Vom Museum zur Marke – Corporate-Design-Entwicklung für die Ruhr Kunst Museen

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vom Museum zur marke corporate-Design-entwicklung f端r die Ruhr Kunst Museen



vom Museum zur MArke corporate-Design-Entwicklung f端r die Ruhr kunst museen


Einleitung

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Zwanzig Museen, eine große Chance

Kohlegrauer Himmel über schmuckloser Nachkriegsarchitektur? Qualmende Schlote, Bergarbeiterstolz und Metallermaloche? Gelsenkirchener Barock und Feierabendpils an der Bude? Lebenslange Fußballrivalität zwischen Blau-Weiß und Gelb-Schwarz? Das Ruhrgebiet weckt viele Bilder in uns, die zwischen Klischee und Wirklichkeit liegen. Aber Kunst und Kultur? Das verbanden mit dieser Region die wenigsten. Auch wenn die RuhrTriennale oder der generelle Strukturwandel mehr Besucher anlockten, fand doch die Kunst in der Wahrnehmung eines überregionalen und internationalen Kunstpublikums nur wenig Aufmerksamkeit. Selbst Institutionen wie das Folkwang-Museum in Essen oder das Ostwall-Museum in Dortmund, oder einzigartige Kunst-am-Bau-Ensembles wie das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen konnten daran nicht viel ändern. Wer attraktive Kunst sehen wollte, wurde vielmehr von den Museen des nahen Rheinlands angezogen oder fuhr gleich in eine der Kunstmetropolen Berlin, München, Frankfurt oder Dresden. Im Jahr 2010 aber wurde Essen und sein Umland zur Kulturhauptstadt und machte aus dem Ruhrgebiet die Metropole Ruhr. Und damit einiges möglich! Plötzlich realisierte die durch ein mediales Dauerfeuerwerk sensibilisierte Kunstwelt die Region, entdeckte die Vielfalt und Traditionen in den Sammlungen der großen und kleinen Ausstellungshäuser und war bereit, seine Blicke auf Kleinode und Außergewöhnliches lenken zu lassen. 2 | 3

Den neuen Schwung nutzend, schlossen sich zwanzig Kunstmuseen zu einem Netzwerk zusammen, um ihre Präsenz in einmaliger Weise zu erhöhen. Die „RuhrKunstMuseen“ waren geboren und warteten zeitgleich mit dem Startschuss in die 365 Tage Kulturhauptstadt mit einer gelungenen Mischung aus Tradition und Moderne, Generalismus und Spezialistentum auf. Im selben Jahr eröffnete das von Chipperfield Architekten neu gebaute Museum Folkwang und das Museum Ostwall zog in ein zum Kunst- und Kulturzentrum gewandeltes Dortmunder U um. Aus vielen kleinen Sammlungen wurde eine beeindruckende Gesamtschau, die sich zu Beginn des Kulturhauptstadtjahres in einem gemeinsamen Katalog vorstellte. Die zusammengelegte Organisation bündelte viele Arbeiten und eine vereinheitlichte Öffentlichkeitsarbeit sparte Ressourcen und Geld an der richtigen Stelle. Vor allem aber gewann man durch die gestiegene Attraktivität einen großen Sponsor, der ein gemeinsames Vermittlungsprogramm finanzierte, das im besten Sinne Vergnügen und Lernen miteinander verband. Im Kulturhauptstadtjahr nahmen so über 20.000 Kinder und mehrere tausend Erwachsene die vielschichtigen Angebote der Museen wahr.


Einleitung

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lippe

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Kunstmuseum Bochum

2.1 Kunstsammlungen der RUB: Campusmuseum 2.2 Kunstsammlungen der RUB: Situation Kunst 3

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop

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Museum Ostwall im Dortmunder U

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Museum DKM | Stiftung DKM, Duisburg

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MKM Museum Küppersmühle, Duisburg

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Lehmbruck Museum, Duisburg

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Museum Folkwang, Essen

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Kunstmuseum Gelsenkirchen

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Emil Schumacher Museum Hagen

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Osthaus Museum Hagen

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Gustav-Lübcke-Museum, Hamm

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Flottmann-Hallen Herne

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Emschertal-Museum Herne, Städtische Galerie

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Skulpturenmuseum Glaskasten Marl

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Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

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Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

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Kunsthalle Recklinghausen

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Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna

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Märkisches Museum Witten

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dortmund



entwicklung von Logo und Corporate Design


Corporate Design

Campusmuseum Situation Kunst 1

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Emschertal Museum Herne 13

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Kunsthalle Recklinghausen 17

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Ein Logo für Einen Museumsverbund ist keine Kunst

Von Beginn an war allen Verantwortlichen der RuhrKunstMuseen eines klar: Ein neuer Museumsverbund dieser Art lässt sich nur etablieren, wenn er schnell zu einer starken Marke wird. Die Entwicklung eines Erscheinungsbildes wurde daher sehr ernst genommen. Die Aufgabe war in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll und der Anforderungskatalog an das Corporate Design klang wie die Beschreibung der sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau. Zunächst: Das Netzwerk unterhielt kein gemeinsames Haus und keine gemeinsame Sammlung im herkömmlichen Sinne – es gab also weder Architektur noch Kunst, die repräsentativ für den Verbund standen. Und dann waren da die zwanzig Museen, von denen keines seine Individualität aufgeben sollte. Über Jahrzehnte waren hier teilweise starke Marken gewachsen. Auch in Zukunft wollte jedes Haus weiterhin seine eigenen Schwerpunkte pflegen und – unabhängig von den anderen Häusern – eigene Ausstellungen realisieren. Zudem mussten die RuhrKunstMuseen als Angebot der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 erkennbar sein, um so von den Marketingund Presseaktivitäten des Großereignisses profitieren zu können, gleichzeitig aber auch eigenständig sein, da das Projekt über das Kulturhauptstadtjahr hinausreichen sollte.

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Das neue Erscheinungsbild war also auf eine friedliche Koexistenz mit zahlreichen anderen Marken angewiesen. Vorbilder hierfür gab es nicht viele. Lediglich beim Museumsquartier Wien, der Stiftung Preussischer Kulturbesitz oder dem Museumsufer Frankfurt sind die Vorgaben in Ansätzen ähnlich gelagert. Nach einer nationalen Ausschreibung und einer Vorauswahl wurden unser Büro und zwei weitere Agenturen eingeladen, ein visuelles Konzept für die RuhrKunstMuseen vorzustellen. Mit unseren Entwürfen für Logo, Erscheinungsbild und Kommunikationsmedien konnten wir Anfang November 2009 die achtköpfige Jury und die zwanzig Direktorinnen und Direktoren der Häuser überzeugen. Vor dem Hintergrund eines ausgesprochen straffen Zeitplans begannen wir noch im selben Monat mit der Ausarbeitung und Umsetzung der ersten Einzelprojekte. Zum Jahresbeginn 2010 – und damit rechtzeitig zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres – konnten so die Website gelauncht, die ersten Anzeigen in den verschiedenen Kunstmagazinen veröffentlicht und die Faltblätter für das Vermittlungsprogramm verschickt werden.


Corporate Design

Von der Topografie zum Logo: Das neue Zeichen für die zwanzig RuhrKunstMuseen basiert auf der Lage der fünzehn Städte, in denen die Ausstellungshäuser stehen. Die durch Balken visualisierten Entfernungen zwischen den Museumsstädten zeigen ein Bild möglicher Bewegungen und stehen damit für die Bewegung, die Kommunikation und den Austausch zwischen den Ausstellungshäusern.

Das abstrakte Bild-Zeichen wird ergänzt durch den Schriftzug „RuhrKunstMuseen“. Die drei Wortbestandteile haben wir leicht voneinander abgesetzt, um so das schnelle Erfassen zu erleichtern.


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Corporate Design


abcdefghi jklmopqrst uvwxyz . , : ;? ! & @ / $ § 1 2 3 4 5 67 8 9 0 Typografie ist neben dem Logo eines der wesentlichen formalen Markenelemente. Für die RuhrKunstMuseen entwickelten wir ein eigenes Alphabet: die „RKM bold“.

Die Lettern der „RKM bold“ sind sorgfältig konstruiert und verleihen dem Schriftbild dank typografischer Details einen eigenständigen Charakter.

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Corporate Design

An die Stelle von Werkabbildungen tritt das aus der Logo-Form entwickelte Designkonzept, das das Erscheinungsbild um ein vielfach variierbares Element erg채nzt.


Die Farbigkeit der Wort-Bild-Marke entspricht immer dem Mischton der sich 체berlagernden Fl채chen.

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Corporate Design

Das Zeichen Das Ruhrgebiet ist eines der größten europäischen Industriegebiete und mit seinen etwa fünf Millionen Bewohnern und einer Fläche von fast 4.500 Quadratkilometern der größte Ballungsraum Deutschlands. Es bildet damit eine der zehn deutschen Metropolregionen: Großstadtregionen von hoher internationaler Bedeutung, die als Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes betrachtet werden. Hier findet eine beispiellose Verdichtung von Arbeit, Wohnen, Freizeit, Kultur und Kunst statt. Die Städte lösen sich geradezu ineinander auf, Stadtgrenzen liegen so dicht nebeneinander, dass die Übergänge unscharf werden und ganze Städtekomplexe entstehen lassen. Ein dichtes Verkehrsnetz ist charakteristisch für die gesamte Region. Bei der Entwicklung des Logos für die RuhrKunstMuseen galt diesem Aspekt unser besonderes Augenmerk: Die Bewegung, die Kommunikation und der Austausch zwischen den unterschiedlichen Zentren der Region fanden wir besonders spannend. Die Dynamik dieser Wege-Beziehungen, eine komplexe und chaotische Struktur, entstanden aus jahrzehntelanger Weiter- und Umentwicklung, bildet die konzeptionelle Grundlage unseres Logo-Entwurfs für den Museumsverbund. Wir markierten auf einer Karte des Ruhrgebiets zunächst jene Städte, in denen die RuhrKunstMuseen liegen. Anschließend verbanden wir die Städtepunkte, und zwar zuerst die beiden

am weitesten entfernten Orte (Duisburg im Westen und Hamm im Osten), dann die beiden Orte mit der zweitgrößten Entfernung und so weiter bis alle Punkte verbunden waren. In einem dritten Schritt lösten wir die Streckenbalken aus der Karte und erhielten so das Bild eines möglichen Bewegungsgeflechts zwischen den Orten. Um aus diesem Muster zu einer Logoform zu kommen, verstärkten wir anschließend die Linien der Verbindungen so weit, bis keine Binnenformen mehr übrig blieben. Zuletzt wurde noch nach formalen Kriterien behutsam die Lage der Balken zueinander optimiert. Entstanden ist ein Zeichen mit kompakter Flächigkeit, ohne eindeutiges Zentrum und mit Bewegung suggerierender, dynamischer Außenform. Ein Logo für einen Museumsverbund ist noch lange keine Kunst, darf aber gerne an Kunst erinnern. Das Zeichen für die RuhrKunstMuseen nimmt formal Bezug auf die Werke des Suprematismus und damit auf eine ausgesprochen radikale und avantgardistische Stilrichtung der Moderne. In seiner Formensprache und der holzschnittartigen Vergröberung erinnert das Logo an Druckwerke des Expressionismus. Die abstrakte Form bietet Freiraum für zahlreiche weitere Interpretationen und Bildassoziationen. Kurz: Dieses Zeichen will sich nicht einfügen oder anpassen, sondern ist ein klares Statement, das Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung fordert.


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Um die gesamte Wort-Bild-Marke ist eine Schutzzone definiert, die den Abstand sowohl zum Seitenrand wie auch zu anderen Elementen im Layout festlegt. Die Größe dieser Schutzzone entspricht der dreifachen Versalhöhe des Schriftzugs.

Die Wort-Bild-Marke Das abstrakte Bildzeichen wird stets ergänzt durch den Schriftzug „RuhrKunstMuseen“. Die drei Wortbestandteile haben wir leicht voneinander abgesetzt, um so das schnelle Erfassen zu erleichtern. Der Schriftzug steht dabei immer links oben im Format, das Bildzeichen wird in allen Anwendungen am rechten Rand und etwas unterhalb des Schriftzugs platziert. Schriftzug und Bildzeichen ergeben zusammen die Kopfzone, die sich flexibel an die verschiedenen Formate der Kommunikationsmedien anpasst und gleichzeitig für eine einfach anwendbare Ordnung sorgt. Für die Nutzung der WortBild-Marke durch Dritte gibt es darüberhinaus eine Variante mit fester Zuordnung der Elemente und einem fest definierten Größenverhältnis.

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Corporate Design

Das Designkonzept

Die Typografie Typografie ist neben dem Logo eines der wichtigsten Markenelemente zeitgemäßer und funktionaler Corporate Designs, das gilt nicht nur für Kulturbetriebe. Sie unterstützt die Kommunikation der Markenbotschaft, verbessert bei konsequentem Einsatz signifikant die Wiedererkennbarkeit und ist ein äußerst effektives Instrument zur Differenzierung. Für die RuhrKunstMuseen waren wir daher auf der Suche nach einer Grotesk-Type, die sich gut mit der holzschnittartigen Silhouette des Zeichens verbindet und dessen Robustheit fortschreibt, ohne klobig und plump zu scheinen. Unsere Wunschschrift sollte sachlich und konstruiert wirken, sich aber durch eine gewisse Raffinesse im Detail auszeichnen, ohne dabei aufdringlich oder überzogen zu wirken. Plakativität gepaart mit formaler Klarheit waren also die von uns gesuchten Eigenschaften. Außerdem sollte die Schrift in Versalien und natürlich auch in allen Größen gut lesbar sein. Kurzerhand entwickelten wir – zunächst nur für den Schriftzug „RuhrKunstMuseen“ – eigene Lettern. Später ergänzten wir das Alphabet zu einem kompletten Zeichensatz bestehend aus Versalien, Zahlen und Satzzeichen. So erhielten die RuhrKunstMuseen ihre eigene Schrift, die „RKM bold“, die nun – neben der Anwendung im Schriftzug der Wort-Bild-Marke – als Headlineschrift auf Plakaten, Anzeigen und anderen gedruckten Medien sowie im Internet zum Einsatz kommt.

Eine Bildmarke, ein Schriftzug und die Typografie waren gefunden. Aber was konnte darüber hinaus den visuellen Auftritt der zwanzig Museen prägen? Mit welchem Motiv sollten die Museen auf sich aufmerksam machen und mit welchem Bild sollte man für das gemeinsame Vermittlungsangebot „Collection Tours“ werben? Auf Abbildungen von Kunstwerken aus den einzelnen Häusern wollten wir nicht zurückgreifen – dafür war die gemeinsame Sammlung der Museen zu heterogen und keines der Werke ausreichend repräsentativ für die Idee, die hinter dem neuen Netzwerk stand. Für jeden guten Grund zugunsten einer Werkabbildung aus einem Museum hätte es zudem mindestens neunzehn gleichwertige Gegenargumente aus den anderen Häusern gegeben. Wir entwickelten daher ein Designkonzept, das an die Stelle der sonst im Kunstbereich üblichen Werkabbildungen tritt. Dazu haben wir die Form der Bildmarke aus dem eigentlichen Kontext herausgelöst, dupliziert, vergrößert, gegeneinander verdreht und die Flächen mit unterschiedlichen, sich überlagernden Farben versehen. Die Komplexität des Zeichens wurde somit potenziert. Es entstand eine an Kristalle erinnernde Projektionsfläche, die das Corporate Design um ein lebendiges, nahezu beliebig variierbares und dennoch im höchsten Maße selbstähnliches Element ergänzte.


Die Farbigkeit In der Bildenden Kunst ist Farbe ein sehr wichtiges Ausdrucksmittel. Aber gerade dies macht es schwierig, einem Museum – oder gar einem Netzwerk von zwanzig Museen – eine eindeutige, zugleich differenzierende, emotionalisierende und charakterisierende Farbigkeit zu geben. Wir haben uns aus diesem Grund bei den RuhrKunstMuseen gegen eine einheitliche Corporate-Farbe entschieden. Konkret heißt das: Die WortBild-Marke kann, auf weißem Hintergrund stehend, zunächst einmal alle möglichen Farben annehmen. Einzige Anforderung: Die Farbe sollte eine gewisse Kraft haben, Pastelltöne vermieden werden. Auf farbigen Hintergründen jedoch, also auch über Fotografien oder Werkabbildungen, steht das Logo in Weiß. Das Zeichen ist dann eher Aussparung als überlagernde Form. Unterschiedliche Farbwelten werden dabei gezielt für die einzelnen Kommunikationsund Themenbereiche eingesetzt: Die gemeinsame Ausstellungsreihe „Mapping the Region“ erhielt Farben, die aus der Kartografie bekannt waren. Die PlakatKampagne zum Start, die die neu entfachte Kraft des Verbunds transportieren sollte, gestalteten wir in energiegeladenem Gelb und Orange. Der Katalogtitel schillert von Schwarz über Blau bis Weiß und erinnert an einen Eisberg. Für die „Collection Tours“ stand ein ganzes Spektrum von Rosa bis Violett zur Verfügung, und der Kurzführer zum Museumsverbund schließlich ist in diversen Flaschengrüntönen gehalten.

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Das Logo für die RuhrKunstMuseen gibt bewusst keine Farbigkeit vor. So bleibt es in der Anwendung flexibel und kann gut in die jeweiligen Medien integriert werden. Auf weißem Hintergrund darf das Logo in jeder beliebigen Farbe dargestellt werden, die einen Grauwert von 30% nicht unterschreitet.



Das Design in der Anwendung


Foto: stroeer.de


Plakate und Anzeigen waren die Hauptmedien der ersten Kampagnen-Runde, die mit ihren sommerlichen Farben einen coloristischen Kontrast zum Wintergrau der Städte setzen konnte und die mit der von uns entwickelten Headline „Kunst hoch zwanzig“ die Stärke des neuen Museumsverbundes sprachlich auf den Punkt brachte.

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Anwendung

Das Faltblatt für die gemeinsame Ausstellungsreihe „Mapping the Region“ war gleichzeitig auch ein Plakat. Zusammengelegt hatte der Flyer Postkartenformat und passte damit in jede Jackentasche. Ausgefaltet wurde aus der Rückseite ein DIN A2 Plakat im Querformat.


Die Reihe umfasste insgesamt vierzehn Ausstellungen, deren Zeiträume sich auf das ganze Jahr verteilten – und die natürlich alle auf dem Faltblatt beschrieben werden sollten. Ergänzt durch allgemeine Informationen zum neuen Museumsverbund und dem begleitenden Vermittlungsangebot.

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Anwendung

Für die RuhrKunstMuseen, die wenig Möglichkeiten haben sich in ihrer komplexen Gesamtheit zu präsentieren, stellt der gemeinsame Internetauftritt schnell das zentrale Kommunikationsmedium dar. Hier werden sämtliche Informationen zum Verbund und zu den Museen bereitgestellt und die aktuellen Ausstellungen, Veranstaltungen sowie die nach Zielgruppen differenzierten Angebote des gemeinsamen Vermittlungsprogramms präsentiert. Die Bilderschau in der Headerfläche zeigt im Wechsel Impressionen aus den zwanzig Häusern, eine Kalenderfunktion unterstützt die Planung der Museums- und Ausstellungsbesuche und im Pressebereich werden diverse Text- und Bilderdownloads angeboten. Die Website, in einer deutschen und einer englischen Version realisiert, hält also neben großer inhaltlicher Tiefe viele hilfreiche Tools für die User bereit.


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Anwendung

RKM_CT_Plakat_TourWest-Ost_100304_rein.indd 1

04.03.10 09:41

RKM_CT_Plakat_2xKunst_100304_rein.indd 1

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Das Publikum des Vermittlungsprogramms „Collection Tours“ bestand aus Erwachsenen und Schülern. Entsprechend gab es auch zwei Plakatmotive, bei denen wir das Prinzip der sich überlagernden Flächen um eine Bildebene erweiterten, durch die das Thema „Bewegung“ noch einmal grafisch interpretiert wurde.


Foto: Frank Vinken

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Ein wichtiges Kommunikationsmedium der „Collection Tours“ waren die umfangreichen Leporellos, die zum einen in den Museen auslagen, aber auch direkt an ausgewählte Zielgruppen – zum Beispiel alle Kunstlehrenden im Ruhrgebiet – verteilt wurden. In den Faltblättern waren alle Programmangebote ausführlich beschrieben und um die Kontaktund Anmeldedaten ergänzt.


Anwendung

Fotos: Frank Vinken

Stift vergessen gilt nicht, dachten sich die Macher, und statteten alle tourbegleitenden Kunstpädagogen mit einer auffällig gestalteten Materialtasche aus. In der lagen neben allen wichtigen Unterlagen auch Skizzenblocks und Bleistifte für die jungen Teilnehmer bereit – natürlich alles im Design der Collection Tours. So konnte jeder gleich loslegen mit dem Notieren und Skizzieren, dem Festhalten und nachzeichnen.


Bei den „Collection Tours“ wurden erstmals vollkommen neue Wege der Kunstvermittlung eingeschlagen, die sich am speziellen Angebot der RuhrKunstMuseen orientierten. Zentraler Bestandteil war eine Bus-Flotte, in der alle Besucher komfortabel zu den diversen Angeboten gebracht wurden. Die Busse waren dabei Transportmittel und Werbeträger in einem, denn die auffällige Gestaltung im Design der RuhrKunstMuseen war über das ganze Jahr hinweg ein echter Hingucker – ob in den Städten des Ruhrgebiets oder auf Ausfahrten zu Kunst-Events wie zum Beispiel der ART Cologne.

Fotos: Frank Vinken

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Anwendung

F체r die allgemeinen Drucksachen wie Briefbogen oder Pressemappe haben wir neutrale, eher unbunte Farben gew채hlt.


Zu Beginn des Kulturhauptstadtjahres erschien der erste gemeinsame Sammlungskatalog der RuhrKunstMuseen. Dem 150-seitigen, farbig gestalteten Abbildungsteil mit Hauptwerken aus den Museen geht ein einführender Essay über die „Bilder des Ruhrgebiets“ voraus. Es folgen die Selbstdarstellungen der einzelnen Museen mit Fotografien der Ausstellungsräume und der Architektur. Die Publikation ist in deutscher Sprache und einer englischen Zusammenfassung erschienen.

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Anfang 2011 – also genau ein Jahr nach der Etablierung der RuhrKunstMuseen – erschien der kostenfreie Museumskurzführer. In dem handlichen Büchlein werden die einzelnen Häuser mit ihren Sammlungen in Kurzportraits vorgestellt und praktische Informationen zum Besuch der Museen gegeben. Ergänzt werden die Angaben durch zahlreiche Vorschläge für mögliche Kunsttouren, die nicht nur die einzelnen RuhrKunstMuseen thematisch vernetzten, sondern auch die zahlreichen, zum Kunstraum umgestalteten Industrieareale oder Kunstwerke im öffentlichen Raum einbanden.

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2012 startete die „Touristische Vermarktung der RuhrKunstMuseen“ um die Marke dauerhaft auf dem kulturtouristischen Markt zu etablieren. Träger des Projektes ist die Ruhr Tourismus GmbH. Als die für das Kulturmarketing relevanten Aspekte kommuniziert und die vorwiegend in einem entsprechenden redaktionellen Umfeld platziert wurde.


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Ausblick

Die Zukunft kann kommen

In den letzten fünfzehn Jahren haben wir viele spannende Kommunikationsprojekte für Museen und Ausstellungen realisieren können. Auch war das Erscheinungsbild für die RuhrKunstMuseen nicht unsere erste komplexe Corporate Design Entwicklung. Und trotzdem hielt dieses Projekt Neues und Verblüffendes für uns bereit. Positiv überrascht hat uns von Beginn an der Elan der zwanzig Direktorinnen und Direktoren, die – alle in ihren Ausstellungshäusern ausreichend beschäftigt – noch Tatkraft und Ideen aufbrachten, um das gemeinsame Projekt ins Leben zu rufen und über das erste Jahr hinaus voran zu treiben. Natürlich verlangte die Vielzahl der Ansprechpartner, ergänzt um die mitspracheberechtigten Sponsoren, viel Austausch. Entscheidungen waren nicht immer leicht zu erreichen oder mussten auch mal revidiert und neu diskutiert werden. Die professionelle Zusammenarbeit mit dem Projektteam garantierte aber einen reibungslosen Ablauf, sodass trotz eines engem Zeitplans alle gesteckten Ziele eingehalten werden konnten.

Ein Highlight für uns war sicherlich, die fünf Busse der „Collection Tours“ im Einsatz zu sehen. Letztendlich sorgte die Flotte, die den Transport im Rahmen des reichhaltigen Vermittlungsprogramms gewährleistete, für eine immense Präsenz in den Städten und auch dafür, dass die RuhrKunstMuseen auffällig und groß im Straßenbild in Szene gesetzt wurden. So wurde das Logo, das von der andauernden Dynamik in der Metropolregion erzählt, in Form der Busflotte ganz mittelbar zurück auf die Straße gebracht. Mit unserer Arbeit konnten wir dazu beitragen, die Marke RuhrKunstMuseen zu entwickeln und zu etablieren, das Publikum neugierig zu machen und für die Ideen des Museumsverbundes zu begeistern. Im Kulturhauptstadtjahr wurde so die Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit der zwanzig Kunstmuseen und deren Präsenz im Kunstbetrieb gelegt. Alle Beteiligten erlebten die ersten Jahre als großen Erfolg, der durch die Auszeichnung mit dem red dot design award 2011 und der Nominierung zum German Design Award 2013 gekrönt wurde. Darauf lässt sich aufbauen.


Wenn Sie weitere Informationen zu unserer Arbeit für Museen und Ausstellungen wünschen oder vielleicht sogar ein konkretes Projekt planen, freuen sich Stefan Kaulbersch und Mark Maier über Ihre E-Mail an hallo@enorm.net oder Ihren Anruf unter 02 21. 5 69 09-50

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E Agentur für Design und Kommunikation Lichtstraße 28 50825 Köln  T 02  21. 5  69  09 -50  F 02  21. 5  69  09 -59  hallo @ enorm.net  www.enorm.net Texte: Stefan Kaulbersch, Mark Maier Bilder: Abdruck mit freundlicher Genehmigung der RuhrKunstMuseen Bildrechte: RuhrKunstMuseen, sofern nicht anders vermerkt Druck: viaprinto © E, 2013 Vervielfältigung (auch von Teilen) nur nach vorheriger Genehmigung.



Vom Museum zur MArke corporate-design-entwicklung f端r die Ruhr kunst museen


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