FACES Deutschland, Winter 18/19

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DER HIP HOP GUIDE KOMPLETT

02 2019 WINTER € 3.90

Dakota Johnson Macaulay Culkin Paul McCartney Jazzelle Zanaughtti Robert De Niro

FRESH ...und Gin Tonic für alle.


Audi Vorsprung durch Technik


EPIC MODE ON. DER NEUE AUDI A1 SPORTBACK.


Die schรถnen Dinge des Lebens.


People 10 24 26 28 29 29 29

Contributors Robert De Niro Friends Macaulay Culkin Tara Westover Emma Watson Paul McCartney

30 30 30 31 50

Richard Madden Luc Kordas Jazzelle Zanaughtti Dakota Johnson Cinzia, Danilo & Alessio Maag

JAN/FEB 2019

IT’S MY TIME Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

Wäre es nicht schön, eine Extrastunde Zeit zu haben? Und sie zu etwas Besonderem zu machen. Sie für etwas zu nutzen, was einen richtig glücklich macht? Nun, wir hätten diese Extrastunde, wir nehmen sie uns nur meistens nicht. Alex Wiederin und Tino Valentinitsch wollen das ändern. Die Uhr, welche der Creative Director und der Designer zusammen entwickelt haben, trägt auf 13 Uhr eine Markierung, die einen daran erinnern soll, sich jeden Tag eine besondere Stunde rauszuhauen. Die 13 ist auch die Nummer im Periodensystem von Aluminium, aus welchem die Uhr besteht und welches ihr den Namen gibt: Al-Time. Die patentierte Aluminium-Konstruktion lässt die Uhr aussehen wie ein Flugzeugteil und sorgt dafür, dass sie superleicht ist. Leicht ist auch der Preis. Es gibt sie in den Variationen „Leger“ ($ 195), „Courage“ ($ 250) und „Rebell“ ($ 295) und ausschließlich online auf www.al-time.com zu kaufen. Meine Wahl fällt auf die Rebell mit rotem Nato-Band.

Januar / Februar 2019

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JAN/FEB 2019

Style 12 14 16 18 20 22 34

The Look Man The Look Woman The Look Beauty Put on Paper Short Trip Gute Gründe Eat & Drink Shortcuts

35 36 38 50 54 97

Travel Shortcuts Fashion Shortcuts Beauty Shortcuts Style Insider Resort Report The Goods

FLOCKE Marina Warth, Leitende Redakteurin

Dieses Jahr verzichte ich auf den Schnee. Wenn ihr depressiv durch den grauen Matsch stapft, schwitze ich mir 15'000 Kilometer weit weg die letzten Wintergedanken aus den Poren. Barbecue statt Braten, Sonne anstelle von Kerzenlicht. Stört mich nicht, zumindest nicht in diesem Jahr. Denn ein bisschen Winter-Wonderland nehme ich ganz einfach mit: nämlich die langen Ohrringe aus Sterling-Silber von Saskia Diez (je ca. 136.–), an denen blitzende Plättchen wie Schneeflocken tanzen. Das muss reichen.

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Januar / Februar 2019


Die Anti Aging Innovation. • Reduzierung von Altersflecken • Unterdrückung der Mimikfalten • Remodellierung des Hautbildes & DNA Repair Wali ist 100% vegan, frei von sämtlichen bedenklichen Inhaltsstoffen, Dermatest SEHR GUT und auf der heiligen Erde Mauis gesegnet.

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JAN/FEB 2019

IMPRESSUM

Stories

Herausgeber Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch

40 56

Editorial: Studio Mix Hilfe, ich date eine Familie 66 Editorial: House Mix 74 Hiphop Special Guide: Rap Rules 98 Banksy 118 Last Facts: Euro

Chefredakteur Patrick Pierazzoli

Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin

Redaktionsleitung Marina Warth – marina@faces.ch

Grafi kleitung Meret Ackermann – grafik@faces.ch Gina Boffa – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch

GRÜNER TEE Marco Rüegg, Rüegg Redakteur

Neymar, Alpaca-Pulli oder Edel-Kokain? Nein, mein Favorit unter den Südamerika-Exporten ist flüssig und sattgrün wie der Regenwald des Amazonasbeckens: Mate-Tee belebte schon Latino-Geister, lange bevor ihn hiesige Superfoodies zu Hipster-Limonade verarbeiteten. Okay, diejenige von Lemonaid schmeckt ganz okay, speziell mit einem kräftigen Wodkaschuss. An einem Katermorgen jedoch (sowie an jedem anderen Morgen und Nachmittag und Abend) bevorzuge ich die aufgegossene Variante, höllisch heiß und bitterer als die epochale 1:7-Pleite Brasiliens gegen Deutschland an der Heim-WM. Um die sieben Franken kosten 500 Gramm des Krauts, auf das sich ein ganzer Kontinent einigen kann. Bloß in einem liegen sich Chilenen, Argentinier und Uruguayos auf ewig in den Haaren: Wer hat’s erfunden?

Redaktion Kathrin Funk – kathrin@faces.ch Simone Mauchle – simone@faces.ch Kim Strohmaier – kim@faces.ch Alena Thöni – alena@faces.ch Design/Layout Yasmin Cherkaoui Leandra Michel

Autoren Linda Freutel, Max Reich, Marco Rüegg, Marina Warth

Fotos & Illustrationen Johannes Graf, Kári Sverriss, pa picture alliance (dpa), Showbit, Wenn Verlag Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich

Anzeigen & redaktionelle Kooperationen Deutschland FACES Deutschland Boyenstraße 39/40 D-10115 Berlin Tel. (0)30 247 243 11 Director: Julia Gelau julia@faces.ch Abonnementspreise FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis € 3.90 Jahresabo € 39.– / 15.– *

*FACES-Member profitieren von einem Spezialangebot. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Anmeldung unter: member.faces.ch

© Copyright 2019 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

DER HIP HOP GUIDE KOMPLETT

01 2019 JANUAR / FEBRUAR CHF 4.50

Dakota Johnson Macaulay Culkin Paul McCartney Jazzelle Zanaughtti Robert De Niro

FRESH ...und Gin Tonic für alle.

COVER

Photography: Kári Sverriss / The Licensing Project Styling: Erna Hreins Hair: Steinunn Markusdottir Make-up: Sara Sara Dögg Johansen Model: Magdalena Sara @ Eskimo Retouche: Natlyf Mantel Vintage. Kleid von Eyglo. Ohrringe und Ring von Die Motte.

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Januar / Februar 2019


WORK HARD PLAY HARD

10 YEARS OF

15–17 JANUARY 2019 ARENA BERLIN

WWW.SEEKEXHIBITIONS.COM


CONTRIBUTORS

„Lass die Sonne rein“ ist das Lebensmotto von Johannes Graf. Klingt erst mal kitschig, macht aber Sinn, wenn man weiß, dass der Fotograf unseres Editorials „House Mix“ nahe der Alpen zwischen München und Garmisch aufgewachsen ist. Die Berge waren sein Zuhause und der Ort, der ihn zur Fotografie brachte. Ein paar Lehr- und Wanderjahre später hat Graf seinen Platz in der Modeszene gefunden. Man mag ihn, die fröhliche Art und die familiäre Atmosphäre, die ihm zusammen mit Teamwork so viel wichtiger ist als das Rampenlicht. Apropos Familie: Johannes Graf ist vor wenigen Wochen zum ersten Mal Papa geworden. Dazu und zum neuen Editorial auf Seite 80 gratulieren wir natürlich herzlich! Die Computer tun viel, aber die Menschen dahinter umso mehr. Gina Boffa hat vier Jahre lang unsere Grafik geleitet, Layouts erstellt, Bilder bearbeitet und dabei noch etliche Küken im Praktikum auf den richtigen Weg gebracht. Privat hat Gina in dieser Zeit Wohnung gegen Haus getauscht und den Status vergeben gegen verheiratet. Dann kam erst der Hund, dann die Tochter, und nun ist Gina auch beruflich bereit für neue Gewässer. Im Leben geht’s immer weiter, Stufe um Stufe, Schritt um Schritt, und so wünschen wir ihr an dieser Stelle nicht nur das Allerbeste auf allen Ebenen, sondern danken ihr von Herzen für produktive, spannende und schöne Jahre! Island zählt 350'000 Menschen, und Kári Sverriss ist einer davon. Studiert hat der 36-Jährige allerdings in London und dort 2014 in Fashion Photography diplomiert. Und nun, zurück ins Eis? Nöö, Sveriss pendelt lieber zwischen München und London, shootet mal hier für die Elle, dort für L’Officiel, Marie Claire oder für uns (das Editorial sehen Sie auf Seite 42). Gelegenheiten, mit seinen Sprach-Skills zu protzen oder in der Fremde nach dem besten Burger und der leckersten Pasta Ausschau zu halten. Doch auch ein Weitgereister braucht einen Hafen, und das ist Kári Sverriss’ Familie, zu der nicht nur Sohn und Tochter gehören, sondern auch 50 Pflanzen. Wöchentlich drückt Marco Rüegg den Testosteron-Pegel auf unserer Redaktion in die Höhe. Dann erzählt unser Redakteur von seinem Job als Lehrer, in dem er die junge Generation weg vom Smartphone hin zum geschriebenen Wort bringt. Bei uns schreibt der Zürcher dann über alles, was im Stundenplan nicht unbedingt Platz findet. Reisen in die marokkanische Wüste zum Beispiel oder die Diskussion um den Hipster-Vollbart – diesen Monat widmet sich Rüegg jedoch dem Hiphop, dem wir in unserem Special auf Seite 52 richtig viel Platz einräumen. Er ist der Mann in Mailand, Florian Ribisch, unser Art Director und der Kopf, der hinter unserem neuen Layout steckt. Sie haben es bemerkt – neues Format, neue Schriften, FACES zeigt sich frisch frisiert. Ribisch rudert unser Schiff von Beginn an mit, und das ist mittlerweile 17 Jahre her. Unterdessen hat unser Art Director Kinder bekommen (4) und Haare gelassen (mehr), aber keinen Funken Genialität eingebüßt. Noch immer schwingt er die Fahne für Print und hört Musik gerne von Schallplatten. Deshalb hat er sich für unser großes Hiphop-Special auch richtig Mühe gegeben. Hat es sich gelohnt? Entscheiden Sie selbst, ab Seite 52. 10

Januar / Februar 2019



D A S G E F Ä L LT U N S A N I H M

Bergluft

1 Junya Watanabe

Wer die Nase voll vom Gejodel in den überfüllten AprèsSki-Schuppen hat – wo die Show den Genuss sowieso schon längst übertrumpft – den zieht es ein Niveau höher. Besser gesagt ein paar tausend Höhenmeter, wo die Seele baumeln kann und kein nerviger DJ Ötzi in den Ohren pocht. Natürlich wollen wir zwischen Yeti und Bergbewohner auffallen und kleiden uns entsprechend. Inspirieren lassen wir uns dazu von Louis Vuitton und Junya Watanabe. Wir präparieren unser stärkstes Schuhwerk, gepaart mit der dicksten Daunenjacke, ziehen los und machen uns bereit, die nächste Bergspitze zu erklimmen. Zwischen nichts als Gebirge, frischem Schnee und dem Geräusch von Eis unter unseren Schuhen fühlen wir uns so frei wie nie zu vor. Hier bleiben wir.

Louis Vuitton

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5 1 Van Orton x Colmar, T-Shirt

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Nature’s calling!

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aus Polyester und Elasthan, ca. 69.– 2 Wrangler, Hemd aus Baumwolle, ca. 79.– 3 Ralph Lauren, Sonnenbrille aus Metall und Kunststoff, ca. 234.– (misterspex.ch) 4 Bally, „Crew“, Rucksack aus Rindsleder, ca. 1'575.– 5 Sigg, „Traveller Mountain Black“, Trinkflasche aus Aluminium, ca. 23.– 6 Scotch & Soda, Pullover aus Baumwolle, ca. 119.– 7 Isaac Sellam Experience, gefütterte Jacke aus Kalbsleder, Enten federn und Polyurethan, ca. 3'805.– (farfetch.com) 8 Mido, „Multifort Adventure“, Uhr aus Stahl mit anthrazit farbener PVD-Beschichtung und Kalbsleder-Armband, ca. 1'920.– 9 Dsquared2, Schuhe aus Nubukleder, ca. 860.– 10 Junya Watanabe Man, Cropped-Jeans aus Nylon und Baumwolle, ca. 795.– (farfetch.com) 11 Woolrich, „Arctic Cap“, ca. 165.–

Januar / Februar 2019


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Relaxen Sie im 4* Designhotel in der schweizer Metropole für Kunst und Lifestyle. Four Points by Sheraton Sihlcity Zürich Kalandergasse 1 CH-8045 Zürich +41 44 554 00 00 fourpointssihlcity.com

ASIAN RETREAT


D A S G E F Ä L LT U N S A N I H R

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Disco Fever

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Es ist an der Zeit! Diesen Winter nehmen wir den Fuß vom Bremspedal und drehen so richtig auf. Die graue Maus von nebenan kann sich direkt – und gleich den ganzen Winter lang – in ihrem Loch verkriechen. Wir wollen raus, auffallen, tanzen und in Erinnerung bleiben. Dies gelingt keinem besser als der Disco Queen. Glitzer, Glamour, Pailletten und Rottöne sind genau ihr Ding. Dolce & Gabbana und Marni zeigen uns auf dem Laufsteg wie man es richtig macht und sich perfekt in Szene setzt. Ein Kinderspiel für unsere funkelnde Nachtigall. Wir finden sie wieder, in den coolsten Clubs mitten in der Masse, in der sie nie untergeht.

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4 5 They know how to party: Mick Jagger und Jerry Hall, Studio 54.

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Marni

1 Michael Kors, „Slim Runway“,

Dolce & Gabbana

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Armbanduhr aus Edelstahl, ca. 249.– 2 Deko Woerner, Discokugel aus Hartschaum mit Echtglas-Facetten beklebt, ca. 34.– 3 Swarovski, Creolen aus rhodiniertem Metall und klaren Kristallen, ca. 199.– 4 Samsøe & Samsøe, Bustier aus Polyamid, ca. 39.– 5 Essentiel Antwerp, „Ross“, Rock aus Polyester und Elasthan, ca. 143.– 6 Halpern, Bluse aus Pailletten, ca. 1'085.– 7 Dolce & Gabbana, Schultertasche aus Jacquard, Samt und Leder, ca. 3'340.– (net-a-porter.com) 8 Roberi and Fraud, Brille aus Edelstahl mit Nylonlinsen, ca. 250.– 9 Redemption, Blazer aus Polyester und Seide, ca. 1'897.– (farfetch.com) 10 Martini, „Rosato“, mit Zimtnoten und Aromen von Orangenblüten und Bitterorange. 100 cl, ca. 13.– 11 Jean Paul Gaultier, „Scandal by Night“, duftet nach Honig, Sandelholz und Tonkabohne. 30 ml, ca. 86.– 12 Jimmy Choo, „Romy“, High-Heels aus Wildleder mit Kristallen, ca. 2'385.–

Januar / Februar 2019



TLB

1 Atelier Swarovski by Mary

Katrantzou, „Nostalgia Triple Drop Earrings, Aurore Boreale“, Ohrringe mit drei Tropfen, ca. 599.– 2 Lancôme, „Prep & Hydrate“, feuchtigkeitsspendender Primer. 25 ml, ca. 48.– 3 Becca, „Ocean Jewels Highlighter Palette“, fünf Highlighter in cremiger Textur, ca. 68.– 4 The Body Shop, „Drops of Glow“, flüssiger Highlighter. 15 ml, ca. 18.– 5 Lavera, So Fresh Mineral Rouge Powder in „Columbine Pink 07“, ca. 9.– 6 Yves Saint Laurent, „Volupté Liquid Colour Balm“, Nachtpflege für revitalisierte Lippen, ca. 45.– 7 Essie, Winter Nail Polish in „Polar-izing“, ca. 15.– 8 Rituals, „Radiance AntiAging Day Cream“, leichte Tagescreme. 50 ml, ca. 48.– 9 AGL, „Screen“, Sneakers mit PlexiglasÜberzug und Kalbsleder, ca. 516.– 10 Cartier, „Carat“, duftet nach Veilchen und Hyazinthe. 50 ml, ca. 120.–

THE LOOK BEAUTY

NOCH SCHÖNER

Packeis

Der Wind peitscht uns um die Ohren, Schneekristalle wirbeln durch die Luft und bescheren uns märchenhafte Landschaften – und Make-up-technische Fiaskos. Trockene Haut, verschmierter Eyeliner und verlaufene Mascara stehen an der Tagesordnung. Wir lassen das aber im alten Jahr. Stattdessen setzen wir auf einen Look, so schimmernd und rein wie der erste Schnee in der Morgensonne. Unsere guten Vorsätze dürfen sich dafür nicht auf den Gang ins Fitness-Studio beschränken, auch unserer Haut müssen wir Gutes tun. Wir verwöhnen sie mit reichlich Feuchtigkeit und einer gehörigen Portion Glow. Spröde Lippen und Rötungen: Fehlanzeige. Auf unseren Lippen liegt Gloss, unsere Haut strahlt, der Blick ist klar, die Wangen sind rosig – nicht das Werk der Kälte, sondern des richtigen Blushes.

Extra viel Blush bei Son Jung Wan.

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Issey Miyake: dicke Brauen, schimmernde Lippen.

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6 9 10 Lara Stone als Eisprinzessin.

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8 Januar / Februar 2019


M Ö B L I E R T E M I T

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POP PUT ON PAPER

Text: Marina Warth

Slack Pace 76'000 Euro kosten die teuersten Sneakers der Welt. Michael Jordan gewinnt darin trotz 40 Grad Fieber 1996 gegen die Utah Jazz – ein Stück Geschichte, das einen Fan das Sparschwein 18

schlachten lässt. Das sind Storys, die Simon Wood in sein Magazin packt. „Sneaker Freaker“, die Bibel jedes SneakerTrägers und das Wikipedia des Treter-Universums. Hier sind Sneakers

nicht einfach Schuhe, sondern der Heilige Gral; Differenzierungsinstrument zwischen Aerobic-Hüpfern und Gym-Pumpers, Erkennungsmerkmal von Rappern und Poppern und

die Legitimation, tagelang vor dem Sportgeschäft zu campieren. Taschen presst 15 Jahre Magazin-Kultur zwischen zwei Deckel und bringt mit „Sneaker Freaker. The Ultimate Sneaker Book“ ein

Buch heraus, dass jeden glücklich macht, der mehr als ein Paar Sneakers im Schrank hat. Simon Wood, „Sneaker Freaker. The Ultimate Sneaker Book“, Hardcover, 672 Seiten, Taschen, ca. 40.– Januar / Februar 2019



Viertels Altriga, unter der Woche rocken die Geschäfte rund um die A. Briana Straße. Wem das nicht reicht, der Leckeres von Laima. tanzt bis zum Sonnenaufgang im Piens Club oder setzt sich ins Kanepe, ein Kulturzentrum, in dem jede Nacht unIm Hotel Tallink schlafen vergesslich bleibt. wir wie Engel.

SHORT TRIP

Stück Kuchen und genießt den Blick aufs Wasser. Ein Allrounder für Kaffee bis Burger ist Makonis Café – ein sicherer Spot für jede Tages- und Nachtzeit. Im Restaurant Austra kann man den Köchen auf die Finger schauen, im Koya reserviert, wer was zu feiern hat – wobei die Preise im Vergleich zur Heimat immer noch Traumniveau haben.

Text: Marina Warth

JETZT SIND WIR IN...

Riga Riga wirkt, als hätte jemand die Zeit angehalten. Kein Stress, keine Unruhe, und besonders bei Schneefall versprüht die lettische Hauptstadt eine Magie, um die sie jeder mittelmäßige Zauberer beneidet. Zwei Tage, sieben oder ein ganzes Leben: Riga kann alles sein, vom Zufluchtsort bis zur Heimat. Nirgendwo ist der Winter authentischer, wärmer und freundlicher als auf dem 56. Breitengrad in dieser Stadt, die jeden mit einer dicken Umarmung empfängt wie einen alten Freund. Genauso hält es auch Arnis Jakobsons, wenn er Fremde durch seine Heimat führt. Diesen Monat spazieren wir einfach mal mit. 20

Magischer Blick auf Rigas Dach.

Shopping

Paviljons: von Studenten gegründet, von FashionFans geliebt.

Top shot: die Vanšu-Brücke.

Wohnen

Wer gut und günstig wohnen möchte, checkt im Hotel Tallink ein. Die Lage ist perfekt für jede Erkundungstour, und Cafés und Co. liegen direkt um die Ecke. Auch toll: das Neiburgs direkt in der Altstadt mit seinen gemütlichen Zimmern voller Design-Interieur. In den Unterkünften von Visionapartments an der Skolas iela 20 fühlt man sich auch im Ausland zuhause.

Essen

Leckeren Brunch serviert das Innocent Café, in dem die lettische Caramelcreme besonders gut schmeckt. Richtig guter Kaffee kommt bei Rocket Bean, im Miit oder im Vest Café in die Tassen. Wer vegetarisch isst, ist bei Raw Garden oder im Fat Pumpkin richtig. Letzteres ist gut besucht, Wartezeiten sind beinahe unvermeidbar. Nachmittags setzt man sich ins Tea House, gönnt sich ein

Das Birkenwasser ist in Lettland der letzte Schrei, noch mehr regionale Spezialitäten und Designware gibt’s bei Riija. Istaba ist der richtige Ort, um einfach mal inne zu halten und auf der Galerie gemütlich einen Kaffee zu trinken, bevor man sich im unteren Stock auf die lettische Kunst stürzt. 2009 von lettischen Mode-DesignStudenten gegründet, ist Paviljons mittlerweile zur festen Adresse geworden. Hier gibt’s ausgeflippte Teile kreativer Junger. Der Kalnciema Markt ist ein richtiges Schatzkästchen. China-Ramsch und Kitschwaren sucht man vergebens, dafür gibt’s hier alles, was lettische Handwerker selber drechseln, zimmern, backen und herstellen.

Party

Was dem einen sein Cocktail, ist dem Letten sein Bier. Pubs und Bars säumen die Straßen des

Quartiere

In der Straße Alberta iela gibt’s zahlreiche Architekturdenkmäler zu bestaunen, im Viertel Kalnciema befinden sich die restaurierten Holzhäuser, die sich auf lettischen Postkarten so gut machen. Das Industrieviertel Andrejsala wird immer mehr zur hippen Hochburg und begeistert Heimische und Zugereiste mit Cafés, Clubs und Bars.

Must do

Wer am Kanal entlang spaziert und das Freiheitsdenkmal besucht, macht einen weiteren Abstecher zum Hauptgeschäft von Laima, dem lettischen Schoko-Pendant zu Lindt und Co.

Events

Neujahrsfeier 31.12. Mit Konzerten und Feuerwerk am Ufer des 11. Novembers ins neue Jahr feiern.

Arnis Jakobsons

ist Musikstudent, liebt den Duft von Kaffee und frisch gewaschener Bettwäsche, hasst Hundehaare auf dem Sofa.

Alle Adressen gibt’s auf faces.ch Januar / Februar 2019


15 JANUARY 2019

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GG GUTE GRÜNDE…

...für und gegen den Bart

Text: Marco Rüegg

FÜR

GEGEN

1.

Dank Gesichtsbehaarung hält die Sonnencreme doppelt so lange. Wenigstens jene, die für das Gesicht bestimmt ist.

1.

2.

Clearasil? Für PubertätsBubis! Gestandene Kerle breiten über Eiterpickel den Deckmantel aus Stoppeln.

3.

Che Guevara.

4.

Schon Millionen harter Hunde litten Höllenqualen: Sie ritzten sich bei der Nassrasur und bluteten sich bis vor die Tür zum Jenseits. Das Bartstutzen jeden dritten Tag birgt hingegen kaum das Risiko einer Nahtoderfahrung. Das Leben ist ja sonst schon gefährlich genug.

5.

Und was denken Sie wohl, warum in den Cafés visà-vis der klingenfertigsten Hipster-Barbiers immer so rattenscharfe Damen ihren Cappuccino schlürfen?

Sexy af oder HipsterÜberbleibsel?

Wie viele Spitzensportler mit Rauschebart fallen Ihnen spontan ein? Eben. Die suboptimale Aerodynamik kostet wertvolle Sekunden, wenn Sie knapp dran sind für den Bus.

2.

Jede Stilberaterin, die den Bart als „next big thing“ verkauft.

3.

Die Gillette-Mach-3Klinge und das Aftershave von Davidoff. Zudem: All die Edel-Wässerchen und Wundertinkturen, die den Flaum glänzend und geschmeidig halten sollen, gehen derart ins Geld, da ist selbst Kettenrauchen preiswerter. Wenn auch nicht gesünder.

4.

Von wegen Gesundheit: Ohne regelmäßige Pflege hortet ihr Gesichtsschmuck bald mehr Essensreste als der Kühlschrank einer Studenten-WG. Ein Garten Eden für Ungeziefer!

5.

Von wegen Ungeziefer: der IS.

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Januar / Februar 2019


Style Challenge

1 MODEL 1 LOOK 1 TEAM 1 STUNDE ZEIT Wir suchen Models, Fotografen, Stylisten, Hair- und Make-up Artisten. Alle Infos dazu und alle Sendungen gibts auf Sponsor:

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I love Robert. Al Pacino

Nach ungefähr zehn Jahren ist es endlich in Ordnung, dass ich ihn ‚Bob‘ nenne. Ben Stiller

Robert De Niro steht auf schwarze Frauen. Bill Maher

Er redet nicht viel.

ROBERT DE NIRO

Bradley Cooper

Es dauert Jahre, Bobby kennenzulernen, weil er so viel Zeit schweigend verbringt. Brian De Palma

A very low IQ individual. Donald Trump

He’s not a chatty guy! Dustin Hoffman

Janeane Garofalo

He is amazing, he is the legend. Jessica Alba

Er ist New York. Jimmy Fallon

In Marty hat Bobby die eine Person gefunden, mit der er 15 Minuten darüber sprechen kann, wie eine Filmfigur einen Knoten bindet. Julia Cameron, Ehefrau von Martin Scorsese

I think we melted into each other kind of in a way. Martin Scorsese

He was my first and true love.

I’ve never seen a guy who worked as hard. He’s the only actor I’ve ever known to phone me on a Friday and say, ‚Let’s work all weekend together‘.

Naomi Campbell

Elia Kazan, Regisseur

He is the greatest guy in the world.

Robert’s work has come to influence the way we think about ourselves. Harvey Keitel

I just wanted to say I’m proud to be in the same room as him. Christian Bale

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I learned that if you want Robert De Niro to like you, don’t speak at all, and he’ll be friendly to you.

Er mag keine Schalentiere. Nobu Matsuhisa, BusinessPartner

I promise De Niro could kick my ass. Zac Efron

Ellen DeGeneres, Moderatorin

Er ist ein ganz wunderbarer Mensch, bescheiden und herzlich und sehr professionell. Anne Hathaway

The Irishman De Niro als Auftragsmörder an der Seite von Al Pacino und unter der Fuchtel von Regisseur Martin Scorsese. Ab Dezember sitzen wir gebannt vor dem Fernseher und sehen uns De Niros neuen Krimi-Thriller auf Netflix an.

Januar / Februar 2019


STATION BERLIN — WWW.PREMIUMEXHIBITIONS.COM

15–17 JANUARY 2019

KICK OFF THE NEW SEASON.

P R E M I U M

INTERNATIONAL BUSINESS PLATFORM FOR ADVANCED CONTEMPORARY FASHION

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TAN THEN AND NOW Text: Marco Rüegg

Friends 1994-2004, 10 Staffeln, 236 Episoden Erstausstrahlung: 22. September 1994 auf NBC (USA)

Sechs Freunde, sieben Buchstaben – 236 Folgen Erfolgsgeschichte: Wahrscheinlich läuft sogar bei einem Schafhirten im Kaukasus vor dem inneren Auge der „Friends“-Trailer ab, kaum schmettern die Rembrandts ihren One-Hit-Wonder „I will be there for you“. Die Alltagsprobleme der Manhattan-Clique bergen eine Suchtgefahr, der Millionen von Serienjunkies erliegen.

Von links nach rechts:

Damals noch süß, faltenfrei und die Vorbilder einer ganzen Generation.

Matthew Perry aka Chandler Bing

Abstürzen tut weh. Nach einem Unfall bei Dreharbeiten 1997 durchläuft der „Friends“-Kindskopf mehrere Alkohol- und Schmerzmittel-Entzüge. Endgültig clean betreibt er fleißig Suchtprävention, purzelt karrieretechnisch nach anfänglichen Achtungserfolgen um die Jahrtausendwende jedoch weit unter den Radar. Als Schauspieler, Produzent und Teilzeit-Regisseur spielt er inzwischen noch in der C-Liga. Und sieht auch etwa so aus.

Jennifer Aniston aka Rachel Green

Von wegen innere Werte: Ausgerechnet das (in der Soap) so doofe wie hübsche Blondchen behält bis heute seinen Stammplatz auf den Aushängen der Multiplexe. Einen (unfreiwilligen) Popularitäts-Boost bringt der Rom-ComDauerbrennerin die Hochzeit mit Brad Pitt – respektive die medial ausgeschlachtete Beziehungskrise bis zur Scheidung im Jahr 2000. Ebenso in die Brüche geht 2018 die letzte ernsthafte Liaison mit dem Kanadier Justin Theroux. 26

mörderischen Erfolg von „Friends“ tritt sie in vier Killer-Thrillern der erfolgreichen „Scream“Reihe auf. Heute, mit 54, führt sie (wieder) ein Schattendasein als Mami eines Scheidungskinds aus der Ehe mit David Arquette, unterbrochen von gelegentlichen MikroComebacks.

Matt LeBlanc aka Joey Tribbiani

Von der Ketchup-Werbung (Heinz!) zum SitcomSuperman – zehn Jahre lang. Doch während des folgenden Fünf-JahreTimeouts schwindet der Ruhm. Seine eigene CBS-Kiste erzielt magere Quoten, in Hollywood sinkt der Marktwert des ergrauten Charmeurs. Ihm bleiben die Serie „Man with a Plan“ sowie die CoModeration der Autoshow „Top Gear“. Eine Produzentin ebendieser tröstet LeBlanc derzeit über die Scheidung von Langzeit-Loverin Melissa McKnight hinweg.

Lisa Kudrow aka Phoebe (und Ursula) Buffay David Schwimmer aka Ross Geller

Über Wasser hält sich der inzwischen 52-jährige Schwimmer heute mit Sprechrollen („Madagscar“), Theater oder Musicals. Weggespült hat es ihn auch aus den

Klatschspalten, nachdem der Schürzenjäger um die Jahrtausendwende noch Popsternchen à la Natalie Imbruglia erbeutete. Und seine Bilanz als Regisseur? Achtungserfolge. Allerhöchstens.

Courtney Cox aka Monica Geller

Sie kommt quasi aus dem Dunkel: Der SpringsteenClip „Dancing in the Dark“ ist das erste Engagement des ExModels in bewegten Bildern. Nach dem

Heute Mädchen für alles in Daddys Arztpraxis, dann plötzlich das Gesicht eines TV-Quotenrenners. Sogar in doppelter Ausführung, weil Kudrow gleich noch Phoebes Zwillingsschwester mimt. In „Friends“ ist die Blondine so unverzichtbar wie die Hosenträger für die Chippendales, sogar ihre (echte) Schwangerschaft wird ins Storybook gewurstelt. Für spätere (Neben-) Rollen, etwa in „Bad Neighbours“ oder „P.S. I love you“ erntet Kudrow zwar Lob – aber kaum Aufmerksamkeit.

Januar / Februar 2019


Ein innovatives, wasserfreies und veganes, 100% natürliches Spa Treatment, für eine Haut wie neugeboren. SHAMANIC The Oil verwendet ausschließlich kostbare Rohstoffe aus Wildsammlung im Amazonasgebiet. Diese werden konsequent kalt verarbeitet und in Deutschland nach modernsten, wissenschaftlichen Erkenntnissen zu hochwirksamen Produkten komponiert.

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HVH

M A C A U L AY C U L K I N

Welcome back Er ist endlich nicht mehr „allein zu Haus“. Macaulay Culkin schummelt sich zurück ins Rampenlicht.

Der war doch mal so süß... und beherrscht noch heute zu Weihnachten das TV-Programm.

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©Brian To / WENN

Text: Linda Freutel

All die humorvollen Tweets und das Online-Magazin „Bunny Ears“ lassen sich wohl durchaus als ein leises, wenn inhaltlich auch nicht unbedingt immer vorsichtiges Klopfen an die Pforten der Öffentlichkeit verstehen. Mit etwas Sarkasmus hier und einer großen Portion Selbstironie da bahnt sich der ehemalige Kinderstar Macaulay Culkin seinen Weg zurück ins (öffentliche) Leben. Nach den Heroin-Gerüchten, den gespenstischen MagerFotos und den kurzen Knast-Ausflügen sollte man auch wirklich nicht eilig rennen. Die Masse könnte noch skeptisch sein. Doch spätestens seit seinem jüngsten Überraschungsauftritt auf dem Roten Teppich der AMAs dürften auch die letzten Hater ihr vorlautes Mundwerk schließen. Denn Culkin sieht erwachsener und fitter aus denn je. Dunkelblauer Anzug, weiße Sneakers, ordentliche Frisur und trotzdem noch immer dieses vorwitzige SchelmGrinsen. Ja, man kann sagen: Der Schauspieler hat die Schattenseiten seiner selbst hinter sich gelassen und drängelt sich gerade zurück auf die Überholspur. Und genau hier soll nämlich auch schon eine Hauptrolle auf ihn warten; im SethGreens-Film „Changeland“, heißt es. Macaulay, wir gratulieren dir!

Januar / Februar 2019


TA R A W E S T O V E R

E M M A W AT S O N

PA U L M C C A R T N E Y

©picture alliance / Photoshot

Eine Mutter, die das Haus nicht verlassen darf und die medizinische Versorgung ihrer Kinder mit ranzigen Kräutertinkturen selbst übernimmt. Sieben Geschwister, die niemals eine Schule gesehen haben. Ein Vater, der seinen Kindern zur Strafe den Kopf in der Kloschüssel wäscht. Und all das mitten in Amerika. In ihrem neuen Buch „Befreit“ erzählt Tara Westover, wie sie es geschafft hat, aus dem hintersten Rand der Gesellschaft allein durch die Aneignung von Wissen den Eintritt in die normale Zivilisation zu meistern. Heute ist aus der Analphabetin eine berühmte Autorin geworden, die Gastbeiträge an der Uni Harvard hält. Hut ab!

Von der Analphabetin zur Autorin. Respekt!

Januar / Februar 2019

Ein offenes Wort

Spenden für einen guten Zweck gehören in Hollywood zum guten Ton. Aber echte Helden gehen noch einen Schritt weiter. Sie zeigen Mut und Engagement statt schnöder Checks. Emma Watson setzt sogar noch einen drauf – und tut beides. Im vergangenen Jahr hat sie fünf Millionen Dollar an eine Frauenrechtsorganisation gespendet. Doch scheinbar war ihr das nicht genug. Denn aktuell übt sie nun auch noch Protest der verbalen Art. In einem offenen Brief richtet sich der Weltstar an Savita Halappanavar, eine Frau, die durch ihren tragischen Tod zur Symbolfigur der irischen Abtreibungsdebatte wurde. „Du wolltest nicht das Gesicht einer Bewegung werden, du wolltest ein Verfahren, das dein Leben gerettet hätte“, leitet die 28-Jährige den Brief ein und sorgt damit für einen mutigen Denkanstoß.

©John Rainford / WENN

Kraft entsteht in unseren Köpfen. Bei Tara Westover war es ihr Wissendurst, der sie aus der Hölle geholt hat.

©picture alliance / Hubert Boesl / dpa

Wissen ist Macht

Er kann es immer noch! Paul McCartney haut mal wieder einen raus und landet damit dort, wo er hingehört: auf Platz eins! Aus der Versenkung auftauchen und direkt auf Platz eins landen; das gelingt eben nur echten Musiklegenden. Und

Paul McCartney war ja eigentlich schon immer unser liebster Beatle. Und ist es auch ohne Pilzfrisur.

genau deshalb stürmt Paul McCartney mit seinem 17. Solo-Album aktuell mal wieder die Charts. „Egypt Station“ drängelt sich direkt nach Erscheinen sowohl in den USA als auch in Deutschland auf Platz eins – und liefert seinen Fans von diesem Thron aus ein Kunstwerk, das melodisch durchaus den jugendlichen BeatleCharme erkennen lässt, inhaltlich aber die Ruhe und Lebenserfahrung eines 76-Jährigen trägt. Es geht um das Dasein als Großvater, um die Seele des Menschen, die sich von Natur aus Frieden wünscht,

und um die heutige Welt, in der die Lautesten nicht immer auch die Klügsten sind. Anschauen: Bingo im Vereinsheim? Da kriegen wir Paul McCartney auch mit 76 nicht hin. Lieber zieht der Ex-Beatle mit James Cordon durch Liverpool, spielt unplugged im Pub, besucht sein altes Elternhaus oder schaut auf einen Sprung in dem Barber Shop vorbei, dem die Beatles in „Penny Lane“ eine Zeile widmeten. https://www.youtube.com/ watch?v=QjvzCTqkBDQ 29


LUC KORDAS

Royal order Man kennt ihn vor allem aus der Fantasy-Saga „Game of Thrones“. Aber dieses Image scheint Richard Madden jetzt (scheinbar aus gutem Grund) hinter sich lassen zu wollen. In der neuen Netflix-Reihe „Bodyguard“ gibt er sich als der geschniegelte Mann fürs Grobe. Madden spielt darin den Polizisten David Budd, ein heldenhafter und fein gekleideter Kriegsveteran, der für eine Sondereinheit der Londoner Polizei als Personenschützer arbeitet. Na, klingelt das was? Genau! Es riecht verdächtig nach DoppelNull-Status! Und ob, wird der Bodyguard-Auftritt in der Szene doch bereits als Warm-up für selbigen gehandelt. Madden als neuer Bond, warum nicht? Wir können uns das jedenfalls gut vorstellen. 30

Bunt, bunter, Jazzelle

Fotokünstler Luc Kordas glaubt nicht wirklich an seinen Wunschtraum. Aber er weiß ihn toll zu inszenieren.

Sind wir nicht alle ein bisschen wie Jazzelle? Aber das Model steht wenigstens dazu!

„Ich möchte daran glauben, dass sie alle denselben Traum haben, dass alle miteinander verbunden sind, aber in Wahrheit habe ich sie einfach versehentlich beim Blinzeln fotografiert. Das ist alles. Wovon sie träumen? Vermutlich davon, aus der Stadt rauszukommen!“, erklärt der polnische Fotokünstler Luc Kordas – und spricht dabei über New York; die „Stadt der Träume“. Und seine Fotoreihe „Daydreaming in New York“, die Menschen zeigt, die er versehentlich mit geschlossenen Augen fotografiert hat. Tja, es ist eben nichts, wie es scheint. Aber genau das macht ja auch gute Kunst (und wahrscheinlich auch das Flair New Yorks) erst so besonders. Wir jedenfalls schwelgen gern noch ein wenig in den fotografischen Tagträumereien des polnischen StreetFotografen.

Sie klebt sich Knöpfe auf die Stirn oder Sternchen auf die Zähne, wechselt die Perücken scheinbar öfter als ihre Unterwäsche, rasiert sich die Augenbrauen und teilt all diese Inhalte mit mehr als 500'000 Followern auf Instagram. Was Jazzelle Zanaughtti damit bezwecken will? Genau das, was ihr InstaName „uglyworldwide“ schon sagt: „Die Welt ist nicht mehr ganz dicht. Und durch all unsere Extrovertiertheit wollen wir doch eigentlich nur über Unsicherheit hinwegtäuschen.“ Und so steht auch das Model zu ihren persönlichen Defiziten. Denn selbst jetzt, wo die 22-Jährige die Muse von Nick Knight und bereits für Labels wie Gypsy Sport und Ashish gelaufen ist, denkt sie immer noch, dass sie auffalle „wie ein bunter Hund“. Ja, Jazzelle, es mag vielleicht stimmen, dass du keine graue Maus bist; aber genau dafür lieben wir dich doch!

Wovon die Menschen wohl träumen, die Luc Kordas fotografiert?

©Jazzelle Zanaughtti

©Richard Goldschmidt / picture alliance

RICHARD MADDEN

Augen zu. Und durch!

©Luc Kordas

Text: Linda Freutel

JAZZELLE ZANAUGHTTI

Januar / Februar 2019


©KIKA / WENN

Please, call me: Dakota Johnson hört sich unsere Sorgen an.

D A K O TA J O H N S O N

Hilferuf aus Hollywood Wenn Weltstar Dakota Johnson ihre Handynummer verrät, ist sie nicht verrückt. Sondern hilfsbereit. Die Handynummer eines echten Hollywoodstars zu bekommen, ist etwa so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. Aber irgendwer gewinnt Januar / Februar 2019

nun mal immer. Und im Fall von „Fifty Shades of Grey“-Schauspielerin Dakota Johnson sind das nicht nur ihre Fans, sondern vor

allem dutzende Frauen, die Erfahrungen mit sexueller Belästigung machen mussten. Denn die Schauspielerin gab zunächst auf der

Bühne des Global Citizen Festivals in New York City und später auch per Instagram ihre Handynummer preis. „Das ist meine Nummer. Ich möchte, dass ihr mich anruft und eure Geschichte in einer Sprachnachricht erzählt“, sagte sie. Wer die Telefonnummer tatsächlich wählt,

bekommt folgende Message zu hören: „Hier ist Dakota Johnson. Bitte hinterlasse mir eine Nachricht nach dem Piepen, ich werde sie aufnehmen und deine Geschichte teilen, damit wir alle in einer Welt leben können, in der Frauen gleichberechtigt sind.“ Wir finden: tolle Aktion! 31


I N S TA G R A M

#facesbeauty Poste dein Bild mit #FACESBEAUTY und @FACESMAG_BEAUTY auf Instagram.

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@bernifreun

@_vanessa_mariposa_photographie

@roxyjenkins.photo.makeup

@askani_retouching

@denisahobbies

@makeup_constanze

@silkeschlotz

@sassilondon

@inna.w2015_

@ardalanpaymardi

@marisaastridmirjam

@ravenmorsy

@martina_brunner_

@mua.zay

@deniiiz.ca

@haraldsbox

@raybekka_discovers

@2b_beautyhouse

@cindyschneidereit_photography

@meike_lhieb

Januar / Februar 2019


I N S TA G R A M

#facesstyle Poste dein Bild mit #FACESSTYLE und @FACESMAG auf Instagram.

@corestilo.ch

@__mrstina__

@cello_fotografie

@ aysun.aaka

@djdadream

@enzalegrottaglie

@ iamfeli__

@jesscandes

@lisamueh

@juli_krawczyk

@justina_luma

@jillheins

@meuestilo09

@ nadine__michele

@mdlacost

@ndesign_photography

@vaba_photography

@nicoleavokpo

@nikesantina

@soocherie

Januar / Februar 2019

MEHR INFOS AUF WWW.FACES.CH

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EDS

NUMBER

2,3

EAT & DRINK SHORTCUTS

Was kommt beim Schweizer aufs Brot? Marmelade natürlich! Pro Jahr streicht sich der Eidgenosse laut Statista 2 Kilo und 300 Gramm der süßen Leckerei auf Croissant und Co..

Text: Marina Warth

NEW BRAND

Bonne Maman, „Intense“, mit einem Fruchtanteil von über 60 Prozent. 335 g, ca. 5.–

„Milk is for babies. When you grow up you have to drink beer.“ Arnold Schwarzenegger

BOOK

Like a king

Kochen lernt man nicht von heute auf morgen. Dafür braucht’s Wissen und Geduld und von letzterem mehr als eine Kelle voll. Das Werk „Modernist Cuisine“ listet Schritt für Schritt auf, 34

was Küchen-Newbies wissen müssen, bevor sie zum ersten Mal den Herd einschalten – angefangen beim richtigen Halten des Rührbesens bis hin zum Sous-Vide-Garen. Die auf 688 Seiten abgebildeten

Gerichte und Lebensmittel sind so hübsch aufgezeigt, dass es fast zu schade ist, das Buch zugeklappt ins Regal zu stellen. Nathan Myhrvold & Maxime Bilet, „Modernist Cuisine at Home“, Taschen, ca. 108.–

Brennbar Wer sich nur zuschütten will, ist bei der Deutschen Spirituosen Manufaktur fehl am Platz. Hier ist Promille nicht gleich Promille, sondern jeder Brand ein ganz spezieller. Dass es von einer Sorte nur wenige Flaschen gibt, gehört mit zum Konzept. Genauso wie besonders auf regionale BioBetriebe als Lieferanten zu setzen oder ab und an auch Kleinstproduzenten

Bevor er sein Leben den Promille widmete, war Tim Fotograf und Regisseur.

aus dem Ausland miteinzubeziehen. Neben Geschmacksrichtungen wie Steinpilzkraut, Knollensellerie, Schokominze oder Schlangengurke sind besonders die abgefüllten Apothekerflaschen richtige Hingucker. Deutsche Spirituosen Manufaktur, diverse Destillate, erhältlich als 350 ml, 50 ml oder im Sprühflakon (50 ml) ab ca. 20.–


NUMBER

PLACES

Snowman

Nemesis Coca Cola oder Pepsi. Der eine hasst den anderen und an der Entscheidung scheiden sich die Geister. Über 100 Jahre bekriegen sich die beiden ColaRiesen bereits, obwohl sie neben Marketing und Farbe eigentlich nur eines unterscheidet: nämlich die Zitronensäure. Geschmacklich verleiht genau diese Pepsi die Zitrusnote, wobei bei Coca Cola der Vanilleeinschlag dominiert. In Sachen Umsatz liegt Pepsi mit jährlichen 38,4 Milliarden Dollar nur leicht hinter Coca Cola mit 41,9 Milliarden Dollar, muss dem Konkurrenten aber beim Marktanteil mit 19 zu 24 Prozent den Vorrang lassen und unterliegt diesem auch beim Markenwert, der bei Pepsi gerade mal einen Sechstel der 67,7 Milliarden Dollar von Coca Cola ausmacht. Spannend: In der US-Politik wurde vor Jahren festgelegt, dass sich die Demokraten von Coca Cola und die Republikaner von Pepsi unterstützen lassen. Ob dieser Umstand bei den Wahlen nützt?

Text: Marina Warth

Für ein richtiges Iglu braucht’s Schnee und Muskelkraft. Wer sich sein Überwinterungsdomizil nicht selber bauen will, verbringt die dunkle Jahreszeit einfach in den Glas- und Schneeiglus des finnischen Kakslauttanen Arctic Resorts. Im Iglu übernachten bis zu vier Personen, Dusche und Toilette sind je nach Ausstattung eingebunden oder in einem separaten Gebäude untergebracht. Durch die Glasdecke lassen sich von August bis Ende April die Nordlichter beobachten – sofern man denn so viel Glück hat und Geduld aufbringt. Größere Gruppen buchen eine von 16 Blockhütten, die mit eigener Sauna, Kamin, Küchenzeile und mit Glas bedecktem Schlafzimmer aufwarten. Alle Iglus von Kakslauttanen sind aus finnischem Kelo-Holz aus der Region gebaut. Mit diesem Wissen fühlt man sich der Natur hier doch umso näher. Kakslauttanen Arctic Resort, Glasiglu für zwei Personen ab ca. 350.– pro Nacht, www.kakslauttanen.fi

NUMBER

2,69%

Der weltweite Klimaschutzreport 2018 entlastet den Luftverkehr als vermeintlichen Klimasünder: Nur gerade 2,69 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf die Kappe von Passagierflugzeugen, dafür 17.94 Prozent auf den Straßenverkehr, 18.78 Prozent auf die Industrie und fast 42 Prozent auf Strom und Wärme.

Die Nordlichter gehören auf jede gut sortierte Bucket List. BOOK

Like me

Spalten die Gemüter: Pepsi und Coca Cola.

Januar / Februar 2019

New York ist ein Paradies für Fotografen. Spiegelreflex? Von wegen. Die meisten knipsen mit dem Smartphone und posten ihre liebsten Shots auf Instagram, wo diese auf Likes hoffen wie ein winselnder Hund auf ein bisschen Liebe. „NYC Guide for Instagrammers“ zeigt nicht nur die schönsten Schnappschüsse aus dem Big Apple, sondern gibt darüber hinaus auf 224 Seiten Tipps dafür, wie sich mit diesen besonders viele Likes sammeln lassen. Silvie Bonne, „NYC Guide for Instagrammers“, Luster Publishers, ca. 21.–

„In Iceland, I don’t have to choose between nature and urban.“ Bjork 35


NUMBER

NEW PRODUCT

2,7

Text: Marina Warth

WE LOVE

Giambattista Valli

Cool cat

Revoluzzer

Frauen und Lippenstift. Die Geschichte ist lang, trug man doch archäologischen Funden zu Folge schon vor 3'000 Jahren Farbe auf den Lippen, wenn auch damals noch aus zerstoßenen Halbedelsteinen. Der erste richtige Lippenstift, wenn auch ohne Hülle, zeigte sich 1883 auf der Weltausstellung in Amsterdam. Seit damals hat sich einiges getan: Heute wird alle 27 Sekunden ein neuer Lippenstift verkauft, wobei wir dafür im Leben rund 4'000 Dollar ausgeben, 2,7 Kilogramm davon verbrauchen und ein knappes Kilo davon sogar verputzen.

Nagellackentferner löst bei uns keine Begeisterungsstürme aus. Die neue Entferner-Creme von The Sign Tribe jedoch schon. Aufgetragen auf die Nägel und kurz eingewirkt, geht’s damit selbst dem hartnäckigsten Glitzerlack an den Kragen, der danach mit Kosmetiktuch oder Wattepad spielend abgenommen wird. Verschiedene Öle (Macadamia, Mandel, Argan, Sesam) pflegen zeitgleich Nagel und Bett, ohne dass wir mit weiteren Cremes anrücken müssen. The Sign Tribe, „Remove & Chill“, 50 ml, ca. 15.–

TREND MAKE-UP

Twinkle twinkle London ist cool. Kantig und anders, daran hast du was zu beißen, eine solche Stadt lässt dich nicht einfach los. Genauso ergeht es uns mit Burberrys neuem Duft – eine Mischung aus allen Beeren, von denen wir die Finger nicht lassen können, Jasmin, Amber und Moschus. Coolness und Weiblichkeit, vereint in einem Flakon, dessen Minimalismus nichts von dem Feuerwerk erahnen lässt, das in seinem Innern schwappt. Burberry, „Her“, 50 ml, ca. CHF 109.– 36

Beim Anblick des Models bei Giambattista Valli schütteln Sie bereits den Kopf? Nun gut, dieser Look ist extra plakativ gewählt, damit Sie verstehen, dass es an Glitzer diesen Winter definitiv kein Vorbeikommen gibt. Sträuben Sie sich nicht, es gibt schließlich so viele Möglichkeiten wie Kugeln am Weihnachtsbaum, Funkelndes einzusetzen. Versuchen Sie es pur auf dem Augenlid oder in Kombination mit Ihrem liebsten Lidschatten. Auch cool: Ein mit Fixiergel gezogener Lidstrich, den

Sie mit Glitzerpartikeln auffüllen, oder Glitter als Highlighter auf den Wangenknochen. Wer Mut beweist, verschönert Brauen oder Wimpern mit funkelnden Produkten, spielt mit Sternchen oder Drops oder experimentiert sogar mit mehreren Farben. Auf den Lippen ist das Ganze sehr gewöhnungsbedürftig, wollen Sie sich beim Verzehren der übrig gebliebenen Weihnachtskekse doch nicht an Schimmerstaub verschlucken. Also konzentrieren Sie sich auf die obere Gesichtshälfte.

„Nobody can make me cry in public. I’ll punch them first before they make my mascara smear.“ Sandra Bullock Januar / Februa Februarr 2019


LIEBLING

NICE TO HAVE

Schmierfink Der Geruch, die Konsistenz. Nicht jeder mag’s, aber wir lieben sie, die Eight Hour Skin Protectant Cream und den Lip Stick von Elizabeth Arden. Raue Ellbogen, windgepeitschte Hände oder aufge-

Die kleine Cindy Crawford.

TREND HAIR

sprungene Lippen werden damit samtweich und so gut gepflegt, dass wir dem Winter herausfordernd entgegengrinsen. 88 Kerzen zählt die Torte des Klassikers, der sich zum Jubiläum im Graffiti-Look zeigt. Elizabeth Arden, „Skin Protectant Lip Stick“, 3,2 g, ca. 29.– 1

Pippilotta 2

3

1 Hercules-

Look und Erfolg wie die Mutter: Kaia Gerber erobert die Laufstege wie das Grippevirus die Januar / Februar 2019

Mini-Me Städte zur Winterzeit. 21 Shows der kommenden Sommer-Saison stehen in ihrem CV, wo sie nun

auch ihren neusten Job als Ambassador für Yves Saint Laurent Beauté hinkritzeln kann.

Für große Flechtwerke haben wir keine Zeit. Außerdem sind Bauern-, Gräten- und BoxerZöpfe sowieso schon überall, da lechzen wir förmlich nach Neuem. Solches geben uns die Labels Romeo Hunte und Bevza, die ihre Models mit schmalen 0815-Zöpfchen auf den Laufsteg schicken. Sie lesen richtig, diese Drei-Strang-Zöpfchen können Sie im Schlaf, dafür braucht’s weder Geschick noch Kreativität. Entweder nehmen Sie das Haar zum normalen Pferdeschwanz, den Sie im Nacken teilen und je bis zum Ende flechten, oder Sie akzeptieren die Herausforderung und flechten den oberen Teil der Zöpfe am Kopf, bevor Sie ab dem Ohr lose weitermachen. Eine praktische Frisur, die sich auch abseits der Piste gut macht.

Sägemann, Stielkamm, ca. 11.– 2 Goldwell, „Stylesign Creative Texture Showcaser“, für starken Halt. 125 ml, ca. 24.– 3 Ref Stockholm Sweden, „Root to Top 335“, Spray Mousse. 250 ml, ca. 25.– 4 Comair, „Black Profi-Line 501“, Stielkamm, ca. 4.– (belando.ch) 5 Daily Go, transparente Silikonhaargummis, 50 Stk., ca. 5.– (perfecthair.ch)

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NICE TO HAVE

TREND

Boom Boom Pow

Text: Marina Warth

1

Sobald wir Gefahr laufen, in Trübsal zu versinken, schnallen wir uns diese Schätzchen von Balmain an die Füße, drehen die Anlage bis zum Anschlag (oder zumindest soweit, bis die Nachbarn an unsere Tür hämmern) und lassen das Serotonin in unserer Blutbahn Salsa tanzen. Der Spaß kostet uns zwar ordentlich was – nämlich ca. 1'465.–, aber das ist uns gute Laune allemal wert.

APP

Wir wollen Gutes tun. Doch die Modebranche macht es uns so verdammt schwer, zwischen Heiligen und Sündern zu unterscheiden. Was sagt das Herkunftsland, wie viel verrät der Preis? Lassen wir das. Dafür gibt’s schließlich die App „Good on You“, ein Start-up aus Sydney, das über 2'000 Modelabels auf ihre Nachhaltigkeit hin bewertet. Zumindest eine Möglichkeit, wie wir uns im Dschungel aus Preisschildern und Rabattschlachten zurecht finden.

Marni

Heaven or hell

2

SPECIAL COLLECTION

Stay iconic Seine Wurzeln verstecken? Kommt für Woolrich nicht in Frage! Das Label kramt für seine neuste Kollektion lieber ordentlich im Archiv und verpasst seinen Parkas und Hemden einen Neuanstrich. Dafür hat das US-Label die Londoner Band Hempolics und Blue Lab Beats an Board geholt: Reggae und Jazz treffen In Woolrichs Parkas überwintern wir besser als der Bär in der Höhle.

auf uramerikanische Workwear, knallige Farben auf den bekannten Woolrich-Karo. Flanell, Mohair und Kaschmir machen aus Pullovern und Shirts bequeme Lieblingsstücke, in denen wir dem Winter trotzen wie der Plattenspieler der Digitalisierung. Woolrich, „Iconic Pack Capsul“, ab sofort erhältlich, www.woolrich.eu

Blitzer Das Leben ist grau genug. Unser Fazit: Wir brauchen mehr Glitzer. Und diesen holen wir uns diese Saison in Form von Kleidung und Accessoires, die so dicht mit Pailletten besetzt sind, dass wir uns darüber erst mal die Augen reiben. Wer im paillettenbesetzten Sweater nur auf Partys feiert, hat die Idee nicht verstanden. Hüllen Sie sich im normalen Alltag in alles, was glänzt, und fühlen Sie sich selbst im Wartezimmer beim Arzt wie ein Rockstar kurz vor dem Auftritt.

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6 1 Balmain, aus Polyester, ca. 3'831.– (mytheresa.com) 2 Grevi, aus Alpaka, Polyamid und Wolle, ca. 149.– (globus.ch) 3 Needle & Thread, aus Polyester, ca. 249.– 4 Faith Connexion x Kappa, Polyamid und Polyester, ca. 1'116.– (farfetch.com) 5 Alexandre

Vauthier, „Alex“, aus Leder und Stoff, ca. 1'179.– (mytheresa.com) 6 H&M, aus Polyester, ca. 25.–

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All Comes From Nothing

„You don’t have to carry a designer bag that costs more than a car to look cool.“ Kesha

WE LOVE

Champion! NUMBER

Louis Vuitton

Akris

250'000

Cool auf und neben dem Rasen. IT PIECE

Kettenraucher

Was klimpert da bloß? Das sind die neuen Taschen, die uns bereits bei der Präsentation auf dem Laufsteg von Mänteln und Co. abgelenkt haben. Gliederketten sorgen nämlich nicht nur auf dem Dekolleté für Aufsehen, sondern genauso als Träger an unseren Taschen. Dort blitzen sie in Gold, Silber oder Chrom, mal mit größeren, mal mit kleineren Gliedern. Und ob wir unsere neuen Accessoires in der Hand, unterm Arm oder über der Brust tragen, spielt ebenso wenig eine Rolle wie die Tatsache, dass man uns dank Geklimper nun auch bei Sturm noch hört. 1 Marni, „Caddy Soft Bag“, Leder, ca. 2'110.– 2 Kurt Geiger, „Kensington Bag“, Leder und Polyester, ca. 254.– 3 Burberry, „1983 Check Grommet Shoulder Bag“, Leder und Baumwolle, ca. 1'090.– (farfetch.com)

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Jeder Baumwollbauer zwischen den USA und Indien kauft sein Gen-Tech-Saatgut bei Monsanto, dem ChemieRiesen, der kürzlich von Beyer aufgekauft wurde und dessen Namen nun verschwinden soll. Die Bauern sind trotzdem noch da. In Indien haben sich in den vergangenen 15 Jahren rund 250'000 Baumwollproduzenten das Leben genommen, weil sie ihre Schulden bei eben jenem Chemie-Konzern nicht tilgen konnten.

Die Spieler des AC Milan machen nicht nur auf dem Feld eine gute Figur. Seit drei Jahren stecken sie abseits des Rasens nämlich in Kleidung von Diesel, nach der sich Fans beider Lager stets die Finger leckten. Diesen Winter tut uns Diesel nun einen mächtigen Gefallen und adaptiert die Spielerkollektion für alle, die sich beim Stylen leichter tun als beim Dribbeln. Schwarz, Weiß und Rot dominieren Hoodies, Shirts und Caps, die auch diejenigen ins Rampenlicht rücken, die sonst andere auf der Tribüne anfeuern. Diesel X AC Milan, www.diesel.com 39


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Bei so viel Auswahl Schwierigkeiten, sich fĂźr das richtige Geschenk zu entscheiden? Dann sind Shoppi Tivoli Einkaufsgutscheine genau das Richtige! Die Gutscheine berechtigen zum Einkaufen in allen 150 Shops und Restaurants und kĂśnnen unter shoppitivoli.ch bequem online bestellt werden.

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Es schneit!

Good news für alle, die es kaum erwarten können, bis die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen: Der Traum von weissen Weihnachten wird endlich war! Wie jedes Jahr, verwandelt sich das grösste Schweizer Shoppingparadies, das Shoppi Tivoli in Spreitenbach, zu einem Winterwonderland. Und dieses Jahr lässt es Shoppi Tivoli sogar mitten in der Mall schneien. Ein Spektakel, das man sich keinesfalls entgehen lassen darf. Und damit sich die Fahrt nach Spreitenbach gleich doppelt lohnt, verbindet man das Ganze doch am besten gleich mit dem Weihnachtsshopping und besorgt alle Geschenke bequem unter einem Dach.

Geschenkset Trinkschokolade und Marshmallow von DEPOT Fr. 35.95

Rituals Geschenkset „Ayurveda“ Fr. 57.-

Xmas Mütze mit Pailletten von Flying Tiger, Fr. 6.Geschenkset für TrüffelLiebhaber von Oil&Vinegar Fr. 39.90 Mal etwas anderer Baumschmuck von Flying Tiger Fr. 4.- / Stk.

Schlüssel Anhänger von Flying Tiger Fr. 5.-

Ohrringe von Amazing Jewelry Fr. 79.95

Maisons du Monde Schmuckschatulle Fr. 35.95

Ultimate Ears Lautsprecher gesehen bei Manor Fr. 99.-

LUSH Geschenkset „Christmas Cheer“, Fr. 52.90

150 SHOPS & RESTAURANTS MO-SA: 9-20H | SHOPPITIVOLI.CH

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STUDIO Keine Ablenkung, keiner stiehlt dir die Show. Im Studio kommt alles raus, Licht und Hintergrund verzeihen nichts. Für unser Model kein Problem und noch weniger für die bunten Layerings, die hier eine Wirkung entfachen, die jedem Feuerwerk Konkurrenz macht.

M I X Photography: Kári Sverriss / The Licensing Project Styling: Erna Hreins Hair: Steinunn Markusdottir Make-up: Sara Sara Dögg Johansen Model: Magdalena Sara @ Eskimo Retouche: Natlyf

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Jacke von SJYP. Pullover von HENRIK VIBSKOV. Schal von SPUTNIK 1985. Hose von SUSHCHENKO.

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Links: Jacke von KATHARINE HAMNETT. Kleider von SJYP und SUSHCHENKO. Schuhe von DR. MARTENS. Rechts: Mantel und Top von SUSHCHENKO. Halskette und Ohrringe von DIE MOTTE. Gürtel von SPUTNIK 1985.

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Links: Mantel VINTAGE von JIL SANDER. Top von SUSHCHENKO. Ring von DIE MOTTE. Rechts: Shirt und Hose von HENRIK VIBSKOV. Schuhe von REIKE NEN.

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Links: Kleid von EYGLO. Shirt von MASHA REVA. Socken von OROBLU. Schuhe von CARVELA. Rechts: Mantel VINTAGE. Kleid von EYGLO. Ohrringe und Ring von DIE MOTTE.

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Links: Top von SJYP. Pullover von SPUTNIK 1985. Handschuhe von STEFANSBUD/P3. Rechts: Shirt von HENRIK VIBSKOV. Rock von SJYP. Schuhe von TATTUAGGI .

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„Rap is something you do, hiphop is something

Der Master of Ceremony (MC) hält die Party bei Laune.

DJs und MCs bei einer Park Jam im Bronx Park um 1984.

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you live.“

KRS-One

LL Cool J live in den frühen 1980ern.

VIERZIG JAHRE BRONX INDUSTRIE

Über hinweg ist das hässliche Entlein aus der zum kräftigen Zugpferd der globalen Unterhaltungs gereift, hat seine Abdrücke in so ziemlich allen Sparten der hinterlassen: Rap-Filme an der Oscarverleihung, -Superstars in den Gossip-News, -Klamotten auf dem Laufsteg... Wie konnte es bloß soweit kommen? Wir ergründen das Phänomen und tauchen ab, tief in seine . Und Sie kommen mit!

HIPHOP

POPKULTUR RAP

SEELE

Text: Marco Rüegg Fotos: pa picture alliance, WENN

Da war einmal diese Musikrichtung… Schwarz wie die Brillengläser von Stevie Wonder, testosterongeladen wie das Brusthaar von David Hasselhoff und uramerikanischer als der Cheeseburger und Levi’s-Jeans zusammen. Männlich, dunkelhäutig und möglichst verwurzelt in Brooklyn, New York – das sind die Eckdaten des prototypischen Rappers. Oder? Nun mit Einschränkungen hat der Hiphop schon Mühe, als er noch keine Goldzähne, Fendi-Blazer oder Basketball-Sneakers trägt. Damals, als er tief in den Kinderschuhen steckt, in den Wirren der ausklingenden 70er Jahre. Neben dem Sprechgesang bilden Januar / Februar 2019

Ausdrucksformen wie Breakdance, Graffiti, Basketball oder StreetFashion die Pfeiler des Hiphop-Lifestyles. Hiphop, das heißt Bewegung, der ehrliche Spaß daran ist der Motor, der die Subkultur antreibt, wenigstens in den Anfangstagen. Von diesem angetrieben, gelangt Hiphop von illegalen Blockpartys über die Discoszene und das Fernsehen in den Mainstream. Aber wo hört der Spaß auf? Verdienen die Holocaust-Bagatellisierungen von Kollegah und Farid Bang tatsächlich einen Echo? Rap schließlich – das ungestüme Musikgenre, das aus der Hiphop-Kultur keimte – ist bis ins digitale Zeitalter hinein eng ver53


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Kurtis Blow schaffte 1980 mit „The Breaks“ einen Rap-Klassiker.

Der DiscoDancer

schlungen mit seiner Herkunft, irgendwo im Dickicht des Big-CityDschungels, den die Landkarte mit den Initialen NY kennzeichnet. Hier setzt die Nabelschnur des Hiphop an, ein Block an der 1520 Segwick Avenue in der Bronx gilt als Geburtsstätte und dessen Bewohner Clive Campbell alias DJ Kool Herc als Urvater: In einer heißen Sommernacht 1973 heizt er mit zwei Turntables die Geburtstagsparty seiner Schwester an, unterstützt von einem Reime droppenden MC. So wie er das von den gewöhnlich in Autos installierten Reggae-Soundsystems auf Jamaika abgeschaut hat. Rapper wollen tanzen, flirten... Auf die verruchte Art, die in den vorwiegend dunkelhäutig bewohnten Slums New Yorks die Gangart ist. Verrucht ist sexy. Und Sex sells! Je mehr Dollarnoten in die Kassen der Ghettokünstler fließen, desto intensiver werden die Spannungen. Zwischen New- und Oldschool, Underground und Establishment, Ost- und Westküste und spezifisch in Los Angeles zwischen den Lagern der Crips und Bloods. Die Hahnenkämpfe als Schimpftiraden auf CD gepresst, in der Presse ausgetragen, irgendwann mit Pistolen. Mit Notorious B.I.G. und Tupac Shakur fordern die Rivalitäten ihre zwei prominentesten Opfer. Bei Weitem nicht die einzigen, vor einigen Monaten beendete eine Kugel die kurze Karriere des XXXTentacion. Doch damals wie heute, Tote leben länger, der Mythos verkauft ein Vielfaches an Platten, Streams, Merchandise. Mitte der Neunziger schwappt der Rap befeuert von der TVShow Yo! MTV Raps und dem eingängigen G-Funk von Dr. Dre definitiv über die USA hinaus, entert Radiostationen in Mitteleuropa, UK, Lateinamerika... Seine Haut ist nicht mehr zwingend dunkel, seine Protagonisten plötzlich auch weiblich und/oder europäisch. Er verfließt in diverse Sub-Genres und treibt dabei die eine oder andere kuriose Blüte. Anstatt über Scratches und Vierviertel-Takt kullern die Silben plötzlich über Gitarrenriffs oder Soulrefrains, Rap geht zweifelhafte Zweckgemeinschaften mit Eurodance oder Kuschelrock ein. Einige dieser Bastarde behalten ihren Platz im kollektiven Gedächtnis einzig durch unfreiwillige Komik. Ähnlich wie die von Steroiden und Marketingfachleuten aufgepumpten Rüppel, die heute mit vulgärem Geprotze nach Likes und Followern jagen. Vielleicht bewirken aber gerade diese gesichtstätowierten Soundcloud-Rowdys, dass Rap zum führenden Strom der Jugendkultur anschwillt, während Rock und Techno zu Nostalgie-Vereinen verkommen. Social Media als Beatmungsmaschine, die den Untergrund lebendig hält, ihn dezentralisiert. Statt auf den Brooklyn-Boulevards bouncen die Beats auf der Datenautobahn. Dadurch erfüllt Rap weiter seine Funktion als Vehikel, über das Minderheiten Sozialkritik massenwirksam präsentieren. Und während Oldschooler wie RUN DMC oder der Wu-Tang-Clan weiter ihren Status zementieren, füllt Patti Cake$ die Arthouse-Kinos, ein 6ix9ine bellt seine unzensierten Lines aus den Smartphones der Millennials. Im Laufe von vier Jahrzehnten ist der Rap als millionenschweres Marktsegment zwar erwachsen geworden. Aber keine Spur vernünftiger. 54

WTF?!: It’s all about Rhythm’n’Rhyme: Die ersten Sprechsänger zapfen von Straßenlampen den Strom ab für illegale Block-Partys und zielen mit ihren Wortsalven voll aufs Tanzbein. HOTSPOT: South Bronx, NY ATTITUDE: Shake ya ass! Zum Beat, der zu akrobatischen Dancefloor-Einlagen animiert. Textlich labern die Boys zuweilen sinnentleertes Kauderwelsch. Hauptsache, es klingt sexy. STYLE/GADGET: Wilder Cocktail aus Afro-Look und Disco-Glam. Der Kangol-Hut avanciert zum Top-Accessoire. ICONS: The Sugarhill Gang „Rapper’s Delight“, Afrika Bambaataa, Kurtis Blow „I said a hip hop – the hippie to the hippie...“ Rapper’s Delight war ein Urknall.

Afrika Bambaataa – Gründer der Zulu Nation.

Big Bank Hank, Wonder Mike und Master Gee sind die Sugarhill Gang.

Januar / Februar 2019 Mai 2017


1982

Grandmaster Flash & The Furious Five 1984 in Frankfurt. 1982 landeten sie mit „The Message“ einen Welthit.

Der Conscious Rhymer WTF?!: Schwarze Gossenpoeten entdecken wirr verschachtelte Verse als trojanisches Pferd, um Kritik an den Zuständen in der Hood im Äther zu verbreiten. HOTSPOT: Queens, NY ATTITUDE: We’re black and proud! Die Anliegen schwarzer Minderheiten werden mit breiter Brust aufgetischt. STYLE/GADGET: Inspiriert von Breakdancern neigt der Conscious-Rapper zu locker sitzenden Trainingsklamotten – zum weißen AdidasSneaker benannt nach Tennislegende Stan Smith. Später widmet die Sportmarke der Gruppe RUN DMC das Modell „Superstar“. ICONS: Grandmaster Flash „The Message“, Run DMC, LL Cool J

Jason Mizell (Jam Master Jay), Joseph Simmons (Run) und Darryl McDaniels (D.M.C.) wuchsen zusammen auf und gründeten 1982 die Band RUN DMC.

Fast im Alleingang machten RUN DMC. Adidas wieder cool.

LL Cool Js Markenzeichen: Kangol-Bucket-Hat und Sergio-Tacchini-Trainer.

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Way outta here (ca. 1985)

Bloß raus. Aus dem Ghetto, aus der Armut, der Gewalt und Kleinkriminalität. Doch die USGesellschaft legt ihren dunkelhäutigen Vertretern tonnenschwere Steine in den Weg. Wer als Schwarzer ganz große Karriere machen will, der setzt am ehesten auf die Karte Sport. Nicht Skateboard oder Breakdance, sondern publikumswirksame Disziplinen. Basketball, Baseball... Dank harter Arbeit und ihrer athletischen Physis schaffen tatsächlich Ghettoboys den Weg in die Profiligen. Und sorgen dort dafür, dass ihre Musik – der Rap – durch die Kabinengänge wummert. Umgekehrt gehören Trikots, CollegeJacken und Logos von Teams wie den Oakland Raiders zum RapperDresscode. Und die Big Player des Rap sind nicht nur in den vorderen Rängen der Hitparade vertreten, sondern auch in den VIP-Logen und Frontreihen der Basketball-Courts.

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„There’s a lot of anger, of social energy in it, and you better listen carefully, cause it’s important.“ John Kerry, Politiker

Queensbridge (kurz: QB) ist eine Sozialwohnungssiedlung im New Yorker Bezirk Queens. Viele erfolgreiche Rapper stammen aus diesem sozialen Brennpunkt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten der Stadt. Die Siedlung zählt zu den größten Public Housing Projects Nordamerikas.

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1986 Der Gangsta

N.W.A (Abkürzung für Niggaz Wit Attitudes) war eine Hiphop-Crew aus Compton (Los Angeles). Die Gründungsmitglieder der Band waren Arabian Prince, Dr. Dre, Eazy-E und Ice Cube. Weltweit bekannt wurden sie insbesondere durch den Song „Fuck tha Police“ aus dem Album „Straight Outta Compton“ (1988). Der gleichnamige Film von 2015 zeigt die Geschichte der Band.

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Das Auftreten von Public Enemy – der Formation rund um Rapper Chuck D. – glich dem einer Miliz-Armee.

1990 Der White Trash

WTF?!: Derbe Gedichte aus dem Ghetto werden mehrheitsfähig, weit über New York hinaus. HOTSPOT: Compton, CA ATTITUDE: Die Muskelspiele aus dem Gang-Milieu erreichen den Rap: Gangstas bombardieren ihre Rivalen mit von F-Wörtern gespickten linguistischen Cruise Missles. STYLE/GADGET: Timberland-Boots und Helly-Hansen-Jacke symbolisieren die Workingclass-Roots. Dazu den Kapuzenhoodie wie ihn die Arbeiter in den Tiefkühllagern tragen, Overalls und schwere Ketten. ICONS: Public Enemy, NWA „Straight Outta Compton“ Januar / Februar 2019

„Rap is the only vital form of music introduced since punkrock.“

WTF?!: Der Rock entdeckt den Sprechgesang – und vergewaltigt ihn zum Crossover mit der Stromgitarre des Grungeund Punkhypes. HOTSPOT: US-Großstädte und Trailer-Parks, später europäische Snowboardpisten ATTITUDE: Im Kern steckt die Wut auf alles – Politik, Bonzen, Bullen... Oder den Köter, der an die Skateboardrampe pinkelt. STYLE/GADGET: Jeans und Turnschuhe, Totenköpfe und Graffiti, Hanfblätter und Kommunistensterne ICONS: Beastie Boys „Paul’s Boutique“, Limp Bizkit, Rage against the Machine

Kurt Cobain

Die Beastie Boys 1985 vor der Radio City Music Hall, wo sie am Abend mit Madonna auftreten.

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THE PRODIGY

Deutsch und deutlich: Während Berlin den Techno-Hangover ausschläft, erwacht in Stuttgart der DeutschRap. Die Fantastischen 4 ebnen den Weg für Fettes Brot, Absolute Beginner oder die zweimal wiedervereinten Freundeskreis. Viele davon halten sich als Stammgäste auf Festival- und Stadionbühnen. Mit der Aggro-Berlin-Clique um Sido oder Bushido kommt die Hauptstadt im neuen Millennium zum verspäteten Handkuss. Und Casper oder PandamaskenCro liefern (mehr oder weniger) jugendfreie Emo-Varianten nach. Vive Rap France: Südfranzösische Banlieus müssen vor Compton keineswegs den Schwanz einziehen. Das weiß, wer Mitte der Neunziger zum Soundtrack des Kultfilms „La Haine“ mit dem Kopf nickt. In der Hafenstadt Marseille mischen IAM oder MC Solaar klassischen Rap mit den musikalischen Einflüssen arabischer und afrikanischer Einwanderer. Leider verpasst es die Grande Nation seitdem, den Pionieren etwas Zeitgeistiges nachzulegen.

MC SOLAAR

WTF?!: An der Westküste werden die harten Beats aufgeweicht vom lockeren Flow kalifornischer Spätnachmittage. HOTSPOT: Long Beach, CA ATTITUDE: Bekiffte Paradiesvögel zwitschern deftige Fluchtiraden zu Melodiebögen, so smooth wie ein Budweiser aus dem Gefrierfach. STYLE/GADGET: Hang looooose! XXL-Sporttrikots, Sonnenbrillen, Air-JordanTreter. Und obenrum zur Sonnenbrille entweder Zöpfchengeflecht oder ein um die Glatze geknüpftes Bandana. ICONS: Dr. Dre „The Chronic“, Warren G, Snoop Dogg

THE STREETS

Der GFunker

Cool Britannia: Jenseits des Ärmelkanals werden eigene Sub-Genres kultiviert, Britcore, Grime... Hier kreuzt sich der Rap auch mit dem Rave, namentlich in Form von The Prodigy. Und mit dem Trip Hop liefert UK auch gleich eine verkiffte Depro-Version. Tricky, Roots Manuva oder Dizzee Rascal etablieren sich Tricky in fein sortierten Plattenregalen, The Streets oder Plan B vertonen die Dramen der weißen Unterschicht.

DIE FANTASTISCHEN VIER

1992

Transatlantic Hustle (um 1990):

1993 Der RapRealist WTF?!: Verschärfter Umgangston: Mit den Umsätzen steigt das Aggressionspotenzial, die Hiphop-Hengste bemühen linguistisch und optisch die GossenRoots. HOTSPOT: Staten Island, NY ATTITUDE: Krass ist das neue Cool: böse gucken, ausgiebig fluchen und knallhart das Revier markieren. STYLE/GADGET: Fette Logos von Marken wie Fubu, Ecko, Tommy, Karl Kani, South Pole – oder gleich die eigenen Klamotten (Wu Wear) ICONS: Wu Tang-Clan „36 Chambers“, Xzbit, Busta Rhymes, Nas, De La Soul, Gang Starr

Aight-Genossen: Never mind the Röstigraben! Was in der Romandie mit Sens Unik seinen Ursprung nimmt, wandert via Basel (Black Black Tiger) Tiger und Zürich (EKR, EKR, Gleis 2) 2 über die Sprachgrenze bis in die Bündner Berge (Liricas Liricas Analas, Gimma). Gimma Stress und Bligg sorgen GIMMA für die schwiegermuttertauglichen Popsongs, Steff La Cheffe oder Big Zis dafür, dass der Testosteronspiegel nicht überbordet. Dolce far Funky: Grimmige Ghettoboys?! Das passt etwa so gut nach Italien wie Trainerhosen in die Mailänder Oper. Rap vom Stiefel, das ist eine lebensbejahende, oft tanzbare Variante, etwa in der von Worldmusic geschwängerten Version von Jovanotti oder in den selbstironischen Möchtegern-Machos von Articolo 31.

Snoop Dogg und Dr. Dre machen nicht nur Musik zusammen, sondern auch Filme.

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Busta Rhymes liebte es exotisch.

Guru und DJ Premier von Gang Starr.

East West vs.

Der Wu-Tang Clan etablierte Anfang der 1990er einen musikalisch neuen, düsteren und surrealen Stil im Hiphop. Ihr Debütalbum „Enter the Wu-Tang“ (36 Chambers) ist ein Meilenstein in der Hiphop-Geschichte.

Januar / Februar 2019

Tupac Amaru Shakur, erschossen am 13. September 1996 in Las Vegas.

The Notorious B.I.G., erschossen am 9. März 1997 in Los Angeles.

Bis in die mittleren Achtziger hält New York das Quasi-Monopol auf Rap. Als die Umsatzzahlen steigen, fordern jedoch die wilden Westler ihren Teil vom Kuchen. Und NY hat Angst, dabei in den sauren Big Apple zu beißen, als der lockere G-Funk von Ice Cube, Snoop Dogg und Konsorten die Charts durchschüttelt. Death Row Records (1991 von Dr. Dre und Suge Knight gegründet, ehemals Ruthless) landet mit „California Love“ gar auf Nummer 1. Die Kontrahenten im Osten halten mit den unter dem Diktat von Sean Combs aka Puff Daddy stehenden Bad Boys Records dagegen. Schließlich eskalieren die verbalen Provokationen in Waffengewalt, spätestens die L.A.-Gangs Bloods und Crips rufen die Staatsgewalt auf den Plan. Deren Durchschlagskraft hält sich in Grenzen. 2Pac, der mit „Hit em Up“ eine klare Ansage an die Atlantikküste schickt, fängt 1996 tödliche Kugeln ein. Wenige Monate danach fällt der Fehde ein prominenter Eastcoastler zum Opfer, Notorious B.I.G. Trotz – oder vielleicht auch wegen der rücksichtslosen Methoden – gehören beide Labels zu den Big Playern, auch wenn Death Row heute unter den Fittichen von Warner Music steht und Bad Boy seine Records über Sony vertreibt. Nas

Rapper Nas in seiner Hood, dem Queensbridge Housing Project.

„Life’s a bitch and then you die/ that’s why we get high.“

(um 1994):


1995

Wyclef Jean, Pras Michel und Lauryn Hill – zusammen bekannt als Fugees.

1997

Shame on you !

Diese Rapper bekleckern den Ruf des Hiphop:

Der Alternative

Die Kommerzschlampe

WTF?!: Während sich einige wie tollwütige Terrier in Schimpftiraden verbeißen, erweitern andere die Perspektive, experimentieren mit Jazz, Funk oder Worldmusic. HOTSPOT: Philadelphia, PA ATTITUDE: Profimusiker statt Berufsgangster: Rhythmen kommen vom Schlagzeug, der Groove entsteht in JamSessions, die Message gründet in der Tiefe der afroamerikanischen Seele. STYLE/GADGET: Tendenziell schlicht und funktionell in Beige- oder Marine-Tönen – aber je nach Einfluss auch Armee-Parka, HippieHose oder einschlägige Rot-Gelb-GrünKombinationen. ICONS: Everlast, The Roots „Do you want more?!“, Fugees, Cypress Hill

WTF?!: Retorten-Badboys und One-Hit-Wonder für den Bravo-Sampler fluten die Musiksender – und dank „Prince of Bel Air“ auch alle übrigen TVStationen. HOTSPOT: MTViva ATTITUDE: Pose und Garderobe vom StylingBerater, auf den Massengeschmack produzierte Tunes – und zwischendurch eine Samenlöser-Ballade im Repertoire. STYLE/GADGET: Eurodance meets Fahndungsfoto! Latzhosen, Flanellhemden – oder à la KrissKross gleich alles ganz verkehrt. ICONS: Coolio, Skee-Lo, Will Smith „Big Willie Style“

Everlast wurde im Alter von 17 Jahren Mitglied von Ice-Ts Rhyme Syndicate.

Will Smith lieferte mit seinem Album „Big Willy Style“ die Blaupause für Kommerzrap.

Cypress Hill verkauften über 18 Millionen Alben weltweit.

The Roots wurden von dem Rapper Black Thought und dem Schlagzeuger Questlove gegründet.

Coolio hatte mit „Gangsta’s Paradise“ seinen Millionenhit.

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FLAVOUR FLAVE: PublicEnemyLegende opfert seinen Ruf auf dem TV-Altar, tritt in der Dokusoap „Strange Love“ seine Liaison mit Brigitte Nielsen breit. Und gibt dann in „Flavour of Love“ den grenzdebilen Castingshow-Sugardaddy. SIDO: Der mit der Maske, hallo Karneval?! Und wer behauptet eigentlich, Authentizität bedeute, vulgäre Begriffe in Popsongs zu packen? Und wenn schon böser Bube, dann erspar uns bitte Fahrstuhlmusik wie „Bilder im Kopf“. FRED DURST: Das PoserGehabe, die abgründige Musik („Behind Blue Eyes“), ja selbst die rote Kappe hätten wir dem personifizierten Geltungsdrang verziehen. Vielleicht. Doch als er 2015 auf die Krim zieht und via Twitter einen pro-russischen Werbespot abfeuert, hat er es endgültig verscherzt. COOLIO: Statt verblassten Ruhm aufzufrischen, macht sich der ausrangierte Ü50-Gangsta in der „Comeback Show“ zum Affen. Immerhin, nach der mäßig überraschenden Abwahl zerlegt er den Backstage. WILL SMITH: Den Anfang macht der große Lange tatsächlich als TeenieRapper, gewinnt mit handzahmem HippieHappy-Hop sogar einen Grammy. Bevor er als „Prinz von Bel Air“ den Rap-Hampelmann in Pastellklamotten erfindet.

Januar / Februar 2019


Das weiße Wunder

Eminem war nicht der erste. Aber bestimmt jener hellhäutige Rapper, für den neue Superlative gefunden werden mussten. Nach einigen Jahren in der Versenkung spuckt der GhettoBoy aus Detroit aktuell wieder große Töne.

RAP-VOKABULAR ERKLÄRT von Tinguely dä Chnächt

B-GIRLS/B-BOYS DJ „Anfangs funktionierten die „Der Mann hinter den verschiedenen Elemente Plattentellern, inspiriert des Hiphop – Grafitti, von Reggae-Soundsystems DJing, Rap... unabhängig auf Jamaika.“ voneinander. B-Boys waren eben die Breakdancer.“ FREESTYLE „Aus dem Bauch heraus BATTLE improvisierte Texte, „Afrika Bambaataa stand unter Umständen nach am Ursprung der Idee, thematischen Vorgaben, Bandenkriege statt mit etwa vom Publikum Gewalt über die Kunst hochgehaltene Gegenstände. auszutragen. Also über Viele Freestyler legen sich Tanz-, Rap-, Spray- oder schon vor der DJ-Battles. Einige davon Performance gewisse wurden zu Mega-Events.“ textliche Schablonen oder Reimmuster zurecht, die BEATBOXING sie dann auf die Situation „Einen Beat aufbauen, nur gemünzt einsetzen.“ mit Hilfe der Sprechorgane.“ HOMEBOY CUTTING „Im Gegensatz zu den „Auf speziellen VinylToys lebt sich der Homie platten sind bloß Wortkreativ aus, als Sprayer, und Soundfetzen Breakdancer, Texter, gepresst. Cutting DJ... Der Begriff wurde bedeutet, dass ein DJ Anfang der Neunziger mit daraus einen Track Aggressivität assoziiert – zusammenscratcht.“ zu unrecht.“ Januar / Februar 2019

MC „Bevor sich der Sprechgesang zu einer eigenen Kunstform entwickelte, animierte der Master of Ceremony das Partyvolk – quasi im Dienste des DJ.“ PUNCHLINE „Moderner (Deutsch-) Rap baut weniger auf kreative Reimmuster als vielmehr auf sloganmäßige In-die-FresseSprüche auf den vierten Takt, die reinhauen wie eine Faust in die Fresse.“ SPITTEN „Slang für „Reime ausspucken“. Es gibt einen Schweizer Rapper, der sich entsprechend Speuz nennt.“ TOY „Jemand, der in HiphopKlamotten rumläuft, ohne sich künstlerisch zu betätigen.“

Respect Slim Shady. 226 Millionen Tonträger hat Marshall Bruce Mathers III, besser bekannt als Eminem, bis heute mindestens verkauft.

3 Mal verpasst er den Abschluss im 9th Grade der Lincoln High School, wodurch er 1989 von der Schule fliegt. 4 Singles von „The Marshall Matters LP 2“ stehen Ende 2013 gleichzeitig in den Billboard Top 100. Das schafften zuletzt die Beatles 1964. 8 von Slim Shadys zehn Studioalben knacken den Billboard-Jackpot und gehen auf Nummer 1, zuletzt „Kamikaze“ und davor das mit prominenten Featurings besetzte „Revival“. 12 Köpfe zählt seine Posse D-12 (D für Detroit), die 2001 das gemeinsame Album „Devil’s Night“ raushaut. 82 Tage hält die zweite Ehe mit Kim Mathers – dann fällt zum zweiten Mal der Hammer des Scheidungsrichters. 208 Seiten umfasst die Autobiographie „The Way I Am“, und da stehen solche Schweinereien drin, dass der Schinken erst ab 18 freigegeben ist. 320 Sekunden spielt der Song „Lose yourself“ aus dem Eminem-Biopic „8 Mile“. Für den Soundtrack gewinnt Eminem als erster Rapper einen Oscar. 1560 Wörter spuckt Em’ in 364 Sekunden aus – damit hält sein Song „Rap God“ den Weltrekord – für ein Jahr, als ihn der britische MC Harry Shotta entthront. 1972, genauer am 17. Oktober, wird in Detroit ein gewisser Marshall Bruce Mathers III geboren. 10012 lautet die Postleitzahl der 270 Lafayette Street in New York – dem Hauptquartier von Eminems eigener Plattenfirma Shady Records. 225'000'000 User streamen Eminems spontan rausgehauenen lyrischen Rundumschlag „Kamikaze“ in der Veröffentlichungswoche. Spitzenwert für das Jahr 2018!

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The Expert: Tinguely dä Chnächt

Bart, Brille und Schultern wie ein Bär: So zieht Patric Dal Farra, 41-jähriger Secondo, seit den späten Eighties durch das Zürcher Milieu. Aus dem 12-jährigen Sprayer wird ein diplomierter Grafikdesigner, (2007 verbringt er ein halbjähriges Kunst-Stipendium in New York), aus seiner Kunstfigur Tinguely dä Chnächt eine Eminenz der Mundart-Szene, für die der Inhalt über Verkaufszahlen geht. Das nach der liebsten Quartierkneipe benannte Album „Calvados“ (Bakara Music) erzählt aus der Perspektive eines gereiften Nachtschwärmers im Dickicht des Partydschungels.

Stylecodes: 1. DAS PFLASTER UNTERM AUGE: „Da war dieser Pop-Rapper, Nelly, der hat das zu seinem Markenzeichen erklärt. Manche fanden das cool und haben ihn nachgeahmt. Ich glaube, als er sein Pflaster wegnahm, hat er keine Platten mehr verkauft.“ 2. DAS HOCHGEKREMPELTE HOSENBEIN: „In den tiefen Neunzigern hat man das oft gesehen. Soweit ich weiß, hat das etwas mit einer Schusswunde zu tun.“ 3. DIE BASEBALLCAPS: „Sportteams sind Ausdruck von Lokalpatriotismus. Ob der Schirm gerade, gebogen, nach vorne oder hinten getragen wird, ist eine Frage der aktuellen Mode.“ 4. DIE TIEF HÄNGENDE HOSE: „Rapper solidarisieren sich so mit eingebunkerten Kollegen: Im Knast nimmt man den Brüdern Gürtel und Schnürsenkel ab, wegen des Erhängens. Inzwischen könnte man durchaus denken, dass die Hose runterrutscht wegen all dem Cash in den Taschen...“ 5. DIE CAZAL-BRILLE: „Erstmals durch RUN DMC zum Kult-Accessoire erklärt, ist sie derzeit wieder schwer im Kommen.“ 6. GOLDZAHN: „Vielleicht begann das damit, dass einer in einer Prügelei einen Zahn gelassen hat. Die ganze Zahnreihe in Gold, das nennt man „Grill“. Es gibt dafür auch Prothesen zum Überstülpen, das ist weniger schmerzhaft.“ 7. BANDANAS: „In New York sah ich das selten, Kopftücher gehören eher ins LatinoMilieu von L.A.“ 8. NECK-TATTOO: „Manche Tattoos dienen der Codierung unter Straßengangs, andere dem reinen Körperkult. Wer sich das Gesicht tätowiert, sagt damit auch: Hey, ich werde nie im Leben am Bankschalter arbeiten!“ 64

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1999 Der Millionario WTF?!: Wachablösung in der Teppichetage des Popgeschäfts: Rap-Mogule fahren die Ellbogen aus gegen die weiße Vormacht, rühren mit der großen Kelle an, gründen UnterhaltungsImperien – und sahnen an den Verkaufstheken deftig ab. HOTSPOT: Brooklyn, NY ATTITUDE: Was Mainstream und Ghetto gemeinsam haben? Es weht ein rauer Wind... Und darauf sind ehemalige Underdogs bestens vorbereitet. STYLE/GADGET: Wer’s hat, der hat’s: genug Kröten für den MafiabossRoundup. Pelz und Krokodilleder, FedoraHut und Langsakko von Pordina Moda, dunkle Stoffe mit Etiketten dran von Prada, Louis Vuitton, Fendi... ICONS: Jay-Z „Reasonable Doubt“, Puff Daddy, Kanye West

Jay-Z ist Musiker, Produzent, Unternehmer und Ehemann von Beyoncé.

Watch the Throne – die Megafusion (2011)

Kanye West ist Musiker, Produzent, Unternehmer und Ehemann von Kim Kardashian.

Sean John Combs alias Diddy, P. Diddy, Sean John, Puff Daddy, Puffy, Swag, Love oder Brother Love ist Musiker, Produzent, Unternehmer und war mal mit Jennifer Lopez liiert.

Januar / Februar 2019

Statt Blut fließt der Champagner, und statt Pistolenläufen glitzert der Hermès-Klunker. Nach den Eskalationen zwischen East- und Westcoast streiten im neuen Jahrtausend Jay-Z alias Shawn Carter aus Brooklyn und Kanye West aus Atlanta um die diamantenbesetzte Krone des Hiphop – und um den höheren Rang in der Forbes-Liste der reichsten Popstars. Jeder steht seinem eigenen Entertainment-Imperium vor, erfährt beinahe religiöse Verehrung durch abertausende Social-Media-Jünger. Ihre erfolgreichsten Alben erscheinen jedoch beim gleichen Label, Roc-A-Fella. Den marketingwirksamen Hahnenkampf führen die Rap-Mogule dann 2011 zur kommerziellen Schlachtbank: Auf der gemeinsamen Platte „Watch the Throne“. Sie bleibt künstlerisch weit hinter den Klassikern „The Blueprint“ (Jay-Z) oder „College Dropout“ (Kanye) zurück. Provokation ohne Inhalt, urteilen die Kritiker. Egal, findet der Konsument. Verkaufszahlen im achtstelligen Bereich dürften den Herren locker die eine oder andere neue Yacht finanziert haben. 65


(um 2005)

Die Dämpfe der Spraydosen sind ihre Droge, zusammen mit dem Adrenalin, wenn sie mal wieder vor den Ordnungskräften türmen. Auf Eisenbahnwagen, Häuserfassaden und Brückenpfeilern hinterlassen sie ihre Werke, die den Reiz des Verbotenen und Temporären versprühen. Wenige überleben die nächste Putzequipe oder das Coverup eines anderen Schmierfinks. Ihre Tags sorgen dafür, dass der Hiphop sein charakteristisches graphisches Element erhält: Street Art. Diese heißt so, weil sie abseits der konventionellen Galerien stattfindet. Zunächst. Bis die arty Guerillas in die Kunstelite und den Massengeschmack Einzug halten.

David Lee Roth

„Rap is poetry to music, like Beatnicks without beards and bongos.“ 66

Paint it Black!

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Vier Sprayer, die es zu Weltruhm brachten: HARALD NAEGELI: Seine Werke: minimalistische Strichmotive. Ihr Effekt: Sie erschüttern den Glauben der Bürger an ihre Unverletzlichkeit. So das Urteil, das den „Sprayer von Zürich“, einen der ersten in Europa, 1981 zu neun Monaten Haft verknurrt. Heute ist der Pionier 77, weiterhin aktiv und Objekt von fast kultischer Verehrung. BANKSY: Unter diesem Pseudonym schafft er ab den frühen Zweitausendern gesellschaftskritische Ikonen wie GuantanamoHäftlinge im Disneyland, den Krawallbruder mit Blumenstrauss, knutschende Polizisten... Der Erfolg ermöglicht ihm großspurige Projekte wie das Walled off Hotel in Bethlehem („Die schlechteste Aussicht der Welt“), in dessen Einrichtung sich die Grausamkeit des Nahostkonflikt spiegelt. BOBO: Wenn er nicht in der Backstube schuftet, übt der Schweizer Konditor René Baumann vor dem Spiegel Breakdance-Moves, lässt als DJ die Puppen tanzen oder schmiert zweifelhafte Kunstwerke auf öffentliche Flächen. Seinen SprayerTag behält er als Künstlernamen, (erfolg-) reich wird er ab 1992 mit familientauglichem Mickey-Mouse-Pop.

Früher wurden Graffiti-Künstler gejagt, verfolgt und weggesperrt. Heute werden Street Artists auf Kunstmessen eingeladen und verkaufen ihre Kunst gut und teuer.

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PUBER: Staatsfeind, Vandale, Verbrecher! Wiener Polizisten verhaften den Sprayer Renato S. 2014, der Richter verurteilt ihn zu zehn Monaten Haft und 50'000 Euro Schadenersatz – wegen Sachbeschädigung in 232 Fällen. Das ist hart. Aber so medienwirksam, dass der Zürcher inzwischen eigene Ausstellungen fährt, die erste davon in der Ho Galerie. Natürlich in Wien. 67


Break it!

Während weiße Vorstadtkinder Schlaghosen und geblümte Shirts für sich entdecken, tanzt das afroamerikanische Streetkid in der Bronx auf dem Bürgersteig. Breakdance (damals noch B-Boying) ist der Weg, dem brodelnden Teenie-Frust ein Ventil zu geben, ohne sich gegenseitig Kugeln in die Brust zu jagen. Von den städtischen Straßen schafft er es 1983 in „Flashdance“ auf die Leinwand und direkt in den Strudel des Mainstream, der sich bis zu Beginn der 90er daran sattfrisst. Die Ursprungsszene stört sich jedoch so sehr an der weißen Interpretation ihres Tanzes, dass sie bis heute vom B-Boying spricht.

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2000 Der Fusionist

Das Hiphop-Duo OutKast aus Atlanta, bestehend aus André 3000 (André Lauren Benjamin) und Big Boi (Antwan Andre Patton), war nicht nur musikalisch, sondern auch stylish ein Erfolgsmodell.

2003 Der Pimp WTF?!: Im Windschatten der Millionarios drängt der reimende Nachwuchs ins Spannungsfeld zwischen Straßenstrich und VIP-Lounge, genauso um Authentizität bemüht wie um den Cashflow. HOTSPOT: Downtown irgendwo ATTITUDE: The fatter the better, gilt für alles: den Busen der Freundin, die PS-Leistung des SUV oder für den Schmuck an Hals und Fingern. STYLE/GADGET: Wer Kohle gescheffelt hat, zeigt dies an Statussymbolen wie diamantenbesetztem Platin-Bling-Bling. Tattoos auf den im Gym gepumpten Muckis. Zubehör wie GoldKnarren erinnern: Beward, I’m trouble! ICONS: Tyga, 50 Cent „Get rich or die trying“, Rick Ross

WTF?!: Never stop the Pop! Der Hiphop als Spielwiese, auf der sich freaky Knallköpfe aller Art musikalisch austoben, einige sehr massenkompatibel. HOTSPOT: Atlanta, GA ATTITUDE: Bring back the fun! Getoastet werden knusprige Tunes mit Pop-Appeal und R’n’B-Einschlag, die im Club genauso grooven wie im Auto oder im Großraumbüro. STYLE/GADGET: Wer sich nicht auf musikalische Schubladen beschränkt, gestaltet seinen Kleiderschrank entsprechend vielfarbig. Und kombiniert dazu Gadgets, die auch aus einer Tischbombe stammen könnten. ICONS: OutKast „Stankonia“, Cee Lo Green, Timbaland

Cee-Lo Green war dick im Geschäft, stolperte später aber über eine Ecstasy-Tablette. Hand am Sack und Gold am Hals – ein Leben für Stereotypen. Get Rich or Die Tryin’ – 50 Cents Motto wurde zum Album und zum Film.

Timbaland produzierte auch Justin Timberlake.

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2006

2010

Der Reggaetony

Der Undergrounder

WTF?!: In tropischer Hitze koitiert Rap mit Reggae und Dancehall. Und ein Bollwerk von einer Riddim-Machine pulsiert, dass selbst dem Lappländer das Blut in den Adern kocht. HOTSPOT: San Juan, Puerto Rico ATTITUDE: In Gangfights fließt das Blut, auf dem Dancefloor der Schweiß: Wer hier stillsitzt, muss in Beton gegossen sein. STYLE/GADGET: Weniger Stoff, mehr Sex-Appeal: Wifebeater betonen muskulöse Oberarme, weibliche Pobacken gucken aus königlich knappen Hotpants. ICONS: Pitbull „El Mariel“, Calle 13, Flo Rida

WTF?!: Rap-Outlaws loten die Extremformen des Genres aus und verbreiten sie viral in den Tiefen der sozialen Netzwerke. HOTSPOT: Ladera Heights, CA ATTITUDE: An den Rändern des Mainstreams herrscht eine eiskalte Gangart – dort balgen sich die Freaks zu KreativKollektiven wie der Odd Future Wolf Gang um Tyler. The Creator. STYLE/GADGET: Die AntiHaltung akzentuiert eine gewisse Trendignoranz: Wollmützen, Hoodies, Bleistift-Jeans und Shirts, aus denen selbstgestochene Amateur-Tattoos über die Haut kriechen. ICONS: Sleaford Mods „Wank“, Death Grips, Yelawolf

Pitbull heißt eigentlich Armando Christian Pérez und ist kubanischer Abstammung.

Jason Williamson von Sleaford Mods trägt die Mischung aus PostPunk, Minimal Electro und Hiphop im Dialekt der East Midlands vor.

Flo Rida setzt erfolgreich auf Muskeln, Schweiß und Testosteron.

Januar / Februar 2019

Der US-Rapper Yelawolf steht seit Anfang 2011 bei Eminems Label Shady Records unter Vertrag.

Alle lieben Death Grips, das US-Trio um Rapper MC Ride.


Urban Outlaws – Rapper vor Gericht:

Watch da Shit: die 10 besten Hip HopMovies:

BOYZ N THE HOOD (USA 1991, ComedyDrama mit Ice Cube u.a., Regie: John Singleton) STYLE WARS (USA 1983, Dokumentation, Regie: Tony Silver) STRAIGHT OUTTA COMPTON (USA 2015, Biopic mit Corey Hawkins, Jason Mitchell u.a., Regie: F. Gary Gray) PATTI CAKE$ (USA 2017, White-Tra$hSozialstudie mit Danielle Macdonald u.a., Regie: Geremy Jasper) ABOVE THE RIM (USA 1994, Sport-Thriller mit Tupac Shakur u.a., Regie: Jeff Pollack) ALL EYEZ ON ME (USA 2017, Biopic mit Demetrius Shipp Jr. u.a., Regie: Benny Bloom) BEAT STREET (USA 1984, Tanzfilm mit Rea Dawn Chong, Mary Alice u.a., Regie: Stan Lathan) OFF BEAT (CH 2011, Drama mit Hans-Jakob Mühletaler u.a., Regie: Jan Gassmann) ZEITEN ÄNDERN DICH (DE 2009, Biopic mit Bushido, Moritz Bleibtreu u.a., Regie: Uli Edel) HOW HIGH (USA 2001, Kifferkomödie mit Method Man, Redman u.a., Regie: Jesse Dylan) 72

SNOOP DOGG: Der Berufskiffer zeigt 2012 den texanischen Cops stolz sein CannabisRezept aus Kalifornien – das dort leider nicht gilt. Erschnüffelt hatte das Corpus Delicti übrigens: ein Drogenhund. DMX: Die Kompromisslosigkeit aus seinen Zeilen lebt der Ruff Ryder im Privaten weiter – für Tierquälerei, Drogenbesitz und Diebstahl spricht er beim Richter vor. Den Steuerbetrug im sechsstelligen Bereich stempeln wir als Kavaliersdelikt ab. EVE: Mit ordentlich Booze intus rast die Lady 2007 nach ausschweifender Party in eine Polizeikontrolle. Und erhält danach eine Gratis-Spritztour im Kastenwagen. Bad Girl! OL’ DIRTY BASTARD: Drogen konsumieren ist das eine. Dafür in Polizeigewahrsam und später in der Reha zu landen das zweite. Aber wer dann wie ODB im Jahr 2000 auch noch aus der Entzugsklinik türmt und sich von den Vertretern des Gesetzes wieder einfangen lässt, der hat’s Faustdick hinter den Ohren.

JA RULE: Mit seinem Strafregisterauszug könnte der Gangsta locker sein Penthouse am Hudson River tapezieren. Ganz oben auf der Liste stehen etwa unerlaubter Waffenbesitz und Steuerbetrug. MAC MILLER: Seinen Hang zum THC und verschreibungspflichtigen Medikamenten bezahlt der spätere Superstar 2011 mit einer Nacht hinter schwedischen Gardinen – und im Herbst 2018 schließlich mit dem Leben. FOXY BROWN: So gewaltig wie ihre Oberweite fällt das Strafregister aus: 2006 verprügelt Foxy die Girls eines ManiküreSalons (wegen 20 Dollar), kommt auf Bewährung. Nach erneuter Körperverletzung wandert sie ins Kittchen, wo sie munter weiterboxt – und in Einzelhaft verlegt wird. LIL WAYNE: Hunde, die bellen, beißen nicht? Dafür ballern sie. Für illegalen Waffenbesitz checkt der GrammyGewinner 2010 samt seiner Piercings und Knasti-Tattoos in ein New Yorker Gefängnis ein.

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Frauen sind einfach die besseren Menschen – auch im Hiphop.

Snoop Dogg zeigt gerne, was er hat – auch wenn’s illegal ist.

Diese Ladies brechen die Männerdominanz im Hiphop:

1. SALT-N-PEPA (ab 1986): Freaky, sexy, cool – und unverschämt erfolgreich. Als erste relevante All-Girl-RapPosse bricht das Trio ab den späten Eighties mit poppigen Tunes und ausgeflippten Outfits in die Testosteron-Einöde. 2. QUEEN LATIFAH (ab 1989): Im Windschatten von Salt-n-Pepa prescht mit der Queen eine Afro-Amerikanerin ins Rampenlicht, die sich für ihre Roots und ihr Geschlecht stark macht.

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2 „Black Reign“ wird das erste Gold-Album einer weiblichen Rapperin. 3. MISSY ELLIOTT (ab 1997): Als Songschreiberin und Komponistin (u.a. für Aaliyah) waltet sie bereits länger im Hintergrund, als sie um die Jahrtausendwende als Solokünstlerin durchbricht – und mit den Verkaufszahlen ihres R’n’B-getränkten Rap die männliche Konkurrenz abtrocknet. Januar / Februar 2019

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7 4. LAURYN HILL (ab 1998): Als Stimme der Fugees singt sie sanfte Killerballaden. Ihr Solo-Auftritt besticht durch intelligentes Songwriting zwischen Reggae, Soul und Rap – und vor allem durch das Charisma dieser Ausnahmekünstlerin. 5. M.I.A. (ab 2005): Aufgewachsen zwischen London, Sri Lanka, Indien und gepackten Koffern vermengt Mathangi Arulpragasam Klangfetzen aus Dub,

Breakbeat, Electro und Dancehall zu wilden Soundcollagen. Eine davon („Paper Planes“) startet derart durch, dass M.I.A. heute mit Größen wie A$AP Rocky oder Skrillex kollaboriert. 6. RITA ORA (ab 2009): Den A&R-Scouts von Jay-Z fällt die Kinnlade runter, als sie die im Kosovo geborene Blondine an einer OpenMic-Party entdecken – und sie zur kleinen PopSensation hochzüchten.

7. NICKY MINAJ (ab 2011): Superstar Lil Wayne nimmt die extrovertierte Sängerin unter seine Fittiche – und beweist ein goldenes Händchen, als die Dame mit der großen Schnauze und den extravaganten Outfits im Mainstream durchschlägt. 8. YOUNG M.A (ab 2015): Prädikate wie weiblich, volltätowiert, homosexuell und latinostämmig versprechen nicht unbedingt große Karrieren. Außer man

verschreibt sich dem Kampf bis in die letzte Spitze seiner Rastazöpfe. 9. CARDI B. (ab 2016): Einerseits bläst ihr der #metoo-Hype kräftig in den Rücken, anderseits hat sie männliche Fans wie Shaggy (ein Duett bringt Cardi auf die Bildfläche) oder Marc Jacobs (sponsort ihr einen Clip). 2018 kommt ihr Solo-Debüt „Invasion of Privacy“ – und regiert sofort die Urban-Playlists. 73


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Der Quick Famer

Der Clouder

WTF?!: Dank SocialMedia-Kanälen buhlen die potentiellen Talente der Generation Pushmeldung um eine Portion Fastfood-Success. HOTSPOT: Wo immer sich das Smartphone einstöpseln lässt. ATTITUDE: Punk-Puncher, Dub-Doggy, Mistery-Man oder jiggy Jazzer... Der musikalische Background prägt in aller Regel das Erscheinungsbild. STYLE/GADGET: Jene, die sich näher an die Roots halten, tragen Sportswear von Snipes oder Boxeur, in Europa gern in Kombination mit Fußball-Merch. ICONS: Drake „Scorpion“, A$AP Rocky, Migos

WTF?!: Die SchlafzimmerProduktionen der frühen Punkrocker lassen grüßen! Ungefilterter Vertrieb via Soundcloud zeitigt den Wildwuchs an rudimentärem Lo-Fi-Hop jeglicher Prägung – vom vernebelten Nuschel-Rap über derbe Gewaltverherrlichung bis zu sprechgesungenem Heavy Metal. HOTSPOT: Nächtlich erleuchtete Bastelkeller in der vorstädtischen Peripherie. ATTITUDE: Eine AntiEstablishment-Haltung, die jedoch nach einem hochdotierten Plattenvertrag gern in den Hintergrund rückt. STYLE/GADGET: Auf den Profilbildern der Wolkenhopper begegnen wir Gesichtstattoos, bunten Dreadlocks, Patchwork-Garderobe und Homemade-Selfies. ICONS: Lil Uzi Vert, Lil Peep, 6ix9ine, XXXTentacion, „?“

Mohamed Sylla alias MHD kommt aus dem 19. Pariser Arrondissement. Seine Eltern stammen aus Senegal und Guinea.

A Boogie wit da Hoodie nennt sich der New Yorker Rapper Artist J. Dubose.

XXXTentacion (Jahseh Dwayne Ricardo Onfroy) wurde am 18. Juni 2018 ausgeraubt und erschossen.

Lil Uzi Vert heißt eigentlich Symere Woods und kommt aus Philadelphia.

Daniel Hernandez nennt sich 6ix9ine, manchmal auch Tekashi69, und lebt noch.

Die Rapper Offset, Quavo und Takeoff schlossen sich ursprünglich unter dem Namen Polo Club zusammen, änderten diesen später aber in Migos.

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DIE PERSPEKTIVE (2019) Im Oktober 2018 schüttelt Kanye West Donald Trump die Hand. Und würde sich am liebsten gleich auf des Präsidenten Platz setzen.

Der Weg zwischen Ruhm und Ruin ist kürzer als die Aufmerksamkeitsspanne eines ADHS-Patienten, und die sozialen Kanäle dokumentieren Tellerwäscher-Karrieren in Echtzeit: aus dem Rattenloch zum goldbehangenen Pimp in hunderttausend SpotifyKlicks! Gerade noch ein Nobody, füllt Mac Miller Football-Arenen, designt Modekollektionen und gibt neben Ariana Grande den Glamour-Boy – um schließlich am Erfolg zugrunde zu gehen. Die Fehde zwischen New- und Oldschool löst sich auf und jene zwischen Underground und Kommerz, zwischen Kalkül und Credibility verwischt. Schwer zu sagen, wer wo die Fäden zieht. Welcher Disstrack entstammt dem Wutanfall eines Underdogs, welcher Reim der kreativen Laune eines Ghetto-Poeten – und was dem Reißbrett einer PR-Agentur? Drake trocknet mit 300 Millionen Google-Hits jeden Konkurrenten ab, Dr. Dre verkauft Kopfhörer, Nicky Minaj modelt für Cavalli. Extra-Honorare als Markenbotschafter und Front-Row-Sitze vor den Laufstegen sowie eigene Reality-Formate im TV gehören längst zum guten Ton. Respektive zum weniger guten. Wie „great“ ist das, wenn Kanye West auf Augenhöhe mit Donald Trump den präsidialen Handshake inszeniert? Wenn einer, der mit dem Künstlernamen Young Lean für eine Mode-Droge wirbt, gleichzeitig für Calvin Klein modelt? Oder ein ehemaliger Zuhälter wie Pusha T auf den Playlists jener auftaucht, die sonst #metoo-Parolen twittern? Das Business der Extreme ist auch jenes der Widersprüche. Wobei die Gewaltdebatte um politische Korrektheit als medienwirksame Begleiterscheinung die Popularität jener Prolls noch steigert, die in den Fick-deine-Mutter-Kanon einstimmen. Infantil oder innovativ? Vor allem identitätsstiftend. Wer in der 10-Uhr-Pause über einen mitteleuropäischen Schulhof spaziert, merkt, dass dort ein ähnlich rauher Umgangston herrscht wie im Vokabular eines XXXTentacion. Und wenn jeder jederzeit alles uploaden kann, liegt die Verantwortung allein bei der digitalen Demokratie. Sie hat den Rap als ihre Projektionsfläche gewählt – mit mehr oder weniger künstlerischem Anspruch. Und als solche hat er mehr gesellschaftliche Relevanz denn je.

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Family Business

Max Reich ist der Mann, der für uns auf den Färöern Schafe zählt oder in Norwegen eiskalte Wellen reitet. Dabei wäre sein Privatleben eigentlich aufregend genug: Reich hat nämlich eine neue Freundin. Und die hat zwei Kinder. Und ein südkoreanisches Elternpaar, die unser Autor jetzt kennen lernt. Text: Max Reich

Waschmittel zur Begrüßung

Furchtbarer Lärm reißt mich am Morgen aus meinem Schlaf. Ich höre schrille Schreie und dumpfe Tritte. Ganz klar: Der Dritte Weltkrieg ist ausgebrochen. Oder ist es ein Erdbeben? Ich stecke vorsichtig den Kopf aus der Schlafzimmertür und erfahre, dass es noch viel schlimmer ist: Die Klasse 3 b hat heute Schwimmunterricht. „Und wo ist das Problem?“, frage ich und reibe mir mit dem Handrücken Schlaf aus den Augen. „Paul kann nicht tauchen“, stöhnt Sonja. „Lass mich mal, ich weiß, wie man Kinder beruhigt.“ „So? Na, jetzt bin ich aber gespannt.“ Ich beuge mich zu dem motzenden Kind hinunter und puste ihm ins Gesicht. Neulich in der U-Bahn habe ich gesehen, wie eine Mutter das bei ihrem Baby gemacht hat. Und für einen Augenblick hört Paul tatsächlich auf zu quengeln und guckt mich verdutzt an. Dann plärrt er von neuem los. Komisch. Bei dem Baby hat es funktioniert. Na ja.

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„Einen Versuch war’s wert“, sage ich und zwänge mich an Sonja vorbei zurück ins Schlafzimmer, um weiterzuschlafen. „Schatz“, ruft Sonja mir hinterher. „Denkst du bitte daran, dass meine Eltern heute kommen? Falls du an einem Artikel schreiben musst, solltest du das vorher erledigen.“ Mist, die hatte ich ganz vergessen. Mühsam rapple ich mich wieder aus dem Bett hoch. Sonjas Eltern fliegen morgen für zwei Monate nach Korea. Damit meinen sie natürlich Südkorea, aber Südkoreaner nennen ihr Land bloß „Korea“. Das ist ein bisschen irritierend, und ich frage mich, ob die Nordkoreaner auf der anderen Seite der Grenze das genauso machen. Weil die Lufthansa-Maschine unterwegs sowieso einen Stopp in München einlegt, haben die beiden beschlossen, die Gelegenheit für einen Kurzbesuch bei ihrer Tochter in ihrer neuen Heimat zu nutzen, bevor es am nächsten Tag weitergeht.

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„Ich finde es längst nicht mehr erstaunlich, dass die Kamikazetaktik aus Asien kommt, wenn man bedenkt, dass sich Asiaten gefühlt schon bei jedem Frühstück in den Tod stürzen.“

Obwohl beide Elternteile Sonjas Koreaner sind, ist meine Freundin so asiatisch wie die Milka-Kuh im Dirndl. Mal abgesehen von ihrem Aussehen erinnert nicht viel an ihre exotischen Wurzeln. Sie spricht mit norddeutschem Akzent, und als wir letztes Jahr in Hongkong Urlaub machten, hat sie nach einer Woche gestöhnt: „Ich brauch ne Pizza. Ich kann keinen Reis mehr sehen!“ Das finde ich ein bisschen schade. Es wäre aufregend gewesen, in eine fremde Kultur hineinzuwachsen. Ich würde in einer Parallelwelt leben. Im Büro würde man mich montags fragen: „Und, wie war dein Wochenende?“ Und ich würde gelangweilt sagen: „Och, na ja, wir haben Seollal gefeiert. Du weißt ja, wie das ist, wenn die Koreaner Neujahr feiern. Wir haben unsere traditionellen Hanboks angezogen und Manduguk gegessen, diese Dumpling-Suppe. Nichts Besonderes, ganz gemütlich.“ Damit wirkt man auf jeden Fall interessanter, als wenn man sagt: „Wir waren im Schwarzwald wandern.“ Leider scheint sich Sonja das Gleiche von der bayerischen Kultur versprochen zu haben. Ich habe noch nie so viele Weißwürste gegessen wie in den ersten zwei Wochen, seit wir zusammengezogen sind. Als ich ihren Eltern die Wohnungstür aufmache, begrüße ich sie mit einem freundlichen „Annyeonghaseyo“. Das heißt hallo. Sonst kann ich bloß noch auf Koreanisch sagen: „Für trockenes und strapaziertes Haar“, weil bei uns noch eine Shampooflasche aus Korea im Badezimmer steht und ich in der Badewanne gern lese. Zur Not halt auch die Rückseiten der Badetuben. „Kommt rein.“ Ich nehme den beiden ihr Gepäck ab und stelle es in den Flur neben den Garderobenständer. „Hattet ihr eine gute Reise?“ Sonjas Eltern heißen Chanyeol und Eun-Young. Und ich kann mir beim besten Willen nicht merken, welcher Name zu wem gehört. Deswegen spreche ich immer beide zusammen an. Dante und Paul kommen angerannt und umarmen ihre Großel-

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tern. Dafür bekommt jeder von ihnen zwanzig Euro vom Opa. Ich bekomme auch etwas: Waschmittel. Gleich zwei XXLKanister Ariel drückt mir Sonjas Vater in die Hand. „Super... Waschmittel“, sage ich. „Da... freu ich mich aber.“ „Hallo Mama und Papa.“ Sonja ist hinter mir aufgetaucht und fällt ihren Eltern um den Hals. „Sieh nur, wir haben Waschmittel bekommen“, sage ich und hebe die beiden Ariel-Kartons in die Höhe. Sonja freut sich. Dabei haben wir doch noch Waschmittel zu Hause. „In Korea schenkt man zum Einzug kein Brot und Salz, sondern Waschmittel“, erklärt sie mir, als sie meine Verwunderung bemerkt. „So wie das Waschmittel im Wasser aufschäumt, soll sich auch unser Glück vermehren.“ „Ach soo, haha“, sage ich, und dann lachen wir alle. Ich nehme meinen Schwiegereltern die Jacken ab und bringe die beiden Kanister in das Badezimmer, wo unsere Waschmaschine steht, während Sonja den beiden die Wohnung zeigt. Die Gruppe ist gerade im Klo angekommen, als ich mich im Wohnzimmer auf das Sofa gesetzt habe, um die Sportschau einzuschalten. Heute spielt Bayern gegen Borussia Dortmund. Für mich als Dortmund-Fan das Spiel des Jahres. „Und das hier ist das Klo“, höre ich Sonjas Stimme über den Flur. „Oh, warum ist denn hier so viel Schmutz? “, fragt ihr Vater. „Den bläst es leider immer rein, wenn es draußen windig ist“, seufzt Sonja. „Lass mal sehen“, sagt Herr Park. Für einen Moment ist es still in der Wohnung. Bloß das Lachen der Kinder aus dem Kinderzimmer ist zu hören. Dann wieder Herr Park: „Die Lüftung ist nicht angeschlossen. So bringt das ja überhaupt nichts und weht euch bloß den Dreck von der Straße rein.“ Mist. Ich habe Sonjas Eltern erst einmal getroffen, trotzdem kenne ich ihren Vater gut genug, um zu wissen, was gleich passieren wird...

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STORY

„Ich hab illegal einen Gottesdienst gestreamt.“

„Max, komm doch mal. Wir dichten die Lüftungsschlitze ab. Das ist im Nu gemacht.“ Wusst ich’s doch. Sonjas Vater ist einer von diesen fleißigen Menschen, die immer sofort anpacken, wenn es etwas zu tun gibt. Also das genaue Gegenteil von mir. Ich schalte den Fernseher seufzend wieder aus. „Ich komme.“ Während Herr Park und ich die Lüftung im Badezimmer mit Isolierband zukleben, machen die beiden Damen in der Küche Abendessen. Es gibt Kimchi und Sommerrollen, und beides ist sauscharf. Ich finde es längst nicht mehr erstaunlich, dass die Kamikazetaktik aus Asien kommt, wenn man bedenkt, dass sich Asiaten gefühlt schon bei jedem Frühstück in den Tod stürzen. Nach dem Abendessen spielen wir Hwatu, ein koreanisches Kartenspiel, das für Europäer nicht zu kapieren ist. Die achtundvierzig Karten haben keine Zahlen, sondern Bilder, und jedes davon sieht aus, als hätte man einem Kindergartenkind erst eine Flasche Apfelkorn und anschließend einen Malstift in die Hand gedrückt. Jedenfalls erkenne ich nichts darauf, und die meisten Motive sehen für mich ziemlich ähnlich aus. Jeder Spieler erhält fünf Karten auf die Hand, acht Karten werden offen in die Tischmitte gelegt. Die Karten geben entweder null, fünf, zehn oder zwanzig Punkte. Ziel des Spiels ist es, sich durch das Ausspielen der richtigen Handkarte die Karten auf dem Tisch mit den meisten Punkten zu sichern. Und wenn man von einem Motiv vier Karten hat, dann hat man einen „Schuh“ – oder so ähnlich. Keine Ahnung. Ich werfe einfach irgendwelche Karten in die Mitte und hoffe das Beste. Manchmal sagen Sonja und ihre Eltern: „Nein, das geht nicht.“ Und manchmal, wenn ich offenbar eine gute Karte gespielt habe, rufen sie ganz beeindruckt: „Ooooh! Ja, sieh mal einer an. Was macht er denn da?“ Ganz ehrlich? Er hat wirklich keinen Schimmer, was er da macht. Das ändert sich auch nicht im Laufe des Abends. Gegen Mitternacht liege ich weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

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Als ich am nächsten Morgen schläfrig in das Wohnzimmer stolpere, sitzen dort bereits Herr und Frau Park auf dem Sofa und gucken auf dem Laptop einen Gottesdienst. Wie die meisten Koreaner sind Sonjas Eltern sehr katholisch, und in Seoul gibt es eine Kirche, die jede Woche eine halbe Million Menschen mit Bussen aus der ganzen Region herankarrt für ebenjenen Gottesdienst, den meine Schwiegereltern nun im Internet verfolgen. Ich stelle mir vor, wie das SEK jeden Augenblick unsere Wohnung stürmt und mich in eine Zelle mit einem kahlköpfigen Massenmörder steckt. „Und warum haben die Schweine dich eingebuchtet?“, würde er mich bestimmt fragen. Und ich müsste antworten: „Ich hab illegal einen Gottesdienst gestreamt.“ Da kann ich im Gefängnis auch direkt auf allen vieren durch den Duschraum krabbeln. Trotzdem freue ich mich über ihren Besuch, und als schließlich die Zeit zum Abschiednehmen gekommen ist, versprechen Sonja und ich, sie bald einmal mit den Kindern zu besuchen. Und bis dahin hat mir Sonja hoffentlich Hwatu beigebracht.

Hilfe, ich date eine Familie Max Reich ist verliebt. Doch Sonja kommt nicht alleine, sondern im Dreierpack zusammen mit zwei Jungs, deren Gunst Reich erst gewinnen muss. Und das ist nicht der einzige Stolperstein, der zwischen ihm und dem Liebesglück liegt. Da gäbe es noch einen Putz-Hulk, südkoreanische Eltern oder die Tatsache, dass Reich für die Rolle des Ersatz-Papas noch ordentlich pauken muss. Maximilian Reich, „Hilfe, ich date eine Familie“, Aufbau Verlag, ca. 10.–

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Photography: Johannes Graf

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Styling: Miriam Diaz Hair & Make-up: Vroni Eder using Mac Cosmetics & Bumble and Bumble Model: Barbara Sanchez @ Mega Models Location: galerie-angermeier.de

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Links: Kleid und Stiefel von ZADIG ET VOLTAIRE . Tasche von AIGNER. Rechts: Sonnenbrille von ALEXANDER MCQUEEN. T-Shirt und Rock von EMPORIO ARMANI. Tasche von MIU MIU.

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Das Wohnzimmer ist unsere Arena, der Teppichboden unser Laufsteg. Zuhause schmeißen wir uns in Pose und üben schon mal für den großen Auftritt.

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Links: T-Shirt und Rock von MICHAEL KORS. Tasche von SALVATORE FERRAGAMO. Rechts: Strickjacke von ESCADA.

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Top, Shorts und Stiefel von

EMPORIO ARMANI.

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Links: Lederjacke, Pullover und Rock von MIU MIU. Sonnenbrille von ALEXANDER MCQUEEN. Rechts: Kleid und BH von BOTTEGA VENETA .

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Nimm mit einem Foto deines Nagel-Stylings an der Hashtag-Challenge von Sally Hansen teil, und gewinne tolle Preise! Nagellack ist zum Experimentieren da! Heute tragen wir Rot, morgen Pink, und am Tag darauf stylen wir unsere Nägel im French-Stil. Die Nagellacke von Sally Hansen sind die richtigen Begleiter für jeden Look. Und genau den wollen wir von dir sehen! Verrate uns mit deinem Foto, welcher Nagellack dich durch den Tag begleitet, ob knallig lackiert oder natürlich gepflegt, oder welches Nagel-Styling du für einen besonderen Moment wählst. Nimm jetzt an der Sally Hansen HashtagChallenge teil, und gewinne eines von 20 Nagellack-Sets von Sally Hansen.

So nimmst du teil:

Poste dein Nagellack-Foto auf Instagram, und erwähne in der Bildbeschreibung für dein spezielles Nagel-Styling den Hashtag #shspecialcolor oder für deine liebste Tagesfarbe den Hashtag #shdailycolor sowie in beiden Fällen den Instagram-Account @sally_hansen_nail_challenge. Jedes mit diesen Tags versehene Foto ist auf www.sally-hansen-nail-challenge.ch zu sehen, wo jeder für sein Lieblingsfoto voten kann.

Das kannst du gewinnen:

Die ersten zehn des Votings erhalten je ein Set von Sally Hansen mit Nagellacken und NagelPflege im Wert von je 100 Franken, zudem kürt unsere Jury zehn weitere Glückliche, die sich über je ein Nagellack-Set von Sally Hansen freuen dürfen. Alle Infos gibt es unter www.sally-hansen-nail-challenge.ch.

Sally Hansen Color Therapy

Color Therapy ist der luxuriös pflegende Farblack von Sally Hansen. Die patentierte Arganöl Formulierung vereint intensive Pflege und sofortige Feuchtigkeit. Schützt und repariert die Nägel, während diese in strahlenden Farben bis zu zehn Tage brillieren – ganz ohne Absplittern. Der Präzisionspinsel mit rund 800 Haaren ermöglicht zudem ein einfaches, streifenfreies Aufpinseln der liebsten Farbe. Zusätzlich sorgt Sally Hansens Color Therapy Top Coat für Extra-Glanz und eine lang anhaltende Maniküre.

*Erhältlich in größeren Migros-Fillialen, bei allen Coop City und Coop Megastores.

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STYLE INSIDER

Brüder, Buddys, Geschäftspartner: Danilo und Alessio unterstützen Mama Cinzia als Creative Mind und Designer.

Zwischen Schnee und Eis Auch in der Familie Maag wird gestritten. Aber nicht über Lapidarien, sondern über Materialien und Designs. Danilo und Alessio sind nämlich dem Ruf von Mutter Cinzia gefolgt und haben gemeinsam das Label Inuikii ins Leben gerufen, dank dessen unsere Füße im Winter nicht mehr frieren müssen. Interview: Marina Warth

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Jeder Inuikii-Schuh wird von Hand hergestellt – egal ob Boot für den Winter oder Sandale für wärmere Zeiten.

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FACES: Warum funktioniert die Zusammenarbeit als Familie? Und wo gibt es Streitpunkte? FAMILIE MAAG: In einer Familie hat man einen ehrlichen Umgang – den pflegen wir und der macht uns als Familie stark. Jeder hat seine Ansichten und Schwerpunkte, in die er sich vertieft und die so auch respektiert werden. Nichtsdestotrotz prallen gelegentlich zwei oder mehrere Fronten gegeneinander, was jedoch die Zusammenarbeit wiederum stärkt und neue Kreationen hervorbringt. Unruhen vermeiden wir, indem wir viel miteinander sprechen und kommunizieren. Da wir jedoch eine ausgewogene Balance bezüglich Ästhetik und Branding pflegen, arbeiten wir in geeinten Kräften in dieselbe Richtung. Unsere Familie ist der Punkt, in dem Neues entsteht oder Bestehendes fällt. F: Weshalb ist jeder von euch für den Erfolg der Marke so wichtig? FM: Metaphorisch gesagt funktioniert die Marke Inuikii gleich wie unsere Familie. Jeder steuert seinen essentiellen Beitrag bei, dies jedoch nicht nur in seiner Kernkompetenz, sondern auch mit seinem Wesen innerhalb der Familie, denn die Worte eines Bruders oder einer Mutter können mehr motivieren und Ansporn sein als von Dritten. Der Erfolg ist also auch Teil unserer Familie – solange wir glücklich sind mit unserem Tun, ist der Erfolg garantiert. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bedeutet unser Erfolg natürlich, dass wir etwas richtig gemacht haben, was uns wiederum in unserem Tun bestätigt. Mit mehr Erfolg kommt auch eine Weiterführung der Bekanntheit der Marke und deren Weiterentwicklung, was sehr spannend ist. F: Wie viele Menschen arbeiten für euch? Seid ihr gute Chefs? FM: Total sind wir zehn Personen. Wir sind keine klassischen Chefs, die die Arbeit vorkauen, wir verlangen Selbständigkeit, die wiederum zu Freiheiten in der Arbeit führt. Pflichtbewusstsein wird groß geschrieben, da jeder wichtige Arbeiten übernimmt und somit die Verantwortung seines Bereiches trägt. F: Ihr lasst alle Produkte von Hand fertigen. Weshalb? FM: Die schnelllebige Welt erwartet immer mehr für einen kleineren Preis. Verluste in Bezug auf Umwelt und Arbeitsbedingungen werden da meist einfach hingenommen. Hier wollen wir einen Gegen-Akzent und wieder mehr Wert auf Qualität setzen, auch wenn sich diese im Preis entsprechend widerspiegelt. Ein weiterer Grund ist das Handwerk, das das Produkt ausmacht. Es ist kein klassisches Produkt in Bezug auf Produktion – Fingerspitzengefühl, Konzentration und Know-How sind

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essentiell. In den Inuikiis steckt viel Schweiß und Liebe, was sich in den Details bemerkbar macht. Wir wollen, dass die Menschen wieder verstärkt eine Bindung mit unserem Produkt aufbauen. Inuikii ist nicht nur ein Schuh – sondern auch ein Schmuckstück. F: Wisst ihr, durch welche und wie viele Hände eure Produkte gehen? FM: Wir sind kein hochtechnologisiertes Unternehmen, das alles verfolgt. Trotzdem haben wir eine gute Übersicht darüber, wer unsere Produkte trägt oder mag, durch unsere engen Kontakte mit einerseits unseren B2B-Kunden wie auch dem Endkonsumenten. F: Wo produziert ihr, und was war die Herausforderung dabei, einen guten Produzenten zu finden? FM: Die Produktion ist und bleibt immer ein extrem spannendes Thema. Wir arbeiten fast ausschließlich mit italienischen Lieferanten zusammen – von Schnürsenkeln über Leder bis hin Cinzia Maag ist das Herz von Inuikii. Mit zu Textilien. Das Zusammenspiel aller Parteien 16 kam sie in die ist von Saison zu Saison eine große HerausforSchweiz, arbeitete derung. Die Kommunikation wie auch die vererst in einer Bank, später für Hunter schiedenen Kulturen, kaum vorstellbar in der Boots, bevor sie heutigen globalisierten Geschäftswelt, bergen gemeinsam mit mancherorts unüberbrückbare Hürden. Stetig ihren Söhnen ihr eigenes Label Inuikii sind wir daran, mit unseren beiden Produktionsgründete. stätten die Prozesse zu optimieren, denn eine Produktion zu finden, die von Beginn weg funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk – unvorstellbar. Daher ist die stetige, sehr nahe Zusammenarbeit das einzige Rezept. F: Wie schafft ihr es, Abfälle in der Produktion zu vermeiden? FM: Dies ist einer der wichtigsten Arbeitsschritte, die Materialbestellung und Koordination und das penible Rechnen, um den Restbestand so klein wie möglich zu halten. Einerseits

„Solange wir glücklich sind mit unserem Tun, ist der Erfolg garantiert.“ bestellen wir die exakten Mengen, was immer ein Risiko mit sich bringt, und andererseits haben wir ein Konzept, um die Abfälle weiterzuverwenden. Bei vielen Restmaterialien (sollte dies vorkommen) werden im darauffolgenden Jahr wieder die gleichen Styles produziert und über den Online-Shop verkauft. Das war auch ausschlaggebend für die neue Strategie, die wir seit vergangenem Jahr im Verkauf einsetzen. F: Wie wichtig ist Recycling in der Mode? Und für eure Kollektionen? FM: Wir denken, dies ist eine ethische Frage. Recycling ist zurzeit ein großes Thema in der Mode-Branche. Der FastFashion-Bereich wird immer größer, es wird immer mehr pro-

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duziert, es entsteht immer mehr Abfall, trotzdem umhüllen sich alle mit Recycling und „ich bin Grün“. Um nicht über Recycling sprechen zu müssen, sollte man eher bedachter produzieren (also bei der Wurzel beginnen), anstatt am Ende des Produktzyklus’ massenweise recyceln zu müssen. F: Was war die größte Herausforderung dabei, Inuikii auf den Markt zu bringen? FM: Die Herausforderung ist immer der Markteintritt. Wir hatten enormes Glück, da Inuikii ein Selbstläufer war und beim Publikum enorm gut angekommen ist. Diese Herausforderung hat sich bei uns nicht zu Beginn gezeigt, aber mit dem Wachstum. Ein immer leidiges Themas ist die Finanzierung der Produktion, da diese mit dem Order-Geschäft im Voraus bezahlt werden muss. F: Habt ihr schon mal daran gedacht, alles hinzuschmeißen? FM: An diesem Punkt ist, so glauben wir, jeder Mensch mit jedem Projekt, in das er sich stürzt. Klar gab es dies bei uns, aber nach einem Kaffee und einem motivierenden Gespräch mit einem der Familienmitglieder ist man wieder back-on-track und motivierter als zuvor. Hinzuschmeißen kommt nicht in Frage, dafür macht es viel zu viel Spaß! F: Pro Saison bringt ihr bis zu 70 neue Designvarianten auf den Markt. Man könnte denken, irgendwann gingen einem die Ideen aus! Woher holt ihr immer wieder neue Inspirationen? FM: Die Inspiration kommt von überall, wir beginnen meist mit einem Kollektions-Konzept sechs Monate bis eineinhalb Jahre im Voraus. Zum Schluss kommt alles anders, und die vordefinierten Themen wurden durch Ideenfindungen beim Laufen oder beim City-Trip über den Haufen geschmissen – kreatives Schaffen eben. F: Die Inuikii-Kollektionen bestehen aus Boots, Sneakers und Slippers. Könntet ihr euch vorstellen, später auch ganze Modekollektionen zu entwerfen? FM: Auf jeden Fall können wir uns dies vorstellen, das kommt aber für uns mittelfristig nicht in Frage. Der Lifecycle sowie unser Anspruch bezüglich Qualität und Abfall muss zu einem späteren Zeitpunkt auch in weiteren Modeartikeln gegeben sein. F: Inuikii klingt nach der Sprache der Inuit. Weshalb habt ihr euch für diesen Namen entschieden, und was steckt dahinter? FM: Inuikii besteht aus zwei Wörtern: Inu und Ikii. Inu bedeutet attraktiv/schön und Ikii kalt. Zusammen ergeben sie „die Schönheit der Kälte“ in der Sprache der Inuit. Passt jetzt nicht perfekt für den Sommer, aber der Name hat’s drauf! F: Weshalb sollten wir den Winter in euren Lammfellstiefeln verbringen? FM: Lammfell ist ein natürliches Material, das einerseits die Temperatur der Füße reguliert, aber auch beruhigend wirkt. In kalten Zeiten verlässt die meiste Wärme unseren Körper über Kopf, Hände und Füße. Hinzu kommt, dass sie extrem bequem sind. Der Anspruch war, einen modischen Schuh auf den Markt zu bringen, der warm hält. Durch die Vielfalt der Styles findet jede Frau ihren passenden Stil. F: Was ist am Winter besser als am Sommer? FM: Unsere Identität ist der Winter – der Name verrät es. Auch haben wir uns einen Namen im Winter gemacht und uns dort eine Position erkämpft. In der Zwischenzeit haben wir aber auch sehr Gefallen am Sommer gefunden. F: Lammfell wird immer noch häufig mit Pelz in Verbindung

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gebracht. Was entgegnet ihr Skeptikern? FM: Lammfell ist kein Pelz. Pelz wird „produziert“, im Gegensatz zu Lammfell, das als Nebenprodukt der Food-Industrie weiterverwendet wird – analog Leder. F: Wer sind eure Vorbilder? Und wärt ihr selbst gerne eines? FM: Jeder muss seine eigene Geschichte schreiben, lernen und erfahren. Sich an anderen zu messen, hat nicht nur immer Vorteile. Wir möchten keine Vorbilder sein, aber Inspirationsquelle – so wie andere Brands für uns. Ein Vorbild muss 100 Prozent das erfüllen, was man sein möchte – und das gibt es leider nicht. F: Wie empfindet ihr die Situation als Designer in der Schweiz? Bekommt ihr zwischen den vielen internationalen Labels genügend Aufmerksamkeit? FM: Wir hatten von Beginn weg die Erwartungshaltung, als Schweizer Label in der Schweiz mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, was nicht der Fall war. Dies gilt jedoch nicht für alle, diese Partner möchten wir gerne außen vor lassen. Nichtsdestotrotz haben wir auch gelernt, dass wir als Brand einen Schritt auf die Schweiz zugehen und zeigen müssen, was wir können und was wir sind. Mit der Zeit wurden wir positiv überrascht und müssen uns diesen Fehler eingestehen: nicht nur zu erwarten, aber auch zu geben. F: Verkauft ihr eure Schuhe auch im Ausland? Und wie läuft’s? FM: Grundsätzlich verkaufen wir 90 Prozent im Ausland. Die größten Märkte sind Russland, die skandinavischen Länder, Deutschland, Italien und Amerika. Den Schweizer Markt müssen wir nochmals mit mehr Power angehen und den Vorteil nutzen, dass wir mitten drin sitzen. F: Was motiviert euch jede Saison aufs Neue? FM: Die Freude der Kunden und Konsumenten. Es gibt kein schöneres Feedback, als wenn jemand Freude am Produkt hat, das wir für sie machen, sei es ein bestehender oder neuer Kunde, ein Konsument, die Presse, berühmte Personen, und so weiter. Kein Geld kann man damit aufwiegen.

Stylisch, bequem und ein Schuh, nachdem sich die Menschen auf der Straße den Nacken verrenken.

Mit dieser Aussicht steigt die Freude auf den Sommer.

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RESORT REPORT

Im Anantara Kalutara Resort dürfte die Zeit ruhig einige Tage lang stehen bleiben.

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Der Inselstaat Sri Lanka hält mehr bereit als postkartenverdächtige Teeplantagen und Zuckerstrände. Zum Beispiel das Anantara Kalutara Resort, das seine Gäste erst einmal sprachlos macht. Text: Marina Warth

Hier schießt jeder Erinnerungsfotos wie aus dem Bilderbuch.

Sri Lanka ist Indiens kleine Schwester: süß, zurückhaltend und um einiges einfacher zu handeln als der nördliche Bruder. Wer die Exotik sucht ohne Delhi-Belly-Erfahrung und dennoch nach Abenteuern lechzt wie ein Durstender nach einem Schluck Wasser, der ist im singhalesischen Inselstaat genau richtig. Nach Dschungelsafari und Stadttrip nach Colombo sinkt jedoch auch der neugierigste Reisende gerne in weiche Kissen und checkt deshalb im Anantara Kalutara Resort ein. Strand und Flussdelta zu Füßen und umgeben von Palmen blickt man hier aus einem der 141 Zimmer oder Suiten oder einer von neun Pool-Villen (für den mit etwas dickerer Geldbörse) direkt aufs Meer oder in den tropischen Garten, während man die Eindrücke des Tages Revue passieren lässt. Dabei ist selbst das Interieur eine Besichtigungstour wert, vereint das Anantara Kalutara Resort doch Kolonialstil mit modernem Design und das auf eine Weise, die Münder offen stehen lässt. Einmal von den eigenen vier Wänden losgerissen, darf man sich gleich von drei verschiedenen Küchencrews kulinarisch verwöhnen lassen: Beim Genuss von internationalen oder italienisch-mediterranen Gerichten verfliegt auch das letzte Bisschen Heimweh – wobei die Köche natürlich auch singhalesische Köstlichkeiten auf den Tisch zaubern. Damit das leckere Essen nicht gleich an den Hüften hängen bleibt, bietet das Resort vom Fitnessstudio bis zum Wassersport-Club allerlei Möglichkeiten, Kalorien abzutrainieren. Für die restliche körperliche Reinigung sorgen diverse Ayurveda-Behandlungen, Yoga- und Meditationskurse kümmern sich um die seelische. So oder so: Wer nach einem Aufenthalt im Anantara Kalutara Resort in Sri Lanka wieder ins Flugzeug steigt, fühlt sich wie neu geboren.

Kulinarische Verwöhnung.

Kitschiger geht’s kaum.

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Anantara Kalutara Resort, St. Sebastian’s Road, Katukurunda, Kalutara, Sri Lanka ab ca. 244 Euro pro Nacht inkl. Frühstück für zwei Personen, weitere Informationen finden Sie unter https://kalutara.anantara.com Januar / Februar 2019


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All mine! Mit Swatch X You designen wir unsere eigene Uhr und sorgen so dafür, dass uns garantiert jeder aufs Handgelenk guckt.

Acht Milliarden Menschen. Und es werden immer mehr. Um da in der Masse nicht unterzugehen, individualisieren wir unseren Look von der Frisur bis zur Uhr. Mit Swatch X You können wir letztere nämlich endlich designen, wie uns der Sinn steht. Verschiedene Muster stehen zur Auswahl – von der Blümchentapete über die geometrische Zeichnung bis hin zum Graffiti-Print. Darauf schieben wir unsere Uhr so lange hin und her, bis uns gefällt, was wir sehen. Schwarz oder Weiß? Auch die Farbe des Uhrwerks bleibt unserem Geschmack überlassen, und wer die Individualisierung auf die Spitze treiben will, versieht die Rückseite des Uhrengehäuses zusätzlich mit einem persönlichen Spruch.

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Pick a design, make your swatch Designen auch Sie Ihre eigene Uhr entweder online auf shop.swatch.ch oder in einem der SwatchStores in Basel (Freie Straße 45), Genf (Rue du Marché 40), Lausanne (Rue de Bourg 18) oder Zürich (Bahnhofstraße 52). Jede Swatch X You Uhr ist für 125 Franken erhältlich.

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PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH Lecker Schokolade lässt bereits beim Anblick unseren Serotonin-Pegel durch die Decke schnellen. Doch anstatt Pralinen zu verschenken, versenden wir jetzt individuelle ChocoGrüße der Schweizer ChocoManufaktur Aeschbach Chocolatier per Briefpost. Über die kostenlose App „ChocoGreets“ erstellen wir schnell und einfach Botschaften, über die sich jeder freut. Das eigene Foto hochladen oder

Patriotismus ein Bild aus den Vorlagen wählen, sich für eine Tafel (50 oder 100 Gramm) und eine Sorte (Weiß, Dunkel oder Vollmilch) entscheiden sowie die eigene Botschaft tippen – absenden! Wenig später darf sich der Empfänger bereits über seinen naschbaren Gruß im Briefkasten freuen, denn das persönliche Foto lacht ihm gedruckt auf essbares Zuckerpapier auf der Tafel entgegen. Versenden Sie Ihre Weihnachtsgrüße als ChocoFotogruß, mit dem Gutscheincode „Faces18“ erhalten Sie bis zum 31. Dezember 2018 10% Rabatt auf Ihre ChocoGreets. Zudem verlosen wir 10 x 10 ChocoGreets im Wert von je 69.–.

Surprise Damit im Briefkasten auch mal was anderes landet als öde Rechnungen, gibt’s die Pink Box. Einmal im Monat lassen wir uns von fünf neuen Pflege- und Kosmetikprodukten in der hübsch verpackten Box überraschen. Und weil uns das Öffnen so viel Freude bereitet, möchten wir diese mit unseren Liebsten teilen. Ob Schwester, Mutter oder beste Freundin: Wessen Augen beim Anblick von Lippenstift, Shampoo und Co. zu leuchten beginnen, wird sich über ein

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Während zur Weihnachtszeit alles glitzert und funkelt, setzen wir an unserem Handgelenk lieber auf edles Understatement. Der Chronograph „Patriot“ von Police passt nämlich genauso zum bunten UglyChristmas-Sweater wie zum schicken Anzug: Gehäuse und Mesh-Armband bestehen aus robustem Edelstahl und sind damit für jeden Einsatz bestens gerüstet. Ob wir uns vor dem Festtagsmahl in die Küche stellen oder danach auf die Piste wagen – unsere Uhr von Police ist immer mit dabei. Schließlich leuchten uns Zeiger und

Indexe selbst in der dunkelsten Nacht den richtigen Weg. Zu Weihnachten kommt die Police „Patriot“ im schicken Set zusammen mit einem Kreditkartenetui aus Leder, das es bei uns im Wert von 199.– ein Mal zu gewinnen gibt.

Sunny Side Abonnement der Pink Box genauso freuen wie wir. Der Gutschein lässt sich ganz einfach über www.pinkbox.ch/ gutschein bestellen und ist als 3-, 6- oder in der 12-MonatsVersion erhältlich. Bereiten Sie Ihren Liebsten eine Freude, und verschenken Sie mit einem Abo der Pink Box die beste BeautyÜberraschung, die es gibt.

Mit Weihnachten und Silvester haben wir schon mal zwei gute Gründe, uns beim Schminken wieder etwas mehr Mühe zu geben. Die neue High Spirit Kollektion von Dr. Hauschka ist der dritte. Und die gibt in Sachen Farbe so stark Vollgas, dass keiner mehr an der Power von Naturkosmetik zweifelt. In Pink und Koralle glänzen unsere Lippen dank den Liquid Lip Colours, während wir unsere Augen mit den Eye Crayons in Moosgrün zum Leuchten bringen. Die dicken Stifte halten zudem

eine zweite Farbe bereit, die einzelne Highlights setzt. Apropos Highlight: Unseres ist definitiv das Bronzing Powder, das als praktischer Pinsel daherkommt. Ein Dreh, ein Swipe, und unser Teint erinnert selbst bei Schnee und Eis an warme Sonnentage. Gewinnen Sie bei uns eines von fünf Sets vollgepackt mit Dr. Hauschkas High Spirit Kollektion aus Liquid Lip Colors, Eye Crayons und Bronzing Powder im Wert von je ca. 149.–.

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PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH Sparkling

Eisig

Am Himmel funkeln die Sterne und an unseren Ohrläppchen die Ohrringe „Creativity“ von Swarovski. Teils fest, teils schwingend präsentieren sich zahlreiche Kristalle in ihrer ganzen Pracht und faszinieren dabei Träger wie Beobachter. Fällt das Licht auf dieses Schmuckstück, strahlen die Kristalle heller als jedes Feuerwerk. Mit ein Grund dafür, diesen Ohrringen das Rampenlicht zu überlassen und sie am besten ohne weitere Schmuckbegleiter

zu tragen. Edel und zugleich keck lassen sich Swarovskis Ohrringe zum Cocktailkleid kombinieren oder zur umwerfenden Red-CarpetRobe. Getragen zu Bluse und Blazer sorgen sie allerdings auch abseits der Scheinwerfer für Glamour im Alltag. Gewinnen Sie bei uns die funkelnden Ohrringe „Creativity“ von Swarovski im Wert von ca. 129.–.

Seenot oder Katastrophenschutz: Die Retter des isländischen Rettungsdienstes sind harte Hunde. Und so haben sie nicht nur unsere Anerkennung verdient, sondern auch die Ehre, der neuen Luminox ICE-SAR Arctic 1000 Serie als Partner zu dienen. Entstanden sind fünf Uhrenmodelle – dank CARBONOX genauso widerstandsfähig wie der isländische Rettungsdienst. Zudem sorgt das energieunabhängige Beleuchtungssystem dafür, dass sich die Zeit selbst bei widrigsten Bedingungen 24/7 ablesen lässt – und das erst noch 25 Jahre lang. Inspirationen des ICE-SAR finden sich auf der ganzen Uhr: So erinnert die Form der Zeiger an die bei Einsätzen verwendeten Karabiner und die körnige Struktur des Zifferblattes an isländische

Winter-Wundermaske

Hell und Dunkel

Besonders während diesen kalten Temperaturen benötigt unsere Haut extra Pflege. Die einzigartige Formulierung der EVENSWISS Sublime Revealing Mask insbesondere der Wirkstoff „Sodium Dna“ spendet enorme Feuchtigkeit und kurbelt zusätzlich die hauteigene Kollagenproduktion und somit die Verjüngung der Haut an. Perfekt, um sich an einem Sonntagabend zu entspannen, die Tag & Nacht-Wunder-

s.Oliver Black Label versorgt uns nicht nur mit cooler Kleidung, sondern auch mit wohlriechenden Düften. So kommen der Damen- und Herrenduft s.Oliver Black Label daher wie Cocktailkleid und Smoking: Bei ihr mischen sich Pfirsich und Orange mit Mandarine und bilden gemeinsam mit einem Herz aus Rose, Jasmin und Flieder sowie einem Schuss Zedernholz und Vanille ein Parfum, nach dem man sich genauso umdreht wie nach einem schicken Blazer. Für ihn kommen

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maske wirken zu lassen und trotz frostiger Winterzeit ein unglaubliches Hautgefühl zu genießen. Holen Sie sich für Ihren perfekten WohlfühlSonntag bei uns eine von fünf Sublime Revealing Masks im Wert von je 100.–. Im neuen Zürcher EVENSWISS Store an der Klingenstraße 9, 8005 Zürich können Sie sich übrigens direkt von allen Produkten überzeugen lassen. Oder Sie shoppen online über www.evenswiss.ch.

Lavafelder. Eines der fünf Modelle der Luminox ICE-SAR Arctic 1000 Serie ist außerdem mit blauem Zifferblatt und blauem Armband erhältlich und dabei auf 900 Stück limitiert. Spannendes Extra: In Anlehnung an das 90-jährige Jubiläum der ICE-SAR ist der Index bei 9 Uhr durch „90 years“, die Position 6 durch das Logo des Rettungsdienstes und die Nummer 12 durch die Notrufnummer 112 ersetzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.luminox.com.

Zitrone, Zypresse, Salbei und Lavendel in den Flakon, wo sie auf Vetiver und Patschuli treffen: Ein würzig-frischer Duft, der einen durch jedes Meeting bringt und auch locker auf eine Gala begleitet. Holen Sie sich bei uns einen von sechs Düften von s.Oliver Black Label für sie oder für ihn.

PRODUKTE ZU GEWINNEN AUF WWW.FACES.CH

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Money on Beim Yankee Stadium in der Bronx, Ecke Macombs Dam Bridge und Jerome Avenue, hat Banksy einen Geparden hinterlassen. Er nennt das Werk „Bronx Zoo (at Yankee Stadium)“.

Ist die Spraydose der Molotov-Cocktail des InstagramZeitalters? Zumindest in der Hand von „ M I L L I O N D O L L A R “ B A N K S Y wird sie dazu. Seine an Wände geschmierte, messerscharf ironisierte Gesellschaftskritik erzielt Like-Lawinen auf Social Media, Spitzenwerte an Auktionen und Besucherrekorde in Kunstgalerien. Galten 98

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the wall Text: Marco Rüegg Fotos: Picture Alliance, Geisler-Fotopress, Photoshot, Dennis Van Tine, Cem Ozdel, AA

Das Melrose-Quartier in der Bronx bekam 2013 sein sozialkritisches Kunstwerk mit „Ghetto for Life“.

Sprayer erst noch als kleinkriminelle Vandalen, so ist der bis heute anonyme Brite für die Street Art, was Sid Vicious für den Punk Rock war: ein Provokateur mit achtstelligem Marktwert, der von südenglischen Hinterhöfen aus die Welt erobert. Quasi aus der U-Haft direkt ins Feuilleton. Und an die Mauern von New York. Januar / Februar 2019

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Banksys kleine Wandmalerei mit der New Yorker Skyline von 9/11 war in Tribeca zu finden – und zu fotografieren.

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„Art should comfort the disturbed and disturb the comfortable.“

Als Banksy diese Ballons an der Ecke Borden Avenue und 35th Street in Blissville, Queens aufhängte, verhaftete die Polizei mehrere Frevler bei dem Versuch, die Ballons zu stehlen.

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„There’s nothing more dangerous than someone who wants to make the world a better place.“

Es heißt, dass man sich aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, ein Haus bauen kann. Oder im Fall von Banksy eine kleine Sphinx.

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Auch auf der Rückseite dieses Hühner-Schlachthofs in Greenpoint Brooklyn hat Banksy sich verewigt.

Who the fuck is Banksy?

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Der Blumenwerfer, die Knutschpolizisten, das Ballonmädchen... Banksys Oeuvre umfasst Ikonen des 21. Jahrhunderts. Doch das vielleicht bemerkenswerteste Kunstwerk des Undercover-Picassos ist das Mysterium um seine bürgerliche Identität. Bis heute werden sämtliche Fürze aus der Gerüchteküche abserviert: 2008 führt digitales Geo-Profiling zu einem gewissen Robert Cunningham. Es entpuppt sich genauso als falsche Spur wie jene derer, die Banksy im Jahr zuvor in Bethlehem erwischt haben wollen – und damit dem israelischen Tagger James Ame alias AM72 einen Popularitätsschub verpassen. 2015 taucht der mutmaßliche Maestro am Rande der Dismaland-Ausstellung auf. Es handelt sich um einen Parkplatz-Wächter mit höchst begrenztem Zeichentalent. Der jüngste Verdacht vermutet hinter dem Pseudonym ein ganzes Kollektiv aus dem Trip-Hop-Hotspot Bristol unter der Regie von MassiveAttack-Mastermind Robert Del Naja. Dessen Kommentar: „We are all Banksy!“


Haarausfall vorbeugen – so geht ’s

Volles Haar ist bei Mann und Frau gleichermassen ein erstrebenswertes Schönheitsideal. Haarausfall ist daher für die Betroffenen eine echte Belastung. Von Tinkturen über Shampoos bis hin zu Massagen gibt es diverse Empfehlungen gegen den Haarverlust. Was hilft wirklich? Wir verschaffen einen Überblick!

Kapseln stärken von innen Haut und Haar sollten von innen gestärkt werden. Dies gelingt am besten durch ein Nahrungsergänzungsmittel. Es sollte wertvolle Öle und Vitamine enthalten, die das Haar kräftigen. Eine regelmässige Einnahme ist unumgänglich für den Erfolg.

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1. REVIDERM NUTRICOSMETICS – (30 TABLETTEN), CHF 35.00, Art.-Nr. 21833

SKIN-HAIR-NAIL

CARE

2. GOLD LIFE – GOLDHIRSE-ÖL KAPSELN (60 KAPSELN), CHF 59.00, Art.-Nr. 708632

3. LIONHAIR – HAAR KAPSELN (90 KAPSELN), CHF 150.00, Art.-Nr. 1573

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Aminexil als Intensivkur Aminexil ist eines der wenigen Mittel, dessen Wirkung gegen Haarausfall erwiesen ist. Es wirkt den Verhärtungen am Haarfollikel entgegen, die zu Haarausfall führen können. Zudem verankert Aminexil das Haar in der Kopfhaut, was Haarausfall ebenfalls mildert. Die Kuren können Sie vorbeugend oder als Intensivpflege verwenden. 4. KÉRASTASE SPÉCIFIQUE – INTERVENTION L'AMINEXIL (10 X 6 ML), CHF 51.20, Art.-Nr. 3271

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5. REDKEN CERAFILL MAXIMIZE – HAIR ADVANCE AMINEXIL (10 X 6 ML), CHF 49.60, Art.-Nr. 1015117 6. L'ORÉAL SÉRIE EXPERT AMINEXIL – ADVANCED (10 X 6 ML), CHF 37.30, Art.-Nr. 1671

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Shampoo gegen Haarausfall Ein richtiges Shampoo legt den Grundstein für eine gesunde Kopfhaut und volles Haar. Es gibt spezielle Shampoos, die die Durchblutung der Kopfhaut anregen und wunderbar funktionieren. Shampoos sind zudem ideal, weil sie häufig angewendet werden und nicht vergessen gehen. 7. SCHWARZKOPF BC SCALP GENESIS – ROOT ACTIVATING SHAMPOO (200 ML), CHF 18.70, Art.-Nr. 15464

8. PAUL MITCHELL TEA TREE SCALP CARE – ANTITHINNING SHAMPOO (300 ML), CHF 28.05, Art.-Nr. 10429

9. RENÉ FURTERER ANTICHUTE – TRIPHASIC STIMULIERENDES SHAMPOO (200 ML), CHF 19.90,

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Art.-Nr. 17267

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Keratin und Protein für starkes Haar Aus geschwächten Haarwurzeln kann kein starkes Haar wachsen - die Haare brechen schneller ab. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Haare stärken, wenn Sie an Haarausfall leiden. Dies gelingt am besten mit pflegenden Sprays, Masken oder einer Keratin Behandlung für zu Hause. 10. KERATIN COMPLEX – INFUSION (118 ML), CHF 69.00, Art.-Nr. 15060

11. HAIR RITUEL BY SISLEY – MASQUE SOIN RÉGÉNÉRANT (200 ML), CHF 94.00, Art.-Nr. 17224 12. NIKA K-PERFECTION – PURE KERATIN RECONSTRUCTING SPRAY (150 ML), CHF 35.20, Art.-Nr. 10510

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Altes geht, Neues kommt. Das gilt für den Kleiderschrank wie das Leben und in diesem Fall auch für uns. Was bleibt, sind unsere Goods, an denen wir nicht rütteln und die wir Ihnen in Form von Boots, Daunenjacken, Strickmützen und -schals sowie Handschuhen präsentieren. Obendrauf legen wir noch Bade-Kugeln, Peelings, Gesichtsmasken, Gin und Tonic, Schlitten und Schneefilme sowie Schmuck mit Sternen, der uns mit seinem Gefunkel den richtigen Weg zeigt.

„Gin straight takes the pain away.“ Ludacris

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Dicke Pullis

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Was wäre Weihnachten ohne Kekse und Festessen? Unvorstellbar. Deshalb ziehen wir uns einfach einen dieser bequemen Hoodies über und lenken damit von den vorübergehenden Problemzonen ab. Bauch weg, Style her – so schlagen wir ganz einfach zwei Fliegen auf einen Streich.

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1 Asos Design, Baumwolle, ca. 55.– 2 Balenciaga, Baumwolle, ca. 612.– (mytheresa.com) 3 Burberry, Polyester, Baumwolle, ca. 650.– (farfetch.com) 4 Ellesse, Baumwolle, Polyester, ca. 65.– 5 Hallhuber, Viskose, Polyamid, Elasthan, Polyester, Baumwolle, ca. 130.– 6 Hilfiger Collection, Baumwoll-Frottee, ca. 330.– 7 JW Anderson, „Cola Boots Hoodie“, Baumwolle, ca. 320.– 8 Kenzo, Baumwolle, ca. 211.– (mytheresa.com) 9 Levi’s, Baumwolle, ca. 80.– 10 Love Moschino, Baumwolle, ca. 336.– 11 Moschino, Baumwolle, ca. 465.– 12 MSGM, Baumwolle, ca. 415.– 13 Maison Mihara Yasuhi-

ro, Baumwolle, ca. 318.– (farfetch.com)

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Boots

Sie sind weder rutschfest noch kälteisolierend. Dennoch haben diese Treter einen ganz besonderen Platz in unserem Schuhschrank verdient. Die ausgefallenen Formen und Farben schaffen es nämlich, uns trotz Minustemperaturen ein Lächeln ins kältestrapazierte Gesicht zu zaubern.

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1 Christian Louboutin, „Hilconico“, Lackleder, ca. 1'095.– 2 Coliac, Leder und Polyester, ca. 833.– (farfetch.com) 3 AGL, Lackleder, ca. 426.– 4 3.1 Phillip Lim, „Drum“, Leder, ca. 740.– 5 Ellery, Leder, ca. 676.– (net-a-porter.com) 6 Dries Van Noten, Leder bezogen mit Seidenbrokat, ca. 608.– 7 Emporio Armani, Leder, ca. 520.– 8 Burberry, „Westela“, Kalbsleder, ca. 610.– (monnierfreres.com) 9 MM6 Maison Margiela, Leder mit Cup Heels, ca. 605.– 10 Samuele Failli, „Bea“, Samt, ca. 965.– (exklusiv bei mytheresa.com) 11 Vetements, „Geisha“, Brokat, ca. 1'520.– (mytheresa.com) 12 Kat Maconie, „Doris“, Leder, ca. 360.– 13 Gucci, Leder, ca. 1'440.– Januar / Februar 2019

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Wrapped around

Schals

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Jeden Winter das gleiche Schal-Dilemma: sich zwischen wohliger Wärme und Knoten im Haar oder eisiger Kälte und Pracht-Frisur zu entscheiden. Mit dieser Schal-Auswahl nehmen wir die Entscheidung ab und sorgen dafür, dass man die Schalfrisur gerne in Kauf nimmt.

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1 Woolrich, Wolle ca. 120.– 2 Samsoe Samsoe, Wolle und Kaschmir, ca. 189.– 3 Codello, Polyester, ca. 46.– 4 Weekday, Polyacryl, ca. 29.– (zalando.ch) 5 Gucci, Wolle, Baumwolle und Polyamid, ca. 631.– (matchesfashion. com) 6 Burberry, Wolle und Seide, ca. 440.– (farfetch.com) 7 Beatrice.b, Mischgewebe, ca. 235.– 8 Ivko, Wolle, ca. 129.– 9 Esprit, Polyacryl, ca. 40.– 10 Globus, Kaschmir, ca. 140.– 11 Pepe Jeans, Acryl, ca. 60.– 12 Balenciaga, Wolle, ca. 744.– (matchesfashion.com) 13 C&A, Polyacryl, ca. 15.– 110

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Nichts gibt einem mehr das Gefühl, beinahe dem Kältetod zu erliegen, als eingefrorene Finger. Damit der jährliche Gang über den Weihnachtsmarkt trotz Weihnachtseinkäufen in der einen und Glühwein in der anderen Hand zu bewältigen ist, gibt es hier 13 Lösungsvorschläge.

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1 Tory Burch, „Knit Fair Isle Glove“, ca. 138.– 2 28.5, Wolle, ca. 170.– (yoox.com) 3 Collection Weekend by John Lewis, Wollmix, ca. 21.– 4 Weekend by Max Mara, „Paolo“, Wolle, ca. 173.– 5 Hunter, Wolle, ca. 68.– 6 Missoni, Wolle, ca. 185.– (matchesfashion.com) 7 Polo Ralph Lauren, Wolle, ca. 92.– 8 Boutique Moschino, mit Sternprint, ca. 25.– 9 Quinton Chadwid, Lammwolle, ca. 47.– 10 Vivetta, Polyester, Elasthan, ca. 115.– 11 Diesel, „K-Screex“, Polyacryl und metallisierte Fasern, ca. 69.– 12 Marc by Marc Jacobs, Merinowolle, ca. 56.– (yoox.com) 13 Marc O’Polo, Baumwolle, Polyamid, Schurwolle,

Alpaka, Elasthan, ca. 70.– Januar / Februar 2019

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Auch wenn sie es nicht zugeben: Männer werden gerne in Watte gepackt. Vor allen Dingen im Winter, wenn der Schnee kein Ende nimmt und man täglich gegen fiese Windböen antritt. So kommen diese dicken Helden genau recht, die selbst die kälteempfindlichste Mimose gegen Eis und Kälte schützen.

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1 Andrea Crews, „Nebraska“, Polyester, ca. 325.– 2 Colmar, Polyester, Entendaunen, Entenfedern, ca. 539.– 3 The North Face, „V-Stock Parka“, Polyester und Nylon mit Kunstpelzbesatz, ca. 540.– 4 Wrangler, Polyamid, ca. 179.– 5 Burberry, Polyamid, Gänsedaunen, Gänsefedern, ca. 1'477.– (matchesfashion.com) 6 Versace, Baumwolle, Gänsedaunen, Gänsefedern, ca. 2'790.– 7 Fendi, Polyamid, Elasthan, Federdaunen, ca. 1'770.– 8 Balenciaga, Entenfedern, ca. 2'205.– (farfetch.com) 9 LC 23, Baumwolle, Nylon, Entendaunen, ca. 567.– 10 OMC, „Bomber Hypepusher“, Federdaunen, ca. 626.– 11 Moncler, „2 Moncler 1952“, Nylon, ca. 2'315.– 12 Scotch & Soda, Nylon, ca. 299.– 13 H&M, Polyamid, ca. 70.– 112

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Was die Kirsche auf der Torte, ist der Bommel auf dem Haupt. Ohne diese kleine Kugel bereitet uns der Winter nur halb so viel Spaß. Und wer das gewisse Etwas von alleine nicht bringt, der sorgt mit seinem Bommel auf der Mütze garantiert für Aufmerksamkeit.

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1 Ami Alexandre Mattiussi, Merinowolle, ca. 97.– 2 Colmar, „Van Orton Haube“, Polyacryl und Polyester, ca. 59.– 3 Levi’s, „Repeat Logo Beanie“, Polyacryl, ca. 45.– 4 Stetson, Merinowolle, ca. 67.– 5 Woolrich, Strickmütze mit Pom-Pom, ca. 90.– 6 Saint Laurent, Wolle, ca. 231.– (farfetch.com) 7 New Look, „Christmas Pudding Beanie“, Acryl, ca. 11.– (asos.de) 8 Timberland, Acryl, ca. 40.– 9 DC Shoes, Acryl, ca. 43.– 10 Asos Design, Acrylic und Polyester, ca. 16.– 11 Fendi, Wolle, ca. 220.– 12 Marcelo Burlon County of Milan, Polyester, Wolle und Acryl, ca. 175.– 13 Scotch & Soda, Wolle und Acryl, ca. 59.– Januar / Februar 2019

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Maskerade

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Bald steht wieder die Karnevals-Zeit vor der Tür. Unsere Gelegenheit, in andere Rollen zu schlüpfen und zu sein, wer immer wir wollen. Irgendwann geht aber auch diese Zeit vorbei, und wir müssen wieder unser wahres Gesicht zeigen. Damit auch dieses ankommt, bedienen wir uns frühzeitig cremiger Masken.

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1 Aveda, „tulasara wedding masque“, für ebenmäßige, strahlende Haut. 50 ml, ca. 105.– 2 Dr. Barbara Sturm, „Face Mask“, Aloe Vera und Kamille spenden intensiv Feuchtigkeit. 50 ml, ca. 160.– 3 Lancôme, „Absolue Precious Cells Masque Rituel Nuit Revitalisant“, gibt der Haut neues Volumen und festigt sie. 75 ml, ca. 265.– 4 Guerlain, „Abeille Royale Masque Gel Miel Réparateur“, Honig repariert und polstert die Haut von innen auf. 50 ml, ca. 170.– 5 Rituals, „The Ritual Of Namasté Glow Mask“, beschleunigt die Zellerneuerung mit natürlichem AHA. 50 ml, ca. 43.– 6 Skinfood, „Yuja Water Vita Boosting Face Mask“, revitalisiert die Haut mit sechs verschiedenen Vitaminen. 140 g, ca. 35.– 7 Grown Alchemist, „Age-Repair Sleep Masque“, die Leave-On-Maske verbessert die Haut und verfeinert die Poren. 40 ml, ca. 120.– 8 Chanel, „Sublimage Masque“, Anti-Aging-Maske mit pflegenden Nährstoffen. 50 ml, ca. 280.– 9 Vichy, „Liftactiv Hyalu Mask“, mit hochkonzentriertem Hyaluron und Agaven-Hefe-Extrakt. 50 ml, ca. 55.– 10 Kiehl’s, „Calendula & Aloe Soothing Hydration Masque“, erfrischt die Haut und spendet Feuchtigkeit. 100 ml, ca. 50.– 11 The Body Shop, „Almond Milk & Oats Superfood Facial Mask“, beruhigt die Haut und befreit sie von Spannungsgefühlen und Jucken. 75 ml, ca. 35.– 114

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Feuchtekick

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R e i c h h a l t i g e G e s i c h t s c re m e s

Im Winter hübsch auszusehen, ist schwer. Unser Mantel ist modisch, nicht warm, unser Paar Wollhandschuhe beim ersten Schnee nass und das Profil unserer Stiefel nicht vorhanden. Dafür ist auf diese reichhaltigen Cremes Verlass – egal, was Petrus sich einfallen lässt.

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1 Susanne Kaufman, „Nährstoffcreme“, extra Portion Feuchtigkeit, auch als Kur zu verwenden. 50 ml, ca. 81.– (greenglam.de) 2 Babor, „Moisturizing

Cream Rich“, pflegt intensiv mit Deep Moist Extract und Lipidkomplex. 50 ml, ca. 72.– 3 La Roche-Posay, „Nutritic Intense Riche“, regt die Produktion von hauteigenen Lipiden und Feuchtigkeitsfaktoren an. 50 ml, ca. 30.– 4 Valmont, „Moisturizing With A Cream“, beschert trockener Haut ein Hydrationsbad. 50 ml, ca. 163.– 5 Origins, „Make A Difference Plus+ UltraRich Rejuvenating Cream“, feuchtigkeitsspendend mit Komplex aus Litschi und Wassermelone, ölfrei. 50 ml, ca. 62.– 6 Vichy, „Aqualia Thermal Riche“, mit mineralreichem Thermalwasser, pflanzlichem Zucker und natürlichem Hyaluron. 50 ml, ca. 30.– 7 Belif, „The True Cream – Aqua Bomb“, Mischung aus Heilpflanzen für intensive Feuchtigkeit, ölfrei. 50 ml, ca. 43.– 8 Chanel, „Hydra Beauty Micro Crème“, intensive Hydration dank Mikrokapseln mit Kamelienextrakt. 50 ml, ca. 124.– 9 Clinique, „pep-start hydroblur moisturizer“, liefert Feuchtigkeit und reguliert die Ölproduktion. 50 ml, ca. 34.– 10 Clarins, „Hydra-Essentiel Crème Riche Désaltérante“, biologischer wExtrakt der Goethe-Pflanze verwöhnt die Haut mit Feuchtigkeit und regt die Produktion von Hyaluronsäure an. 50 ml, ca. 64.– 11 Guerlain, „Super Aqua-Crème“, mit Aquacomplex, der das Zellwasser reinigt. 50 ml, ca. 164.– Januar / Februar 2019

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Feinschliff

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Bodypeeling

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Jeden Tag verlieren wir bis zu 2 Gramm Hautschüppchen – und verteilen diese, wo auch immer wir hingehen. Dank diesen Peelings lassen wir unsere abgestorbenen Zellen in der Dusche. Das macht nicht nur Spaß, sondern beschert uns zudem seidig zarte Haut.

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1 Babor, „Salt & Sugar Oil Scrub“, pflegt dank Mandel-, Argan und Macadamianussöl. 200 ml, ca. 34.– 2 Rituals, „Celebrate Each Day

Body Scrub“, mit biologischem Zucker und zarten Ölen. 375 g, ca. 29.– 3 Sephora, „Exfoliating Body Granita Morning Zest“, Kiwisamen sorgen für weiche, samtige Haut. 250 ml, ca. 14.– 4 Clarins, „Tonic Body Polisher“, belebt mit ätherischen Ölen sowie Meersalz- und Zuckerkristallen. 250 g, ca. 57.– 5 Caudalie, „Divine Scrub“, Butter-Textur mit Kristallen aus braunem Zucker. 150 g, ca. 30.– 6 Five, „Body Scrub Coconut & Bergamot“, mit nur 5 Inhaltsstoffen. 150 g, ca. 30.– 7 The Body Shop, „African Ximenia Scrub“, Ximenia-Öl entspannt Körper und Geist. 350 ml, ca. 40.– 8 Lush, „Scrub Scrub Scrub“, Meersalz, Brombeerpüree und Holzkohlepulver bringen die Haut zum Strahlen. 300 g, ca. 23.– 9 Jo Malone, „Geranium & Walnut Body Scrub“, seidig-zarte Haut dank Sonnenblumenkernen und Sheabutter. 200 ml, ca. 47.– 10 Molton Brown, „Heavenly Gingerlily Caressing Body Polisher“ Sand aus Tahiti beschert streichelzarte Haut, 275 g, ca. 55.– 11 Herbivore, „Coconut Oil Body Polish“, hochwertiges Peeling aus purem Kokosnuss-Öl und bulgarischen Rosen. 226 g, ca. 42.– (greenlane.ch) 116

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Splish Splash

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Bade-Kugeln

Der erste Schnee fällt und weckt das Kind in uns. Wir hinterlassen Engelsabdrücke, bauen Schneemänner und finden uns wieder zwischen fliegenden Schneebällen – bis wir von der Nasenspitze bis zu den Füßen eingefroren sind. Dann greifen wir zu diesen bunten Kugeln, die uns in der Badewanne beim Auftauen helfen.

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1 Stenders Cosmetics, „I Believe In True Love“, rosiges Milchbad mit Mandelöl und Weizenprotein, ca. 9.– 2 The Body Shop, „Vanilla Marsh-

mallow Bath Bomb“, duftet festlich nach geschmolzenen Marshmallows, vegan, ca. 6.– 3 The Goat Milk Soap Store, „Lavender Lemon“, nährt die Haut mit Ziegenmilch, Kakao- und Sheabutter, ca. 3.– 4 BO Cosmetic, „Badesprudelherzen Citrusherz“, pflegendes Sprudelbad mit Mandelöl, ca. 5.– 5 Fortune Cookie Soap, „In The Loop Bath Bomb“, duftet fruchtig und pflegt die Haut, ca. 6.– 6 Dr. Botanicals, „Vegan Champagne Bath Bomb“, entspannt und nährt die Haut mit Mandelöl, vegan, ca. 19.– 7 Lush, „Under The Umbrella Tree“, belebt Körper und Geist mit Grapefruit, Zitrone und Neroli, ca. 9.– 8 Latika Soap, „Lavender Bath Bomb“, färbt das Wasser pink und spendet Feuchtigkeit mit Kokosnussöl, Sheabutter, Mandelöl und Avocado, ca. 7.– 9 Soul and Soap, „Unicorn Poop Bath Bomb“, nährt die Haut und duftet frisch nach Ananas, Orange und Himbeere, ca. 8.– 10 Soapie Shoppe, „Love Bomb“, verzaubert mit echten Blütenblättern sowie Argan- und Kokosnussöl, ca. 9.– 11 Heavenly Bubbels, „Unicorn Dreams Bath Bomb“, punktet mit Kakaobutter, fruchtigem Duft und goldenem Glitzer, ca. 6.– Januar / Februar 2019

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Kiss me

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Lippenbalsam

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Gleicher Humor, gemeinsame Interessen, Anziehung, Prickeln, Spannung – manchmal passt’s einfach. Wenn der erste Kuss nicht stimmt, ist dennoch alles umsonst. Um auf Nummer sicher zu gehen, greifen wir zu diesen Töpfchen, damit wir zumindest mit extra sanften Lippen punkten.

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1 Kivvi, „Yellow Plum Lip Marmalade“, vegane Feuchtigkeitspflege mit Sheabutter und Arganöl, ca. 9.– (ecco-verde.ch) 2 Fra Lippo Lippie, „Ziggy“,

natürlich und vegan mit Candelillawachs und Sheabutter, ca. 20.–

3 Benamôr, „Alantoíne“, Mischung aus Sheabutter, Mandel- und Kokosnussöl, ca. 10.– 4 Rituals, „Magic Balm Calendula & Karité“, mit feuchtigkeitsspendender Sheabutter und beruhigender Ringelblume, ca. 14.– 5 Burt’s Bees,

„Beeswax Lip Balm Tin“, 100% natürlich, mit Bienenwachs, Kokosnussöl und antioxidantienreichem Vitamin E, ca. 7.– 6 Too Faced, „Peaches and Cream Lip Balm“, reichhaltige Pflege mit Pfirsichsahne, ca. 26.– 7 Jurlique, „Rose Love Balm“, nährende Formel, die schützt und pflegt, ca. 13.– (lookfantastic.de) 8 The Body Shop, „Pink Grapefruit Lip Butter“, mit Vitamin E, Sheabutter und Öl aus Grapefruitkernen für weiche und geschmeidige Lippen, ca. 10.– 9 Lush, „Honey Trap Lip Balm“, feuchtigkeitsspendender Mix aus Honig, Haferschrot und Ölen, ca. 15.– 10 Nyx Professional Makeup, „#thisiesevverything Lip Balm“, nicht fettende Formel mit Vanille-Kirsche Geruch, ca. 7.– 11 Tony Moly, „Mini Lip Balm“, zarter und feuchtigkeitsspendender Lippenbalsam mit SPF15, ca. 10.– 118

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Slow down

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H a a r k u re n

Wenn selbst unsere Haare eine Kur brauchen, ist es an der Zeit, einen Gang runterzuschalten. Gut, dass diese Mittelchen nach Ausdauer beim Duschen verlangen und uns Zeit zum Entspannen und Nachdenken aufzwingen. Wenn wir dann wieder raushüpfen, sind nicht nur unsere Haare erholt, sondern auch wir.

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11 1 Evo, „mane attention protein treatment“, zum Aufbau der im Haar enthaltenen Proteine. 150 ml, ca. 30.– 2 Annemarie Börlind, „Seide Natural

Hair Care Intensiv-Kur“, repariert Strukturschäden mit Natural Oil Complex, ohne Sulfate und Silikone. 125 ml, ca. 15.– 3 Rausch, „Weizenkeim Nähr-Kur“, mit Zinnkrautextrakt, Weizenkeim- und Sonnenblumenöl, ohne Parabene und Silikone. 100 ml, ca. 16.– 4 Weleda, „Hafer Aufbau-Kur“, Geschmeidigkeit dank Sheabutter und Bio-Ölen, ohne Silikone. 150 ml, ca. 15.– 5 i+m Naturkosmetik, „Hair Care Pracaxi & Sheabutter Intensiv Haarkur“, pH-neutrale Aufbaukur mit Arganöl und Sheabutter. 150 ml, ca. 15.– (ecco-verde.ch) 6 Aveda, „damage remedy intensive restructuring treatment“, mit Pflanzenölen und Quinoa-Protein für gesundes, glänzendes Haar. 150 ml, ca. 56.– 7 Unique Beauty, „Intensive Haarkur“, stärkt das Haar mit Weizenprotein. 50 ml, ca. 5.– (ecco-verde.ch) 8 Wella, „Nutri-Enrich Warming Express Mask“, mit pflegendem Aprikosen- und Mandelextrakt. 150 ml, ca. 27.– 9 Nashi Argan, „Deep Infusion Restorative Hydrating Mask“, baut geschädigtes Haar wieder auf mit wertvollem Arganöl. 150 ml, ca. 36.– (clickandcare.ch) 10 John Masters Organics, „Honey & Hibiscus Hair Reconstructor“, Soja- und Weizenaminosäure erneuern das Haar nachhaltig. 118 ml, ca. 40.– (greenglam.de) 11 L’Oréal, „Botanicals Lavender Soothing Conditioning Balm“, Lavendel-, Soja- und Kokosöl beruhigen und spenden Feuchtigkeit. 200 ml, ca. 10.– Januar / Februar 2019

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Twinkle Twinkle!

Sternschmuck

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Wir machen dem Rockefeller Center allerlei Konkurrenz und schmücken uns mit den schönsten Sternen. Und da wir uns diese nicht vom Himmel greifen können, holen wir sie uns eben als Schmuck direkt ans Handgelenk oder an unsere Ohrläppchen. Dort funkeln sie dann mindestens so stark wie die Gestirne im Orbit.

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1 Claire’s, aus Metall und Kristallimitaten, ca. 4.– 2 Justine Clenquet, „Ziggy“, aus Messing und Swarovski-Kristallen, ca. 200.– (shopbop.com) 3 Karl Lagerfeld, „Star Signature“, aus Messing, ca. 204.– 4 Sydney Evan, „Starburst“, aus Gold mit Diamanten, ca. 555.– (mytheresa.com) 5 Jennifer Behr, „Estee“, aus Messing mit Swarovski-Kristallen, ca. 289.– (mytheresa.com) 6 A Beautiful Story, aus vergoldetem Sterlingsilber, ca. 80.– 7 Al Coro, aus Diamanten und Rotgold, ca. 1'533.– 8 Mercedes Salazar, aus Perlen, ca. 283.– (net-a-porter.com) 9 Cody Sanderson, aus Sterlingsilber, ca. 3'673.– (farfetch.com) 10 Oscar de la Renta, aus Hartzinn, ca. 584.– 11 Thomas Sabo, „Stern“, aus geschwärztem Sterlingsilber, je ca. 65.– 12 Vanessa Arizaga, aus Messing, ca. 150.– (shopbop.com) 13 s. Oliver, „Red

Label“, aus Leder und Edelstahl, ca. 35.–

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Unschuld

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We i ß e U h r e n

Unbefleckte Westen und reine Herzen sind nicht das einzige, was einen zum Tragen dieser Uhren bemächtigt. Schneeköniginnen und beschwipste Après-Ski-Hasen greifen hier guten Gewissens natürlich ebenfalls zu. Letztere tun allerdings gut daran, sich damit nicht zu tief ins flockige Weiß zu wagen. Sonst hilft zum Schluss nur noch der Lawinenhund.

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1 Michael Kors, „BRADSHAW MK6585“, ca. 299.– 2 Emporio Armani, „Connected Men’s Hybrid Smartwatch ART3025“, ca. 229.– 3 Piaget, „Altiplano“, ca. 11'800.– 4 Calvin Klein, „Seduce“, ca. 239.– 5 Thomas Sabo, „Karma“, ca. 359.– 6 Lacoste, „2001023“, ca. 229.– 7 DKNY, „SoHo NY2725“, ca. 129.– 8 Hermès, „Arceau Cavales“, ca. 8'800.– 9 Swatch, „Black Border“, ca. 65.– 10 Cartier, „Ballon Bleu de Cartier“, ca. 5'000.– 11 Girard Perregaux, „Laureato 38 mm White Ceramic“, ca. 18'000.– 12 Victorinox, „I.N.O.X. professional Diver Titanium“, ca. 695.– 13 Chopard, „Happy Sport“, ca. 4'110.– Januar / Februar 2019

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Brrr!

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Schneefilme

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In warme Decken gekuschelt und mit einer Tasse heißer Schokolade in der Hand verkriechen wir uns an grauen Tagen in unserem Bett und schützen uns vor der Kälte. Geschaut wird, was zum Wetter passt. Welche Geschichten sich in den eisigen Berggebieten abspielen und wo der nächste eiskalte Mord geschieht, decken wir mittels der Filme auf dieser Seite auf.

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1 Black Mountain Side, Thriller, Cameron Tremblay, ca. 17.– 2 Blood Snow, Horror/Thriller, Penny Drake, ca. 18.– 3 Chasing Ice, Dokumentation, Jeff Orlowski, ca. 30.– 4 Der Mann aus dem Eis, Abenteuer, Jürgen Vogel, ca. 19.– 5 Die Schneekönigin, Abenteuer, Bridget Fonda, ca. 15.– 6 Zwischen zwei Leben, Abenteuer/Romanze, Kate Winslet, ca. 20.– 7 Fargo, Thriller/ Komödie, Billy Bob Thornton, ca. 14.– 8 Frozen – Eiskalter Abgrund, Thriller, Emma Bell, ca. 9.– 9 Grenzgänger – Gefangen im Eis, Drama/Thriller, Andrzej Chyra, ca. 14.– 10 Mitten im kalten Winter, Drama, Gabriele Fresia, ca. 19.– 11 Schneemann, Thriller/Kriminalfilm, Michael Fassbender, ca. 13.– 12 The Revenant, Action, Leonardo DiCaprio, ca. 8.– 13 White as Snow,

Thriller, Louise Bourgoin, ca. 25.–

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Ab die Post!

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Schlitten

Rafft euch auf, und schnappt euch einen unserer coolen Holzschlitten. Mit Eiltempo radeln wir die längsten Schlittenbahnen runter, vor uns das funkelnde Schweizer Bergpanorama in seiner vollsten Pracht. Und nach hunderten von Fahrten gönnen wir uns am Ende des Tages eine kleine Auszeit. Zwischen Nadelbäumen und Seelenstille denken wir einfach mal an nichts und niemanden.

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7 1 Colint, „Baran 110“, aus Buchenholz mit Zertifikat FSC, ca. 60.– (schlitten.shop) 2 Hamax, „Lillehammer Maxi“, aus Buche, ca. 124.– 3 Erst-Holz, aus massiver europäischer Buche, ca. 80.– (erst-holz.de) 4 VT-Sport / Colint, „Tourer Blue“, aus Naturbuchenholz mit Zertifikat FSC, ca. 61.– (schlitten.shop) 5 ScSports, aus Eschenholz, ca. 68.– 6 Rix,

„Holzschlitten Davos“, aus stabilem Buchenholz, ca. 96.– (amazon.de) 7 Otto Bachmann, „Tyrol Touren“, aus Hartholz, Federstahl und Eschenholz, ca. 219.– (sportxx.ch) Januar / Februar 2019

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Gin

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Ein sanftes Brennen im Rachen und ein leichtes Kribbeln in der Nase – das ist Gin! Wir stoßen an auf die guten Tage oder sitzen gemütlich vor dem Kamin und lassen die schlechten hinter uns. Das Elixier spart uns sogar den Gang zum Psychiater, denn es kann wahre Wunder bewirken. Und welcher Tonic am besten dazu passt, zeigen wir gleich auf der Seite nebenan.

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1 Studer, „Swiss Gold Gin“, mit Wacholder, Lavendelblüten und Ingwer, 40% Vol. 700 ml, ca. 49.– 2 Vørding Spirits, „Vørding’s Gin“, angereichert mit geröstetem Zedernholz und Orange- und Zimtnoten, 44,7% Vol. 700 ml, ca. 48.– 3 Silent Pool Gin, mit Zitrusnoten und würziger Kassia-Ringe und Würfel gemahlen, 43% Vol. 700 ml, ca. 48.– (silentpooldistillers.com) 4 Duncan Taylor, „Indian Summer“, mit Engelwurz, Süßholz, Koriander und Safran, 46% Vol. 700 ml, ca. 37.– (gustero.ch) 5 Matte Brennerei, „Meister Gin“, gefärbt mit Safran aus der Schweiz, 42% Vol. 500 ml, ca. 49.– 6 Koval, „Barreled Gin“, angereichert mit Engelwurz, Koriander und Wacholder, 47% Vol. 500 ml, ca. 59.– (gustero.ch) 7 Gold 999.9, angereichert mit Wacholder, Mandeln, Vanille, Zimtrinde, Mandarine und Veilchen, 40% Vol. 700 ml, ca. 54.– 8 Gin 27, „Premium Appenzell Dry Gin“, mit Wacholderaroma, Koriandernoten und asiatischen Gewürzen, 43% Vol. 700 ml, ca. 40.– 9 Boar, „Blackforest Premium Dry Gin“, angereichert mit Pfeffer-, Rosmarin- und Ingwernoten, 43% Vol. 500 ml, ca. 41.– 10 Kali, angereichert mit Zitrone, Fenchel und Zitrusöl, 45% Vol. 500 ml, ca. 60.– 11 Mombasa Club, „Strawberry Edition“, mit kräftigen Erdbeeraromen und blumigen Noten, 37,5% Vol. 700 ml, ca. 55.– (drink.ch) 124

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Die Mischung macht’s! Und weil Gin allein noch nicht zum geschmacklichen Orgasmus führt, haben wir hier die besten Tonic Water dazugestellt. Manches ist eben als homogener Genuss unschlagbar. Diese beiden können nicht ohne einander und funktionieren zusammen am besten. Hoch die Gläser!

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1 Gents, mit Holunderblüte und Alpenkräuter-Extrakten. 200 ml, ca. 3.– 2 1724 Tonic Water, mit natürlichem Chinin. 200 ml, ca. 3.– 3 Syndrome,

„Indian Raw Tonic“, enthält Zitronensäure, Aromen und natürliches Chinin. 200 ml, ca. 2.– (urban-drinks.de) 4 Lamb & Watt, „Hibiscus Blossom“, mit blumigen Noten und einer köstlichen Ladung Süße. 200 ml, ca. 1.– 5 Peter Spanton, „No. 5 Lemongrass“, mit Ingwer, Zitronengras und Chinin. 200 ml, ca. 3.– (ginladen.de) 6 Fever Tree, „Aromatic Tonic Water“, mit Vanille, Ingwer, Kardamom und Zitrusfrüchten. 200 ml, ca. 2.– 7 Thomas Henry, mit Kräuteraromen aus Chinin und Zitrusaromen von Limetten. 200 ml, ca. 2.– 8 Goldberg, mit einer Nuancierung von frischer Zitrone, 200 ml. ca. 1.– 9 Original, „Premium Tonic Water“, mit Zitrusnoten von Orange und Zitrone, 200 ml. ca. 2.– 10 Schweppes, „Premium Mixers Tonic & Hibiscus“, mit fruchtigen Aromen der Hibiskusblüte. 200 ml, ca. 2.– 11 Aqua Monaco, „Tonic Monaco“, mit herbem Chinin und natürlichen Zitronenextrakten. 230 ml ca. 2.– (aquamonacoshop.com) Januar / Februar 2019

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Zum Sterben schön

D i e s c h l i m m s t e n E r r e g e r d e r We l t

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Sie sitzen im Tram, auf der Türklinke, kleben auf der Computer-Tastatur oder auf den Lippen des nächsten Lovers: die schlimmsten Erreger. Welche grusligen und gar tödlichen Viren daraus entstehen können, zeigen wir auf dieser Seite. Wappnen Sie sich mit Desinfektionsmittel und häufigem Händewaschen. Zeit, den bösen Keimen den Kampf anzusagen!

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1 Dengue-Virus, Virusinfektion, die durch Stiche bestimmter Moskitoarten übertragen wird, jährlich ca. 22'000 Tote weltweit 2 Zika-Virus, Virus-

infektion, wird durch bestimmte Stechmücken übertragen, wenige Tote

3 HIV-Virus / Aids, Krankheitserreger, der Abwehrkräfte des menschlichen Köpers sowie deren Organe schädigt, ca. 940'000 Tote 4 Meningitis,

Entzündung der Hirnhaut und der Rückenmarkhaut, ca. 5'000 Tote 5 Schlafkrankheit, neurologische Erkrankung, die Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen verursacht, ca. 50'000 Tote 6 TetanusVirus, Infektionskrankheit, die durch Krämpfe und Lähm-Erscheinungen gekennzeichnet ist, ca. 56'000 Tote 7 Tuberkulose, Infektionskrankheit, die vor allem die Lunge befällt, ca. 1'800'000 Tote 8 Hepatitis, Entzündung der Leber, die durch Viren, Bakterien, Einzeller, etc. verursacht wird, ca. 1'340'000 Tote 9 MERS-CoV., Virus, verursacht schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen, ca. 134 Tote 10 Marburg-Virus, Infektionskrankheit, fieberhafte Erkrankung löst starke Blutungen der Organe aus, ca. 2 Tote 11 West-Nil-Virus, Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist, ca. 120 Tote 126

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12 E b o l a: Virusinfektion, Erreger führt zu hohem Fieber und kann Blutungen auslösen. Die Erkrankung verläuft in 50 bis 80% tödlich, jährlich ca. 5'500* Tote weltweit *in den Jahren 2013/2014

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EVENTS Klassentreffen 16.11., Bambi-Verleihung, Theater am Potsdamer Platz, Berlin 16.11. Text: Marina Warth Fotos: pa picture alliance, wenn Wenn das Rehkitz mit den Wimpern klimpert, kommen sie angelaufen wie die Ratten zur Flötenmusik. Die Bambi-Verleihung ist die Gelegenheit, sich herausgeputzt und feingemacht im Rampenlicht zu sonnen. Und so posierte dort am 16. November nicht nur Deutschlands Prosecco-Clique, sondern auch ein Hochkaräter wie Penélope Cruz. Die ließen dann aber alle links liegen, als Ewig-Blondine Thomas Gottschalk Sophia Loren über den Teppich führte. Ob sie nun acht oder zehn Bambis Unterschlupf gewährt, konnte die Film-Diva dann nicht mehr beantworten. Noch mehr goldene Vierbeiner wechselten an diesem Abend in Berlin die Hände, bevor Gäste, Laudatoren und Gewinner an der After-Party einmal mehr bewiesen: Beim Feiern sind auch Stars nur Menschen. Highlights: Die Posen der Stars auf dem Teppich. Fazit: Blogger Ricardo Simonetti bringt es auf den Punkt: „Der Bambi ist die einzige Nacht, in der sich Deutschland anfühlt wie Hollywood.“

THORE SCHÖLERMANN und JANA JULIE KILKA

haben mit ihren acht Beziehungsjahren das verflixte Siebte hinter sich. Also wozu das Theater?

Ein rosa Kuss fürs güldene Bambi: DUA LIPA.

So lustig, dass er dafür einen Bambi kriegt: LUKE MOCKRIDGE .

Wer stiehlt wem das Rampenlicht? Die Schauspielerinnen SONJA GERHARDT und TANESHIA ABT .

BARBARA BECKER

verteilt Küsschen an URSULA KARVEN . 128

Bei dem Dekolleté linst sogar die im siebten Monat schwangere EVA PADBERG in Richtung FRANZISKA KNUPPE . Januar / Februar 2019


Selfie-Wahn bei den LOCHIS und den KOCHS.

Bei dem Blitzlicht fühlt sich selbst PENÉLOPE CRUZ wie bei den Oscars. O-Ton GOTTSCHALK : „Es gibt Dates, die sagt man nicht ab, auch wenn einem die Hütte brennt.“ SOPHIA LOREN ist so eines.

Zwei Generationen, eine Gesinnung: UDO LINDENBERG und MIKE SINGER .

LIV TYLER

lässt tief blicken.

SHERMINE SHAHRIVAR

ist scharf. Wenn man das über die Mutter einer Vierjährigen überhaupt sagen darf.

Tonsur oder Iro? Was versteckt MARK FORSTER eigentlich unter seiner Mütze?

Gibt’s eigentlich ein Blitzlicht, das SYLVIE MEIS verpasst? Januar / Februar 2019

Back for good: KAI PFLAUME und zwei Mal TAKE THAT (GARY

BARLOW UND HOWARD DONALD) .

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Als der Dollarkurs anfing zu sinken, wechselte die Hiphop-Szene ihre Poser-Währung: 2007 tauchten in US-GangstaVideos erstmals Koffer voller Euro-Scheine statt Dollar-Noten auf, und die obligate goldene Dollar-Kette um den Hals wich dem goldenen Euro-Zeichen.

Der Euro Jeden Tag fassen ihn rund 332 Millionen Menschen an. So viele Hände hätten nicht einmal den Hintern von Kim Kardashian begrabscht, wenn seine Trägerin 250 Jahre alt würde. Im Gegensatz zum Bekanntesten aller Allerwertesten macht jedoch niemand einen Hehl daraus, dass eine Euro-Banknote aus Baumwolle besteht, knapp ein Gramm wiegt und in der Produktion nur gerade zwischen sechs und zwölf Cent verschlingt. Dennoch sammelt der Euro mehr Aufmerksamkeit als manches Reality-TV-Sternchen – und polarisiert mit gerade mal zehn Jahren wie selten zuvor, seit sein Kurs sinkt wie die Titanic nach dem Kuss mit dem Eisberg. Es stellt sich die Frage: Rettungsschirm oder gleich Abschaffen? Was auch immer, für Antworten sind die Experten besorgt. Wir liefern die nackten Fakten.

7.5 Gramm Ein Euro wiegt mit dem Ring aus Messing und einem Kern aus Kupfernickel exakt 7.5 Gramm. Der kleine Bruder, die 50-CentMünze aus nordischem Gold, bringt 0.3 Gramm mehr auf die Waage.

Als „Vater des Euro“ gilt der kanadische Ökonom Robert Mundell, dessen mit einem Wirtschaftsnobelpreis geadelten Forschungen zu Wechselkursen die Basis zur Gemeinschaftswährung legten. 130

In Finnland verpflichtet das Gesetz dazu, sämtliche Preise auf fünf Eurocent zu runden. Das soll die Zirkulation der kleinsten Münzeinheiten, der 1- und 2-EurocentMünze, verhindern. Von der europäischen Währungskommission kommt dafür heftige Kritik, was den Finnen jedoch ziemlich gleichgültig an ihrem skandinavischen Arsch vorbeigeht.

Der Euro müsste eigentlich Gottes Segen haben, schließlich bezahlt sogar der Papst seinen Espresso mit ihm. Falls der Papst für seinen Espresso bezahlen muss. Der Vatikan setzt mit den anderen Zwergstaaten Andorra, Monaco und San Marino auf die europäische Einheitswährung. Nur das Fürstentum Liechtenstein krallt sich an den Schweizer Franken.

14'300'000'000

Heute sind 14,3 Mia. Euro-Scheine im Umlauf – mehr als Dollar-Noten.

Apropos Teuerung: Gisele Bündchen ließ 2007 verlauten, ihre Gage künftig nur noch in Euro zu akzeptieren. Startschuss bildete im August desselben Jahres ein Vertrag mit US-Konzern Procter & Gamble. Sie war damals übrigens 27 Jahre alt und verdiente 33 Mio. Dollar pro Jahr. Auf das Supermodel folgten die Schurkenstaaten: Iran und Irak stellten ihren Öl-Handel offiziell von Dollar auf Euro um. Den „Kopf“ der EuroMünzen gestalten die Staaten individuell, die „Zahl“ sieht überall gleich aus. Erst zeigte der Hintergrund nur die 15 Gründerstaaten, seit 2007 ist die ganze Europakarte abgebildet. Für das landübergreifende Design ist der belgische Computerfritz Luc Luycx verantwortlich, dessen Initialen jetzt auf jedem verdammten Geldstück eingeprägt sind.

Auf jeder alten KrüppelSchreibmaschine lässt sich das Euro-Symbol tippen: C, backspace, =. Nachempfunden ist das Zeichen dem Epsilon aus dem griechischen Alphabet, als Referenz an Griechenland, der Wiege der europäischen Zivilisation. Ausgerechnet. Um die Credits für das Logo streiten sich der Belgier Alain Billiet und der EEC-Chefdesigner Arthur Eisenmenger bis heute. Auf dem Treppchen der weltweiten Währungsreserven steht der Euro nur auf Rang zwei hinter dem US-Dollar, aber vor Pfund Sterling und japanischem Yen. Dafür ist Mr. E unangefochtene Nummer 1 in der Kategorie des in Umlauf befindenden Gesamtvermögens: das beträgt satte 890 Billionen.

890 Billionen

LAST FACTS

Ein halbes Jahr nach Einführung des Euros erhielt die Währung in Deutschland den Übernahmen „Teuro“. Der Durchschnittspreis von Glühlampen stieg um 13%, jener von Weißkohl um gut 33%, und Tomaten wurden gar um knapp 52% teurer. Die Deutschen essen nicht so viel Gemüse, deshalb wurde die allgemeine Teuerung vom Bundesamt für Statistik bloß auf 1,6% beziffert – günstigeren Tintenstrahldruckern oder Ferienwohnungen sei Dank. Januar / Februar 2019


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