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Intelligente Motoröffner für Gardinen und Vorhänge

Vorhang auf

Drei smarte Motoröffner für Gardinen und Vorhänge von Aqara, SwitchBot und ZemiSmart müssen im Vergleichstest beweisen, dass sie ebenso clever für Tageslicht und Verschattung sorgen können wie smarte Rollläden oder Rollos – aber mit weniger Installationsaufwand.

Gardinen und Vorhänge von smarter Technik in Bewegung setzen zu lassen, dient nicht nur dem Komfort. Das Zusammenspiel kann auch Ihre Sicherheit erhöhen und zur Energieersparnis beitragen. So können etwa Helligkeits- und Temperatursensoren im Smart Home dafür sorgen, dass isolierender Verdunklungsstoff wahlweise kühle oder gemütlich warme Räume gegen die Sommerhitze oder Winterkälte verteidigt. Und ist das Haus während des Urlaubs verwaist, kann unrhythmisches Verdunkeln und Erhellen der Fenster potenzielle Langfinger abschrecken. Mit funkgesteuerten Motoröffnern lassen sich solche Automatiken für vorhandene Gardinen oder Vorhänge minimal-invasiv nachrüsten. Die Auswahl ist noch klein. Verglichen haben wir die Optionen Aqara Curtain Driver E1, ZemiSmart Tuya ZigBee Electric Curtain Robot und den SwitchBot Curtain Rod 2, die 69 bis 100 Euro pro Stück kosten.

Alle drei Optionen sind ohne Hilfe von Fachleuten installierbar und rückstandslos entfernbar. Die von integrierten Akkus versorgten Antriebe befestigen Sie dafür von innen unsichtbar an der Aufhängung des Verdunklungsstoffs. Auf Rollen schiebt der Motor den Stoff dann vor und zurück. Antriebskästen und Elek-

trokabel sind nicht nötig. Für frische Energie sorgt alle paar Monate ein Ladevorgang mit einem bei Bedarf eingestöpselten USBKabel mit Netzteil.

Die mitgelieferten USB-Ladekabel messen bei SwitchBot zwei Meter und bei ZemiSmart drei Meter. Das dürfte in manchen Häusern und Wohnungen etwas zu kurz sein, wenn nicht gerade eine Steckdose in Fensternähe ist. Aqara liefert eine für diesen Zweck recht kurze 80-ZentimeterStrippe mit, akzeptiert aber zum Glück jedes andere USB-C-Kabel.

Die Energiespeicher von SwitchBot und ZemiSmart lassen sich optional auch mit Solarstrom füllen. Dazu bietet der Hersteller Panels zur dauerhaften Verkabelung. Beim SwitchBotModell findet das Panel direkt am Motorgehäuse Platz. Reicht der Lichteinfall unter dem Fenstersims nicht aus, empfiehlt der Hersteller, ein Ladekabel zu einer weiter entfernten Position zu spannen.

Maßvolle Auswahl

Alle drei Motoröffner sind für den Einsatz an Rundstangen sowie Schienen mit I-oder U-förmigem Querschnitt geeignet. Für die zweite Generation des SwitchBot-Modells ist die I-Schienenversion hierzulande allerdings noch nicht erhältlich. Um alle Modelle miteinander vergleichen zu können, konzentrierte sich dieser Test daher auf die Stangenvarianten.

Bei den Antrieben von Aqara und SwitchBot müssen Sie sich beim Kauf für eine Variante entscheiden, da sie sich nicht an einer anderen als der vorgesehenen Aufhängung verwenden lassen. Nur bei ZemiSmart liegt Montagezubehör für Stangen als auch für Schienen im Karton.

Ein Griff zum Maßband vor dem Kauf ist Pflicht: Aqaras Führungsschlitten passt nur an Stangen mittleren Durchmessers von 25 bis 32 Millimetern und findet etwa an sehr schlanken IkeaModellen keinen Halt. ZemiSmarts Motoröffner akzeptiert wiederum keine dicken Röhren mit mehr als 28 Millimeter Durchmesser. Beide sind zudem nicht für den Einsatz an Teleskopstangen mit variablem Umfang geeignet: Die Führungsschlitten können die Steigung zwischen dünnerem und dickerem Glied nicht überwinden. SwitchBot kommt dank Federlagerung

Aqara Curtain Driver E1 – das Kraftpaket

Der Motoröffner ist der sperrigste, aber auch der leistungsstärkste im Vergleich. Über Widerstände durch störrische Ösen und stockenden Stoff setzt er sich mühelos hinweg. Allerdings greifen der Führungsschlitten und die untere Antriebsrolle nur bei Stangen mit 25 bis 32 Millimeter Durchmesser. Weniger Spielraum bietet kein anderes Modell. Das Software-Setup erfordert mehr Schritte als nötig. Warum muss man bei einem Doppelvorhang erst jedem Motor einzeln und dem Duo danach erneut eine Start- und Stoppposition beibringen? Schade auch, dass die Servounterstützung fürs manuelle Ziehen am Stoff nicht automatisch eine Reaktion beim zweiten Vorhang triggert. Positiv tut sich Aqara bei den Wenn-DannRegeln hervor. Das Angebot an Auslösern und externen Sensoren ist vielfältig. Mit nativen Schnittstellen zu Alexa, HomeKit und IFTTT lässt sich der Motoröffner zudem einfach mit Zubehör weiterer Hersteller koppeln. Zugang zum WLAN und Internet verschafft ein ZigBee-Gateway. Der Funkstandard ermöglicht theoretisch einen rein lokalen Betrieb, doch der für den Test verwendete Hub M1S macht von der Möglichkeit keinen Gebrauch: Bei Internetausfall geht nichts mehr.

An der Rückseite hat das SwitchBot-Modell Platz für ein optionales Solarpanel, das den für den Betrieb nötigen Strom liefern soll. Das klappt so aber nicht. Entweder zeigen die Solarzellen in den Raum oder sind durch Vorhangstoff und Fenstersturz vom Sonnenlicht abgeschirmt. Stangenware: Die drei Motoröffner von SwitchBot, Aqara und Zemismart (von links) mussten im Test beweisen, wie smart sie Gardinen und Vorhänge öffnen können.

Fotos (2) Berti Kolbow-Lehradt Smarte Motoröffner schieben den Vorhangstoff per AppBefehl, auf Zuruf oder mittels Automatismus in die gewünschte Richtung. Gewöhnlich montieren Sie die Geräte dabei hinter den Stoff, damit sie nicht sichtbar sind – für dieses Foto hängt das Aqara-Modell einmal daneben.

SwitchBot Curtain Rod 2 – geht über dick und dünn

SwitchBot hat den Trend zu smarten Vorhangantrieben mit Akku begründet. Die zweite Generation besitzt einen flexibleren Führungsschlitten, der sich an Vorhangstangen mit Durchmessern von 15 bis 40 Millimetern schmiegt und kein Problem mit Teleskopsystemen hat. Der Motor ist gleichgeblieben. Ein hoher Rollwiederstand durch raue Oberflächen und stockenden Stoff bringt ihn ins Stottern. Antrieb und App sind Tuya-Komponenten, die der Hersteller verfeinert hat. Montage und Konfiguration sind mustergültig: Ein Assistent klärt alle Setup-Fragen für Einzel- oder Doppelvorhänge und koppelt auf Wunsch gleich eine Fernbedienung des Herstellers. Zudem gibt es viele Zusatzfunktionen. Praktisch sind die Servounterstützung, wenn Sie am Stoff ziehen, und NFC-Tags als Auslöser für Automatismen, die sich von allen getesteten Motoröffnern am einfachsten aufsetzen lassen. Smart-Home-Enthusiasten freut die direkte Integration in die Plattform Home Assistant. Ein eingebauter Lichtsensor erwies sich an schummerigen Montageorten hingegen als nutzlos. Auch die Platzierung eines optionalen Solarpanels auf der Gehäuserückseite ist wegen des üblicherweise geringen Lichteinfalls nicht zu Ende gedacht.

hingegen mit einer großen Spanne an Stangendurchmessern klar und schafft es bei einer sich verjüngenden Teleskopstange auch wieder in die erhöhte Gegenrichtung. Auch die Schienenvarianten setzen bestimmte Abmessungen voraus, da andernfalls ihre Krallen ins Leere greifen (alle Werte siehe Tabelle).

Wie gut Ihre Vorhänge und Gardinen mit den Motoröffnern zusammenarbeiten, lässt sich vorab leider nur näherungsweise klären. Als Planungsgrundlage nennen die Hersteller, wie viel der zu bewegende Stoff unter Idealbedingungen höchstens wiegen darf. Aqaras Motor stemmt demnach bis zu zwölf Kilo, SwitchBot ein Drittel weniger, ZemiSmart liegt dazwischen. Doch Faktoren wie Bodenkontakt des Stoffes, schwergängige Vorhangösen oder abgenutzte Gleitflächen bremsen die Antriebe ob des höheren Widerstands schon bei geringerem Gewicht aus. Darauf weisen die Hersteller zwar hin, geben aber keine Hilfestellung, wie viel Puffer Sie vom maximal zulässigen Gewicht jeweils abziehen sollten.

Teils hakelige Inbetriebnahme

Die Installation geht unterschiedlich schnell vonstatten. Der Motoröffner von Aqara klemmt einfach an der Stange, die Federlagerung sorgt automatisch für den richtigen Zug. Der SwitchBot erfordert hingegen mehrere Schritte, die aber nur wenige Minuten in Anspruch nehmen: Erst kommt der Führungsschlitten auf das Rohr, an den Sie dann der Antrieb mit zwei ausfahrbaren Haken hängen. Letztere vollziehen auf Knopfdruck einen Klimmzug, bis die Antriebsrolle gegen die Stange drückt.

Dagegen erweist sich die Montage von ZemiSmarts Modell als feinmotorisch anspruchsvolles Bastelprojekt. Zunächst sind die Krallen, Lager und Stifte beider Greifarme auf einem Tisch zu zerlegen, danach über Kopf wieder an der Stange zusammenzu-

bauen und dort mit zwei nadeldünnen Metallklemmen zu fixieren. Weil der Blick währenddessen vom Vorhangstoff verdeckt ist, rutschen die kleinen Bauteile leicht durch die Finger. Schließlich schiebt man den Motor von unten über die Greifarme, bis sie einrasten. Sitzen die Greifarme zu fest, sind zwei Nasen per beigelegtem Schraubenzieher aufzuhebeln.

Alle drei Motoröffner nehmen die Verbindung zum Smart Home per englischsprachiger Smartphone-App auf. Dabei muss man ein Konto in der Hersteller-Cloud anlegen. Den Kontakt zum Heimnetz stellen bei Aqara und ZemiSmart jeweils ein herstellereigenes ZigBee-WLAN-Gateway für rund 50 Euro her. Für den vollen Funktionsumfang, zu dem etwa Automatismen und Sprachbefehle zählen, benötigt SwitchBots Modell ein zusätzliches Bluetooth-WLAN-Gateway für 35 Euro. Die Grundfunktionen sind hingegen per lokalem BluetoothBefehl direkt vom Smartphone aus erreichbar. Dadurch bleibt der SwitchBot auch auf Empfang, wenn mal das Internet ausfällt. Für solche Fälle liegt bei ZemiSmart wiederum eine klassische Fernbedienung mit 433-MHzFunk im Karton, die komplett ohne Heimnetz oder Smartphone funktioniert. Aqaras Motoröffner nimmt hingegen ohne CloudKontakt keine Befehle entgegen.

Per App bringen Sie den Antrieben Start- und Stopppositionen entlang des Laufwegs bei. Im Idealfall sind diese dadurch in der Lage, ihre Fahrt exakt am Stangenende abzuschließen, anstatt sich sinnlos gegen die Barriere zu stemmen. Ist alles korrekt eingerichtet, können die Geräte im Rahmen von Automatismen zudem auch Zwischenpositionen anfahren. Bei Doppelvorhängen lassen sich zwei nötige Motoröffner als ein Set konfigurieren, die simultan agieren, wenn Befehle von der In der Aqara-App lässt sich der manuelle Betrieb des Vorhangs per Schaltfläche durch eine clevere Automatik ergänzen. Damit das längliche Motorgehäuse nicht mit der geöffneten Balkontür kollidiert, kann eine Wenn-Dann-Regel die Fahrt stoppen, sobald ein Kontaktsensor eine Türbewegung feststellt.

Am einfachsten klappt das Setup bei SwitchBot. Wegen der guten App-Menüführung ist es ein Leichtes, den Motoröffner zu montieren, ihm Start- und Stopppositionen beizubringen und ihn mit einer Fernbedienung zu koppeln.

Fotos (2) Berti Kolbow-Lehradt

Alle drei Motoröffner lassen sich mit viel smartem Zubehör kombinieren, der von Aqara etwa mit Sensoren für Raumklima, Bewegung und Fensteröffnungen sowie mit einer würfelförmigen Fernbedienung. Den Funkkontakt stellt ein kreisrundes ZigBee-Gateway her.

App oder über einen Hub eintreffen.

Der SwitchBot ist mit einer vorbildlichen App-Assistenz schnell konfiguriert. Aqaras Menüführung ist weniger stringent, sodass Sie erst einmal die verstreuten Einträge suchen muss. Dann klappt die Justage aber ebenfalls.

Bei ZemiSmart setzt sich die nervenzehrende Inbetriebnahme hingegen auch auf Softwareebene fort. Außer der Einblendung „Set Motor Limit“ gibt die App keine Orientierung, was zu tun ist. Der magere Beipackzettel hilft ebenfalls nicht weiter. Nur durch geduldiges Ausprobieren erschließt sich, was die kryptischen Menüeinträge in der Praxis bewirken.

Wischen, ziehen, fernbedienen

Die getesteten Geräte bedienen Sie manuell per App oder Funkschalter. Ebenso ist es weiterhin möglich, einfach am Stoff zu ziehen. Aqara und SwitchBot bieten dafür sogar eine Servounterstützung an: Bewegen Sie den Vorhang oder die Gardine einige Zentimeter, springen die Motoren an und übernehmen den Rest. Im Fall eines Doppelvorhangs kommt Sie bei Aqara nicht drum herum, jeden einzelnen anfassen, SwitchBot bewegt den zweiten Vorhang gleich automatisch mit. ZemiSmarts im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung steuert nur einen Motoröffner, sodass bei einem Doppelvorhang zwei Bedienhilfen nötig sind. Das gilt auch, wenn zwei Motoröffner als Set konfiguriert sind, da hier ein Gerät den Befehl nicht ans andere Gerät weiterleitet. Der SwitchBot-Vorhangöffner ist hingegen einzeln oder im Set mit App-Unterstützung über den Doppeltaster „Remote“ (20 Euro) des Herstellers steuerbar. Aqaras Antriebe lassen sich in beliebiger Anzahl via Wenn-Dann-Regeln mit dem Smart Button „Mini Switch“ (25 Euro) und der würfelförmigen Fernbedienung „Cube“ (19 Euro) aus gleichem Hause verknüpfen.

Automatik regelt das

ZemiSmart Tuya ZigBee Electric Curtain Robot ZM85EL-2Z – der Feinfühlige

ZemiSmarts auf Tuya-Hardware basierendes Modell fordert das teurere Duo von Aqara und SwitchBot als erschwinglichere Alternative heraus. Der niedrige Preis ist jedoch mit vielen Kompromissen erkauft. Sowohl die Inbetriebnahme als auch die Bedienung und Antriebseigenschaften fallen im Vergleich stark ab. Rollwiderstände durch zu eng gefaltete Vorhänge stoppen das Gerät ebenso wie dicke Glieder von Teleskopstangen. Die Montage der kleinteiligen Komponenten erfordert viel Fingerspitzengefühl, sonst drohen sie zu entgleiten und auf Nimmerwiedersehen in einer Ritze der Wohnungseinrichtung zu verschwinden. Das Konfigurationsmenü der originalen Tuya-App bietet ein Bedienerlebnis aus der Hölle. Start- und Stopp-Positionen anzulernen, ist wegen kryptischer Schaltflächen ein Geduldspiel. Eigene Software stellt die Firma nicht bereit. Den mühsamen Lernprozess belohnen vielfältige smarte Automatismen in der Software von Tuya und HomeKit. Ein Pluspunkt ist die mitgelieferte Fernbedienung (433 MHz), mit der der Motor Cloud-unabhängig steuerbar ist. Dank eines umfangreichen Regelrepertoires erledigen die Motoröffner ihren Job auch ohne menschliches Zutun, etwa über Zeitschaltpläne. Zudem reagieren alle getesteten Geräte auf Temperatur- und Luftfeuchtewerte, Bewegungen und Fensteröffnungen von optionalen externen Sensoren. ZemiSmart erlaubt dabei auch, wetterfeste Outdoor-Modelle aus dem TuyaUniversum einzubinden.

Mit Helligkeitssensoren

Aqara und SwitchBot haben eingebaute Helligkeitssensoren, die die Vorhänge bei starker Sonneneinstrahlung schließen sollen. Im Test klappte das nicht, weil bei den zwischen Stoff und Fenstersturz positionierten Geräten ge-

nerell zu wenig Licht ankommt. Abhilfe schaffen separate Sensoren von Drittherstellern, die Sie über Zusatzdienste per WennDann-Regel koppeln. In Apples HomeKit-Plattform gelingt das zum Beispiel mit dem Sensor Eve Motion 2 und der kostenpflichtigen Extra-App „Home+“.

Alternativ erlaubt der Abruf von Web-Wetterdaten in den Apps von Aqara und ZemiSmart eine grobe Schätzung der Helligkeit vor dem eigenen Fenster. Des Weiteren sind bei beiden Herstellern Geofences für den Automatikstart oder -stop verfügbar. Sie reagieren also, wenn sich ein verknüpftes Smartphone dem Zuhause nähert oder davon entfernt.

Die Regelmechanismen gestatten in allen Fällen eine flexible Ausgestaltung mit Und/OderBedingungen. Dann starten die Motoren etwa trotz starker Helligkeit nur, wenn ein Kontaktsensor kein geöffnetes Fenster oder Balkontürblatt registriert. So kollidieren die länglichen Gehäuse nicht mit vorstehenden Hindernissen und demolieren nicht die Einrichtung.

Wem der Funktionsumfang der Hersteller-Apps nicht genügt, der bindet alle Modelle in Alexa oder HomeKit ein. Für letztere Plattform muss man bei SwitchBot mangels Apple-Zertifizierung den Umweg über die Open-SourceSoftware Homebridge nehmen. Außerdem verstehen sich alle drei mit IFTTT, ZemiSmart zusätzlich mit Samsung SmartThings und SwitchBot darüber hinaus noch mit Home Assistant.

Motoren auf Touren

In der Praxis erfüllen die Motoröffner ihre Hauptaufgabe, Gardinen und Vorhänge zu öffnen und zu schließen, sehr unterschiedlich, selbst wenn Stangendurchmesser und Vorhanggewicht den Vorgaben der Hersteller entsprechen. Auf glatten Stangen und bei Stoff ohne Bodenkontakt erledigen alle ihre Arbeit einwandfrei.

Aqaras kraftvoller Motor arbeitet am zuverlässigsten und schiebt einen Vorhang auch dann souverän in Position, wenn der Rollwiderstand wegen störrischer Ösen mal höher ausfällt. Der SwitchBot-Motoröffner lässt sich da viel leichter ausbremsen. Er stockt dann oder bleibt hin und wieder früher stehen als vorgesehen. Abhilfe schafft eine mitgelieferte Klammerleine, die Falten untereinander auf Abstand hält und für einen geschmeidigeren Laufweg sorgt. Eine solche liegt für Bedarfsfall auch im Aqara-Karton. ZemiSmarts Motoröffner toleriert raue Stangen und störrische Ösen am wenigsten. Er läuft nur auf sehr glatten Oberflächen problemlos. Außerdem darf die untere Rolle weder zu fest noch zu locker gegen die Stange pressen. Die fummelige Nachjustage ist lästig.

Foto Aqara

Fazit

Aqara liefert von den Kandidaten im Testfeld das beste Ergebnis. Wegen des kräftigsten Motors reicht es trotz des etwas aufwendigeren Software-Setups für einen leichten Vorsprung. SwitchBot überzeugt durch vielseitigere Kompatibilität zu unterschiedlichen Aufhängungen sowie die einfachste Inbetriebnahme und smarte Bedienung. Seine schwächere Motorleistung kostet aber Punkte. ZemiSmart fällt im Test wegen aufwendiger Montage, komplizierter Menüführung, fehlender Komfortfunktionen und unrunder Laufeigenschaften hinter das restliche Feld zurück. Die vielfältigen Automatikfunktionen des Tuya-Universums trösten darüber nicht hinweg.

Bei Aqara und SwitchBot ergeben Hardware und Software stimmige Gesamtpakete, die die Smart-Home-Steuerung um ein nützliches wie komfortables Verdunklungsmanagement ergänzen. Sie machen es sehr einfach, die Fenster bei Gluthitze per Sensorautomatik zu verschatten oder morgens auf Zuruf mit Sonnenschein die Laune erhellen zu lassen. bkl 

Foto Aqara

Foto Switchbot

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