Siegfried sie damals besiegt hat. Die wütende10 Brunhild will sich rächen11 und lässt Siegfried von dem treuen Hagen auf der Jagd töten. Hagen nimmt Kriemhild auch den Nibelungenschatz ab und versenkt12 ihn im Rhein. Kriemhild ist verbittert13 und rachsüchtig114. Nach dreizehn Jahren heiratet sie Etzel, den Hunnenkönig und lädt die Burgunder auf ein großes Fest ein. Die Rache Kriemhilds erfüllt sich15 im Tod und im Untergang16 des ganzen Königshauses. Auch dieser Stoff wurde von Wagner vertont mit dem Titel Der Ring der Nibelungen

1 s, Zwergengeschlecht stirpe di nani

2 unverwundbar invulnerabile

3 werben (a-o) (um) corteggiare

4 erringen (a-u) conquistare lottando

5 e, Tarnkappe mantella che

rende invisibili

6 r, Nibelungenschatz tesoro dei Nibelunghi

7 unsichtbar invisibile

8 stolz orgoglioso

9 verraten (ie-a) confidare

10 wütend furioso

11 sich rächen vendicarsi

12 versenken affondare

13 verbittert amareggiato

14 rachsüchtig desideroso di vendetta

15 sich erfüllen compiersi

16 r, Untergang rovina

Brunhild • doppelte Hochzeit • Drachen • Fest • gebadet • Hagen • Hunnenkönig • Kriemhild • Nibelungen • Nibelungenschatz • rächen • Schulter • Tarnkappe • Tod • töten • Treue und Rache • unverwundbar • gestohlen

Die bestimmenden ethischen Gesetze sind (1)

Siegfried hat das Zwergengeschlecht der (2) besiegt und ihren Schatz (3)

Er hat den (4) getötet und in dessen Blut (5) . Dieses Bad hat ihn (6) gemacht bis auf eine kleine Stelle auf der (7)

Siegfried möchte die schöne (8) , die Schwester der Burgunderkönige, heiraten.

Aber er soll ihrem Bruder Gunther helfen, die übermenschliche (9) zu erringen.

Durch die (10) unsichtbar gemacht, kämpft Siegfried neben Gunther und besiegt Brunhild. In Worms feiert man die (11) – Siegfried und Kriemhild, Gunther und Brunhild.

Als Brunhild es nach zehn Jahren erfährt, will sie sich (12) und lässt Siegfried von dem treuen (13) auf der Jagd (14) . Hagen nimmt Kriemhild auch den (15) ab und versenkt ihn im Rhein.

Die rachsüchtige Kriemhild heiratet nach dreizehn den (16) Etzel und lädt die Burgunder auf ein großes (17) ein, wo das ganze Königshaus in den (18) getrieben wird.

25 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1 Das Nibelungenlied (Auszug)
Siegfried der Krieger, von Hagen getotet.

FOKUS GESCHICHTE und GESELLSCHAFT

SCHNELLTEST

1 Ergänze.

Um 1500 gab es die Entdeckung (1) , die erste Erdumsegelung, die (2)

Revolution und viele (3)

(Schießpulver, Brille, Buchdruckerkunst).

Deutschland hatte noch ein mittelalterliches (4)

Das Bürgertum war reich und (5)

Mit Martin Luther kam der Bruch mit der (6)

Die Neuzeit

Ausrufung der Republik

Um 1500 fanden die Entdeckung Amerikas, die erste Erdumsegelung1, die kopernikanische Revolution und viele Erfindungen (Schießpulver2, Brille, Buchdruckerkunst3 * ) statt.

Im Gegensatz zu Italien und anderen europäischen Staaten, wo moderne Stadtstaaten entstanden (Genua, Mailand, Florenz u. a.), hatte Deutschland noch ein mittelalterliches Feudalsystem

Bürgertum

Der Bürgerstand wurde reich und mächtig. Sehr groß waren die Spannungen zwischen Kaufleuten und Handwerkern und zwischen den Städten und den Territorialfürsten. Das schwerste Problem war aber das religiöse: Man stellte die Autorität der katholischen Kirche in Frage. Der Bruch mit der Kirche kam erst mit Martin Luther.

Martin Luther und die Reformation

Ablasshandel1

Der Anlass zum Bruch mit der katholischen Kirche war der Ablasshandel. Der Papst hatte allen Christen einen „Ablass“2 (Befreiung von begangenen Sünden) versprochen, wenn sie Geld für den Bau des Petersdomes spendeten3. Als Reaktion darauf schlug der Augustinermönch Martin Luther 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche zu Wittenberg, um eine öffentliche Diskussion über die Ablasspraxis zu erreichen.

Luthers Grundgedanken

* Buchdruckerkunst

Erst ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kann man in der westlichen Welt von einem „gedruckten Buch“ sprechen, d. h. ab der Einführung des beweglichen Alphabets durch den Goldschmied Johann Gutenberg Einzelne Metallblöcke konnten endlos kombiniert werden, um potenziell unendliche logische Reihen von Wörtern, Sätzen, Punkten und Seiten zu erzeugen. Aus jeder geduldig erstellten Kombination (Matrize genannt) konnten Tausende von Seiten gedruckt werden, die alle gleich waren. So entstand das gedruckte Buch.

Das erste von Gutenberg gedruckte Buch war eine zweibändige Bibel (die so genannte 42-Zeilen-Bibel), die ab 1453 hergestellt wurde. 180 Exemplare wurden in weniger als drei Jahren produziert, wobei ein guter Kopist in dieser Zeit nicht mehr als zwei hätte herstellen können.

Luthers Grundgedanken waren: Die Bibel ist die einzige Quelle der Wahrheit, der Mensch kann sich nur durch seinen Glauben4 und die Gnade5 Gottes retten Durch die Bannbulle6 verfolgt, distanzierte sich Luther endgültig von Rom und entfaltete seine Lehre. Heiligenverehrung7 und Zölibat, Fegefeuer8 und Ohrenbeichte9 , Mönchtum, Papstherrschaft10 und Reliquienverehrung wurden verworfen11

Bauernkriege

Gleichzeitig mit der Reformation fanden in Deutschland die Bauernkriege statt (Aufstände der Bauern gegen ihre Herren). Am Anfang war Luther an der Seite der Bauern, die wegen der hohen Zinsen zu rebellieren begannen. Als aber 1525 der Kampf der Bauern zum Bauernkrieg wurde, stellte er sich an die Seite der Fürsten, weil er die Rebellion gegen die Obrigkeit für eine Sünde hielt.

Aus politischen Gründen unterstützten die Territorialfürsten die Reformation, in der sie die Möglichkeit ihrer Unabhängigkeit von Rom und vom katholischen Kaiser sahen.

Luthers Lehre verbreitete sich schnell in vielen deutschen Ländern, vor allem in Norddeutschland

1 r, Ablasshandel commercio delle indulgenze

2 r, Ablass indulgenza

3 Geld spenden elargire soldi in beneficenza

4 r, Glaube fede

5 e, Gnade grazia

6 e, Bannbulle bolla di scomunica

7 e, Heiligenverehrung culto dei santi

8 s, Fegefeuer purgatorio

9 e, Ohrenbeichte confessione

10 e, Papstherrschaft autorità papale

11 verwerfen (a-o) respingere, rigettare

26
1 e, Erdumsegelung circumnavigazione della terra 2 s, Schießpulver polvere da sparo 3 e, Buchdruckerkunst stampa
REFORMATION (1500-1600)

VISUELLES LERNEN

2 Ergänze.

Folgen der Glaubensspaltung12

Der Augsburger Religionsfrieden (1555) sanktionierte die Gleichberechtigung13 von Katholiken und Lutheranern und das Prinzip „cuius regio eius religio“: jeder Landesfürst sollte die Religion seiner Untertanen14 bestimmen15

Die Glaubensspaltung brachte Fanatismus, Verfolgungen16 und Emigrationen (Hugenotten in Frankreich und Katholiken in Irland) mit sich.

Gegenreformation

Die Gegenreformation der katholischen Kirche begann mit dem Reformkonzil von Trient (1545-1563) und wurde von den Jesuiten getragen. Es waren vor allem die bayerischen Fürsten, die die Gegenreformation in ihren Territorien durchführten. Deutschland war damit also in einen protestantischen Norden und einen katholischen Süden gespalten. Viele theologische Fragen wurden durch die Reformationsbewegungen neu formuliert, darunter die kirchlichen Ämter und Strukturen und der Gottesdienst. In der Tabelle auf Seite 28 werden die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Konfessionen gezeigt.

12 e, Glaubensspaltung scisma

13 e, Gleichberechtigung parità dei diritti

14 r, Untertan suddito

15 bestimmen determinare 16 e, Verfolgung persecuzione

95 Thesen • Ablasshandel • Augsburger Religionsfrieden • Bauernkriege • Bibel • Gegenreformation • Norddeutschland • Reformkonzil

Der Anlass zu Luthers Protest war der (1)

Als Reaktion darauf schlug Martin Luther (2) an die Türe der Schlosskirche zu Wittenberg.

Luthers dachte, die (3) ist die einzige Quelle der Wahrheit.

Martin Luther und die Reformation

In der Zeit der Reformation fanden in Deutschland die (4) statt.

Die (7) der katholischen Kirche begann mit dem (8) von Trient (1545-1563).

Der (6) (1555) sanktionierte die Gleichberechtigung von Katholiken und Lutheranern.

Luthers Lehre verbreitete sich schnell vor allem in (5)

27 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg.

Katholizismus und Protestantismus

GESCHICHTE und GESELLSCHAFT ZO O M

In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Konfessionen gezeigt.

Katholizismus

Glaubensquelle Die zwei Säulen der Kirche und des Glaubens sind die Heilige Schrift und die Überlieferung (Tradition).

Sakramente Es gibt sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Eheschließung und Weihesakrament.

Marien- und Heiligenverehrung

Die heilige Maria, die Mutter Jesus, und die Heiligen werden verehrt.

Beichte Katholiken beichten einem Priester ihre Sünden. Dieser spricht die Vergebung im Namen Jesus aus (Lossprechung).

Oberhaupt Der Papst ist als Bischof von Rom, als Nachfolger des Heiligen Petrus und als Stellvertreter Christi das Oberhaupt der Kirche.

Priester Bischöfe und Priester dürfen nicht heiraten (Zölibat).

Innenausstattung der Kirche

Der Innenraum katholischer Kirchen ist oft prachtvoll ausgestattet.

Protestantismus

Es gibt nur eine Quelle des Glaubens, und das ist die Heilige Schrift.

Es gibt nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl (Eucharistie).

Die heilige Maria, die Mutter Jesus, und die Heiligen werden nicht verehrt.

Evangelische kennen das Beichtgespräch nicht. Beim Abendmahl werden ihre Sünden vergeben.

Die Kirche erkennt nicht den Papst als Stellvertreter Christi. Der einzige Herr ist Jesus Christus.

Bischöfe und Pfarrer dürfen heiraten. Auch Frauen dürfen die Sakramente erteilen.

Evangelische Kirchen sind meistens sehr einfach und verzichten auf pompöse Ausstattung.

1 Richtig oder falsch?

1 Für die Katholiken ist die Bibel die einzige Quelle der Wahrheit. R F

2 Die Beichte ist für beide Konfessionen ein Sakrament. R F

3 Die evangelische Kirche erkennt nicht den Papst als Stellvertreter Christi. R F

Reformation (1500-1600) 28
Schongau (Bayern), die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt. Berlin, die evangelische Französische Friedrichstadtkirche.

Möglichkeiten

lebenslangen Lernens für alle fördern

Trotz weltweiter Fortschritte haben immer noch 130 Millionen Mädchen keinen freien Zugang auf Bildung, insbesondere in Subsahara-Afrika. Bildung ermöglicht Frauen und Mädchen nicht nur ein selbstbestimmtes Leben, sondern trägt zur Verbesserung der sozialen Lebensbedingungen bei. Daher fördert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Bildung für Mädchen und Frauen.

Leichter Rückgang der Buchproduktion, wachsende Zahl von Lesern

Im Jahr 2020 sind sowohl die Zahl der veröffentlichten Titel (-2,6 % im Vergleich zu 2019) als auch die Auflagen (-7,2 %) gesunken. Der durchschnittliche Buchpreis bleibt im Wesentlichen stabil, während der Vertrieb über Online-Kanäle zunimmt. 41,4 % der Bevölkerung im Alter von 6 Jahren und älter haben im Jahr 2020 mindestens ein Buch gelesen, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2019 (+3 %). 73,6 % der Leser lesen nur Papierbücher, 9,4 % nur E-Books oder Online-Bücher und 0,3 % hören nur Hörbücher. 16,6 % nutzen mehr als ein Medium zum Lesen (Papierbuch, digitales Buch, Hörbuch). Die Verbreitung von Büchern als Bildungs- und Informationsquelle ist eng mit dem Sustainable Development Goal 4 verbunden: inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.

Was will man mit SDG 4 erreichen?

Der Rückgang der Buchproduktion im Vergleich zu 2019. Es sind 82 719 Werke veröffentlicht worden.

Im Druck verfügbare Buchwerke auch als E-Book veröffentlicht. Leser zwischen 6 und 18 Jahren mit Eltern, die Leser sind. 36,3% lesen, auch wenn ihre Eltern keine Leser sind.

(ISTAT-Daten für das Jahr 2020)

• Bildungszugang für alle

• Zugang zu frühkindlicher Bildung, die auf die Grundschule vorbereitet

• Alle Mädchen und Jungen sollen eine kostenlose, gerechte und hochwertige Grund- und Sekundarbildung abschließen

• Zugang zu hochwertiger beruflicher Bildung und Hochschulbildung

• Mehr Jugendliche und Erwachsene sollen über Fähigkeiten für Beschäftigung und menschenwürdige Arbeitsplätze verfügen

• Alle Jugendlichen und ein großer Anteil der Erwachsenen sollen Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse erlangen

• Alle Lernenden sollen Fähigkeiten für die Förderung der nachhaltigen Entwicklung erwerben

1 Schau dir das Video an: Welche Erfahrungen werden vorgestellt? In diesem Video wirst du mehr über gleichberechtigte Bildung für Mädchen und Frauen in fremden Ländern erfahren. Bildung erscheint dir wahrscheinlich selbstverständlich. Ist sie überall so geschützt?

2 Schau dir das Video noch einmal an und ergänze. geflüchtete • Schwangerschaften • inklusive • siebzehn • Vorurteile • inspirieren • ausgeschlossen • nachhaltige • geschlechtergerechte • Menschenrecht • Sexualerziehung

1 Bildung ist ein und ein wichtiger Motor für Entwicklung.

2 In der Agenda 2030 steckt , gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle.

3 Die Entwicklungsziele der Agenda 2030 sind

4 Fast 130 Millionen Mädchen und Frauen sind von Bildung

5 Hürden für die Mädchenbildung sind früher ungewollte

6 Man will Bildungspläne gestalten.

7 Die gehört zu den Zielen der Bildung.

8 Man sollte bei den Lehrkräften aufbrechen.

9 In Jordanien profitieren nicht nur jordanische Mädchen von Bildungsmaßnahmen, sondern auch aus Syrien Mädchen und Frauen.

10 Durch die Erfahrung von einigen Frauen kann man andere

29 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1 TRANSVERSALER UNTERRICHT
78,1% 47,9% 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 0 - 2,6%
AGENDA 2030
NACHDENKEN

FOKUS ZEITGEIST

Kunst I Die Renaissance

Wiedergeburt1 der Antike

Um 1500 wollte man das Mittelalter durch eine Wiedergeburt – eine „Renaissance“ – der Antike überwinden. Der Renaissancemensch ist ein kräftiges, selbstbewusstes Individuum

Die Renaissance („rinascita“/ Wiedergeburt), kam aus Italien – die größten Genies waren Leonardo da Vinci, Tizian und Donatello – und bedeutete eine Distanz von der mittelalterlichen Kunst, vor allem von der mystischen Gotik. Die italienischen Baumeister fanden ihre Vorbilder in der römischen Antike, denn bei ihnen schätzten2 sie die Symmetrie und die Harmonie In Deutschland wurde der neue Stil hauptsächlich bei der Architektur von Schlössern, Palästen und Rathäusern angewandt. Ein berühmter Renaissanceschlossbau ist z. B. das Heidelberger Schloss

Die führende Kunstgattung der Renaissance ist die Malerei; die bedeutendsten deutschen Maler sind Matthias Grünewald, Lucas Cranach der Ältere, Hans Holbein und vor allem Albrecht Dürer

1 Renaissance bedeutet

2 Durch die Wiedergeburt der wollte man das überwinden.

3 In der Antike fanden die italienischen Baumeister Symmetrie und

4 Ein berühmtes Beispiel für die Renaissancearchitektur in Deutschland ist das

Reformation (1500-1600) 30
Antike • Harmonie • Heidelberger Schloss • Mittelalter • Wiedergeburt
1 Ergänze.
Schloss zu Heidelberg. Leonardo da Vinci, Jungfrau der Felsen, 1483-85. 1 e, Wiedergeburt rinascita 2 schätzen apprezzare

* Leonardo und Dürer

Der viel umworbene Leonardo sah mit seinen technischen Skizzen die Zukunft voraus. Auch Dürer betrat als Künstler neue Wege: Er perfektionierte die Druckgraphik (Kupferstich, Holzschnitt) zu absoluter Meisterschaft. Er produzierte bereits für die Masse und signierte als einer der Ersten seine Werke. Beide Künstler verdeutlichten – trotz vieler Unterschiede – typische Merkmale des „Renaissancemenschen“: das Streben nach Ruhm, Wohlstand und Selbständigkeit sowie einen ausgeprägten Wissensdrang und Erfindergeist.

Albrecht Dürer

Einfluss der Renaissance

In Nürnberg geboren, kam Dürer (1471-1528) auf Reisen nach Italien, wo er von der italienischen Renaissance * beeinflusst wurde. Wie Leonardo da Vinci hat er Unterrichtsbücher für die Künstler geschrieben. Er studierte die Proportionen und die harmonische Konstruktion eines idealen Typus, der kein einzelner Mensch, sondern ein Vorbild, eine „Idee“ des Menschen sein soll. An diesen Grundgedanken hält sich Dürer in seinen berühmten Porträts. Großartig ist z. B. das Bildnis, das er von seiner Mutter im Jahre ihres Todes zeichnete (1514). Dürers Gemälde wurden vom Ruhm3 seiner Holz-4 und Kupferstiche5 übertroffen6. In ihnen schafft die Linie, nicht die Farbe, das Bild. Berühmt sind seine Apokalypse, eine Folge von Holzschnitten noch unter dem Einfluss der Spätgotik, Ritter, Tod und Teufel (1513) und Melancholie (1514).

Holbein • Maler • Proportionen • Typus

1 Die wichtigsten deutschen sind Grünewald, Cranach, und vor allem Albrecht Dürer.

2 Wie Leonardo studierte Dürer die und die harmonische Konstruktion eines idealen

31 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
3 r, Ruhm fama 4 r, Holzstich incisione in legno 5 r, Kupferstich incisione in rame 6 übertreffen (a-o) superare 2 Ergänze. Albrecht Dürer, Selbstporträt, 1498. Albrecht Dürer, Hase, 1528.

FOKUS LITERATUR

* Der bedeutendste deutsche Humanist war Erasmus von Rotterdam (1466-1536). Der in Holland geborene Erasmus war Augustinermönch, verließ jedoch den Orden und widmete sich dem Studium der Antike. Seine Ideale von Humanität, Freiheit und Toleranz, die ihn zu einem Vorläufer der Aufklärung machen, charakterisieren auch seine Stellung zur Religion. Er war – wie Luther – für eine Glaubensreform, die aber nicht durch den Bruch mit der Kirche erfolgen sollte.

Renaissance I Humanismus I Reformation

Die drei großen Bewegungen, die den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markierten, sind die Renaissance und der Humanismus, die ihren Ursprung in Italien haben und von hier aus ganz Europa beeinflussen, und die geistliche Literatur der Reformation, die aus Deutschland ausgeht.

Die Erfindung des Buchdruckes durch Johann Gutenberg 1455 ermöglichte erst die Entstehung1 der „Literatur“ im öffentlichen Sinn: an die Stelle der kostbaren Manuskripte, die nur ganz wenige lesen konnten, erschienen jetzt endlich gedruckte Schriften und Bücher

Renaissance

Die Renaissance brachte eine neue Lebensauffassung2: Im Mittelpunkt standen nicht mehr das Sündengefühl3 und die Diktate der Kirche wie im Mittelalter, sondern ein selbstbewusster4 Mensch. Das Mittelalter wollte man durch eine Renaissance der Antike überwinden.

Humanismus

Wie der Name selbst sagt, steht das Menschliche im Mittelpunkt des Humanismus* Die Welt der Antike war das Vorbild der menschlichen Perfektion; daher die Begeisterung der Humanisten für die antiken Texte. Die Sprache der Humanisten wurde wieder Latein

Reformation

Dadurch blieb die Lektüre der humanistischen Schriften einem ausgewählten Kreis an Gelehrten vorbehalten. Martin Luther und die Reformatoren hingegen, die ihre Thesen unter dem Volk verbreiten wollten, begannen allmählich, ihre Werke in deutscher Sprache zu verfassen.

Humanismus (mit Textarbeit)

Reformation (1500-1600) 32
1 e, Entstehung nascita 2 e, Lebensauffassung concezione della vita 3 s, Sündengefühl sentimento del peccato 4 selbstbewusst consapevole di sé Lucas Cranach d. Ä., Der predigende Martin Luther, 1547.

Weitere Texte

• Ein feste Burg ist unser Gott (mit Textarbeit und Kurzinterpretation)

Luthers Bibelübersetzung: Der Anfang der modernen deutschen Sprache

Martin Luther (1483-1546)

Martin Luther hat nicht nur die deutsche Geschichte durch die Reformation der Kirche geprägt, sondern auch mit seiner Bibelübersetzung (1522 das Neue, 1534 das Alte Testament) die neuhochdeutsche Schriftsprache geschaffen

Beim Übersetzen (er ging nicht auf die lateinischen, sondern auf die hebräischen und griechischen Urtexte zurück) versuchte er, den Bibeltext einzudeutschen1 und ihn dem ganzen Volk verständlich zu machen

Für seine Übertragung verwendete er die nüchterne2 sächsische3 Kanzlei4- und Drucksprache – die Kanzleien verwendeten eine überregionale Sprache –, verband sie mit der lebendigen Mundart5 und bereicherte sie mit volkstümlichen und kräftigen6 Bildern. Dadurch ging die lebendige Sprache des Volkes nicht verloren.

Die Bibel wurde von allen gelesen, von Adligen, Bürgern und Bauern, damit trug sie wesentlich zum Entstehen7 einer allgemeinen deutschen Schriftsprache bei8

Martin Luther ist auch der Begründer des protestantischen Kirchenliedes, das in der neuen evangelischen Liturgie neben der Predigt eine besondere Bedeutung gewann.

1 eindeutschen germanizzare

2 nüchtern sobrio

3 sächsisch sassone

Vertonung

4 e, Kanzlei cancelleria

5 e, Mundart vernacolo, dialetto

Weihnachtslied (1534)

6 kräftig forte, intenso

7 s, Entstehen sorgere

8 beitragen contribuire

Im folgenden berühmten, sowohl bei Protestanten als auch bei Katholiken beliebten Lied geht es um die Weihnachtsbotschaft des Engels, der die Geburt Christi verkündet. Martin Luther erzählt hier einen Teil der Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2, 8-20, die als Krippenspiel von Kindern dargestellt werden sollte. Joseph und Maria, der Verkündigungsengel und die Hirten sangen um eine Krippe oder Wiege vor dem Altar gruppiert.

Vom Himmel hoch da komm’ ich her, Ich bring’ euch gute, neue Mär’1 , Der guten Mär’ bring ich so viel, Davon ich singen und sagen will.

Euch ist ein Kindlein heut’ gebor’n, Von einer Jungfrau auserkor’n2 , Ein Kindelein so zart und fein, Das soll eu’r Freud’ und Wonne3 sein.

1 Ergänze.

1 Die Erfindung des Buchdruckes (J. Gutenberg, 1455) ermöglichte die Entstehung der

2 Im Mittelpunkt der Renaissance stand

3 Die Renaissance wollte eine Überwindung des Mittelalters durch

4 Für die Humanisten war die Welt der Antike

Es ist der Herr Christ, unser Gott, Der will euch führ’n aus aller Not, Er will Eu’r Heiland4 selber sein, Von allen Sünden machen rein.

Lob, Ehr’ sei Gott im höchsten Thron Der uns schenkt seinen eignen Sohn: Des freuet sich der Engel Schar5 Und singet uns solch neues

5 Mit Luthers Bibelübersetzung entstand

6 Für die Bibelübersetzung verwendete Luther und die lebendige

7 Die Bibel wurde von allen gelesen, so entstand

8 Martin Luther begründete auch

33 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
12
4 8
Jahr.
16
1 e, Mär notizia 2 auserkoren eletto
3
3 e, Wonne delizia 4 r, Heiland redentore 5 e, Schar schiera

FOKUS GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Das Jahrhundert des Krieges

SCHNELLTEST

1 Richtig oder falsch?

1 Die Glaubenspaltung verursachte Verfolgungen und Emigrationen. R F

2 Der 30jährige Krieg begann aus politischen Gründen. R F

3 Der Krieg brachte eine Reduzierung der Bevölkerung. R F

4 Am Ende des Krieges war der Kaiser mächtiger. R F

Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)

Die Geschichte des 17. Jahrhunderts ist durch die Glaubensspaltung1, die damit verbundenen religiösen oder weltlichen Machtkämpfe – Dreißigjährigen Krieg – und den Absolutismus bestimmt.

Der durch Luthers Reformation verursachte Glaubenskampf gab Anlass zu einem großen Fanatismus und zu zahllosen Verfolgungen und Emigrationen in ganz Europa (in Spanien wurden die Juden, in Frankreich die Hugenotten, in Österreich die Protestanten, in Irland die Katholiken verfolgt). In Deutschland herrschte Dauerstreit zwischen Katholiken und Protestanten.

Der Dreißigjährige Krieg begann aus religiösen Gründen, wurde aber bald ein europäischer Konflikt. Die Folgen für Deutschland waren katastrophal.

Der Krieg und die Pest brachten Tod und Zerstörung und verursachten2 eine starke Reduzierung der Bevölkerung (von ca. 17 Millionen Menschen vor dem Krieg auf ca. 10 Millionen im Jahr 1648). Das Land war verwüstet3 und die Landwirtschaft4 ruiniert. Absolutismus an den Höfen

Am Ende des Krieges war die Macht des Kaisers nicht mehr so groß und das Reich in 300 Landesherrschaften geteilt. Die Autonomie dieser Staaten wurde von dem Westfälischen Frieden (1648) sanktioniert, so dass die deutschen Fürsten mit absoluter Macht gegenüber dem Kaiser regierten. Sie übernahmen den Absolutismus aus Frankreich. An den Höfen herrschten Luxus und höfische Repräsentation.

Die Pest

Im 30jährigen Krieg waren die Erntevorräte geplündert, die Felder verwüstet und es kam immer wieder zu Hungersnöten. Hinzu kamen Seuchen wie Grippewellen, Durchfallerkrankungen und Typhus. Wegen mangelnder Hygiene und fehlender Abwasserkanäle kam es zu Epidemien. Das Schreckenswort dieser Zeit hieß Pest. Es war eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit; der Pesterreger von Nagetieren (z. B. Ratten) wurde über infizierte Flöhe (den Rattenfloh) oder bei Verletzungen durch Nagetiere (Biss- oder Kratzwunden) auf den Menschen übertragen. Da man die Übertragungsarten nicht kannte, konnte man sich auch nicht schützen. Wie schon im Mittelalter suchte man nach Schuldigen. So kam es zu Hexenverbrennungen und Judenverfolgungen.

Wusstest du das?

Im Jahr 1423 wurde in Venedig das erste Pest-Krankenhaus erbaut, um die Erkrankten von der gesunden Gesellschaft in Venedig abzugrenzen. Im Mittelalter gab es für die Pest keine medizinische Erklärung, so entstanden verschiedene Theorien: Ungünstig stehende Winde, eine schlechte Konstellation der Planeten oder verseuchtes Wasser waren, so dachten die Menschen, für die Pest verantwortlich.

Als Behandlungsmethode für Pestkranke entnahm man dem Patienten Blut, um die Pesterreger aus dem Körper zu holen (Aderlass).

34 BAROCK
(1600-1720)
1 e, Glaubensspaltung scisma 2 verursachen causare 3 verwüstet devastato 4 e, Landwirtschaft agricoltura Arnold Böcklin, Die Pest, der Schwarze Tod, 1898.

2 Verbinde die Satzteile.

1 Der 30jährige Krieg und die Pest

2 Am Ende des Krieges

3 Das Reich war in

4 Die Fürsten regierten mit

5 Der Westfälische Friede sanktionierte

BAUKASTEN FÜRS ABITUR

Georg Trakl, Grodek (  S. 298)

Georg Heym, Der Krieg ( S. 296)

August Stramm, Patrouille (  S. 300)

Wusstest du das?

Der Prager Fenstersturz fand am 23. Mai 1618 statt und war der Anlass zum Beginn des 30jährigen Krieges. Dabei stießen protestantische Adlige drei Beamte des katholischen böhmischen Königs aus einem Fenster der Prager Burg. Mit dieser Tat rebellierten sie gegen die Einschränkung ihrer Glaubensfreiheit durch König Ferdinand II., der die Protestanten unterdrückte

Matthäus Merian der Ältere, Der Prager Fenstersturz, Kupferstich, 1646.

a 300 Landesherrschaften geteilt.

b absoluter Macht gegenüber dem Kaiser.

c die Autonomie der Fürstentümer.

d hatte der Kaiser weniger Macht.

e brachten Tod, Zerstörung und starke Reduzierung der Bevölkerung.

THEMA Krieg in der deutschen Literatur

AUSGANGSPUNKT Der Dreißigjährige Krieg

Der Krieg ist ein brisantes Thema auch in der Literatur. Es kommt in allen Dichtungsarten vor, in der Epik, in der Dramatik, in der Lyrik, in der Berichterstattung und in historischen Romanen. Die Ausdrucksformen variieren vom Schlachtruf bis zur Totenklage, von der Verherrlichung des Krieges bis zu seiner Verurteilung.

Wolfgang Borchert, Die Küchenuhr (  S. 429), Das Brot (  ) Krieg

Hannes Wader, Es ist an der Zeit (  )

Wladimir Kaminer, aus dem Blog (  S. 349)

Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues ( S. 342)

Bertolt Brecht, Mein Bruder war ein Flieger ( S. 377), Die Oberen (  S. 377), Deutschland 1933 (  S. 376), An die Nachgeborenen (  )

Aufgabe für die mündliche Abiturprüfung

Thomas Mann, Deutsche Hörer (  S. 381)

Marlene Dietrich, Lili Marleen (  S. 335)

Hans Bender, Forgive me (  S. 426)

3 Bereite eine Präsentation vor, individuell oder in Gruppenarbeit, über das Thema „Krieg“. Du kannst Auszüge aus Werken der angegebenen Autoren verwenden und auch Bilder oder Materialien, die du zum Thema geeignet findest.

35 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1

FOKUS ZEITGEIST

* Wusstest du das?

Das Wort „Barock“ ist von dem portugiesischen Wort barrocco abgeleitet, das eine unregelmäßige, schiefrunde Perle bezeichnet. Dieser Terminus wurde zunächst, im 18. Jahrhundert, abwertend für übertriebene, bizarre Kunstformen verwendet. Erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts, mit der Neuentdeckung der ausdrucksvollen Barockliteratur durch den Expressionismus, wurde er zum Epochenbegriff.

Der Begriff Barock

Der Barock * ist Ausdruck des höfischen Absolutismus. Die Pracht und Monumentalität des Barockstils erklären sich mit dem Repräsentationsbedürfnis der absolutistischen Herrscher; um ihre Macht zu zeigen, brauchten sie Distanz, Würde, Prachtentfaltung. Alle Künste – Baukunst und Malerei, Musik und Dichtung – wirkten zusammen, um die Glorie des Fürsten zu verherrlichen.

Barock: Epoche der Gegensätze

Die Antithetik zwischen vitaler Lebensfreude und tiefem Pessimismus ist ein ganz wesentliches Merkmal des Barock.

Luxus und Armut

Einerseits herrschten an den Fürstenhöfen, nach dem Vorbild des französischen Absolutismus, Luxus, Verschwendung1 und Macht, andererseits war das Leben der einfachen Bevölkerung von Armut2 , Hunger und Pessimismus geprägt.

Lebensfreude3 und Todesangst

Einer übertriebenen Prachtentfaltung4 und Lebensfreude stehen also Todesangst und das Bewusstsein von der eigenen Vergänglichkeit5 gegenüber.

Grund dafür ist der Dreißigjährige Krieg.

Überladener6 Stil in allen Bereichen

Die Merkmale dieser Epoche drücken sich nicht nur in der Literatur, sondern auch in anderen Bereichen aus: in der Mode, der Architektur, der Malerei, der Musik und dem Gartenbau. Diese sind alle durch einen überladenen Stil charakterisiert – man denke an die pompösen Barockschlösser mit Verzierungen7 (z. B. das Schloss Versailles) oder an die Kleider der adligen Frauen voller Volants und Schleifen8

1 e, Verschwendung spreco

2 e, Armut povertà

3 e, Lebensfreude gioia di vivere

4 e, Prachtentfaltung sfoggio, pompa

5 e, Vergänglichkeit caducità

6 überladen sovraccarico

7 e, Verzierung ornamento

8 e, Schleife nastro

36 Barock (1600-1720)
Joseph Parrocel, Die Rückkehr von der Jagd, 1700. Eduard von Gebhardt, Betende Frau

Philosophie

Leibniz und Böhme

In Deutschland waren die größten Denker der Barockzeit Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646-1716) und Jakob Böhme (1575-1624). Der erste suchte, in einer Zeit von Elend und Not, das Bild einer harmonisch geordneten Welt. Der Mystiker Böhme vertrat dagegen einen pantheistischen Gedanken: Gott ist alles und in allem und schließt auch das Böse in sich.

Musik

In den Werken Bachs und Händels, der beiden größten protestantischen Barockkomponisten, verbindet sich rationale Klarheit mit tiefer Religiosität.

Bach

Eine innige Frömmigkeit1 prägt die Werke Johann Sebastian Bachs (1685-1750), sowohl seine Instrumentalwerke (Cembalo/Klavier, Orgel) als auch die geistlichen Kompositionen, vor allem die großen Passionen (Johannes-Passion, Matthäus-Passion, Weihnachtsoratorium) und die Kantaten, die für die Sonntagsgottesdienste komponiert wurden.

Händel

Aus Wassermusik

Aus Brandenburgische Konzerte VISUELLES LERNEN

1 Ergänze.

Der andere große Komponist des Spätbarock, Georg Friedrich Händel (1685-1759), schuf neben Opern und Oratorien (Messiah) auch Kammermusik, Werke für Tasteninstrumente oder Orchesterwerke wie die bekannte Wassermusik

Bach und Händel sind sehr verschieden: bei Bach steht die Musik für den Gottesdienst im Mittelpunkt, er komponierte eher introvertiert, gelehrt2 und traditionsbezogen3; bei Händel ist die öffentliche Musik seiner Opern und Oratorien am wichtigsten, er komponierte eher extrovertiert und hörerfreundlicher.

1 e, Frömmigkeit religiosità 2 gelehrt dotto, colto 3 traditionsbezogen tradizionalista

Absolutismus • Frömmigkeit • geistlichen • Harmonie • Lebensfreude • Opern • Oratorien • pantheistische • Pessimismus • Stil

Der Barock ist Ausdruck des höfischen (1)

Böhme hatte eine (6) Weltanschauung: Gott ist überall.

Merkmale des Barock waren sowohl (2) als auch (3)

Alle Bereiche der Barockepoche waren durch einen überladenen (4) charakterisiert.

Charakteristisch für Bachs Werk ist die (7) , die seine (8) Kompositionen prägt.

Leibniz suchte in der Welt die (5)

Händels wichtigste Werke sind (9) und (10)

37 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
Kirchenorgel der Stiftskirche St. Peter in Salzburg.

FOKUS ZEITGEIST

* Mit dem barocken Stil in der Kunst und Architektur wollte die Aristokratie beeindrucken, Triumph und Macht zeigen.

Kunst I Der Barockstil

Repräsentative Funktion der Kunst

Die Kunst im Barock hat eine repräsentative Funktion * und spiegelt die Spannung zwischen mystischer Religiosität und weltlicher1 Freude wider.

Merkmale

Merkmale des Barock sind die dynamischen Formen, die üppige2 Pracht3, die fließende Bewegung und die Gegensätze von großen und kleinen Formen, von Hell und Dunkel.

Baukunst

Die Baukunst ist, wie im Mittelalter, die wichtigste Kunstgattung. Typische Merkmale der Architektur sind die mächtige Kuppel, der Zwiebelturm4 und die geschwungenen5

Linien

Sakralbaukunst

Der neue Stil ging von Rom aus und verbreitete sich auch dank dem Jesuitenorden in den katholischen Ländern Spanien, Portugal, Österreich und Süddeutschland. Zu den schönsten Werken des deutschen Barock gehören die Theatinerkirche in München, der Salzburger Dom und die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Bayern des Architekten Johann Balthasar Neumann.

38 Barock (1600-1720)
Wien, Nationalbibliothek. München, Asamkirche, Altar. 1 weltlich mondano 2 üppig ricco, abbondante 3 e, Pracht magnificenza 4 r, Zwiebelturm campanile a bulbo 5 geschwungen arcuato, curvo

Profaner Barockbau

In Frankreich blühte der profane Barockbau; das Schloss zu Versailles wurde Vorbild für viele Fürstenschlösser in Deutschland: Schönbrunn bei Wien, Nymphenburg bei München, das Berliner Schloss des Baumeisters Andres Schlüter, die Erzbischöfliche Residenz in Würzburg u. a.

Baukunst bei Protestanten und Katholiken

Nach der Reformation spalteten sich die Christen in Protestanten und Katholiken. Während die Protestanten ihre Religion in einer einfachen und geradlinigen6 Baukunst ausdrückten, repräsentierten die Katholiken ihre Religion durch verzierte7 und pompöse Gebäude und Prachtbauten. Das ist ein Grund dafür, dass die barocken Gebäude meistens in den katholischen Gebieten Europas zu finden sind. In Deutschland ist der Barock nicht so weit verbreitet, wie z. B. in Italien oder Frankreich, auch weil der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert ausbrach. So gab es nicht das nötige Geld für teure barocke Bauten.

7

die fließende Bewegung • die mächtige Kuppel • die dynamischen Formen • der Zwiebelturm • die üppige Pracht • die geschwungenen Linien • repräsentative

Funktion. Die Merkmale des Barockstils sind (2) (3) (4)

Die Kunst im Barock hat eine (1)

. Die Charakteristika der Architektur sind (5) (6) (7)

39 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
Wien, Schloss Schönbrunn. 6 geradlinig lineare verziert decorato Wien, Schloss Belvedere. 1 Ergänze.

1 e, Gelegenheitsdichtung poesia d’occasione

2 e, Verinnerlichung interiorizzazione

3 schwulstig ampolloso

4 e, Gesellschaftslyrik lirica mondana

5 r, Schelmenroman romanzo picaresco

6 r, Schäferroman romanzo pastorale

Gelegenheitsdichtung1

Antithetische Haltung

Wegen Krieg und Pest lebten die Leute in Not. Darauf reagierten sie mit einer antithetischen Haltung: einerseits mit Pessimismus, Verinnerlichung2 und Zuflucht zur Religiosität, andererseits aber auch mit gesteigerter Lebenslust. Die Kulturzentren waren jetzt die Höfe, wo die Dichter (Hofdichter) im Dienste des Fürsten waren.

Gelegenheitsdichtung

Die Dichtung war meistens Gelegenheitsdichtung, d. h. sie sollte den Fürsten loben und hatte eine repräsentative Funktion. Am Anfang des 17. Jahrhunderts war Deutsch noch keine Literatursprache. An den Höfen sprach man fast nur Französisch und die Sprache der Dichtung war oft noch Latein

Sprachgesellschaften

Um die deutsche Sprache von ausländischen Einflüssen zu befreien, entstanden verschiedene Sprachgesellschaften, wie z. B. der „Palmenorden“. Viele ihrer Mitglieder stammten aus dem Adels- und Reichsfürstenstand. Ihr Modell waren die italienischen Renaissance-Akademien. Die berühmteste italienische Sprachgesellschaft war und ist immer noch die Accademia della Crusca

Barockstil

Charakteristisch für den Barockstil, Manierismus genannt, sind schwulstige3 Formen und Übertreibungen. Er ist reich an Metaphern, rhetorischen Mitteln und artifiziellen Figuren. Wichtig sind die Allegorie und die Emblematik

Lyrik

In der Lyrik dominiert die Zeit- und Gesellschaftslyrik4. Die drei Leitmotive der Lyrik des Barock sind: Vanitas, Memento mori und Carpe diem. Sie spiegeln das Lebensgefühl der Menschen wider, nämlich ihre Angst und die Bedrohung durch den Krieg.

Drama

Im Drama werden die Komödien nach dem Namen der komischen Figur Hans Wurst Hanswurstiaden genannt. Eine große Rolle spielt das Jesuitendrama, das den katholischen Glauben verbreiten will.

Roman

In der Prosa haben der Schelmenroman5 und der Schäferroman6 mehr Erfolg als der umfangreiche höfische Roman.

VISUELLES LERNEN

1 Ergänze.

Die Literatur des Barock hatte eine (1) Haltung: Pessimismus und Lebenslust.

Die Dichtung sollte den (2) loben und hatte eine (3) Funktion.

Die Leitmotive der Lyrik des Barock sind: Vanitas, Memento mori und (6)

In dieser Epoche entstanden verschiedene (4)

Im Drama werden die Komödien (7) genannt.

Der Barockstil ist auch (5) genannt.

In der Prosa hatten der (8) und der (9) viel Erfolg.

40 Barock (1600-1720)
Francesco di Stefano, Rom, allegorische Figur, 1448.
FOKUS LITERATUR

Johannes Werlin (1620-1675)

Es geht eine dunkle wolk herein (1646)

Dieses Volkslied stammt aus einer Liederhandschrift des bayerischen Benediktinerpaters Johannes Werlin aus dem Jahre 1646. Die „dunkle wolk“ kann man auf den Dreißigjährigen Krieg beziehen.

es geht eine dunkle wolk herein; mich dünkt1, es wird ein regen sein, ein regen aus den wolken wohl in das grüne gras. und kommst du, liebe sonn, nit bald, so weset2 alls im grünen wald, und all die müden blumen, die haben müden tod. es geht eine dunkle wolk herein, es soll und muß geschieden sein; ade, feins lieb, dein scheiden3 macht mir das herze schwer.

4 8 12

41 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
FOKUS TEXTE
Eroberung der Stadt Magdeburg während des 30jährigen Krieges.
4
1 dünken sembrare 2 wesen marcire 3 scheiden (qui) partenza Lied gesungen von Hannes Wader

Visuelle Analyse

Andreas Gryphius (1616-1664)

Leben und Werk

Lyrik Gryphius war nicht nur der wichtigste Dramatiker seiner Zeit, sondern auch ein hervorragender Lyriker

Er schrieb geistliche und weltliche Oden, Sonette und Epigramme und verwendete dabei alle rhetorischen Mittel der Barocklyrik: Antithesen * , Parallelismen *, Worthäufungen * u. a. Die Sprache ist sehr dynamisch und ausdrucksstark.

Märtyrerdramen Die Stoffe für seine Trauerspiele – Leo Armenius oder Fürstenmord (1646), Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Groß Britanien (1657), Catharina von Georgien oder bewährte Beständigkeit (1651 uraufgeführt), Cardenio und Celinde oder unglückliche Verliebte (1649) – entnimmt Gryphius der Geschichte. Die Handlung spielt immer am Hof; die Helden, alle hohen Standes, sind passive, unglückliche Menschen, die durch die Annahme des Leidens und durch ihren Opfertod zu großen Helden und Märtyrern werden.

* Antithese Gegenüberstellung von zwei widersprüchlichen Aussagen. In der gehobenen Dichtkunst wird sie verwendet, um einen Inhalt besonders hervorzuheben.

Abend (1650)

* Der Parallelismus bezeichnet Sätze, die einen parallelen Satzbau zeigen. (z. B. „heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee“).

* Die Worthäufung, oder Akkumulation, ist die Reihung mehrerer Begriffe zu einem genannten oder nicht genannten Oberbegriff, wodurch dieser verstärkt wird (z. B. „Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städte und Felder“).

Der schnelle Tag ist hin, die Nacht schwingt1 ihre Fahn2 Und führt die Sternen auf. Der Menschen müde Scharen Verlassen Feld und Werk; wo Tier’ und Vögel waren, Traut itzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan3!

Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn4 . Gleich wie dies Licht verfiel, so wird in wenig Jahren Ich, du, und was man hat und was man sieht, hinfahren. Dies Leben kömmt mir vor als eine Rennebahn5 .

Zäsur: gedankliche Wende

Laß, höchster Gott, mich doch nicht auf dem Laufplatz gleiten, Laß mich nicht Ach, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten6! Dein ewig heller Glanz7 sei vor und neben mir!

Laß, wenn der müde Leib entschläft, die Seele wachen, Und wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen, So reiß mich aus dem Tal der Finsternis 8 zu dir.

42 Barock
4 8
(1600-1720)
1 schwingen agitare 2 e, Fahne bandiera 3 vertan sprecato 4 der Glieder Kahn = der menschliche Leib corpo umano 5 e, Rennebahn pista da corsa
12
6 verleiten sviare 7 r, Glanz splendore
8
e, Finsternis oscurità Weitere Texte • Tränen des Vaterlands (mit Textarbeit) • Es ist alles eitel (mit Textarbeit)
FOKUS TEXTE
5

KURZINTERPRETATION

Abend

• Beispiel für die Lyrik des Barock • Thema: Vergänglichkeit

Dieses Gedicht ist beispielhaft, um die Lyrik des Barock zu verstehen: Der Barockdichter will beweisen, wie gut er überlieferte Gedichtformen und rhetorische Stilmittel beherrscht. So ist die Sprache oft schwer und erinnert an die barocke Architektur.

Der Abend ist hier Ausgangspunkt zu Reflexionen über die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens (Vanitas). Das ist typisch für diese Zeit um und nach 1600: Der Dreißigjährige Krieg und die Pest haben das Land zerstört und die Menschen reagieren auf zweifache Weise, einerseits mit übersteigertem Lebensgenuss, andererseits mit tiefer Religiosität und Todessehnsucht. Darin liegt auch ein religiöser Aspekt: Das irdische Leben ist vergänglich, gemäß dem christlichen Glauben gibt es dafür ein besseres Leben im Jenseits.

Die Form ist die strenge Form des Sonetts: zwei Quartette, zwei Terzette. Die Quartette entwickeln in These und Antithese die Aussagen, die das Hauptthema klar machen. In den Terzetten kommt es zu einer Synthese

Erstes Quartett: These Beobachtung des Lebens auf Erden

Antithetik: Tag/Nacht; Tiere und Vögel/Einsamkeit; Licht/dunkel; Leib/Seele

Metaphern: „die Nacht schwingt ihre Fahn“ = es wird Abend Thema des Gedichtes: Vergänglichkeit, „Wie ist die Zeit vertan!“

Zweites Quartett: Antithese

Tod als Flucht und Erlösung, das Leben ist zu schnell und hektisch

Metaphern: „der Port“ = Hafen des Lebens, Tod „der Glieder Kahn“ = menschlicher Leib „eine Rennebahn“ = ein gefährlicher Ort (das Leben)

Terzette: Synthese

Erstes Terzett

Direkte Anrede an Gott, damit er dem Dichter hilft, sich durch die Gefahren des Lebens nicht zu verirren

Assonanzen: Ach – Pracht; Lust – Angst

Metaphern: „der Laufplatz“ = das Leben

Zweites Terzett

Steigerung: Überlegungen zu Tod und Leben

Metaphern: „der müde Leib entschläft“ = die Zeit des Todes ist gekommen „das Tal der Finsternis“ = das qualvolle Leben

Hauptgedanke: Bitte um Erlösung, Hoffnung, dem „Tal der Finsternis“ zu entkommen

WEITERES ZUM THEMA Vergänglichkeit

• Hugo von Hofmannsthal, Ballade des äußeren Lebens ( S. 255)

• Kurt Tucholsky, Augen in der Großstadt ( S. 355)

43 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
6
• Sonett

AUFKLÄRUNG (1720-1780)

FOKUS GESCHICHTE und GESELLSCHAFT Der aufgeklärte1 Absolutismus

* Der Siebenjährige Krieg

Er wurde um Schlesien geführt, das Maria Theresia von Friedrich II. zurückgewinnen wollte. Österreich konnte Schlesien nicht zurückerobern und Preußen wurde als Großmacht akzeptiert.

Deutschland im Rückstand

Im Vergleich zu England und Frankreich war Deutschland politisch und wirtschaftlich viel rückständiger2. Das Land war in viele Einzelstaaten zersplittert3 und Preußen war der stärkste

Friedrich II. von Preußen

Mit Friedrich II. von Preußen, auch „Der Große“ genannt, begann in Deutschland der aufgeklärte Absolutismus: Der Herrscher fühlt sich nicht mehr vor Gott und dem persönlichen Gewissen allein, sondern auch vor der Vernunft und der Öffentlichkeit verantwortlich. Im höfischen Absolutismus erkannte der Fürst über sich nur Gott und den Kaiser an. Friedrich II. verstand sich nicht als „Verkörperung4 des Staates“, sondern als dessen ersten Diener

Er blieb aber ein absoluter Monarch, kümmerte sich dennoch um das Wohl aller Bürger. Unter ihm wurde Preußen zu einer Großmacht, auch dank dem Siebenjährigen Krieg * gegen Österreich (1756-1763).

1

VISUELLES LERNEN

Deutschland war in viele (1) zersplittert.

(2) war der stärkste. Hier herrschte (3)

Er war ein absoluter, aber (4) Monarch.

Er wollte das Wohl seiner (5)

44
1 aufgeklärt illuminato 2 rückständig arretrato 3 zersplittert spezzettato 4 e, Verkörperung incarnazione Adolph Menzel, Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci, 1850-52.
Ergänze.

FOKUS ZEITGEIST Der Begriff „Aufklärung“

SCHNELLTEST

1 Richtig oder falsch?

1 Die Aufklärung ging von Deutschland aus.

2 Zentral in der Aufklärung war die Vernunft.

3 Nach dem Deismus lebt Gott nicht in der Natur.

Das Licht der Vernunft

Die Aufklärung entstand in England und Frankreich. „Aufklärung“, „age of enlightenment“ und „siècle des Lumières“ sind Lichtmetaphern. Man will jetzt die „Finsternis1“ des Mittelalters durch das „Licht der Vernunft 2 “ endgültig vertreiben3, man fördert4 die empirischen Wissenschaften und den Glauben an den Fortschritt.

Optimismus, Deismus und Toleranz

Im Mittelpunkt der Aufklärung steht der Optimismus: Man hat ein großes Vertrauen5 auf die Kraft der menschlichen Vernunft. Durch die Vernunft kommt man zur Autonomie im Denken und Handeln, zur Freiheit und zum Glück

Der Deismus ist eine „natürliche“ Religion: Gott hat die Welt erschaffen; sie bewegt sich aber nur nach den Naturgesetzen, die die Welt in sich hat.

Ein weiteres Merkmal der Aufklärung ist der Toleranzgedanke

Philosophie

Rationalismus und Empirismus

Die zwei großen philosophischen Bewegungen der Aufklärung waren der französische Rationalismus (Montesquieu, Voltaire, Diderot und Rousseau) und der englische Empirismus (Locke, Hobbes und Hume).

Was ist Aufklärung?

„Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (Zitat aus Kants Essay Was ist Aufklärung?

Friedrich Hagemann, Immanuel Kant, Senf zubereitend, 1801.

Immanuel Kant (1724-1804) beantwortete die Frage „Was ist Aufklärung?“ mit folgenden Worten: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit 6 [...].“ Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen wird also zum Motto der Aufklärung.

Leibniz

Der Philosoph und Wissenschaftler Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646-1716) gilt als Wegbereiter der deutschen Aufklärung. Für ihn ist diese Welt die beste aller möglichen Welten (Theodizee, 1710), weil eine „prästabilierte Harmonie“ in ihr herrscht. In seiner Monadenlehre (Die Monadologie, 1714) behauptet er, dass Monaden individuelle selbständige Substanzen und Abbild des Kosmos sind. Die höchste Monade ist Gott Leibniz überwindet damit den Kontrast zwischen Geist und Materie.

Pietismus

In dieser Zeit entstand innerhalb des Protestantismus der Pietismus, eine religiöse gefühlvolle Bewegung, die den Dogmatismus ablehnte und, wie die Mystik, die individuelle Glaubenserfahrung in den Mittelpunkt stellte. Die Pietisten forderten ein praktisches Christentum, das sich in einem frommen7 und gehorsamen8 Leben zeigen sollte. Der Pietismus mündete9 in die gesamteuropäische Bewegung der Empfindsamkeit10. Die Merkmale dieser Strömung, Sentimentalität und Schwärmerei, beeinflussten auch Goethes Werther und die Erlebnislyrik sehr stark.

VISUELLES LERNEN

2 Ergänze.

Deismus: Eine (4) Religion.

Ziel: Die Finsternis des Mittelalters durch das Licht der (1) vertreiben.

Kant: Unmündigkeit durch den (5) vertreiben.

Methode: Die (2) Wissenschaft und die Fortschrittsgläubigkeit.

Leibniz: In der Welt herrscht (6)

Merkmale: (3) und Toleranz.

Pietismus: Eine (7) Bewegung.

45 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
e,
2 e,
3
(ie-ie) scacciare 4 fördern
5 s, Vertrauen fiducia 6 e, Unmündigkeit immaturità, minorità 7 fromm pio
1
Finsternis oscurità
Vernunft ragione
vertreiben
favorire, promuovere
8 gehorsam ubbidiente 9 münden sfociare 10 e, Empfindsamkeit sensibilità, sentimentalismo
R F R F R F

Aus Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?

von Immanuel Kant

Kant betont in seinem Essay zwei wichtige Aspekte der menschlichen Emanzipation: zum einen die Bereitschaft des Einzelnen, sich der Vernunft und des eigenen kritischen Geistes zu bedienen, um frei zu sein, und zum anderen die Notwendigkeit, dass auch die Herrschenden die größere Autonomie der Bürger anerkennen und ihren Despotismus in einen aufgeklärten Despotismus verwandeln.

In demokratischen Regierungen genießt man große Freiheiten, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar waren oder die in diktatorischen Regimen heute noch verweigert werden.

Übersetzung

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen […] gerne zeitlebens unmündig1 bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. […] Daher gibt es nur Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit heraus zu wickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

[…] Wenn denn nun gefragt wird: Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? so ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Daß die Menschen, wie die Sachen jetzt stehen, im Ganzen genommen, schon imstande wären, oder darin auch nur gesetzt werden könnten, in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines Anderen sicher und gut zu bedienen, daran fehlt noch sehr viel. In diesem Betracht ist dieses Zeitalter das Zeitalter der Aufklärung, oder das Jahrhundert Friederichs. […] Ich habe den Hauptpunkt der Aufklärung, d.i. des Ausgangs der Menschen aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit, vorzüglich in Religionssachen gesetzt: weil in Ansehung der Künste und Wissenschaften unsere Beherrscher kein Interesse haben, den Vormund über ihre Untertanen zu spielen […] Wenn denn die Natur […] den Hang und Beruf zum freien Denken ausgewickelt hat, so wirkt dieser allmählig zurück auf die Sinnesart des Volks (wodurch dieses der Freiheit zu handeln nach und nach fähiger wird) und endlich auch sogar auf die Grundsätze der Regierung, die es ihr selbst zuträglich findet, den Menschen, der nun mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln.

1 Beantworte die Fragen.

1 Welches sind die Gründe der menschlichen Unmündigkeit?

2 Ist es allen Menschen möglich, mündig zu werden?

1 unmündig immaturo; mündig maturo DEBATE

3 Warum behauptet Kant, dies sei noch kein aufgeklärtes Zeitalter?

4 In welchem Lebensbereich ist die Unmündigkeit besonders unübersehbar?

5 Warum können sich Künstler und Wissenschaftler früher aus der Unmündigkeit emanzipieren?

6 Was trägt zur Würde des Menschen bei?

2 Aus der Welt der Jugend kommen immer neue Forderungen nach Entscheidungsfreiheit, wie der Anspruch auf eine Senkung des Wahlalters (von 18 auf 16 Jahre). Diskutiere mit deinen Mitschülern über die Vor- und Nachteile eines solchen Vorschlags und argumentiere deinen Standpunkt auch mit Beispielen aus anderen Ländern.

• Wahlrecht mit 16?

PRO CONTRA

Mit 16 sind junge Menschen eingeschränkt strafmündig. Straftäter gelten bis 21 als Jugendliche/Heranwachsende. Es ist also absurd, dass 16jährige wählen dürften.

Junge Menschen, die sich für Politik interessieren, sind sehr aktiv und engagiert.

Im Alter von 16 Jahren glaubt man fest an bestimmte Werte, die die Erwachsenen oft vergessen haben.

Es gibt nur wenige junge Menschen, die sich für Politik interessieren.

Mit 16 Jahren befindet man sich mitten in der Pubertät und kann die Realität nicht gut entschlüsseln.

46 Aufklärung
(1720-1780)
5 10 15 20 25
M
ZEITGEIST ZO O

FOKUS ZEITGEIST

Kunst I Der Rokokostil

Ein verfeinerter Stil

Das Rokoko ist ein zierlicher1 und verfeinerter2 Stil, der von Frankreich ausging und ab etwa 1730 die Mode (Kleidung), die bildende Kunst und die Innenarchitektur beeinflusste. Er kann als eine Weiterentwicklung und Verfeinerung des Barock verstanden werden. An die Stelle des monumentalen und prunkhaften Repräsentationsstils des Barock traten mit dem Rokoko zierliche, intime, persönliche Stilelemente

Der ornamentale Stil des Rokoko beschränkt sich vor allem auf die Innenraumgestaltung3: Malerei, Plastik und Schmuckornament. Charakteristisch für die Baukunst des Rokoko ist das Gartenpalais, das den monumentalen Schlossbau des Barock verdrängt4 und einen intim-privaten Charakter hat.

Die wichtigsten Kunstwerke der Rokoko-Baukunst sind die Amalienburg im Park von Nymphenburg bei München, die Wieskirche auch in Bayern, das Lustschloss Belvedere in Wien und das Schloss Sanssouci in Potsdam bei Berlin.

1 Beantworte folgende Fragen.

1 Suche im Text alle Adjektive, die den Rokokostil definieren. Der Rokokostil ist

2 Nenne die wichtigsten Kunstwerke der Rokoko-Kunst.

47 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
Dresdner Zwinger in Dresden, 1710. 1 zierlich grazioso 2 verfeinert raffinato 3 r, Innenraum interno; e, Gestaltung arredamento 4 verdrängen sostituire Konzertzimmer in Schloss Sanssouci, Potsdam.

FOKUS LITERATUR

* Frauen prägen das intellektuelle Leben

Die Rolle der Frau des 18. Jahrhunderts war jene der Mutter und Ehefrau. Die Emanzipation der Frau begann durch den Salon. Der Salon gab den Frauen der elitären Gesellschaft die Möglichkeit, am öffentlichen Leben zu partizipieren.

Madame de Staël war eine für ihre Zeit außergewöhnlich emanzipierte und unkonventionelle Frau. Sie hatte Umgang mit den großen Politikern, Künstlern und Denkern und verfasste Romane, literaturtheoretische Abhandlungen und politische Pamphlete. Sie wurde eine der wichtigsten Vermittlerinnen zwischen der deutschen und französischen Kultur.

Literatur als ethische Aufgabe

Verschiedene Elemente

Rationalismus, mystisches Gefühlsleben, Empfindsamkeit1 und heitere Daseinsfreude2 koexistieren im Zeitalter der Aufklärung. Städte wie Hamburg, Leipzig, Zürich und später Berlin werden die wichtigsten Kulturzentren

Freier Schriftsteller

Der Hofdichter verschwindet3 und an seine Stelle tritt ein neuer Autortypus vor: der freie Schriftsteller. Er wendet sich an ein anonymes Publikum und lebt unabhängig vom Hof. Er schreibt der Literatur eine neue Aufgabe zu.

Aufgabe der Literatur

In den vergangenen Epochen musste der Dichter das Hofleben beleben und die Figur des Herrn feiern. Jetzt hat die Literatur eine ethische, politische und erzieherische4 Aufgabe. Durch die Ausweitung5 des Schulwesens6 verringert sich7 das Analphabetentum von 75% auf 50%.

Zeitschriften

Immer mehr Leute interessieren sich für Literatur und die Zeitschriften spielen eine wesentliche Rolle. Ab 1713 erscheinen in Deutschland zahlreiche „Moralische Wochenschriften“. Sie enthalten sowohl philosophisch-moralische als auch wissenschaftliche Abhandlungen8, haben einen populären Charakter und sind in einer klaren Sprache verfasst. So kann man ein breites Publikum erreichen.

Lesegesellschaften

Die Frauen waren von den Lesegesellschaften ausgeschlossen9, aber sie unterhielten Salons *. Hier stellten Gelehrte ihre Schriften vor und die Gäste diskutierten darüber. Sehr berühmt waren die Salons von Mademoiselle Lespinasse und von Madame Necker (später Madame de Staël).

In Paris und in Berlin entwickelte sich eine echte Konkurrenz unter den Frauen, die diese literarischen Salons führten.

1 e, Empfindsamkeit sentimentalismo

2 e, Daseinsfreude gioia di vivere

3 verschwinden (a-u) scomparire

4 erzieherisch educativo

5 e, Ausweitung espansione

6 s, Schulwesen sistema scolastico

7 sich verringern diminuire

8 e, Abhandlung trattato

9 ausgeschlossen escluso

48 Aufklärung
(1720-1780)
A.C.G. Lemonnier, Der literarische Salon von Madame Geoffin, 1812. François Gérard, Madame de Staël, 1818.

1 Ergänze.

Die wichtigsten Kulturzentren der Aufklärung waren die (1)

Der neue Typ des Autors ist in der Aufklärung der (2)

Er wendet sich an ( 3 ) und ist unabhängig vom (4)

Die Literatur hat jetzt eine (5)

Aufgabe.

Sehr wichtig waren die (6) , die einen (7) Charakter hatten.

In Berlin unterhielten gelehrte Frauen literarische (8)

2 Siehe das Bild von Hasenclever an, lies den Text und beantworte die Fragen.

SEE Was siehst du im Bild?

THINK Was denkst du?

WONDER Was fragst du dich?

Das Lesekabinett (Johann Peter hasenclever, 1843)

Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Deutschland 430 Lesegesellschaften. Bücher waren damals relativ teuer und öffentliche Bibliotheken rar, so bildeten sich interessierte Lesezirkel. Hier las man Bücher und Zeitschriften. In Lesekabinetten gab es auch separate Räume, wo man zusammen über das Gelesene diskutieren konnte.

49 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
THINKING ROUTINE VISUELLES LERNEN

Weitere Texte

• Minna von Barnhelm (Auszug mit Textarbeit)

• Der Tanzbär (mit Textarbeit)

Gotthold Ephraim Lessing (1729 -1781)

Leben und Werk

Als Sohn eines Pastors in Kamenz (Sachsen) 1729 geboren, war er Schriftsteller und Journalist in Berlin, dann während des Siebenjährigen Krieges Sekretär eines preußischen Generals in Breslau, „Dramaturg“ in Hamburg und schließlich Bibliothekar in Wolfenbüttel, wo er 1781 starb.

Humanitätsideal Der Theoretiker und Dramatiker Lessing ist der bedeutendste Vertreter der deutschen Aufklärung. Durch sein Streben nach Wahrheit, Toleranz und Freiheit bereitete er den Boden für das Humanitätsideal der Klassik. Erneuerung des Theaters Er befreite das deutsche Theater von der Imitation französischer Muster und schuf ein Deutsches Nationales Bürgertheater. Lessing bekämpfte die Imitation des französischen klassizistischen Dramas. Statt der drei Einheiten der französisch-klassischen Tragödie forderte der Dichter, nach dem Beispiel Shakespeares, die Natürlichkeit der Gestalten und das Mitleid des Publikums. Nicht die außergewöhnlichen Helden der französischen Tragödie, sondern „gewöhnliche“, bürgerliche Menschen sollten Protagonisten sein, nicht nur im Lustspiel, sondern auch im Trauerspiel.

Werke

Miss Sara Sampson (1755), die erste deutsche bürgerliche Tragödie, in der die Protagonisten keine Adligen, sondern normale Bürger sind.

Briefe, die neueste Literatur betreffend und Hamburgische Dramaturgie, theoretische Schriften über das Theater.

Minna von Barnhelm (1763), die erste deutsche Komödie, eine Liebesgeschichte zwischen einem rigiden preußischen Offizier, Major Tellheim, und einer liebenswürdigen, adligen Sächsin, Minna von Barnhelm. Emilia Galotti (1772), ein soziales Drama, zeigt die Geschichte eines unschuldigen Bürgermädchens, Emilia, das das unschuldige Opfer der Willkür eines Fürsten wird. Nathan der Weise (1779), ein berühmtes Drama über die Toleranz: alle Religionen, sowohl Christentum als auch Judentum und Islam sind gleichwertig, wenn sie den Menschen zum richtigen Handeln und zur Humanität führen. Fabeln und Epigramme enthalten immer eine Lehre und Bezug auf die politischsoziale Gegenwart.

Hauptwerke

Miss Sara Sampson (1755): erste deutsche bürgerliche Tragödie

VISUELLES LERNEN

1 Ergänze.

Fabeln (1759) und Epigramme (1753-71): eine politisch-soziale Lehre

Briefe, die neueste Literatur betreffend (1759-65) und Hamburgische Dramaturgie (1767-69): theoretische Schriften

Minna von Barnhelm (1763): erste deutsche Komödie

Emilia Galotti (1772): soziales Drama

Nathan der Weise (1779): Drama über die Toleranz

Leben und Werk

• (1) als Sohn eines Pastors in Kamenz geboren.

• Er war Schriftsteller, (2) , (3) , (4) und (5)

• Lessing erneuerte das (6) und befreite es von (7) Einflüssen.

• Sein Modell war (8) , er wollte das (9) des Publikums erregen.

• Die Protagonisten seiner Schauspiele waren nicht mehr die (10) , sondern (11) und (12) Menschen.

• Fabeln und (13) : politish und soziale Elemente.

• Theoretische Schriften: keine (14) des französischen Theaters.

• Minna von Barnhelm: erste deutsche (15)

• Emilia Galotti: (16) Drama.

• Miss Sara Sampson: erste deutsche (17) Tragödie.

• Nathan der Weise: Drama über (18)

50 Aufklärung
(1720-1780)
FOKUS TEXTE

* Die Parabel

Eine kurze lehrhafte Erzählung, die man als Leser entschlüsseln muss. Die Parabel erzählt eine Geschichte, die man auf das echte Leben übertragen und aus der man eine Lehre daraus ziehen kann.

Nathan der Weise (1779)

Nathan der Weise ist ein dramatisches Gedicht. Die Handlung spielt in Jerusalem, der Stadt der drei Weltreligionen (Judentum, Christentum und Islam)

zur Zeit des dritten Kreuzzuges (1192). Die Hauptpersonen sind Nathan, ein jüdischer, reicher und weiser Kaufmann, der islamische Sultan Saladin und der Patriarch als Vertreter des Christentums. Am Schicksal des weisen, toleranten Nathan erfährt man, was wahre Humanität ist. Zentral ist die Parabel* der drei Ringe aus Boccaccios Decamerone.

3. Aufzug, 7. Auftritt (Die Ringparabel)

7

Die Ringparabel ist eine wichtige Schlüsselszene in Lessings Drama Nathan der Weise Sultan Saladin fragt Nathan nach der wahren Religion. Nathan erzählt als Antwort die Ringparabel.

NathaN Vor grauen Jahren lebt’ ein Mann im Osten, Der einen Ring von unschätzbarem1 Wert Aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben spielte2 , Und hatte die geheime Kraft, vor Gott Und Menschen angenehm zu machen3, wer In dieser Zuversicht4 ihn trug. [...]

Er ließ den Ring

Von seinen Söhnen dem geliebtesten Und setzte fest, daß dieser wiederum Den Ring von seinen Söhnen dem vermache5 , Der ihm der liebste sei; und stets der liebste, Ohn Ansehn6 der Geburt, in Kraft allein Des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses werde. –Versteh mich, Sultan!

SaladiN Ich versteh dich. Weiter!

NathaN So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn, Auf einen Vater endlich von drei Söhnen; Die alle drei ihm gleich gehorsam waren, Die alle drei er folglich gleich zu lieben Sich nicht entbrechen konnte7. Nur von Zeit

Zu Zeit schien ihm bald der, bald dieser, bald Der dritte, – so wie jeder sich mit ihm Allein befand und sein ergießend Herz

Die andern zwei nicht teilten, – würdiger Des Ringes, den er denn auch einem jeden

Die fromme Schwachheit hatte zu versprechen.

Das ging nun so, solang es ging. – Allein

Es kam zum Sterben, und der gute Vater

Kömmt in Verlegenheit8. Es schmerzt ihn, zwei

1 Welche geheime Kraft hatte der Ring?

2 Wem ließ er seinen Ring?

3 Was entschied er?

4 Hatte der Vater einen Lieblingssohn?

51 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
1 unschätzbar inestimabile 2 spielen (qui) brillare, scintillare 3 angenehm machen render gradito 4 e, Zuversicht fiducia 5 vermachen lasciare in eredità 6 ohne Ansehen senza riguardo
nicht entbrechen können non poter fare a meno 8 e, Verlegenheit imbarazzo
5 10 15 20 25 30
7 sich
TEXTVERSTÄNDNIS
Nathan der Weise von Moni Ovadia vorgetragen

Von seinen Söhnen, die sich auf sein Wort Verlassen, so zu kränken9. – Was zu tun? –Er sendet in geheim10 zu einem Künstler, Bei dem er, nach dem Muster seines Ringes, Zwei andere bestellt und weder Kosten Noch Mühe sparen heißt, sie jenem gleich, Vollkommen gleich zu machen. Das gelingt Dem Künstler. Da er ihm die Ringe bringt, Kann selbst der Vater seinen Musterring Nicht unterscheiden. Froh und freudig ruft Er seine Söhne, jeden ins besondre, Gibt jedem ins besondre seinen Segen –Und seinen Ring – und stirbt.

[...]

was noch folgt, versteht sich ja von selbst. –Kaum war der Vater tot, so kömmt ein jeder Mit seinem Ring, und jeder will der Fürst Des Hauses sein. Man untersucht11, man zankt12 , Man klagt13. Umsonst; der rechte Ring war nicht Erweislich14; –

(Nach einer Pause, in welcher er des Sultans Antwort erwartet)

Fast so unerweislich, als Uns itzt – der rechte Glaube. [...]*

NathaN Der Richter sprach: Wenn ihr mir nun den Vater Nicht bald zur Stelle schafft15, so weis16 ich euch Von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel Zu lösen da bin? Oder harret17 ihr, Bis daß der rechte Ring den Mund eröffne? –Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring Besitzt die Wunderkraft18, beliebt zu machen, Vor Gott und Menschen angenehm. Das muß Entscheiden! Denn die falschen Ringe werden Doch das nicht können! – Nun; wen lieben zwei Von euch am meisten? – Macht, sagt an! Ihr schweigt? Die Ringe wirken nur zurück? und nicht Nach außen? Jeder liebt sich selber nur Am meisten? – O, so seid ihr alle drei Betrogene Betrüger! Eure Ringe Sind alle drei nicht echt. Der echte Ring Vermutlich ging verloren. Den Verlust Zu bergen19, zu ersetzen20, ließ der Vater Die drei für einen machen.

17 harren

5 Was tat er am Ende seines Lebens?

6 Was passierte unter den Söhnen nach dem Tode des Vaters?

*Die streitenden Söhne wenden sich an einen Richter.

7 Was sagte der Richter den Söhnen von ihren Ringen? Und vom echten Ring?

52 Aufklärung (1720-1780)
kränken offendere
in geheim di nascosto 11 untersuchen esaminare 12 zanken litigare
klagen lamentarsi
erweislich dimostrabile
zur Stelle schaffen portare
weisen (ie-ie) mandar via
9
10
13
14
15
16
aspettare
e, Wunderkraft potere miracoloso
18
sostituire FOKUS TEXTE 35 40 45 50 55 60 65 70
19 bergen (a-o) nascondere 20 ersetzen

SaladiN Herrlich! Herrlich!

NathaN Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt: Geht nur! – Mein Rat ist aber der: Ihr nehmt

Die Sache völlig, wie sie liegt. Hat von Euch jeder seinen Ring von seinem Vater: So glaube jeder sicher seinen Ring

Den echten. – Möglich, daß der Vater nun

Die Tyrannei des einen Rings nicht länger

In seinem Hause dulden21 wollen! – Und gewiß, Daß er euch alle drei geliebt und gleich

Geliebt: indem er zwei nicht drücken22 mögen, Um einen zu begünstigen23. – Wohlan!

Es eifre jeder seiner unbestochnen24 , Von Vorurteilen freien Liebe nach25!

Es strebe von euch jeder um die Wette26 , Die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag

Zu legen27! komme diese Kraft mit Sanftmut28 , Mit herzlicher Verträglichkeit29, mit Wohltun, Mit innigster Ergebenheit30 in Gott Zu Hülf! Und wenn sich dann der Steine Kräfte Bei euren Kindes-Kindeskindern äußern: So lad ich über tausend tausend Jahre

Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen Als ich und sprechen. Geht! – So sagte der Bescheidne Richter. 21 dulden tollerare

26 um die Wette streben fare a gara

etw. an den Tag legen mettere in luce

8 Welchen Rat gab der Richter den Söhnen?

9 Wodurch kann sich die Kraft des Ringes zeigen?

29 e, Verträglichkeit affidabilità 30 e, Ergebenheit devozione

53 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
22
23 begünstigen favorire 24 unbestochen incorrotto 25 nach-eifern: emulare
drücken respingere
28
27
e, Sanftmut mitezza
75 80 85 90 95 Lessing
Historischer Stahlstich von Ferdinand Rothbart, deutschen Illustrator: Sultan Saladin und Nathan der Weise.

TEXTINTERPRETATION

In der Ringparabel ist Lessings aufklärerische Auffassung von Theologie enthalten.

1 Wofür stehen die drei gleichen Ringe?

2 Was stellen der Vater und die Söhne jeweils dar?

3 Wie soll sich der Mensch den Andersgläubigen gegenüber verhalten?

KREATIVES SPRECHEN

Deine Meinung

1 Lessings Drama hat eine erzieherische Funktion. Erkläre, was für ein Ziel das Schauspiel Nathan der Weise in diesem Sinne verfolgt und warum seine Lehre heute immer noch sehr wichtig ist. Führe auch konkrete Beispiele mit Bezug auf die heutige Situation an. Diskussion in der Klasse

2 Denkt ihr, dass sich die Lehre von Lessings Ringparabel auf die Toleranz gegenüber anderen Religionen beschränkt oder schließt diese Toleranz auch weitere gesellschaftliche Aspekte ein, wie z. B. andere Schichten, Nationalitäten oder Hautfarben? Äußert eure Meinung.

KREATIVES SPRECHEN

1 Heute leben verschiedene Kulturen, Religionen und Volksgruppen zusammen. Das von Lessing behandelte Thema der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen ist also sehr aktuell. Beschreibe die heutige Situation, die Schwierigkeiten des Zusammenlebens und die Möglichkeit, diese zu überwinden.

• Drei Ringe als Symbol der drei Religionen

Nathan der Weise

In dieser berühmten Szene antwortet Nathan auf die Frage Saladins, welche Religion (Christentum, Judentum oder Islam) die beste ist, mit einer Parabel. Ein Mann im Osten hatte einen kostbaren Ring, der die magische Kraft hatte, vor Gott und Menschen angenehm zu machen.

Dieser Ring wurde vom Vater dem Lieblingssohn gegeben und das sollte in Zukunft weiter so geschehen. Aber der Ring kam in die Hände eines Vaters, der drei Söhne hatte, die er gleich liebte.

Als der Vater dem Tod nah war, ließ er von einem Künstler zwei Ringe machen, die dem echten Ring ganz gleich waren. Dann gab er jedem Sohn einen Ring und nach seinem Tod glaubte also jeder Sohn, der Fürst des Hauses zu sein.

• Wichtig ist nicht, welche Religion man hat

• Wichtig ist, wie der Mensch sich benimmt

• Toleranz- und Humanitätsidee

Um das Problem zu lösen, gingen die drei Brüder zu einem Richter und dieser gab ihnen den Rat: Jeder von ihnen sollte sich so benehmen, als ob er der Besitzer des echten Ringes wäre, das heißt mit Liebe, Sanftmut und Ergebenheit in Gott Nathan vergleicht den echten Ring mit dem wahren Glauben, das heißt mit der besten Religion

Im Mittelpunkt dieser Parabel wie des gesamten Stückes, steht die Toleranz- und Humanitätsidee, die später die Klassik weiter entwickelte. Wichtig ist also nicht, welcher Religion ein Mensch angehört, sondern seine Menschlichkeit, Menschenliebe und Duldsamkeit.

Weitere Autoren

Friedrich Gottlieb Klopstock, Biographie, Die frühen Gräber (mit Textarbeit), Das Rosenband (mit Textarbeit)

54 Aufklärung (1720-1780)
KURZINTERPRETATION 8
ABITUR Training
Training
ABITUR
FOKUS TEXTE

TRANSVERSALER UNTERRICHT

Der Toleranzgedanke gestern und heute

Was bedeutet Toleranz?

Ausgangspunkt: Literarische Texte

• G.E. Lessing, Nathan der Weise (Die Parabel der drei Ringe) ( S. 51)

• Herta Müller, Hast du ein Taschentuch? (Nobelpreisrede) ( S. 508)

• Charlie Chaplin, Rede an die Welt (aus dem Film Der große Diktator) ( S. 382)

VORDENKEN

1 Führt bitte konkrete Beispiele an. Lest folgende Formulierungen und die UNESCO Definition und Erklärung von Prinzipien der Toleranz.

Toleranz bedeutet:

• Akzeptanz von Meinungen, Werten und Handlungen, die nicht den eigenen entsprechen.

• Anerkennung von Unterschiedlichkeiten.

• Respekt gegenüber Andersartigkeit.

• Anderssein nicht einfach nur dulden, sondern Pluralität respektieren und als Bereicherung wertschätzen.

„Toleranz bedeutet die Anerkennung der Tatsache, dass alle Menschen, natürlich mit allen Unterschieden ihrer Erscheinungsform, Situation, Sprache, Verhaltensweisen und Werte, das Recht haben, in Frieden zu leben und so zu bleiben, wie sie sind.“

(Definition der UNESCO, 1995)

„Gefördert wird die Toleranz durch Wissen, Offenheit, Kommunikation und durch Freiheit des Denkens, der Gewissensentscheidung und des Glaubens. Toleranz ist Harmonie über Unterschiede hinweg. Sie ist nicht nur moralische Verpflichtung, sondern auch eine politische und rechtliche Notwendigkeit. Toleranz ist eine Tugend, die den Frieden ermöglicht, und trägt dazu bei, den Kult des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden.

Toleranz muss geübt werden von Einzelnen, von Gruppen und von Staaten.“

(UNESCO: Erklärung von Prinzipien der Toleranz, 1995, leicht vereinfacht)

NACHDENKEN/KREATIVES SPRECHEN ABITUR Training

1 Ausgehend von den literarischen Texten, in deren Mittelpunkt der Toleranzgedanke steht, und von den vorhandenen Definitionen von Toleranz, kannst du jetzt deine eigenen Gedanken über Toleranz ausdrücken. Was meinst du? Wie steht es in unserer Gesellschaft mit:

• Mitmenschlichkeit

• Toleranz

• Respekt gegenüber Minderheiten

• Respekt gegenüber Benachteiligten Zuviel? Zuwenig? Gerade richtig?

NACHDENKEN/KREATIVES SCHREIBEN ABITUR Training

1 Heute leben verschiedene Kulturen, Religionen und Volksgruppen zusammen. Das von Lessing behandelte Thema der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen ist also sehr aktuell. Beschreibe die heutige Situation, die Schwierigkeiten des Zusammenlebens und die Möglichkeit, diese zu überwinden.

2 Vorbereitung eines Quiz mit Multiple-Choice-Test für die Parallelklassen.

• Wo bin ich selbst tolerant - wo sind die Grenzen meiner Toleranz?

• Wie sieht intolerantes Verhalten in meinem eigenen Umfeld (Schule/Lebenswelt) aus?

• Wo und wie habe ich selbst tolerantes/intolerantes Verhalten schon erlebt?

• Welche Verhaltensweisen ergeben sich aus Intoleranz?

• Wie können wir toleranter miteinander umgehen?

55 Von den Anfängen bis zur Aufklärung 1
AGENDA 2030

W iederholungsübungen

MITTELALTER

Geschichte und Literatur

1. Verbinde die Satzteile.

1 Karl der Große wollte a das Christentum verbreiten.

2 962 wurde Otto der Große b der erste Stauferkaiser.

3 Friedrich Barbarossa wurde c die Bedeutung der Städte.

4 Friedrich II. regierte d in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt.

5 Im Spätmittelalter wuchs e von Palermo aus.

2. Ergänze.

Frühmittelalter Hochmittelalter Spätmittelalter

von bis Dichtung Sprache

Kunst

von bis Dichtung Sprache

von bis Dichtung Sprache

3. Schreibe folgende Begriffe jeweils der Romanik (R) oder der Gotik (G) zu. __ Erhabenheit __ Spitzbogen __ geschmückte Fassade

Massivität und Geborgenheit __ Rundbogen __ schmucklose Fassade

__ vertikale Architektur __ schlanke Formen __ schwere, stabile Formen

REFORMATION

Geschichte und Gesellschaft

4. Verbinde die Satzteile.

1 Der Ablasshandel war der Anlass a die Religion seiner Untertanen bestimmen.

2 Nach dem Augsburger Religionsfrieden b die Folgen der Glaubensspaltung. sollte jeder Landesfürst

3 Fanatismus, Verfolgungen und c die Gegenreformation, die von den Emigrationen waren Jesuiten getragen wurde.

4 Mit dem Konzil von Trient begann d zu Luthers Protest gegen die Kirche von Rom.

Kunst

5. Nenne 3 Begriffe, die die Kunsterfahrung von Dürer beschreiben.

Dürer:

Literatur

6. Wähle die richtige Alternative.

Luthers Bibelübersetzung ist das erste Dokument in (1) neuhochdeutscher / althochdeutscher Sprache.

Für seine Übersetzung verwendete Luther (2) die sächsische Kanzleisprache / die lateinische Sprache. Die Bibel wurde (3) von allen / nur von den Adligen gelesen.

56

BAROCK

Geschichte und Gesellschaft

7. Ergänze.

Absolutismus • Reduzierung • religiösen • Landesherrschaften

An den Höfen der Fürsten herrschte der (1)

. Das Reich war in 300 (2) zersplittert. Der 30jährige Krieg begann aus (3) Gründen. Krieg und Pest verursachten eine starke (4) der Bevölkerung.

Kunst

8. Ergänze.

dynamischen • Bewegung • repräsentative • üppige

Im Barock hatte die Kunst eine (1) Funktion. Charakteristisch für den Barockstil sind die (2) Formen, die (3) Pracht, die fließende (4) .

Literatur

9. Richtig oder falsch?

1 Die Literatur des Barocks war eine Gelegenheitsdichtung.

2 Typisch für die Epoche war nur die Lebenslust.

3 Der Barockstil wird von schwülstigen Formen charakterisiert.

AUFKLÄRUNG

Geschichte und Gesellschaft

10. Verbinde die Satzteile.

1 Im höfischen Absolutismus erkannte a sondern als dessen erster Diener.

2 Der aufgeklärte Absolutismus begann b dem Siebenjährigen Krieg gegen Österreich.

3 Er verstand sich nicht als „Verkörperung c in Deutschland mit Friedrich II. des Staates“,

4 Preußen wurde zu einer Großmacht d der Fürst über sich nur Gott und den Kaiser. auch dank

Kunst

11. Ergänze.

zierliche • Innenraumgestaltung • Verfeinerung

Das Rokoko ist eine Weiterentwicklung und (1) des Barock und betrifft vor allem die (2) . Im Barockstils traten mit dem Rokoko (3) , intime, persönliche Stilelemente.

Literatur

12. Richtig oder falsch?

1 Die Literatur hat jetzt eine erzieherische Funktion.

2 Der Schriftsteller ist vom Fürsten wie im Barock abhängig.

3 Die Zeitschriften spielen gar keine Rolle.

57 1 1 Von den Anfängen bis
Aufklärung
zur
R F
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W iederholungsmappen

MITTELALTER (500-1500)

• Karl der Große: Herrschaft über Frankreich, später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

• Verschmelzung von Christentum und Germanentum

• Sieben Kreuzzüge des Papstums gegen den Islam

• Friedrich I: erster Staufenkaiser

• Friedrich II: aufgeklärter König

• Zerfallen des Reiches

• Aufstieg der Städte

• Geistliche Dichtung

• Höfische Ritterdichtung (Ritterepos, Minnesang, Heldenepos)

• Meistergesang

• Mysterienspiel und Fastnachtspiel

Kunst

• Romanik

• Gotik

BAROCK (1600-1720)

Geschichte und Gesellschaft

• Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)

• Schwächung der kaiserlichen Macht und Spaltung des Reiches in 300 Landesherrschaften

• Absolutismus an den Höfen

Zeitgeist

Geschichte und Gesellschaft

• Aufgeklärter Absolutismus

- Friedrich II. von Preußen: „Ich bin der erste Diener meines Staates“

- Preußen wird zu einer Großmacht

Philosophie

• Leibniz: Suche nach einer harmonischen geordneten Welt

• Böhme: Pantheistischer Gedanke (Gott in der Natur) Musik

• Bach: Instrumentalwerke und geistliche Kompositionen

• Händel: Opern, Oratorien, Kammermusik

AUFKLÄRUNG (1720-1780)

Zeitgeist

Philosophie

• Optimismus: das Licht der Vernunft

• Deismus

• Toleranzgedanke

• Philosophische Bewegungen: französischer

Rationalismus; englischer Empirismus

• Leibniz: Monadenlehre

58
Geschichte Literatur

REFORMATION (1500-1600)

• Entdeckungen und Erfindungen

• Aufstieg des Bürgertums

• Reformation (Luther): Bibel als einzige Quelle der Wahrheit

• Glaubensspaltung

• Augsburger Religionsfrieden: Gleichberechtigung von Katholiken und Lutheranern

Kunst

• Renaissance: Italien als Vorbild

• Albrecht Dürer: Studium der Proportionen

• Luthers

Bibelübersetzung: Beginn einer gemeinsamen deutschen Literatursprache

• Martin Luther: Kirchenlieder

Geschichte und Gesellschaft Literatur Literatur

• Volkstümliche Dichtung

Barock

• Monumentaler prunkhafter Stil mit repräsentativer Funktion

• Architektur: mächtige Kuppel, Zwiebelturm und geschwungene Linien

• Gelegenheitsdichtung: Lob der Fürsten

• Sprachgesellschaften: Befreiung der deutschen Sprache von ausländischen Einflüssen

• Lyrik: Zeit- und Gesellschaftslyrik

• Drama: Hanswurstiaden (Komödien) und Jesuitendrama

• Roman: Schäferroman

• Gryphius: Lyrik (Abend) und Märtyrerdramen

Rokoko

• Verfeinerter intimer Stil in Kleidung, bildender Kunst und Innenarchitektur

• Ethische Aufgabe der Literatur

- Städte als Kulturzentren

- Freier Schriftsteller

- Entstehung vieler Zeitschriften und Lesegesellschaften

• Lessing: Theoretiker und Dramatiker

- Neues Theater: Nicht mehr das französische Theater, sondern Shakespeare als Modell

- Nathan der Weise: Drama über Toleranz und Humanität

59 1 Von den Anfängen bis zur Aufklärung
Kunst
Kunst
Literatur

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