Kirche und Welt 5/2015

Page 1

05/2015

LAGE M I T BE I

Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Alttestamentliche Gedanken zum Thema Sühne und Versöhnung

«Gestorben für unsere Sünden» Seite 8–9 «Das war ein grosses Erlebnis!»

Ein Ort, an dem wir dazu gehören!

Gutes Teamwork dank klarem Ziel

Der Römerbrief beim «Bibelmarathon» in Eschlikon Seite 5

Befremdet, befreundet, bereichert – in Aarau Seite 12

Das EMK-Mega-Team für die Rechnung Seite 22/23

The United Methodist Church


Inhaltsverzeichnis

Der Römerbrief beim «Bibelmarathon» in Eschlikon

Das war ein grosses Erlebnis! Besondere Anlässe an der Jährlichen Konferenz

Das Miteinander feiern Wie Gott heute den Menschen begegnet

Der Heilige und Barmherzige Alttestamentliche Gedanken zum Thema Sühne und Versöhnung

«Gestorben für unsere Sünden» Die Bedeutung des Todes Jesu neu entdecken

Für uns geschlagen?

Befremdet, befreundet, bereichert – in Aarau

Ein Ort, an dem wir dazu gehören! Fachtagung «Leben 55 plus» in Aarau

«Mein Alter ist meine Chance» Der Konvent der Jungschar tagte in Nürensdorf

«Guet gmacht!»

Die Vorbereitungen für das Schweizertreffen 2016 haben begonnen

(K)ein Geheimnis

Gwunderchile in Hombrechtikon

Gute Besserung, Bartimäus! Empfehlung zur Abstimmung am 14. Juni über die PID

«Nein» zur Selektion

Nein zu «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV»

Überflüssige Mehrarbeit

Ja zu «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV»

Die gerechteste Steuer

Eindrücke von der Pfarrfrauentagung im Hotel Alpina

Witzig und lebensnah

Kassiere, Revisoren und Zentralverwaltung bilden das EMK-Rechnungs-Team

Gutes Teamwork dank klarem Ziel Wertvolle Begegnungen im Spital

Blickkontakt

2

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

5 6 7 8 10

12 13 14

15 16 17 18 19 21 22 24


Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Ans Zentrum unseres Glaubens geht diese Ausgabe von Kirche und Welt: dass Jesus gestorben ist «für unsere Sünden» … Können (und müssen) wir das heute so noch sagen? Verstehen wir selbst, was wir damit sagen? Verstehen andere, was wir damit meinen? Professor Jörg Barthel zeigt, wie das Alte Testament helfen kann, diese Aussage besser zu verstehen. Pfarrer Stefan Moll hinterfragt eine bestimmte Weise, wie traditionell vom Tod Jesu gesprochen wird.   Einen Abend lang stand in Eschlikon der Römerbrief im Zentrum. Der «Bibelmarathon» war ein eindrückliches Erlebnis.   Das Miteinander der Generationen wird die Tagung der Jährlichen Konferenz ins Zentrum rücken. Auf einige besondere Anlässe finden Sie Hinweise in dieser Ausgabe.   Ein Geheimnis steht im Zentrum des Schweizer-Treffens 2016. Die Vorbereitungen für diesen Mega-Event haben begonnen.   Ein Mega-Team der EMK arbeitet jedes Jahr erstaunlich reibungslos und erfolgreich zusammen. Sie haben alle ein gemeinsames Ziel. Auch davon lesen Sie in dieser Ausgabe.

Sigmar Friedrich Redaktor

Von Schwellen und Hürden Von Stefan Moll

Der Besuch im Säli wird zum Hürdenlauf. Ehrlich: Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Ich war noch nie an einem Lotto-Match. Wo ist nur der Eingang? Duzt man sich? Welche Karten bitte? Ich habe keine Ahnung, wie Lotto geht.   Vergangen Frühling war ich Gast in einem SikhTempel. Ich wollte die Einladung nicht ausschlagen. Nur: wie benehme ich mich? Muss ich die Schuhe ausziehen? Ups: ich habe keine Kopfbedeckung dabei. Und wie esse ich ohne Besteck?   Wir möchten Menschen zeigen, wie Glaube ist. Wir hoffen, dass viele Jesus Christus vertrauen. Aber wie fühlt sich jemand, der noch nie in einer Kirche war? Es muss ziemlich verunsichern, sich plötzlich in einer Worship-Zeit wiederzufinden. Oder in einer Abendmahlsliturgie.   Wir gehen davon aus, dass das alles völlig klar ist. War doch schon immer so, wie es bei uns ist. Wir unterschätzen, dass unsere Bräuche und Gewohnheiten alles andere als verständlich sind. Für Gäste das Beste. Das bedeutet: Sicherheiten schaffen. Toiletten anschreiben. Ein erklärendes Faltblatt abgeben. Alles so einführen, als ob es für alle das erste Mal so stattfinden würde. Es lohnt sich, das Gemeindeleben so zu organisieren, dass es ganz auf Erstbesucher ausgerichtet ist. Übungshalber auch dann, wenn nur alte Hasen kommen. Gerade dann!

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

3


KURZ NOTIERT/ IHRE MEINUNG/ AGENDA

Agenda SAMSTAG, 2. MAI Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Seelsorge EMK Zürich Zelthof Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 9. MAI Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Spiritualität EMK Zürich Zelthof Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz.ch SA./SO., 9./10. MAI Samstags-Pilgern Einsiedeln-Haggenegg-Brunnen Kosten: ab CHF 100.– Infos/Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, mail@pundw.ch

Neue Co-Präsidentin des FrauenNETZwerks Die Delegierten des FrauenNetzWerks wählten am 21. März an ihrer Versammlung Elisabeth Ganz als neue Co-Präsidentin. Sie schreibt über ihre Motivation: «Mich fasziniert die weltweite Verbundenheit der EMK und dies hat sich seit dem Frauenseminar in Rickenbach verstärkt, wo Frauen aus all den Ländern unserer Zentralkonferenz vertreten warten. Die Gesellschaft hat sich stark verändert und die alten Formen der Vernetzung müssen neu überdacht werden. Was wollen wir behalten, was soll neu werden? Wen wollen wir ansprechen, was beschäftigt die heutigen Frauen? Welche Bedürfnisse sind vorhanden, wer braucht unsere Unterstützung? Alle diese Fragen sind mir ein Herzensanliegen.» Elisabeth Ganz teilt das Präsidium mit Esther Steiger.   Das FrauenNetzWerk beschäftigt sich in den nächsten zwei Jahren mit dem Thema: «Grenzen – Freiheit – grenzenlose Freiheit» und hat an der Delegiertenversammlung erste, interessante Impulse dazu aufgenommen. www.emk-frauennetzwerk.ch

MITTWOCH, 20.MAI Grundkurs Jugendarbeit Zürich, Badenerstrasse 69 Infos/Anmeldung: Takano Fachstelle, www.takano-online.ch, 062 205 70 00 SA.–SA., 23.–30. MAI Ehe auf Kurs Segeltörn Kroatien Kosten: ab CHF 1350.Infos/Anmeldung: www.ehe-auf-kurs.ch SAMSTAG, 30. MAI Samstags-Pilgern Beckenried-Stans Kosten: ab CHF 10.– Infos/Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, mail@pundw.ch FR.–MO, 12.–15. JUNI Fotokurs mit René Wethli Hotel Artos Interlaken Kosten: ab CHF 731.Infos / Anmeldung: Hotel Artos Interlaken, www.artos.ch, 033 828 88 44 4

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Zu «Kirche und Welt» 3/2015, S.8–9

Eine viel zu wenig beachtete Alternative Ein kleines Plädoyer für die natürlichen Familienplanungsmethoden zur Abrundung der Thematik:   Leider sind moderne Methoden wie NER ( www.iner.org)) nach Rötzer oder Billings wenig verbreitet, obwohl dank ihnen schon viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zum ersehnten Nachwuchs gekommen sind. Bei der NaProTechnologie werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse der natürlichen Empfängnisregelung dazu verwendet, Unfruchtbarkeit zu therapieren. Anhand der Zyklusbeobachtungen der Frau wird nach Ursachen der Unfruchtbarkeit gesucht, um diese ganzheitlich zu behandeln – sei das medikamentös, operativ, mit Stressberatung usw. Die Erfolgsaussichten messen sich gut mit denen der IVF bei gleichzeitig kleineren Kosten und geringerer körperlicher und psychischer Belastung ( www.ignfp.ch/page.asp?DH=15).   Wir wünschen uns, dass die natürliche Empfängnisregelung in der Gesellschaft vermehrt wahrgenommen wird – gerade auch von Gynäkologen, die in ihrer Fachliteratur die fundierten Grundlagen zur Selbstbeobachtung der Fruchtbarkeit finden können. Unkenntnis im «Fruchtbarkeits-1x1» kann die Erfolgsaussichten auf ein Kind ebenso dämpfen wie tatsächlich vorhandene Fruchtbarkeitsstörungen. Katrin & Christian Marrocco Berater in Natürlicher Empfängnisregelung nach Dr. Rötzer, TeenSTAR Kursleiter


Zahlstelle

Der Römerbrief beim «Bibelmarathon» in Eschlikon

Das war ein grosses Erlebnis! Von Sigmar Friedrich

«Es war mir neu, dass Paulus wegen Vegetariern schreibt». Mit einem Augenzwinkern nimmt Hermann Schole eine Eigenart der Gute Nachricht Bibel aufs Korn. Zusammen mit 14 anderen hatte er in dieser Übertragung am 26. März in Eschlikon beim «Bibelmarathon» die 16 Kapitel des Römerbriefs an einem Abend

eigenen Bibeln mitlesen oder einfach nur zuhören. Nach acht Kapiteln gab es eine Pause: In einer kurzen Austauschrunde war Gelegenheit, Bibelverse der Gruppe noch einmal vorzulesen, die einzelnen beim Zuhören und Mitlesen wichtig geworden waren.   Dennoch war eine ungewöhnlich lange Zeit Aufmerksamkeit gefordert. Rund zweieinhalb Stunden dauerte der Abend. Die meiste Zeit davon war gefüllt mit lesen und zuhören. «Alleine hätte ich wohl schon früher zu lesen aufgehört», sagte Annegret Jende nach dem Abend, «aber die Gruppe hat über diesen Tiefpunkt durchgetragen.»

gehört und gelesen.

Ein Flyer hatte Gaby Zurbuchen, Gemeindeglied der EMK in Eschlikon, auf die Idee zu solch einem Bibelmarathon gebracht. Das Konzept begeisterte sie. Zusammen mit Annegret Jende, Praktikantin auf dem Bezirk Eschlikon, wurde die Umsetzung geplant.

Die Gruppe hat mich durchgetragen Lesen und hören Vier Personen lasen vor an diesem Abend. Sie lasen jeweils ein Kapitel aus dem Römerbrief, dann übernahm die nächste Person. Die übrigen Teilnehmer/innen konnten die Texte in

Lehre und Leben Gaby Zurbuchen kam die Zeit sehr kurz vor. Den ganzen Brief zusammenhängend zu hören, zeigte ihr zudem, dass es im Römerbrief unterschiedliche Teile gibt. «Der erste Teil ist eher lehrmässig», schildert sie ihre Wahrnehmung. «Der zweite Teile ist mehr praktisch.» Das habe zuerst in die Tiefe geführt und dann wieder zu den konkreten Lebensfragen zurück. Neu gehört Als Bibelübersetzung hatten die Verantwortlichen in Eschlikon die Gute Nachricht Bibel gewählt. Ein ganzes Buch in dieser Übersetzung an einem Stück zu lesen und zu hören, liess die Eigenarten dieser Übersetzung deutlicher zutage treten, etwa die, die Speisefragen in Kapitel 14 und 15 aktualisierend mit den Diskussionen um vegetarische Ernährung zu verknüpfen. Doch auch sonst leicht überlesene Zusagen wurden ganz neu gehört. «Das war ein grosses Erlebnis heute Abend», sagte darum Hermann Schole und meinte: «Das sollte man öfters machen!»

Gebührenfreie Anlagen für jede Lebenslage.

SOLIDARISCH NACHHALTIG TRANSPARENT

www.zahlstelle.ch


JÄHRLICHE KONFERENZ

Verstorben Susanne Wäfler-Wittwer (86) Frutigen-Adelboden am 16.12.2014 Elsy Bänziger-Altenburger (91) Zürich Ost am 19.12.2014 Rudolf Liechti-Schmid (86) Uzwil-Flawil am 26.12.2014 Frieda Wirth-Gäumann (92) Bern am 2.1.2015 Augusta Maranta-Schmid (83) Stäfa-Männedorf am 6.1.2015 Elisabeth Bolliger (83) Zofingen am 9.1.2015 Heinrich Ehrsam (104) Birsfelden am 17.1.2015 Johanna Hartmann-Bacher (98) Region Greifensee am 23.1.2015 Johann Minder (83) Burgdorf-Breitenegg am 24.1.2015 Rudolf Landis (95) Region Greifensee am 30.1.2015 Ruth Küffer-Marti (93) St.Gallen am 8.2.2015

Besondere Anlässe an der Jährlichen Konferenz

Das Miteinander feiern Von Beat Bachmann

Im Rahmen der Jährliche Konferenz vom 18.–21. Juni finden einige besondere Anlässe statt, zu denen wir herzlich einladen.

Eröffnungsgottesdienst «Miteinander der Generationen» Donnerstag 18. Juni, 20.00 Uhr Ort: Freie Christengemeinde (FCG) Verleihung Friedenspreis an Hugh und Shirliann Johnson Freitag 19. Juni, 20.00 Uhr Ort: Freie Christengemeinde (FCG) Hugh und Shir­ liann Johnson wurde für ihre Arbeit in Algerien der diesjährige Friedenspreis des Weltrates Methodistischer Kirchen verliehen. An der Jährlichen Konferenz in Aarau wird er offiziell überreicht. «Gömmer Starbucks» oder «mitenand i d’Chile?» Samstag 20. Juni, 9.00–13.00 Uhr Ort: Freie Christengemeinde (FCG)

6

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Mit einem Beitrag des Sprachkünstlers Bänz Friedli! Ein rasanter Trip durch die Lebenswelten der «heutigen Jugend». – Anschliessend findet eine Podiumsdiskussion mit Fragen aus dem Publikum zum «Miteinander der Generationen» statt. Konferenzsonntag: ein «Miteinander-Tag» Sonntag 21. Juni, 10.00–16.00 Uhr Ort: Schachenhalle Aarau Der Konferenzsonntag erleben, etwas selber dazu beitragen und einander begegnen: • Musik & Worship mit Testify, David Plüss und DJ FreeG! • Ordination, Verkündigung und Interaktionen • Multikulturelle Verpflegungsstände über Mittag • Stände und Ideen zum Miteinander der Generationen • Aufführung der Theatergruppe «Chilemüüs» aus der EMK Greifensee • Am Vormittag findet im benachbarten Schulhaus eine Kleinkinderbetreuung sowie ein separates Kinderprogramm statt.


BISCHOFSBÜRO

Patrick Streiff: «Wir können von Jesus erzählen, der uns ergriffen und uns Gott nahe gebracht hat.»

Wie Gott heute den Menschen begegnet

Der Heilige und Barmherzige Von Bischof Patrick Streiff

Vor bald 300 Jahren war das «Seufzen nach Erlösung» verbunden mit einer tiefen Überzeugung von den eigenen Sünden und dem Wunsch, dem zukünftigen Zorn zu entrinnen. Und heute?

Vor bald 300 Jahren tönte es so: «Gegen Ende des Jahres 1739 besuchten John Wesley in London acht bis zehn Personen, die von ihren Sünden tief überzeugt waren und ernstlich nach Erlösung seufzten. Diese und zwei oder drei andere, welche am nächsten Tage noch hinzukamen, baten ihn, dass er einige Zeit mit ihnen im Gebet verbringen und sie unterweisen möge, wie sie dem zukünftigen Zorn entrinnen könnten, den sie stets über ihrem Haupte schweben sahen.» – Angst spricht aus diesen Zeilen. Wie reden wir heute von Erlösung?

Sie haben sich nach Gottes Nähe gesehnt heilig und barmherzig Das Evangelium ist eine befreiende, frohmachende Botschaft. Deshalb soll

Verkündigung den Menschen nicht Angst einjagen oder vor ihnen eine Drohkulisse des Gerichts aufbauen. Jesus selber hat nicht mit einem solchen Ansatz Menschen für die Nachfolge gewinnen wollen. Menschen haben gespürt, dass er ihnen Gott nahe bringt, und sie haben sich nach dieser Nähe gesehnt. Sie haben gespürt, dass die Nähe Gottes furchterregend sein kann, bei Jesus aber barmherzig aufrichtet: Gott, der Heilige und Barmherzige.

Dunkle Ängste aus der Tiefe der Seele gottvergessen Was heute Angst macht, ist meines Erachtens die Abwesenheit Gottes. Menschen leben gottvergessen. Gott spielt keine Rolle mehr in ihrem Leben. Meistens geht das ganz gut, jedenfalls so lange alles gut geht im Leben. Erst

in Krisensituationen oder wenn man nicht mehr alles im Griff haben kann, tauchen die dunklen Ängste aus der Tiefe der Seele auf. ergriffen Wer bringt den Menschen Gott nahe, den Heiligen und Barmherzigen? Ist das nicht unsere Aufgabe? Ja und Nein. Eigentlich können wir es nicht, weil wir selber zu sehr fehlerbehaftet sind – als einzelne und als Kirche. Aber wir können von Jesus erzählen, der uns ergriffen hat und uns Gott, den Heiligen und Barmherzigen, nahe gebracht hat. Dann kann die Liebe Gottes die Angst austreiben. Der Dreischritt der Liebe beginnt zu wirken, wie damals vor bald 300 Jahren bei den ersten Methodisten.

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM MAI 29.4.–7.5 14.–22.5. 28.–31.

Bischofsrat, Berlin Connectional Table und Fonds für theologische Ausbildung, Nashville USA Jährliche Konferenz Österreich, Wien

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

7


THEMA

Sündenbock: So hat sich ein Künstler im 19. Jahrhundert das Ritual vorgestellt, das in 3.Mose 16 angeordnet wird.

Alttestamentliche Gedanken zum Thema Sühne und Versöhnung

«Gestorben für unsere Sünden» Von Jörg Barthel

Das Bekenntnis, dass Jesus «gestorben ist für unsere Sünden nach den Schriften» (1Kor 15,3), steht seit früher Zeit im Zentrum christlichen Glaubens. Und doch ist heute kaum eine Glaubensaussage so umstritten wie diese – auch unter Christen.

Schwerwiegende Fragen stellen sich: Muss ein Unschuldiger leiden, damit Gott uns vergeben kann? Muss der liebende Gott durch das Opfer seines eigenen Sohnes versöhnt werden? Nicht wenige sind geneigt, die Vorstellung vom stellvertretenden Sühnetod als Überbleibsel altertümlichen Denkens einfach fallen zu lassen. Aber wird damit nicht ein Grundstein unseres Glaubens aufgegeben? Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, was die biblischen Texte eigentlich sagen und was nicht. Altlasten Ein Blick auf die alttestamentliche Vorgeschichte des christlichen Bekenntnisses kann helfen, einige tief sitzende Missverständnisse auszuräumen, die das Denken und Reden von Sühne und Versöhnung bis heute

8

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

belasten. Vor allem eines ist zu beachten: «Sühne» im biblischen Sinne ist kein Werk, mit dem Menschen den zornigen, in seiner Ehre verletzten Gott gnädig stimmen. In der Sühne tun nicht wir etwas für Gott, sondern Gott tut etwas für uns: Er schafft uns eine Möglichkeit, unsere Schuld loszuwerden und den zerstörerischen Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen. Wo Menschen ihr Leben verfehlt haben, sagt Gott: Deine Schuld ist vergeben, du kannst neu anfangen.

In der Sühne tut Gott etwas für uns Symbolkraft Genau das bringen die beiden Hauptrituale des Grossen Versöhnungstages (3.Mose 16) zum Ausdruck. Zunächst wird ein Bock mit den Sünden des Volkes beladen und als «Sündenbock» buchstäblich in die Wüste geschickt. Damit wird sichtbar: Gott trennt sein Volk von seinen Verfehlungen. Er vernichtet die Sünde, indem er sie in die Wüste, an den Ort des Todes schafft. Auf andere Weise sagt dies Ps 103,12: «So fern der Mor-

gen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein.»   Auch im zweiten Ritual, dem eigentlichen Sünd- oder Sühnopfer, geht es um Bewältigung von Schuld und neues Leben. Indem der Priester seine Hände auf den Kopf des Opfertieres legt, identifiziert er den schuldigen Menschen mit dem Tier: Mit dem Tier stirbt symbolisch der sündige Mensch. Anschliessend sprengt der Priester etwas vom Blut des Tieres an den Altar bzw. den «Sühneort» im Allerheiligsten, den Ort der Gegenwart Gottes. So kommt zum Ausdruck: Nachdem das Alte gestorben ist, können Menschen ihr Leben neu an Gott hingeben und seiner Gemeinschaft leben. Vorzeichen Darin sind wichtige Züge des Sterbens Jesu vorgezeichnet: Auch er wird mit den Sündern identifiziert und stirbt stellvertretend für sie. Auch in seinem Tod handelt Gott zu unseren Gunsten, um uns mit sich zu versöhnen (2.Kor 5,18–21).   Zugleich aber geschieht etwas ganz Neues: Christus ist nicht nur Opferlamm, sondern er geht aktiv den Weg der Liebe Gottes. Sein Tod gilt ein für


THEMA

alle Mal und für alle (Röm 6,10; Hebr 7,27). Und was besonders wichtig ist: Jesu Tod ist das Ende aller blutigen Opfer. In ihm wird das ganze System von Schuld und Strafe und mit ihm der Mechanismus der Übertragung von Gewalt auf Sündenböcke aufgehoben. Weil Gott sich in Jesus selbst zum Opfer menschlicher Gewalt gemacht hat, können wir aufhören, andere zum Opfer zu machen. Wir brauchen niemanden mehr zum Sündenbock zu machen.

Wir brauchen keinen Sündenbock mehr Konsequenz Doch nicht nur das Sühnopfer bildet den alttestamentlichen Hintergrund des Kreuzes Christi. Einen anderen Weg zeigt das Lied vom leidenden Gottesknecht in Jes 52,13–53,12. Auch hier geht es um stellvertretende Übernahme fremder Schuld und Heilung zerbrochener Beziehungen. Aber der Knecht Gottes leidet nicht als passives Opfertier, auch wenn er mit einem Schaf verglichen wird (53,7). Sein Leiden ist vielmehr Konsequenz seines Lebensweges: Aufgabe des Knechtes

war es, Gottes Recht auf Erden aufzurichten (42,1–4; 49,6) und sein Volk zur Umkehr zu führen (49,5), damit es zum Zeugen der Herrlichkeit Gottes vor aller Welt werde. Gerade dieser Weg der Gerechtigkeit aber brachte dem Knecht Anfechtung und Leiden von Seiten seines zur Umkehr unwilligen Volkes und am Ende den Märtyrertod von Seiten der politisch Mächtigen ein.

Das Scheitern erweist sich als Erfolg Scheinbar ist der Knecht gescheitert. Die neue, unglaubliche Kunde (53,1) aber ist: Gott hat sich zu diesem Geschlagenen bekannt, er hat den tief Erniedrigten erhöht. Was wie Scheitern aussah, erweist sich als Erfolg. Und plötzlich fällt es Israel wie Schuppen von den Augen: Dieser eine ging den Weg, den wir hätten gehen sollen, aber nicht gehen wollten. All das, was ihn traf, war unser Schicksal, es geschah «für uns«. «Um unserer Missetat willen war er verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen» (53,5).

Liebevoll Das Neue Testament bezeugt: Jesus geht den Weg dieses Knechtes für uns. Auch sein Leiden ist Konsequenz seines Weges der Gerechtigkeit und der bedingungslosen Hingabe an andere. Und er geht diesen Weg gegen alle Widerstände bis zum bitteren Ende. In seinem Tod erleidet Jesus freiwillig die Gewalt, die wir einander antun, und er stirbt unseren Tod. Die Osterbotschaft von der Auferweckung des Gekreuzigten aber bringt die unglaubliche Kunde: In diesem zutiefst menschlichen Leiden hat Gott für uns gehandelt. In Christus hat Gott selbst unseren Tod erlitten und ins Leben verwandelt. Das ist kein göttlicher Masochismus, sondern tiefster Ausdruck einer Liebe, die auch vor Tod und Gewalt nicht Halt macht. Darauf dürfen wir vertrauen im Leben und im Sterben.

ZUR PERSON Dr. Jörg Barthel ist Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Reutlingen.

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

9


THEMA

Die Bedeutung des Todes Jesu neu entdecken

Für uns geschlagen? Von Stefan Moll

Es war noch nie einfach, die Bedeutung des Todes Jesus für die Erlösung der Menschen zu erläutern. Schon Paulus bekam das zu spüren. Seine jüdischen Freunde ärgerten sich grün und blau, Kollegen mit griechischer Bildung hielten das Kreuz Christi für ausgekochten Schwachsinn (1. Korinther 1, 23).

Aus meiner Jugendzeit bleibt mir ein Vergleich in Erinnerung, der die Vergebung der Sünden durch den Tod Jesu verdeutlichen sollte: «Stellen Sie sich einen Vater vor, der sein Kind bestrafen soll», sagte der Prediger. «Zehn Schläge mit dem Gürtel soll es geben. Strafe muss sein, findet der Vater. Aber er möchte das Kind nicht schlagen. So nimmt er die Schläge auf sich. Er gibt dem Kind den Gürtel, damit es ihn an seiner Stelle schlägt.»

Er möchte das Kind nicht schlagen Ich erhebe Einspruch! Das Beispiel ist zutiefst fragwürdig. Schläge und Gewalt dürfen in der Er-

10

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

ziehung keinen Platz haben. Noch verheerender wirkt sich das Vorgehen dieses Vaters aus, sich die Schläge durch das Kind verabreichen zu lassen. Das ist hochdosierte psychische Gewalt. Schliesslich muss noch gefragt werden, ob Strafe wirklich nötig ist. Wo steht denn geschrieben, dass auf jeden Fehler auch die Strafe folgen muss? Als Vater habe ich gelernt, dass es bessere Wege als Strafe gibt, um Fehler meiner Kinder zu bearbeiten.

Es gibt bessere Wege als Strafe Nicht verhältnismässig Diese Vorstellung vom Vater, der sich schlagen lässt, wurde auf Gott übertragen und radikalisiert. Demnach reicht eine einzige Sünde, um für immer in der Hölle zu landen. Es sei denn, dass man sich gläubig Gott unterwirft. – Jeder Richter weiss, dass Strafe verhältnismässig sein muss. Nach diesem Bild würde Gott völlig unverhältnismässig reagieren. Mit einem liebenden Gott, der uns in eine lebensverändernde Beziehung einlädt, lässt sich eine solche Sicht nicht zusammenfügen.

Was nun? Es ist an der Zeit, sich von dieser Art der Erlösungslehre zu distanzieren. Aber das ist nicht so einfach, denn sie lehnt sich an biblische Inhalte an. Es gilt aber, genau hinzuhören. Dabei werden wir entdecken, dass die Bibel letztlich eben doch etwas anderes sagt, als diese sonderbare Auslegung vom Kreuzestod Jesu. Heutige Ausleger, die den Text wirklich ernst nehmen, entdecken in diesen Texten ein anderes Verständnis. Versöhnung mit Gott Menschen haben sich in ihrer Angst, in Heimatlosigkeit, auch in ihrer täglichen Not, in Mangel und Armut, Krankheit oder Sehnsucht verloren. Daraus entstehen böse und zerstörerische Taten, angetrieben durch eine letzte Einsamkeit und Entfremdung von Gott. Diese Verlorenheit ist so tief und so umfassend, dass sie nicht aus eigener Lebendigkeit oder Anstrengung überwunden werden kann. Verlorene Menschen brauchen Erlösung und Rettung.   Mit einer Vielzahl von Bildern sagt die Bibel, was Erlösung ist: Rettung wird vergleichen mit einem losgekauften Sklaven, einem freigesprochen


THEMA

Fragwürdig: Gott als ein Vater, der sein Kind mit Schlägen bestrafen soll.

Angeklagten, mit einem Opfer, das den Zugang zu Gott wieder öffnet oder mit Brot für Hungernde.   Gott überlässt uns nicht unserer Verlorenheit. Die ganze Bibel zeugt davon, wie sich Gott auf unzählige Weisen zu den Verlorenen aufmacht. Er wird sie wieder gewinnen: zum Vertrauen auf ihn, zu neuem Lebensglück. Er wird sie herausführen aus zerstörerischem Denken, Fühlen und Handeln. Dazu ist Jesus Christus Mensch geworden.

Gott macht sich zu den Verlorenen auf

berührt. Noch am Kreuz vergibt er den Henkern. Im Gekreuzigten erkennen geplagte Menschen, dass Gott immer noch bei ihnen ist. Der furchtbarsten Situation weicht Gott nicht aus. Es gibt keinen Ort, an dem nicht auch Jesus Christus auf uns wartet.

Gott weicht dem Furchtbaren nicht aus Vertrauen Glaube rettet! Weil Christus uns sucht, können wir gefunden werden.

Indem wir uns ihm öffnen, erfahren wir etwas völlig Neues. Darin deckt sich neues Leben auf, das den Kreislauf des Zerstörerischen zu durchbrechen vermag. Der beginnende Glaube ist erst der Anfang. Schritt für Schritt löst uns Christus aus Schuld, aus Angst und aus vielen destruktiven Antrieben. Gott erlöst zu neuer Liebe, in dem er unser Leben verändert und neu schafft. Mehr noch: in Jesus Christus führt er die ganze Schöpfung und jede seufzende Kreatur zu neuem Leben.

HINTERGRÜNDE Bis zum Äussersten Dabei kommt es sogar zum äussersten, dass Jesus am Kreuz hingerichtet wird. Noch heute berührt uns das Kreuz Jesu, in doppeltem Sinn: Zunächst deckt es die Verlorenheit der Menschen auf. Wie kaputt müssen Menschen sein, dass sie andere öffentlich zu Tode schinden. Was ist in ihnen zerbrochen, dass sie Unschuldige quälen? Selbst vor Gottes Sohn macht dieses Wüten nicht Halt.   Das Kreuz Jesu zeigt aber auch, wie tief Gott uns in unserer Verlorenheit

Anselm von Canterbury Anselm (1033–1109) hat mit seinem Verständnis des Sühnetodes Jesu Theologiegeschichte geschrieben. Er hat die Kreuzestheologie in das germanischen Ehrenrecht übertragen. Sünde beleidigt demnach die Ehre Gottes, welche nur durch ein blutiges Opfer wiederhergestellt werden kann. Seine Lehre wurde immer wieder neu aufgenommen und mit anderen theologischen Strömungen verbunden.

Biblisches Die Auslegung der wesentlichen Bibelstellen wird in folgendem Buch ausführlich besprochen: Walter Klaiber (Hrsg.), Biblische Grundlagen der Rechtfertigungslehre – eine ökumenische Studie zur Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre.

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

11


CONNEXIO

Befremdet, befreundet, bereichert – in Aarau

Ein Ort, an dem wir dazu gehören!

Von Carla Holmes

Anna und Rami Ziadeh sind ein syrisches Ehepaar aus Aleppo. Seit 13 Jahren leben sie mit ihren Kindern in der Schweiz und leiten in der EMK Aarau den Arabischtreff. Auch der Migrationstreff Marhaba – «Gott liebt» – ist aus ihrer Vision entstanden.

Anna, wieso seid ihr in die Schweiz gekommen? Wir stammen beide aus christlichen Familien und wollten aus persönlichen Gründen Syrien verlassen. Wir dachten, es sei kein Problem, als Christ in einem christlichen Land wie der Schweiz aufgenommen zu werden. Das war aber nicht so. Als wir unseren Asylantrag stellten, wurden wir mit Problemen konfrontiert, die uns sehr befremdeten.

12

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Was hat euch befremdet? Die vielen Regeln und die vielen Bewilligungen, die man braucht, waren frustrierend. Weil wir keine politischen Flüchtlinge waren und in Syrien damals kein Krieg herrschte, wurde uns gesagt, dass unsere Gründe nicht reichen, um Asyl zu bekommen. Der definitive Ausweisungsbescheid kam aber erst nach acht Jahren. Während dieser Zeit hatten wir in der EMK Aarau zum Glauben gefunden und waren dort zu Hause. Da wir in der Schweiz integriert und unsere Kinder eingeschult waren, wurden wir als Härtefall eingestuft. Unser Gemeindepfarrer rief in der EMK Aarau zu einer Gebetsnacht auf. Das war gewaltig. Die Gemeinde betete die ganze Nacht für uns. Völlig überraschend entschied der Kanton Aargau dann sehr schnell, dass wir bleiben durften. Das war für uns ein Wunder.

Die Gemeinde betete die ganze Nacht Wie habt ihr Freunde gefunden? Von uns aus hätten wir uns nicht getraut, auf die Leute zuzugehen. Wir

hatten zu viel Angst vor Ablehnung. Aber in der EMK Aarau bekamen wir so viel unerwartete Liebe und Hinwendung von den Gemeindegliedern zu spüren. Wir haben gesehen und gespürt, wie sie die Beziehung zu Gott leben. Sie haben uns im Asylheim besucht. Als ich krank war, haben sie mich gepflegt. Niemand hat von uns erwartet, dass wir uns verändern. Sie haben uns einfach gezeigt, was Gottes Liebe ist. Wir haben von ihnen gelernt und sind so auch zum Glauben gekommen.

Ich war krank, sie haben mich gepflegt Wie hat eure Arbeit mit dem Arabischtreff und mit Marhaba begonnen? Wir kamen in Kontakt mit arabischsprechenden Christen und begannen in unserer Wohnung einen kleinen Hauskreis. Dieser wurde aber bald zu gross, und wir mussten in die EMK umziehen. Heute nehmen durchschnittlich 45 Personen am Arabischtreff teil. Es gibt alle zwei Wochen einen Gottesdienst mit Kinderprogramm und anschliessendem Mittagessen.


LEBEN 55PLUS

Fachtagung «Leben 55 plus» in Aarau

Was würdest du Schweizer/innen raten, die Migrant/innen begegnen wollen? Habt keine Angst! Gottes Reich entsteht durch Beziehungen. Angst und Feindschaft aber machen die Beziehungen kaputt. Sehr viele Migrant/innen haben Angst vor den Schweizer/innen und umgekehrt ist es ja auch so. Wenn wir aber in Liebe aufeinander zugehen, können wir die Angst überwinden.

VOLLVERSION Das ungekürzte Interview können Sie nachlesen unter: www.connexio.ch/interview

WEITERE INFORMATIONEN

www.emk-aarau.ch/de/ angebote.html www.connexio.ch/sammlungen

EMK in der Schweiz Connexio Zürich PC 87-537056-9 IBAN CH52 0900 0000 8753 7056 9

«Mein Alter ist meine Chance» Von Thomas Feuz und Heidi Schnegg-Geiser

50 Senior/innen folgten am 14. März der Einladung, auf der Fachtagung «Leben 55 plus» in der EMK Aarau eine neue Sicht für den aktuellen Lebensabschnitt zu gewinnen.

Psychisch gesund bleiben, ist lernbar Jutta Stahl, Fachpsychologin mit Schwerpunkt Alter, führte in das Thema ein. Dabei beschrieb sie das «Paradox des Wohlbefindens»: Viele ältere Menschen seien gemäss neuesten Erkenntnissen trotz Mehrbelastungen und Verlusten bis ins hohe Alter zufrieden. «Psychisch gesund bleiben ist lernbar», sagte die Fachpsychologin. Ihr Stressmodell motivierte, praxisbezogene Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Experimentieren! Peter Gumbal, Pfarrer der EMK St. Gallen, lud ein zu einer «neuen Sicht»: Leben heisse immer wieder loslassen, führte er anhand des Beispiels der Verklärung Jesu aus. Älterwerden biete die Chance, den persönlichen Reifeprozess aktiv zu gestalten. Das Thema sei seit Menschengedenken zentral. «Die Bibel malt uns zahlreiche Bilder vor Augen, die zum Leben führen.» Gumbals Rat: «Experimentieren, das Älter-werden lustvoller gestalten.»

Ein guter Mix zwischen Theorie und Praxis Die Fachtagung war ein Beitrag dazu, das Alter als Chance zu sehen. «Ein guter Mix zwischen Theorie, Praxis und Austausch», meinte eine Teilnehmerin.

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

13


JUNGSCHAR

Der Konvent der Jungschar tagte in Nürensdorf

«Guet gmacht!» Von Silex, Annina Meier

78 Delegierten der Jungschar trafen sich am 21./22. März in Nürensdorf (ZH) zum jährlichen Konvent. Unter dem Motto «Gate A15» machten sie sich auf die Reise durch einen Tag voller Diskussionen und Abstimmun-

Vorgestellt wurde ausserdem die überarbeitete Broschüre «Was ist Jungschar?». Sie soll mit neuen Illustrationen das jüngere Publikum ansprechen und den Eltern einen Überblick über die Tätigkeiten der Jungschar geben. Ab sofort kann diese Broschüre gratis über den BESJ-Shop bestellt werden.

gen.

Zu Beginn der Reise wurden die Passagiere mit den Sicherheitsvorschriften bekannt gemacht. Sie wurden gebeten, Fondue- und Raclette-Utensilien zu verstauen und sich voll auf die Geschäftssitzung zu konzentrieren, denn es standen wichtige Punkte an.

152 kg Briefmarken wurden gesammelt Sammelwütige Jungschar Der neue Jahresschwerpunkt «Guet gmacht!» fordert Leitende, wie auch Teilnehmer/innen auf, sich gegenseitig zu ermutigen. Bei der Preisverleihung des Markenwettbewerbes wurde Pfarrer Markus Schiess zitiert: «Die Jungschar ist sammelwütig!» Gemeinsam wurden 152 kg Marken gesammelt. Das sind 34 kg mehr als 2013.

14

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Was ist Jungschar?

Kreativität beim Budget Die Abstimmungen gingen ruhig über die Bühne. Die Änderungen des Reglements wurden mit einer Ausnahme angenommen. Bei der Abstimmung über das Budget 2016 zeigte sich die Jungschar kreativ: Aufgrund der unsicheren Situation betreffend BSVGeldern (vgl. KuW 02/2015, S.12) sah sich der Vorstand gezwungen, zwei Budgets aufzustellen, eines mit BSVGeldern und eines ohne. Sollten diese gestrichen werden, steigt der Jahresbeitrag pro Teilnehmer/in auf 40.Franken.   Auch bei den Bestätigungswahlen gab es keine Zwischenfälle, und so schloss die Geschäftssitzung pünktlich um 21.45 Uhr. Die Jungscharprä-

sidentin Viva sagte rückblickend: «Ich habe die Geschäftssitzung sehr stimmig erlebt und konnte eine Atomsphäre des Vertrauens durch die Delegierten wahrnehmen.»

Eine Atmosphäre des Vertrauens Musikalischer Abschluss Am Sonntag nahm Viva das Lied «Über den Wolken» in ihrer Predigt zum Thema «Freiheit» auf. Anschlies­ send nahmen die Absolvent/innen der Leiterausbilderung die Gottesdienstbesucher mit einer Eigenkomposition mit in das Lagerleben, bevor sie zurück in die Gemeinden gesandt wurden. Mit dem Segen zum Schluss nahm nicht nur der Gottesdienst, sondern auch der Konvent 2015 ein Ende.


STR16

Die Vorbereitungen für das Schweizertreffen 2016 haben begonnen

(K)ein Geheimnis Von Monika Burkhalter

Das war mit Spannung erwartet worden: Am Jungschar-Konvent informierte das OK des STR16 über das bevorstehende Schweizertreffen und

Dorf, seine kauzigen Bewohner sowie um eine Sanduhr, die sich aus zunächst unbekannten Gründen auf dem Dorfplatz befindet. Was es damit für eine Bewandtnis hat, werden die Kinder im Laufe des Lagers herausfinden.

gab das Lagerthema bekannt.

Alle Jungscharen der EMK Schweiz sowie einige weitere Gruppen treffen sich im Sommer 2016 zum Schweizertreffen «STR16» in einem gemeinsamen, grossen Zeltlager in Walliswil bei Wangen (BE). Damit knüpft die Jungschar an die begeisternden Erlebnisse aus den früheren Schweizertreffen im 2005 und 2011 an. Während zehn Tagen sollen die Kinder und Jugendlichen Gemeinschaft erleben, Spiel und Spass in der Natur geniessen und die Möglichkeit erhalten, Gott zu begegnen und Glaubenserlebnisse zu machen.

Ein Dorf mit kauzigen Bewohnern Geheimnisvolles Thema «Das Geheimnis der Sanduhr» werden die Jungscharen im Lager mit erleben. Dabei geht es unter anderem um ein

Internationale Gäste In Zusammenarbeit mit Connexio möchte das STR auch einigen Jugendleiter/innen aus Mittel- und Südeuropa sowie aus Kambodscha und Südamerika die Gelegenheit geben, am Lager teilzunehmen. Ziel ist es, Kontakte zu knüpfen und den Gästen einen Einblick in die Jungschararbeit in der Schweiz zu gewähren. Gesucht werden Jungscharen, die für das Lager ein bis zwei Gäste bei sich aufnehmen. Interessierte melden sich bitte unter international@str16.ch. Helfer gesucht Im STR16 werden über 1200 Kinder und Jugendliche aus den EMK-Gemeinden der Schweiz anwesend sein. Um ein Lager in dieser Grössenordnung realisieren zu können, ist das OK auf vielseitige Unterstützung angewiesen. Diese ist einerseits finanzieller Natur (Sponsoring), andererseits suchen wir mehrere hundert Perso-

nen, die sich als Helfer/innen zur Verfügung stellen und für einen oder mehrere Tage am Schweizertreffen für einen reibungslosen betrieblichen Ablauf sorgen. Interessierte melden sich bitte bei der Takano- Fachstelle (062 205 70 00) oder per E-Mail an helferwesen@str16.ch.

IN KÜRZE Lagerdaten Aufbau: 21.–26. Juli 2016 Lager: Dienstag–Donnerstag, 26. Juli –4. August 2016 Abbau: 4.–7. August 2016 Lagerort Walliswil bei Wangen (Kanton Bern) Aktuelle Informationen www.str16.ch Kontakt OK Atlas, Stefan Gurtner praesidium@str16.ch

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

15


UMSCHAU

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho­distischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 Zürich Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach 1344, 8026 Zürich Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Christian Aeschlimann Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 06/2015: 12.05.15 Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,9 Dieter Schütz, pixelio.de S.2 Plaßmann, gemeindebrief.de S.3,5,7,24 KuW S.3 Henrik Gerold Vogel, pixelio.de S.4,6,12-16,18-19,24 zVg S.8 William Holman Hunt via wikimedia.org S.10 Szocs Emese, 123rf.com S.17 Luk Cox, 123rf.com S.22-23 sebadanon, sxc.hu

16

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Gwunderchile in Hombrechtikon

Gute Besserung, Bartimäus! Von Christoph Bleisch

Am ersten Gwunderchile-Anlass der EMK Hombrechtikon gab es noch freie Plätze. Aber das tat der fröhlichen Atmosphäre überhaupt keinen Abbruch.

Ein Anspiel der Jungschar über den blinden Bartimäus, der von Jesus geheilt wird, machte den Anfang des Nachmittags. Nach der Begrüssung gab es eine kurze Einführung in die Gwunderchile. Kreative Posten Anschliessend wurde an zehn Posten die Bartimäus-Geschichte und das Thema Heilung eindrücklich erzählt und vertieft. Die Besucher/innen konnten aus den Posten frei auswählen: Parcours mit verbundenen Augen, Puzzleteile suchen, Ambulanz ausmalen, Milchbrötchen verzieren (wie den Gips eines Gspändli), Gebetsecke, Karten basteln für «Gute Besserung»-Wünsche, Schnurbilder kleben und mit verbundenen Augen ertasten, Blindenschrift, fröhliches/

trauriges Gesicht auf Pappteller zeichnen und an einen Stab kleben zum Wenden. An jedem Posten war mindestens eine helfende Person aus der Gemeinde dabei. Sie unterstützten, erzählten Teile der Geschichte noch einmal oder gaben Hintergrundinformationen weiter. Miterlebt Wieder im Plenum wurde die Bartimäus-Geschichte mit den Beamer­ bildern von Kees de Kort und den Papiertellergesichtern erzählt. Dabei wechselten die Gesichter insgesamt 14 Mal zwischen traurig und fröhlich. So konnte eindrücklich miterlebt werden, wie es Bartimäus ergangen ist am Tag, an dem sich sein Leben durch Jesus grundlegend veränderte.   Der Anlass machte Lust auf «mehr Gwunderchile»! Es fühlte sich an wie ein guter, warmer Händedruck von Gott! Mit dieser Gewissheit macht sich das Vorbereitungsteam an die Vorbereitungen für die nächste Gwunderchile.


KIRCHE UND GESELLSCHAFT

Gedanken zu Kirche und Gesellschaft

Empfehlung zur Abstimmung am 14. Juni über die PID

«Nein» zur Selektion Von Jörg Niederer

Am 14. Juni stimmt die Schweiz über eine Verfassungsänderung ab, die das Verbot der Präimplantations­ diagnostik (PID) sowie das Tief­ gefrieren von Embryonen (Kryokonservierung) aufheben wird. Sollte diese Verfassungsänderung an­ genommen werden, wird der Bun­ desrat das vom Parlament bereits beschlossene revidierte Fort­p flan­

Ein falsches Signal Die PID ist ein Instrument der Selektion. Sie schafft die Voraussetzung für eine Unterscheidung zwischen «lebenswerten» und «nicht lebenswerten» Menschen. Dies würde für unsere Gesellschaft falsche Signale setzen. Die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen würde weiter erheblich verringert. Eltern müssten sich vermehrt der Frage stellen, warum sie überhaupt behinderte Kinder gezeugt hätten.

zungsmedizin­ g esetz (rFMedG) in Kraft setzen.

Als Präimplantationsdiagnostik werden Untersuchungen zur Erkennung von Erbkrankheiten und Fehlbildungen der Chromosomen bezeichnet, die dem Entscheid darüber dienen, ob ein künstlich gezeugter Embryo in die Gebärmutter eingepflanzt werden soll oder nicht. Das soll für alle Paare möglich sein, die eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen (ca. 6000 pro Jahr). Mit dem Verfahren werden 12 statt bisher drei Embryonen erzeugt. Das macht das Tiefgefrieren nötig und führt zu überzähligen Embryonen.

Klare Empfehlung Die EMK hat sich an der Tagung der Jährlichen Konferenz 2014 gegen die Einführung der PID ausgesprochen. In den Sozialen Grundsätzen hält die EMK fest: «Wir lehnen gentechnologische Maßnahmen mit eugenischer Ausrichtung ab, und solche, die zur Produktion überzähliger Embryonen führen.» ( www.sozialegrundsaetze.ch, III., O). Die EMK empfiehlt die Ablehnung der Verfassungsänderung.

Soziales Engagement und das Heil Was ist Heil? Eine Bekehrungserfahrung, Vergebung der Sünden oder die Gewissheit, in den Himmel zu gelangen? Für John Wesley gehörte dies alles dazu, ohne zentral zu sein.   Das Zentrum des Heils ist die persönliche Veränderung: ein Mensch, der Gottes Liebe durch den Glauben an Christus erfährt, beginnt durch Gottes Geist einen Prozess der Veränderung, sodass er Gott und seine Mitmenschen (Freunde, Fremde sowie Feinde) mehr und mehr liebt. Wenn diese Veränderung echt ist, wird sie durch konkrete Taten der Gerechtigkeit und des Mitgefühls ausgedrückt. Wesley fügte zudem hinzu, dass diese Taten Gnadenmittel sind. Gott benutzt sie um unseren Charakter zu ändern, sodass wir liebevoller werden.   Das Verlangen, die Bedürfnisse anderer zu stillen, ist also ein wichtiger Teil von Wesleys Verständnis des Heils. Man folgt nicht einer Liste von Regeln, sondern sucht nach kreativen Antworten auf die Bedürfnisse der Mitmenschen. Das kann sich äussern in persönlicher Hilfe, diakonischen Projekten und politischem Engagement. Auf diese Weise arbeiten wir mit an einer gerechten und mitfühlenden Gesellschaft. David N. Field

WEITERE INFOS Stellungnahme der JK 2014: www.emk-kircheund gesellschaft.ch/de/aktuell.html Nationales Komitee «NEIN zur PID»: www.nein-zur-pid.ch Kirche und Welt  Nr. 05/2015

17


KIRCHE UND GESELLSCHAFT

Markus Wäfler: «Die Vermögenssteuer erfasst bereits heute grösstenteils die vererbten Vermögenswerte.»

Nein zu «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV»

Überflüssige Mehrarbeit Von Markus Wäfler

Mit dieser Initiative soll die heute bei den Kantonen liegende Kompetenz bei der Erbschaftssteuer neu zum Bund verschoben und vereinheitlicht werden. Damit wird die Steuerhoheit der Kantone eingeschränkt.

Heute sind die Erbschaftssteuern kantonal geregelt und in diversen Kantonen abgeschafft. Gemäss Initiative müssten neu alle Vermögenswerte zum Verkehrswert eingerechnet werden, was mehr Erhebungsaufwand für die Kantone und Rechtsunsicherheit bei Erbteilungen zur Folge hätte. Steuerfrei verschenken Bei Schenkungen will diese Initiative fragwürdige Steuerschlupflöcher gewähren, indem vermögende Personen Beträge bis zu CHF 20 000.– pro Jahr und Person steuerfrei verschenken

können. Mit geschickter Planung liesse sich also ein Nachlass steuerfrei verschenken.   Bei Erbschaften wäre ein Freibetrag von 2 Millionen Franken pro Nachlass unabhängig von der Anzahl Erben vorgesehen. Was darüber liegt, müsste einheitlich mit 20% besteuert werden. Diese Regelung benachteiligt Familien mit mehreren Kindern, ebenso der nicht auf den Verwandtschaftsgrad Rücksicht nehmende einheitliche Erbschaftssteuertarif von 20%. Rückwirkend gültig Für Landwirtschafts- und KMU-Betriebe soll mit einem Steuerrabatt die Weiterexistenz während 10 Jahren gesichert werden. Erfolgt vor Fristablauf eine Aufgabe des Betriebes, werden Landwirtschaftsbetriebe und KMU steuerlich aber ungleich behandelt.

Als ein grobes Foul muss ich die rückwirkende Inkraftsetzung einzelner Bestimmungen dieser Initiative per 1. Januar 2012 bezeichnen. Bei einer Annahme hätte dies einen gewaltigen administrativen Aufwand zur Folge. Auch rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Rückwirkung sind nicht geklärt. Überflüssig Mit und ohne Erbschaftssteuer werden die vererbten Vermögenswerte heute und morgen vor und nach der Erbteilung grösstenteils durch die Vermögenssteuer erfasst. Diese Erbschaftssteuerinitiative ist daher überflüssig.

ZUR PERSON Markus Wäfler, alt Nationalrat (EDU), Mitglied der EMK in Bülach

MILLIONEN-ERBSCHAFTEN BESTEUERN FÜR UNSERE AHV Unter der Leitung der EVP wurde eine Volksinitiative gemeinsam mit SP, Grünen, Schweiz. Gewerkschaftsbund und weiteren Organisationen lanciert. Ihre zentralen Punkte:

18

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

• Die Kompetenz, Erbschaftssteuern zu erheben, geht von den Kantonen zum Bund. Die Kantone erhalten 1/3 des Ertrages, die AHV 2/3. • Besteuert wird der Nachlass von natürlichen Personen. Die Schenkungssteuer wird beim Schenkgeber erhoben.


KIRCHE UND GESELLSCHAFT

Heiner Studer: «Unser wichtigstes Sozialwerk erhält durch diese Steuer eine neue, nachhaltige Mitfinanzierungsquelle.»

Ja zu «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV»

Die gerechteste Steuer Von Heiner Studer

Jesus sagte, man solle dem Kaiser geben, was dem Kaiser gehöre. Dass für die Bestreitung der Bedürfnisse des Staates Steuern zu bezahlen

als viele Wohlhabende im Alter ihren Wohnsitz in Kantone verlegten, welche die höchsten Einkommen privilegiert behandelten, reduzierten viele andere Kantone aus Konkurrenzgründen diese sinnvolle Steuer.

sind, ist in der Bibel eine Selbstverständlichkeit. Dass dies nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit geschehen soll, ist naheliegend.

Bereits im Alten Testament gibt es starke Warnungen davor, den eigenen Besitz im grossen Stil zu vermehren. Ein Beispiel finden wir im 3. Mose 25 (Erlassjahr). mit dem dort beschriebenen Erlassjahr. Der Prophet Jesaja warnt im Kapitel 5,8: «Wehe denen, die Haus an Haus reihen …» Konkurrenz der Kantone Es geht um eine Erbschaftssteuer­ reform. Viele Kantone kannten die Erbschaftssteuer schon früher. Erst

Kompetenz für den Bund Die Kompetenz, eine Erbschafts- und Schenkungssteuer zu erheben, geht von den Kantonen an den Bund. Als Entgelt dafür erhalten die Kantone einen Drittel des Ertrages, was rund 1 Milliarde Franken entspricht, etwas mehr als die Kantone heute insgesamt einnehmen.   Zwei Drittel des Ertrages gehen an die AHV. Damit erhält unser wichtigstes Sozialwerk eine neue, nachhaltige Mitfinanzierungsquelle. Für die Zukunft bestünde sonst das Risiko, dass die Lohnnebenkosten steigen, die Mehrwertsteuer erhöht werden müsste oder die Leistungen der AHV

• Die ersten 2 Mio. Franken werden nicht besteuert. Nachlässe und Geschenke zugunsten der Ehegattin/ des Ehegatten sind steuerfrei. Gelegenheitsgeschenke bis CHF 20 000.– pro Jahr und beschenkte Person sind steuerfrei. • Zuwendungen an steuerbefreite juristische Personen

etwas abgebaut würden. All dies würde die Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen besonders treffen. Gerechte Steuer Als Christ ist mir wichtig, dass es sich um eine gerechte Steuer handelt. Durch Arbeitsleistung verdientes Geld muss versteuert werden. Erbschaften, ganz besonders Millionenerbschaften, sind arbeitslose Einkommen. Sie fallen den Erben ohne eigene Leistung zu. In unserem Land sind die hohen Einkommen und Vermögen in der Hand weniger konzentriert.

ZUR PERSON Heiner Studer, alt Nationalrat (EVP), Mitglied der EMK in Baden, Präsident des Trägervereins der Initiative

(Hilfswerke, Missionswerke usw.) sind steuerfrei. • Die Steuer wird mit einem einheitlichen Satz von 20% bei Nachlässen von über CHF 2 Mio. festgelegt. • Gehört zum Nachlass oder zur Schenkung ein Unternehmen oder ein Landwirtschaftsbetrieb, werden erhebliche Erleichterungen gewährt.

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

19


INSERATE

Reisehits 2015/16 mit Kurt Wenger

AMAZING PRAISE NIGHT

Einmaliges Armenien entdecken & erleben 17. - 25. Juli, entdecken & begegnen mit „Diaconia“

Patmos, Griechenland 12. - 22. September

6. Juni 2015 19.30 Uhr St.Gallen OLMA-Halle 9

« Oh Happy Day»

Edwin Hawkins (USA)

• Edwin Hawkins (USA) Gospel • Brian Doerksen & The Shiyr Poets (CAN) Inspirational Folk Rock • Trinity (NL) Latin Folk Pop • CMVS Staff Band (CH) Brass

Brass kal l · Vo Gospe p · Rap H Hip o ck · Jazz o Pop · R · Volks- v Zwei Ta ik oller g s s la K Mus e musik alle! ik für

CH ristliche

MUSIKTAGE 015 6.–7. JUNI 2EAL OL M A-A R ST. GALLEN

Infos & Tickets: www.christliche-musiktage.ch

Im Langen 15 · 8416 Flaach · info@chmt15.ch · 052 305 30 29

Erleben Sie die „Insel der Ofenbarung“

Erlebnisfreizeit am See Genezareth 30.9.-11.10. See Genezareth / 7.-18.10. See Genezareth & Jerusalem

Bade- & Kurreise ans Tote Meer 2.-12. (15./19./22.) November, Erholung PUR!

Traumkreuzfahrt „Faszinaion Orient“

31.1. - 8.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai Infos & Prospekte: 062 849 93 90 · mail@wengerkurt.ch

17. - 25. Juli, entdecken & begegnen mit „Diaconia“ Ferien im Diemtigtal • Hotel Sie die „Insel der Ofenbarung“ Erleben 1er- bis 6er Zimmer

• Gruppen 90 Betten • Ferienwohnungen 8/15 Betten

• Feste feiern kurhaus-grimmialp.ch

Traumkreuzfahrt „Faszinaion Orient“

31.1. - 8.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai

SPITALSCHIFFE FÜR DIE ÄRMSTEN

Kommen Sie an Bord und helfen Sie mit, Menschenleben zu verändern ! Für die neu aufzubauende Niederlassung

in Belp/Bern suchen einen 17. - 25. Juli, entdecken & begegnen mitwir „Diaconia“

Fundraiser/ Partnerbetreuer

Erleben Sie die „Insel der Ofenbarung“

Traumkreuzfahrt „Faszinaion Orient“

31.1. - 8.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai

www.mercyships.ch PC 10-17304-3

20

Kirche und Welt

Sieelfen !

können h

Nr. 05/2015


PFARRFRAUEN

Eindrücke von der Pfarrfrauentagung im Hotel Alpina

Witzig und lebensnah Von Regula Da Rugna

Worte sind Fenster oder sie sind Mauern, sie verurteilen uns oder sie sprechen uns frei. … aus einem Gedicht von Ruth Bebermeyer

Wie kommuniziere ich, aus welchen Gefühlen, Verletzungen, Bedürfnissen heraus? – «Ich will Fussball spielen!», «Ich will abmachen!», «Ich will sicher nicht raus!», «Ich möchte mich an der frischen Luft bewegen!», so klingt es mir entgegen, wenn wir etwas als Familie machen möchten. Als Mutter komme ich nicht selten in die Rolle der Vermittlerin. Ich suche Kompromisse. Aber was wären eigentlich tief unten meine Bedürfnisse?

Erleuchtend Unter dem Titel «Bedürfnisse ins Gespräch bringen» haben sich Anfang März gut 30 aktive und pensionierte Pfarrfrauen in der Alpina getroffen. Madeleine Bähler hat uns kompetent, witzig und lebensnah darin geführt, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sie gemäss den Richtlinien der «gewaltfreien Kommunikation» nach Marshall Rosenberg ins Gespräch zu bringen. Für viele von uns gab es wichtige und erleuchtende Momente, die uns hoffentlich in unseren Alltag begleiten.

frauentagung von Freitag- bis Sonntagabend zu planen. Das soll auch den Berufstätigen unter uns die Teilnahme ermöglichen, oder solchen, die noch nie oder schon lange nicht mehr dabei waren und es in dieser Form vielleicht wagen. Wir freuen uns, altbekannte, halbvergessene und neue Gesichter zu sehen und die Verbundenheit mit euch zu feiern.

GLEICH NOTIEREN! Neu geplant Unser Anliegen ist es, dass wieder mehr Pfarrfrauen von diesem Angebot proitieren können. Daher haben wir beschlossen, im 2016 die Pfarr-

Die nächstte Pfarrfrauentagung indet vom 22.–24. April 2016 im Hotel Artos in Interlaken statt. Wir freuen uns auf dich!

Hotel Artos Interlaken Bibel-Ferienwoche Berufen, um im Alltagsleben zu herrschen – Verschiedene Bibeltexte und Personen der Bibel, Biographien der heutigen Zeit und Filmstücke wollen Ihnen Geist und Herz öffnen, mit dem Ziel: ich muss mich nicht von allem möglichen beherrschen lassen, ich kann in meinem alltäglichen Leben «herrschen». 1. bis 8. August 2015 mit Bernard und Elisabeth Lehmann Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 1015.–; Doppelzimmer CHF 1708.–

Bibelwoche «Höhen und Tiefen des Glaubens» – Elia, ein Mensch wie wir! Stationen aus dem Leben Elia wollen uns ermutigende Impulse geben, Gott auf Höhen und in Tiefen zu vertrauen. Ihn als den Gott zu erleben, der uns lieb hat und das Beste für uns sucht! In jeder Lage! 26. Sept. bis 3. Okt. 2015 mit Jakob Sturzenegger Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 910.–; Doppelzimmer CHF 1568.– Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, mail@artos-hotel.ch

2015 – Israel-Rundreisen Interessante Rundreise mit vielseitigem Programm vom Golan bis nach Eilat 12. – 26. Oktober 2015 Israel-Sonderwoche in Jerusalem/Eilat 25. Oktober – 2. November 2015 mit Andachten von Henri Vaucher, Jerusalem Prospekt: VEREINIGUNG PRO ISRAEL Postfach, 3607 Thun / Tel. 033 335 41 84 / info@proisrael.ch / www.vereinigungproisrael.ch

Kirche und Welt

Nr. 05/2015

21


ZAHLSTELLE

Zahlstelle Teamwork: Alle arbeiten an ihrem Ort an derselben Auf­gabe - und liefern gemeinsam ein glänzendes Ergebnis ab.

Kassiere, Revisoren und Zentralverwaltung bilden das EMK-Mega-Team für die Rechnung

Gutes Teamwork dank klarem Ziel Von Daniela Deck

die Kauffrau bis zur talentierten Autodidaktin ist alles vertreten.

In der EMK sind viele Gremien treu an der Arbeit. Ausgerechnet das grösste Team ist am wenigsten bekannt. Dabei geben hier 180 bis 200 Personen Jahr für Jahr ihr Bestes. Ehrenamtliche Mitarbeitende und Profis arbeiten Hand in Hand. Sie sind im ganzen Land verteilt.

Das Netzwerk der Kassiere und Revisoren der 70 Bezirke sowie der Zentralen Dienste (Zentralverwaltung, Zahlstelle und Connexio) erarbeitet sorgfältig und präzis jedes Jahr die Einzelrechnungen für die konsolidierte Jahresrechnung (siehe Box). Eine bunte Schar Die Effizienz des grossen Netzwerks ist bemerkenswert, umso mehr, als die ehrenamtlich tätigen Glieder eine bunte Schar sind. Es gibt Kassiere, die neben ihrem eigenen Bezirk einen oder zwei weitere betreuen. In anderen Bezirke, etwa in Bern, teilen sich zwei Personen das Kassieramt: eine Person kümmert sich um die Gemeindebuchhaltung, die andere macht die Liegenschaftsbuchhaltung. Vom professionellen Finanzfachmann über

22

Kirche und Welt  Nr. 05/2015

Mit scharfem Blick Was motiviert die Kassiere für ihre Arbeit? Ein Flair für Zahlen, Freude dem Bezirk mit Know-how zu dienen, die Wertschätzung in der Gemeinde. Theo Hugentobler, Bezirk Frauenfeld-Weinfelden, schreibt: «Der Umgang mit Geld hat für mich auch eine geistliche Dimension.» Nach zwölf Jahren als Bezirkslaienführer habe er sich nach einer Aufgabe gesehnt, die mehr im Hintergrund erfüllt werden kann.   Der Zeitaufwand als Kassier variiert je nach Grösse des Bezirks von einer Stunde wöchentlich bis zu mehr als einem halben Tag, unregelmässig verteilt. Der Jahresabschluss bringt die strengste Zeit für das Amt. Sorgfalt und ein scharfer Blick für Details sind allen gemeinsam. «Wenn eine Buchung nicht aufgeht, regt sich sofort mein Spürsinn – und wenn es nur Rappen sind. Ich lasse nicht locker, bis ich den Fehler gefunden habe», bringt es Elisabeth Bünger, Kassierin der Bezirke Solothurn und Lyss-Aarberg sowie Thun (nur dieses Jahr), auf den Punkt.

Mit viel Sachkenntnis Den Kassieren ist die finanzielle Verantwortung für ihre Gemeinden wichtig. Einige widmen darum ihren Beruf und einen Teil der Freizeit derselben Art von Herausforderung. So erklärt Kurt Schmid vom Bezirk Frutigen-Adelboden: «Obschon ich seit längerer Zeit auch beruflich wieder eine Buchhaltung führe (als Finanzverwalter einer 7000er-Gemeinde), habe ich das Amt behalten. Ich mache dies weiterhin gerne und kann damit meine Fähigkeiten für die Gemeinde und die EMK einbringen.» Auch bei Liselotte Kohler, Bezirk Biel, gehen berufliches und ehrenamtliches Engagement Hand in Hand. «Ich habe dieses Amt nach meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben übernommen. Dabei konnte ich meine beruflichen Kenntnisse einsetzen.» Mit klarem Ziel Staatlich vorgegebenen sind die Rahmenbedingungen, die abstecken, wie eine Organisation in der Grösse der EMK Schweiz über ihr Geld Rechenschaft abzulegen hat. Der Vorstand legt innerhalb dieses Rahmens fest, wie mit möglichst wenig Aufwand ein Maximum an Informationen gewon-


EMK-UNTERNEHMEN Rieben Heizanlagen AG 3753 Oey Tel. 033 736 30 70

Zurbuchen Büromöbel AG Fabrikstrasse 2 8514 Amlikon Tel. 071 652 60 30 www.zurbuchen.com

P+S Werbung AG Weieracherstrasse 10 8184 Bachenbülach Tel. 044 864 40 40 www.pswerbung.ch

nen werden kann. Ziel ist es, auf der Grundlage von verlässlichen Zahlen eine Basis für die Planung der kirchlichen Arbeit zu liefern. Für die praktische Umsetzung dieses Zieles hat die Zentralverwaltung einen Leitfaden zusammengestellt, der immer aktuell gehalten wird. Bei grösseren Veränderungen und zur Einarbeitung neuer Kassiere bietet die Zentralverwaltung Schulungen an. Die Firma OBT führt als unabhängige Stelle die Gesamtrevision durch. Mit guter Unterstützung Einig sind sich alle befragten Kassiere, dass die Unterstützung durch die Zentralverwaltung wertvoll ist. Daniel Keller vom Bezirk Spiez-Oey sagt es so: «Wenn ich mal keinen Zugriff auf meine zentrale DWareLösung (Buchhaltungssoftware) habe, ist Gisbert Dörr jeweils sehr schnell an einer Lösung dran.» Erfolgreiche Zusammenarbeit Während es manchmal sogar in kleinen Gruppen harzt, die gemeinsam am gleichen Tisch sitzen, arbeitet das 200-köpige Finanzteam der EMK seit langem erfolgreich zusammen. «Die Rechnungen der Bezirke und Dienste

haben sehr gute Qualität. Das bestätigt uns die Revisionsgesellschaft Jahr für Jahr», lobt EMK-Geschäftsleiter Daniel Burkhalter sein Riesenteam.

DIE KONSOLIDIERTE RECHNUNG

Möchten auch Sie in der Rubrik EMK-Unternehmen aufgeführt werden? Kontaktieren Sie Christian Aeschlimann unter der Nummer 031 818 01 42 oder christian.aeschlimann@ jordibelp.ch. Wir freuen uns auf Sie!

Aus den über 70 Einzelrechnungen der Bezirke und Dienste erstellt die Zentralverwaltung eine einzige Rechnung. Diese «konsolidierte Rechnung» zeigt auf, in welchem Verhältnis beim Verein EMK Schweiz Aufwand und Ertrag stehen. Zustande kommt das Werk, indem erstens alle Aufwände und Erträge untereinander addiert und zweitens alle gemeinsamen Posten miteinander verrechnet werden, so dass letztere verschwinden. Das beste Beispiel dafür sind Darlehen der Zahlstelle an die Bezirke. Auf der einen Seite sind das Guthaben, auf der anderen Schulden. Korrekt verrechnet resultiert daraus eine Null.

Kirche und Welt

Nr. 05/2015

23


Wertvolle Begegnungen im Spital

Blickkontakt Von Hanna Wilhelm

Hanna Wilhelm Ist Pfarrerin der EMK und arbeitet als Seelsorgerin im Spital der Stiftung Diakonat Bethesda in Basel.

Eine Berichterstattung über die CityKirche im Einkaufszentrum Sihlcity in Zürich hat mich berührt und gleichzeitig fragen lassen, wie ich Menschen anschaue, ihnen ins Gesicht schaue. Wie ruhen meine Blicke auf ihnen und wie fühlen sie sich unter meinen Blicken?   In der City-Kirche im Einkaufszentrum Sihlcity in Zürich arbeitet ein Team von freiwillig Mitarbeitenden. Unter diesen befindet sich auch eine gebürtigte Afrikanerin. Diese Frau zeichnet sich durch eine besondere Beobachtungsgabe aus. So fragte sie einmal die anderen Mitarbeitenden, ob sie auch schon die Beobachtung gemacht hätten, dass die Besucher/ innen beim Betreten oft einen anderen Gesichtsausdruck hätten, als beim Verlassen der City-Kirche. «Wie meinst du das?», wurde sie gefragt. «Ja, wenn die Menschen unsere Räume betreten, haben sie meist einen eher angespannten Ausdruck auf dem Gesicht. Und wenn sie uns wieder verlassen, ist der Ausdruck oft gelöster und auch froher.»   Wie achte ich die Gesichter der Menschen, die mir begegnen, die mir durch Blicke und Gesten recht viel

mitteilen könn(t)en? Nehme ich mir im oft hektischen Spitalalltag Zeit, die Mitarbeitenden und die Besucher/ innen offen und freundlich anzuschauen und «Grüezi» zu sagen? Dass ich dies bei den Patient/innen tue, die ich in den Zimmern besuche, ist selbstverständlich! Täte ich dies nicht mehr, müsste ich meine Arbeit beenden. Aber bitten darf ich: «Gott sei mit mir in jeder Begegnung, die mir geschenkt wird, dass ich dann und wann eines Menschen Herz berühre und ein Zeichen meiner Zuwendung erwidert wird.»   Ich freue mich immer, wenn Menschen nach einer Zeit der Stille, nach einem Gespräch oder Gebet mit uns Seelsorgerinnen in den Zimmern oder im Andachtsraum des Spitals gelöster, getroster und ruhiger ihren Weg wieder gehen mögen; wenn sich wieder Hoffnung in ihren Augen und Gesichtern spiegelt. Dann denke ich: Wie gut und wertvoll ist es, dass ich diese Arbeit mache! Denn es sind so wertvolle Begegnungen und Momente, die gut tun, und auch mir neue Kraft schenken, mit den Menschen unterwegs zu sein und ihnen wertschätzend ins Gesicht zu schauen – und sie mir!


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.