Kirche und Welt 6/2015

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Aus dem Bericht der Distriktsvorsteher/in an die Jährliche Konferenz

Wann ist eine Pfarrperson oder ein Bezirk erfolgreich? Seite 8–9

Erfolgsmodell oder aussterbende Gruppe?

Lehren und Lernen

Investieren oder spekulieren?

Zum «Image der Freikirchen» Seite 4/5

Aus der Arbeit der EMK in Ungarn Seite 18

Wie die Zahlstelle Jesu Auftrag umsetzt Seite 23

The United Methodist Church


Inhaltsverzeichnis Ergänzende Gedanken zum «Image der Freikirchen»

Erfolgsmodell, Nischenplayer oder aussterbende Gruppe? Von unserem Auftrag als einzelne und als Kirche

Nicht lärmen, sondern leuchten!

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Aus dem Bericht der Distriktsvorsteher/in an die Jährliche Konferenz

Wann ist eine Pfarrperson oder ein Bezirk erfolgreich?

Aus dem Bericht des Vorstandes (Teil «Tagung Schweiz»)

Gebündelte Anliegen

Aus dem Bericht des Vorstands (Teil «Jährliche Konferenz»)

Das vorhandene Potential fördern Aus dem Bericht des Ausschusses «Kirche und Gesellschaft»

Glaubwürdig Kirche sein

Aus dem Bericht des Ausschusses für Theologische Fragen

Schalom, Versöhnung, Heiligung Einblicke in die Arbeit in Nordafrika

Friedenspreis für Hugh und Shirliann Johnson Ein «Miteinander-Gottesdienst-Tag» am 21. Juni

Gemeinsam feiern in Aarau

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Ein sozialtherapeutisches Angebot der Diakonie Bethanien

Geborgenheit und Unterstützung für Eltern und ihre Kinder Aus der Arbeit der EMK in Ungarn

Lehren und Lernen

Das Teenscamp der EMK Uzwil-Flawil

Begägnige

Freiwillige Begleitpersonen im Bethesda-Spital in Basel

Kompetente Begleiterinnen Wie die Zahlstelle Jesu Auftrag umsetzt

Investieren oder spekulieren

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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Holzhacken sei darum so beliebt, weil man dabei den Erfolg sofort sieht, sagte Albert Einstein. Aber wie ist das bei Pfarrpersonen oder Gemeindebezirken? Wann sind sie erfolgreich? – Fragen, denen der Bericht der Distriktsvorsteher/in an die Jährliche Konferenz auf die Spur zu kommen sucht. Auch aus anderen Berichten an die Jährliche Konferenz lesen Sie in dieser Ausgabe einige Auszüge.   Ob die EMK Erfolgsmodell oder Auslaufmodell sei, fragt Gere Luder vom Bezirk Bern. Er nimmt das Thema der Märzausgabe von Kirche und Welt noch einmal auf und trägt einen weiteren Aspekt bei.   Eine auf spezielle Weise ertragreiche Arbeit tut die EMK in Ungarn. Das zeigt zum Beispiel ein Blick in die Arbeit von Zsófi Pásztor.   Das KiEl Bethanien ist ein wichtiges Angebot für Kinder und Eltern. Erfolgreich ist die Arbeit dann, wenn Eltern und Kinder in einer schwierigen Zeit hier Hilfe finden und dadurch Schritte zurück in die Selbständigkeit möglich werden.   Ein voller Erfolg wird die Jährliche Konferenz in Aarau dann sein, wenn auch Sie mit dabei sind am grossen «MiteinanderGottesdienst-Tag» am 21. Juni. Bis dann!

Sigmar Friedrich Redaktor

Untertöne Von Stefan Moll

Mit welcher Sprache laden wir ein, mit uns Jesus Christus zu vertrauen und die Gemeinde zu besuchen? – «Herzlich willkommen», sagen wir. Wörter wie aus dem Ferienprospekt. Sind sie auch wahr?   Machen wir die Probe aufs Exempel: Schauen wir das Gebäude an. Findet man den Eingang? Und wenn man drinnen ist: Wo geht es lang zum Senioren-Anlass? Es gibt Kirchen, die hängen voller Schilder: «Türe schliessen!» – «Darf nicht benutzt werden!» – «Bitte aufräumen!» – «Nur im Sitzen pinkeln».   Was sagen die Topfpflanzen? Dürre Nachtschattengewächse findet man, so zurechtgestutzt, dass sie nicht stören. Oder Kakteen. Mitunter eine einsame Begonie, die sich einem entfernten Licht entgegenstreckt. Wo doch hier das volle, pralle Leben blühen soll!   Unsere Kirchen reden. Sie sagen, was wir meinen, wenn wir auf der Homepage «herzlich willkommen» schreiben. Die Kirchen erzählen viel über uns. Sie sagen den Passanten, ob sie willkommen sind und ob hier frohe oder bedrückte Menschen ein- und ausgehen.   Das SLI-Team Soteriologie hat zwei Architekten gebeten, Kirchen der EMK zu lesen. Das Ergebnis ist beeindruckend. Ein Sprachlifting ist möglich, manchmal mit einfachen Mitteln. Zum Beispiel, indem man aufräumt. Wir sind dabei, eine Untersuchung der Untertöne der Gebäude allen Bezirken möglich zu machen. Empfehlenswert, finden wir.

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UMSCHAU

Neue Mitglieder Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag. am 2.8.2014 Rothrist Anja Lienhard-Scheuzger Luana Scheuzger am 26.10.2014 Embrachertal Stephan Müller Esther Stutz am 1.2.2015 Turbenthal-Russikon Turi Waser-Suter Vreni Waser-Suter Michael Rüegg-Rupprecht Marlis Rüegg-Rupprecht Jeanine Fuhrer Berwert

Stärken: Unter anderem bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche, die ihnen den Glauben vermitteln, zeigt sich für Gere Luder das Potential der EMK.

Ergänzende Gedanken zum «Image der Freikirchen»

Erfolgsmodell, Nischenpla Von Gere Luder

Die Freikirchen haben ein Imageproblem. Oft würden sie negativ wahrgenommen und von aussen kritisch beurteilt. So stand es in Kirche und

am 1.3.2015 Basel Bethesda Nicole Kuriger Marianne Huber

Welt 03/2015 (siehe

am 29.3.2015 Rothrist Susanne Schulz-Waldburger Daniel Schulz

eus». Wer hat denn nun Recht: Jörg

Adliswil-Zürich 2 Antonia Ryser

Oder gar beide, weil die Medaille zwei

am 12.4.2015 Frutigen-Adelboden Markus Kamber

Ist die EMK (als eine Freikirche) ein Erfolgsmodell und verkauft sich nur schlecht? Oder ist sie eine angeschlagene, gar eine sterbende Kirche?

am 26.4.2015 Staffelbach Daniel Giudici am 10.5.2015 Bern Irène Baur Pia Uhlmann

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haben wir gesammelt was die EMK prägt und wie sie sich fühlt. Dabei sind wir auch auf die genannte Ambivalenz gestossen:

issuu.com/

emk_schweiz) zu lesen. Gleichzeitig

Die EMK hat ein grosses Potential

las ich ein aktuelles Buch mit dem Titel «Phänomen Freikirchen – Analysen eines wettbewerbsstarken MiliStolz und seine Kollegen, die das Buch verfasst haben, oder Michael Schwaller und Barbara Streit, die in Kirche und Welt geschrieben haben? Seiten hat?

Verkaufen wir uns einfach schlecht? Die EMK analysieren In der Projektgruppe zum Thema Soteriologie (Erlösung) haben wir uns diese Fragen auch gestellt. Zunächst

• Die Mitgliederzahl nimmt ab. Gemeinden werden aufgelöst. Das Geld wird weniger. Und die Mitglieder und Freunde der EMK scheinen uns verunsichert und selbstkritisch, gerade in Bezug auf die eigene Verkündigung. Es gibt eine Tendenz zur Resignation angesichts der negativen Entwicklungen. • Es gibt aber auch Chancen: Die EMK ist gut vernetzt. Sie arbeitet mit anderen Kirchen zusammen. Es gibt moderne Glaubensformen und persönliches Engagement. Offenheit wird gelebt. Das sind Aspekte, die in der Gesellschaft positiv wahrgenommen werden. Es besteht ein grosses Potential an Mitarbeitenden und Ideen für das Engagement in der Gesellschaft. Eine breite und vielfältige Basis in den Gemeinden ist vorhanden.


UMSCHAU

yer oder aussterbende Gruppe? Erfolgreich agieren Während wir die Daten zur Situation der EMK zusammentrugen, erschien das Buch von Jörg Stolz und anderen (s. Box). Mehrere soziologische Studien sind darin zusammengestellt, um dem Phänomen der Freikirchen in der Schweiz auf den Grund zu gehen. Das Buch beschreibt, was freikirchliche Christen prägt, wie das Leben in den Freikirchen aussieht und welche Normen und Formen dabei eine Rolle spielen. Die Verfasser kommen zum Ergebnis, dass die Freikirchen erfolgreich agieren, zumindest im Vergleich zu den Landeskirchen. Es gelingt ihnen, die Leute dabei zu behalten, teilweise auch Neue zu gewinnen. Noch wichtiger: es gelingt, die eigenen Werte den Mitgliedern zu vermitteln und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken.

Auch in der EMK finden sich positive Ansätze Stärken benennen Natürlich werden im Buch nicht alle Freikirchen über einen Strang geschlagen. Es gibt Differenzierungen. Die EMK gehört nicht zum «erfolg-

reichsten» Typus Freikirche. Dies sind die modernen, eher charismatischen Bewegungen wie Vineyard und ICF. Doch auch in der EMK finden sich positive Ansätze: Das starke Gefühl der Zugehörigkeit, die Verbundenheit der Mitglieder untereinander, die gegenseitige Hilfe und Unterstützung im Alltag. Und nicht zuletzt die Angebote für Kinder und Jugendliche, mit denen Kinder für ein Leben im Glauben sozialisiert werden. All das sind Stärken, die es zu sehen und zu kommunizieren gilt.

Wann ist eine Kirche erfolgreich? Zurück fragen Abschliessend eine ganz grundsätzliche Frage: Im Buch, in der EMK und in vielen Gemeinden wird oft von «Erfolg» gesprochen. Selten wird definiert, was das bedeutet und woran sich der Erfolg messen lässt. Ist Erfolg für die EMK, wenn die Mitgliederzahlen zunehmen? Ist Erfolg für eine Kirche, wenn sie von den Medien positiv und lobend dargestellt wird? Ist Erfolg, wenn eine Kirche den Armen hilft oder den sozial Ausgegrenzten

ein Zuhause gibt? Oder ist Erfolg, wenn in einer Kirche Menschen dem lebendigen Gott begegnen und dadurch in ihrem Leben verändert werden? Vielleicht müsste die ganze Diskussion an diesem Punkt beginnen …

DAS BUCH Jörg Stolz, Olivier Favre, Emmanuelle Buchard, Caroline Gachet Phänomen Freikirchen. Analysen eines wettbewerbsstarken Milieus. Übersetzt von Elisabeth Mainberger-Ruh TVZ 2014, 392 Seiten, ISBN 978-3-290-22025-9, CHF 46.00

ZUR PERSON Gere Luder ist Laienprediger und Mitglied der EMK Bern Altstadt. Er arbeitet in der Projektgruppe Soteriologie mit und ist stets an Kontakten mit anderen Kirchen und mit der Gesellschaft interessiert.

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IHRE MEINUNG / KURZ NOTIERT

Agenda SAMSTAG, 6. JUNI Grundkurs Jugendarbeit Zürich, Badenerstrasse 69 Infos/Anmeldung: Takano Fachstelle, www.takano-online.ch, 062 205 70 00

Hilfe für die Menschen in Nepal

Samstags-Pilgern Stans Kosten: ab CHF 10.– Infos/Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, mail@pundw.ch

Bei dem Erdbeben in Nepal am 25. April und weiteren Nachbeben sind über 8000 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt und sind ohne Unterkunft, Trinkwasser und Lebensmittel.   Das United Methodist Committee on Relief (UMCOR), der Nothilfe- und Entwicklungsbereich von Global Ministries, hat Ende April einen Betrag von 90 000 $ bewilligt, die der internationale Partner GlobalMedic einsetzen wird, um Überlebende in der Form von Wasserfiltern mit dringend benötigtem sauberen Wasser zu versorgen.   Um in Zusammenarbeit mit den lokalen und internationalen Partnern schnell auf Notfälle reagieren zu können, bittet das UMCOR um Spenden. In der Schweiz werden Spenden an Connexio mit dem Betreff «Nothilfe Nepal» vollumfänglich ans UMCOR weitergeleitet.

DO.– SO., 18.–21.JUNI

Quelle: Connexio

FREITAG, 12. JUNI netV-Abend EMK Klingenberg Infos: Michael Breiter, 079 782 56 94 SAMSTAG, 13. JUNI

Jährliche Konferenz Aarau Weitere Informationen auf S.14–15 MITTWOCH, 24. JUNI Grundkurs Jugendarbeit Zürich, Badenerstrasse 69 Infos/Anmeldung: Takano Fachstelle, www.takano-online.ch, 062 205 70 00 MO – SA., 13. – 25. JULI KiLa Batenberg Tierisch gut für Kids von 8–14 Jahren Jugendhaus Ramsern Kosten: CHF 330.– Infos/Anmeldung: www.kila-beatenberg.ch SA.– SA., 25. JULI – 1. AUGUST KiLa Batenberg Christonopoly für Kids von 7–13 Jahren Jugendhaus Ramsern Kosten: CHF 230.– Infos/Anmeldung: www.kila-beatenberg.ch SA.– SA., 1.– 8. AUGUST Bibel-Ferienwoche Berufen, um im Alltagsleben zu herrschen mit Bernard u. Elisabeth Lehmann Hotel Artos, Interlaken Kosten: ab CHF 1015.– Infos/Anmeldung: Hotel Artos Interlaken, www.artos.ch, 033 828 88 44

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Zu KuW 5/2015, S.10 –11: «Für uns geschlagen?»

Unverhältnismässig? – Ja! Zwei Dinge haben mich befremdet: 1. Warum die Thematik zwischen Schlägen in der Familie und Versöhnung zwischen Gott und den Menschen auf diese Weise aufnehmen? Da es Stefan Moll fragwürdig fand, dies zu vergleichen, wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, dieses Beispiel gar nicht zu erwähnen, ... Dass Jesus jedoch an unserer Stelle gelitten hat, hab ich doch wohl schon in der Bibel genau so gelesen. 2. Stefan Moll erachtet es nicht als verhältnismässig, dass eine einzige Sünde uns für immer von Gott trennen könnte. Ich scheine mich jedoch zu erinnern, dass genau das geschehen ist, als Adam und Eva nur ein einziges mal ungehorsam waren. Ausserdem widerspricht das in keiner Weise seiner Erlösungstheologie, die er danach von wirklich ernst zu nehmenden, heutigen Ausleger aufgeführt hat. Ich frage mich, wer denn nun am Ende seines Lebens nur eine Sünde aufweise könnte. Ist es denn überhaupt verhältnismässig, dass durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt kam und wir als Sünder auf die Welt kommen? Und ist es denn verhältnismässig, dass durch einen einzigen Menschen die Rettung für alle kommt? Ist es überhaupt verhältnismässig, dass Gott selbst diesen Weg auf sich genommen hat?   In der Bibel scheint mir noch vieles nicht ganz verhältnismässig zu sein und auch nicht in meinem Leben. Aber ich vertraue darauf, dass wir einen gerechten Gott haben und dass die Liebe das letzte Wort hat in der Vergebung, in der Gnade, in der Barmherzigkeit, in der Gerechtigkeit und durch die Erlösung und Rettung durch Jesus Christus, meinen Herrn. Angela Marrocco, per E-Mail


AUS DEM K ABINETT

Etienne Rudolph: «Was wir tun sollen, ergibt sich ganz selbstverständlich aus dem Auftrag Jesu!»

Von unserem Auftrag als einzelne und als Kirche

Nicht lärmen, sondern leuchten! Von Etienne Rudolph

Macht die Kirche eine bescheidene oder eine diskrete Arbeit? Das ist nicht dasselbe. Bescheidenheit

mich zu dem Schluss, dass unser Handeln nicht von menschlichen Überlegungen aus geschehen soll, sondern dass es sich aus unserem Auftrag von Jesus her ganz natürlich ergibt.

heisst: «Einfachheit, Genügsamkeit» und Diskretion bedeutet: «unauffälliges Handeln».

Matth 6,1–4 bringt eine Erklärung zu diesem verschwiegenen Handeln: Wir sind aufgefordert, es nicht laut auszurufen, wenn wir Gutes tun. Das betrifft auch das Gebet. Auf der anderen Seite sind die Christ/innen jedoch dazu gerufen, in unserer Gesellschaft sichtbar zu sein. Zur Ehre Gottes Was ist also die richtige Haltung? Unsere guten Taten ins helle Licht zu stellen oder diskretes Handeln? Im ersten Fall sucht der Mensch die Anerkennung für seine Tätigkeiten bei seinen Mitmenschen. Im zweiten handelt er zur Verherrlichung Gottes. Die Jünger sind aufgefordert, den Weg für ihre Mitmenschen zu erleuchten und ihnen so den Weg zu Gott zu zeigen. Wenn wir als Jünger Christi Gutes tun, ist es nicht zu unserer Ehre, sondern zur Ehre Gottes. Das führt

Was machen wir? Und weshalb? Den Auftrag kennen Darum ist es auch wichtig, diesen Auftrag zu kennen und zu überlegen, was er bedeutet: Was machen wir? Und weshalb? Wie leben wir den Auftrag?   Wenn menschliche Überlegungen für unser Handeln mit dem Auftrag Christi zusammen gehen, kann das interessante Übereinstimmungen geben. Aber das Ziel ist doch, Gottes Willen zu dienen und nicht dem menschlichen Willen. Und darum ist

es wichtig zu wissen, wer uns aussendet und mit welchem Auftrag. Unsere Aufgabe ist es, uns auf diesen Auftrag zu konzentrieren.   Unser Auftrag und unsere Mission sind eindeutig. Je klarer wir uns davon leiten lassen, desto leichter sind auch die Mittel zu finden, die zu gebrauchen sind. Der Psalmist sagt uns: Wenn jemand Gott fürchtet, zeigt dieser ihm, welchen Weg er wählen soll. (Ps 25,12) Christus bezeugen Ich wünsche uns, dass dieser tiefe Respekt vor Gott und unsere Liebe zu ihm unsere Gedanken beeinflussen und unser Tun leiten. Als einzelne Personen, aber auch als Kirche, wollen wir Zeugen sein von Christus, der gekommen ist ohne grossen Lärm, aber doch so, dass es alle Menschen wissen.

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM JUNI 4.–7. 18.–21. 25.– 6.7.

Jährliche Konferenz Tschechische und Slowakische Republiken, Bratislava SK Tagung Teil Schweiz und Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika, Aarau Jährliche Konferenz Polen, Ostroda PL, und Gemeindebesuche in Polen.

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Geschafft: Der Bericht der Distriktsvorsteher/in fragt nach dem Erfolg.

Aus dem Bericht der Distriktsvorsteher/in an die Jährliche Konferenz

Wann ist eine Pfarrperson oder ein Be Von Claudia Haslebacher, Etienne Rudolph, Martin Streit, Jörg Niederer

In ihrem Bericht an die Jährliche Konferenz beschreiben die Distriktsvorsteherin und die Distriktsvorsteher, wie ihnen in der Kirche «Erfolgsdruck» begegnet, was hinter diesen Erwartungen steht und welche Hintergründe sie erkennen. Sie ermutigen zu einer durch Gott geschenkten

Überall Erwartungen Die Jährliche Konferenz beschloss eine Strategie und legte als Ziel fest: «Durch die Gemeinden der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika werden zunehmend mehr Menschen in die Nachfolge Jesu Christi geführt.» Gehört wurde in vielen Gemeinden: Nun müssen wir Erfolg haben und in bestimmter Weise unsere Schwerpunkte setzen.

Leichtigkeit und Freude.

«Wann spricht man von einem erfolgreichen Pfarrer?», wurde ich vor einiger Zeit von einem Gemeindeglied gefragt. Die Antwort ist mir nicht leicht gefallen. Eine Pfarrperson sagte mir in einem Gespräch: «Ihr im Kabinett scheint durch die Entwicklung der EMK ziemlich unter Druck zu stehen und gebt diesen Druck nun einfach an uns Gemeindepfarrer und an die Bezirke weiter!» – «Wir haben ein Recht auf einen guten Pfarrer für unsere Gemeinde», hörte ich unlängst von einem Gemeindeglied. Ich überlegte mir, woran dieses Recht festgemacht ist: An den vorhanden finanziellen Mitteln, an einer missionarischen Gemeindearbeit, an den vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden in der Gemeinde?

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Nun müssen wir Erfolg haben Überall in der Kirche, auf allen Ebenen, Erwartungen, Erfolgsdruck und der Versuch, Ergebnisse und die Zielerreichung zu messen. Wie gehen wir damit um? Wie gehen wir mit Misserfolg, mit rückläufigen Mitgliederzahlen, mit ineffektiven Konzepten und eigenen Fehlern um? Ehrlich hinschauen Eine Analyse der Wirklichkeit und des eigenen inneren und äusseren Kontextes wird schnell als Kritik an der bisher erbrachten eigenen Leistung gehört und verstanden.   Aber wenn wir uns ein unge-

schminktes, sachliches Bild von unserer kirchlichen Realität machen, dann um uns nichts vorzumachen. Wir brauchen ein klares Bild der Wirklichkeit. Sonst können wir darauf nicht angemessen und hilfreich reagieren. Es nützt nichts, die Augen vor der Realität zu verschliessen, schon gar nicht, wenn wir es tun würden, um uns nicht fragen zu müssen, was wir bisher nicht gut gemacht haben könnten. Sollte die Realität wenig schmeichelhaft ausfallen für uns als Kirche, dann gilt gerade auch für uns, dass im Zerbruch die Hoffnung auferstehen, im Scheitern das Neue sich ankündigen kann.

Im Scheitern kann sich Neues ankündigen Woher der Druck kommt Druck mag durch äussere Umstände an uns herangetragen werden, etwa durch die entkirchlichte Gesellschaft, den Individualismus, die Meinungen und Erwartungen der Gesellschaft über und an die Organisation Kirche. Da sind aber auch die eigenen Erwartungen, realistische und utopische, an unsere kirchliche und persönliche


JÄHRLICHE KONFERENZ

zirk erfolgreich? Wirksamkeit. Diese eigenen Erwartungen bestimmen ganz wesentlich mit über das Mass an Ängsten, Druck, Hoffnung und Zuversicht.   Welche Erwartungen löst die Analyse der Wirklichkeit aus? Wie gehen wir damit um? Löst sie Druck aus oder feste Zuversicht auf Gottes veränderndes Wirken? Schwingt die Unbeschwertheit und Leichtigkeit mit, welche in Gott gründet, der schon immer (für uns ist und) alles bewirken kann und bewirken wird? Was wir letztlich brauchen – die Gottesgegenwart in unserem Leben – können wir uns immer nur schenken lassen (vergleiche Lukas 18,17!). Das nimmt dem Druck die zerstörerischen Spitzen. Erfolgreiche EMK? Was eigentlich ist Erfolg? Was macht eine erfolgreiche Pfarrperson aus, ein ein erfolgreichen Bezirk, eine erfolgreiche Kirche? – Man könnte sagen: Erfolg oder Misserfolg ist der Unterschied zwischen einem früheren und einem späteren Zustand. Bei der EMKStrategie also zwischen dem missionarischen Einfluss auf die Gesellschaft im Jahr 2010 und dem missionarischen Einfluss auf die Gesellschaft im Jahr 2018. Unglückli-

cherweise (oder zum Glück) wird es aber gar nicht so einfach festzustellen sein, ob wir 2018 wirklich mehr Menschen in die Nachfolge Christi geführt haben werden als dies 2010 der Fall gewesen ist.   Wir machen bei diesem Auftrag sicher nicht alles falsch, auch wenn wir nicht alles richtig machen können und damit als erfolgreich gelten würden. Wir sind dabei nicht von Gott verlassen. Darum sind wir auch fähig, seine Spuren unter uns und in der Welt zu erkennen, zu feiern und zu benennen.

Gemeinsam von neuen Ufern träumen Verwandlung geschieht In den Prozessen der Team-Inkubatoren bei SLI® lernen die Teilnehmenden, dass nicht nur ein Resultat Erfolg bedeutet, sondern auch der Weg zum Ziel Teil davon ist. Darum wird viel getan, damit Verwandlung geschehen kann, etwa indem man vermehrt Gottes Spuren im eigenen Leben sucht, sich um ein Leben mit Christus gezielt bemüht, miteinander ehrlich auf das sieht, was man hat, gemeinsam

von neuen Ufern zu träumen beginnt, sich im Hören auf Gott Ziele setzt, und sich den neuen Gegebenheiten immer wieder neu zu stellen bereit ist. Bei all dem ist man sich bewusst, dass die Verwandlung nicht durch dieses Tun geschieht, sondern durch den «Aufsteller von Ostern» durch Jesus Christus.   Mit Christus sind wir unterwegs – von Gott bewegt und den Menschen zugewandt, zweifelnd und hoffend, realistisch und träumend, gelegentlich bedrückt aber immer mit der Verheissung einer in der Christusbotschaft begründeten Leichtigkeit und Freude.

VOLLVERSION Dies ist eine stark gekürzte Fassung des Berichts der Distriktsvorsteher/in. Nach der Tagung der Jährlichen Konferenz ist die vollständige Fassung verfügbar unter: www.emk-schweiz.ch

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Verbunden: Der Vorstand hat Eckpunkte seiner Arbeit fest gelegt und die Mitglieder haben miteinander ein Bündnis geschlossen.

Aus dem Bericht des Vorstands (Teil «Tagung Schweiz»)

Gebündelte Anliegen Von Matthias Bünger, Bischof Patrick Streiff

Als EMK in der Schweiz sind wir rechtlich als ein Verein organisiert. Dessen Vereinsvorstand wird in Personalunion durch den Vorstand der Jährlichen Konferenz wahrgenom-

wohnt behandeln. Wir werden viele Dinge als eher ungewohnt erleben. An der Tagung Teil Schweiz wollen wir neben den eher sachlichen, funktionalen Themen auch miteinander feiern, miteinander Erfahrungen aus unseren Bezirken teilen, miteinander lernen und miteinander entscheiden.

men. Deshalb berichtet der Vorstand in zwei unterschiedlichen Teilberichten.

Dieser Berichtsteil enthält die gewohnten vereinsrechtlichen Traktanden. Neu enthält er aber auch eine Bündelung aller wichtigen Anliegen aus den Gremien und zentralen Diensten im Teil Schweiz, da diese Gremien nun an den Vorstand berichten und nicht mehr direkt an die Konferenz. Neues lernen Das alles ist neu und ebenso die Gestaltung einer Tagung Teil Schweiz. Wir werden manche Dinge wie ge-

Neue Struktur für die Tagung

Vieles ist neu An den Jährlichen Konferenzen 2013 und 2014 wurden neue Strukturen für 10

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Gemeinsam arbeiten Stichwortartig seien hier einige wichtige Themen für den Teil Schweiz genannt, die uns im Vorstand beschäftigt haben bzw. weiterhin beschäftigen werden: • Die Anstellungsbedingungen der pastoralen Angestellten im Vergleich mit jenen, die im Bruttolohn angestellt sind; • Die Finanzierung von Migrationsgemeinden: es zeigt sich, dass die Umsetzung der Strategie im Bereich von Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund schwierig ist. Dies ist nicht eine

die Arbeit der EMK und die Tagung der Jährlichen Konferenz in Kraft gesetzt. In diesem Jahr sind die Berichte an die Jährliche Konferenz und die Tagung selbst zum ersten Mal dadurch geprägt.

rein finanzielle Frage. Wir haben als Vorstand festgestellt: wenn eine bereits existierende Gemeinde den Aufbau einer Gemeinde mit Migrationshintergrund voll unterstützt, kann deren Entwicklung besser gefördert und gesichert werden. Es ist entscheidend, ob der Auftrag vor Ort gesehen und unterstützt wird. • Zwei der grossen Gremien, Takano und Bildung+Beratung, haben wir zum ersten Mal zu einem direkten Gespräch an eine Sitzung des Vorstands eingeladen. Basis war jeweils ein Bericht über Tätigkeiten, Schwerpunkte und eine Diskussion zur Umsetzung der Strategie aus der Sicht des jeweiligen Arbeitsbereiches. Es waren wertvolle, hilfreiche Gespräche, um zukünftig besser und koordinierter miteinander den Auftrag umzusetzen, den wir als Kirche haben.

Das hat sich verändert: • Nur noch von Freitag bis Sonntag feiern, beraten und entscheiden Delegierte aus der Schweiz, aus Frankreich und aus Nordafrika gemeinsam und miteinander (Teil «Jährliche Konferenz»).


JÄHRLICHE KONFERENZ

Aus dem Bericht des Vorstands (Teil «Jährliche Konferenz»)

Das vorhandene Potential fördern Von Matthias Bünger, Bischof Patrick Streiff

Als Vorstand orientieren wir uns am Rahmenziel 2010-2018 «Durch die Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frank-

kommunizieren wir mit Gremien und Bezirken? – Wir haben diskutiert, welche Kultur des Umgangs wir anstreben. Wir haben uns unsere unterschiedlichen Rollen bewusst gemacht. Wir haben uns geeinigt und zählen hier einige wichtige Dinge auf:

reich-Nordafrika werden zunehmend mehr Menschen in die Nachfolge Jesu Christi geführt.»

Als Vorstand können wir nur den Rahmen dazu schaffen, dass das Rahmenziel in Bezirken und Gemeinden umgesetzt werden kann. Dazu gehören Ressourcenverwaltung, Personal, Finanzen und Liegenschaften. Arbeitsstil Zu Beginn haben wir uns als Vorstand über viele Dinge verständigen und einigen müssen: Wie bereiten wir unsere Sitzungen vor? Wie können wir die grosse Menge an Informationen für die jeweiligen Sitzungen effizient und vollständig aufbereiten? Wie • Die Delegierten aus der Schweiz behandeln am Donnerstag Fragen und Berichte, die allein die Arbeit in der Schweiz betreffen (Teil «Tagung Schweiz»).

• Wir nehmen uns viel Zeit für geistliche Anliegen: Austausch, Beten, auf Gott hören, einen prophetischen Einspruch wagen. • Wir wollen als Lerngemeinschaft unterwegs sein und nehmen uns Zeit, neue Ideen und Gedanken zu studieren. • Wir wollen Differenzen klar und sachlich ansprechen und zugleich achtungsvoll und wertschätzend miteinander umgehen. • Die verschiedenen Konferenzgebiete sollen angemessen zur Geltung kommen. Vor allem die Vertreter des Teils Schweiz müssen hier immer wieder dazu lernen.

• Die Zahl der Berichte ist stark reduziert, weil am Donnerstag im Teil Schweiz ein Gesamtbericht des Vorstands die Gremienarbeit bündelt.

Als Vorstand haben wir uns auf ein Bündnis für unsere gemeinsame Arbeit geeinigt und werden unsere Arbeit regelmässig auswerten. Arbeitsfelder Wir nehmen bewusster die Situation in den verschiedenen Ländern wahr. Das geschieht zum Beispiel, wo wir nachfragen, wie Dinge in Nordafrika funktionieren oder organisiert sind. Wir haben aufgrund der finanziellen Situation festgestellt, dass wir schauen müssen, wie wir die zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Dies betrifft in besonderem Mass die Schweiz mit ihren zentralen Diensten. Es ist uns ein wichtiges Anliegen geworden, nicht nur den finanziellen Aspekt in den Blick zu nehmen. Wir beginnen uns zu fragen, wohin sich unsere Gemeinden entwickeln sollen. Wir wollen in Bezug auf Bezirke und Gemeinden bewusst unser Potential, das wir schon haben, erkennen, leben und fördern. • Die Tagung der Jährlichen Konferenz hat ein Leitthema, das immer wieder im gemeinsamen Feiern, Konferieren und Entscheiden aufgenommen wird.

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho­distischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 Zürich Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach 1344, 8026 Zürich Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Christian Aeschlimann Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 07/2015: 11.06.15 Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,8–9 Ulrich Grasberger, pixelio.de S.2 Plaßmann, gemeindebrief.de S.3,10–11 KuW S.3 Tim Reckmann, pixelio.de S.4,5,7,14–19,22 zVg S.12 Oscar, flickr.com S.13 dmscs, morguefile.com S.23 Andreas Hermsdorf, pixelio.de

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Kirche und Welt  Nr. 06/2015

Dringlich: Die Kirche kann nicht Frieden verkünden, ohne für Gerechtigkeit einzustehen.

Aus dem Bericht des Ausschusses «Kirche und Gesellschaft»

Glaubwürdig Kirche sein Von Jörg Niederer

Die Glaubwürdigkeit der Kirche ist entscheidend, wenn es darum geht,

Wo wird im Wirken Ihres Bezirks Frieden gestiftet, Unrecht benannt und in Recht verwandelt und zu Gottes Schöpfung Sorge getragen?

mehr Menschen in die Nachfolge Christi zu führen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das soziale und ethische Engagement der Kirchen.

Brian McLaren sprach am 3. Fresh-Expressions-Tag in Zürich darüber, wie die Kirchen in einer postmodernen Welt glaubwürdig sein können. Dabei gehe es auch darum, die Ängste der Menschen im Blick auf den Planeten Erde, die Armut und den Frieden durch das Handeln und Reden der Christen zu beantworten.

Wo wird bei Ihnen Frieden gestiftet? Konkret werden Dass gerade Menschen, die neue Formen des Kirche-Seins suchen und leben, diese traditionellen GFS-Themen, also Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung, aufgreifen, ist bemerkenswert. Mission wurde immer schon kritisch beobachtet und an ihren Taten gemessen. Darum die Frage:

WEITER ARBEITEN Blogbeiträge und Webseite Auf der Webseite des Ausschusses unter http://emk-kircheundgesellschaft.ch und im Blog werden die behandelten Themen so aufbereitet, dass sie auch für die Gemeindearbeit nutzbar sind. Die Tagung der Jährliche Konferenz ökologisch nachhaltiger gestalten Der Ausschuss wird die Reaktionen an dieser Jährlichen Konferenz auswerten und die Überlegungen mit den Verantwortlichen der kommenden JK-Tagungen teilen. Umgang mit dem Islam Der Ausschuss wird sich schwerpunktmässig mit Fragen zur Integration und zum Umgang mit Menschen aus muslimisch geprägten Ländern beschäftigen.


JÄHRLICHE KONFERENZ

Metapher: Der Kampfsport kann ein Leibild für echte Versöhnung sein.

Aus dem Bericht des Ausschusses für Theologische Fragen

Schalom, Versöhnung, Heiligung Von Stefan Moll

Rund 18 Monate hat das Team intensiv am Projekt Soteriologie gearbeitet. Ziel dieses Projektes ist, dass wir in einem Prozess innerhalb der EMK der deutschen Schweiz eine Sprache finden, wie in der heutigen Zeit von der Erlösung in Jesus Christus gesprochen werden kann.

Es hat sich rasch gezeigt, dass das Feld der Soteriologie weit gesteckt ist. Das Projektteam hat sich mit zahlreichen Entwürfen auseinandergesetzt. Drei Begriffe beschreiben aus unserer Sicht angemessen die christliche Erlösungslehre: Schalom, Versöhnung und Heiligung. Wir sind der Ansicht, dass wir mit diesen drei Schwerpunkten inhaltliche Akzente setzen können, die heute verstanden werden.

Mehr als nur Seelenheil

Erfahrungen sammeln Die drei Begriffe Schalom, Versöhnung und Heiligung sollen im kommenden Konferenzjahr ausgetestet werden. Um die genannten Themen-

felder erlebbar zu machen, haben wir handlungsleitende Bilder (Metaphern) gewählt: • Gottes Schalom wird durch Tischgemeinschaft erfahren werden: Schalom meint Heil und Erlösung aus Jesus Christus, die die ganze Schöpfung umfassen. Heil ist mehr als individuelles Seelenheil. Im gemeinsamen Essen mit Nachbarn und Bekannten, im Fastenbrechen mit muslimischen Freunden, im Abendmahl etc. erleben wir Schalom. • Heiligung meint die Verwandlung von Einzelpersonen in das Bild Christi, aber auch der ganzen Gesellschaft und Schöpfung in Gottes neue Menschheit und Schöpfung. Als handlungsleitendes Bild sehen wir den Baum. Bäume wachsen in die Tiefe und Höhe, Früchte reifen, Bäume müssen geschnitten werden. • Versöhnung wird oft in einer oberflächlichen Weise gedeutet. Es ist die Erwartung, dass alles einfach wieder gut wird – ohne dass die Auseinandersetzung mit Verletzungen oder Unrecht Raum bekommt. Darum finden wir das handlungsleitende Bild im Kampf-

sport. Hier werden Aggressionen nicht unterdrückt, sondern mit Regeln, spielerisch – und manchmal fast tänzerisch – ausgetragen. Die Metapher lädt dazu ein, Boxer einzuladen, Sumo-Ringen zu verstehen oder mit Tischspielen oder New-Games Kämpfe in der Kirchgemeinde auszutragen.

Kämpfe in der Kirchgemeinde Kreise ziehen Ein nächster Schritt wird sein, ab Sommer 2015 an einzelnen Orten Menschen dafür zu begeistern, den Prozess des Soteriologieteams aufzugreifen und vor Ort in ihrem Umfeld Neues auszuprobieren. Rückmeldungen und Erfahrungen aus den Gemeinden werden einfliessen in die Gestaltung dieses Themas als Schwerpunkt an der Jährlichen Konferenz 2016.

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Verstorben Lydia Strässler (97) Embrachertal am 9.11.2014 Anna Leutenegger-Kunz (91) Uzwil-Flawil am 4.2.2015 Ruth Küffer-Marti (94) St.Gallen am 8.2.2015 Lina Nöthiger (91) Baden am 8.2.2015 Elsa Hertig-Buchmann (85) Aarau am 14.2.2015 Margrit Jenny (92) Basel Kleinbasel am 20.2.2015

Einblicke in die Arbeit in Nordafrika

Friedenspreis für Hugh und Shirliann Johnson Von Heinrich Bolleter, Bischof i.R.

Im Rahmen der Jährlichen Konferenz

Josef Stutz-Boccali (85) Zwillikon am 22.2.2015

werden Hugh und Shirliann Johnson

Margrit Brunner-Menzi (64) Frutigen-Adelboden am 22.2.2015

am 19. Juni in der Freien Christenge-

Anna Henrich- Stettler (89) Basel Kleinbasel am 24.2.2015 Fredi Wirz (91) Bern am 26.2.2015 Ruth Aeschlimann- Schad (94) Basel Kleinbasel am 2.3.2015 Arthur Ruf-Schär (89) Thun am 10.3.2015 Lilly Enzler (93) Herisau am 11.3.2015 14

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am Freitagabend den Friedenspreis des Weltrates Methodistischer Kirchen empfangen. Die Veranstaltung meinde in Aarau ist öffentlich.

Mit einem Bericht über die Präsenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Algerien berühren wir die aktuellen Fragen über das Zusammenleben von Christen und Muslimen in einem nordafrikanischen Land. Die Situation heute Auch wenn heute nicht ein offenes Verfolgungsszenario die Algerische Realität bestimmt, so ist doch die Präsenz der christlichen Minderheit eine grosse Herausforderung! Daniel Nussbaumer, der die kirchliche Arbeit in Nordafrika begleitet, wird uns in die Situation einführen. Auf dem Weg des Friedens Hugh und Shirliann Johnson, die über

Jahre im Auftrag unserer Kirche in Algerien für das Zusammenleben und die Versöhnung von Christen und Muslimen gearbeitet haben, werden an diesem Abend den Friedenspreis des Weltrates Methodistischer Kirchen empfangen. Der Friedenspreis steht für Mut, für Kreativität und für das Festhalten am Weg des Friedens, wie es uns in Jesus Christus vorgezeichnet ist.

Ein Preis für Mut, Kreativität und Ausdauer Ein Wegbegleiter Unter den Rednern, die den langjährigen Dienst der Johnsons würdigen werden, begegnen wir Mgr. Bischof Henri Teissier, der in bedrängenden Tagen und Wochen als Christ und Bruder mit den Johnsons verbunden war. Er diente zuletzt als Erzbischof der Römisch-katholischen Diözese von Alger und ist heute auch im Ruhestand. Der Abend beginnt um 20.00 Uhr und ist öffentlich.


JÄHRLICHE KONFERENZ

Verstorben Aurora Steiger-Puerto (85) Stäfa-Männedorf am 11.3.2015 Lisetta Brunner (79) Turbenthal-Russikon am 14.3.2015 Elisabeth Kohler (80) Turbenthal-Russikon am 17.3.2015

Ein «Miteinander-Gottesdienst-Tag» am 21. Juni

Gemeinsam feiern in Aarau Von Beat Bachmann

Die Jährliche Konferenz 2015 steht unter dem Motto «Miteinander der Generationen». Der ganzen Konferenzsonntag am 21. Juni in Aarau soll darum als ein Gottesdienst erlebt werden können.

Viel Abwechslung wird geboten von 10.00 Uhr bis 15.30 Uhr in der Schachenhalle in Aarau: • Musik und Worship mit Testify, David Plüss und DJ FreeG! • Ordination, Verkündigung des Bischof

• Fragen, Austausch und Begegnungen für Junge und Ältere • Multikulturelle Verpflegungsstände über Mittag: Es wird arabisches, tamilisches, vietnamesisches und schweizerisches Essen angeboten werden! • Galerie mit Ideen zum «Miteinander» aus den Gemeinden • Preisverleihung Wettbewerb Extra für die Kinder werden die «Chilemüüs» aus der Region Greifensee anreisen und den Vormittag mit ihnen im benachbarten Schulhaus verbringen. Am Vormittag wird ebenfalls eine Kleinkinderbetreuung angeboten.

ANREISE Für Autofahrer sind gleich neben der Halle Parkplätze vorhanden. Für alle, die mit dem Zug anreisen, wird jeweils eine Stunde lang ab 09.15 und nach 15.30 Uhr ein Bus-Shuttledienst ab Bahnhof Aarau angeboten. Zu Fuss ab Bahnhof Aarau ist die Schachenhalle in ca. 15 Minuten zu erreichen.

Hedwig Roth-Hertig (97) Oberemmental am 27.3.2015 Markus Stauffer (75) Region Oberaargau am 29.3.2015 Hedy Reichenbach (88) Gstaad am 5.4.2015 Anneli Knuchel (91) Gstaad am 6.4.2015 Martha Gerber-Schlechten (97) Thun am 26.4.2015 Sr. Elsi Kastl (89) Zürich–Ost am 26.4.2015 Martin Kraft (40) Zürich 4 am 28.4.2015 Marius Schaffner (85) Bern am 1.5.2015

VORMERKEN Was: Konferenzsonntag Wann: 21. Juni 2015 10.00–15.30 Uhr Wo: Schachenhalle, Aarau

Marianne Schaffner (84) Bern am 6.5.2015 Margrit Moosmann (83) Basel Ost am 14.5.2015 Kirche und Welt  Nr. 06/2015

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SELBSTÄNDIGE WERKE

Ein sozialtherapeutisches Angebot der Diakonie Bethanien

Geborgenheit und Unterstützung für Eltern und ihre Kinder Von Nadja Kröner

Sie sind oft jung, haben keine Ausbildung, leben in einer instabilen Partnerschaft oder stammen aus einer konfliktbeladenen Familie: Eltern, die mit ihren Kindern ins KiEl Bethanien kommen, erfahren oft zum ersten Mal wie es ist, angenommen und behütet zu sein. In diesem Betrieb der Diakonie Bethanien werden sie darin angeleitet, wie sie ihren Kindern in Zukunft selbst ein geschütztes und kindgerechtes Zuhause bieten können.

«Ben, komm an den Tisch, es gibt Zvieri», ruft Larissa durch die Wohnung. Ein dreijähriger Junge mit dicken Backen und dunklen braunen Augen rennt in die Küche. «Auto au Zvieri ässä», meint er und stellt sein kleines Spielzeugauto auf den Tisch. Bens Mama lacht und stellt dem Auto auch einen Teller hin. Unterstützung für Eltern So entspannt war die Situation für Larissa nicht immer. Als sie mit 18 Jah-

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ren schwanger wird, gerät ihre Welt ins Wanken. Die Beziehung zu ihren Eltern und ihrem Freund ist schwierig, und sie steht ohne Ausbildung da. «Ich war komplett überfordert», erzählt sie rückblickend. Mit dem Sozialamt wird vereinbart, dass Larissa ins KiEl Bethanien ziehen soll. «Die Familien, die zu uns überwiesen werden, sind Mehrfachbelastungen ausgesetzt und brauchen Unterstützung», erklärt Yvonne Stadler, Leiterin vom KiEl Bethanien. «Meist kommen Frauen, doch das KiEl Bethanien (Kinder und Eltern) richtet sich an Eltern. Wir haben Wohneinheiten für Familien, und die Väter dürfen hier übernachten. Sie werden in den Alltag und die Erziehungsberatung miteinbezogen.» Ein richtiges Zuhause Die schwangere Larissa zieht zunächst in die Wohngemeinschaft, die von Sozialpädagoginnen betreut wird. «Ich war unendlich dankbar, dass ich nicht allein war. Ein Kind erziehen war ja etwas völlig Neues für mich», sagt die heute 22-Jährige. Wie alle

Frauen im KiEl Bethanien sucht Larissa einmal die Woche eine Psychologin auf und führt Beratungsgespräche innerhalb des Hauses.   Als Ben fünf Monate alt ist, beginnt Larissa ein Praktikum in einer Kita mit einem Pensum von 40%. Es ist happig für die junge Frau: Die Nächte mit Ben sind oft mühsam, da die Zähne durchbrechen. Doch am nächsten Tag muss sie trotzdem zur Arbeit. Auch der Haushalt macht sich nicht von allein. Larissa ist froh um die Unterstützung in der Wohngemeinschaft und schätzt den Kontakt zu den anderen Frauen. Sie fühlt sich angenommen und beschützt. Alles ist sehr familiär. Das erste Mal in ihrem Leben. Nicht nur Ben, auch seine Mutter lernt Rituale kennen. Gemeinsam eine Mahlzeit einnehmen oder am Abend ein Lied zum Einschlafen singen – das stärkt die Bindung. Kind und Mutter tut die Kontinuität gut. Schritte zu Selbständigkeit Larissa ist immer noch froh, dass sie Ansprechpersonen um sich herum hat. Sie kommt aber immer besser mit


SELBSTÄNDIGE WERKE

Generalversammlung 2015 der Diakonie Bethanien

In Bewegung

ihrer Mutterrolle zurecht. Nun ist sie bereit für den Übertritt in die Aussenwohnung, die sich auf demselben Areal befindet und in der sie alleine mit Ben wohnt. «Da stand ich wieder vor neuen Problemen», erklärt Larissa. «Zum Beispiel musste ich in die Waschküche und konnte nicht gleichzeitig die Wäsche und Ben tragen. Ausserdem war ich einsam und vermisste die anderen Frauen. Aber im Notfall war immer jemand aus der Wohngemeinschaft erreichbar.»

Im Fokus ist stets das Wohl der Kinder «Im Alltag ist es oft eine Gratwanderung», sagt Yvonne Stadler. «Bieten wir Unterstützung an, damit das Kind genügend Wohlbefinden erlebt? Oder fordern wir eine gewisse Eigenständigkeit von den Frauen? Im Fokus steht aber immer das Wohl der Kinder. Wir wollen sie stärken und schauen, dass sie, wenn nötig, externe Therapien erhalten».

Larissas Zukunftspläne Nach rund drei Jahren Begleitung und Unterstützung fühlt sich Larissa sicher und selbstständig genug, um in eine eigene Wohnung zu ziehen. Sie wurde dabei tatkräftig unterstützt. «Wir haben eine sehr lange Phase der Begleitung», erläutert Yvonne Stadler. «Natürlich sind die Familien nicht frei von allen Belastungen, doch sie haben einen andern Umgang damit gelernt. Die Kinder konnten in einer sehr wichtigen Phase Vertrauen und Sicherheit erleben. Da wir sie über einen langen Zeitraum und sehr eng betreuen können, ist die Stabilisierung nachhaltig.»   Larissa träumt davon, eine Lehre zu absolvieren. Zurzeit hat sie eine Teilzeitstelle im Detailhandel. «Vielleicht kann ich zu einem späteren Zeitpunkt eine Lehre beginnen», meint sie nachdenklich. «Wenn Ben im Kindergarten ist.» Doch vorerst möchten Ben und sein Auto Zvieri essen.

Die Diakonie Bethanien ist in Bewegung. Das zeigte sich auch an der diesjährigen GV, denn es wurde über zahlreiche Projekte berichtet. • Das neue Layout des Jahresberichts stiess auf grossen Anklang. • Es wird geprüft, ob Power2be Bethanien, das therapeutische Wohnen für Frauen mit Essstörungen, zukünftig auch Frauen mit Borderline aufnehmen könnte. • Die Umbauplanungen im Weyergut Bethanien sehen vor, dort nebst Pflegebetten auch betreutes Wohnen anzubieten. • Die private Spitex-Organisation Parta AG wird auf den 1. Juli 2015 übernommen. • Das KiEl Bethanien ist im Frühjahr an den neuen Standort gezogen und sehr erfolgreich gestartet. Weitere Informationen unter: www.bethanien.ch

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ZENTRALKONFERENZ

Zsófi Pásztor: «Die jungen Menschen verstehen, weshalb ich hier bin.»

Aus der Arbeit der EMK in Ungarn

Lehren und Lernen

Seit der Jährlichen Konferenz 2013 ist die EMK Trägerin der Forrai-Schule mit rund 450 Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 22 Jahren. Dies eröffnet der Kirche ganz neue Möglichkeiten zum Dienst an jungen Menschen ausserhalb der Kirche – und auch an deren Lehrpersonen.

als auch den Lehrpersonen. In ihrer Tätigkeit an der Schule lernt sie auch selbst: «Es ist eine Herausforderung für mich, einer Generation ohne religiösen Hintergrund das Evangelium weiterzugeben und den jungen Menschen aufzuzeigen, dass dieses von bleibender Aktualität ist.» Die Gottesdienste sind freiwillig. Es beteiligen sich aber immer acht bis zehn junge Leute daran, obwohl sie dafür extra früher aufstehen müssen.   Zsófi Pásztors regelmässige Präsenz an der Schule wird geschätzt. «Die jungen Menschen verstehen immer besser, warum ich hier bin. Ich bin Gott dankbar, dass sie inzwischen vertrauensvoll mit ihren Fragen und Problemen zu mir kommen.» Auch die Lehrpersonen seien der Meinung, dass es einen grossen Bedarf an dieser Form des Schutzes und der Begleitung junger Menschen gebe.

Das Evangelium weitergeben Zsófi Pásztor unterrichtet im Rahmen einer teilzeitlichen Dienstzuweisung fünf Klassen in Bibel- und Religionskunde. Ausserdem leitet sie einen wöchentlichen Gottesdienst, und sie steht für seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung – sowohl den Schüler/innen

Spuren entdecken Der Dienst von Zsófi Pásztor hinterlässt Spuren. Manchmal bleiben diese in den Herzen der jungen Menschen verborgen. Manchmal zeigen sie sich aber auch an überraschenden Orten. Als die EMK-Gemeinde in BudapestÓbuda das Markus-Evangelium als

Von Urs Schweizer

Mit gut 1800 Mitgliedern und Freunden kann die EMK in Ungarn nicht wirklich als gross bezeichnet werden. Als die Kirche angefragt wurde, die Trägerschaft der Forrai-Schule zu übernehmen, kam dies deshalb ziemlich überraschend. Doch deren Verantwortliche hatten sich eingehend mit der EMK auseinandergesetzt. Das weit über die Gemeindegrenzen hinausgehende Engagement war ihnen nicht verborgen geblieben.

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Theaterstück aufführte, wirkten drei junge Menschen der Forrai-Schule mit. Und weil die Schüler/innen ihren Sozialdienst auch in der EMK leisten können, schloss sich vor Weihnachten 2014 eine kleine Gruppe den Freiwilligen der Óbuda-Gemeinde an, um in Kürtöspuszta ein Programm mit Roma-Kindern durchzuführen.

IN KÜRZE Zsófi Pásztor (43), gelernte Architektin, verheiratet, Mutter von drei Teenies/jungen Erwachsenen. Sie ist Pastorin auf Probe und seit 2008 im Dienst der EMK in Ungarn. Die EMK in Ungarn hat 30 Gemeinden, in denen 11 ordinierte Älteste, 2 Lokalpastoren und 2 Pastoren auf Probe ihren Dienst tun. Spenden für die Gehälter der Pfarrpersonen in Mitteleuropa an: EMK in der Schweiz, Connexio, Zürich PC 87-537056-9 IBAN CH52 0900 0000 8753 7056 9 Projekt Nr.: 20012


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Teenscamp: Kletterkirche und ein Einsatz in den Strassen Reutlingens standen auf dem Programm

Das Teenscamp der EMK Uzwil-Flawil

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Begägnige Von Mirjam Ackermann

Zum zweiten Mal verbrachten die Teens der EMK Uzwil-Flawil ein Teenscamp in Reutlingen. Ein Besuch an der Theologischen Hochschule und Begegnungen sowie Entdeckungen in der näheren Umgebung standen auf dem Programm.

Tag 1 Nach einer langen Fahrt besuchten wir an der Theologischen Hochschule eine spannende Vorlesung im Fach «Kirchengeschichte» zum Thema Reformation. Später ging es dann nach Metzingen in die Kletterkirche «H3». Hier konnten wir unsere Klettertechnik unter Beweis stellen, die wir letztes Jahr schon gelernt hatten. Spät am Abend ielen wir erschöpft in unsere Schlafsäcke in der EMK in Reutlingen, deren Räumlichkeiten uns zum Schlafen zur Verfügung gestellt wurden. Tag 2 Im nahegelegenen Tübingen besuchten wir im Schloss eine Führung zum Thema «Hopliten», das waren schwer bewaffnete griechische Fusssoldaten. Am Nachmittag besuchten wir ebenfalls in Tübingen eine Dauerausstel-

lung zum Thema «Die Decke des Schweigens». Sie zeigt, was die Deutschen im Zweiten Weltkrieg für eine Beziehung zu den Juden hatten, wie weit der Antisemitismus damals verbreitet war wie die Juden lebten. Eine Mitarbeiterin thematisierte, wie gross die Schuld der Schweiz im 2. Weltkrieg wirklich war, während in unseren Schulen der Begriff der «Schweizer Neutralität» gelehrt wird. Diese Ausstellung war richtig toll. Wir haben viel dazugelernt, uns eine Meinung gebildet, diskutiert und gesehen, wie wir hinschauen können, statt immer nur wegzusehen. Tag 3 Der Tag begann mit Vorbereitungen für unsere Strassenaktionen. Wir füllten Heliumballone, die wir später meist an kleinere Kinder auf der Strasse verschenkten. Es war schön, die vielen positiven Reaktionen zu sehen. Bei der Aktion «Ich bezahle für sie» stellten wir uns dann neben jemanden an die Kasse und bezahlten für die Person. Das war ein cooles Erlebnis. Was wir aus diesen Tagen mitnehmen? Viele unvergessliche Momente, tolle Begegnungen und den Wunsch nach einem nächsten Mal.

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Möchten auch Sie in der Rubrik EMK-Unternehmen aufgeführt werden? Kontaktieren Sie Christian Aeschlimann unter der Nummer 031 818 01 42 oder christian.aeschlimann@ jordibelp.ch. Wir freuen uns auf Sie!

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INSERATE «Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Besondere ausmachen...»

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28.1. - 5.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai INSERATE

Reisehits 2015/16 mit Kurt Wenger

Hotel Artos Interlaken

Einmaliges Armenien entdecken & erleben

Sing- und Musizierwoche

17. - 25. Juli, entdecken & begegnen mit „Diaconia“

Für aktive Ältere: Gemeinsames Singen – Plege froher Gemeinschaft – Freizeit in herrlicher Alpenwelt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! 18. bis 24. Oktober 2015 mit Bernhard Scheidegger und Team Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 738–; Doppelzimmer CHF 1296.–; Kurskosten CHF 35.– pro Person

Erlebnisfreizeit am See Genezareth

Miniaturen-Malkurs

30.9.-11.10. See Genezareth / 7.-18.10. See Genezareth & Jerusalem

Ein Kurs für Initial- und Buchmalerei. Unter der kundigen Anleitung von Frieda Zwahlen haben Sie die Gelegenheit, den Aufbau der MiniaturMalerei für die Grossbuchstaben der Kalligraphie zu erlernen. 19. bis 23. Oktober 2015 mit Frieda Zwahlen Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 570.–; Doppelzimmer CHF 980.–; Kurskosten CHF 280.– pro Person

Patmos, Griechenland 12. - 22. September Erleben Sie die „Insel der Ofenbarung“

Bade- & Kurreise ans Tote Meer 2.-12. (15./19./22.) November, Erholung PUR!

Traumkreuzfahrt „Faszinaion Orient“

28.1. - 5.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai Infos & Prospekte: 062 849 93 90 · mail@wengerkurt.ch

Kalligraphie-Kurs Lernen Sie eine kunstvolle, dekorative Schrift und staunen Sie darüber, was unter Ihren Händen entsteht. Freuen Sie sich auf kreative Ferientage im Hotel Artos. Für Anfänger und Fortgeschrittene. 25. bis 31. Oktober 2015 mit Frieda Zwahlen Preis für Vollpension im Einzelzimmer ab CHF 702.–; Doppelzimmer CHF 1248.–; Kurskosten ab CHF 300.– pro Person

Patchworkkurs Weihnachtsbaum der Maori: Sie erstellen aus zwei Blöcken in verschiedenen Techniken mit Blumen und Blättern einen Wandbehang. Oder, in der Zweiin-Einem Methode (Decke mit zwei gepatchten Seiten) können Sie z.B. eine Krabbeldecke, eine Decke für ein grösseres Kind oder für Sie selbst erstellen. 26. bis 30. Oktober 2015 mit Verena Füllemann Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 570.–; Doppelzimmer CHF 980.–; Kurskosten CHF 150.– pro Person

2015 – Israel-Rundreisen Interessante Rundreise mit vielseitigem Programm vom Golan bis nach Eilat 17.– 26. - 25. Juli, entdecken & begegnen mit „Diaconia“ 12. Oktober 2015 Israel-Sonderwoche in Jerusalem/Eilat 25. Oktober – 2. November 2015 mit Andachten von Henri Vaucher, Jerusalem Prospekt: VEREINIGUNG PRO ISRAEL Erleben Sie die „Insel der Ofenbarung“ Postfach, 3607 Thun / Tel. 033 335 41 84 / info@proisrael.ch / www.vereinigungproisrael.ch

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, mail@artos-hotel.ch

Traumkreuzfahrt „Faszinaion Orient“

Adonia-Junior-Tour 2015 4434 5742 8583 8267 3635 3657 9630 9497 9107 9450 5704 2542 8405 8304 3770 3098 7430 7220 6280 4803 8305 8405 3075 3714 5032 4704 4562 4814 8424 8442 8153 4142

Hölstein Kölliken Sulgen Berlingen Uebeschi Schwanden b. Sigriswil Wattwil Triesenberg Urnäsch Altstätten Egliswil Pieterlen Winterthur Wallisellen Zweisimmen Köniz Thusis Schiers Hochdorf Vordemwald Dietlikon Winterthur Rüfenacht Frutigen Aarau Rohr Niederbipp Biberist Bottenwil Embrach Hettlingen Rümlang Münchenstein

Eintritt zu allen Konzerten frei – Kollekte

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10.07.15 11.07.15 10.07.15 11.07.15 10.07.15 11.07.15 10.07.15 11.07.15 10.07.15 11.07.15 17.07.15 18.07.15 17.07.15 18.07.15 17.07.15 18.07.15 17.07.15 18.07.15 24.07.15 25.07.15 24.07.15 25.07.15 24.07.15 25.07.15 31.07.15 01.08.15 07.08.15 08.08.15 07.08.15 08.08.15 14.08.15 15.08.15

19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30 19:30 14:30

28.1. - 5.2. 2016, „1001 Nacht“, ab Dubai

Rübmatthalle, Gassenbachweg 13 Mehrzweckhalle, Berggasse 4 Auholzsaal, Kapellenstr. 10 Unterseehalle, Bahnhofstr. 5 Mehrzweckgebäude, Dorf Mehrzweckanlage, Schwandenstr. 101 Thurpark, Volkshausstr. 23 Dorfsaal, Dorfzentrum, Schlossstr. 3 Mehrzweckgebäude Au, Unterdorfstr. 36 Sonnensaal, Kugelgasse 2 Mehrzweckhalle, Seonerstr. 2 Mehrzweckhalle, Hauptstrasse Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 2 Saal zum Doktorhaus, alte Winterthurerstr. 31 Gemeindesaal, Schulanlage Dorf Aula Oberstufenzentrum, Schwarzenburgstr. 319/321 Mehrzweckhalle, Rosenrollweg Turnhalle der Evang. Mittelschule EMS, Tersierstrasse Kulturzentrum Braui, Brauiplatz 5 Gemeindesaal, Langenthalerstr. 21 Fadachersaal, Fuchshalde 2 Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 2 Kirchgemeindehaus, Sperlisacher 2 Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 6 Auenhalle, Stäpflistrasse Räberhus, Hintergasse 5 Ref. Kirche Biberist-Gerlafingen, Gerlafingenstr. 45 Turnhalle Gemeindehaussaal, Dorfstr. 9 Mehrzweckhalle, Schulstrasse IEG Church, Hofwisenstr. 50 KUSPO-Bruckfeld, Loogstr. 2

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SELBSTÄNDIGE WERKE

Gut betreut: Der Einsatz der freiwilligen Helferinnen ist ein wichtiger Beitrag in der Arbeit des Bethesda Spitals.

Freiwillige Begleitpersonen im Bethesda-Spital in Basel

Kompetente Begleiterinnen Von Marianne Abt, Leiterin, Begleitdienst

Der Spitaleintritt ist ein einschneidendes Erlebnis. Deshalb ist es wichtig, dass sich die neuen Patient/innen von Anfang an gut betreut fühlen und im Spital ruhig und kompetent eingeführt werden. Sie werden darum am Empfang des Bethesda-Spitals in Basel persönlich von einer Begleitperson abgeholt.

Jahrelang haben pensionierte Diakonissen mit viel Freude und Einfühlungsvermögen so die Eintretenden begleitet. Diese Aufgabe übersteigt aber seit geraumer Zeit die Möglichkeiten der Diakonissen. Seit sechs Jahren sind zusätzlich immer mehr freiwillige Begleitpersonen im Einsatz. Momentan begleiten neben zwei Diakonissen dreizehn freiwillige Frauen die Patient/innen im Spital, jeweils in der Zeit von 7.00 bis 15.00 Uhr. Begleiten Im Bethesda-Spital werden sowohl stationäre Patient/innen aufgenommen, die mindestens eine Nacht bleiben, als auch solche, die nach ambulanter Behandlung das Spital glei-

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chentags wieder verlassen. Bei stationärem Eintritt gehen die Begleitpersonen mit den Patient/innen vom Empfang in das für sie reservierte Zimmer. Dort zeigen sie die Einrichtungen und erklären die Funktionen des Multimedia-Terminal. Ausserdem informieren sie die Patien/innen über die Aufgaben des Pflegedienstes (medizinische Leistungen) und des RoomServices (Hotellerie).   Ambulante Patient/innenen werden zur entsprechenden internen Klinik begleitet und dort bei der verantwortlichen Person angemeldet. Sicher auftreten Patient/innen erwarten von der Begleitperson Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, persönliche Ansprache, eine kompetente Einführung, Einfühlsamkeit (kein Mitleid), gepflegte Erscheinung und sicheres Auftreten. Regelmässige Teamsitzungen und Gedankenaustausch stellen dies sicher. Regelmässig informieren Per E-Mail werden die Begleitenden über Änderungen, Anlässe und Angebote im Spital laufend orientiert. Auf diesem Weg wird monatlich auch

der Einsatzplan gesendet. Es liegt für die Begleitenden ein Ordner auf, in dem Informationen und Mitteilungen nachzulesen sind. «Ob stationär, ob ambulant, das Begleitdienst-Team, das hilft charmant.» Sind sie interessiert an dieser Aufgabe, melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf einen Kontakt mit Ihnen.

FREIWILLIGENARBEIT ... im Bethesda Marianne Abt, 061 315 21 21, marianne.abt@bethesda-spital.ch ... in der Diakonie Bethanien IDEM – im Dienst eines Mitmenschen IDEM Zürich, 043 268 76 02, idem@bethanien.ch IDEM Weyergut Bethanien, 031 960 92 11, weyergut@bethanien.ch


ZAHLSTELLE

Klarer Auftrag: Die Zahlstelle spekuliert nicht auf steigende oder fallende Kurse, sondern investiert in Beziehungen.

Zahlstelle

Wie die Zahlstelle Jesu Auftrag umsetzt

Investieren oder spekulieren? Von Markus Bach

Angenommen, Sie erhalten von mir eine Tausender-Note. Was machen

dem haben beide Handlungsweisen schon viel Leid über Menschen gebracht, indem falsch investiert oder sich verspekuliert wurde.

Sie damit? Unterbrechen Sie ungeniert das Lesen und lassen Sie Ihre Gedanken schweifen…

Und jetzt? Haben Sie den Geldschein dafür verwendet, in etwas zu investieren oder um damit zu spekulieren? Keine einfache Frage! Was wird wohl der Unterschied sein? Für viele Menschen tönt «investieren» positiver als «spekulieren». «Investieren» scheint etwas zu ermöglichen, während «spekulieren» eher auf gelungenes oder misslungenes Risiko hindeutet. Aber stimmt das auch?

Ursprünglich war beides positiv gefüllt Die entscheidende Frage Beide Wörter haben ihren Ursprung im Lateinischen: investire bedeutet «einkleiden» (im Sinne von: mit Geld versehen); speculari heisst «beobachten» (um etwas mit Geld zu bewirken). Beide Begriffe haben ursprünglich eine positive Bedeutung. Trotz-

Jesus gibt einen klaren Ratschlag Wesentlich ist also die Frage, was mit einer Investition oder mit einer Spekulation bewirkt wird. Hier hilft das Gleichnis vom ungerechten Verwalter (Lukas 16, 1–9) weiter. Die Erzählung mündet in den Ratschlag Jesu: «Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!» Damit bringt Jesus zwei Wertungen ein: 1. Geld ist ungerecht. 2. Eine Investition soll in Beziehungen erfolgen. Dieser Ratschlag Jesu ist hilfreich – dafür, wie die Verantwortlichen mit den Geldern der Zahlstelle umgehen und auch für die Frage, was Sie mit der TausenderNote machen könnten.

bilien, die nicht direkt mit dem Gemeindebau zusammenhängen. Deren Erträge sollen in den kommenden Jahren mithelfen, die Arbeit der EMK in der Schweiz zu finanzieren.   Und der Ausschuss spekuliert. Darauf nämlich, dass es sich auszahlt, Liegenschaften zu bauen und zu bewirtschaften, Darlehen an Bezirke zu geben, Connexio zu unterstützen. Er spekuliert darauf, dass auf diese Weise vorhandene Beziehungen gestärkt und Freiraum geschaffen wird, damit neue Beziehungen entstehen und Menschen so in die Nachfolge Jesu geführt werden. Das ist ein «Risikogeschäft». Das einzige, das die Zahlstelle tätigt. In ihrem Umgang mit den anvertrauten Vermögen hingegen bietet sie eine ethisch unbedenkliche Anlagemöglichkeit mit gutem Zins für die Einleger/innen an, die auf diese Weise mit ihrer «Tausender-Note» ebenfalls in Beziehungen investieren können.

In Beziehungen investieren Der Zahlstellenausschuss investiert: Er verwendet die Einlagen von Privaten, um damit Gemeindebau in der EMK möglich zu machen. Die EMK in der Schweiz investiert auch in Immo-

Kirche und Welt  Nr. 06/2015

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Zahlstelle SOLIDARISCH NACHHALTIG TRANSPARENT

Gebührenfreie Anlagen für jede Lebenslage. SOLIDARISCH

NACHHALTIG

TRANSPARENT

Unsere Dienstleistungen verbinden Anleger und Darlehensnehmer zu einer Interessengemeinschaft unter dem Dach der EMK in der Schweiz.

Unsere Aufgabe erfüllen wir seit über 100 Jahren. Mit wirksamen Strategien stellen wir uns den sich verändernden Herausforderungen.

Unsere Produkte sind einfach. Die Konditionen sind eindeutig. Unsere Strategie ist effektiv. Die Ziele sind klar.

Evangelisch-methodistische Kirche Badenerstrasse 69 - CH-8026 Zürich - Tel 044 299 30 81

www.zahlstelle.ch


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