Kirche und Welt 12/2016

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12/2016

Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Rituale – neurobiologisch betrachtet

Ein Netzwerk der Erinnerung und Verbundenheit Seite 8–9

Offene Herzen, offenes Denken, offene Türen

«Was hat das Dorf davon?»

Das Leben spielen und die Verbundenheit leben

Wofür schlägt Dein Herz Etienne Rudolph? Seite 6

20 Jahre EMK Lenk im Löwenzentrum Seite 16-17

Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent Seite 18-19

The United Methodist Church


INHALT

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Eine Grillparty der anderen Art

Eine Struktur, die Geborgenheit vermittelt

«Grill a Christian» statt Gottesdienst in Flawil und Uzwil

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Wofür schlägt Dein Herz Etienne Rudolph?

Offene Herzen, offenes Denken, offene Türen

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Das STR16 als besonders gute Form der Kirche

Wenn Himmel und Erde sich berühren

Rituale im Familienleben – von unschätzbarem Wert

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Seminar zum Thema «Geld» im Bezirk Büren-Grenchen

Mit dem Portemonnaie Glaubensschritte tun

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20 Jahre EMK Lenk im Löwenzentrum

«Was hat das Dorf davon?»

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Ein Netzwerk der Erinnerung und Verbundenheit

Das Leben spielen und die Verbundenheit leben

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«Lass dich auf deinem Weg stärken!»

Gottesdienst – und wo sind die Familien?

Rituale – neurobiologisch betrachtet

Das Abendmahl – ein lebenspendendes Ritual

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Nr. 12/2016

Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Eine Umfrage zur Arbeit mit Kindern in der EMK

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Editorial

Rituale, die einen Sinn haben

Liebe Leserin, lieber Leser

 VON RETO NÄGELIN

Regelmässig nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Badenerstrasse in Zürich gibt es einen «Stau» vor dem Kaffeeautomaten: nicht nur ich habe diese feste Angewohnheit, nach dem Essen eine Tasse dieses wohlschmeckenden, schwarz gefärbten Wassers zu geniessen. – Würde ich das ein «Ritual» nennen? Vermutlich nicht. Und doch ist unter anderem diese regelmässige Struk Struktur ein wichtiger Bestandteil aller Rituale. Bei meiner Vorbereitung auf diese Ausgabe bin ich im Vorwort eines Buches über einen Satz gestolpert: Die Ritualforschung habe begonnen mit den religiösen Ritualen. Heute seien die kaum mehr ein Thema von Untersuchungen. – Im betreffenden Buch war denn auch kein einziger Aufsatz zu einem religiösen Ritual zu finden. Warum? Ein Grund ist gewiss, dass Rituale heute anders verstanden werden. Dazu kommt die faszinierende Entdeckung, in wievielen Lebensbereichen ritualisierte Handlungen vorkommen – und welchen Sinn sie jeweils haben. Allerdings frage ich mich, ob es nicht auch damit zu tun haben könnte, dass die kirchlichen Rituale manches Mal eher erstarrt und leblos wirken. Dabei steckt viel Leben darin. Zeit, das neu zu entdecken!

Vor dem Einschlafen danken und den neuen Tag mit Gott beginnen. Dies sind meine Rituale. Ihre mögen anders aussehen. Jede Beziehung zu Gott ist einzigartig und wird daher wohl auch einzigartig gelebt. Schön! Wenn Rituale in die Jahre kommen, werden sie zu Bräuchen. Diese können nicht zuletzt jungen Menschen in der heutigen, grenzenlosen Welt Halt geben. Doch schneller als gedacht geht es manchmal nicht mehr um den Zweck, sondern um den Brauch: «Das haben wir schon immer so gemacht». Die Frage lohnt sich: Wieso tun wir, was wir tun, so, wie wir es tun? Weil es schon immer so war? Ich möchte Mut machen, mutig zu fragen: Was ist der Hintergrund? Vielleicht wäre es an der Zeit, neue Rituale zu finden. Einige Beispiele: Wir haben schon immer aus dem Kirchgesangbuch gesungen. Eigentlich geht es doch um Anbetung, egal in welcher Form und Sprache. Wir haben schon immer um 9.30 Uhr Gottesdienst gemacht. Eigentlich suchen wir einen Zeitpunkt, an dem wir gemeinsam zusammen kommen, um Gott zu begegnen. Weshalb nicht am Sonntagabend oder gar unter der Woche Gottesdienst feiern? Verkündigung ist Referat. Eine/r redet und die andere hören zu. Eigentlich geht es darum, dass wir gemeinsam auf Gott hören. Was, wenn das am besten geht, wenn wir Leben miteinander teilen? Rituale sind auch für junge Menschen etwas richtig Gutes, wenn sie einen echten Sinn und Zweck haben.

Sigmar Friedrich Redaktor

Kirche und Welt

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IHRE MEINUNG

Zu Kirche und Welt 10/2016. S.7

Klare Führung fehlt Die ganze Problematik ist etwas einfach dargestellt. Das Problem liegt nämlich an einem andern Ort. Ich war als Direktor 28 Jahre im operativen Generalmanagment tätig. Operatives Denken hat nichts mit «wir sind, wie ihr seid» zu tun, sondern mit einem klar erkennbaren Führungsstil. Die Menschen in der Kirche vermissen diesen an allen Ecken. Die Kirche taumelt durch die Gegend und

der Bischof ist auf Reisen. Man spricht ständig von Erneuerung, und ganze Gemeinde fallen auseinander. Ich bin für die «EMK» oft unterwegs. Was ich da zu hören bekomme, kann nicht durch einen solchen Artikel bereinigt werden. Die Zehn Gebote sind deshalb so klar und verständlich, weil sie ohne Mitwirkung «des Kabinetts der EMK Schweiz» zustande gekommen sind.

Hansruedi Stahel, Turbenthal Zu Kirche und Welt 10/2016. S.8–9

Eine sinnvolle Fleischproduktion Ich bin mir der negativen Folgen der Tiermast und Fleischproduktion mit Futter aus Drittweltländern bewusst und wünschte, es wäre anders und besser. Als pensionierter Bergbauer möchte ich auf eine andere, sinnvolle Fleischproduktion in der Schweiz hinweisen. Ein Viertel unseres Landes besteht aus Wiesen, Weiden und Alpweiden. Auf diesen mehrheitlich steilen Landflächen kann nicht wirtschaftlich und konkurrenzfähig Ackerbau betrieben werden. Das auf diesen Flächen wachsende Heu und Gras kann nur über Wiederkäuermagen von Rindvieh, Schafen und Ziegen in wertvolle Lebensmittel, Milch, Milchprodukte und Fleisch verwandelt werden. Jede Milchkuh wird früher oder später geschlachtet und ergibt Fleisch. Die Nebenprodukte der Käse- und Butterproduktion. Schotte und Magermilch, Buttermilch können in der Schweine- und

Kälbermast verwertet werden. Von der Kartoffelproduk Kartoffelproduktion landen die in Form, Grösse und Qualität nicht den Anforderungen von Konsumenten und Verarbeitern entsprechenden Knollen hauptsächlich in der Schweinemast, ebenso die Rüstabfälle der Pommes-Frites- und Chips-Herstellung ud allfällige Überschüsse in guten Kartoffeljahren. Die zu kleinen Getreidekörner und die Mühlennebenprodukte wie z.B. Kleie bei der Mehlherstellung sind wertvolles Futter für verschiedene Tierarten. Wenn das Schweizervolk nur wenig oder kein Fleisch essen würde, würden die vorerwähnten Produkte mit Kostenfolge zu Lasten der Landwirtschaft entsorgt werden und die dadurch vernichteten und dann fehlenden Nährstoffe müssten importiert werden, was andernorts auf der Welt den Hunger vergrössern könnte.

Ernst Mau-von Känel, Achseten Zu Kirche und Welt 11/2016, S.3

Lieber Reto Nägelin Ja, da kann ich Ihnen nur zustimmen, dass Gott es uns schenken möge, den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Doch bei einigen Teilen Ihres Beitrags scheinen Ihnen Wesentliches und Unwesentliches durcheinander geraten zu sein. «Barmherzig sein, gnädig sein, sich aneinander freuen und einander dienen» sind zwar alte Ausdrücke, für das menschliche Zusammenleben aber nicht nebensächlich. Sicher, es ist wirklich sehr wichtig, dass «Jugendliche auf ihre Art und ihre Weise mit Jesus unterwegs sind». Darum stören wir Älteren uns auch kaum mehr an ungewohnter Kleidung und lauter Musik (siehe Konferenzsonntag in Freundlich grüsst Sie Martin Roth

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Aarau; wo war da die Jugend?). Was allerdings den «Dreck im Foyer» betrifft, bin ich anderer Meinung als Sie. Gehört es nicht auch zum «Unterwegssein mit Jesus», darauf zu achten, was hinterlassen wird? Nicht alle Gemeinden haben einen Sigrist, der immer nach jeder Veranstaltung hinterher putzt. Und wenn, können Jugendliche nicht daran denken, dass nach ihnen andere kommen und sich am Foyer und den anderen Räumen freuen möchten? Ich bin dankbar für jede Gruppe gleich welchen Alters, die die benutzten Räume so verlässt, dass die Nachfolgenden nicht über die Rückstände der vorherigen Nutzer stolpern müssen.


UMSCHAU

Agenda

Rolf Wyder, Lena Ackermann, Stefan Haltinner und Daniel Bleiker (v.l.) sassen in Flawil auf dem «heissen» Stuhl «Grill a Christian» statt Gottesdienst in Flawil und Uzwil

Eine Grillparty der anderen Art  VON ROLF W YDER / DANIEL BLEIKER

Ende Oktober und Anfang November fand in den EMK-Gemeinden Flawil und Uzwil ein Experiment statt. Anstelle eines Gottesdienstes traf

«Wie lebst du die Beziehung mit Gott?», hatten Platz. Es entstand ein so angeregtes Gespräch, dass nur ein Teil der vor dem Anlass eingereichten Fragen behandelt werden konnte.

sich die Gemeinde zum «Grill A Christian». Jung und Alt diskutierten gemeinsam kontroverse Fragen zu Glaubensthemen.

«Grill A Christian» ist kein Rückfall in die Zeit des Römischen Reiches, als Christ/innen wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, sondern ein Angebot, bei dem das gemeinsame kritische Diskutieren und Nachdenken gepflegt wird. Der Name kann mit «einen Christen ausquetschen» oder sinnbildlich «einen Christen grillen» übersetzt werden. Die Grillrunde Wie verlief das Experiment? An zwei Sonntagen sassen vorne im Gottesdienstraum drei Personen verschiedenen Alters auf Barstühlen. Sie stellten sich den Fragen aus der Gemeinde. Die Besucher/innen wurden durch den Moderator eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Es wurde angeregt diskutiert über «das richtige Bekenntnis der Christen», ob «Homosexualität Sünde» sei oder wie das Geben des «Zehnten» verstanden werden könnte. Aber auch persönliche Fragen zum Glauben, etwa

SAMSTAG, 10. DEZEMBER Be-Gehungen – Besondere Zeiten durchlaufen Stadtpilgern im Advent Zürich Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz, www.emk-bildungundberatung.ch/309 MO., 26. DEZ. 2016 – MO., 2. JAN. 2017 Jungschar-Winterlager Lenz GR Kosten: CHF 390.– Infos / Anmeldung: Katja Müller, Aurorastrasse 27, 5000 Aarau, wilalenz@jemk.ch DO., 29. DEZ. 2016 – MO., 2. JAN. 2017 SilvesterCelebration Bewusst und feierlich von einem Jahr zum anderen Christa und Gunnar Wichers Hotel Artos, Interlaken Kosten: ab CHF 724.– Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, www.artos.ch

Das Grillmaterial Die Vorbereitungen für «Grill A Christian» begannen einen Monat vor dem Treffen. In den Kapellen wurden Kartonboxen aufgestellt, auf denen ein Grillrost anstelle eines Deckels angeschraubt war. In diese Boxen warfen anonyme Fragesteller ihre Texte zu Themen, die sie im Blick auf den Glauben bewegen. Diese durften durchaus provokativ und kontrovers sein – bei «Grill A Christian» soll kein Thema gescheut werden. Der Anlass lockte viele Gäste aus jedem Altersspektrum an. Es kamen sogar vereinzelt Leute speziell wegen des Formates. Das Grillrezept Die Idee zu «Grill A Christian» stammt aus Grossbritannien. In Flawil und Uzwil sollte sie ursprünglich bei Treffen von Teenagern verwendet werden. Schliesslich wurde beschlossen, sie als verbindendes Element der verschiedenen Generationen am Sonntagmorgen einzusetzen. Und so «kamen, sahen und disputierten» Alt und Jung. Das Experiment kann als geglückt bezeichnet werden und wird uns in nächster Zeit in den Gemeinden begleiten.

SA., 31. DEZ. 2016 – SO., 1. JAN. 2017 Be-Gehungen – Besondere Zeiten durchlaufen «Den Jahreswechsel be-gehen, neu starten» Saignelégier, La Theurre Kosten: ab CHF 230.– Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz, www.emk-bildungundberatung.ch/309 DO., 12. – SO., 15. JAN. 2017 Tage der Stille – auf Schneeschuhen Fuldera, Val Müstair Kosten: CHF 595.– Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz, www.emk-bildungundberatung.ch/309 SAMSTAG, 21. JANUAR Einfach über den Glauben reden Mitarbeitertagung Distrikt Nordwestschweiz 9.45–16.00 Uhr EMK Olten Infos / Anmeldung: Sonja Bitterli, 062 296 55 04, dlf.nordwestschweiz@emk-schweiz.ch SAMSTAG, 21. JANUAR Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Theologie Altes Testament 9.00–12.30 Uhr EMK Zürich 4 Infos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz

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VORSTAND

In der EMK können hoffnungsvoll klare Werte in grosser Weite gelebt werden.

Wofür schlägt Dein Herz Etienne Rudolph?

Offene Herzen, offenes Denken, offene Türen  VON ETIENNE RUDOLPH

Aus welchem Grund engagiere ich mich für meine Kirche? – Eine erste Antwort darauf erhielt ich von meinem Vater, als ich ihm mitteilte, Gott dienen zu wollen. Er sagte mir: «Nur indem man anderen dient, kann man Gott dienen.» Diese Antwort begleitet mich seither durch mein Leben.

Weitere Gründe kamen dazu, die allesamt den ersten bestätigen: Ich entdeckte die Kirche, in der ich aufgewachsen bin. Ich lernte sie mit ihren guten Seiten und ihren Schwachstellen kennen und lieben. Was mir an ihr gefällt, ist ihre Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, Wagnisse einzugehen und Neues auszuprobieren, ohne Angst, Fehler zu machen.

ment einzulassen, das schätze ich an unserer Kirche. Der «neue» Vorstand ist das Risiko eingegangen, auf eine andere Art zu arbeiten. Es bleiben immer noch administrative Aufgaben zu regeln, aber er wagt es auch, sich in die Zukunft zu versetzen, zu träumen, zu hoffen und den Gott der Hoffnung zu feiern. Und dies will er als Team machen. Denn gemeinsam wollen wir für Gott arbeiten, in seiner Kirche im Dienst für andere stehen.

Wegweissend Unsere Kirche steht vor grossen Herausforderungen. Beispielsweise über den Glauben zu reden in einer Welt, die gleichgültig gegenüber Gott ist. Unsere Kirche ist überaltert. Sie sieht sich konfrontiert mit Fragen zu Migration und dem Umgang mit UnterWagemutig schieden. Wie kann unsere Kirche auf Jemand sagte einst: «Die Angst be- diese Herausforderungen eingehen, wirkt oft ein Bewegen, aber selten ein ohne sich selbst zu verneinen? Der Weiterkommen.» Ich Slogan der EMK ist glaube, es verhält sich dafür äusserst anreWenn wir Angst genau so. Wenn wir gend und wegweihaben, kommen Angst haben, komsend: «Open hearts, wir nicht weiter open minds, open men wir nicht weiter. doors»: offene HerUnsere Ängste zu überwinden und zu wagen, sich auf zen, offenes Denken, offene Türen. Ich die Hoffnung mit Christus als Funda- träume von einer methodistischen

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Kirche, der es immer mehr gelingt, diesen Slogan zu leben, indem sie ihn in die Realität umsetzt – für sich selbst und für alle Personen, die sie trifft, empfängt und begleitet.

ZUR PERSON Etienne Rudolph (50) Distriktvorsteher, district francophone verheiratet, 3 Kinder (25, 23, 20) Jojo – Sammler

DIE HERZSCHLAG-SERIE In einer Reihe von Beiträgen stellen wir den Vorstand unserer JK vor und zeigen, was diese Personen in ihrem Engagement bewegt


AUS DEM K ABINETT

Das STR16 als besonders gute Form der Kirche

Wenn Himmel und Erde sich berühren  VON STEFAN ZÜRCHER

Froh und dankbar denke ich an das STR 16 zurück. Zugegeben, es liegt schon einige Zeit zurück. Wenn ich aber Fotos auf der STR-Webseite anschaue oder die Septemberausgabe von «Kirche und Welt» mit den STRBerichten herhole, sind die Erinnerungen noch ganz frisch. Am STR16 war die Kirche bei den Menschen.

Ich selber erlebte einige Tage als Helfer mit und nahm viele Eindrücke nach Hause. Fröhlich Fussball spielende und in «Englischer Bulldogge» sich messende Jungschärler/innen. Gemütliches Chillen und Gespräche bei «meinen» ehemaligen Jungscharen. Tischgemeinschaft in den grossen Sarasanis. Singende, still zuhörende und dann wieder lachende Kinder, Teenies und Jugendliche in den Worshipzeiten, Andachten und Kleingruppen. Die Kirche mit auf aufklappbarer Seitenwand mitten im Dorf Kunabulo, wo manche ihr Herz öffneten. Aber auch Begegnungen mit alten Bekannten aus der eigenen Jungschar- und besonders TRALA-

Zeit. Sändelen und Autölen mit den Kleinsten im Kinderparadies. Die grosse Gästezahl am Besuchstag, der Wolkenbruch am Nachmittag – und das gut organisierte Team, das dieses Unwetter kompetent bewältigte. Staunend Vorbeispazierende aus Walliswil und vieles mehr. Einfach ein grosses, zehntägiges EMK-Fest aller Generationen!

aufgeräumt werden musste! Zum Teil haben sie Wochen ihrer Freizeit dafür eingesetzt! Das ist keineswegs selbstverständlich. Das beeindruckt mich, und ich danke allen herzlich!

Ein Aufsteller Für mich berührten sich in diesen Tagen in Walliswil Himmel und Erde. Da erlebte ich Kirche bei den Menschen. Gelebtes Evangelium. Die gute Ein herzlicher Dank Botschaft von Jesus Christus hineinDas alles haben vor allem ein enga- getragen in das Leben der Kinder und giertes OK mit den Ressortverant- Teenies und verknüpft mit ihrer Welt. wortlichen, aber auch So erlebten es manche viele Jungscharleiter/ Hier erlebte ich Teilnehmende. Als EMK innen und hunderte leitet uns der Satz «Mit Kirche bei Helfer/innen ermögChristus unterwegs – von licht. Was da alles den Menschen Gott bewegt – den Menschen zugewandt». Diese überlegt, geplant, auf aufgeschrieben, organisiert, aufgebaut Bewegung war im STR zu spüren. Ein und dann durchgeführt und wieder grosser Aufsteller!

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM DEZEMBER 4.–10. 12.–15.

Fonds für theologische Ausbildung in Zentralkonferenzen, Dallas USA eventuell Algerien

Stefan Zürcher: «Am STR wurde die gute Botschaft von Jesus Christus hineingetragen in das Leben der Kinder und Teenies.»

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THEMA

Rituale – neurobiologisch betrachtet

Ein Netzwerk der Erinnerung und Verbundenheit

Zu den Kindheitserinnerungen gehören oft Rituale an Weihnachten.

 VON MAJA FRANZISKA FRIEDRICH

«Also wirklich: heute hätte ich gleich im Bett bleiben sollen!» – Was läuft eigentlich schief, wenn wir das von einem Tag sagen? Ganz oft sind es die alltäglichen kleinen Rituale, die versagen. Wecker schellt nicht, Kaffeemaschine streikt, Zahnpastatube ist leer … Kleine Ursache, grosse Wirkung! Erst wenn die kleinen täglichen Rituale versagen, bemerken wir ihre grosse Wirkung.

Darin versteckt sich der Hinweis, wie tief und breit diese Rituale in unser neurobiologisches System verflochten sind. So sehr, dass wir uns durch scheinbare Bagatellen völlig neben der Spur fühlen können.

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«Neben der Spur» – das trifft es gut: Rituale hinterlassen tief gefurchte Spuren, neuronale Bahnen und Netzwerke in unserm Gehirn und Nervensystem. Sie sind oft in allen Ebenen der Erinnerung und des Gedächtnisses verankert: im expliziten Gedächtnis mit der deklarativen Ebene (ich kann die Fak Fakten zu einem Ritual benennen) und der episodischen Ebene (ich kann sie lebendig und emotional erzählen) und im impliziten Gedächtnis mit der emotionalen (ich spüre die damit verbundenen Gefühle in meinem Körper) und der prozeduralen Ebene (die Handlung des Rituals läuft von allein, ohne bewusste Steuerung ab). Dadurch sind die Rituale in unserm Gehirn «breit vernetzt».

Heiligabend-Ritual «Zum Ritual von Heiligabend in meiner Kindheit gehörte, dass mein Vater mit uns drei Kindern einen Spaziergang um den See mit einem Restaurantbesuch machte, während meine Mutter zu Hause den Christbaum schmückte.» Diese Informationen stammen aus meinem deklarativen Gedächtnis. «Während wir unsere warme Ovo tranken, den Milchschaum von den Lippen leckten, schauten wir ungeduldig an den Abendhimmel. Ich drückte meine Nase an der kalten Scheibe platt, um den ersten Stern am Himmel zu entdecken: das Zeichen, dass wir uns auf den Heimweg machen durften.» Diese Beschreibung entspringt meinem episodischen Gedächtnis. «Auf den letzten Metern bis zum Haus klopfte mir von der Eile und Spannung das Herz bis zum Hals, die Backen waren ganz warm, im Bauch und Brustraum machte sich das Kribbeln von freudigem Gwunder breit.» So kann ich meine emotionale Erinnerung beschreiben. «Sobald wir aus der Stube das Glöckchen klingeln hörten, nahm ich meine Geschenke für die andern in die Hand, ging mit raschen Schritten zur Tür, drückte langsam die Türfalle und schob mich vorsichtig hinein, den Blick zum Baum gerichtet.» Dieser Bewegungsablauf spielte sich über Jahre automatisch in sehr ähnlicher Weise ab: das war mein prozedurales Gedächtnis. Im Netzwerk eingebunden Verbindung zu schaffen ist eine zentrale Aufgabe von Ritualen. Verbindung in uns selbst: mit unsern Sinnen und dem Sinn des Rituals, mit unserer Gegenwart und Vergangenheit, mit unserm Unbewussten und Bewusstsein. Verbindung mit andern Menschen: der Familie, der Gemeinde,


THEMA

Manchmal entstehen neue Rituale, etwa die «Liebesschlösser», mit denen Paare ihre Verbundenheit festmachen.

Freunden, all jenen Menschen, mit denen ich ein Ritual teile oder früher geteilt habe. Verbindung über Raum und Zeit: mit jenen Menschen, die über lange Zeit ein Ritual weiter vermittelt haben, und jenen, die es irgendwann übernehmen werden, mit jenen Menschen, die woanders sind und mit denen ich im Ritual die Verbundenheit über den Raum hinweg erleben kann. Ein Ritual gestaltet Erinnerung und Verbindung. Wenn wir mit uns selbst, unserer Geschichte und den uns wichtigen Personen verbunden sind, erleben wir so etwas wie Sicherheit. Wir fühlen uns gut eingebunden in ein tragendes Netzwerk. Ein Ritual zu vollziehen, aktiviert ein solches mehrdimensionales Netzwerk durch viele Schichten unseres Gehirns. Veränderbare Rituale Die Rituale der Kirche haben stark diese verbindende und stabilisierende Funktion und Wirkung. Aber auch in Familien und in andern sozialen Verbänden wie Schule, Firma und Vereinen. Trotzdem müssen Rituale nicht gegen Veränderung resistent sein. In manchen Ritualen sind es beständige Kernelemente, die immer gleich bleiben. In andern hingegen ist es der Sinn und die Aufgabe, die gleich bleiben, Formen und Handlungen hingegen sind neu gestaltbar. Im Abendmahl sind es die Elemente, Brot zu brechen und zu essen,

dann Wein oder Saft im Kelch zu ha- cherheit geben und uns die Verbinben, die mit dem Sinn unlösbar ver- dung mit unserer Spur erkennen lasbunden sind. Die Worte «dies tut zu sen. Oder wir können uns mit kleinen meinem Gedächtnis» alltäglichen Ritualen zeigen sehr schön, Ein Ritual gestaltet ein solch sicherndes wie diese bestimmte und verbindendes Erinnerung und Handlung und der Netz schaffen. Wenn Verbindung Sinn unlösbar veres genug davon gibt bunden sind. Anders und uns nun die ist es beim Übergangs- und Ab- Funktion bewusst geworden ist, könschiedsritual, etwa einer Abdankung. nen wir beim nächsten Mal, wenn das Dort ist der Sinn bleibend, dem Ab- Netz ein Loch à la «kaputte Kaffeemaschied einen Ort in der Zeit zu geben. schine» aufweist, bewusst zum nächsDie Formen sind veränderbar, vielfäl- ten tragenden Netzwerk eines andern tig. Ihre einzige Anforderung ist es, Rituals greifen – und der Tag ist hof hofRaum für diesen Abschied zu schaf schaf- fentlich gerettet! fen. So ändern sich auch Weihnachtsrituale im Lauf des Lebens. Sonst wäre es sofort aus damit, wenn auf auffliegt, dass nicht das Christkind, sondern die daheimgebliebene Mutter den Baum und die Stube so festlich geschmückt hat. Markierung setzen Wenn wir uns das bedeutsame Netzwerk, das ein Ritual bildet, bewusst machen, können wir uns einerseits in die tragenden Formen mit ihrem Sinn mit all unsern Sinnen hinein geben und fallen lassen. Andererseits können wir mit Übergangsritualen einen Ort in unserer Lebenszeit schaffen, der Vergangenes mit Kommendem im jetzigen Moment verbindet und einen Marker setzt im Fluss der Lebenszeit. Marker, die uns Orientierung und Si-

ZUR PERSON Maja Franziska Friedrich, Pfarrerin, verschiedene Ausbildungen in Traumatherapie, arbeitet als reformierte Seelsorgerin in der neurologischen Rehaklinik Zihlschlacht.

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THEMA

Saft oder Wein – entstanden aus vielen einzelnen Trauben

Das Abendmahl – ein lebenspendendes Ritual

«Lass dich auf deinem Weg stärken!»  VON PETER GUMBAL

Mein erstes Abendmahl empfing ich nach der Konfirmationsfeier am Morgen im Abschlussgottesdienst am Abend. Es war für mich ein besonderer Moment. Nie werde ich dieses Erlebnis vergessen. Auch wenn wir noch mit einer Überbetonung des Sündenbekenntnisses und dem würdigen Kommen unterwiesen wurden, spürte ich doch etwas in diesem Sakrament von einem grossen Geheimnis der Gegenwart Gottes. Heute schätze ich, dass diese Feier für alle zugänglich ist, sogar den Kindern, und dass stärker die Freude und das Fest des Lebens betont wird.

Je nach Empfinden läuft die Eucharistie (Danksagung) äusserlich gesehen immer wieder gleich ab. Manches Mal wurde mir schon gesagt: «Wenn wir es wöchentlich feiern würden, könnte es langweilig werden.» Für mich ist das nicht so. Sinn finden Spiegelt sich nicht gerade in dieser

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Feier, in der wir das Lebensmittel Brot und den Saft der Trauben empfangen, unser alltägliches Leben wieder? Das Brot, das aus vielen Körnern gebacken wurde. Der Wein (Traubensaft), der aus den einzelnen Trauben in einem gärenden Prozess entstanden ist. Diese Mittel zum Leben könnten für uns durchaus zu einer täglichen Sinngebung und Stärkung werden. Die ersten Christ/innen haben dieses heilige Mahl täglich gehalten, wie Lukas es uns in der Apostelgeschichte (2,42) überliefert: «Sie blieben fest bei der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, beim Brotbrechen und bei den Gebeten.» Da vermag das wiederholende Feiern dieses Symbols, das auf etwas grösseres dahinter hinweist und eröffnet, mal diesen oder jenen Aspekt aufleuchten lassen. Wir befinden uns in wechselnden Lebensphasen und Lebensentwicklungen hin zu einem grossen Ziel, das wir nur erahnen und erspüren können. Wenn wir gemeinsam das Abendmahl feiern, finden die Zeiten zueinander: das Abendmahl nimmt die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft auf.

Zugleich wird während der Mahlfeier Zeit und Raum überschritten Form geben Aus der grossen Vielfalt der Bedeutung dieses lebensspendenden Rituals kann ich nur wenige Aspekte auf aufnehmen. Persönlich schätze ich es sehr, wenn das Abendmahl nicht immer gekürzt gefeiert wird, denn in der langen Geschichte hat sich die Abendmahlsliturgie bewährt, wie sie uns heute zum Beispiel im EMK Gesangbuch Nr. 772 vorliegt. Diese Liturgie setzt sich aus den vielen biblischen Erfahrungen zusammen und hat unter den ersten Christ/innen in den ersten Jahrhunderten ihre Form gefunden: Einladung, Sündenbekenntnis, Friedensgruss, Gabenbereitung, Lobgebet, Einsetzungsworte, Bitte um den Geist Gottes, Gebet des Herrn, Mahlgemeinschaft und das Dankgebet nach dem Mahl. Befreit werden Aufgebaut ist die Abendmahlsfeier in dem Dreiklang Vater, Sohn und Heiliger Geist. Oder anders gesagt: Gott,


THEMA

der zu uns ist wie ein Vater und wie eine Mutter. Jesus, der uns befreit und zu einem neuen Leben führt. Heiliger Geist, der mit uns ist und diese Wandlung zum neuen Leben in uns vollzieht. Ich schätze diesen Aufbau sehr, auch wenn ich finde, wir sollten die Gebete weiterhin und immer wieder erneuernd in unsere heutige Sprache übertragen. Das Sündenbekenntnis zum Beispiel ist auf diese Weise eine Art Eröffnung, das uns hilft, das was uns trennt aufzunehmen, dem eine Sprache zu geben und es vor Gott zu tragen, so dass wir dann zum grossen Lobgebet, zur Anbetung und Verehrung Gottes finden können. Gaben erhalten Mit den Worten Jesu und der Erinnerung an seinen Lebensweg, mit der Bitte um die wandelnde Kraft des Geistes Gottes, der uns auf den Weg Jesu mitnimmt, werden dann die Gaben ausgeteilt. Dabei gibt es verschiedene Formen der Austeilung. Das Brot und der Kelch kann durch die Reihen gereicht werden. Dabei wird unter anderem betont, wie Gott zu jeder und jedem kommt, nämlich gerade dort, wo wir uns befinden. Eine andere Form ist, wenn ein Kreis gebildet wird und die Gaben gegenseitig einander gereicht werden. In dieser Kreisbildung wird die Gemeinschaft hervorgehoben: wir teilen miteinander und reichen die Gaben Gottes wei-

ter, die er uns schenkt. Eine weitere Form ist, wenn jede und jeder einzeln nach vorne kommt und die Gaben so persönlich gereicht werden. Das vermag uns zu sagen: «Mach dich auf den Weg! Während du unterwegs bist, geht Gott mit dir. Lass dich auf deinem Weg des Lebens stärken!» Gott danken Die Kinder unterweise ich, indem ich ihnen zeige, mit welcher inneren Haltung sie die Gaben empfangen können: Nicht der auszuteilenden Person danke zu sagen, auch wenn dies sehr lieb gemeint ist, sondern Gott zu danken oder «Amen» («So sei es») zu sagen. Das Brot kann gut empfangen werden, wenn die linke Hand, die nah dem Herzen ist, wie eine Schale geöffnet wird. Da kann das Brot hineingelegt werden, als würde es in eine Krippe gelegt. Ich freue mich sehr, dass unsere Kinder heute ohne quälende Ängste und mit viel Freude zum Abendmahl gehen können. Ich wünsche mir, dass diese symbolische Feier weiterhin mit viel Anstand und Wertschätzung gefeiert wird. Verbunden bleiben Das Abendmahl bleibt ein Geheimnis des Glaubens. Ein Zeichen, dass Gott mit uns ist. Gott ist gegenwärtig. Gott verbindet uns weltweit zu einer grossen Menschheitsfamilie. Und heute ist diese Feier immer noch für mich etwas ganz Besonderes.

Das Abendmahl verbindet über Grenzen hinweg – hier bei einer Tagung der Zentralkonferenz.

Gedanken aus Kirche und Gesellschaft

Wohltuend und beruhigend Rituale und Bräuche haben etwas Beruhigendes und Verbindendes für mich. Sie vermitteln mir Sicherheit und Geborgenheit. Nicht zuletzt stärken sie den Zusammenhalt in der Gemeinschaft oder in der Familie. Persönliche Erfahrungen zum Thema Bräuche und Rituale rund um Weihnachten habe ich viele. Manche nahm ich aus meiner Ursprungsfamilie in meine eigene Familie mit. Zum Beispiel, dass wir Advent mit belegten Brötchen und Weihnachtsguetzli feiern, die auf dem Sofa gegessen werden und nicht etwa wie üblich am Tisch. Dazu gehört auch, dass wir immer die gleiche Schallplatte, respektive die immer gleiche CD hör(t)en: früher die Zeller-Weihnacht, heute Andrew Bond. Was auf den ersten Blick fantasielos erscheint, ist beim genaueren Hinschauen wohltuend und beruhigend. Viele andere liebgewonnene Rituale und Bräuche kommen mir in den Sinn. Ich erinnere mich, dass wir uns einmal in einem Hauskreis vor Weihnachten über unsere persönlichen Bräuche rund um die Weihnachtszeit ausgetauscht haben. Es war ein sehr vergnüglicher und interessanter Abend. Was sind wohl Deine/Ihre persönlichen Rituale in dieser Zeit? Vielleicht bietet sich auch Dir/Ihnen die Gelegenheit, mit anderen Menschen darüber auszutauschen. Ich kann es jedenfalls wärmstens empfehlen. Ursula Brunner

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THEMA

Rituale im Familienleben – von unschätzbarem Wert

Eine Struktur, die Geborgenheit vermittelt  VON DAMARIS BACHMANN-WÜSTER

«Rituale für Kinder sind matchentscheidend», sagt der Liedermacher Linard Bardill. Um sich in der Welt wohlzufühlen und sich in ihr zurechtzufinden, brauchen Kinder Rituale. Gute wiederkehrende Abläufe geben gerade kleinen Kindern Halt. Positive Kindheitserinnerungen sind oft

– der Sprung aufs Trampolin bis das Essen fertig ist – das Tischgebet – Dessert nach dem Essen (die Kinder legen grossen Wert darauf …) – Siesta und Kaffee für die Mama – «Ämtli», Hausaufgaben, Gutenachtgeschichte für die jüngeren Kinder – Feierabend (die Eltern legen grossen Wert darauf …)

geprägt von Ritualen aus dem Familienalltag. Und altersgerechte Rituale können den Eltern helfen, den Glauben zu vermitteln.

Unser Tag als Familie beginnt mit dem Weckritual und endet mit dem Gutenachtritual. Dazwischen gibt es sehr viele weitere Rituale, d.h. immer wiederkehrende Abläufe: – das (laute) Radio beim Frühstück, das der Papa zubereitet – der Kuss beim Verabschieden und Heimkommen (Mama legt grossen Wert darauf …) – das Winken an der Haustür (unser Jüngster legt grossen Wert darauf …)

Eine Art Sicherheit Für mich sind Rituale im Familienleben von unschätzbarem Wert. Im Familienalltag gibt es so viel Unvorhergesehenes, so viel Spontanes, so viel Unerwartetes. Immer wieder müssen Dinge neu ausdiskutiert und besprochen werden. So tut es gut, wenn wir alle uns an gewisse, immer wiederkehrende Handlungen halten können. Rituale sind für uns alle auch eine Art Sicherheit, sie geben uns Geborgenheit. Es ist wie wenn ich sagen kann: «es ist gut.» Manche Rituale ergeben sich, schleichen sich ein und finden ihren Platz.

Auch für den Kindergeburtstag gibt es in vielen Familien eigene Rituale

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Andere müssen bewusst gesucht, gefunden und manchmal auch erkämpft werden. Sind die Kinder klein, sind es vor allem die Eltern, welche die Rituale bestimmen. Werden die Kinder grösser (wie dies bei uns der Fall ist), bestimmen die Kinder immer mehr mit. Wenn nach und nach die Stimmen beim Gutenachtlied verstummen, dann ist es (höchste) Zeit für ein neues Ritual (oder für andere Lieder …). Was uns dient Rituale sollen unser Leben vereinfachen und bereichern. Halten wir unnötig an gewissen (längst überfälligen) Ritualen fest, ist dies nicht förderlich für ein gutes Familienklima. Rituale sind da, um uns zu helfen und nicht, um uns zu beengen. Auch sollen wir Rituale nicht aus einem Pflichtgefühl machen oder aus dem Wunsch gut da zu stehen vor den Anderen. Auch wenn Rituale oft auch von Anderen gesehen, und vielleicht mal kopiert werden, sollen


THEMA

Korrigenda Ausgabe 11.2016, S.4, «Verstorben» In der Liste der verstorbenen Glieder tauchte irrtümlich der Name von Max Bachmann-Graber auf. Das war ein sehr bedauerlicher Fehler. Wir bitten um Entschuldigung.

Die Advents- und Weihnachtszeit kennt eine Fülle von Ritualen.

diese in erster Linie uns als Familie dienen und zu uns passen. Struktur für die Zeit Rituale geben nicht nur dem Tag, sondern auch der Woche und dem ganzen Jahr eine Struktur. Unsere Jungs (8, 11, 13 Jahre) haben spontan folgende Rituale genannt: Tagesrituale wie das Gebet vor dem Essen, Dessert nach dem Zmittag, gemeinsames Abendessen («weil ich da so richtig viel Hunger habe»), Wochenrituale wie «Gamen am Handy» oder der wöchentliche Menüplan, der allen sichtbar macht, was diese Woche «menütechnisch» auf die Kinder zukommt! Als sehr wichtig erwähnten die Jungs das Feiern der Geburtstage mit vielen Gästen (und Päckli), wie auch das Feiern von Ostern und Weihnachten bei den Grosseltern. In Verbindung mit Jesus Ich möchte nicht so stark zwischen geistlich-frommen und anderen Ritualen unterscheiden. Zwar ist für mich die Tisch-Familienandacht noch immer irgendwie die «Super-fromme-Familien-Vorbild-Variante» – und zwischendurch starten wir auch mal wieder einen Versuch damit, wenn gerade wieder ein tolles Buch dazu auf den Markt kommt – doch mittlerweile habe ich da meine Meinung auch etwas revidiert. Wenn Papa am Abend noch «Räuber Hotzenplotz» oder «5 Freunde» vorliest, dann ist das für mich auch ein «geistlicher Akt». Ich möchte mein ganzes Leben, mein gan-

zes Sein, all mein Tun in Verbindung mit meinem Herrn leben. So rückt diese Unterscheidung (hoffentlich) immer mehr in den Hintergrund. Und doch hat unser Ältester bei meiner «Miniumfrage» zu diesem Thema gemeint: «Also der Gottesdienst am Sonntagmorgen, den finde ich sehr wichtig.»

Ausgabe 11.2016, S.14, Im Beitrag von Connexio sollte laut Bildzeile Dosithé Mangandu zu sehen sein. Tatsächlich war aber Jean Marc Kadima abgebildet. Das Bild unten zeigt Dosithé Mangandu. Wir bitten um Entschuldigung.

MEHR ERFAHREN Folgende Bücher können hilfreich sein: Christa Baumann, Spuren, des Glaubens – Rituale im Familienalltag. Neukirchner Aussaat, 2010, ISBN 978-3-7615-5757-0

Angetippt Pascal Gregor wird am 1. Mai 2017 die Aufgabe als Direktor der Stiftung Diakonat Bethesda übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Jürg Matter an, der Ende März 2017 pensioniert wird. Eine neue Zentrumsleitung wird für das Zentrum Artos in Interlaken per 1. Oktober 2017 gesucht. Markus und Lea Hafner, die die Stelle bisher inne haben, werden dann pensioniert werden.

ZUR PERSON Damaris Bachmann-Wüster lebt in einem Männerhaushalt in Olten und liebt es, für sich und diese das Haus wohnlich und einladend zu gestalten.

Claudia Haslebacher, Distriktsvorsteherin des Berner Distrikts, wurde Anfang November von der Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) zur Vorsitzenden für 2017 und 2018 gewählt.

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Seminar zum Thema «Geld» im Bezirk Büren-Grenchen

Mit dem Portemonnaie Glaubensschritte tun Impressum Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich

 VON: DANIELA DECK

Der persönliche Umgang mit Geld

Redaktor: Sigmar Friedrich

wird in den Gemeinden zum Thema.

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

der Gemeinde Büren a. A. Ende Ok-

Das zeigt das gut besuchte Seminar tober, wo Finanzberater René von Arx Zusammenhänge und nützliche

Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach, 8021 Zürich 1 Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch

Tipps vermittelte und die Anwesenden ermutigte, mit dem Portemonnaie Glaubensschritte zu tun.

Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach, 8021 Zürich 1 Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Bruno Jordi Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 26 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 01/2017: 13.12.2016 Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,9 Riedelmeier, pixabay.com S.2 Pfeffer, gemeindebrief.de S.3,7,11,22 KuW S.5,16-18,23 zVg S.6 haderer17, pixabay.com S.8 jill111, pixabay.com S.10 Martin Boulanger, freeimages.com S.12 sever111, pixabay.com S.13 eak_kkk, pixabay.com S.15 Saramukitza, pixabay.com

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Vermehrung aller Fähigkeiten und Ressourcen freue, die er uns gegeben hat, also auch beim Geld. Er ist überzeugt: «Wir dürfen Fehler machen, doch es gibt nichts Traurigeres als ein Talent, das nicht genutzt wird.»

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«Die Bibel spricht ungefähr 200 Mal über den Glauben und 2000 Mal über Geld, Besitz und Reichtum», begann René von Arx seine Ausführungen. Dennoch werde das Thema gerade in christlichen Kreisen noch oft stiefmütterlich behandelt, gemäss der in der Schweiz verbreiteten Maxime: Geld hat man, aber man spricht nicht darüber. Entsprechend berichtete der Referent aus seiner Erfahrung als Christ und Finanzberater, dass Visionen im Zusammenhang mit Geld und Vermögen in Kreisen gläubiger Leute hierzulande (noch) eher selten seien. Mit seinem Fachwissen will René von Arx dazu beitragen, dass sich das ändert, denn: «Im Spannungsfeld zwischen Gott und Mammon gibt es kein Unentschieden, sondern nur einen Sieger.» Wem man die Herrschaft überlässt, müsse jeder Mensch selbst entscheiden. Die Talente vermehren «In welchem Zustand gibst du etwas zurück, das du geliehen hast?» fragte der Referent die Zuhörer. Dabei stellte er die Schöpfung als Gesamtheit in den Fokus. Denn Gott habe den Menschen die Verwaltung und Nutzniessung dafür anvertraut, aber nicht das Eigentumsrecht. Entsprechend sei auch alles Geld eine Leihgabe von Gott. Vom Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt. 25,14-30) leitete René von Arx ab, dass Gott sich am Einsatz und der

Ein Budget erstellen Nach Erklärungen zum Wirtschaftskreislauf in den zwei vorherrschenden Systemen Kapitalismus und Planwirtschaft wurde es konkret. Unter dem Titel «Auskommen mit dem Einkommen» erklärte René von Arx, warum es Sinn macht, als Einzelperson und Familie ein Budget anhand eines geschlossenen Kreises aufzustellen und festzulegen, wofür wieviel Geld ausgegeben werden soll: Sonst würden Zusatzeinnahmen und Lohnerhöhungen von gestiegenen Ansprüchen absorbiert, ohne dass man es überhaupt merkt. Von selbst bleibe kaum je Geld für Spenden übrig, weiss der Ex-Banker aus Erfahrung. Deshalb mache es Sinn, den Aufwand für Spenden vor allem anderen festzulegen und ins Budget zu schreiben. Dank der Budgetdisziplin jedes einzelnen könne Überfluss entstehen, der für Gottes Reich eingesetzt werden kann. Im Gottesdienst am Tag darauf vertiefte René von Arx das Spendenthema mit Ausführungen zum Zehnten vor der ganzen Gemeinde. Beten zum Thema «Geld» Dass solche Ideen Ängste auslösen können, dessen ist sich René von Arx bewusst. «Verantwortlicher Umgang mit Geld heisst, ich mache es nicht allein, sondern mit Gott zusammen. Er ist unser Versorger. Das hat er versprochen.» Und: «Es lohnt sich, über Geld zu beten.» Sein Wunsch: dass sich gläubige Menschen in Geldfragen von der Welt unterscheiden mögen und


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zwar so, dass besagte Welt das mitbekommt. Damit forderte er die Zuhörer bewusst heraus – und doppelte nach: «Unser Umgang mit Geld zeigt, was wir glauben und nicht, was wir sagen, dass wir glauben.» Schliesslich stellte er folgende provokative Frage in den Raum: «Wäre es möglich, dass bei uns kein Überfluss entsteht, weil Gott uns gewisse Dinge nicht anvertrauen kann?» Mit dem Finanzseminar habe sich die Gemeindeleitung einen lang gehegten Wunsch erfüllt, erklärte Organisatorin Janine Widmer am Rand der Veranstaltung. «Das Thema ist so wichtig, und die grosse Teilnehmerzahl zeigt, dass wir in der Gemeinde Glaubensschritte in diesem Bereich tun wollen.»

Unser Umgang mit Geld zeigt, was wir glauben.

HINWEISE

ZUR PERSON René von Arx ist in Egerkingen aufgewachsen und lebt in Lyss. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach einer typischen Bankkarriere war er Chef der UBS-Filiale in Lyss. Seit seiner Frühpensionierung engagiert er sich zum Beispiel als Referent am Institut für christliche Lebens- und Eheberatung (ICL), bei der Stiftung Südkurve Lyss, die sich um die Wiedereingliederung ausgesteuerter Personen in den Arbeitsmarkt kümmert, sowie in der Geschäftsleitung einer privaten Spitex. René von Arx ist es ein Anliegen, dass gläubige Menschen sich Gedanken zum Geld machen und es in den Dienst von Gottes Reich stellen.

Dokumente zum Aufbewahren • Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Familienbüchlein • Pässe • Ehevertrag / Erbvertrag / Vereinbarungen über Schenkungen und Erbvorbezüge • Testament (Aufbewahrung z.B. Notariat, politische Gemeinde) • Vorsorgeauftrag / Patientenverfügung (siehe Docupass «Pro Senectute») • Kaufvertrag Wohneigentum • Impfausweise • Abschlusszeugnisse von Schulen und Arbeitgebern • Bankbelege beider Partner zur Zeit der Eheschliessung • Pensionskassenunterlagen • Rechnungen / Quittungen für teure Anschaffungen (Beweise für Versicherung im Schadenfall) • Unterlagen Geschäftsgründung Hilfreiche Adressen www.budgetberatung.ch – u.a. mit Musterbudgets für unterschiedliche Lebensentwürfe www.prosenectute.ch – Dossier für alle Bereiche, die mit Vorsorgedokument geregelt werden können (www.docupass.ch) www.schulden.ch – Unterstützung und professionelle Begleitung überschuldeter Personen

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20 Jahre EMK Lenk im Löwenzentrum

«Was hat das Dorf davon?»  VON SIMON KUHNEN/SAMUEL HUMM

Erntedank und Jubiläumsfest feierte die EMK Lenk dieses Jahr. Dieses Fest war nur ein Anlass in einem Jubiläumsjahr, dessen Projekte eine besondere Ausrichtung haben.

1996 kaufte die Genossenschaft bestehend aus Mitgliedern und Freunden des damaligen Bezirks Gstaad-Lenk das Restaurant Löwen an der Lenk. Bereits 20 Jahre sind seither vergangen! Euphorie, Freude, Begeisterung, Energie, Zeit, Fleiss, Hingabe, Ernüchterungen, Enttäuschungen, Wiederanfänge, dranbleiben, Bestätigungen und dann vor allem viele, viele Begegnungen. So lassen sich die 20 Jahre kurz zusammenfassen. Eine Leitfrage Es ist ein grosses Privileg, als EMK Gemeinde mitten im Dorf Lenk in einem grossen und geschichtsträchtigen Gebäude beheimatet zu sein. Aber was hat das Dorf davon, dass wir hier sind? Diese Gedanken begleiten uns als Gemeinde schon einige Jahre, und wir versuchen so unser Gemeindeleben und Programm auszuleben, dass nicht unser Programm Massstab ist, sondern die Bedürfnisse der Bevölkerung. Jubiläums-Projekte Wir haben 20 Gottesdienste gestrichen. Anstelle davon 20 grössere und kleinere Projekte entwickelt, die Begegnungen mit der Bevölkerung fördern. So haben wir Gebetsanliegen bei Leistungsträgern der Öffentlichkeit eingeholt und werden ein Jahr lang dafür beten: jeden zweiten Sonntag, an dem kein Gottesdienst stattfindet, versammeln wir uns nun zu einem Gebetsmorgen und beten für die Anliegen des Dorfes. Wir gehen Spazieren mit Rollstuhlgängern aus dem Alters- und Pflegeheim. Der Lehrer-

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schaft sagten wir für ihren Einsatz sich bis in den Frühsommer hinein. Ob das wohl gut danke oder führten einen Gottesdienst Schwieriger Anfang – kommt? Doch bei der SAC-Wildstrudann schlug das dankbares Ende belhütte durch. Diese Wetter um, es gab einen wunund ähnliche Projekte begleiteten uns in diesem Jahr. derbaren Sommer und eine ausserordentlich gute Heuernte.» Er erzählte Jubiläums-Erntedank noch von mehr Erlebnissen, bei denen Am 23. Oktober trafen sich im Löwen- er nach einem schwierigen Anfang saal Jung und Alt, um das Jubiläum doch noch ein dankbares Ende erlemiteinander zu feiern. Verbunden mit ben durfte. dem Erntedank, sprach Nationalrat Erich von Siebenthal: «Dieses Jahr Ort der Begegnung war der Frühling sehr nass, es gab Dankbar sind wir als EMK Gemeinde. kaum schöne Tage. Dieses Wetter zog Für den Löwen mit seinen unzähligen Das Löwenzentrum – ein Ort der Begegnung.


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EMK- Unternehmer/in Rieben Heizanlagen AG 3753 Oey Tel. 033 736 30 70

Grund zur Dankbarkeit: Erich von Siebenthal, Stefan Pfister, Samuel Humm und Christian von Känel (v.l.n.r.)

Räumlichkeiten, die Begegnungen Ein Ort, an dem viele Leute sich wohl aller Art ermöglichen: von der Spiel- fühlen, Gott und Menschen begegnen gruppe, über Firmen- und Familien- und gestärkt wieder ins Dorf zurück anlässe weiter zum Probelokal der gehen. Musikschule, den verschiedenen Theaterbühnenbenutzer und dem Floh- Zusammen anstossen markt bis hin zum Kegelklub. Dazu Nach diesem Überblick richtete auch kommt noch die Nutzung durch viele Christian von Känel, GemeindepräsiAngebote der EMK: Gottesdienste, Ju- dent der Lenk und Grossrat, ein Grusswort an den gendarbeit (Sonntagschule, Jungschar, vollen Löwensaal. Er Im «Löwen» gehen erwähnte einige geTeenagerclub, Jugi …), Mittagstisch, Basar viele ein und aus schichtliche Fakten usw. Viele Leute geüber den Löwen von hen im Löwen ein und aus, und wir dessen Anfang vor über 100 Jahren. als EMK dürfen so ein Teil des Lenker Auch bedankte er sich bei der EMK Dorfes sein. Aus Freude darüber lu- für ihren Einsatz in der Jugendarbeit den wir alle Interessierten herzlich und der Gebetsunterstützung für das ein, mit uns zu feiern. Schön, dass so Dorf. viele der Einladung folgten und sich Im Anschluss waren alle zu einem mitfreuten. Apéro mit anschliessendem Mittagessen eingeladen. Das ausgezeichnete Schwierige Zeiten Mittagessen wurde von der Spitex Doch die Freude über das Löwenzen- Obersimmental gekocht, die in der Lötrum war nicht immer so gross in den wenküche eingemietet ist. Den ganletzten 20 Jahren. Mehrere Personen zen Nachmittag wurde nun noch ausberichteten darüber. Aus Platzgrün- getauscht, gegessen, gelacht und den wollte die EMK aus dem «Kapälli» gespielt. Der Kegelklub Lenk bot ein an der Gutenbrunnenstrasse auszie- freies Kegeln an, und für die Kinder hen. So wurde im Jahre 1996 eine Ge- gab es Gesichtsschminken und eine nossenschaft gegründet und der Lö- Hüpfburg zum austoben. wen gekauft. Das Restaurant lief defizitär und brachte die EMK Lenk MISSIONALER (damals noch zusammen mit der EMK Gstaad) in arge Geldschwierigkeiten. GEMEINDEBAU Acht Jahre später wurde die RestauIn unregelmässigen Abständen ration geschlossen, doch der Schulberichtet «Kirche und Welt» aus denberg blieb. Die EMK-Gemeinde der EMK Lenk. Den letzten Beistand aber zusammen. Nach und nach trag finden Sie in der Ausgabe konnten die Schulden abgebaut wer12.2015: den und das Löwenzentrum entwiwww.issuu.com/emk_schweiz ckelte sich zu dem, was es heute ist:

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Möchten auch Sie in der Rubrik EMK-Unternehmen aufgeführt werden? Kontaktieren Sie Bruno Jordi unter der Nummer 031 818 01 26 oder bruno.jordi@jordibelp.ch. Wir freuen uns auf Sie!

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ZAHLSTELLE

Die Zahlstelle: solidarisch – nachhaltig – transparent

Das Leben spielen und die Verbundenheit leben  VON DANIELA DECK

Was haben ein Kindergeburtstag und eine Schwarzwäldertorte mit der Zahlstelle zu tun? Sie gehören zum Film, der in Alltagsszenen erzählt, wie die Einlagen von Privatpersonen und die Baukredite an Bezirke es der EMK ermöglichen, ihr Werk für Gott und die Menschen zu tun. Zu Besuch bei den Dreharbeiten.

«Eins, zwei, drei!» Salome pustet auf die Geburtstagskerzen, dass Schokospäne über den Tisch fliegen, und ihre Familie klatscht Beifall. «Das war gut», lobt Regisseurin Mirjam Bischof, sobald die Kamera ausgeschaltet ist. «Wir wiederholen die Szene. Kerzen wieder anzünden – und Aviel, du könntest deine ‹Schwester› umarmen, wenn sie die Kerzen ausgeblasen hat.» Die Familie, bestehend aus

David und Sarah Spahn, ihren Kin- spielen sie auch noch ein Stück aus dern, Aviel (viereinhalb) und Elin ihrem realen Leben, Manuela, die In(sieben Monate) sowie formatikstudentin, als Salome (fast neunjähAustauschstudentin am Eiffelturm und Jonatan rig – das Göttimeitli Konzentration von David Spahn), und Disziplin als Schreinerlehrling bei der Arbeit. «Diese Szene sitzt mit Oma und Opa bleiben hoch sowie Gotti und Götti wurde nicht in meinem des GeburtstagskinLehrbetrieb gedreht, der des im Wohnzimmer einer Altbau- ist zu modern und zu technisch einwohnung in Winterthur. Die Woh- gerichtet. Wir hatten das Glück, in einung gehört einer Freundin des ner eher traditionellen Schreinerei Filmteams, und die Verwandten wer- drehen zu können», erklärt er. Realisiert wird der Kurzfilm (anden von Sheila und Christian Zehnder gespielt. Es ist der Sonntagmor- derthalb Minuten) vom aufstrebengen nach der Umstellung auf die den Start-up Atem Studios, zu dem Winterzeit, der letzte von sechs Dreh- Mirjam Bischof, Lukas Fröhlich und tagen, an denen die Laienschauspie- Tobias Imbach gehören. Gegründet ler in unterschiedlichen Kombinatio- haben die jungen Filmschaffenden nen im Einsatz standen. das Unternehmen letztes Jahr. Seit mehr als zwei Stunden sitzen Aus dem eigenen Leben die Schauspieler unter heissen Gotti und Götti heissen Manuela Scheinwerfern vor der Torte. Immer Eschler und Jonatan Bischof. Im Film wieder wird gelacht. In den kurzen

Und «Action!»: Gleich wird Salome die Kerzen auspusten.


ZAHLSTELLE INSERATE Pausen, in denen die Crew in der Küche das gedrehte Material sichtet, kommen politische Fragen zur Sprache. So lernen sich die Darsteller kennen. Die Konzentration und die Disziplin bleiben hoch. Trotz der Anstrengung, körperlich und geistig, benehmen sich alle vorbildlich. Baby Elin verschläft im Schoss der Mutter die ersten Einstellungen und strahlt anschliessend zufrieden in die Runde. Zwei Drehorte an einem Tag «Die Solidarität im Reich Gottes ist etwas Wunderbares», sagt Filmchef Lukas zwischen einem hastigen Bissen Zopf und einem Schluck Rivella. Die meisten der 18 Schauspieler und Filmcrewmitglieder gehören einer Freikirche an. Die EMK ist durch Studentin Manuela, die Jungschar Winterthur sowie einige Mitglieder der Gemeinde Büren a. A. vertreten – die beiden letzteren in der Funktion von Statisten. Diese Gemeinde wurde ausgewählt, weil sich hier Alt- und Neubau der Kapelle deutlich voneinander abheben und gut mit einer Drohne aus der Luft filmen lassen. «Der Film ist für eine christliche Sache. Da helfen wir gern und freuen uns, wenn es der EMK nützt», sagt Mami Sarah, als sie einmal nicht im Einsatz ist. «Unsere Teilnahme als Familie hat sich ganz spontan ergeben.» Ihr Einsatz ist gross: Nach dem Anschneiden und Essen des Kuchens am Mittag bleibt dem Ehepaar nur gerade Zeit, um die älteren zwei Kinder heimzubringen und mit dem Baby die Autobahnfahrt ins Berner Seeland unter die Räder zu nehmen. Ermutigung als Ziel des Films Der Film vermittelt Gefühle besser als jedes andere Medium. Er soll dazu ermutigen, am Reich Gottes mitzubauen. Die Zahlstelle mit ihrer Aufgabe, den Geldfluss innerhalb der EMK sicherzustellen, spielt nur indirekt eine Rolle. Die Filmthemen Familie, Freundschaft, Freizeit, Ausbildung und (Berufs-)Arbeit zeigen auf, dass Finanzen nur Segen bringen können, wenn sie Gott und den Menschen dienen.

Wir suchen eine Ergänzung für unser Team. In der Zentralverwaltung/Zahlstelle unserer Kirche ist eine Stelle neu zu besetzen. Das Pensum umfasst 100%. Wir suchen

einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin Die Schwerpunkte dieser Stelle sind: Zahlstelle Ø

Leitung der Zahlstelle gemäss den internen Regelungen

Ø

Selbständiges Führen der Buchhaltung unserer Zahlstelle

Ø

Erstellung der Monatsabschlüsse und des Jahresabschlusses

inkl. Zahlungsverkehr der Zahlstelle Ø

Planung und Umsetzung von Marketingmassnahmen der Zahlstelle

Ø

Unterstützung des Zahlstellenausschusses

Ø

Führung der unterstellten Mitarbeitenden

Ø

Ausbildung von Lernenden im Bereich der Zahlstelle

emk-web Ø

Pflege der Adressdatenbank unserer Kirche

Ø

Weiterentwicklung der Adressdatenbank nach den Bedürfnissen der Anwender

Ø

Schulung der Administratoren in den Gemeindebezirken und zentralen Diensten

Sie bringen folgende Voraussetzungen mit: Ø

Abgeschlossene Ausbildung im Banken- oder Finanzbereich

Ø

Umfassende Kenntnisse in der PC-Software von Microsoft (Word, Excel, Access)

Ø

Bereitschaft zu flexiblem Arbeitseinsatz

Ø

Bereitschaft, sich in das eine oder andere Gebiet einzuarbeiten

Ø

Vom christlichen Glauben geprägte Lebenseinstellung

Ø

Mitarbeit in einem Gemeindebezirk der EMK ist erwünscht, aber nicht Bedingung

Wir bieten Ihnen Ø Ø

Selbstständiges Arbeiten in kleinem Team Freundlichen Arbeitsplatz an zentraler Lage in der Stadt Zürich

Ø

Moderne Büro-Infrastruktur

Ø

Branchenüblichen Lohn und Sozialleistungen

Der Stellenantritt ist nach Vereinbarung vorgesehen. Sind Sie interessiert? Dann senden Sie bis spätestens 9. Dezember 2016 Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an: Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz, z.Hd. Daniel Burkhalter, Postfach 1328, 8021 Zürich Für telefonische Auskünfte steht Ihnen Daniel Burkhalter während den Bürozeiten unter Telefon 044 299 30 83 gerne zur Verfügung. E-Mail: daniel.burkhalter@emk-schweiz.ch

Aufgeschaltet wird der Film nächsten Frühling. Weitere Informationen folgen.

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INSERATE INSERATE

Der Verein Zentrum Artos Interlaken, ein selbständiger Zweig der Evangelischmethodistischen Kirche, betreibt auf einem grossen Areal an der Alpenstrasse ein Alters- und Pflegeheim mit 96 Betten, ein ***Hotel mit 120 Betten und eine Wohnsiedlung mit 70 Wohnungen. In allen unseren Geschäftsbereichen steht der Mensch im Mittelpunkt. Motivation unseres Handelns ist die christliche Botschaft, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt. In Folge Pensionierung der bisherigen Stelleninhaber suchen wir per 1. Oktober 2017 eine

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Zeigen Sie Solidarität mit bedrängten Christen!

Mahnwache Donnerstag 15. Dezember 2016 17.30–18.00 Uhr

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ZENTRUMSLEITUNG (evtl. Ehepaar). Ihre Aufgaben: - Ihnen obliegt die operative Führung des Gesamtbetriebes - Sie sind verantwortlich für die Umsetzung der strategischen Unternehmensziele - Sie führen in erster Linie die Bereichsleiter/innen - Sie vertreten den Verein und das Zentrum gegen aussen - Sie prägen ein Betriebsklima, in dem Mitarbeiter/innen optimale Leistungen bringen können Sie bringen mit: - Eine vom Kanton anerkannte Ausbildung zur Institutionsleitung - Mehrjährige Führungserfahrung (partizipativ, lösungsorientiert) - Betriebswirtschaftliche Kenntnisse zur Führung eines Betriebes von mehr als 100 Mitarbeitenden - Berufliche Erfahrung im Gesundheitswesen und/oder der Hotelbranche Sie haben: - Christlich orientierte Handlungs- und Führungskompetenz - Einen einwandfreien Leumund - Physische und psychische Belastbarkeit - Ein sicheres Auftreten und sprachliche Gewandtheit - Weitere typische Eigenschaften einer gereiften Führungspersönlichkeit Wir bieten: - Branchenübliche Anstellungsbedingungen - Engagierte Mitarbeitende - Gute Zusammenarbeit mit Vorstand und GV - Der Verantwortung entsprechende Mitgestaltung Für weitere Informationen oder gleich mit Ihrer vollständigen, elektronischen Bewerbung mit Foto wenden Sie sich an den Präsidenten des Vereins, Thomas Humbel, thomas.humbel@bluewin.ch. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis am 15. Dezember 2016! www.artos.ch

Basel Marktplatz n Bern Bahnhofsplatz | neben der Heiliggeistkirche n Chur Bahnhofplatz n Giubiasco Piazza Grande | vor der Kirche n Frauenfeld Soldatendenkmal n La Neuveville Bahnhofplatz | vor dem Centre des Epancheursn Lausanne Place St-Laurent n Luzern Torbogen beim Bahnhof n Romanshorn Ecke Alleestrasse / Rislenstrasse n St.Gallen Marktgasse Brunnen n Thun Rathausplatz n Zürich Züghusplatz vis à vis Paradeplatz


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TAK ANO

Eine Umfrage zur Arbeit mit Kindern in der EMK

Gottesdienst – und wo sind die Familien?  VON BEAT BACHMANN

Stell dir vor, es ist Gottesdienst und keiner ist da! Nein doch nicht bei uns! Aber werden die Gottesdienste unserer Gemeinden gut besucht? Sind Familien da, und gibt es Angebote für Kinder? Diesen Fragen gingen wir mit einer Umfrage nach.

«Schickt uns bitte keine Infos mehr. Wir haben keine Familien und darum auch keine Jugendarbeit mehr auf dem Bezirk.» Immer wieder erhalten wir auf der Fachstelle solche Rückmeldungen. Andere Gemeinden haben Angebote für Kinder und Jugendliche unter der Woche, aber keine Kinder beim SonntagmorgenGottesdienst. Als schmerzhafte, aber leider oft unumgängliche Konsequenz wird dann das Kinderprogramm gestrichen. Herausfinden Die Statistik 2015 der EMK Schweiz gibt rund 20 Gemeinden an, die keine Angebote für Kinder zwischen 0–11 Jahren (Stufen I–III) anbieten.

Neben kleineren «Aussenstationen» sind in den letzten Jahren auch ganze Bezirke dazukommen. Als Takano Fachstelle wollten wir mit einer Umfrage bei Leiter/innen von Kindergruppen herausfinden, was für Angebote und Herausforderungen es in ihrer Arbeit gibt. Erfreulicherweise beteiligten sich fast die Hälfte der angeschriebenen Personen. Klar, dass sich vor allem diejenigen Bezirke an der Umfrage beteiligten, bei denen etwas für Kinder läuft. So gaben 93% dieser Gemeinden an, am Sonntagmorgen ein Kinderprogramm für 5–11-Jährige, sowie rund 80% ein Angebot für Kleinkinder anzubieten. Herausgefordert Rund 30% der Gemeinden erleben am Sonntagmorgen «Rambazamba»: sie haben mehr als 15 Kinder, die regelmässig dabei sind. Dagegen haben über 40% der Gemeinden weniger als 10 Kinder, die regelmässig mit ihren Eltern den Gottesdienst aufsuchen. Die abnehmende Verbindlichkeit ist eine der grössten Herausforderungen für die Leitenden der Kindergruppen.

In einigen Gemeinden bleibt die «Kinder-Kirchenbank» leer.

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Die kleine Kinderschar weist oft eine grosse Altersdifferenz auf. Dabei sollte den Kindern gemäss TakanoStufenkonzept altersgerecht begegnet werden. Für die Auswahl der Geschichten, Spiele und Vertiefungen ist das keine einfache Sache. Zumal bei der Vorbereitung nie klar ist, welche Kinder dann auch wirklich kommen. Es braucht viel Flexibilität. Es ist eine Herausforderung für die Gemeinden immer wieder genügend flexible Mitarbeitende zu finden. Wichtig ist aber auch die langjährigen Mitarbeitenden zu ermutigen und ihre grosse Treue wertzuschätzen! Hinhören Als Kirche sollten wir gut hinhören, auf solche gesellschaftlichen Entwicklungen achten und dazulernen, wie wir Gottes Liebe an die jüngste Generation weitergeben können.

MEHR ERFAHREN Auskünfte zur ganzen Umfrage: Beat Bachmann, 062 205 70 00, beat.bachmann@emk-schweiz.ch


CONNEXIO

r e s e L r e b e i l , n i Liebe Leser

Werken Flügel nken, Wor ten und da Ge en in se nn weiss, ka bar für die Weihrstl passt wunder zeln seines Lebens Fe t ur ns W e Er udi rs te um ch er Di n «W hische nsiv mit der Bede Satz des österreic s bei Connexio inte un t r ha wi lt» m ze de ur in verleihen.» Dieser , rw Jahr rzelt – ve passt auch für ein hresthema «ent wu Ja in r ss se da Un t, n. rk nachtszeit. Und er be tä ha rs zt h ve auseinandergeset Es hat den Wunsc u tung von Wurzeln deleben begleitet. ein lt werden oder ne m ze Ge ur im tw e en Si t ch ch ni au n t m he sc im st en M be d uns un öglichst viele htbewegungen m Zeiten grosser Fluc finden. zu ihren Wurzeln a amer ika und Af rik pa. Auch in Latein ro Eu en nd in r ge nu Ge t ch en ni en s ied ht beschäftigt un em Jahr in versch Migration und Fluc nnexio hat in dies Co nen hier ein paar ) Ih (… r e. wi m n rö be st ge ns e tio rn ra Ge ig n. M de se fin os ln gr gibt es schen Wurze etragen, dass Men der Welt dazu beig Einblicke. abgewander t, weil viele in die Städte d sin ien jekte liv Bo In rung: ndwirtschaf tspro nkommenssiche en verschaf fte. La m und om nk en Ei ier es Wurzeln dank Ei tim nd ge ge zu op cht mehr ein genü g helfen, ihre Er trä un er Einr lk de vö i be be rf ihnen das Land ni en Do r ili ndern Fam Lä land sollen de n ch re Ho de n an he in sc ni ch ia im boliv nnexio hilft au ltig zu bebauen. Co die Böden nachha g. (...) kommenssicher un meinden stetig. chsen die EMK- Ge wa a ch ds bo m Ka gen: In n oder Laienpredimeindegründun ischen Pfarrer/inne an ch ds bo m ka n Wurzeln dank Ge e vo he mit Ausbildungs 150 Gemeinden, di rbeitenden der Kirc ita M e di t tz tü Heute gibt es rund rs te un werden. Connexio ger/innen bedient angeboten. (...) um sich in der Kirchen wichtig, d sin n ne /in nt ra Gemeinden oder viele Mig sdienste in EMKder Schweiz: Für tte in Go ln en ze ch ur su W be ue e Ne exio förder t diese zeln. Si ng neu zu verw ur Sprachen. (...) Conn n re ih in se läs fremden Umgebu An e lichkeiten für eigen nutzen deren Räum ere Projekte. nd so be r fü en Beiträg Begegnungen mit n mehr als nur sammen mit Ihne zu io ex nn Co nn Wurzeln finden. ojekten ka ss Menschen ihre vielen anderen Pr n da , de ag d itr un Be en es ein di ist Mit hen Einsatz und Arbeit sere gemeinsame de, Ihrem persönlic Un en n. Sp r ste re lei Ih e it ilf m th e Si No dass rd. schen geholfen wi nen ganz herzlich, (…) Wir danken Ih entw urzelten Men ss da , en elf ith m räftig Ihren Gebeten tatk hnachtszeit. Advents- und Wei e et gn se ge e ein nen Wir wünschen Ih

Dr. Patr ick St reiff - und Südeuropa Bischof von Mittel ex io Co -Präsident Conn

Andreas Stämpfl i nnex io Geschä ftsleiter Co

87-537056-9, Zürich, PC -Konto io, ex nn Co z, ei X EM K in der Schw BIC: PPFICH BEXX 0000 8753 7056 9, IBAN: CH52 0900 esen Tagen ex io, den Sie in di nn Co n vo s fe rie Weihnachtsb rzte Fassung des Dies ist die gekü . en llt lten haben so auch per Post erha

Kirche und Welt

Nr. 12/2016

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