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Fuggerei: Vorbildliche Sozialsiedlung in Augsburg
Vorbildliche Siedlung
Wohnen ist in Deutschland leider zu einer sozialen Frage geworden. Die Fugger-Stiftung in Augsburg bekämpft Wohnungsnot seit über 500 Jahren. In der Fuggerei, der Wohnsiedlung der Stiftung, leben sozial schwache und benachteiligte Menschen fast kostenlos.
Jakob Fugger, zu seiner Zeit einer der reichsten Männer der Welt, stiftete 1521 die Fuggerei in Augsburg. Die Fuggerei in der Augsburger Innenstadt wirkt wie ein Dorf. Die Wohnsiedlung bietet auch 500 Jahre nach ihrer Gründung nahezu kostenlosen Wohnraum für Arme und Bedürftige.
Worte sind gut, Taten besser. Jakob Fugger war ein Mann der Tat, dem gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtig war, bevor es diesen
Begriff überhaupt gab.
Im Jahr 1521stiftete Jakob
Fugger, der damals als einer der reichsten Männer seiner Zeit galt, die Wohnsiedlung Fuggerei. In der Stiftungsurkunde verpflichtete er sich und seine Nachfahren, diese Stiftung auf ewig zu erhalten und in den von ihm erbauten Häusern in der Jakobvorstadt in Augsburg bedürftigen Menschen ein sicheres Dach über dem Kopf zu bieten, damit sie ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen können.
Bis heute beispielgebend
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Stiftung besteht seit 1521 und die Fuggerei hat Kriege, Krisen, Hungersnöte und Epidemien überstanden. Auch als im Zweiten Weltkrieg die Fug-
Die Häuser der Sozialsiedlung stehen unter Denkmalschutz. Die Stiftung wendet jedes Jahr große Summen für den Erhalt der Wohnungen auf. Die liebevoll gestaltete Siedlung ist ein Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt, denn ausschließlich arme Menschen wohnen dort.
gerei bei einem Luftangriff schwer beschädigt wurde, machte sich die Stiftung kurz später an den Wiederaufbau. Noch heute engagieren sich Mitglieder der Fugger-Familienstämme im Stiftungsgremium. Der Erhalt der Fuggerei verschlingt jedes Jahr große Summen. Immer wieder stehen umfassende Renovierungen an, die auch von der hauseigenen Bauabteilung, in der Schreiner und Maurer arbeiten, gestemmt werden. Finanziert wird dies durch die wirtschaftlichen Aktivitäten, die in die Stiftung eingebracht wurden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, die der Stiftung gehören.
Symbolische Miete
In der Fuggerei wohnen in 67 Häusern mit 142 Wohnungen etwa 150 bedürftige Menschen ein Leben lang. Mit der Fuggerei ist in der Nähe es Augsburger Stadtzentrums eine vorbildliche Sozialsiedlung entstanden, die älteste Deutschlands. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen lediglich einen symbolischen Betrag als Miete bezahlen: 88 Cent pro Jahr!
Die Fuggerei ist damit ein Beispiel, und vielleicht das einzige Beispiel seiner Art in Deutschland, wie eine Stiftung beim Thema Wohnen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Linderung sozialer Not sorgt. Sie ist damit auch ein Vorbild für andere Stiftungen. Denn Fakt ist: Wohnen ist in Deutschland leider zu einer sozialen Frage geworden. Wer seine Miete und Heizkosten nicht mehr bezahlen kann, läuft Gefahr, in die Armut und Obdachlosigkeit abzurutschen. Diese Sorgen müssen sich zumindest die Bewohner der Fuggerei nicht mehr machen. Dafür gebührt der Stiftung und der Fugger-Familie unser Dank.
Weitere Informationen
Ein Besuch in Augsburg lohnt sich. Die Fuggerei ist täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr für die Besucher geöffnet, www.fugger.de
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