Kirche und Welt 1/2016

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Die Jahreslosung lädt zum Vertrauen ein

Trost – nicht nur für Kinder! Seite 8–9

Die Begegnung baute Ängste ab

Kalte Kirchen – wärmende Gastfreundschaft

Das Netzwerk sichtbar machen

Erfahrungen der EMK Wien-Fünfhaus Seite 12–13

Connexio-Begegnungsreise in Polen Seite 15–16

Die Zahlstelle und das Schweizertreffen 2016 Seite 22–23

The United Methodist Church


INHALT

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Der Gottesdienst für Suchende, Zweifelnde und andere guten Christen

Ein unermüdlicher Zeuge Zum Tod von Walter Landolt–Merz (25.8.1917–7.11.2015)

ThomasMesse in der EMK Uster

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Das Netzwerk der Zahlstelle erlebbar und sichtbar machen

Ohne Abnützungserscheinungen Ermutigende Worte begleiten durch das neue Jahr

Die Zahlstelle gehört zu den Hauptsponsoren des Schweizertreffens 2016

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Trost – nicht nur für Kinder! Die Jahreslosung lädt zum Vertrauen ein

Eine herausfordernde, aber coole Sache!

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Weshalb Stefan Gurtner sich im OK für das STR16 engagiert

Trost in hellen Farben Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

12 Die Begegnung mit Flüchtlingen baute Ängste ab Die Erfahrungen der EMK Wien-Fünfhaus

14 Not ist die Folge verfehlter Politik Ein Kommentar zur aktuellen Flüchtlingssituation in Makedonien

15 Grenzen auf oder Grenzen zu? Ein Diskussionsabend zu Fragen der Migration in Glattbrugg

16 Kalte Kirchen – wärmende Gastfreundschaft Eindrücke einer Connexio-Begegnungsreise in Polen

18 Seit 365 Tagen! netV-nordost.ch – das Netzwerk für junge Menschen

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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Kleidungsstücke erhalten in den Diskussionen gerade einen «Mehrwert»: sie sind mehr als Kleidungsstücke – oder es wird mehr aus ihnen gemacht. Kleidungsstücke werden zum sichtbaren Teil eines «Bekenntnisses». Was für die Debatte rund um das Kopftuch schon lange gilt, schlägt nun dank einseitig zugespitzter Presseberichterstattung zurück auf das «Edelweisshemd». Klar: die muslimischen Frauen, die ein Kopftuch tragen, bekennen sich damit auch zu ihrer Religion; die Jugendlichen, die in Gossau (ZH) mit dem Edelweisshemd zur Schule gingen, wollten damit auch zeigen, dass sie stolz auf die Schweiz seien. Und ein Verbot hat in beiden Fällen wohl eine vergleichbare Wirkung… Ich aber frage mich, wie wohl das «Kleidungsstück» aussähe, das unser Bekenntnis zu Jesus Christus zum Ausdruck bringt. Im Kolosserbrief scheint die «Kleiderordnung» klar geregelt: «So zieht nun an … herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld... über alles aber zieht an die Liebe.» (Kol 3,12ff.) Wer sich so kleidet, ist bestens angezogen – für Streitereien um Kleidung mit «Bekenntnischarakter» und dazu, anderen in einer Weise nahe zu sein, wie uns die Jahreslosung die Nähe Gottes verheisst.

Sigmar Friedrich Redaktor

Opfer der Medien?  VON STEFAN MOLL

«Freikirchen missionieren in Asylzentren» – «Evangelikale rekrutieren auf Staatskosten » – «Zivildienst im Namen Gottes» – Wieder einmal bringen die Medien das Thema. Die Empörung der Frommen ist gross. «Wo bleibt da», wird angemerkt, «die Religionsfreiheit»? Und dann noch ein bisschen Doppelmoral: Selber will man missionieren dürfen, aber den Koran auf der Strasse verteilen, das gehöre verboten. Ich mag es auch nicht, wenn jemand mich angeht, weil er mir eine Versicherung, eine Partei oder eine Religion aufschwatzen will. «Leute», möchte ich sagen, «ich bin gross genug, um zu inden, was ich brauche. Bei Bedarf melde ich mich». Es ist grenzverletzend, andere zu bekehren – zu was auch immer. Darum habe ich auch Verständnis für die mediale Kritik. Die EMK sucht nach einer Sprache, um in heutiger Zeit in angemessener Form über die Erlösung durch Jesus Christus zu sprechen. Das SLI®-Team Soteriologie sagt dazu: nur in einem echten Dialog und im interessierten Zuhören lernen wir von anderen, wie wir selber tiefer und besser glauben können. Gut möglich, dass dabei unser Glaube auch andere ansteckt. Ein Arbeitsheft des Teams zeigt, wie das gemeint ist. Bestellung des Arbeitshefts: Stefan Moll Seminarstrasse 21 5400 Baden stefan.moll@emk-schweiz.ch Kosten: CHF 5.– plus Porto

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UMSCHAU

Bei der ThomasMesse bildet der Abendmahlstisch die Mitte.

ThomasMesse in der EMK Uster

Der Gottesdienst für Suchende, Zweifelnde und andere gute Christen  VON MARKUS BACH

Seit einigen Jahren indet in Uster regelmässig eine ThomasMesse statt. Im vergangenen November war die EMK in Uster Gastgeber-Kirche für diese spezielle Form eines ökumenischen Gottesdienstes.

Menschen auf unterschiedlichen Ebenen ansprechen. Es soll eine Gottesdienstform sein, die auch solche anspricht, die nicht traditionell «fromme» Christen sind. Darum der programmatische Untertitel «Gottesdienst für Suchende, Zweifelnde und andere guten Christen».

Die ThomasMesse beginnt nicht am Ein erster Gottesdienst Anfang des Gottesdienstes oder mit So haben wir uns in Uster zu einer ersder Einrichtung des Gottesdienstrau- ten und zweiten Vorbereitungsrunde mes. Nein, eine getroffen. Das Ein Gottesdienst, ThomasMesse beThema «Seelenfensginnt mit der ge- der nicht nur ter» war bald gefunmeinsamen Vorbe- «Fromme» anspricht den und auch eine reitung: ein Thema Frau, die viele Fotos erarbeiten, Gestaltungselemente pla- von Fenstern gemacht hat und damit nen und die Lieder aussuchen. eine musikalisch unterlegte Präsentation machen konnte. Damit ist die inEine andere Form haltliche Vorbereitung aber noch nicht Im Vorbereitungsteam sind nicht nur erschöpft. Gemeinsam wird das Theologen, sondern auch Laien dabei. Thema vertieft. Hat nicht eine beEs sind meistens Menschen, denen kannte Person etwas zu den Augen als eine etwas andere Form des Gottes- Fenster zur Seele gesagt? Aber wer dienstes wichtig ist. Sie soll erlebnis- war das? Sind Seelenfenster etwas, bei reich und beteiligungsoffen sein und dem man in die Seele hineinsieht, oder

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sieht die Seele hier zum Fenster hinaus? Oder beides? Jetzt wird’s aber kompliziert: Was ist mit Seelenfenster genau gemeint? Verstehen wir alle das Gleiche? Und was ist die Seele? Gibt es Bibelstellen, die etwas zu Seelenfenstern sagen? Welche Lieder nehmen An einer Station wurden Karten geschrieben.


welche Gedanken auf? Ich habe gespürt: die Vorbereitung war tatsächlich schon Gottesdienst.

Mahl des Herrn gefeiert. Die Erfahrung war wohltuend und verbindend: das Abendmahl, das uns nicht trennt, sondern zusammen führt. Und niemand hat gefragt, welcher Konfession man angehört.

Das Abendmahl als Mitte Am Freitagabend sitzen wir dann im Kreis. In der Mitte des Kreises steht der Abendmahlstisch mit Brot und Eine offene Begegnung Kelch. Es ist ruhig. Einige Kerzen Der Gottesdienst endete mit einem gemütlichen Beisambrennen. Die Lieder sind getragen Charakteristisch ist mensein bei Kaffee und Kuchen. und die Bilder der die «offene Zeit» Mir war es, als Fenster regen zu vielen eigenen Gedanken an. Die fände das Abendmahl hier seine FortKurz-Predigt hält Marcel. Er bleibt im setzung: frei von jeder Liturgie, frei Kreis sitzen. einander so begegnen zu können, wie Charakteristisch für die Thomas- wir sind: als Suchende, als Zweifelnde Messe ist die «offene Zeit». Es ist ein oder andere guten Christen. Zeitfenster von 20 Minuten mitten im Gottesdienst, wo den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben wird, besonDIE THOMASMESSE dere Angebote an Stationen im KirIhre Wurzeln hat die Thomaschenraum wahrzunehmen: ein SeMesse in Finnland im Jahr 1989. gensgebet; eine Kerze entzünden; Sie wurde von Pfarrer Olli Valtoeine Fürbitte für jemanden oder für nen mitentwickelt. Ihre Name ersich selbst; eine Karte an eine andere innert an den Jünger Thomas, der Person schreiben; Taizélieder singen nach Johannes 24,24-29 an der oder die Predigtgedanken vertiefen. Auferstehung Jesu zweifelte, bis Die offene Phase endet, indem alle er sie im unmittelbaren Erfühlen sich wieder im Kreis zum Feiern eiund Erleben erkennen konnte. nes schlichten Abendmahls zusam1993 kam sie nach Deutschland menfinden. Gerade dies war für mich und 2001 fand die erste Thomasdie stärkste Erfahrung. Wir wurden Messe in St. Gallen in der Schweiz aus unseren eigenen Interessen herstatt. ausgeholt und haben gemeinsam das

An einer anderen Station wurden Taizélieder gesungen.


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Bethesda Spital eröffnet Babyfenster

Agenda DO.–SO., 7.–10. JANUAR Tage der Stille auf Schneeschuhen in Guarda Guarda, Unterengadin Kosten: CHF 575.– Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, mail@pundw.ch SAMSTAG, 23. JANUAR Dynamo - Theologie für die Gemeindepraxis Neues Testament EMK Zürich 4 9.00 –12.30 Uhr Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, www.emk-dynamo.ch SAMSTAG, 23. JANUAR Dynamo - Theologie für die Gemeindepraxis Einführung Weltreligionen EMK Zürich, Badenerstr. 69 13.30–17.00 Uhr Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, www.emk-dynamo.ch SAMSTAG, 23. JANUAR «Ich bin fremd gewesen...» Matth. 25, 35 Mitarbeitertagung Nordostschweiz EMK Bülach 9.30–16.00 Uhr Infos / Anmeldung: Manuel Both, manuel.both@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 23. JANUAR Von Gott umarmt leben Mitarbeitertagung Nordwestschweiz EMK Oerlikon 10.00–16.00 Uhr Infos / Anmeldung: Sonja Bitterli, sonja.bitterli@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 23. JANUAR «Zmitts drin - Social Media - Soziale Medien» Mitarbeitertagung Berner Distrikt EMK Schlatt, Gasel 9.30–15.45 Uhr Infos / Anmeldung: Käthi Hiltbrand, kaethi.hiltbrand@emk-schweiz.ch

Ende November hat das Bethesda Spital in Basel in Zusammenarbeit mit der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind ein Babyfenster in Betrieb benommen. Dieses Angebot ist in der Region Basel einzigartig. «Das Babyfenster ist ein Hilfsangebot für extreme Notsituationen. Es ermöglicht einer Mutter, die sich in einer ausweglosen Lage befindet, ihr Kind anonym in sichere Hände zu geben», erläutert Dominik Müggler, Präsident der Stiftung. Betreiberin der Bethesda Spital AG in Basel ist die Stiftung Diakonat Bethesda, ein Werk, das seit seiner Gründung der EMK nahesteht. Quelle: www.bethesda-spital.ch / EMK-News

Neue EMK-Stimme am Radio Ab Januar 2016 ist der EMK-Pfarrer Stefan Moll Teil des Teams der Radioprediger/innen bei SRF. Zusammen mit Stefan Moll aus Baden predigen zehn weitere Theolog/innen aus verschiedenen Konfessionen am Sonntagmorgen auf Radio SRF 2 Kultur und Musikwelle. Stefan Moll sieht seine neue Aufgabe als «grossartige Herausforderung». Gleichzeitig flösst es ihm «unglaublichen Respekt» ein, vor rund 120000 Menschen zu predigen. Die erste Radiopredigt von Stefan Moll ist am 21. Februar 2016 zu hören. Quelle: SRF / EMK News

Methodisten an der «Klimakonferenz» Auch Vertreter/innen verschiedener Religionsgemeinschaften haben zu den Verhandlungen der Klimakonferenz beigetragen. Von der EMK Schweiz war Pfarrerin Marietjie Odendaal in Paris und traf dort mit Methodist/innen aus anderen Ländern zusammen. Berichte und Eindrücke von der Klimakonferenz von Marietjie Odendaal und anderen methodistischen Teilnehmenden finden Sie hier: http://is.gd/klimakonferenz Quelle: emk-gfs.de

«bref» – das neue reformierte Magazin Die deutschsprachigen Reformierten ersetzen ihre bisherige Wochenzeitung ab Januar durch das Magazin bref. Das vierfarbige Magazin erscheint vierzehntägig und bringt aktuelle Themen aus Religion, Philosophie, Kultur und Gesellschaft aus reformierter Sicht. Es erscheint erstmalig am 15. Januar 2016. «bref» ist das Nachfolgeorgan der Reformierten Presse. Quelle: Reformierte Medien

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BISCHOFSBÜRO

Bischof Patrick Streiff fragt, welche Dinge so wertvoll sind, dass sie durch Wiederholung bedeutsamer werden.

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS 3.–11. 14.–15. 15.–16. 19.–24.

Theologische Ausbildung in den Zentralkonferenzen, Zimbabwe Theologische Hochschule Reutlingen JK-Vorstand, Mulhouse Generalkonferenz Vorbereitungstreffen, Portland USA

Ermutigende Worte begleiten durch das neue Jahr

Ohne Abnützungserscheinungen  VON BISCHOF PATRICK STREIFF

«Grosse Dinge werden durch Wiederholung nicht langweilig. Nur das Belanglose braucht Abwechslung und muss schnell durch anderes ersetzt werden.» (Papst Benedikt XVI.) Was sind für mich solche «grossen Dinge», die in der Wiederholung reicher und bedeutsamer werden? Biblische Worte gehören für mich dazu. Und ebenso liturgische Texte,

AUS DER ABENDMAHLSLITURGIE Giesse deinen Heiligen Geist über uns aus, die wir hier versammelt sind, und über diese Gaben, damit das Brot uns zum Brot des Lebens und der Kelch uns zum Kelch des Heils wird, so dass auch wir, erlöst durch sein Blut, Leib Christi für die Welt sein können. …

die in dichter Sprache Wesentliches ausdrücken. Zwei Beispiele dazu: Persönlich erfahren An der Wende in ein neues Jahr bete ich gerne die methodistische Liturgie zur Erneuerung des Bundes mit Gott. Als ich mich vor einigen Jahren von meiner eigenen Kirche zur Seite gestellt fühlte, ist mir dieses Gebet zur geistlichen Stütze geworden, meinen Lebensweg trotz allem in Gottes Hand

zu legen. Viel regelmässiger noch bete ich in unterschiedlichsten Ländern und Sprachen in der Liturgie des Abendmahls die Bitte um die Ausgiessung des Heiligen Geistes, in der das Geheimnis des Abendmahls verbunden wird mit der Sendung in die Welt. Grosse Dinge verbrauchen sich nicht. Mich begleiten und ermutigen sie für den Weg im neuen Jahr, persönlich und als Kirche.

ERNEUERUNG DES BUNDES Ich gehöre nicht mehr mir, sonder dir. Stelle mich, wohin du willst. Geselle mich, zu wem du willst. Lass mich wirken, lass mich dulden. Brauche mich für dich, oder stelle mich für dich beiseite. Erhöhe mich für dich, erniedrige mich für dich. Lass mich erfüllt sein, lass mich leer sein. Lass mich alles haben, lass mich nichts haben. In freier Entscheidung und von ganzem Herzen überlasse ich alles deinem Willen und Wohlgefallen. …

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THEMA

Die Jahreslosung lädt zum Vertrauen ein

Trost – nicht nur für Kinder!  VON RAHEL ARN

Es ist früher Abend. Müde kommt der Mann von der Arbeit heim. Er indet seine Frau weinend im Bett und fragt: «Geht’s dir schlecht?» Leise kommt ein: «Ja, sehr.» Er seufzt: «Was kann ich nur für dich tun?» Wimmernd sagt sie: «Bitte, tröste mich!» Da entgegnet er ratlos: «Was soll ich tun? Wie geht ‹trösten›?»

Was heisst «trösten»? Was soll man da tun, was sagen? Können Frauen besser trösten als Männer? Können Erwachsene besser Kinder trösten als ihresgleichen? Doch Trost brauchen alle, Kinder, Männer, Frauen. In der Jahreslosung spricht Gott denn auch das ganze Volk an: «Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.» Zwischen Mutter und Kind besteht

eine vertrauensvolle Beziehung, gewachsen bereits in der Zeit der Schwangerschaft. Vertrauen ist die Basis allen Trostes.

Viel eher wird zum Verzweifelten mit beschwichtigenden Worten und Ratschlägen Distanz geschaffen: «Nimm’s nicht so tragisch! Man kann es nicht ändern; man muss versuchen, damit Da sein fertig zu werden.» Oder in fromme Das Wort «Trost» geht im Deutschen Worte verpackt: «Denen, die Gott lieauf das alte Wort «traust» zurück. Nur ben, werden alle Dinge zum Besten wer jemandem ver-trauen kann, kann dienen.» auch selbst wieder Vertrauen fassen. Wirklicher Trost jedoch benötigt Wer innerlich erschüttert ist, braucht Nähe. Diese Nähe beschreibt Jesaja eine Beziehung, die mit dem Bild von MutVertrauen ist die ihn hält. Nicht das ter und Kind. Keine Handeln: «Was soll Basis allen Trostes Mutter kann ihr ich tun?», steht im hungriges Baby mit Vordergrund, sondern dies: «Ich bin einer fernen Brust trösten. Gott aber für dich da.» Kraftquelle des Trostes will und kann trösten. Bei ihm könist vertrauende Beziehung. nen wir Kind sein, hilflos, schwach, verzweifelt, am Ende unserer MögNahe kommen lichkeiten und Kräfte. Kindlich naiv Oft aber entspricht die Zusage: «Ich dürfen wir uns Gott anvertrauen. bin für dich da» nicht der Realität.

Wer erschüttert ist, braucht eine Beziehung, die hält.

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THEMA

Von David lernen Von David, dem Hirtenjungen und späteren König Israels, können wir dies lernen. Ob mit dem Tod bedroht, in Schuld verstrickt oder als Flüchtling unterwegs, immer neu berichtet er, wie er von Gott getröstet wird. Bekannt ist die Zuversicht, die aus Psalm 23,4 spricht: «Dein Stecken und Stab trösten mich.» Taumle ich auf meinem Lebensweg, so ist Gott mein Stock, der mich begleitet. Je älter und unsicherer ich werde, umso öfters steht mir dieses Bild vor Augen. Nicht nur Stöcke oder Rollator, auch Gott ist mein täglicher treuer Begleiter! Zudem verwehrt sein Stab allem Bedrohlichen, sich in mir einzunisten. Auch in einer Situation, die den Lebensmut verkümmern lässt, weiss David um Gottes Trost: «Auch wenn Leib und Seele verschmachten, bist du doch allezeit meines Herzens Trost.» (Psalm 73,26) Halt finden Ein letztes Beispiel noch: «Das ist mein Trost in allem Elend, dass deine Verheissung mich am Leben erhält.» (Psalm 119,50) Martin Buber übersetzt diesen Vers so: «Dies ist mein Trost in meinem Gebeugtsein, dass dein Spruch (deine Verheissung) mich rer Bedrängnis, damit wir die, welche belebt.» Wir werden im Leben erschüt- in allerlei Bedrängnis sind, trösten tert – wer wollte dies können durch den Gott-los wird bezweifeln – aber im Trost, durch den wir Vertrauen auf Gott fin- leicht zu trost-los selbst getröstet werden wir Halt. Gott-los den.» (2. Kor 1,3-4) Ein aber wird leicht zu trost-los. langer Paulus-Satz, den ich kürzer fasse: Wer in Angst und Not von Gott Andere trösten getröstet wird (nicht: wurde!), kann Getröstet dürfen wir einander trösten. auch andere trösten. Denn Trost ist Paulus schreibt den Christen in Ko- eine wirksame Hilfe, obwohl sie meist rinth: «Gepriesen sei Gott, der Vater in Worten oder verständnisvollem des Erbarmens und der Gott allen Schweigen und nicht in Taten besteht. Trostes, der uns tröstet bei aller unse- Es ist das erbarmende Nahe-Sein, das

den Erschütterten tröstet. Ausgehend von Weihnachten soll uns dies ins neue Jahr begleiten: Aus tausend Traurigkeiten zur Krippe gehen wir still. Das Kind der Ewigkeiten uns alle trösten will. (F. von Bodelschwingh)

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THEMA

Gedanken zu Kirche und Gesellschaft

Wie eine Mutter Meine Mutter konnte mich trösten: indem sie bunte Salben auf abgeschürfte Knie gestrichen hat, indem sie nicht aufgegeben hat, als ich es tat, indem sie auf einer Wanderung meine drückenden Schuhe fröhlich aufgeschnitten hat. Ich könnte die Liste noch lange weiterschreiben. Meine Mutter konnte mich trösten. Die Jahreslosung gibt Menschen eine neue Hoffnung. Menschen, die trauern, die sich vergessen und verlassen fühlen, die allen Grund haben, die Zukunft zu fürchten, wird gesagt: Euer Gott ist eine Mutter, die euch tröstet. Das ist eine wunderbare Boschaft. Ich fühle mich eingeladen in das neue Jahr! Eine Freundin sagte mir kürzlich: Einer Mutter geht es immer so gut, wie dem Kind, dem es am Schlechtesten geht. Diese Aussage hat mich manche Dinge neu sehen lassen. Wieso konnte meine Mutter nicht sehen, dass es vier von ihren fünf Kindern gerade gut geht? Weil sie immer nur das Kind, dem es gerade schlecht ging, im Blick hatte! Ich frage mich: wie geht es Gott, wenn es so vielen von «seinen» oder «ihren» Kindern schlecht geht? Und dennoch bleibt: Gott tröstet uns, wie Kinder von einer Mutter getröstet werden. Marietjie Odendaal

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Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Trost in hellen Farben  VON FELIX WILHELM-BANTEL

Farblich verbunden Im unteren Teil des Bildes werden die kräftigen Farben aus dem oberen Teil Auch in diesem Jahr hat Doris Schnell blasser. Links neben dem Bibeltext ist aus der EMK in Bregenz der Jahres- dort ein Kelch zu sehen mit einem losung eine graische Gestalt gege- Kreuz darauf. Ein Liedtext füllt den ben. Einige Gedanken zu ihrer Graik. Kelch aus. Vor dem Kelch liegt ein Zweig. Und Wellenlinien deuten so etDie kräftigeren Farben im oberen Be- was wie einen Fluss an, der vom Kelch reich der Grafik lenken den Blick zu- weg fliesst. erst zur dorthin: die Silhouette einer Durch die Farben entstehen VerbinFrau mit einem Kind zeichnet sich ab, dungen zwischen der Frau mit dem daneben überdimensional gross eine Kind, der Taube und dem Himmel; Taube mit einem zwischen dem Bogen Zweig im Schnabel. Frau und Kind – und dem Zweig vor Über den drei Figu- ein friedliches Bild dem Kelch; zwischen ren wölbt sich ein Boder Stadt und dem gen, über dem sich die Umrisse einer Fluss; zwischen dem Kelch und dem Stadt in grün-blauen Farbtönen ab- Zweig, den die Taube im Schnabel hat. zeichnen. Der Himmel über dieser Stadt ist goldgelb. Diese Farbe durch- Sprechende Motive flutet auch die Stadt selbst. Vom lin- Ob die Frau das Kind tröstet, ist nicht ken oberen Eck geht so etwas wie ein recht auszumachen. Ein friedliches weisser Strahl durch die Figuren Bild geben beide ab. Die Augen der hinunter bis ganz nach rechts unten. Frau scheinen geschlossen. Der Kelch ist ein Abendmahlskelch. Das aufgeUND SIGMAR FRIEDRICH


THEMA

druckte Lied «Amazing Grace» besingt Gottes wunderbare und beglückende Gnade. Die Taube erinnert an jene, die Noah wegfliegen liess. Das Motiv ist auch als «Friedenstaube» bekannt. Der Bogen darüber erinnert an den Regenbogen. Zusammen mit der Frauengestalt und dem gelben Farbton kommen aber auch Erinnerungen an ikonografische Mariendarstellungen. Vielfältig getröstet «Trösten» hat also verschiedene Dimensionen: • dass Gottes Treue grösser ist als menschliche Schuld; • dass seine Gnade zeichenhaft erinnert und erfahren werden kann im gemeinsamen Mahl;

• dass die Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde in diese Welt hereinstrahlt; • dass Gott sich «verbündet» hat – mit dieser Welt und mit seinen Menschen. Ganz ohne Dunkel und Schatten ist dieses Bild. Ein Stück heile Welt – eine fast schon zu heile Welt. Wer hier Trost überhaupt nötig haben könnte, bleibt unklar. Falls die Gestalt der Frau mit dem Kind an eine ikonografische Mariendarstellung erinnert, könnte die – unerhörte? – Frage gestellt werden, ob vielleicht Gott selbst getröstet werden muss – und wie das geschehen könnte.

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UMSCHAU

Bis zu 50 Personen fanden in den Räumen der EMK Wien-Fünfhaus vorübergehend eine Unterkunft.

Die Erfahrungen der EMK Wien-Fünfhaus

Die Begegnung mit Flüchtlingen baute Ängste ab  VON DANIELA DECK

Letzten September beherbergten die deutschsprachige und die englischsprachige EMK-Gemeinde in WienFünfhaus für zwei Wochen Flüchtlinge. Es war ein Engagement, das die Gemeinde vollständig in Anspruch nahm, aber auch eine grossartige Erfahrung, berichtet Pfarrer Stefan Schröckenfuchs.

Wie ist die Gemeinde dazu gekommen, ihre Türen für Flüchtlinge zu öffnen? Stefan Schröckenfuchs: Unsere Kirche liegt zehn Minuten zu Fuss vom Westbahnhof. Wir konnten die Flüchtlinge sehen. Den Ausschlag für die Entscheidung gab ein Gespräch mit einem Vertreter der Caritas. Ich habe ihn gefragt, was wichtiger sei: Sachspenden oder ein eigenes Notquartier. Die Antwort lautete, dass wir Flüchtlinge unterbringen sollten.

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Was hat der Gemeindevorstand zu dieser Idee gesagt? Es war keine Zeit mehr für eine Vorstandssitzung. Ich habe diese Frage im Gespräch mit zwei oder drei Personen spontan entschieden.

Essen vom türkischen Restaurant in unserer Strasse bezogen. Am vierten Tag standen plötzlich Vertreter des Bundesheers mit einem grossen Eintopf vor der Tür. Insgesamt haben wir 150 Personen beherbergt. Die meisten waren Syrer und Iraker, eine Handvoll Afghanen und Pakistani und einige Marokkaner waren auch dabei.

Wie habt Ihr Euch organisiert? Erst hiess es, wir könnten die Matratzen vom Roten Kreuz beziehen. Doch der Vorrat war aufgebraucht. Wir be- Wie hat die Gemeinde auf die Auskamen Matratzen und Isomatten von nahmesituation reagiert? Leuten aus der Gemeinde und von Sehr gut. Ich habe nicht eine einzige Nachbarn. Was nötig kritische Stimme war, war einfach Was nötig war, war zum Einsatz gehört. plötzlich da. Damit einfach plötzlich da! Nicht einmal auf Fahaben wir in den cebook, wo man drei Räumen im Obergeschoss der auch mit fremdenfeindlichen KomKirche ein Massenlager für 50 Perso- mentaren rechnen muss, gab es eine nen eingerichtet. negative Reaktion. Etwa 50 bis 60 PerDann ging es los – mitten in der sonen haben mitgeholfen, Mitglieder Nacht auf den 13. September. Zuerst der Gemeinde und Nachbarn. Sogar hiess es, die Leute bräuchten keine Personen, die zuvor nicht mehr aktiv Verpflegung, aber das stimmte nur in am Gemeindeleben teilgenommen der ersten Nacht. Erst haben wir hatten, haben geholfen. Ich habe imselbst gekocht, dann haben wir das mer wieder gehört, dass die Leute froh


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News zum STR 16

Das STR16 unterstützen In der Küche standen Vorräte bereit.

sind, dass sie etwas Nützliches tun können für die Flüchtlinge. Das hat geholfen, Ängste vor diesen Menschen abzubauen. Es war eine segensreiche Erfahrung, die ich jeder Gemeinde empfehlen kann. Anstrengend war es natürlich. Mir blieb keine Zeit für anderes.

 VON STEFANIE STAUB

ben, geht das Potential verloren, das sie mitbringen.

Das Matratzenlager ist geräumt, der Alltag zurückgekehrt. Welche Rolle spielt die Flüchtlingsfrage heute in der EMK Wien-Fünfhaus? Wir überlegen uns, eine Familie langfristig unterzubringen. Das braucht Gab es Schwierigkeiten mit Flücht- gute Planung und ist kein reines Verlingen? gnügen. Die EMK in Österreich konIm Gegenteil. Sie waren höflich und zentriert sich auf das Diakoniezentrum Spattstrasse in diszipliniert. Ich Linz, wo unbegleitet war beeindruckt, Das ist teilweise die wie fürsorglich sie Oberschicht der reisende minderjähuntereinander wa- Herkunftsländer rige Flüchtlinge untergebracht sind. Ich ren. Da in jeder Gruppe mindestens jemand Englisch war im Herbst mit unserer Jugendsprach, klappte die Verständigung. In gruppe dort zum Fussballspielen. Im der Flüchtlingsdebatte geht oft ver- Kontakt haben unsere Jugendlichen gessen, dass wir es in Europa mit ge- realisiert, wie viel sie mit den Auslänbildeten Menschen zu tun haben, teil- dern gemeinsam haben. Die Berühweise mit der Oberschicht der rungsängste sind völlig verschwunHerkunftsländer. Wenn wir sie ent- den. mutigen und ihnen keine Arbeit ge-

EINE GEMEINDE MIT ERFAHRUNG In Wien-Fünfhaus gibt es eine deutschsprachige und eine englischsprachige Gemeinde mit gemeinsam rund 500 Mitgliedern und Freunden. Diese EMK hatte bereits vor 2015 Erfahrungen mit Flüchtlingen. Im Bosnienkrieg 1993– 95 beherbergte die Gemeinde für anderthalb Jahre eine bosnische Familie. In der Ungarnkrise 1956–58 lebten sogar 120 Personen, Kinder und Erwachsene, im Kirchensaal. Weitere Informationen: EmK Wien-Fünfhaus

Vom 26. Juli bis 4. August 2016 indet das Schweizertreffen der EMK-Jungscharen statt. Etwa 60 Jungscharen erleben während zehn Tagen ein grosses gemeinsames Zeltlager in Walliswil bei Wangen (BE) und gehen dem Geheimnis der Sanduhr auf die Spur. Die Lagerleitung zählt bei der Organisation des Lagers auf eine breite Unterstützung aus allen EMK-Gemeinden. Das STR 16 unterstützen… …im Gebet: Das Gebet ist ein wichtiger Teil der Lagervorbereitungen. Schon vieles ist auf gutem Wege - dafür ist das OK sehr dankbar. Besondere Gebetsanliegen sind: • dass offene Ressorts noch besetzt werden können • dass sich genügend Helfer/innen für das Lager inden lassen Aktuelle Gebetsanliegen inden sich auf www.str16.ch/gebetsmails. …mit tatkräftigem Einsatz: Im Moment braucht es in allen Bereichen noch viele Helfer/innen – zum Auf-und Abbauen, Kinderhüten, Posten betreuen, Sicherheit gewährleisten und vielem mehr. Am dringendsten gesucht werden Personen mit Gastro-Erfahrung, die in der Lagerküche Verantwortung übernehmen, Organisator/innen für die Bundesfeier sowie die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie und kreative Köpfe zur Ausarbeitung der Blöcke mit allen Lagerteilnehmer/innen. Auch im Bereich Infrastruktur werden noch Ressortleiter für Bauten und den Lagerplatz gesucht. Infos und Anmeldung für Helfer/innen gibt es unter www.str16.ch/helfer

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KOMMENTAR

Ein Kommentar zur aktuellen Flüchtlingssituation in Makedonien

Not ist die Folge verfehlter Politik

W ilfried Nausne r ist Superintendent der EMK in Makedonien und Albanien.

 VON WILFRIED NAUSNER

Die neue Flüchtlingspolitik der EU beginnt Form anzunehmen. Es werden nur noch jene Menschen durchgelassen, die eine bestimmte Nationalität haben. Die schmutzige Arbeit des Aussortierens überlässt man «mutig» den vorgelagerten Staaten auf dem Balkan. Was dann mit denen geschieht, die angehalten werden, kann keiner sagen. Der Rückstau an den Grenzen wächst und damit auch die Hilflosigkeit. Wie sollen die Balkanstaaten mit ihren jungen und instabilen Demokratien dieses Problem lösen? Sie verfügen kaum über effektive zivilgesellschaftliche Organisationen. Hinzu kommen viele Heimkehrer, die in Europa Platz machen müssen für die

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Flüchtlinge aus Syrien. Das sind erwerbslose Menschen, die ihren Familien und den staatlichen Institutionen zur Last fallen. Heute entstehen Stacheldrahtzäune, und Soldaten und die Armee verhindern mit Waffen in den Händen den Grenzübertritt von Flüchtlingen, die nicht in das einfache Schema passen: Mit Dokument ausgewiesene Syrer und Iraker aus den Kriegsgebieten und Afghanen dürfen durch – andere nicht. Familien werden zerrissen, wenn die Kinder keine Dokumente haben. Sie gehören dann auch zu jenen, die an den Grenzen gestrandet sind und um die sich niemand kümmert. Und dies alles kurz vor einem kalten Winter. Not ist eine Folge von Krieg und verfehlter Politik. In dieser Situation

versucht Diakonija Makedonija, das Hilfswerk der EMK in Makedonien, zu helfen, menschliches Elend zu lindern. In Europa, in Deutschland, in Österreich, der Schweiz und in den anderen Ländern sollte die EMK überzeugt dafür eintreten, dass uns dies alles angeht und wir Verantwortung für unsere Mitmenschen tragen. Das fordert uns heraus, die Welt in, der wir leben, umzugestalten. Einen Wunsch erfüllt das Leben nicht: Das alles so bleiben kann, wie es ist.


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Ein Diskussionsabend zu Fragen der Migration in Glattbrugg

Grenzen auf oder Grenzen zu?  VON ANDREA BRUNNER / SIGMAR FRIEDRICH

Nach welchen Kriterien sprechen wir von «Asylchaos»? Wann setzen sich Kirchen nicht nur aus Nächstenliebe für lüchtende Menschen ein, sondern um eine gute Presse oder mehr Mitglieder zu erhalten? Wie können wir helfen, ohne ideologisch aufzutreten? Wie können wir immer wieder aus der Polarisierung in Gesprächen herausinden?

Engagiert diskutierten am 20. November in der EMK Glattbrugg 20 Personen über diese und ähnliche Fragen. Eingeladen hatten Andrea Brunner, EMK-Pfarrerin des Bezirks KlotenGlattbrugg, und Bettina Wiesendanger Riahi, reformierte Pfarrerin in Uster und Seelsorgerin am Empfangszentrum Altstätten SG. Nach Gründen fragen An der Veranstaltung unter dem Titel: «Grenzen auf!? Grenzen zu!?» stellten die beiden Pfarrerinnen kon-

krete Beispiele aus der Asyldebatte Angemessen handeln vor und luden zum Gespräch ein. Sie Ein Brief von Esther Handschin, EMKselbst setzten sich ein für eine maxi- Pfarrerin in Salzburg (Österreich) male Sachhilfe, bei der staatliche In- wurde zu Beginn des Abends vorgestitutionen und Kirchen zusammen- lesen, umrahmt mit paulinischen arbeiten sollten. Worten, als würde Paulus selbst beEinige der Besurichten: «Ich bin wöDas Leid von cher/innen fanden den chentlich an den BahnAbend anregend. An- Menschen kann höfen unterwegs, bekomme mit, dass dere waren irritiert, nicht einfach weil die beiden Pfarre- beseitigt werden Menschen in der Einrinnen unterschiedligangshalle am Boden che Meinungen und Reaktionen zu schlafen oder irgendwo warten. Ich bedenken gaben und nach deren begegne so manchen Flüchtlingen in Gründen und Wirkung fragten. Nie- den Zügen...» Am Ende des Abends mand ging mit dem Hochgefühl nach bleibt die Herausforderung, wie daHause, zu wissen, wie es ist oder was mals Paulus, wie die EMK-Gemeinde zu tun ist. Es zeigte sich, dass im Um- in Salzburg, wie verschiedene Kirgang mit dieser Herausforderung ein chen, wie Hilfswerke und viele einlanger Atem nötig sein wird: Das Leid zelne Menschen «unser Leben zu fühvon Menschen kann nicht einfach be- ren, wie es der Berufung, die an uns seitigt werden. Oft ist es nicht einmal ergangen ist, angemessen ist, in aller möglich, direkt zu helfen. Und Flücht- Demut und Sanftmut und Geduld. Eilinge sind nicht nur willkommen, son- nander in Liebe zu ertragen, uns zu dern werden im Rahmen unseres bemühen, die Einheit des Geistes zu Rechtssystems auch ausgeschafft wahren durch das Band des Friewerden. dens.» (Eph 4,1)

Grenzen auf oder zu? Konkrete Beispiele gaben in Glattbrugg zu reden.

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CONNEXIO

Eindrücke einer Connexio-Begegnungsreise in Polen

Kalte Kirchen – wärmende Gastfreundschaft  VON NICOLE GUTKNECHT

Eine Schweizer Reisegruppe von sieben Personen war im September während 12 Tagen in Polen unterwegs. Sie hat in dieser Zeit 16 Kirchen gesehen, drei Städteführungen erlebt, und die Teilnehmenden kamen bei Kaffee, Tee und sehr viel Kuchen mit den Menschen in persönliche Gespräche.

Die Connexio-Begegnungsreise begann in Kraków im Süden und führte über Kielce, Wroclaw (Breslau), Pabianice, Lodz, Ilawa, Ostróda und Elk nach Warszawa (Warschau). Reiseleiterin Regula Stotz und der polnische Generalsuperintendent Andrzej Malicki hatten ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet: Die Gruppe stieg unter anderem in die Tiefe einer Salz-Mine hinab, genoss auf einer Bootsfahrt die wunderschöne Landschaft der Masurischen Seen und war beeindruckt vom jüdischen Museum in Warschau. Das Hauptziel war aber, verschiedenste EMK-Gemeinden kennen zu lernen. Ein warmer Empfang Krzysztof und Ewa Wolnica, das Pfarrerehepaar in Breslau, empfangen die Reisegruppe herzlich mit heisser Suppe, Salat und Süssigkeiten. Sie wohnen ausserhalb und haben alles mitgebracht, denn in dieser Kirche gibt es weder Heizung noch fliessend Wasser. «Früher, als wir noch kein Auto hatten, haben wir alles mit Rucksäcken transportiert», erklärt Ewa. Die Gemeinde ist klein, sie besteht hauptsächlich aus Männern, deren Frauen in die katholische Kirche gehen.

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Die offen Kirchentür ist durchaus symbolisch für den herzlichen Empfang in Polen.

Grosse Kirchen Ein besseres Leben Wie aber kommen sie zu einer so gros- Ewa und Krzysztof haben eine weitere sen, unpraktischen Kirche? Nach dem kleine Gemeinde, die sich bei einer Krieg wurde die EMK in Polen ge- Person zu Hause trifft. Eine Familie fragt, ob sie evangelische Gemeinden aus dieser Gemeinde ist kürzlich nach betreuen würde. Seit dieser Zeit ist sie Kanada emigriert. Wie in ganz Polen in Besitz schöner, grosser Kirchen, wandern viele, vor allem junge Menvon denen aber viele sehr dringend schen, aus: nach Deutschland, Engrenoviert werden müssten. land, Irland. «For a better life», sagt Die Kirche in Breslau hat zudem Ewa. wegen der Überschwemmungen Ende der 90er Jahre sehr gelitten. Krzysz- Grosser Einsatz tof und Ewa haben monatelang «In den Dörfern und Kleinstädten ist Schlamm weggeräumt, geputzt, die es oft einfacher, Gemeinden aufzuWände selber neu gestribauen», erklärt Andrzej chen. Kürzlich haben sie Sie haben eine Malicki. Gute Kontakte einen kleinen Teil im «Winterkirche» zu Lokalpolitikern können helfen, dass EMKKirchenraum abge- abgetrennt Gemeinden für ihre sotrennt und richten dort nun die «Winterkirche» ein. Gerne ziale Arbeit finanzielle Unterstützung würden sie auch eine Arbeit mit Kin- erhalten. Dort, wo die Gemeinden dern beginnen, aber ohne Toilette? wachsen, stecken viele Menschen da-


CONNEXIO

hinter, die sich einsetzen: die Englisch-Studentin, die fast jedes Wochenende nach Hause fährt, um Orgel zu spielen. Die ältere Frau, die im Winter jeden Sonntag die ganze Gemeinde in ihrer kleinen Wohnstube beherbergt. Pfarrpersonen, die zusammen mit Freiwilligen ein Kinderund Jugendzentrum umbauen oder sich um alkoholabhängige Menschen kümmern oder Sommerfreizeiten mit rund 300 Kindern durchführen. Stärken und Schwächen Andrzej Malicki meint: «Wir haben euch starke und schwache Seiten der Kirche gezeigt. Ich wünsche mir, dass alle unsere Gemeinden ihren Platz vor Ort finden; dass sie evangelisieren und sich für Bedürftige einsetzen. An einigen Orten gelingt das sehr gut. An andern Orten gelingt es nicht. In vielem ist unsere Kirche sehr schwach; ich bete für eine starke Kirche.»

Verstorben DIE EMK IN POLEN Bevölkerung: 38,5 Mio. Fläche: 313'000 km2 Religion: römisch-katholisch (87%) EMK-Gemeinden: 37 Mitglieder: 2221 Pastorale Mitglieder: 23 Beginn der Arbeit: 1920 (1895) Connexio unterstützt folgende Projekte: Pfarrergehälter, Evangelisation und Information, Schulung und Vernetzung von Laien, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen EMK in der Schweiz Connexio, Zürich PC 87-537056-9 IBAN CH52 0900 0000 8753 7056 9

Eine Station der Reise war die EMK in Breslau.

Trudy Albrecht (89) Zürich 4 am 3.10.2015 Hans Letsch-Steffen (91) Aarau am 18.10.2015 Marianne Rüetschi (69) Region Zimmerberg am 30.10.2015 Ottilia Tödtli (80) Spiez-Oey am 2.11.2015 Walter Landolt (98) EMK-Schweiz am 7.11.2015 Johannes Lauber-Scheurer (88) Worb am 9.11.2015 Peter Fluri (87) Basel Ost am 18.11.2015 Heidi Säckinger-Wolf (95) Basel Kleinbasel am 18.11.2015 Kurt Fleisch (74) Affoltern am Albis am 21.11.2015 Elisabeth Humm (82) Zofingen am 28.11.2015 Beat Schober-Zeller (82) St. Gallen-Teufen am 1.12.2015 Kurt Meier (70) Liestal am 1.12.2015

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TAK ANO

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach, 8021 Zürich 1 Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch

netV-nordost plant 2016 ein Snowcamp in der Backpackers Villa in Interlaken

Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach, 8021 Zürich 1 Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Christian Aeschlimann Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 01/2016: 13.01.2016

Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,8 taliesin, morgueile.com S.2 Mester, gemeindebrief.de S.3,7 Kirche und Welt S.4–5,10–14,16–18,20,22–24 zVg S.9 Günter Havlena, pixelio.de S.15 Kecko, lickr.com S.18–19 Backpackers Villa, Markus Zimmermann

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Seit 365 Tagen!  MICHAEL BREITER

Seit einem Jahr läuft das Projekt netV-nordost.ch. Am 12. Dezember stand mit dem netV-Abend ein weiterer Anlass an. Worship, Input, Raclette und die Gemeinschaft bildeten

Projekt auch eine News-Plattform an, bei der Anlässe und Events der verschiedenen EMK-Gemeinden den anderen mitgeteilt werden können. netVnordost.ch bedeutet: «Netzwerk der Takanostufe V im Distrikt Nordostschweiz».

die Eckpfeiler des netV-Abends.

Graik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch

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netV-nordost.ch – das Netzwerk für junge Menschen

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Die Idee hinter dem Projekt netVnordost.ch ist, dass Jugendliche und junge Erwachsene innerhalb des Distriktes sich vernetzen. Neben einzelnen initiierten Anlässen bietet das

Was Sie tun können Obschon sich das Projekt netV an Jugendliche und junge Erwachsene richtet, ist es auf die breite Unterstützung der örtlichen EMK-Gemeinden angewiesen. Achten Sie darauf, dass die Da-

Gemeinsam feiern, austauschen essen – die Verbundenheit stärken.


TAK ANO

EMK- Unternehmer/in Rieben Heizanlagen AG 3753 Oey Tel. 033 736 30 70

Zurbuchen Büromöbel AG Fabrikstrasse 2 8514 Amlikon Tel. 071 652 60 30 www.zurbuchen.com

P+S Werbung AG Weieracherstrasse 10 8184 Bachenbülach Tel. 044 864 40 40 www.pswerbung.ch

ten und Flyer im Gemeindeprogramm aufgenommen und mitgeteilt werden! Ermutigen Sie Ihre Jugendlichen an den Anlässen von netV teilzunehmen! Fragen Sie nach, wie der Anlass war! Ermutigen Sie allfällige Personen, um im netV-Team mitzuleiten! Als Initianten des Projektes sind wir froh um diese Mitunterstützung. Finanziell wird das Projekt sehr grosszügig von der Zahlstelle der EMK Schweiz supportet. Was netV 2016 plant In diesem Jahr indet erstmals ein Snowcamp mit frei wählbarem individuellem Tagesangebot statt (s. Box). Am Gründonnerstag wird ein Abend

mit Abendmahl in der Täuferhöhle bei Bäretswil organisiert, am 3. Juni (EMK Flawil) und 3. Dezember (EMK Herisau) sind weitere netV-Abende geplant. Wieder mit dabei sein wird netV am «Heavenstage-Festival» in Flaach. Offen ist aktuell, in welcher Form netV am NEXT, am Praisecamp «the book» und an der CH-Jugendkonferenz dabei sein wird. Die Veranstaltungen und Informationen sind neu, neben dem Versand an die jeweiligen Takanopersonen und Publikation in der FacebookGruppe, auch auf der Homepage der EMK Schweiz einsehbar: www.emk-netV.ch

NETV-SNOWCAMP IN DER VILLA netV-Snowcamp ist das Wochenende für Jugendliche und junge Erwachsene! Ob am Samstag Snowboarden zu gehen, gemütlich mit Freunden ein Café schlürfen, zusammen mit dem Jungscharteam Höck abhalten oder mit den Schneeschuhen durch die verschneite Winterlandschaft wandern, u.v.m. – für alle ist etwas dabei, wenn netV-nordost.ch vom 26.–28. Februar in der Backpackersvilla in Interlaken logiert. Buchung via folgendem Link: tiny.cc/netV-Snowcamp. Achtung: Vermerke bei den Zusatzleistungen die Teilnahme am «Takano netV-Camp»!

Stiftung Diakonat Bethesda mit den Geschäftsfeldern – Bethesda Spital Basel – Bethesda Alterszentren mit Standorten in Küsnacht (ZH), Männedorf, Ennenda (GL), Ennetbaden, Basel, www.bethesda.ch

Möchten auch Sie in der Rubrik EMK-Unternehmen aufgeführt werden? Kontaktieren Sie Christian Aeschlimann unter der Nummer 031 818 01 42 oder christian.aeschlimann@ jordibelp.ch. Wir freuen uns auf Sie!

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NACHRUF

Zum Tod von Walter Landolt–Merz (25.8.1917–7.11.2015)

Ein unermüdlicher Zeuge  VON JEAN-PIERRE LANDOLT

Am 25. August 1917 wurde Ernst-Walter in Adliswil geboren. In der Methodistenkirche lernte Walter schon früh den Heiland kennen und diente in seinen jungen Jahren als Sonntagschullehrer. 1933 begann er mit der KVLehre, arbeitete anschliessend bei einer Krankenkasse und stand während der Kriegsjahre im Aktivdienst an den Krankenbetten vieler verletzter Soldaten aus den Nachbarländern. Im Tschad 1945–1946 besuchte Walter das Missionsseminar im Beatenberg. Dort warb Mrs. Goold von der United Sudan Mission um Missionare für den Tschad. Walter fühlte sich berufen und meldete sich. 1948 reiste er aus und baute in Beladja mit anderen zusammen die Missionsstation wieder auf. Etwas weiter nördlich galt es im Jahre 1950 in Mogroum eine neue Missionsstation und Kirche aufzubauen. In seinem ersten Heimaturlaub lernte Walter Irma Merz aus Bern kennen. Schon im April 1952 fand die Hochzeit in Adliswil statt und am nächsten Tag reiste das frischvermählte Paar nach Fort Lamy (heute

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Njamena) in den Tschad aus. 1957 kehrte das Paar mit inzwischen vier Kindern in die Schweiz zurück. In der EMK 1960 trat er als Prediger in den Dienst der Methodistenkirche ein. Er diente zunächst in den Berner Gemeinden Villetten und Wabern und im Bethanienheim Spiez, später in Gerlafingen, St. Gallen und Teufen und schliesslich in Berg-Kehlhof. 1983 durfte Walter die Gemeindeverantwortung abgeben. Er zog mit seiner Frau nach Wängi. Fast jeden Sonntag war Walter für Stellvertretungen in der Ostschweiz unterwegs, wurde im folgenden Jahr dann zu einer Stellvertretung in der EMK Graz aufgeboten. Walter reiste meist zusammen mit Irma noch an viele Orte wie nach St.Pertersburg, Graz, in den hohen Norden und nach Algerien, Kamerun, Tschad und Kanada. Lebensabend 1985 erwarben Irma und Walter ein Chalet in Balterswil. Langsam liessen die körperlichen Kräfte nach. So zügelten sie 2002 zunächst nach Eschlikon und 2004 in die Alterssiedlung nach Gais. Als Irma hilfsbedürftig wurde, versorgte und pflegte Walter

seine Frau so gut es ging. Irma fand einen Platz in einer Wohngruppe. 2012 bezog Walter ein Zimmer im Altersheim nebenan. In den letzten Wochen nahmen Walters Kräfte merklich ab. Am 7. November zog er in die himmlische Heimat. Ein reich gesegnetes Leben erreichte seinen Abschluss! Durch die grosse Ausstrahlung seines Glaubens an den Herrn Jesus Christus und mit seinem unermüdlichen Dienst im Reich Gottes war er ein einmaliges Vorbild.


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2016 – Israel-Rundreisen Israel-Frühlingsreise 9.– 23.5.16 mit fak. Badewoche in Netanya bis 30.5.16 Israel-Herbstreise 30.10.– 13.11.16 mit fak. Badewoche in Eilat bis 20.11.16 Pro Israel-Freizeit mit Rainer Schmidt, Jerusalem 27.2.-5.3.16 im Hotel Paladina, Pura/TI Prospekt: PRO ISRAEL Postfach, 3607 Thun / Tel. 033 335 41 84 info@proisrael.ch www.vereinigungproisrael.ch

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ZAHLSTELLE

Das Schweizertreffen ist ein wichtiger Ort, an dem junge Menschen in der EMK Beziehungen aufbauen können.

Die Zahlstelle gehört zu den Hauptsponsoren des Schweizertreffens 2016

Das Netzwerk der Zahlstelle erlebbar und sichtbar machen  VON DANIELA DECK

Die Vorfreude ist gross. Das entscheidende Spiel Ihrer Lieblingsmannschaft steht bevor. Seit Monaten haben die Spieler für diesen Tag trainiert, der über den Cup-Sieg entscheidet. Nun läuft der Countdown – noch eine Woche. Versetzen Sie sich für einen Moment in die Haut eines begeisterten Fussballfans. Er holt seinen Schal in den Clubfarben aus

dahin dauert es zwar noch ein halbes Jahr. Doch die Gefühle der Freude, Spannung und Hoffnung sind vor dem grossen Lager dieselben wie vor einem wichtigen Sportanlass. Die Jungscharen entsprechen den Mannschaften, die antreten. Die Fans sind wir alle, die das Grossprojekt im Gebet und mit Material und Geld unterstützen. Uns fehlt nur etwas, um unsere Solidarität mit der Jungschar zu zeigen: ein Fanartikel.

dem Schrank, streicht mit beiden Händen darüber, legt ihn um den Hals, schliesst die Augen und wünscht sich, er sässe im Stadium und höre den Anpiff.

Rund 1500 Jungschärler/innen und Leiter/innen sehen mit genau dieser Spannung dem Schweizertreffen (STR16) diesen Sommer entgegen. Bis

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Ein Button zur Ermutigung Das will die Zahlstelle ändern. Sie ist einer der drei Hauptsponsoren und unterstützt das STR16 mit einem wesentlichen Beitrag. Statt eines Schals soll am Besuchstag, am 31. Juli, ein Button in Aktion treten. Die Zahlstelle wird am Besuchstag mit einem Stand vertreten sein. Wer sich dort als

Kund/in der Zahlstelle zu erkennen gibt, erhält den Knopf zum Anstecken und unterstützt damit das Lager gleich doppelt. Denn für jeden abgegebenen Button überweist die Zahlstelle dem STR16 fünf Franken zusätzlich. Die ungewöhnliche Idee ist Gisbert Dörr von der Zahlstelle letztes Jahr gekommen, als er sich mit dem Jugendsponsoring der Zahlstelle befasste. Die Zusammenhänge erklärt er in einem kurzen Interview: Welche Rolle spielt die Unterstützung der Jugend für die Zahlstelle? Gisbert Dörr: Eine grosse Rolle. Unter der Rubrik «Zuwendung Kinder-Jugend» unterstützt die Zahlstelle diesen Bereich seit Jahrzehnten. Wir möchten unseren Beitrag dazu leis-


ZAHLSTELLE

ten, dass junge Menschen in der EMK gute Beziehungen aufbauen und eine sinnvolle Alternative zum Jugendprogramm der Gesellschaft erhalten, das immer mehr zur Vereinzelung tendiert. Seit angekündigt ist, dass der Staat die Unterstützung der christlichen Jugendverbände streichen will, ist diese Aufgabe für uns noch wichtiger geworden. Gibt es dazu konkrete Zahlen? In den letzten fünf Jahren, 2011 bis 2015, haben wir 44000 Franken in die Kinder- und Jugendarbeit investiert. Wie sah die Unterstützung an den Schweizertreffen 2005 und 2011 aus? 2005 haben wir das STR erstmals finanziell unterstützt. 2011 haben wir am Besuchstag jedem Gast eine Glace gesponsert. Wie kommt es, dass sich die Zahlstelle diesmal als Hauptsonsor engagiert? Dieses Lager berührt viele Menschen und strahlt von den Teilnehmer/innen und Leiter/innen auf Familien und Freunde aus. Wir möchten unser Möglichstes zum Gelingen beitragen. Dass wir der Leitung des STR16 diesen Betrag zusagen konnten, haben wir allein der treuen Unterstützung unserer Kund/innen zu verdanken.

ausser ihnen die EMK durch ein Zahlstellenkonto unterstützt und können sich deshalb nicht über die Erfahrungen austauschen. Das möchten wir ändern. Wer sich zur Zahlstelle bekennt, stockt zugleich die STR16-Kasse mit fünf Franken auf. Welches Ziel verfolgt die Zahlstelle mit der Aktion am Besuchstag? Das Schweizertreffen löst jeweils eine

Welle der Begeisterung aus. Mit dem Button möchten wir etwas von dieser Freude in den Alltag hineintragen. Ich hoffe, dass sich möglichst viele unserer Kund/innen am Stand zu erkennen geben. Es wäre doch genial, wenn möglichst viele Besucher/innen mit dem Button auf dem Gelände unterwegs sind.

DAS SCHWEIZERTREFFEN UND DAS SPONSORING Das Schweizertreffen der Jungscharen (STR) indet alle fünf bis sechs Jahre statt. Dieses Jahr ist es wieder so weit. Vom 26. Juli bis zum 4. August 2016 werden sich rund 60 Jungscharen im Zeltlager in Walliswil bei Wangen a. A. eininden. Zum Thema «Das Geheimnis der Sanduhr» werden rund 1000 Teilnehmer/innen und Leiter/innen spannende Tage miteinander verbringen. Ohne Sponsoren, die das Lager mit grossen und kleinen Geld- und Materialspenden unterstützen, wäre dieser Mammutanlass undenkbar. 2016 sind die Hauptsponsoren die Zahlstelle der EMK in Zürich, das Zentrum Artos in Interlaken und die Backpackers Villa in Interlaken.

Mit dem geplanten Button am Besuchstag wird die Kundschaft der Zahlstelle erstmals als Netzwerk sichtbar. Wir haben uns überlegt, wie wir unsere Kund/innen ermutigen können. Manche unterstützen die EMK schon viele Jahre lang über die Zahlstelle, andere haben erst vor kurzem entdeckt, welche Vorteile ein Konto hier bietet. Vielfach wissen die Leute nicht einmal in der eigenen Gemeinde, wer

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Weshalb Stefan Gurtner sich im OK für das STR16 engagiert

Eine herausfordernde, aber coole Sache!  VON STEFAN GURTNER

Stefan Gurtner Atlas, Stefan Gurtner, ist OK-Präsident des STR16 und arbeitet nebenbei als Berufsschullehrer in Sargans.

Noch rund 200 Tage! Dann startet das Geheimnis der Sanduhr, das Schweizertreffen der Jungschar, auch STR16 genannt. Als OK-Präsident ist es meine Aufgabe, die OK-Sitzungen und Ressortleitertage vorzubereiten, das STR16 nach aussen zu vertreten, an vielen Sitzungen teilzunehmen und noch mehr Mails zu beantworten. Ganz schön stressig und herausfordernd! Schwierig war der Anfang. Die Suche nach einem Organisationskomitee verlief äusserst harzig. Es wollten sich partout nicht genügend Mitarbeitende finden lassen. Ich war kurz davor zu resignieren. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. In nur drei Tagen erreichten mich drei Zusagen, das OK war endlich komplett. Dieser Moment hat mir gezeigt, dass auf Gott Verlass ist, dass sein Segen auf unserem Projekt liegt! Nun sind wir als OK schon über anderthalb Jahre miteinander unterwegs, planen das Lager, lösen Probleme und haben es auch immer wieder einmal lustig.

The United Methodist Church

Wir pflegen einen offenen Umgang und sind zu einem eingespielten Team zusammengewachsen. So macht es Spass! Im vergangenen November fand unser zweiter Ressortleitertag statt und es beeindruckte mich, die grosse Zahl der Leute zu sehen, die sich für das STR16 engagiert. Ich durfte gute Begegnungen erleben und spürte die riesige Motivation der Ressortleitenden. Erfreulich ist der grosse Rückhalt, den wir in der EMK erfahren. Von diversen Seiten erhalten wir Hilfsangebote und können auf verschiedene Ressourcen zurückgreifen. Das STR16 ist längst kein Projekt der Jungschar allein mehr. Mit Berichten in Kirche und Welt sowie dem EMK-Newsletter und an Anlässen wie der Jährlichen Konferenz versuchen wir, möglichst alle an den Vorbereitungen teilhaben zu lassen. Es ist schön zu wissen, dass das STR16 im Gebet und durch praktische Unterstützung von der ganzen EMK mitgetragen wird! Jetzt freue ich mich auf den Sommer 2016, auf die leuchtenden Kinderaugen, auf tolle Begegnungen mit Menschen und mit Gott. Ich freue mich, dass ich an diesem Megaevent dabei sein und mich engagieren darf!


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