Düngen mit Gärprodukten

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BIOGAS Wissen_2

Düngen mit Gärprodukten

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Düngen mit Gärprodukten Ti Ne erisc be he np rod Pfl ukte Ne anz be lic np he rod uk Bi te oun dG rü ng Ge ut w ind er us blic tri he ell u e A nd En bf äll erg e iep fla nz en

Anwendung, Aufbereitung und Vermarktung

GaragenVerfahren

Direkte Ausbringung

Festes Gärprodukt

PfropfenstromVerfahren

Nass­ vergärung

Separation

Flüssiges Gärprodukt

Direkte Ausbringung

Kompos­ tierung

Trocknung / Eindampfung

Pelletierung

Vakuumverdampfung

Membranverfahren

Fällung

Strippung

Klärung

Kompost

Nährstoff­ lösung, Getrocknete Gärprodukte, Granulate, ASL

Gärpellets, Bruchstücke

Nährstoff­ lösung, Wasser, ASL

Nährstoff­ lösung, Wasser

MAP, Calciumphosphat, P-reduziertes Gärprodukt

N-reduziertes Gärprodukt, ASL, Kalkdünger, Wasser

Wasser

Die dargestellten Symbole werden durchgängig in der Broschüre verwendet und dienen zur Einteilung der angebotenen Techniken im Firmenverzeichnis.


Inhalt Zitate ........................................................................................................... 4 Vorwort ......................................................................................................... 5 1 Einleitung .................................................................................................. 6 2 Erzeugung von Biogas und Gärprodukten ....................................................... 7 3 Rechtliche Anforderungen............................................................................ 9 4 Anwendungsmöglichkeiten ........................................................................ 12 5 Ausbringtechnik ....................................................................................... 14 6 Aufbereitungsverfahren ............................................................................. 16 6.1 Separation ......................................................................................... 17 6.2 Trocknung .......................................................................................... 19 6.3 Pelletierung ....................................................................................... 20 6.4 Biologische Behandlung ...................................................................... 21 6.5 Flüssige Aufbereitung ......................................................................... 22 6.6 Nährstoffextraktion ............................................................................. 23 7 Safety first! .............................................................................................. 25 8 Vermarktungsstrategien ............................................................................. 26 9 Gütesicherung ............................................................................................ 29 10 Betrachtung der Wirtschaftlichkeit ............................................................ 31 Referenzanlagen ......................................................................................... 34 Firmenverzeichnis ....................................................................................... 46 Organisationen ............................................................................................ 62 Glossar ....................................................................................................... 64 Rechtsverordnungen .................................................................................... 65 Impressum ................................................................................................. 66

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Zitate

Zitate ‚Gärprodukte sind die idealen Wegbereiter für eine nachhaltige und fruchtbare Landwirtschaft. Durch den Einsatz als Düngemittel werden Nährstoffkreisläufe geschlossen und gleichzeitig Mineraldünger mit einem erheblichen CO2-Rucksack eingespart. Der mikrobiologische Vergärungsprozess wirkt hygienisierend und stabilisierend auf die eingesetzten Substrate. So werden qualitativ hochwertige nährstoff- und humusreiche Produkte bereitgestellt.‘ – Horst Seide, Präsident des Fachverband Biogas e.V.

‚Mit dem Ausbau der Biogasproduktion in Deutschland stieg auch die Menge an Gärprodukten. Inzwischen ist in einigen Regionen eine effiziente und umweltgerechte Nutzung von Gärprodukten als Dünger und Humusbildner nur durch überregionalen Absatz realisierbar. Das Interesse an innovativen Gärprodukten und Ausbringverfahren ist daher sehr groß: Dem wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einer umfangreichen Projektförderung zu Gärprodukten und deren sinn- und verantwortungsvoller Anwendung, dem Wissenstransfer in die Praxis und dem Informationsaustausch mit Experten gerecht. Als Projektträger des BMEL koordiniert die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) Forschungs- und Entwicklungsvorhaben u. a. im Bereich Biogas.‘ – Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

‚Durch die Biogasproduktion werden neben Strom und Wärme gleichzeitig wertvolle Gärprodukte am Ende des Vergärungsprozesses gewonnen. Um diese Gärprodukte auch außerhalb des eigenen Betriebes einzusetzen, ist eine Zertifizierung bzw. Gütesicherung dieser Produkte unabdingbar. Durch die Gütegemeinschaft Gärprodukte e.V. (GGG) erhält der Betreiber eine qualifizierte Beratung und erlangt das RALGütezeichen bei Einhaltung entsprechender Vorgaben. Die positiven Rückmeldungen sowie die zahlreichen vorgestellten „Best-PracticeBeispiele“ auf verschiedenen Fachseminaren der GGG zeigen, wie innovativ die Branche in diesem Segment unterwegs ist und wie viele Möglichkeiten es gibt, Gärprodukte in verschiedensten Formen aufzubereiten und marktgerecht zu konditionieren – ein spannender Bereich mit viel Entwicklungspotenzial.‘ – Thomas Karle, Vorstandsvorsitzender der GüteGemeinschaft Gärprodukte e.V.

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Vorwort

Vorwort Einer der grundlegenden Wirtschaftszweige eines jeden Landes ist die Landwirtschaft. Die Vielfalt der bereitgestellten Güter reicht von Lebensund Futtermitteln bis zu Produkten für die Industrie sowie in den vergangenen Jahren auch verstärkt zu Strom, Wärme und Kraftstoffen auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Im Fokus der modernen Landwirtschaft sollte immer ein verantwortungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen stehen. Damit stellt sich die Landwirtschaft der Herausforderung, sowohl möglichst effizient als auch nachhaltig und umweltfreundlich zu wirtschaften. Dass dieser Umstand ein immer stärker werdendes Interesse der Bevölkerung weckt, hat die Novellierung der Düngeverordnung (DüV) gezeigt. Die Novellierung war dringend erforderlich, da die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen Verstößen gegen die Vorgaben der Nitrat-Richtlinie eingeleitet hat. Bei der konkreten Ausgestaltung haben nicht nur landwirtschaftliche Interessengruppen intensiv diskutiert, sondern auch Vertreter von Natur- und Umweltschutzinstitutionen, die Europäische Kommission sowie die breite Öffentlichkeit, die den Prozess durch zahlreiche Beiträge in Radio, Fernsehen und Zeitungen verfolgen konnte.

Ein optimales Nährstoffmanagement wird damit wichtiger denn je. Zum einen müssen die erlaubten Überschusssalden in der Nährstoffbilanz oder der betrieblichen Stoffstrombilanz eingehalten werden. Zum anderen sind speziell Biogasanlagen von den in der DüV geforderten Lagerkapazitäten und ausgeweiteten Sperrfristen stark betroffen. Eine Erweiterung der Lagerkapazität setzt in vielen Fällen eine hohe Investition durch den Anlagenbetreiber voraus, und es kann nicht immer sichergestellt werden, dass diese – unter Berücksichtigung der Erlöspotenziale aus der Strom­ einspeisung und dem Wärmeverkauf – geleistet werden kann. In diesem Fall bietet sich durch die vielfältigen Gärproduktaufbereitungsverfahren die Möglichkeit, Lager- und Transportkosten zu senken und ggfs. Zusatz­ erlöse zu erzielen sowie gleichzeitig Nährstoffe präziser und kostengünstiger auszubringen, um eine optimale Versorgung der Pflanzen sicherzustellen.

Den Abschluss dieser Debatte bildete am 2. Juni 2017 das Inkrafttreten der grundlegend novellierten DüV, deren Ausgestaltung für viele Landwirte eine große Umstellung erfordert. Die Verordnung ist das Ergebnis eines mehrere Jahre andauernden Prozesses, in dem intensiv über die Auswirkungen der rechtlichen Rahmenbedingungen diskutiert wurde. Der Kompromiss ist damit zwar nicht für alle beteiligten Parteien zufriedenstellend, doch die Anforderungen, die an die Landwirtschaft gestellt werden, sind bindend und müssen entsprechend umgesetzt werden.

Diese Broschüre ist vor dem Hintergrund der gesteigerten Anforderungen an die Landwirtschaft speziell für die Biogasbranche konzipiert worden und berücksichtigt die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Düngung. Dem Leser werden wirtschaftliche Optionen aufgezeigt, die in das individuelle Betriebskonzept integriert werden können. Zahlreiche Mitglieder des Fachverband Biogas e.V. präsentieren in dieser Broschüre ihre Konzepte, Produkte und Lösungen, die bereits in der Praxis angewendet werden, um auch langfristig eine nachhaltige Biogasproduktion unter Berücksichtigung des aktuellen Rechtsrahmens sicherstellen zu können.

Gärprodukte gut gedüngt!

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Einleitung

1 Einleitung Gut 82 Millionen Tonnen Gärprodukte fallen jährlich in den 9.350 Biogasanlagen in Deutschland an. Diese Düngemittel enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die zur Nährstoffversorgung von Pflanzen und zum Humus- und Strukturaufbau im Boden eingesetzt werden. Somit werden neben dem regenerativen CO2-Kreislauf bei der Biogaserzeugung auch alle anderen Stoffkreisläufe geschlossen.

Biomasse

Biogas

Gärprodukte können als Düngemittel oder Bodenhilfsstoffe in der Landwirtschaft, in Erdenwerken sowie im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt werden.

In Biogasanlagen wird Biomasse als Substrat eingesetzt, das durch die Aktivität verschiedener Mikroorganismen in Biogas umgewandelt und energetisch genutzt wird (siehe Kapitel 2: „Erzeugung von Biogas und Gärprodukten“). Übrig bleibt ein stoffliches Produkt, dem zwar die Energie in Form von Kohlenwasserstoffverbindungen entzogen wurde, in dem jedoch alle weiteren Inhaltsstoffe weiterhin überwiegend enthalten sind. Dieses Gärprodukt (auch Gärrest, Fermentationsrückstand, Gärrückstand, Gärgut, Gärdünger, Biogasgülle oder Diges­ tat genannt) ist nach einer ausreichenden Vergärung weitgehend stabilisiert und kann als hochwertiges Düngemittel oder Bodenhilfsstoff in der Landwirtschaft, in Erdenwerken und im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt werden (siehe Kapitel 4: „Anwendungsmöglichkeiten“). Denn insbesondere die im Substrat enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel etc. sowie alle weiteren (Mikro-) Nährstoffe decken den Bedarf beim Pflanzenwachstum bei entsprechender Ausbringungsmenge. Nicht abgebaute stabile Kohlenstoffverbindungen führen zum Humus- und Strukturaufbau im Boden und erhöhen so dessen Fruchtbarkeit, Funktionalität, mikrobielle Aktivität, Durchlüftung und Wasserspeicherfähigkeit.

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Gärprodukte aus Biogasanlagen sind hochwertige nährstoff- und humusreiche Düngemittel.

Die landwirtschaftliche Anwendung der Gärprodukte entspricht dem Stand der Gülleausbringung (siehe Kapitel 5: „Ausbringtechnik“). Dabei ist zu unterscheiden, ob die Gärprodukte in flüssiger oder fester Form vorliegen. Die Ausbringungsmenge orientiert sich an den Inhaltsstoffen im Gärprodukt und dem Nährstoffbedarf der Pflanze. Hier sind weitreichende düngerechtliche Vorgaben zu beachten, um insbesondere Nährstoffverluste in Luft und Wasser zu vermeiden (siehe Kapitel 3: „Rechtliche Anforderungen“). Jedoch gefährden die im Düngerecht gesetzlich festgesetzten pauschalen Obergrenzen den beschriebenen Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf, wenn regionale Unterschiede wie Ernteerträge, Bodenbeschaffenheit und Niederschlagsmenge nicht berücksichtigt werden. Dabei werden durch die Anwendung der Gärprodukte mineralische Düngemittel und somit weitere CO2-Emissionen bzw. endliche Ressourcen eingespart, denn die Herstellung von stickstoffhaltigen Mineraldüngern ist sehr energieintensiv. Phosphor und Kalium werden im Bergbau abgebaut und weisen zunehmend höhere Gehalte an Cadmium und Uran auf. Bei der Herstellung von Erden und organischen Düngemitteln sind zunehmend torffreie Produkte vom Verbraucher gefragt. Torf muss über sehr weite

Die Mikroorganismen im Fermenter wandeln die eingesetzte Biomasse in Biogas und Gärprodukte um.

Strecken nach Deutschland transportiert werden und setzt langfristig gebundenes CO2 frei. Die Substitution von Torf durch Gärprodukte stellt somit eine klimaneutrale Alternative dar. Neue Vermarktungsstrategien konditionierter Gärprodukte für Privatgärtner, Garten- und Landschaftsunternehmen, Erdenwerke und Düngemittelhersteller nehmen einen immer höheren Stellenwert ein, um in diesen Bereichen eine höhere Wertschöpfung zu erzielen (siehe Kapitel 8: „Vermarktungsstrategien“). Dazu sind geeignete Aufbereitungstechniken notwendig (siehe Kapitel 6: „Aufbereitungsverfahren“). Durch die steigenden rechtlichen Anforderungen entstehen Flächenknappheit und hohe Abnahmepreise für organische Düngemittel. Die Aufbereitung von Gärprodukten kann dazu beitragen, die notwendigen Kosten für Lagerung, Transport und Ausbringung zu reduzieren, indem Volumina reduziert und Nährstoffe aufkonzentriert werden sowie das Handling optimiert wird. Ob dies eine wirtschaftliche Alternative darstellt, muss im Einzelfall betrachtet werden (siehe Kapitel 10: „Betrachtung der Wirtschaftlichkeit“).


Erzeugung von Biogas und Gärprodukten

2 Erzeugung von Biogas und Gärprodukten Biogas, ein vielfältig nutzbarer Primärenergieträger, entsteht unter Ausschluss von Luft durch die Zersetzung organischer Materialien durch verschiedene Mikroorganismen. Dieser natürliche Prozess findet in der Natur in ähnlicher Weise – z. B. im Verdauungssystem von Kühen – statt. In Biogasanlagen werden unter kontrollierten Bedingungen Biogas und Gärprodukte erzeugt, die einen wertvollen Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasen leisten. Einsatzstoffe

Strom Blockheizkraftwerk Fermenter Wärme

Biogas

Biomethan

Kraftstoff

Wärme Gärprodukt

Biomethanaufbereitung Strom

Biogas ist ein Gemisch aus dem energiereichen Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2). Es kann einen Verbrennungsmotor ähnlich wie in einem Auto antreiben. Kombiniert mit einem Stromgenerator ist dies ein sogenanntes Blockheizkraftwerk, das Elektrizität und Wärme liefert. Alternativ kann das CH4 in einem technischen Aufbereitungsschritt vom CO2 getrennt und als Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist werden. Von dort entnommen, wird es als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge oder wiederum wie Erdgas für die Strom- und Wärmeproduktion verwendet. Als Ausgangsstoff für jeden Biogasprozess dient organisches Material, das durch die verschiedenen Mikroorganismen verstoffwechselt wird. Als Substrate kommen neben gezielt angebauten nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Getreide-GPS (Ganzpflanzensilagen) oder Wildpflanzenmischungen auch Gülle, Mist und Jauche sowie Bioabfälle, industrielle Abfälle oder pflanzliche Reststoffe zum Einsatz. Da nur organische Materialien im Prozess zersetzt werden, spielt die Zusammensetzung der Substrate eine entscheidende Rolle für den Nährstoffgehalt des Gärproduktes, das nach dem Biogasprozess entsteht und als Dünger verwendet wird.

Im Rahmen des Biogasprozesses werden die in den Fermenter eingebrachten Substrate von Bakterien zersetzt. Da dieser Prozess wirtschaftlich genutzt wird, sollten die beteiligten Mikroorganismen optimale Lebensbedingungen vorfinden. Dazu gehört unter anderem eine entsprechende Temperatur, die in den meisten Fällen bei etwa 40 °C (mesophil) oder 50 – 55 °C (thermophil) liegt, ein angepasster pH-Wert, die Abwesenheit von Sauerstoff und eine gute Versorgung mit den benötigten Nährstoffen. Stimmen diese Milieubedingungen mit den Anforderungen der Bakterien überein, wird die Biomasse in vier Phasen zu Biogas umgewandelt. In der ersten Phase, der sogenannten Hydrolyse, wird das Ausgangsmaterial in einfachere Verbindungen wie Zucker, Fettsäuren und Aminosäuren gespalten. Die beteiligten Mikroorganismen setzen dazu verschiedene Enzyme frei, die das Material zersetzen. Im zweiten Schritt werden die gebildeten Zwischenprodukte im Rahmen der so genannten Acidogenese durch Säure bildende Bakterien weiter abgebaut. Dabei entstehen neben verschiedenen Fettsäuren auch CO2 und Wasser. Die niederen Fettsäuren dienen der Produktion der Ausgangsstoffe für das Biogas. Diese entstehen in der Acetogenese, in der Essigsäure bildende Bakterien die Fettsäuren zu

Essigsäure, Wasserstoff (H2) und CO2 umsetzen. Vor allem die Essigsäure dient als Grundlage für die Erzeugung des Biogases, da diese in der letzten Stufe des Prozesses, der Methanogenese, von strikt anaeroben methanogenen Archaeen zu CH4 umgewandelt wird. Eine andere Art von Archaeen produziert das CH4 aus der Verwertung von H2 und CO2. In den meisten Anlagen finden die vier Stufen des Prozesses parallel zueinander statt. Da die verschiedenen Bakterien jedoch unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum stellen, muss ein technischer und prozessbiologischer Kompromiss gefunden werden, um eine optimale Verwertung der eingesetzten Substrate sicherstellen zu können. Durch die Substrate können u. a. unerwünschte Bestandteile wie Unkrautsamen oder Krankheitserreger in das System eingebracht und weiter verbreitet werden. Es wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass die mikrobiologischen Prozesse unter thermophilen Temperaturen in Biogasanlagen zu einer nachweislichen Abtötung keimfähiger Unkrautsamen oder verschiedener Krankheitserreger führen. Unter mesophilen Bedingungen werden sie bereits signifikant verringert. Somit sind Gärprodukte, die

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Erzeugung von Biogas und Gärprodukten

aus Biogasanlagen stammen, als hygienisch unbedenklich einzustufen. Der Biogasprozess läuft in allen Anlagentypen in identischer Form ab, doch es gibt hinsichtlich der technischen Ausgestaltung einige wesentliche Unterscheidungsmerkmale. So werden im landwirtschaftlichen Bereich hauptsächlich Nassvergärungskonzepte verwendet. Enthalten die Substrate einen hohen Trockenmasse (TM)-Gehalt oder größere Mengen an groben Bestandteilen, können Trockenvergärungskonzepte das Mittel der Wahl sein. Dies ist bei vielen Bioabfallvergärungsanlagen der Fall. Da während des Prozesses ein Teil der organischen Verbindungen zersetzt wird, verbleibt der anorganische Teil vollständig im Gärprodukt. Durch den hohen Gehalt an Nährstoffen stellt das Gärprodukt ein attraktives organisches Düngemittel dar, das zwar hauptsächlich in der Landwirtschaft verwertet wird, aber auch Absatzmärkte im Gartenbau und bei privaten Abnehmern findet. Neben dem hohen Gehalt an pflanzenverfügbaren Nährstoffen hat das Gärprodukt weitere Vorteile gegenüber kon-

Blick in den Fermenter

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ventionellen Wirtschaftsdüngern wie Gülle oder Jauche. So werden beispielsweise die Geruchsemissionen, die bei der Ausbringung auftreten, durch den Abbau der flüchtigen organischen Verbindungen in der Zersetzungsphase deutlich verringert. Weiterhin werden organische Säuren zu großen Teilen abgebaut und das Risiko für Blattverätzungen sinkt signifikant. Zusätzlich fließt das Gärprodukt besser von den Blättern ab, da ein Teil des organischen Materials des Ausgangssubstrats zu CH4 verstoffwechselt wurde. So findet neben dem verringerten Risiko für Verätzungen auch eine verminderte Blattverschmutzung statt. Neben diesen Vorteilen verfügen die Gärprodukte zudem über relevante Mengen an humuswirksamem Kohlenstoff. Eine langfristige Düngung mit Gärprodukten trägt daher im Gegensatz zum Mineraldüngereinsatz dazu bei, dass neben der Bodenfruchtbarkeit auch das Bodenleben erhalten wird und ertragreiche Standorte gesichert sowie nachhaltig genutzt werden können. Da die Nährstoffzusammensetzung des Gärproduktes von den eingesetzten Substraten abhängig ist, können keine pauschalen An-

gaben über den Nährstoffgehalt gemacht werden. Durch den individuellen Substratmix der Anlagen, der von nachwachsenden Rohstoffen über Gülle, Mist und Jauche bis hin zu den verschiedensten organischen Abfällen reicht, haben Gärprodukte nie identische Nährstoffgehalte. Es kann zwar eine Spanne der wichtigsten Nährstoffe und zugehörigen Mittelwerte auf Basis von Analysedaten angegeben werden, doch um eine Düngung nach guter fachlicher Praxis gewährleisten zu können, müssen die Gärprodukte einer Anlage im Idealfall mehrfach pro Jahr im Labor analysiert werden. Nur bei einem bekannten Nährstoffgehalt des Gärproduktes kann die Pflanze bedarfsgerecht gedüngt werden. Neben der Energieerzeugung ist damit auch die Kreislaufführung von Nährstoffen ein wesentlicher Vorteil der Biogastechnologie, der zukünftig noch mehr Beachtung finden wird. Zusätzlich zu den positiven ökologischen Effekten führt eine nachhaltige Gärproduktverwendung auch zu monetären Vorteilen für den Anlagenbetreiber, wenn hochpreisige Mineraldünger ersetzt oder neue Vermarktungswege erschlossen werden.


Rechtliche Anforderungen

3 Rechtliche Anforderungen Das Düngerecht regelt in Deutschland die nachhaltige und ressourcen­ effiziente Versorgung von Nutzpflanzen mit Nährstoffen und die Erhaltung bzw. Verbesserung der Fruchtbarkeit von Böden. Gleichzeitig sollen Gefahren für Umwelt, Mensch und Tier vermieden werden. Die Anwendung und das Inverkehrbringen von Gärprodukten fallen in Deutschland unter das Düngegesetz (DüngG). Dabei entscheiden die verwendeten Einsatzstoffe, die Nährstoffgehalte und die geplante Anwendung über die Einstufung als Düngemittel, Wirtschaftsdünger, Bodenhilfsstoff oder Kultursubstrat. Gärprodukte, die aus nachwachsenden Rohstoffen und Gülle hergestellt wurden, sind als Wirtschaftsdünger eingestuft. Werden Abfälle eingesetzt, die nicht in der Landwirtschaft anfallen, geht dieser Status verloren und die Gärprodukte werden abhängig von den Nährstoffgehalten als organische Ein- und Mehrnährstoffdünger definiert. Weisen Gärprodukte keine wesentlichen Nährstoffgehalte an Stickstoff (N < 1,5 % bezogen auf die Trockenmasse – TM), Phosphat (P2O5 < 0,5 % TM) und Kalium (K2O < 0,7 5 % TM) auf, fallen sie unter die Gruppe der Bodenhilfsstoffe. Kultursubstrate hingegen sind Mischungen mit Erden und werden als Blumenerden oder zum Auffüllen von Wurzelräumen verwendet. Diese Einstufung ist insbesondere bei der düngemittelrechtlichen Kennzeichnung nach Düngemittelverordnung (DüMV) relevant, die bei der Abgabe von Gärprodukten an andere Betriebe erforderlich ist. Dafür sind regelmäßige Untersuchungen der Gärprodukte auf Nährstoff- und Schadstoffgehalte notwendig. Ab einem bestimmten Schwellenwert sind Schadstoffe zu kennzeichnen und nur bis zu einem bestimmten Grenzwert in jedem einzelnen Einsatzstoff und dem abgabefertigen Düngemittel erlaubt (siehe Grafik: „Kennzeichnungsschwellen und Schadstoffgrenzwerte der DüMV“). Es bestehen weitere Kennzeichnungspflichten für zusätzliche Inhaltsstoffe (z. B. Selen, Kupfer und Zink), deren Schwellenwerte abhängig vom Düngemitteltyp ausfallen können. Gemäß der Wirtschaftsdüngerverbringungsverordnung (WDüngV) haben zusätzlich Abgeber, Beförderer und Empfänger von Wirtschaftsdüngern

Aufzeichnungs-, Melde- und Mitteilungspflichten der in Verkehr gebrachten Stickstoff- und Phosphatmengen. Die Düngeverordnung (DüV) regelt die gute fachliche Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln auf landwirtschaftlichen Flächen. Die Anforderungen an Obergrenzen, Düngebedarfsermittlung, Nährstoffüberschüsse, Sperrzeiten und Lagerkapazität wurden durch die letzte Novellierung für landwirtschaftliche Betriebe deutlich verschärft. Zusätzlich wurde die Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV) eingeführt, nach der Betriebe mit mehr als 50 Großvieheinheiten (GV) oder 30 Hektar (ha) landwirtschaftlicher Nutzfläche bei einer Tierbesatzdichte von jeweils mehr als 2,5 GV/ha ab dem 1. Januar 2018 eine Stoffstrombilanz erstellen müssen. Diese Pflicht gilt auch für alle Betriebe, die Wirtschaftsdünger von einem Betrieb aufnehmen, der eine Stoffstrombilanz erstellen muss. Damit sind die meisten Biogasanlagen von dieser Pflicht betroffen. Die Stoffstrombilanz – zunächst als Hoftorbilanz bezeichnet – ist vergleichbar mit einem erweiterten Nährstoffvergleich, bei dem alle Mengen an Stickstoff (N) und Phosphat (P2O5), die in den Betrieb eingehen oder diesen wieder verlassen, aufgezeichnet und gegenübergestellt werden müssen. Dazu zählen u. a. alle Düngemittel, Saatgut und Nutztiere sowie pflanzliche Erzeugnisse wie Getreide oder Futtermittel als auch tierische Erzeugnisse wie Milch oder Fleisch. Die Differenz aus Nährstoffzufuhr und Nährstoffabgabe darf einen theoretisch zu ermittelnden Verlustwert oder einen Bilanzwert von 175  kg N/ha nicht überschreiten. Die Vielzahl von Pflichten und Anforderungen bei der Verwendung von Gärprodukten als Düngemittel kann an dieser Stelle nur grob angerissen werden. Ausführ-

Kennzeichnungsschwellen und Schadstoffgrenzwerte der DüMV As

Pb

Cd

Cr

CrVI

Ni

Hg

Tl

PFT

Arsen

Blei

Cadmium

Chrom

Chrom VI

Nickel

Quecksilber Thallium Perfluorierte Tenside Summe Dioxin/dl-PCB

[mg/kg TM]

1

I-TE Dioxine und dl-PCB1

[ng WHO-TEQ]

Kennzeichnung ab

20

100

1

300

1,2

40

0,5

0,5

0,05

-

Grenzwert

40

150

1,5

-

2

80

1

1

0,1

30

Gilt nicht für Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft und Gärprodukte ohne Bioabfallanteil.

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Rechtliche Anforderungen

lichere Informationen finden Sie in den verschiedenen Arbeitshilfen des Fachverband Biogas, die im geschützten Bereich der Homepage von Mitgliedern heruntergeladen werden können. Die Novellierung der DüV im Jahr 2017 stellt die Landwirtschaft und insbesondere Betreiber von Biogasanlagen vor große Herausforderungen. Der wohl stärkste Eingriff ist die Ausweitung der Obergrenze von 170 kg N/ha auf alle organischen und organisch-mineralischen Düngemittel im Betriebsdurchschnitt, so dass jetzt auch Gärprodukte unabhängig von den Einsatzstoffen hiervon betroffen sind. Diese Grenze gilt losgelöst vom tatsächlichen Nährstoffbedarf der Kultur und von regionalen Besonderheiten wie Bodenbeschaffenheit, Ertragserwartung und Grünlandanteil. Dadurch konterkariert diese Regelung die nachhaltigen Nährstoffkreisläufe und fördert den Einsatz von Mineraldünger, da dieser nicht pauschal begrenzt wird. Die organischen Düngemittel dagegen müssen in andere Regionen abtransportiert oder in andere Absatzwege gebracht werden. Die Anwendung von Gärprodukten und anderen Düngemitteln sollte immer unter Berücksichtigung der spezifischen Standortbedingungen erfolgen. Dabei muss die Düngung im Gleichgewicht sein zwischen dem voraussichtlichen Nährstoffbedarf der Pflanze und der Nährstoffversorgung aus dem Boden. Der Betriebsinhaber hat vor dem Aufbringen der Gärprodukte eine Düngebedarfsermittlung (DBE) für jede Kultur bzw. jede Bewirtschaftungseinheit zu ermitteln. Es sind die Tabellen mit den konkreten Werten aus dem Anhang der DüV heranzuziehen. Hierzu bieten die meisten Bundesländer Rechner zur digitalen Ermittlung auf den Homepages der landwirtschaftlichen Behörden an. Der ermittelte Düngebedarf darf im Rahmen der Düngungsmaßnahmen nicht überschritten werden. Zur DBE sind folgende Schritte notwendig: ff Ermittlung der benötigten Stickstoffmenge für jede Kultur ff Abzug der Stickstoffmenge bei stark humosen Böden ff Abzug der durch die letzten Vorfrüchte/  Zwischenfrüchte gelieferten Stickstoffmenge ff Abzug der im Boden verfügbaren Stickstoffmenge (Nmin) ff Abzug der Nachlieferung aus im Vorjahr ausgebrachten organischen und organisch-mineralischen Düngemitteln Zur Kontrolle der erfolgten Düngung haben Landwirte für das abgelaufene Düngejahr bis zum 31. März des folgenden Jahres einen betrieblichen Nährstoffvergleich für Stickstoff und Phosphat anzufertigen. Dabei

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sind Stickstoffüberschüsse im 3- bzw. 6-Jahresschnitt von 50 kg N/ha und 10 kg P2O5 /ha erlaubt. Stickstoff- und phosphathaltige Düngemittel dürfen grundsätzlich nicht auf überschwemmten, wassergesättigten oder schneebedeckten Böden ausgebracht werden. Auf gefrorenen Boden dürfen nur dann bis maximal 60 kg Gesamtstickstoff ausgebracht werden, wenn der Boden durch Auftauen am Tag des Aufbringens aufnahmefähig wird, ein Abschwemmen nicht zu befürchten ist, eine Pflanzendecke vorhanden ist und andernfalls die Gefahr einer Bodenverdichtung durch das Befahren bestehen würde. Werden Flächen, die direkt an Gewässer angrenzen und eine Hangneigung von 10 % vorweisen, gedüngt, muss der Landwirt einen Abstand von mindestens 5 Metern zur Böschungsoberkante einhalten, um Einträge der Gärprodukte oder von Gülle in das Oberflächenwasser zu vermeiden. Grundsätzlich müssen Gärprodukte auf unbewachsenen Flächen unverzüglich, jedoch spätestens vier Stunden nach Beginn des Aufbringens eingearbeitet werden. Dabei ist der Aufbereitungsgrad der Gärprodukte unerheblich, und auch feste oder pelletierte Gärprodukte müssen unverzüglich eingearbeitet werden. Eine Ausnahme besteht für Kompost, Festmist von Huf- oder Klauentieren sowie für Düngemittel, deren Trockenmassegehalt unter 2 % liegt. Dabei kann es sich beispielsweise um Silagesickersäfte handeln. Ab dem 1. Februar 2020 dürfen flüssige Gärprodukte auf Ackerland nur noch streifenförmig ausgebracht oder direkt in den Boden eingebracht werden. Für Grünland, Dauergrünland oder Flächen mit mehrschnittigem Feldfutteranbau gelten diese Auflagen ab dem 1. Februar 2025. Gärprodukte und andere Düngemittel dürfen nur ausgebracht werden, wenn die Pflanzen die enthaltenen Nährstoffe aufnehmen können. Dazu verbieten gesetzlich vorgeschriebene Sperrfristen die Ausbringung von Düngemitteln während des Herbstes / Winters. Auf Ackerland darf ab Ernte der letzten Hauptfrucht bis zum 31. Januar kein Düngemittel ausgebracht werden, mit Ausnahme von Kulturen wie Zwischenfrüchten, Winterraps, Wintergerste und Feldfutter, die noch im Herbst einen Düngebedarf aufweisen. Jedoch ist die Menge an ausbringbarem Gesamtstickstoff auf 60 kg /ha und die Menge an Ammoniumstickstoff (NH4) auf 30 kg /ha begrenzt. Auf Ackerland mit mehrjährigem Feldfutter, Grünland oder Dauergrünland gilt die Sperrfrist vom 1. November ebenfalls bis zum 31. Januar. Die Ausweitung der Sperrfristen bedeutet, dass sich die benötigte Lagerkapazität für Gärprodukte nicht ausschließlich an der pauschalen Vorgabe von sechs bzw. neun Monaten bemisst. Vielmehr führen die gezeigten Anforderungen aus der DüV je nach Betriebskonzept zu einem Bedarf an zusätzlichen Lagerkapazitäten. Wenn


Rechtliche Anforderungen

eine Herbstdüngung nicht möglich ist, führen besonders enge Fruchtfolgen mit einer hohen Biomasseproduktion bei gleichzeitig geringem Zwischenfruchtanbau dazu, dass ausschließlich im Frühjahr Gärprodukte ausgebracht werden können, was ebenfalls eine erhöhte Lagerkapazität erfordern kann. Generell muss das Fassungsvermögen von Gärproduktlagern auf die Belange des jeweiligen Betriebes sowie des Gewässerschutzes abgestimmt sein. Es sollte dabei immer größer sein als die Kapazität, die in dem Zeitraum erforderlich ist, in dem das Ausbringen von Gülle oder Gärprodukten durch die vorgeschriebenen Sperrfristen verboten ist. Unabhängig davon muss das Fassungsvermögen für Gärprodukte mindestens sechs Monate betragen. Ab 2020 erhöht sich die Mindestlagerkapazität auf neun Monate für Betriebe mit mehr als 3 GV/ha oder ohne vertraglich gebundene Ausbringungsflächen. Abweichend von dieser Regelung müssen Festmist und Kompost ab dem Jahr 2020 mindestens für einen Zeitraum von zwei Monaten gelagert werden können. Dies gilt jedoch nicht für feste Gärprodukte, da in diesem Fall nicht zwischen den einzelnen Aufbereitungsformen für Gärprodukte

differenziert wird. Auch feste Gärprodukte müssen entsprechend mindestens sechs Monate gelagert werden können. Die Reduktion des Gärproduktvolumens kann in Bezug auf die benötige Lagerkapazität entsprechend interessant sein (siehe Kapitel 6: „Aufbereitungsverfahren“). Zum Schutz des Grundwassers können die Länder weitreichende Verschärfungen der in der Verordnung festgelegten Auflagen beschließen. Diese dürfen für Gebiete erlassen werden, in denen mehr als 50 Milligramm (mg) Nitrat je Liter (l) Grundwasser oder ein Wert von 37,5 mg /l bei ansteigender Tendenz festgestellt werden. Auch eine Eutrophierung in langsam fließenden oder stehenden oberirdischen Gewässern, die nachweislich auf dem Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlichen Quellen basiert, kann zu einer Verschärfung der Anforderungen führen. Solche Ausnahmen können sich beispielsweise in Form von Grenzwerten hinsichtlich des Überschreitens von Stickstoffgehalten, eines Verbots der Phosphatdüngung oder einer Verschärfung der Sperrfristen auswirken.

Ausbringung flüssiger Gärprodukte mit Schleppschlauch

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Anwendungsmöglichkeiten

4 Anwendungsmöglichkeiten Die Anwendung von Gärprodukten unterliegt einer Vielzahl von rechtlichen Rahmen­ bedingungen. Trotzdem nutzen tausende Landwirte die Vorteile einer organischen Düngung von landwirtschaftlichen Kulturen. Denn Gärprodukte beinhalten nicht nur die verschiedenen Nährstoffe, sie tragen zudem zum Aufbau von Bodenhumus und Bodenleben bei. Die organische Düngung stellt eine wichtige Quelle für die Zuführung von Pflanzennährstoffen und organischer Substanz für die Humusbildung dar. Die Nährstoffe liegen in Gärprodukten in verschiedenen Bindungsformen vor, teils in mineralisierter, teils in organisch gebundener Form. Dies führt zu Unterschieden in der zeitlichen Verfügbarkeit im Vergleich zu mineralischen Düngemitteln. Da die Verwertung der Nährstoffe zusätzlich von der Ausbringtechnik, der Witterung und der gedüngten Kultur abhängig ist, können sich größere Schwankungen in der Wirkung organischer Dünger ergeben. Die Nährstoffgehalte von Gärprodukten schwanken in Abhängigkeit von den eingesetzten Substraten. Darüber hinaus ergeben sich unterschiedliche Zusammensetzungen in Abhängigkeit davon, welche Aufbereitung (Separation, Trocknung etc.) ein Gärprodukt erfahren hat. So führt eine Separation dazu, dass NH4 und K2O eher in der flüssigen Fraktion, während P2O5 und organisches Material in der festen Fraktion enthalten sind. Für eine pflanzengerechte Stickstoffdüngung ist deshalb eine regelmäßige Untersuchung der Gärprodukte unerlässlich. Grundsätzlich lässt sich anhand solcher Analysen feststellen, dass flüssige Gärprodukte häufig einen Trockenmassegehalt von 4 – 6 % haben und durch die Vergärung 60 – 80 % des Stickstoffs als NH4 vorliegt. Dies hat Auswirkungen auf den pH-Wert der Gärprodukte, der im Vergleich zu Gülle höher liegt (etwa bei 8), wodurch die Gefahr

von gasförmigen Ammoniakverlusten steigt. Hier gilt es entsprechend mit technischen Maßnahmen (siehe Kapitel 5: „Ausbringungstechnik“) gegenzusteuern. Entscheidend für die Düngeplanung anhand einer nun auch laut DüV vorgeschriebenen Düngebedarfsermittlung (DBE) sind die Nährstoffzusammensetzung des Gärproduktes und die Wirksamkeit der Nährstoffe. Die Verfügbarkeit von Stickstoff hängt direkt vom NH4-Gehalt sowie dem Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff ab (C/N-Verhältnis). Dünger mit einem engen C/N-Verhältnis (Gülle, Jauche, flüssige Gärprodukte) weisen eine wesentlich schnellere Stickstoffverfügbarkeit auf als Dünger mit einem weiten C/N-Verhältnis (Kompost, Stallmist, feste Gärprodukte). Einen Anhaltswert über die möglichen Nährstoffzusammensetzungen liefert die Tabelle „Inhaltsstoffe typischer Gärprodukte“. Der im Gärprodukt vorliegende Ammoniumstickstoff (NH4) kann vom Landwirt direkt im Ausbringungsjahr als mineralisch verfügbarer Stickstoff angesehen werden. Bei flüssigen Gärprodukten liegt dieser Wert bei etwa 60 %. Hinzu kommt der Anteil an Stickstoff, der zwar organisch gebunden ist, aber im Lauf der Vegetationszeit mineralisiert (verfügbar) wird. Die Verfügbarkeit des in der organischen Substanz gebundenen Stickstoffs ist unterschiedlich. Ein kleiner Teil wird relativ schnell mineralisiert und kann von den Kulturen noch im Ausbringungsjahr aufgenommen werden. Der stär-

ker in der organischen Substanz gebundene Stickstoff wird sehr langsam mineralisiert. Je nach Witterung und Bodenbearbeitungsintensität ist mit Freisetzungsraten von 1 – 3 % des Gesamtstickstoffs pro Jahr zu rechnen. Die Vorgaben aus der DüV tragen diesem Umstand Rechnung, indem sie bei der DBE vorschreiben, welchen Stickstoffanteil der Landwirt im Anbaujahr mindestens anrechnen muss. Für flüssige Gärprodukte sieht der Gesetzgeber eine Mindestwirksamkeit von 50 % des ausgebrachten Gesamtstickstoffgehaltes vor, für feste Gärprodukte nur 30 %. Zusätzlich sieht die DüV eine Nachlieferung aus dem Vorjahr in Höhe von 10 % des im Vorjahr ausgebrachten Gesamtstickstoffs vor. Hintergrund dieser Vorgabe ist, dass eine fortlaufende Zufuhr organischer Dünger zu einer Humusanreicherung im Boden führt mit der Folge einer langsam ansteigenden Stickstofffreisetzung. Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen: Bringt ein Landwirt jedes Jahr 30 Kubikmeter (m³) flüssiges Gärprodukt mit einem N-Gehalt von 5 kg N/m³ auf seiner Fläche aus, müssen mindestens 50 % des ausgebrachten Gesamtstickstoffs (150 kg N/ha), also 75 kg N/ha, unmittelbar angerechnet werden. Hinzu kommen nochmals 15 kg N/ha aufgrund der 10 % Nachlieferung aus dem Vorjahr. Insgesamt muss bzw. kann der Landwirt 90 kg N/ha aus der organischen Düngung anrechnen.

Inhaltsstoffe typischer Gärprodukte TM [%]

Ngesamt [kg/m3]

NH4 [kg/m3]

NH4-Anteil [% von Ngesamt]

P2O5 [kg/m3]

K2O [kg/m3]

Flüssiges Gärprodukt

6,5

5,1

3,2

62,7

2,3

5,5

Flüssige separierte Fraktion

5,7

4,9

3,1

63,3

2,0

5,4

Feste separierte Fraktion

24,3

5,8

2,7

46,5

5,0

5,8

Gärproduktform

Quelle: Daten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft

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Anwendungsmöglichkeiten

Ertrag Getreide-GPS [dt / ha TM]

Ertragswirkung von Gärprodukten

200

Mineralische Düngung Gärprodukt

150

Gärprodukt + mineralische Düngung

100 50 0 0   100    200     300 ausgebrachte Menge NH4 [kg / ha]

Quelle: Daten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft

Diese Vorgabe aus der DüV ist im Durchschnitt durchaus richtig, da sie mit der zuvor dargestellten Nährstoffverfügbarkeit im Einklang steht, denn in der Regel ist der enthaltene NH4-Anteil nicht 1:1 als Mineraldüngeräquivalent anzusehen. Versuche haben gezeigt, dass nicht das gesamte über Gärprodukte aufgebrachte NH4 dem Mineraldünger gleichzusetzen ist. Dafür können Verluste bei der Ausbringung und suboptimale Bedingungen im Boden verantwortlich sein. Diese Ertragsnachteile können ausgeglichen werden, wenn die organische Düngung mit einer mineralischen Düngung kombiniert wird. Insgesamt eignen sich Gärprodukte zur bedarfsnahen Stickstoffdüngung, sie erfordern jedoch auch einen gezielten Einsatz zeitnah zum Bedarf der Pflanzen (siehe Abbildung: „Ertragswirkung von Gärprodukten“). Die in den organischen Düngern enthaltenen Phosphat- und Kalimengen sind in ihrer Wirkung langfristig denen der mineralischen Dünger gleichwertig und somit bei der DBE zu 100 % anzusetzen. Die Praxis hat gezeigt, dass bei der DBE in erster Linie P2O5 der limitierende Faktor ist und eine Begrenzung der Ausbringmenge erfordert. Meist kann bei langjähriger organischer Düngung auf die übliche mineralische PDüngung (z. B. Unterfußdüngung zu Mais) verzichtet werden. Aufgrund der gezeigten Eigenschaften lassen sich typische Ausbringzeiten und -mengen in der Praxis ableiten, die im folgenden Anwendungsbeispiel dargestellt sind:

Bei Getreide-GPS (Ganzpflanzensilage) mit einem Düngebedarf von 190 kg N/ha eignet sich typischerweise eine Gärproduktgabe, die einen Nährstoffbedarf in Höhe von 80 – 100 kg N/ha abdeckt. Bei einer Mindestwirksamkeit von 50 % und einem N-Gehalt von 5 kg N/m³ entspricht dies einer Gärproduktmenge von knapp 32 – 40 m³/ha. Nach Berücksichtigung der DBE kann bei Hochertragsmais mit einem Stickstoffbedarf von 220 kg/ha diese Gabe aus Sicht der Pflanzenernährung mit einer späteren Gabe von etwa 15 m³ kombiniert werden. Dabei würden weitere knapp 40 kg des Stickstoffbedarfs der Pflanze gedeckt. Die novellierte DüV lässt diese Praxis jedoch nicht mehr zu, da eine maximale Zufuhr an organischem Stickstoff in Höhe von 170 kg N/ha (Betriebsdurchschnitt) zugelassen ist. Damit können maximal 85 kg des Stickstoffbedarfs über die organische Düngung abgedeckt werden. Die restliche Versorgung der Pflanze muss über mineralische Dünger erfolgen. Insbesondere auf Böden mit geringer Phosphatversorgung muss sonst in Kauf genommen werden, dass der Boden aushagert bzw.

Mindererträge erzielt werden. Wenn der Betrieb ausreichend Flächen mit einem niedrigeren Düngebedarf hat, kann er Einzelschläge oberhalb der 170 kg N/haGrenze düngen. Trotzdem wird diese Neuregelung dazu führen, dass zusätzliche Flächen zur Ausbringung bestehender organischer Dünger benötigt werden, obwohl der Bedarf der Pflanze nicht gedeckt ist. Dies gilt insbesondere auch für Grünlandflächen, die bei einer Intensivnutzung einen Bedarf von weit über 200 kg N/ha haben. Gärprodukte sind nicht nur Nährstoff-, sondern auch Humusdünger. Bei der Vergärung werden die leicht verwertbaren Kohlenstoffverbindungen abgebaut, die ohnehin schnell im Boden mineralisieren und damit nicht zum Humusaufbau beitragen würden. Die im Gärprodukt enthaltenen stabilen Kohlenstoffverbindungen reichern dagegen den Humusgehalt im Boden nachhaltig an und haben in der Regel eine höhere Humusreproduktionsleistung als unvergorene Gülle. Wird das Gärprodukt separiert, ist die humusbildende Fraktion hauptsächlich in der festen Fraktion.

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Ausbringtechnik

5 Ausbringtechnik Im Gegensatz zu Mineraldüngern erfordert eine organische Düngung einen größeren technischen Aufwand, um die Nährstoffe tatsächlich der Pflanze zuzuführen. Dabei gilt es, Verluste ins Grundwasser bzw. in die Luft zu minimieren. Der hohe NH4-Anteil in Verbindung mit höheren pH-Werten birgt die Gefahr von Verlusten in Form von Ammoniak (NH3) während der Lagerung und der Ausbringung der Gärprodukte. Die Risiken lassen sich durch eine verlustarme Ausbringung und sofortige Einarbeitung minimieren, die sodann eine Erhöhung der Nährstoffwirkung zur Folge haben. Eine möglichst optimale Nutzung der Nährstoffe ist Grundlage des Düngewertes von Gärprodukten. Bei Beachtung der technischen und organisatorischen Maßnahmen kann die NH4-Wirkung durch Gärprodukte der Wirkung einer Mineraldüngung angenähert werden.

Als kostengünstige Ausbringtechnik nach wie vor erlaubt ist ein Prallelement, das eine waagrechte bzw. besser nach unten gerichtete Ausbringung des Gärproduktes garantiert. Hierdurch gelingt es, die NH3Verluste im Vergleich gering zu halten.

Breitverteilung

Techniken zur Ausbringung von flüssigen Gärprodukten, welche die eingangs genannten Forderungen am besten erfüllen, sind Verfahren mit Schleppschlauch, Schlepp- oder Schlitzschuhverteiler sowie flache Injektionsverfahren. Die nach DüV noch zugelassene Breitverteilung lässt eine emissionsarme Ausbringung zwar grundsätzlich zu, sie ist aber sehr witterungsabhängig. Nur bei kühlen Temperaturen in Kombination mit folgendem Niederschlag sind gute Ergebnisse zu erwarten. Bei der Wahl der Technik ist zudem entscheidend, ob eine Ausbringung in den Bestand erfolgt.

Trotzdem leidet die Verteilgenauigkeit unter den äußeren Witterungseinflüssen, insbesondere dem Wind. Vor allem bei warmen Temperaturen ist eine sofortige Einarbeitung unbedingt erforderlich. Der Vorteil dieser Technik besteht – neben dem günstigen Anschaffungspreis – insbesondere bei der möglichen Anwendung auch im wachsenden Bestand und auf Grünland.

Die Breitverteilung mittels nach oben ablenkendem Prallteller war lange Zeit üblich, ist aber seit 2016 verboten.

wachsenden Bestand oder auf Grünland zum Teil auf Pflanzen abgelegt, was bei ungünstiger Witterung zu Schäden bei den Pflanzen führen kann. Neben der Ausbringung mit Schleppschläuchen eignet sich, insbesondere im Bestand, der Einsatz von Schleppschuhen. Hier wird mittels der angebauten Stahlfedern Druck auf den Boden ausgeübt. Dies ist aber nicht mit einer Injektion, für die weitaus mehr Bodendruck notwendig ist, zu verwechseln. Die Bodenkufen an der Unterseite der Schleppschuhe öffnen den Pflanzenbestand und brechen den Boden (je nach Bodenart und -dichte) leicht auf, wodurch ein Infiltrieren des Gärprodukts in den Boden begünstigt wird. Gleichzeitig wird eine Verletzung der Pflanzen bzw. der Grünlandnarbe weitestgehend verhindert. Durch den direkten Bodenkontakt wird zudem das Verlustpotenzial verringert. Der technische Aufwand ist allerdings höher und macht sich bei Gewicht und Investitionsaufwand bemerkbar. Bezüglich der Verluste und damit auch der Pflanzenverfügbarkeit optimal ist die Injektion mittels Schlitzgeräten, bei der das Gärprodukt direkt in die Erde eingebracht wird. Dieses Verfahren ist auch im wachsenden Bestand möglich. Insbesondere im Grünland wird hier die Gefahr einer zu starken Verletzung der Grasnarbe gesehen.

Breitverteilung Schleppschlauch

Eine deutlich bessere Querverteilung und geringere NH3-Verluste bei der Ausbringung gelingen über die Anbringung von Schleppschläuchen an einem Gestänge, so dass das Gärprodukt in regelmäßigen Abständen direkt zum Boden geführt wird. Dank der einfachen Technik und des leichten Gewichts lassen sich große Arbeitsbreiten und somit eine hohe Schlagkraft realisieren. Da auf die Schläuche kein Druck ausgeübt wird, wird das Gärprodukt im

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Schlitzgerät

Ein in Biogasbetrieben häufig genutztes Verfahren ist die Unterfußdüngung mittels Injektion vor der Maissaat als Nährstoffdepot. Aufgrund der aufwendigen Technik und des großen Zugkraftbedarfs kommen


Ausbringtechnik

solche Systeme hauptsächlich überbetrieblich und als Selbstfahrer zum Einsatz.

In der Abbildung „Eigenschaften der verschiedenen Ausbringungstechniken“ sind die Kriterien nochmal bewertet.

nicht direkt in den Boden eingebracht wird. Optimal sind kühle, feuchte Bedingungen, auf die Niederschlag folgt.

Die Technik zur Ausbringung von festen oder separierten Gärprodukten ist der Universaldungstreuer (Tellerbreitstreuer). Hier sind Systeme mit vertikal bzw. horizontal angeordneten Walzen verfügbar. Mit diesen Streuern lassen sich auch getrocknete und pelletierte Gärprodukte ausbringen.

Das NH3-Verlustpotenzial korreliert mit dem pH-Wert. Eine Möglichkeit, es zu reduzieren, ist die Absenkung des pH-Wertes durch Ansäuerung der Gärprodukte. Hier kann beispielsweise ASL mit einem pH-Wert von etwa 5 genutzt werden, die bei einigen Aufbereitungsverfahren generell anfällt. Alternativ kann Schwefelsäure eingesetzt werden. Diese Methode kommt auch bei diversen Gärproduktaufbereitungsverfahren zum Einsatz, um Emissionen bei der Aufbereitung und Lagerung insbesondere von getrockneten Gärprodukten zu minimieren.

Güllegrubber

Eine Variante des Schlitzgerätes ist der sogenannte Güllegrubber, bei dem in einem Arbeitsgang das Gärprodukt ausgebracht und mit dem Boden durchmischt wird. Wie beim Schlitzgerät erfordert die Technik höhere Investitionen und ermöglicht vergleichsweise geringe Arbeitsbreiten. Der Güllegrubber ist nur im unbewachsenen Feld einsetzbar, was andere Ausbringtechniken für wachsende Bestände erfordert. Er steht in direkter Konkurrenz zur Ausbringung mit Schleppschlauch und anschließender Einarbeitung mit dem herkömmlichen Grubber. Die Frage für den Landwirt ist also: ein Arbeitsgang mit geringer Arbeitsbreite oder zwei Arbeitsgänge mit großer Arbeitsbreite?

Ausbringung fester Gärprodukte

Neben der Ausbringtechnik können auch organisatorische Maßnahmen dazu beitragen, eine optimale Nährstoffausnutzung zu erreichen. Wie zuvor bereits dargestellt, ist auf unbewachsenen Böden die unverzügliche Einarbeitung dringend notwendig. Auf bewachsenen Böden spielt die Witterung ebenfalls eine große Rolle, um NH3-Verluste zu vermeiden, wenn das Gärprodukt

Gärprodukte haben einen höheren NH4Gehalt, der mit der Zeit im Boden zu Nitrat umgesetzt wird. Dies kann dazu führen, dass dieser Stickstoff in Zeiten stark verringerter Nährstoffaufnahme der Pflanzen verlorengeht. Um das zu vermeiden und eine zeitige „Vorratsdüngung“ zu ermöglichen, können Nitrifikationshemmstoffe bzw. -inhibitoren (z. B. Piadin) eingesetzt werden, die diese Umsetzungsprozesse verlangsamen. Ein Beispiel für eine solche Vorratsdüngung ist die zuvor vorgestellte Unterfußdüngung vor Mais, bei der ein Gärproduktdepot im Boden abgelegt wird.

Eigenschaften der verschiedenen Ausbringungstechniken

Technik Kriterium

Breitverteiler (Prallkopf, Schwenkkopf)

Schleppschlauch

Schleppschuh

Schlitzgerät, Injektor

Güllegrubber

Arbeitsbreite

++

++

O

-

-

Gewicht

++

+

O

-

-

Verteilgenauigkeit

-

+

+

++

O

NH3-Verluste

-

O

+

++

++

„Düngewirkung“

-

+

+

++

++

Investitionsbedarf

++

+

-

--

--

Verschmutzung Aufwuchs

-

-

+

+

keine Wertung

Narbenschäden

+

+

O

-

keine Wertung

Gut für Eigenmechanisierung geeignet

Gut für Eigenmechanisierung geeignet

Häufig nur überbetrieblich

Häufig nur überbetrieblich

Nicht bei Bewuchs einsetzbar

Einsatzgebiet Anmerkung

Nur bei guten Rahmenbedingungen bzw. direkter Einarbeitung mit guter Wirkung

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Aufbereitungsverfahren

6 Aufbereitungsverfahren Die weitergehende Aufbereitung und Konditionierung stellt eine wichtige Möglichkeit zur Einsparung von Lager-, Transport- und Ausbringkosten dar. Insbesondere in Regionen, in denen die Gärprodukte nicht vollständig flüssig ausgebracht werden können, kann die Aufbereitung den Weg für eine außerlandwirtschaftliche Vermarktung bereiten. Wenn zusätzliche Lagerkapazitäten geschaffen oder Gärprodukte über weite Strecken transportiert werden müssen, denken viele Betreiber von Biogasanlagen über die Investition in eine Gärproduktaufbereitung nach. Zusätzlich spielt die Idee, neue Vermarktungswege wie z. B. an Privatgärtner, Gärtnereien sowie Garten- und Landschaftsbau, Erdenwerke und Düngemittelhersteller etablieren zu können, eine immer größere Rolle. Doch bevor die Wahl des Aufbereitungsverfahrens getroffen werden kann, sollte das genaue Ziel definiert sein. Ist es beispielsweise wichtig, die Menge und damit den Wassergehalt im Gärprodukt zu reduzieren, oder sollen Erscheinungsbild und Handling optimiert werden? Ist der Phosphorgehalt im Rahmen der DBE limitierend oder ist aufgrund der Konkurrenzsituation mit anderen organischen Düngern der Absatz an andere Landwirte zurückgegangen? Die Entscheidung über das beste Verfahren ist vom einzelnen Anlagenkonzept und den regionalen Bedingungen abhängig und kann nicht pauschal getroffen werden. Im Weiteren sind ausgewählte Verfahren nach Ziel, Technik, Energie- und Betriebsmittelbedarf bewertet. Die vorgestellten Verfahren sollen lediglich zu einer ersten Einschätzung verhelfen und einen Überblick der verschiedenen Optionen geben. Von Hersteller zu Hersteller können die Verfahren bzw. deren Teilschritte sehr unterschiedlich sein und die Daten auch von den hier gemachten Angaben abweichen. Als erster Aufbereitungsschritt wird in der Regel die Separation in eine flüssige, pumpfähige und eine feste, stapelbare Fraktion durchgeführt. Bereits hier entstehen zwei Stoffgruppen, die sehr unterschiedlich eingesetzt werden können. Die feste Fraktion ist ärmer an Stickstoff und K2O, dafür aber mit P2O5 angereichert. Sie kann vor allem wegen der höheren Kohlenstoffgehalte zum Humusaufbau verwendet werden. Auch steigt die Transportwürdigkeit mit dem erhöhten TM-Gehalt. Da auch Phosphat häufig den Einsatz von Gärprodukten limitiert, kann die flüssige separierte Fraktion mit verhältnismäßig geringeren P2O5-Gehalten besser in Bezug auf den Stickstoffbedarf der zu düngenden Kultur eingesetzt werden. Für die Behandlung der flüssigen Fraktion stehen die Eindampfung, die Vakuumverdampfung oder das Membranverfahren (meist Ultrafiltration und Umkehrosmo-

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se) zur Entwässerung und Eindickung zur Verfügung. Zunehmendes Interesse besteht auch an Verfahren wie Strippung oder Fällung bzw. an der Gewinnung von Ammoniumsulfatlösung (ASL) aus flüssigen Gärprodukten. ASL kann auch im sauren Wäscher nach Trocknung oder Vakuumverdampfung gewonnen werden. Durch den Entzug von Wasser kann die nach der DüV erforderliche Lagerkapazität für Gärprodukte besser erfüllt werden. Fest etabliert ist die Trocknung der festen Fraktion und ggfs. die Granulierung bzw. Pelletierung der getrockneten Gärprodukte. Dabei steht die Verbesserung des Erscheinungsbildes, des Handlings sowie der Lagerfähigkeit und der Vermarktungsfähigkeit im Fokus. Während der Vorbereitung zur Pelletierung können die aus der flüssigen Fraktion gewonnenen Einzelnährstoffe oder andere mineralische sowie organische Zuschlagstoffe beigemischt werden, um je nach Kundenwunsch bedarfsgerechte Dünger anbieten zu können. Dies stellt eine interessante Perspektive für einen Zukunftsmarkt von Düngemitteln dar, die aus Gärprodukten hergestellt werden können. Insbesondere bei der Vergärung von kommunalen Bioabfällen (Bio- und Grüngut) ist oft eine Kompostierung nachgeschaltet. Die Vermarktung der Komposte ist etabliert und die Anwendung führt zu einer sehr hohen Humuszufuhr. Die flüssigen Gärprodukte aus diesen Anlagen werden in einigen wenigen Fällen in Kläranlagen eingeleitet und gemeinsam mit kommunalen Abwässern gereinigt, indem der enthaltene Stickstoff in Luftstickstoff N2 überführt wird (siehe Kapitel 6.4: „Biologische Behandlung“) und so nicht mehr als Nährstoff zur Verfügung steht. Über diese Art der Stickstoffbeseitigung wird aufgrund der Anforderungen der DüV inzwischen auch in anderen Anlagenkonzepten nachgedacht. In jedem Fall sollte das Ziel der Gärproduktaufbereitung eine verantwortungsvolle Optimierung des Nährstoffmanagements sein, die durchaus mit einer Reduzierung der Kosten bzw. Steigerung der Wertschöpfung verbunden sein kann. Einzelne Verfahrensschritte bzw. Technologien, z. B. ein saurer Wäscher, sollten dabei insbesondere auch mit Blick auf eine Minimierung von NH3-Emissionen gewählt werden. Die erzeugte ASL kann als mineralisches Düngemittel landwirtschaftlich eingesetzt oder extern vermarktet werden.


Aufbereitungsverfahren — Separation

6.1 Separation Schneckenpresse

Gärproduktzugabe Siebtrommel

Förderschnecke

Feste Fraktion Austrittsklappe

Flüssige Fraktion

Das Ziel der Separation ist die mechanische Auftrennung der anfallenden Gärprodukte in eine flüssige und eine feste Fraktion. Es findet keine Mengenreduktion statt, lediglich der Bedarf an Lagerbehältern für flüssige Gärprodukte wird durch die Abscheidung der festen Fraktion abhängig von der Zusammensetzung der Ausgangsstoffe und Abscheidetechnik um rund 10 – 20 % reduziert. Die Separation ist meistens der erste Schritt vor einer weiteren Aufbereitung.

der Austrittsklappe entscheiden über den Abscheidegrad. Die Technik ist ausgereift, robust und einfach. Der Strombedarf liegt abhängig von Ausführung und Größe zwischen 0,2 – 0,6 Kilowattstunden elektrisch pro Kubikmeter (kWhel /m³) Input.

Die stapelbare feste Fraktion mit einem TM-Gehalt von 20 – 40 % weist eine verbesserte Transportwürdigkeit auf. Es sind vor allem Kohlenstoff und Phosphat angereichert, so dass feste Gärprodukte als gute Phosphorund Humusdünger für Zwischenfrüchte und Hauptfrüchte mit langen Wachstumszyklen geeignet sind. Die flüssige Fraktion mit einem TM-Gehalt von 1 – 8 % weist eine hohe Fließfähigkeit auf und kann daher sehr gut von der Pflanze abtropfen und in den Boden eintreten. Aufgrund der Anreicherung von NH4 ist diese Fraktion ein schnell wirksamer Stickstoffdünger, der den Pflanzen (z. B. Mais, Getreide, Raps, Grünland) sofort zur Verfügung steht. Die Schneckenpresse ist die am häufigsten verwendete Technik. Hier presst eine rotierende Förderschnecke, die in einer Siebtrommel sitzt, die Gärprodukte gegen eine Austrittsklappe, aus der die feste Fraktion austreten kann. Die flüssige Fraktion wird durch die Siebtrommel mit definierter Lochweite von 0,5 – 1 mm abgeschieden. Anpressdruck, Lochweite und Gegendruck

Schneckenpresse

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Aufbereitungsverfahren — Separation

Dekanter

Manteltrommel

Förderschnecke

Gärproduktzugabe

Flüssige Fraktion

Feste Fraktion An zweiter Stelle ist der Dekanter (die Zentrifuge) zu nennen, in dem eine schnell rotierende Förderschnecke in einer langsamer drehenden Manteltrommel sitzt. Die festen Gärprodukte werden aufgrund der höheren Dichte und Trägheit an die Manteltrommel gedrückt und dort abtransportiert. Die flüssige Fraktion kann zwischen Förderschnecke und Manteltrommel austreten. Der Abscheidegrad lässt sich über die Geschwindigkeiten der Förderschnecke und der Manteltrommel sowie über den Durchsatz variieren. Die Zentrifuge verfügt über einen sehr hohen Abscheidegrad. Der Strombedarf liegt bei 3 – 5 kWhel /m³ Input. In Bandfilterpressen werden die Gärprodukte zwischen zwei Filterbändern keilförmig verdichtet und dadurch Wasser durch die Bänder ausgepresst. Die Bänder werden über Umlenkrollen gelenkt und somit wird der Druck schrittweise erhöht. Der Abscheidegrad lässt sich über Anpressdruck, Laufgeschwindigkeit und Beschaffenheit der Filterbänder sowie Anzahl der Umlenk­ rollen einstellen. In der Regel werden Flockungsmittel zugegeben. Der Strombedarf liegt bei 1,5 – 5 kWhel /m³ Input. Des Weiteren können Siebe (z. B. Schwing-, Vibrationsbogen- oder Trommelsiebe) zur Abtrennung von Feststoffen (oder auch Verunreinigungen) auch in Kombination mit den zuvor genannten Techniken zum Einsatz kommen. Die flüssige Fraktion kann dabei durch die Siebe abfließen und die feste Fraktion wird zurückgehalten und zum Ausgang transportiert. Der Abscheidegrad wird über die Lochweite, den Neigungswinkel, die Dreh- bzw. Schwingungsfrequenz eingestellt. Die Flotation macht sich den Effekt zunutze, dass Partikel an aufsteigenden Luftblasen anhaften und mit ihnen auftreiben können. Hierzu wird luftangereicherte Flüssigkeit in das Flotationsbecken unter Zugabe von Flockungsmitteln eingeleitet. Auf der Oberfläche des Beckens bildet sich nun ein Flotatschlamm, der dort abgeschöpft werden kann. Der Vorteil einer Flota-

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Dekanter

tion besteht in der sehr reinen, nahezu partikelfreien flüssigen Fraktion, die z. B. sehr gut bei Membranverfahren eingesetzt werden kann. Dafür weist der Flotat­ schlamm sehr hohe Wassergehalte auf und muss ggfs. weiter eingedickt werden. Der Strombedarf liegt bei etwa 0,2 kWhel /m³ Input. Um eine höhere Feststoffabtrennung zu erreichen, können in den vorgestellten Methoden Flockungsmittel bzw. Flockungshilfsmittel eingesetzt werden. Durch diese wird eine Agglomeration der im Gärprodukt enthaltenen Partikel erzeugt und damit die Abscheidung erheblich verbessert. Die Zugabe von Flockungsmitteln ist mit weiteren Ausgaben verbunden, kann aber in bestimmten Fällen notwendig sein, z. B. bei sehr geringen TM-Gehalten des zu separierenden Gärproduktes oder wenn für eine weitergehende Aufbereitung eine möglichst partikelfreie flüssige Fraktion benötigt wird. Gemäß den Vorgaben der Düngemittelverordnung müssen Flockungsmittel aus synthetischen Polymeren, die sich innerhalb von zwei Jahren nicht um mindestens 20 % abbauen, ab 2019 so gekennzeichnet werden, dass nicht mehr als 45 kg Wirksubstanz je Hektar innerhalb von drei Jahren auf derselben Fläche ausgebracht wird. Bei Einsatz von Flockungsmitteln müssen diese grundsätzlich in der düngemittelrechtlichen Kennzeichnung angegeben werden.


Aufbereitungsverfahren — Trocknung

6.2 Trocknung Das Ziel der Trocknung ist die Verdunstung von Wasser und die Herstellung getrockneter Gärprodukte (Eindampfung von flüssigen Gärprodukten siehe Kapitel 6.5: „Flüssige Aufbereitung“). Dabei wird die heiße Luft z. B. aus dem BHKW der Biogasanlagen durch bzw. über das zu trocknende Gärprodukt geführt. Die erzeugten Produkte können in neue Absatzbereiche wie Erdenwerke oder die Düngemittelherstellung vermarktet bzw. als Einstreu in Tierställen verwendet werden. Die verschiedenen Trocknungsverfahren sind technisch ausgereift und haben sich in der Biogasbranche mit etwa 500 – 700 Trocknern im Einsatz etabliert . Für die getrockneten Gärprodukte kann der gewünschte TM-Gehalt (bis über 90 %) über die Prozessparameter Trocknungszeit und Temperatur eingestellt werden. Abhängig von der Restfeuchte sind die getrockneten Gärprodukte lager- und transportstabil, müssen aber ggfs. weiter verdichtet werden, um Staubemissionen und Risiken der Selbstentzündung zu mindern sowie die Transportwürdigkeit zu erhöhen (siehe auch Kapitel 6.3: „Pelletierung“). Werden bereits getrocknete Gärprodukte in die flüssige Ausgangsfraktion rückgemischt, entstehen Granulate während der Trocknung. Zur Vermeidung von NH3-Verlusten und Geruchsemissionen kann die Abluft der Trocknung mittels saurer Wäscher gereinigt und gleichzeitig ASL hergestellt werden. Alternativ können NH3-Emissionen durch eine Ansäuerung der Gärprodukte vor der Trocknung vermieden werden. Am häufigsten sind Bandtrockner im Einsatz (siehe Abbildung: „Bandtrockner“), in denen die Gärprodukte auf ein Förderband gegeben und bei Temperaturen

Bandtrockner

Gärproduktzugabe

Abluft Förderband

Heiße Luft

Getrocknete Gärprodukte

von 60 – 150 °C getrocknet werden. Es können auch mehrere Bänder übereinander angeordnet sein. Ein ähnliches Prinzip gilt für Schubwende-, Wirbelschichtund Trommeltrockner, in denen die Gärprodukte durch Bewegung von Schaufeln, Lufteinblasen oder eine drehende Trommel durch die heiße Luft transportiert werden. Bei Wagen- bzw. Containertrocknern wird heiße Luft durch eine unbewegte Schüttung geblasen. In der solarunterstützten Trocknung werden die Gärprodukte auf dem Boden eines großen Gewächshauses verteilt und von einem selbstfahrenden Wendewagen (elektrisches Schwein) umgeschichtet. Warme Luft von etwa 40 °C wird von Ventilatoren auf die Gärproduktschicht geblasen. Unterstützt wird die Trocknung durch die Sonneneinstrahlung in das Gewächshaus. Der Wärmebedarf liegt abhängig von der eingesetzten Technik bei 750 – 1.200 Kilowattstunden thermisch pro Kubikmeter (kWhtherm /m³) verdunstetem Wasser (H2O).

Solarunterstützte Trocknung

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Aufbereitungsverfahren — Pelletierung

6.3 Pelletierung Matrize Zuführung Getrocknete Gärprodukte

Presskanalbohrung

Abschermesser

Pellets

Das Ziel der Pelletierung ist ein Kompaktieren des getrockneten Gärproduktes zu Gärpellets, um die Dichte, aber auch das Handling und Erscheinungsbild zu verbessern. Hierzu wird ein TM-Gehalt der getrockneten Gärprodukte von 85 – 90 % benötigt. Die Gärprodukte werden unter hohem Druck durch Matrizen gepresst. Dabei entstehen an den Oberflächen so hohe Temperaturen, dass die Gärpellets an der Außenseite verschmelzen und glasig glänzend wirken.

Koller

In der Ringmatrize werden die Gärprodukte von innen nach außen durch die ringförmige Matrize von innenliegenden Kollern gepresst. Alternativ können die Gärprodukte einem Hohlwalzenpaar zugeführt und in den Innenraum der Matrizen oder durch eine Flachmatrize von darüberliegenden Kollern gepresst werden. Der Strombedarf zur Pelletierung getrockneter Gärprodukte liegt bei etwa 30 – 50 kWhel /Tonne.

Verkauf von Gärpellets im Einzelhandel

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Lose getrocknete Gärprodukte haben eine Schüttdichte von 250 – 350 kg/m³. Mit der Pelletierung werden Gärpellets mit einer Schüttdichte von 700 – 750 kg/m³ erzeugt und damit die Transportwürdigkeit und Lagerfähigkeit erheblich verbessert. Die Gärpellets lassen sich in kleineren Gebinden optimal in Gartencentern oder Baumärkten vermarkten. Wegen ihrer Sauberkeit lassen sie sich gut vom Endkunden einsetzen. Zudem können größere Mengen in neuen Ausbringbereichen, wie z. B. Weinbaugebieten, abgesetzt werden, in denen die herkömmliche Ausbringung von flüssigen Gärprodukten nicht üblich ist. Die Gärpellets lösen sich bei Feuchtigkeitseinwirkung auf, so dass die enthaltenen Nährstoffe der Pflanze zur Verfügung gestellt werden. Derzeit werden nur vereinzelt getrocknete Gärprodukte pelletiert und anschließend außerhalb der Landwirtschaft vermarktet, obwohl das Potenzial als sehr hoch eingeschätzt wird. Gärpellets können zusätzlich mit mineralischen oder organischen Zuschlagstoffen weiter zu Spezialdüngern veredelt werden.


Aufbereitungsverfahren — Biologische Behandlung

6.4 Biologische Behandlung Das Hauptziel der biologischen Behandlung ist die Stabilisierung des organischen Materials. Sie wird über eine aerobe oder kombinierte anaerobe und aerobe Behandlung erreicht. Dabei werden Geruchs­ emissionen reduziert und wird Stickstoff als gebundener organischer Stickstoff fixiert oder in Luftstickstoff umgewandelt. Bei der Kompostierung können feste Gärprodukte aus Trockenfermentationsanlagen oder aus der Separation durch eine gezielte aerobe Rotte (Zugabe von Strukturmaterial, regelmäßiges Umsetzen und optional eine Belüftung) in Kompost überführt werden. Sie werden anhand des Rottegrades in Frisch- und Fertigkomposte unterteilt und sind sowohl im Handel, im Garten- und Landschaftsbau als auch vom privaten Kunden seit Jahrzehnten akzeptierte Bodenhilfsstoffe und Düngemittel. Bei der Rotte werden die enthaltenen löslichen Nährstoffe und Kohlenstoffe in stabilere Humuskomplexe umgewandelt. Durch die aeroben biologischen Umsetzungsprozesse entstehen ausreichend hohe Temperaturen (55 °C – 70 °C), so dass eine Nachkompostierung von festen Gärprodukten aufgrund der keimabtötenden Wirkung als Hygienisierung eingesetzt werden kann. Im Bereich der Vergärung von kommunalen Bioabfällen (Bio- und Grüngut) ist diese Nachbehandlung Stand der Technik.

Kommunale Kläranlage

Wie in kommunalen Kläranlagen umgesetzt, ist die Umwandlung der im Gärprodukt enthaltenen Stickstoffverbindungen in Luftstickstoff (N2) auch als biologisches Verfahren zu verstehen. Dieses funktioniert über die Kombination von Nitrifikation, einer belüfteten (aeroben) Umsetzung von NH4 zu Nitrat, und Denitrifikation, der anaeroben Umsetzung von Nitrat zu Luftstickstoff (N2). Dazu sind in der Regel größere Becken notwendig, die zur Belüftung, Absetzung, Klärung und ggfs. Fällung verwendet werden. Ziel ist es, das gereinigte Wasser anschließend in den Vorfluter einzuleiten. Aufgrund der Nährstoffüberschüsse in der Landwirtschaft finden Verfahren, die auf diesen biologischen Wirkmechanismen basieren, neuerdings größeres Interesse, obwohl sie in der Vergangenheit als Nährstoffvernichtung dargestellt wurden, da hier die Kreislaufführung unterbrochen wird und Stickstoff zur Herstellung von Mineraldüngern wieder energieaufwendig aus der Luft zurückgewonnen werden muss.

Umsetzung der Kompostmieten mittels Radlader

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Aufbereitungsverfahren — Flüssige Aufbereitung

6.5 Flüssige Aufbereitung Das Ziel der flüssigen Aufbereitung ist, eine deutliche Volumenreduktion (bis 50 %) durch die Abtrennung von Wasser zu erzielen. Dabei wird eine Aufkonzentrierung der Feststoffe bzw. Nährstoffe in einer dickflüssigen Lösung mit einem TM-Gehalt von bis zu 15 % erreicht. Die Aufkonzentrierung kann über eine Eindickung unter Normaldruck (Eindampfung), in einem geschlossenen System unter Unterdruck (Vakuumverdampfung) oder über eine Filtration in einem Membranverfahren erfolgen. Für die Eindampfung ist eine vorhergehende Separation nicht unbedingt erforderlich. Für die Vakuumverdampfung und das Membranverfahren dagegen schon. Diese Verfahren sind technisch deutlich anspruchsvoller und sensibler. Sie sind z.  B. in der Wasseraufbereitung und in anderen industriellen Prozessen etabliert. Bei der Aufbereitung von Gärprodukten sind sie dagegen noch weniger verbreitet, erfreuen sich derzeit aber großer Nachfrage. Die aufkonzentrierten Nährstofflösungen (Konzentrat) können wie flüssige Gärprodukte ausgebracht werden, jedoch vermindern sich der Arbeitsaufwand und die Kosten, da weniger Wasser transportiert und mehr Fläche in kürzerer Zeit gedüngt werden kann. Zudem reduziert sich die notwendige Lagerkapazität. Das hergestellte Wasser (Permeat) kann in die Atmosphäre abgegeben, abhängig von den örtlichen Anforderungen in Gewässer bzw. in die Kanalisation eingeleitet oder über landwirtschaftlichen Flächen verregnet werden. Die ASL aus der Abluftbehandlung der Eindampfung oder Vakuumverdampfung kann als Mineraldünger verwendet oder vermarktet werden. Alternativ kann über eine Ansäuerung der Gärprodukte der pH-Wert gesenkt werden, damit Stickstoff im Konzentrat gebunden wird. Die atmosphärische Eindampfung ähnelt der Trocknung mit dem Unterschied, dass keine getrockneten Gärprodukte, sondern eingedickte flüssige Nährstofflösungen hergestellt werden. Dabei wird versucht, eine möglichst große Oberfläche

für die Verdunstung zu schaffen, indem das flüssige Gärprodukt über Lamellen, Filterbänder, Scheiben oder Trommeln verteilt wird. Der Wärmebedarf liegt bei 1.000 – 1.500 kWhtherm /m³ verdunstetem H2O.

Vakuumverdampfung

Wasser (Permeat)

Schwefelsäure

Flüssige Gärprodukte Wärme

ASL Konzentrat

Verdampfer

Brüdenwäscher

Vakuumverdampfer

Die Vakuumverdampfung läuft in einem geschlossenen System ab, so dass keine Abluft entsteht. Die flüssigen Gärprodukte werden in der Innenfläche des Verdampfers, den innenliegenden Wärmeplatten oder den Wärmetauschern z. B. durch Bürsten oder Überströmung verteilt. Durch den Unterdruck wird die Siedetemperatur auf 40 – 75 °C heruntergesetzt, so dass u. a. H2O, CO2, NH3 (bei nicht heruntergesetztem pH-Wert) die Flüssigphase verlassen. Dieses Dampfgemisch wird in einem nachfolgenden Brüden-

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wäscher von Säuren und NH3 gereinigt und ggfs. kondensiert. Der Strombedarf liegt bei 10 – 13 kWhel /m³ Input und der Wärmebedarf bei 600 – 1.000 kWhtherm /m³ verdunstetem H2O im einstufigen Verfahren. Häufig sind mehrere Aggregate hintereinander geschaltet (mehrstufiges Verfahren), um die Wärme aus dem Dampfgemisch für die nächste Stufe weiterzuverwenden. Im 4-stufigen Verfahren kann der Strombedarf auf 5 kWhel /m³ Input und der Wärmebedarf bis auf 250 kWhtherm /m³ verdunstetes H2O gesenkt werden.


Aufbereitungsverfahren — Nährstoffextraktion

Membranverfahren

Flüssige Gärprodukte

Ultra-Filtration UF-Konzentrat

UF-Permeat RO-Konzentrat

Umkehrosmose

Wasser (RO-Permeat) Module einer Umkehrosmose

Beim Membranverfahren werden i. d. R. verschiedene Membranen mit abnehmender Porengröße verwendet (Mikro-, Ultra-, Nanofiltration und abschließend die Umkehrosmose). Meist ist für die Aufbereitung von flüssigen Gärprodukten die Ultrafiltration (UF) mit einer Porengröße von 0,01 – 0,05 µm und die Umkehrosmose (RO = reverse osmosis) mit einer Porengröße von 0,0005 – 0,005 Mi-

krometer (µm) im Einsatz. Da Membranen sehr feststoffempfindlich sind, ist zumeist der Einsatz von Flockungsmitteln in der Separation und/oder der Flotation erforderlich, um eine möglichst partikelfreie Flüssigphase herzustellen. Bei zunehmender Verstopfung steigt der Energiebedarf aufgrund häufiger Reinigungsintervalle stark an und der Durchsatz sinkt. Der Strombedarf liegt bei 10 – 30 kWhel /m³ Input.

6.6 Nährstoffextraktion Das Ziel der Nährstoffextraktion ist die Herstellung von fraktionierten Einzelnährstoffen, die als mineralische Düngemittel oder in der chemischen Industrie verwendet werden können. Zudem wird das Gärprodukt bis hin zur Einleitfähigkeit in Gewässer entfrachtet. Momentan sind diese Verfahren in der Gärproduktaufbereitung erst wenig verbreitet. Die Aufbereitungsschritte der vollständigen Nährstoffextraktion beinhalten Filtration, Fällung des Phosphats und Strippung des Ammoniums. In der Fällung wird Magnesiumammoniumphosphat (MAP) oder Calciumphosphatsalz gewonnen, das direkt als gut verfügbarer Mineraldünger oder zur weiteren Düngemittelherstellung Verwendung findet. In der Strippung können ASL aus dem Gaswäscher sowie ggfs. auch ein stickstoffhaltiger Kalkdünger erzeugt werden. Zudem wird ein stickstoffreduziertes Gärprodukt gewonnen, das wieder der Vergärung als Rezirkulat zugeführt werden kann. Durch diese Stickstoffsenke können höhere Mengen an stickstoffhaltigen Substraten, wie z. B. Hühnertrockenkot, eingesetzt werden, ohne dass eine biologische Hemmung einsetzt. Das Abwasser mit hohen Anteilen an Organik und Nährstoffen kann wie flüssiges Gärprodukt ausgebracht oder einer weiteren Aufbereitung unterzogen werden.

Fällung Permeat aus der Filtration

pH-Anhebung

Fällung der Phosphatsalze

Technische Filtration

AmmoniumRestwasser

Endprodukt: z. B. Struvit

Die Fällung des Phosphats erfolgt aus der Flüssigphase, aus der alle Feststoffe abgetrennt sein müssen. Dies geschieht durch mehrere

Filtrationsstufen bis hin zur Mikrofiltration mit einer Porengröße < 0,1 µm. Durch Anhebung des pH-Wertes wird das Löslichkeitsgleichgewicht der Phosphate verschoben.

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Aufbereitungsverfahren — Nährstoffextraktion

Fällung

Es fallen Phosphatsalze als Feststoff aus. Durch die Auswahl der Lauge und Zusatzstoffe kann die Zusammensetzung der Phosphatsalze beeinflusst werden. So kann zum Beispiel durch die Zugabe von Magnesium Struvit (MAP) ausgefällt werden. Das ausgefallene Salz wird abfiltriert

und kann zur Herstellung von Düngemitteln oder in der chemischen Industrie eingesetzt werden. Der Strombedarf liegt bei etwa 10 – 15 kWhel /m³ Input, jedoch sind dies Daten aus ersten Pilotanlagen und lassen sich bei größeren Anlagen vermutlich weiter absenken.

Strippung

stickstoffhaltiger Wasserdampf

Wasserdampf

Input: Schwefelsäure

Flüssige Gärprodukte

N-reduziertes Gärprodukt

Output: ASL

Strippung

Die Strippung wird eingesetzt um den Ammoniumstickstoffanteil des Gärprodukts zu senken. Dazu muss das NH4-/NH3-Gleich­ gewicht auf die Seite des Ammoniaks verschoben werden. Dies wird durch eine Erhöhung des pH-Werts und der Temperatur erreicht. Das Inputmaterial wird in einer Kolonne verrieselt und im Gegenstrom mit Gas beaufschlagt. Bei dem Gas handelt es sich je nach Verfahren um Luft oder Wasserdampf. Die Luftstrippung ist weniger energieaufwändig als die Dampfstrippung, benötigt jedoch einen höheren Lauge­ einsatz. Das Gas wird mit Ammoniak beladen und in einem Gaswäscher unter Zugabe von Schwefelsäure regeneriert, wobei ASL hergestellt wird. Alternativ kann zur Regeneration auch Gips aus der Rauchgasentschwefelung (REA-Gips) eingesetzt werden, wodurch

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zusätzlich stickstoffhaltiger Kalkdünger erzeugt wird. Wird das Gärprodukt ohne vorherige Separation behandelt, können zusätzlich von NH3 befreite Lignozellulose-Fasern erzeugt und als Holz- oder Faserersatzstoffe genutzt werden. Weiterhin führt die zeitweise Temperaturerhöhung des Substrates auf über 70 °C zu einem weiteren Aufschluss der Organik, was zu einer gesteigerten Biogasausbeute führt. Durch Strippung von phosphatfreiem Permeat aus der Fällung kann das Ammonium vollständig entfernt werden. Da das Permeat feststofffrei ist, treten übliche Probleme wie Verblockung und Zuwachsen der Füllkörper der Stripp­ anlage nicht auf. Das entstehende Restwasser hat einen zu hohen chemischen Sauerstoffbedarf (CSB), um direkt in Gewässer einleitfähig zu sein und muss entsprechend verregnet oder weiter aufgereinigt werden. Der Strombedarf liegt bei etwa 5 – 10 kWhel/m³ Input und der Wärmebedarf bei 45 – 100 kWhtherm/m³ Input.


Safety first!

7 Safety first! Biogas- und Gärproduktaufbereitungsanlagen sind verfahrenstechnisch komplexe Anlagen, von denen verschiedene Gefährdungen für Mensch und Umwelt ausgehen können. Für einen sicheren Anlagenbetrieb ist es unbedingt erforderlich, bestimmte Sicherheitsvorgaben einzuhalten und diese auch auf den Anlagen zu leben. Um sicherzustellen, dass der Betrieb von Biogas- und Gärproduktaufbereitungsanlagen keine Gefährdung für Gesundheit und Umwelt darstellt, müssen Hersteller, Planer und Betreiber von Beginn an eng zusammenarbeiten. Bereits in der Planungsphase muss die Anlage so konzipiert werden, dass möglichst kaum Gefährdungen im laufenden Betrieb auftreten können. Dies schließt ein, dass sichere und qualitativ hochwertige Bauteile verwendet werden, die vom zukünftigen Betreiber einfach und sicher zu handhaben und zu warten sind. Hersteller von Gärproduktaufbereitungsanlagen müssen darüber hinaus die gesetzlich notwendige Dokumentation und Hinweise zum sicheren Betrieb und zur sicheren Wartung zur Verfügung stellen. Zu den Umweltgefahren zählen insbesondere Emissionen in Luft und Wasser z. B. durch die Freisetzung von Methan (CH4) sowie durch das Austreten von Gärprodukten und die damit einhergehende Verunreinigung von Gewässern. Bei Gärproduktaufbereitungsanlagen können durch die Trocknung zusätzlich NH3-Emissionen entstehen.

Um die aufgeführten Gefährdungen und die notwendigen Schutzmaßnahmen abschätzen zu können, ist es unbedingt erforderlich, für alle Tätigkeiten auf der Anlage eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Der Betreiber muss dokumentieren, welche Gefahren auftreten können, wie groß die Eintrittswahrscheinlichkeit und wie schwer die daraus resultierenden Folgen für Umwelt und Gesundheit sein können. Auf dieser Basis müssen entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Unerlässlich für den sicheren Anlagenbetrieb ist auch, dass das Betriebspersonal entsprechend der Gefährdungsbeurteilung geschult wird und regelmäßig bezüglich möglicher Gefährdungen unterwiesen wird. Zudem muss eine den Herstellerangaben entsprechende regelmäßige Wartung stattfinden. Weitere Informationen zur Sicherheit finden Sie in unserer Broschüre „Safety First!“ unter www.biogas-safety.com.

Gesundheitsgefährdungen können durch CH4 resultieren. In Mischung mit Luft (4,4 – 16,5 % CH4) kann sich eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden. Dies kann auch bei der Trocknung von Gärprodukten und bei Staubentwicklung der Fall sein. Um die Gefahr einer Explosion oder eines Brandes zu vermeiden, müssen Zonen, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann, mit entsprechenden Schutz- und Warneinrichtungen versehen werden. Dies ist in einem Explosionsschutzdokument aufzuzeichnen und umzusetzen. Eine zusätzliche Brandgefahr kann sich bei Trocknungsanlagen durch die Eigenerwärmung noch aktiven Gärprodukts bei der Lagerung ergeben. Ist noch eine gewisse Restfeuchte vorhanden, kann durch die Aktivität der Bakterien eine enorme Wärmemenge freigesetzt werden, die zu einer Selbstentzündung und in Kombination mit Staub­entwicklung sogar zur Explosionsgefahr führen kann.

Safety first! Guidelines for th of biogas tech e safe use nology

BIOGAS Know-how_2

Die größten Gefährdungen sind jedoch nicht biogasspezifisch. So gibt es auf Anlagen mechanische Gefahren durch bewegliche Teile. Ebenso besteht eine gewisse Gefahr durch biologische und chemische Stoffe, wie Bakterien, Schimmelpilze oder Zusatz- und Hilfsstoffe. Auch das Biogas selbst und seine Bestandteile bergen Gefahren, sie können toxisch und erstickend wirken.

BIOGAS

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Vermarktungsstrategien

8 Vermarktungsstrategien Für eine wirtschaftlich optimale Verwertung von Gärprodukten müssen die Betreiber von Biogasanlagen eine Reihe von Marketingentscheidungen treffen. Entscheidend ist, an welche Kundengruppen die Gärprodukte verkauft werden sollen. Hängen hiervon doch die Gestaltung des Produktes, der Absatzkanal, die Kommunikation und der Preis ab. Verteilung des Absatzes von Gärprodukten auf die Kundengruppen

Flüssige Gärprodukte 0,4%

Feste Gärprodukte

0,4%

11,3% 10,6% 3,8%

99,2%

Landwirtschaft konventionell Sonstige Bereiche

74,3% Landwirtschaft ökologisch

Quelle: Daten der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

Bislang geben die meisten Biogasanlagen ihre Gärprodukte unaufbereitet an landwirtschaftliche Betriebe ab, vorzugsweise in der näheren Umgebung der Anlage. Dies trifft vor allem für flüssige Gärprodukte zu, bei den festen Produkten werden zunehmend auch andere Kundengruppen erschlossen (siehe Grafiken: „Verteilung des Absatzes von Gärprodukten auf die Kundengruppen“). Viele Anlagen haben aber Schwierigkeiten, ihre Gärprodukte anlagennah an die Landwirtschaft abzugeben. Die neue DüV wird diese Situation nochmals verschärfen. Mit der Aufbereitung der Gärprodukte zu handelsfähigen Düngern können sich Anlagenbetreiber neue Abnehmergruppen erschließen (siehe Abbildung: „Mögliche Absatzwege und Abnehmergruppen). Jede dieser Abnehmergruppen hat unterschiedliche Ansprüche an die Gestaltung der Produkte. Die verschiedenen Produkte, die aus Gärprodukten hergestellt werden können, wurden ausführlich in Kapitel 6: „Aufbereitungsverfahren“ vorgestellt. So können landwirtschaftliche Betriebe durchaus unaufbereitete Gärprodukte mit einem TM-Gehalt von nur 7 % einsetzen. Privatgärtner dagegen bevorzugen feste Produkte wie Pellets oder Kügelchen oder konzen­ trierte Flüssigprodukte.

26

Garten- und Landschaftsbau

Auch die Absatzwege unterscheiden sich. Landwirtschaftliche Betriebe oder Weiterverarbeiter, wie z. B. Erdenwerke, werden von den Anlagenbetreibern eher direkt bedient. Privatgärtner kaufen dagegen ihre Düngeprodukte meist in Gartencentern oder Baumärkten. Aber auch eine direkte Belieferung von Privathaushalten per Online-Shop oder über den Hofladen ist möglich. Nicht zuletzt zeigt die Preisgestaltung große Unterschiede zwischen den Abnehmergruppen. Landwirtschaftliche Betriebe orientieren sich in ihrer Zahlungsbereitschaft

Die Aufbereitung von Gärprodukten erleichtert die Vermarktung auf drei Ebenen: ff Aufkonzentrierung der Nährstoffe erhöht den Wert je Gewichtseinheit und damit die Transportwürdigkeit ff Aufbereitete Produkte sind leichter zu handhaben und riechen weniger ff Aufbereitung, gegebenenfalls gekoppelt mit einer Nährstoffzugabe und Standardisierung, eröffnet neue Absatzmärkte (Privatgärtner) und neue Distributions­ kanäle (Gartencenter)

zum Teil am Düngewert der Gärprodukte. In besonders nährstoffreichen Regionen ist es aber durchaus üblich, dass die Gärprodukte von den Anlagenbetreibern gratis oder sogar mit einer Zuzahlung an die Landwirte abgegeben werden. Ganz anders dagegen bei der Kundengruppe der Privatgärtner: Die Preise hier sind deutlich höher als im landwirtschaftlichen Bereich. Allerdings müssen diese Preise auch die Kosten für Aufbereitung, Marketing und Vertrieb decken. Die Kundengruppe der Privatgärtner ist ein interessanter Zielmarkt. Denn erstens werden in diesem Bereich hohe Umsätze erwirtschaftet: Allein für Gartenpflanzen wurden in Deutschland im Jahr 2015 rund 4 Milliarden Euro umgesetzt. Und zweitens sind die Endpreise recht hoch: Zum Teil können für Markenprodukte bis zu 4 € / kg erzielt werden, ein Mehrfaches des Nährstoffwertes. Die Integration von Gärprodukten in diesem Sektor ist jedoch abhängig von der Akzeptanz der Düngemittelhersteller, der Handelsbetriebe und der Endkunden. Die Präferenzen und Einstellungen der Privatgärtner zu Gartendüngern sind daher von entscheidender Bedeutung und bieten wichtige Anhaltspunkte bei der Vermarktung von Gärprodukten in den Gartenbaubereich. Im Rahmen des Projektes GÄRWERT1 wurde an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen gemeinsam mit Kantar TNS, einem Institut für Marktforschung, eine Studie zum Entscheidungsverhalten von Privatgärtnern durchgeführt: ff Vorstudie: 20 qualitative Interviews mit Privatgärtnern, Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse Wir bedanken uns bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die Förderung des Projektes GÄRWERT (FKZ: 22402312).

1


Vermarktungsstrategien

Mögliche Absatzwege und Abnehmergruppen

Produzent

Endabnehmer

Lohnunternehmer

Biogasanlage Gärprodukt unbehandelt / aufbereitet

Erden- und Düngemittelhersteller

Hofladen

ff Großangelegte Online-Befragung mit insgesamt über 1.000 Teilnehmern, quantitative Auswertung ff Fragen zu Einstellungen und Sozio­ demografie ff Auswahlexperimente: Teilnehmer bekamen verschiedene Dünger und Erden präsentiert und mussten sich in zwölf Durchgängen jeweils zwischen drei Produkten entscheiden (DiscreteChoice-Experiment) ff Ermittlung der Bedeutung verschiedener Eigenschaften der Produkte für die Kaufentscheidung aus den Auswahlentscheidungen mittels statistischer Berechnungen In den qualitativen Interviews wurde schnell deutlich, dass die meisten Privat­ gärtner unsicher beim Kauf von Düngern und Erden sind. Daher nehmen viele Kunden die Produktbezeichnung (z. B. Rosendünger) und die Marke als Anhaltspunkt für ihre Kaufentscheidung. Die Inhaltsstoffe auf der Verpackungsrückseite werden ebenfalls berücksichtigt. Für viele Käufer sind diese Informationen jedoch zu kompliziert und wenig aussa-

Die genannten Präferenzen bezüglich der mögliff Landwirtschaft chen Ausgangsstoffe der ff Garten- und Gärprodukte sind zum Teil Agrarhändler Landschaftsbau widersprüchlich: Energie­ ff Gärtnereien pflanzen wurden zwar ff Energieerzeuger generell eher negativ beInternet wertet. Die Gärprodukte daraus hingegen wurden aufgrund ihrer HomogePrivate Abnehmer nität für einen möglichen Bau- und Gartenmärkte Einsatz im Garten durchff Hobbygärtner aus geschätzt. Bei Gärprodukten aus Abfallanlagen dagegen sahen die Privatgärtner das Risiko unliebsamer Rest- und gekräftig. Exemplarisch sind einige ZiStörstoffe, obwohl sie Abfallanlagen genetate aus den qualitativen Interviews mit rell aus ökologischen Gründen positiv bePrivatgärtnern dargestellt. werteten. Woraus sich ihr Dünger zusammensetzt, ist für viele Kunden nach wie vor nicht erDie Ergebnisse der Online-Umfrage geben sichtlich. Schlagworte wie „Guano“ sind für weitere Einblicke in das Entscheidungsdie Befragten jedoch greifbar. verhalDarüber hinaus ist „Bio“ für ten der Aus welchem Grund werden speziell einige Konsumenten ein weiteKonsudie Tomaten gedüngt? res wichtiges, positiv besetztes Kriterium. Auffallend ist auch, Das weiß ich, um ehrlich zu sein, dass der Düngereinkauf sowie auch nicht genau. Meine Eltern haben halt einfach das Gefühl, die Pflege der Blumen und Beete vorwiedass sie die düngen müssen. 2 gend von Frauen übernommen werden. Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass die Verbraucher bei der Düngung zum Teil stark unterscheiden: Für den Gemüseanbau wird menten. Die Farben in den Tabellen geben an, wie wichtig das jeweilige Attribut für die jeweilige Käufergruppe ist. Sie geben Den Tipp hat meine Mutter mal jedoch nicht an, welche Attributlevel (z. B. bekommen. Die hatten mal einen hohe oder niedrige Preise) von den Gärtnern Untermieter, dessen Bruder oder Vater eine Gärtnerei gehabt hatte, und der präferiert werden. hat das gesagt: Das Beste für Tomaten 2 ist Kuhmist. Die erste Tabelle zeigt die Ergebnisse des

Institutionelle Abnehmer

bevorzugt organischer Dünger eingesetzt, mineralischer Dünger dagegen bei Zier- und Kübelpflanzen, weil diese nicht verzehrt werden.

Auswahlexperiments für Dünger und macht deutlich, dass die Bedeutung der Produkteigenschaften für die verschiedenen Kundengruppen zum Teil sehr unterschiedlich ist. Die Gruppen 2 („Preissensible grüne

Bedeutung der Produktattribute für verschiedene Kundengruppen (Dünger) n = 504

Gruppe 1 (n=53) „UniversalproduktKunden“

Gruppe 2 (n=36) „Preissensible grüne Kunden“

Gruppe 3 (n=96) „Preissensible Kunden“

Gruppe 4 (n=273) „MehrkriterienKunden“

Gruppe 5 (n=46) „PremiumproduktKunden“

Marke (Premiumdünger/ Billigdünger) Bio (ja/nein) Nährstoffgehalte (NPK)

geringe Bedeutung

organisch / mineralisch

mittlere Bedeutung

Preis (6 €, 9 € ,12 €)

hohe Bedeutung

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Vermarktungsstrategien

Kunden“) und 3 („Preissensible Kunden“) achten fast ausschließlich auf niedrige Preise. Gruppe 5 („Premiumprodukt-Kunden“) dagegen ist sehr markenbewusst, berücksichtigt aber auch andere Eigenschaften, z. B. ob der Dünger „Bio“ ist. Interessant ist, dass für Gruppe 5 ein höherer Preis eher zum Kaufen anregt als ein niedriger. Offenbar ver-

wendet diese Gruppe den Preis als Qualitätsindikator. Bemerkenswert ist auch, dass für alle Kundengruppen bis auf die „Preissensiblen“ die Eigenschaft „Bio“ eine mittlere Wichtigkeit hat, dies bietet Ansatzpunkte für die Vermarktung von Gärprodukten. Ob der Dünger mineralisch oder organisch ist, spielt dagegen nur für die „Premiumprodukt-Kun-

den“ eine Rolle. Auch die Nährstoffgehalte sind insgesamt von geringer Bedeutung, die meisten Kunden können mit den Werten kaum etwas anfangen. Mein Vater hat schon immer mit Blaukorn gedüngt, und der Großvater meiner Frau hat schon immer mit Hornmehl gedüngt. 2

Bedeutung der Produktattribute für verschiedene Kundengruppen (Erden)

n = 507

Gruppe 1 (n = 55) „Rohstoffsensible Kunden (Anti Guano)“

Gruppe 2 (n =148) „Preissensible Kunden“

Gruppe 3 (n = 61) „Öko-ProduktKunden“

Gruppe 4 (n =116) „PremiumproduktKunden“

Gruppe 5 (n =127) „Reine Preiskäufer“

Marke Label (Bio) Label (Torffrei) Label (mit Guano)

geringe Bedeutung

Rohstoff

mittlere Bedeutung

Preis (4 €, 6 €, 8 €)

hohe Bedeutung

Auch die in der zweiten Tabelle dargestellaus beliebt ist, abgeschlagen sind dagegen ten Ergebnisse aus dem Choice-Experiment die Claims „Aus fermentierten Reststofzu den Erden zeigen deutliche Unterschiede fen“ und „Aus Reststoffen einer Biogasanzwischen den Kunlage“. Beim Einsatz dengruppen auf. von Guano haben Brennnessel ist ein sehr guter Am interessantesdie Käufergruppen Dünger: Er hält Ungeziefer weg, ten für Gärprodukt­ unterschiedliche soll als Wachstumsbeschleuniger wirken. Hört man auch, dass es z. T. vermarkter dürfte Präferenzen: Grupverboten war, weil er so gut ist, und Gruppe 3 („Ökoprope 1 meidet Guano, weil es nicht unbedingt … von der dukt-Kunden“) sein. Gruppe 4 dagegen Industrie gewünscht wird usw. Ich Diese Kunden legen sieht Guano positiv. glaube, in Frankreich ist es schon Als Fazit lässt sich großen Wert auf den verboten. 2 festhalten, dass es Rohstoff ihrer Garunter den Privatgärttenerden und sprenern durchaus Käufer gibt, für die Produktchen positiv auf eine Herkunft aus nacheigenschaften sehr wichtig sind, die Gärwachsenden Rohstoffen an. Auch mit der produkte vorweisen können: Herkunft aus Tatsache, dass Gärprodukte torffrei und in nachwachsenden Rohstoffen, Torffreiheit manchen Fällen als „Bio“ deklariert wersowie das Label „Bio“. Daher sollte dieser den könnten, kann diese Kundengruppe Markt in Zukunft stärker ins Auge gefasst überzeugt werden. Gruppe 4 („Premiumwerden. Wichtig bei der Vermarktung sind produkt-Kunden“) legt gleichfalls Wert auf insbesondere folgende Aspekte: die Rohstoffe und Torffreiheit. Zusätzlich attraktiv macht diese Gruppe, dass sie hohe 2 Preise bevorzugt. Auch hier dient offenbar Ganz schwarze Erde verbinde ich mit Graberde, und das muss nicht der Preis als Qualitätsindikator. Gruppe 5 unbedingt im Garten sein. Aber ein („Reine Preiskäufer“) kauft fast ausschließmittleres Braun, was man von Natur lich nach dem Preis und ist an Rohstoffen aus im Garten an Erde hat ... oder Torffreiheit kaum interessiert. Die Marke spielt für alle Gruppen bei den Erden nur eine untergeordnete Rolle. Bei den Rohstoffen zeigt sich über alle Kundengruppen hinweg, dass die Bezeichnung „Aus nachwachsenden Rohstoffen“ über-

28

Produktpolitik ff Der Produktname (Buchsdünger, Rosendünger, Tomatendünger etc.) ist von großer Bedeutung beim Kauf,

da er eine empfehlende Wirkung hat, obwohl die Dünger keine Vorgaben bezüglich bestimmter NPK-Gehalte erfüllen müssen. ff Die Nährstoffgehalte sind dagegen für viele Käufer ohne Aussagekraft. Preispolitik ff Überwiegend werden niedrig- und mittelpreisige Produkte nachgefragt. ff Es gibt aber auch Kundengruppen, die den Preis als Qualitätsindikator heranziehen. Kommunikationspolitik ff Labels wie „torffrei“, „Bio“ und „Aus nachwachsenden Rohstoffen“ können bei bestimmten Gruppen kaufentscheidend sein. Unzweifelhaft ist aber auch, dass eine breite Produktpalette mit Spezialdüngern sowie ein differenziertes Marketing die Möglichkeiten vieler Anlagenbetreiber übersteigen. Daher sollte man sich Partner im Handel oder unter den Dünger- und Erdenherstellern suchen. Auch ein Zusammenschluss von Biogasanlagen zu einer Vermarktungsgemeinschaft ist denkbar.

Zitate aus den qualitativen Interviews   mit Privatgärtnern

2


Gütesicherung

9 Gütesicherung Ziel einer Gütesicherung ist, die Betreiber von Biogasanlagen bei der Herstellung und Vermarktung verkehrsfähiger Gärprodukte zu unterstützen. Dies betrifft insbesondere die Einhaltung von Rechtsvorgaben bei der Produktion, der Vermarktung und der Anwendung von Gärprodukten.

Die Qualitätsüberwachung der abgabefertigen Gärproff Empfehlungen und rechtliche Vorgaben dukte beginnt mit der Beprobung durch anerkannte, zur Anwendung unabhängige und regelmäßig geschulte Probennehmer. ff Quartalsmäßig aktualisierte monetäre Neben der repräsentativen Beprobung der Gärprodukte Wertung der enthaltenen Nährstoffe werden die hierzu verwendeten Einsatzstoffe protokolliert und der Temperaturverlauf des Behandlungsprozesses wird hinsichtlich seiner Hygienisierungswirkung Die RAL Gütesicherung der BGK ist ein anerkanntes SysRAL-Gütesicherung geprüft. Das entnommene Probenmaterial wird antem zur Qualitätssicherung und eine freiwillige Selbst­ Nawaro-Gärprodukt schließend durch anerkannte und unabhängige Prüfordnungsmaßnahme für Gärprodukte und Komposte in Chargenuntersuchung Seite 1 von 3 labore untersucht. Voraussetzung für die Anerkennung Deutschland. Ihr sind derzeit mehr als 600 VergärungsPZ-Nr.: 9999-153132-1 Anlage Musterwald der Labore ist die regelmäßige Teilnahme an Ringversuund Kompostierungsanlagen angeschlossen. Die Bun(BGK-Nr.: 9999) chen, bei denen die ordnungsgemäße Analytik der rechtdesgütegemeinschaft ist die einzige vom RAL (DeutBehälter: Lager 2 RAL-Gütesicherung Probenahme am 15.01.2018 lich vorgegebenen Kriterien sowie die zusätzlichen Quasches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung Nawaro-Gärprodukt Chargenuntersuchung litätskriterien der Gütesicherung geprüft werden. Die e.V.) anerkannte Institution für diese Produktgruppen. Seite 1 von 3 Analysen sind basierend auf vorgegebenen PZ-Nr.: 9999-153132-1 Anlage Musterwald Rechtsbestimmungen: Regelwerke: (BGK-Nr.: 9999) Untersuchungsmethoden auf nationaler Behälter: Lager 2 und europäischer Ebene im Methodenbuch ; Düngemittelverordnung Probenahme am 15.01.20 flüssig ; NawaRo-Gärprodukt NawaRo-Gärdünger (Überwachungsverfahren RAL-GZ 246) RAL-Gütesicherung der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. Nawaro-Gärprodukt (BGK) aufgeführt und in der Fremdüberwa- ; Organischer NPK-Dünger flüssig ; Fremdüberwachung der BGK Chargenuntersuchung Seite 1 von 3 Rechtsbestimmungen: Regelwerke: chung verbindlich anzuwenden. PZ-Nr.: 9999-153132-1 5) Anlage Musterwald

Prüfzeugnis

NawaRo-Gärdünger

Prüfzeugnis

Prüfzeugnis

;

hygienisch unbedenklich

(§ 5 Düngemittelverordnung)

;

;

Grundwasserschutzgebiete

(geeignet für WSZ III)

; NawaRo-Gärdünger

Düngemittelverordnung

(BGK-Nr.: 9999) Behälter: Lager 2

Zeichengrundlage unter NawaRo-Gärprodukt flüssig am 15.01.2018 Probenahme

(Überwachungsverfahren RAL-GZ 246) www.gz-nawaro-gaerprodukt.de Die Ergebnisse der Produktkontrollen werDie Einhaltung der jeweiligen Norm wird mit einem Häckchen ausgewiesen. Fremdüberwachung der BGK Organischer NPK-Dünger flüssig ; den der BGK übermittelt und dem Bundes; Rechtsbestimmungen: Regelwerke: güteausschuss zur Begutachtung vorgelegt. 5) Grundwasserschutzgebiete hygienisch unbedenklich ; 1)(geeignet flüssig ; NawaRo-Gärprodukt ;;Düngemittelverordnung der RAL-Gütesicherung für WSZ III) (Überwachungsverfahren RAL-GZ 246) (§ 5 Düngemittelverordnung) Dieses Gremium setzt sich mehrheitlich aus Warendeklaration Zeichengrundlage unter www.gz-nawaro-gaerprodukt.de Eigenschaften und Inhaltsstoffe ; Organischer NPK-Dünger flüssig ; Fremdüberwachung der BGK Vertretern der Wissenschaft, von Behörden, Kennzeichnung Die Einhaltung der jeweiligen Norm wird mit einem Häckchen ausgewiesen. gemäß Düngemittelverordnung in der Frischmasse Grundwasserschutzgebiete 5) unbedenklich ; (geeignet kg/t kg/m³ ; (§hygienisch Prüflaboren und auch Anlagenbetreibern für WSZ III) 5 Düngemittelverordnung) Hinweise zur Lagerung: Organischer NPK-Dünger 0,47-0,18-0,46 Stickstoff gesamt (N) 4,73 4,73 Lagerung nur in geeigneten und zugelassenen mit Spurennährstoffen zusammen. Ihm obliegt unter anderem die 1) 2,36 2,36 Stickstoff CaCl2-löslich (N) Warendeklaration der RAL-Gütesicherung Behältern/Anlagen unter Berücksichtigung unter Verwendung von pflanzlichen Stoffen, Stickstoff organisch (N) 2,37 2,37 anderer Rechtsbestimmungen. Vor der Entscheidung über die Vergabe bzw. den tierischen Nebenprodukten Kennzeichnung Eigenschaften und1,83 Inhaltsstoffe Entnahme ausreichend 1) durchmischen. Phosphat gesamt (P2O5) 1,83 Warendeklaration der RAL-Gütesicherung gemäß Düngemittelverordnung in der Frischmasse 0,47 % N Gesamtstickstoff Entzug der Gütezeichen. Kaliumoxid gesamt (K O) 4,61 4,61 kg/t kg/ Zeichengrundlage unter www.gz-nawaro-gaerprodukt.de

Die Einhaltung der jeweiligen Norm wird mit einem Häckchen ausgewiesen.

Aus den Daten der im Rahmen der Fremdüberwachung gewonnenen Untersuchungsergebnisse stellt die BGK regelmäßig Prüfzeugnisse aus. In den Zeugnissen werden die Qualität der untersuchten Erzeugnisse und alle notwendigen Hinweise zur sachgerechten Anwendung ausgewiesen: ff Übereinstimmung mit Rechtsbestimmungen und Regelwerken ff Düngemittelrechtliche Kennzeichnung auf Basis der Analysenergebnisse ff Angabe von Qualitätsmerkmalen des Gärproduktes

2 Kennzeichnung Eigenschaften und Inhaltsstoffe Hinweise zur Anwendung: Hinweise zur Lagerung: 0,23 % N verfügbarer Stickstoff Organischer NPK-Dünger 0,47-0,18-0,46 Stickstoff gesamt (N) 0,81 4,73 gemäß Düngemittelverordnung in der Frischmasse Magnesiumoxid ges.(MgO) 0,81 Hinweise zur sachgerechten Lagerung nurAnwendung in geeignetensiehe und zugelassenen kg/t kg/m³ mit Spurennährstoffen 0,18 % P2O5 Gesamtphosphat (N) 2,36 Stickstoff CaCl2-löslich0,38 Hinweise zurDie Lagerung: Schwefel gesamt (S) 0,38 LW. Empfehlungen der amtlichen Organischer NPK-Dünger 0,47-0,18-0,46Anlage Stickstoff gesamt (N) 4,73 4,73 Behältern/Anlagen unter Berücksichtigung unter Verwendung von pflanzlichen Stoffen, Lagerung nur in geeigneten und zugelassenen mit Spurennährstoffen 0,46 % K2O Gesamtkaliumoxid Stickstoff organisch 2,37 2,36 2,36 Stickstoff CaCl Beratung sind vorrangig zu berücksichtigen. anderer Rechtsbestimmungen. Vor der (N) wirksame 2-löslich Basisch Stoffe (CaO) (N)2,98 2,98 Behältern/Anlagen unter Berücksichtigung tierischen Nebenprodukten unter Verwendung von pflanzlichen Stoffen, Stickstoff organisch (N) 2,37 2,37 anderer Rechtsbestimmungen. der EntnahmeVorausreichend durchmischen. tierischen Nebenprodukten 0,0021 % Zn Gesamtzink Phosphat gesamt (P2O5) 1,83 Entnahme ausreichend durchmischen. Phosphat gesamtpH-Wert (P2O5) 1,83 1,83 8,1 Anwendungsvorgaben: 0,47 % N Gesamtstickstoff 0,47 % N Gesamtstickstoff Kaliumoxid gesamt (K2O) 4,61 Kaliumoxid gesamt (K2O) 4,61 4,61 Hinweise zur Anwendung: Salzgehalt 14 g/l Bei Hinweise Anwendung dieses Düngemittels sind die zur Anwendung: Nettomasse und 0,23 ggfl. Volumen: siehe Stickstoff 0,23 % N verfügbarer %N verfügbarer Stickstoff Magnesiumoxid ges.(MgO) 0,81 Magnesiumoxid ges.(MgO) 0,81 Hinweise zurder sachgerechten Anwendung siehe Hinweise zur sachgerechten Anwendung siehe 0,81 Sperrfristen Düngeverordnung in den Lieferschein 0,18 % P2% O5 P Gesamtphosphat Substanz 45,7 kg/t 0,18 Schwefel gesamtOrganische (S) 0,38 0,38 der amtlichen 2O5 Gesamtphosphat Anlage LW. Die Empfehlungen Schwefel gesamt (S) 0,38 Anlage LW. Die Empfehlungen der amtlichen Wintermonaten zu beachten. Kein 0,46 % K2O Gesamtkaliumoxid Beratung sind vorrangig zu berücksichtigen. Basisch wirksame Stoffe (CaO) 2,98 2,98 Humus-C 8 kg/t 0,46% % K2O Gesamtkaliumoxid Beratung sind vorrangig zu berücksichtigen. Inverkehrbringer:0,0021 Basisch wirksame Stoffe (CaO) 2,98 Zn Gesamtzink Kopfdüngung im Gemüsebau. Anwendung im pH-Wert 8,1 Anwendungsvorgaben: Mustermann GmbH 0,0021 % Zn Gesamtzink nur, wenn der Zeitraum Salzgehalt 14 g/l Bei Anwendung dieses Düngemittels sind die zwischen Nettomasse und ggfl. Volumen: siehe Gemüsebau Anwendungsvorgaben: Rohdichte pH-Wert 1000 kg/m³8,1 Muster Allee 1 der Düngeverordnung in den Lieferschein der Sperrfristen Anwendung und der Ernte der Organische Substanz 45,7 kg/t Salzgehalt 14 Bei Anwendung diesesHumus-C Düngemittels sind die Nettomasse und ggfl. Volumen:Wintermonaten siehe zu beachten. Kein 04567 MusterstadtInverkehrbringer: Trockenmasse 8 kg/t 6,4 % Gemüsekulturen nicht weniger als 12 Wochen in Kopfdüngung im Gemüsebau. Anwendung im Sperrfristen der Düngeverordnung den Lieferschein Organische Substanz 45,7 ___________________________________ Mustermann GmbH Gemüsebau nur, wenn der Zeitraum zwischen beträgt. Stickstoff aus 1000 Wirtschaftsdünger Wintermonaten zu beachten. RohdichteKein kg/m³ Muster Allee 1 der Anwendung und der Ernte der Humus-C Inverkehrbringer: tierischer 0,9 kg/tFM 8 04567 Musterstadt Kopfdüngung im Gemüsebau. Anwendung im Herkunft Trockenmasse 6,4 % Gemüsekulturen nicht weniger als 12 Wochen Ausgangsstoffe: ___________________________________ Mustermann GmbH beträgt. Angaben: Sonstige aus Wirtschaftsdünger Gemüsebau nur, wennStickstoff der Zeitraum zwischen Pflanzliche Stoffe aus der Landwirtschaft tierischer 0,9 kg/tFM Rohdichte 1000 Muster Allee 1 Hygieneanforderungen geprüft und der Anwendung und der ErnteHerkunft der Ausgangsstoffe: Sonstige Angaben: (80%), Gülle. 04567 Stoffe Musterstadt 6,4 Pflanzliche aus der Landwirtschaft eingehalten. Gemüsekulturen nicht weniger als 12 Wochen Trockenmasse Hygieneanforderungen geprüft und (80%), Gülle. ___________________________________ Erzeugnis unterliegt der Wirtschaftsdünger RAL-Gütesicherung beträgt. Freieingehalten. von keimfähigen Samen und Stickstoff aus Erzeugnis unterliegt der RAL-Gütesicherung Frei von keimfähigen Samen und Nebenbestandteile: NawaRo-Gärprodukt (RAL-GZ 246). Das tierischer Herkunft 0,9 austriebfähigen Pflanzenteilen Nebenbestandteile: NawaRo-Gärprodukt (RAL-GZ 246). Das austriebfähigen Pflanzenteilen Ausgangsstoffe: 0,23 % N Ammoniumstickstoff Zeugnis wurde elektronisch Es gilt ohne 0,23 % N Ammoniumstickstoff Sonstige Angaben: Zeugniserstellt. wurde elektronisch erstellt. Es gilt ohne Unterschrift. Pflanzliche Stoffe aus der Landwirtschaft 0,08 % MgO Gesamtmagnesiumoxid 5,69 €/t 5,69 €/m³ Düngewert2) Hygieneanforderungen 0,08 % MgO Gesamtmagnesiumoxid Düngewert2)3) 5,69 €/t 5,69 €/m³ geprüft und Unterschrift.

(80%), Gülle. 0,03 % S Schwefel

0,03 % S Schwefel4,56 % Organische Substanz Nebenbestandteile: 4,56 % Organische Substanz 0,23 % 0,08 % 0,03 % 4,56 %

Humuswert

1,35 €/t 1,35 eingehalten.

tierischer Herkunft

0,9 kg/t FM austriebfähigen Pflanzenteilen

1,8 4,6 0,8 0,3 2,9

g/l kg kg

kg %

kg

€/m³

Humuswert3) 1,35 1,35 €/m³ Samen und Frei€/t von keimfähigen Stickstoff aus Wirtschaftsdünger

N AmmoniumstickstoffStickstoff aus Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft MgO Gesamtmagnesiumoxid Düngewert2) 0,9 Humuswert3) S Schwefel Organische Substanz

4,7 2,3 2,3

kg/t5,69 FM €/t 1,35 €/t

5,69 €/m³ 1,35 €/m³

Erzeugnis unterliegt der RAL-Gütesicherung NawaRo-Gärprodukt (RAL-GZ 246). Das Zeugnis wurde elektronisch erstellt. Es gilt o Unterschrift.

Bundesgütegemeinschaft

Stickstoff aus Wirtschaftsdünger Kompost e.V. Träger der Güteüberwachung gemäß §11 tierischer Herkunft 0,9regelmäßigen kg/t FM Abs. 3 BioAbfV. Köln, den 08.02.2018

ff Untersuchungsergebnisse und Daten zur Probenahme

Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

1) bei der Abgabe des Erzeugnisses verbindliche Warendeklaration der RAL-Gütesicherung. 2) gemäß aktuellem Marktwert, ermittelt über äquivalente Kosten mineralischer Düngung nach Landhandelspreisen (Okt.- Dez. 2017) ohne MwSt. (0,68 €/kg N im Anwendungsjahr (N-löslich zzgl. 5% von N-organisch); 0,63 €/kg P2O5; 0,58 €/kg K2O; 0,06 €/kg CaO). 4) Der Wert von Humus-C beträgt 0,17 €/kg Humus-C (Kalkuliert auf Basis eines Strohpreises von 72,50 Euro/t) . 5) Ausgewiesen auf Grundlage der DVGW-BGK-Information vom 19.6.2013

Träger der regelmäßigen Güteüberwachung gemäß §11 Abs. 3 BioAbfV.

Bundesgütegemeinschaft

Kompost e.V. Köln, den 08.02.2018

Träger der regelmäßigen Güteüberwachung gemäß

1) bei der Abgabe des Erzeugnisses verbindliche Warendeklaration der RAL-Gütesicherung. 2) gemäß aktuellem Marktwert, ermittelt über äquivalente Kosten mineralischer Düngung nach Abs. 3 BioAbfV. Landhandelspreisen (Okt.- Dez. 2017) ohne MwSt. (0,68 €/kg N im Anwendungsjahr (N-löslich zzgl. 5% von N-organisch); 0,63 €/kg P2O5; 0,58 €/kg K2O; 0,06 €/kg CaO). 4) Der Wert von Humus-C beträgt 0,17 €/kg Humus-C (Kalkuliert auf Basis eines Strohpreises von 72,50 Euro/t) . 5) Ausgewiesen auf Grundlage der DVGW-BGK-Information vom08.02.2018 19.6.2013 Köln, den

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1) bei der Abgabe des Erzeugnisses verbindliche Warendeklaration der RAL-Gütesicherung. 2) gemäß aktuellem Marktwert, ermittelt über äquivalente Kosten mineralischer Düngung nach Landhandelspreisen (Okt.- Dez. 2017) ohne MwSt. (0,68 €/kg N im Anwendungsjahr (N-löslich zzgl. 5% von N-organisch); 0,63 €/kg P2O5; 0,58 €/kg K2O; 0,06 €/kg CaO). 4) Der Wert von

Humus-C beträgt 0,17 €/kg Humus-C (Kalkuliert auf Basis eines Strohpreises von 72,50 Euro/t) . 5) Ausgewiesen auf Grundlage der DVGW-BGK-Information vom 19.6.2013


Gütesicherung

Die RAL-Gütesicherung ist ein kontinuierliches und jederzeit nachvollziehbares Überwachungssystem zur Kontrolle der hinterlegten Prüf- und Qualitätskriterien. In der Gütesicherung können neben Komposten sowohl flüssige als auch feste Gärprodukte unterschiedlicher Aufbereitung zertifiziert werden. Dabei werden zwei Arten von Gärprodukten unterschieden: 1. Gärprodukte, die auch aus Bioabfällen und tierischen Nebenprodukten bestehen; 2. Gärprodukte, die ausschließlich aus Energiepflanzen und Wirtschaftsdüngern (NawaRo-Gärprodukte) hergestellt wurden.

Gütezeichen für Kompost, Gärprodukt und NawaRo-Gärprodukt

Die Mitglieder der BGK-Gütesicherung werden des Weiteren auch von angeschlossenen Gütesicherungen wie der GüteGemeinschaft Gärprodukte e.V. (GGG) durch folgende Maßnahmen unterstützt: ff Ausweisung der hohen Qualität der erzeugten Gärprodukte durch das RAL-Gütezeichen ff Bereitstellung von düngerechtlichen Kennzeichnungen für die Abgabe der Endprodukte ff Hinwiese zur fachgerechten und rechtssicheren Anwendung der Gärprodukte unter Berücksichtigung der dünge- und veterinär- bzw. abfallrechtlichen Vorgaben ff Eignungsprüfung für die Anwendung der Gärprodukte in sensiblen Bereichen: z. B. QS-Anbau­ systeme der Landwirtschaft oder des Ökolandbaus ff Unterstützung bei der Vermarktung aufbereiteter Produkte durch Ausweisung der Eigenschaften im Prüfzeugnis ff Beratung der Mitgliedsunternehmen hinsichtlich zulässiger Einsatzstoffe für die Biogasanlage Ablauf der Gütesicherung

Betreiber Biogasanlage Antrag auf Mitgliedschaft

Fachliche und organisatorische Betreuung durch GüteGemeinschaft Gärprodukte e.V. Kontaktaufnahme bei Antragstellung

Datenerfassung durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. Regelmäßige Besuche der Biogasanlage

Anerkennungsverfahren zum Nachweis der Einhaltung der Qualitätsvogaben Bewertung durch den Bundesgüteausschuss

Erhalt des Gütezeichens

30


Betrachtung der Wirtschaftlichkeit

10 Betrachtung der Wirtschaftlichkeit Inzwischen haben zahlreiche Verfahren zur Aufbereitung von Gärprodukten die Marktreife erreicht und stellen keine große technische Herausforderung mehr dar. Die entscheidende Frage für die Anlagenbetreiber ist aber: Lohnt sich der Bau einer Aufbereitungsanlage? Häufig werden in diesem Zusammenhang für die verschiedenen Aufbereitungsverfahren die Aufbereitungskosten pro Kubikmeter Rohgärprodukt diskutiert. Diese Betrachtung greift aber zu kurz. So ist es z. B. entscheidend, welche Menge Gärprodukt nach dem jeweiligen Aufbereitungsprozess übrig bleibt und wie weit dieses Produkt zu welchen Kosten transportiert und gegebenenfalls noch ausgebracht werden muss. Für den Anlagenbetreiber ist es also wichtig, die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses vom Ausgang der Biogasanlage (Gärstrecke) bis zur Pflanze zu kennen (siehe Abbildung: „Schritte der Gärproduktaufbereitung und -verwertung“). Nur so kann er eine solide Entscheidung treffen. Ein zweites Problem bei der isolierten Diskussion von verfahrensspezifischen Aufbereitungskosten ist, dass Spezifika der Anlage, wie z. B. ihre Größe und Wärmeverfügbarkeit, und Besonderheiten ihres Umfeldes, beispielsweise die erzielbaren Erlöse für verschiedene Gärprodukte, unberücksichtigt bleiben. Hier gibt es große Unterschiede, die dazu führen, dass für die eine Biogasanlage die Verdampfung das wirtschaftlichste Verfahren ist, während für eine andere das Membranverfahren zum besten Ergebnis führt. Deshalb ist eine differenzierte Betrachtung geboten. Im Rahmen des bereits in Kapitel 8: „Vermarktungsstrategien” vorgestellten Projektes GÄRWERT hat die HfWU Nürtingen-

Geislingen in Zusammenarbeit mit dem KTBL und der TU Berlin die Wirtschaftlichkeit von sechs verschiedenen Aufbereitungsverfahren für bis zu zwölf verschiedene Anlagentypen pro Verfahren untersucht. Die Grundlage bildeten dabei Angebote verschiedener Hersteller, ergänzt um Messwerte der TU Berlin aus Praxisanlagen sowie um Verfahrenskosten für die Transport- und Ausbringlogistik aus der KTBL-Datenbank. Folgende Aufbereitungsverfahren wurden berücksichtigt:

Volllaststunden

8.000 h

Abschreibungszeitraum

15 Jahre

Auslastung im 1. Jahr

50 %

EEG

2009

Inbetriebnahme der BGA

2011

Fremdfinanzierungsanteil

80 % der Investitionssumme

ff Strippung

Zinssatz Fremdkapital

3 %

ff Vakuumverdampfung

Zinssatz Eigenkapital

10 %

Transportentfernung für Transport Gärprodukte

300 km

ff Separation (Schneckenpresse) ff Bandtrockner ff Solarunterstützte Trocknung

ff Membranverfahren Für die Typenbildung wurden die drei dargestellten Differenzierungskriterien von Biogasanlagen beziehungsweise von deren Umfeld zugrunde gelegt: die Größe, die Wärmeverfügbarkeit und die möglichen Erlöse bzw. Kosten der Abgabe von Gärprodukten. In allen Fällen wurde angenommen, dass 50 % des im Rohgärprodukt enthaltenen Phosphors aus der Region verbracht werden muss. Die zugrunde gelegte Transportentfernung beträgt 300 km. Die dargestellten Ergebnisse gelten daher nur für größere Regionen mit einem hohen Nährstoffüberschuss, vergleichbar mit den Tierhaltungs-

Schritte der Gärproduktaufbereitung und -verwertung Fokus der meisten Wirtschaftlichkeitsrechnungen Anlagengröße

Nährstoffversorgung in der Region

Wärmeverfügbarkeit

Aufbereitung

Marktumfeld für Gärprodukte

Lagerung

regionen Nordwestdeutschlands. Auf dieser Basis wurde eine dynamische Investitionsrechnung für die verschiedenen Verfahren unter den Bedingungen der verschiedenen Typen vorgenommen und dabei wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:

Transport

Ausbringung / Verkauf Fokus Anlagenbetreiber

Der sogenannte Kapitalwert ist das Ergebnis der Investitionsrechnung. Er ist die Summe aller Ein- und Auszahlungen über die gesamten 15 Betrachtungsjahre. Dabei werden spätere Ein- und Auszahlungen entsprechend dem Jahr, in dem sie anfallen, abgezinst. Der Kapitalwert drückt also aus, was die Investition in eine bestimmte Gärproduktaufbereitungsanlage heute wert ist. Liegt der Kapitalwert über null, lohnt sich die Investition, liegt er unter null, lohnt sie sich nicht. Das Referenzszenario, mit dem die Investition verglichen wird, ist dabei immer eine Verwertung ohne Aufbereitung, das heißt, der Transport einer entsprechenden Menge Rohgärprodukt, um die Phosphorentfrachtung zu erreichen. Die Ergebnisse der Investitionsrechnungen werden in den Tabellen für die 500-kW-Anlage und für die 2-MW-Anlage gezeigt. Die Tabelle für die 500-kW-Anlage verdeutlicht den starken Einfluss der Wärmekosten. Für Biogasanlagentypen mit Wärmekosten von 2,6 Cent (ct) (Szenario W-), die z. B. schon heute ihre Wärme an Externe verkaufen, lohnt sich nur die Separation aufgrund ihrer sehr geringen Investitionsbeträge. Für

31


Betrachtung der Wirtschaftlichkeit

Differenzierungskriterien und Ausprägungen

Differenzierung nach Anlagentypen

höheren Investitionssummen noch deutlicher sind. Es lohnt sich bei den Anlagen mit heutiger vollständiger Wärmenutzung nur Erlöse / Kosten das Membranverfahren – Wärmeverfügbarkeit Größe für Abgabe Gärprodukte und auch nur, wenn sämtliche Kosten für Lager, Transport und AusbrinAbnehmer übernimmt Lager und Wärme wird bereits vollständig gung beim BiogasanAusbringung, Betreiber erhält genutzt: Wärmekosten von 500 kWel lagenbetreiber liegen Vergütung für Nährstoffe 2,6 ct, kein zusätzlicher (Szenario E-). Denn beim N und P (Szenario E+) KWK-Bonus (Szenario W-) Membranverfahren wird das Volumen im Vergleich Wärme wird noch nicht vollstänzum Rohgärprodukt beSämtliche Kosten beim dig genutzt: Keine Wärmekossonders stark reduziert 2 MWel Betreiber (Szenario E-) ten, KWK-Bonus von 2,94 ct. und somit ist die Ersparnis (Szenario W+) bei Lager, Transport und Ausbringung besonders hoch. Bei den Anlagentypen ohne vollständige beBiogasanlagentypen, die zudem über ungeVakuumverdampfung auf der anderen Seite stehende Wärmenutzung (Szenario W+) sind nutzte Wärmekapazität verfügen und bei der wird das Ergebnis umso positiver, je höher hingegen Bandtrockner, solarunterstützte Wärmenutzung zur Gärproduktaufbereitung die Abgabekosten sind. Der Grund hierfür: Trocknung und Vakuumverdampfung unter vom KWK-Bonus profitieren (Szenario W+), Diese Verfahren reduzieren das abzugebende den getroffenen Annahmen immer lohnend. sind dagegen alle Verfahren wirtschaftlich Volumen z. T. ganz erheblich, deshalb vergröDie Strippung dagegen bleibt hier immer ein sinnvoll. ßert sich der Vorteil, je höher die Kosten je Zuschussgeschäft, weil es auf die StickstoffVolumeneinheit abzugebender Gärprodukte abtrennung abzielt, die im angenommenen Die Erlöse bzw. Kosten der Abgabe wirken ausfallen. Phosphor-Entfrachtungsszenario nicht zum sehr unterschiedlich bei den verschiedenen Tragen kommt. Das Membranverfahren ist Technologien, wobei die Transportkosten imFür ein und denselben Typ weisen die vererneut nur dann lohnend, wenn der Anlamer vom Biogasanlagenbetreiber getragen schiedenen Aufbereitungsverfahren aber genbetreiber dadurch hohe Kosten für Lager, werden. Übernimmt der Abnehmer Lager durchaus erhebliche Differenzen in der Transport und Ausbringung sparen kann (sieund Ausbringung und zahlt für Nährstoffe Wirtschaftlichkeit auf. So ist der Kapitalwert he Tabellen). (Szenario E+), erzeugt die Investition in eine für den Typ 500 W+; E+ beim Kauf eines Schneckenpresse einen positiven KapitalBandtrockners mit rund 220.000 € etwa Die beschriebenen Ergebnisse hängen nawert. Findet jedoch keine Übernahme der 190.000 € höher als bei der Separation. Intürlich stark von den Annahmen ab. Deshalb Kosten statt (Szenario E-), wird der Kapitalvestiert der Anlagenbetreiber dieses Typs in sind Sensitivitätsbetrachtungen notwendig, wert negativ. Dies liegt daran, dass der Seeine Vakuumverdampfung, steigt der Kapitalum festzustellen, wie eine Änderung beparator das Gesamtvolumen nicht reduziert, wert nochmals um rund 60.000 €. stimmter Annahmen die Ergebnisse beeinKostensteigerungen bei der Abgabe also voll flusst (siehe Abbildung: „Auswirkungen der Für die 2-MW-Anlagen ist das Bild ähnlich, zur Geltung kommen. Beim Bandtrockner, Änderung von Annahmen“). Im Folgenden wobei hier die Unterschiede aufgrund der der solarunterstützten Trocknung und der soll daher kurz aufgezeigt werden, welche Auswirkungen Variationen bestimmter Annahmen Auswirkungen der Änderung von Annahmen haben. Geringere Transportdistanz und / oder geringere Kosten pro Transportkilometer

Wirkung Volumenreduktion durch Aufbereitung auf Gesamtkosten geringer

Volumenreduzierende Verfahren (z. B. Trocknung, Vakuumverdampfung, Membranverfahren) verlieren an Attraktivität

Geringere geforderte Eigenkapitalrendite und / oder geringere Fremdkapitalkosten

Wirkung der Anfangsinvestition auf die Gesamtkosten geringer

Kapitalintensive Verfahren (hohe Investition) werden attraktiver

32

Wenn beim Typ 500 kW; W+; E- nur ein Sommerbetrieb möglich ist, weil im Winter die Wärme vollständig benötigt wird und damit die Volllaststunden von 8.000 auf 4.000 Stunden sinken, schlägt der Kapitalwert bei den Trocknungsver-


Betrachtung der Wirtschaftlichkeit

Kapitalwerte der Aufbereitungsverfahren unter variierenden Bedingungen für eine 500 kW BGA bei einer P-Entfrachtung und 300 km Transportentfernung Wärmekosten Erlöse Typ

-2,6 ct

-2,6 ct

2,94 ct

2,94 ct

+

-

+

-

500 kW; W-; E+

500 kW; W-; E-

Rohgärprodukt (ohne Aufbereitung)

500 kW; W+; E+ 500 kW; W+; E-

Referenzszenario

Separation (Schneckenpresse) Bandtrockner (mit Schneckenpresse) Solarunterstützte Trocknung (mit Schneckenpresse) Strippung (mit Schneckenpresse)

Für die Größenklasse 500 kW nicht betrachtet

Vakuumverdampfung (mit Schneckenpresse) Membranverfahren (mit Schneckenpresse und Dekanter)

Für die Größenklasse 500 kW nicht betrachtet

Kapitalwerte der Aufbereitungsverfahren unter variierenden Bedingungen für eine 2 MW BGA bei einer P-Entfrachtung und 300 km Transportentfernung Wärmekosten (ja=- / nein=+) Erlöse Typ

-2,6 ct

-2,6 ct

2,94 ct

2,94 ct

+

-

+

-

2 MW; W-; E+

2 MW; W-; E-

2 MW; W+; E+

2 MW; W+; E-

Rohgärprodukt (ohne Aufbereitung)

Referenzszenario

Separation (Schneckenpresse)

Für die Größenklasse 2 MW nicht betrachtet

Bandtrockner (mit Presschnecke) Solarunterstützte Trocknung (mit Schneckenpresse) Strippung (mit Schneckenpresse) Vakuumverdampfung (mit Schneckenpresse) Membranverfahren (mit Schneckenpresse und Dekanter)   Kapitalwert negativ    Positiver Kapitalwert < 50.000 €    Positiver Kapitalwert > 50.000 € W-: Vollständige Wärmenutzung  W+: Erhalt KWK-Bonus  E+: Nährstoffvergütung  E-: Alle Kosten beim Betreiber

fahren ins Negative um, die Investition wird also unwirtschaftlich. Auch der angenommene Eigenkapitalzinssatz hat starke Auswirkungen. Ist der Anspruch des Anlagenbetreibers nicht, 10 % Eigenkapitalrendite zu erzielen, sondern genügen ihm 5 %, so steigt beim Typ 500 kW; W+; E- der Kapitalwert z. B. bei der solarunterstützten Trocknung von etwa 320.000 € auf 425.000 €. Wird z. B. beim Typ 2 MW; W+; E+ die angenommene Transportdistanz von 300 km

auf 150 km verringert, so verschlechtert sich der Kapitalwert der Trocknungsverfahren deutlich um mehrere hunderttausend Euro. Der Grund: Die aus der Volumenreduktion bei der Aufbereitung mit diesem Verfahren resultierende Einsparung von Transportkosten fällt durch die geringere Entfernung niedriger aus. Eine besonders starke Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit hat das Entfrachtungs-

ziel. Bislang wurde von einer Entfrachtung von 50 % des im Rohgärprodukt enthaltenen Phosphors ausgegangen. Sollen stattdessen 50 % des Stickstoffs entfrachtet werden, so wird die Strippung attraktiv. Während sie im Phosphor-Entfrachtungsszenario noch mit -1,3 Mio. € hoch defizitär war (in der Variante 2 MW; W+; E-), führt sie im Stickstoff-Entfrachtungsszenario zu einem positiven Kapitalwert von 1 Million Euro. Fazit: Es ist deutlich geworden, wie stark sich die Kapitalwerte für dieselbe Technik unterscheiden, je nachdem welcher Biogasanlagentyp (Größe, Wärmenutzung, Gärprodukterlöse) zugrunde gelegt wird. Festzuhalten ist außerdem, dass bei der zugrunde gelegten Transportentfernung von 300 km unter Berücksichtigung der Wärmekosten für die 500-kW-Anlagen nur die Separation wirtschaftlich ist. Ohne Wärmekosten und mit KWK-Bonus sind dagegen alle der für diese Anlagengröße betrachteten Verfahren wirtschaftlich. Für die 2-MW-Anlage ist das Bild komplexer. Hier stehen zusätzlich die Strippung sowie das Membranverfahren zur Verfügung. Letzteres ist mit und ohne Wärmekosten im Vergleich zur Ausbringung unbehandelten Gärproduktes wirtschaftlich, wenn Lager-, Transport- und Ausbringungskosten vom Anlagenbetreiber zu tragen sind. Für eine Phosphorentfrachtung ist die Strippung nie positiv. Trocknungs- und Verdampfungsverfahren erreichen auch bei dieser Anlagengröße die Wirtschaftlichkeitsschwelle nur unter der Voraussetzung, dass der KWKBonus generiert werden kann. Generell hängen die Ergebnisse stark von den Annahmen ab. Die Betrachtung galt immer für eine weite Transportentfernung von 300 km und eine Abgabe in die Landwirtschaft. Bei einer Vermarktung an Privatgärtner – beispielsweise über Gartenmärkte – können dagegen eventuell wesentlich höhere Erlöse erzielt und somit auch bei anfallenden Wärmekosten bestimmte Verfahren wirtschaftlich attraktiv werden. Kürzere Transportentfernungen zur Verwertung der Nährstoffe reduzieren die gegenüber der Verwertung von unbehandeltem Gärprodukt eingesparten Transportkosten und machen die Verfahren weniger wirtschaftlich.

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Referenzanlagen

34


Referenzanlagen

Agro Energie Hohenlohe Vorgestellte Technik: Vollaufbereitung,

Rückgewinnung von Phosphat und ASL Hersteller der vorgestellten Technik:

Geltz Umwelttechnologie GmbH Inbetriebnahmejahr: 2001 Installierte Leistung:

1.250 kWel

Deutschland

Menge der anfallenden Gärprodukte: 25.000

t/a

Biogasanlage der Agro Energie Hohenlohe

Anlagenbetreiber Agro Energie Hohenlohe Bachstraße 48 74635 Kupferzell Deutschland Kontakt: Thomas Karle Telefon: +49 7944 950102 E-Mail: info@nadu-naturduenger.de

Phosphatsalz 120

100

100 80 60

50

40 20

50%

0

Trockenmassegehalt [%]

An der Biogasanlage wird eine Demoanlage einer Gärprodukt-Vollaufbereitung mit einem Durchsatz von 1 m³ Gärprodukt/h betrieben. Die Anlage gewinnt Phosphorsalze durch einen Fällungsprozess, Stickstoff als ASL durch Strippung, nährstoffarme Bodenverbesserer durch Filtration und gesäubertes Restwasser separat zurück. Durch diesen Prozess entfällt die Lagerproblematik des Gärprodukts. Bau und Inbetriebnahme einer prinzipgleichen Vollaufbereitungsanlage mit einem Durchsatz von 10 m³/h sind bis Ende 2018 geplant. Dieser Durchsatz reicht, um das komplette Gärprodukt der Biogasanlage aufzuarbeiten. Die rückgewonnenen Rohstoffe sollen über Großhandel, Genossenschaften, die chemische Industrie und lokale Abnehmer vertrieben werden. Außerdem wird an

der Biogasanlage die Feststofffraktion des Gärprodukts abgetrennt und getrocknet, um Dünger herzustellen. Durch Mischung des abgetrennten Gärprodukts mit Phosphatsalzen und Ammoniumsulfat aus der Vollaufbereitung können künftig Dünger mit gezielt definierter Nährstoffzusammensetzung hergestellt werden.

Nährstoffgehalt [kg/t FM]

Die Biogasanlage der Agro-Energie Hohenlohe ist bestrebt, die Verwendung von NaWaRo so weit als möglich zu substituieren. Als Substrate werden vorwiegend Güllen, Grasschnitt, Lebensmittelreste und andere Reststoffe verwendet.

0 P2O5

K2O

TM

Erzeugte Produkte: Granulate / Pellets, Nährstoffarmes Wasser, Ammoniumsulfatlösung (ASL), Ammoniumphosphate Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel, weitere Aufarbeitung durch chemische Industrie und Düngemittelhersteller, Schleppschlauch, Behandlung in der Kläranlage Vermarktungskonzepte: Einzelhandel (z. B. Baumärkte, Gartencenter), chemische Industrie, Düngemittelhersteller

Internet: www.nadu-naturduenger.de

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Referenzanlagen

AVR Sinsheim Vorgestellte Technik: Pfropfenstromfermenter,

Gärproduktkonditionierer, Tunnelrotte Hersteller der vorgestellten Technik:

Thöni Industriebetriebe GmbH, Eggersmann Gruppe GmbH & Co. KG Inbetriebnahmejahr:

2019 Deutschland

Installierte Leistung:

bis zu 1.100 Nm3/h Menge der anfallenden Gärprodukte:

Biogasanlage Sinsheim: Input: mind. 65.000 t / a Bioabfall und Grünschnitt – mit steigerungsfähiger Bioabfallverwertung Bioabfallaufbereitung: Eggersmann Bioabfallaufbereitung

15.000 t/a

Rottetunneln zugeführt, welche dafür sorgen, flüssiges Gärprodukt zu vermeiden, d. h. Wasser auszutragen, sowie den notwendigen Feuchtegehalt des festen Gärproduktes einzustellen, um eine effiziente Kompostfeinaufbereitung zu gewährleisten.

Vergärungsverfahren: Thöni Pfropfenstromfermenter im Teilstrom 2 x 2.250 m3

Frischkompost 200

Kompostierung: Eggersmann Rottetunnel Biogasverwertung: Friedrich Vorwerk Biogasaufbereitung /  Membranverfahren Die Biogasanlage in Sinsheim wird sich durch ein hocheffizientes Wärmenutzungskonzept der Wärme aus dem angrenzenden BMHKW auszeichnen. Die Wärme wird zum einen für die thermophile Betriebsführung des Pfropfenstromfermenters genutzt, zum anderen wird die Wärme einem Gärrestkonditionierer und den

Nährstoffgehalt [kg/t FM]

Gärproduktkonditionierung: Eggersmann Gärrestkonditionierer

100

150 100

50

50 65 %

0

Nges.

NH4

P2O5

K2O

Org.-C

TM

0

Anlagenbetreiber AVR BioTerra GmbH & Co. KG Dietmar-Hopp-Strasse 8 74889 Sinsheim Deutschland E-Mail: info@avr-bioterra.de Internet: www.avr-bioterra.de

36

Erzeugte Produkte: Kompost, Ammoniumsulfatlösung (ASL) Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel Vermarktungskonzepte: Erdenwerke, Garten- und Landschaftsbau

Trockenmassegehalt [%]

Biogasanlage Sinsheim – Teilstromvergärung für einen presswasserfreien Anlagenbetrieb – Copyright AVR BioTerra


Referenzanlagen

3 B Energie Vorgestellte Technik: Stickstoff-

und Phosphatrückgewinnung an einer praktischen Biogasanlage

Hersteller der vorgestellten Technik:

Byosis Group BV Inbetriebnahmejahr:

Deutschland

1998 – 2011 Installierte Leistung:

2.000 kWel Menge der anfallenden Gärprodukte:

Die Anlage wurde mit einem Prozessschritt zur Entfernung von Phosphat (mit Kalk als Flockungsmittel) erweitert. Der Einsatz von Kalk hat zwei Ziele. Kalk erhöht zum einen den pH-Wert, was zu einer noch höheren Strippeffizienz führt (bis über 90 % ist möglich). Zum anderen verbindet sich Kalk mit dem restlichen Phosphat zu Calciumphosphat, was nach Flockenbildung mit einem Dekanter separiert werden kann. Die dicke Fraktion enthält einen großen

Anteil an Calciumphosphat. Dies wird im nachfolgenden Schritt getrocknet und pelletiert. Die restliche dünne Fraktion der Gärprodukte enthält eine kleine Menge Stickstoff und Phosphat, aber immer noch viel Kalium und kann über die landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden.

Ammoniumsulfat 120

100

100 80 60

50

40 20

40%

0

Trockenmassegehalt [%]

Das Strippsystem nimmt Gärprodukt auf, das mit Restwärme (u. a. aus einem Hochlasttrockner) erhitzt wird. Mit reiner Wärme kann bis zu 75 % des Ammoniakgehalts zu einem hochwertigen, pHneutralen ASL-Dünger aus dem Gärprodukt gestrippt werden. Der ASL-Dünger erfüllt die Anforderungen der DüMV. Der Wärmeverbrauch ist im (fast) geschlossenen Kreislauf sehr gering. Das Abgasvolumen ist daher auch sehr gering und nahezu frei von Ammoniak. Wärme wird nach dem Strippen sogar rekuperiert. Es ist auch möglich, statt Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat herzustellen.

40.000 t /a

Nährstoffgehalt [kg/t FM]

Ammoniumstrippanlage

0 Nges.

NH4

S

TM

Anlagenbetreiber 3 B Energie Zum Golfplatz 3 48455 Bad Bentheim Deutschland Kontakt: Gertjan Buffinga Telefon: +31 85 1302 382 E-Mail: info@byosis.com

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, feste Gärprodukte (hoher Calciumphosphat-Gehalt), Granulate / Pellets, ASL Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel Vermarktungskonzepte: Garten- und Landschaftsbau, Direktvermarktung

Internet: www.byosis.com

37


Referenzanlagen

BENC – Bio Energie Centrum KG Vorgestellte Technik: Gärprodukte-Eindickung /

Vakuumverdampfung Hersteller:

Vapoferm AG

Inbetriebnahmejahr:

1992 / 2017 Deutschland

Installierte Leistung:

600 kWel

Verdampferanlage Standort Mertingen

Das Wasser in dieser Anlage wird vollständig im weiteren Biogasprozess verwendet.

Konzentratdünger flüssig 25

25

20

20

15

15

10

10

5

0

25 % Nges.

NH4

P2O5

S

K2O

TM

Anlagenbetreiber BENC – Bio Energie Centrum KG Zur Königsmühle 4 86690 Mertingen Deutschland Kontakt: Peter Rehm Telefon: +49 151 11 55 2883 Fax:

+41 55 5880-064

E-Mail: rehm@vapoferm.ch Internet: www.vapoferm.ch

38

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, einleitfähiges Wasser, konzentrierte Nährstofflösungen

5 0

Trockenmassegehalt [%]

Dabei wird eine innovative Vorbehandlung eingesetzt, bei der der flüchtige Ammoniak in der flüssigen Fraktion vollständig gebunden wird. Somit entweicht in der nachfolgenden Vakuumverdampfung kein wertvoller Stickstoff. Im Ergebnis stehen zwei wertvolle Endprodukte: Wasser und Volldünger. Beides kann in nachfolgenden Anwendungen weiter verwendet werden. Die Anlage läuft 24/7 weitestgehend wartungsfrei und besticht durch ihre robuste Bau-

weise, die eine lange Standzeit erwarten lässt. In einer weiteren Trocknungsstufe kann mit dem Konzentrattrockner von Vapoferm das anfallende Konzentrat komplett getrocknet werden.

Nährstoffgehalt [kg/t FM]

Die Biogas-Anlage verarbeitet Bioabfälle zu Strom und Wärme. Die anfallende Wärme wird teilweise für die Fermentererwärmung genutzt. Die restliche Wärme wird im Vaperform System so umgesetzt, dass die eingeführten und separierten Gärprodukte zu einem hochwirksamen Düngerkonzentrat – das fast geruchslos ist – und reinem Wasserdestillat getrennt werden. Die Anlage belässt die Nährstoffe an dem Ort, an dem diese ohne weitere Behandlung verwendet werden können.


Referenzanlagen

Bioenergie Schuby GmbH Vorgestellte Technik: Monovergärung,

Zuckerrübe mit Abwasseraufbereitung Hersteller der vorgestellten Biogasanlage:

Niersberger Wohn- und Anlagenbau GmbH & Co. KG Inbetriebnahmejahr:

2010 / 2016

Deutschland

Gasaufbereitungskapazität:

1.850 Nm³/h Biogas 1.070 Nm³/h Biomethan Die Biomethanaufbereitungsanlage am Standort der Bioenergie Schuby GmbH

Die Biomethananlage Schuby verarbeitet 100.000 t Zuckerrüben als Monovergärung. Diese wurde nach Insolvenz durch den neuen Betreiber umfangreich umgebaut und ging erneut Ende 2016 in Betrieb. Die Rüben werden in der Rübenaufbereitung entsteint, gewaschen, gemust und in Lagertanks gepumpt. Die Silage wird in der Fermentation vergoren. Das erzeugte Rohgas wird über eine Druckwasserwäsche aufbereitet und als Biomethan (ca. 1.070 Nm3/h) eingespeist. Dabei fallen täglich 220 m3 Gärprodukte an. Eine dauerhafte landwirtschaftliche Verwertung kam aufgrund der Menge, vorausschauend auf die DüV 2017 nicht in Frage. Daher wurde eine Abwasseranlage in neuartiger Verfahrensführung für die Gärproduktaufbereitung konzipiert, gebaut und in Betrieb genommen. Die Schlüsselkomponenten bilden eine Dekanterzentrifuge zur

Menge der anfallenden Gärprodukte: 80.300 t /a

Entwässerung der Gärprodukte und das Belebtschlammverfahren zur Entfernung der übrigen gelösten Kohlenstoffverbindungen und Nährstoffe (N, P). Das entwässerte feste Gärprodukt (30 % TS) wird der Landwirtschaft oder einer weiteren Veredlung zugeführt. Das flüssige Gärprodukt wird als Abwasser unter Beachtung der Genehmigungsauflagen (ca. 80.300 m3/a) direkt in die Vorflut eingeleitet. Der Betrieb der Gärproduktaufbereitung muss zu jeder Zeit gewährleistet sein und stellt einen wesentlichen ökologischen und wirtschaftlichen Aspekt beim Betrieb der Biomethananlage dar. Durch dieses innovative, in sich geschlossene Konzept einer Biomethan­anlage wird die Einhaltung der Auflagen gem. der DüV 2017 (Flächenknappheit) und die damit verbundene erhebliche Reduzierung der Nitratfrachten im Grundwasser erreicht. Weiterhin werden die Transportkosten und damit verbundene Emissionen deutlich reduziert.

Anlagenbetreiber Bioenergie Schuby GmbH Weideweg 14a 24850 Schuby Deutschland Kontakt: Rainer Schneiderbanger Telefon: +49 9131 9899-0 Fax:

+49 9131 9899-200

E-Mail: info@niersberger.de

Erzeugte Produkte: Feste Gärprodukte, einleitfähiges Wasser, Direkteinleitung aufbereiteter flüssiger Gärprodukte in die Vorflut Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel, feste Gärprodukte als Dünger Vermarktungskonzepte: Erdenwerke, Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau

Internet: www.niersberger.de

39


Referenzanlagen

BN Nordhümmlinger Biogas GmbH & Co. KG Vorgestellte Technik:

Schleppschlauchgestänge SwingUp Hersteller der vorgestellten Technik:

Vogelsang GmbH & Co. KG Hersteller der Biogasanlage:

Biogas Weser Ems

Deutschland

Inbetriebnahmejahr: 2005 Installierte Leistung: 1.950

kWel

Menge der anfallenden Gärprodukte: Die BN Nordhümmlinger Biogas GmbH & Co. KG legt großen Wert auf eine effiziente Ausbringung der Gärprodukte – das geschieht mit einem Schleppschlauchgestänge, einem StripTill Gerät und der direkten Einarbeitung

20.000 t/a

Die BN Nordhümmling GmbH wird gemeinsam von vier Gesellschaftern in Börger betrieben. Sie versorgt zwei Satelliten-BHKWs, die das Beheizen einer Behindertenwerkstätte, einer Schule, einer Turnhalle, eines Kindergartens und eines Schwimmbads in Börger sicherstellen. Dadurch erfährt die Biogasanlage eine hohe Akzeptanz in der Gemeinde. Die Fütterung der Biogasanlage sowie die Verwertung ihrer Endprodukte erfolgt ohne Export und im Umkreis von rund 10 Kilometern. Dabei legen die Anlagenbetreiber besonderen Wert auf eine effiziente Nutzung der Gärprodukte. Sie setzen dafür u. a. das Schleppschlauchgestänge SwingUp von Vogelsang mit einer Arbeitsbreite von 15 Metern, den Vogelsang XTill als Strip Till Gerät und eine Kurzscheibenegge von Pöttinger mit dem Aufrüstset SynCult von Vogelsang ein. Die verschiedenen Techniken ermöglichen eine optimale Gülleausbringung und -einarbeitung bei unterschiedlichen Anforderungen und Pflanzen: Das Schleppschlauchgestänge SwingUp kommt vor allem im Getreide zum Einsatz. Die Endschläuche teilen den Pflanzenbestand und legen die Gülle bodennah und emissionsarm direkt unter der Pflanze ab. So werden die Nährstoffe präzise dort platziert, wo die Pflanze

sie benötigt. Das Strip Till Gerät XTill ermöglicht mehrere Arbeitsgänge in einem: Pflügen, Grubbern, Saatbettbereitung und Gülleeinarbeitung werden in einem Schritt erledigt. Die streifenförmige Bodenbearbeitung nutzen die Betreiber vor der Maissaat. Für die direkte Einarbeitung der Gülle in den Getreide- und Maisbestand verwendet die BN Nordhümmling eine Kurzscheibenegge in Kombination mit dem SynCult von Vogelsang. Das Aufrüstset ermöglicht eine effiziente Nutzung der Nährstoffe.

Das auszubringende Gärprodukt Nährstoffgehalt [kg/t FM]

60 50 40 30 20 10 0

Nges.

NH4

P2O5

S

K2O

Org.-C

Anlagenbetreiber BN Nordhümmlinger Biogas GmbH & Co. KG Tannenweg 1 26904 Börger Deutschland Kontakt: Wilfried Sievers Telefon: +49 5953 926841 Fax:

+49 5953 925126

E-Mail: wilfriedsievers@gmx.de

40

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, getrocknete Gärprodukte Anwendung der Gärprodukte: Schleppschlauch, Schleppschuh, Stripp-Till, Einarbeitung Konditionierung der Gärprodukte: Nitrifikationshemmstoffe


Referenzanlagen

Biogasanlage Haberzagl Vorgestellte Technik: Gärprodukttrocknung

mit

Ammoniakstrippung Hersteller der vorgestellten Technik:

Fliegl Energy GmbH Hersteller der Biogasanlage:

Biogas Hochreiter

Deutschland

Inbetriebnahmejahr: 2010 Installierte Leistung:

350 kWel

Der Betreiber hat einen geringen Personalaufwand, weil die Anlage automatisch betrieben wird und er erhält den Kraft-WärmeKopplung-Bonus für jede Kilowattstunde. Darüber hinaus ist die Referenzanlage stromkostenneutral, denn ein Notkühlerbetrieb ist nicht nötig. Der Gesamtstickstoff (N) wird durch die Bindung von bis zu 90 % des Ammoniumstickstoffs um bis zu 60 % reduziert.

Es ist auch noch die Entlastung der 170 N-Bilanzen zu nennen, da die technisch gewonnene Ammoniumsulfatlösung als Mineraldünger gelten kann. Die Nährstoffe werden konzentriert, daher wird die Gülle aufgewertet. Der Betreiber hat die Möglichkeit, die Stoffströme durch die Wiegetechnik genau zu dokumentieren. Die Anlage verfügt außerdem über einen Werksprüflauf, der die Anlage auf Funktion und Dichtigkeit überprüft.

ASL-Lösung ASL -Lösung 10

10

8 6

5

4 2

9%

0 Anlagenbetreiber

Trockenmassegehalt [%]

Gärprodukttrocknungsanlage mit Wärmemanagement: Die vorgestellte Biogasanlage ist seit 2010 in Betrieb. 2016 wurde von Fliegl eine Gärprodukttrocknung mit Ammoniakstrippung installiert. Durch das Fliegl Wärmemanagement wird die Wärme effektiv genutzt. Eine Gärprodukttrocknung von Fliegl bietet aber noch weitere Vorteile. Einerseits ist hier die ganzjährig gesicherte Wärmeabnahme zu nennen. Des Weiteren werden Transport und Lagerkosten gesenkt, da das Gärprodukt um bis zu 4.500 m³ reduziert wird und dadurch möglicherweise kein zusätzliches Endlager gebaut werden muss.

Menge der anfallenden Gärprodukte: 6.500 t /a

Nährstoffgehalt [%]

Der Fliegl RondoDry im Einsatz bei Haberzagl

0 Nges.

NH4

S

TM

Haberzagl Ludwig Windorf 5a 84332 Hebertsfelden Deutschland Kontakt: Ludwig Haberzagl Telefon: +49 8727 9676-12 Fax:

+49 8727 9676-13

E-Mail: ludwig-haberzagl@t-online.de

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, feste Gärprodukte, ASL Anwendung der Gärprodukte: Schleppschuh, Schlitz- oder Injektionstechnik Konditionierung der Gärprodukte: Nitrifikationshemmstoffe

Internet: www.fliegl.com

41


Referenzanlagen

Maier GbR Vorgestellte Technik:

Gärproduktverdampfung Vapogant Hersteller der vorgestellten Technik:

Biogastechnik Süd GmbH Inbetriebnahmejahr: 1999 Deutschland

Installierte Leistung:

865 kWel Gasaufbereitungskapazität:

400 Nm³/h

Aufbau: Der Gärproduktverdampfung ist eine mechanische Separation (Sepogant) vorgeschaltet, die das Gärprodukt durch ein Spaltfiltersieb mit 0,5 mm in eine flüssige und feste Phase trennt. Die flüssige Phase mit ca. 5 – 6 % TS wird dem Prozess der Gärproduktverdampfung zugeführt. In der Anlage wird die flüssige Phase erhitzt und unter Vakuum gesetzt. Hierbei verdampft ein Teil der flüssigen Phase, das Gärprodukt wird somit eingedickt und auf bis zu 15 % TS aufkonzen­ triert. Die Gärproduktverdampfung besteht aus zwei Verdampferstufen und hat somit eine Verdampfungsleistung von 2,5 Liter pro kWtherm. Die durch Wärme und Vakuum erzeugte Gasphase wird mittels Zugabe von Schwefelsäure im Brüdenwäscher von Ammoniak befreit. Bei diesem Vorgang wird das Ammoniak zu Ammoniumsulfat umgewandelt. Der im Prozess entstandene, von Ammoniak befreite Dampf wird in Wärmetauschern zu Wasser kondensiert (Destillat). Das Destillat wird im Nasskühlturm als Kühlmedium in den Wärmetauschern des Kondensators verwendet. Die hermetische Dichtheit

der Anlage macht das Verfahren zu einem emissionsarmen Prozess. Das Konzentrat (die eingedickte Flüssigphase des Gärprodukts) wird am Ende des Prozesses vakuumdicht aus dem Prozess ausgeschleust. Dieses Gärprodukt ist nun konzentriert und enthält alle Nährstoffe, die sich auch in unbehandeltem Gärprodukt befinden – mit Ausnahme von Ammoniak. Dieser leicht flüchtige Stoff wird in Form von Ammoniumsulfat (ASL) aufkonzentriert. ASL wird dabei anschließend in einem separaten Tank gespeichert. Dieser Mineraldünger kann nun gezielt zur Düngung verwendet werden.

Eingedicktes Gärprodukt (Flüssige Fraktion ohne ASL) 20

20

15

15

10

10

5 0

13% Nges.

5

Trockenmassegehalt [%]

Die Gärproduktverdampfungsanlage „Vapogant“ ging im Dez. 2014 in Betrieb und hat eine Auslastung von über 95 %.

Menge der anfallenden Gärprodukte: 8.500 t /a

Nährstoffgehalt [%]

Gärproduktverdampfung „Vapogant“ auf dem Heslerhof mit vorgelagerter Separation

0 NH4

P2O2

S

K2O

Mg

CaO

TM

Anlagenbetreiber Maier GbR Heslerhof 1 88316 Isny Deutschland Kontakt: Gregor Maier Telefon: +49 171 9738665 Fax:

+49 7562 912119

E-Mail: g.maier@heslerhof.de

42

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, feste Gärprodukte, Einleitfähiges Wasser, Konzentrierte Nährstofflösungen, ASL Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel, Schleppschlauch, Festmiststreuer, Schleppschuh, Schlitzoder Injektionstechnik Konditionierung der Gärprodukte: Herstellung von ASL-Dünger


Referenzanlagen

Regeb Bersenbrück Vorgestellte Technik: Gärprodukt-Verdampfer-

anlage Hersteller der vorgestellten Technik:

Arnold & Partner AG Hersteller der Biogasanlage:

BioConstruct GmbH

Deutschland

Inbetriebnahmejahr: 2011 Installierte Leistung:

1.300 kWel Menge der anfallenden Gärprodukte: BGA Bersenbrück, Arnold Eindampfer

30.000 t /a

Bei der Biogasanlage in Bersenbrück wird das Gärprodukt aus dem Endlager mechanisch separiert und in eine flüssige und feste Fraktion aufgetrennt. Das separierte Gärprodukt-Filtrat wird im Arnold Eindampfer durch die Abwärme aus dem BHKW in Wärmetauschern erhitzt und anschließend unter Vakuum verdampft. Das Gärprodukt wird somit eingedickt und aufkonzentriert.

Alle im Ausgangsprodukt enthaltenen Nährstoffe findet man im eingedickten Konzentrat wieder. Somit erreicht man eine maximale Trennung von Flüssigkeit und Nährstoffen, ohne unerwünschte Nebenprodukte! Das Kondensat wird eingeleitet. Durch die Volumenreduktion der flüssigen Gärprodukte von rund 70 % können Transport- und Entsorgungskosten stark reduziert werden.

30

30

25

25

20

20

15

15

10

10 27 %

5

0

Nges. NH4

P2O5

S

K2O

CaO

Org.-C

TM

5

Trockenmassegehalt [%]

Die in Bersenbrück installierte Anlage benötigt gerade mal 0,3 kWhtherm für 1 Liter Wasserverdampfung. Um eine Verflüchtigung des Ammoniaks zu verhindern, wird der pH-Wert der Gärprodukte vor dem Eindampfen mittels Schwefelsäure gesenkt.

Konzentrierte Gärprodukte nach Vakuumverdampfer Arnold Nährstoffgehalt [kg/t FM]

Die mehrstufige Schaltung des Arnold Eindampfers vervielfacht die Verdampfungsleistung bei gleichbleibender Heizleistung und gewährleistet somit die Verwertung der gesamten Menge anfallender Gärprodukte.

0

Anlagenbetreiber Regeb Energieerzeugung und -Verteilung Bersenbrück Hermann-Kemper-Str. 5 49593 Bersenbrück Deutschland Kontakt: Christian Rauf Telefon: +49 5439 609626

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, feste Gärprodukte, einleitfähiges Wasser, konzentrierte Gärprodukte Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel, Schleppschlauch, Festmiststreuer, Einarbeitung

E-Mail: g.erpenbeck@regeb.de

43


Referenzanlagen

MeMon Produktionsstätte Emst Vorgestellte Technik:

Produktion von organischen und organisch-mineralischen Düngemitteln Betreiber der Produktionsstätte: MeMon

BV

Inbetriebnahmejahr: 2001

(ca. 1970 erbaut) Menge der erzeugten Düngemittel:

Niederlande

ca. 100.000 t /a

Eines der Produktionswerke von MeMon

Mit dem umfangreichen Angebot an organischen und organischmineralischen Düngemitteln wird die wachsende Nachfrage nach Düngern natürlichen Ursprungs bedient. MeMon befindet sich in den Niederlanden, wo es aufgrund der intensiven Landwirtschaft und Viehhaltung viele preisgünstige Rohstoffe gibt, die MeMon in der Düngemittelproduktion einsetzt. In den Produktionswerken werden aus verschiedenen tierischen, pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen Düngemittel produziert. Die Endprodukte sind Mischungen, Pellets, Krümel oder Granulate. Weiterhin findet eine kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte sowie die Optimierung bestehender Artikel statt, um die sich ändernden Marktanforderungen zu berück-

Organische Düngemittel [90 % TM] 15 Nährstoffgehalt [%]

MeMon zählt seit über 25 Jahren zu den weltweit führenden Produzenten organischer, organisch-mineralischer und ökologischer Düngemittel. MeMon beliefert über ein weit verzweigtes Vertriebsnetz Betriebe in den Bereichen Zierpflanzen-, Gemüse- und Obstbau, Agrarwirtschaft und Weinbau sowie Garten- und Landschaftsbau in mehr als 65 Ländern.

sichtigen. Alle verwendeten Rohstoffe werden gemäß der gültigen EU-Gesetze überprüft. Zunehmend werden getrocknete Gärprodukte als Rohstoff eingesetzt. Entscheidend für den Einsatz und die Bewertung der Gärprodukte in der Produktion von Düngemitteln sind Kriterien wie u. a. Trockensubstanz- und Nährstoffgehalt der Gärprodukte, Input der BGA und Jahresmenge. MeMon kann Betreibern einer Biogasanlage, die die Gärprodukte anschließend trocknen, einen langfristigen Vertrag mit ganzjähriger Abnahmesicherheit anbieten, so dass ihre Reststoffe zuverlässig eine Wertsteigerung erfahren. Im Falle vorhandener Restwärme ist MeMon ebenfalls an Lohntrocknung interessiert.

12 9 6 3 0

Anlagenbetreiber

Nges.

NH4

P2O2

S

K2O

Org.-C

MeMon Produktionsstätte Emst (Agro Bodemvoeding) Lovinklaan 1 6821 HX Arnhem Niederlande Kontakt: Ulrike Meyer-Reiners Telefon: + 31 26 3523100 E-Mail: meyer-reiners@memon.nl Internet: www.memon.nl

44

Erzeugte Produkte: Granulate / Pellets, Mischdünger Anwendung der Düngemittel: Ausbringung als Düngemittel, Verkauf & Export Konditionierung der Düngemittel: Möglichkeit der Beigabe diverser Zuschlagarten


Referenzanlagen

Total-Gärproduktaufbereitungsanlage Inwil Vorgestellte Technik:

Total-Gärproduktaufbereitungsanlage Hersteller der vorgestellten Technik:

A3 Water Solutions GmbH Hersteller der Biogasanlage:

CTU Clean Technology Universe AG Inbetriebnahmejahr:

Schweiz

2007 Menge der anfallenden Gärprodukte: 45.500

t/a

Total-Gärproduktaufbereitungsanlage Inwil

Konzeption, Bau und Lieferung einer Anlage zur Aufbereitung von Gärprodukt aus einer Biogasanlage. Das Gärprodukt ist mit CSB, Stickstoff und Phosphor hoch belastet. Der Reinigungsprozess besteht aus mehreren Stufen. Nach einer Fest-Flüssig-Trennung wird die flüssige Phase mittels Ultrafiltration und mehrstufiger Umkehrosmose aufbereitet. Ergebnis ist neben einleitfähigem Wasser aufkonzentrierter Stickstoff, Phosphor und Kalium. Seit mehr als zehn Jahren überzeugt die A3 Water Solutions GmbH durch die innovative Gärproduktaufbereitungstechnologie per MPS-Verfahren (Multi-Phase-Separation). Die Referenzanlage Inwil in der Schweiz läuft im Dauerbetrieb bereits seit 2008. Das Gärprodukt wird im Reinigungsprozess soweit aufbereitet, dass das Ablaufwasser als Indirekteinleiter in die Kanalisation eingeleitet werden kann. Bei Bedarf kann hier durch eine Erweiterung Direkteinleiterqualität für die Einleitung in einen

Vorfluter erreicht werden. Im Aufbereitungsprozess werden durch die verschiedenen Stufen Stickstoff und Phosphor in Einzelfraktionen getrennt. Der Phosphor ist im Feststoff gebunden, während Stickstoff und Kalium als Flüssigdünger vorliegen. Diese können – je nach regionalen Begebenheiten wiederum – separat als Pflanzendünger eingesetzt werden. Im Rahmen eines von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) über vier Jahre geförderten Projektes konnte die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems in diesem Jahr noch weiter gesteigert werden. Erstmalig kommt die optimierte Fahrweise der Ultrafiltration bei hohen Betriebstemperaturen in Frankreich zum Einsatz. Der Einsatz der Heiß-Ultrafiltration reduziert hier den Energiebedarf der Aufbereitung dabei um bis zu 50 Prozent. Dabei wird Abwärme aus den BHKWs verwendet, die zum Teil sogar über den KWK-Bonus förderfähig ist.

Anlagenbetreiber Total-Gärproduktaufbereitungsanlage Inwil Im Feld 6034 Inwil Schweiz Kontakt: Ulrich Brüß Telefon: +49 2574 8875 820-0 Fax:

+49 2574 8875 820-1

E-Mail: info@a3-gmbh.com

Erzeugte Produkte: Flüssige Gärprodukte, feste Gärprodukte, einleitfähiges Wasser, konzentrierte Nährstofflösungen Anwendung der Gärprodukte: Ausbringung als Düngemittel Vermarktungskonzepte: Garten- und Landschaftsbau

Internet: www.a3-gmbh.com

45


Firmen­ verzeichnis Symbolerklärung: Ausbringtechnik Labor / Messtechnik Separation Kompostierung Trocknung / Eindampfung Pelletierung Vakuumverdampfung Membranverfahren Fällung Strippung Klärung

46


Matrix / Übersicht des Firmenverzeichnisses Firma

Seite

Hersteller Gärproduktaufbereitung A3 Water Solutions GmbH

X

agriKomp GmbH

X

X

Arnold & Partner AG Biogastechnik Süd GmbH

X

biowatt energy GmbH

X

Börger GmbH

X

X

X

X

X X

49 49

X

50

X

X

X X

X X

X

X X

X

X X

X

X

X

53

X

53

X

LMEngineering GmbH

X

MKR Metger GmbH

54

X

X

54

X

Thöni Industriebetriebe GmbH

55

X

Eggersmann Gruppe GmbH & Co. KG

X

55

X

Vapoferm AG / GRP GmbH Niersberger Wohn- und Anlagenbau GmbH & Co. KG

X

UTS Products GmbH

X

51 52

X

Geltz Umwelttechnologie GmbH

50 51

X

Erich Stallkamp ESTA GmbH

48 48

X

Dorset Agrar und Umwelttechnik GmbH

Fliegl Energy GmbH

X

X

X X

Byosis Group BV

X

X

X

X

56

X

X

X

57 61

Projektplanung X

EnergiEffekte GmbH

X

X

X

58

Ausbringungstechnik HOLMER-Maschinenbau GmbH

X

58

Vogelsang GmbH & Co. KG

X

59

Komponenten Gärproduktaufbereitung Franz Eisele u. Söhne GmbH & Co. KG Hermann Sewerin GmbH

X

X X

60 60

47


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffSubstrataufbereitung

Die A3 Water Solutions GmbH ist ein international tätiges Anlagenbau- und Dienstleistungsunternehmen, das Ihnen bei allen Fragen zum Thema Wasser kompetent zur Seite steht. Als Anlagenbauer mit Beratungs-, Planungs- und Entwicklungskompetenz in den Bereichen Wassergewinnung und Abwasserreinigung unterstützen wir Kunden aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung bei der Umsetzung ihrer Umweltaufgaben.

Total-Gärproduktaufbereitungsanlage in Inwil, bereits seit 2008 erfolgreich in Betrieb

ffGärprodukt- und Gülleaufbereitung

Unsere Leistungen reichen von der Verfahrensentwicklung über die Pilotierung und Anlagenrealisierung bis hin zu Betriebsmanagement und After-Sales-Service. Durch die Verknüpfung von innovativen Planungsideen mit der Erfahrung eines international tätigen Anlagenbauers präsentiert die A3 Lösungen, die sich durch einen hohen Innovationsgrad und wirtschaftliche Effizienz auszeichnen.

ffBehandlung von Oberflächenwasser

A3 Water Solutions GmbH Boschstr. 2 48369 Saerbeck Kontakt: Ulrich Brüß Tel.:

+49 2574 8875 820-0

Fax:

+49 2574 8875 820-1

E-Mail: info@a3-gmbh.com URL: www.a3-gmbh.com

ffVergärungsverfahren agriFer ® Gärproduktaufbereitung (Vakuumverdampfer und Umkehrosmose)

Seit Mitte der Neunzigerjahre entwickeln wir wegweisende Biogassysteme und Lösungen im Bereich Biogas. Mehr als 850 Biogasanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 250 MWel haben wir bisher realisiert. Für das gesamte agriKomp Netzwerk sind international rund 500 Mitarbeiter tätig. Der Service-Bereich in Deutschland wurde mit dem Eintritt in das deutschlandweit vertretene Service-Netzwerk der ServiceUnion erweitert. Alle wesentlichen Biogas-Komponenten werden innerhalb der agriKomp Group entwickelt

48

und gefertigt. Seit 2015 entwickeln und fertigen wir BHKW in einem Leistungsbereich von 50 bis 350 kWel. Unsere Gärproduktaufbereitungen agriFer® und Düngerwerk® bestehen aus den Teilverfahren Separation mit dem Quetschprofi®, Vakuumverdampfung und Kondensataufbereitung mittels Umkehrosmose oder Brüdenwäsche. Bei der Aufbereitung mittels Umkehrosmose greifen wir auf ein hundertfach in der Industrie bewährtes und erprobtes Verfahren zurück.

ffBHKWs ffBiomethanaufbereitung ffService und Wartung ffBiogasanlagenhersteller Gründungsjahr 2000 Mitarbeiter 500

agriKomp GmbH Energiepark 2 91732 Merkendorf Kontakt: Stephan Kühne Tel.:

+49 9826 65959-0

Fax:

+49 9826 65959-10

E-Mail: info@agrikomp.de Internet: www.agrikomp.de


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffEindampfer ffVakuumverdampfer

Arnold Eindampfer

ffBiogasanlagen ffRührwerktechnik ffDüngerherstellung Gründungsjahr 2004 Mitarbeiter 12

Arnold & Partner AG Industrie Nord 12 6105 Schachen · Schweiz

Arnold & Partner Biogas- und Verfahrenstechnik AG ist im Bereich Erneuerbarer Energien tätig. Die Natur und ihre geschlossenen Kreisläufe als Vorbild vertreiben wir wirtschaftliche und ökologische Lösungen für eine leistungsfähige und nachhaltige Landwirtschaft. Über 35 Jahre Erfahrung im Umgang mit Gärprodukten machen uns zum zuverlässigen Partner.

Nährstoffkreislauf mit dem Entwässern der Gülle/Gärprodukte. Beim Eindampfen werden alle Nährstoffe aufkonzentriert und übrig bleibt glasklares, nährstoffarmes Wasser. Das Trocknen und Verdichten des nährstoffreichen Konzentrats mittels Trocknung und PelletPresse macht das Endprodukt noch einfacher zu lagern und zu transportieren.

Zudem bieten wir neuartige verfahrenstechnische Lösungen zur Nährstoff-Rückgewinnung aus Abwasser, Gärprodukten und Gülle an. Wir durchdringen den logistisch aufwändigen

Der wertvolle Biohofdünger kann nun ökologisch und ökonomisch über größere Distanzen transportiert und dort verkauft werden, wo er benötigt wird.

Kontakt: André Wicki Tel.:

+41 41 499 60-00

Fax:

+41 41 499 60-09

E-Mail: info@arnoldbiogastechnik.ch URL: www.arnoldbiogastechnik.ch

ffRührwerktechnik ffService und Wartung ffSubstrataufbereitung ffSicherheitstechnik ffGärproduktveredelung Gründungsjahr 2002 Mitarbeiter 50

Biogastechnik Süd GmbH Am Schäferhof 2 88316 Isny i. Allgäu Kontakt: Gregor Maier Tel.:

+49 7562 97085-40

Fax:

+49 7562 97085-50

E-Mail: info@biogastechnik-sued.de Internet: www.biogastechnik-sued.de

Clemens (links) und Gregor Maier

Biogastechnik Süd stellt seit 2002 ein breites Sortiment an Komponenten für Biogasanlagen her. Angefangen haben die Geschäftsführer Clemens und Gregor Maier 1999 mit einer eigenen Biogasanlage auf ihrem gemeinsam bewirtschafteten Hof. Unzufrieden mit der Leistung des Rührwerks optimierten sie die Anlage mit ihrem eigenen Paddelrührwerk Varibull. Gregor und Clemens Maier arbeiten ständig daran, die Technik für Biogasanlagen weiter zu verbessern. In rascher Reihenfolge erfanden, entwickelten und konstruierten sie u. a. die Einbringtechnik Easyfeeder, den Pressschneckenseparator

Sepogant, das Tauchrührwerk Varipeller und eine für die Güllevergärung optimierte Kleinbiogasanlage. Mit der bisher wohl größten auf dem Heslerhof entwickelten Anlage, der Gärproduktverdampfung Vapogant, möchten die Brüder Clemens und Gregor Maier Landwirten helfen, Kosten bei der Gärproduktelagerung und bei den Fahrten zur Ausbringung der Biogasprodukte auf das Feld zu sparen. Weiterhin bietet die Gärrestverdampfung, Ammoniumstickstoff aus dem Gärproduktkreislauf heraus zu trennen, an.

49


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffHeiztechnik Gärprodukttrockner Disco-King-560, Standort Niedersachsen

Einfaches Prinzip und hochwertige Komponenten. Das ist das Erfolgsrezept für zuverlässige Anlagen. Nur so kann man hohe Verfügbarkeiten von über 8.500 Stunden /Jahr bei minimalem Wartungsaufwand erreichen. Bei unserem Gärprodukttrockner „Disco-King“ haben wir das konsequent umgesetzt: Aufwendige Technologien und Verfahren wie z. B. Vakuum-Technik oder Umkehrosmose haben wir von vornherein ausgeschlossen, weil die im Hinblick auf ihren Betreuungsaufwand aus unserer Sicht für das landwirtschaftliche Umfeld

nicht geeignet sind. Wenn Sie mehr Arbeit mit dem Trockner als mit der ganzen Biogasanlage haben, ist das nicht zielführend. Wir verwenden die zigtausendfach bewährte Scheibentrocknungstechnik (englisch: DiscDryer – daher der Name Disco-King), weil diese mit einem Minimum an bewegten Teilen auskommt. Unsere Trockner werden grundsätzlich mit hochwertigen Industrie-Luftwäschern mit minimalen Emissionen geliefert. Die Fertigung der Trockner erfolgt komplett in (Nord-) Deutschland.

Börgers weitreichende Produktpalette

ffSubstrataufbereitung ffWärmeverteilung ffPumptechnik ffGärprodukttrocknung Gründungsjahr 2008 Mitarbeiter 8

biowatt energy GmbH Arndtstr. 9-13 24610 Trappenkamp Kontakt: Jan Dohrmann Tel.:

+49 4392 9134159

Fax:

+49 4392 9167314

E-Mail: info@biowatt.de Internet: www.biowatt.de

ffRührwerktechnik ffSubstrataufbereitung

Börger entwickelt, produziert und vermarktet Pumpen und Zerkleinerer, Edelstahlbehälter, Eintragtechnik, Separations- und Aufrührtechnik. Hochwertigkeit, Leistungsfähigkeit und Wartungsfreundlichkeit sind die Markenzeichen der Börger Produkte. Die neue Flüssig-Eintragtechnik Powerfeed twin hat eine integrierte Zerkleinerungsfunktion und zerfasert die Biomasse schon während des Eintrages. Dadurch wird eine größere Gasausbeute im Fermenter ohne einen zusätzlichen Zerkleinerer realisiert.

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Der Börger Bioselect steht für effiziente Separationstechnik. Durch ein rein mechanisches Verfahren werden die flüssigen von den festen Bestandteilen getrennt. Bei den vier Baugrößen mit maximalen Durchsatzmengen zwischen 20 und 150 m³/h sind Trockensubstanz-Gehalte stufenlos zwischen 18 % und 38 % einstellbar. Die durchbruchsichere Separationstechnik kann stationär oder mobil aufgebaut werden. Auf Wunsch liefert Börger ein anschlussfertiges Komplettaggregat mit Steuerungstechnik und Drehkolbenpumpe.

ffPumptechnik

Gründungsjahr 1975 Mitarbeiter 330 (weltweit)

Börger GmbH Benningsweg 24 46325 Borken-Weseke Kontakt: Markus Einck-Roßkamp Tel.:

+49 2862 9103-30

Fax:

+49 2862 9103-47

E-Mail: info@boerger.de Internet: www.boerger.de


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffStickstoff-Strippung ffPhosphatfällung ffErsparung Lagervolumen ffRohstoffe sparen

Gründungsjahr 2007

Strippungsanlage, Ballymena

Mitarbeiter 9

Byosis Group BV Drosteweg 8 8101 Raalte · Niederlande Kontakt: Bjorn Zwijnenberg Tel.:

+31 85 1302 382

E-Mail: info@byosis.com

Die Lösungen von Byosis sind einfach bei einem Vergärer anzuwenden und haben dabei immer die Verbesserung des Einsatzes von Biomasse und / oder die Senkung der Ausbringkosten für Gärprodukte als Hauptziel. Dadurch verbessert sich die Rendite und wird der Business Case robuster.

Byosis unterstützt Auftraggeber mit neuen innovativen Lösungen und verfügt über selbstentwickelte Technologien, wie Ammoniumstrippen, Gaswäschen und Pasteurisieren oder auch eine Technologie, die von Dritten entwickelt ist (wie Dekanter, Separatoren und Trockner). Die Byosis-Ingenieure sind in der Lage, Systeme perfekt miteinander zu verbinden, ob es sich um Grüne-Wiese-Projekte oder Umbauprojekte handelt.

Internet: www.byosis.com

ffStripp-Till ffSubstrataufbereitung

Gründungsjahr 1984 Mitarbeiter 80

Dorset Agrar und Umwelttechnik GmbH Dorfstraße 10

Arnold Vakuumverdampfer

Die DORSET Group bv mit Hauptsitz im niederländischen Aalten ist führender Hersteller von Biomasseaufbereitungsanlagen. Es werden verschiedene Substrate aus der Biogasindustrie und Landwirtschaft wie Gärrest, Gülle, Geflügelkot, aber auch Klärschlamm, Körnermais, Maissilage und Holzhackschnitzel getrocknet.

16818 Radensleben Kontakt: Andreas Ferch Tel.:

+49 172 5782118

E-Mail: a.ferch@dorset.nu Internet: www.dorset.nu

Dorset produziert seit 1994 Abluftreinigungsanlagen für Schweine und Geflügelställe. Die DORSET Agrar- und Umwelttechnik GmbH vertreibt die Produkte in Deutschland. DORSET besteht seit 1984 und beschäftigt 80 Mitarbeiter. Geschäftsführer der DORSETGroup ist Henk Haaring.

Auch auf Komplettlösungen mit Eindampfanlagen und Pelletierung ist Dorset spezialisiert, Anlagen werden inzwischen in viele Länder der Welt verkauft.

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Hersteller Gärproduktaufbereitung

Hochwertige Edelstahl-Produkte Als Spezialist für die Konstruktion, Fertigung und Montage hochwertiger Edelstahl-Produkte wie Behälter, Pumpen, Rührwerke und Separatoren ist Stallkamp seit 1973 kompetenter Partner für die Landwirtschaft, Biogasbranche und Abwasserindustrie. Das breit gefächerte Sortiment wird heute weltweit erfolgreich eingesetzt. Separationstechnik Die Pressschnecken-Separatoren von Stallkamp eignen sich zur Separation von Feststoffen und Flüssigkeiten. Das zu separierende Medium wird in einen Edelstahl-Siebkorb gefördert, wo eine gepanzerte Pressschnecke das Sieb permanent von innen reinigt. Dadurch fließt die Flüssigkeit durch das Sieb ab und der Feststoff wird Richtung Auswurf transportiert. Der einstellbare Gegendruck regelt die gewünschte Trockenheit des Feststoffes. Separator für die Landwirtschaft Auch wenn jedes Medium anders ist, haben die Stallkamp Separatoren ihre Zuverlässigkeit bereits in unterschiedlichen Bereichen unter Beweis gestellt. Viele Separatoren werden bereits in der Landwirtschaft zur Separation von Rinder-, Bullen- und Schweinegülle eingesetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Reduktion der Lagerkapazität, verbesserte Aufrührbedingungen im Güllelager, verbesserte Ausbringung und die Produktion von Einstreumaterial. Auch auf Biogasanlagen sind die Pressschnecken-Separatoren von Stallkamp schon vielfach im Einsatz. Industrieanwendungen Darüber hinaus finden die Separatoren vielfältige Anwendung in der Industrie, wie einige Beispiele zeigen: –– Papierindustrie: Abpressen von Papierabwasser –– Lebensmittelindustrie: Abpressen von Kartoffelschlämpe –– Brauereien: Abpressen von Pülpe –– Plastikfabriken: Abpressen von Plastikresten

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Separator mit 2,2 kW und 400 mm Sieblänge leistet 7 – 10 m³ / h

Separator mit 4 kW und 550 mm Sieblänge separiert Gärprodukte

–– Kläranlagen: Abpressen von Klärschlämmen –– Waschanlagen für Viehtransporter: Abpressen von Mistresten. Technische Details Der kleinste Edelstahl-Separator mit einem 2,2-kW-Motor und 400 mm Sieblänge kommt auf Durchsatzleistungen von bis zu 12 m³ pro Stunde. Die nächstgrößere Maschine aus Edelstahl ist mit einem 4-kW- bzw. 5,5-kW-Motor bei einer Sieblänge von 550 mm erhältlich und leistet bis zu 25 m³ pro Stunde. Der größte Separator mit 3 kW, 4 kW bzw. 5,5 kW ist mit einer Sieblänge von 600 mm oder 750 mm erhältlich und erreicht aufgrund des schweren Gussgehäuses höhere Trockensubstanzgehalte.

ffRührwerktechnik ffSeparationstechnik ffEdelstahl-Behälterbau ffFermenter ffPumptechnik Gründungsjahr 1973 Mitarbeiter 200

Erich Stallkamp ESTA GmbH

Sofort einsetzbar Alle Grundmaschinen sind als mobile Einheiten konzipiert, sodass sie mit Zuführ- und Abführpumpe geliefert werden können und sofort einsatzbereit sind. Darüber hinaus gehören Vorlage- und Auffangbehälter sowie Fahrgestelle und höhenverstellbare Stützen zum Zubehörportfolio.

In der Bahler Heide 4 49413 Dinklage Kontakt: Benjamin Budde Tel.:

+49 4443 9666-0

Fax:

+49 4443 9666-60

E-Mail: info@stallkamp.de Internet: www.stallkamp.de


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffSchlitz- und Injektionstechnik ffSchleppschlauch

2-MW-Anlage zur Trocknung von Gärprodukten mit Fliegl RondoDry

ffSchleppschuh ffEinarbeitungsverfahren ffDüngemittelherstellung Gründungsjahr 2011 Mitarbeiter >300

Seit 2001 entwickelt, baut und vertreibt Fliegl Beschickungstechnik für Biogasanlagen. Mit weltweit mehr als 1.400 aktiven Biogasanlagen mit Fliegl-Beschickungstechnik sind wir mit Abstand Marktführer.

Fliegl Energy GmbH Bürgermeister-Boch-Str. 1 84453 Mühldorf Kontakt: Florian Hupfauer Tel.:

+49 8631 307-352

Fax:

+49 8631 307-552

E-Mail: energy@fliegl.com Internet: www.fliegl.com

Als Komplettanbieter von Trocknungsanlagen gehen wir den nächsten Schritt: Sinnvolle Wärmenutzung, Gärproduktreduzierung und eigene, dezentrale Düngemittelherstellung. So wird aus Gülle wieder ein werthaltiger Stoff, die Menge wird verringert und das Grundwasser entlastet.

Für den Kunden haben wir das beste Konzept aus einer Hand: Planung, Serienproduktion im eigenen Werk, Montage und Inbetriebnahme der Gesamtanlage. Inklusive Unterstützung bei der Integration in die Bestandsanlage und in Hinblick auf die Genehmigung bei der zuständigen Behörde. Ganz gleich, ob Trocknungs- oder Dosiertechnik, Kipper, Abschiebewagen, Gülletechnik oder Erntelogistik: Mit Fliegl haben Sie immer die optimale Lösung.

ffStickstoffrückgewinnung ffGärproduktvollaufbereitung ffRestwasserreinigung ffPhosphatrückgewinnung ffGärproduktentsorgung Gründungsjahr 1999 Mitarbeiter 25

Geltz Umwelttechnologie GmbH Kerschensteinerstr. 6 75417 Mühlacker Kontakt: Ulrich Geltz Tel.:

+49 7041 829910-0

Fax:

+49 1041 829910-27

E-Mail: info@geltz.com Internet: www.geltz.de

Demonstrationsanlage, Durchsatz 1 m³ / h

Als Abwasser- und Sonderanlagenbauer mit starkem Engagement in Forschung und Entwicklung arbeitet Geltz seit über 8 Jahren an Verfahren zur Rückgewinnung von Pflanzennährstoffen aus landwirtschaftlichen Reststoffen. Aus der gewonnenen Erfahrung entwickelte Geltz eine Vollaufbereitungsanlage zur gezielten Nährstoffrückgewinnung, die Gärprodukte vom Rohzustand bis zum sauberen Wasser reinigt. Biomasse, Phosphor und Stickstoff werden nahezu vollständig zurückgewonnen. Die Biomas-

se dient als nährstoffarmer Bodenverbesserer. Phosphate werden in Apatit ähnlicher Qualität, Stickstoff wird als Ammoniumsulfatlösung (ASL) in hochwertiger Form zurückgewonnen. Das entfrachtete Restwasser wird direkt eingeleitet oder verregnet. Die zurückgewonnenen Rohstoffe werden vermarktet. Momentan betreibt Geltz eine Pilotanlage mit einem Durchsatz von 1 Kubikmeter Gärprodukt pro Stunde. Bis Ende 2018 ist der Bau einer Anlage mit einem Durchsatz von 10 Kubikmetern Gärprodukt pro Stunde geplant.

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Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffAnlagenkomponenten

Die neue Düngeverordnung bringt Landwirte in Zugzwang und fordert weitgehende Ausbringungseinschränkungen. Gärprodukte und Gülle bieten ein großes Nährstoffpotenzial, die Flüssigausbringung jedoch birgt nicht zu vernachlässigende Nachteile. Die LMEngineering GmbH bietet die Lösung für dieses Problem: Ammonium(-di-)carbonatfasern (ACF). Das Unternehmen hat ein einfaches, robustes und kostengünstiges Verfahren entwickelt, um Gärprodukte und Gülle als Düngemittel nutzbar zu machen. Durch den Einsatz kleiner Mengen kohlesauren Kalks und

Streufähige Ausbringungsmöglichkeiten: Düngemehl und Düngegranulat

ffService und Wartung

Naturfasern verdunstet Wasser. In der Faser werden Nährstoffe eingelagert und langsam an die Pflanzen abgegeben. Weitere Vorteile sind: –– Geringe Emissionen bei Herstellung, Lagerung und nach Düngung –– Hohe Pflanzenverfügbarkeit –– Streufähigkeit –– Einstellung des Düngewertes durch Zumischung nach Bedarf –– Gutes Luftporenvolumen und hohe Wasserspeicherkapazität –– Mehrstoffdünger, optimiert Düngeund PH-Wert des Bodens –– CO2 wird als „C“ fixiert

ffDüngemittelherstellung

ffSubstrataufbereitung ffBioextrusion Gründungsjahr 2007 Mitarbeiter 5

LMEngineering GmbH Jocketa – Bahnhofstraße 34 08543 Pöhl Kontakt: Markus Lehmann Tel.:

+49 37439 744-39

Fax:

+49 37439 744-9039

E-Mail: info@lmengineering.de Internet: www.lmengineering.de

ffService und Wartung Dreistufiges Verdampfersystem DV1 000

Als Familienunternehmen in zweiter Generation bieten wir seit 2010 Vakuumverdampfer für die Aufbereitung von Gärprodukten an und können dafür auf über 25 Jahre Erfahrung aus der industriellen Flüssigkeitsaufbereitung zurückgreifen. Alle Kernkomponenten werden am Standort Monheim hergestellt. Über unser Servicenetzwerk sind kurzfristige Serviceleistungen jederzeit sichergestellt. Mit den Baureihen RT und DV decken wir eine große Bandbreite an Gärprodukten ab. Die Verdampfer können flexibel betrieben werden,

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sind modular aufgebaut und nachträglich erweiterbar. Bei einer Wärmeabnahme von 190 bis 600 kW und einer Destillatleistung von bis zu 4,4 l / kWh kann dem Gärprodukt bis zu 70 % Wasser entzogen werden. Gleichzeitig werden bis zu 80 % des Ammonium-Stickstoffs in eine Ammoniumsulfatlösung (ASL) überführt und ein geruchfreies, einleitfähiges Destillat erzeugt. Bereits über 25 Verdampfer belegen unsere Leistungsfähigkeit. Gerne sind wir auch Ihr Partner in der Gärproduktaufbereitung.

ffFlexible Abwärmenutzung ffStickstoffreduzierung ffASL-Herstellung ffGärproduktreduzierung Gründungsjahr 1990 Mitarbeiter 55

MKR Metzger GmbH Rappenfeldstraße 4 86653 Monheim Kontakt: Michael Köhnlechner Tel.:

+49 9091 5000-0

Fax:

+49 9091 5000-30

E-Mail: info@mkr-metzger.de Internet: www.mkr-metzger.de


Hersteller Gärproduktaufbereitung

TSP – Thöni Schneckenpressen

BRT HARTNER DCD – Gärrestkonditionierer

Modernste Technologien zur Abfallbehandlung und Erzeugung Erneuerbarer Energie

Generalunternehmer für die Abfallwirtschaft

Seit 1990 befasst sich Thöni mit der Entwicklung innovativer Technologien und moderner Anlagentechnik zur Behandlung von Abfällen und Gewinnung von Biogas aus organischen Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen. Wir bieten schlüsselfertige Anlagen von der Projektentwicklung über Beratung und Planung, Fertigung und Bau bis hin zur Inbetriebsetzung und dem After-Sales Service. Geplant und konstruiert werden diese Anlagen in unserer eigenen Engineering-Abteilung. Zahlreiche Innovationen und Patente in diesem Bereich stammen aus unserer Forschung und Entwicklung. Die Fertigung erfolgt in unserem Metallwerk in Landeck. Als Eigenproduzent kennen wir jedes Detail unserer Anlagen und können somit auf individuelle Wünsche flexibel reagieren. Die große Fertigungstiefe und die hauseigene Entwicklung des gesamten Biogasprozesses versetzen uns in die Lage, unsere Kunden bei der Entwicklung ihres Projektes kompetent zu betreuen. Die Expertise in der Verfahrenstechnik reicht von der Vorbehandlung bis hin zur Gasaufbereitung. Dazu gehören der selbst entwickelte und hergestellte, patentierte Fermenter mit ffVergärungsverfahren Rührwerkstechnik, die Schneckenpressen für die ffRührwerktechnik Entwässerung sowie die ffGeneralunternehmer Eintrags-, Förder- und RotffService und Wartung tetechnik. Im Bereich der ffSeparationstechnik Separationstechnik kann Thöni Industriebetriebe Gründungsjahr 1964 auf 150 weltweit verkaufMitarbeiter 600 te Thöni Schneckenpressen verweisen. Durch die Thöni Industriebetriebe Gmbh innovative Kombination Obermarktstrasse 48 mit einem Schwingsieb A-6410 Telfs / Tirol lässt sich die SeparationsKontakt: Maria Koch effizienz deutlich steigern. Tel.: +43 664 620 3955 Thöni gehört zu den größE-Mail: maria.koch@thoeni.com ten Anbietern von BiogasURL: www.thoeni.com anlagen mit Trockenvergärungs-Fermentern.

Die Unternehmensgruppe Eggersmann ist einer der führenden Anbieter von Abfallbehandlungsanlagen und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet der mechanischen und biologischen (aeroben und anaeroben) Recyclingverfahren. Die Expertise von Eggersmann erstreckt sich dabei vom Engineering über die Ausführungsplanung, die Beschaffung, Herstellung und Lieferung des Stahlbaus sowie der Maschinen- und Fördertechnik bis hin zur Montage, Inbetriebnahme, Service und dem Betrieb der Anlagen. Die Trockenfermentationsanlagen der zur Eggersmann Gruppe gehörenden Firma BEKON ermöglichen die Erzeugung von Biogas aus organischen Abfällen bzw. Biomassen und liefern gleichzeitig den Ausgangsstoff für eine in der Prozesskette folgende Kompostierung. Neben dem Anlagenbau ist Eggersmann versierter Hersteller von mobilen und stationären Sonder- und Spezialmaschinen für die Abfallwirtschaft. Renommierte Marken wie BACKHUS, BRT HARTNER, CONVAERO, FORUS, Terra Select und TEUTON sind unter dem Dach der Eggersmann Gruppe zu Hause und liefern Lösungen für die unterschiedlichsten Verfahrensbereiche wie beispielsweise Kompostieren, ffVergärungsverfahren Öffnen, Dosieren, Bunkern, Trocknen, Mischen, ffAbfallbehandlung Zerkleinern, Sieben oder ffService und Wartung Sichten. Über den ganffSubstrataufbereitung zen Erdball verteilte ReffGeneralunternehmer ferenzanlagen bezeugen die enorme Bandbreite der Gründungsjahr 1951 realisierten Anlagentypen Mitarbeiter 900 für die Behandlung unterEggersmann Gruppe GmbH & Co. KG schiedlichster Inputstoffe. Max-Planck-Straße 15 Das Zusammenspiel von 33428 Marienfeld Anlagen- und SondermaKontakt: Dr.-Ing. Rolf Liebeneiner schinenbau bedeutet eiTel.: +49 5247 9808-0 nen enormen Mehrwert für Fax: +49 5247 9808-40 den Kunden, kann EggersE-Mail: sales@f-e.de mann ihm doch nahezu URL: www.f-e.de sämtliche Leistungen aus einer Hand bieten.

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Hersteller Gärproduktaufbereitung

Die Vapoferm AG trennt in ihren Vaperform S1 & S2 Anlagen die separierten Gülle- und Gärprodukte zuverlässig in reines Wasser und hochkonzentrierten Dünger. Dabei wird die überschüssige Abwärme des BHKWs sinnvoll für die Vakuumverdampfung genutzt und bis zu 70 % der anfallenden Gärprodukte im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst – Mengen an Gärprodukten, die nicht mehr gespeichert und bewegt werden müssen. Die Kombination bewährter Technik mit einer innovativen Vorbehandlung der Gärprodukte bewirkt eine klare Trennung von reinem Wasser und Konzentrat. Dabei fällt das anfallende Destillat (Wasser) so rein an, dass dieses Wasser für unterschiedliche Zwecke weiterverwendet oder verdunstet werden kann. Entgegen der häufig eingesetzten ASL-Technologie, bei der die Nährstoffe getrennt werden, um am Ende separat gespeichert und wieder an ihrem Bestimmungsort ausgebracht zu werden, belassen wir alle Nährstoffe zusammen im Konzentrat. Dieser hochwertige Dünger ist frei von flüchtigem Ammoniak, geruchsarm und ein exzellenter Nährstoffspender. Mit geeigneter Ausbringungstechnik kann das aufgewertete Düngekonzentrat zurück aufs Feld in den Kreislauf gebracht werden, ohne dass dabei wertvolle Nährstoffe verlorengehen. Die Technologie wurde selbst von Biogas- Landwirt Peter Rehm in jahrelanger Entwicklungs­ arbeit verfeinert und perfektioniert. Im Ergebnis kann die Vapoferm AG interessierten Landwirten eine kompakte Lösung anbieten, die in zwei handelsüblichen Seecontainern Platz findet und auf der freien Fläche aufgestellt und in Betrieb gehen kann, und das unter voller Ausnutzung eines allfälligen KWK-Bonus. Selbst in Einsatzgebieten, in denen heute die Abwärme aus der Biogasanlage zum Heizen

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2x 40-Fuß-Container Reaktionsbehälter 3 Reaktionsbehälter 2 Reaktionsbehälter 1 Plattenwärmetauscher

OG

EG Kondensatsammelbehälter Schwefelsäurebehälter

2x Schaltschrank Pufferbehälter

Vakuumverdampfer 1

Vaperform S2 Gärproduktaufbereitung

von Stallungen genutzt wird, findet die leicht modifizierte Anlage Anwendung – ohne auf die gewünschte Heizung im Winter verzichten zu müssen. Eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Technologie beginnt ab 100 KW nutzbarer Abwärme und kann bis zu jeder Grösse erweitert werden. Eine unserer Referenzanlagen arbeitet derzeit mit zwei Stufen. Dabei können aus 500 KWtherm Energie ca. 10.000 Tonnen Wasser im Jahr verdunstet werden – ohne dass sich ein LKW-Reifen bewegt.

ffxxx ffGärproduktvermarktung ffVakuumverdampfung ffKonzentrattrocknung

Die Vapoferm AG möchte mit ihren Lösungen unter anderem einen ökologischen Beitrag leisten, indem weniger Gärprodukte und Gülle auf der Straße bewegt werden. Ganz nebenbei eröffnen sich für den Landwirt deutliche Einsparpotenziale – nicht nur monetär. Durch z. B. weniger Fahrten auf die Felder bleibt mehr Zeit für andere, wichtigere Dinge. Auch die Akzeptanz in der Gesellschaft dürfte steigen, weil der Biogas-Landwirt gewissenhaft und verantwortungsvoll mit der gewonnenen Energie umgeht. Und: Es stinkt nicht mehr auf den Feldern!

Gründungsjahr 2017 xx Mitarbeiter 3 xx

Erich Stallkamp ESTA GmbH Vapoferm AG / GRP In der Bahler Heide 4GmbH Zentrum Staldenbach 7 49413 Dinklage · 8808 Pfäffikon · Schweiz Kontakt: Benjamin Budde Kontakt: Rehm9666 0 Tel.: Peter +49 4443 Tel.: Fax:

+41 3955 06160 +49 79 4443 9666

E-Mail: ab@vapoferm.ch E-Mail: info@stallkamp.de Internet: www.vapoferm.ch URL: www.stallkamp.de


Hersteller Gärproduktaufbereitung

einfließen. Hier sind vor allem zwei Aspekte auslegungsrelevant: 1. Einsatzstoffe (z. B. Stickstoff- und Phosphorfrachten) 2. Einleitfähigkeit in öffentliche Gewässer

Biomethanaufbereitungsanlage in Schuby

Abwasseraufbereitung der Bioenergie Schuby GmbH

ffGärproduktvermarktung ffService und Wartung ffAnlagenbau ffBiogasanlagen-Betrieb ffGärproduktaufbereitung Gründungsjahr 1997 Mitarbeiter 50

Niersberger Wohn- und Anlagenbau GmbH & Co. KG Karl-Zucker-Str. 1a 91052 Erlangen Kontakt: Torsten Böhlert Tel.:

+49 9131 9899-0

Fax:

+49 9131 9899-200

E-Mail: info@niersberger.de Internet: www.niersberger.de

Die Niersberger Wohn- und Anlagenbau GmbH & Co. KG ist ein Pionier in der Aufbereitung von Gärprodukten zur vorflutfähigen Einleitung oder Verregnung. Als ein Unternehmen der international agierenden Niersberger Group kümmern sich über 50 Mitarbeiter um maßgeschneiderte Einzellösungen und einen wirtschaftlichen und technisch individuell angepassten Betrieb lhrer Biogasanlage und Gärproduktaufbereitung. Die Novellierung der Düngeverordnung 2017 hat den Fokus von Biogasanlagenbetreibern hin zu einer effizienten und ökonomischen Verwertung der Gärprodukte geführt. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel unserer Technik zur Gärproduktaufbereitung, die in der Biogasanlage anfallenden Gärprodukte im Hinblick auf die auszubringenden Mengen und des benötigten Lagervolumens deutlich zu reduzieren und die festen Gärproduktbestandteile zu einem ggf. vermarktungsfähigen Wertstoff zu veredeln. Unsere individuelle Projektanalyse erfolgt auf Basis der maßgebenden Faktoren aus Umgebung und Betrieb lhrer Biogasanlage, wobei die Erfahrungen aus Bau, Betrieb sowie Service und Wartung aus unserem Haus

Als Schlüsselkomponenten dienen –– eine Entwässerung der Gärprodukte (z. B. durch eine Dekanterzentrifuge) und –– das Belebtschlammverfahren in der intermittierenden Fahrweise zur Entfernung der verbliebenen gelösten Kohlenstoffverbindungen und Nährstoffe (N, P). Die festen entwässerten Rückstände werden gesammelt und der Landwirtschaft als Wirtschaftsdünger oder der Kompostierung zugeführt. Das geklärte flüssige Gärprodukt wird als Abwasser in die Vorflut abgeleitet. Die spezifischen Aufbereitungskosten sinken dabei mit zunehmender Aufbereitungsmenge. Die Vorteile unseres Konzepts sind: –– Im laufenden Betrieb erprobte Technologie mit hoher Anlagenverfügbarkeit –– Allgemeine Anwendbarkeit für Abwässer zur Verminderung von CSB, BSB5 und Ngesamt –– Einfache Bedienung und hoher Automatisierungsgrad –– Erzeugung eines vermarktungsfähigen Wertstoffs durch Konzentration der Nährstoffe im festen Gärprodukt bei gleichzeitiger Senkung der Transport- und Ausbringkosten –– Einhaltung der restriktiven Vorschriften der Düngeverordnung 2017 –– Verringerung der Grund- und Oberflächengewässerbelastung durch Stickstoff, Nitrat und Phosphor –– Reduzierung der Gärprodukt-Lagerhaltung –– Bis zu 80 % des Gärprodukts werden zu einleitfähigem Wasser und somit vorflutfähig –– Eignung für Voll- oder Teilreinigung von Gülle aus Tierhaltung, Gärprodukten sowie Industrieabwasser –– Niedrige spezifische Reinigungskosten bei großen Mengen Gärprodukt

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Projektplanung

ffGärproduktvermarktung Dr. Melanie Koch, Sina Beckmann und Thomas Redwanz gründeten die EnergiEffekte GmbH in 2013 – mit dem Ziel, eine bessere und schnellere biologische und technische Betreuung für Biogas-Anlagen in Deutschland und Europa anzubieten. Mittlerweile hat sich das Portfolio des Unternehmens aus Mecklenburg-Vorpommern über die Beratung für Biogas-Anlagen hinaus über verschiedene Additive und Produkte (eigene flüssige Spurenelement-Mischungen, Eisenprodukte, Natriumbicarbonat, SeoFoss etc.) bis hin zu weiteren Dienstleistungen im Düngemittel-, Gärprodukt- und AbwasserBereich vergrößert. Gerade die GärproduktAufbereitung stand und steht schon länger im Mittelpunkt. Besonderer Augenmerk liegt hierbei auf der thermo-chemischen Spaltung.

Terra Preta, Biokohle, Humus – Altehrwürdiges neu entdeckt

Einige Projekte hierzu befinden sich in der Planungs- und Umsetzungsphase. EnergiEffekte bringt Projektpartner zusammen, unterstützt die Biogas-Anlagen-Betreiber und plant die Gärprodukt-Konzepte individuell. Ein weiteres Themengebiet ist die Herstellung von Biokohle und die Unterstützung der Agrarlandwirte beim Humusaufbau. Außerdem bietet das Planungsund Beratungsunternehmen umfangreiche Betreuungsverträge mit monatlichen LaborAnalysen, biologische und technische Beratung sowie das gesamte Prozessmanagement von Biogas-Anlagen an. Weitere Informationen finden Sie auf www.energieffekte.de.

ffVergärungsverfahren ffBiokohle / Pflanzenkohle ffHumusaufbau ffTerra Preta Gründungsjahr 2013 Mitarbeiter 3

EnergiEffekte GmbH Goethestraße 43a 17121 Loitz Kontakt: Sina Beckmann Tel.:

+49 39998 338071

Fax:

+49 39998 338074

E-Mail: info@energieffekte.de Internet: www.energieffekte.de

Ausbringungstechnik

ffEinarbeitungsverfahren ffGülleselbstfahrer ffOrganische Düngung Die HOLMER Maschinenbau GmbH ist ein modernes mittelständisches Maschinenbauunternehmen im Bereich Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Betreuung landwirtschaftlicher Maschinen. Neben dem Firmensitz in Eggmühl bei Regensburg (Deutschland) komplettieren Tochtergesellschaften in Frankreich, Polen, Tschechien, der Ukraine, der Türkei und den USA sowie eine Repräsentanz in China die HOLMER-Gruppe zu einem weltumspannenden Team von über 400 Mitarbeitern. Alle Maschinen werden in Deutschland im Werk in Eggmühl gefertigt; sie fahren Kunden in 45 Ländern weltweit zum Erfolg.

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ffselbstfahrender Streuer HOLMER Terra Variant 435 mit 16 m³ Gülleaufbau

Auf dem Gebiet der selbstfahrenden Zuckerrübenvollernter ist die HOLMER Maschinenbau GmbH Weltmarktführer. Seit über 20 Jahren ist HOLMER überdies mit dem Terra Variant in den Bereichen organische Düngung und Feldlogistik erfolgreich. Der Terra Variant 585 ist mit Gülle- oder Streuaufbau erhältlich – er steht für Effizienz durch Schlagkraft. Der „kleine“ Terra Variant 435 ist mit 16 m3 Aufbau der Gülltrac für jedermann.

Gründungsjahr 1969 Mitarbeiter 400

HOLMER Maschinenbau GmbH Regensburger Str. 20 84069 Schierling / Eggmühl Kontakt: Bernhard Fuchs Tel.:

+49 9451 9303-0

Fax:

+49 9451 9303-313200

E-Mail: info@holmer-maschinenbau.com Internet: www.holmer-maschinenbau.com


Ausbringungstechnik

Dadurch reduziert der Anwender die Nährstoffemissionen deutlich. Für höchste Verteilgenauigkeit bei der Gülleausbringung sorgen unter anderem die präzise arbeitenden VogelsangExaktverteiler und eine durchdachte Schlauchverlegung, so dass die Pflanzen gleichmäßig mit den wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Die stabilen Endschläuche sorgen für eine Ablage des Gärprodukts unter den Pflanzenbestand und passen sich dennoch flexibel der Bodenbeschaffenheit an.

Vogelsang Strip Till Maschine XTill

Vogelsang Schleppschlauchgestänge SwingMax

ffSchleppschlauch ffSchleppschuh ffStrip Till ffPumptechnik

Die Vogelsang GmbH & Co. KG (www.vogelsang.info) entwickelt, produziert und vertreibt weltweit technisch hochwertige und servicefreundliche Maschinen. Der Hauptsitz ist im niedersächsischen Essen / Oldenburg. 1929 gegründet wuchs das Unternehmen vom Hersteller für Landmaschinen zum Spezialisten für individuell konfigurierbare Maschinen, Anlagen und Systeme in den Segmenten Abwasser, Agrar, Biogas, Industrie und Verkehrstechnik mit über 900 Mitarbeitern weltweit.

ffExaktverteiler Gründungsjahr 1929 Mitarbeiter 900

Vogelsang GmbH & Co. KG Holthöge 10-14 49632 Essen / Oldb. Kontakt: Birte Bollhorst Tel.:

+49 5434 83-0

Fax:

+49 5434 83-10

E-Mail: germany@vogelsang.info Internet: www.vogelsang.info

Das Unternehmen bietet Produkte für das wirtschaftliche Gärproduktmanagement und hat mit Erfindung des Schleppschlauchgestänges und des Exaktverteilers die heutige präzise Gülleausbringtechnik maßgeblich mitgestaltet. Vogelsang hat Schleppschlauchgestänge für Fasswagen, Selbstfahrer und die direkte Verschlauchung entwickelt. Das Schleppschlauchsystem legt das Gärprodukt bodennah unter der Pflanze ab, die so optimal mit allen Nährstoffen versorgt wird.

Robuste Rahmenkonstruktionen sorgen dabei für die Langlebigkeit. Die Vogelsang-Schleppschlauchgestänge sind auf Arbeitsbreiten von bis zu 36 Metern ausgelegt. Das reduziert die Überfahrten und wirkt sich schonend auf den Boden aus. Dank eines variablen Teilbreitenmanagements sind diese Gestänge auch flexibel an verschiedene Arbeitsbreiten anpassbar. Darüber hinaus hat Vogelsang ab Werk die Schleppschuhgestänge SwingUp Slide mit einer Arbeitsbreite von bis zu 18 Metern und SwingMax Slide mit bis zu 30 Metern im Portfolio. ln individuellen Fällen ist auch eine Nachrüstung vorhandener Schleppschlauchgestänge möglich. Mit dem Strip Till Verfahren hat Vogelsang eine weitere Innovation im Markt platziert. So war Vogelsang mit dem XTill ProTerra weltweit einer der ersten Anbieter eines marktreifen Geräts, das die Strip Till Technologie mit der Gülleunterfußdüngung kombiniert. Mit dem XTill VarioCrop erweiterte Vogelsang die XTill Produktfamilie um ein kulturenunabhängiges Strip Till Gerät mit Gülleunterfußdüngung. Als Partner für die Gärstrecke berät Vogelsang die Betreiber, Berater und Planer sowie Anlagenbauer von Biogasanlagen umfassend und liefert Pump-, Zerkleinerungs-, Desintegrations- und Feststoffdosiertechnik für den wirtschaftlichen und effizienten Anlagenbetrieb.

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Komponenten Gärproduktaufbereitung

Qualität setzt sich durch - seit 1887

ffRührwerke ffPumpen ffKomponenten Biogas Die Franz Eisele u. Söhne GmbH & Co.KG ist Produzent und Hersteller von Pumpen, Rührwerken und vielen weiteren Komponenten für die Bereiche Biogas, Landwirtschaft und Industrie. In diesen Bereichen beliefert die Firma Eisele Kunden in der ganzen Welt und begeistert mit Qualität und Zuverlässigkeit – Made in Germany. Die Produkte werden mithilfe modernster Technologien am Standort Sigmaringen produziert. Neben reibungslosen Abläufen in der Produktion wird auf die Beratung und den Kundenservice größten Wert gelegt. Die langjährige Erfahrung von Eisele und die Kompetenz der Mitarbeiter sind hierfür die wichtigste Säule.

ffKomponenten Agrar

Gründungsjahr 1887 Mitarbeiter 96

Franz Eisele u. Söhne GmbH & Co. KG Die Eisele Biogas Produkte vereinen kompromisslose Leistung und Sicherheit

Hauptstr. 2-4 72488 Sigmaringen Kontakt: Florian Wück

Es ist Begeisterung und der Wille zur Perfektion mit einer großen Portion Herzblut und die Unterstützung unserer Kunden, welche diese Fortschritte erst möglich machen. Qualität setzt sich durch – seit 1887.

Tel.:

+49 7571 109-0

Fax:

+49 7571 109-88

E-Mail: info@eisele.de Internet: www.eisele.de

ffGasmessung System Multitee BioControl mit fest installiertem BioControl und mobilem Multitec 540

Seit der Patent-Anmeldung des ersten Gasanzeigers im Jahr 1923 ist die Hermann Sewerin GmbH zu einem der Technologieführer am Markt für die Gas- und Wasserwirtschaft geworden. Am Standort Gütersloh werden nicht nur innovative Geräte für die Gas- und Wasserlecksuche, sondern auch Geräte für die Messung von Biogas über die Entwicklung, Konstruktion, Erprobung und Produktion zur Marktreife gebracht. Schwerpunkte legt das Familienunternehmen dabei besonders auf hohe Qualität

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und Funktionalität. Deutschland als Produktionsstätte ist hierbei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sewerin als Unternehmensgruppe bietet neben dem Vertrieb der Messgeräte und der Dienstleistungen durch die Gas- und Wasserspürtrupps auch den stationären und mobilen Geräteservice und den Ausbau von Bereitschafts- und Entstördienstfahrzeugen. Ein flächendeckendes Vertriebsnetz aus Vertriebs-Ingenieuren, Tochterfirmen und Vertriebspartnern in über 80 Ländern ermöglicht den weltweiten Erfolg.

ffSicherheitstechnik

Gründungsjahr 1923 Mitarbeiter 300

Hermann Sewerin GmbH Robert-Bosch-Str. 3 33334 Gütersloh Kontakt: Wiebke Rand Tel.:

+49 5241 934-0

Fax:

+49 5241 934-444

E-Mail: info@sewerin.com Internet: www.sewerin.com


Hersteller Gärproduktaufbereitung

ffRührwerktechnik ffGülleaufbereitung ffRepowering ffBiogas Anlagenbau

NRScompact - Intelligente Gülleaufbereitung

ffPumptechnik Gründungsjahr 2009 Mitarbeiter 25

UTS Products GmbH Oestinghausener Str. 12 59510 Lippetal Kontakt: Donato Cristaldi Tel.:

+49 2923 61 094-0

Fax:

+49 2923 61094-100

UTS Products GmbH, eine Tochter der Anaergia lnc., entwickelt Technik zur Gewinnung sauberer Energie sowie zur Wiedergewinnung von Rohstoffen. ln einem dynamischen Markt sind wir international sehr erfolgreich unterwegs in den Bereichen: Biogastechnik, Repowering, Gülleaufbereitung, Separation inklusive Beddinganwendungen, innovativer Rührwerksund Pumptechnik und vielem mehr.

E-Mail: products@uts-biogas.com Internet: www.uts-products.com

Anaergia ist einer der Weltmarktführer bei der Lösung von Abfallproblemen durch Rückge-

winnung von Energie, Wasser und Düngemitteln aus nahezu jedem Abfallstrom. Mit unserer NRScompact helfen wir Schweinehaltern und Biogasanlagenbetreibern im Umgang mit Ihrem Nährstoffüberschuss. Unsere Anlage trennt nicht nur fest von flüssig, sondern überführt etwa 95 % des wertvollen Phosphats und ca. 50 % des Gesamtstickstoffs in eine feste, stapelbare Phase. Eine hohe Transportwürdigkeit und niedrige Ausbringkosten sind das Ergebnis.

Save the date! Mit Lehrfahrt zu en Biogasanlag

» Aktuelle Vorträge aus der Branche für die Branche » Exklusive Workshops » Leitthemen: · Zukunftschancen · Sicherheit · Effizienz · Recht · EEG · Gärprodukte · Abfallvergärung · Innovationen · Biogas International

Weltweit der größte Treff der Biogasbranche November – in jedem geraden Jahr in Hannover zusammen mit der Fachmesse:

Dezember – in jedem ungeraden Jahr in Nürnberg BIOGAS Jahrestagung & Fachmesse:

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Organisationen Der Fachverband Biogas e.V. (FvB)

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Der FvB vereint bundesweit Betreiber, Hersteller und Planer von Biogasanlagen, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sowie an der Branche Interessierte. Seit seiner Gründung hat sich der Verband zu Europas stärkster Organisation im Bereich Biogas- und Gärproduktherstellung entwickelt. Neben der Hauptgeschäftsstelle in Freising gibt es ein Hauptstadtbüro in Berlin sowie fünf Regionalbüros im gesamten Bundesgebiet.

Die FNR ist Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und koordiniert die FNR Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Biogas. Sie wurde 1993 auf Initiative der Bundesregierung mit der Maßgabe ins Leben gerufen, Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Bereich nachwachsender Rohstoffe zu koordinieren.

Der FvB setzt sich durch intensive politische Interessenvertretung auf EU-, Bundes- und Länderebene für die verstärkte Nutzung der Biogastechnologie ein. Darüber hinaus fördert er den Erfahrungs- und Informationsaustausch im Biogas- und Gärproduktbereich, z. B. durch die Sammlung, Auswertung und Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen mithilfe von Tagungen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen wie beispielsweise die jährliche Biogas Convention.

Satzungsgemäßer Zweck der FNR ist, einen wirksamen und kontinuierlichen Beitrag für die Entwicklung und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe insbesondere unter Berücksichtigung von Nutzungskonkurrenzen, direkten und indirekten Flächeneffekten, Biomassekonversionen sowie von partiellen und übergreifenden Nachhaltigkeitskonzepten zu leisten.

Durch die Beteiligung an EU-Projekten sowie die Mitgliedschaft im Europäischen Biogasverband (EBA) initiiert und fördert der FvB aktiv den internationalen Erfahrungsaustausch. Der FvB wird vertreten durch ein von der Mitgliederversammlung gewähltes siebenköpfiges Präsidium. Die bundesweit mehr als 4.800 Mitglieder sind in 26 Regionalgruppen organisiert. So wird eine effektive Vernetzung von kompetenten Ansprechpartnern sowohl regional als auch überregional und international gewährleistet.

Das Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ des BMEL gibt dafür die Regeln vor. Die Fördermittel stehen aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Zusätzlich verfügt die FNR über Gelder aus dem Energie- und Klimafonds für Forschung und Entwicklung im Bioenergiebereich. Hauptaufgabe der FNR ist die Betreuung von Forschungsvorhaben zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Aktuelles Fachwissen zum Thema wird gesammelt und über Veranstaltungen, Broschüren und das Internet verfügbar gemacht. Auch auf Messen und Ausstellungen informiert die FNR über das Potenzial nachwachsender Rohstoffe. Die Koordinierung von EU-Projekten rundet ihre Tätigkeit auf europäischer Ebene ab.

Gründungsjahr: 1992 | Anzahl der Mitarbeiter: 41

Gründungsjahr: 1993 | Anzahl der Mitarbeiter: 92

Fachverband Biogas e.V.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Angerbrunnenstraße 12

OT Gülzow, Hofplatz 1

85356 Freising

18276 Gülzow-Prüzen

Telefon +49 8161 9846-60

Telefon +49 3843 6930-0

Fax

Fax

+49 8161 9846-70

+49 3843 6930-102

E-Mail info@biogas.org

E-Mail info@fnr.de

URL www.biogas.org

URL www.fnr.de

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GüteGemeinschaft Gärprodukte e.V. (GGG) Die GGG schafft seit 2003 bundesweit einheitliche Standards für Gärprodukte aus biogenen Reststoffen und nachwachsenden Rohstoffen, um deren Qualität sicherzustellen und deren Vermarktungsfähigkeit zu verbessern. Die GGG ist Mitglied bei der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK), die auch die Gütesicherung durchführt. In Deutschland sind derzeit 120 Biogasanlagen Mitglied in der GGG und nutzen die unabhängige Gütesicherung und das kompetente Beratungsnetzwerk. Folgende Vorteile ergeben sich aus einer Mitgliedschaft: ffGütesicherung der erzeugten Gärprodukte ffErhalt der Prüfzeugnisse mit düngemittelrechtlicher Kennzeichnung ffFachliche Unterstützung durch Qualitätsbetreuer und Ansprechpartner in der GGG und BGK. ffAustausch über aktuelle Themen und die neuesten Entwicklungen durch regelmäßige Fachseminare ffInternetpräsenz mit Fachinformationen und Vorträgen für Mitglieder zum Download ffExklusiver Zugang zur Abfallvergärungskarte, um mit potenziellen Substratlieferanten in Kontakt zu treten Mit einer Mitgliedschaft bei der GGG profitieren die Mitglieder nicht nur von einem breiten Erfahrungsaustausch mit anderen Biogasanlagenbetreibern, sie können auch anhand der Prüfzeugnisse und des Gütesiegels die hohe Qualität der erzeugten Gärprodukte dem Abnehmer, der zuständigen Behörde und sich selber nachweisen. Gründungsjahr: 2003 | Anzahl der Mitarbeiter: 3

GüteGemeinschaft Gärprodukte e.V. Angerbrunnenstr. 12 85356 Freising Telefon +49 8161 9846-67 Fax

+49 8161 9846-70

E-Mail info@gaerprodukte.de URL www.gaerprodukte.de

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Glossar Aerobe Umsetzung: Biologische Abbauprozesse, die unter Anwesenheit von Sauerstoff verlaufen. Beispiele sind die Kompostierung und Nitrifikation. Anaerobe Umsetzung: Biologische Abbauprozesse, die bei Ausschluss von Sauerstoff verlaufen, da die beteiligten Mikroorganismen für ihren Stoffwechsel keinen Sauerstoff benötigen bzw. durch diesen gehemmt oder abgetötet werden können. Beispiele sind die Biogaserzeugung oder Denitrifikation. Ammoniak (NH3): Stechend riechendes und giftiges Gas, das abhängig von pH-Wert und Temperatur im chemischen Gleichgewicht mit Ammonium steht. Ammonium (NH4): Mineralisierte Stickstoffverbindung, die pflanzenverfügbar als Düngemittel verwendet wird. Ammoniumsulfatlösung (ASL): ASL wird in einem sauren Wäscher durch die Bindung von NH3 an Schwefelsäure erzeugt und kann als Mineraldünger eingesetzt oder dem flüssigen Gärprodukt wieder zugemischt werden. Flockungsmittel: Betriebshilfsmittel, die eingesetzt werden, um eine höhere Feststoffabtrennung bei der Separation zu erreichen. Durch die Zugabe wird eine Agglomeration der im Gärprodukt enthaltenen Partikel erzeugt und damit die Abscheidung verbessert. Nitrifikation und Denitrifikation: Nitrifikation ist die aerobe (belüftete) Umsetzung von NH4 bzw. NH3 über Nitrit zu Nitrat. Denitrifikation ist die anaerobe Umsetzung von Nitrat zu Luftstickstoff (N2).

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Rechtsverordnungen Düngegesetz (DüngG) vom 9. Januar 2009 (BGBl. I S. 54, 136), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 5. Mai 2017 (BGBl. I S. 1068) Düngemittelverordnung (DüMV): Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln vom 5. Dezember 2012 (BGBl. I S. 2482), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 26. Mai 2017 (BGBl. I S. 1305) Düngeverordnung (DüV): Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach Grundsätzen der guten fachlichen Praxis beim Düngen vom 26. Mai 2017 (BGBl. I S. 1305) Wirtschaftsdüngerverbringungsverordnung (WDüngV): Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern vom 21. Juli 2010 (BGBl. I S. 1062), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 26. Mai 2017 (BGBl. I S. 1305) Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV): Verordnung über den Umgang mit Nährstoffen im Betrieb und betriebliche Stoffstrombilanzen vom 14. Dezember 2017 (BGBl. I S. 3942; 2018 I S. 360)

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Impressum Herausgeber

Fachverband Biogas e.V. Dr. Claudius da Costa Gomez (V.i.S.d.P.), Angerbrunnenstraße 12 · 85356 Freising · Germany Phone +49 (0) 81 61 - 98 46 60 Fax +49 (0) 81 61 - 98 46 70 E-Mail info@biogas.org URL www.biogas.org

Redaktion

Fachverband Biogas e. V.

Autoren

David Wilken, Stefan Rauh, Ramona Weiß, Florian Strippel, Marion Wiesheu, Karin Luyten-Naujoks, Andreas Kirsch, Carsten Herbes, Peter Kurz, Verena Halbherr, Johannes Dahlin und Michael Nelles

bigbenreklamebureau GmbH Layout www.bb-rb.de Bildnachweis agriKomp GmbH, Agro Energie Hohenlohe GmbH & Co. KG, AVR BioTerra, Byosis Group BV, Dr. Hans-Heinrich Kowalewsky, Fachverband Biogas e.V., Geltz Umwelttechnologie GmbH, MKR Metzger GmbH, Verband der Humus- und Erdenwirtschaft e.V. (VHE), www.fotolia.de, www.landpixel.eu, www.stockphoto.com Stand

März 2019

ISSN (Print) 2570-4540 ISSN (Online) 2626-3467

From responsible sou rces

www.digestate-as-fertilizer.com

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Symbolerklärung: Tierische Nebenprodukte

Ausbringtechnik

Pflanzliche Nebenprodukte

Labor / Messtechnik

Bio- und Grüngut Gewerbliche Abfälle

Separation

Energiepflanzen

Kompostierung Trocknung / Eindampfung

Flüssigvergärung Pelletierung Pfropfenstromverfahren Vakuumverdampfung Garagenverfahren Membranverfahren Gärprodukt

Fällung

Biogas / Biomethan

Strippung

Strom

Klärung

Wärme

Die dargestellten Symbole werden durch­gängig in der Broschüre verwendet und dienen zur Einteilung der angebotenen Techniken im Firmenverzeichnis.

Kraftstoff


www.digestate-as-fertilizer.com


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