Kirche und Welt 08/2013

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt? Seite 6/7

Würde und Scham

Die Umsetzung der Strategie fördern

Der Berg rockt

Impulse zum neuen «Ergebnisziel» Seite 14/15

Eine neue Leitungsstruktur der EMK Seite 18/19

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi Seite 22/23

The United Methodist Church

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Inhaltsverzeichnis

Aus dem Verwaltungsrat der Theologischen Hochschule

Neuer Rektor gewählt

Wie Gott mit schlechten Werten umgeht

Analyse gemacht – Urteil gefällt? Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt?

Acht intensive Monate erlebten Erika und Lukas Dähler mit ihrer Tochter Aziza

«Wir wissen nicht, wie lange wir sie bei uns haben» Medizinethische Aspekte der Pränataldiagnostik

«Solches Wissen ist nicht moralisch verwerflich»

Die Solaranlage des Spitals Kabongo muss ersetzt werden

Licht für die Menschen in Kabongo Impulse zum neuen «Ergebnisziel»

Würde und Scham

Predigten, die bewegen und verändern

Gelebtes Gebet

Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 2)

Den Glauben malend ausdrücken Eine neue Leitungsstruktur der EMK

Die Umsetzung der Strategie fördern

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi

Der Berg rockt

Wenn Menschen ihr Platz abgesprochen wird

Das verbale Foul

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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser

Eine provokative Frage steht über dem thematischen Teil dieser Ausgabe von Kirche und Welt. Eine Frage, mit der sich junge Paare mitunter ganz unvermittelt konfrontiert sehen, wenn sich bei den Untersuchungen zur Schwangerschaft abzeichnet, dass das erwartete Kind wahrscheinlich mit einer Behinderung zur Welt kommt. Grundfragen tauchen auf nach dem, was Leben wertvoll macht – in meinen und Ihren Augen. Und die Herausforderung, Menschen mit Behinderung und werdende Eltern in dieser schwierigen Entscheidung nicht allein zu lassen. Was macht Leben wertvoll? Wer so fragt, fragt auch nach der Würde von Menschen. Sie war an der Jährlichen Konferenz Schwerpunktthema. Und mit dem neuen «Ergebnisziel» bleibt das Thema in allen Gemeinden der EMK in Schweiz, Frankreich und Nordafrika präsent. Und natürlich auch in Kirche und Welt. Die Partner in der DR Kongo unterstützt Connexio. In dieser Ausgabe finden Sie die Sommersammlung. Etwas weiter hinten im Heft lesen sie erhellendes zur neuen Leitungsstruktur und einen Rückblick auf ein Openair, das Party und Tiefgang miteinander verbunden hat.

Sigmar Friedrich Redaktor

Ein-Wurf Von André Töngi

Aussenseiter, die ihre Innenseite nach aussen wenden. Verletzlich und verwundbar bleiben! Aussenseiter, die im Winter Frühlingskleider tragen. Immer wieder ans Unmögliche glauben! Aussenseiter, die zur Gattung der aussterbenden Spezies gehören. Doch immer wieder neu auftauchen! Aussenseiter, deren grösstes Idol das eigene Ich ist. Und doch über sich selber lachen können! Wie liebe ich euch, ihr Himmelsstürmer, Tagträumer, Sandkörner im Getriebe der Monotonie.

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THEOLOGISCHE HOCHSCHULE

Agenda FR./SA., 6./7. SEPTEMBER Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Predigtlehre 9.00–17.00 Uhr EMK Zürich «Zelthof» Infos/Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@ emk-schweiz.ch

Amtswechsel (v.l.n.r.): Jörg Barthel, Stephan Ringeis, Markus Bach (Vorsitzender des Verwaltungsrats), Roland Gebauer

SAMSTAG, 14. SEPTEMBER «Das Entscheidende geschieht zuhause» Eltern-Motivationstag 9.45–16.15 Uhr EMK Niederuzwil Kosten: ab Fr. 30.– Infos/Anmeldung: Takano-Fachstelle EMK, 062 205 70 00, www.takano-online.ch SAMSTAG, 21. SEPTEMBER Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Führen + Leiten 9.00–17.00 Uhr EMK Zürich «Zelthof» Infos/Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@ emk-schweiz.ch

Aus dem Verwaltungsrat der Theologischen Hochschule

Neuer Rektor gewählt Von Christof Voigt

Prof. Dr. Roland Gebauer ist vom Verwaltungsrat

der

Theologischen

Hochschule Reutlingen zum neuen Rektor gewählt worden. Der Professor für Neues Testament wird das Amt am 1. Oktober 2013 antreten. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Jörg Barthel an.

MITTWOCH, 25. SEPTEMBER Essstörung oder Störung des Essverhaltens? Diakoniewerk Bethanien, Zürich Infos: www.bethanien.ch > Veranstaltungen FR.–SO, 27.–29. SEPTEMBER Rolle-Nyon-Versoix-Genf Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg in der Romandie Kosten: Fr. 340.– Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, walter.wilhelm@emk-schweiz.ch SA., 26. OKTOBER – SA., 2. NOVEMBER Jesus-Verheissungen im AT und ihre Erfüllung im NT Bibel-Ferienwoche mit Lisbeth Brupbacher Hotel Artos, Interlaken Kosten pro Person: ab Fr. 721.– Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, mail@artos.ch

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In den letzten zwölf Jahren hat Gebauer neben seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung das Prorektorat innegehabt. Sein Vorgänger, Rektor Prof. Dr. Jörg Barthel, hat die Beauftragtung nach sechs sehr erfolgreichen Jahren zur Verfügung gestellt. Barthel bleibt der Theologischen Hochschule Reutlingen als Professor für Altes Testament erhalten und wird seinen weit gefächerten theologischen Interessen vertieft nachgehen können. Der Verwaltungsrat hat ihm für sein aussergewöhnliches Engagement in den vergangenen Jahren herzlich gedankt. Feier zur Einsetzung Neuer Prorektor wird der Systematische Theologe Prof. Dr. Michael Nausner. Der global vernetzte Theologe wird weiterhin für die internationalen

Belange der Hochschule tätig sein. Die Amtsperioden beginnen mit dem nächsten Wintersemester. Eine öffentliche Feier zum Wechsel findet am Montag, 4. November, in Gegenwart der zuständigen Bischöfe statt. In seiner turnusmässigen Sitzung verabschiedete der Verwaltungsrat die Etatplanungen für das Jahr 2014. Die Hochschule ist gut geführt worden und finanziell solide aufgestellt, wobei Zustiftungen Spielräume schaffen könnten, die manches erleichtern würden. Rück- und Ausblick Der Bericht der Studierenden zeigt ein erfreulich hohes Mass an Zufriedenheit mit den Studienbedingungen. Die studentischen Vertreter im Verwaltungsrat beteiligen sich konstruktiv an der Weiterentwicklung der Hochschule. Auf den EmK-Kongress im April, den die Theologische Hochschule Reutlingen und das Bildungswerk verantwortlich für die EmK durchgeführt haben, wurde mit Freude und Dankbarkeit zurückgeschaut. In den nächsten Monaten wird vermehrt hochschulintern an der Reakkreditierung der Studiengänge und der Entwicklung von Studienprogrammen gearbeitet.

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AUS DEM K ABINETT

Martin Streit: «Erkenntnisse zu leugnen, ist keine Lösung.»

Wie Gott mit schlechten Werten umgeht

Analyse gemacht – Urteil gefällt? Von Martin Streit, Distriktsvorsteher Nordwestschweiz

Ist durch die Information einer Analyse das Urteil bereits gefällt und das weitere Handeln damit vorgegeben? Dieser Gedanke kam mir nicht erst beim Lesen des Berichts «Über die

Urteil über diesen Bezirk bereits gefällt? Was ist, wenn Verantwortungsträger auf Bezirken keine spezifische Weiterbildung zum Thema «Turnaround» besuchen wollen oder können? Ist über diese Personen das Urteil bereits gefällt?

Gefahr, ein Embryo zu sein» aus dem Bulletin des SEK. *

In vielen Lebensbereichen verwenden wir Analysemethoden, um Risiken zu minimieren und zu erkennen, welche neuen und besseren Wege sich dadurch zeigen. Wie gehen wir mit Informationen aufgrund von Analysen um? Fachleute weisen darauf hin, dass durch Analysen «nur» Informationen geliefert werden. «Faktisch wird aber bei bestimmten Informationen das Urteil bereits vorweggenommen.» * Bezirke analysieren Wie sieht es in unserer Kirche aus? Wie sieht es nach der Analyse eines Bezirks aus, wenn die Information lautet: Mitgliederzahl abnehmend, Altersdurchschnitt über dem Pensionsalter, sozial-diakonisches Engagement nicht feststellbar. Ist damit das

Lösungen suchen Stehen wir in der Gefahr durch die Informationsflut und den gesellschaftlichen Druck in einen Vollzugszwang zu geraten? Gerade dann, wenn es darum geht Kosten zu sparen, Ressourcen effizienter und Pfarrpersonen gabenorientierter einzusetzten. Verantwortlich sind wir für unser Handeln gegenüber Gott, uns selber und der Gemeinschaft, in der wir leben. Es ist keine Lösung, neue Erkenntnisse zu leugnen und den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist ebensowenig eine Lösung, Analysen zum Gesundheitszustand einer Gemeinde unreflektiert und blind als Urteil zu

akzeptieren. Helfen wir einander Entscheide aufgrund von Diskussionen zu fällen, die geprägt sind von christlich-ethischen Überlegungen, von Verantwortung, vom Gebet, dem Studium der Bibel und aufgrund von Informationen aus Analysen. Dankbar handeln Ich danke Gott, dass er nach der Erschaffung des Menschen und den Erfahrungen mit uns nicht sofort sein vernichtendes Urteil über uns gesprochen hat. Jesus Christus hat er zur Rettung aller Menschen in die Welt gesandt. Dadurch haben wir die Möglichkeit erhalten, selber zu entscheiden und Verantwortung zu übernehmen. Stets im Ringen, den Willen Gottes zu erkennen. * bulletin, Das Magazin des Schweize-

rischen Evangelischen Kirchenbundes, Nr. 1/2013 S. 20f

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM AUGUST 12.–19. 24.–29.

Oxford Institute, Oxford GB Weltweiter Fonds für Theologische Ausbildung der EMK, Kopenhagen DK

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THEMA

Abklären: Beim «Ersttrimester-Test» werden unter anderem Blutwerte bestimmt.

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt? Von Ute Richter, Hebamme

Wenn eine Frau schwanger wird, ist das in der Regel zunächst ein Grund zu unbeschwerter Freude. Aber was kann nicht alles passieren während einer Schwangerschaft? Könnte es sein, dass mein geliebtes und gewünschtes Kind in irgendeiner Weise behindert ist?

Heute muss mit der Beantwortung solcher Fragen nicht bis zur Geburt gewartet werden. Viele Risiken werden vor der Geburt abgeklärt. Es mangelt uns dabei nicht an diagnostischen Möglichkeiten. Dafür stehen wir umso hilfloser dem Problem gegenüber, was wir mit unangenehmen Ergebnissen dieser Untersuchungen anfangen sollen. Das sind keine medizinischen Schwierigkeiten, die der wissenschaftliche Fortschritt schon irgendwie richten wird, sondern ethische Fragen. Risikowert errechnen Betrachten wir zunächst, welche Untersuchungen gemacht werden: In der 10./11. Schwangerschaftswoche (SSW) wird die Schwangerschaft festgestellt. Der erste Ultraschall wird

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gemacht und der Geburtstermin des Kindes errechnet. Der Arzt kann bereits Anzeichen einer Chromosomenstörung sehen. Die zweite Ultraschalluntersuchung dient der Kontrolle von Wachstum und detaillierter Betrachtung der fetalen Organe und wird zwischen der 20. und 23. SSW durchgeführt. Die Lage der Plazenta und die Fruchtwassermenge wird geprüft. Bestehen nach dieser Untersuchung Zweifel an einer normalen Entwicklung des Kindes werden z.B. eine 3D-Ultraschalluntersuchung oder ein farbkodierter Doppler-Ultraschall gemacht. Ebenfalls in der 11.–14. SSW wird der «Ersttrimester-Test» durchgeführt: Der Computer errechnet einen Risikowert anhand des Alters der Frau, einiger Blutwerte und der im Ultraschall gemessenen Nackentransparenz des Ungeborenen. Dieser Risikowert liefert keine exakte Diagnose, sondern eine statistische Wahrscheinlichkeit für Chromosomenabweichungen wie Trisomie 13, 18, 21. Vor der Entscheidung Bei auffälligen Werten muss sich die Frau entscheiden, ob eine Entnahme von Zellmaterial aus der Plazenta oder

eine Entnahme von Fruchtwasser aus der Gebärmutter durchgeführt werden soll. Diese Tests sind sehr zuverlässig, haben aber ein Fehlgeburtsrisiko von ca. 1%. Ein noch recht neuer und nicht hundertprozentig zuverlässiger Test ist der Praena-Test. Dieser dient zur Diagnostik von Trisomie 21 und ist eine Blutuntersuchung. Eine Entscheidung treffen Was ist, wenn mit diesen Tests nicht beruhigt werden kann, wie man sich das ja von der ganzen Diagnostik erhofft? Was, wenn wirklich eine Erkrankung des Ungeborenen festgestellt wird und man sich dieser Tatsache und diesem Wissen stellen muss? Ein Ergebnis dieses Wissens kann sein, dass sich die Eltern für eine Abtreibung entscheiden. Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigt für den Kanton Zürich, dass 84% der Eltern, bei deren Ungeborenem Trisomie 21 festgestellt wurde, sich für eine Abtreibung entschieden. Machen wir, die wir in medizinischen Berufen tätig sind, uns das eigentlich bewusst, wenn wir den Frauen die Tests empfehlen? Aber ist es wirklich eine Alternative, an das Problem nach dem Motto heranzuge-

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hen: «Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss» – und die Tests einfach nicht machen zu lassen? Entscheidende Werte «Der neue Bluttest verstärkt die Meinung, ein Leben mit Down Syndrom sei unzumutbar», steht in einer Stellungnahme des Vereins Insieme 21 zum Praena-Test. Weiter heisst es da: «Menschen mit einer Behinderung leiden jedoch selten direkt unter den Einschränkungen. Was sie zu Behinderten macht, sind die vielen Hindernisse im Alltag und die Werte und Vorurteile von Menschen, welche ihnen ein glückliches Leben absprechen». Zu diesen Menschen mit Werten und Vorurteilen zählen wir alle. Hierin liegt vielleicht eine positive Antwort auf die ethischen Fragen: Die Probleme werden letzten Endes nicht durch einen Bluttest verursacht, gelöst oder verstärkt, sondern zumindest auch durch unseren Umgang mit Behinderung. Durch unsere Einstellung dazu, was Leben ist, was Glück bedeutet und was Unglück. Und was eigentlich lebens- und liebenswert ist auf der Welt.

Entscheidung mit Folgen Es liegt mir sehr fern, Frauen zu verurteilen, die aufgrund solcher pränatalen Befunde eine Abtreibung in Betracht ziehen. Über die Last, die man selbst nicht tragen muss, sollte man sich schlauer Kommentare und Belehrungen lieber enthalten. Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit als Hebamme weiss ich jedoch, dass die betroffenen Frauen unter der Last der Entscheidung leiden, wie immer sie auch ausfällt. Da gibt es keinen schmerzfreien Weg. Wenn eine Frau oder Familie sich für eine Abtreibung entschieden hat, kann sie der Gedanke quälen, das eigene Kind umgebracht zu haben. Manche Frauen leiden ein Leben lang darunter. Sich für ein Leben mit einem behinderten Kind zu entschliessen, ist auch keine leichte Entscheidung. Da kann viel auf einen zukommen, ja durchaus auch an Freude. Aber eben auch an schwerer Belastung. Das sollte man nicht schönreden. Nicht alleine lassen Wir haben die diagnostischen Möglichkeiten geschaffen, nun müssen wir uns auch mit den ethischen Fra-

gen auseinandersetzen, die sich dadurch ergeben. Im besten Fall wird so unser ethisches Urteilsvermögen verbessert, sodass wir mit diesen Fragen klug umzugehen wissen. Klar ist, dass wir den Fortschritt nicht aufhalten können. Denken wir darüber nach, sprechen wir offen darüber. Beten wir darum. Lassen wir die Betroffenen nicht im wörtlichen Sinne «mutterseelenallein» mit diesen herausfordernden Fragen!

ZUR PERSON

Ute Richter ist Leitende Hebamme und Leiterin der Geburtsstation und der Gynäkologie am Bethesda Spital in Basel.

QUELLEN EUROCAT-Studie: is.gd/JmRmry Stellungnahme Insieme 21: is.gd/BoeVz4

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Acht intensive Monate erlebten Erika und Lukas Dähler mit ihrer Tochter Aziza

«Wir wissen nicht, wie lange wir sie bei un Von Katharina Jenzer, Sigmar Friedrich

«Geniessen Sie jeden Tag mit Ihrem Kind. Aber seien Sie auch jeden Tag bereit, es gehen zu lassen.» Wenige Wochen war die kleine Aziza alt, als der Arzt bei einer Untersuchung ihres Herzens den Eltern diesen Rat gab. Von Anfang an hatten Erika und Lukas

Was bleibt? Ich lernte das Paar in der 35. Schwangerschaftswoche kennen. Als leitende Hebamme arbeitete ich in einem kleinen Spital. Die Gynäkologin fragte mich: «Katharina, kann dieses Paar bei uns gebären?» Das war der Anfang einer intensiven Begleitung – und einer Freundschaft.

Dähler so mit ihrer Tochter gelebt, die mit Trisomie 18 und einem schweren Herzfehler zur Welt kam.

Als das Paar die erste Ultraschalluntersuchung hatte, wurde festgestellt, dass die Nackenfalte des Embryos dicker ist. Das ist häufig das erste Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Der anschliessende Bluttest ergab eine Wahrscheinlichkeit von 1:8, dass das Kind eine Form der Trisomie hat. Für Dählers kam ein Abbruch dennoch nicht in Frage. Zunächst entwickelte sich das Kind gut. Relativ spät kam es aber zu einem Einbruch beim Wachstum. Die Ursache wurde bei den folgenden Spezialuntersuchungen klar: Das Ungeborene hatte einen schweren Herzfehler und Trisomie 18.

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Wie lange wird sie bei uns sein? Aziza hatte eine sehr schlechte Überlebenschance. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie vor, während oder unmittelbar nach der Geburt stirbt, war sehr hoch. In einem Gespräch zur Geburtsvorbereitung haben wir das miteinander offen angesprochen, um zu klären, was den Eltern und mir wichtig ist. «Wir wissen nicht, wie lange wir unser Kind bei uns haben können», sagten sie mir, «ob wir ein Foto werden machen können von unserem Kind. Oder ob wir irgend ein Geräusch von ihm haben werden, das uns als Andenken dient.» Zur Geburt haben sie ein Diktiergerät mitgenommen, um Azizas erste Laute aufnehmen zu können.

Ich will leben Als die Geburt losging, ist die kleine Aziza relativ rasch zur Welt gekommen. Ganz am Anfang hatte ich den Eindruck: Sie geht gleich wieder. Kaum Lebenszeichen hat sie von sich gegeben. Aber dann zeigte das kleine Mädchen, dass es Leben will – und blieb. Zum Trinken war sie zu schwach. Für ihr Herz wäre das Trinken auch zu anstrengend gewesen. Darum legten wir ihr eine Sonde. Bis zu ihrem Tod nach acht Monaten hat ihre Mutter Milch abgepumpt und sie dann Aziza mit der Sonde gegeben. Nur kleine Mengen waren möglich. Nur langsam. Eine zeitaufwändige Aufgabe.

Trinken war zu anstrengend Stark gefordert Nach sieben Tagen hat Aziza mit ihren Eltern unser Spital verlassen. Ich bin dann sehr engmaschig immer wieder bei dem Paar vorbei. Nach sechs Wochen wurde ich durch die Kinderspitex abgelöst. Für Aziza waren aber vor allem zwei Personen da:

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Aufmerksam: Bei der Geburt war Aziza sehr schwach, zeigte dann jedoch ihren Lebenswillen.

bei uns haben» ihre Eltern. Die beiden haben die gesamte Betreuung alleine übernommen.

Aziza reagierte sehr stark auf Besuch Für Erika und Lukas Dähler war das eine sehr, sehr harte Zeit – zwar auch eine sehr schöne, aber auch eine sehr harte. Sie haben in dieser ganzen Zeit sehr wenig geschlafen. Aziza mussten sie sehr oft herumtragen. Sie abzulegen hat der kleine Organismus vom Herzen und vom Atmen her schlecht ertragen. Die Eltern merkten auch, dass Aziza sehr stark auf Besuch reagiert. Das hat dazu geführt, dass sie ihre sozialen Beziehungen nur sehr eingeschränkt und gezielt leben konnten. Eine ihrer grossen Sorgen war, dass Aziza irgendwann stirbt, wenn nur einer von ihnen da ist und das andere Elternteil nicht dabei wäre, weil es am Arbeiten ist. Stiller Abschied Nach etwa acht Monaten ging es Aziza schlechter. Der Kinderarzt schickte das Paar ins Inselspital. Dort wurde ihnen gesagt, dass Aziza nun wahr-

scheinlich sterben werde. Sie beschlossen, dass sie zuhause diesen letzten Moment des Lebens von Aziza begleiten wollen. Den Tag durch waren sie noch zusammen. Am Abend gingen sie schlafen und nahmen Aziza zu sich ins Bett. Gegen zwei Uhr morgens hat Aziza sie wie geweckt. Beide wurden wach. Aziza hatte noch einen sehr wachen Moment, schaute ganz bewusst noch umher. Dann ist sie gestorben.

KATHARINA JENZER …

… arbeitet als Freiberufliche Hebamme im Raum Bern und Thun. Sie begleitet Eltern in der Schwangerschaft, unter der Geburt (zuhause oder im Spital) und im Wochenbett. Während mehreren Jahren war sie Leitende Hebamme im Spital Riggisberg. www.geborgen-geboren.ch

TRISOMIE 18 Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) ist eine schwere Entwicklungsstörung, die durch eine Chromosomenstörung verursacht wird. Das Chromosom 18 oder ein Teil davon ist dreifach statt zweifach in jeder Zelle vorhanden. Bei der Geburt sind betroffene Kinder untergewichtig und weisen starke Organfehlbildungen auf. Meist sterben die Kinder bereits während der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensmonaten. Wenige Kinder überleben das erste Lebensjahr. In Ausnahmefällen erreichen sie das Jugendalter. Quelle: www.onmeda.de

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Angetippt In neuem Glanz erstrahlt seit Anfang Juni die Homepage von Connexio. Das Layout wurde dem Erscheinungsbild der EMK angepasst. Die Rubrik «Projekte und Programme» bietet schnell und übersichtlich Zugriff auf Informationen über die von Connexio unterstützten Projekte. www.connexio.ch

Fortschritt: Neue medizinische Tests stellen vor die Frage, wie mit ihnen und ihren Ergebnissen umzugehen ist.

Medizinethische Aspekte der Pränataldiagnostik Wieder zurück in der Schweiz ist Familie Fankhauser aus Zofingen. Vor vier Jahren reisten Lukas und Rahel Fankhauser mit ihren vier Kindern nach Bolivien aus, um dort im Auftrag von Connexio Projekte zu begleiten und der dortigen Methodistenkirche beratend zur Seite zu stehen. Bei ihrer Rückkehr Anfang Juli lud die EMK Zofingen zu einem Begrüssungsapéro ein. Quelle: EMK-News

«Solches Wissen ist nicht moralisch verwerflich» Von Luzius Müller

Jede neue medizinische Möglichkeit wirft die ethischen Fragen auf, ob und wie diese eingesetzt werden soll. In der Beurteilung dieser Fragen müssen sowohl emotionale Reaktionen als auch rationale Überlegungen

Ein fair produziertes Smartphone bietet der niederländische Hersteller Fairphone an. Bei der Produktion haben soziale und ökologische Werte höchstes Gewicht. «Indem Sie dieses Telefon kaufen, werden Sie Teil einer Bewegung, die die Art und Weise ändern wird, wie Güter hergestellt werden», sagt der Gründer und CEO Bas van Abel . Das «Fairphone» kann im Internet bestellt werden. Die Auslieferung beginnt im Herbst. www.fairphone.com

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wahrgenommen und in ein Gleichgewicht gebracht werden.

Pränataldiagnostik (PD) dient der vorgeburtlichen Untersuchung von Föten. Im Bereich der vorgeburtlichen Medizin hinken derzeit die therapeutische Möglichkeiten den diagnostischen hinterher: Kommt es durch PD zu einem positiven Befund, das heisst: es besteht eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich der Fötus nicht normal entwickelt, können nur selten therapeutische Massnahmen ergriffen werden. Gegenwärtig entschliessen sich rund 90% der Mütter bzw. Eltern zu einem Schwangerschaftsabbruch, die bei einer pränatalen Untersuchung einen positiven Befund erhalten.

Selbständig entscheiden Auch im Bereich der PD muss der Grundsatz der Patientenautonomie unbedingt beachtet werden: Die werdende Mutter bzw. das Paar muss über mögliche pränatale Untersuchungen informiert werden, was deren Ziel, Genauigkeit, Risiken etc. betrifft. Die Mutter bzw. das Paar kann sodann selbstständig entscheiden, ob sie die Untersuchungen durchführen lassen will oder nicht. Eben weil mit der PD vielfach diagnostisches Wissen generiert wird, ohne dass therapeutische Optionen vorhanden sind, muss bei einer Schwangerschaft ein Recht der Mutter auf Nicht-Wissen formuliert werden. Denn die Mutter bzw. das Paar sieht sich bei einem positiven Befund der PD vor schwierige Entscheidungen gestellt. Wissen kann helfen Zugleich muss festgehalten werden, dass der Erwerb von diagnostischem Wissen über den Fötus mittels PD an sich nicht moralisch verwerflich ist. Dies gilt grundsätzlich für alle Testverfahren, sofern sie sich durch eine

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t hohe Genauigkeit und ein geringes Risiko auszeichnen. Das durch diese Testverfahren gewonnene Wissen kann die Mutter im Falle negativer Befunde beruhigen. Es kann ihr im anderen Fall helfen, sich mit der Situation auseinander zu setzen. Ein besonderes Problem hierbei liegt in der Tatsache, dass die Diagnostik oft keine eindeutigen Aussagen über den Schweregrad einer Behinderung zulässt. Die Tatsache einer vermuteten Fehlentwicklung wirft tragische Fragen auf.

Ein Recht auf Nicht-Wissen Möglichkeiten einschätzen Liegt ein positiverer Befund vor, sollten der Mutter bzw. den Eltern gute Beratungsangebote vorliegen. Auch in diesem Fall muss die Mutter (bzw. das Paar) schliesslich selbstständig entscheiden können, ob sie die Schwangerschaft allenfalls abbrechen will oder nicht. Wesentlich ist hierbei, dass nicht die mutmassliche Lebens-

qualität des Kindes beurteilt wird – und schon gar nicht sein Lebensrecht oder seine Würde! Eltern müssen sich vielmehr überlegen, ob sie sich in der Lage fühlen, entweder ein behindertes Kind zur Welt zu bringen und, sofern es lebensfähig ist, auch gross zu ziehen, oder die Schwangerschaft abzubrechen. Die Eltern sollen also ihre eigenen Möglichkeiten und Ressourcen beurteilen und nicht die des Kindes. Diese Beurteilung können letztlich nur die Eltern selber durchführen.

ZUR PERSON Verbesserungen suchen Die Gesellschaft kann Eltern in dieser Situation verschiedene Formen von Unterstützung zukommen lassen. Hier spielen nebst staatlichen Massnahmen auch zivilgesellschaftliche Institutionen eine wichtige Rolle: Kirchen, Vereine, Stiftungen etc. Wesentlich erscheint mir, dass nicht bloss im Bereich der Diagnostik, sondern auch bei der Unterstützung und Betreuung behinderter Menschen neue und bessere Möglichkeiten gesucht werden.

Pfarrer Luzius Müller ref. Pfarramt beider Basel an der Universität Seelsorger am Universitätsspital Koordinator der Ethikkommission am Bethesda

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CONNEXIO

Anlaufstelle: Das Einzugsgebiet des Spitals in Kabongo entspricht der halben Fläche der Schweiz

Die Solaranlage des Spitals Kabongo muss ersetzt werden

Licht für die Menschen in Kabongo Von Carla Holmes

Das Spital Kabongo im Süden der Demokratischen Republik Kongo ist für eine Viertelmillion Menschen die einzige Möglichkeit zur gesundheitlichen Versorgung. Damit die Ärzte und das Pflegepersonal wieder genügend Licht für ihre Arbeit haben, müssen die Sonnenkollektoren, die wichtigste Quelle der Stromversorgung für das Spital, ersetzt werden. Connexio benötigt dazu Ihre Hilfe.

Die medizinische Lage in der Demokratischen Republik Kongo ist sehr schlecht, denn ein öffentliches Gesundheitssystem ist kaum vorhanden. Da der Staat über Jahrzehnte, auch aufgrund der andauernden Unruhen im Land, immer weniger in der Lage war, soziale Einrichtungen zu führen und zu unterhalten, vertraute er die meisten staatlichen Spitäler den Kirchen vor Ort an. Auf diese Weise gelangte das Spital der Bezirkshauptstadt Kabongo in der Südprovinz Katanga in den 80er Jahren in den Besitz der dortigen Methodistenkirche die es seither betreibt.

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Weite Wege Seit 1998 steht das Spital unter einheimischer Leitung. Die Arbeit in dieser entlegenen Gegend ist aufgrund der fehlenden Infrastruktur sehr schwierig. Es wird mit einfachsten Mitteln gearbeitet. Mit 14 Polikliniken in den umliegenden Dörfern bietet das Spital Kabongo für eine Viertelmillion Menschen die einzige erreichbare medizinische Hilfe. Das Einzugsgebiet umfasst 20 000 Quadratkilometer – die halbe Fläche der Schweiz. Viele Menschen, die medizinische Hilfe benötigen, müssen deshalb tagelange Fussmärsche auf sich nehmen um zum Spital zu gelangen.

Die einzige erreichbare Hilfe Kurze Lebenserwartung Die häufigsten gesundheitlichen Probleme sind Durchfallerkrankungen, HIV/Aids, Atemwegserkrankungen und Malaria. Die Kindersterblichkeitsrate (Tod bis zum 5. Lebensjahr) liegt bei 21%. Die durchschnittliche Lebenserwartung beläuft sich auf 44 Jahre. Das Spital zählt 90 Betten und

behandelt jährlich rund 5 000 Fälle. Die Ärzte führen jährlich rund 500 chirurgische Eingriffe durch. Eine Krankenpflegeschule ist dem Spital angeschlossen.

Mitabeitende sind sehr engagiert Kleine Erfolge Trotz vieler Probleme gibt es immer wieder kleine Erfolge, besonders weil die Mitarbeitenden sehr engagiert und motiviert sind. In Zusammenarbeit mit einer lokalen Organisation wurde beispielsweise eine Kampagne für die Operation von Fisteln bei Frauen durchgeführt. Gleichzeitig erhielt ein Teil des Gesundheitspersonals eine Weiterbildung für die Arbeit im Bereich HIV/Aids. Als Folge konnte ein Zentrum für HIV-Tests und die Behandlung von Menschen mit HIV eröffnet werden. Zu wenig Strom Die 1998 eingerichtete Solaranlage ist die wichtigste Quelle zur Stromversorgung für das Spital, denn in dieser Gegend gibt es keine Elektrizität. Nach 15 Jahren erbringt sie jedoch

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CONNEXIO

Hilfsmittel: In diesen Anlagen werden Instrumente für die Operation sterilisiert.

aufgrund ihres Alters nicht mehr die benötigte Leistung. Die Lichtverhältnisse sind für die Ärzte und das Pflegepersonal kaum tragbar. Die Operationssäle können nicht mehr genügend beleuchtet werden. Aufgrund des fehlenden Lichts müssen die Ärzte Operationen mit Hilfe von Stirn- und Taschenlampen durchführen. Das Pflegepersonal sieht in der Nacht nicht genug um Infusionen legen zu können. Auch Geburten können nur bei Licht von Stirnlampen stattfinden, was die Neugeborenen gefährdet. Aufgrund des fehlenden Stroms funktionieren Geräte wie Inkubatoren und Elektronenmikroskope nicht mehr richtig. Die Qualität der gesundheit lichen Versorgung ist

damit in einer Gegend, in der sie ohnehin rudimentär ist, nochmals deutlich beeinträchtigt.

Operationen mit Stirnlampen

behandeln zu können. Geburten finden bei Lichtverhältnissen statt die verhindern, dass die Neugeborenen Schaden nehmen. Wichtige elektronische Geräte sind wieder einsatzbereit. Mit Ihrer Hilfe kann dies geschehen!

Neue Kollektoren Connexio will deshalb das Spital bei der Erneuerung der Solaranlage mit einem Beitrag von CHF 30 000.– unterstützen. Mit neuen Sonnenkollektoren, Batterien und Lampen erhalten die Ärzte genügend Licht für die Operationen und die Gefahr von Fehlern bei schwierigen Eingriffen ist kleiner. Das Pflegepersonal sieht wieder genug, um auch in der Nacht Patienten

DIE DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO UND DIE EMK Mit einer Fläche von fast 2.5 Millionen Quadratkilometern ist die Demokratische Republik Kongo der zweitgrösste Staat Afrikas. Die ca. 70 Millionen Einwohner gehören rund 200 verschiedenen Ethnien an. Trotz seines Rohstoffreichtums zählt der Staat, bedingt durch jahrzehntelange Ausbeutung und jahrelange Kriege, heute zu den ärmsten Län-

dern der Welt. Im Wohlstands-Index der Vereinten Nationen nahm die Demokratische Republik Kongo im Jahr 2012 den letzten (186.) Platz ein. Die Methodistenkirche ist mit mehr als 1 Million Mitgliedern eine der grössten protestantischen Kirchen des Landes. Sie ist aufgeteilt in vier Diözesen: Nord-Katanga, Zentralkongo, Südkongo und Ostkongo.

BEGEGNUNGSREISE Vom 31. Oktober bis 15. November 2013 bietet Connexio eine Begegnungsreise in die Demokratische Republik Kongo an. Info & Anmeldung: www.connexio.ch oder Tel. 044 299 30 70

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Künstlerisch: Auf einer Etage der Ausstellung in Bern waren Bilder und Skulpturen zum Thema Würde zu sehen.

Impulse zum neuen «Ergebnisziel»

Würde und Scham Von Christa Wichers, Stephan Marks

Das neue «Ergebnisziel» (s. Box) legt den Fokus auf die Würde. An der Jährlichen Konferenz hat Dr. Stephan Marks eindrücklich den Zusammenhang von Würde und Scham aufgezeigt. Einige Gedanken von Marks hatte Christa Wichers für die Ausstellung zum Thema Würde in der EMK Bern zusammengestellt.

Scham ist eine wichtige Emotion. Wir sind uns ihrer wenig bewusst, obwohl sie zwischen Menschen immer wieder auftaucht. Zum Beispiel im Zusammenhang mit gewissen Tätigkeiten: • Im Spital oder im Altersheim bei der Intimpflege, oder wenn jemand sich seiner Hilflosigkeit schämt. • In Sozialarbeit, Seelsorge oder psychologischer bzw. psychiatrischer Betreuung, wenn gewisse Zustände, Probleme, Vorkommnisse zur Sprache kommen. • In Schule und Beruf, wenn jemand sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Wenn Menschen gemobbt werden. Scham ist ein unangenehmes Gefühl. Wer sich schämt, errötet und möchte

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sprichwörtlich in den Boden versinken, fühlt sich entwürdigt. Oft werden Schamgefühle jedoch nicht bewusst wahrgenommen. Trotzdem sind sie da. Mögliche Folgen: Burnout, Depressionen, Sucht, schlimmstenfalls gar Suizid – oder das Umschlagen in Zynismus, Trotz, Wut, Aggression. Scham hat aber auch positive Aspekte: Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass wir unseren Körper und unser Gefühlsleben schützen und uns überlegen, wie viel wir davon preisgeben wollen. «Scham ist die Wächterin der menschlichen Würde» (Leon Wurmser) Drei Aspekte von Scham Intimitätsscham behütet die Grenzen der Privatheit, den Kern meiner Identität. Sie hilft mir, nicht allen alles von mir zu zeigen. Anpassungsscham ist die Hüterin der Zugehörigkeit. Sie reguliert unser Verhalten im Zusammenleben mit anderen und deren Erwartungen,Normen und Werten. Gewissensscham behütet die moralische Integrität. Sie achtet darauf, dass wir uns selbst treu bleiben.

Grundlagen guter Entwicklung Anerkennung ist die Grundlage einer gesunden Schamentwicklung. Aus Anerkennung erwächst ein gesundes Selbstvertrauen. Ein Mensch mit einem gesunden Selbstvertrauen kann beschämende Erfahrungen in konstruktiver Weise verarbeiten. Die Scham schützt sein Grundbedürfnis nach Schutz, Zugehörigkeit und Integrität. Er kann ein gesundes Bewusstsein für seine Würde entwickeln und ist fähig, sie zu wahren. Ein Mensch mit geringem Selbstvertrauen erlebt beschämende Erfahrungen als Zusammenbruch des Selbstwerts und damit als existenziell bedrohliche Krisen. Er erfährt Scham als krankmachend, lähmend, zerstörend. Das Bewusstsein für die eigene Würde kann verloren gehen und die Fähigkeit, sie zu wahren, eingeschränkt sein. Schamgefühle bleiben zurück, wenn Menschen ihre Grenze nicht beachtet haben oder wenn diese durch andere verletzt wurde. In «milder» Form kann das zum Beispiel geschehen durch Spott oder Blossstellung. Stärker geschieht es durch Ausgrenzung, Erniedrigung bis hin zu Missbrauch, Vergewaltigung, Folterung.

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Grundformen der Abwehr Aus dem, wie Beschämung erlebt wird, entwickeln sich Botschaften zur Abwehr entsprechend den menschlichen Grundbedürfnissen: Anerkennung: «Ich möchte nie mehr übersehen werden.» Schutz: «Ich möchte nie mehr beschämt werden.» Zugehörigkeit: «Ich möchte nie mehr ausgegrenzt werden.» Integrität: «Ich möchte nicht auch noch die Achtung vor mir selbst verlieren.» Elemente der Schamabwehr sind: Ehrgeiz • Trotz • Wut • Rache • Gewalt • Idealisierung • Sucht • Leistungsstreben • emotionale Erstarrung • Beschämung anderer • Verachtung • Rechtfertigung • Anpassung • Zynismus Arroganz • Negativismus • Grössenfantasien • Streben nach Perfektion Scham-Abwehr in diesem Sinne ist

Verdrängung, nicht Bewältigung. Die erlebte Beschämung wird nicht verarbeitet, sondern weiter gegeben. Scham-Abwehr braucht ein Objekt: andere Menschen oder das eigene Selbst. Der Kreislauf der Entwürdigung wird aufrecht erhalten. Fragen • Kenne ich Scham in ihrer Existenz bedrohenden Form? • Wo wehre ich Scham ab, um sie loszuwerden? • Was sind meine Schamabwehr-Methoden? • Spüre ich, wenn ich damit andere beschäme? • Wie können wir Scham als etwas erfahren, das unsere Würde behütet? • Wo erlebe ich, dass Scham mir hilft, meinen Privatbereich zu schützen? • Wo erlebe ich, dass Scham mir positiv hilft, dazu zu gehören? • Wo erlebe ich, dass Scham mir hilft, mir selbst treu zu bleiben? Die Würde eines Menschen zu wahren, bedeutet, ihn nicht zu beschämen, zu missachten, zu entwürdigen, sondern in seinen Grundbedürfnissen nach Schutz, Zugehörigkeit, Integri-

tät und Anerkennung zu achten und zu unterstützen.

«ERGEBNISZIEL» Das «Rahmenziel» der EMK, mehr Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen, hat verschiedene Aspekte. «Ergebnisziele» lenken die Aufmerksamkeit auf einzelne dieser Aspekte, die zur Erreichung des «Rahmenziels» beitragen. Das an der Jährlichen Konferenz in Bern beschlossene neue Ergebnisziel heisst: Die Menschen der EMK achten auf die Würde aller, mit denen sie in Kontakt kommen. Sie bringen allen Wertschätzung entgegen, betonen das Gute, das sie wahrnehmen, und sind bereit, für andere einen fehlertoleranten Massstab anzusetzen. Dies erweist sich auch im Umgang mit den freiwilligen und angestellten Mitarbeitenden. An der Jährlichen Konferenz 2014 soll Raum sein, um von den Erfahrungen zu berichten, die mit diesem Ergebnisziel gemacht wurden.

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LESEDEGUSTATION

Verstorben Lydia Aegerter-Hegg (90) Bern am 17.04.2013 Bertha Keller (96) Rheineck-Diepoldsau am 20.04.2013 Frieda Jorns-Tschiemer (88) Interlaken am 29.04.2013 Lilly Meyer-Kraft (88) Region Schaffhausen am 30.4.2013 Ottilie Gubler-Rohr (95) Bern am 7.5.2013 Lydia Aemmer-Zybach (91) Interlaken am 20.5.2013 Moonsook Hüther (58) St. Gallen-Teufen am 21.5.2013 Ernst Heidelberger (90) Winterthur am 22.5.2013 Elisabeth Schori (78) Birsfelden am 23.5.2013 Ruth Wyttenbach-Oehler (93) Thun am 25.5.2013 Marianne Rüegger (81) Thun am 30.5.2013 Heinrich Aerne (87) St. Gallen-Teufen am 3.6.2013

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Predigten, die bewegen und verändern

Gelebtes Gebet Von Sigmar Friedrich

Christoph Schluep, Pfarrer der EMK Zürich 4, fasst seine lesenswerten Predigten immer wieder in kleinen Predigtbänden zusammen. So auch die Predigten zur Versuchung Jesu und zum «Unser Vater». Eine stimmige Zusammenstellung.

Beim Lesen der Predigten hört man den Prediger. Einfache, klare, prägnante Formulierungen. Klärend führt Schluep zunächst durch die auszulegenden Texte. Die klare Sprache wird nie flach. Auch heikle Fragen An vielen Stellen ist das biblische Sachwissen und die seelsorgerliche Erfahrung greifbar. Darum muss Schluep auch heikle Themen nicht scheuen. Zu Mt 4,8–11 sagt er etwa «ein paar grundsätzliche Worte zum Teufel» (S.38). Und bei der Anrede «Unser Vater» fragt er: «Wie sollen wir uns diesen Vater vorstellen» (S.48) – angesichts der Prägungen, die wir mitbringen und die uns manches Mal im Wege stehen? Zupackende Fragen Am Ende der Predigten formuliert Schluep jeweils in drei markanten

Punkten, was der Ertrag des jeweiligen Textes sein könnte. Spätestens hier waren die Hörenden und sind die Lesenden zur Antwort herausgefordert. Zur Bitte «Dein Reich komme», liest sich das etwa so (S.63): • «1. Was siehst du? Die Defizite der Welt oder die Wirklichkeit seines Reiches? • 2. Was machst du? Dich breit in seinem Namen – oder bereit für seine Dynamik? • 3. Worauf lässt du dich ein? Auch du hast in der Vergangenheit Erfahrungen mit dem Reich Gottes gemacht – wo konkret lässt du dich jetzt auf seine Dynamik ein?» Alles in allem: Predigten, die zu lesen sich lohnen – jedenfalls für solche, die sich bewegen und verändern lassen wollen.

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Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 2)

Den Glauben malend ausdrücken Von Stefan Weller

Am 19. April 2013 startete nach einigen Umbauarbeiten das offene Malstudio in der Rosenbergkapelle Wädenswil. Ein Interview mit Monika Brenner, Leiterin des Projekts.

Liebe Monika, warum – um Himmels Willen – ein Malstudio in der Kirche? Warum denn nicht? Ist Malen für ein missionarisch-diakonisches Projekt geeignet? Ich denke schon. Malen ist etwas, das jeder und jede kann – auch wenn manche meinen, dass sie es nicht können. Ich mache einen Unterschied zwischen Zeichnen und Malen. Malen heisst für mich: ausprobieren, mit den Farben und Materialien spielen, Freude daran haben, etwas machen, was vielleicht in der Schule nicht erlaubt war. Hier ist alles erlaubt. Man spielt auch mit ungewollten Effekten. Es wird experimentiert. Du kannst andere Personen gut zum Malen anleiten. Wie kommt das? Ich bin Primarlehrerin und male viel mit den Kindern. Sie sollen sich aus-

probieren können. Gerade in der Schule, wo es ja oft um richtig oder falsch geht, ist das eine wichtige Ergänzung. Es wird eine ganz andere Hirnregion angesprochen. – Ausserdem bin ich jetzt im Endspurt meiner fünfjährigen Ausbildung als Mal- und Kunsttherapeutin.

Mit den Farben spielen Seit April kommen alle zwei Wochen Leute ins Malstudio. Was hast du bisher für Erfahrungen gemacht? Am Anfang sind einige gekommen, die das Plakat gesehen haben und mal schauen wollten. Eine Frau kam mit einer Postkarte, die ihr sehr gefällt, und wollte sie auf ein grösseres Format übertragen. Dann ist jemand gekommen, der auch schon in therapeutischer Begleitung beim Malen gewesen ist. Andere hatten noch gar keine Vorstellung und haben seit der Schule nichts dergleichen mehr gemacht. Sie haben einfach eine Farbe oder ein Material probiert und gemerkt: Es macht Freude.

Ein Malstudio kann man ja an verschiedenen Orten einrichten. Was ist das Besondere, wenn man es in der Kirche macht? Ich bin ja selber Mitglied dieser Kirche. Man soll und darf sich hier kreativ betätigen. Wir können den Glauben ja auch über das Malen ausdrücken. «Bibel im Gespräch» oder andere Formen, wo man über ein Thema spricht, haben wir schon. Manchmal spielt aber etwas herein, das kann man gar nicht mit Worten ausdrücken. Dann bringe ich es aufs Papier, male etwas, schaue es an und stelle fest: Das ist ja auch da! So kann ich es zum Ausdruck bringen! Es ist ein anderer Kanal.

OFFENE KIRCHE In der Juliausgabe von Kirche und Welt haben wir darüber berichtet, wie es zum Projekt «Offene Kirche im Dorf» des Bezirks Region Zimmerberg kam. In dieser und den folgenden Ausgaben erfahren Sie mehr über einzelne Teilprojekte.

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ORGANIGRAMM

Evangelisch methodistische Kirche Schweiz /

KIRCHENVORSTAND

Jährliche Konferenz UEEM F

EMK Frankreich /EMK CH inkl. Hauptversammlu

Revisionsstelle JK Büro

Vorstand (12-13 Personen stimmberechti

CD F Kabinett (Bischof/4 DV)

4 Laien

Ko 61 Kabinett Bischof und 4 DV

Ko 21 theol. und kirchl. Fragen CM F

Ko 62 für ordinierte Dienste Ko 64 Disziplinar- und Schiedsgerichtsorgane

Runder Tisch Theologie

Ko 3 Connexio 3-5 Mitglieder / Bischof 1 GSL beratend

Geschäftsstelle Connexio

Ko 4 Bildung und Beratung 3-5 Mitglieder / 1 DV 1 FSL beratend

Fachstelle Bildung und Beratung

Ko 52 Takano 3-5 Mitglieder / 1 DV 1 FSL beratend

Fachstelle Takano

Ko 54 Frauennetzwerk 3-5 Mitglieder / 1 DV Projektausschuss 3-5 Mitglieder / 1 DV GF beratend

Runder Tisch Gemeindeentwicklung

Eine neue Leitungsstruktur der EMK

Die Umsetzung der Strategie fördern Von Matthias Bünger

ständnis fassen die «Leitsätze für das Leiten» (s. Box) zusammen.

Steuergruppe OB/Organigramm nach dem 4.5.2013 An der Jährlichen Konferenz in Bern

stimmten die Delegierten einer neuen Leitungsstruktur zu, die von einer Gruppe im Auftrag des Kirchenvorstands ausgearbeitet wurde. Unter anderem soll auf diese Weise die Umsetzung der Strategie der EMK unterstützt werden.

Bei der Ausarbeitung der Leitungsstruktur stand mehrmals die Grundfrage im Raum: Wer leitet die Kirche? Vor über 40 Jahren schon wurde festgehalten, dass immer wieder neu darüber nachgedacht werden muss, was Leitung in unserer Kirche heisst: Wer nimmt sie wie wahr? Mit welchen Konsequenzen? Wie sind verschiedene Leitungsgremien einander zugeordnet? Auch die neue Leitungsstruktur gibt darauf keine abschliessende Antwort. Sie versucht jedoch die Struktur der Kirche weiterzuentwickeln. Wesentliche Grundgedanken zum Leitungsver-

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Grundanliegen Für die neue Leitungsstruktur gab es verschiedene Anliegen und Rahmenbedingungen, die einfliessen sollten. Unter anderem waren dies: • Die Struktur dient dem Zusammenhalt der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika. • Vereins- und kirchenrechtliche Gesichtspunkte werden berücksichtigt. • Eine Gesamtleitung hilft, Prozesse auf strategischer Ebene und die verschiedenen operationellen Geschäfte zu vereinfachen. • Den verschiedenen Gremien werden Entscheidungskompetenzen gegeben. Das ermöglicht eine hohe Eigenständigkeit und Effizienz. Kreativität und Innovation erhalten Raum.

Zuordnungen Das Organigramm zeigt das Ergebnis der Überlegungen. Die Darstellung beschreibt von oben nach unten nicht Kompetenzen und Unterordnung. Vielmehr werden die verschiedenen Aufgaben einander zugeordnet, die in der Leitung von Kirche zu bewältigen sind. Ähnlich wie in den Bezirken sitzen Geld und Geist miteinander am Tisch und konferieren darüber, wie, wo, wann und durch was und wen der Auftrag gelebt und umgesetzt werden soll: Menschen in die Nachfolge von Jesus Christus führen, auf dass die Welt verändert wird. Gliederung Das Organigramm gliedert die Organe in verschiedene Bereiche und ist farblich visualisiert: GRÜN: Leitungsebene (Kabinett und Vorstand) BLAU: Bereich Theologie und ordinierte Dienste

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1 KL

Ko 51 Laienfü

1 Konf führer 3 Distr 1 Juge


GRAMM

irche Schweiz / Frankreich

onferenz

KIRCHENVORSTAND

kl. Hauptversammlung

Ko 71 Wahlvorschläge

timmberechtigt)

le

KS

Co-Präsidium Bischof/1 weiteres Vorstandsmitglied

1 KLF

1-2 Pfr.

Ko 51 Laienführerkonvent 1 Konferenzlaienführer 3 Distriktlaienführer 1 Jugendvertretung

Ko FL Präs.=Vorstandsmitglied 3 Präs. Ausschüsse 1 Distriktsvorsteher GF beratend 1 weiteres Vorstandsmitglied

Zentralverwaltung

GF beratend/KB o. Stimmrecht 1 Delegierer EMK F

BVA 1 Präs. = Mitglied Ko FL mind. 5 Experten 1 Distriktsvorsteher GF beratend

KIK

FA 1 Präs. = Mitglied Ko FL mind. 3 Experten 1 Distriktsvorsteher GF beratend

SW

MA

ZSA 1 Präs. = Mitglied Ko FL mind. 3 Experten 1 Distriktsvorsteher GF beratend

n GELB: Bereich Mission und Gemeindeentwicklung VIOLETT: Bereich Laienführung ROT/ROSA: Bereich Finanzen, Liegenschaften und Zentralverwaltung Umsetzung Dem neuen Vorstand der EMK sollen 12 bis 13 Personen angehören. Er wird paritätisch (Laien, Pfarrpersonen) besetzt sein. Geleitet wird dieser Vorstand als Co-Präsidium durch den Bischof und eine weitere Person. Die Anliegen von Finanzen und Liegenschaften werden einer neuen Kommission (Kommission FL) übertragen, die dem Vorstand beigeordnet ist. Umsetzung und Einführung der neuen Struktur werden auf die Jährliche Konferenz 2014 durch die Steuergruppe vorbereitet. Dann beginnt die Aufgabe, die neue Leitungsstruktur mit Leben zu füllen. Grundlegend für die Zusammenarbeit bleibt auch in der neuen Leitungsstruktur das gegenseitige Vertrauen.

ABKÜRZUNGEN BVA CD

Bau- und Verwaltungsausschuss Comité Directeur (wie Kirchenvorstand in Frankreich) CM Commission des ministères (wie Ko 62 in Frankreich) DV Distriktsvorsteher/in FA Finanzausschuss FL Finanzen u. Liegenschaften FSL Fachstellenleiter/in GF Geschäftsführer/in Zentralverwaltung GSL Geschäftsstellenleiter/in KB Kommunikationsbeauftragte/r KIK Krisenintervention Konkret KLF Konferenzlaienführer/in Ko Kommission KS Krisenstab MA Ausschuss für Medienund Öffentlichkeitsarbeit SW Ausschuss für Selbständige Werke UEEM EMK in Frankreich ZSA Zahlstellenausschuss

LEITSÄTZE FÜR DAS LEITEN «Leiten» bezieht sich nicht auf ein spezielles Leitungsgremium. Kultur, Werte und Haltung Grundsätzliches • Leiten basiert auf geistlich-theologischer wie auch organisatorischer Reflexion. «Schrift, Tradition, Erfahrung und Vernunft» (vier Kriterien der EMK) sind Orientierungspunkte in den Entscheidungen. • Leiten basiert auf mitmenschlicher Wertschätzung und sachlicher Ausrichtung.

Voraussetzungen • Wer leitet, verfügt über entsprechende Fachkompetenz oder eignet sich diese innert nützlicher Frist an. • Mitglieder leitender Gremien sind einer Kultur des Vertrauens, der Beratung und der Entscheidungsfreudigkeit verpflichtet. Dies betrifft auch die Jährliche Konferenz. Führungsverständnis • Leitende Gremien sind beauftragt zu führen und zu dienen.

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Neue Mitglieder Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag. Openair: Musikalisch reichte die Vielfalt von Worship mit GSUS4 (links) bis Rock mit Solarjet.

am 19.5.2013 Stäfa-Männedorf Ruth Wyler am 26.5.2013 Frauenfeld-Weinfelden Esther Handel Gabriela Christinger Estelle Baur am 2.6.2013 Interlaken Emilio Zoccolillo Rosetta Zoccolillo

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi

Der Berg rockt Von Eliane Reusser

Ohne Schlamm und Regen fand am 22. Juni in Heiligenschwendi auf dem Schulhausplatz das zweite yovivoOpenair statt. Rund 250 Besucher haben den Anlass miterlebt. Ein Openair mit Spassfaktor und Tiefgang.

Jubiläen Diamantene Hochzeit (60 Jahre) Wir gratulieren den Ehepaaren ganz herzlich: 20.6.2013 Margrit und Jakob Stierli Windisch-Brugg 27.6.2013 Doris und Peter Zeller Region Oberaargau

Fünf Bands gestalteten den Abend in verschiedenen musikalischen Richtungen. Dazu gehörte Worship von der Band GSUS4 und Input. Rap kam von dem Berner Rapper Essenz und Rock von Solarjet aus Österreich. Diese beiden Bands liessen unter dem Sternenhimmel jedes Herz hüpfen. Als wir dann noch aufgefordert wurden, Walzer zu tanzen, war die Menge vollends begeistert. Nach Mitternacht lieferte DJ FreeG im Schulhaus bei der Afterparty den Ausklang des Openairs.

Walzer unterm Sternenhimmel Zeit zum Reden Während der Umbauzeiten könnten sich die Jugendlichen im Oxygen Bus mit alkoholfreien Drinks erfrischen,

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die Pausen bei einem gemütlichen Gespräch vertreiben oder einfach den Klängen von DJ Frontente zuhören. Wenn alles passt Gottes Wirken durften wir an diesem Abend verschiedentlich spüren: Das Wetter war erstaunlich schön. Eigentlich gingen wir von wechselhaftem Wetter aus. Doch die Sonne schien bis zum Eindunkeln. Obwohl um 17.00 Uhr, als das Openair begann, noch nicht alle Bands auf Platz waren, hatten wir zur richtigen Zeit alle Bands am richtigen Ort. Wir glauben, dass auch da Gott seine Finger im Spiel hatte, und wir sind im dafür sehr dankbar. Offen für alle Organisiert wurde das Openair von den verschiedenen Freikirchen «am Berg»: EMK Thun, EFG Tschingel und EFG Homberg. Von jeder Gemeinde waren einige Personen im OK vertreten. An der 2. Jugendkonferenz der EMK wurden CHF 2750.– für dieses Openair gesprochen. Diverse weitere Sponsoren ermöglichten uns, von den Besuchern keinen Eintritt verlangen zu müssen, sondern den Besuch des Openairs kostenlos mit Kollekte

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UMSCHAU

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 Zürich Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach 1344, 8026 Zürich Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch

anbieten zu können. So konnte jeder am Openair teilnehmen. Mehr als nur Spass Das war uns als OK ein grosses Anliegen. Denn nur so kommen auch Jugendliche aus der Region, die nichts mit Jesus am Hut haben. Und genau dies wollten wir bezwecken! Wir wollten nicht einfach nur ein bisschen Spass haben an diesem Abend. Uns war es ein Anliegen, die Botschaft von Jesus Christus hinaus in die Welt zu tragen, auf dass die Welt (unser Berg) verändert wird. So durften wir am Abend selber eine geniale Stimmung erleben und wussten, dass sich der Aufwand gelohnt hatte. Fortsetzung folgt Das Openair wird noch lange in unseren Ohren nachklingen, und erinnern werden wir uns gerne. So ist es doch selbstverständlich, dass das nächste Openair bereits in Planung ist. Wir freuen uns auf den Sommer 2014.

Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Roland Rösti Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch

YOVIVO «yo vivo» heisst: «Ich lebe». Und yovivo ist der Namen für die Jugendarbeit «am Berg» – von Buchen bis Sigriswil am Thunersee. Die EFG Tschingel, die EFG Homberg und die EMK Heiligenschwendi haben sich zusammengetan, um gemeinsam für die Jugend «am Berg» präsent zu sein. Das sind sie mit Jugendgottesdiensten, Camps, Openairs und anderen kleineren Anlässen. Ein Projekt das zeigt, dass es sich lohnt, wenn Christen gemeinsam für Jesus Christus einstehen!

Insertionsschluss für 9/2013: 14.8.13 Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1.7 M.Bradette, photoXpress.com S.2 Plaßmann, gemeindebrief.de S.3,5,14,15 KuW S.3 M.Subatli, photoXpress.com S.4,7-9,11-13,17 zVg S.6 J.Duplass, photoXpress.com S.10 M.Bührke, pixelio.de S.11 M.Bührke, pixelio.de S.16 R.Sturm, pixelio.de S.22 A.Müller S.24 Zela, rgbstock.com Phil Roeder, flickr.com

Weitere Infos, Fotos und News zum nächsten Openair finden Sie auf: www.yo-vivo.ch

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Wenn Menschen ihr Platz abgesprochen wird

Das verbale Foul Von Urs Schweizer

Monatelang hatte sich unsere Tochter auf den diesjährigen Jugendturntag der Mädchen vorbereitet. Je näher der grosse Moment kam, desto grösser war die Vorfreude. Und desto häufiger kam es auch vor, dass sie den Weg von hier nach dort mit einer tänzelnden Schrittkombination aus ihrer GymnastikVorführung zurücklegte, während sie gleichzeitig mit eleganten Armbewegungen erfrischende Luftwirbel erzeugte … Und dann war plötzlich fast alles schon wieder vorbei. Unsere Tochter hatte in den Einzeldisziplinen ihr Bestes gegeben, während wir sie begleitet, angefeuert und ermutigt hatten. Das Mittagessen war einverleibt, und originelle Riegenvorführungen hatten dem Publikum herzlichen Applaus entlockt. Auf dem Programm standen nur noch die Pendelstafetten, die wir uns auch nach einem kurzfristigen Startverzicht unserer Tochter nicht entgehen lassen wollten. Die Mädchen in

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den gerade laufenden Teams gaben nochmals alles, während ihre Freundinnen und Angehörigen ihnen durch laute Anfeuerungsrufe Wind unter die Flügel zu schenken versuchten. Es gab eine wirklich originelle Vielfalt an Laufstilen, das Leistungsgefälle war teilweise ziemlich gross, die Übergabe des Stafettenstabes sorgte für lustige Szenen, und selbst wenn die Beine das Tempo des Oberkörpers nicht mehr mitgehen konnten und es einen Umfaller gab, änderte dies nichts an der Freude aller Beteiligten. Zumindest fast nichts. Ein älterer Herr neben mir regte sich gewaltig auf, wenn ein langsameres Mädchen den von seiner Enkelin herausgelaufenen Vorsprung wieder einbüsste, oder wenn «sein» Team gar den einen oder anderen Wechsel verbockte. Er schimpfte und gab so frustriert wie deutlich zum Ausdruck, dass man solchen Mädchen eben keinen Platz im Team geben dürfe. Das wäre dann wohl eine unqualifizierte Form postnataler Diagnostik.

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