Kirche und Welt 1/2017

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Die Jahreslosung 2017 spricht tiefe Sehnsüchte an

Wenn Gott uns von Grund auf verändert Seite 8–9

Kann geistliche Erneuerung veralten?

Wie gehören Gott und Politik zusammen?

Beziehungen aufbauen und Jesus bezeugen

Wie die Verheissung der Jahreslosung nachhaltig wird Seite 7

Sarah Bach hat Wähler in den USA befragt Seite 14-15

W ür schlägt Dein Herz Markus Steinle? Seite 24

The United Methodist Church


INHALT

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Eine Stellungnahme des Ausschusses für Kirche und Gesellschaft

Chiles Methodistenkirche soll den Umgang mit den Fremden lernen

Erleichterte Einbürgerung?

Beziehungen kann man nicht befehlen – aber vorleben

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7 Wie die Verheissung der Jahreslosung nachhaltig wird

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Kann geistliche Erneuerung veralten?

Gratis Tagesfrischprodukte für Bedürftige in der EMK in Bülach

Ein kleiner Lichtblick in einem nicht einfachen Alltag

8 Die Jahreslosung 2017 spricht tiefe Sehnsüchte an

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Wenn Gott uns von Grund auf verändert

Die Zahlstelle als Teamplayer für eine Kultur der Ermöglichung

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Wie das Leitungsteam in Gerlafingen miteinander Zukunft gestaltet

Wofür schlägt Dein Herz Markus Steinle?

«Unsere Vision gibt uns die Richtung an»

12 Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Neuer Geist im sozialen Bekenntnis

14 Sarah Bach hat WählerInnen in den USA befragt

Wie gehören Gott und Politik zusammen?

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Kirche und Welt

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Miteinander Zukunft gestalten

Beziehungen aufbauen und Jesus bezeugen


Kirchen-Gezwitscher Eine kleine Blütenlese aus der Timeline der EMK Schweiz auf twitter. Folgen Sie uns unter @EMKschweiz!

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Klingt echt gut – die neue Jahreslosung. Richtig verheissungsvoll. Und so passend zu diesem Jubiläumsjahr: 500 Jahre Reformation. Damals wurde ja auch alles neu. Und wie sind wir dankbar dafür, dass damals alles neu wurde! Ein neues Herz, ein neuer Geist – das heisst: neuer Schwung, neue Begeisterung … Das sind allerdings nur ganz «formale» Bestimmungen. Man kann auch mit grossem Elan am Bestehenden festhalten – und sich von einer Reform vor allem erhoffen, dass Kirche und Gemeinde, so wie wir sie verstehen und leben, wieder zum Standardmodell wird. Gut, dass Doris Schnell mit ihrer Gestaltung der Jahreslosung einen anderen Akzent gesetzt hat. Gut, dass ein Angebot in Bülach zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Gut, dass in Gerlaingen schon zeichenhafte Erfahrungen mit dieser Erneuerung zu inden sind. Gut, dass in einer «Kultur der Ermöglichung» Personen gewürdigt werden, die vorwärts denken, unbequem sind, weiter sehen und weiter gehen. Wenn Gott tut, was die Jahreslosung verheisst, könnte es sein, dass fast nichts so bleibt, wie es ist … Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Jahr 2017.

Sigmar Friedrich Redaktor

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IHRE MEINUNG

Zu Kirche und Welt 12/2016, S.4, Ihre Meinung

«Führen» nicht mit «Management» verwechseln! In seinem Leserbrief moniert Hansruedi Stahel das Fehlen einer klaren Führung in der EMK. Leider vermisse ich in seinem Text Überlegungen, was er darunter versteht, es fehlen konkrete und lösungsorientierte Hinweise. Ganz abgesehen davon ist die Frage zu klären, wie denn überhaupt eine Kirche zu «führen» ist. Diese Frage nahm Bischof Heinrich Bolleter im Jahre 2000 in einem sorgfältig erarbeiteten Aufsatz mit dem Titel: Führen in einer «lernenden Organisation» auf. Der Aufsatz wurde vor allem für die Arbeit des Kabinetts geschrieben, lässt sich aber natürlich auf die Kirche als Ganzes anwenden. Es würde zu weit führen, hier alle Überlegungen wiederzugeben, aber einige Passagen daraus lohnen sich zu lesen. So schreibt er: «Mit Ausnahme des bewusst hingestellten Idealbildes in Apg 2 indet sich im Neuen Testament keine vollkommene Gemeinde, sondern stets eine kämpfende und lernende Kirche.» Später lesen wir: «Führen in einer lernenden Organisation bedeutet: engagiert und gestaltend auf dem Weg des Wandels vorangehen und vorbildhaft das Neue wagen.» Kommunikation sei der Lebensnerv einer lernenden Organisation. Das daraus folgende kommunikative Führen betreffe die inhalt-

liche Ebene, die Beziehungsebene und die strukturelle Ebene. Die EMK ist kein Wirtschaftsunternehmen, das von oben nach unten geführt werden kann, sondern sie lebt u.a. vom Zusammenwirken von «unten» (Mitglieder und Freunde) nach «oben» (beauftragte Personen und Gremien). Oft erliegen wir der Versuchung, «führen» mit Management zu verwechseln, auch wenn Erfahrungen aus der Managementlehre durchaus Anwendung in einer Kirche inden können. Nach dem Ermessen von H. Stahel ist der Bischof ständig «auf Reisen». Als Bischof der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa (ZK MSE) ist dies genau seine Aufgabe. Er beaufsichtigt 17 Länder mit ca. 20 Sprachen, wahrhaft eine Herkulesaufgabe. Dazu erlaube ich mir ein kleines Wortspiel: Unser Bischof ist ein «reisender» nicht ein «residing» Bishop, d.h er ist eben viel unterwegs und wartet nicht in seinem Büro auf Arbeit. Die spezielle Situation der weltweiten EMK (UMC) verlangt auch Reisen nach Übersee, z.B. für das Fundraising (Mittelbeschaffung), für die Gehälter der Pfarrer in Osteuropa oder für die theologische Ausbildung (endowment fund), usw …

Peter Ch. Binder, Winterthur

Zu Kirche und Welt 11/2016, Thema

Eine Ferienerfahrung Vor kurzem brachten wir Janis zum Grab. Er war fünf Jahre alt und gesund. Nach dem Mittagsschlaf wachte er nicht mehr auf. Gläubige Eltern. Wenn man da ins Grübeln und sogar ins Hadern kommt, verstehe ich. Der Tod ist ein Feind des Menschen. In den Badeferien auf einer griechischen Insel besuchte ich am Sonntag das Dorf, das etwa einen Kilometer von den Hotels weg lag. Natürlich als einziger Tourist. Wo eine Kirche ist, kommt doch auch der Herr und bringt seinen Segen mit. Still verdrückte ich mich in eine Ecke und hatte trotzdem bald eine Kerze in der Hand. Lesung (Byzantinisch?) – Liturgie – Gesang etc. Dann umgab den Priester eine Familie, und ich merkte, dass jemand dort Kurt Meyer Pfäffikon

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gestorben war. Nach dem Gottesdienst sassen die meisten Besucher vor dem nahen Bistro zum Schoppen. Der Pope, eine sehr würdige Erscheinung, sass gerade in meiner Nähe … Etwas schüchtern erklärte ich ihm, die Familie, die jetzt ein Familienmitglied verloren hätten, müsste doch nicht so traurig sein, denn für Christen hat Jesus versprochen, ein Wohnung beim Vater bereit zu stellen. Das sei doch ein Freudentag für den Heimgegangenen. Alle waren erstaunt, dass ich das wisse. Doch das steht doch in der Bibel und dann muss es ja auch stimmen. Nun sah ich leuchtende Gesichter und verzog mich wieder zum Strandhotel.


KURZ NOTIERT

Jesus ist überall dabei! «Mit anderen über Jesus reden? – Also das ist nicht meine Gabe. Das kann ich nicht. Mir fehlen dann immer die richtigen Worte ...» – Wie kommt der Glaube vom Kopf in die Füsse? Und was, wenn ich gar nichts Aussergewöhnliches machen müsste, um andere mit Jesus in Kontakt zu bringen? Ein Schulungstag in Bern lädt alle dazu ein, neue Perspektiven zu entdecken und zu entwickeln, wie Nachfolge im Alltag gelebt werden kann: Dort sein, wo die Menschen sind. Schulungstag «Missionaler Lebensstil», Samstag, 18. März, EMK Bern. Weitere Informationen: www.emk-bildungundberatung.ch/301

Vom Umgang mit ungeborenem Leben Am 29. Januar zeigt das Schweizer Fernsehen in der «Sternstunde Religion» den Dokumentarilm «Week 23» des israelischen Filmemachers Ohad Milstein. Der mit der ältesten Tochter von Bischof Patrick Streiff verheiratete Milstein erzählt darin aufgrund eigener Erfahrung, wie unterschiedlich die verschiedenen Kulturen mit dem un-

geborenen Leben umgehen. Unmittelbar im Anschluss wird es in der Sendung «Sternstunde Philosophie» eine Diskussion geben über ethische Fragen rund um Abtreibung, Präimplantationsdiagnostik und die Optimierung des Menschen.

Naturgesetze und göttliches Eingreifen Der Arbeitskreis «Naturwissenschaft und Glaube» der EmK in Deutschland lädt am 21. Januar in die Universität Würzburg zu einem Symposium ein unter dem Titel: «Naturgesetze und göttliches Eingreifen». Als Referenten werden der Theologe Prof. Dr. Jörg Barthel von der Theo-

logischen Hochschule Reutlingen und die Physikerin Prof. Dr. Barbara Drossel von der Technischen Universität Darmstadt zu dieser Thematik Vorträge halten. Weitere Informationen: www.emk-naturwissenschaften.de

Grundsatzpapier zu «assistiertem Suizid» Der Stiftungsrat der Stiftung Diakonat Bethesda hat Anfang Dezember 2016 ein Grundsatzpapier verabschiedet, in dem festgehalten wird, wie die Stiftung in ihren Einrichtungen mit den Fragen eines assistierten Suizids umgehen will. Das Grundsatzpapier betont die unverlierbare Würde des Menschen. Eine «Beihilfe zur Selbsttötung» sei deshalb nicht Teil ihres «medizinischen, plegerischen und seelsor-

gerlichen Auftrags», heisst es unter anderem in dem Papier. Weiter werden darin die Grundangebote der Bethesda-Einrichtungen mit Fokus auf das Lebensende näher beschreiben und die «grundsätzliche Weigerung, Sterbehilfeorganisationen den Zugang in unsere Einrichtungen zu gewähren» begründet. Weitere Informationen: www.bethesda.ch

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KIRCHE UND GESELLSCHAFT

Ausländer der dritten Generation sollen den Schweizer Pass leichter erhalten.

Eine Stellungnahme des Ausschusses für Kirche und Gesellschaft

Erleichterte Einbürgerung?  VON ANDRÉ TÖNGI

Stellen Sie sich folgende Geschichte vor: Ihr Grossvater ist Ende der 50er Jahre aus wirtschaftlichen Gründen nach Portugal ausgewandert. Er hat sich vom einfachen Feldarbeiter zum erfolgreichen Winzer emporgearbeitet.

Für Ihren Vater, damals 14 Jahre alt, war dieser Schritt nicht so einfach. Von einem Tag auf den anderen musste er nicht nur portugiesisch lernen, er besuchte auch seine letzten Schuljahre in einem fremden Land. Sie selbst sind bereits in Portugal geboren worden. Sie leben wie ein Portugiese, reden portugiesisch, die Schweiz kennen Sie nur von den Sommerferien bei Verwandten Ihrer Grosseltern. Sie sprechen ein wenig Deutsch, aber es ist nicht Ihre Muttersprache, obwohl Ihr Vater eine Schweizerin geheiratet hat. Dennoch haben Sie immer noch keinen portugiesischen Pass, sondern sind laut Papier ein Schweizer, ein Ausländer im Land der Lusitaner.

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Ausländerinnen, die eigentlich gar Einheitliche Regelung Unmöglich, denken Sie? Aber hier in keine mehr sind. der Schweiz ist das die Realität. Ausländer und Ausländerinnen der drit- Kirchliche Realität ten Generation werden gleich behan- EMK-Gemeinden machen keinen Undelt wie ihre Grosseltern und Eltern, terschied bezüglich Nationalität. Wer obwohl sie eigentlich im Herzen sich in der EMK engagieren und MitSchweizer und Schweizerinnen sind. glied werden will, erhält die gleichen Diesem Umstand trägt die Verfas- Rechte unabhängig davon, ob sie/er sungsänderung SchweizerIn ist oder aus eiRechnung, über Im Herzen sind sie nem anderen Land kommt. die das Stimm- längst Schweizer Daher gibt es in unseren volk am 12. FebGemeinden auch diese ruar entscheidet. Sie legt für die dritte «AusländerInnen» der dritten GeneraGeneration eine einheitliche, erleich- tion. Vielleicht sitzen sie im Gottesterte Einbürgerung fest. dienst neben Ihnen, ohne dass Sie es Der Ausschuss Kirche und Gesell- bemerken – weil sie so schweizerisch schaft befürwortet diese erleichterte wirken. Helfen Sie mit, dass sie nun Einbürgerung. Es ist ein logischer auf erleichterte, aber auch sorgfältig Schritt und fördert die Integration abgeklärte Weise das Schweizer Bürund Partizipation von Ausländer und gerrecht erhalten können.

WAS MEINEN SIE DAZU? Auf dem Blog von Kirche und Gesellschaft inden Sie den Initiativtext und haben die Gelegenheit, mit dem Ausschuss über diese Stellungnahme zu diskutieren: www.emk-kircheundgesellschaft.ch


BISCHOFSBÜRO

Wie die Verheissung der Jahreslosung nachhaltig wird

Kann geistliche Erneuerung veralten? Nachhaltige Erneuerung Das Versprechen eines neuen Herzens Die neue Jahreslosung passt sehr und Geistes betrifft eine Erneuerung gut in das moderne Lebensgefühl. im Inneren, im Zentrum des Men­ Altes ist Schnee von gestern. Neues schen. Damit verbunden ist die Hoff­ ist gefragt. Also am liebsten auch ein nung, dass es nachhaltig ist und sich neues Herz und einen neuen Geist! auswirkt im Reden und Handeln des Schliesslich wollen alle lang leben, Menschen. Doch die Erfahrung zeigt, dass Neues altert, wenn es nicht ge­ aber immer jung bleiben. plegt wird. Wie ist das im Leben mit Gott, wenn Worin zeigt sich bei ChristInnen jemand vor einiger Zeit, vielleicht ei­ ein neues Herz und neuer Geist? Klas­ nigen Jahren oder gar Jahrzehnten ei­ sische Merkmale sind Demut, Glaube, nen geistlichen Neube­ Hoffnung und Liebe. Sie ginn erlebt hat? Ist es Neues altert, brauchen alle regelmässige jetzt Schnee von ges­ Plege, nicht zuletzt durch wenn man es bewusstes Training. Dann tern geworden? Und was müsste wieder neu nicht pflegt erneuern sie Herz und werden? Müsste es noch Geist, selbst wenn der Kör­ einmal ähnlich sein wie beim ersten per altert. Ich wünsche Ihnen privat Neubeginn? und in der Gemeinde Erfahrungen nachhaltiger Erneuerung.  VON BISCHOF PATRICK STREIFF

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM JANUAR 9.–11. 13.–14. 17.–18. 27.–31.

Europäische Kabinette, Vorbereitungstreffen Frankfurt Vorstand der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankeich-Nordafrika Pfarrertagung und Kabinett, Bratislava und Wien Studienreise mit dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund nach England

Patrick Streiff: «Glaube, Hoffnung, Liebe brauchen regelmässige Pflege.»

Agenda DO., 12. – SO., 15. JANUAR Tage der Stille – auf Schneeschuhen Fuldera, Val Müstair Kosten: CHF 595.– Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz, www.emk-bildungundberatung.ch/309 SAMSTAG, 21. JANUAR Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Theologie Altes Testament 9.00–12.30 Uhr EMK Zürich 4 Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz SAMSTAG, 21. JANUAR Mitarbeitertagung Nordostschweiz Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen hinaus 9.30–16.00 Uhr EMK Romanshorn Infos / Anmeldung: Manuel Both, manuel.both@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 21. JANUAR Mitarbeitertagung Nordostschweiz Einfach über den Glauben reden 9.45–16.00 Uhr EMK Olten Infos / Anmeldung: Sonja Bitterli, 062 296 55 04, dlf.nordwestschweiz@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 28. JANUAR Mitarbeitertagung Berner Distrikt Geld und Geist in der EMK 9.45–16.00 Uhr EMK Büren an der Aare Infos / Anmeldung: Käthi Hiltbrand, 033 783 16 28, kaethi.hiltbrand@emk-schweiz.ch DO., 2. – SA., 4. FEBRUAR forum e: Kirche in Mission Braunfels D Kosten: ab 98.– € Vollpension, Tagungsbeitrag: 65.– € Infos / Anmeldung: www.evangelisationswerk.de/forum-e

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THEMA

Die Jahreslosung 2017 spricht tiefe Sehnsüchte an

Wenn Gott uns von Grund auf verändert  VON CHRISTIAN HAGEN

Schwamm drüber. Alles wegwischen. Ganz neu anfangen. Was vergangen ist, einfach loslassen. Sich nicht mehr an Altes klammern oder sich von ihm bedrängen und bedrücken lassen. Einfach loslassen! Endlich loslassen! Tabula rasa! Gott schnippt mit seinem mächtigen Finger – und wir erfahren die Umkehrung der Verhältnisse in unseren Herzen. Was für eine schöne Vorstellung!

Diese Vorstellung berührt mich. Sie rührt eine tiefe Sehnsucht in mir an. Zugleich wird auch einiges aufge­ rührt. Das aufrührerische Herz wurde in den Lebensjahren oft genug

durch Wort und Tat verwundet und Die Welt verändern ist teilweise mehr schlecht als recht Die Jahreslosung 2017 verspricht uns vernarbt. Vielleicht ist es sogar ge­ etwas Unfassbares, etwas Gewaltiges, brochen! Jedenfalls wartet noch vie­ etwas, das die Welt nicht geben kann, les auf Heilung und das die Welt aber im Versöhnung. Wie Woran erkenne ich, Innersten erschüt­ schön wäre es doch, tern und verändern dass ich ein neues könnte. Dass wir wenn Gott dieses be­ nämlich Menschen lastete Herz einfach Herz habe? mit neuen Herzen aus der allzu engen Brust herausreissen und ein ganz und einem neuen Geist werden (und neues Herz einplanzen würde – aber es schon sind)! Dass wir von Grund bitte schonend und schmerzfrei, auf verändert werden (und es schon wenn möglich. Gegen das schwache, sind)! Aber wie ist das zu verstehen? kranke, dunkle, versteinerte Herz Wann passiert das? Wie geschieht des Erwachsenen ein neues, heiles, das? Woran erkenne ich, ob ich ein unversehrtes, fröhliches, pulsieren­ neues Herz habe und einen neuen des, hüpfendes Herz eines Kindes. Geist? Das wäre doch der Wunsch vieler Menschen, nicht wahr?

Manchmal werden Menschen von einem Moment auf den anderen völlig verändert.


THEMA

Göttlicher Augenblick Ich höre von Menschen wie dem ehe­ maligen Box­Weltmeister im Schwer­ gewicht George Foreman, die berich­ ten, dass sie von einem Moment auf den anderen durch eine Begegnung mit dem Auferstandenen völlig verän­ dert waren. Aus Herzen des Hasses wurden in einem einzigen göttlichen Augenblick Herzen der Liebe. Gott machte alles neu. Die krakelige Schrift der Vergangenheit wurde mit einem heilenden Schwamm Gottes einfach von der Herzenstafel wegge­ wischt. Tabula rasa! So jedenfalls be­ richten es diese Menschen, und ich will ihnen glauben. Ja, ich will mehr als nur glauben, dass wahr ist, was sie sagen. Ich will ganz darauf ver­ trauen, dass ich das, was sie erlebten, in meinem Leben auch erleben darf.

neu, aber noch nicht vollkommen. Der Geist ist neu, ganz neu, aber er muss sich noch entfalten. Gott wirkt und er­ füllt sein Versprechen. Er hat begon­ nen, und wenn ich genau hinschaue, dann erkenne ich kleine oder auch grössere Fortschritte. Er wird sein Werk auch vollenden. Darauf vertraue ich auch dieses Jahr.

Wie Verwandlung geschieht Sich von Gott verwandeln zu lassen, ist nicht immer einfach. Oft bereitet es sogar Schmerzen. Um im Bild zu bleiben, das Ezechiel verwendet: Gott nimmt mein steinernes Herz und klopft es mit einem Meissel der Liebe sorgfältig ab, um Platz für das lei­ scherne Herz zu machen. Dabei nimmt Gott oftmals auch meine Mit­ hilfe in Anspruch. Er löst einen Bro­ cken aus dem Stein und hält ihn mir vor Augen. Ich betrachte ihn von vie­ Ein langer Prozess Bei den meisten Christen geschieht len Seiten, betrauere ihn und lasse die Herzensumwandlung nicht so ab­ ihn langsam los. So geschieht Verän­ rupt wie bei George Foreman, sondern derung. So geschieht das Wunder der prozesshaft. Gottes Geist wirkt eben Heilung. Langsam, behutsam und un­ in jeder Person auf je eigene Weise ter Schmerzen. Aber wie wohltuend und mit dem je eigenen ist diese Verände­ Tempo. Das ist manch­ Ein Wunder, das rung, wenn das Herz mal fast nicht zu ertra­ unter Schmerzen plötzlich wieder Luft bekommt und atmen gen. Zweifel brechen kann; befreit von der auf. Verwundete, gebro­ geschieht chene und vernarbte Enge der Mauern, die Herzen benötigen manchmal Jahre, es um sich errichtet hat. Wie schön, vielleicht Jahrzehnte, um heil zu wer­ wenn das Herz wieder zu schlagen be­ den. Dabei kommt es immer mal wie­ ginnt – für Gott, für den Nächsten der zu scheinbarem Stillstand oder und, nicht zuletzt, auch für sich sogar zu Rückschlägen. Manch eine selbst. Erfahrung der Vergangenheit, gespei­ chert in den Herzen, vergiftet auch Gottes Liebe atmen langjährigen ChristInnen noch die Im Jahre 2017 will ich nicht aufhören, Gegenwart. um ein neues Herz und einen neuen Geist zu beten. Ich will nicht aufhö­ Das Neue im Alten ren, Gott darum zu bitten, mich ganz Wie ist das jetzt aber mit der Jahres­ auf ihn hin auszurichten. Ich will losung? Was fange ich im Jahre 2017 nicht aufhören, das Werk, das Gott in mit diesen Worten an? Für mich sind mir begonnen hat, betend zu unter­ sie heilsam, voller Hoffnung. Sie erin­ stützen. Denn am Ende geht es nur nern mich daran, dass Gott in mir um eines: ganz aus der Liebe Gottes wirkt, dass er mich verändert und zu zu leben. Als ganze Person will ich seinem Ebenbild umformt. Ich bin, diese Liebe atmen und weitergeben seit Christus in mir lebt, eine neue an alle, die sich auch nach einem Schöpfung, an der aber auch noch vie­ neuen Herzen und einem neuen Geist les vom Alten klebt. Mein Herz ist sehnen.

Gedanken aus Kirche und Gesellschaft

Jahreslosung und Soziales Bekenntnis Im Dezember 1907 gegründet, legte die «Methodist Federation for Social Service» an der Generalkonferenz von 1908 in Baltimore die Urform des später als «Soziales Bekenntnis» benannten Textes vor. Die Kirche verplichtete sich darin, für die Rechte der arbeitenden Menschen einzutreten: für einen Existenzlohn, für einen arbeitsfreien Tag in der Woche, für den Schutz der Gesundheit im Arbeitsprozess und für die Abschaffung der Kinderarbeit. Dieses «Soziale Bekenntnis» bekam ökumenische Bedeutung, indem es im selben Jahr vom «Federal Council of the Churches of Christ in America» leicht verändert übernommen wurde. 1972 wurde das bisherige Soziale Bekenntnis in zwei Teile gegliedert: Die Sozialen Grundsätze und das neue Soziale Bekenntnis. In der aktuellen Graik zur EMK-Jahreslosung nimmt die Künstlerin Doris Schnell die vier Themenbereiche dieses Sozialen Bekenntnisses auf: Umwelt, Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Wort Gottes. Spannend! Mehr zum Sozialen Bekenntnis unter www.soziales-bekenntnis.ch. Jörg Niederer

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THEMA

Christof Zurbrügg, Andrea Krebs, Judith Trüssel, Werner Würmli, Olivia Wegmüller, Marc Ott und Beatrice Städeli (v.l.) sind als Team gemeinsam unterwegs.

Wie das Leitungsteam in Gerlafingen miteinander Zukunft gestaltet

«Unsere Vision gibt uns die Richtung an»  VON JUDITH TRÜSSEL

Wie sieht das aus, wenn Menschen (neu) begeistert sind, eine gemeinsame Vision haben und an vielen Orten in diesem Sinne beherzt handeln? Ein Blick in die EMK Gemeinde Gerlaingen.

Vor etwas mehr als drei Monaten lernte ich das Leitungsteam der EMK Gerlaingen kennen, und wir began­ nen, miteinander zu arbeiten. Das Team beindet sich bereits seit eini­ ger Zeit in einem intensiven Lern­ Prozess (SLI), in den ich nun mit ein­ steigen durfte. Auf Gott ausgerichtet Die Art und Weise, wie wir inner­ halb unseres Teams Prozesse entwi­ ckeln, hat wesentlich mit zugrunde­ liegenden Prinzipien zu tun. Da ist einerseits unsere persönliche Bezie­ hung zu Gott, die wir verstärkt in

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den Mittelpunkt rücken. Anderer­ Gute Gewohnheit seits werden die Begabungen der Unsere Vision gibt uns die Richtung einzelnen Mitglieder stärker beach­ an, in die wir uns zusammen bewe­ tet und gezielt eingesetzt. Als Lei­ gen und für die unser Herz schlägt: tende sind wir auf Gott ausgerichtet Wir wollen uns engagieren für unser und versuchen, in seinen Spuren zu Dorf und streben ein Gerlaingen als gehen. Das gelingt letztlich nieman­ eine blühende Gesellschaft, von Gott dem immer gleich. Innerhalb unse­ geschaffen, an. res Teams versuchen wir einander Eine der Stärken unserer Gemeinde dabei zu helfen. Dies geschieht ist die Tisch­Gemeinschaft. Wir essen durch einen vertrauensvollen, per­ einfach gerne miteinander. Selbst die sönlichen Austausch, der unsere Be­ Leitungsteam­Sitzungen eröffnen wir ziehungen enorm jeweils mit einem einfa­ Es entsteht intensiviert. Wir chen «Znacht­Essen.» sprechen mitein­ eine ermutigende Auch dieses «Eingangs­ ander auch über ritual», das längst zur Aufrichtigkeit Gewohnheit geworden persönliche Glau­ bensschritte, die ist, trägt zu unserer spe­ wir tun wollen, und begleiten uns ge­ ziellen Gemeinschaft innerhalb unse­ genseitig darin. Zunehmend entsteht res Teams bei. Diese Gewohnheit, die dadurch eine ermutigende Aufrich­ wir als eine unserer wichtigsten Stär­ tigkeit, die unser Klima prägt. Auf ken ansehen, durchzieht unsere diese Weise geschieht geistliches ganze Gemeinde. Sie zeigt sich bei­ Wachstum bei den einzelnen und spielsweise auch in unserem Kirchen­ beim Team als Ganzem. kaffee, der sich sehr abwechslungs­


THEMA

reich präsentiert. Es gibt dort immer etwas Feines zu essen.

hilft uns auf dem Weg hin zu einer neuen Gemeindeleitung, hin zu neuen Zielen. Er half uns, unsere Vi­ sion zu entwickeln. Ich bin sehr dankbar, dass ich nun ein Teil dieses wunderbaren und mutigen Teams sein darf, und ich bin gespannt und neugierig, was wir in naher Zukunft erleben werden – miteinander und mit den Menschen um uns herum.

Gedeckte Tische Ein wichtiger Beitrag, den unsere Ge­ meinde innerhalb unseres Dorfes leistet, ist die Essensausgabe für Be­ dürftige. Neu wird diese übrigens im Laufe des nächsten Jahres unter dem Namen der schweizerischen Organi­ sation «Tischlein deck dich» weiter­ laufen. Auch unser diakonischer Bei­ Das Brot brechen trag hat also letztlich mit einem In Apostelgeschichte 2,42 heisst es: «Sie alle widmeten sich eifrig dem, gedeckten Tisch für alle zu tun. Im Sommer inden bei uns ver­ was für sie als Gemeinde wichtig schiedentlich Gartentreffs statt: ein­ war: Sie liessen sich von den Apos­ zelne Familien bieten innerhalb un­ teln unterweisen, sie hielten in ge­ serer Gemeinde sozusagen genseitiger Liebe zusammen, sie bra­ Tisch­Gemeinschaften in ihren Gär­ chen das Brot miteinander und ten an. Auch Angebote wie die Frau­ feierten das Mahl des Herrn und sie enoase könnte ich beteten gemeinsam.» mir ohne irgend­ Ich habe das Gefühl, Die Prozesse welche Köstlichkei­ dass diese Worte tref­ verstärken ten, die angeboten fend beschreiben, werden, nicht vor­ unsere Sehnsucht was wir aktuell erle­ stellen. Unter ande­ ben. Als Team und als rem der liebevolle ganze Gemeinde kön­ und wertvolle Umgang untereinan­ nen wir darüber nur staunen. In die­ der hilft uns, dran zu bleiben und un­ sem Staunen wächst eine Haltung sere Vision einer blühenden Gesell­ der Dankbarkeit Gott gegenüber in schaft in und um Gerlaingen herum uns. Ich bin überzeugt davon, dass wirklich anzustreben. das längerfristig andere anstecken wird. Meine Hoffnung ist, dass wir Drei Schritte gehen es zunehmend wagen, unter den Lieben (Gott und die Menschen) – ler­ Menschen, die noch nicht in einer be­ nen (in Gemeinschaft) – leiten (mit­ freienden Beziehung mit Jesus leben, einander leiten) – letztlich ist es wie­ einen guten Einluss auszuüben und der und wieder dieser Dreischritt, damit biblisch gesprochen «Frucht zu der uns im Leitungsteam immer stär­ bringen». Diese Prozesse, die uns ak­ ker prägt. Der SLI­Prozess half und tuell so sehr prägen, verstärken un­

sere Sehnsucht und verhindern, dass wir uns unter unseresgleichen zu­ rückziehen. Wir erleben und entde­ cken, wie wir missional wirksam sein können. Mein persönlicher Ein­ druck ist, dass es unsere Aufgabe sein wird, mit anderen – auch mit Menschen ausserhalb unserer Ge­ meinde – das Brot zu brechen. Darin begegnen wir Jesus Christus ganz di­ rekt. Das Abendmahl, das wir im Gottesdienst miteinander feiern, wird so zum heiligen Kern all des­ sen, was wir tun. Vertrauensvoll handeln Eines unserer Teammitglieder hat vor kurzem geschrieben: «Der SLI­ Prozess bietet eine gute Möglichkeit, sich auch in herausfordernden Mo­ menten als Team oder als Gemeinde neu zu inden und zu respektieren. Er schafft eine neue Vertrauensbasis im Team. Als Voraussetzung müssen bei den Teilnehmenden Offenheit und Ehrlichkeit vorhanden sein.» Ich denke, ein solcher Prozess bedeutet viel Arbeit für alle Beteiligten. Aber diese Arbeit lohnt sich. «Bei uns fand nebst allem anderen auf jeden Fall auch eine starke Erweiterung des Blickwinkels auf die Gemeinde und deren Umfeld statt ...» so beschreiben es einzelne Mitglieder unseres Lei­ tungsteams. Wir sind uns einig, dass sich all diese Schritte für uns jetzt schon mehr als gelohnt haben.

GEMEINSAM LIEBEN, LERNEN, LEITEN Das Leitungsteam in Gerlaingen hat zusammen mit einem SLI-Coach einen Coachingprozess durchlaufen. Ziel dieses Prozesses ist, dass die Teilnehmenden in ihrer Treue zu Gott und dann in ihrer Wirkung für Gott wachsen. Einzigartig an diesem Prozess ist, dass er bei der geistlichen Entwicklung der einzelnen Person ansetzt. Der Entwicklungsprozess zieht von da aus weitere Kreise: von der geistlichen Entwicklung einer Person und ihrer Leitungsfähigkeiten über die Entwicklung des Teams hin zur Verwandlung der Organisation und ihres Umfeldes. Weitere Informationen zu diesem Prozess unter: www.emk-bildungundberatung.ch/101

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THEMA

Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Neuer Geist im sozialen Bekenntnis Impressum Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich

 VON FELIX WILHELM BANTEL

Doris Schnell aus Bregenz hat in die-

Redaktor: Sigmar Friedrich

sem Jahr wieder die Jahreslosung in

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

nige Gedanken zu dieser Umsetzung.

eine graische Gestalt umgesetzt. Ei-

Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach, 8021 Zürich 1 Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach, 8021 Zürich 1 Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Christian Aeschlimann Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch

Bei der graphischen Gestaltung der Jahreslosung 2017 hat sich Doris Schnell vom Verständnis leiten las­ sen, dass die Worte in Ez 36,26 einen Weg weisen, der sich in konkreten Handlungen und Haltungen reali­ siert. Ezechiel gibt an verschiedenen Orten in seinen Botschaften Hinweise darauf, welche Lebensbereiche davon betroffen sein sollten. Bekenntnishaft Mit dieser Sichtweise hat Doris Schnell entdeckt, dass das Soziale Be­ kenntnis der EMK eine Aktualisie­ rung der Worte aus dem Ezechielbuch

Graik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,8 Allef Vinicius, unsplash.com S.2 Plaßmann, gemeindebrief.de S.3,5,7,11,13 EMK S.6 Deborah Weber,_pixelio.de S.10,15-19,24 zVg S.22 skeeze, pixabay.com S.23 sasint, pixabay.com S.24 Anna Vander Stel, unsplash.com

Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt, und an Jesus Christus, den Erlöser alles Erschaffenen, und an den Heiligen Geist, durch den wir Gottes Gaben erkennen. Wir bekennen, diese Gaben oft missbraucht zu haben und bereuen unsere Schuld. Wir bezeugen, dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist. Wir wollen sie schützen und verantwortungsvoll nutzen. Wir nehmen dankbar die Möglichkeiten menschlicher Gemeinschaft an. Wir setzen uns ein für das Recht jedes Einzelnen auf sinnvolle Entfaltung in der Gesellschaft. Wir stehen ein für das Recht und die Plicht aller Menschen, zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft beizutragen. Wir stehen ein für die Überwindung von Ungerechtigkeit und Not. Wir verplichten uns zur Mitarbeit am weltweiten Frieden und treten ein für Recht und Gerechtigkeit unter den Nationen. Wir sind bereit, mit den Benachteiligten unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen. Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe. Wir anerkennen Gottes Wort als Massstab in allen menschlichen Belangen jetzt und in der Zukunft. Wir glauben an den gegenwärtigen und endgültigen Sieg Gottes. Wir nehmen seinen Auftrag an, das Evangelium in unserer Welt zu leben. Amen.

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Flammend Tanzende Farben und Formen domi­ nieren auf dem Bild. Wie loderndes

DAS SOZIALE BEKENNTNIS DER EMK

Insertionsschluss für 02/2017: 13.01.2017

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sein könnte. Auf dieser Einsicht hat sie die graphische Gestaltung der Jah­ reslosung aufgebaut: Vier Abschnitten des Bekenntnis­ ses hat sie je eine Farbe zugeordnet und diese Farben dann in der Form der Flamme im internationalen EMK­ Signet als Grundstruktur in die Gra­ ik aufgenommen (s. Box). Es geht beim neuen Geist und beim neuen Herzen nicht nur um eine Erneuerung der Gottesbeziehung. Die Erneuerung der Gottesbeziehung (blau) wirkt kon­ kret in die Beziehung zur Schöpfung (grün), in die Gestaltung von Gerech­ tigkeit (gelb), in die zwischenmensch­ lichen Beziehungen (rot). Entspre­ chende Symbole sind in den jeweiligen Flammen platziert.

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THEMA

Feuer. Schwungvoll steigen die farbi­ gen Flammen nach oben. Sie ziehen viele Gegenstände mit sich hinauf. Die gelbe Flamme greift sogar über den Bildrand hinaus. Nicht zu brem­ sen. Nicht zu begrenzen. Nicht in ei­ nem vorgegebenen Rahmen festzu­ halten. Unten stehen Worte, geschrieben und streng geformt in schwarzen Buchstaben. Eigentlich müssten die Buchstaben die Farbe von Feuersglut haben, aus der die Flammen lodern. Die Feuersglut liegt aber nicht in der Farbe der Schrift, sondern im Inhalt der Worte: ein neues Herz, ein neuer Geist – von Gott – für die Menschen. Der neue Geist, der in diesem Be­ kenntnis zu inden ist, hat die Art von lodernden Flammen, die Altes ver­ brennen und Neues in Bewegung set­ zen. Wer sich davon anzünden lässt, wird sich mit herrschenden Meinun­ gen anlegen müssen. Mit tief verwur­ zelten Traditionen. Mit verfestigten Denkweisen. Mit alten Gewohnheiten. Mit Machthabern aller Art. Mit dem eigenen Bedürfnis nach Sicherheit. Mit der eigenen Angst. Fragend Wollen «wir» einen neuen Geist und ein neues Herz? Wollen «wir» das Ri­ siko eingehen, dass allerhand in «un­ serem» Denken, in «unserer» An­ schauung der Dinge im Leben, in «unserem» Handeln auf den Kopf ge­ stellt werden müsste, so dass viel­ leicht in mancher Hinsicht kein Stein auf dem anderen stehen bliebe? Wie können wir unsere Sehnsucht nach einer besseren Welt und einer neuen menschlichen Gemeinschaft ei­ nerseits und die menschlichen Gege­ benheiten und Begrenztheiten ande­ rerseits so ernst nehmen, dass wir nicht Illusionen verfallen und damit (einmal mehr?) auf eine Enttäuschung zulaufen, weil auch die (neue) Reali­ tät hinter den hochgesteckten Erwar­ tungen und Hoffnungen zurück­ bleibt?


UMSCHAU

Sarah Bach hat WählerInnen in den USA befragt

Wie gehören Gott und Politik zusammen?

Verstorben Adrian Stauffer (55) Uzwil-Flawil am 26.8.2016

 VON SARAH BACH

Marie Steiner-Trachsel (99) Frutigen am 1.9.2016

«Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen eine kurze Frage stellen?» Die Frau, die ich auf dem Rückweg zu ihrem

Peter Holzer (75) Basel-Ost am 7.11.2016

Auto anhalte, bleibt stehen und lächelt mich freundlich an. «Klar»,

Lydia Marti-Maag (94) Bülach-Oberglatt am 3.9.16 Irma Bollier-Grolimund (92) Region Zimmerberg am 19.9.16 Martha Dolder (90) Region Zimmerberg am 7.10.16 Dora Frischknecht (101) Stäfa-Männedorf am 8.10.16 Hans Schuwey (79) Solothurn am 17.10.16 Gertrud Liechti-Käser (75) Spiez-Oey am 19.10.16 Gottfried Steiner-Obrist (94) Bülach-Oberglatt am 30.10.16 Hedwig Wartmann (94) Region Zimmerberg am 1.11.16

Kirche und Welt

Gespaltenes Land Die Antworten waren bunt durch­ ihr die Frage stelle, die an diesem mischt, wie auch die Personen, die wir Tag alle US-Amerikaner gestellt be- fragten. Integrität, Ehrlichkeit, Gleich­ kommen. Doch ihr Gesicht wechselt berechtigung, Wohlwollen, Freizügig­ von überrascht zu verwirrt, als ich keit und Respekt waren einige der Top ihr meine Frage stelle: «Welche mo- Antworten. Daneben gab es auch viele ralischen Werte haben Ihre Wahl Aussagen wie: «Ich wähle das Bessere heute beeinlusst?» von zwei Übeln», «Hauptsache, gegen diese/n Kandidaten/in», «ich bin nicht Es ist der 8. November und in den USA für gewisse Werte, sondern gegen stehen die Wahlen an. Ich bin zusam­ einige» oder schlicht und einfach: «Es men mit meiner Ethik­ gab keine moralischen Professorin unterwegs Die USA sind Werte, die meine Wahl und stelle Wähler/innen beeinlussten». Was sich gespaltener, diese Frage, als sie von in der Nacht vom 9. No­ der Urne zurückkehren. als wir dachten vember schliesslich bei Es ist Teil eines Ethik­ den Resultaten der Wahl Seminars, das ich im Rahmen meines zeigte, konnten wir schon bei unserer Theologie­Studiums an einer Univer­ Umfrage beobachten: Die USA sind sität ausserhalb von New York besu­ gespaltener, als wir bisher dachten. che. Wir beschäftigen uns mit einer Die Antwort «Integrität» und «Ehrlich­ alten, aber immer spannenden Frage: keit» bekam ich beispielsweise von Wie gehören Gott und Politik zusam­ Clinton­ und Trump­Anhängern glei­ men? chermassen zu hören. Obwohl die Antworten also teilweise überein­ Fragen stellen stimmten, war die Interpretation die­ Das Seminar wird jeweils in «Wahl­ ser Werte sehr verschieden. Semestern» angeboten. Es beschäftigt sich mit dem Einluss der Medien, un­ Gemeinsam feiern serer christlichen Werte und der ver­ Am Abend des 9. November, keine 24 schiedenen christlichen Gemein­ Stunden nach Bekanntgabe der Ergeb­ schaften im Allgemeinen auf die nisse, war unser Ethik­Seminar für Wahlen hier in den Vereinigten Staa­ den Universitäts­Gottesdienst verant­ ten. Etwas mehr als zwei Monate lang wortlich. Wie und was predigt man an hatten wir Bücher zum Thema gele­ einem Tag, an dem so viele Hoffnun­ sen, verschiedene Medien und ihre gen enttäuscht wurden, wenn einigen Berichterstattung beobachtet und un­ zum Feiern und anderen zum Weinen tersucht und miteinander über unsere zumute ist? Meinungen diskutiert. Nun war es Wir entschieden uns dafür, drei Zeit, mit den WählerInnen ins Ge­ Menschen zeugnishaft erzählen zu spräch zu kommen. Vier Gruppen lassen, wie sie sich an diesem Tag antwortet sie und erwartet, dass ich

Diakonisse Dora Läderach (81) Zürich - Ost am 12.11.2016

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machten sich auf zu verschiedenen Abstimmungslokalen, um allen die gleiche Frage zu stellen: «Welche mo­ ralischen Werte haben Ihre Wahl heute beeinlusst?»

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UMSCHAU

An der Drew University ausserhalb von New York studiert Sarah Bach bis im Sommer.

ZUR PERSON nach den langen Monaten von Wahl­ Weiter fragen kämpfen und der ereignisreichen So haben wir als Studierende ver­ Nacht fühlten. Die sucht, aus diesen Ta­ Zeugnisse sollten in Raushalten oder gen und Monaten Sinn erster Linie eines sein: einmischen? zu machen. Was hätten ehrlich. Wenn wir in Sie getan? Was wün­ der Kirche nicht mehr ehrlich sein schen Sie sich von ihrer Kirche in Be­ können, wo dann? zug auf Politik? Raushalten oder ein­ Doch dabei blieben wir nicht stehen. mischen? Über politische Themen Wir entschlossen uns, in einem Ritual schweigen oder darüber predigen? die Füsse der Gottesdienstbesucher/ Und was sagt Jesus eigentlich zu dem innen zu salben und zu segnen. Es ganzen? war für uns ein Zeichen dafür, dass Ich würde mir wünschen, dass uns wir bereits einen langen Weg zurück­ diese Fragen vermehrt in unseren Ge­ gelegt haben und alle erschöpft sind. meinden, Hauskreisen und im persön­ Doch es war auch ein Zeichen dafür, lichen Gespräch beschäftigen. Wer dass unser Weg noch nicht zu Ende ist. weiss, was daraus noch alles wachsen Gemeinsam gehen wir weiter. kann ...

Sarah Bach (24) hat im Sommer ihren Bachelor an der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) abgeschlossen und studiert nun für zwei Semester an der Drew University in der USA. Den Wunsch, ein Jahr im Ausland zu studieren, hatte sie schon seit Beginn ihres Studiums an der Theologischen Hochschule in Reutlingen. Nun beginnt sie in den USA den Masterstudiengang. Im Sommer 2017 kehrt sie nach Reutlingen zurück. An der Drew University besucht sie vorwiegend Fächer, die sich mit Systematischer Theologie und Ethik befassen.

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CONNEXIO

Chiles Methodistenkirche soll den Umgang mit den Fremden lernen

Beziehungen kann man nicht befehlen – aber vorleben  VON THOMAS HANIMANN

Migrationsfragen drücken auch in Chile. Bischof Pedro Correa von der Methodistenkirche (IMECH) hat sich ihrer angenommen. – Ein Interview.

Hat Chile auch so etwas wie eine «Flüchtlingskrise»? Pedro Correa: Ja. Der Druck nimmt seit acht Jahren ständig zu. Zuerst wa­ ren es vor allem Menschen aus den Nachbarländern Peru und Bolivien. Dann kamen auch etliche von Kolum­ bien und seit Kurzem gibt es vor al­ lem eine Einwanderung aus Haiti. Etwa 180 Haitianer kommen derzeit pro Tag nach Chile. Was bedeutet das für die Bevölkerung in Chile? Auf der einen Seite ist es eine neue Er­ fahrung für die ChilenInnen. Zum ersten Mal werden sie mit Afroameri­ kanerInnen und deren Kultur kon­ frontiert. Dann bringen die Migrant­ Innen auch einige Probleme mit: Delikte, Handel mit Frauen und Dro­ genhandel. Aber man muss aufpas­

sen, dass man diese Dinge nicht ein­ fach auf die MigrantInnen projiziert. Die meisten Einwanderer sind ja nicht Kriminelle.

Wie hilft die Kirche sonst noch? In unseren Zentren für MigrantInnen Wie reagiert die Kirche? im Norden helfen wir den Menschen, Zum einen muss sie sich mit der Not­ ihre Dokumente in Ordnung zu brin­ situation vieler Flüchtlinge beschäfti­ gen und zeigen ihnen, welche Rechte gen. Viele von ihnen haben nicht ein­ sie hier haben. Dazu gehören etwa der mal eine Unterkunft Zugang zum Gesund­ Ein Problem, heitssystem und die und die Kälte macht mit dem die Schulbildung für Kin­ ihnen zu schaffen. Dann ist es aber Kirche sorgfältig der. Auch die einzelnen auch die soziale Si­ Gemeinden können ei­ umgehen sollte tuation, in der die niges tun, zum Beispiel, Asylsuchenden stecken. Es sind oft indem sie den MigrantInnen Räume Männer oder Frauen, die alleine kom­ und Infrastruktur zur Verfügung men. Doch zuhause haben sie eine Fa­ stellen oder sie zu ihren Anlässen ein­ milie. In Chile gehen sie wieder eine laden. Beziehung ein und wollen wieder hei­ raten. Das ist ein moralisches Prob­ Wie beurteilen sie das Resultat? lem, das die Gesellschaft nicht wahr­ Es ist nicht immer ganz einfach. Es nimmt. Doch in der Kirche sollte man ist wichtig, dass die Ortsgemeinden sorgfältig damit umgehen. ein neues Bewusstsein entwickeln. Wenn es ums Teilen mit den Migran­ Das bedeutet konkret ... t Innen geht, steht oft der Egoismus In der Methodistenkirche müssen im Weg: man will den Raum, das Ge­ jetzt die Pfarrpersonen, die jemanden schirr und anderes nicht teilen, weil aus der Migration trauen wollen, ei­ das ja kostet.

Unterkünfte von MigrantInnen in Arica im Norden von Chile.

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nen Nachweis des Zivilstandes aus dem Herkunftsland holen.


CONNEXIO

Wie soll sich das ändern? der die Liebe Gottes braucht. Für Es ist kein einfacher Weg. Beziehun­ diese Menschen sollen wir unsere gen kann man nicht Türen öffnen. Wir befehlen, aber man können nicht eine Die Grundfrage hat kann sie als Vorbild Kirche sein, die mit globaler leben. Wir empfeh­ singt und anbetet Gerechtigkeit zu tun und dabei die Ar­ len den Pfarreperso­ nen beispielsweise, mut und das dass sie bei ihren Besuchen bei Mig­ Elend vergisst, in dem viele dieser rantInnen jeweils ein Gemeindemit­ MigrantInnen leben. glied mitnehmen. Was ist Ihre persönliche Ansicht zur Migrationsfrage? Haben Sie eine Lösung? Ob in Chile oder Europa – es ist im­ mer die gleiche Grundfrage. Diese hat mit globaler Gerechtigkeit zu tun. Man muss in den Ländern Bedingun­ gen schaffen, die es den Menschen er­ möglichen, dort zu leben. Die reichen Länder tragen viel Verantwortung dabei. Sie sagten einmal, dass es dabei um den Weg der Heiligung gehe. Wie ist das zu verstehen? Als Kirche müssen wir prophetisch auftreten und einstehen für diese Menschen in ihrer Not. Die Herausfor­ derung für die Kirchen und für uns als Gemeindeglieder ist, dass wir im Ausländer unseren Nächsten sehen,

ZUR PERSON Pedro Correa ist seit 2014 Bischof der Methodistenkirche in Chile. Er lebt mit seiner Familie in Santiago Im Herbst 2016 besuchte er die Schweiz und nahm an der Migrationskonferenz von Connexio teil, wo er über die Migration in seinem Land referierte.

Neue Mitglieder Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag. Anita Scherer-Thoma Georg Scherer Evelyne Röthlisberger-Nussbaumer Martin Röthlisberger Solothurn am 25.9.2016 Miguel Ortega Segura Walas da Silva Santos Stefania Donadei Patricia Bermúdez Marceliano Calvo Lopes Solothurn Latino am 29.10.2016 Bernd Rosner Glarus am 6.11.2016 Beatrix Reimann Michael Oberjörg Andreas Berkmann Bregenz am 4.12.2016

DIE EMK IN CHILE Die chilenische Methodistenkirche (IMECH) ist von ihrer Grösse mit der Schweizer EMK vergleichbar. Sie zählt rund 15 000 Mitglieder und über 120 Gemeinden. Ihre Bedeutung liegt heute vor allem im sozialen Engagement. Beinahe jede Gemeinde betreut allein oder zusammen mit anderen Gemeinden ein diakonisches Werk. Solche Werke sind etwa Gesundheitsposten, eine Landwirtschaftsschule, ein Ausbildungszentrum für Metallbaulehrlinge, Kindergärten, Grundschulen oder ein Kinderheim für Mädchen. Im Norden des Landes betreibt die Kirche ein Zentrum für die Betreuung von MigrantInnen. Da immer mehr MigrantInnen in Santiago stranden, will die Kirche auch in der Hauptstadt vermehrt Hilfe leisten. Connexio unterstützt die chilenische Kirche in ihrer Arbeit. www.connexio.ch, 044 299 30 70 EMK in der Schweiz Connexio, Zürich PC 87-537056-9 IBAN: CH52 0900 0000 8753 7056 9 BIC: PPFICHBEXXX

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UMSCHAU

Gratis Tagesfrischprodukte für Bedürftige in der EMK in Bülach

Ein kleiner Lichtblick in einem nicht einfachen Alltag Der schönste Moment Es ist Mittwochabend, kurz vor halb neun. Die ersten Menschen warten schon. Die Tische sind voll von feinen Frischprodukten wie Brot, Sandwi­ ches, Wähen, Desserts und ähnli­ chem. Bescheiden und etwas ungläu­ big laufen die Bedürftigen den Tischen entlang und lassen sich die Taschen füllen mit Produkten, die sie sich sonst nicht leisten können oder wollen. Dann verabschieden sie sich mit einem Lächeln und mit einem Dankeschön in verschiedenen Spra­ chen. Das ist jeweils der schönste Mo­ ment des Abends: wenn die Dankbar­ keit spürbar ist und ich zutiefst im Innern weiss, dass es sich lohnt, für diese Menschen die Stimme zu erhe­ ben. Menschen, die das Wort «Hun­ ger» aus eigener Erfahrung kennen, aber oft nicht die Kraft und die Mit­ tel haben, etwas dagegen zu unter­ nehmen. Verlorene Lebensmittel Die Idee einer kostenlosen Abgabe von Tagesfrischprodukten in Bülach entstand inspiriert durch einen Arti­ kel über das Thema «Food Waste»: Le­ bensmittel, die für den menschlichen Konsum produziert wurden und auf Lebensmittel für die, die sonst zu wenig haben. dem Weg vom Feld bis zum Teller ver­ loren gehen oder weggeworfen wer­  VON DANI HORBER Randständige und nicht so in die den. Norm passende Menschen haben Seit Ende August 2016 läuft das Oft habe ich mich gefragt: Wie vie- mich schon immer fasziniert. Andere Projekt nun in der EMK Bülach. Je­ le Menschen gibt es wirklich in der gibt es schliesslich schon genug. weils am Mittwoch zwischen 20.30 – Schweiz, die Hunger leiden, weil Diese Menschen jedoch machen ei­ 21.00 Uhr werden Frischprodukte, die sie nicht genügend Geld haben, um nen Unterschied in der Gesellschaft. nicht verkauft werden konnten, von freiwilligen HelferIn­ Lebensmittel zu kaufen? Und wen Sie heben sich von der meint Jesus, wenn er in Matthäus Masse ab. Hinter die­ Diese Menschen nen bei den Läden ab­ geholt und an Bedürf­ 25 auf die Frage der Jünger, wo sie sen Menschen stecken heben sich von tige dieser Stadt ihn denn hungrig und durstig gese- jedoch oftmals viel Not verteilt. Hauptliefe­ hen haben, antwortet: «Das will ich und noch mehr Fragen. der Masse ab rant für solche Le­ euch sagen. Was ihr für einen mei- Fragen nach ganz ele­ ner geringsten Brüder getan habt, mentaren Bedürfnissen wie dem bensmitteln sind die Migros sowie täglichen Brot. Volg und eine Konditorei in Bülach. das habt ihr mir getan.»?

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EMK- Unternehmer/in Rieben Heizanlagen AG 3753 Oey Tel. 033 736 30 70

Zurbuchen AG Amlikon 8514 Amlikon-Bissegg www.zurbuchen.com • Büromöblierung • Saalbestuhlung • Klapptische Irma Erb und René Neukom gehören zu den freiwilligen HelferInnen in Bülach

Bedürftige Menschen können bei der Stadtbehörde eine Bezugskarte bezie­ hen, die sie berechtigt, sich einmal pro Woche von diesen Tagesfrischpro­ dukten zu bedienen, die die Anbieter gratis abgeben. Das ist kurz zusam­ mengefasst das Ergebnis langer Vor­ arbeit und intensiven Verhandlungen mit Anbietern wie der Migros. Lichtblicke ermöglichen Das Projekt wird unterstützt von rund 20 freiwilligen HelferInnen, die sich unermüdlich dafür einsetzen, dass die Abgabestelle funktioniert. Es sind HelferInnen unterschiedlicher Her­ kunft. Einerseits stammen sie von der ortsansässigen EMK. Aber es sind auch Menschen darunter, die mit dem christlichen Glauben nicht viel am Hut haben, sich jedoch gerne sinnvoll beschäftigen. Es ist einfach grossar­ tig zu sehen, wie sich alle diese Hel­ ferInnen in einer Selbstverständlich­ keit engagieren und so manchen Menschen einen kleinen Lichtblick in ihrem nicht immer ganz einfachen Alltag ermöglichen. Als ChristInnen und als Kirche ste­ hen wir immer wieder vor der Frage, was unser Handeln mit unserem Glau­ ben zu tun hat. Wir sind herausgefor­ dert, uns um die wirklich Bedürftigen zu kümmern. In der Bundesverfas­ sung steht, dass sich die Stärke eines Landes am Wohl der Schwachen misst. Das gilt in gleicher Weise auch für die christlichen Gemeinden.

Ein Tropfen Liebe Ich werde nicht müde zu betonen, dass auch dieses Projekt nur ein Trop­ fen auf den berühmten heissen Stein ist. Aber wenn wir lernen, zuerst den Tropfen zu sehen und nicht den hei­ ssen Stein, dann kann dieser Tropfen für manchen Bedürftigen eine Hilfe sein. Halten wir Ohren, Augen und vor allem unsere Herzen so weit offen, dass wir diese Menschen erkennen. Und helfen wir ihnen, soweit es uns möglich ist. So erweisen wie ihnen die Liebe Christi. Sie sind es wert.

P+S Werbung AG Weieracherstrasse 10 8184 Bachenbülach Tel. 044 864 40 40 www.pswerbung.ch

Stiftung Diakonat Bethesda mit den Geschäftsfeldern – Bethesda Spital Basel – Bethesda Alterszentren mit Standorten in Küsnacht (ZH), Männedorf, Ennenda (GL), Ennetbaden, Basel, www.bethesda.ch

Möchten auch Sie in der Rubrik EMK-Unternehmen aufgeführt werden?

ZUR PERSON Dani Horber (42), verheiratet, zwei Kinder, wohnt seit einigen Jahren in Bülach, besucht dort die EMK und arbeitet in der Sonntagsschule mit. Er arbeitet als Buchhalter in der Immobilienbranche. In der Freizeit treibt er gerne Sport, am liebsten Unihockey.

Kontaktieren Sie Bruno Jordi unter der Nummer 031 818 01 26 oder bruno.jordi@jordibelp.ch. Wir freuen uns auf Sie!

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INSERATE

Hotel Artos Interlaken

Hotel Artos Interlaken

Gesund und efizient trainieren

Meditatives Malen

Wie aktiv sind Sie? – Regelmässiges Training stärkt das Immunsystem und die Vitalität. Dies führt zu neuer Lebensqualität, besserer Gesundheit und mehr Sicherheit im Alltag. Im Kurs wird ein individuelles Trainingsprogramm erarbeitet um danach auch Zuhause Ihre persönlichen Trainingsziele zu erreichen. 23. bis 27. Januar 2017 mit dem Team Physio SPArtos Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 450.–; Doppelzimmer CHF 748.–; Kurskosten 230.– pro Person

Grenzen überwinden – mit Farbe sichtbar gemacht. Texte der Bibel und Farben machen uns unsere Grenzen bewusst. Sie geben uns Mut, diese auch einmal zu überwinden. 10. bis 12. März 2017 mit Christa und Gunnar Wichers Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 284.–; Doppelzimmer CHF 468.–; Kurskosten CHF 130.– pro Person inkl. Material

Persönlichkeitsseminar Biograiekurs «Auf den Spuren meines Lebens» – Der Kurs lädt zu einer Zeitreise in die eigene, unverwechselbare Biograie ein. Dankbar erinnern wir uns an Schönes und Gelungenes, aber auch an Schmerzliches und Misslungenes. Dabei lassen wir uns ermutigen vom JA des Schöpfers, dem Licht des Evangeliums und dem Unterwegs-Sein als Gruppe. 3. bis 5. Februar 2017 mit Barbara und Heinz Käser Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 306.–; Doppelzimmer CHF 512.–; Kurskosten 140.– pro Person

Veeh-Harfen-Spiel Musizierwoche – Lassen Sie Ihre Begeisterung für die Veeh-Harfe weiter wachsen mit Musik vom Mittelalter bis heute, von Folklore bis Klassik. Ziele der Woche sind: gutes Zusammenspiel, musikalische Gestaltung der Musikstücke und eventuell deren kurze Vorführung. Freie Zeit für Spaziergänge in der Region. Voraussetzung: Gute Grundkenntnisse im Veeh-Harfen-Spiel, eigenes Instrument und dieses stimmen können. 5. bis 11. März 2017 mit Marie-Claire Egger-Betschart und Gabriele Ruh-Weber Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 708.–; Doppelzimmer CHF 1260.–; Kurskosten 230.– pro Person Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, mail@artos-hotel.ch

2017 – Israel-Rundreisen Israel-Frühlingsreise 1. – 15.5.17 mit fak. Badewoche in Netanya bis 22.5.17 Israel-Herbstreise 22.10. – 5.11.17 mit fak. Badewoche in Eilat bis 12.11.17 Pro Israel-Freizeit mit Rainer Schmidt, Jerusalem 25.3. – 1.4.17 im Hotel Paladina, Pura/TI Prospekt: Pro Israel Postfach, 3607 Thun Tel. 033 335 41 84, info@proisrael.ch www.vereinigungproisrael.ch

WeIInessoase SPArtos Hotel Artos, CH-3800 Interlaken, T +41 33 828 88 44, www.hotel-artos.ch

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Klöppelkurs Für Einsteiger und Fortgeschrittene – Klöppeln: Ein Kunsthandwerk, das fasziniert. Lassen Sie sich davon begeistern! Verbinden Sie das kreative Schaffen mit Ferien in der schönen Jungfrauregion. 24. bis 26. März 2017 mit Lauterbrunner Spitzen-Klöpplerinnen Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 308.–; Doppelzimmer CHF 516.–; Kurskosten CHF 190.– pro Person

Trampolinkurs Rückengymnastik wie auf Wolken bringt Schwung in den Alltag – Mit dem hochelastischen Trampolin geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung. Das Schwingen auf dem Trampolin macht Spass, stärkt und entspannt die gesamte Körpermuskulatur. Mit kleinem Zeitaufwand werden Sie it. 24. bis 26. März 2017 mit Dr. med. Elisabeth Maurer Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 286.–; Doppelzimmer CHF 472.–; Kurskosten CHF 150.– pro Person inkl. Trampolinbenutzung

Acryl-Malkurs Mal- und Ferienwoche in Interlaken. – Einblicke in verschiedene Techniken der Acrylmalerei, Gestalten von Collagen, Arbeit mit verschiedenen Strukturmaterialien und Sand. Gestalten Sie Ihre Bilder in entspannter und erholsamer Atmosphäre. Für Einsteiger und Fortgeschrittene. 26. bis 31. März 2017 mit Doris Renner Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 590.–; im Doppelzimmer CHF 1050.–; Kurskosten CHF 380.– pro Person Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, mail@artos-hotel.ch


INSERATE INSERATE

Leserreise ins Lutherland Sachsen mit Vortrag von Peter Hahne, ZDF-Moderator Donnerstag, 27. – Sonntag, 30. April 2017 | ab Kerzers, Bern, Basel, Aarburg und Zürich Programm ❱ Vorträge, Hintergrundbeiträge und Erfahrungsberichte, u.a. «Reformation: Von Sachsen und Thüringen in die ganze Welt» «Leben und Glauben in der ex-DDR» «Dresden – wie Phoenix aus der Asche» «Wie Christen eine Stadt mitprägen» ❱ Austausch, Podiumsdiskussion, frohe Gemeinschaft Ausflüge, Stadtrundgang ❱ mit Helmut Matthies, Chefredaktor idea D, und Dipl.-Hist. Lothar Schulz Reise & Unterkunft ❱ Fahrt im edelline Luxusbistrobus mit Restaurant ❱ Übernachtung im Viersterne-Hotel The Westin Bellevue, Dresden

mit Rolf Höneisen, Helmuth Matthies, Peter Hahne, Bruno Jordi und Thomas Feuz

Informationen & Buchung edelline ag Bernstrasse 23, 3280 Murten 026 672 33 88 | www.edelline.ch Preis Doppelzimmer CHF 1130.– Preis Einzelzimmer CHF 1220.– SOS- und Annullationsversicherung CHF 56.– (Deckung: CHF 1500.–)

Organisation ideaSpektrum, 3123 Belp

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ZAHLSTELLE

Es braucht alle im Team, um voran zu kommen.

Die Zahlstelle als Teamplayer für eine Kultur der Ermöglichung

Miteinander Zukunft gestalten  VON DANIELA DECK

In der EMK wollen wir eine «Kul-

der Ermöglichung braucht, wollen wir in diesem Beitrag genauer an­ schauen.

tur der Ermöglichung» leben. So hat Bischof Patrick Streiff das grifig formuliert (Kirche und Welt 11/2016, S.7). Das bedeutet: Neues ausprobieren, die Freiheit haben Kirche anders zu denken als bisher und in den Bezirken Freiräume schaffen, in denen sich Ideen entfalten können. Passend dazu hat die Zahlstelle dieses Jahr das Motto gewählt «Miteinander Zukunft gestalten».

Die grosse Stärke der EMK besteht in der Teamarbeit. Jede und jeder ein­ zelne engagiert sich mit ihren oder seinen Stärken, Vorstellungen und Ideen. Damit bauen wir miteinander weiter an unserem Netzwerk und ge­ stalten so die Zukunft. Einige wich­ tige Akteure, die es für eine Kultur

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Pioniere und Pionierinnen hatten in der Kirche zu allen Zeiten ihren Platz: Männer und Frauen mit der Be­ gabung, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und den Alltag im Gemeindeleben in einem grösseren Rahmen zu sehen. Sie haben nicht nur Visionen, sondern auch die Fä­ higkeit, andere dafür zu begeistern, und die Tatkraft, Visionen in Reali­ tät umzusetzen. Dazu gehört ein di­ ckes Fell, die Gabe, sich nicht entmu­ tigen zu lassen und Widerstände zu überwinden. Pioniere fordern her­ aus, ecken an, scheitern, stehen auf und wagen wieder etwas Neues. Ausprobieren ohne Erfolgsdruck Dennoch wären die Pioniere bloss einsame Rufer in der Wüste, wenn

die EMK ihnen keinen Raum gäbe, um Neues auszuprobieren. Aus die­ sem Grund spielen die Bezirke die entscheidende Rolle für die Gestal­ tung der Zukunft. Es sind die Be­ zirke, die Freiräume für die Umset­ zung von Visionen schaffen. Verantwortungsbewusst wägen die Bezirksleitungen im Gebet und Hö­ ren auf Gottes Wort die Risiken ab. Sie stellen auch das Personal für Un­ ternehmungen bereit. So können in der Kinder­ und Jugendarbeit, für SeniorInnen und Familien und im Gottesdienst neue Formen ausprobiert werden – ohne Erfolgsdruck. Was sich in der Pilot­ phase bewährt, wird beibehalten, was nicht, wird aufgegeben. Natür­ lich sind die Ressourcen der Bezirke limitiert, besonders zeitlich und per­ sonell. Eine Frucht der Kultur der Er­ möglichung ist die punktuelle Zu­ sammenarbeit einzelner Bezirke,


Zahlstelle

Geld als Ermöglicher Neben den PionierInnen und den Be­ zirken ist die Zahlstelle ein weiterer wichtiger Akteur, wenn es darum geht, miteinander Zukunft zugestal­ ten. Dank der Zahlstelle muss die Fi­ nanzierung einer neuen Idee nicht jedes Mal bei Adam und Eva begin­ nen. Die Regeln für Darlehen sind klar und basieren auf dem gegensei­ tigen Vertrauen. Das spart Zeit, so dass Projekte dann realisiert werden können, wenn das Bedürfnis nach ih­ nen besteht, und nicht Jahre später, wenn sich die Umstände verändert haben. Zudem stellt die Zahlstelle ei­ nen ansehnlichen Teil des erwirt­ schafteten Überschusses der Kirche zur Verfügung, die damit Projekte unterstützen kann. Der Kreis schliesst sich Dass Finanzen in der EMK bereitste­ hen, ist den AnlegerInnen zu verdan­ ken, die der Zahlstelle einen Teil ih­ res Geldes anvertrauen. Damit

schliesst sich der Kreis zwischen den einzelnen Personen (PionierInnen und AnlegerInnen) und den Institu­ tionen (EMK­Bezirke und Zahlstelle). Miteinander sorgen sie dafür, dass die Kultur der Ermöglichung kein Traum bleibt, sondern wirklich die Basis für die Gestaltung der Zukunft bildet. Pioniere und ihre Arbeit Mit dem Jahresmotto 2017 «Mitein­ ander Zukunft gestalten» knüpft die Zahlstelle an den Dreiklang «solida­ risch – nachhaltig – transparent» an, dem wir die Artikelserie in «Kirche und Welt» letztes Jahr gewidmet ha­ ben. Die drei Begriffe stehen weiter­ hin für das Selbstverständnis der Zahlstelle. Dieses Jahr wollen wir jeden Mo­ nat einen Pionier und seine Arbeit vorstellen. Zu Wort kommen ältere und jüngere Personen, PfarrerInnen und Laien, denn Pioniergeist ist in al­ len Altersgruppen und Berufsgattun­ gen zu inden. Zwischendurch stellen wir auch Persönlichkeiten und Pro­ jekte ausserhalb der EMK vor, von de­ nen wir etwas lernen können.

Pionierinnen wagen den Sprung, wo andere zögern.

SOLIDARISCH NACHHALTIG TRANSPARENT

Gebührenfreie Anlagen für jede Lebenslage.

ohne dass zuvor gleich der ganze Di­ strikt für eine Idee gewonnen wer­ den muss.

www.zahlstelle.ch


DIE HERZSCHLAG-SERIE In einer Reihe von Beiträgen stellen wir den Vorstand unserer JK vor und zeigen, was diese Personen in ihrem Engagement bewegt. Wofür schlägt Dein Herz Markus Steinle?

Beziehungen aufbauen und Jesus bezeugen  VON MARKUS STEINLE

Markus Steinle 61, frühpensioniert im Mai 2016, Mitglied der EMK Belp, Vorsitz in der Kommission für Finanzen und Liegenschaften und im Ausschuss für Selbständige Werke verheiratet mit Verena, drei erwachsene Kinder (36, 34, 30) sowie drei Grosskinder Hobbies: Bewegung im Freien (Joggen, MTBund Tandemtouren, Ski alpin), Reisen, Teilzeit Carchauffeur.

«Christ im Alltag» war der Titel eines Gemeinschaftsabends der Allianzgemeinden in Belp, den ich letzthin organisieren durfte: Wie kann ich Zeugnis geben von meinem persönlichen Erleben mit Gott im Alltag? Welches ist meine Geschichte, die ich mit Jesus erlebt habe? Wie hat sich mein Leben dadurch verändert? – Die Teilnehmer wurden eingeladen, ihre persönliche Geschichte schriftlich vorzubereiten und jemandem aus ihrem Umfeld übungshalber zu erzählen, um dann für den «Ernstfall» im Alltag bereit zu sein.

The United Methodist Church

Klare Mission Dafür schlägt mein Herz: den Menschen von der Liebe Gottes weitersagen. Oft erlebe ich dabei ein grosses Interesse und eine Offenheit für das Evangelium. Das ist meine, das ist unsere Mission. Gute Grundlage Im Vorstand will ich mich zudem mit meinen fachlichen und organisatorischen Fähigkeiten einsetzen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den uns anvertrauten Ressourcen (Mitarbeitende, Finanzen, Liegenschaften) gemäss 2. Kor 8,16-21 und eine gelebte Solidarität gemäss 2. Kor 8,12-15 sind mir sehr wichtig. Das schafft Vertrauen und eine gute Grundlage für die konkrete Mission auf den Bezirken. EMK werden Ich träume davon, dass die drei Buchstaben EMK stehen für Eine Missionarische Kirche. Dass die Mitglieder und Freunde der EMK aktiv Beziehungen aufbauen und plegen mit anderen Menschen und diesen Zeugnis geben von ihrem Erleben mit Gott.


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