РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ARCHITECTURAL DIGEST. Stil, Design, Kunst & Architektur Coup de foudre Wie Frauke Meyer Liaigres klare Linie weiterführt
Strahlend schön 60 Leuchten, die Lust auf dunkle Tage machen
Künstlerturm Wien und sein erstes „Hochhauserl“
Ganz einfach November 2018 Deutschland 8 € Deutschland, Österreich/ 13 SFr Schweiz
Von der Kraft des Wesentlichen
Eigensinnig Stilberatung mit Mary Poppins, Le Corbusier und Steve Jobs
Deutschland November 2018 / 8 Euro
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
louisvuitton.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
B E R L I N BY HERRENDORF, LIETZENBURGER STR. 99 - T. 030 755 4204 56 M Ü N C H E N BY EGETEMEIER WOHNKULTUR, OSKAR VON MILLER RING 1 - T. 089 55 27 32 510 AUCH BEI ANDEREN AUTORISIERTEN HÄNDLERN UND IN ANDEREN STÄDTEN. PLZ 0/1/2/3/4/5 HANDELSAGENTUR STOLLENWERK - T. 0221 2828259 - TIM.STOLLENWERK@WEB.DE PLZ 6/7/8/9 HANDELSAGENTUR RIEXINGER - T. 07121 325953 - INFO@HANDELSAGENTUR-RIEXINGER.DE
MINOTTI.COM
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
SITZSYSTEM GRANVILLE | DESIGN CHRISTOPHE DELCOURT SESSEL TAPE | DESIGN NENDO
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
MALEDIVEN
N
eudefinierter, dezenter Luxus, sehr viel
Privatsphäre und authentische Erlebnisse der besonderen Art machen die kleine Insel
zu einem außerordentlichen Juwel. Die „echten“ Malediven auf exklusivste Art und Weise: mit privatem Pool und persönlichem Villen-Host. Lernen Sie wie ein echter Malediver zu fischen, kreieren Sie eigene Cocktails mit dem Barkeeper oder entspannen Sie an Ihrem Privatpool – hier sind Sie meilenweit vom Alltag entfernt. Trauminsel Reisen Angebot 7 Nächte ab 4.490 € pro Person/DZ in einer Wasser-Villa mit Privatpool inkl. Halbpension, einer Flasche Champagner und weiteren Extras sowie Transfer mit dem Wasserflugzeug ab/bis Male Flughafen Trauminsel Reisen Spezial für AD Leser/-innen Kostenfreie Dolphin Sunset Cruise für zwei Personen
Trauminsel Reisen Maisie und Wolfgang Därr GmbH Summerstraße 8 · 82211 Herrsching am Ammersee www.TrauminselReisen.de · Telefon +49 8152 9319-0 Info@TrauminselReisen.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
FUNKTION. ELEGANZ. HARMONIE.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
www.leicht.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Inhalt November 90 Praxis Küche
93
Architektur 94
Projekt Neu trifft Alt. Das Recycling-Ferienhaus von Ortúzar Gebauer auf Chiloé. 98 Radar
100
Kulthaus Ein Ort für Diven und Freigeister: Wiens erstes Hochhaus in der Herrengasse.
110 109
Unter Fresken
Panorama 110
Reise Aus einer einstigen Papstresidenz in Rom wurde eine lminante Ci -Lodge.
Ein Haus für Liaigre! Kreativchefin Frauke Meyer und ihre Maison.
41
74
Porträt
46
Projekt
Stil
Man-made: die Kunsthandwerksmesse Homo Faber in Venedig.
42
81 Award
Special Leuchten Cover: Paul Massey; Fotos: Giovanni De Sandre; Brooke Holm; Ryan Gould; Gio Ponti Archives
70
27 Editorial 28 Agenda 32 Impressum 37 Entdeckung 39 AD stellt vor
Vom Wandblaker aus Messing bis zum LED-glimmenden Glasblock: Der Herbst erstrahlt im Glanz neuer Leuchten. 58 Thema 60 Talent 62 Projekt B & B Italia 64 Adresse
66
Porträt Zu Besuch bei Louis Vui ons Meisterpar meur Jacques Cavallier Belletrud in Grasse.
68
Projekt „Tu o Ponti“: Paris entdeckt das Werk des großen Gio Ponti.
Die neuen Leuchten
82
Studio Macht der Streifen: die neue Lust an Wänden mit Fries und Bordüre.
68
Kippeln mit Gio
116 Reise Neuheiten
118
Kunst Hans Christian Andersen erzählte seine Märchen nicht nur mit Worten, sondern auch mit der Schere. 124 Ausstellungen 128 Bücher 132 Mobil Grand Basel 136 Mobil Porsche
23
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
C r e a t i n g n ew h e i g h t s The new Montblanc 1858 Geosphere. Spirit of Mountain Exploration. montblanc.com/1858
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Inhalt November 141
Leben 142
Zwei Seelen, ach! 180
Baden in Bath
Als Künstler und Gestalter hat Christian de Beaumont zwei Identitäten. Sein Pariser Appartement vereint sie beide.
148
Blick in die Zukunft Nach aufwändiger Restaurierung ist Le Corbusiers Studioapartment in Paris wieder für Besucher zugänglich.
158
Insel Zauber Auf Sark gelten noch die Gesetze Wilhelm des Eroberers, doch im Garten der Seigneurie blüht die Anarchie!
174
Herr & Frau Geerlings
166
Eine Ikone am Strandweg
166
Samba de Jorge
Wie der Architekt René Fernandes ein Interieur des großen Jorge Zalszupin in Garujá neu erstrahlen lässt.
174
Perfekt imperfekt Ein marodes Lagerhaus und ein Architekt, der Fragen gern offenlässt: omas Geerlings’ Amsterdamer Townhouse.
Fotos: Paul Massey; Kasia Gatkowska; Filippo Bamberghi/Photofoyer
180
Sense & Sensibility Auf den Hügeln von Bath: Ein sta liches Herrenhaus aus der Zeit Jane Austens fand zurück zu alter Größe.
188
Unter dir die Stadt Regisseur André Godoi wohnt ganz oben in Oscar Niemeyers Edifício Copan. São Paulo liegt ihm dort zu Füßen. 198 Apropos 199 Summaries 202 Genie & Spleen
25
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AUTHENTIC I N N OVAT I O N “8” DESIGNED BY PIERO LISSONI
Einmaliges Savoir-Faire.
Gewagtes Leichtgewicht und Bequemlichkeit.
Ein Ausdruck klassischer Eleganz, gefertigt in den Ateliers bei Cassina in Meda. Die perfekt gefalteten Seitenpaneele umrahmen das bequemste aller Kissensets.
Wie bei keinem anderen Sofa trägt das geschmeidige Aluminiumgestell trotz der gehobenen Position über dem Boden zur Stabilität der Struktur von 8 bei. Der CassinaKlassiker 8 ist zeitlos und über alle Moden erhaben. Entdecken Sie mehr auf Cassina.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Editorial
„Händische Arbeit ist dabei auszusterben. Die Kunst des Handwerks zu bewahren ist aber überlebensnotwendig!“
Foto: Tomas Bertelsen; Porträt: René Fietzek
M it sehr bestimmten Worten bat Johann Rupert um Ruhe. Zu wichtig sei der Anlass, so der Chairman des Luxuskonzerns Richemont, als dass sie vom Gemurmel der anwesenden Gäste hätten verschluckt werden dürfen. Was dann folgte im weitläufigen Innenhof eines ehemaligen Klosters auf der venezianischen Insel San Giorgio Maggiore – heute Sitz der Fondazione Giorgio Cini –, war für das illustre Publikum eine Überraschung. Zur Eröffnung nämlich der umfangreichen Messe Homo Faber, einer mit höchstem Aufwand umgesetzten Schau europäischer Handwerkskunst, fand der Südafrikaner sehr politische Worte – ungewohnt in diesem Metier. Die Welt stünde erkennbar am Abgrund nach all den wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen der letzten zehn Jahre. Mit offenem Ausgang. Zugleich zeichne sich mit der rasend zunehmenden Automatisierung menschlicher, händischer Arbeit eine Revolution ungeahnter Dimensionen ab, deren Folgen noch nicht absehbar seien. Rupert hat zusammen mit seinem alten Weggefährten Franco Cologni die Michelangelo Foundation gegründet, die jetzt in Venedig, der Stadt der Seidenweber und Glasbläser, mit einem heh-
ren und zugleich erstaunlich politischen Auftrag an die Öffentlichkeit getreten ist: Die immens beeindruckende Leistungsschau möchte nicht bloß eine besonders fein herausgeputzte Bühne sein für das, was die menschliche Hand an Schönem und Wohlproportioniertem zu leisten imstande ist, kein hochgezüchteter Kunsthandwerksmarkt für die, denen jedes Produkt von der Stange ein Graus ist. Die Rede von Johann Rupert, dessen Marken wie Cartier, Montblanc oder Van Cleef & Arpels überzeugend unprätentiös untergemischt wurden (sehr unwerblich, allein auf die Werkbänke der Handwerker reduziert), hat das Thema Craftsmanship noch einmal ganz neu aufgeladen – als Potpourri über Jahrhunderte gepflegter menschlicher Fähig- und Fertigkeiten, die es mit aller Macht und Emphase zu schützen gilt. Zu retten! Ein Anfang ist gemacht, alle zwei Jahre soll die Veranstaltung nun artisans aus aller Welt mit Designern wie India Mahdavi zusammenbringen, die als Hohepriesterin des Rattangeflechts mit einer spanischen Manufaktur eine von Henri Rousseau inspirierte Traumarchitektur vorgestellt hat (o. li. und S. 74). Alte Gewerke mit aktuellen Designern in die Gegenwart heben, darum geht es. Neue Talente finden, Lehrlinge, Menschen, die die Fackel weitertragen. Und um nicht weniger als das Bewahren lebensnotwendiger Kulturtechniken. Was für eine Aufgabe. So endlos wichtig.
O liver Jahn
27
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Agenda
Wer, wie, was? Redak tion Johanna Hänsch und Karin Jaeger
Neu eröfnet Prada-Boutique in Mailand Mehr Räume und ein frisches Interior in der Via della Spiga prada.com
Walls Männer
Noodles-Showroom
Bukarests privates Museum of Recent Art (Mare) hat das Zeug zum Kunstmekka. Zur Eröffnung gibt es rumänische Werke und Jeff Wall, hier: „Monologue“, 2013.
Schaukochen in Smeg-Design: bei Noodles Noodles & Noodles Corp. in der Karl-Marx-Allee, Berlin smeg.de
Beaupassage in Paris
mare.ro
Mondäne neue Einkaufspassage, abzweigend von der Rue du Bac b eaupas sage.fr
Oberpollinger Ground Floor Münchens Tempel des Luxus erstrahlt in neuem Glanz ob erp ollinger.de
Carpenters Workshop Gallery
c arp enter sworkshop galler y.com
Nachgefragt bei Alexandra Dietrich Parkett Dietrich wird 100. Wie feiern Sie das Jubiläum? Haben wir schon! In einem wunderschönen Park in Holland, mit allen 250 Mitarbeitern und ihren Partnern. Welche Innovation hat die Firma am meisten verändert? Die Art, den Kunden zu begeistern, wandelt sich ständig, nicht der Sinn für Qualität und perfektes Handwerk. Gibt es bei einem so klassischen Produkt auch Trends? Natürlich. Auch wenn Holz jede Mode überdauert, ändern sich Formate und Proportionen, Haptik und Oberläche, Muster und Farben. So entstehen neue, spannende Böden wie Walischgrät und Viennamuster. Alexandra Dietrich ist Juristin – und Kreativdirektorin von Parkett Dietrich. Li. ein Boden mit Steinintarsien im Wuppertaler Showroom.
28
All-inclusive Bis Silvester buchbar ist die Fornase iSuite in Mailands „Mandarin Oriental“. Den adäquat surrealen Preis (DZ ab 6500 Euro, zwei Nächte Minimum) relativiert das Goodie: ein Original des großen Piero! mandarinoriental.com
Fotos: Jeff Wall, „Monologue“, 2013, colour photograph, 240 × 282,3 cm, Courtesy of the artist; George Apostolidis/Fornasetti; Parkett Dietrich (2)
Hippes San Francisco: Kunsthandwerk im Ambiente einer Kirche
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Agenda
… im November
Das Louisiana wird 60 … und im Museumscafé sitzt man endlich wieder auf Vilhelm Wohlerts „Louisiana“-Stuhl. Den verkau , wie die gleichnamige Leuchte, der Shop. louisiana.dk
Dem Jetzt voraus Nun aber fix den Zauberhut aufgesetzt und per Time-Skip nach Paris gechannelt! Artcurial veranstaltet am 23. Oktober wieder eine monothematische Designauktion. Im Fokus: Memphis-Magier E ore So sass (o. re.). Neben Rarissimuma wie einer frappierend aktuellen Hängeleuchte „Arredoluce“ von 1957 (Schätzpreis: 50 000 bis 70 000 Euro) kommen auch Studien wie „Emp Room“ (2004, o. li., 6000 Euro) zum Aufruf. Der Konstrukteur der Postmoderne, er flog allen davon.
Nicht verpassen! Art & Craft Kunst, Handwerk und Architektur im Mudam, Luxemburg, bis 17.3.19 mudam.lu
Bijoux Bijoux! Modeschmuck von Chanel bis Dior im Kunstgewerbemuseum auf dem Berliner Kulturforum, bis 27.1.19
ar tcurial.com
smb.museum
Messe für Kunst und Design aus Fernost, 1.–10.11. asianar tinlondon.com
Frank Gehry – Hans Scharoun Zwei Bauikonen im Max Liebermann Haus, Berlin, 9.11.–20.1.19 s tif tungbrandenburger tor.de
Cheers!
Die Pariser Design-Diva India Mahdavi steckt hinter Tod’s’ Sloane Apartment in London – Boutique, Bar und Style-Olymp in einem. Zum Launch gibt’s die „Gommino Bag“ in Mahdavi-Samt. to ds.com
30
PAN Amsterdam Design- und Kunstmesse plus Fotoschau von Erwin Olaf, 18.–25.11. pan.nl
Fotos: Artcurial; Lars Ranek; Leandro Farina (2); Porträt: © 1994 Yves J. Hayat
Asian Art in London
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
EMBRACE CHAOS.
ARCHITECTURAL DIGEST. STIL, DESIGN, KUNST & ARCHITEKTUR erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München Telefon 089 38104-0 mail@condenast.de, www.condenast.de ad@admagazin.de, www.admagazin.de
Chefredakteur Oliver Jahn
Stv. Chefredakteur & Style Director Art Director Textchef & Kunst Managing Editor Photo Director Interior/Küche/Bad Textredaktion Stil Bildredaktion Art Department Assistenz der Chefredaktion Mitarbeiter dieser Ausgabe Autoren dieser Ausgabe Fotografen dieser Ausgabe
Stylist dieser Ausgabe
Redaktion Dr. Simone Herrmann Inka Baron Barbara Gärtner Eike Schrimm Ralph Stieglitz Karin Jaeger Andreas Kühnlein, Florian Siebeck Sally Fuls (Ltg.), Mona Bergers, Nina Luisa Vesic, Friederike Weißbach Thomas Skroch (Ltg.), Isa Lim, Samantha Taruvinga Viviana Tapia (Stv. Art Director), Judith Pretsch Johanna Hänsch Reinhard Krause, Sophia Lierl, Andrea Schulz, Günther Spiegel, Iain Reynolds, Christof Rostert Ulrich Clewing, Oliver Elser, Elfreda Pownall, Carol Scolforo, Alexandra Wach Maíra Acayaba, Filippo Bamberghi, Marco Bertolini, Benjamin Brinckmann, Federico Cairoli, Kasia Gatkowska, Paul Massey, Thomas Skroch, Emiliano Ponzi (Illustrator), Luis Ridao, Paul Rousteau Mona Bergers
Büro Mailand Anna Riva, Paola Dörpinghaus Tel. +39 02 29000718, p.dorpinghaus@condenast.it Büro New York Christina Schuhbeck Tel. +1 212 2866856, christina_schuhbeck@condenast.com Schlussredaktion/Dokumentation Lektornet Syndication syndication@condenast.de Redaktion admagazin.de Andreas Kühnlein (Ltg.), Valerie Präkelt
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Oliver Jahn
Vertrieb Abonnement-Betreuung Deutschland und Österreich: AD ARCHITECTURAL DIGEST Leserservice Postfach 290, 77649 Ofenburg Tel. 0781 6394509 E-Mail abo@ad-magazin.de, www.ad-magazin.de/abo Jahresabonnement: 68 €; Studenten (gegen Nachweis): 34 € Schweiz: AD ARCHITECTURAL DIGEST Leserservice Postfach, 6002 Luzern, Tel. +41 41 3292244 E-Mail ad@leserservice.ch, Jahresabonnement: 115 sfr Andere Länder: Adresse siehe Deutschland, Preise auf Anfrage Bestellung von Einzelheften Preise, Verfügbarkeit und Bestellung unter abo.ad-magazin.de/einzelhefte für weitere Fragen Tel. 01806 012906
The bed that prepares you for whatever your day has in store. Be awake for the first time in your life. www.hastens.com Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1. 1. 2018. Alle Rechte vorbehalten. Die Zeitschri und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags stra ar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Ha ung übernommen. ISSN-Nr. 1433-1764
10119 B E R L I N PL A N EN + WO H N EN 22525 H A M B U R G C R A M ER M Ö B EL+ D ES I G N G M B H 22767 H A M B U R G C L I C 28 876 OY T E N EIN R I C H T U N G S H AU S K EH L B EC K 3 0159 H A N N OV E R D R Ä H N E EIN R I C H T U N G EN 40 4 8 9 D Ü S S E L D O R F M A L ZKO R N I N T ER I O R S & R AU M AU S STAT T U N G 4 5127 ES S E N K R A M M 46 3 48 R A ES FE L D H E T K A M P EI N R I C H T U N G U N D M O D E 478 0 3 K R E FE L D D ES I G N C O L L ECT I O N FR A N Z K N U FFM A N N 520 62 A AC H E N M AT H ES 6 3 4 56 H A N AU - S T E I N H E I M M EIS ER H O M E O F L I V I N G 6 916 8 W I ES LO C H W EC K ES S ER WO H N EN 79 6 8 9 M AU L B U R G EIN R IC H T EN SCHWEIGERT KG 80331 MÜNCHEN BÖHMLER EINRICHTUNGSHAUS GMBH 80636 MÜNCHEN EGE TEMEIER 89250 SENDEN-ILLER INTERNI BY INHOFER
#MolteniGroup
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
SCHRANK GLISS MASTER— VINCENT VAN DUYSEN
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ARCHITECTURAL DIGEST. STIL, DESIGN, KUNST & ARCHITEKTUR erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München Telefon 089 38104-0 mail@condenast.de, www.condenast.de www.admagazin.de
Publisher André Pollmann
Anzeigen/Vermarktung Sales Christina Linder, Head of Sales christina.linder@condenast.de, Tel. -430 Christine Weinsheimer, Head of Digital Sales christine.weinsheimer@condenast.de, Tel. -466 Brand Advertising Andrea Latten, Brand Director Vogue & AD andrea.latten@condenast.de, Tel. -276 (verantwortlich für Anzeigen) Marketing Angela Reipschläger, Head of Marketing angela.reipschlaeger@condenast.de, Tel. -793 Ingrid Hedley, Marketing Director ingrid.hedley@condenast.de, Tel. -142 Kathrin Ölscher, Marketing Director kathrin.oelscher@condenast.de, Tel. -746 Creative Studio Christian Riss, Head of Creative Studio christian.riss@condenast.de, Tel. -476 Advertising Operations Katharina Schumm, Head of Revenue Management, Ad & Marketing Service katharina.schumm@condenast.de, Tel. -135
FELIX 07
Vertrieb Alima Longatti, Head of Direct Marketing & CRM alima.longatti@condenast.de, Tel. -301 Einzelverkauf MZV GmbH & Co. KG, Karsten Reißner (Bereichsleitung)
Herstellung Leitung Lars Reinecke, Director Production Digitale Vorstufe/Druck Mohn Media, Mohndruck GmbH Carl-Bertelsmann-Straße 161 m, 33311 Gütersloh
Unternehmenskommunikation/PR Ines Thomas, Director Corporate Communications presse@condenast.de, Tel. -413
SLEEP BEAUTIFULLY
Finanzen Roland Riedesser, Finanzdirektor
In Zusammenarbeit mit The National Gallery, Herausgeber und Geschäftsführer Moritz von Lafert
handgefertigt in London
Chairman Condé Nast International Jonathan Newhouse
Stilwerk Grünstraße 15, 40212 Düsseldorf +49 (0) 211 86 22 87 50
savoirbeds.de
London
New York
Paris
Hong Kong
Shanghai
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Entdeckung
Foto: Benjamin Brinckmann/Studio Condé Nast
Das Ding
Produk tion Mona B ergers
Foto B enjamin Brinckmann
Matchball! Gegen Vera & Kytes Teppichklopfer „Beat it“ aus gefärbter Birke und lackiertem Stahl hat tief sitzender Staub keine Chance. Mit ihrem Mix aus Shaker-Klarheit und postmodernem Neon-Chic holen die norwegischen Designerinnen das vergessene Alltagsobjekt zurück ins Einrichtungsspiel. Preis auf Anfrage. Courtfarben von Little Greene, Tennisball von Lacoste. vera-k y te.com
37
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD stellt vor
Friederike Weißbach & Nina Luisa Vesic feierten „die Renaissance der Renaissance“. Für das Extrahe „Uhren & Juwelen“ inszenierten unsere beiden Stilredakteurinnen 23 Uhren auf (echtem) Marmor, Ruinen aus recyceltem Kunststoff und einer Davidskulptur aus dem 3D-Drucker. „Die Antike“, findet Nina, „ist noch genauso modern wie manche Hightech-Uhr von heute.“ Das Ergebnis ihrer chronographischen Altertumsstudien ist also: geradezu epochemachend! Extraheft
omas Skroch
Fotos: Felix Brandl/Studio Condé Nast; Thomas Skroch; Fred Chapotat
kehrte aus seinem Sommerurlaub zurück und hatte ein Märchen im Gepäck: Als unser Leiter der Bildredaktion die Insel Sark bereiste, entdeckte er quasi zufällig den Garten der Seigneurie und fotograierte zwei Stunden lang „einfach draulos. Die Stimmung war irgendwie entrückt, bei Sonne hätte ich die Kamera vielleicht gar nicht rausgeholt!“ Dem Nebel und Thomas’ geschultem Auge sei Dank – sind dabei Bilder „wie aus dem Auenland“ entstanden. Seite 158
Paul Rousteau sucht nach dem Wesen seines Gegenübers. „Was nicht immer leicht ist!“ Zumal der Pariser Fotograf schon Pa i Smith und Marine Le Pen („eine echte Herausforderung …“) vor der Linse ha e. Für uns inszenierte er die neue Kreativdirektorin von Liaigre in weichem Licht und fand: „Frauke Meyer hat ein wunderbar skulpturales Gesicht, feminin und stark. Sie könnte ein Newton-Model sein.“ Seite 70
Düsseldor f w w w.goldschmiede-schubar t.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil
Special Leuchten, Thema, Talent, Projekt, Porträt, AD Award, Studio und Praxis
Das Licht ist los! Der Standort einer Leuchte verhieß einst Endgültigkeit: Hier sollst du stehen, hier sollst du scheinen, und bleib bitte, wo du bist. Doch dann kamen Akku, LED und Bluetooth – und versetzten die Eckensteher in Bewegung. Je besser diese Technik, weiß man bei Tobias Grau, desto raffinierter das Design: Bei „Lipstick“ (900 Euro) wurde ein weißer Mikadostab in knutschmundrotes PC-Glas gedippt. Sie kann locker lehnen, lässig liegen und findet natürlich auch Halt an der Wand. Alles (!) ist erleuchtet. SF
Foto: Simon Menges/Tobias Grau
tobiasgrau.com
Redak tion Simone Herrmann und Sally Fuls
41
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten 2
1
3 4
Spaceballs 1 Galaktisch: „Melt Blue“ aus poliertem Polycarbonat, 470 Euro tomdixon.ne t 2 „Bulbullias“ Lichtbläschen blubbern ab 2019 luc eplan.c om 3 Glaskuppel „Teo“ auf Marmorsockel, Preis auf Anfrage miliaseypp el.c om 4 „Gople“ (Design: Bjarke Ingels
Group) lässt Pflanzen wachsen, Preis auf Anfrage ar temide. com 5 „w171 alma“ kann pendeln oder direkt an der Wand oder Decke montiert werden, 428 Euro was tb erg.com 6 „Enigma“ gibt es jetzt auch in Schwarz, in drei Größen ab 620 Euro louisp oulsen.de 7 Strahlende Aura für die Wand: Serien. Lightings „LID“, je 380 Euro serien.com 8 Effektvoll: „Rising“ mit diversen Farbfiltern, ab 726 Euro millelumen.de KJ
5
7
6
Fotos: Peer Lindgreen; Luceplan; Silke Zander; Pierpaolo Ferrari/ Artemide; Johan Kalén; Louis Poulsen; Serien.Lighting; Millelumen
8
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten
2
3
Strom-Linien 1 Zauberei: Lüster „Oz“ von Bec Brittain und John Hogan,
4
5
6
7
44
Fotos: Lauren Coleman / The Future Perfect; Brooke Holm; DCW Éditions; Ozone; Atelier de Troupe; WonderGlass; Daniel Seung Lee
1
54 800 Dollar, über thefutureper fe c t .com 2 Tonfolgen inspirierten Luca Nichetto zu „Legato“, Preis auf Anfrage, über mat termade.us 3 Auf Stahl reflektieren die Appliken „In The Sun“, ab 294 Euro dcwe.fr 4 Joseph Dirands goldglühender „Phenix“ für Ozone, 3546 Euro, über lumisol.c om 5 „Alice“ hängt in einem Korsett aus geschwärztem Messing, 11 000 Euro atelierdetroupe.com 6 Schattentänzer: Raw Edges' Tischleuchten „Horah“ aus Glas, limitierte Edition (je ab 4900 Euro) für wonderglas s.com 7 Straßenlicht imitieren „Glow“ und „Beam“ mit Harzlinsen, ab 4605 Euro pellede signs.com MB
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
SALT & PEPPER Portable Light Battery 10 - 100 h Touch Control WarmDim Splashproof tobiasgrau.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten
1
2
3
4
7
Ballon-Balle 1 Mars, Venus, Saturn – der Lüster „28.7“ lässt Planeten kreisen. Ab 3540 Euro b o c ci.c a 2 „The Globe“ wirft präzises Licht
durch einen Ball aus klarem Glas. Bronze ab 587 Euro oluce. com 3 „Monarch“: Hier balanciert ein Lichtball auf Marmor und Messing c arlabaz .com 4 Kühner Kronleuchter: Bei „Genio“ kontrastiert Kupferrohr mit Turiner Posamenten, 19 000 Euro marcante -tes ta.it 5 Chromantisch! „Dorothy“ aus verchromtem Stahl, 2500 Euro anotherhuman.la 6 In Farbe getauchtes Glas dimmt „Dipping Light“, 256 Euro marset.com 7 Zwischen Himmel und Erde: „Gamma“ aus pulverlackiertem Aluminium, ab 255 Euro mason - e ditions.com NLV
46
6
Fotos: Fahim Kassam; Oluce; Marco Pinarelli / Carla Baz; Mattia Balsamini; Ryan Gould; Marset; Mattia Maestri
5
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
SHAMBALLA Lock Bracelet, SHAMBALLA Braided Bracelet, SHAMBALLA SOS Spinner Ring Black Diamonds, 18K Black Rhodinated Gold Find your nearest retailer at shamballajewels.com | Follow us on Instagram @shamballajewels Flagship Stores | COPENHAGEN, Ny Østergade 7 | NEW YORK CITY, 170 Mercer Street
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten 3 2
1
6
5
Im Licht der Tradition 1 Metallleuchte mit Leinenrüschen: „Forza Small Gathered
Lantern“ von Kelly Wearstler, 630 Dollar kelly wear s tler. com 2 Um 1840 wurde das Vorbild zu Charles Edwards' rot lackierter „Pagoda Lantern“ in England entworfen, 4500 Pfund charlese dwards.com 3 Tierisch schick: Porta Romanas „Llama Wall Light“, 1006 Euro p or taromana. c o m 4 Robert Kimes „Colza Standard Lamp“, 15 440 Pfund, misst knapp zwei Meter rob er tkime.com 5 „Vines & Lichens“ mit Borosilikatglasröhren von Giopato & Coombes, 27 816 Euro gio p ato c o o mb e s .c o m 6 Beata Heumans Leuchte „The Dodo Egg“ hängt am Akanthusblatt aus Messing, 1200 Euro b eataheuman.com SF
48
Fotos: Kelly Wearstler; Charles Edwards; Porta Romana; Robert Kime; Nathalie Krag; Milo Brown
4
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Foto Michel Gibert. Foto unverbindlich. Dank an: Éditions Zulma
French Art de Vivre
Mah Jong. Bett, Design Hans Hopfer & Marco Fumagalli. Quadrille. Sessel, Design Alnoor. Clic. Passende Nachttisch, Design A+A Cooren. Hergestellt in Europa.
BERLIN - DÜSSELDORF - FRANKFURT - HAMBURG - MÜNCHEN - NÜRNBERG / ERLANGEN - STUTTGART - ZÜRICH
Kostenloser 3D-Design Service
www.roche-bobois.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten
An /Aus 1 Bei „Smoked Gold“ wirbeln Rauchspuren übers Messing – und
machen jeden Schalter zum Unikat! Ab 12 Pfund dowsinga n d r ey n o l d s .c o m 2 Porzellan mit Retro-Rundungen, ab 85 Euro kat ypat y.de 3 Ruft Sommertage an der Riviera wach: „1950“ aus Messing, 89 Euro lichtschalter-und-s te ckdosen.de 4 „Makeup“ mit weißen Corian-Chips, ab 137 Euro plhitalia.com 5 Turn the radio on! „2G Dimmer“ mit Knöpfen im Diamantschliff, ab 104 Pfund bus terandpunch.com 6 Samtige Oberfläche dank japanischem Sandguss: „Hexagon“ aus Messing matureware.jp 7 Punktet im Handumdrehen: Werner Aisslingers „Berker R. Classic“ aus Glas, ab 58 Euro hager.de NLV
1
7
6
5 4
50
3
Fotos: Lucy Williams; Katy Paty (3); Replicata; Alessandro Gaja; Buster + Punch; Futagami; Berker / Hager
2
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
T H E
A R T
O F
E S S E N C E
Der LG SIGNATURE OLED TV vereint minimalistisches Design mit State-of-the-Art-Technologie. Er ist so dünn, dass er förmlich mit der Wand verschmilzt. Die OLED-Technologie sorgt für eine überragende Bildqualität mit atemberaubend lebendigen Farben.
Erleben Sie den LG SIGNATURE TV auf www.LGSIGNATURE.com
Das mitgelieferte Verbindungskabel für den TV und die AV-Box ist für den TV-Betrieb erforderlich
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten 3
2
1
4
5
8
Geflochten wie gefaltet 1 Big hair aus Licht: Khaled El Mays' Pendelleuchte mit Holz-
und Messingdetails aus der „Palmea“-Kollektion, Preis auf Anfrage, über niluf ar.c om 2 + 3 Rattanstars: Tischleuchte „Cocktail“, 195 Euro, und die Appliken „Paon“ und „Arc“ (o. re. von li., je 235 Euro) moncolonel.fr 4 In einem Federkleid aus Bast tanzt „Lidor“, 1550 Dollar madegoods.com 5 Zweifaltigkeit: Kronleuchter „Axel“ aus Alu und Messing, 27 960 Euro p or taromana.com 6 Handgeformte Papierleuchte „Pleats“, 489 Euro le klint .de 7 Wendig: „Riyar“ aus Zypergras am Stahlrahmen, 250 Euro kamaroan.com 8 Nanu?! Tischhündchen „Edith“ mit Rattanschirm, 459 Euro atelier vime.com MB
52
7
Fotos: Daniele Iodice; Colonel (2); Made Goods; Porta Romana; Le Klint; Yun Fan Chang; Amélie Chassary
6
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
T H E
A R T
O F
E S S E N C E
Klare Linien, klarer Blick: Der LG SIGNATURE Kühlschrank bietet neben seines zeitlosen Designs eine Vielzahl innovativer Funktionen. Mit der InstaView Door-in-Door™-Technologie wird durch leichtes Klopfen auf die Glasscheibe der Inhalt bei geschlossener Tür sichtbar.
Erleben Sie den LG SIGNATURE Kühlschrank auf www.LGSIGNATURE.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten 1
2
3
7
4
Glüh im Glanze in zwei Größen ab 470 Euro (auch als Tisch- und Stehleuchte) radar-interior.c om 3 Lackierte Bronzeapplike „The Oracle“ von Christopher Stuart und Julia Dault, 20 000 Dollar chris topher s tuar t .com 4 Yabu Pushelbergs Stablicht „Cipher“ (4800 Euro) für lasvit .com 5 „Platonic Solids“, ab 1480 Dollar, sind bronzegefasste Funkelsteine für die Wand c o lle c te dby. com 6 Leuchtfloristik: Chris Wolstons „Tropical Chandelier“ (Unikat, Preis auf Anfrage) für thefutureper fe c t .com 7 „Lotus“ glimmt durch Braunglas, 716 Euro mason - e ditions.com SF
5
6
54
Fotos: Jeroen Verrecht; Radar Interior; Jessica Uçul/1stdibs; Lasvit; Jonathon Koharik; Brian W. Ferry; Mattia Maestri
1 Sylvain Willenz' „Blocks Light“ gibt's in sechs Farben, 3300 Euro vic tor-hunt .com 2 „Zenith Iris“ aus irisierendem Glas,
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
T H E
A R T
O F
E S S E N C E
Die LG SIGNATURE Waschmaschine verbindet minimalistisches Design mit hohem Bedienkomfort in seiner einfachsten und erlesensten Form. Die TWINWash™-Technologie ermöglicht Ihnen zwei Waschladungen gleichzeitig zu waschen– die perfekte Kombination aus herausragendem Komfort und atemberaubender Eleganz.
Erleben Sie die LG SIGNATURE Waschmaschine auf www.LGSIGNATURE.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Special Leuchten 2
3
4
1
5
9
Einfach anstecken(d)! 1 Skyline aus Jonathan Adlers „Berlin“-Leuchtern, in drei Größen ab 95 Euro jonathanadler- g ermany.com 2 Heroisch:
„Brick“ aus massivem Glas, 456 Euro, über swe dishninja.com 3 Säulenheiliger: „Heart Pillar“ (44 Euro) von trudon.com 4 Ölkerze „Materialism“ mit Holzaromen, 90 Euro tomdixon. n et 5 „Cubisme“ im Keramikmantel (150 Euro) von l- objet. com 6 Schmuck: Swarovskis „Long Candelabra“ (ab Frühjahr) atelier swarovski.com 7 Kerzenständer „Tunes“, 40 Euro, von g e o r g je n s e n .c o m 8 Malin Appelgrens handgefertigter „Candle Sconce“, ab 325 Euro, über theshopfloorproje c t.com 9 „Gap Double“ aus Marmor, 29 Euro warmnordic.com VL
56
7
Fotos: Jonathan Adler; Bodil Johansson; Cire Trudon; Peer Lindgreen; L’Objet; Atelier Swarovski Home by Peter Pilotto; Georg Jensen; The Shop Floor Project; Warm Nordic
8
6
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
a new culture of light
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Neuheiten Thema
Ma r y Po p i n s p 1
2
3
8
Redak tion Sally Fuls 6
5
7
58
Superkalifragilistisch! Mary Poppins verzaubert ab 20. Dezember wieder die Kinogänger. 1 Regenschirm mit Arakopf, 301 Euro ilmarche sato. com 2 House of Hackneys Fransenschirm „Tilia“, 375 P nd houseof hackney.com 3 Gepäckanhänger aus Chenille, je 134 Euro, über shop. chaos.club 4 Kalbledertasche von Mansur Gavriel, 1040 Euro mansur gavriel.com 5 Maßgefertigtes Eichenholz-Schaukelpferd (9750 Dollar) von Stevenson Brothers über 1 s tdib s.com 6 Vogeltapete „Eugen“ (100 P nd/Rolle) über sandb erg wallpap er.com 7 Just a spoon ll of sugar: Georg Jensens „Continental Dessertlöffel“, 230 Euro 8 Lederpumps (535 Euro) von Malone Souliers über matche s fashion.com
Fotos: Il Marchesato; House of Hackney; Chaos (2); Mansur Gavriel; 1stdibs; Sandberg Wallpaper; Georg Jensen; Matchesfashion; © 2018 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved
4
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
jori.com
Creating body comfort since 1963
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Neuheiten
Talent
Tuomas Markunpoika
Die Serie „Contra Naturam“ besteht aus vier Sitzskulpturen und zwei Tischchen – erhältlich über Gallery Fumi in London. Das kobaltblaue Regal ist der jüngste Neuzugang und wurde im September im Londoner Design Museum präsentiert.
E
Redak tion Sally Fuls
60
Fotos: Bram Schilling
s war eine Reise nach Marokko, die den finnischen Designer nicht mehr losließ. „Voller Farben und Texturen“ waren die Wände des Riads, in dem er logierte. „Das habe ich vorher so noch nie gesehen.“ Der Grund für seine Faszination? Tadelakt, ein fast unmoralisch feucht schimmernder Kalkputz, der seit Tausenden von Jahren aus Muscheln am Rande Marrakeschs gewonnen wird. „Die Tiefe der Oberflächen, dieses leicht Trübe und dazu die patinierte Haptik … Ich wusste sofort: Damit will ich eines Tages arbeiten.“ Nach zwei Designstudiengängen (einer im finnischen Lahti, ein weiterer an der Design Academy in Eindhoven) war es nun so weit. Von Hand formt Markunpoika Styropor zu postmodernen Sitzknubbeln, die er mit einem Fiberglasmantel stabilisiert, um sie dann in pudrigen Off-Farben zu verputzen. „Ich entwerfe nicht aus einer Notwendigkeit des Gebrauchs heraus. Schönheit alleine hat Qualitäten, die das rein Funktionale nie erfüllen kann.“ markunp oika.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
jori.com
Creating body comfort since 1963
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Projekt
Tex t Reinhard Krause
Ewige Jugend: Designs von Azucena sieht man die Geburtsstunde nicht an. Aus dem Gründungsjahr 1947 stammt der Esstisch „Cavalletto“, die Leuchte „Imbuto“ entstand 1953. Den „Catilina“-Stuhl entwarf Luigi Caccia Dominioni (re. S. M. auf der Sesselvariante) 1957; in Samt gibt es ihn seit 2004.
Licht aus? Spot an! 70 Jahre lang war Azucena Mailands ewiger Geheimtipp. Nach dem Tod des Gründers Luigi Caccia Dominioni holt nun B & B Italia die Marke auf die Weltbühne des Designs.
62
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
N icht nur als Architekt und Designer war Luigi Caccia Dominioni eine Legende, auch seinen Status als medienscheuer Sonderling hat sich der Mailänder redlich erarbeitet. 2008 etwa, da war er 94, gewährte er dem Magazin „Wallpaper“ schließlich doch ein Telefoninterview, für exakt drei Minuten, e basta! Man mag das unprofessionell finden, wunderlich und durchaus brillant, seinem Status als ewiger Geheimtipp jedenfalls war solches Sich-rar-Machen ungemein förderlich. Dass seine teils 70 Jahre alten Entwürfe, etwa der rasend zeitlose Pouf „Cilindro“, Mitte der nuller Jahre schließlich doch noch einmal von der Designwelt „entdeckt“ wurden und der Name Azucena seither ehrfürchtig geraunt wird, dürfte den Doyen des italienischen Designs aber gefreut haben. 1947 hatte er mit vier Mitstreitern (darunter seine Frau Franca Tosi und der Architekt Ignazio Gardella) die Firma gegründet, deren Leitung jedoch bereits 1974 seiner Schwägerin Maria Teresa Tosi übertragen. Häuser und Möbel freilich entwarf er bis zuletzt – Luigi Caccia Dominioni wurde fast 103. Seit seinem Tod vor zwei Jahren ist es für Azucena mit dem kommoden Leben im Halbschatten der Designgeschichte allerdings vorbei. Bereits zum diesjährigen Salone sponserte B & B Italia eine längst überfällige Werkschau (auch davon hatte LCD nie etwas wissen wollen) und verkündete, künftig 20 seiner Entwürfe in Lizenz zu produzieren. Mit dem Launch im September ist es nun offiziell: Der elegante big
Fotos: Luigi Caccia Dominioni; Porträt: Agostino Osio
„Base Ghisa“ Tischleuchte, 1953 916 Euro „Cilindro“ Poufs, 1963 je ab 1690 Euro „Fascia Specchiata“ Couchtisch, 1970 3499 Euro
„Toro“ Dreisitzer-Sofa, 1979 17 969 Euro Luigi Caccia Dominioni für Azucena azucena.it
Gior g io Bu snel l i
„Was B & B und Azucena verbindet, ist die Leidenschaft für Innovationen.“ player aus Novedrate hat Azucena gekauft und wird die Firma künftig als Sublabel weiterführen. Dessen Sichtbarkeit und Popularität wird dadurch immens zunehmen: B & B Italia unterhält allein 50 Showrooms weltweit und wird auch einem Stamm ausgewählter Händler ermöglichen, Möbel von Azucena zu vertreiben. Die Gefahr, dass sich die DNA der Brands vermischt, ist indes gering. B & B hat die Topstars des aktuellen Designs von Michael Anastassiades bis Doshi Levien unter Vertrag und führt nur eine Handvoll Klassiker des 20. Jahrhunderts im Programm – etwa Gaetano Pesces Kugelsessel „Up 2000“. Konzernchef Giorgio Busnelli betont denn auch: „Caccia Dominioni und B & B – das sind zwei ganz eigenständige Wege und Stile. Was uns aber seit den Anfängen verbindet, ist eine tiefe Leidenschaft für Innovationen und Experimente. Nur daraus entstehen ikonische Entwürfe.“ Wie das 1979 entworfene Sofa „Toro“, bei dem die stumpfen Enden der Edelstahlstruktur aus gepolsterten Samtwülsten hervorlugen und an die Hörner eines jungen Stiers denken lassen. Oder „Chinotto“. Bei dem eigenwilligen Sessel aus dem Jahr 1973 amalgamieren ein voluminöser Sitzblock und Lehnen, die aus nichts als dünnen Holmen und einem Ledergurt bestehen, zu einer verblüffend harmonischen Einheit – wie das erfrischend bittersüße Aroma des gleichnamigen Zitrusgetränks. Das poetische Programm des Luigi Caccia Dominioni, es lebt fort!
63
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Adresse
Zur „Wonderlust“Kollektion (li.) gehören nicht nur der gelbe Teller u. li. (im 4er-Set 120 Pfund), Tässchen und Kannen, sondern auch hauseigener Tee der Marke Wedgwood. Die elfenbeinfarbene Schale darunter entwarf Hitomi Hosono. Ganz. u. Teller „Byzance“ und tea for one „Paeonia Blush“ (38 bzw. 130 Pfund).
Top of the Table Die Muster der Porzellankiste: Seit über 250 Jahren produziert Wedgwood exquisites Geschirr mit Hang zum Ornament.
D o you fancy some tea, dear?“ Wer zu Besuch bei Wedgwood ist, darf keine Scheu vor Aufgussgetränken haben. Ob grün, Jasmin, Tonkabohne oder Blaubeere, klassischer Darjeeling oder Earl Grey: Ohne Tee fängt ein Tag im mittelenglischen Stoke-on-Trent gar nicht erst an. Vermutlich weil auch der Erfolg des Unternehmens zur Mitte des 18. Jahrhunderts damit begann. Queen Charlotte, die Gattin von King George III, wünschte sich ein tea set of things. Während die erfahrenen Unternehmer aus Angst vor royalem Missfallen damals die Füße lieber stillhielten, rief der 29-jährige Josiah Wedgwood: „Gebt mir zwölf Monate, und ich mach's!“ Und ersann
64
daraufhin ein vergoldetes Rokokokännchen aus Steingut, das sich hinfort ganz England auf die gedeckte Tafel wünschte. Heute, über 250 Jahre später, ist Wedgwood der wohl berühmteste TablewareHersteller Großbritanniens. Feinstes Porzellan, teils von Hand bemalt und vergoldet, und vor allem die berühmte Jasperware werden in einer großzügigen Manufaktur nur wenige Hundert Meter vom alten Familiensitz der Wedgwoods gefertigt. Das Biskuitporzellan in pudrigem Blau, Rosa oder Gelb wurde bereits 1775 nach geheimer Rezeptur vom Gründer erfunden, ist jedoch bis heute Inspiration und Arbeitsmaterial für versierte Designer: Die japanische Porzellankünstlerin Hitomi Hosono etwa entwarf kürzlich einige Vasen und eine Schale, aus deren zartbunten Körpern Hunderte winzige Gänseblümchen in Weiß sprießen. Eine Idee, die ihr beim Besuch in Stoke-on-Trent kam: „Ich ging ins Archiv – und fühlte mich, als würde ich Josiah Wedgwoods Kopf betreten.“ Aus dessen Lebzeiten stammen auch das neue Service „Paeonia Blush“ (ein florales Dessin, das die Wedgwood-Designer in einem Musterbuch aus dem 18. Jahrhundert fanden) und die weltgewandte „Wonderlust“-Linie. Die übrigens samt sechs passenden Teesorten lanciert wurde. Auch die sind, wie es so schön heißt: exactly our cup of tea.
Fotos: Wedgwood
Tex t Sally Fuls
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Monobloc Actuator Chronotimer Flyback Limited Edition
WIR FEIERN UNSERE RENNSIEGE AUCH AM HAND GELENK . www.porsche-design.com/MonoblocFlyback
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Duftbibliothek: In den von Marc Newson entworfenen Flakons warten über 3000 Zutaten im Labor auf ihren Einsatz (links). Die „Nase“! Jacques Cavallier Belletrud (u.) ist seit 2012 bei Louis Vuitton. Vier Jahre dauerte die Entwicklung der ersten Düfte, 2018 lanciert er nun die Herrenkollektion.
H
Im Reich der du enden Brunnen Hinter den Mauern eines historischen Anwesens in Grasse tüftelt Meisterparfumeur Jacques Cavallier Belletrud an Louis Vuittons olfaktorischer Reise in die Haute Parfumerie. Tex t Friederike Weißbach
66
ier! Ganz links. Das ist meine Mutter mit 13. Daneben meine Tante und Großmutter.“ Jacques Cavallier Belletrud, „Nase“ im Hause Louis Vuitton, deutet auf die SchwarzWeiß-Aufnahme an der Wand seines Büros, die Pflückerinnen in einem Jasminfeld zeigt. Ein Familienfoto als Beweis: Der Mann aus Grasse mit dem freundlichen runden Gesicht hat Parfum im Blut. „Aber auch wenn meine Familie seit 500 Jahren hier lebt und ich in vierter Generation Parfumeur bin – ich hätte nicht gedacht, dass ich hierher zurückkomme …“ Belletrud ist in der Parfumbranche eine Berühmtheit. Zu seinen erfolgreichsten Kreationen – mehr als 80 insgesamt – zählen Düfte wie „Acqua di Giò“ und „L’Eau d’Issey“. Gelebt und gearbeitet hat er auf der ganzen Welt. Bis er vor sechs Jahren der Einladung Louis Vuittons folgte, ein fast
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Fotos: Louis Vuitton
Stil Porträt vergessenes Genre für das Haus wiederzubeleben: die Haute Parfumerie. Das Unterfangen fand seinen Sitz, und Belletrud sein Büro, im stillgelegten Gut Les Fontaines Parfumées im Zentrum von Grasse. „Einen Steinwurf von hier ging ich zur Schule, da war die Parfumproduktion bereits eingestellt. Wir haben bei der Restaurierung alles getan, um Geschichte und Atmosphäre dieses Ortes zu bewahren.“ Erhalten blieb auch der namensgebende Brunnen, dessen Sprudel früher je nach Jahreszeit mit den Blütendüften der Region parfümiert war. Die Parfumindustrie und die Lederverarbeitung sind seit Jahrhunderten in Grasse beheimatet. Häute für feine Handschuhe wurden hier gegerbt und à la mode mit duftenden Essenzen behandelt. Doch wo liegt die Verbindung zwischen Duft und Gepäck? „Schon Ende der 1920er Jahre entwickelte Vuitton Flakons und Parfums für seine Kosmetikkoffer“, erklärt Belletrud. Einige der Fläschchen blieben unversehrt erhalten, doch von den Düften gab es keine Spur mehr. Für die „Nase“ Verlust und Chance zugleich, denn „so habe ich absolute Freiheit zu kreieren, was ich will, mit allen Zutaten, die mir in den Sinn kommen. Das ist keine Arbeit, sondern Vergnügen!“ Der erfolgreichen Lancierung seiner ersten Düfte 2016 folgt nun eine reine Herrenkollektion. Auch wenn Belletrud schnell klarstellt: „Geschlechterrollen sind heute nicht mehr so eindeutig, genau wie Düfte. Männer haben keine Scheu mehr, Gefühle zu zeigen. Zum Glück! Denn für mich besteht ein echtes Parfum nicht nur aus besten Rohstoffen, nein, es ist auch voller Emotionen.“ Kein Zufall also, dass seine neuen Düfte Momente starker Gefühle heraufbeschwören: Das frische „L'Immensité“ empfindet die Sehnsucht nach Weite, das Fernweh, mit Ingwer, Grapefruit und Ambernoten nach. Roher Kakao, Oud und Safran wecken in „Nouveau Monde“ die Lust des Entdeckens, während „Orage“ mit Irisblüten, Patschuli und Vetiver „die mineralische Spannung eines nahenden Sturms verheißt“. In „Sur La Route“ duften peruanischer Balsam und Bergamotte nach den Abenteuern fremder Welten, und „Au Hasard“ fängt mit Sandelholz, Moschus und Kardamom „den prickelnden Moment ein, der einem Wagnis vorausgeht“. Eine Kollektion wie eine olfaktorische Reise ins Abenteuer. Da ist sie, die Verbindung zwischen Duft und Koffer.
Die Bergamotte-Orangen (o.) für seine Düfte bezieht Belletrud aus Kalabrien. Ihre Schale birgt das ätherische Öl für die Parfumproduktion, wobei die Duftnuancen von Baum zu Baum variieren können. Frisch und energetisch: Kalabrischer Zitrus ist die Hauptnote in Louis Vuittons neuem Herrenduft „Sur La Route“ (u. li.), balanciert mit Cedrat und peruanischem Balsam, ab 210 Euro. Das Anwesen Les Fontaines Parfumées (u. re.) ist Belletruds Wirkstätte in Grasse und beherbergt Büro und Labor in einem blühenden Garten.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Projekt
Kippeln auf dem Klassiker: Zu den bekanntesten Entwürfen Gio Pontis zählen der Stuhl „Superleggera“ für Cassina, der Beistelltisch „D.552.2“ für M. Singer & Sons (heute über Molteni & C, rechts eine Skizze) und der Armlehnstuhl „D.156.3“ für Molteni & C ganz u.
Alles Ponti in Paris Er prägte die italienische Moderne wie kein Zweiter. Nun ermöglicht Molteni eine Retrospektive über den großen Gio Ponti. Tex t Florian Siebeck
G io Ponti war ein Mann, der vom Kleinen ins Große ging – und gerne auch wieder zurück. „Dal cucchiaio alla città“, vom Löffel bis zur Stadt, so beschrieb es Ernesto Rogers in einem „Domus“-Artikel über Mailands berühmte Architekten und meinte vor allem ihn.
68
Im Pariser Musée des Arts Décoratifs wird, mit der Hilfe von Molteni, das breit gefächerte Werk Pontis, eines der einflussreichsten Gestalter des 20. Jahrhunderts, erstmals in einer großen Retrospektive gezeigt: Skizzen, Möbel, Keramiken, Leuchten – mehr als 400 Exponate, von denen einige zum ersten Mal auf Reisen sind. Als Vater der italienischen Nachkriegsmoderne, der sich für industrielle Produktionsmethoden wie altes Handwerk gleichermaßen begeisterte, propagierte er einen neuen Optimismus, der nicht nur in seinen Entwürfen durchschien (darunter das aparte Mailänder Pirelli-Hochhaus, der leichtfüßige „Superleggera“-Stuhl, die meeresblauen Bodenfliesen aus dem Hotel „Parco dei Principi“). Auch mit seiner Architektenfibel „Domus“ verbreitete er seine Ideen und förderte junge Talente. Trotz seines durchschlagenden Erfolgs in Italien zu Zeiten des Wirtschaftsbooms der Sechziger, der noch heute die junge Designergeneration nährt, blieb das Werk Pontis in Frankreich lange unentdeckt. „Tutto Ponti“ soll Einblicke geben in das facettenreiche Leben eines Mannes, dessen Arbeit stets munter, stets persönlich war. Gio Ponti verteidigte das Ideal des „italienischen Hauses“, das ihn bis nach Venezuela und Hongkong führte, bis zuletzt. Es sei keine Wohnmaschine, sondern ein Ort des Denkens – für ein gesundes und vor allem: friedfertiges Leben. Die Retrospektive „Tutto Ponti: Gio Ponti, Archi-Designer“ läuft vom 19. Oktober bis 10. Februar 2019 im Musée des Arts Décoratifs, Paris. m a d p a r i s .f r
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Fotos: Gio Ponti Archives (2); Molteni & C (5)
In der „Heritage Collection“ reediert Molteni & C Pontis Werke, darunter (im Uhrzeigersinn) das Bücherregal „D.357.1“, den Armchair „D.151.4“, den Beistelltisch „D.552.2“ und die Kommode „D.655.2“ mit Schubladenfronten aus Ulme, Eiche, Mahagoni und Palisander.
69
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Porträt Frauke Meyer ist Liaigre: Die deutsche Kreativchein hat der Weltmarke neue Energie – und eine Maison geschenkt. In der gewohnt klaren Linie, elegant, geistreich, pariserisch … und mit einer Flaumfeder auf dem Kamin.
Tex t Simone Herrmann
Por trät Paul Rous teau
Cherchez la femme!
D a fehlt nur noch die Perle“, Frauke Meyer tippt auf eins ihrer Porträtfotos. Das Shooting ist eben zu Ende gegangen. Blondes Gesicht vor dunklem Hintergrund. Profil und Dreiviertelprofil, der großzügige Schwung der Lippen, ein kleines Lächeln in den Mundwinkeln, aquamarinblaue Augen. „Flämisches Licht“, sagt sie, und ein Lächeln spielt über ihre Züge, die lebendig sind, klar und sanft zugleich. Ein Gesicht, so fein gestimmt wie eine kostbare Geige. Die Deutsche ist der neue Kopf von Liaigre, des wohl pariserischsten aller französischen Interior-Häuser. Eine Weltmarke. Bereits 2015, nach Christian Liaigres Ab-
70
schied aus seinem Unternehmen, hat sie die kreative Leitung übernommen, geräuschlos, wie es ihre Art ist. Nun heißt das Haus nicht mehr Christian Liaigre, sondern nur noch Liaigre. Und Frauke Meyer, die seit 17 Jahren an Liaigres Seite arbeitete – „arbeitet nun einfach weiter“. Wie bisher mit ihrem Pariser Team, 20 Möbel- und Interiordesignern, und an Projekten in aller Welt, die zuweilen atemberaubende Dimensionen annehmen wie das Interior der „Rosehearty“, einer 56 Meter langen Segelyacht von Perini Navi, die Innenarchitektur von Rupert Murdochs New Yorker Fabrikloft oder das Haus von Kengo Kuma, das sie samt traditionellem Teehaus so traumleicht einrichtete, dass die Interieurs mit Blick auf den Fuji wie japanische Farbholzschnitte und die Möbel darin wie Kalligrafien wirkten. „Wir betreuen 18 Projekte in diesem Jahr“, erklärt Meyer. Und gerade hat sie ein ganz besonderes fertiggestellt: die Maison Liaigre am Faubourg Saint-Honoré 77 nämlich, feinste rive droite, ein paar Schritte vom Élysée-Palast entfernt. „Das war natürlich ein Paukenschlag“, denn Liaigre, das werde hier auf der anderen Seite der Seine verortet, dem Ufer der Künstler und Intellektuellen, auf der rive gauche wie Yves Saint Laurent. Aber rechts und links – das mag in den 70er Jahren noch eine Frage gewesen sein. „Für meine Generation eher nicht mehr“, erklärt Meyer, zögert kurz und sagt dann: „Aber so etwas hallt nach in Paris.“ Sie ist 1972 geboren, „nicht weit von der Nordsee entfernt, in Papenburg“, einer kleinen Stadt im Emsland, wo das Land flach und der Himmel weit ist, kilo-
Foto: Mark Seelen; Claire Israel/Liaigre
So feminin ist maskulin: Nach Jahren an der Seite von Christian Liaigre gibt die deutsche Kreativdirektorin Frauke Meyer dem Pariser Stil-Imperium nun eine neue, betörend moderne Heimat: die Maison Liaigre. Ein Hausbesuch.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Frankfurt am Main . Baden Baden . 00 49 69 28 41 41 . friedrich.eu
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Porträt
Atelieratmosphäre: Wolle, Seide oder Canvas, Lack, Eiche oder lieber Tulpenbaum? Im dritten Stock der Maison Liaigre locken Materialproben. Das Haus (re. Seite, am Pariser Faubourg Saint-Honoré 77) zeigt auf 800 m2 und drei Etagen komplett eingerichtete Interieurs. Von der Terrasse bis zum Büro (g. re.).
meterweit. „Ich bin Unternehmertochter.“ in einer offenen Landschaft, Himmel, Licht und Schatten in den Zimmern, total modulaMehr sagt sie zu ihrer Herkunft nicht. Das ble, wie sagt man? – wandelbar.“ Erst neulich habe sie das Modell und die Handzeichnuneinzige Unternehmen in Papenburg ist die gen wieder hervorgeholt. „Das war gar nicht schlecht, damals.“ Christian Liaigre jedenMeyer Werft, seit 1795. Der größte Arbeit- falls ist so beeindruckt, dass er ihr einen Platz in seinem Unternehmen anbietet. Der geber der Region, eine Weltmarke. Zuver- Mann, der Frankreichs Stil-Elite von den Exzessen des Plastic-Fantastic-Booms erlöst hat, lässigkeit, der Wille, „seine Sache gut zu der die Kunst der klaren Linie und den Purismachen“, das waren die Werte zu Hause, Fr au ke Meyer mus erstklassiger Materialien predigt und al„aber auch die Liebe zu schönen Dingen“, les in einen Kanon aus Stuckweiß und Lackerzählt sie. „Von meiner Mutter habe ich schwarz, in Bronze und dunkle Hölzer fasst, wohl die gestalterische Ader geerbt. Nach das perfekte Dekorum für jene großbürgerdem Abitur sollte ich ein Jahr ins Ausland. lichen Pariser Appartements, die man hier Das ist Familientradition bei uns, eine haussmanniens nennt. Ein Tyrann der schönen Schlichtheit. „Aber auch jemand, der mich imfremde Sprache lernen. Englisch konnte mer unterstützt hat“, sagt Frauke Meyer, „der ich gut, Französisch nicht so besonders, almir half, groß zu denken, keine Angst zu haso wurde es ein Sprachkurs in Paris.“ Und ben.“ 17 Jahre arbeitet sie als seine Assistentin, die Stadt packt sie, die Museen, die Kunst, als Chefdesignerin, bis er sie vor drei Jahren diese Kultur noch in den kleinsten Alltagsdingen, die noblen Perspektiven dieser zu seiner Nachfolgerin macht. „Ich gehe den Weg weiter, nur eben auf meine Art.“ Stadt – „Paris hat mich einfach verschluckt!“ Orange! Ein leuchtendes Orange, fast schon neonfarben. Raf Simons würde daraus ein 1998 bewirbt sie sich, die immer schon Abendkleid schneidern, Frauke Meyer hat ihre Bank „Touareg“ damit bezogen, ein Safarimit leichter Hand gezeichnet hat, an der Möbel aus Chrom und heller Eiche. Und sie ins Fenster der Maison Liaigre gestellt. Ein École nationale supérieure des Arts Déco- Statement. Wie das Haus selbst, das so grazil aus der Häuserreihe am Faubourg Saintratifs. Und wird angenommen. Ein Talent, Honoré fällt, nicht so hoch wie die anderen, apart, mit filigranen schmiedeeisernen Baleine aus Hunderten. Das findet auch Chris- kongittern und einem großen Atelierfenster im dritten Stock. Darin residierte noch vor tian Liaigre, der in ihrer Diplomjury sitzt. einem Jahr der Antiquitätenhändler Steinitz, Experte für die Kunst des 18. Jahrhunderts. „Ich fragte mich, wer der Mann im braunen „Es sah aus wie in einem Museum“, erzählt Meyer. „Dunkel, geheimnisvoll, vollgestopft Cordanzug war, um den alle so viel Gewese mit Heiligenfiguren, Rokoko-Möbeln, Tapisserien. Von der Straße führte ein gepflasterter machten.“ Drei Themen stellt sie vor, „eine Zugang ins Haus, damit man zu Pferd hineinreiten konnte.“ An jedem Baudetail ließen Fotogalerie, ein temporäres Hotelzimmer, sich hier Jahrhunderte aufblättern, Historie, menschliche Schicksale. Nein, die Bilder von das man komplett möbliert und in Kunst- damals mischten sich nicht mehr in die Räume von heute, sagt sie. Jetzt führt eine Treppe – harz gegossen in eine Containerstruktur geräumig und klarlinig wie ein Möbel von Liaigre – in den dritten Stock. Dort sind Maeinhängen konnte – etwa für Olympische terialproben aufgereiht, halbe Bäume, Eiche, Zeder, Tulpenbaum, so vollendet gemasert, Spiele“. Und das dritte? „Ein offenes Haus dass chinesische Besucher das Ensemble für ein Kunstwerk hielten. Im Licht des großen
72
Fotos: Mark Seelen; Claire Israel/Liaigre
„Ich bin zuverlässig, diszipliniert, sehr deutsch – und doch hat mich Paris völlig verschluckt.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Atelierfensters schimmern Teppiche, pistaziengrün und altrosa, auf Wollweiß leuchten Ocker, Blau und Schwarz. Auch die Holzquadrate an den Wänden – Pinie, Zeder, geschwärzte Eiche – wirken wie eine Reihung, so als kämen auch sie von der Pariser Galerie Lelong, die das ganze Haus mit Kunst bespielt. Hier Baselitz, dort Louise Bourgeois, Miró, Serra und Chillida. Schlafzimmer, Salon, Speisezimmer, Dressingroom, Terrasse … Hier könnte man einziehen, sich niederlassen, alles ist schon Fr au ke Meyer fix und fertig da. Selbst im Erdgeschoss, wo Accessoires wie Sophie Lafonts wundervolle Buchstützen aus Carrara-Marmor, Emailschalen, Holzgefäße, sogar ein Sattel präsentiert werden, brennt ein Feuer im bronzenen Kamin. Im Durchgang zur Bibliothek ist ein Alkoven eingelassen, mit taubenblauen Polstern, gerade so groß, dass man bequem darin sitzen und lesen kann. Oder träumen. In die offene Weite dieser Räume hinein, wo das Pariser Licht quecksilbrige Reflexe aufs Parkett und auf die Stuckpaneele tanzende Bilder wirft, eierschalenfarben und atemberaubend zart. Irgendwo klirren Eiswürfel, Gelächter dringt von der hölzernen Terrasse herüber, im Bambus raschelt der Wind. Man könnte die Augen zumachen und den kleinen Geräuschen lauschen, sich auf dem blauen Sofa im Salon ausstrecken, eins der bestickten Blumenkissen in den Rücken schieben, rot und blau sind sie, ein bisschen fernöstlich, und ein Kind auf die Knie nehmen … Auf einem Liaigre-Sofa – Kinder? Früher undenkbar! Frauke Meyer lächelt. Den Satz hat sie am Eröffnungsabend oft gehört. Gerade im Salon, wo die Blumenkissen und das blaue Sofa zum kastanienroten Leder des Poufs, den Rosétönen des einen und dem strahlenden Weiß des anderen Sessels (selbst seine Füße sind weiß lackiert) neuen Drive in den Rhythmus des Liaigre'schen Kanons bringen. Bei jedem Luftzug nickt dort eine rosarote Flaumfeder den Besuchern zu – und hinüber zum Arbeitszimmer, das wie eine Collage aus Brauntönen wirkt: spiegelndes Mahagoni zum matten Seidenton der Eichenboiserien, hellbraun geflammter Marmor, Lackschwarz und Weiß. Wie früher. Trotzdem – eine Feder, Blumenkissen, Orange! „Zu Hause habe ich ein olivgrünes Liaigre-Sofa“, meint Meyer nur, „mit blauen Seidenkissen.“ Sie ist mit einem Franzosen verheiratet, hat zwei kleine Söhne. Doch, das sei schon schwierig gewesen, in
„Liaigres Stil habe ich nie als maskulin emp nden. Warum sollte Klarheit nicht weiblich sein?“
dieser letzten Zeit für die Familie da zu sein, erzählt sie. Ganz da zu sein. Aufmerksamkeit für die Zwischentöne, das ist ihr wichtig. Privat und bei der Arbeit. Erst kleinste Details machen ein Möbel, ein Interieur groß. „Das habe ich von Christian Liaigre gelernt“, sagt sie. Substanz. Und doch wirkte seine Eleganz immer ein bisschen wie eine Zurechtweisung, etwas kühl, allzu perfekt. Was jetzt anders ist? Nicht viel und fast alles. Die Farben klingen, hell und leicht, melodiös und tief. Die skulpturalen Formen, diese klaren Linien tanzen. Alles ist so fein gestimmt, kontrastreich, geistvoll, lebendig – diese Räume lassen einen nicht allein, man wird umarmt. Zu viele Komplimente! Meyer greift fast erschreckt nach einem Stift, macht ein paar Striche. Immer wenn ihr die Worte nicht klar genug scheinen – und gibt es denn Worte für die vielen, vielen Gedanken, die in jedem ihrer Projekte stecken? –, zeichnet sie. Weil alles mit allem zusammenhängt, die Details und der Komfort, jede Farbnuance und das Charisma eines Interieurs. „Ich wollte mir selbst etwas schenken“, sagt sie dann, in dieser sanften, etwas reservierten Art, die inzwischen mehr mit Pariser Distinguiertheit als mit der norddeutschen Tiefebene zu tun hat. „Einen Stil, der mich und meine Zeit spiegelt.“ Ein Geschenk, ja. Das ist es, dieses offene, beseelte Haus. Ihr Haus für Liaigre.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Projekt 1
V enedig strahlt golden am Eröffnungstag der Kunsthandwerksschau Homo Faber. Die warme Septembersonne glänzt auf der Lagune, und während die ersten Besucher das Wassertaxi verlassen und in den Innenhof des Klosters der Insel San Giorgio Maggiore pilgern, ergreift einen das Gefühl, dass Venedig erst zum Leben erwacht, wenn man die Touristenströme hinter sich lässt. Hier, im Zypressenkreuzgang, fernab von Accademia-Brücke und Dogenpalast, sind wir im Herzen aller Schönheit angekommen. Die Michelangelo Foundation hat die Klosterinsel während der letzten zwei Septemberwochen in eine Gegenwartsschau für Kunsthandwerk aus ganz Europa verwandelt. Emailleure, Graveure, Steinschneider, Sattelmacher und Buchbinder zeigen in 16 Ausstellungen ihr Können; selbstständig arbeitende artisans sind hier, aber auch die der großen Traditionshäuser wie Cartier oder Hermès. Nach
1 Deep dive: India Mahdavi gestaltete für Homo Faber zwei Räume, darunter diese Rotunde mit Samt von Dedar und Fischen von de Gournay. 2 Im ehemaligen öfentlichen Schwimmbad von Venedig rückte Judith Clark mit „Fashion Inside and Out“ das Kunsthandwerk als Muse der Mode in den Fokus.
2
Schau der Superlative: In Venedig zeigte die Messe Homo Faber herausragendes Kunsthandwerk aus ganz Europa – als Plädoyer für Design mit Seele.
Tex t Valerie Präkelt
Fotos: Alessandra Chemollo
Hand in Hand
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
M O M E N T U M S TO F F E U N D TA P E T E N
stylelibrary.com/harlequin T: 0721 981 985 60
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Projekt 3 Vom 14. bis zum 30. September lud die Kunsthandwerksschau Homo Faber auf die Klosterinsel San Giorgio Maggiore, vor der zwei Wochen lang auch die „Eilean“ ankerte, eine 1936 gebaute Segelyacht, die Oicine Panerai 2006 kaufte und behutsam restaurierte. 4 Auf einer von Stefano Boeri entworfenen Installation präsentierte der Galerist und Kurator Jean Blanchaert in der Ausstellung „Best of Europe“ Vasen und Objekte – „geschafen von Gestaltern unterschiedlicher Nationalitäten, Ethnien und Glaubensrichtungen, friedlich nebeneinanderstehend wie bei einer Olympiade“. 3
Venedig geholt hat sie Alberto Cavalli, um eine Kunsthandwerksschau der Super- Marktplatz für die métiers d'art. Die Messe Chefkurator des Festivals und Direktor der lative; um eine, die keine Scheu hat, po- soll künftig alle zwei Jahre stattfinden. Michelangelo Foundation. Die wiederum litisch zu sein: In seiner Eröffnungsrede „Diese Schau zeigt, wie Design und wurde 2015 von Johann Rupert, Chairman klagt Rupert über Trump und den Brexit, Handwerk Hand in Hand gehen“, sagt India von Richemont, und Franco Cologni, einst über stetig wachsenden Nationalismus, Mahdavi, die für Homo Faber die AusstelGeschäftsführer von Cartier und Mitglied den Klimawandel und künstliche Intelli- lung „Imaginary Architecture“ erdacht hat. des Richemont-Vorstands, ins Leben geru- genz. Die, so fürchtet er, werde immer „Es ist wie bei einem Orchester. Das braucht fen, um fast vergessene Künste zu fördern. mehr Menschen den Arbeitsplatz kosten. einen Dirigenten. Aber was wäre der chef Allein sechs Richemont-Marken sind mit „Wie können wir mit Maschinen konkurrie- d’orchestre ohne Musiker?“ In einer großen von der Partie, darunter Jaeger-LeCoultre, ren?“ Er glaubt: „Wir müssen zeigen, was Halle hat Mahdavi zwei frei stehende RäuCartier, Officine Panerai und Montblanc. wir besser können.“ Europa, sagt der Süd- me geschaffen. Im ersten, einer Art BouAber Rupert macht schnell klar, dass es afrikaner, stehe für „Kultur, Geschmack, doir, reihen sich samtene Sofas in den Farsich bei Homo Faber nicht um eine subtile feines Handwerk“. Das müsse man bewah- ben des Meeres aneinander, handgestickte neue Marketingstrategie handelt, sondern ren, zum Beispiel mit einem Schau- und Fische von de Gournay scheinen die Wand
76
Fotos: Tomas Bertelsen; Fred Mertz
4
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Der VIA Plattenboden lässt die historische Stadtwohnung neu erstrahlen Das freigelegte historische Deckengewölbe des Flures korrespondiert mit dem historischen Charme des Bodenbelags und überzeugt durch das nahezu sakral wirkende Muster.
VIA PROJEKT N° 05
Mit einer überlegten Kombination von Materialien
Der doppelt gelegte Rand unterstreicht
ist es Schiller Architecture gelungen, ein beeindruckendes Beispiel von Innenarchitektur zu schaffen.
die Palazzoartige Atmosphäre. Der Boden ist ein prägendes Gestaltungselement. So einfach geht gutes Bauen.
Fotos: Andreas Jung
Die Bühne des Lebens – VIA Zementmosaikplatten für gutes Bauen.
ZEMENTMOSAIKPLATTEN | TERRAZZOPLATTEN | TROTTOIRPLATTEN | KREIDEFARBE
viaplatten.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Projekt
6
5 Als Kurator der Schau „Creativity and Craftsmanship“ bat Michele De Lucchi acht Designer, darunter Marcel Wanders und Alfredo Häberli, ein Objekt zusammen mit einem Handwerker zu entwerfen. Ingo Maurer etwa schuf mit den Blechexperten Martin Deggelmann und Enno Lehmann eine abstrakte, blau strahlende Leuchte aus Blech. 6 Der Zypressenkreuzgang von San Giorgio Maggiore. 7 Mehrere Monate braucht Philippe Nicolas, Meister der Steinschneidekunst bei Cartier, für ein Unikat wie dieses, zu sehen in der Gruppenschau „Discovery and Rediscovery“. 8 In derselben Ausstellung zeigte Maison Lesage, wie Stofbahnen für Chanel mit feinem Garn und Perlen bestickt werden. In der Soloschau „Mesmerizing Embroidery“ stellte Lesage außerdem handgefertigte Stücke aus der hauseigenen Couture-Sammlung aus. 5
entlangzuschwimmen. „Weil Venedig eben Wasser ist“, erklärt Mahdavi. Das zweite Zimmer ist eine Hommage an den Maler Henri Rousseau, dem sie mit einem Urwald aus Rattan huldigt. Didaktischer geht es in „Discovery and Rediscovery“ zu: Hier graviert Lobmeyr Glas, Chanel zeigt Stickereien von Lesage, und Cartier hat seinen Meister der Steinschneidekunst mitgebracht. Philippe Nicolas steht vor einem Holzregal und spricht über die Herkunft der farblich sortierten Edelsteine. „Ich bin nicht unbedingt ein herausragender Mineraloge. Aber wenn ich einen Stein anfasse, weiß ich genau, wie ich ihn bearbeiten muss.“ Dieses Wissen gibt Nicolas an seine Auszubildende weiter, die mit ihm nach Venedig gereist ist. Denn auch darum geht es hier: den Nachwuchs, die nächste Generation, dafür zu begeistern, ein schaffender Mensch zu werden, eben ein Homo Faber.
78
8
Fotos: Lola Moser; Matteo De Fina/Fondazione Giorgio Cini; Tomas Bertelsen (2)
7
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
PLOUM Sofa, Design Ronan & Erwan Bouroullec Katalog: www.ligne-roset.com www.facebook.com/lignerosetDE
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Design Summit Design Award 2018
How to live/ Bauhaus or Bang? Vom strahlenden Minimalismus digitaler Sphären zur Wärme maximal dekorierter Rückzugsräume: Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Sponsored by:
Talks und Vorträge: Otto Drögsler, Jörg Ehrlich, Gesa Hansen, Josephine Akvama Hofmeyer, Adrian van Hooydonk, Niklas Maak, Andrea Marcante, Adelaide Testa, Patricia Urquiola & Pierre Yovanovitch
AD Design Summit + AD Design Award Ceremony 22. November 2018 Alte Kongresshalle München Tickets unter ad-magazin.de/summit
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Rural Oice for Architecture Ortúzar Gebauer
Oice S & M
SO-IL
Masquespacio
Mykilos
Tecta
Svenskt Tenn
Plain English Design
Studio David Thulstrup
Studio Ashby
Arquitectura-G
Norm Architects
Beata Heuman
Frédéric Pellenq
M-L-XL Studio
Tero Kuitunen
Roberto Sironi
Lisa Ertel
Interiordesign
Best Update
Johansen Skovsted
Produktdesign
Fotos: Rasmus Norlander; James Morris; Nacho Almonacid; French + Tye; Iwan Baan; Luis Beltrán; Mykilos; Tecta/Daniel Lorch; Svenskt Tenn; Howe London; Peter Krasilnikoff; Philip Durrant; José Hevia; Norm Architects; Simon Brown; Frédéric Pellenq; Alessandro Vitali; Maija Astikainen; Federico Villa; Michelle Mantel; Meissen ®
Architektur
Readers’ Award
Jetzt abstimmen für den AD Readers’ Award unter ad-magazin.de/ADaward
… und ein Tee-Set von Meissen gewinnen! Unter allen Teilnehmern verlosen wir ein Teeservice „Cosmopolitan“ von Meissen im Wert von 400 Euro. Viel Glück!
ARCHITECTURAL DIGEST. Stil, Design, Kunst & Architektur
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Die Macht der Streifen Weiße Wände waren (hoffentlich) nicht der Schlusspunkt der Wohn-Evolution. Wir erkunden die neue Lust an Fries, Bordüre und raffiniertem Colorblocking! Tex t Karin Jaeger
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Studio
Fotos: Robin Petillault/GCG Architectes; David Oliver; Lucas Allen; Rachel Whiting, Produkte von Charlie Porter
K ürzlich erschien in einem britischen Interior-Magazin ein Beitrag mit der Überschrift „Return of the border“. Tapetenfriese und -bordüren, so die These, seien zurück aus der Mottenkiste, in die sie nach der Laura Ashley-Begeisterung der Achtziger gewandert waren, und feierten nun ein schickes Revival. Unsere Neugier war geweckt – wir machten uns auf die Suche nach inspirierenden Bildern neuer Tapetenvielfalt. Leider war die Ausbeute gering, die Motive erwartbar. Was wir jedoch entdeckten, waren wunderbare Beispiele moderner mehrfarbiger Wandgestaltung. Fassen wir das Thema also einfach etwas weiter! Doch zunächst ein Blick zurück: Wurde ein Raum durch (farblich abgesetzte) Fußoder Wandleisten, Lambris, Stuck- oder Tapetenfriese, durch Tür- und Fensterrahmen akzentuiert, verbanden sich darin historisch betrachtet meist dekorative und praktische Aspekte. Solche Verkleidungen sollten schmücken und zugleich dämmen, schützen oder unsaubere Übergänge, etwa von Wand zu Decke, verbergen. Im 18. Jahrhundert war es noch üblich, die meist holzgetäfelten Räume komplett grau zu streichen, nur die Türrahmen hoben sich in sattem Schokoladenbraun ab – die dunkle Farbe schützte stark strapazierte Elemente vor Schmutz- und Kratzspuren. Erst mit der Produktion preiswerter synthetischer Pigmente und dem industriell angetriebe-
Linientreu: In dem New Yorker Schlafzimmer oben akzentuiert Interiordesigner Hugh Leslie die stofbespannten Wände mit Bändern aus blauem Samt. Die Nische wird dadurch – wie der goldfarbene Screen – „ausgeklammert“. Im Pariser Hotel „Nolinski“ (oben li.) spielt Jean-Louis Deniot mit klassischen Elementen: Den Stuckleisten gab er einen Knif; der Teppich zitiert Fischgratparkett.
Bunte Horizonte: Das Arrangement aus der Mai-Ausgabe von „House & Garden“ li. spielt mit dem historischen Konzept des tent room. GCG Architectes konfrontieren in Paris (li. S.) helles Grau (nicht Weiß!) mit Rot. Die „Banderole“ wärmt und soll den stuckgeschmückten Altbau „dynamisieren“.
83
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Studio 5 1
7
3 4 2
6
8
9
Dialoge: links eine Wand im Studio von Josephine Akvama Hofmeyer (bordeauxrote Fliesen und Tapete „Berber“ von File Under Pop). Oben: In seinem sizilianischen Palazzo legte Dario Longo Belle Époque-Fresken frei – und beließ die dicken Farbschichten späterer Einrichtungsphasen als blau gestrichenes Passepartout.
84
Fotos: Iksel; Cole & Son (5); Zuber (3); Alessandra Ianniello/Living Inside; Ditte Isager
nen Tapetenboom kam mehrfarbige Wand- Ob der Tapetenfries wirklich wiederkommt? Wenn ja, dann bitte so! 1, 2 + 8 Verschlungen: 2 gestaltung in Mode; zugleich schrumpften „Roman Mosaics 6“ (433 Euro/m ) von Iksel (über Hoyer&Kast), „2793“ (Preis auf Anfrage) die geschnitzten Boiserien auf den kom- von Zuber und „Queens Key“ (je 39 Euro/Rolle) von Cole & Son. 3 + 6 Frische Brise: Cole & Sons „Jaspe Border“ und „Scaramouche“ (29 bzw. 49 Euro/Rolle). 4 + 7 Plastisch: „Tudor pakteren Lambris, der den oberen Teil der Rose“ von Cole & Son und Zubers „1503“. 5 Nachtaktiv: „Nottambule“ (164 Euro/Rolle) aus Wand frei lässt und so neuen Gestaltungs- Cole & Sons Serie „Fornasetti II“. 9 Blütenfrisch: „20097“ von Zuber (Preis auf Anfrage). spielraum eröffnete. Der dann mit dem Aufkommen des Bauhaus-Stils dem Ideal bauliche Schwächen oder betonen Stärken, fühl von Geborgenheit stiften kann. Wer der klaren, neutralen weißen oder zumin- verändern Proportionen und machen Räu- sich für eine detailreichere Gestaltung entdest monochromen Wand geopfert wurde – me leichter „lesbar“, indem sie einzelne scheidet, kann Räume jedoch auch geraaber das ist eine andere Geschichte. Elemente hervorheben. Ein hoher Raum dezu „aufwecken“, sagt Josephine AkvaGeht man heute mit frischem Blick da- kann durch farbliche Unterteilung oder ei- ma Hoffmeyer, Interior-Consultant und ran, Wände mehrfarbig zu gestalten, kann ne Bordüre in Schulter- oder Türhöhe auf Gründerin der in Kopenhagen ansässigen man sich formal durchaus auf das reiche menschlicheres Maß gebracht, ein enges Farben- und Fliesenfirma File Under Pop. Erbe beziehen. Und unter anderem lernen: Zimmer mit Trompe-l’Œil-Ausblicken „ge- „Und das bewirkt wiederum, dass auch die Rahmen, Leisten oder Friese sind praktisch weitet“ werden. Eine umlaufende dunklere Bewohner sich wacher fühlen.“ Dafür ist es wichtig, zunächst die „Seele nie rein dekorativ, sie beeinflussen im- „Banderole“ beruhigt tendenziell, indem sie mer auch die Raumwirkung. Sie verdecken einen klaren Horizont schafft und ein Ge- des Hauses“ zu erforschen, wie es Hoff-
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Studio
Blickfänger: Die Tür in Pierre Yovanovitchs Konzeptapartment „L’érotomanie de Mlle Oops“ (o. li.) hat keine Schwelle – dafür markiert frivol latterndes Gelb den Durchgang. O. re.: Rose Uniacke ließ Tapete und Fries eines Hauses in Chelsea nach historischen Fragmenten rekonstruieren, das Irisband soll an einen Gartenpavillon erinnern. Unten demonstrieren Fanny Prat und Alexandra de Brem, wie man einen hohen Raum erdet.
viel mehr Chaos um sich herum als andere“, warnt Hoffmeyer. Lässt man zwei oder drei Farben an einer Wand aufeinandertreffen, sollte man ihre Beziehung entsprechend ausbalancieren, also etwa eine „vorlaute“ Farbe mit einer dezenteren zusammenbringen, die in etwa den gleichen Anteil an Schwarz enthält, um sie „in einen Dialog, einen Austausch miteinander zu bringen“. Wie Josef Albers’ wunderbarer Klassiker „Interaction of Color“ facettenreich vorführt, ist die Wirkung von Farben so relativ, dass aus ihrem Zusammenspiel etwas Drittes entsteht – „Raum im Raum“ nennt es Hoffmeyer. Als wenig begabter Teamplayer erweist sich dabei Weiß. „Es ist schwierig, wirklich intensiv mit Farben zu arbeiten, wenn auch Weiß im Spiel ist. Andere Töne wirken daneben plötzlich viel dramatischer.“ Die Expertin rät deshalb zu einem Cremeton (etwa „Nights In White Satin“ aus ihrer eigenen Kollektion) oder leicht grünlichem Hellgrau als Grundfarbe. Ein Schmuckfries im traditionellen Sinn würde zwischen Hoffmeyers Farbblöcken wie ein Fremdkörper wirken. Für die gerade in Altbauten meist krummen Übergänge von Wand zu Decke hat sie eine andere Lösung gefunden: „Ich empfehle meinen Kunden meist, die Deckenfarbe einen Zentimeter weit an der Wand fortzusetzen; nur so kriegt man eine gerade Linie hin.“
Fotos: Julien Oppenheim; Rose Uniacke; Nicolas Mathéus, Produktion: Laurence Dougier
meyer ausdrückt. „Warum sollte man einer Wohnung Dinge aufzwingen, die das bereits Vorhandene nicht ,mitnehmen‘?“ Umläuft beispielsweise eine Holz- oder Stuckleiste den Raum, behält sie diese bei, bindet sie jedoch in ein frisches Farbkonzept ein, bei dem das Drunter und Drüber verschieden gestrichen wird. Gern kombiniert sie auch unterschiedliche Texturen, etwa glänzende Fliesen und matte Wandfarbe oder Tapete und Farbe. Die Tapeten ihrer eigenen Marke sind nur 1,80 Meter hoch, sodass sie stets auf einen „Partner“ angewiesen sind; da sie von Hand bemalt werden, lässt sich dabei auf Wunsch die Wandfarbe zum Grundton der Tapete machen. Spätestens bei der Wahl der Farben und Muster kommt das Temperament des Bewohners ins Spiel. „Farben müssen Gefühle auslösen“, betont Hoffmeyer. „Wenn man schon mit Farben arbeitet, dann sollten sie einem wirklich etwas sagen – sonst kann man gleich alles weiß streichen!“ Doch Vorsicht: „Manche Menschen vertragen
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Studio
Nur ganz am Rande … Bordüren, Bänder, Friese – so unterschiedlich kann Wandschmuck ausfallen. Ein paar Anregungen aus den letzten 2000 Jahren. Leoteppich plus Türkis plus „Lola Montez“-Bordüre – unverkennbar der Look von Madeleine Castaing. Die Suite des Hotels „Saint James Paris“ (links) ist eine Hommage an die Ikone des französischen Interiordesigns. Edmond Petit hat Castaings Tapeten und Bordüren wieder aufgelegt (über Hoyer & Kast).
Trompe-l’Œil: In der Münchner Residenz (unten) macht Leo von Klenzes prunkvolle Farbgestaltung (um 1830) aus der glatten Innenwand eine vielfach gerasterte Fassade, die denselben Ordnungsprinzipien wie ihr gebautes Pendant unterliegt. Gemalte Pilaster verbinden Postament und Friese, die Türen und Fenster rahmt virtuelles Gesims.
Auch David Hicks, der in den Sixties britische Gediegenheit mit Pop-Anleihen würzte, arbeitete recht individuell mit trims und borders. In der Londoner Ankleide oben zeichnete er die Konturen des Raums fast wie in einem Cartoon mit dunklem Juteband auf blauem Tweed nach.
88
Fotos: De Agostini/Getty Images; Stephan Julliard; Jane Murdoch; Maria Custodis, Andrea Hetzenecker/Bayerische Schlösserverwaltung, München
Schon die Antike führt den Fries zu früher Blüte, unten in der Casa dei Vettii in Pompeji. Die detailreiche Zeile hat indes nicht bloß dekorative, sondern auch narrative Funktion: Hier zeigen Eroten Alltagsdinge – vom Wäschewaschen bis zur Blumenplege.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
CALIBER RM 67-01 CALIPER
RICHARD MILLE BOUTIQUE MÜNCHEN MAXIMILIANSTRASSE 34 +49 89 45 22 13 00 www.richardmille.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Küche des Monats Redak tion Karin Jaeger und Mona B erger s
Tex t Karin Jaeger
Designer:
Stevens Lawson Architects O r t:
Waiheke Island, Neuseeland Materialien:
∙ Sägeraue, ungleichmäßig breite Zedernlatten, die von der Außenhaut ins Innere fortgeführt werden ∙ Arbeitsplatte aus geschlifenem Granit ∙ Terrazzoboden Aus s tat tung:
∙ Induktionskochfeld, Backofen und zwei „Dish Drawer“ zum Geschirrspülen von Fisher & Paykel (seit Kurzem auch in Deutschland erhältlich, f i s h e r p ay k e l . c o m ) Möbel:
Das macht sie b e sonder s:
Drinnen oder draußen? In diesem Ferienhaus verschmilzt beides. Zedernplanken leiten von der Fassade in Küche und Essbereich, Terrazzo verstärkt das Outdoor-Gefühl. Und vor den ofenen Terrassentüren rauscht der Ozean.
90
Fotos: Mark Smith (2); Allude (2); Please Wait to be Seated; Michael Pflüger; Martina Björn Studio (2); Sigmar London; Peugeot Saveurs; Emil Monty Freddie; Georg Jensen; David Design; Authentics; Kaëll; L:A Bruket
∙ Barhocker „Morph“ (aus amerikanischem Nussbaum) von Zeitraum ∙ Tulip-Tisch von Knoll International mit VintageStühlen von Niels Bendtsen
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Stil Praxis 1
Salz- & Pfefermühlen
Streueffekt #picobello 2
W interzeit ist Kaschmirzeit. Damit Pullover und Plaids aus dem Unterflaum der Kaschmirziege uns weich und warm durch die kalte Zeit bringen, brauchen sie artgerechte Pflege. Auch wenn es ihnen manchmal unterstellt wird: Zickig sind sie kaum. Häufiges Waschen etwa schadet nicht – bei höchstens 30 Grad. Eine Maschine mit modernem Wollprogramm (etwa Mieles „W1 Passion“ mit Wiegetechnik) ist dabei sogar san er als Handwäsche. Wer seinen flauschigen Gefährten etwas gönnen möchte, grei sta zu Wollwaschmi el aus dem Supermarkt zu fein du endem „Shampoo“ aus natürlichen Substanzen von L:A Bruket (250 ml um 19 Euro, über ludwigb e ck. de ), Kaëll oder Allude (500 ml je um 28 Euro, kae ll.de; allude - c a s hm e r e. com ). Einen Schleudergang – bei niedriger Umdrehung! – stecken die feinen Fasern danach locker weg. Anschließend entspannen sie sich am liebsten liegend, man sollte sie also zum Trocknen nicht au ängen. Dem berüchtigten Pilling gebietet man mit einem speziellen Kamm schonend Einhalt (oben, 7 Euro). Und entwickelt sich ein Stück trotz liebevoller Pflege zum Sorgenkind: Mo enlöcher und gerissene Nähte verarzten die Profis der Allude Cashmere Clinic (Christophstr. 6, München, c ashmere - clinic.com ) – Waschen, Steamen, Pflegen inklusive.
3
9
4
8
5
7
6
Pikante Neuheiten: 1 Handgearbeitete Minimühle mit Messingwimpel, 130 Euro michael-pflue ger.de 2 Marmormörser von Studio Wieki Somers (bald erhältlich) und Kunstharz-Turm von Maarten Baas, 129 Euro. Beide valerie - obje c ts.c om 3 Moulin Rouge: Peugeot-Klassiker „Paris“ in Chilirot, 30 cm, 55 Euro de.p euge otsaveur s.com 4 Michael Anastassiades’ „Italic Mill“ aus Messing wird in der Werkstä e Carl Auböck hergestellt, je 575 P nd sigmarlondon.com 5 Glänzend: StreuerDuo „Alfredo“, 120 Euro georgjensen.com 6 Mühlen „Tête-à-tête“ aus Esche, je 82 Euro davidde sign.se 7 „2Hot“ wird seitlich mit Pfeffer, Salz oder Gewürzen befüllt, 30 Euro authentic s.de 8 Set „My Salt & Pepper Mill“ aus Buche, 75 Euro oyoy.dk 9 Set „PS. Grind“ mit Messingtaille, 110 Euro pleasewait tob e seate d.dk
91
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
OCHRE JYVRMXYVI PMKLXMRK EGGIWWSVMIW SGLVI RIX
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Projekt, Radar und Kulthaus
Foto: Bowie Verschuuren
Logenplatz … auf 2300 Metern: Giovanni Netzer, Intendant des Origen Festival Cultural, hat gemeinsam mit dem Ingenieur Walter Bieler auf dem Julierpass einen temporären eaterbau errichtet. Bis 2020 bietet der rote Holzturm 270 Zuschauern Platz und verfügt über eine im Zentrum frei schwebende Bühne. Und wem das abwechslungsreiche Programm der Festspiele nicht reicht, der findet auf dem Dach ein Schauspiel sui generis: unverstellten Rundumblick ins Bühnenbild der Bündner Alpen. origen.ch
Redak tion Andreas Kühnlein
93
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Patchworkhaus In einem Ferienhaus auf Chiloé recycelten zwei junge Architekten handwerkliche Traditionen und aussortierte Materialien – und machten daraus etwas überraschend Neues. Tex t Andreas Kühnlein Fotos Federico Cairoli
Am Anfang war die Treppe: Sie stammt aus dem Restaurant der Hausherren in Santiago de Chile. Mit den Glasfronten und transluzenten Dachpaneelen maximierten die Architekten den natürlichen Lichteinfall; an kühlen Tagen trägt dies zur Heizung des 200 Quadratmeter großen Gebäudes bei.
94
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Projekt
aus den Flammen retten konnten, gehörte eben jene Stiege, die nun das Zentrum der Casa Pollo bildet. Sie ist längst nicht das einzige Element des Hauses, dessen Geschichte weit über das Alter des Baus hinausreicht: „Unsere Auftraggeber“, erzählt Gebauer, „haben eine ganze Sammlung von Salvages aus alten Häusern.“ Dielen, Teile der Holzbalken, einige Türen und Fenster stammen daraus und laden den Holzbau mit geliehener Historie auf. Zuallererst sind es allerdings die rostigen Zinkplatten, die einem ins Auge fallen. Die Architekten retteten das Material vom Schrott – fast die gesamte zur Zufahrt zeigende Fassade ist damit verkleidet. Ihr charakteristisches Rotbraun lässt das Haus wie eines der hier typischen Lagerhäuser erscheinen, auch wenn der sachte Knick im sonst rechteckigen Grundriss schon andeutet, dass sich ein komplexerer Bau unter dem Wellblech verbirgt. Die vom Wetter gezeichneten Platten schließen die Front fast vollständig ab und schützen das Innere so vor den Blicken neugieriger Nachbarn. Ihre Herangehensweise, sagt Tania Gebauer, haben sie und ihr Partner Eugenio Ortúzar aus dem Ort entwickelt, aus der Landschaft und den Traditionen jener fruchtbaren, regenreichen Insel vor der schier unendlichen chilenischen Pazifikküste. Mit ihrer Architektur suchen sie nach nachhaltigen, reduzierten Lösungen, Das auskragende Obergeschoss o. schützt den darunterliegenden Eingang vor Wind und Wetter. Auf der Rückseite öfnet sich die komplett mit rostroten Zinkplatten verschalte Fassade auf ganzer Breite und gibt den Blick aufs Meer frei, etwa unten im Schlafzimmer.
D as Typischste an Chiloé?“ Tania Gebauer überlegt. „Der Regen.“ Er gehört zum Leben auf der Insel wie die Luft zum Atmen. Chiloé ist eine Insel der Bootsbauer, der Fischer und Kartoffelbauern (in der Tat vermutet man die Urheimat des Nachtschattengewächses auf dem gut 9000 Quadratkilometer großen Eiland). Gebaut wurde auf Chiloé seit jeher vor allem mit Holz; die Holzkirchen der Insel, die ältesten davon gehen aufs 17. Jahrhundert zurück, gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Casa Pollo ist um eine Treppe herumgebaut. Die stammt aus dem Restaurant der Hausherren in Santiago; 2008 brannte es dort, und zum wenigen, was die Besitzer
95
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Projekt
Ortúzar Gebauer Architekten, Castro, Chiloé
Tania Gebauer und Eugenio Ortúzar gründeten ihr Büro 2009. Gemeinsam entwickelten sie eine Architektursprache, die tief in der chilenischen Bautradition wurzelt und diese in ökologisch sensible Entwürfe überträgt. Ihre Spezialität sind minimalistische, aus der Umgebung wachsende Bauten aus Holz und recycelten Materialien.
Mit seinem charakteristischen 145-Grad-Winkel (o.) passt sich der Grundriss des ansonsten rechteckigen Baus dem Terrain an und optimiert zugleich die Blickachsen, die nicht nur nach außen weisen, sondern auch quer durchs Innere des Gebäudes reichen (unten).
nach neuen Perspektiven für die Nutzung von Fläche und Raum. Und sie arbeiten viel mit recycelten Materialien. Ortúzar Gebauers Entwürfe sind stets vom Minimum her gedacht und schaffen doch immer wieder Großes. „Wenn man auf Chiloé baut“, sagt Tania Gebauer, „ist der angemessenste Werkstoff der, den sie hier schon immer verwenden: Holz. Und die Experten dafür sind die Handwerker, die tagtäglich damit umgehen.“ Deshalb entstehen ihre Entwürfe immer in Auseinandersetzung mit deren Methoden. Vieles davon, meint die Architektin, sei Experiment; mit dem Material, aber auch überlieferten Techniken. „Es geht darum, auf einen Ort zu hören, sich an die Gegebenheiten anzupassen, an Klima und Topografie. Dann um Bautradition und gewachsene Lebensweise. Und schließlich um die Übersetzung in zeitgemäßes Bauen.“ Einst stand an der Stelle der Casa Pollo das Haus von Francisco Coloane, Chiles großem Abenteuerpoeten und Feuerlandromantiker. Ein cleaner Neubau hätte sich da falsch angefühlt, erklärt Gebauer. In seiner verwitterten Hülle wirkt ihr Entwurf bescheiden und fast, als hätte er immer hier gestanden. Man betritt ihn durch eine Öffnung in der Mitte der hermetischen
96
Porträt: Ortúzar Gebauer
or tuzargebauer.com
Ein Gutteil der in der Casa Pollo verbauten Materialien wie die Dielen, Schindeln und diverse Balken stammt aus der Salvage-Sammlung der Hausherren, die über Jahre Teile abbruchreifer Häuser retteten. Mit recycelten Baustoffen zu arbeiten gehört zu den Spezialitäten von Ortúzar Gebauer.
www.draenert.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Ta n ia G ebauer
„Wir versuchen, die Lebensweise an einem Ort zu verstehen und dann in einen zeitgemäßen Bau zu übersetzen.“ Blechfassade, genau im 145-Grad-Knick, den das Gebäude der Topografie des Geländes folgend vollzieht. Und plötzlich öffnet sich alles: Durch riesige Glasflächen, die wie die Antithese zur Straßenquasi die gesamte Meerseite über beide Etagen des Ferienhauses ausmachen, geht der Blick hinaus auf den Caicawe-Kanal und das graue, aufgewühlte Meer. Draußen schließt sich eine überdachte Terrasse an – die raren Sonnenstunden, meint Gebauer, sollte man doch am besten im Freien verbringen. Wann immer das nicht geht, bietet das Haus im Inneren offene und helle Räume genug – sogar Teile des Dachs
sind transluzent. Sein eigentliches Herz aber ist für Gebauer und Hausherrin Francisca, genannt „Pollo“, der flojero: „Traditionell steht hier der Holzofen, an dem sich alles Leben abspielt“, erklärt die Architektin. „Der flojero ist die Bank ringsum, auf der man die Wärme des Feuers im Rücken hat und kocht, bäckt oder strickt.“ Oder einfach aus dem Fenster sieht, hinaus in den Regen. In der Casa Pollo ist eine Art Übergangszone aus Küche und Wohnraum daraus geworden, ein gemütlicher Ruheort und Platz für gesellige Stunden. Und ein Musterbeispiel der Anverwandlung, das zeigt, wie gut das Alte ins Neue passt.
ESSTISCH FONTANA
MANUFAKTUR AM BODENSEE
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Radar Kolumne
Dasselbe in Grün!
Tex t Oliver Elser
Brückenschlag
D
Bernardo Bader übersetzt Vergangenheit in Gegenwart: Äußerlich orientiert sich das Haus am Schopfacker oben links mit seinem massiven Sockel und der gegliederten Fassade aus Sibirischer Lärche an der großbürgerlichen Bautradition Vorarlbergs, drinnen warten klare Räume – und überraschende Details wie das historische Himmelbe oben rechts.
Oliver Elser ist Kurator am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main und sehnt sich nach einem Wald mitten in der Stadt.
98
b ernardobader.com, weitere Bilder auf ad-magazin.de
Redak tion Andreas Kühnlein
More with less
Recycelte Betonpaneele, wiederverwendete Ziegel: Das nach Form und Ausstattung minimalistische House A im australischen Scarborough ist nicht nur aus gebrauchten Materialien gebaut, sondern auch komplett CO2-neutral. 70 Quadratmeter – aber groß genug für eine Dinnerparty mit 30 Gästen! whisp ering smith.com.au
Fotos: Kirsten Bucher; Adolf Bereuter (2); Ben Hosking
er ultraheiße Sommer 2018 sollte uns allen zu denken geben. Wie wir, langfristig, den Klimawandel wirklich aufhalten könnten. Und ob nicht – jetzt und hier und heute – eine neue Stadtökologie entwickelt werden müsste, die mehr kühlen Schatten spendet. Der Hinterhof des Hauses, das wir mit acht anderen Parteien in Frankfurt-Bockenheim bewohnen, fühlte sich den ganzen Sommer über stets fünf Grad kühler an als der aufgeheizte Asphalt auf der Straßenseite. (Fast noch besser war es im Treppenhaus: Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee, mit Lüftungsklappen die Luft von dort in die stickigen Wohnungen zu lenken?) Das Innere des dicht bebauten Blocks wird abgeschirmt von eng heranrückenden Nachbarhäusern und zwei riesigen Laubbäumen, die alles nicht nur optisch frischer machen. Das haben auch andere erkannt: An der Einkaufsmeile lieferten sich pfiffige Geschäftsleute einen Wettstreit, wer die schattigsten Sitzplätze vor seinem Straßencafé anbieten kann. Das Rennen machte die „Golden Bar“ mit bepflanzten Europaletten zur Abriegelung gegen den Autoverkehr und mit Bambus-, Zitronen- und Orangenbüschen in großen Kübeln auf dem Bürgersteig. Man sitzt also mitten im Grünen und sendet Stoßgebete, dass bloß kein Straßenverkehrsordnungsfanatiker auf die Idee kommen möge, daran etwas zu ändern. Das ist wahres Guerilla-Gardening: einfach mit anarchischer Geste ein paar Topfpflanzen nach draußen zu stellen.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
REGALE UND SOFAS VON CUBIT KONSEQUENT MODULARE MÖBEL
GRAPHICS: TIMSANTORE.COM PHOTO: MARIA GROSSMANN STYLING: ELKE JENSEN
PLANEN UND BESTELLEN VIA CUBIT-SHOP.COM
CUBIT® BITS FOR LIVING
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Kulthaus
Ein Wolkenkratzer zwischen barocker Pracht? Das Hochhaus in der Herrengasse war nicht unumstri en. Allen Anfeindungen zum Trotz gilt es bis heute als begehrte Adresse für Diven, Darsteller und Freigeister. Tex t Alexandra Wach
J etzt wohnt die Toni Huber also im Himmel. Ihre Wohnung dort oben besteht aus einem einzigen Zimmer, aber es ist trotzdem eine richtige Wohnung.“ Der Himmel, den Annemarie Selinko 1938 im Roman „Morgen ist alles besser“ schildert, wölbt sich über Wien. „Vorn und hinten gibt es graue, alte Palais mit Wappen über weiten, vornehm geschwungenen Barockportalen. Zwischen
100
Künstlerkolonie: Georg Kreisler (rechts ein Auftritt 1965), Susi Nicoletti (oben im Film „Oh, diese Männer“ von 1941) und viele weitere Schauspieler, Autoren und Designer gehörten zu den Bewohnern des „Hochhauserls“. Ganz oben: Das hell erleuchtete Tanzcafé zog in den 30ern Nachtschwärmer an.
Foto: Archiv Metro; Porträts: SZ Photo/Bridgeman Images; Horst Maack/akg-images
Und Wien leuchtete
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
S
C
H
W
A
N
E
N
S
E
R
V
I
C
E
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Kulthaus Als er 1938 am Volkstheater engagiert wurde, mietete Curd Jürgens eine „entzückende Wohnung“ im zehnten Stock, das Porträt unten zeigt seinen Blick von dort über Wien. Das Café (re. ein Werbeplakat) nahm die Etagen 14 bis 16 ein. Ganz unten eins der damals innovativen „Ledigen“-Apartments.
Karl Maria G rimme
„Kellner scheinen den Weg ins Himmelreich zu nehmen, Gäste sitzen in den Wolken.“
Fotos: Wienbibliothek im Rathaus, Plakatsammlung, P-9850; ÖNB/Wien Bildarchiv L 37.740-C; Porträt: Archiv Metro
diesen Barockpalästen haben sie das Hochhaus aufgestellt. Einen riesigen hellen Asphaltkasten, wie es sich für unsere Zeit gehört.“ Für ihr zweites Buch hatte sich die junge Journalistin Vicki Baums Klassiker „Menschen im Hotel“ zum Vorbild genommen. Als ähnlich glamourösen Schauplatz wählte sie ein Mietshaus – aber was für eins! Das „Hochhaus in der Herrengasse“ galt damals als erste Adresse der Wiener Prominenz. Selinko kannte es gut, schließlich ging sie bei Essad Bey ein und aus. Der vermeintliche Araber hieß eigentlich Lew Abramowitsch Nussimbaum, war der Sohn eines georgisch-jüdischen Ölbarons und einer Kommunistin und trat gern in exoti-
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
In diesem Jahr vergibt GQ zum 20. Mal die MEN OF THE YEAR AWARDS an herausragende Persönlichkeiten aus Fashion, Entertainment, Sport und Gesellschaft.
Komische Oper Berlin 8 . N O V E M B E R 2 018 GQ MEN OF THE YEAR: Die coolsten Gentlemen und die tollsten Frauen feiern DIE PARTY DES JAHRES!
WWW.MENOFTHEYEAR.DE #GQAwards
OFFIZIELLE PARTNER GQ MEN OF THE YEAR 2018
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Architektur Kulthaus
Annemarie Selinko (o.) ließ 1938 ihren Roman „Morgen ist alles besser“ im Hochhaus spielen (links eine aktuelle Ansicht). Die mit Schleilack-Einbauten möblierte Wohnung von Cilli Ambor (unten), die im Haus eine Gymnastikschule betrieb, zierte 1933 das Cover einer Architekturzeitschrift.
104
G ernot B ohmann
„Man glaubt zu fliegen, und der Blick auf das historische Wien ist gewaltig!“ Fotos: Pascal Petignat; Archiv Metro; Porträt: H. Davidsen/Austrian National Library/Interfoto
scher Orientkleidung auf. Eine schillernde Gestalt und einer der Bewohner des fünften Stocks. Drei Etagen höher befanden sich die „Ledigen“-Apartments, die Selinko in „Morgen ist alles besser“ beschreibt. Die Hälfte der 224 Wohnungen gehörte dieser Kategorie an; die eine oder andere war sogar mit eigener Bar ausgestattet. Dabei war das Rote Wien trotz sozialen Wohnungsbaus nicht gerade ein Dorado für visionäre Architekten. Der Errichtung des „Wolkenkratzers“ war eine städtebauliche Debatte vorausgegangen, angestachelt von der Heimatschutzbewegung: Durfte man mitten in der Altstadt ein Hochhaus errichten? Die Sorgen kreisten nicht nur um die historisch gewachsene Silhouette. Was auf dem Spiel stand, war die Dominanz der Kirchen über den Luftraum. Alt und neu, traditionsbewusst und zukunftsoptimistisch standen sich feindlich gegenüber. Adolf Loos musste noch 1922 seine Hochhausträume in Amerika ausleben, wo er
sich am Wettbewerb für das Gebäude der „Chicago Tribune“ beteiligte. Pläne für privat finanzierte Bürotürme setzten allerdings die Kommune unter Druck. Fast wäre sie mit einem eigenen Prestigeprojekt dem Kapital zuvorgekommen, doch mit Beginn der Wirtschaftskrise verließ sie der Mut. Die Entscheidung für das 50-MeterHaus in der Herrengasse, seit je die Straße der Mächtigen in unmittelbarer Nähe zur Kaiserresidenz, fällte schließlich, zahllose Ausnahmegenehmigungen später, die christlich-soziale Bundesregierung. Sie subventionierte den Luxusbau durch die staatliche Wohnbaufürsorge. Mit dem Entwurf beauftragte man Theiss & Jaksch, eine für ihre moderate Neusachlichkeit geschätzte Architektengemeinschaft, die vor allem im Siedlungsbau aktiv war. In seinen Beschreibungen legte das Duo Wert darauf, dass das Haus niemanden „genieren“ sollte, wie die Wiener sagen. „Ja, es ist sogar durch seine eigenartige Lage nur von vier ferner gelegenen Punkten überhaupt zu sehen“, stellte es zufrieden fest. Spätestens als die enormen Kosten bekannt wurden, hagelte es trotzdem Kritik. Der Architekt Albert Linschütz warnte vor einem modernistischen Ungetüm: „Ich fordere alle Patrioten, die noch ein Herz für die Schönheit unserer Stadt haben, zum schärfsten Protest auf.“ Andere spotteten über das gerade mal 16-geschossige „Hoch-
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
hauserl“. Nach nur 18 Monaten Bauzeit war der Spuk vorbei. Auf dem Gelände des ehemaligen Palais der Familie Liechtenstein wurde 1932 das Hochhaus mit zwei großen Innenhöfen eingeweiht. Die weiße Fassade verzichtete auf Dekoration und kontrastierte mit einem schwarzen Sockel, in dem sich Geschäfte befanden. Ob Milchladen, Buchhandlung, Postamt oder Konditorei – es fehlte an nichts. Die Büros darüber setzten Akzente mit dunkelroten Fallarmmarkisen. Der Baukörper war versetzt und verschlankte sich mit steigender Höhe immer weiter, ein optischer Trick, der die wahren Ausmaße für den Flaneur unsichtbar machte. Die Grundfläche der obersten beiden Etagen betrug nur noch zwölf mal zwölf Meter. Im Innern herrschte vornehmes Understatement. Während die Wände des Entrees in weißem Marmor glänzten, übte sich der Boden in terrazzograuer Bescheidenheit. Drei Lifte gab es im rund verglasten Treppenhaus. In einer unter Pseudonym veröffentlichten Reportage listete Selinko begeistert auf: „Ein Hutsalon im dritten Stock kann aufgesucht werden, man kann im siebenten turnen, sich im sechsten psychologisch analysieren lassen.“ Zwei Musterwohnungen lockten mit Furniertapeten und zeitgemäßen Einbauten aus gebeizter Eiche. Angesagte Innenarchitekten wie Gerhard Karplus, der später für Eleanor Roosevelt arbeiten sollte, statteten auf Anfrage Apartments aus. Die Räume im 15. Stock – im terrassierten Dachaufbau aus Stahl und Glas – dienten als Restaurant und Tanzcafé, hausinternes Catering inklusive. Der Publizist Karl Maria Grimme schwärmte: „Himmlisches Licht erfüllt den Altarraum von Maria am Gestade, irdisches Licht durchspült den Glassturz dort oben auf dem Hochhaus. Freude des Geistes ist jener Raum des Priestergebetes, Freude der Sinne die gläserne Blüte des Hochhauses. Ein gläserner Stiel führt zu ihr und oben dann blinken Metallsäulen, gleißen Geländerreifen, schimmern und spiegeln Glaswände. Kellner scheinen den Weg ins Himmelreich zu nehmen, Gäste sitzen in den Wolken.“ Bei so viel Pathos und zugleich basisdemokratischer Zugänglichkeit ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Wer in den großstädtischen Komplex zog, outete sich als progressiver Freigeist. Kein Wun-
der, dass die Kreativen überproportional vertreten waren. An Schriftstellern und Künstlern herrschte trotz wenig kommunaler Mieten kein Mangel. Das Burgtheater lag fast um die Ecke, weswegen Schauspieler die größte Kolonie bildeten. Filmdiva Hilde Wagener ließ die Wände mit schwarzem Samt ausschlagen, um ihren weißen Teint zu betonen. Größen wie Paula Wessely oder Susi Nicoletti leisteten ihr Gesellschaft. Aber auch Börsenmakler, Anwälte, Bankiers und rund 20 Ärzte, meist mit angeschlossener Praxis, zierten die bunte Liste der Bewohner. Nicht wenige der Erstmieter mussten bald ins Exil gehen. Selinko schmiedete in Essad Beys Wohnung Pläne für die Flucht nach Kopenhagen; ihr exzentrischer Freund zog ausgerechnet Italien vor. Die Wohnungen der Emigranten oder Deportierten standen nicht lange leer. Curd Jürgens sah sich auf der Einweihungsparty seines neuen Domizils mit dem Schicksal des Vormieters konfrontiert, als seine Gäste ihn darauf aufmerksam machten, dass in den Räumen kurz zuvor eine Abschiedsfeier stattgefunden hatte: „Jetzt erst begreife ich das Makabre der Situation: Ich, Jarays Nachfolger am Volkstheater, bin ahnungslos auch zum ,Arisierer‘ seiner Wohnung geworden.“ Nach Kriegsende ging das Haus in den Besitz eines Industriellen über. Die Terrassen in 45 Meter Höhe wurden privatisiert, das Café mit Innenfreitreppe und sich öffnendem Dach zu drei Penthouses umgebaut. Die Anziehungskraft des magischen Genius Loci auf Schöngeister aller Couleur blieb trotzdem erhalten. Daniel Kehlmann gehörte einige Jahre ebenso zu den „Hochhäuslern“ wie Gernot Bohmann vom Designstudio Eoos. „Mir gefallen die raumhohen Fenster“, sagt der Osttiroler, der seit 1999 dort lebt. „Der Traum der Moderne: Der Außenraum diffundiert nach innen und der Innenraum nach außen. Man glaubt zu fliegen, und der Blick auf das historische Wien ist gewaltig!“ Sein Nachbar Christian Rainer, Herausgeber des Nachrichtenmagazins „Profil“, schätzt besonders „die fantastischen Details wie Handläufe, Türschilder, Tür- und Fensterbeschläge“ und das kultivierte Miteinander: „Man kennt sich, grüßt sich, bedrängt einander aber nicht. Ein Leben wie in einer verdichteten Form von Brasília.“
2xIS
GRAT TESTEN
WIR ZEIGEN KUNST Die WELTKUNST, das Kunstmagazin der ZEIT, bietet opulent bebilderte Kunstgeschichten von der Antike bis zur Gegenwart. Dazu finden Sie Berichte aus der Museumswelt, das Wichtigste von Handel und Auktionen sowie News der zeitgenössischen Szene. Für Kunstkenner und alle, die es werden wollen. Entdecken Sie WELTKUNST, indem Sie zwei Ausgaben kostenfrei bestellen.
Testen Sie jetzt zwei Ausgaben der WELTKUNST kostenlos: www.weltkunst.de/ad kundenservice@weltkunst.de + 49 - 40 / 55 55 78 68 Bestellnr.: 1798165 Anbieter: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, 20095 Hamburg
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
CHANEL .COM CHANEL-Kundenservice - Tel. 01801-24 26 35 (3,9 Ct/Min. aus dem Festnetz, max. 42 Ct/Min. aus Mobilfunknetzen).
DER CHANEL MOMENT
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
THE PREMIER EVENT FOR LUXURY BUSINESS AND CREATIVE LEADERS Cape Town, 10-11 April 2019 “Luxury is changing. The conference will explore what “luxury” can mean – craft, handwork and raw imagination. Join me in Cape Town to discover the creative diversity and importance of Africa.” Suzy Menkes, International Vogue Editor
CNILuxury.com @CNILuxury @SuzyMenkesVogue
Event Sponsors include:
For details of commercial partnerships please contact
clare.casey@condenastint.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama
Foto: Ragnar Schmuck/Grisebach Berlin/© 2018 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York
Reise, Kunst, Bücher und Mobil
Die Hand, das Herz Bernd Schultz, Gründer des Auktionshauses Grisebach, hat über 50 Jahre lang Meisterzeichnungen gesammelt – quer durch die Jahrhunderte und immer von überragender Qualität. Nun trennt er sich von Watteaus „Jeune homme assis“ (um 1710), Andy Warhols „Hand with Ink Pen“ (1953) und weiteren fast 400 Werken. Der Erlös der Sonderauktion „Sammlung Bernd Schultz – Abschied und Neuanfang“ fließt in das künftige Berliner Exilmuseum, das ein Ort der „Erziehung zur Anteilnahme“ werden soll. 25. und 26.10. RK grisebach.com
Redak tion Barbara G är tner und Florian Siebeck
109
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Heilige Nächte, helle Morgen
Schlafen, wo der Papst sich bettete. Im Palazzo Pamphilj in Rom, einst Familiensitz und Hideaway von Innozenz X, entstand eine City-Lodge für Geschichtensucher.
Tex t Oliver Jahn
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Reise
Unter den marmornen Türstürzen wandelte schon der Papst. Heute führen sie vom Studio zu Ankleide- und Gästeschlafzimmer. Das Baxter-Sofa wird lankiert von zwei Promemoria-Leuchten.
Fotos: Giovanni De Sandre (2); Album/Oronoz/Akg-Images
R
Stechender Blick: Velázquez malte den 76-jährigen Papst oben 1650. Von seinem Schlafzimmer (linke S.) hatte Innozenz X eine famose Sicht auf die Piazza Navona. Heute erfreut sie die Gäste der „Holy Deer San Lorenzo City Lodge“ – in das die ehemalige Papstwohnung verwandelt wurde.
eifersüchtigen Kreativgenies. Damit nicht genug, riss sich der Pope, dem man zudem nachsagte, ein Verhältnis mit seiner om, 1644. Olimpia Maidalchini war am Ziel Schwägerin zu unterhalten, gleich noch ihrer Träume. Gerade wurde ihr Schwager die angrenzende Prachtkirche Sant’Agnese Giovanni Battista Pamphilj zum Papst ge- in Agone unter den Nagel und bestimmte wählt. Der richtige Zeitpunkt, um den Fa- sie zu seiner Hauskapelle und Grablege. miliensitz an der Piazza Navona, bis dahin Eine Menge Feuer also unterm Dach des wenig stattlich, zum repräsentativen Palast Palazzo Pamphilj, dessen bestens erhalteumzubauen. Eine Sache für Olimpia, so ne barocke Deckenfresken einiges gesehen machtbewusst und einflussreich, dass sie haben dürften über die Jahrhunderte – seit schon bald den Beinamen La Papessa er- 1920 beherbergt das Gebäude die Botschaft halten sollte – und in der glücklichen Lage Brasiliens. Nur ein kleiner Teil, immer war, zur Herrin über das Anwesen erklärt noch im Privatbesitz, kam letztes Jahr auf zu werden. Sie wünschte, die gesamte Piaz- den römischen Wohnungsmarkt. Aber was za zum Forum Pamphilj umzubilden, ganz für einer – ein 350 Quadratmeter großes nach Vorbild der antiken Kaiserforen. Ein Apartment, Balkon zur Piazza, PapstschlafFall für die Stararchitekten der Stadt, Fran- zimmer inklusive. cesco Borromini und Girolamo Rainaldi „Genau darauf haben wir Jahre gewartet“, mussten ran, der große Bernini würde kur- erzählt Stefano Barbini beim Ortsbesuch. ze Zeit später nachlegen und direkt gegen- Seine Frau Giorgia und er sind keine Unbeüber seinen Vierströmebrunnen anlegen – kannten – sie Enkelin von Gaetano Savini, man delektierte sich am Wettstreit der dem Gründer des Edelschneiders Brioni, er
111
Vom Liebesdrama Dido und Aeneas erzählen die Fresken an der Schlafzimmerdecke li., die Francesco Allegrini schuf. Unten: Das Bett (von B-Beds) wird von Rubelli-Stofen gerahmt und thront auf einem Podest aus messingveredeltem Altholz, das Giorgio Paolini entwarf. Logensessel zur Piazza: Baxter.
Historie, virtuos: Das Frühstück in der Küche (oben) wird am Tisch aus dem 18. Jahrhundert serviert, mit Intarsien aus 34 verschiedenen Marmorsorten. Drumherum versammeln sich Promemoria-Stühle (customized). Nach etruskischem Vorbild ist der Terrakottaboden. Darüber leuchtet ein Muranolüster aus den Seventies.
Fotos: Giovanni De Sandre
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
N
eben exklusiven Urlaubsreisen zu Traum-
stränden und –inseln bieten wir seit über
zehn Jahren individuelle Rundreisen an.
Entdecken Sie die spannendsten Kulturen, Landschaften und Tierwelten rund um den Indischen Ozean. Eine Safari in Botswana oder Namibia, eine kulturelle Reise durch Bali, Thailand oder Vietnam oder eine Kurzreise in die Metropolen Arabiens – unsere Experten entwerfen für Sie Ihre individuelle Traumreise. IG EN IN S EL N XU S AU F SO NN NA TU R UN D LU
lorca nd · Bali · Ma · Arabien · Thaila Sri Lanka · Afrika · La Réunion · iven · Mauritius Seychellen · Maled
ven Vakkaru Maledi
Diese Broschüre liegt dem Magazin bei – lassen Sie sich von den Highlights des Trauminsel Reisen Portfolios inspirieren.
Trauminsel Reisen Maisie und Wolfgang Därr GmbH Summerstraße 8 · 82211 Herrsching am Ammersee www.TrauminselReisen.de · Telefon +49 8152 9319-0 Info@TrauminselReisen.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Im Badezimmer zur Stanza del Papa oben tummeln sich Karpfen, das Mosaik legte DG Mosaic nach einem Entwurf von Stefano und Giorgia Barbini, die in dem 350 Quadratmeter großen Apartment die italienische Handwerkskunst feiern. Unten: In die Bibliothek locken Kunstund Geschichtsbände.
Giorgia Barbini gehört zur BrioniFamilie. Wer es nicht weiß, vermutet es wohl im Ankleidezimmer, dessen Schränke mit Kaschmir bezogen und Seide ausgeschlagen wurden. Viele Artefakte wie die Wüstenblumen im Living (re. Seite unten) stammen aus der Sammlung der Barbinis.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Fotos: Giovanni De Sandre
Panorama Reise lange Jahre CEO von Escada in Italien, ein halbes Leben in der Modebranche. Irgendwann hatten sie genug und wagten einen radikalen Schnitt. Im Pustertal bauten sie mit frenetischer Liebe zum Detail und zur heimischen Kultur einen Ansitz aus dem 16. Jahrhundert um und begannen, die „San Lorenzo Mountain Lodge“, wie sie das Haus nannten, an ausgewählte Gäste zu vermieten. Es gibt eigentlich kein Wort für das Geschäft, das die Barbinis betreiben. Gastfreundschaft als Lebensaufgabe, nach wirklich allen Regeln der Kunst. „Italien ist das reichste und abwechslungsvollste Land, wenn es um unsere Kunstschätze geht“, schwelgt Giorgia, „unser Essen, die Landschaft, das Handwerk. Wir möchten das bewahren und mit anderen teilen.“ Wer glaubt, auf seinen italienischen Reisen schon alles gesehen zu haben, der irrt. Hier sind Seismografen der Sinnesfreude am Werk, das Unentdeckte, Vergessene, Übersehene ist Programm. Auf dem Berg, auf dem Meer – vor drei Jahren kam ein aufwändig gestalteter Katamaran dazu, die „Blue Deer San Lorenzo Sea Lodge“ – und nun in der Stadt. Aufgehobensein. Die „Holy Deer San Lorenzo City Lodge“ ist zuerst einmal: ein überragend elegant eingerichtetes Apartment. In nur sieben Monaten Bauzeit gelang den Barbinis zusammen mit zwei jungen Interiordesignerinnen aus Ancona, dem Studio FM (eine Entdeckung auch sie), das Wunder, den fast einschüchternd geschichtsträchtigen Räumen neues Leben einzuhauchen. „Wir wollten einen ruhigen und zugleich wunderschönen Ort schaffen mitten im Gewühl dieser tosenden Stadt“, erklärt Stefano, „ein Versteck auf allerhöchstem Niveau.“ Im Grunde ist die Wohnung eine einzige Bühne italienischen Handwerks, jedes Detail führt in kleine Dörfer, in Werkstätten, an Webstühle, in Ateliers und Archive, manche kaum noch bekannt. Graue Terrakottaböden nach einem etruskischen Rezept, seidengefütterte Ankleideschränke, edelste Materialien überall, die Stoffe natürlich (alter Modeadel!) alle made-to-measure, dazu viele Artefakte aus der privaten Sammlung der Barbinis – man ist bei Freunden zu Gast. Eine Enfilade raffinierter Räume, um nicht zu sagen Stanzen, die man durchschreitet wie zur Vorbereitung auf den einen, innersten Ort, die Stanza del Papa, das Schlafgemach von Innozenz X. Wann, mit
wem und wie er in diesem Zimmer geschlafen hat, überlassen wir der Fantasie. Man sieht ihn vor sich, den weit über 70-jährigen Popen, Velázquez hat ihn 1650 gemalt, der spanische Hofmaler war gerade in der Stadt und wohnte tatsächlich um die Ecke des eben fertiggestellten, schicken Palastumbaus in der Via di Parione. Eigentlich sollte er für die Galerien des spanischen Königs Bilder kaufen in Italien (was er dann auch tat, in Venedig ergatterte er ein paar Tintoretto, Tizian und Veronese), aber vor allem malte er Porträts am laufenden Band. Seinen Gehilfen Pareja wie zur Probe, das Bild wurde im Pantheon gezeigt, das Publikum war begeistert. Dann der Papst, was für ein Auftrag. Aus forschenden, misstrauischen Augen starrt er uns an, die liturgischen Gewänder ein intensives Spiel aus Rot und Weiß. „Troppo vero“, war der Kommentar des Kirchenfürsten, „allzu wahr“. Er schien es zu mögen, es stand jahrelang in seinem Vorzimmer. Die Stanza del Papa also. Ein wolkiger Traum von einem handgefertigten Bett auf einem Podest aus messingveredeltem Altholz aus den Bergen, ein angedeuteter Baldachin. Bettwäsche aus allerallerfeinster Wolle. Der magischste Moment erwartet einen am frühen Morgen. Viereinhalb Meter hohe Flügeltüren vor den Fenstern,
luftige Vorhänge, drei Stufen hinauf auf den kleinen Balkon mit seiner steinernen Balustrade und Licht, das milchig weich, fast anfassbar wird in diesem Augenblick, den man endlos ausdehnen möchte. Windet man sich durch die feinen Gazebahnen (dieser Auf- und Ausstieg nach draußen ist natürlich genau orchestriert) und tritt ins Freie, erwartet einen die Piazza Navona in aller Frühe wie ein spiegelglatter See. Der Vierströmebrunnen, mächtig recken sich die Leiber auf dem Fels um den Obelisken ins Morgenlicht. Man muss sich die Augen reiben, menschenleer, was sonst im touristischen Gewühl versinkt. Und immer schon im Geschrei von Tausenden versank, wenn man an das antike Stadion denkt, das der Platz in der Antike gewesen ist und wo Domitian seine Reiterspiele vor 30 000 Zuschauern feiern ließ. Wo man später im Sommer die Brunnen überlaufen ließ und der Platz zum Schwimmbecken für die ganze Stadt wurde. Allein für diese Momente, bettwarm noch und in stummer Zwiesprache mit dieser uralten Stadt und ihrer Historie, muss man hier einmal genächtigt haben. Like a young pope. 10 000 Euro pro Nacht für das ganze Apartment mit zwei Schlafzimmern und einem Schlafsofa, zwei Nächte Mindestaufenthalt. sanlorenzolodges.com, buchbar über C & M Travel Design c-und-m.de
Stef a no B a rbi n i
„Wir wollten einen ruhigen Ort schaffen mi en im Herzen dieser tosend lauten Stadt. Ein Versteck auf höchstem Niveau.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Reise
Stilvoll in Vegas … ist kein Oxymoron mehr: Das „Monte Carlo Resort“, das nach seinem eine halbe Milliarde Dollar teuren Umbau fortan „Park MGM Las Vegas“ heißt, atmet Martin Brudnizkis „French Riviera Style“ (DZ ab 90 Dollar). parkmgm.com
Blaue Stunden Wer nach dem Oktoberfest noch Reserven hat, könnte in der Brauerei Elav in Bergamo fündig werden – an der schummrigen Bar aus Kies und Heu wird allerdings nur Cra Beer ausgeschenkt.
Terrazzo-Träume Endlich gute Nachrichten aus dem krisengebeutelten Detroit: „ e Siren Hotel“ (DZ ab 139 Dollar) im ehemaligen Hauptquartier eines Jukebox-Herstellers kann sich gerade vor Besuchern kaum re en. Hinter der quirligen Einrichtung steckt das Büro Ash Nyc aus Brooklyn, das gemäß der Prämisse „Design it and they will come“ schon häufiger Nischen ins beste Licht gesetzt hat. the sirenhotel.com
Redak tion Florian Siebeck
116
Fotos: Francesca Perani (Architekten: Francesca Perani architetta / Marg Studio Annalisa Grasselli – Matteo Rota); Christian Harder (2); Patrick Michael Chin
elavbrewer y.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
EST{E LAUDER COMPANIES BRUSTKREBSKAMPAGNE ®
Brustkrebs geht uns alle an. #TimeToEndBreastCancer ELCompanies.com/BreastCancerCampaign
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Kunst
Messer, Schere, Gabe, Stift Hans Christian Andersen erzählte seine Märchen nicht nur mit Worten, sondern auch mit der Schere. Tex t Barbara G är tner
E
Fotos: Königliche Bibliothek Kopenhagen; Odense City Museums; Porträt: JT Vintage/Mauritius Images
ines hatte er immer dabei: eine Schere, 24 Zentimeter lang, spitze Klinge. Damit reiste er kreuz und quer durch Europa, bis nach Nordafrika und in den Orient; 29 Länder, briefeschreibend aufgekratzt, immer fabulierend. Einmal, er saß in einer Kutsche, es rumpelte und ruckelte, da rutschte ihm die Schere aus der Brieftasche – er setzte sich mitten hinein. Ein Zoll tief, greint er später in einem Brief, „so, dass mein edles Blut mir an den Beinen niederfloss“. Mit dieser Schere war Hans Christian Andersen ein fabelhafter Erzähler. Quirlig,
Zum ersten Mal werden Zeichnungen und Scherenschnitte des Dichters in einem deutschen Museum präsentiert. Wie verblüfend virtuos Hans Christian Andersen (li. im Jahr 1863) mit der Schere umging, zeigt oben sein „Phantasieschnitt für Dorothea Melchior“ (1874). Linke Seite: „Der Botaniker“ von 1848.
schnell, schäumend an Ideen und Bildern – wie bei seinen Märchen, die schon Millionen Kinder in unruhige Träume schickten. Hans Christian Andersen, das sind die kleine Meerjungfrau, der Kaiser ohne Kleider und die Prinzessin auf der Erbse. Und es sind diese fragilen, zauberhaften Scherenschnitte, die so viel erzählerischer sind als die dunklen Biedermeier-Schattenrisse seiner Zeit. 1000 bis 1500 könnte er geschaffen haben, genaue Zahlen gibt es nicht, freimütig gab er sie weg, verschenkte sie, oft an Kinder oder Gastgeber, und erfreute sich an deren Freude, abends, wenn sich die Herren nach den Diners ins Rauchzimmer zurückzogen und Andersen, der Nichtraucher, mit den Damen parlierte. Dann erzählte er, las und schnitt. Und bannte seine Zuhörer nicht nur bis ans Ende der Geschichte, sondern bis zu jenem Moment, an dem er sein Blatt wieder
119
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Kunst Flüchte in die Fantasie! Das hatte sein Vater geraten und ihm eine Puppenbühne gebaut. Damit träumte sich Hans Christian Andersen schon als Kind fort. Später schuf er mit seinen Märchen und Scherenschnitten selbst allerlei Traumgestalten. Links sein „Pierrot“, dessen Entstehungsjahr unbekannt ist.
Hans Christian Andersen reiste durch die Welt. Seine Zeichnungen waren Erinnerungsstützen, seine Scherenschnitte, wie u. sein „Orientalisches Gebäude“ von 1859, dienten ihm als Kommunikationsmittel, wenn die Sprachkenntnisse versagten.
„Man hat erst gewaltig viel Widerwärtiges durchzumachen, und dann wird man berühmt.“ 120
Fotos: Odense City Museums
Hans Chris tian Ander sen
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
®
DEUTSCH 11/2018 NOVEMBER
€ 7,– DEUTSCHLAND € 7, ÖSTERREICH SFR 11, SCHWEIZ
+ ®
+
11/2018 NOVEMBER
SCHMUCKHIGHLIGHTS
MODELEIDENSCHAFT VON HAUTE COUTURE BIS NEW LAYERING
SCHÖN! WEGE ZUR BESTFORM: WELLNESS, PFLEGE, SPORT
BEFOR E I T’S IN FA SHION I T’S IN VOGUE! DIE NOVEMBER-AUSGABE MIT EXTRAHEFT BEAUTY JETZT IM HANDEL!
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Kunst
122
Die Bühne war sein Traum. Als Jüngling wollte Andersen Tänzer, Sänger und Schauspieler werden, später schrieb er für das Theater. Viele Scherenschnitte wie o. spielen darauf an. Dass er als Kinderdichter (unten) berühmt wurde, hat ihn gewurmt – und gefreut.
„Hans Christian Andersen – Poet mit Feder und Schere“, Kunsthalle Bremen, 20.10.18–24.2.19, der Katalog erscheint bei Wienand, k u n s th a l l e - b r e m e n .d e
Fotos: Odense City Museums; Porträt: Glasshouse Images/Ullstein Bild
entfaltete. Manche Schnitte schmückten irgendwann Christbäume, 400 sind erhalten geblieben, nun stellt die Kunsthalle Bremen 30 famose Exemplare zusammen mit Zeichnungen und Collagen aus. Balletttänzer und Herzensdiebe, Clowns, Sonnen, Schwäne, Moscheen und der Sandmann – die Motive seines Lebens und seiner Geschichten. Da sind Bühnen, die ans fiebrige Sehnen des 14 Jahre alten Halbwaisen erinnern, der sein Dickens-gleiches Zuhause samt trinkender Mutter in Odense verließ, um in Kopenhagen als Sänger (später: Tänzer, danach Schauspieler) berühmt zu werden. Daraus wurde nichts, erst kam der Stimmbruch, dann der Spott. Schlaksig, bleich und blond, wie er damals war, ungebildet noch dazu – so sei er nichts fürs Theater, sagte man ihm. Er litt. Da ist also der Schwan, zu dem sich das hässliche Entlein emporschwingt, auch das: ein Selbstporträt seines Schöpfers, der seine Kritiker (er war epochal dünnhäutig) in „Des Kaisers neue Kleider“ bloßstellte. Selbst die kleine Meerjungfrau, die für die Liebe alles opfert, sogar sich selbst, erzählt von ihm, der sein Leben lang alleine blieb. Vielleicht machte er es deshalb den Menschen leicht, ihn zu mögen. Seine ersten Märchen schrieb er, um die Kinder seiner Freunde zu unterhalten (später prägten sie nicht nur Thomas Mann), dann weil sie für ihn schnelles Geld versprachen. Ungestelzt waren sie, die Sprache kam von der Straße. Und auch der Scherenschnitt ist eine zugängliche Kunst; Papier und Schere hatte er immer parat, der Applaus war ihm sicher. Und doch: Während er genau notierte, wann aus dem Poeten ein Zeichner wurde (1831 auf einer Reise in den Harz, zutiefst gerührt von der Landschaft um die Burg Regenstein), und im Tagebuch penibel Kutschfahrtkosten, Kränkungen, Trinkgeldausgaben und erotische Gefühlswallungen aufzählte, gleich drei Autobiografien schrieb, seine Scherenschnitte erwähnte er kaum. Nur in einem seiner ersten Märchen, „Die Blumen der kleinen Ida“, lässt er einen jungen Mann auftreten: „Er kannte die allerherrlichsten Ge-
schichten und schnitt so lustige Bilder aus: Herzen mit kleinen Damen darin, die tanzten, Blumen und große Schlösser, deren Türen man aufmachen konnte; es war ein lustiger Student.“ Es gibt diese einfache Antwort auf eine ewige Frage: Kunst ist demnach das, was ein Künstler macht. Bei den Scherenschnitten, die Andersen zum schnellen Verschenken schuf, ist Kunst aber, was der Kurator dazu erklärt. „Das gab es in der Kunstgeschichte immer wieder“, erklärt Detlef Stein, der mit Anne Buschhoff die Bremer Schau kuratiert. Dass einer seiner Zeit weit voraus war. Und es selbst nicht wusste. „Gerade die Collagen in seinen Skizzenbüchern! So etwas findet man viel später bei Hannah Höch und Kurt Schwitters.“ Es sind dann doch die Künstler, die sich erkennen. Vincent van Gogh war nach der Märchenlektüre überzeugt: Einer, der so schreibt und beschreibt, der muss ein Künstler sein. Und Andy Warhol ließ sich von Andersen kurz vor seinem Tod zu einer Serie hinreißen: vier Motive, Andersens Porträt, dazu die Scherenschnittumrisse von Palme, Mühle und dem kauernden Mann, der ein Tablett mit Häusern trägt; Plakativ und geheimnisvoll. Traumgeschöpfe – wie alles, was Andersen schuf.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
INSPIRATIONEN UND DENK ANSTÖSSE FÜR DIE WELT VON MORGEN. JETZT NEU: Entdecken Sie ein einzigartiges Magazin. Für Mode, Design und Stil. Für Kultur, Wirtschaft und Politik. Mit Geschichten, Reportagen und Analysen renommierter Autoren. Mit exklusiven Beiträgen kluger Denker. Mit Fotostrecken und Bildern wegweisender Künstler. Mit Eleganz und Leidenschaft. Die hohe gestalterische Qualität von F.A.Z. Quarterly überzeugte auch die Jury des Red Dot Award 2018. Freuen Sie sich viermal im Jahr auf 180 Seiten ausgiebigen Lesegenuss. fazquarterly.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Kunst
Jenseits von Afrika
Redak tion Barbara G är tner
Sogar Kunstwerke stehen inzwischen unter Verdacht; das Ausstellungsmachen ist schwierig geworden. Wie man sich schlau dem Eurozentrismusvorwurf entzieht, führt nun die Frank rter Schirn vor. Erst feiert sie (25.10.– 27.1.2019) den Maler Wilhelm Kuhnert, oben sein „Zebra“, der mit Staffelei samt Jagdgewehr in den Busch zog und unser Afrikabild bis heute prägt. Dann dekonstruiert eine Gruppenschau mit rund 100 Arbeiten, wie o. re. omas Struths „Paradise 21“ (2001), das kulturelle Konzept von „Wildnis“ (1.11.–3.2.2019) an sich. Das Fremde ist in uns.
Muster, gültig! Anni Albers to go Die Tate zeigt Reue: „Überfällig“ sei die Retrospektive für Anni Albers (zuvor im Düsseldorfer K20), die sie bis 27.1.2019 in London zeigt. Paul Smith muss sich nicht grämen. Er hat ihr 2015 eine Linie gewidmet – zur Schau bringt er noch eine Capsule-Kollektion (o. Plaid) heraus. paulsmith.com
124
Die westliche Welt hat sich recht spät in die Abstraktion gewagt – das führt fulminant die große Ausstellung der Pariser Fondation Cartier vor, die mit „Géométries Sud, du Mexique à la Terre de Feu“ den ganz großen Zacken, Pardon: Bogen schlägt: Die geometrische Abstraktion von den präkolumbianischen Steineulen (3500 bis 1500 v. Chr.) über Carmen Herrera und Gego bis zu den bezaubernden Musterhäusern, mit denen Freddy Mamani seine Heimatstadt El Alto (o. 2016) in Bolivien zum Tanzen bringt. B is 24 . 2 . 2 0 1 9 fondationc ar tier.com
Fotos: Jens Weyers; © Thomas Struth; Mattia Polisena; Paul Smith
schirn.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ANZEIGE
Vom ausgesetzten Kind zur
Stararchitektin Dominga Abrego, deren Leben einst unter denkbar schwierigen Umständen begann, ist heute eine der erfolgreichsten Architektinnen in Panama. Die Gesichter der Kinder im SOS-
Dominga
Kinderdorf Penonomé, Panama,
„Ich wollte unbedingt Architektin
strahlen, wenn Dominga Abrego
werden. Dafür brauchte ich gute
zu Besuch kommt. Dominga ist ihr
Noten in der Schule, dann noch
Vorbild: Sie hat es geschafft, vom
bessere, um ein Stipendium zu
verlassenen Indio-Mädchen aufzu-
bekommen. Ich habe hart dafür
steigen zu einer der erfolgreichs-
gearbeitet.“ Ihr Traum hat sich er-
ten Architektinnen in Panama.
füllt. Und daraus schöpft Dominga
Dominga
Abrego
ist
eine
Kämpferin:
Kraft. Kraft, die sie dafür einsetzt,
kam ins SOS-Kin-
Schwächeren zu helfen.
derdorf als sie fünf
„Jedes Jahr organisiere ich ein
Jahre alt war. Sie
Fest für die Kinder im SOS-Kin-
wurde ausgesetzt.
derdorf“, erzählt sie. „Sie freuen
Sie war schwer un-
sich riesig, wenn ich komme! Wir
terernährt, schwach
alle haben schlimme Erlebnisse
und
hinter uns, deshalb sind wir uns
schweigsam.
„Meine SOS-Mutter
so nahe.“
half mir wieder auf die Beine zu kommen. Und dass ich mit meinen Geschwistern reden konnte. Wir haben alle ähnliche Erfahrungen gemacht und haben uns in schweren Zeiten unterstützt.“
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Mädchen und Jungen in 135 Ländern auf vielfältige Art und Weise. Kinder, die keine Eltern mehr haben, finden in den Kinderdörfern seit fast 70 Jahren ein neues Zuhause, Familien in Not werden unterstützt. Dabei legt die Organisation großen Wert auf tragfähige Bindungen. Sie sind das Fundament für persönliches Wachstum. Alle unterstützten Kinder erhalten größtmögliche Förderung und Bildung.
Hilfe, die Kreise zieht
meinehilfewirkt.de
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Ausstellung
Die viel diskutierte Frage, ob die Kunst zu den Besuchern oder die Besucher zur Kunst reisen sollten, sie stellt sich bei Bruegel nicht. Die Bilder sind so fragil, dass sie nicht verliehen werden. Darum ist die weltweit erste monograische Schau im Kunsthistorischen Museum in Wien (bis 13.1.2019) eine rare Sensation.
Fotos: Luciano Romano/© Kunsthistorisches Museum, Wien
khm.at
Masse und Macht Viel Gewusel – auf den Bildern und davor. Die Tafeln von Pieter Bruegel d. Ä. sind eine Überforderung. So gerne möchte man näher treten, als die strenge Museumsaufsicht erlaubt. Gerade weil Bruegel seine Kommentare zur Zeit stets in die Details schummelte. Ganz nah heran kommt nun der Taschen-Verlag und veröffentlicht kurz vor den Feierlichkeiten zu Bruegels 450. Todestag den ultimativen Bruegel-Band, marmortischchenschwer, mit etlichen Großaufnahmen wie der Vogelformation o. beim „Turmbau zu Babel“ (re., 1563). Endlich hat man Bruegel mal ganz für sich allein. BG Jürgen Müller und Thomas Schauerte: „Pieter Bruegel. Das vollständige Werk“, Taschen-Verlag, 492 Seiten, 150 Euro. taschen.com
126
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Bücher
2 1 4
Leseprobe Redak tion Oliver Jahn und Florian Siebeck
1 Erbschaft Es gab eine Zeit, da haben Menschen Dinge in Alben geklebt. Der legendäre Decorator David Hicks war einer von ihnen: Jeden Augenblick seines Lebens dokumentierte er in Skizzen, Artikeln, Textilien und Fotos (von Kennedy bis Warhol). Sohn Ashley hat nun die 325 besten Seiten aus 3000 zusammengestellt.
2 Liebschaft Die Freundscha des Philosophen Isaku Yanaihara und des Künstlers Alberto Giacome i war so eng, dass Giacome is Witwe das Tagebuch des Japaners zu Lebzeiten verbieten ließ. 228 Tage saß er Giacome i Modell. Zum 100. Geburtstag Yanaiharas ist sein liebevolles Porträt erstmals auf Deutsch zu lesen.
3 Leidenschaft Über Jahrzehnte hat sich die Familie Borsani mit kunstfertigen Möbeln einen Namen gemacht. Sohn Osvaldo, dem diese Werkschau gewidmet ist, war so innovativ, dass er von Verwandten nur „der Amerikaner“ genannt wurde. Mit seiner Firma Tecno indes verhalf er genuin italienischem Design zu Weltgeltung.
4 Freundschaft Dr. Alfred Wolff (oben links auf einer Expedition in Gizeh) saß nicht nur im Vorstand der Deutschen Bank, sondern war auch ein großer Förderer von Henry van de Velde. Der half dem Bankier im Gegenzug beim Au au seiner beeindruckenden Kunstsammlung, die in dieser Zeitstudie dokumentiert wird. D eut sch er
Vendome Press, 336 S., 75 Dollar.
Pie t M eyer, 3 5 2 S ., 4 2 Euro.
Skira, 6 0 8 S ., 98 Euro.
Kuns t verl., 2 7 2 S ., 2 9, 9 0 Euro.
128
Fotos: Thomas Skroch (4); Cover- und Innenabbildungen: Vendome Press; Piet Meyer Verlag; Skira; Deutscher Kunstverlag; Privater Nachlass von Alfred und Hanna Wolff
3
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD PROMOTION
BE AU DE TOIL ET T E LUXUS SOLL BESONDERE FREUDE INS TÄGLICHE LEBEN BRINGEN – SAGT CHRISTOPH BEHLING. UND HIERZU GEHÖRT AUCH DER TOILETTENGANG. GEMEINSAM MIT GEBERIT HAT DER RENOMMIERTE DESIGNER EIN AUSSERGEWÖHNLICHES KOMFORT-WC ENTWORFEN.
Hochwertige Materialien, sanfte Linien, ließende Übergänge – und modernste Technologie: Das Konzept von AquaClean Mera macht die Toilette zum Ort der Entspannung.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ANZEIGE
D Die Filmszene wirkt denkbar surreal: Als sich die feinen Damen und Herren beim Gastgeber eininden, werden sie zu Tisch geleitet – und nehmen dort völlig selbstverständlich auf Toiletten Platz. Wer dinieren möchte, stiehlt sich dagegen pikiert in ein stilles Kämmerchen. Schon 1974 hielt der legendäre Regisseur Luis Buñuel mit dieser Inszenierung der Gesellschaft den Spiegel vor. Über Intimhygiene sprach man nicht; daran, so surreal es klingen mag, hat sich in unseren Breitengraden bis heute wenig geändert. Die Folge: Auch 150 Jahre nach der Erindung des WCs herrscht technologisch wie gestalterisch weitgehender Stillstand auf den stillen Örtchen in Deutschland. „Wir haben Au-
tos mit beheizten Sitzen und elektrischen Fensterhebern. Nur die Toilette ist bislang immer noch laut, riecht schlecht und wir wischen uns nach wie vor mit Papier ab“, konstatiert Christoph Behling. Und so trat der Chefdesigner des Schweizer Luxusuhrenherstellers TAG Heuer gemeinsam mit Geberit an, die Toilette schlichtweg neu zu erinden. Herausforderung war es einerseits, die Verwendung von Toilettenpapier obsolet zu machen; zugleich sollte elegant-reduziertes Design eine entspannende Atmosphäre schafen. In vierjähriger Entwicklungszeit entstand schließlich eine einzigartige Symbiose aus Hightech und Highend-Gestaltung: AquaClean Mera. Nichts an dieser Komfort-Toilette erinnert an die oft maschinengleichen Dusch-WCs, die schon in den 1950erJahren aufkamen. Stattdessen scheint das WC dank Behlings Konzept des „Floating
Designs“ vor der Wand zu schweben. Dafür sorgt eine Chromblende, die den Zusammenhang zwischen Wand und WC förmlich aulöst und die technische Installation ummantelt. Deren Herzstück ist die patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie, die eine sanfte Intimreinigung ermöglicht und sich wahlweise per Fernbedienung steuern lässt. Auch Letztere folgt dem klaren gestalterischen Prinzip Behlings: Reduktion aufs Wesentliche, Perfektion in jedem Detail. Höchste Zeit also für einen Perspektivenwechsel rund ums Thema WC. Den Weg dorthin erleichtert Geberit mit der Test@Home-Kampagne: Auf Wunsch installiert ein Fachpartner zu Hause kostenlos einen Testaufsatz; Käufer eines AquaClean Dusch-WCs erhalten dann eine Aktionsprämie von bis zu 150 Euro. Mehr Informationen unter geberit-aquaclean.de/test-home Wenn es darum geht, die Toilette neu zu erinden, müssen Perfektionisten ans
„
Werk. „Der Anspruch von
.“
Geberit ist sehr hoch“, sagt Uhrendesigner Christoph Behling über die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Sanitärspezialisten. Dass sich dies nicht nur in Gestalt herausragenden Designs äußert, zeigt ein Blick auf die Technologie von AquaClean Mera: Der Duschstrahl aus körperwarmem Wasser wird per Luftbeimischung verfeinert und sorgt bei der Intimreinigung für ein bislang ungekanntes Maß an Hygiene. Komfort-Features wie die WC-Sitz-Heizung, ein Warmluftföhn oder eine Geruchsabsaugung runden das revolutionäre Premium-WC ab. Bedient wird AquaClean Mera entweder per Fernbedienung, schickem Wandpanel oder sogar übers Smartphone. Willkommen im 21 Jahrhundert – endlich!
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Mobil
Freie Sicht aufs Automobil: 100 Fahrzeuge wurden auf der Grand Basel in nüchterner Rahmung gezeigt. Unten die Weltpremiere eines Wagens von Gio Ponti – 65 Jahre nachdem Fiat den zukunftsweisenden Entwurf als zu radikal abgelehnt hatte.
Die Schönheit des Stillstands: Bei der Premiere der Grand Basel wurden Fahrzeuge wie Kunst präsentiert. Die Autoschau richtet sich mit Neuheiten und Klassikern an Sammler und Liebhaber. Tex t Florian Siebeck
E igentlich, sagt Mark Backé, brauche es ja keine neue Automesse. Andererseits: So richtig sei die Grand Basel, deren Chef Backé ist, das ja auch gar nicht. Als jüngste Schwester der Art Basel und der Baselworld wurden zur Premiere Anfang September 100 Autos auf 32 000 Quadratmetern gezeigt – und wer sich je gefragt hat, ob Autos auch Kunst sein können, geriet spätestens hier ins Grübeln: Was sind Autos, wenn keine Kunstwerke? Anders als etwa auf dem Genfer Auto-Salon rückt bei der Grand Basel ein modulares Architektur- und Ausstellungskonzept die Wagen in den Mittelpunkt, darunter Klassiker, aber auch Weltpremieren: ein Tesla Roadster etwa, der frühestens 2020 auf den
132
Fotos: © Grand Basel
Die Besten der Straße
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Mobil
Markt kommt, und ein nie gezeigtes Automobil von 1953 – der Klassenbeste (o. von li.): Der Lamborghini Miura von 1968, der „Linea Diamante“ von Gio Ponti. Drei Monate arbeitete er am Ent- Porsche 550 1500 RS Spyder von 1956 und der Lancia Delta Intewurf, den er aus Perspektive des Nutzers ersann: Das Auto sollte grale Futurista von 2018, den Sammler Eugenio Amos einem Modell der Siebziger nachempfand und rundum modernisierte. gemütlich sein und sicher und geräumig wie ein Flugzeug, mit großen Fenstern. En passant schuf Ponti so die erste Fünftürer- tinental. Und die futuristische Elektrolimousine GFG Style Sibylla Limousine, auch wenn sie nie gebaut wurde. „Das Auto war sei- des legendären Autodesigners Giorgio Giugiaro, der vom VW Golf nerzeit zu radikal“, sagte Pontis Enkel Salvatore Licitra bei der bis zum Fiat Panda über 600 Automodelle entwarf. Premiere. „Aber viele der Elemente des Wagens wurden in den Während es anderswo um Alltag gehe, sagt Backé, drehe sich 20 Jahren danach zum Standard in der Branche. Den Entwurf jetzt hier alles um Leidenschaft – und ums Verkaufen. „Show können andere vielleicht besser. Mit Handel kennen wir uns aus.“ Über zum Leben erweckt zu sehen ist wirklich etwas Besonderes.“ Die Schau hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Diskurs 12 000 Besucher haben die von Designprofessor Paolo Tumminelli, über das Automobil neu in Gang zu bringen, gemäß dem Credo Künstlerin Sylvie Fleury und Fiat-Erbe Lapo Elkann konzipierte von Henry Ford. Der sagte, jedes Objekt ließe sich wie ein Buch Autoschau zu ihrem Auftakt besucht, die sich nach Vorbild der Art lesen – man müsse nur wissen, wie. Das soll auch Menschen an- Basel zur globalen Plattform für Liebhaber entwickeln soll: Im locken, die herkömmlichen Automessen bisher fernblieben. Auf Februar 2019 wird die Grand Basel ihre Zelte in Miami Beach aufder Grand Basel wurde also der Benetton-Ford B194 gezeigt, mit schlagen und im Mai dann in Hong Kong. dem Michael Schumacher 1994 seinen ersten Formel 1-Titel gewann. Oder der einstige Wagen Pablo Picassos, ein Lincoln Con- Ein Interview mit dem Designer Giorgio Giugiaro auf: admagazin.de/giugiaro
Fotos: © Grand Basel
Die Grand Basel soll Autos auch Kunstliebhabern und -sammlern näherbringen. Das Konzept könnte aufgehen: Von allen Luxusgütern hat in den vergangenen zehn Jahren kein anderes mehr an Wert gewonnen als das klassische Automobil.
134
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Panorama Mobil
So sah 1965 die Produktion des 917 in Zufenhausen aus. Bei Porsche auf Sylt talkten Designer Bodo Sperlein, Fotograf Stefan Bogner und Porsche-Designchef Michael Mauer mit Sarah Yvonne Elßer (u., v. li.) über sieben Jahrzehnte Designgeschichte – und die automobile Zukunft.
Tex t Andreas Kühnlein
70 Jahre W as eine Ikone ausmacht? Bodo Sperlein muss nicht lange überlegen: Langlebigkeit. Eigentlich, sagt der Londoner Designer, sei ein ikonisches Produkt das nachhaltigste, das man sich denken könne. Und in der Tat, der graublaue 911er in der Mitte des Raums bringt es auf den Punkt: Vieles hat sich verändert seit dem ersten Porsche-Sportwagen von 1948 – hier ein paar Millimeter dicker, da ein paar PS stärker –, „die Essenz
aber“, erklärt Designchef Michael Mauer, „ist geblieben“. Gut eine Million 911er haben er und seine drei Vorgänger bis dato auf die Straße gebracht, die meisten davon dürften noch unterwegs sein. Nicht immer müsse gutes Design dabei sofort Begeisterung auslösen, sagt Mauer, sonst sei es zu nah an dem, was man schon kenne. Die größte Herausforderung im Fall von Porsche: Kohärenz statt Gleichförmigkeit. Und die Bereitschaft, alles immer wieder neu zu denken. 2019 zum ersten Mal still und voll elektrisch. Auf die nächsten 70 Jahre!
Fotos: Porsche AG
… und bald auch sehr leise: Porsche feiert seinen runden Geburtstag – und lud zum Designtalk auf die Insel Sylt ein.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
6(,7(1 )$6+,21ǐ*8,'(
Foto: Katja Rahlwes
für Herbst & Winter
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD PROMOTION
Jeder, der Stil und clevere Architektur zu schätzen weiß, wird von zeitlosen Designs begeistert sein – vor allem, wenn sie so intelligent daherkommen wie die Produkte der LG SIGNATURE Line.
PERFEKTE HARMONIE
„DER OL ED WA L L PA PER T V L IEF ERT N ICH T N U R BR IL L A N T E BIL DER, ER V ERSCH M IL Z T AUCH PER F EKT MI T SEIN ER U MGEBU NG U N D W IR KT DA M I T W IE EIN BIL D A N DER WA N D.“
Die LG-SIGNATURE-Produkte verbinden die fortschrittlichste Technologie mit preisgekrönten Designs: der OLED Wallpaper TV, ein Kühlschrank mit InstaViewDoor-in-Door-Technologie, die Waschmaschine TWINWash sowie ein Luftreiniger.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ANZEIGE
Perfektes Schwarz sorgt für perfekte Farben. Bei der Technologie des LG SIGNATURE OLED TV werden die über acht Millionen Pixel individuell aktiviert. Werden sie angesteuert, leuchten sie in brillanten Farben, ansonsten bleiben sie schwarz. Das Ergebnis sind strahlende Farben, plastische Bilder und besonders herausragende Kontraste. Mit anderen Worten: die perfekte Bildqualität.
In allen LG-SIGNATURE-Produkten steckt eine überragende Technik – so auch in der Waschmaschine. Das Centum System ixiert die Trommel und reduziert, zusammen mit den speziell entwickelten Dämpfungskomponenten, Vibrationen und Geräuschentwicklung. Dazu kommt das clevere TWINWashKonzept – also zwei Waschmaschinen in einer. Eine kleinere Trommel unter der Haupttrommel macht es möglich, zwei Waschladungen gleichzeitig zu waschen. Einfach zwei Mal klopfen und schon können Sie beim Kühlschrank von LG SIGNATURE
feststellen, was sich darin beindet – und das, ohne die Tür zu öfnen: Die Technologie InstaView Door-in-Door besteht aus einer in die Front eingelassenen dunklen Glasscheibe, die beim Anklopfen transparent wird. Dieses Konzept spart nicht nur Energie und hält Lebensmittel länger frisch, sondern ist zugleich auch ein mutiges Design-Statement. Der Luftreiniger von LG SIGNATURE steht den anderen Produkten in nichts nach. Sein UV-Licht reinigt bis zu 0,7 Liter Wasser in der Stunde. Der nachgelagerte Zerstäubungsprozess sorgt dafür, dass das Raumklima stets angenehm bleibt. Ein weiteres cleveres Detail ist der eigenständige Trocknungsprozess: Alle Filter werden nach dem Abschalten selbstständig getrocknet und so entstehen keine störenden Ablagerungen. Dank sorgfältig ausgewählter Materialien, der hervorragenden Verarbeitung und der preisgekrönten Designs erfüllen diese vier Produkte von LG SIGNATURE allerhöchste Ansprüche an Design, Qualität und Technik.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
S E I T 17 0 7
Ernst Wilhelm Nay, Einklang, 1953, € 200.000 – 300.000, Auktion November 2018
Auktionswoche 26. – 30. November
Zeitgenössische Kunst Klassische Moderne, Juwelen, Uhren www.dorotheum.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Leben
Foto: Filippo Bamberghi/Photofoyer
in Paris, auf der Kanalinsel Sark, in Guarujá, Amsterdam, Bath und São Paulo
Vollendet unvollendet Zu wahrer Meisterscha gehört das Wissen, wann man au ören muss: rechtzeitig. Sonst „liebe Go böse“. Vor Nam June Paik wusste das schon Jorge Zalszupin, der 1972 ein Apartment an Brasiliens Atlantikküste einrichtete – u. a. mit einem Fliesenmuster in der Küche, das sich nie zum Kreis fügt. Auge beschä igt, liebe Go glücklich.
141
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Paris
Tex t Ulrich Clewing
Produk tion Max Weingar ten
Fotos Marco B er tolini
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Starke Formen: Als Künstler nennt er sich Louis Rollinde und ist ofensichtlich vom gleichen Gestaltungswillen geleitet, der auch seine Maisonettewohnung in Sichtweite seines Ateliers prägt. Als Designer und Rahmenbauer arbeitet er unter seinem anderen Namen: Christian de Beaumont.
Sein Büro (li. S.) ließ er oben ohne. Die Öfnung schenkt nun auch dem Living Luft und Licht und den runden Möbeln, wie dem Sofa und dem Sessel von Pierre Paulin (Ligne Roset), einen rechten Rahmen. Das Sideboard schuf der Hausherr ebenso das schwarze Bild, das eine Lichtprojektion bespielt.
Zwei Seelen, ach! Christian de Beaumont pflegt als Künstler und Gestalter zwei verschiedene Identitäten. In seinem Appartement im neuen Pariser Nordosten führt er sie allerdings aufs Schönste zusammen. 143
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
S
icher, dort drüben im Westen, auf dem Berg der Märtyrer, dem Montmartre, thront kalkweiß die Kirche Sacré-Cœur. Und da, Richtung Süden, sieht man das Dach der neuen Philharmonie von Jean Nouvel, die sich wie ein enormes, silbrig schimmerndes Gürteltier im Parc de la Villette breitgemacht hat. Doch wer weiß? Vielleicht ist das alles auch bloß eine Illusion? Und das Paris, an das man sich immer so gerne erinnert hat, ist heute ganz weit weg? Christian de Beaumont steht auf seinem Balkon im sechsten Stock: „Manchmal schaue ich mir die Gegend an und denke, ich bin in Rotterdam. Dieses Viertel kennen selbst viele gebürtige Pariser nicht.“ Da der Künstler und Designer zum Glück seit vielen Jahren ein Atelier in der Nähe unterhält, war ihm beim Vorbeifahren nicht entgangen, dass sich im Norden des 19. Arrondissements gerade etwas buchstäblich Großes tat: Er konnte täglich die Baustelle sehen. Die Maisonettewohnung mit der spektakulären Aussicht kaufte er damals direkt vom Reißbrett: „Ich habe das Appartement vor allem deshalb genommen, weil ich mir vorstellte, dass das Licht dort besonders schön sein muss.“ Christian de Beaumont hat sich nicht getäuscht. An einem Tag wie diesem scheint hier oben alles leicht zu schwingen und zu schweben. Während unten lautlos ein TGV vorbeischnurrt, blickt man kilometerweit über die Stadt, bis in der Ferne fast unwirklich ein zahnstochergroßer Eiffelturm aufragt. Angenehm dimensionierte Fenster machen die Wohnung für Pariser Verhältnisse ungewöhnlich hell. Das liegt auch daran, dass Christian de Beaumont
noch ein paar Details veränderte, bevor er einzog. Auf der oberen Etage gönnte er dem Schlafzimmer einen zusätzlichen Durchgang – und an der Seite zum Esszimmer ließ er eine Wand komplett entfernen. So wurde aus einem der vier Zimmer eine offene Galerie, die nun sein Büro beheimatet. Mit diesem eigentlich einfachen Kunstgriff veränderte er den Charakter des Appartements grundlegend. Die Öffnung schenkt den Räumen Großzügigkeit, neue Blickachsen wurden frei, auch die Deckenhöhe von fünfeinhalb Metern im Hauptraum kommt jetzt erst so richtig zur Geltung. Von oben kann er nun nicht nur hinunter auf das Living sehen, sondern noch weiter, immer weiter bis zu den Gleisen, auf denen die Züge zum Gare de l'Est fahren. „Es sind diese Kontraste, die mich anziehen“, erklärt Christian de Beaumont. „Das Geschlossene und das Offene, das Alte und das Neue.“ Wobei das Neue eindeutig überwiegt: Familienerbstücke muss man in der Wohnung mit der Lupe suchen. Stattdes-
Seit Jean Nouvels Institut du monde arabe lirren Lichtspiele über Gegenwartsarchitektur: Sonnenblenden aus Lochblech auf einem der drei Balkone oben. Das Regal auf der Empore links designte Christian de Beaumont, es passt zum Hocker von Aalto. Am Esstisch (rechte Seite) wartet Jacobsens „Drop Chair“ auf Gesellschaft.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Chris tian de B eaumont
„Manchmal denke ich, ich bin in Rotterdam, nicht in Paris. Und hier ist mein Belvedere für das 21. Jahrhundert.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Der Masterbedroom liegt im siebten Stock, dort scheint nicht nur die Sonne, sondern auch eine kühlgelbe Wand, die dank des dunkelgrauen Bettüberwurfs zum Leuchten kommt. Auf dem Regal stehen Zeichnungen und Gemälde des Hausherrn und eines seiner Vorfahren. Am orangefarbenen Faden hängt die Leuchte „Uto“ von Lagranja Design für Foscarini.
Chris tian de B eaumont
„Ich liebe es, mit den Facetten meiner Persönlichkeit zu spielen, deswegen habe ich ihnen verschiedene Namen gegeben.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
sen hat er seiner Wertschätzung für Designer wie Als de Beaumont das Appartement unbesehen erPierre Paulin Ausdruck verliehen, der Ende der sech- warb, war die Umwandlung der Lagerhallen des ziger Jahre die Privatgemächer von Georges Pompi- Transportunternehmens Calberson in ein neues dou im Élysée-Palast ausstattete. Neben Stücken von Quartier das größte Bauprojekt in Paris. Der MasterHarry Bertoia, Arne Jacobsen und Alvar Aalto ste- plan stammte von Rem Koolhaas und seinem Office hen hier ein Sofa und einer von Paulins Sesseln und for Metropolitan Architecture, kurz OMA: 200 Hekbeschwören in ihrem einladenden Formwillen die tar Fläche, ein Grundstück, fast 700 Meter lang. Mit entspannte Lässigkeit der Hippie-Ära. Auch der run- Stéphane Maupin, der gebürtigen Schwedin Mia de Esstisch stammt aus der Zeit, ein Vorserienmodell Hägg von Habiter Autrement und Christian de Portdes „Flip-Flap“-Tisches. „In Dänemark zählte er frü- zamparc bauten auf dem Gelände einige der promiher zur Grundausstattung eines bürgerlichen Haus- nentesten Architekten Frankreichs Wohn- und Bürohaltes und war in der Ausführung in Teak eigentlich häuser mit etlichen Geschäften, Supermärkten und nichts Besonderes“, erklärt Christian de Beaumont. einer Reihe von kleineren Läden. Auch ein interna„Als ich den Grundriss des Appartements sah, wuss- tionaler Star wie der Japaner Kengo Kuma steuerte te ich sofort, dass ich etwas in der Art brauchen eine Schule und ein Sportzentrum bei. Das war in würde – und dieser Tisch hatte genau die passenden Paris so einmalig, dass bis jetzt die wenigsten davon Abmessungen. Ich bin kein chineur. Ich suche nicht Kenntnis genommen haben. Dabei sind die alten gern nach Möbeln und gehe auch nicht auf Floh- entrepôts de Calberson Teil eines noch viel größeren Planes. Denn hier entsteht gerade: Le Grand Paris. märkte, also habe ich ihn sofort gekauft.“ Bis zu den Olympischen Spielen 2024 sollen die Es ist auch nicht so, dass er unbedingt und ausschließlich für die sechziger und siebziger Jahre nördlichen Arrondissements mit den Teilen der schwärmt. Einzelne Stilepochen interessieren ihn Stadt verbunden werden, die von den Parisern biseigentlich nur, wenn er sie in ein Verhältnis zu an- her abfällig die „Banlieue“ genannt werden. Kürzlich deren Epochen setzen kann. „Diese Möbel gefallen erst haben sich die Architekten den périphérique vormir hier und jetzt. Gut möglich, dass sie das in einer genommen, der von den Einheimischen bisher als anderen Wohnung zu einer anderen Zeit nicht täten.“ die einzig gültige Grenze von Paris angesehen wurDass Christian de Beaumont ein Multitalent ist, de – und eine Fußgängerbrücke gebaut, die über die sieht man an den Coffeetables und dem Regal auf der Stadtautobahn führt. Wenn man überlegt, wie lange Galerie, die er selbst designt hat. An den Wänden sie im 19. darauf gewartet haben, ist es nicht überrahängen Bilder der Familie oder solche, die er aus an- schend, dass sie sich derartiger Beliebtheit erfreut. deren Wohnungen mitgebracht hat. Zwei schöne Christian de Beaumont jedenfalls hat sich entZeichnungen von Charles Le Brun aus dem 17. Jahr- schieden, zu dieser neuen Stadt dazugehören zu hundert zum Beispiel, und die Fotos, die sein Groß- wollen. Und wenn er morgens auf seiner Galerie den vater Louis de Beaumont zu Anfang des 20. Jahrhun- Computer einschaltet, sieht er unter sich auf den derts auf seinen Reisen durch Nordafrika aufnahm. Gleisen den Orient-Express vorbeifahren. Paris ist Er hat in seinem Appartement aber auch eigene groß, ohne Zweifel. Werke. Als Gestalter und erfolgreicher Rahmenbauer, der prominente Privatsammlungen und die großen Auktionshäuser wie Christie's und Sotheby's zu seinen Kunden rechnet, nennt er sich Christian de Beaumont. Als Maler und Bildhauer, der er auch ist, trägt er den Namen Louis Rollinde – und er liebt dieses Spiel mit den zwei Persönlichkeiten. Louis Rollinde also hat Bilder geschaffen wie jenes, das über dem Sideboard an der Stirnwand des Hauptraumes zu sehen ist. Es besteht aus nicht mehr als einer schwarzen Leinwand und einer Lichtprojektion – und ist von ergreifender Schönheit. Eine Feier des Momentes, in dem sich der Augenblick und die gerade vorübergezogene Gegenwart zu einem letzten flüchtigen Rendezvous vereinen. Und wie man so in de Beaumonts/Rollindes Wohnung die Details studiert, versteht man plötzlich auch, was die Futuristen an der Geschwindigkeit faszinierte. Es ist die pure Dynamik, die nicht nur Großes ankündigt, sondern selbst zu einem Symbol der Veränderungen wird, von denen sie erzählt.
Die Wand auf der Galerie ließ der Hausherr entfernen, dadurch wurde das Appartement ofen, großzügig und hell. Der Holzkasten o. stammt von seinem Großvater, einem Fotografen, der auf 3D-Stereofotograie spezialisiert war. Er birgt eine Vorrichtung zum Betrachten der Bilder.
Von seinem Atelier li. konnte er sehen, dass sich an den entrepôts de Calberson Großes tat. Die Wohnung kaufte er unbesehen. An den Wänden Arbeiten aus seiner Rotor-Serie. Als Maler hat er die Website louisrollinde. com , als Designer und Rahmenbauer christian debeaumont.fr .
147
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Blick in die Zukun
Nach aufwändiger Restaurierung ist Le Corbusiers Studioapartment wieder zugänglich. Ein Auslug in eine Wohnvision, die nichts von ihrer Radikalität verloren hat.
Tex t Andreas Kühnlein
Fotos Luis Ridao
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Paris
Der Autor als Nachbar des Malers: Sein Schreibzimmer hatte Le Corbusier direkt neben dem Atelier. Objekte wie der Lochziegel in der Nische (li. Seite) dienten ihm als visuelle Inspiration – er kombinierte solche Stücke über drei Jahrzehnte hinweg immer wieder neu. Informationen zum Besuch und Führungen durch das Studioapartment inden Sie unter fondationlecorbusier.fr
149
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Das Schlafzimmer ist einer Schifskabine nachempfunden – samt dem eigens dafür entworfenen zweibeinigen Bettgestell. Dessen ungewöhnliche Höhe ist kein Messfehler: Beim Aufwachen geht der Blick so direkt über die Balkonbrüstung hinaus auf das Panorama von Boulogne-Billancourt.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
L e C orbu sier
„Jeder Tag meines Lebens war wenigstens teilweise dem Zeichnen gewidmet.“
Porträt: Rene Burri/Magnum Photos/Agentur Focus
W ie eine Landschaft breiten sich die Dächer von Paris vor dem staunenden Betrachter aus. Schornsteine, Antennen, Geländer, Ziegel, Blech – eine Choreographie der Großstadt, dargeboten als bis zum Horizont geschichtetes Ensemble, in dem sich Le Corbusier auf dem Dach seines Immeuble Molitor einen Logenplatz sicherte. Auch wenn er den Großteil ein paar Jahre zuvor noch am liebsten abgerissen hätte. „Wie baut man für glückliche Menschen?“, fragte sich der große Architekt sein ganzes Leben, dabei hatte er eine überaus nachhaltige Antwort bereits Anfang der Dreißiger umsetzen und auf Jahre hin erproben können. Mit 44 erhielt Charles-Édouard Jeanneret-Gris, genannt Le Corbusier, den Auftrag für einen modernen Apartmentbau mit 15 Wohnungen auf sieben Etagen in bester Lage. Vier von Le Corbusiers fünf elementaren Bauprinzipien sind
in dem schmalen Gebäude in der Rue Nungesseret-Coli berücksichtigt: Betonstützen ersetzen die Mauern als tragende Elemente, der Grundriss wird dadurch offen und flexibel, die Vorhangfassade ohne statische Funktion frei gestaltbar. Und eben das Flachdach mit Dachgarten. Städtebaulich war das Projekt im Westen von Paris an der Grenze zu Boulogne-Billancourt spannend, finanziell eher prekär: Der Bau musste mehrfach unterbrochen werden, und ein Jahr nach Fertigstellung ging der Auftraggeber endgültig bankrott, was jahrelange Streitigkeiten um die Eigentumsrechte nach sich zog. Immerhin hatte der frisch verheiratete Architekt die obersten beiden Etagen nebst Dachterrasse für sich reserviert, verbunden mit der Auflage, den Ausbau komplett aus eigener Tasche zu tragen. 1934 zog er mit Ehefrau Yvonne Gallis und Schnauzer Pinceau ein – und zeit seines Lebens nie wieder aus. Wenn das Epizentrum von Le Corbusiers architektonischer Arbeit in der Rue de Sèvres 35 lag, dann
Le Corbusier, bürgerlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris, beim Kuratieren seines Studioapartments (oben): Zu Hause war der Architekt in erster Linie Künstler, der seine Inspiration in unzähligen Dingen – von Kunst bis Alltag – fand. Die ihm gerade liebsten bekamen jeweils Platz in den vielen Winkeln, Nischen und Regalen der Wohnung.
151
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Die Einbaumöbel in der Küche oben li. waren in den frühen Dreißigern eine echte Innovation. Als nicht ganz deckenhohe Raumteiler sorgen sie für getrennte Zonen, ohne den Raum allzu sehr zu verdunkeln. Über einen eigenen Gang ist die Küche direkt mit dem Dienstbotenzimmer verbunden.
Das Waschbecken im Badezimmer oben erhält reichlich Tageslicht durch Nevada-Glasbausteine von Saint-Gobain, die durch Pierre Chareaus kurz zuvor fertiggestellte Maison de Verre berühmt wurden. Für die Dame des Hauses gab es außerdem eine Sitzbadewanne, für den Herrn eine Dusche.
Überall in seinem Apartment arrangierte Le Corbusier Bilder, Skulpturen und Objets trouvés – von ihm selbst und ausgewählten Gesinnungsgenossen wie Henri Laurens oder Jacques Lipchitz. Die „Femme dansant“, die tanzende Frau, links ist ein Werk des Hausherrn und steht im Wohnzimmer.
Eine Konstante in der Wohnung, die sich ansonsten ständig veränderte: die rote Wand (re. Seite), vor der sich ein „LC1“-Sessel mit der eigens für den Raum designten „Applique de Marseille“ und den „LC14 Tabourets“ trift (cassina. com) . Der Tisch aus einer massiven Baumscheibe ist von Pierre Jeanneret.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
153
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Im Esszimmer grif Le Corbusier auf einen Klassiker zurück: Thonets um 1900 entstandenen Stuhl „209“, hier am mit Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret entworfenen Marmortisch „LC11-P“.
155
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
war die Rue Nungesser-et-Coli 24 so etwas wie das Herz seines künstlerischen Schaffens, für das er sich rigoros Raum zu verschaffen wusste: Einmal soll er einem Kunden morgens die Tür geöffnet und ihn mit den Worten, Le Corbusier sei erst am Nachmittag im Haus, fortgeschickt haben. Als es ein paar Stunden später dann erneut klingelte, ging er wieder an die Tür, diesmal als er selbst und als hätte er sein Gegenüber zum ersten Mal vor sich. In seinem lichtdurchfluteten Studioapartment zeichnete, malte und schrieb er unter einem zwölf Meter langen Tonnengewölbe über der Glasfassade, die als Lichtquelle beinahe zu gut funktionierte; immer wieder ersann der Hausherr neue Vorrichtungen zur Verdunklung. Hinter der eigensinnigen Kombination aus den von der Maison de Verre bekannten transluzenten Glasbausteinen und durchsichtig verglasten Flächen hatte der Künstler Le Corbusier seinen Inspirationsort und den idealen Raum zur Entfaltung seiner kreativen Neigungen gefunden. Auch deshalb wendete er so viel Zeit und Mühe für die Ausgestaltung auf; namentlich durch Kunst von ihm selbst, aber auch von Fernand Léger, Georges Braque, Henri Laurens oder Jacques Lipchitz, die in immer neuen Arrangements in das Apartment fand. Vom Schlafzimmer, dessen Layout von den Kabinen moderner Oceanliner inspiriert ist, bis hin zu den Kücheneinbauten war dieses künstlerisch wie funktional auf dem neusten Stand seiner Zeit, ja sogar ein ganzes Stück voraus. Wenn man sich heute ein Bild davon machen will, wie der große Erneuerer Le Corbusier sich das Wohnen tatsächlich vorstellte, gibt es dafür kaum einen geeigneteren Ort als das nach zwei Jahren Restaurierung gerade wieder eröffnete Studioapartment. 31 Jahre hat der Architekt hier gelebt – nun ist das komplett original möblierte Apartment wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, 240 Quadratmeter Wohnavantgarde, die kaum etwas von ihrer Strahlkraft eingebüßt hat. Zwei Jahre Forschungsarbeit gingen der Restaurierung voraus, erzählt Bénédicte Gandini von der Fondation Le Corbusier, die das Projekt gemeinsam mit François Chatillon, Chefarchitekt der Monuments Historiques, leitete. Die größte Herausforderung: angesichts der über Jahrzehnte belebten Räume das eine „Original“ auszumachen. Denn in den eigenen vier Wänden machte Le Corbusier ständig Experimente, tauschte Möbel und Wandfarben, baute Lichtschutzpaneele ein, erprobte Materialien, produzierte, kaufte und präsentierte Kunst. Einen guten Teil seiner „Polychromie Architecturale“, seiner Farbenlehre für die Architektur, hat er hier entwickelt und live ausprobiert, dokumentiert nur in Schwarz-Weiß-Fotografien und den unzähligen Farbschichten auf den Wänden, die zu Beginn der Arbeiten akribisch ausgewertet wurden. Ein paar Konstanten, sagt Restauratorin Giulia Ma-
156
rino, habe es aber doch gegeben. Die rote Wand im Wohnzimmer etwa – „Rot fixiert die Wand, bekräftigt ihre exakte Verortung, ihre Dimension, ihre Präsenz“, stellte Le Corbusier fest –, aber auch manche Objekte und Bilder überdauerten die Experimentierlust des Hausherrn. Der Rest entspricht einer Art zeitloser Essenz, die die Restauratoren zwischen den Zeitschichten herausarbeiteten. Und die erzählt eine Menge über die Welt Le Corbusiers. Sämtliche Möbel sind Originale, fast alle von ihm selbst (teils mit Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret) entworfen; nur ins Esszimmer haben es die üblichen Thonets geschafft, die in vielen Projekten des schweizerischfranzösischen Avantgardisten wiederkehren. Wo Farben für die Struktur der einzelnen Räume und Zonen sorgen, unterstreicht der Fliesenboden mit seinem gleichmäßigen Gitternetz das Raumkontinuum; wie ein kariertes Blatt Papier schafft er die geometrische Grundlage, auf der sich die Räume entfalten. Die beiden Etagen sind durch eine gewundene Treppe ohne Handlauf verbunden. Oben befand sich neben dem nicht weniger hingebungsvoll geplanten und bepflanzten Dachgarten das Gästeapartment mit Panoramablick und eigenem Bad, das war in erster Linie Le Corbusiers Mutter für ihre Aufenthalte in der Hauptstadt und in der Wohnvision ihres Sohnes vorbehalten. Sie war überaus gern und oft zu Gast, heißt es. Kein Wunder bei der Aussicht.
Die Wendeltreppe oben verbindet die beiden Etagen des Studioapartments miteinander. Im oberen Stockwerk hatte Le Corbusiers Mutter Marie Charlotte Amélie Jeanneret-Perret ihr festes Reich inklusive eigenem Bad; gleich nebenan geht es auf die Dachterrasse, das heimliche Hauptfeature des Studios.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
L e C orbu sier
„Seit zwei Wochen leben wir in himmlischen Umständen: Alles ist Himmel und Licht, Raum und Schlichtheit.“ Ein weiterer Entwurf eigens für die Rue Nungesser-et-Coli ist der puristische „LC5“-Dreisitzer im Wohnzimmer oben. Für Kuhfell hatte der Architekt ein besonderes, angeblich von Charlotte Perriand befeuertes Faible. Jeannerets „Tronc d’arbre“-Cofeetable gibt es mit diversen Stahlgestellen.
Das Epizentrum von Le Corbusiers künstlerischem Schafen: sein Atelier (oben re.), ein lichtdurchluteter Raum mit eigensinniger Kombination aus Ziegeln und Bruchsteinen. Die Nische re. zwischen den mit Eichenholz furnierten Wandpaneelen trennt Wohn- und Essbereich – zusätzlicher Platz für Kunst.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Sark
Über dem Zenit: Die Sommerblüte im Garten der Seigneurie von Sark (rechts überragt ein Limonenbaum das Herrenhaus aus dem 17. Jh.) mischt rosiges Pink, Gelb und Cremeweiß mit den Fliedernuancen des Fingerhuts und tüpfelt Clematisblau, Dahlienrot und Kornblumenschwarz dazu.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Tex t Simone Herrmann Fotos Thomas Skroch
Hinter dem Meer
Auf der Kanalinsel Sark gelten noch die Gesetze Wilhelm des Eroberers, aber im Garten der Seigneurie blüht die Anarchie!
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Rosenreigen: Mit Buchs gesäumt sind die Kompartimente des formalen Rosengartens (rechts). Darin wechseln sich dunkellaubige David AustinRosen in Pink-Nuancen mit apricot und orange blühenden Sorten ab–ein „italienischer“ Farbakkord. Im Mittelrondell klettert die lichtblaue Clematis „Prince Charles“ das Eisengitter empor, und in den Stauden und Rosenbäumchen ringsum summen Jo Birchs Bienen.
Zu den Strudeln der Napfschwarznessel links gesellen sich Zitronenminze und schwarzrote Kornblumen „aus dem Samentütchen“, sagt Jo Birch, die Gärtnerin des Seigneurie-Gartens von Sark. Auch der mauvefarbene Mohn unten ist keine Spezialität der kleinen Kanalinsel. Die rosaroten Mauerblümchen (rechte Seite) an den Wällen des Gemüsegartens dagegen sind echte Homies. „Wir nennen sie Saint Peter Port-Gänseblümchen“, erklärt Birch.
160
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Jo Bi rch
„Das Meer kann man von hier aus nicht sehen. Aber man hört es – je nachdem woher der Wind weht.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Jetzt knallt’s! In der Nigella-Rabatte mit ihren iedrig-luffigen Blättern und aquamarinfarbenen Sternchen explodieren purpurrote Bartnelken. Ein Farbanschlag in den zarten Hahnenfußgewächsen, die im Deutschen den Namen „Jungfer im Grünen“ tragen. Die Engländer sagen „Love in a Mist“.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
gezirkelten Rosen- und Gemüsebeeten immer wieder durch anarchisches Blütengestöber, Farbenfluten und exzentrische Gewächse konterkariert wird. Der magentafarbene Pfeifenputzer-Baum etomm, komm!“, scheinen sie zu flüstern. Mit blauen Fingern locken wa. Überhaupt sehen einige Bäume hier aus wie riesige Sukkudie Lavendelrispen in den Rosengarten, wo rings um die Sonnen- lenten, gummibaumartig, tropisch, wie der lime tree rechts vom uhr ein Tuff Katzenminze aus dem Sandboden sprudelt, umtanzt Haus oder die Palmen, die zwischen den Apfelbäumen stehen. Das von Heckenrosen und rosaroten Gänseblümchen. liegt am Golfstrom, an diesem zauberischen Wind vom Meer, der Wer vom Anlegesteg auf Sark nach einer halben Stunde Wegs Tropenwärme und Feuchtigkeit mitbringt, alles mit Moos und aus dem unwirklich grünen Wald tritt (allerdings kann es leicht grünen Flechten überzieht und an den Feldsteinmauern rosarote passieren, dass man vor den Kerzen des Riesen-Natternkopfes die Pelzchen aus spanischen Gänseblümchen sprießen lässt. Und auch Zeit vergisst und staunt, denn schließlich wird Echium pininana im Blumengarten der Seigneurie scheint er kleine Zaubertricks zu hier bis zu fünf Meter hoch!) und zum Herrenhaus, der Seigneurie, vollführen. Oder gibt es dunkelrote, fast schwarze Kornblumen? gelangt, findet sich mitten in einer Szenerie aus „Herr der Ringe“ „Klar!“ Jo Birch zuckt die Achseln, „die kommen heutzutage aus wieder, im Auenland oder bei den Elben. Das mag am Nebel liegen, der bereits auf der Fahrt von Saint Peter Port aufgekommen ist und die Steilküste, die liebliche Landschaft der kleinen Kanalinsel in sein milchiges Licht hüllt. Und vielleicht wird man sich auch verstohlen umschauen, ob nicht doch eins der Madeira-Geraniumbäumchen, die hier am Wegrand wachsen, auf seinen Stelzenwurzeln aus dem Nebel humpelt, etwas schief, mit zerzauster violetter Blüte, sein graues Laub hinter sich herschleifend. Sie gleichen einem Trupp Vaganten, was nicht schlecht zu dieser fünfeinhalb Quadratkilometer großen Insel passt, von der man munkelt, sie sei einst ein Piratennest gewesen. Wenn auch die Seigneurie, das Herrenhaus, und seine Gärten von der Herrschaft dreier Familien erzählen: den Le Pelleys (von 1730) und den Collings (von 1852), beides Ahnen des heutigen Seigneurs, Major Christopher Beaumont. 1675 gebaut, wirkt das Haus aus grauem Jersey-Stein mit seinen 16 Treppen (die in den Türmen nicht mitBei der Sonnenuhr: dem Samentütchen.“ 200 SommerbluIm Millennium-Rosen- men wachsen hier. Der Garten summt. gerechnet) und kuriosen Anbauten – oder sollte man besser Ausgarten quillt Katzen- Birch ist Imkerin, betreut die Seigneuwüchsen sagen? – wie ein lebender Organismus. Wie gut, dass minze aus dem sandirie-Gärten und kann sich keinen „beszumindest der Leuchtturm mit seinen Zinnen im gotisierenden gen Boden (li. Seite). Märchenstil den Überblick bis nach Guernsey behält. Zwischen seren Ort“ vorstellen. Magisch? Birch Hier säumen Tufs aus Turm und Taubenhaus bettet ein Tierfriedhof die Lieblinge von Saint Peter Port-Gän- nickt. Das sei Natur eigentlich immer, seblümchen, Lavendel, „man muss nur genau hinschauen“. Dame Sibyl Hathaway zur letzten Ruhe. Hunde und Katzen, Seite Hecken- und HundsGerade herrscht hier jener seltsame an Seite. Vor dem kleinen viktorianischen Gewächshaus im walled rosen das Rondell. Auf garden sind zwei Keulenlilien aufgepflanzt, wie Schildwachen mit Schwebezustand, in dem Gartenblumen dem Rasen (o.) hinter knallroten Federbüschen, schließlich gilt Sark als der letzte feudaeinen Tag nach der höchsten Blüte sind, dem Leuchtturm (re.) le Staat unseres Archipels. Die Verfassung ist das Recht des Seiwachsen neben Apfel- wenn die Pracht schon leise hinüberbäumen exotische gneurs und 447 Jahre alt. Es gibt keine Ehescheidung, keine Autos, geht, schwankt wie nach deliranten Farne, einige Agaven keine Straßenbeleuchtung, keine Einkommenssteuer. Nächten – zu viel Farbe, zu viel Duft, und hohe Palmen. Eine „Was William the Conqueror recht war“, sagen die Leute hier, zu viel! – und einen Hauch von Verfall subtropische Szenerie. „ist auch gut für uns.“ Bei Gartenzaunstreitigkeiten rufen sie Chrisatmet. Das zauberhaft Morbide eines topher Beaumont an, den Seigneur. „Haro, Haro, Haro! Mon prince, Klimt-Gemäldes ist darin. Eine stille, on me fait tort.“ Einen Tort, mein Fürst, hat man mir angetan. Das wie durch Glas betrachtete Welt, in der ist die althergebrachte Formel. Französisch zwar, aber voll britisich alles auf unerwartete Weise verschem Eigensinn. Kein Wunder also, dass die formale Ordnung wandeln, sich in nichts auflösen kann. des Gartens (der Plan von 1835 gleicht allerdings einem viktoriaIm Nebel, so als hätte es den Garten nischen Kirchenschiff) mit seinen Buchsgeometrien und fein abund die Insel nie gegeben.
K
165
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Guarujá
Ozeanisch! Was die Copacabana für Rio ist, bedeutet Guarujá für São Paulo: Wohnen direkt am Strand. Re. macht selbst der Keramikisch große Augen: Die SeventiesKüche blieb nahezu original erhalten. Besonderen Reiz erhält sie durch das „unvollendet“ eingesetzte Muster der Fliesen.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Fotos: Filippo Bamberghi/Photofoyer
Eine Ikone am Strandweg Viel mehr als nur eine Renovierung: Wie René Fernandes, Architekt aus São Paulo, ein Interieur seines großen Kollegen Jorge Zalszupin neu erstrahlen lässt. Tex t Carol Scolforo
Fotos Filippo Bamberghi
167
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
D as Beste an Überraschungen ist, dass sie so unverhofft kommen, aus heiterem Himmel. René Fernandes betreibt ein Architekturbüro in São Paulo, mit seiner Partnerin Adriana Rossi baut und restauriert er Häuser in der Stadt und am Strand. Der Auftrag, um den es hier gehen soll, sprengte allerdings all seine Erfahrungen aus 30 Jahren Berufspraxis. Eine Klientin beauftragte ihn, ihre 400 Quadratmeter große Wohnung in Guarujá zu renovieren, der Küstenstadt im Süden von São Paulo. Die Adresse beschwor lebhafte Erinnerungen an Fernandes' Kindheit herauf, denn in exakt dieser Straße war der Architekt aufgewachsen – auch wenn die
168
Küstenstraße direkt am Atlantik damals noch keine geschlossene Kette von Hochhäusern bildete. Das größte und schönste dieser Gebäude aber, ein Sixties-Entwurf des Architektenduos Richter & Lotufo, stand bereits. Und genau dort wollte die Kundin nun einziehen, in ein Apartment im fünften Stock, mit Traumblick über den gesamten Küstenstreifen. Doch damit nicht genug. Bei der Beschreibung des Apartments fiel wiederholt der Name Jorge Zalszupin, einer der großen modernen Architekten und Designer Brasiliens. „Ich dachte natürlich zuerst, sie spricht von den Möbeln“, sagt René Fernandes und muss über seinen verständlichen Irrtum lachen. Es stellte sich nämlich heraus, dass Zalszupin in den Siebzigern das komplette Interieur des Apartments entworfen hatte. Eine kleine Sensation!
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
René Fer n a nde s
„Hier braucht es kein WhatsApp, um in großer Runde zusammenzusitzen!“
Als Konterparts zu Hugo Rodriguez’ Wandbild aus Stahlblech und Tropenholz im Wohnzimmer (li. S.) braucht es starke Charaktere. Hier sind es ein geknüpfter Teppich, dessen Muster mit der Idee lirtet, gewebt zu sein, und ein Vintage-Tisch, „Paracarro“ von Giovanni Ofredi, mit einer Basis wie ein Poller.
Mittelpunkt nicht nur des Wohnzimmers, sondern des gesamten Apartments ist Jorge Zalszupins Sofa mit Betonsockel (oben). Eine Lichtvoute unterstreicht die Kreisform. Den Boden versah René Fernandes mit betonartiger Keramik.
Zalszupin, Jahrgang 1922, ist für seine eleganten und innovativen Möbelentwürfe berühmt, in seinen Interieurs indes hat er das Spiel mit den Erwartungen auf die Spitze getrieben. Das zeigt sich bereits im Entree, wo ein Boden aus blutrot glänzenden Keramikfliesen abrupt vor einer wuchtigen Bildhauer-Tür endet, die den Eintretenden fast zurückprallen lässt. Eine Arbeit von Hugo Rodriguez. „Was für ein Auftakt!“, schwärmt Fernandes. „Sie kommen vom warmen Strand und knallen dann hier auf dieses aufwühlende Rot und das dunkle Holz der massiven Tür. Umwerfend!“ Auch im Inneren hat sich Zalszupin verewigt – mit baulichen Interventionen, die zu entfernen nicht nur ein Frevel wäre, sondern auch erheblichen Aufwand bedeuten würde. Dreh- und Angelpunkt des Apartments ist das Wohnzimmer mit seiner kreis-
169
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Bis hierher – und dann weiter! Für das Entree schuf der Bildhauer Hugo Rodriguez eine massive Eingangstür, deren kohlschwarze Holzreliefs an das Portal einer Tempelkammer denken lassen. Den archaischen Gestus komplettieren blutrot glänzende Fliesen. Die Skulptur schuf Yutaka Toyota.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Zwei auf Augenhöhe: Egon Harry Sternfeld betraute Jorge Zalszupin 1972 mit der Ausstattung seiner Wohnung. Dessen „Cubo“-Möbel stehen dort bis heute vor einer Wand aus Formica – ein Entwurf von Sternfeld.
René Fer n a nde s
„Einen Entwurf von Zalszupin modernisieren? Das geht nur mit einem Höchstmaß an Respekt.“ 171
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
René Fer n a nde s
„Die Einrichtung von 1972 war nicht mehr komple . Doch zum Glück ist Brasilien ein Vintage-Paradies.“
runden Wand, deren strenge Geometrie sich in einem großzügig dimensionierten Sofa fortsetzt. Der Clou: Die Polster ruhen auf einer Basis aus gegossenem Beton, wodurch der familiäre meeting point die Anmutung einer versteinerten Sandburg bekommt. „Mit diesem Einbau“, sagt Fernandes, „hat Zalszupin einen Ort der Begegnung und des Komforts geschaffen und der Wohnung etwas zutiefst Menschliches gegeben. Hier braucht es kein WhatsApp, um in großer Runde zusammenzukommen.“ Links vom Kreisel schließt sich der Essbereich mit der Küche an, rechts geht es zum Masterbedroom und vier kleineren Schlafzimmern. „Diese Wohnung hat eine fließende Zirkulation“, erläutert der Architekt. „Aus diesem Grund behielten wir von der Struktur alles bei, was möglich war. Und natürlich ist es ein
172
Glücksfall, dass die neue Besitzerin ein Faible für Möbel, Teppiche und Kunstwerke der damaligen Zeit hat.“ Ehrensache, dass an der geraden Wohnzimmerwand auch die Regalnische mit ihren eigenwilligen, teils hängend angebrachten Betonelementen bleiben durfte. Bei ihr hatte Zalszupin erneut mit Hugo Rodriguez zusammengearbeitet: Von ihm stammt die Front eines Schrankelements. Auf den Vorbesitzer Egon Harry Sternfeld hingegen verweist eine Wand aus rostroten Formica-Elementen. Sternfeld war Brasiliens Melamin-Pionier – und ein Mann von Geschmack: Er nämlich war es, der Jorge Zalszupin mit der Gestaltung seiner Wohnung betraute. René Fernandes wiederum gebührt die Ehre, durch äußerst zurückhaltende Eingriffe die ebenso exotische wie moderne Atmosphäre dieses Apartments bewahrt zu haben.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Der Umsicht von René Fernandes ist es zu verdanken, dass die Wohnung – o. li. das Esszimmer mit einer höheren Variante des „Paracarro“-Tisches – wieder den Geist Zalszupins atmet. O. posiert der Architekt vor einer Cobogó-Wand im Parterre des Gebäudes – ein typisches Ausstattungselement im Brasilien der 50er und 60er.
Ein Unikat von einem Unikum: Für die Wohnzimmernische links ersann Jorge Zalszupin ein Regal aus ofenen und geschlossenen Betonelementen. In der Glasfront der Bar spiegelt sich der Strand, bei der Tür des Schränkchens re. handelt es sich um ein weiteres Relief von Hugo Rodriguez.
173
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Amsterdam
Kanal total: Den besten Blick auf die Amsterdamer Grachten bietet das Wohnzimmer im ersten Stock. Das Sofa entwarf der Hausherr selbst; den Tisch fand er beim niederländischen Vintage-Spezialisten Morentz, wo er auch das Regal (re. S.) von Pierre Chapo erstand.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Perfekt imperfekt Ein heruntergekommenes Lagerhaus und ein Architekt, der Fragen gern offenlässt: omas Geerlings öffnet ein Townhouse mit milden Farben und rauer Struktur – und bewahrt es so vor Eintönigkeit.
Tex t Sally Fuls
Fotos Kasia G atkowska
175
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
U nperfekt. Ausgerechnet. Thomas Geerlings mag es unfertig, bloß nicht vollkommen. Was – schaut man sich sein asketisch dekoriertes Zuhause an – beileibe nicht das Erste ist, das einem einfällt. Dieses Zuhause befindet sich in Amsterdam, Altstadt, Grachtenviertel. Zwischen ziegelsteinroten und klinkergrauen Häuserreihen schunkelt das Kanalwasser die Hausboote ein Stückchen ans Ufer, ehe die Anker sie sanft zurückhalten. In jenem rhythmischen Trott wird hier wohl auch gewohnt, denkt man sich. Ab und zu ein neureicher Sanierungsruck nach vorne, doch letzten Endes viel Schnuckeliges, das überschäumende Stilwogen in Summe im Zaume hält. Doch dann, vier Stufen unter Bürgersteighöhe, öffnet Geerlings seine Tür. Ein steinerner Ozean aus grüngrauen Marmorplatten, ein gesatteltes Zebra und circa elf Töne Weiß an rauen Wänden, freigelegten Balken und einer Säulenhälfte. „Wir haben alles von Grund auf neu gestaltet.“ Offensichtlich.
176
Als der Architekt und seine Frau vor gut anderthalb Jahren dieses Haus kauften, konnte man es guten Gewissens als „absolute Bruchbude“ bezeichnen. „Vollkommen verwahrlost! Die Vorbesitzerin hat sich jahrelang um nichts gekümmert, Wände und Türen hin und her versetzt, bis nichts mehr von der Originalstruktur übrig war.“ Ein Desaster also? „Ja. Und schöner hätte ich es mir nicht wünschen können.“ Geerlings ist Gründer des Architektenbüros Framework Studio und somit ein erfahrener Profi, dem es sofort in den Fingern juckte, als er dieses 1896 gebaute Lagerhaus entdeckte. In genau diese Ecke Amsterdams wollte er schon immer ziehen: „Hier gibt es kaum Büros, aber gute Einkaufsmöglichkeiten. Es ist eine Wohngegend mit jungen Familien, dabei liegt sie direkt am Kanal. Mitten in der brummenden Stadt und trotzdem wirklich cozy.“ Das einzige Problem: Die Familie musste aus ihrer alten Bleibe raus. Und zwar in nicht mehr als einem Jahr. Also erst einmal schnell das Übliche. Alles raus und den Grundriss auf die persönlichen Bedürfnisse hin arrangieren. Bei einem schmalen Townhouse
Sowohl das u-förmige Sofa in der Stube als auch die Holzkonsole mit überlangem Pouf zur Linken entwarf Thomas Geerlings selbst – als Bastelplatz für die zwei Kinder. Sein Tipp: „Immer Holztische für diesen Zweck nehmen, die kann man abschmirgeln, wenn die Farbe nicht auf dem Papier landet!“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Im semi-unterirdischen Eingangsbereich unten werden Gäste von einem handgefertigten Zebra der Stevenson Brothers begrüßt. Für den graugrünen Boden wählten die Besitzer Marmor, genauso wie für die maßgefertigte Küche (rechts) im Raum dahinter. Deren Glasdach kann geöfnet werden, sodass man unter freiem Himmel kocht und isst.
Das Sesselchen rechts unten ist ein Entwurf aus den 70ern von Pierre Chapo, das monochrome Relief darüber schuf Jan Schoonhoven. Die Wand dahinter ließ Geerlings mit „Zementstuck“ verputzen, dessen raue Oberläche nebelige Schatten über die Fläche wirbeln lässt.
wie diesem bedeutete das für Geerlings: Funktionen trennen. „Holländische Grundrisse geben oft offene Küchen in Wohnzimmern vor. Das erlaubte der Platz hier nicht. Also haben wir die Küche ins Souterrain gesetzt und ihr ein Glasdach gegeben, das man öffnen und den Raum so quasi in einen Innenhof verwandeln kann.“ Darin ein langer Esstisch, den keine Stuhlpatrouille begleitet, sondern vier flache, selbst entworfene Sofas in Moosgrün. „Das funktioniert fantastisch. Egal ob man zu zweit oder zu acht isst – man sitzt einfach nett beieinander durch die Sofas.“ Eine Wohnidee, die er seitdem auch bei Framework vorschlägt. „Erst sagen die Kunden: ,Nein danke, bitte nicht.‘ Dann lade ich sie zu mir ein, serviere ein Getränk, und auf einmal finden sie's herrlich.“ Eine Etage darüber liegen zur Hofseite die „Stube“, nebst 5,50 Meter langem, maßgefertigtem Kinderspieltisch, und zur Kanalseite das Wohnzimmer, Geerlings’ Lieblingsraum im Haus. „Hier kann man vom Sofa aus die Boote schaukeln sehen, was besonders im Dunkeln wunderschön ist.“ Da das Gebäude aber so viele Etagen hat, meint Geerlings, „gibt dir
177
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Das Gebäude rechts wurde 1896 als Lagerhaus erbaut. Während die für Amsterdamer Grachtenarchitektur typische Fassade ihr originales Antlitz wahren musste, durfte das Innere frisch und frei umgestaltet werden. Als Sitzmöbel am Küchentisch u. entwarf der Architekt vier lachlehnige Sofas in Moosgrün. Den Paravent dahinter nutzen die Besitzer, gesellige Gastgeber, als Weindepot.
178
jede ein anderes Gefühl von der Stadt, das macht es so interessant“. Zumal jedes Geschoss in sich schon ein ganzes Spektrum voller Nuancen flirren lässt: Das buttrige Weiß, das über den Eschenholzmöbeln im Kinderkorridor die rohen Wände erwärmt, schlägt über die Balkendecke einen cremefarbenen Bogen zur Stube und endet in einem aschigen Grau wieder auf der Wand. „Ich habe mich einfach gefragt, was ich mag, im Interiordesign, in der Kunst oder der Mode. Und eigentlich ist es immer: wenn sich etwas nicht ganz fertig anfühlt“, erklärt Geerlings. „Wenn zum Beispiel ein Gemälde von Francis Bacon eine vermeintliche Störung oder einen Schaden hat, dann finde ich das interessanter. Genauso ist es auch beim Einrichten, mir ist Perfektion schnurzegal. Wenn ein Projekt beendet ist, ist es beendet. Meine Eltern sehen das übrigens nicht so“, freut sich der Sohn. „Jedes Mal, wenn sie zu uns nach Hause kommen, murren sie: ,Ihr habt schon noch vor, die Wände zu streichen, oder?‘ Sie denken, da kommt noch was! Ich finde das äußerst vergnüglich.“ Ganz so messy mag er es dann aber auch nicht. Im Schlafzimmer stellt das Paar akribisch gefaltet, farblich abgestimmt und in Türmchen aus maximal drei Teilen seine Sommergarderobe aus. „Gut, das muss ich zugeben“, lacht Geerlings, „das sah in der Tat bislang immer so aus. Mal schauen, wie ich das dann mit den Winterklamotten aufrechterhalten kann …“ Die Kunst, die sich im gesamten Haus still ins Interior einfügt, hat Geerlings (auch wenn es so aussieht) übrigens nicht extra angeschafft, sondern über die Jahre gesucht und hier zusammengetragen. Er ist leidenschaftlicher Sammler, treibt sich, so oft er kann, auf Messen und in Galerien herum und hat somit von Beginn an die Räume durch maßgefertigte Möbel als Bühne für Fotografien und Gemälde gestaltet. Die dazu passenden Materialien mussten sich also einerseits in seine ästhetische Basslinie einfügen, andererseits sollten sie die Stilgeschichte des Hauses erzählen: „Am meisten freue ich mich, wenn Besucher rätseln, ob die rohen Wände, die Balken und die Holzplanken dazwischen nicht vielleicht schon immer so da waren und einfach nur zufälligerweise schön erhalten oder wieder in Stand gesetzt worden sind. Wir sind möglichst respektvoll mit der Historie umgegangen – schließlich sollte das hier kein Disneyland werden.“ Und das, obwohl ein Pluto-Schreibtisch im Kinderzimmer steht. Mit mangelnder Perfektion meint Geerlings also nicht etwa den Zustand unaufgeräumter Unzulänglichkeiten, sondern ein Stilmittel, das Fragen offenlässt. Ist der Pouf am Kindertisch nicht doch ein wenig zu lang? Sollen die Wände wirklich so sein? Sofas als Küchenmöbel? Pluto als Tisch? Die Antwort gibt vielleicht ein Blick auf die sanft zuckenden Boote: Ein bisschen vor, ein bisschen zurück, und dann … zieht langsam, aber sicher ein Kahn vorbei.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Ein Jahr hatten Thomas Geerlings und seine Frau Danielle Zeit, um das heruntergekommene Haus im Herzen Amsterdams zu neuem Leben zu erwecken. Die Möbel ließen sie zum Teil maßfertigen, um die passende Bühne für ihre Kunst (hier eine Fotocollage von Patrik Grijalvo) zu schafen.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Sense & Tex t Elfreda Pownall
Fotos Paul Massey
Bath
Ein Haus der Kontraste: Im sonnenhellen Salon li. gibt es auch einen Essbereich. Für eine große Familie – der Tisch misst ganze zweieinhalb Meter Durchmesser und stammt von Holland & Sons, ausgewählt vom Antiquitätenhändler und Designer Christopher Howe, der das Interior mitgestaltete.
Als Jane Austen an ihrem frühen Meisterwerk schrieb, entstand auf den Hügeln von Bath ein stattliches Herrenhaus. Lange diente es als Studentenwohnheim. Nun fand es zur alten Größe zurück. 180
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Sensibili
Licht und Steinblau: Das „Tanner’s Brown“ der Wände bringt „Stone Blue“ zum Leuchten. Beide Töne sind von Farrow&Ball. Christopher Howe designte das „Basset“-Sofa, dem ein Teppich aus Schweden zu Füßen liegt. Neben dem Kamin hat ein französischer Werkzeugschrank aus den vierziger Jahren seinen Platz.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
182
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Die Gebäude aus dem Jahr 1790 sind, typisch für Bath, sichelförmig angeordnet (li. Seite, ganz li.). Im Salon daneben steht eine französische Leuchte aus dem Jahr 1900, den Langhalsigen schuf Tony Bevan. Die Vintage-Lampen in der Küche unten li. wurden über Felix Lighting Specialists bezogen, die Einbauten schreinerte Plain English. Vom Schreibtisch u. re. hat man den Garten im Blick.
Viel Platz für kleine Weltentdecker! Die Schlafzimmer der Kinder (re.) sind im dritten Stock untergebracht. Die Wandkarte stammt aus den fünfziger Jahren und wurde bei Ollie & Bow gekauft.
Nick Gi lpi n
„Die Handwerker waren fast drei Jahre lang im Haus.“ 183
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Für ein Lichtbad eignet sich das in der Farbe „Railings“ gestrichene Badezimmer kaum, lediglich die Bodenliesen von Emery & Cie und die frei stehende Badewanne erhellen den Raum. Wem das zu inster ist, der geht ins zweite Bad mit großen Fenstern und Wänden in strahlendem Rosa.
In der Küche (re. S.) wurden Christopher Howes „Camembert Chair“ und „Cross Stretcher Table“ auf Ansinnen der Hausherrin blau gestrichen, ein willkommener Kontrast zur Wandfarbe „Setting Plaster“ von Farrow & Ball. Der antike Windsor-Stuhl von Robin Cox durfte seine Farbe behalten.
Nicol a Ha rd i ng
„Räume mit wenig Licht sollte man immer dunkel halten.“
184
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Eine passendere Wahl für das Esszimmer als die leckere Wandfarbe „Smoked Trout“ (links) wäre wohl kaum möglich gewesen. Der Esstisch und die Bänke sind aus unbehandeltem Eichenholz gefertigt, den Teppich entwarf die schwedische Künstlerin Märta Måås-Fjetterström.
Hausherr Nick Gilpin (rechts) legte während der drei Jahre dauernden Umbauarbeiten oft selbst Hand an: Er kratzte unter anderem Leim und Estrich von einer Steintreppe, die mit Kunststof überzogen worden war. Mit dem Ergebnis ist auch seine Frau Catherine glücklich.
J ane Austen ließ in ihren Romanen keinen Zweifel aufkommen: Wer in Bath etwas auf sich hält, wohnt oben auf einem der Hügel vor der Stadt. 1790, als der Architekt John Eveleigh das anmutige, sichelförmig angeordnete Ensemble schuf, zu dem auch das Haus von Nick und Catherine Gilpin gehört, lag es so weit oben, dass es schon fast auf dem Land war. Als die Gilpins das Haus 2013 kauften, hatte es 60 Jahre lang der Universität gehört und war in Zimmer für Studierende aufgeteilt worden. Catherine Gilpin war etwas bang zumute angesichts des fortgeschrittenen Verfalls, doch Ehemann Nick war überzeugt, mit Unterstützung der Interiordesignerin Nicola Harding und des Architekten Jonathan Rhind aus diesem kalten, nicht eben einladend wirkenden Gewirr an Räumen ein Zuhause für ihre Familie machen zu können. „Unsere Aufgabe bestand darin, die ganzen Zwischenwände und abgehängten Decken herauszureißen, um die großzügigen Räume freizulegen und dem Gebäude seinen ursprünglichen Charakter wiederzugeben“, sagt Harding. Die Fenster im Salon bekamen ihre georgianischen Proportionen zurück und ihre exquisiten Simse, die Wände ihren Stuck. „Die Handwerker waren fast drei Jahre lang im Haus“, erzählt Nick Gilpin. Der Hausherr verbrachte viele Monate damit, Leim und Estrich von der Steintreppe zu kratzen, die zuvor mit Kunststoff überdeckt gewesen war. Als das Gröbste restauriert war, machte sich Harding zusammen mit dem Antiquitätenhändler und Designer Christopher Howe an die Einrichtung. Gerade Howes eklektische Mischung aus maßgefertigten und antiken Möbeln, dazu die verschiedenen Textilien, ermöglicht all die überraschenden Kombinationen, diese eigenwillige Quirligkeit, die das Haus heute ausmacht. Die Gilpins hat-
ten den Wunsch, dem riesigen Gebäude Behaglichkeit zu schenken, wollten zugleich aber auch seinen ausladenden Proportionen gerecht werden. Daher wählte Harding für die Eingangshalle ein dunkles Blau. „Ich finde, die Räume mit dem wenigsten Licht sollte man immer mit einer dunklen Farbe streichen“, erklärt sie. Für das sonnenhelle Esszimmer und die Küche hingegen entschied sie sich für zwei Rosatöne: „Eine stärkende Farbe, die im Tageslicht gut zur Geltung kommt.“ Die Küchenelemente und die robuste Kochinsel von Plain English mit Arbeitsflächen aus schwarzem Basalt behaupten sich nun bestens in dem großzügigen Raum. In die Vorratskammer, ebenfalls möbliert mit Plain English, gelangt man durch eine Tapetentür – eine Idee von Jonathan Rhind. Heiter, hell und raffiniert ist die Einrichtung im Salon: Hier stehen sich ein Sofa und eine Chaiselongue von Howe gegenüber, dazwischen eine Ottomane und ein jakobinischer Eichentisch aus dem früheren Londoner Haus der Gilpins, darüber ein vergoldeter Spiegel aus Blenheim Palace, den Howe erworben hatte. Das lichte, altweiße Farbschema aus diesem Raum setzt sich im Masterbedroom im ersten Stock fort – die Helligkeit wirkt beruhigend, und ein Himmelbett von Howe schafft mit seinen sanften Vorhängen einen unerwarteten Kontrast zu den Texturen des gusseisernen Rahmens. Das in Blau und Rosa gehaltene Bad ist ein weiteres Beispiel für Hardings Geschick im Umgang mit Farben. „Wenn man Farben und Gegenstände aus verschiedenen Zeiten ohne strenges System übereinanderschichtet, setzt das Energie frei und sorgt dafür, dass die Räume nicht allzu ‚durchdesignt‘ wirken“, erklärt Howe. Und Harding ergänzt: „Es soll sich für Nick und Catherine auch wirklich wie ein Zuhause anfühlen.“
187
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Unter dir
Zwischen Himmel und Erde: Für diesen 20 Meter breiten Panoramablick auf die Metropole kaufte Regisseur André Godoi die Nachbarwohnung dazu. Als Kinosessel dienen der „Jangada“-Stuhl von Jean Gillon und ein gelber Vintage-Sessel. Der Teppich ist von À la Garçonne.
188
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
São Paulo
die Stadt
Ein Hoch auf die Moderne! Das Apartment von André Godoi liegt oben im größten Wohnhaus der Welt: Oscar Niemeyers Edifício Copan in São Paulo. Und die Megacity liegt dem Regisseur zu Füßen.
Tex t Florian Sieb e ck Fotos Maíra Acayaba
189
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
A nd ré G o doi
„Musik ist ein zentrales ema meiner Wohnung.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Betondschungel: Der Dachgarten o. bringt Grün ins Grausilbrige. Erdacht wurde die Planzenkomposition vom Landschaftsarchitekten André Paoliello. Die Waschküche re. fügt sich nahtlos in die Sichtbetonwohnung ein.
André Godoi (linke Seite) kocht in seiner frei stehenden Küche links zwar selten, lädt aber gern Gäste ein: „Es gibt nichts Besseres, als mit Freunden zusammen zu trinken, zu essen und Musik zu hören.“
191
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
S o ein Gebäude gibt es nur ein einziges Mal, es ist der symbolträchtigste Bau der Stadt: das Edifício Copan von Oscar Niemeyer in São Paulo. Die Wohnmaschine ist mit 116 000 Quadratmetern auf 32 Etagen das größte Wohnhaus der Welt. Eine gigantische Welle aus Sichtbeton, mitten im Zentrum, 1966 als architektonische Utopie gestartet, ist es bis heute Spiegelbild der brasilianischen Gesellschaft. 5000 Menschen leben hier; das Haus ist so groß, dass es eine eigene Postleitzahl hat. Als Regisseur André Godoi vor zehn Jahren hier einzieht, erfüllt er sich einen Lebenstraum. „Im Copan kommen Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammen“, sagt er. „Von seiner einzigartigen Schönheit ganz zu schweigen.“ Unterm Dach, fast ganz oben in der 31. Etage, kauft er eine Wohnung, für deren Gestaltung er den damals jungen Architekten Felipe Hess engagiert. Der Berufsanfänger, vorher im Büro von Isay Weinfeld
192
Fel ip e He s s
„Es ging darum, die Strukturen dieses modernen Meisterwerks offenzulegen.“
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Wohin der Blick auch fällt: Im Wohnzimmer links gibt es die Wahl zwischen Stadtpanorama, einer Fotograie von Roberto Wagner oder einer Zeichnung von Valdeir Maciel. Die Esszimmerstühle hat Designer Jorge Zalszupin entworfen.
Das Schlafzimmer (li. S.) ist genauso reduziert gehalten wie die ganze Wohnung. Innenfenster trennen es vom Garten und lassen Tageslicht herein, die Lampen über den Nachttischen stammen von Reka.
beschäftigt, bittet die Architektin Renata Pedrosa um Unterstützung, und gemeinsam schaffen sie einen Raum, der mit Balken, Säulen und unverputzten Wänden die raue Seele des Gebäudes offenlegt. „Wir wollten keiner Mode folgen“, sagt der Architekt, „aber in diesem Fall war der Einsatz von exponierten Strukturen auch wirklich sinnvoll.“ Eine Wohnung im Edifício Copan einzurichten und dann auch noch zu Beginn der Karriere – nicht jedem Architekten ist das vergönnt. „Man hat die Hingabe der beiden förmlich gespürt“, sagt Bauherr Godoi. „Ihr Talent war offenkundig.“ Als sich ihm nun, zehn Jahre später, die Möglichkeit bot, auch die Nachbarwohnung zu kaufen und seine Wohnfläche von 140 auf 280 Quadratmeter zu verdoppeln, setzte er wieder auf Felipe Hess: „Es fehlte etwas Grün, eine größere Waschküche und ein Gästezimmer. Aber ich will nicht leugnen, dass auch das fast 20 Meter lange Panoramafenster mit Blick auf die Stadt ein lange gehegter Traum von mir war.“ Mittlerweile beschäftigt Felipe Hess sieben Mitarbeiter. Mit dem Architekten Lucas Miilher
Der Innengarten u. schaft einen wirkungsvollen Kontrast zwischen der Rauheit des Sichtbetons und dem Tropengrün. Wer auf dem „Loop Chair“ von Willy Guhl Platz nimmt, erblickt nicht nur die Planzen, sondern auch ein Aquarell Thiago Rocha Pittas.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
ging er die Sache an: Idee war es, die Ästhetik der Wohnung beizubehalten, aber auch ihre Qualitäten zu stärken. „Die zehn Jahre Erfahrung zwischen beiden Projekten merkt man Felipe an“, sagt Godoi. Eine Leidenschaft, die Architekten und Bewohner teilen, ist die Musik – die ganze Struktur des Apartments wurde um eine Musikanlage herum geplant. Godoi besitzt Hunderte von CDs und Schallplatten, Teile der Sammlung gehörten schon seinem Vater und Großvater. Für den Boden wurde eine eigene Schalldämmung entwickelt, die unter die Dielen aus Abbruchholz eingearbeitet wurde. Die Architekten setzten hie und da neue Details, Möbelstücke wie ein gelber Sessel des Besitzers wurden beibehalten und mit neuen Fundstücken kombiniert. Hess und Miilher ergänzten die Wohnung außerdem um eine Art Wintergarten. Der beherbergt nun einen hängenden Garten des Landschaftsarchitekten André Paoliello, frappierend, wie gut die tropische Vegetation und die Rauheit des Betons zusammenfinden, eine Symbiose zwischen Stadt und Wildnis schaffen – zum Großstadtdschungel über den Dächern der Stadt. „Das Copan ist ein fantastisches Haus: mitten in der City, die Geschäfte im Erdgeschoss, auch in Form und Einbettung in die Umgebung ein Meisterwerk“, sagt Felipe Hess. Und wie fühlt es sich an, das Leben über den Dingen? „Hier bist du nie einsam“, sagt André Godoi. „Die Stadt leistet dir Gesellschaft. Tag und Nacht.“
Sitzgenossen: Im Wohnzimmer (li. S.) wendet sich der Girafenhocker von Lina Bo Bardi Sofa „Mole“ (Sergio Rodrigues) zu. Nachts strahlt die Stehleuchte von Achille und Pier Giacomo Castiglioni.
Holz und Beton: Auch für die Erweiterung der Wohnung wurde ein Boden aus Abbruchholz (o.) verlegt. Im ofen gehaltenen Badezimmer unten geleitet das Betonwaschbecken zur Wanne – und die hat Idt Banheiras im Angebot.
195
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Apropos
ad-magazin.de
Weiter, immer weiter! ARCHITECTURAL DIGEST erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München
Condé Nast International Chairman and Chief Executive Jonathan Newhouse President Wolfgang Blau
The Condé Nast International Group of Brands includes Großbritannien Vogue, House & Garden, Brides, Tatler, The World of Interiors, GQ, Vanity Fair, Condé Nast Traveller, Glamour, Condé Nast Johansens, GQ Style, Love, Wired, Condé Nast College of Fashion & Design, Ars Technica Frankreich Vogue, Vogue Hommes, AD, Glamour, Vogue Collections, GQ, AD Collector, Vanity Fair Italien Vogue, Glamour, AD, Condé Nast Traveller, GQ, Vanity Fair, Wired, La Cucina Italiana, Lisa Deutschland Vogue, GQ, AD, Glamour, GQ Style, Wired
Wie kann ein Möbelmacher kommerziell erfolgreicher werden, ohne sich selbst zu verlieren? Nach der Antwort sucht Sebastian Wrong, Mitgründer des 2005 lancierten britischen Labels Established&Sons. Das verließ der Designer (o. re. seine Leuchte „Filigrana“) 2012, im vergangenen Jahr kehrte er zurück. „Wir müssen unseren Platz in diesem Universum inden, aber ohne dabei unsere Werte zu verraten.“ Das ganze Interview auf ad-magazin.de .
Spanien Vogue, GQ, Vogue Novias, Vogue Niños, Condé Nast Traveler, Vogue Colecciones, Vogue Belleza, Glamour, AD, Vanity Fair Japan Vogue, GQ, Vogue Girl, Wired, Vogue Wedding Taiwan Vogue, GQ, Interculture Mexiko und Lateinamerika Vogue Mexico and Latin America, Glamour Mexico, AD Mexico, GQ Mexico and Latin America
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018 S. 30: Ettore Sottsass, Studie S. 44: Dominique Perrault, Wandleuchten
© Zabalaga-Leku/VG Bild-Kunst, Bonn 2018 S. 70: Eduardo Chillida, Gemälde
S. 56: Malin Appelgren Bailey, Kerzenleuchter S. 58: Walter Gropius, Interieur, Stuhl S. 81: Roberto Sironi, Stuhl
© The Josef and Anni Albers Foundation/
S. 93: Giovanni Netzer, Architektur S. 104: Pascal Petignat, Fotograie S. 176: Serge Mouille, Wandleuchte S. 177: Jan Schoonhoven, Relief
VG Bild-Kunst, Bonn 2018 S. 124: Anni Albers, Schal © FLC/VG Bild-Kunst, Bonn 2018 S. 148–155: Interieurs, Möbel, Skulpturen, Wandleuchte
S. 182: Tony Bevan, Zeichnung © Tracey Emin. All rights reserved/
© 2018 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Licensed by Artists Rights
VG Bild-Kunst, Bonn 2018 S. 25: Tracey Emin, Zeichnung
S. 109: Andy Warhol, Zeichnung
Society (ARS), New York
S. 184: Tracey Emin, Zeichnung
Abonnementbetreuung Deutschland und Österreich: AD ARCHITECTURAL DIGEST Leserservice, Postfach 290, 77649 Offenburg, Tel. 0781 6394509, E-Mail abo@ad-magazin.de. Schweiz: AD ARCHITECTURAL DIGEST Leserservice, Postfach, 6002 Luzern, Tel. +41 41 3292244, E-Mail ad@leserservice.ch. USA: AD ARCHITECTURAL DIGEST (German) (USPS no 0024066) is published monthly by Condé Nast Verlag GmbH. Subscription price for USA is $ 80 per annum. K.O.P.: German Language Pub., 153 S Dean St, Englewood NJ 07631. Periodicals postage is paid at Englewood NJ 07631 and additional mailing offices. Postmaster: Send address changes to: AD Architectural Digest (German), GLP, P.O. Box 9868, Englewood NJ 07631. All other countries: see Deutschland. © 2018 by Condé Nast Verlag GmbH, München. AD ARCHITECTURAL DIGEST is published 10 times in 2018. AD STIL, DESIGN, KUNST & ARCHITEKTUR NR. 194 © 2018 Condé Nast Verlag GmbH ARCHITECTURAL DIGEST erscheint in den USA bei The Condé Nast Publications Inc.
198
Published under Joint Venture Brasilien Vogue, Casa Vogue, GQ, Glamour Russland Vogue, GQ, AD, Glamour, GQ Style, Tatler, Glamour Style Book
Published under License or Copyright Cooperation Australien Vogue, Vogue Living, GQ Bulgarien Glamour China Vogue, AD, Condé Nast Traveler, GQ, GQ Style, Condé Nast Center of Fashion & Design, Vogue Me, Vogue Film Deutschland GQ Bar Berlin Island Glamour Korea Vogue, GQ, Allure, W Mittlerer Osten Vogue, Condé Nast Traveller, AD, GQ, Vogue Café Riyadh Niederlande Vogue, Glamour, Vogue The Book, Vogue Man, Vogue Living Polen Vogue, Glamour Portugal Vogue, GQ, Vogue Café Porto Rumänien Glamour Russland Vogue Café Moscow, Tatler Club Moscow Südafrika House & Garden, GQ, Glamour, House & Garden Gourmet, GQ Style, Glamour Hair Thailand Vogue, GQ Tschechische Republik und Slowakei Vogue, La Cucina Italiana Türkei Vogue, GQ Ukraine Vogue, Vogue Café Kiev Ungarn Glamour
Condé Nast USA President and Chief Executive Officer Robert A. Sauerberg, Jr. Artistic Director Anna Wintour Vogue, Vanity Fair, Glamour, Brides, Self, GQ, GQ Style, The New Yorker, Condé Nast Traveler, Allure, AD, Bon Appétit, Epicurious, Wired, W, Golf Digest, Teen Vogue, Ars Technica, Pitchfork, Backchannel, Them
Fotos: Pierluigi Macor; Peter Guenzel
Urheber- und Reproduktionsrechte
Indien Vogue, GQ, Condé Nast Traveller, AD
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Summaries
Paris (p. 142) A designer and his artist alter ego put their own stamp on an of-plan duplex.
“Sometimes I look around and think I’m in Rotterdam,” designer and frame-maker Christian de Beaumont says of his neighbourhood, a large industrial site recently redeveloped according to a master plan by OMA. Having watched the buildings go up (his studio is nearby), he bought a duplex off-plan, figuring its elevated location would give it particularly good light. To make the place even brighter, he took out one of the internal walls, creating an upstairs gallery, now his office, and further opening up the double-height main space, which he furnished with pieces by Pierre Paulin, Harry Bertoia, and Arne Jacobsen. The coffee tables and office shelving, on the other hand, are de Beaumont's own work, as is the projector-lit black-painted canvas, though as an artist he goes by the name Louis Rollinde.
Paris (p. 148) Recently restored, Le Corbusier’s studio apartment is a tribute to his bold vision.
“How do you build in a way that brings joy?” was the question he constantly asked himself, but, in his own case, Le Corbusier had surely already found the answer. After all, the Immeuble Molitor apartment he and his wife moved into in 1934 remained his home for the rest of his life. Following a painstakingly researched renovation, this 240 sq m duplex is now once again open to the public, complete with original furniture, mostly the architect's own designs, and carefully restored interiors – from the vaulted studio where he did his painting to the bedroom inspired by ocean liner cabins. The building itself, a seven-story block in western Paris, exhibits key Le Corbusier principles such as open floor plans, load-bearing concrete pillars, and a flat roof, the latter of which he crowned with a meticulously planned private garden.
Sark (p. 158) This island may still be a feudal state, but in the Seigneur’s garden anarchy reigns.
It measures just 5.5 square kilometres, but the Channel island of Sark is Europe’s last bastion of feudalism. Here, Norman traditions live on, cars are not allowed, and disputes are settled by the Seigneur, who
resides in a manor house known as the Seigneurie. A rambling, grey stone ensemble, it was established in 1675 but also boasts curious later additions such as a dovecote and a crenellated signalling tower. The formal gardens, whose 1835 layout echoes the plan of a Victorian church, are equally idiosyncratic, with geometric box hedging and neat rose beds countered by anarchic floral drifts, parades of colour, and unusual plants such as a magentaflowered bottle brush tree. On the lawn beyond the tower, meanwhile, exotic ferns, agaves, and palms flourish amidst the apple trees, making for an almost subtropical scene.
Guarujá (p. 166) René Fernandes brings a sensitive touch to a design legend’s seventies decor.
When a client asked São Paulo architect René Fernandes to renovate her apartment in Guarujá, little did he know it would involve interiors by famed Brazilian modernist Jorge Zalszupin (they date back to a 1972 revamp commissioned by the previous owner). Naturally, Fernandes preserved the designer's structural and decorative interventions wherever possible, restricting himself to subtle updates of the 400 sq m property, which is situated in a 1960s building overlooking the coast. The sociable central seating area, comprising a semicircular wall echoed by a curving, concrete-based sofa, was thus retained, along with other highlights such as the alcove's concrete shelves and cupboards and the dramatic hall, whose blood-red floor tiles are interrupted by a strikingly carved black wooden door by the artist Hugo Rodriguez.
Amsterdam (p. 174) Thomas Geerlings breathes new life into a run-down Canal District townhouse.
The place was “an absolute wreck”, having been neglected and knocked about by its previous owner. Architect Thomas Geerlings was happy to take on the challenge, however, and quickly set about tailoring his newly acquired former warehouse to the family’s needs. The basement thus became a spacious dining kitchen, complete with glass roof and a long dining table flanked by four low-backed moss-green sofas, while the living areas above gained own-design furnishings such as a U-shaped seating area B y Iain Reynolds
and a 5.5 metre children’s play table plus bench. For all the custom pieces and careful arrangements, it’s the imperfect look of the bare walls, which are in mottled shades of grey and white, that gives Geerlings particular pleasure: “The thing I like most in interiors and art is when something looks slightly unfinished.”
Bath (p. 180) A chopped-up Georgian townhouse is reborn as a period home with pizzazz.
Set in a handsome 18th-century crescent, Nick and Catherine Gilpin's would-be home came with a first-rate location but, inside, it was an off-putting muddle of small student rooms. Aided by architect Jonathan Rhind and interior designer Nicola Harding, the couple set about restoring its period character, ripping out partitions and false ceilings, laying bare the stone stairs, previously covered in plastic, and reinstating details such as the exquisite cornices of the drawing room windows. For the furnishings, Harding worked with Christopher Howe to create eclectic combinations of new pieces and antiques. The light-filled upstairs living room thus sets a Howe sofa and chaise against a Jacobean oak table and a gilded mirror from Blenheim Palace, while the blue and brown basement snug boasts a “Basset” sofa by Howe, a green Swedish rug, and a French tool cabinet from the 1940s.
São Paulo (p. 188) Oscar-worthy: André Godoi celebrates the joys of Niemeyer’s Copan Building.
For André Godoi, owning a home near the top of Oscar Niemeyer's Edifício Copan is a dream come true. Completed in 1966, this sinuous 32-story colossus is the world's largest residential building and an iconic São Paulo landmark. After buying an apartment here ten years ago, Godoi entrusted its renovation to young architect Felipe Hess, who exposed the concrete beams, pillars, and walls and laid floorboards of salvaged wood. Now the director has purchased the adjacent property too, doubling his living space and opening up an almost 20-metre wide panorama. Again led by Hess, the latest overhaul retained the stripped-back look but added a larger utility, a guest bedroom, and an indoor garden in which plantings by André Paoliello bring tropical greenery to the urban concrete.
199
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Testen Sie 3 Monate
Adressen Top-Qualität und Service 15236 Sieversdorf
FEUER, TON
und erhalten Sie Ihr Geschenk!
720 Seiten präsentieren die aktuell ungewöhnlichsten und inspirierendsten Interieurs. Von rustikalem Minimalismus bis urbanem Eklektizismus umfasst die Auswahl ein globales Stilspektrum.
3 Ausgaben AD für nur 16 € (A: 16 €, CH: 27 SFR), danach nur 6,80 € (A: 6,80 €, CH: 11.50 SFR) je Exemplar statt 8 € bei Einzelkauf. Erscheint 10-mal jährlich. Die Belieferung können Sie nach den ersten drei Ausgaben jederzeit kündigen. Zahlung jeweils im Voraus. Alle Preise inklusive MwSt. und Versand.
Klassische keramische Wand- und Bodenfliesen – charaktervoll, lebendig und zeitlos. Die Wiederbelebung überlieferter Kulturtechniken ist der Mittelpunkt unseres Schaffens und gewährt einen vielfältigen Gestaltungsspielraum, der sich vom industriellen Standard abhebt.
www.golem-baukeramik.de
10115 Berlin
ZZZ EUDXQIHKUHQW] GH
100 INTERIORS AROUND THE WORLD
AD erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH, Oskar-von-Miller-Ring 20, D-80333 München; Tel.: 089/38104-994, Fax: 089/38104-270; Amtsgericht München HRB 56733, USt-IdNr.: DE 129 318 186; Geschäftsführer: Moritz von Laffert
inspirierende
LEIDENSCHAFT
A1601000FZ
720 Seiten
UND
Jetzt bestellen:
ad-magazin.de/interiors Bestellhotline: 0781 /639 4509
*19411/
ENEEI '4.+0 g 4+'&4+%*564T EEI
Đ Đ•Đ›Đ˜Đ— Đ&#x;ĐžĐ”Đ“ĐžĐ˘ĐžĐ’Đ˜Đ›Đ? Đ“Đ ĐŁĐ&#x;Đ&#x;Đ? "What's News" VK.COM/WSNWS
Adressen Top-Qualität und Service 22549 Hamburg
22309 Hamburg
87746 Erkheim
80538 MĂźnchen
>> www.baufritz-ad.de Mit erstklassiger Wohnästhetik und intelligenter Haustechnologie fßr hÜchsten Klimakomfort. Lassen Sie sich von Ihrer persÜnlichen Architekturbroschßre inspirieren. Jetzt kostenlos bestellen: Tel. 0 8336-9000 info@baufritz-ad.de
Flashlight, Fl hli ht 3Ă DQ]HQIDUEHQ 3Ă I E %DQDQD % 6LON 6LON KDQGJHNQÂ SIW K G N Â IW
Exklusive Komforthäuser
Teppiche & Kelims 5NSÚLDSTRA”E 5 ÚLD T ” s -à NCHEN -à H s WWW TEPPICHARCHITEKTUR DE
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
AD Genie & Spleen
Illus tration Emiliano Ponzi
Das Beste. Oder gar nichts
Ein Mann für Kompromisse war er nie, davon konnten die Mitarbeiter von Steve Jobs ganze Liederzyklen singen. Seine Besessenheit von der Perfektion verfolgte den Apple-Gründer indes auch ins Private: lieber in leeren Räumen hausen, als sich auf ein nicht ganz und gar ideales Sofa einzulassen. Über ihre erste Waschmaschine diskutierten er und Ehefrau Laurene Powell länger als andere Paare über die Namen ihrer Kinder. Und in Jobs’ Wohnzimmer in Woodside schafften es lange Zeit nur eine Tiffany-Leuchte, ein Pla enspieler und zwei Stereoboxen. Akustisch suboptimal, ästhetisch aber hundertprozentig konsequent. AK
Die Dezember/Januar-Ausgabe erscheint am 14. November 2018 202
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
MACHEN SIE AUS IHRER WOHNUNG IHR ZUHAUSE
(Preise inkl. MwSt. | Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Avenso GmbH, Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin)
HANDSIGNIERTE, LIMITIERTE KUNST ONLINE UND IN 37 GALERIEN WELTWEIT.
OLAF HAJEK Antoinette Tropical | Auflage 150, handsigniert 120 x 85 cm | Fotoabzug unter Acrylglas
LUMAS.COM
ab 999€
BERLIN | DORTMUND | DÜSSELDORF | FRANKFURT | HAMBURG HANNOVER | KÖLN | MANNHEIM | MÜNCHEN | STUTTGART | WIESBADEN
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Sonderhef t November 201 8
Uhren & Juwelen
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
KUNS T IS T T R AGBAR
C O S M I C J E W E L S – O h r c l i p We i ß h o l z , O p a l e u n d B r i l l a n t e n g e f a s s t i n 75 0 G o l d
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
BADEN-BADEN
|
T E L +49 7221 38 415
|
W W W.HUTSCHENREUTER .COM
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Inhalt Seite 19
Architectural Digest Stil, Design, Kunst & Architektur erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München Telefon 089 38104-0 mail@condenast.de, www.condenast.de ad@admagazin.de, www.admagazin.de Chefredakteur Oliver Jahn Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt
Haute Horlogerie von Montblanc Seite 36
Für die Ewigkeit: die schönsten Uhren Seite 44
Hublots Streetart am Handgelenk Seite 38 Seite 49
Seite 46
New York ist … ein Juwel von Wempe Seite 48
Van Cleef & Arpels’ Märchen-Schätze
Seite 35 Seite 6
Das ist Liebe! Die Schmuck-News 2018
Seite 22
Die Macht der Pracht oder: die starken Stücke der Haute Joaillerie 4
Büro New York Christina Schuhbeck Tel. +1 212 2866856, christina_schuhbeck@condenast.com Schlussredaktion / Dokumentation Lektornet Syndication syndication@condenast.de Redaktion admagazin.de Andreas Kühnlein (Ltg.), Valerie Präkelt Publisher André Pollmann Anzeigen / Vermarktung Sales Christina Linder, Head of Sales christina.linder@condenast.de, Tel. -430 Christine Weinsheimer, Head of Digital Sales christine.weinsheimer@condenast.de, Tel. -466 Brand Advertising Andrea Latten, Brand Director Vogue & AD andrea.latten@condenast.de, Tel. -276 (verantwortlich für Anzeigen) Marketing Angela Reipschläger, Head of Marketing angela.reipschlaeger@condenast.de, Tel. -793 Ingrid Hedley, Marketing Director ingrid.hedley@condenast.de, Tel. -142 Kathrin Ölscher, Marketing Director kathrin.oelscher@condenast.de, Tel. -746 Creative Studio Christian Riss, Head of Creative Studio christian.riss@condenast.de, Tel. -476 Advertising Operations Katharina Schumm, Head of Revenue Management, Ad & Marketing Service katharina.schumm@condenast.de, Tel. -135 Vertrieb Alima Longatti, Head of Direct Marketing & CRM alima.longatti@condenast.de, Tel. -301 Einzelverkauf MZV GmbH & Co. KG, Karsten Reißner (Bereichsleitung)
Seite 20
Bulgari im Kreml: die Retrospektive
Büro Mailand Anna Riva, Paola Dörpinghaus Tel. +39 02 29000718, p.dorpinghaus@condenast.it
Auf dem Cover:
Patek Philippes roségoldener Chronograph „5270/1R“, 173 440 Euro; Brosche „L'Oiseau d'or“ aus Gelbgold, mit Diamanten, gelben Saphiren, Spessartin-Granaten und Onyx von Van Cleef & Arpels.
Herstellung Leitung Lars Reinecke, Director Production Digitale Vorstufe / Druck Mohn Media, Mohndruck GmbH Carl-Bertelsmann-Straße 161 m, 33311 Gütersloh Unternehmenskommunikation / PR Ines Thomas, Director Corporate Communications presse@condenast.de, Tel. -413 Finanzen Roland Riedesser, Finanzdirektor Herausgeber und Geschäftsführer Moritz von Lafert Chairman Condé Nast International Jonathan Newhouse
Cover: Philippe Lacombe; Fotos: Suzanne Syz Art Jewels; Montblanc; Van Cleef & Arpels; Christoph Rüttger / Studio Condé Nast
Seite 34
Redaktion Stv. Chefredakteur & Style Director Dr. Simone Herrmann Art Director Inka Baron Textchef Barbara Gärtner Managing Editor Eike Schrimm Photo Director Ralph Stieglitz Stil Mona Bergers, Nina Luisa Vesic, Friederike Weißbach Bildredaktion Thomas Skroch (Ltg.), Isa Lim, Samantha Taruvinga Art Department Viviana Tapia (Stv. Art Director), Judith Pretsch Assistenz der Chefredaktion Johanna Hänsch Mitarbeiter dieser Ausgabe Sophia Lierl, Andrea Schulz, Günther Spiegel Autor dieser Ausgabe Ulrich Clewing Fotografen dieser Ausgabe Philippe Lacombe, Christoph Rüttger Stylisten dieser Ausgabe Nina Luisa Vesic & Friederike Weißbach
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Goldschmiedeatelier
Berlin · Düsseldorf www.georghornemann.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Wenn das Liebe ist „Coloratura“ nennt Cartier seine neue Haute Joaillerie-Kollektion, eine Sinfonie der Farben! Beim „Chromaphonia“-Collier geben barocke Smaragdperlen aus Afghanistan (li.) den Ton vor. Der Ring „Holika“ (u.) spielt mit dem Klang eines Rubelliten zu Chrysoberyllgrün und Turmalinblau. Zartes Rosa perlt im Sautoir „Yoshino“ (o.) zum hohen C – dem Morganit. Darunter klingt ein Opal im Chor der Diamanten. c a r t i e r . c o m
Redaktion S i m o n e H e r r m a n n Te x t M o n a B e r g e r s , U l r i c h C l e w i n g , N i n a L u i s a V e s i c , F r i e d e r i k e W e i ß b a c h 6
Fotos: Vincent Wulveryck/Cartier
… dann flirrt sie wie Diamanten, leuchtet hoffnungsgrün wie Smaragde, rosarot wie ein Morganit – und heißt: Cartier! Oder Boucheron, Elie Top, Hornemann … Verlieben Sie sich auch!
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Immer Sommer! Sie hat einen Hang zur Kunst. Gustav Klimt und Henri Matisse liefern Lara Melchior Anregungen für ihre Arbeiten, aber auch die Natur, der späte Sommer und die Getreidegarben, die dann abgeerntet sind, wie bei diesem bezaubernd iligranen Ohrgehänge „Earrings IX“. l a r a m e l c h i o r. c o m
Fotos: Alexandre Tabaste (2); AC Cooper (2); Elie Top
To p i s t ganz oben
Eugenie Niarchos wurde die Liebe zu großen Steinen in die Wiege gelegt. Und die Seventies? Auch toll! Ihre fancy Anhänger und Ohrclips leuchten in Email- und Malachitnuancen. The New Age of Aquarius! venyxworld.com
YSL, Alber Elbaz, Lanvin, das sind die Koordinaten, um den Pariser Designer Elie Top zu verstehen. Seinen Showroom ließ er von Interiorstar Vincent Darré gestalten: Was Top macht, wird Mode. Gerade hat er Gelbgold wiederentdeckt. Auch Avalon, Gothic Style, die Mystik eines Fantasy-Mittelalters inspirieren ihn sehr. Etwa bei diesem Ring mit Diamanten und Opalen der „Lady of the Lake“-Linie, der von oben aussieht wie der Schild eines edlen Ritters der Tafelrunde König Artus’. elietop.com
7
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Spitze! Sein „Promenades Impériales“-Armband klöppelt Chaumet aus Weiß- und Roségold, fein geschlifenen Diamanten und einem Padparadscha-Saphir aus dem einstigen Ceylon. chaumet.com
In höhere
Play Time
Das Königreich von Shamballa soll im Himalaya liegen. Die Kette aus Gold-, Saphir- und Rubinperlen mit inkrustierten Diamanten der „Realm of Compassion“-Serie des gleichnamigen Labels ist ebenso – geheimnisvoll, 66 770 Euro. shamballajewels.com
In dem Kultfilm „Big“ wacht ein Kind im Körper eines Erwachsenen auf. Der Klassiker aus den 80ern und das Holzspielzeug ihrer Tochter inspirierten die Schmuckdesignerin Sabine Getty (oben) zu ihrer Kollektion. Mit rosa und grünen Saphiren ziert die Londonerin geometrische Formen aus Gold. Und hängt sie uns wie ein Kinderspiel ans Ohr, ab 4125 Euro.
Mehr ist mehr! Für die Ringe aus Alice Cicolinis schriller „Memphis“-Kollektion stand Ettore Sottsass Pate. Star der klirrend extravaganten Parade ist der handgearbeitete „Ring in Pink Garnet“ (links) mit Rhodolith-Granat und farbenfrohen Lackmalereien, 2995 Euro.
s a b i n e g e t t y. c o m
alicecicolini.com
8
Fotos: Chaumet; Shamballa Jewels; Alice Cicolini; Oliver Hadlee Pearch (3)
Sphären
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
DISCUS S aph i r u n d Ru b i n , z u m We c h s e l n vo n b l a u nac h pi nk, “gewo r fe n“ i n M aze d o n i e n vo n Al exa n d e r dem G roß en.
WWW.J I RGEN S.CO M @BARBARAMEIER @THOMASJIRGENSJUWELENSCHMIEDE @I REN E_ LUFT @ MAN DARI N O RI EN TAL MU NI CH
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
1 2
3 8
Kleine Tierschau 4 7 6 1 Diamantbestäubte Einzeller! „Druzi“ aus Roségold mit Achat, 3250 Euro a m r a p a l i j e w e l s . c o m 2 Für zart beflügelte Ohren: Sévignés Diamantlibelle aus Weißgold, 34 500 Euro s e v i g n e . d e 3 Gelbgoldring „Woof“ mit Essex-Kristall und Saphiren, 2200 Euro f r a n c e s c a v i l l a . i t 4 Jade, Lapislazuli und Koralle säumen Gold-Skarabäen aus der ägyptischen Revival-Periode (Unikat, um 1905) h a n c o c k s - l o n d o n . c o m 5 Er hüpft so grün dank Tsavoriten und Chrysopras-Flügeln! j i r g e n s . c o m 6 Eule mit Turmalinblick und Diamantpavé, 17 400 Euro g e o r g h o r n e m a n n . d e 7 Für Platinbrosche „Summer“ umschwärmen Saphirfalter den Tansanit t i f f a n y. c o m 8 Ein echter Gourmet aus rosafarbenem Opal: Saphire, Tansanite und Turmaline sind sein Elefantenmahl! c h a u m e t . c o m 10
Fotos: Amrapali Jaipur; Sévigné; Francesca Villa; Hancocks of London; Thomas Jirgens Juwelenschmiede; Martin Klimas; Tiffany; Chaumet
5
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Size matters, das gilt nirgends so sehr wie bei edlen Steinen. Bei den Ohrclips „Surfers“ von Jirgens weiß man auch sofort, warum: Das Auge verliert sich im Türkis und Blau (oben) der Aquamarine. Es versinkt in der Tiefe der Farben und des gebrochenen Lichts – und wenn es daraus wieder auftaucht, sagt es: Kleiner wäre zu klein, da gibt es keinen Zweifel. juwelenschmiede.de
Die Frau von heute ist so stark, dass sie keine extra Rüstung braucht. Sie legt sie aber manchmal trotzdem gerne an. Gerade wenn diese armure ihren Rücken derart kleidet und schmückt wie die Kreation aus Gold und Diamanten von Pierre Hardy. Aus der Nähe betrachtet, erkennt man, wie die Glieder des „Hermès Voltige Collier“ geformt sind: Bei dieser entfernt an mittelalterliche Kettenhemden erinnernden Caprice verjüngen sich massive Goldknoten zu Bändern und Fäden, an deren Enden die wertvollen Steine hängen wie Tropfen an einem Blatt nach einem Sommerregen. Und das ist einfach: schon sehr stark! h e r m e s . c o m
Kennt man von Boulle-Möbeln: Geheimfächer und -türen … Bei der „Dior à Versailles“Kollektion wurde diese Reminiszenz zur Kunstform. Mit Gold und Diamanten in allen Farben, mit Saphiren, Lack, blauen Spinellen – und formidablen Überraschungen. d i o r . c o m
12
Crazy Diamond Vielleicht stand der Kopfputz der Azteken Pate bei diesem Armreif. Ein gelber Saphir thront über Diamanten, Spinellen in Pink und Baguettes von orangefarbenen Spessartinen, gerahmt von einem Kranz exotisch-bunter Federn. Der charmante Name: „Sunny Side of Life“. Widerstand? Unmöglich! p i a g e t . d e
Fotos: Maud Remy Lonvis; Thomas Jirgens Juwelenschmiede; Piaget; Dior (3)
Gut gerüstet in den Abend
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Zahn(rad) der Zeit: 100 Jahre Bauhaus zelebriert die Goldschmiede Schubart mit ihrer 6-teiligen „b100“-Kollektion. Das Debüt (o.) macht ein Platinring mit Diamanten im Baguette-Schlif, 18 500 Euro. Ein Meisterstück. goldschmiedeschubart.de
v h e r n i e r. c o m
Als „Abendsmaragd“ wurde Peridot im alten Rom bezeichnet. Seine Leuchtkraft erkannte auch Oeding-Erdel: In der „Classico“-Kollektion thront das Mineral auf einem von Brillanten umsäumten Weißgoldring. Und strahlt. Preis auf Anfrage. oeding-erdel.de
Kölner
From
Schätze!
Outer Space
Mit Vintage- und Eigenkreationen lockt Peter Pütz: Die Aquamarin-Ohrringe sind CartierBeautys aus den 30ern; goldene Manschettenknöpfe und Ohrhänger mit Saphir, Turmalin und Zirkon aus seiner Hand. peterpuetz.com
14
„Tourbillon“ heißt Wirbelwind auf Französisch. In ständiger Bewegung ist auch der gleichnamige Klassiker von Vhernier, bei dem sich Bänder aus Weißgold in luftigen Kurven überschneiden. PavéDiamanten balancieren am Rand, 10 700 Euro.
Zweifach um den Finger wickelt Dauphin seinen mit Diamanten bestäubten Doppelring aus Weißgold, 9050 Euro. Feine Linien rahmen beim Entwurf aus der skulpturalen „Collection II“ die Finger. Ein Kleinod – auch in Rosé- und Schwarzgold. maisondauphin.com
Wie schwerelos kreisen Ring „Ellipse“ (8942 Euro) und Ohrringe „Ininité“ (858 bis 1628 Euro) um den eigenen Körper. Planetenbahnen inspirierten Shannon Nataf zu ihren Entwürfen aus Gelbgold und weißen Diamanten. n a t a f j o a i l l e r i e . c o m
Fotos: Schubart Goldschmiede; Enrico Suà Ummarino / Vhernier; Juwelier Oeding-Erdel; Dauphin; Alexandra Nataf; Peter Pütz (3)
Rund rum, rings rum
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Kunst, Werk!
Handwerkskunst für die Königinnen des Abends: Auch dieses Collier und seine Ohrclips sind Unikate wie alles bei Buccellati. 144 farbige Saphire und über 860 Diamanten bewahren hier die Fassung aus gelbem und weißem Gold. b u c c e l l a t i . c o m
Zeitreise
Die Welt am Ohr
Schmuck ist ein melting pot: Bei dem Ohrgehänge von Nocturne denkt man an Fächer und Sonnenschirme, die man auf alten Bildern aus China sehen kann. Kein Wunder: Die Lenoble-Familie lässt seit 30 Jahren in Guangdong fertigen. nocturne.co.uk
16
Übersetzt kann das englische Wort fair auch „schön“ bedeuten. Und Gold in drei Farben ist ein Klassiker, der seine Ausstrahlung nie verliert. Natürlich auch dann nicht, wenn es wie bei den Fair-Trade-Kreolen „The Triples“ recycelt ist. lilianvontrapp.com
Stellen Sie sich vor, es ist Steinzeit, und die Aquamarine hängen an vergoldeten Flechten wie Eiszapfen von den Felswänden. Dann haben Sie den Look von Olivia Crebers Ohrringen: archaisch und von eigentümlichem Reiz. o l i v i a c r e b e r. c o m
Toffifee, eine der Alltime-Best-of-Süßigkeiten, kommt passend für das aktuelle Seventies-Revival zu verdienten Ehren bei diesem Ohrschmuck aus dunklem Onyx und rotem Gold: zum Anbeißen appetitlich. b r a u k siepe-goldschmiede m a n u f a k t u r. d e
Fotos: Buccellati; Orit Elhanati; Brauksiepe Goldschmiedemanufaktur; Olivia Creber; Lilian von Trapp; Nocturne
Surrealismus, Max Ernst, der Künstlerschmuck der späten 1940er Jahre, das sind so Gedanken, die einem beim „Wisdom Earring“ aus Gold und mit Smaragd im Kopf herumgehen: magisch, aber auch sehr von dieser Welt – aus Kopenhagen nämlich. o r i t e l h a n a t i . c o m
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
EMSERSTRASSE, BERLIN-CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF
EXCEPTIONAL HOMES KEMPEN·DÜSSELDORF·BERLIN·HAMBURG RALFSCHMITZ.COM
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Ein Armreif ist ein Armreif ist ein …
Steine, in deren Tiefe sich der Blick verliert, das ist eine Spezialität des Juweliers mit der feinen Adresse: Baden-Baden, Kaiserallee 1. Bei diesen Ohrclips verbünden sich Kunzite von gut 100 Karat mit Brillanten und zweierlei Gold in Weiß und Rosé.
Schmuck ist die Wiederholung des ewig Gleichen? Nicht bei Georg Hornemann, wo man Künstlerprojekte aulegt und mit ungewöhnlichen Materialien arbeitet – wie bei diesem Unikat, einem Bracelet aus drei Reihen Corianperlen, die Glückskleeblätter aus Smaragden und Saphiren zieren. georghornemann.com
h u t s c h e n r e u t e r. c o m
Was verbindet den Künstler Walter De Maria, den Architekten Le Corbusier und die Choreographin Pina Bausch mit Ludwig van Beethoven? Sie alle (und noch etliche bedeutende Persönlichkeiten mehr) versammeln sich vor dem geistigen Auge von Hadar Nornberg, wenn sie Ringe wie „Demure“ und „Maze“ (links unten) entwirft. Die Designerin, die in Paris und Tel Aviv lebt, liebt die klaren Linien, die geometrischen Formen, das architektonische Spiel mit Reflexionen. Bauhaus und Art déco dienen ihr als historische Referenzen für Schmuck, der so anders ist, dass er auch die verändert, die ihn tragen. Das Eckige, das zum Runden muss: Ihre Hände werden tanzen! hadarnornberg.com
18
Fotos: VMS Design; Roman März; Charlotte Ballesteros (3)
Das Runde mit Ecken
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
2 3
1
4
Fotos: Chopard; Cindy Chao The Art Jewel; Tessa Packard London; Giampiero Bodino; Volker Kirschner / Otto Jakob; Boucheron; Anne Manns; Suzanne Syz Art Jewels
Frisch gepflückt
5
7 8
6
1 Opale und Tsavorite blühen in „Aphrodite's Garden“ zu betörend exotischen Ohrgehängen auf c h o p a r d . d e 2 Prinzessin auf der Erbse: die „Flower Bud Brooch“ aus Titan ist ganz in Diamanten und Smaragde gehüllt c i n d y c h a o . c o m 3 Turmalinfrüchte wie Fledermausschwingen an emailliertem Gelbgold, 15 600 Euro t e s s a p a c k a r d . c o m 4 Er ist's! „Primavera“ mit Rubinen, Smaragden und Diamanten g i a m p i e r o b o d i n o . c o m 5 Aus Gold gesponnen: „Pachypodium“-Blüten, 17 400 Euro o t t o j a k o b . d e 6 Anemone für die Ewigkeit! Mit Blütenblättern aus Titan, Spinellen und Saphiren b o u c h e r o n . c o m 7 „Aubergine“ aus vergoldetem Sterlingsilber, 480 Euro a n n e m a n n s . c o m 8 Süße Früchtchen für die Ohren aus Email, Turmalinen, Diamanten s u z a n n e s y z . c h 19
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Kreml Diven Mit einer spektakulären Retrospektive feiert Bulgari in Moskau die Weiblichkeit.
B
escheidenheit ist eine Zier, doch schöner lebt sich’s ohne ihr.“ Der Wahrheitsgehalt dieses weisen Sprichwortes zeigt sich dieser Tage – vielleicht auch jeden Tag? – in Moskau. Vorurteile hin oder her, die russische Metropole hat die Tore zu ihrem Allerheiligsten, dem Kreml, ein bisschen weiter geöffnet. Erstmals beherbergt das dortige Museum ein westliches Luxusunternehmen und zeigt in „Tribute to Femininity“ bis 13. Januar 2019 die größte je da gewesene Ausstellung an Schmuckstücken aus Bulgaris Archiven. Die 20
Kuratorin Elena Gagarina, keine Geringere als die Tochter des ersten Menschen im All, stellte mit dem römischen Haus mehr als 500 edle Geschmeide zusammen, die in ihrer Gesamtheit die Geschichte Bulgaris über die Jahrzehnte erzählen. Sie füllen gleich zwei Hallen, eine mit spektakulären Unikaten, die die Meilensteine des kleinen Silberschmieds zum weltbekannten Juwelier markieren, die zweite mit repräsentativen Stücken ikonischer Bulgari-Motive. In den Schatten gestellt werden die scheinbar in ihren Vitrinen schwebenden Preziosen nur von den Frauen, die sie einst geschmückt haben. In unzähligen Bildern zeichnet die Ausstellung ein starkes Frauenbild: die Bulgari-Diva als selbstbewusste Dame, die die großen Colliers und aufwändigen Broschen mit glamourö-
Fotos: Bulgari (2); Francesco Escalar; Imagebroker/Imago
Te x t F r i e d e r i k e W e i ß b a c h
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Bulgari de luxe: Das Model trägt Broschen aus den 30ern im Haar, am Arm das „Kilim“Band von 1988. Das Collier (li. Seite o.) aus den 60ern mit Saphiren, Rubinen und Smaragden hat eine fast volkstümliche Ästhetik. Russische Referenz: Brosche (li. S. u.) mit Hammer und Sichel von 1987. Im Kreml (diese S. u.): die Räume der Ausstellung am Kathedralenplatz.
ser Nonchalance trägt. Anita Ekberg, Gina Lollobrigida, Elizabeth Taylor sind die bekanntesten Vertreterinnen dieser Femmes fatales der internationalen Society. Lucia Silvestri, Kreativchefin von Bulgaris High Jewellery, bestätigt mit einem Schmunzeln, dass es durchaus Parallelen gebe zwischen jenen Diven und dem russischen Verständnis von Weiblichkeit. „Unsere Kunden hier interessieren sich für auffällige Juwelen. Sie fragen nach großen Diamanten, lieben aber auch gerade unseren Stil mit farbigen Edelsteinen.“ Wie sehr dieser Stil letztlich auch orthodox beeinflusst ist
(Gründer Sotirios Voulgaris war Grieche), fällt beim Besuch der Schatzkammern des Museums auf und besonders beim Anblick der schweren Edelsteinketten und prächtigen Kreuzanhänger der vorbeischlendernden Popen. „Die Historie russischer Schmuckkunst begeistert mich“, erklärt Silvestri. Und es sieht so aus, als würde auch das moderne Moskau künftig Einfluss nehmen. Die Stadt ist für Silvestri „ungeheuer inspirierend! Sicher werde ich einige Eindrücke in die nächste Kollektion einbringen.“ Bescheidenheit ist also nicht zu erwarten. Wie schön! • b u l g a r i . c o m 21
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Die Macht der Pracht In diesem Jahr legen die großen Juwelenhäuser den Frauen Mondglanz und Goldspitze um den Hals und seltene Farbsteine ans Herz. Hier sind die starken Stücke der Haute Joaillerie.
Te x t & P r o d u k t i o n S i m o n e H e r r m a n n Fo t o s P h i l i p p e L a c o m b e
Ist er grün? Oder blau? In jedem Fall: unwiderstehlich! Den ParaibaTurmalin (34,7 Karat) hat Louis Vuitton an die Kette gelegt. Und so wachsen aus den Logoblüten die Vs des Hauses in Weißgold und Diamanten. „Regalia“ (Insignien der Macht) heißt die Kollektion. Und das Collier? „Eroberung“! louisvuitton.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
23
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
„Ich sehe Türen, die sich öfnen, und Ritter, die zu Pferde hinausziehen!“ Für Coco Chanel waren ihre 32 CoromandelParavents voller Geschichten. Und auch in „Horizon lointain“, Chanels fabelhaftem Geschmeide aus Gelbgold und Platin, sieht man hinaus – in diamantene Ferne und bis zu den Wolken aus Perlmutt! chanel.com
24
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Alles dreht sich … Die Ohrringe aus der Serie „Hidden Treasures“ hat Hemmerle aus Silber, Weißgold und Diamanten komponiert und dabei Elemente wie die geschweiften Baldachine oder die Rosette aus der Ordensproduktion des Hauses neu ins Licht der weißen Diamanten gesetzt. Pour le Mérite! hemmerle.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Guipure-Stickerei aus Gelb- und Roségold, weißen und gelben Diamanten. Diors Juwelenzauberin Victoire de Castellane hat die Haute Couture des Hauses in das Halsband und den Ring „Dentelle Guipure Yellow Diamond“ verwandelt. So kunstvoll zart, dass sie im Pariser Musée d’Art Moderne gezeigt wurden. d i o r. c o m
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Die Mosaiken Roms – einst lagen sie Kaiserinnen zu Füßen. Nun bringt Bulgari mit dem Collier „Divas’ Dream“ die Pracht der Antike zurück: Diamanten, Perlmutt und Karneol lirren auf Roségold, während im Armband „Parentesi“ die Travertinsteine des römischen Straßenpflasters aus rosa Gold und Diamantpavé nachgebildet sind. Roma aeterna! bulgari.com
27
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Ein Brillantfeuerwerk hat die New Yorker Kreativdirektorin Yunjo Lee mit den 2570 Diamanten des Colliers „B Dimension“ für Bucherer entfacht. Dazu steigen die Funkengarben des Solitärs im Ovalschlif in die Luft, befeuert von einem funkelnden Kranz Brillanten. „Vive Elle“ heißt der Ring, sie lebe hoch! b u c h e r e r. c o m
28
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Alles so schön bunt hier! Psychedelische Nächte, Makramee-Stickerei, Blumenkinder, Farbenzauber – im Collier aus Chopards „Red Carpet“-Kollektion feiern Granate, Turmaline, Tansanite, Amethyste und purpurrote Saphire ein Happening. So ausgelassen, dass der rote Teppich zur Seventies-Party wird. chopard.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Wenn bei Tifany die Diamantblüten grünen, dann kann nur Reed Krakof dahinterstecken. Der neue Kreativdirektor ließ auf seinem „Hydrangea“-Armband aus der Blue Book-Kollektion „The Four Seasons of Tifany“ ovale und runde Turmalinblättchen zwischen 2167 Diamanten sprießen. Frühlingsgefühle in New York. t i f f a n y. c o m
30
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen Nicht nur einer, nein, gleich acht Frösche bringen den goldenen Reif aus dem Brunnen zur Prinzessin! Angetan mit hellgrünen Peridots, Rubinaugen und brillantenübersäten Schenkelchen aus Gelbgold sind die Froschkönige auf dem Collier des Frankfurter Juweliers Friedrich einfach – zum Küssen! friedrich.eu
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Traumschön! Zum Helm eines Sternenkriegers verwobene blaue und violette Saphire umgeben einen Halbmond, darunter sendet ein Sri Lanka-Saphir im Zuckerhut-Schlif liederblaue Relexe aus. 58 silbergraue Perlen leiten den kosmischen Schein in die märchenhafte Umlaufbahn von Van Cleef& Arpels’ „Clair de lune“. vancleefarpels.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Alle Kristallgläser, darunter José Lévys „Les Endiablés“, die Schälchen „Coupelles Bubbles“, „Coupelle Royal“, die Becher „Oxymore“ und die „Vase Folia“ oben sind von Saint-Louis. saint-louis.com
33
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Montblanc versetzt Berge Beim Besuch der Maison für Haute Horlogerie im Schweizer Vallon de Saint-Imier vertreibt man sich nicht die Zeit, sondern findet sie wieder!
Te x t Nina Luisa Vesic 34
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
U
nd dann sind sie da, die weiten Wiesen, das saftige Gras. Nur das sanft raufende Geräusch der Kühe belebt die Hänge und Ebenen des Schweizer Jura, dann und wann blickt ein einsames Bauernhaus von der Höhe herunter. In dieser friedlichen Landschaft in Le Locle liegt eine der beiden Uhrenmanufakturen von Montblanc. In einer lichtdurchfluteten Art déco-Villa anno 1906, zufällig das Jahr, in dem in Hamburg mit der Herstellung der ersten Schreibgeräte der Grundstein für die Marke gelegt wurde. Hier werden seit 1997 feine Zeitmesser gefertigt; sie basieren auf industriellen Kalibern, in denen traditionelles Handwerk mit fortschrittlichster Technologie verschmilzt. Montblancs Herzkammer feiner Chronographen ist jedoch eine halbe Stunde Wenige Manufakturen weltweit beherrschen das Handwerk, Unruhfedern selbst herzustellen (unten). Die „1858 Pocket Watch Limited Edition 100“ ist für Bergsteiger entwickelt: Auf der Unterseite enthält sie einen Kompass (u. re.).
Fotos: Montblanc
Der Saphirglas-Boden des „1858 Monopusher Chronograph“ (o. li.) enthüllt Minervas legendäre Chronographenbrücke in V-Form. O.: Uhrmacher in den 1930ern.
entfernt: die ehemalige Minerva-Manufaktur in Villeret. Mit der Übernahme dieser Ateliers sind die Hamburger in den Olymp der Haute Horlogerie vorgedrungen. Im Jahr 1858 gegründet, war Minerva für seine präzisen Sportuhren und wegweisenden Chronographen berühmt. Und noch heute werden die mechanischen Preziosen auf den uralten Maschinen und mit traditionellem Werkzeug hergestellt. Ob für die bahnbrechenden großen oder kleineren Komplikationen – jedes Element wird minutiös von Hand gearbeitet. Dieses Jahr wäre Minerva 160 Jahre alt geworden. Für Davide Cerrato aber, Managing Director Watches, ist „Minerva Montblanc und Montblanc Minerva“. So lässt er in der neuen Kollektion „1858“ Minervas legendäre Profiuhren aus den 1930ern – damals vor allem für Bergsteiger und für das Militär entwickelt – in modernem Gewand und innovativen Komplikationen wieder aufleben. Und erklimmt damit einen neuen Gipfel der Uhrmacherkunst, ganz so, wie es das Emblem der Marke symbolisiert: Es sind die sechs Spitzen des Mont Blanc. • m o n t b l a n c . c o m 35
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Bis in alle Ewigkeit! Wahre Schönheit vergeht nicht. Darum haben wir die prächtigsten neuen Uhren aus Platin, Gold und Stahl auf anmutig klassizistische Podeste gehoben. Te x t Frie derike W e i ß b a c h Produktion und Styling N i n a L u i s a Ve s i c & Fr i e d e r i k e We i ß b a c h Fo t o s C h r i s t o p h R ü t t g e r
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Fotos: Christoph Rüttger/Studio Condé Nast
Orakel-Architektur (von li. nach rechts): Oris’ „Big Crown“ in Stahl, 1500 Euro. „Grandes Complications Ref. 5270P“ aus Platin mit ewigem Kalender von Patek Philippe, 168 339 Euro. Zeniths bronzene „Pilot Type 20“, 5900 Euro. „Arceau Chrono Titane“ von Hermès, 4200 Euro. Breitlings kleiner „Navitimer 1“ aus Stahl und Rotgold, 5290 Euro. Chronograph „1858“ in Bronze von Montblanc, 4690 Euro. Charlotte Taylors „Staircase“- und „Curve“-Vasen, 325 und 485 Dollar.
37
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Auf Davids Thron (von links im Uhrzeigersinn): Hublots Chrono „Classic Fusion Italia Independent Pinstripe“ mit Keramikgehäuse, 15 900 Euro. „Chronotimer Series 1“ in Titan von Porsche Design, 3950 Euro. JaegerLeCoultres stählerne „Polaris Automatic“, 6700 Euro. Kopf von Venus Mansion (375 Dollar) und Nynke Kosters „Elements of Time“Hocker, 1700 Euro.
Palast der Winde (re. Seite, von li. im Uhrzeigersinn): Bulgaris lacher Weltrekord „Octo Finissimo“ in mattem Roségold, 44 900 Euro. „Velvet“ mit Diamanten und Perlmuttblatt von Roger Dubuis, 40 200 Euro. Richard Milles „RM 07-01“ in Rotgold mit Baguette-Diamanten, 565 000 Euro. Will Yates-Johnsons Bogen-Objekte „Smasher“, ab 345 Pfund.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
39
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen Turmbau zu Babel (von oben nach unten): Junghans’ Funkuhr „Meister Mega“ aus Edelstahl mit Weltkarte, 1190 Euro. „Senator Excellence“ mit Großdatum und Mondphase von Glashütte Original, 11 700 Euro. Cartiers Schmuckuhr „Panthère“ mit dreifachem Weißgold-Band, 45 400 Euro. Marmorbausteine von Bloc Studios, 150 Euro.
Fotos: xxxxxxxxxx
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Amphoren der Zeit (von links nach re.): „IW500712 Portugieser Automatic“ mit 168 Stunden Gangreserve von IWC, 12 700 Euro. Maurice Lacroix’ „Masterpiece“ mit retrograder Datumsanzeige, 4250 Euro. „Flying Regulator“ mit sichtbarem Regulator-Mechanismus von Chronoswiss, 6380 Euro. Alle Vasen von Kose Milano, ab 415 Euro.
41
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Auf den Säulen von Das Gold von Atlantis Pompeji (von links): (rechte Seite, von links A. Lange & Söhnes liim Uhrzeigersinn): Rolex’ mitierte „Kleine Lange „Oyster Perpetual GMT1“ mit Großdatum in Master II“ in Bicolor mit Bordeauxrot und Weiß- zweiter Zeitzone, 12 800 gold, 32 500 Euro. „De Euro. „Boy-Friend SkeVille Trésor Luxury“ leton“ mit geschwärztem aus Weißgold mit DiaHandaufzugswerk von manten und PerlmuttChanel, 36 500 Euro. Ziferblatt von Omega, Louis Vuittons „Tambour 21 800 Euro. Malou Moon“ aus Stahl mit Palmqvist-Skulpturen Roségold-Details und aus an den Strand geGMT-Funktion, 8000 Euspülten Fundstücken, ro. Materialexperiment je ab 600 Euro. von Charlotte Kidger.
42
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Der Künstler und sein Werk: Shepard Fairey vor dem Mural „American Dreamers“ in L. A. Am Handgelenk: die „Big Bang Meca-10“ für Hublot mit Details seiner Arbeiten (re. S. M.). Die Vorlagen dafür entstehen aus Collagen in Faireys Studio (o.). Bevorzugtes Arbeitsmittel: Spraydose und Schablone (re. u.).
44
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
schen Reproduktion. Also die Möglichkeit zu drucken und so meine Botschaft zu vervielfältigen und in die Welt zu tragen.“ Trotzdem hat sich Fairey, statt seinen Stil direkt auf die Uhr zu übertragen, für eine subtilere Variante entschieden. „Vielleicht liegt es an meiner Unsicherheit, dass ich denke, die Lautstärke meiner sonstigen Arbeiten erschlägt das Design der Uhr. Das möchte ich nicht.“ Eine Hublot sei schließlich wie ein kleines Kunstwerk am Handgelenk, in ihrer Mechanik schöner als alles, was er dort anbringen könne. „Für die Lünette habe ich mich deswegen auf die feineren Aspekte meiner Arbeit fokussiert. Eine Collage aus Mustern, die in vielen meiner Werke im Hintergrund ablaufen, entwickelt aus Zeichnungen, per Siebdruck, Schablonen und mit all dem Material früherer Arbeiten.“ Das Muster, dessen Anpassung an das Gehäuse Fairey und den Tüftlern in der Schweiz einiges Kopfzerbrechen bereitete, schwebt nun im transparenten Material aus Aluminium und Glasfaser und zieht sich als Prägung bis auf das Band. „Es steckt sehr viel von mir in dieser Uhr. Aber ich denke, sie gefällt auch Hublot-Liebhabern, die mich nicht kennen.“ Davon ist auch Ricardo Guadalupe, Hublots Geschäftsführer, überzeugt. „Shepards Entwurf passt perfekt zu uns, denn in dieser Uhr vereinen sich Modernität und traditionelles Handwerk.“ Dass sich darin Künstler wie Marke wiederfinden, ist die eigentliche Kunst. • hublot.com
Fotos: Hublot
A
merikanische Streetart trifft Schweizer Uhrmacherkunst. Besser umzusetzen ist das Motto „The Art of Fusion“, das sich die Manufaktur Hublot gegeben hat, vermutlich nicht. Auch wenn die Schnittmenge zwischen den meist großformatigen, oft politischen Werken Shepard Faireys, der mit seinen „Hope“-Plakaten von Barack Obama bekannt wurde, und den markanten Zeitmessern aus Nyon auf den ersten Blick fraglich ist. Der Anknüpfungspunkt liegt im zurückhaltenden Künstler selbst, denn „mit 16 erfuhr ich, dass ich aufgrund meines Diabetes nicht so lange leben werde wie andere. Seitdem nutze ich jede Stunde. Ich will später nicht zurückblicken und merken, dass ich meine wertvollste Ressource verschwendet habe. Eine Uhr ist für mich praktisch, aber auch ein starkes Symbol.“ Und mit Symbolen kennt sich Fairey aus. Sie geben seinen Arbeiten Bedeutung, vom Sticker bis zu seinen stockwerkehohen Murals. Viele davon setzt er immer wieder ein, wie das „Star Gear“, das als einziges zusätzliches Detail im skelettierten Zifferblatt der von ihm gestalteten „Big Bang Meca-10“ zu sehen ist. „Für mich steht dieses Zahnrad für die Macht der mechani-
Auf ganz kleiner Wand Hublot liebt Kunst. Und bat die Streetart-Ikone Shepard Fairey, seinen Stil von der Straße ans Handgelenk zu bringen. Te x t F r i e d e r i k e W e i ß b a c h
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Wo die Diamanten sprühen Wie viel New York in ihren neuen Juwelen glitzert, erklärt Wempes Kreativchefin Catherine Plouchard – in ihrem schwäbischen Atelier. Te x t S i m o n e H e r r m a n n 46
S
ehen Sie, wie es darin sprudelt und schäumt?“ Fontänen steigen auf und fallen, weißsilbrige Reflexe, Myriaden von Lichtpünktchen schießen umher – und das alles in einem kleinen rechteckigen Stein. Wasserspiele unter der Lupe. „Der Ashoka-Cut“, sagt Catherine Plouchard, Kreativdirektorin der Schmucklinie Wempe by Kim, „hat 62 Facetten, fünf mehr als ein Brillantschliff.“ William Goldberg, Chef der New Yorker Diamantenhändler-Dynastie, habe ihn sich 1999 patentieren lassen. „Er ist einem Juwel nachempfunden, das für den altindischen Kaiser Ashoka geschliffen wurde“, erklärt Plouchard und bettet den Einkaräter auf ein Stück Samt, behutsam, als könne das Wasser aus dem imaginären Diamantenbassin schwappen. Sie braucht ihn noch, er wird hier, in der Schwäbisch Gmünder Manufaktur L. C. Köhler, in eines der
Fotos: Elias Hassos / Wempe (2); Matthias Hoffmann / Wempe (1); Porträt: Elias Hassos / Wempe
Am Puls der Produktion: In ihrem Studio bei L. C. Köhler in Schwäbisch Gmünd ersinnt Catherine Plouchard (li.) neben den Schmucklinien Wempe by Kim auch Galeriestücke wie den „Cosmora“-Ring „New York“ (u.); seine Hochhausschluchten – in der Mitte turmalingrün und topasblau der Central Park – abstrahierte sie nun in ihrer „Ashoka“-Kollektion.
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Catherine Plouchard
„In der Abstraktion liegt Wasser, Licht, sogar die Skyline von New York!“ Das Herzstück der Schmuckstücke ihrer neuen Kollektion „Ashoka“-Linie von gefasst werden: „Ashoka“ heißt sie, wie Wempe ist Catherine der Kaiser. „Sein Name bedeutet: ,Der alPlouchards Weißgoldlen Kummer beseitigt‘. C’est beau, non?“ collier mit 146 DiaSchön, ja. Von einer berauschenden Mo- manten (re. ab 468 000 Euro). Neben der idernität, die viel mit New York zu tun ligranen „Art Déco“habe. Nicht nur, weil sich dort 2016 bei Serie (oben, Kette mit der Eröffnung der Wempe-Boutique auf sieben Diamanten: der Fifth Avenue Kim-Eva Wempe und 14 975 Euro) hat sie die Goldberg-Tochter Eve trafen und auch die kubistische „Cube“-Linie entworfen. noch am selben Abend eine Kollaboration verabredeten, sondern weil Plouchard ihre Inspiration in der geballten Energie des Diamanten selbst fand. „Er erinnerte mich an die Skyline von Manhattan, die sich im glitzernden Wasser und in den glänzenden Fassaden spiegelt.“ Schon einmal, 2014, hat sie der Stadt ein Juwel gewidmet – den New York-Ring der „Cosmora“-Serie. Darauf leuchtet zwischen den Häuserschluchten aus weißen Diamanten, in denen hier und da das Licht eines Edelsteins aufflammt, der Central Park mit seinen Rasenflächen, Wäldern und Seen, turmalingrün und topasblau. Nun also Weißgold und Diamanten, Stücke von einer kühnen, grafischen Eleganz. Bei der „Art Déco“-Serie zittern Ashoka-Geometrien an dünnen Weißgoldkettchen, „Cube“, die zweite Linie, spürt den Formen des Würfels nach, kantig, klar, eine Feier des Materials. Wie das Herzstück der Kollektion – das Collier. 146 Diamanten, die, weiß wie Gischt, auf der Büste gleißen. Die Präzision, mit der sich die Kette um den Hals schmiegt, das Schlüsselbein und die Vertiefungen darunter nachmodelliert – entlockt ihr ein Lächeln. „So etwas ist nur mit diesen Handwerkern hier möglich“, sagt Plou-
chard, die ein wundervolles, geradezu literarisches Deutsch mit hauchzartem flirrendem Akzent spricht. Seit 20 Jahren pendelt die Französin zwischen Bordeaux und Schwäbisch Gmünd, wo sie mit dem Team von L. C. Köhler Schmuckstücke wie das preisgekrönte Collier „Chronos & Cosmos“ (Diamond Award 2004) oder die „Cosmora“-Ringe für Wempe entwickelt. Eine Frau, so faszinierend wie ihre Juwelen. Nach Studien in Frankreich und Deutschland – „Jura, Philosophie, Germanistik“ – absolviert sie eine Goldschmiedelehre in München, wird Gesellschafterin am Jewelry Technology Institute in Vicenza, arbeitet für Fope, Gay Frères, De Lazzari und als Designchefin von Laudier in Genf, bevor Kim-Eva Wempe sie zu ihrer Kreativdirektorin macht. Die Designerin spricht mit derselben Verve über die Eleganz von Greifvögeln (durch ihr Haus in Bordeaux schwirren tropische Vögel) wie über die Romane Joseph Roths, neue Technologien oder die diffizile Kunst ihres Fassers. Und diese Kultiviertheit strahlt aus allem, was sie gestaltet. Schönheit, davon ist Plouchard überzeugt, ist Substanz. So wird im Spiel von Material und Bearbeitung das Glitzern einer fernen Stadt sichtbar, unbegrenzte Möglichkeiten, und in der Abstraktion die Freiheit. • w e m p e . c o m 47
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Der fabelhafte Monsieur Bos Wirf Gold und Silber über mich … Wie Van Cleef & Arpels vier Märchen der Gebrüder Grimm in kleine Schätze für ein halbes Königreich verwandelte, verrät der CEO und Kreativdirektor des Pariser Juwelenhauses Nicolas Bos. Interview S i m o n e H e r r m a n n
Und das Herz der Prinzessin? Hängt an einem Spessartin-Granat im Troidia-Schlif! Aber ihre Schuhe thronen auf einem Lapislazulikissen mit Diamantschleife, an dessen Goldschnüren Perlenpompons baumeln. Die Brosche „Souliers précieux“ fasst das Märchen der Brüder Grimm in Edelsteine.
48
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
Fotos: Van Cleef & Arpels
E
Für Ihre Kollektion haben Sie allerdings vier Märchen ausgesucht, die schon per se mit Schätzen und rauschenden Ballnächten oder fantastischen Verwandlungen zu tun haben. Stimmt. So ist es bei den „Zertanzten Schuhen“ oder im „Goldenen Vogel“ und auch bei den „Drei Federn“. Am Ende bekommt der Prinz die Prinzessin und das halbe Königreich! Aber wir haben auch die „Bremer Stadtmusikanten“ gestaltet. Alte Tiere, die vermeintlich zu nichts mehr nütze sind und dann zusammen Abenteuer bestehen. „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“, heißt es darin. Das ist doch ein bewegendes Thema: der Aufbruch in ein neues Leben. Oft genug ist gerade das auch die Motivation für den Kauf eines außergewöhnlichen Schmuckstücks. Sie sind CEO und Kreativdirektor in Personalunion, eine seltene Kombination. Wie kam's – und wie passt das zusammen? Indem man Sinn fürs Geschäft, aber eine noch größere Leidenschaft für Juwelierskunst und Design, für Bücher und Kultur hat. Ich habe mich schon früh für Kunst interessiert, wusste aber, dass ich nicht das Zeug dazu habe, selbst Künstler zu werden. Trotzdem spürte ich ein gewisses Talent in mir, kreativen Menschen zur Seite zu stehen; ich wollte ihnen eine Plattform geben, ihr Werk sichtbar machen. So bin ich vor 20 Jahren zur Fondation Cartier gekommen, die ich mit aufgebaut habe, und seit 17 Jahren habe ich nun diese Doppelfunktion bei Van Cleef & Arpels inne. Ich bin überzeugt, dass man nur so eine Luxusmarke wie unsere führen kann. Schließlich hängt vom innovativen Design und der exzellenten Qualität unser wirtschaftlicher Erfolg ab. Stellen Sie sich vor, ich hätte keine Ahnung davon und nur Zahlen im Kopf! Ich muss
s war einmal … an einem dieser heißen Julitage in Paris, als in der Rue Danielle Casanova Nummer 31, gleich hinter der juwelenflirrenden Place Vendôme, ein Dutzend Edelstein-Prinzesschen mit einem kleinen Prinzen schäkerten, als ein goldener Vogel sein Diamantgefieder spreizte, der Mond in violettem Saphirschimmer an einer Perlenkette hing – und Nicolas Bos, der Im hauseigenen Archiv spürt Nicolas Bos (u.) der Historie von Van Cleef & Arpels nach. Präsident des Hauses Van Cleef & Arpels, hinter So entstanden in diesem Jahr Haute Joaillerie-Stücke wie die Broschen „Prinzessin seiner Hornbrille lächelte, wie nur ein Kind lächeln Héméra“ mit Diamantfächer, „Der Prinz und der goldene Vogel“ mit einem Madagaskarkann, das gerade eine Schneeflocke gefangen hat. Saphir (o.) und die Feder „Plumage d’or“ (ganz u.) aus weißen und gelben Diamanten. Und zwar mitten im Sommer. Sie sehen so glücklich aus. Ihre neue Haute Joaillerie-Kollektion scheint ein Erfolg zu sein? Ja, wir freuen uns sehr, mein 50-köpfiges Team und ich. Während der Pariser Haute Couture-Woche haben wir bereits drei Viertel der „Quatre contes de Grimm“-Kollektion verkauft. Selbst die zwölf Prinzessinnen aus dem Märchen „Die zertanzten Schuhe“. Alle zwölf Broschen auf einen Streich, um es mit den Worten der Gebrüder Grimm zu sagen. Grimms Märchen sind für ein internationales Juwelenhaus ein sehr deutsches ema. Ich mochte diese strenge Poesie. Es ist ein kleines Wunder, wie die Grimms mit so wenigen Worten diese unvergleichliche Atmosphäre schaffen konnten. Das habe ich selbst in der Übersetzung gespürt, denn leider kann ich die Geschichten nicht im Original lesen. Haben Sie ein Lieblingsmärchen? Ansäl et Gretelle (lacht), entschuldigen Sie mein Deutsch, meine Kinder und ich lieben es! Obwohl es so unheimlich ist. Aber am Ende gewinnen die Kinder und werfen die Hexe in den Ofen! Diese Spannung, besser als ein Thriller, geradezu tiefenpsychologisch! 49
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Uhren & Juwelen
ARCHITECTURAL DIGEST erscheint in der Condé Nast Verlag GmbH Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München
Condé Nast International Chairman and Chief Executive Jonathan Newhouse President Wolfgang Blau
The Condé Nast International Group of Brands includes Großbritannien Vogue, House & Garden, Brides, Tatler, The World of Interiors, GQ, Vanity Fair, Condé Nast Traveller, Glamour, Condé Nast Johansens, GQ Style, Love, Wired, Condé Nast College of Fashion & Design, Ars Technica Frankreich Vogue, Vogue Hommes, AD, Glamour, Vogue Collections, GQ, AD Collector, Vanity Fair Italien Vogue, Glamour, AD, Condé Nast Traveller, GQ, Vanity Fair, Wired, La Cucina Italiana, Lisa Deutschland Vogue, GQ, AD, Glamour, GQ Style, Wired Spanien Vogue, GQ, Vogue Novias, Vogue Niños, Condé Nast Traveler, Vogue Colecciones, Vogue Belleza, Glamour, AD, Vanity Fair
Märchen wie „Der goldene Vogel“ (o., Illustration) oder „Die zertanzten Schuhe“ erzählt Van Cleef & Arpels mit seinen Juwelen neu. Im Armband „Carrousel des demoiselles“ (unten) tanzen babyblaue Saphire und Diamanten um einen zehnkarätigen Smaragd, als wär’s ein Kavalier.
Japan Vogue, GQ, Vogue Girl, Wired, Vogue Wedding Taiwan Vogue, GQ, Interculture Mexiko und Lateinamerika Vogue Mexico and Latin America, Glamour Mexico, AD Mexico, GQ Mexico and Latin America Indien Vogue, GQ, Condé Nast Traveller, AD
Published under Joint Venture Brasilien Vogue, Casa Vogue, GQ, Glamour Russland Vogue, GQ, AD, Glamour, GQ Style, Tatler, Glamour Style Book
Published under License or Copyright Cooperation Australien Vogue, Vogue Living, GQ Bulgarien Glamour China Vogue, AD, Condé Nast Traveler, GQ, GQ Style, Condé Nast Center of Fashion & Design, Vogue Me, Vogue Film Deutschland GQ Bar Berlin Island Glamour Korea Vogue, GQ, Allure, W Mittlerer Osten Vogue, Condé Nast Traveller, AD, GQ, Vogue Café Riyadh Niederlande Vogue, Glamour, Vogue The Book, Vogue Man, Vogue Living Polen Vogue, Glamour Portugal Vogue, GQ, Vogue Café Porto Rumänien Glamour Russland Vogue Café Moscow, Tatler Club Moscow Südafrika House & Garden, GQ, Glamour, House & Garden Gourmet, GQ Style, Glamour Hair Thailand Vogue, GQ Tschechische Republik und Slowakei Vogue, La Cucina Italiana Türkei Vogue, GQ Ukraine Vogue, Vogue Café Kiev Ungarn Glamour
Condé Nast USA President and Chief Executive Officer Robert A. Sauerberg, Jr. Artistic Director Anna Wintour Vogue, Vanity Fair, Glamour, Brides, Self, GQ, GQ Style, The New Yorker, Condé Nast Traveler, Allure, AD, Bon Appétit, Epicurious, Wired, W, Golf Digest, Teen Vogue, Ars Technica, Pitchfork, Backchannel, Them
50
Fotos: Van Cleef & Arpels
sicherstellen, dass die kreative Vision des Hauses weiterlebt, dass sie so modern bleibt wie 1906 bei der Gründung. Als Estelle Arpels und Alfred Van Cleef, beide Kinder großer Juweliershäuser, an der Pariser Place Vendôme 22 ihre Firma gründeten. Ein Ehepaar mit epochemachenden Ideen! Das „Serti Mystérieux“ etwa, ihre unsichtbare Art der Fassung, ist bis heute unerreicht. Alles, was ich neu einführe, muss in der Identität des Hauses begründet sein. Das Narrative liegt genauso in unserer DNA wie die expressive Farbgestaltung – ich würde das unsere Gefühlspalette nennen – oder die Kunst der Verwandlung: Aus einem Collier wird eine Brosche und aus einer Prinzessin ein Schwan. Anstatt nun unseren Haute Joaillerie-Stücken nur einen gut klingenden Titel überzustülpen, erzählen wir eine Geschichte. Wie wird ein Märchen zum Juwel? Bi e geben Sie uns ein Beispiel. Wir versuchen zu verdichten, ein Juwelengedicht zu schaffen. Vor allem mit Farben. Beim Clip „L'Oiseau d'or“ (auf dem Cover) – übrigens mein Lieblingsstück! – haben wir den Glanz von Gelbgold genutzt, um den Flug des Vogels in der Nacht anschaulich zu machen. Gelbe Saphire, orangesprühende Granate und Diamanten bilden ein leuchtendes Gestirn, das durchsetzt ist mit Bändern aus schwarzem Onyx. Ein ornamentales Gebilde, das plötzlich eine Dynamik entwickelt; man meint, den Vogel aufsteigen und fliegen zu sehen! Ich finde, er hat etwas Futuristisches, obwohl er die Tradition unserer Vogelbroschen fortsetzt. Nun haben Sie sich ausgerechnet von der sehr deutschen Romantik dieser Märchen inspirieren lassen. Wie ist es Ihnen gelungen, sie so global verständlich in Gold und Edelsteine zu übersetzen? Danke für das Kompliment! Das ist meine vornehmste Aufgabe: unsere Version von Schönheit so zu interpretieren, dass wir unsere Eigenart bewahren, aber weltweit verstanden werden. Unsere Kunden – zu den berühmtesten zählen: Sita Devi, die Maharani von Baroda und Maria Callas – kommen aus allen Kulturkreisen, aus China, Indien, dem Orient, und sind sicherlich meine größte Inspirationsquelle. Was bedeutet Ihnen Schönheit? Eine Ahnung von Glück. • vancleefarpels.com
РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS
Style outside. Precision inside.
Neu: Einen Tick präziser, einen Tick stilvoller: Die Meister MEGA überzeugt durch höchsten ästhetischen Anspruch und intelligente Funktechnologie – eine einzigartige Kombination von Design, Stil und Präzision. Junghans Meister MEGA: Edelstahlgehäuse, Funkwerk J101, wasserdicht bis 5 bar. www.junghans.de
www.orovivo.de Augsburg · Bad Oeynhausen · Bayreuth · Berlin · Bremen · Dessau · Erfurt · Garbsen · Hameln · Heidenheim · Landshut Ludwigsburg · Passau · Plauen · Regensburg · Reutlingen · Rosenheim · Rottenburg · Siegen · Sindelfingen · Stade · Straubing