03 2017 Mร RZ CHF 4.50
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Wir sind unterwegs mit Superhelden, schauen wie Models wohnen und zeigen die schรถnsten Teile der Saison. ...und Falco wird 60.
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Contributors Editor’s Choice The Look Man The Look Woman The Look Beauty Short Trip What they say Let’s face it
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Eat & Drink Travel Beauty Fashion
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Wir zeigen, was Sie diesen Sommer tragen. Die Trends, die Looks, die Highlights – in unserem großen Fashion Report.
Mode macht Spaß – und das beweisen wir im Editorial „Spring Break“.
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Casey Affleck Yasmina Dexter
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Wir haben die besten Produkte für lockige Mähnen.
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Was Pinks dicke Unterlippe bedeutet? Lesen Sie Pietro Sassis Analyse im Let’s face it.
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Alle Teile fürs romantische Punk-Outfit gibt’s im Look Woman. F A C E S
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Hier gucken wir hin: auf die neuen StatementOhrringe.
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Fashion Report Editorial „Spring Break“ by Tiago Chediak
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Wir gucken durchs Schlüsselloch und erfahren, wie Models wirklich wohnen.
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Story: AGL Insider: Patrizia Bambi Making of: Azzarro
Voll auf die Zehn! Diese Lidschatten hauen richtig rein.
Stories 34 92
Heut’ Nacht bin ich Batman, Baby Models at Home
The Goods 107 Vol. 02/2017
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Event
128 Berlinale, Berlin
Last Facts
Ohne gelbe Schuhe und Taschen geht dieses Frühjahr gar nichts.
130 Falco
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In den Travel Shortcuts träumen wir vom nächsten Urlaub.
Die heißesten News und Trends direkt vom Laufsteg lesen Sie in den Fashion Shortcuts.
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Unsere Style Story: Wie die drei Giusti-Schwestern ihr Label AGL an die Spitze bringen.
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In unseren Goods zeigen wir die schönsten Lippenprodukte für knallige Make-ups.
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Was hinter Til Schweigers Rücken geflüstert wird, zeigen wir im What they say.
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Cover
Photography: Tiago Chediak Styling: Davis Carrasquillo Hair & Make-up: Kim White Model: Marry Butterly @ IMG NY Top von Chromat. Brille von Cutler and Gross.
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Impressum F A C E S
Herausgeber
C O N T R I B U T O R S
Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch
Chefredakteur Patrick Pierazzoli
Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin
Redaktionsleitung
Marina Warth – marina@faces.ch
Grafikleitung
Maximi
lian R eich
Linda Freutel
Wenn du einen suchst, der sich Ich schmeiß alles hin und werde für eine gute Story von Stieren Prinzessin? Nichts für Linda durch Pamplona jagen Freutel. Unsere Autorin wollte lässt, ist Maximilian lieber Journalistin werden. Der Reich dein Mann. Der Grund: Weil Jura stinklangweilig Münchner schreibt für alle war. Und Journalismus ihr lauten Tiere des MedienLebenstraum. Kluge Entscheidschungels, darunter dung. Denn inzwischen schreibt Playboy, Neon, Postillon sie für diverse Mode- und Lifeund FACES. Reich hält nie style-Magazine in Deutschland, die Klappe, genauso, wie es Österreich und der Schweiz sich für einen guten JournaTiago Chediak und liebt ihren Beruf. Und nach listen gehört. Vielleicht hat er eigener Aussage auch unser Hartnäckigkeit auch im Studium Magazin. Für diese Ausgabe Tiago Chediak gehört zu den gelernt, aber wir sind froh, ist coolen Kids. Mit ihm will man um haut Freutel in die Tasten und Maximilian Reich nicht bei BWL analysiert den Erfolg von die Häuser ziehen – oder sein hängengeblieben. Sonst müssYasmina Dexter. Und diese Konterfrei ins Freundebüchlein ten wir nämlich auf die Story Erklärung ist um einiges kleben. Denn Chediak ist Modeüber seinen Besuch bei den spannender als Jura. und Portraitfotograf, ein Typ, der Phoenix Jones verzichten, die jeden kennt und auf der ganzen Sie ab Seite 34 lesen können. Welt zuhause ist. Von Brasilien Und glauben Sie uns: Das wäre aus ging’s nach New York, doch nun wirklich zu schade. wo Tiago Chediak in den vergangenen zehn Jahren mit Magazinen wie Vogue oder Harper’s Bazaar zusammenarbeitete und sogar sein eigenes Buch „The Live Canvas Project“ veröffentlichte. Florian Ribisch Für unser Editorial „Spring Break“ hat der BrooklynBrasilianer immer dann auf Es gibt Art Direktoren, und es den Auslöser gedrückt, wenn gibt Meister. Florian Ribisch Gina Bof fa die Stimmung am besten gehört zur zweiten Kategorie. war. Das Ergebnis sehen Sie ab Wie es sich gehört, hat auch Seite 74. ein Meister klein angefangen. Sie hat den Mann, das Haus, Als Grafiker im Büro X. Danach den Hund und bald auch einen kamen das Tempo-Magazin, die kleinen Fratz, der sie ordentlich Glamour und schließlich FACES auf Trab halten wird. Unsere und die Elle. Bei uns ist er der Grafikerin Gina Boffa ist kreative Kopf, verantwortlich schwanger und wird es nicht dafür, dass unsere Texte einen mehr sein, wenn Sie diese Zeilen Rahmen kriegen, der Sie garanlesen. Für diese Ausgabe hat tiert zum Lesen bewegt. Wie in Gina aber nochmals vollen Einunserem großen Fashion Report satz gegeben (und dazwischen auf Seite 40. Aber: Auch jemand immer mal wieder den Bauch wie Ribisch ist nur ein Mensch, getätschelt), damit Sie unser Vater von vier Kindern, einer, der Heft in gewohnt cooler Aufnicht vom Tablet vorliest, sondern machung in den Händen halten. aus einem Buch aus Papier, und Dafür danken wir ihr von Herzen dazu Musik hört, am besten von und wünschen ihr und ihrer Schallplatten. Sympathische Familie nur das Allerbeste. Wir Eigenschaften für einen Meister. freuen uns aufs Wiedersehen! 8
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Gina Boffa – gina@faces.ch
Redaktion
FACES Hohlstrasse 192 CH-8004 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch
Redaktion
Tamara von Allmen – tamara@faces.ch Vanessa Büchel – vanessa@faces.ch Annika Kellenberger – annika@faces.ch
Design/Layout Meret Ackermann Helen Ingold Sonia Tao
Autoren
Vanessa Büchel, Linda Freutel, Annika Kellenberger, Maximilian Reich, Pietro Sassi, Marina Warth
Fotos & Illustrationen
Tiago Chediak, Hadley Hudson, Maximilian Reich, pa picture alliance (dpa), Showbit, Wenn
Verlag
Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich
Anzeigen Schweiz und Deutschland
Fairlane Consulting GmbH Hohlstrasse 192 CH-8004 Zürich Tel. +41 43 322 05 37 Stefan Berger – berger@faces.ch Angela Meleti – meleti@faces.ch
Abonnementspreise
FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 4.50 Jahresabo CHF 45.– / 15.–* *FACES-Member profitieren von einem Spezialangebot. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Anmeldung unter: member.faces.ch © Copyright 2017 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
FACES wird ausschließlich auf PEFC-zertifiziertes Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt.
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Patrick Pierazzoli, Chefredakteur
Marina Warth, Leitende Redakteurin
Tamara von Allmen, Redaktionsassistentin
Caffeinado
Nachtschatten Putzfimmel Ich halte nichts von Neujahresvorsätzen. Denn erstens hält man die nicht ein, und zweitens gesteht man damit nur ein, dass man es bisher falsch gemacht hat. Ich behandle also meinen Plan, diesen Frühling mal Staub, Schmutz und Co. den Kampf anzusagen nicht als Vorsatz. Ich nenne es Motivation – dafür, meine Wohnung mal bis auf die Grundmauern zu putzen und altem Ballast die Tür zu zeigen. Schön, dass mich der „Surface Cleaner“ aus der Home Cleaning Linie von The Laundress (ca. 25.–, www.globus.ch) in herrlich verträumter Aufmachung beim Fegen unterstützt. Drin sind ätherische Öle und ausschließlich pflanzenbasierte Wirkstoffe, soll ja schließlich nur den Dreck angreifen – nicht mich. Und dabei duftet es frisch nach Eukalyptus, Bergamotte und Lavendel. Das ist nicht unbedingt nötig, aber nice to have, wenn man kniend die Küche schrubbt.
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Kaffee erreicht Stellen im Körper, da kommt Motivation nicht hin. In der Theorie ist ein Leben ohne Kaffee sicher möglich, im echten Leben eher nicht. In meinem ganz sicher nicht. Dumm also, wenn die Kaffeemaschine der Redaktion den Geist aufgibt. Eine neue muss her – aber was für eine? Filterkaffee mag ich nicht, Kapselsysteme sind finanziell wie ökologisch Blödsinn, und eine Kolbenmaschine macht zu viel Arbeit und Dreck. Eine vollautomatische Kaffeemaschine sollte es sein. Schön wäre eine, die ihren Namen verdient, die auf Knopfdruck Espresso, Cappuccino, heißes Wasser, Caffè Crema, Milchschaum, Espresso Macchiato, Latte Macchiato, Ristretto, Americano oder Milchkaffee zubereitet. Wenn man auch noch Kaffeemenge, Temperatur, Kaffeestärke und die Menge des Milchschaums pro Tasse bestimmen könnte, dann würde mein Koffeintraum Wirklichkeit. Und tatsächlich: Es gibt sie. Die Saeco GranBaristo Avanti kann all das und noch mehr, ist einfach im Unterhalt und lässt sich per App auch mit dem Handy oder Tablet bedienen. So sollte es sein, und so ist es ab jetzt.
Solarium und Tanning-Lotions sind nichts für mich. Und für kein Geld lege ich mich in die Sonne zu all den geölten Sardinen, die für ein bisschen Bräune Hautkrebs riskieren. Schutzfaktor 50 gehört zu meinen treusten Freunden – nicht nur im Urlaub, sondern jeden Tag. Die beste Vorsorge, die einfachste Pflege. Nicht, dass Sie jetzt denken, ich würde nur im Schatten leben. Ich muss raus, wenn die Sonne scheint, denn dann steigt die Laune, und es freut sich der Geist. In unseren Breitengraden reicht da besagte SPF-50-Maßnahme, näher am Äquator sind härtere Bandagen gefordert. Dann kommt das Visier des Schweizer Labels YVY zum Einsatz – in Handarbeit gefertigt aus italienischem Leder und Schweizer High-Tech-Mesh (ca. 375.–). Mit diesem Teil würde sich selbst Dracula in die Sonne wagen. Passt doch.
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Rock steady Ska ist das hyperaktive Kind auf dem Musikschulhof. Schneller als Reggae, fröhlicher als Punk, basslastiger als Pop. Nicht viele wissen um die jamaikanische Herkunft oder verstehen, worum es beim Ska wirklich geht. Deshalb brechen Labels wie Givenchy oder DSquared2 für das Genre jetzt eine Lanze und zeigen den schwarz-weiß-lastigen Look auf dem Laufsteg. Weite Hosen und karierte Hemden im bekannten Schachbrettmuster sind ein Muss, um den Ska modetechnisch zu repräsentieren. Hosenträger und Weste brechen den ansonsten so legeren Stil und verleihen ihm Eleganz und Wertigkeit. Wer mag, kombiniert eine Statement-Uhr oder etwas klobigen Schmuck als weitere Accessoires.
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1 Ben Sherman, „Nylon Bomber“, ca. 159.– 2 Parts of Four, „Portal Necklace Construction“, Halskette aus Holz, ca. 1'253.– 3 Mr. Smith, „Paste“, verleiht mehr Fülle. 80 ml, ca. 36.– 4 Bally, „HINGIS“, Rucksack aus Nylon, ca. 675.– 5 Lloyd, Hosenträger aus Textil, ca. 22.– 6 Ray Ban, „New Wayfarer“, Sonnenbrille, ca. 125.– 7 Nike, „Dry Kyrie Art 1“, Shirt aus Polyester, Baumwolle und Viskose, ca. 32.– 8 Horisaki Design & Handel, „Wrinkled Fedora Hat“, Hut aus Filz, ca. 630.– (farfetch.com) 9 Helmut Lang, „Macro Check Shirt“, Shirt aus Baumwolle, ca. 263.– 10 Rick Owens, „Cropped Astaires“, Hose aus Jeansstoff, ca. 405.– 11 Versus Versace, Ankle-Boots aus Leder, ca. 695.– 12 Montblanc, „TimeWalker Chronograph 1000 “, Armbanduhr, auf 18 Stück limitiert, ca. 170'000.– 13 Various Artist, „Ska Rude Boy Sounds“, CD mit Ska-Songs, ca. 18.– 14 Vans, „Old Skool“, Skaterschuh aus Leder und Textil, ca. 85.– (zalando.com) 15 DSquared2, Lederarmband mit Verzierungen, ca. 105.– (farfetch.com) 16 Colmar, Weste aus beschichtetem Baumwolldrillich und Denim, ca. 239.– 12
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CONTACT: +41 (0) 44 857 80 00 SWISS@THOMASSABO.COM
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Entweder oder. Immer müssen wir uns entscheiden – weshalb eigentlich? Dieses Frühjahr machen wir einfach, was wir wollen und pfeifen auf Schubladisierung. Unterstützung kriegen wir von Labels wie Coach oder Fendi, die auf dem Laufsteg munter zarte Blumenmuster mit punkigen Creepers oder Nieten kombinieren. Romantisch sein geht also auch ohne Naivität. 11 Wir zeigen mit flatternden Röcken oder transparenten Kleidchen unsere feminine Seite und knallen munter Lederjacke oder dicke Gürtel drauf. Denn: Mode ist nicht Schwarz oder Weiß. Erst die Abstufungen machen das Leben richtig interessant.
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1 Dolce & Gabbana, Ohrringe aus Messing, ca. 478.– (farfetch.com) 2 H&M, Jacke aus Polyester, ca. 80.– 3 Louis Vuitton, „Twist Epi MM Western Denim Rouge“, Tasche aus Leder, ca. 3'150.– 4 Swatch, „CLOVERCHECK“, Edelstahluhr, ca. 70.– 5 AGL, Brogues aus Leder, ca. 429.– 6 Philosophy di Lorenzo Serafini, Spitzenbluse aus Polyamid, ca. 966.– 7 Dorothy Perkins, Rock aus Polyester, ca. 40.– (zalando.com) 8 Elisabetta Franchi, Kette aus Metall, ca. 245.– 9 Patrizia Pepe, „Festical Jacket“, Jacke aus Leder, ca. 589.– 10 Alexander McQueen, Bustier aus Tüll, ca. 4'286.– 11 Givenchy, Ring aus Messing, ca. 205.– (farfetch.com) 12 Monki, „Kimono Flowers“, Baumwolljeans mit Applikationen, ca. 54.– 13 Moschino, Schultertasche aus Leder, ca. 1'265.– (stylebop.com) 14 Bally, „MELINDA“, Schuhe aus Napa-Flex, ca. 795.– 15 Lush, „Kerbside Violet“, blumiger Duft aus Veilchen und Jasmin. 30ml, ca. 78.– 16 Galaxus, weißer Picknickkorb, ca. 59.– 17 Fornasetti, „Flora Requiem“, Duftkerze, ca. 149.– (farfetch.com) 18 Creme, „Holymoly Lady Solo White“, Lady-Fahrrad mit aus Stahl mit Felgenbremsen, ca. 679.– 14
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Wer was zu sagen hat, muss den Mut haben aufzustehen. Lieber anecken als in der Masse verschwinden – das ist unser Credo. Deshalb setzen wir im Frühling auch munter auf schwarz geschminkte Augen statt auf pastellige Fliedertöne und brav gekämmte Frisuren. Wir machen’s wie die Models bei Coach oder Nicole Miller: Schwarzer Kajal wird nachlässig am unteren und oberen Wimpernkranz aufgetragen und mit dem Finger leicht verwischt. Etwas Lidschatten in Grau sorgt für die nötige Tiefe. Mascara kann, muss aber nicht sein. Und auf Blush oder farbige Lippenstifte verzichten wir sowieso, maximal etwas Mehr Kajal geht Gloss oder etwas Nude, das nicht: Edie Campbe ll muss reichen. Schließlich haut richtig rein. haben wir als richtige Rebellen besseres zu 9 tun, als uns um unser Make-up zu sorgen.
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1 Replay, Clutch aus Kunstleder, ca. 229.– 2 Bobbi Brown, „Remedies Skin Moisture Solution“, Feuchtigkeitsserum. 14 ml, ca. 58.– 3 Clarins, „Kit Pores & Matité“, Puder-Blättchen, ca. 54.– 4 Mac, Retro Matte Liquid Lipcolour in „Sweet Thing“, ca. 32.– 5 Kiehl’s, „Deep Moisture Clarifying Cream“, Feuchtigkeitspflege. 50 ml, ca. 59.– 6 Eos, Lip Balm in „Pearl“, ca. 8.– 7 Catrice, „24h Made To Stay Make Up“, Foundation. 30ml, ca. 9.– 8 Artègo, „Good Society Intense Hydration No Rinse Conditioner“, Conditioner. 150 ml, ca. 20.– 9 Glamglow, „Youthcleanse Daily Exfoliating Cleanser“, Hautreinigung. 150 ml, ca. 40.– 10 Yves Saint Laurent, „Black Opium Floral Shock“, duftet nach Pfirsich, Orangenblüten und Espresso. 50 ml, ca. 134.– 11 Lancôme, Grandiôse Liner in „Bois de Rose“, ca. 47.– 12 Maybelline, Colorshow Nudes in „Crystal Rocks“, ca. 5.– 13 Beautyblender, Make-up-Schwämmchen in „Pro Black“, ca. 25.– 14 H&M, Augenbrauen Kit in „Espresso“, ca. 15.– 15 R&Co, „Motorcycle Flexible Gel“, Stylinggel. 147 ml, ca. 36.– 16 Grown Alchemist, „Tinted Hydra-Repair Day Cream“, Tagescreme. 45 ml, ca. 38.– (niche-beauty.com) 16
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Vilnius Quartiere
In der Altstadt ist immer was los: Sehenswürdigkeiten, Shops und Restaurants warten darauf, entdeckt zu werden. In der Stikliu Straße sind Shoppingfans genau richtig, und die Straßen Vilniaus und Islandijos sind der perfekte Ausgangspunkt für heiße Partynächte.
Vilnius ist wie eine Pflanze, die gedeiht und deren Schönheit man erst mit der Zeit erkennt. Litauens Hauptstadt hat einiges auf dem Kerbholz, und trotzdem erinnern nur noch die osteuropäischen Tante-Emma-Läden an die sowjetische Vergangenheit. Daneben sprießen hübsche Cafés, von deren Terrassen aus man die stuckverzierten Fassaden und die auf dem Kopfsteinpflaster vorbeiflanierende Masse beobachtet. Hier tankt man Energie und Kreativität, lässt sich inspirieren und verzaubern. Kein aufgesetztes Hipstertum: Vilnius ist ehrlich, echt und charmant. Der perfekte Ort für einen kurzen Ausflug, für den uns Olga Cudakova ihre Tipps verrät.
Wohnen
Ein absoluter Geheimtipp – wenn nach dieser Story auch nicht mehr – ist das Artagonist mit seinen gemütlich und stylisch eingerichteten Zimmern und der guten Lage. Im Ramada Hotel & Suites Vilinus überzeugen nicht nur Service und Interieur, sondern auch das eigene Restaurant Imperial mit seinen leckeren Gerichten. Etwas preisfreundlicher zeigt sich das in einem ehemaligen Kloster befindende Bookinn B&B, wobei man trotz kleinerem Geldbeutel keinesfalls auf coole Einrichtung verzichten muss. Sein eigener Chef ist man im passenden Apartment – eine gute Auswahl bietet Vilnius Apartments and Suites. Wer seinen Zaster ordentlich auf den Kopf hauen will, bucht seine Übernachtung im Kempinski Hotel Cathedral Square oder ganz klassisch im Shakespeare Boutique Hotel.
Essen
Leute, hier seid ihr im Paradies: Morgens bringt einen der Kaffee in der Cafeteria Strangelove auf Touren, danach mampft man sich auf dem Kirchenvorplatz
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durch die Karte des Trinity oder reserviert für ein ungezwungenes Dinner im Bistro 18, im Saint Germain oder im Kinza. Burger-Freunde sind im Meat Lovers Pub oder in der Distilerija Bar und Restaurant genau richtig, wer lieber auf litauisches Essen setzt, stattet dem Ertlio Namas oder dem familiengeführten Mykolo 4 einen Besuch ab. Den besten Bloody Mary serviert die Alchemikas Bar, gute Cocktails und Tapas gibt’s in der Spiritus Bar, ordentlich Blubber in der Champagneria The Bubbles und den besten Wein im In Vino.
Shopping
Wer shoppingtechnisch gerne auf Erkundungstour geht, ist in Vilnius am richtigen Ort. Zahlreiche VintageLäden und Boutiquen gibt’s in der Altstadt, coole Secondhand-Mode bei De’Zavu. Litauen steht auf dem internationalen Mode-Parkett
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vielleicht noch am Rande, was Labels wie Decolte, Moustache, Baltas Miskas, The Garden, Locals oder Sarka aber erfolgreich zu ändern versuchen. Robert Kalinkin, der führende
Must do
Wer in Vilnius nicht mit den Locals feiert, verpasst was! Deshalb: ansprechen, mitgehen, gemeinsam feiern. Und wer noch etwas Unterstützung von oben braucht, hinterlässt seinen sehnlichsten Wunsch auf der StebuklasPlatte vor der Kathedrale oder macht der heiligen Madonna am Gates of Dawn seine Aufwartung.
Events litauische Designer der Stars, hat den Sprung bereits geschafft – unbedingt in seiner Boutique vorbeischauen!
Party
In Vilnius genießt der Jazz gerade seinen Durchbruch. Coole Musik spielt das Jazz Cellar11, aber in den Straßen Vilniaus und Islandijos gibt’s noch viele weitere Bars und Clubs, in denen es abends richtig abgeht. Unbedingt die High Heels einpacken, ohne kommt man im Materialiste Club nicht rein. Auch cool: die MOJO Lounge oder die Bardakas Bar.
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Kaziukas Fair 3. bis 5.3. Zu Ehren des litauischen Schutzheiligen geht in Vilnius’ Altstadt während drei Tagen die Post ab. Es warten Märkte, Aufführungen, Essensstände und Musik. Mados Infekcija 17. bis 18.3. Zwei Tage lang steht Vilnius im Zeichen der Mode, huldigt den neuen Trends und ortsansässigen Designern und Labels. Olga Cudakova ist Designer & Branding Expert. liebt bis 11 Uhr schlafen und Schuhe. hasst Unpünktlichkeit und Ideenklauer.
Alle Adressen gibt’s auf faces.ch
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Er ist jeden Cent wert.
Michael Bully Herbig
Wir waren für den Dreh damals in Afrika, und man hielt uns für ein Liebespaar, weil wir so viel
zusammenhockten. Gerard Butler
WIR HABEN EINFACH DAS SYSTEM NICHT, DASS FÜR STARS STOFFE ENTWICKELT WERDEN. ES GIBT IN DEUTSCHLAND NUR EINEN, DER DAS SELBER IN DIE HAND GENOMMEN HAT, UND DAS IST TIL SCHWEIGER. Jasmin Tabatabai, Schauspielerin
SPOTT ÜBER TIL SCHWEIGER IST ELITÄRE
VOLKSVERACHTUNG.
Thomas Schmid, Die Welt
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Ich finde, dass er von den Medien nicht seinem Standing entsprechend behandelt wird. Er ist der deutsche Jerry Bruckheimer. Bruckheimer.
Harald Schmidt
Seine Ohren, Nase, Hände, Füße – alles an ihm ist einfach so... petit.
GERMANY’S LEADING ACTOR AND DIRECTOR.
SEIN BADEMANTEL IST SEINE AUSTER.
Til Schweigers
Er ist echt cooler, als ich mich ist dachte! Für er weiter
Carl Jakob Haupt, Blogger Dandy Diary
Michael Douglas
Selbstironie wird unterschätzt.
Anika Decker, Drehbuchautorin
Dana Schweiger
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Alle Frauen wollen Til Schweiger an die Wäsche.
Til hat sich als Profi und echter
Kumpel erwiesen.
Egor Pazenko, Schauspieler
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Dieter Kosslick, Direktor Berlinale
der ActionMann Nummer eins.
Wolfgang Petersen
ER SCHEINT IMMER NOCH IN DIESEM JUGENDLICHEN GEFÜHLSKARUSSELL SEINE RUNDEN ZU DREHEN.
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Anna Kemper, Zeit Magazin
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Die kerzengerade Stirn dieser Frau ist ein Indikator für ihr hohes soziales Verständnis. Vielleicht mit ein Grund, weshalb Pink in ihren Songs so oft gesellschaftliche Probleme thematisiert.
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Die Sängerin spricht sich offen gegen Diskriminierung jeglicher Art aus. Sie redet mit ihren Fans und interagiert mit dem Publikum auf der Bühne. Der Abstand hier zeigt: Sie ist ein starker Kommunikator.
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Ein übers Außenohr ragendes Innenohr steht für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Und das sollte man im Showbusiness schließlich auch haben.
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Pink ist ein Alphatier und kein Mensch, der sich dem Kollektiv einer Band beugen würde. Das Rampenlicht genießt sie als Solo-Künstlerin am liebsten alleine. Das mag am Dominanzanspruch liegen, den wir am Abstand zwischen Nase und Oberlippe ablesen.
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Pink hat nicht nur eine Wahnsinnsstimme, sondern kennt auch die Grundlagen der Musik. Zu Gute kommt ihr dabei ihr hohes musisches Verständnis, das ihr das runde Innenohr attestiert.
Bei ihr kann man sich ausheulen, denn Pinks Einfühlungsvermögen und Empathie sind aufgrund ihres ausgeprägten Amorbogens groß.
Wer hängende Ohrläppchen hat wie die, die wir hier so exemplarisch sehen, darf sich über eine robuste Gesundheit freuen.
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Starkes Oberlippenfleisch ist ein Zeichen für einen Menschen, der aus dem Bauch heraus entscheidet. Gar nicht nachdenken, einfach hinhören und machen.
Text: Marina Warth, Analyse: Pietro Sassi
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cheidungskinder haben es nicht leicht. Und der Weggang des Vaters bringt Pinks Welt damals zum Einsturz. Drogen und Alkohol sind ihr Ventil, bis die Mutter sie mit 16 aus der Wohnung schmeißt. Da beginnt die junge Alecia Moore, ihren Frust in Wor22
te zu fassen und kommt nicht zuletzt deswegen von allem los, was ihren Körper vergiftet. Musik wird zu ihrer Sucht – und ihrem Beruf. Denn auf der Bühne explodiert Pink wie eine Granate. Die Melodien ihrer Songs sind eingängig, die Texte umso tiefer. Eine F A C E S
Mischung, die sich auszahlt und ihr nicht nur Chartplatzierungen, sondern auch Grammys und MTV Music Awards einbringt. Und die unangefochtene Bewunderung ihrer Fans auf der ganzen Welt. 2001 lernt sie Carey Hart kennen, den Motocrossfahrer, der M Ä R Z
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sie versteht wie kein anderer. Heirat, Trennung, Neuversuch. Genügend Stoff jedenfalls für eine ganze Armada neuer Alben. Da sind wir gespannt, und bis es so weit ist, schauen wir gemeinsam mit Pietro Sassi mal ganz genau in Pinks Gesicht.
*Pietro Sassi ist Experte in der Kunst des Gesichterlesens. Sein Wissen vermittelt er als selbstständiger Coach an Firmen und Privatpersonen in ganz Europa. Die aktuelle Analyse wurde aufgrund von Fotos erstellt. Für eine präzise Ermittlung von Neigungen und Fähigkeiten ist eine Live-Analyse unumgänglich. Mehr Infos unter: www.sassi.ch
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gegen den Hunger in der Welt.
Für die hilfsbedürftigen Kinder in der Welt, 10 Mahlzeiten geschenkt dank Ihrem Einkauf. Für Sie, 7 Clarins Must-Haves in Reisegrösse in einem schönen FEED Necessaire zu einem attraktiven Preis. CHF 49.-*
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Number Two Casey Affleck steht selbst dann noch im Schatten, wenn die Oscar-Scheinwerfer längst auf ihn gerichtet sind. Dabei wäre es höchste Zeit, endlich hervorzutreten. Text: Marina Warth
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I N E R I S T I M M E R der Letzte. Der Kleinste in der Gruppe oder der Jüngste. In Hollywoods coolster Clique gehört dieser Platz Casey Affleck. Ewiger Zweiter hinter Bruder Ben und Supporting-Role-Actor auf Lebenszeit. Dabei ist in Casey Afflecks Leben genug los für eine eigene Geschichte. Der Vater ist ein Trinker, einer, der den Frust über das eigene Versagen an der Familie auslässt. Heute noch Mechaniker, arbeitet er morgen als Barkeeper und dann irgendwann gar nicht mehr. Die Afflecks lassen sich scheiden – für die Kids ein Segen. Die Mutter nimmt die beiden Jungen und reist mit ihnen ein Jahr lang durch Mexiko. Casey ist zehn, Ben 13 Jahre alt. Zurück zuhause ermutigt ein
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Lehrer die beiden Brüder dazu, es doch in der Theaterklasse zu versuchen. Dann kommt das Vitamin B ins Spiel, diese berüchtigte Beziehungskiste, ohne die Casey und Ben dann vielleicht doch einfache Handwerker geworden wären. Ein mit der Mutter befreundeter Regisseur verschafft den Jungs die ersten Werbespots, dazu einige Kleinauftritte. Die Affleck-Brüder halten zusammen, ziehen nach der Schule gemeinsam nach Los Angeles, da ist Casey gerade 18. Hier wohnen sie zu dritt auf wenigen Quadratmetern – gemeinsam mit Jugendfreund Matt Damon. Die Drei versuchen ihr Glück, immer und immer wieder, doch der Fuß liegt nur kurzweilig in der Tür. Casey jongliert derweil Geschirr in F A C E S
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einer Absteige, deren Namen die Erwähnung nicht wert ist. Zwei Jahre geht das so bis 1995 Casey Affleck für Gus Van Sants Satire „To Die For“ nach Toronto fliegt und dort auf Joaquin Phoenix trifft. Die beiden verstehen sich auf Anhieb – die Clique wächst. Und nicht nur um Phoenix, sondern auch um dessen Schwester Summer. Ihr will Casey imponieren, nimmt von nun an jede Rolle an, die er kriegt. Erst später sieht er ein: Er hätte wählerischer sein müssen. Doch der Wille, endlich ernst genommen zu werden, verschleiert den Blick. 1997 realisieren Matt Damon und Ben Affleck mit „Good Will Hunting“ den selbst geschriebenen Streifen, der die beiden auf Hollywoods Silbertablett katapultiert. Casey, ebenfalls präsent in einer Nebenrolle, fällt nicht auf. Während Bruder Ben vom People Magazine zum Sexiest Man Alive gekürt wird und mit Jennifer Lopez schmust, steht Casey noch immer im Schatten. Nur beziehungstechnisch hat er das bessere Händchen. 2004 verlobt er sich mit Summer, Heirat und Kinder folgen. Das Paar lebt vegan, setzt sich für Tiere ein und unterstützt die Kampagnen von PETA. Ein schöner Zeitvertreib, solange das Telefon ruht. 2006 sucht Steve Buscemi für „Lonesome Jim“ nach einem Schauspieler, dessen Stimme den Ton zwischen „depressiv und weinerlich“ trifft und entscheidet sich schließlich für Casey Affleck. Die Kritiker überschlagen sich, sprechen vom „ersten authentischen Darsteller seit Jahren“. Die Anerkennung füllt Afflecks Agenda für die kommende Zeit mit Engagements. Auch „Gone Baby Gone“ ist darunter, Ben Afflecks eigenes Projekt, für das er dem kleinen Bruder die Hauptrolle schenkt. „Die meisten Schauspieler wollen, dass du sie liebst, Casey ist anders, ihm ist das egal“, versucht Ben zu erklären, weshalb Casey so gut ist in dem, was er tut. Vielleicht gerade deswegen realisiert der jüngere Bruder als nächstes die gefakte Dokumentation „I’m Still Here“, mit der er gemeinsam mit Schwager Joaquin Phoenix Hollywood aufs Korn nimmt. Der Karriere tut das keinen Abbruch, ebenso wenig der Freundschaft – auch nicht dann, als sich Summer und Casey 2016 trennen. Im selben Jahr spielt ihm Matt Damon die Hauptrolle in „Manchester by the Sea“ zu. Casey Affleck liefert ab – der Oscar rückt näher. Endlich im Licht, zieht sich Affleck freiwillig zurück. Wen wundert’s: Wer nur den Schatten kennt, der will sich an der Sonne nicht verbrennen.
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Anti-Fashion-Victim „Ich muss dringend weg aus der Modewelt“, sagt Yasmina Dexter Dexter. Und Recht hat sie. Der Sinn des Lebens besteht schließlich nicht darin, DJane für extravagante Fashion-Shows zu sein. Sondern endlich mal im Berliner Berghain aufzulegen! Text: Linda Freutel
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A N K A N N E S nicht anders sagen: Das ist schon ein ziemlicher Haken, den Gotteshand da so protzig in Yasminas blasses Gesicht gepflanzt hat. Und je dürrer die gebürtige Slowenin wird, desto größer wirkt der Zinken. Daran ändern auch die dunklen, dünnen Haare nichts, die sich wie zerkochte Spaghetti um ihr Gesicht schlingen. Im Gegenteil: Sie machen den Gesamtlook eher noch schmieriger. Das weiß sie. Und das will sie auch. Yasmina versteht ihren Look nämlich als eine Art Anti-These zu den Modepüppchen, die um sie herum schwirren und die maximal mit etwas zu buschig getragenen Augenbrauen einen Schritt über die ästhetische Ideallinie wagen. Und genau davon hat DJane „Pandoras Jukebox“ die Schnauze voll. Schönheit definiert sie ohnehin nicht anhand von Äußerlichkeiten. „Schönheit ist Wahrhaftigkeit. Und Emotionalität“, sagt die studierte Modedesignerin. Und welche Rolle Mode dabei spielt, kann sie ebenfalls sagen: „Mode ist meine große Liebe und wird das auch immer bleiben. Aber letztlich ist Mode lediglich ein Spielzeug, mit dem man in neue Rollen schlüpfen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ Für alles, was sich hinter der sichtbaren Fassade verbirgt, braucht es ein fragileres Instrument, um wahrgenommen zu werden. Yasmina sagt: „Allein durch Musik gelingt es, der Seele Ausdruck zu verleihen.“ Und wenn die richtigen Töne erst mal getroffen sind, gibt es für sie kein Halten mehr. Dann sprudelt auch das letzte Fünkchen Wahrhaftigkeit in exorzistischer Geballtheit aus der zarten DJane heraus. Von dem Vakuum aus hypnotisch-elektronischem House, gewürzt mit einer gelegentlichen Bossa-Nova-Melancholie und industriellem Pop wird einfach jeder eingesaugt,
durchgeschüttelt und erst am Ende des Gigs wieder in die nüchterne NormaloWelt gespuckt. Dass sich dieser Rausch mitunter auch befremdlich und beängstigend anfühlt, mag stimmen. Gewiss ist aber ebenso, dass Yasmina das kann, was ein guter DJ können sollte: zaubern! Yasmina verwandelt uns für die Dauer des Tracks in körperlose Fabelwesen, die nur noch existieren, um zu fühlen. Und zwar jene Emotionen, die sie uns auf den Plattentellern serviert. Geschieht dieses Szenario dann, wenn wir in der Front Row einer Fashion-Show sitzen, ist der Obergau aus Impressionen – visueller und akustischer Natur – perfekt. Und die sind Veranstalter glücklich. Zu diesen zählen übrigens keine geringeren als Hochkaräter wie Miu Miu, Vivienne Westwood oder Louis Vuitton. Sie alle applaudieren, wenn Yasmina den Soundtrack für ihre Shows kreiert und F A C E S
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am besten noch persönlich spielt. Dummerweise ist Yasmina Dexter genau auf diesen Modezirkus alles andere als gut zu sprechen. „Ich kann mit der Szene irgendwie nichts mehr anfangen“, sagt sie und zieht Konsequenzen. Selbst in ihrem eigenen Club, dem „Cicciolina“ in Paris, legt die Wahl-Londonerin nicht mehr auf, weil ihr das Publikum zu „fashion“ geworden ist. Klingt nach einem leichten Mode-Burnout. Dumm nur, dass Yasmina tagsüber noch immer als Creative Director für diverse kleinere Fashion Labels arbeitet. „Irgendwas muss sich ändern“, sagt sie. Ihr Leben soll sich um die Musik drehen. Am liebsten will sie im Berghain auflegen. Warum machen Sie das dann nicht, Miss Dexter? Guten Whiskey, so wie Sie ihn lieben, gibt es dort en masse. Und wir würden es ebenfalls begrüßen. Also hoffentlich auf bald! 25
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onuts, Wackelpudding, Essiggurken. Was klingt wie ein Auszug aus dem Speiseplan einer Schwangeren, ist eigentlich eine Kostprobe der rund 100 Postkarten aus „Curious Feast“. Zehn Künstler haben sich unserer liebsten Leckereien angenommen und diese als Collagen, Illustrationen oder Zeichnungen auf Postkarten verewigt. Außerdem geben die Kreativen im separaten Booklet Einblick in die eigene Küche und ihre besten Gerichte. Wer von uns jedenfalls zukünftig zum Essen eingeladen wird, darf sich ab sofort über eine solche Karte im Briefkasten freuen. Naz Sahin Ozcan, „Curious Feast“, 100 Postkarten, Princeton Architectural Press, ca. 18.– C O N C E P T
Animal Farm
„My idea of heaven: relaxing at home with a cheese plate and champagne.“
Billiges Fleisch auf Kosten der Tiere? Nun ja, wenn Sie es denn mit Ihrem Gewissen vereinbaren können. Wir stehen für einen bewussteren Konsum und finden das Konzept von Meine kleine Farm deshalb umso spannender. Entwickelt haben die Idee eine Handvoll Freunde, die es leid sind, wie wenig Wurst, Mett und Lea Michele Co. von den Konsumenten geschätzt werden. Unter dem Motto „Weniger Fleisch, mehr Respekt“ produzieren sie in Zusammenarbeit mit lokalen Bio-Betrieben in Deutschland verschiedene Fleischprodukte. Auf deren Verpackung klebt dann nicht nur ein Etikett mit der Adresse des Aufzucht- und Schlachtbetriebs, der Länge des Transportweges und der genauen Auflistung der Inhaltsstoffe, sondern auch ein Foto des Schweins, Rinds oder Schafs, von dem das Fleisch stammt. Die einen mögen’s makaber finden, aber mal ehrlich: Wer die Wurst essen kann, der sollte dem jeweiligen Tier auch in die Augen schauen können. Schinken, Wurst oder Mett gibt’s ab ca. 5.– über www.meinekleinefarm.org.
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Küchenchef zu sein ist nicht leicht. Man muss nicht nur seine Crew im Griff haben, sondern täglich die Gaumen seiner Gäste zufrieden stellen. Der Ton in der Küche ist rau, der Druck groß. So stark, dass manch einer daran zerbricht. Jeremiah Tower ist einer von ihnen – ein angesehener Koch, der sich bis zum eigenen SterneRestaurant hochgearbeitet und schließlich alles hingeschmissen hat. Er zog nach Manila, danach nach New York, später nach Italien und Mexiko, wo er sich zwischen Tauchen und Schreiben Gedanken übers Kochen und das eigene Leben machte. Produzent Anthony Bourdain – selber Koch und Autor – begleitet Tower in „Jeremiah Tower: The Last Magnificent“ auf seinem Weg zurück zu sich selbst und wirft einen kritischen Blick auf unsere heutigen Essgewohnheiten und unseren Lebensmittelverbrauch. Ein guter Streifen, der einem bewusst macht, das hinter jedem Teller, den wir im Restaurant bestellen, auch ein Mensch steht.„Jeremiah Tower: The Last Magnificent“, ab April 2017
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Mi casa
Tulum ist kein unbekanntes Pflaster. Täglich trampeln tausende Touristen durch die Maya-Städte am azurblauen Meer. Wer hier nicht in einem der zahlreichen All-Inklusive-Schuppen vor sich hinmodern will, der bucht seinen Urlaub im neusten Schmuckstück des Papaya Playa Projects: einem Baumhaus mitten im Dschungel Yucatans. Gebaut nach dem überlieferten Prinzip der Mayas auf hölzernen Stelzen und aus recycelten Materialien bietet diese Unterkunft dem Gast das ungefilterte Wildnis-Erlebnis. Ein Schritt reicht, und man befindet sich inmitten der mexikanischen Flora und Fauna oder genießt den Ausblick auf das karibische Meer. Zum Papaya Playa Project gehören 85 strohbedeckte Cabañas, die sich rund 900 Meter entlang der mexikanischen Küste erstrecken. Wer vom Erkunden des Dschungels mal eine Pause braucht, der entspannt bei einer Massage oder einer Meditation, die das Resort, zu dem sogar ein eigenes Amphitheater gehört, ebenfalls anbieten. Übernachtung für zwei im Baumhaus ab ca. 1'199.–, buchbar über www.designhotels.com
One man, one bike
Manche sitzen kaum fünf Minuten auf dem Fahrrad und kriegen bereits den Koller. Martijn Doolaard hat ein ganzes Jahr darauf verbracht und ist dabei von Amsterdam bis nach Singapur geradelt. Auf seinem Weg hat er nicht nur zahlreiche interessante Gespräche geführt, sondern auch Landschaften erlebt, die einem den Atem rauben. Die schönsten Fotos hat er in seinem Buch „One Year on a Bike“ zusammengefasst und diese außerdem mit zahlreichen Anekdoten und Tipps für den eigenen Trip verpasst. Martijn Doolard, „One Year on a Bike“, Gestalten, ca. 40.–
„Ich würde nur dann nach Los Angeles ziehen, wenn in England die Beulenpest herrschen und Afrika von Marsianern bevölkert werden würde.“ Russell Crowe
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er beim Reisen etwas mehr dabei hat als drei Unterhosen und zehn Shirts, der stößt in Sachen Gepäck schnell an Grenzen. Für alle, die auch im Urlaub weder auf Bike noch Skier verzichten möchten, liefert Douchebags die ideale Ausrüstung. Hinter den Taschen und Koffern stecken die beiden Norweger Jon Olsson und Truls Brataas, die aufgrund ihrer Liebe zum Sport und zum Reisen 2009 ihr Label gegründet und die Produkte entwickelt haben. Dieses Frühjahr wird die Kollektion durch stylische Rucksäcke und einen Rollkoffer ergänzt, die durch das coole Hook-up-System aneinander geschnallt und so noch komfortabler transportiert werden können. Die Produkte von Douchebags sind ab ca. 149.– zum Beispiel über www.douchebags.com erhältlich.
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Der Panther gehört zu Cartier wie die Uhr ans Handgelenk. 1914 hat Louis Cartier das Tier in einem Gemälde entdeckt und zum neuen Symbol des Unternehmens ernannt. Seitdem schleicht der Panther durch Cartiers Kollektionen wie sonst nur durch den Dschungel. 1983 zollte Cartier seinem Symboltier in der Uhrenkollektion „Panthère de Cartier“ Tribut, und 2017 erstrahlen ebendiese Modelle in neuem Glanz. Der Panther ist eine Ikone, wild und elegant zugleich, und genauso präsentieren sich auch die Modelle dieser Kollektion: Das quadratische Design bleibt, ebenso tun es die römischen Ziffern. Neu gibt es die Modelle in den beiden Größen Small (22 mm) und Medium (27 mm) in Stahl, Gelb-, Weiß- oder HA P P Y B I R T H D A Y Roségold und mit mehr oder weniger 1957 revolutionierte Diamanten. Valentin Piaget die Uhrmacherei. Mit dem nur zwei Millimeter dünnen Uhrwerk 9P war eine neue Ästhetik geboren, die drei Jahre später mit dem 2.3 Millimeter dünnen 12P-Kaliber, einer Kreation von Piagets Enkel, einen neuen Höhepunkt fand. Mit diesen beiden Modellen, Altiplano genannt, sicherte sich Piaget seine Position in der Uhrenbranche und demonstrierte gleichzeitig Geschmack und Können. 2017 feiert das Haus seine ikonische Uhr mit einer Jubiläums-Kollektion der Altiplano in diversen Farben von Grün über Blau bis Rot und mit einem speziellen Modell mit Tourbillon. Doch nicht nur der 60. Geburtstag der Altiplano gibt in diesem Jahr Anlass zur Freude, sondern auch das Engagement von Ryan Reynolds als Piagets Brand Ambassador, das sich 2017 zum ersten Mal jährt. Die Modelle der Piaget JubiläumsKollektion 60 Jahre Altiplano sind in limitierter Stückzahl ab April 2017 erhältlich.
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Der MinimalismusTrend macht auch vor der Uhrenbranche nicht halt. Zeit für Jaeger LeCoultre, einen seiner Klassiker aufs Podest zu stellen: die Reverso, ein Modell, das aufgrund seiner Schlichtheit bereits bei seiner Lancierung nach dem Ersten Weltkrieg für Furore sorgte. Das Unternehmen fokussiert sich auch 2017 auf das Wesentliche und behält das reduzierte Design mit geometrischer Linienführung bei. Das ist Eleganz bis zum Umfallen. Die Reverso mit mechanischem Uhrwerk mit Automatikaufzug gibt’s in vier unterschiedlichen Ausführungen als Medium, Large und Large Duoface in Rotgold oder Edelstahl. Reverso Classic Medium mit Lederarmband, ca. 5'350.–. F A C E S
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eonardo da Vinci war ein großer Mann. Ein wissbegieriger Mensch, ohne dessen Studien zu Geometrie oder Anatomie unsere Welt nicht die wäre, die sie ist. Mit aus diesem Grund hat das Haus IWC in den 80er Jahren die DaVinci-Kollektion entworfen und knüpft 2017 mit neuen Modellen an die damaligen Uhren an. Neu zeigen sich etwa die Modelle der Reihe Da Vinci Automatic mit einem runden Gehäuse und abgerundeten Kronen sowie funkelnden Diamanten. Die neue Butterfly-Schließe aus drei aufklappbaren Lamellen sorgt für ein leichtes An- und Ablegen der Uhr ohne dabei das Armband vollständig öffnen zu müssen. Das Highlight der neu aufgelegten Da-Vinci-Kollektion bildet die Da Vinci Automatic Moon Phase 36, auf deren Zifferblatt sich der goldoder silberfarbene Mond im Uhrzeigersinn über den dunkelblauen Nachthimmel hinwegbewegt. Als Hommage an Da Vinci graviert IWC die vom Philosophen erforschte „Blume des Lebens“, eine geometrische Figur mit mehrfach überlappenden Kreisen, auf den Boden der Uhren.
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„Your watch represents who you are.“ Kobe Bryant
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itze, Kälte, grobes Zerren: Ja, unser Haar hält so einiges aus. Da dürfen wir ihm ruhig etwas Pflege gönnen – und am liebsten natürlich die Beste. Die ohne Silikone und Parabene aus natürlichen Inhaltsstoffen wie L’Oréals neue Pflegelinie Botanicals Fresh Care. Drei unterschiedliche Rituale nehmen sich den Problemen unseres Haars an: Geranie gibt coloriertem Haar seinen Glanz zurück, Saflorblüte nährt besonders trockenes Haar und hält es geschmeidig, und Koriander stärkt und schützt vor Haarbruch. Jedes Ritual enthält vier Produkte – darunter Shampoo, Spülung, Maske und jeweils ein speziell auf das jeweilige Haarproblem abgestimmtes Special Treatment. Dabei duften die Produkte so wunderbar nach frischer Wiese und blühenden Blumen, dass wir uns damit selbst im Winter den Frühling ins Haus holen. L’Oréal, „Botanicals Fresh Care“, Shampoo, Spülung, Maske und Special Treatment, 100 ml bis 400 ml, je ca. 10.–
„I’m completely nuts about lip glosses.“ Sharon Stone
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Als Tomb Raider hat sie ordentlich auf den Putz gehauen und in „Mr. & Mrs. Smith“ Brad Pitt den Kopf verdreht. Heute ist alles anders, Angelina Jolie ein paar Jahre älter und die Ehe mit Pitt vorbei. Doch Jolie lässt sich nicht unterkriegen, schüttelt den Staub von den Schultern und macht weiter. Da kommt das Engagement für Guerlain gerade recht: Das französische Beauty-Haus ernennt Angelina Jolie zur neuen Ikone für seine Parfums. Und die haben es schließlich ebenso in sich wie Jolie. Shalimar, L’Heure Bleue oder La Petite Robe Noire – alles Düfte so vielschichtig wie das Leben und mindestens so geheimnisvoll wie Angelina Jolie. Die lässt sich einmal mehr nicht in die Karten schauen, bevor sie ihren letzten Trumpf ausspielt und ihr gesamtes Salär aus der Zusammenarbeit mit Guerlain für gute Zwecke spendet.
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iele Hausmittel wie Zahnpasta gegen Pickel oder Karotten gegen Sonnenbrand sind kompletter Humbug. Was dagegen stimmt: Meersalzbäder regenerieren die Haut und helfen dabei, kleinere Wunden zu heilen. Besonders gut ist das Salz aus dem Toten Meer, das aufgrund seiner hohen Konzentration an Mineralstoffen die Feuchtigkeitsaufnahme der obersten Hautschicht verbessert.
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Was unterscheidet natürliche Kosmetik von synthetischer Pflege? Und tun wir wirklich gut daran, nur noch auf pflanzliche Ingredienzen zu setzen? Die Sache mit der Natürlichkeit – ein PR-Gag? Alles, was es zu diesem Thema zu wissen gilt, hat Autorin Imelda Burke in ihrem Buch „The Nature of Beauty: Organic Skincare, Botanical Beauty Rituals and Clean Cosmetics“ zusammengefasst. Und zwar ganz ohne Lobhudelei und Streublumen, sondern knallhart, verständlich und deutlich. Wer also ganz genau wissen will, was in seinen Töpfchen und Tiegeln schlummert und ob er sich deren Inhalt weiterhin ins Gesicht schmieren sollte, der weiß jetzt, was er künftig lesen muss. Imelda Burke, „The Nature of Beauty: Organic Skincare, Botanical Beauty Rituals and Clean Cosmetics“, Ebury Press, ca. 26.– F A C E S
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Clockwork Orange Die einen werden sie lieben, während die anderen genervt die Augen verdrehen: Orange, die Trendfarbe des Sommers. Designer wie Alberto Zambelli oder Bibhu Mohapatra unterstreichen mit Lippen in knalligem Orange ihre sommerlichen Looks. Am wichtigsten ist der passende Ton, um beim Tragen dieser Farbe nicht für krank gehalten zu werden. Es gilt: Je dunkler der Hauttyp, desto kräftiger darf das Orange sein. Hellhäutige setzen besser auf Apricot oder tasten sich mit leicht transparenten oder schimmernden Nuancen heran. Versuchen Sie es ruhig mit einem matten Finish, wenn Ihnen die Farbwahl gefällt. So oder so: Orange verträgt keine Nebenbuhler, also halten Sie den Rest des Make-ups so dezent wie möglich.
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1 Lancôme, Juicy Shaker in „Apri-cute“, ca. 30.– 2 Clarins, Eclat Minute Baume Embellisseur Lèvres in „Orange“, ca. 30.– (erhältlich ab Anfang April) 3 Mac, Lipstick in „Nifty Neon“, ca. 28.– 4 Bronx, Glossy Lip Paint in „Orange“, ca. 8.– 5 Wet’n’Wild, Mega Slicks Balm Stain in „See if I Carrot“, ca. 3.– 6 Yves Saint Laurent, Gloss Volupté in 1 „Orange Granite“, ca. 48.–
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anges Haar ist schön, aber langweilig. Interessante Kurz haarfrisuren bevölkern diese Saison einmal mehr den Laufsteg – allen voran: der Shag in Kombination mit frechem Pony. Say what? Unter Shag-Cut versteht man die fedrig geschnittenen Enden des Haars, wobei unterschiedliche Längen für extra Volumen und Dichte sorgen. Rod Stewart, Mick Jagger oder Jane Fonda machten diese Frisur populär – seit deren Zeit gab’s zahlreiche Modifikationen. Diesen Sommer kombinieren wir das stufig geschnittene, maximal schulterlange Haar mit einem fransig in die Stirn fallenden Bob. Das Beste: Diese Frisur funktioniert bei feinem genauso wie bei dickem Haar und sieht in gestreckter genauso gut aus wie in leicht gewellter Form. Der Shag macht alles mit, ist cool und superleicht zu stylen. Deshalb: Geben Sie sich einen Ruck, und lassen Sie den Friseur Ihres Vertrauens einfach mal machen. 3
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1 Remington, „CB7400“, Glättbürste, ca. 90.– 2 Aveda, „Wooden Paddle Brush“, ca. 46.– 3 H&M, Haarspray. 250 ml, ca. 15.– 4 Evo, „Easy Tiger Straightening Balm“, Balsam. 200 ml, ca. 29.– 5 Wella, „EIMI Take Shape“, festigende Lotion für Volumen. 12 x 18 ml, ca. 47.– 6 Tigi, Bed Head „Hard to Get“, Paste mit Sojamilch. 42 g, ca. 26.–
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Mode soll Spaß machen. Wer nur trägt, was ihm der Laufsteg vorgibt, verpasst die Freude am Kombinieren, am Ausprobieren und Experimentieren. Zalando zollt dem individuellen Style in seiner neuen Kampagne „Remix Fashion“ Tribut und engagiert dafür mit Jourdan Dunn oder Julia Nobis nicht nur die zurzeit angesagtesten Models, sondern auch unseren Lieblingsrapper A$AP Rocky. Sie alle treffen im Hotel aufeinander, wo sie als Gäste mit den Kleidungsstücken aus vertauschten Koffern ihren ganz eigenen Look kreieren. Und der ist bestimmt nicht Mainstream. www.zalando.com
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as gelb, rot, blau und schwarz gestreifte Kleid ist das, was wir diesen Frühling zur Lederjacke kombinieren. 633.– verlangt Opening Ceremony dafür – teuer, aber dennoch günstiger als eines der berühmten Grundfarben-Gemälde von Mondrian.
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Der Müllberg wird größer. Tag für Tag und das auf der ganzen Welt. In Kambodscha landet besonders viel Abfall auf der Straße – unachtsam weggeworfene Plastikbeutel, Elektroschrott und unzählige leere Zementsäcke. Letzteren hat sich das Zürcher Startup Elephbo angenommen und produziert aus dem strapazierfähigen Kunststoffgewebe hippe Taschen und Geldbörsen. Schnallen, Garn oder Reißverschlüsse stammen aus Europa, genäht wird in einem kleinen, bosnischen Familienbetrieb. So wird aus alt nicht nur einfach neu, sondern es entstehen außerdem auch noch Arbeitsplätze mit fairen Bedingungen. Hinter Elephbo steckt das Geschwisterduo Nicolas und Julia Huxley, das den Plan zum eigenen Label und recycelten Taschen aus dem Kambodscha-Urlaub mit nach Hause nahm. Begonnen hat dann alles mit Crowdfunding auf Kickstarter und rund 35'000 Franken, die durch 206 Unterstützer zusammengekommen sind – denen darf man an dieser Stelle ruhig auch mal danke sagen. Und den Huxleys für die gute Idee sowieso! Die Taschen, Geldbörsen oder Weekender von Elephbo gibt’s ab 44.– über www.elephbo.com.
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Vivetta ist bekannt für seine hübschen Kragen, mit denen das italienische Label nach seiner Gründung 2009 die Modewelt verzauberte. Die Kragen gibt es immer noch, werden von der Süße der eigenen Kollektion jedoch in den Schatten gestellt. Vivetta Ponti hat sich für ihre Sommerkollektion von unseren Märchenhelden inspirieren lassen und bringt damit Cinderella oder Alice im Wunderland auf den Laufsteg. Die farbenfrohen Prints mit Feen, Elfen oder fantasievollen Landschaften schmücken MiniRöcke oder Blusen, wobei mit einzelnen Stickereien und viktorianischer Spitze außergewöhnliche Details geschaffen werden. Mit solchen Stücken am Leib lässt es sich verkraften, dass wir unsere Märchen heute selber lesen müssen. www.vivetta.it
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„Fur smells like dead animal to me.“ Sadie Frost
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unkte sind ein Dauerbrenner. 1 Victoria Beckham, Sonnenbrille aus einer Acetatmischung, ca. 351.– (farfetch.com) Am Satzende genauso wie 2 Liu Jo, Kleid aus Polyester und Elasthan, ca. 150.– 3 The Kooples, Bluse aus luftigem in der Mode. Nur, dass auf Musselin, ca. 210.– 4 Moschino, „Polka Dots dem Laufsteg gerade Weiß Shoes“, Heels aus Leder, ca. 575.– 5 Onygo, auf Schwarz oder DunkelSocken aus Polyamid und Baumwolle, ca. 4.– blau angesagt ist. Dolce & 5 Gabbana zeigt süße Kleidchen mit Rüschen und Carmen-Ausschnitt, während Christian Wijnants die Punkte im Total-Look und mit passendem Parka stylt. Besonders edel und erwachsen wirken Teile im selben Punktemuster, etwas wilder wird’s mit unterschiedlichen Größen der Punkte. Was auch immer Sie tun, Dol bleiben Sie diese Saison unbece & G a bb dingt bei denselben beiden a na Farben: Navy oder Schwarz mit weißem Muster. Und halten Sie sich bei den Accessoires etwas zurück, zu o cc o ob a r Ro c c viel Klimbim nimmt diesem Look den Zauber. 4
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Der Frühling kommt und mit ihm tun es die neuen Mäntel. Obwohl, so viel ändert sich nicht, denn wer bereits einen Trenchcoat im Kleiderschrank hat, bewegt sich auf der sicheren Seite. Die Modebranche kramt den Klassiker in dieser Saison einmal mehr hervor und stylt ihn in leichten Farben von Hellgrau über Khaki bis hin zu pudrigen Rosa- und Lilatönen. Der Trenchcoat kann mehr als Sie vor kühlen Frühlingsbrisen zu schützen. Locker über die Schultern gelegt, pimpt er jedes noch so langweilige Outfit, macht aber auch im geschlossenen Zustand mitsamt dem obligaten um die Taille geschlungenen Gürtel ordentlich was her – wobei Sie auch hier mit verschiedenen Knoten und Bindearten experimentieren dürfen. Es stimmt schon, kleine Frauen verschwinden im knöchellangen Trenchcoat schnell, wer dabei aber auf coole Heels und hochgekrempelte Ärmel setzt, wirkt dieser Optik etwas entgegen. Wichtig ist dabei eine gute Passform, also lassen Sie von an den Schultern überschnittenen Modellen besser die Finger.
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2 Marciano by Guess, aus Baumwolle, ca. 386.–
1 Patrizia Pepe, „Cerimony Satin“, aus Viskose, ca. 415.– 4 Mint & Berry, olivgrüner Mantel aus Polyester, ca. 90.– 5 Tommy Hilfiger, blauer Trenchcoat aus Wolle, ca. 396.–
3 MSGM, „Belted Wrap Coat“, aus Polyester und Baumwolle, ca. 676.– (farfetch.com)
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ich Batman, Baby
Text: Maximilian Reich
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Phoenix Jones ist ein „Real Life Superhero“. Oder einfach ein Typ, der in alberner Verkleidung abends durch die Gassen von Seattle zieht und zum Rechten sieht.
Die Freundin ist weg. Wegen eines Polizisten. Und was macht Maximilian Reich, um sein Ego zu streicheln? Er zieht einen Abend lang mit einem „Real Life Superhero“ um die Häuser. Zwar nicht in Strumpfhosen, dafür aber im viel zu engen Batman-Shirt.
Der Rächer der Schwachen verspätet sich. Der Grund: Er hat ein Babysitter-Problem. Doch dann ist er da, und wir ziehen los.
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eine Ex-Freundin Nadine hat einen Neuen. Er heißt Jöran und sieht genauso scheiße aus, wie er heißt. Aber das ist egal. Jöran ist nämlich Polizist. Wenn ein Bankräuber eine Geisel nimmt, dann riskiert Jöran sein Leben, um sie zu befreien, hat Nadine gesagt, als sie ihre Sachen aus meiner Wohnung geholt hat. Jöran wohnt in Oberstdorf. Jöran hat höchstens mal einen Einsatz bei einer Bank, wenn dort jemand falsch parkt. Hab ich gesagt. „Mag sein“, hat Nadine entgegnet. „Aber wenn im Flugzeug die Sauerstoffmasken von der Decke kommen, würde er trotzdem erst an mich denken, bevor er sich seine überzieht.“ Damit spielte sie auf einen Vorfall im vergangenen Jahr an, als die Atemmasken wegen eines Defekts plötzlich von der Decke fielen und ich mir das Ding sofort panisch gegriffen und aufs Gesicht gedrückt habe. „Das ist Vorschrift! Echte Helden halten sich an die Sicherheitsanweisungen. Die gibt es schließlich nicht ohne Grund.“ „Pfff“, hat Nadine gemacht und die Tür zugeknallt. Verdammt. Ich hasse Jöran.
Superhelden haben Agenten
Plauze spannt, und warte auf Phoenix Jones. Aber der kommt nicht. Der Rächer der Schwachen hat ein Babysitter-Problem. Deswegen verspätet er sich, schreibt er mir in einer SMS. Na toll. Ich fühle mich ein bisschen unwohl alleine in dieser düsteren Gegend. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es eine Reihe von schäbigen Bars, die sonderbare Gestalten ausspucken. Hagere Knilche mit Hosenträgern über dem nackten Oberkörper, bullige Kerle mit Springerstiefeln und Frauen mit Dreadlocks und Stricknadeln in der Nase. Klar, vielleicht trotzdem alles ganz nette Typen. Man soll vom Aussehen ja nie auf den Charakter schließen. Statistisch gesehen haben allerdings nur eine Minderheit von Tierärzten, Lehrern und Kindergärtner ein Tattoo auf dem Bizeps „Gott ist scheiße“.
Der Comic-Nerd, die Nacht und ich Ein betrunkener Mann pöbelt ein paar Punks an. Ich dreh mich lieber weg und tu so, als würde ich davon nichts mitbekommen. Meine Superhelden-Schicht fängt erst an, wenn Phoenix Jones einen Babysitter gefunden hat. Es wäre niemandem geholfen, wenn ich jetzt auch noch verdroschen werde. Ich weiß, ich bin kläglich. Eine halbe Stunde später ist mein Sidekick endlich da. Er ist kleiner als ich, was ich ein bisschen desillusionierend finde, und trägt einen schwarzen Ganzkörperanzug mit einem goldenen Streifen über Brust und Schulter, der dem Comic-Helden „Nightwing“ nachempfunden ist. Phoenix Jones entschuldigt sich nochmal für die Verspätung, und dann beginnen wir mit unserem Kontrollgang. Und ich merke: Ich schäme mich. Normalerweise ist es mir ja schon unangenehm mit einer Packung Toilettenpapier vom Supermarkt nach Hause zu gehen – aber neben einem 28-jährigen Comic-Nerd herzulaufen, der sich für einen Superhelden hält und so breitbeinig läuft als hätte er die Eier einer ganzen Fußballtruppe zwischen den Beinen, ist noch schlimmer. Und jetzt gehen wir auch noch ausgerechnet an den schäbigen Bars vorbei. Das kann nicht gut gehen. Ich wurde mal ins Schulklo getunkt, weil ich einen Bugs-Bunny-Pullover trug. Modetechnisch sind solche Rüpel nicht besonders tolerant. Dachte ich. Aber es passiert: nichts. Ein paar Passanten gucken etwas irritiert, viele tun so als sei der Anblick ganz normal (Ein Kiosk, ein Straßenschild, ein erwachsener Mann im Superheldenkostüm. Total normal.), und manche grüßen sogar. Man kennt sich. Mittlerweile schlüpft Ben schon seit beinahe sieben Jahren ein paar Mal in der Woche in sein Kostüm und verwandelt sich in Phoenix Jones. Tagsüber arbeitet er mit autistischen Kindern und bringt ihnen Dinge bei wie zum Beispiel das Fahren mit dem öffentlichen Bus. Da klopft einem doch die Frage auf die Schulter: Warum bist du nicht Polizist geworden? „Ne“, sagt er. „Die verändern doch
„Ein Kiosk, ein Straßenschild, ein Mann im Superheldenkostüm. Total normal.“
Kochend vor Wut und Eifersucht hab ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank geholt und mein Email-Postfach geöffnet. Im Fernsehen hab ich mal einen Bericht über die „Real Life Superheroes“ gesehen. Eine weltweite Gruppierung von maskierten Männern und Frauen, die nachts durch die Straßen ihrer Heimat patrouillieren und nach dem Rechten sehen. Der bekannteste von ihnen ist Phoenix Jones. Und an den wollte ich mich wenden. Heutzutage ruft man einen Superhelden nicht mehr über ein Leuchtsignal am Nachthimmel, man schreibt seinem Agenten eine E-Mail. Ich musste sowieso für einen Artikel in die USA und könnte bei der Gelegenheit einen Zwischenstopp in Seattle einlegen, wo er wohnt. Vielleicht färbt dann ja ein bisschen was von seinem Heldentum auf mich ab. Nach einem kurzen Hin und Her war alles geklärt: Ich darf einen Abend mit Phoenix Jones auf Streife gehen. Bingo.
Ein Batman-T-Shirt aus dem Souvenir-Shop Also stehe ich nun am späten Abend an einer Straßenkreuzung in Seattle. Weil ich der Held bin, den diese Stadt verdient. Ich bin ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer, ein dunkler Ritter. Na gut, vielleicht kein Ritter. Eher ein Knappe. Ich hab nämlich kein Kostüm. Außerhalb der Karnevals-Saison sind die Dinger echt sauschwer zu finden – und schweineteuer obendrein. Ein paar hundert Franken muss man dafür schon hinlegen. Verkäufer von Superheldenkostümen sind die eigentlichen Verbrecher. Weil ich kein Multimilliardär wie Bruce Wayne bin, trage ich daher bloß ein Batman-T-Shirt aus dem Souvenir-Shop für 10 Franken, das nun über meiner F A C E S
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nichts.“ Die geringe Wertschätzung beruht wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit. Ein paar Mal haben die Cops ihn schon festgenommen, zuletzt wegen dem Einsatz von Pfefferspray in der Öffentlichkeit.
Schieß mich nicht an! Manchmal entdeckt mein Partner vor uns etwas. Zwei Typen, die sich streiten zum Beispiel. Dann eilt er nach vorne, um zu schlichten, bevor die Situation eskaliert, mit dem Selbstvertrauen eines Mannes, der eine schutzsichere Weste unter seinem Kostüm trägt, einen Tazer und eine Dose Pfefferspray dabei hat und seit Jahren professioneller MMA-Kämpfer ist. Ich trage ein Polyester-Shirt und war drei Jahre Schiedsrichter in der Volleyball-Bezirksliga. Deswegen lasse ich ihm lieber den Vortritt. Ich tu dann jedes mal so, als müsste ich die Typen noch mit zusammengekniffenen Augen suchen. „Hä, wo?“ Oder ich muss erst mein Handy von der linken in die rechte Hosentasche stecken, weil ich sonst unmöglich kämpfen kann. Ganz wichtig. Hauptsache ein paar Sekunden rausschinden, damit Phoenix Jones den Ärger schon gelöst hat, bis ich dazu stoße. Aber sollten wir heute Nacht auf einen Schurken treffen, der einen Ball gegen ein Netz pritscht – dann gehört der Motherfucker mir! Meistens entpuppt sich sein Verdacht aber sowieso als Fehlalarm. Zum Glück. Manchmal geht es aber auch in die Hose. Zweimal wurde er schon angeschossen, erzählt er. Na super.
Der bewaffnete Snoop Dogg
„Ich pinkle mir fast in die Hose bei dem Gedanken, ich könnte angeschossen werden.“
Eine junge Punkerin ruft von der anderen Straßenseite „Phoenix Jones!“ und kommt mit energischem Schritt auf uns zu gelaufen. „Die übernehme ich“, sage ich zu meinem Begleiter. Ne kleine Frau ist schließlich ungefährlich. Also baue ich mich mit den Händen in der Hüfte vor ihr auf. „Hey hey, immer mit der Ruhe. Wo brennt es denn?“ Hmm. In meiner Vorstellung klangs gut. Nach einer Mischung aus Jack Reacher und Batman. In meiner Vorstellung hatte ich aber auch keinen starken deutschen Akzent und kannte das englische Wort für „Immer mit der Ruhe“. „Always with the calm“ war jedenfalls vermutlich falsch. Vielleicht ist das der Grund, warum sie mich abschätzig wegdrückt und wütend auf Phoenix Jones einredet. Es geht wohl um eine Demo vor ein paar Monaten und ihre Krawall-Freunde, die Phoenix ihrer Meinung nach unfair behandelt hatte. Eine Viertelstunde unterhalten sich die beiden. Sie zetert, er nickt verständnisvoll. Wie früher bei mir und Nadine. Gott, ist das langweilig. Ich geh mir solange an der Straßenecke einen Hotdog holen. Dabei kleckert Senf auf mein Shirt. Verdammt. Irgendwann hat die Punkerin sich beruhigt, und wir können unsere Patrouille fortsetzen. Wir laufen eine der Hauptstraßen entlang, als Phoenix abrupt stehenbleibt. „Der Kerl dort an der Laterne.“ Er deutet auf einen Typ fünfzig Meter vor uns, der ein bisschen aussieht wie Snoop Dogg. „Siehst du die Ausbuchtung an der Seite seiner Hose? Ich glaub, der hat eine Knarre.“ Mein Magen verkrampft sich. Ich hab Angst. Ich will hier weg. Phoenix überlegt kurz, was er tun soll. In der Sekunde kommen zwei Freunde von Phoenix Jones auf uns zu und begrüßen meinen nächtlichen Ritter. Er erzählt ihnen vom bewaffneten Snoop-Dogg-Doppelgänger, und kurzerhand fasst man einen Plan: Die beiden Jungs schlendern unauffällig an ihm vorbei und gucken sich den Typen und seine Hosen-Ausbuchtung mal genauer an. Eine Minute später sind sie zurück. 38
„Schwer zu sagen“, meint der eine. „Könnte eine sein“, sagt der andere. „Er kommt zu uns rüber“, sagt Phoenix und deutet hinter uns. Tatsächlich. Der wahrscheinlich bewaffnete Snoop Dogg kommt die Straße runter in unsere Richtung. Ich pinkle mir fast in die Hose bei dem Gedanken, ich könnte angeschossen werden. Ich würde bestimmt bitterlich anfangen zu weinen. Ich hab mir mal den kleinen Zeh an einer Türkante angehauen. Scheiße, hat das weh getan. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Schussverletzung noch schmerzhafter ist. Andererseits kann es natürlich auch sein, dass jetzt gerade in einer dunklen Seitengasse das Opfer eines Raubüberfalls auf seine Bauchschussverletzung hinunterblickt und sich denkt: „Naja, wenigstens hab ich mir nicht den Zeh angehauen.“ „Hey, was wollt ihr von mir?“, fragt der Snoop-Dogg-Doppelgänger sichtlich aufgebracht. Kommt mir das nur so vor, weil ich selbst die Hose voll hab, oder sind die anderen Jungs auf einmal auch ein bisschen kleinlaut? Phoenix versucht die Situation zu entschärfen und redet ruhig auf ihn ein. „Ich hab keine verdammte Knarre, okay?“ „In Ordnung, sorry.“ „Siehst du hier irgendwo eine verdammte Knarre?“ „Alles in Ordnung, unser Fehler.“ „Ja, Mann“, sagt Snoop Dogg – und zieht dann endlich wieder von dannen. Mit lautem Plumps fällt mir die Hantelscheibe von der Seele. Phoenix und ich verabschieden uns von den anderen beiden und ziehen weiter. Er schlägt einen Platz vor einem abgelegenen Nachtclub vor, wo es wohl regelmäßig Ärger gibt. Schon wieder dieses flaue Gefühl im Magen als ob er gerne abhauen und sich in Sicherheit bringen würde. Ich kann ihn gut verstehen. Ich hab mal gehört, dass es solche XXL-Uterus gibt, in die erwachsene Männer kriechen um sich geborgen zu fühlen. Jetzt hätte ich gerne so einen Uterus.
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Ich bin ein Held „Es ist schon ziemlich spät. Nicht, dass deine Babysitterin einfach geht“, werfe ich ein, in der Hoffnung, ihn von seinem Ziel abbringen zu können. „Solange brauchen wir nicht.“ Na toll. Vor einem Nachtclub haben sich mehrere Jugendliche versammelt. Sie trinken und rauchen und sitzen auf den Motorhauben ihrer Autos, aus denen Musik dröhnt. Phoenix geht zu einem der Türsteher, die vor der Tür Wache schieben. Man kennt sich und arbeitet zusammen. „Vorhin gab es ein bisschen Ärger, aber jetzt ist alles ruhig“, sagt er. Und während Phoenix Jones mich zum Bahnhof fährt, wo ich den Zug zum Flughafen nehme, frage ich mich, was das heute war. Eigentlich ist nichts vorgefallen. Trotzdem hat Phoenix Jones immer wieder gemeint, irgendwo eine potentielle Gefahr ausfindig gemacht zu haben. Ein Taschendieb, der sich als harmloser Passant entpuppte, eine Pistole, die wir aber nie gesehen haben. Ich bin mir sicher: Wenn mal etwas sein sollte, würde er nicht zögern und wäre zur Stelle. Mutig ist er. Aber an Abenden, wo alles ruhig ist, läuft dort eben nur ein Wichtigtuer in einer albernen Verkleidung durch die Straße. Eine junge Frau torkelt am Bahnsteig auf mich zu. Ihre Mascara ist verlaufen, sie riecht nach Alkohol. War wohl eine lange Nacht. „Hast du Feuer?“ Sie steckt sich eine Zigarette in den Mund. Ich zünde sie an. „Danke, du bist mein Held.“ Oh yeah, Baby. Da hast du verdammt recht. M Ä R Z
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Während ich mit Phoenix Jones die Straße entlang gehe, grüßen uns die Menschen. Jones macht das schließlich bereits seit sieben Jahren – für die Leute ist sein Aufzug also normal.
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Phoenix Jones heißt mit bürgerlichem Namen Benjamin John Francis Fodor und ist nicht nur Superheld, sonder auch Mixed Martial Arts-Kämpfer in der World Series of Fighting.
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Wir waren unterwegs. Mit Koffer und Gepäck in Mailand, Paris, New York, London und Berlin. Dort haben wir nach den heißesten Trends Ausschau gehalten und diejenigen Teile erspäht, die jetzt in Ihrem Kleiderschrank hängen sollten. Dazu gehören Bralettes, Trenchcoats oder Rüschenblusen – Teile, mit denen Sie ein Statement setzen anstatt nur in der zweiten Reihe zu stehen. Dazu gibt’s ordentlich Gossip pfannenfrisch vom Laufsteg – umblättern lohnt sich.
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Jeremy sein W Scott und un Mit C derland: Mini-K rop-Tops, leider einer n und ordent lichen Prise Chic f 80iese Design ierte der e Laufst r auf dem eg die Saison neue .
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Moda Fashion Report N°1
Redaktion: Patrick Pierazzoli Text: Marina Warth Bilder: Showbit, wenn, pa picture alliance
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Mosaik
Tricolor
Kordel
Bunte Muster schmücken jetzt unsere Outfits als hätten sich wilde LSD-Halluzinationen in Kleidung verwandelt. Je auffälliger, desto besser.
Zwei große Farbblöcke dominieren, dazu gesellt sich eine dritte kleine Fläche.
Ob mit Funktion oder als Verzierung: Der Kordelzug ist zurück und weder von Jacken, noch Blusen oder Hosen wegzudenken. Er sorgt für das gewisse Etwas, das klassische Looks mit einem Augenzwinkern versorgt.
Mary Katrantzou
Chanel
Missoni
Chloé
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Balenciaga
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Givenchy
Rochas
Prada
Fausto Puglisi
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Isabel Marant
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Stella McCartney
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Revival der SupermodelÄra: Versace brachte neben Gigi Hadid und Anna Ewers auch die aus der SupermodelGeneration berühmten Naomi Campbell und Mariacarla Boscono zurück auf den Laufsteg.
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Viper Die Zeit von sackartigen OversizeHemden ist vorbei. Wir zeigen Figur und binden uns dazu einen der neuen Gürtel um die Taille. Ob besonders lang oder enorm breit – Hauptsache, Ihr Outfit bleibt in Erinnerung.
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Farbe M O D E
Ralph Lauren
Trussardi
Tory Burch
Haider Ackermann
Michael Kors
Nichts ist schlimmer, als in der Masse zu verschwinden. Deshalb setzen wir jetzt in Sachen Mode ein Allover-Statement und kleiden uns in einer der vier Knallfarben Pink, Gelb, Rot oder Blau. Variationen gibt es viele – unser Tipp: Spielen Sie mit andersfarbigen Accessoires.
3.1 Phillip Lim
Mulberry
Emilio Pucci
Salvatore Ferragamo
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Jil Sander
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Max Mara
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Pringle of Scotland
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Moschino
Christian Dior
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Nachtwandler Wenn Sie wirklich im Pyjama zur Arbeit erscheinen, lautet die Ausrede: „I’m super fashionable.“ Funktioniert, so lange kein Hello-Kitty-Print Ihren Schlafanzug ziert.
Jeremy Scotts Kollektion für Moschino war eine einzige optische Täuschung: Schmuck und Accessoires waren teils nur aufgemalt. Die Models wirkten wie Paperdolls. Die Einladung zu Moschinos Show bestand zudem aus einem Rezeptzettel und einer Pillendose, angelehnt an den Film „Valley of The Dolls“ (1967).
Ashley Williams
Ports 1961
Anna Sui
Agnès B
Prada
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Lanvin
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Madagaskar
Hohe See
Modisch wagen wir uns jetzt ganz tief ins Dickicht und suchen im Dschungel nach exotischen Tieren und unbekannten Pflanzen.
Der Marine-Look ist ein Klassiker. Weiß gepaspelte Navy-Blazer, Matrosen-Hütchen, goldene Knöpfe oder Streifen in Rot-Weiß-Blau: Wir stechen in See!
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General
Fay
Leitmotiv
Giamba
Opening Ceremony
Manish Arora
Tommy Hilfiger
Max Mara
Anna Sui
Proenza Schouler
Tommy Hilfiger
Custo Barcelona
Moncler Gamme Rouge
Tory Burch
DSquared2
Talbot Runhof
Burberry Prorsum
Mary Katrantzou
Uniformen sind auf dem Laufsteg angekommen. Was mal dazu da war, uns als Einheit darzustellen, ist jetzt das geeignete Mittel für Individualisten.
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Burberry Prorsum
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Alberto Zambelli
Mulberry
Moschino
Prada
Vetements
Lacoste
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Trenc
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Worin sich in Sachen Mode die Investition lohnt? In einen Trenchcoat. Denn das Ding ist nicht totzukriegen und ein absoluter Evergreen. Diese Saison zeigt sich das Teil als Mantel oder Kleid, in zahlreichen Farben und unzähligen Variationen.
Balenciaga Christian Dior
Maison Margiela
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Marni
Fay
Bottega Veneta
Michael Kors
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Zu Ehren der im August 2016 verstorbenen Sonia Rykiel buchstabierten die Models zu Beginn der Show „Rykiel Forever“ – im typischen Rykiel-Stil mit bunten Buchstaben auf schwarzen Strickpullovern.
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Auf Streife
Spanner
Gone bad
Die Designer zeigen Queroder Längsstreifen jetzt in poppigen Farben, so dass selbst der größte Skeptiker grinsen muss.
Sie rennen täglich ins Gym und pumpen, bis die Muskeln schmerzen? Na dann zeigen Sie, was Sie haben, und werfen Sie sich in transparente Blusen oder durchsichtige Kleidchen. Na los!
Wir mixen süße Kleidchen mit derben Lederjacken oder Blumenprints mit transparenten Stoffen. Der romantische Punk-Look hat was verwegenes, und genau das brauchen wir jetzt.
House of Holland
Elie Saab
Alexander McQueen
Christian Dior
Manish Arora
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Christopher Kane
Lanvin
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Marc Jacobs
Diesel Black Gold
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Fendi Bally
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Western
Bag-on
Wir steigen aufs Pferd, schreien „Yee-haw“ und reiten los. Mit dabei: Cowboy-Boots, Western-Hemden, Fransen-Ponchos, Bolo Ties und ein breitkrempiger Hut.
Zu viel dabei für eine der angesagten Mini-Bags? Wie gut, dass die Designer ihre Entwürfe mit so vielen Taschen versehen, dass neben Geldbörse, Kamm und Schlüsseln auch noch die Ersatzgarderobe Platz darin findet.
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Marni
Isabel Marant Étoile
Ralph Lauren
Loewe
Fendi
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Alexander McQueen
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Victoria Beckham
Maison Margiela
Blugirl
Givenchy
Talbot Runhof
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Stella McCartney
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Safari
Cutie pie
Oliv, Gras und Minze heißen die Töne, in die wir uns diese Saison hüllen. Das hat so etwas naturverbundenes, so dass sich selbst Großstadtjäger wie im tiefsten Dschungel fühlen dürfen.
Gehüllt in angesagte Looks mit vielen Rüschen und Volants fühlen wir uns zwar wie der Wolf im Schafspelz, aber so ein bisschen Lieblichkeit hat ja noch keinem geschadet.
Fay
Loewe
Christopher Kane
Francesco Scognamiglio
Marni
Kenzo
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Trussardi
Alexander McQueen
Bottega Veneta
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Marc Jacobs
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Givenchy
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Choreografin Blanca Li ließ die Models bei Stella McCartney tanzen und zeigte damit: Diese Kleidung ist für Bewegung gemacht.
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Tommy Hilfiger errichtete für seine Show am New Yorker Pier 16 am South Street Seaport einen ganzen Freizeitpark, den „Tommy Pier“ mit Riesenrad, Marktständen und Lichtergirlanden.
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Schu Wenn man Ihnen diese Saison nicht in die Augen, sondern auf die Schultern starrt, seien Sie bitte nachsichtig. Schließlich stehen diese jetzt im Fokus. 80er Powershoulders, Rüschen, 3D-Werke oder ein bisschen nackte Haut sichern dem vernachlässigten Körperteil die längst überfällige Aufmerksamkeit.
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Seien Sie ruhig etwas offenherziger. Im Leben sowieso aber besonders in Sachen Mode. Denn diese Saison wollen wir Ihr Drunter sehen, und das heißt: Bra-Tops in allen Variationen.
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Nomad Denken Sie an staubige Wüsten und Kamelhöcker, und kombinieren Sie Kopftücher und Tunikas in Sandfarben mit ausgefallenem Schmuck.
Bralettes Giambattista Valli
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Happy Wissen Sie was, vergessen Sie Regeln, und haben Sie mit Mode einfach mal wieder richtig SpaĂ&#x;! Was dabei herauskommt, das bestimmen Sie.
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Bouchra Jarrars erster Auftritt als neue Chefdesignerin bei Lanvin.
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Desigual und Mac machten aus unseren liebsten Snapchat-Filtern Real-Life-Make-up. Hundeschnauz und Blumenkranz lassen grüßen.
Gigi und Bella Hadid waren die It-Girls der Modewochen SS17: Gigi eröffnete fünf Shows und schloss sieben, Bella eröffnete vier und schloss eine. Lady Gaga lief für Marc Jacobs – und zwar mit KillerHeels. Und war damit trotzdem immer noch um einiges kleiner als die anderen Models.
Bei Antonio Marras schwangen die Models die Hüften, und das Publikum wippte munter mit.
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Die muslimische Designerin Anniesa Hasibuan zeigte in ihrer Show 48 Looks, allesamt mit Hijab. Dafür gab’s standing ovation.
Ashish feierte seine Sommerkollektion im Stil einer indischen Hochzeit und ließ dafür sogar einen ZitherSpieler in die Saiten hauen.
Kim Kardashian wurde während der Pariser Fashion Week in ihrer Privatresidenz überfallen, mit einer Waffe bedroht und beraubt.
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Blüte
Sports day
Blumen kommen nicht in die Vase, sondern diese Saison auf jedes nur erdenkliche Kleidungsstück. Ob groß gemustert oder klein gestreut spielt eigentlich keine Rolle, solange Sie den Namen der Blume kennen, die Sie da spazieren führen.
Wenn sich Funktionalität und Couture mischen, kommt das raus, was Sie hier sehen: sportliche Looks aus leichten Materialien. Zum Sport zu schade, aber unbedingt was für die große Bühne.
Versace
Emporio Armani
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Max Mara
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Ready to swim
Der Denver-Clan lässt grüßen. Riesige Schultern, kleine Kleidchen, Puffärmel und Materialien, deren Auferstehung wir diese Saison mit den Songs von Roxette oder a-ha feiern.
Zum Pool geht’s da lang. Aber lassen Sie sich ruhig Zeit, denn die aktuellen Bikinis und Badeanzüge sind so heiß, dass vor Ihnen erst der Betrachter eine Abkühlung braucht.
Isabel Marant
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Um diesen Trend mitzumachen, müssen Sie keine Hotelzimmer verwüsten. Nehmen Sie sich lieber die leicht psychedelischen 70iesMuster zu Herzen, und stylen Sie Ihren Rockstar-Look ohne Kollateralschaden.
Prüde wäre falsch, aber bieder ist das richtige Wort. Hochgeschlossene Blusen, spitzenverzierte Röcke und ganz viele Rüschen und Schleifen – das brauchts für den Scarlett-O’Hara-Look.
Alexander McQueen
Au Jour Le Jour
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Michael Kors
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Sie trauen sich nicht, den Mund aufzumachen? Zu sagen, was Sie denken? Na dann ergreifen Sie jetzt diese Chance, und tragen Sie Ihr Statement vorerst einfach nur auf der Brust.
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Insta-Story Für Klicks und jede Menge Herzchen sorgen die Lieblinge der Saison: Statement-Ohrringe, die ausgefallener nicht sein könnten. Groß sollen sie sein und die Betrachter zum Lachen bringen. Oder eben zum Liken.
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Arthur Arbesser
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Eidottergelb präsentierte Akris seinen Laufsteg. Happy-Power? M&M-Syndrom? Hauptsache, es macht Spaß!
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Bei Marina Hoermanseder gab’s das süßeste Goodie der Fashion Week. In der orangen Goodie Bag fanden die Gäste ein verschließbares HelloKitty-Notizbuch mit passendem Glitzerstempel.
Pierpaolo Piccioli designte erstmals ohne Maria Grazia Chiuri für Valentino.
Maria Grazia Chiuri ist die erste weibliche Chefdesignerin von Dior, und das feierte sie gleich mit einem feministischen Statement auf den T-Shirts der Kollektion: „We Should All Be Feminists“.
Zahlreiche Labels, darunter etwa Raquel Allegra oder J. Crew, zeigten ihre Kleidung an Models, die eigentlich keine Models sind. Athletinnen, werdende Mütter, Familienmitglieder der Mitarbeiter – die Non-Models machten die Kollektionen besonders.
Calvin Kleins Auftritt, der üblicherweise am letzten Tag der New York Fashion Week stattfindet, fehlte. Designer Raf Simons, ehemaliger Chefdesigner bei Dior, stieß erst im August 2016 zu Calvin Klein und wird im Winter 2017 sein Showdebut geben. 70
Anthony Vaccarello folgt Hedi Slimane als Chefdesigner von Saint Laurent und gestaltete seine Kollektion als ein 80er-Revival mit großen Schultern und viel Lamé.
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Zur Feier seines neuen Geschäfts am Pariser Boulevard SaintGermain verfrachtete Giorgio Armani die Show von Emporio Armani, die sonst immer in Mailand stattfindet, nach Paris.
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Die Show von Charlotte Olympia sah aus wie eine ChiquitaWerbung: Showgirls sorgten für Copacabana-Stimmung, und die Models trugen Accessoires mit exotischen Früchten.
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Bottega Veneta feierte mit seiner Show in der Pinacoteca di Brera seinen 50. Geburtstag. Lauren Huttons Auftritt neben It-Model Gigi Hadid sorgte für Gänsehaut und jede Menge Instagram-Posts. Hutton trug dieselbe Clutch, die sie in „American Gigolo“ trug. Zum Schluss drehte Kreativdirektor Tomas Maier, der sonst eher für eine kurze Verbeugung bekannt ist, mit seinem Designteam eine Ehrenrunde auf dem Laufsteg.
Karl Lagerfelds neuster Streich: Data Center Chanel. Das Modehaus hieß das digitale Zeitalter mit Roboter-Helmen und riesiger Computer-Kulisse im Pariser Grand Palais willkommen.
Christopher Kane zeigte diamantenbesetzte Crocs an den Füßen seiner Models.
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Gepflasterte Straße, Bordsteinkante: Mitten im Großstadttrubel von New York zeigte Rebecca Minkoff ihre Entwürfe für die neue Saison. Und die Gäste? Die saßen in Reih und Glied auf dem Gehweg.
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Photography: TIAGO CHEDIAK www.thelicensingproject.com Styling: Davis Carrasquillo Make-up & Hair: Kim White Model: Marry Butterly @ IMG NY Fotoassistenz: Lee Landell Retusche: Studiood
Mode ist ein Spiel. Spaß und Freude soll sie machen, ausdrücken, wer wir sind und was wir wollen, uns zum lachen bringen und andere ebenso. Deshalb gehen wir jetzt raus, blinzeln in die Sonne und spielen modisches Roulette. Dabei mixen wir Leder, Samt und Plastik, denn Grenzen, die kennen wir nicht.
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Links: Hoodie von CHROMAT. Armreifen und Ringe von DINOSAUR DESIGNS. BH von VA BIEN LINGERIE. Rechts: Kleid und Rock von CHROMAT. Gürtel von NICHOLAS ROXANNE. Pumps von SAINT LAURENT. Armreifen und Armbänder von DINOSAUR DESIGNS. Pelzkragen von PATRICIA FIELD.
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Jacke von PATRICK ROGERS. Leggings von CHROMAT. Stiefel von MARC FISHER. Sonnenbrille von CUTLER AND GROSS. Handbemalte Lederstulpen von AMEHL.
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Links: Top und Rock von BCBG MAX AZRIA. Armreifen von DINOSAUR DESIGNS. Sneakers von CONVERSE. Rechts: Lederjacke von G-STAR RAW. Top und Leggings von CHROMAT. Stiefel von MARC FISHER. Halskette von ERICKSON BEAMON.
Links: Top von BCBG MAX AZRIA. Armreifen von DINOSAUR DESIGNS. Rechts: Ledertop von MANOKHI. Rock von AMEHL. Stiefel von MARC FISHER.
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Top, Rock und Straps von CHROMAT. Brille von CUTLER AND GROSS. Sneakers von CONVERSE.
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1958 legt Piero Giusti den Grundstein, Sohn Attilio gründet später das Unternehmen AGL, dessen Name seine Initialen trägt.
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Traditionelles Handwerk und italienisches Leder sind die Grundpfeiler von AGL.
Story
Appassionato
Die Schwestern Sara, Vera und Marianna führen ihr Familienunternehmen AGL in der bereits dritten Generation. Jede hat ihre Aufgabe und bringt ihre Persönlichkeit mit ein, bis sie nach unzähligen Diskussionen und Entscheidungen auf dem Laufsteg Schuhe präsentieren, die die Welt begeistern.
Heute halten die drei Schwestern Sara, Vera und Marianna das Zepter in der Hand und führen die Firma gemeinsam.
S C H U H E U N D I T A L I E N gehören zusammen wie Chianti zu einem guten Essen. Italienisches Handwerk ist hoch geschätzt – hier stimmt von der Leidenschaft zum Produkt über die Liebe zum Detail einfach alles. Ein Label, das den Spagat zwischen Tradition und Gegenwart schafft wie kein anderes, ist AGL. Seit Beginn an ist das Unternehmen in Familienhand, und das wird sich so schnell nicht ändern. Es beginnt alles 1958 mit Piero Giusti, der damals das Label gründet und den Grundstein setzt. Der Vater beeindruckt den Sohn mit seiner Hingabe, und so schlägt Junior Attilio denselben Weg ein. Damit startet in Montegranaro, einer Gemeinde mit heute über 13'000 Einwohnern, die Geschichte von Attilio Giusti Leombruni, kurz AGL.
Text: Marina Warth Fotos: AGL
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Verspielt und cool sind die Schuhe von AGL und überdies vor allem eines: unglaublich bequem.
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Sara kümmert sich als älteste Schwester ums Business, Vera um Kommunikation, und Marianna, die jüngste der drei, ist der kreative Kopf bei AGL.
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Gute Ideen entstehen nicht vor dem Bildschirm. Deshalb treffen sich die drei Schwestern in einem ihrer Gärten in Montegranaro und plaudern ßber neue Designs.
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Die dritte Generation Ballerinas, Brogues, Stiefel, Sandalen – AGL fertigt, was an die Füße gehört. Die Designs sind modern und ausgefallen, doch beim Tragekomfort lässt das Label keine Experimente zu. Bequem müssen die Schuhe sein, deshalb setzt AGL seit jeher auf flache denn auf Zehn-Zentimer-Absätze. Dabei achtet die Familie Giusti auf feinste Materialien aus der Toskana und kombiniert raffiniertes Design mit traditionellem Handwerk. Denn noch immer werden alle Produkte zu 100 Prozent in Italien gefertigt. Mittlerweile hat die dritte Generation das Ruder übernommen. Es sind die drei Schwestern Sara, Vera und Marianna, Attilio Giustis Töchter, die das Unternehmen heute leiten. Mit 38 Jahren kümmert sich Sara als älteste um den Verkauf und die Expansion des Labels. Dafür hat sie Business Administration studiert und 2001 das Zepter als Sales Director übernommen. Zwei Jahre trennen Sara von Schwester Vera, die 2003 zum Unternehmen dazugestoßen ist. Kommunikation ist ihr Fach, die Mode ihre Leidenschaft. Als Creative Director und Communication Manager bringt sie bei AGL beides zusammen und unterstützt zusätzlich die Jüngste im Bunde, Marianna Giusti. Schuhe sind das, was Marianna seit Kindstagen begleitet. Bereits als kleines Mädchen guckt sie dem Vater fasziniert über die Schulter, wenn er mit Bleistift die edelsten Modelle aufs Papier zaubert. 2009 gibt er ihr schließlich die Chance, sich zu beweisen – seitdem ist Marianna der kreative Kopf hinter den Kollektionen von AGL.
Die GiustiSchwestern treffen alle Entscheidungen gemeinsam – vom neuen Design über das Leder bis hin zur Farbe.
sich von ihren Reisen, von Büchern und Begegnungen inspirieren – und von den Schuhen, mit denen Frauen und Männer durch Flughäfen oder die Straßen eilen. Die Schwestern wissen: Inspiration kommt nicht vom Sitzen vor dem Computer. So spazieren sie oft gemeinsam durch ihre Heimat Montegranaro, in der bereits ihr Vater und der Großvater aufgewachsen sind. Die drei wohnen nur jeweils fünf Kilometer voneinander entfernt und genauso weit weg von der AGL-Fabrik. Hier untersuchen sie neue Lederarten oder experimentieren mit Schuhwachs und Politur, worüber sich hitzige Diskussionen ergeben. Das Unternehmen ist ihr Leben. Kaum treffen sich die Schwestern zum Brunch, sprechen sie bereits nach Kurzem wieder über die Arbeit und tüfteln an neuen Ideen und Designs.
Das richtige Leder Mit einem Schuh von AGL am Fuß läuft es sich wie auf Wolken.
Frauenpower Sara, Vera und Marianna sind ein eingespieltes Team. Während Marianna neue Modelle zeichnet und modelliert, bestimmen Sara und Vera die Farben und kreieren für jede Kollektion neue Töne und Schattierungen. Dafür lassen sie
Reisen, Bücher und Begegnungen mit Menschen inspirieren die Familie Giusti zu ihren Schuhkollektionen.
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Die Giusti-Schwestern schaffen es gemeinsam, die Visionen ihrer Familie in die Zukunft zu übertragen. Mit neuen Farben und Formen bringen sie Saison für Saison frischen Wind in die Kollektionen und tüfteln daneben mit zahlreichen High-TechMaterialien und neusten Techniken, um die Schuhe nicht nur stylisch, sondern auch bequem und federleicht zu machen. Was bleibt, ist das traditionelle Handwerk und das italienische Leder, das für jedes Modell verwendet wird. Regelmäßig treffen sich Sara, Vera und Marianna mit den Gerbern, die ihr Label seit Jahren mit Leder beliefern. Das Rohmaterial kommt aus der Toskana – das ist schon immer so. Die Giustis besprechen jedes neue Leder, diskutieren über Farbe, Dicke und das Finish, wägen ab und entscheiden gemeinsam, was für neue Kollektionen das richtige ist. Es sind viele Schritte, die erst aneinandergereiht und ausgeführt werden müssen, bevor die Schuhe und mittlerweile auch Taschen von AGL ihre Reise auf den Laufsteg und von dort in die Welt antreten. Attilio Giusti Leombruni vertreibt heute seine Produkte in 20 Länder und in verschiedenen Boutiquen in Europa, den USA und Russland.
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Das Schöne hat Patrizia Bambi schon immer fasziniert. Trotzdem hat sie erst den gewöhnlichen Weg gewählt – Studium, Arbeit, Ehe – , bevor sie 1993 ihr eigenes Label Patrizia Pepe gegründet hat.
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Rock and never stop Individualität ist der Schlüssel zu gutem Stil. Mit ein Grund, weshalb Patrizia Bambi die Teile ihrer Kollektion mit so viel Liebe zum Detail ausstattet. Im Interview spricht sie darüber, wie viel Italien in ihrem Label Patrizia Pepe steckt und erklärt, was der Pfeffer eigentlich darin zu suchen hat. Interview: Marina Warth
FACES: Wie viel von Patrizia Bambi steckt in Patrizia Pepe? Patrizia Bambi: Alles! Patrizia Pepe, das bin ich, meine
Leidenschaft, meine Neugierde, meine unbändige Inspiration und meine Liebe zur Mode. Ich habe beschlossen, mein eigenes Label zu gründen, um damit frei und kreativ meinen Stil ausdrücken zu können. Diese Verschmelzung von klassischer Schneiderkunst und modernen Innovationen entspricht mir sehr. F: Wieso heißt Ihr Label Patrizia Pepe und nicht Patrizia Bambi? PB: „Pepe“ bedeutet Pfeffer, und ich wollte meinen Vornamen mit etwas kombinieren, das Rock, Stil, Verführung und Ironie symbolisiert – alles Dinge, die ich in meine Kollektionen einfließen lasse. F: Wenn die Modebranche eine Familie wäre, welche Rolle käme dabei Patrizia Pepe zu? PB: Patrizia Pepe wäre die Tochter, genauer gesagt meine Tochter. Ich sehe mein Label als diese großartige Kreatur, die immer weiter wächst und auf ihrem Weg außergewöhnliche Ziele erreicht. F: Sind Sie eine typische Italienerin, und wie italienisch ist Ihr Label? PB: Ich bin voller Stolz Italienerin, und genau das trifft auch auf Patrizia Pepe zu. Ich glaube an die Kultur, die Eleganz, das Wissen, die Gegenwart und die Prinzipien dieses
Landes, die gleichzeitig auch die Grundlagen meiner Arbeit und die Philosophie meiner Firma sind. F: Produzieren Sie auch in Italien? PB: Da wir unseren Kunden die beste Qualität bieten möchten, produzieren wir den größten Teil unserer Kollektionen in Italien. F: Wie sollen sich die Menschen fühlen, wenn sie Ihre Kleidung tragen? PB: Ich wünsche mir, dass sie sich in meiner Kleidung wohlfühlen, cool, bequem und elegant, ohne dabei bemüht zu wirken. F: Verfolgen Sie die Schritte Ihrer italienischen Kollegen und die Entwürfe und Kollektionen beispielsweise von Dolce & Gabbana oder Roberto Cavalli? PB: Ich respektiere alle meine Designer-Kollegen und beobachte mit viel Interesse, was sie tun. Aber eigentlich stehe ich total auf japanische Designer wie zum Beispiel Yohji Yamamoto und Comme des Garçons. F: Sie haben Patrizia Pepe 1993 gegründet. Wie hat sich die Modebranche seitdem verändert, und ist es heute für Designer vielleicht sogar leichter, in diesem Business Fuß zu fassen? PB: Die Modewelt war schon immer unglaublich herausfordernd, und das hat sich bis heute nicht geändert. Meiner Meinung nach ist es heute dank der digitalen Vernetzung und
„Ich bin voller Stolz Italienerin.“
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den sozialen Medien um einiges einfacher, eine Reichweite mögen Sie am liebsten, und welchen verabscheuen Sie? zu erreichen und weltweit gesehen zu werden. Besonders für PB: Zweifellos liebe ich jede einzelne Minute meiner Arbeit. junge Designer und Labels mit geringem Budget ist das sehr wichtig und ein absoluter Glücksfall. Ich finde es gut, dass F: Wie kommen Sie zur Ruhe? damit jeder die Chance hat, seine Visionen und Ideen umzuPB: Wenn ich mit meiner Familie und meinen Freunden setzen. Trotzdem sind Qualität und Beständigkeit nach wie zusammen bin. vor die Schlüsselelemente für einen nachhaltigen Erfolg. F: Wer ist Ihre Muse? F: Wenn Sie 1993 und 2017 vergleichen, welche Zeit war PB: Audrey Hepburn. für die Mode die bessere? F: Welches Outfit ist Ihre tägliche Uniform? PB: Jede Zeit und jede Ära bringt neue Eindrücke und PB: Ich mag ein einfaches und bequemes Outfit, das ich Einflüsse, die die Grenzen der Kreativität weiterziehen. Die mit ausgefallenen Accessoires wie etwa einer auffälligen 90er Jahre waren sexy und bunt, und die Labels, die damals Tasche oder einem funkelnden Schmuckstück aufwerte. ihren Durchbruch hatten, feiern heute ihr Comeback. Egal, F: Hohe oder fl ache Schuhe? welches Jahr wir schreiben, ich genieße meine Arbeit heuPB: Ich mag flache Schuhe, aber ich liebe Stilettos! te genauso wie damals. Mir gefällt jedoch sehr, wie sich die F: Mantel oder Jacke? Rolle der Frau über die Jahre verändert hat und dass sich PB: Meine Lederjacke. Für immer! Frauen heute viel freier bewegen und ausdrücken können F: Ohrringe oder Armband? als früher. Sie sind viel selbstbewusster, energiegeladener, PB: Armband. freier und dynamischer und müssen sich nicht F: Rucksack oder Tasche? mehr so vielen Regeln unterwerfen. Frauen regiePB: Den Rucksack zu sportlichen und die Tasche zu ren die Welt, und ich bin stolz darauf, dass ich für glamourösen Outfits. sie Kleidung entwerfen darf, die sie noch eleganter F: Wo kaufen Sie Ihre eigene Kleidung? und femininer macht. PB: Ich trage natürlich Patrizia Pepe, aber ich liebe es auch, auf Flohmärkten nach coolen Teilen zu suchen, F: Die Konsumenten sind heute viel affiner, was wenn ich unterwegs bin und reise. die Produktion und die Materialien ihrer Kleidung anbelangt. Wie wirkt sich diese Veränderung auf F: Was ist Ihr bestgehütetes Sie und Ihre Arbeit als Designerin aus? Shopping-Geheimnis? PB: Diese Entwicklung freut mich und bestärkt PB: Folge deinen Instinkten, mich darin, dass ich mich von Anfang an nur mit und kauf die Dinge, in die du dich den besten Materialien zufrieden gegeben beim ersten Blick verliebt hast. habe und bis heute auf gute Silhouetten und F: Was ist das teuerste Teil in Schnitte setze. Wir sind im ständigen AusIhrem Kleiderschrank? tausch mit unseren Kunden und freuen uns, PB: Meine Uhr. dass sie die Produkte ebenso schätzen wie F: Für welches Teil lohnt sich das wir das tun. Diese Wertschätzung ist eine der Sparen? kostbarsten Belohnungen meiner Arbeit. PB: Jedes Teil, das dich unglaubF: Welche Entwicklungen der Modelich gut fühlen lässt, wenn du dich branche stimmen Sie nachdenklich, und damit im Spiegel siehst. 1993 gründet Patwelche erfreuen Sie am meisten? F: Wie definieren Sie ein rizia Bambi ihr PB: Ich sorge mich etwas um Fashion Victim? eigenes Label unter die Tendenz dazu, dass alle immer PB: Für mich ist ein Fashion dem Namen Patrizia Pepe in Florenz, Victim ein hingebungsvoller dasselbe Teil und dieselbe KleiItalien. „Pepe“ dung tragen und dabei ihre eigene Sammler. (Pfeffer) ist dabei Individualität komplett vernachF: Möchten Sie in der Modeein wichtiger Teil der Identität des lässigen. Auf der anderen Seite branche alt werden? Labels und steht freue ich mich aber darüber, dass PB: Auf jeden Fall! Und dabei für unkonventiosich besonders die junge Genegenieße ich es so sehr wie ganz zu nelle Schnitte oder Materialien. Erst ration dank des Internets über Beginn. geht es Bambi vor die Hintergründe ihrer Kleidung F: Wenn Sie keine Designerin allem darum, die informieren kann und dies auch geworden wären, was würden Sie Frau in den Mittelpunkt zu rücken und aktiv tut. Das ist für mich ein wichdann tun? ihr zu neuem Selbstbetiger Teil des Kreativprozesses. PB: Ich wäre Tänzerin. wusstsein zu verhelF: Wie bewerten Sie das neue F: Welches Problem beschäftigt Sie am fen. 2005 erscheint die erste Kollektion „see now, buy now“-Konzept, meisten, und wie möchten Sie dieses lösen? für Männer, zwei Jahre dank dessen die Menschen nach PB: Ich hoffe darauf, dass eines Tages die später gelingt Bambi mit einer eigenen der Modenschau die Kollektionen ganze Welt offen gegenüber Integration und Kinderkollektion unter direkt kaufen können? Multikulturalismus ist. demselben Namen ein PB: Ich habe überhaupt nichts F: Was ist das Beste, was Sie an einem weiterer Coup. 2001 folgen Badeanzüge und dagegen und finde es ehrlich gesagt freien Tag tun können? Bikinis, 2014 Acceseinen extrem genialen Schachzug, PB: Zeit mit meiner Familie zu verbringen, soires aus dem Haus um die Branche weiterzubringen. morgens joggen zu gehen und danach etwas Patrizia Pepe. Leckeres zu kochen. F: Welchen Teil Ihrer Arbeit
Patrizia Pepe – von damals bis heute
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Backstage
Escape the Ordinary Wo Wasser und Horizont ineinander verschmelzen: Barcelona.
Glitzernder Staub im Licht der Sonne verschönert die Kulisse und gehört wie der Ford Mustang einfach dazu.
Volle Konzentration am Set – bis hin zur späten Abendstunde.
Sobald du die Antwort hast, ändert das Leben seine Frage. Parfumeur Fabrice Pellegrin kreiert für das Haus Azzaro mit Azzaro Wanted einen Duft so tiefgründig wie die Frage zum Leben. Text: Annika Kellenberger Fotos: Julien Zénier
W O L I E G T D E R Schlüssel unvergesslicher Abenteuer? Azzaro versucht für seinen neusten Duft Azzaro Wanted gemeinsam mit Parfumeur Fabrice Pellegrin diese Frage zu beantworten. Besonders die Frage, besonders die Antwort. In diesem Sinne tätigt Fabrice Pellegrin den ersten Schachzug und wählt für den Duft ein Gewürz aus Guatemala: Kardamom. „Kardamom ist in gewisser Weise Ausdruck für die weibliche Seite eines Mannes, die so unglaublich verführerisch wirkt, wenn er sie nur zulässt.“, beschreibt Pellegrin. Bei Azzaro Wanted dreht sich alles ums Leben und um den Hunger nach Abenteuer – olfaktorisch verkörF A C E S
pert durch den fesselnden Gegensatz zwischen warmen Holznoten und frischen Gewürzen sowie spannenden Akzenten wie eben Kardamom. So entsteht nicht nur ein Duft, sondern eine Hommage an das Leben. Und wie sich Azzaro dieses vorstellt, verkörpert Model Nikolai Danielsen in der zugehörigen Kampagne. Darin genießt er jeden Moment in vollen Zügen und durchbricht gnadenlos jede Grenze: in schnellen Autos, auf heißen Partys oder beim Abtauchen im Pool. Begleitet von Azzaro Wanted, einem Duft mit Charakter, der dem Leben ohne Limit Tribut zollt.
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Hier der blankpolierte Laufsteg, dort die abgeblätterte Tapete: Arbeit und Leben stehen bei Models im krassen Gegensatz. Fotografin Hadley Hudson wirft in ihrem neuen Buch einen Blick hinter die Fassade der Modewelt und zeigt, wie hochgefeierte Models wohnen. Fotos: Hadley Hudson
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Models Home Giedre
Wall Street, New York City, 2012
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Model Apartment, New York City, 2012
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Jacob
Hotelzimmer, Paris, 2012
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Model Apartment, Bushwick, New York City, 2012
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Priscilla Paris, 2008
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Haus seiner Mutter, Paris, 2008
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Queens, New York City, 2009
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Elternhaus, Brooklyn, New York City, 2009
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Hadley Hudson. Persona
„Models at Home“, 2016. 128 Seiten, 84 Abb., Hatje Cantz Verlag, ca. 40.– Text(e) von Michael Gross, Englisch ISBN 978-3-7757-4246-7
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2008 fotografierte Hadley Hudson Models zum ersten Mal in deren eigenen vier Wänden. Fasziniert davon, wie sich die Persönlichkeiten der Models in ihrem Zuhause widerspiegelten, suchte sie weiter nach Menschen, die sie einen Blick in ihre WGs, Kinderzimmer oder Apartments in Berlin, Wien, Paris oder New York werfen ließen. Daraus entstand das Werk „Hadley Hudson. Persona: Models at Home“, das es auf wunderbare Art begreift, die makellose Oberfläche der Modewelt zu durchbrechen.
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Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche . Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.
WARRIOR Wir machen keine Kompromisse. Dafür ist das Leben zu kurz und die Zeit zu kostbar. Deshalb setzen wir auch bei unserer Kleidung auf Stücke, die stylisch und funktional zugleich sind. Unser neues Lieblingsteil: der Phoebe Coat von Peak Performance. Mit diesem Parka aus wasserabweisendem Nylon kämpfen wir im Alltag gegen stürmische Frühlingswinde und graues Wetter und gehen auch aus jedem Style-Battle als glänzende Sieger hervor. Der klare Schnitt und die moderne Silhouette
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BESTFORM schließen nahtlos an die Philosophie des schwedischen Labels an, die minimalistisches Design und hochwertiges Material miteinander verbindet. So wird der Phoebe Coat zu einem Evergreen und zum treuen Begleiter – genauso wie wir es von den Kollektionen von Peak Performance gewohnt sind. Gewinnen Sie bei uns einmal den Phoebe Coat in coolem Lachs im Wert von 500.–, den es auch im Peak Performance Store in Zürich zu kaufen gibt.
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Irgendwann kommt er, der große Moment. Und dann sind wir bereit. Vielleicht sind es nicht die Grammys oder die Oscars, aber für uns zählen auch ein Abendessen mit dem Liebsten oder ein Wochenende mit den Girls. Was wir dann wollen: schöne Locken, schnell und unkompliziert, aber nicht weniger glamourös als diejenigen der Stars auf dem Roten Teppich. Der PROluxe Lockenstab CI91X1 von Remington schafft leichte, lockere Wellen und ermöglicht ein professionelles Styling, das die ganze Nacht hält – ein Kinderspiel! Die verwendete OPTIheatTechnologie sorgt für eine optimale Verteilung der Hitze, damit das Haar schonend bei
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185 Grad und ideal gestylt werden kann. Die Hitze kann außerdem variabel reguliert und auf die individuelle Haarbeschaffenheit angepasst werden – so mögen wir das! Gewinnen Sie bei uns fünf Mal den PROluxe Lockenstab CI91X1 von Remington im Wert von je ca. 80.– (erhältlich bei Galaxus und nettoshop.ch), und schaffen Sie zuhause glamouröse Frisuren, die dem Roten Teppich würdig sind.
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BY THE SEA Die See. Ein unbändiges Ding. Mal erwischt uns die kalte Gischt mit voller Wucht, mal zeigen sich die Wellen gebändigt und glatt. Von diesen Gegensätzen hat sich Onepiece für seine neue Kollektion inspirieren lassen und zeigt coole Stücke, um die uns auf der Straße jeder beneidet, die obendrauf aber auch noch unglaublich bequem und leicht zu tragen sind. So ein Teil ist auch der Bay Jumpsuit in Hellgrau, der sich von vorne sportlich cool und in der Rückenansicht gewagt sexy präsentiert. Ein tiefer V-Ausschnitt sorgt im Zusammenspiel mit
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SPRING’S HERE elastischen Bändern für einen Hingucker, der selbst die aufbrausendsten Wogen glättet. Wie gewohnt kombiniert Onepiece Style mit Funktionalität und verzichtet auch beim Bay Jumpsuit nicht auf Seiten- und Hintertaschen oder auf elastische Bündchen an den Beinen, die dieses Kleidungsstück so schön gemütlich machen. Holen Sie sich dieses coole Teil direkt in Ihren Kleiderschrank, und gewinnen Sie bei uns den Bay Jumpsuit von Onepiece drei Mal.
VENEZIA Venedig ist keine Stadt, sondern ein Lebensgefühl. An kaum einem anderen Ort verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart so kunstvoll miteinander. Ein Prickeln liegt in der Luft, ein Duft von Rosen gepaart mit frischer Limette und schwarzer Johannisbeere. Mit dem Parfum „Rosa Moceniga“ von The Merchant of Venice nimmt man diesen Geruch mit nach Hause und stellt sich mit dem mit Blüten verzierten Glasflakon – eine Hommage an die Meraner Glaskunst – ein Stück Venedig ins Badezimmer.
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Wir haben genug von Nebel und Schnee. Frühling – wo bist du? Wenn das Wetter nicht mitspielt, feiern wir die neue Jahreszeit zumindest auf unseren Nägeln. Perfekt dafür: Sally Hansens neue Nagellacke Color Therapy. 14 fröhliche Farben stehen bereit – von Rot über Violett, Koralle und Pink bis Nude –, die nur darauf warten, auf unsere Nägel gepinselt zu werden. Der Clou: Die in Zusammenarbeit mit Trendexpertin Madeline Poole entworfenen Lacke sehen nicht nur klasse aus und halten bis zu zehn Tage, sondern pflegen dank Argan-, Açaiund Nachtkerzenöl auch
noch die Nägel. Und es geht noch besser, denn dank der speziellen Formel benötigen wir keinen zusätzlichen Unterlack, sondern können sofort munter mit der Lieblingsfarbe beginnen. Obendrauf sorgt der Color Therapy Top Coat für ein glänzendes Finish, das extra lange hält. Gewinnen Sie bei uns eines von zehn Sets aus je vier Nagellacken der neuen Sally Hansen Color Therapy Kollektion inklusive Überlack im Wert von ca. 60 Franken.
SUPERHELD Tradition ist The Merchant of Venice wichtig, und so interpretiert das Label mit seinen Parfums die antike venezianische Parfumkultur neu. Dabei entstehen so exklusive Düfte wie „Rosa Moceniga“, die durch so wertvolle Rohstoffe auffallen wie in diesem Fall die gleichnamige pinke Rose. Mystisch, geheimnisvoll, elegant – zeigen Sie sich ebenso, und gewinnen Sie bei uns einen von fünf Flakons des Eau de Parfums „Rosa Moceniga“ (50 ml) im Wert von je 97.– (erhältlich bei Globus und im gehobenen Fachhandel).
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Keine Rasur ist auch keine Lösung! Denn wer wegen Hautunreinheiten, Rötungen oder Spannungen auf die tägliche Rasur verzichtet, hat schlicht den falschen Rasierer. Der Braun Series 3 ProSkin ist der Ritter in glänzender Rüstung: Dank seiner fortschrittlichen MicroCombTechnologie können Rasurdauer und Hautirritationen reduziert werden. Dabei richtet ein Kamm die Barthaare auf und führt diese in das Scherelement des
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Trimmers ein, was für ein besonderes angenehmes und hautfreundliches Rasurerlebnis sorgt. Der Rasierkopf passt sich ideal der individuellen Gesichtsform an und verpasst so kein einziges Haar mehr, das ist Effektivität auf hohem Niveau! Kein Zupfen, kein Ziepen – so geht Rasieren richtig. Gewinnen Sie bei uns fünf Mal den Braun Series 3 ProSkin im Wert von je ca. 150.–, und rasieren Sie ab sofort mit dem Superhelden unter den Rasierern.
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Genug Kraft getankt, jetzt geht’s rund! Wir starten mit neuen Taschen und Schuhen in den Trendfarben der Saison und geben mit StatementOhrringen und Chokern in Sachen Mode richtig Gas. Dazu gesellen sich Black Masks, Lippenstifte und Lidschatten in Knallfarben, Stylingprodukte für Locken und weiße Nagellacke. Und damit wir das Beste im neuen Jahr nicht verpassen, stellen wir uns ganz old school einen Wecker.
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„Ich trage lieber kleine Taschen. Mit großen fühle ich mich wie ein Zwerg.“ Mary-Kate Olsen
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Diese Accessoires beweisen, dass der MilitaryTrend auch ohne grünen Parka und Hosen im wilden Tarnmuster funktioniert. So zurückgehalten wirkt Khaki eleganter als jedes Schwarz – und interessanter sowieso.
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1 Isabel Marant, „Étoile Deyis Boots“, aus Wildleder, ca. 448.– (farfetch.com) 2 Tommy Hilfiger, aus Leder, ca. 139.– 3 Bulgari, „Serpenti Viper“, aus glatten Kalbsleder, ca. 2'940.– 4 Alexander Wang, „Nadia“, aus Wildleder, ca. 627.– (farfetch.com) 5 Myomy, „Carry Shopper“, aus Kalbsleder, ca. 214.– 6 Versus Versace, aus Wildleder und Nylon, ca. 638.– 7 Furla, aus Leder, ca. 300.– (farfetch.com) 8 Coach, Tote aus olivgrünem Leder, ca. 634.– 9 Giuseppe Zanotti, „Kriss“, aus Kalbsleder mit Gummisohle, ca. 601.– 10 Marni, „City Pod Tote“, Tasche aus Lammleder, ca. 1'566.– (net-a-porter.com) 11 Aquazzura, „Sexy Thing 85“, aus Kaschmir-Wildleder, ca. 493.– 12 Liu Jo, aus Polyurethan, ca. 118.– 13 Maison Margiela, „Tabi“, aus Leder, ca. 763.–
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Pastellfarben
Wie eine eisgekühlte Süßigkeit lassen wir uns diese Accessoires auf der Zunge zergehen. Luftig-leicht umschmeicheln sie unsere Füße und Handgelenke und geben uns das Gefühl, ein paar Zentimeter über dem Boden zu schweben. Wir wollen Nachschlag. 2
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1 Jil Sander, aus gelbem Kalbsleder, ca. 2'340.– (farfetch.com) 2 Alexander Wang, „Roxy Bucket Tote“, aus rosafarbenem Lackleder, ca. 597.– (farfetch.com) 3 Giuseppe Zanotti, „Kriss“, aus Lackleder mit Gummisohle, ca. 547.– 4 Tod’s, „Gommino“, aus Kalbsleder, ca. 385.– (farfetch.com) 5 Miu Miu, „Lady Bag“, aus Kalbsleder, ca. 1'824.– 6 Dolce & Gabbana, „Tulle Booties“, aus Leder und Polyamid, ca. 853.– 7 Furla, „Metropolis“, aus Leder, ca. 270.– (zalando.com) 8 3.1 Phillip Lim, „Pashli mini satchel“, aus Leder, ca. 701.– 9 Alberto Zago, „Mammola“, aus Veloursleder, ca. 185.– (zalando.com) 10 Coccinelle, „Arlettis Mini-Bag“, aus Kalbsleder, ca. 287.– 11 Elisabetta Franchi, aus Spitze und Leder, ca. 595.– 12 Samsøe & Samsøe, „Vanessa 025“, aus Ziegenleder, ca. 179.– 13 Mark Cross, „Grace Small Box“, aus Kalbsleder, ca. 2'060.–
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Fuchsia
Frauenpower mit Nachdruck: Ohne den Zeigefinger vorzuhalten, bekennen wir uns jetzt mal als Fashion-Feministinnen und tragen diesen Frühling das schönste und knalligste Pink überhaupt. Girls just wanna have fun? Von wegen, wir meinen es ernst. 3
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1 Furla, „Metropolis Oxygen“, aus PVC, ca. 150.– 2 Dolce & Gabbana, „Bellucci“, aus Veloursleder, ca. 531.– (net-a-porter.com) 3 Patrizia Pepe, „Easy Lock“, aus Leder, ca. 117.– 4 Buffalo, aus Veloursleder, ca. 110.– (zalando.com) 5 Versace Jeans, aus Lederimitat, ca. 200.– (zalando.com) 6 Longchamp, „Pénélope Fantaisie“, aus Kalbsleder und Velours, ca. 660.– 7 Stuart Weitzman, „The Nearlynude Sandal“, aus Samt mit Lacklederbesatz, ca. 455.– 8 Salvatore Ferragamo, „Small Sofia Bag“, aus Kalbsleder, ca. 1'706.– 9 Chloé, „Lauren Pump“, aus Ziegen-Wildleder, ca. 443.– 10 Marc Jacobs, „Shutter“, aus Leder, ca. 364.– (stylebop.com) 11 DSquared2, „Ziggy Sandals“, aus Leder und Lammleder, ca. 681.– 12 Aigner, „Carla“, aus genarbtem Rindsleder, ca. 964.– 13 Christian Louboutin, „Pigalle Follies“, aus Kalbsvelours, ca. 590.–
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Klischee
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Blumen
Meryl Streep meinte als hochnäsige Chefredakteurin in „Der Teufel trägt Prada“ einmal, Blüten im Frühling seien wohl kaum revolutionär. Aber wenn man jetzt Blüten trägt, obwohl keiner erwartet, dass man Blüten trägt – was ist das dann? Revolutionär, oder? 2
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1 Burberry, aus Kalbsleder, ca. 1'801.– (farfetch.com) 2 Tommy Hilfiger, aus Polyurethan, ca. 128.– 3 Balenciaga, aus Satin und Leder, ca. 423.– 4 Dolce & Gabbana, „Kate“, aus Lackleder ca. 585.– (farfetch.com) 5 Guess, „WINETT“, aus Kunstleder, Baumwolle und Polyester, ca. 105.– (zalando.com) 6 Sam Edelman, „Stanley“, aus Wildleder, Stoffgewebe und Synthetik, ca. 215.– 7 Furla, „Metropolis Girandola“, aus Nappaleder, ca. 139.– 8 Gucci, aus Leder und Baumwolle, ca. 2'010.– (farfetch.com) 9 Tabitha Simmons, „Farraday“, aus Lammleder, ca. 1'098.– 10 Alexander McQueen, „Table Cloth Print Zip Pouch“, aus Leder, ca. 231.– 11 Michael Kors,„Azalea Annabelle“, aus Kalbsleder, ca. 745.– 12 Salar, „Lulla Small Botanic“, aus Kalbsleder, ca. 547.– 13 3.1 Phillip Lim, „Alix micro crossbody“, aus Lammleder, ca. 849.– (farfetch.com)
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Landgang
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Streifen
Schwer vorstellbar, dass Matrosen ihre Streifen ursprünglich nicht wegen dem hohen Stilfaktor getragen haben, sondern damit man sie im Wasser wieder fand, wenn es mal über Bord ging. Heute wirkt der Streifen-Look vor allem bei einfallslosen Outfits lebensrettend. 3
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1 N°21, aus Satin mit Knotendetail, ca. 391.– (net-a-porter.com) 2 Sophie Anderson, „Alicia“, aus Raphiabast, ca. 178.– 3 Max Mara, „Pasticcino Bag“, aus Baumwolle, ca. 258.– 4 Patrizia Pepe, „Leather & Stripes“, aus Leder, ca. 349.– 5 Loeffler Randall, „Kenna Block Heel Mule“, aus Wildleder, ca. 398.– 6 Liu Jo, aus Polyurethan, ca. 97.– 7 Bally, „SIVVY“, aus Kalbsleder, ca. 695.– 8 Guess, „Bobbi Bag“,aus Synthetik, Baumwolle und Polyester, ca. 139.– 9 Furla, „Metropolis S“, aus Bast, ca. 332.– 10 Jeffrey Campbell, „Andrea“,aus Leder und Synthetik, ca. 185.– (zalando.com) 11 Woolrich, aus Canvas, ca. 120.– 12 Michael Kors, „Sandale Desi“, aus Lackleder und Leder, ca. 765.– 13 Longchamp, „Longchamp Club“, aus Baumwolle und Kalbsleder, ca. 400.–
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Springfield
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Gelb
Wir wetten, dass Sie in ihrem Kleiderschrank kein einziges knallgelbes Teil haben. Wenn doch – ein Hoch auf Ihren Trendsinn und pfui auf unsere Voreingenommenheit. Wenn nicht – dann ist es höchste Zeit dafür. Auswahl gibt es doch genug.
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1 Dolce & Gabbana, „Sicily Bag“, aus Dauphine-Leder mit BaumwollInnenfutter, ca. 1'067.– 2 Maison Mollerus, „LAUSANNE“, aus beschichtetem und geprägtem Canvas und Kalbsleder, ca. 669.– 3 Karl Lagerfeld, aus Leder, ca. 211.– (sarenza.com) 4 Laurence Dacade, „Ninon“, aus gelbem Lackkalbsleder, ca. 644.– 5 Versus Versace, aus Kalbsleder, ca. 424.– 6 Love Moschino, aus Lederimitat, ca. 230.– (zalando.com) 7 J.W. Anderson, aus Kalbsleder, ca. 1'097.– 8 Coccinelle, aus Kalbsleder, ca. 220.– 9 Casadei, aus laminiertem Leder, ca. 638.– 10 Bally, „Lune XS“, aus kaschiertem Ziegenleder, ca. 1'750.– 11 Gianvito Rossi, „Aruba“, Mules aus Satin, ca. 504.– 12 Sam Edelman, „Brandie Pointed Toe Flat“, aus Seide, ca. 194.– 13 Max Mara, „Pasticcino Bag“, aus Baumwolle, ca. 353.–
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Krawumm!
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Lidschatten in Knallfarben
Zugegeben, es braucht etwas Fingerspitzengefühl, damit dieser knallige Make-up-Trend nicht billig wirkt. Faustregel: Wenn die Augen betont werden, dann ist beim Rest Zurückhaltung angesagt. Knallig steht allein und verträgt keine Konkurrenz. 2
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1 Lancôme, „La Palette La Rôse“, ca. 80.– 2 Catrice, Absolute Mono Eyeshadow in „Coppercabana“, ca. 4.– 3 Clinique, All About Shadow in „Purple Pumps“, ca. 32.– 4 Benefit, Creaseless Cream Shadow in „Bikini-Tini“, ca. 34.– 5 Yves Saint Laurent, Couture Mono in „Zellige“, ca. 47.– 6 Wet’n’Wild, Color Icon Eye Shadow Palette in „I’m His Breezy“, ca. 7.– 7 Manhattan, Multi Effect Eyeshadow in „Pinkalicious“, ca. 6.– 8 Illamasqua, Powder Eye Shadow in „Hype“, ca. 21.– 9 Yves Rocher, Lidschatten Couleur Vegetale Matt in „Rose Azalée mat“, ca. 20.– 10 Nyx, Avant Pop! in „Surreal my Heart“, ca. 20.– 11 Maybelline, Op Color Show Velvet in „Violet“, ca. 8.– 12 Kiko, Smart Colour Eyeshadow in „Metallic Pine Green“, ca. 4.–
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Meister Proper
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Weißer Nagellack
Wie ein weißes Shirt tragen wir die Farbe der Saison. Simpel, reduziert. Sauber. Losgelöst von altem Ballast, den doch niemand vermisst. Weiß wie die Unschuld? Dafür würden wir jetzt trotzdem nicht unsere Hand ins Feuer legen.
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1 H&M, Nagellack in „Spicy Pepper“, ca. 8.– 2 Yves Saint Laurent, La Laque Couture in „Blanc Arty“, ca. 38.– 3 Priti NYC, „White Ballet Dahlia“, ca. 21.– (kultkosmetik.ch) 4 Deborah Lippmann, Nail Polish in „Amazing Grace“, ca. 25.– (niche-beauty.com) 5 Manhattan, Last & Shine Nail Polish in „Last Shine“, ca. 4.– 6 Rituals, Nail Varnish in „White Clouds“, ca. 8.– 7 La Roche-Posay, Vernis Silicium in „Blanc“, ca. 23.– 8 Maybelline, Colorshow in „Winter Baby“, ca. 8.– 9 Essie, Nail Polish in „Blanc“, ca. 15.– 10 Anny, „What Else“, ca. 13.– 11 Nars, Nail Polish in „Ecume“, ca. 27.– 12 Sally Hansen, Complete Salon Manicure in „Bleach Babe“, ca. 14.–
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Frisch gestrichen
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Lippenstifte in Knallfarben
Überlassen Sie dezente Nude-Lippen den Spießern, und toben Sie sich mit knalligem Lippenanstrich mal so richtig aus. Think pink oder purple rain – uns egal, einfach draufknallen.
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1 Clarins, Eclat Minute Baume Embellisseur Lèvres in „Orange“, ca. 30.– (erhältlich ab Anfang April) 2 Urban Decay, Vice Lipstick in „Pandemonium“, ca. 25.– 3 Clinique, Pop Glaze Sheer Lip Colour + Primer in „Melon Drop Pop“, ca. 33.– 4 Rituals, Lipshine in „Neutral Coral“, ca. 24.– 5 Aveda, Nourish-Mint Smoothing Lip Color in „Pink Zinnia“, ca. 29.– 6 Mac, Lipstick in „Candy Yum Yum“, ca. 28.– 7 Yves Saint Laurent, Rouge Pur Couture in „Le Orange“, ca. 48.– 8 Bobbi Brown, Sterling Nights Lip Color in „Lady Ruba“, ca. 27.– 9 Catrice, Ultimate Lip Colour in „Pinker Bell“, ca. 6.– 10 Lancôme, L’Absolu Rouge in „Impertinente “, ca. 45.– 11 Smashbox, „Shock Me Pink Matte“, ca. 28.– 12 Kiko, Smart Lipstick in „Peony Purple“, ca. 6.–
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Wellengang
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Lockenprodukte
Natürliche Locken sind schön, also Finger weg vom Streckeisen! Betonen Sie Ihre Kurven mit einem dieser Wundermittel gegen Frizz und für richtig viel Glanz. Und lassen Sie sich von allen Glatthaarigen heimlich beneiden.
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1 Kevin Murphy, „Killer.Curls“, Leave-in-Creme mit Anti-Frizz-Effekt. 200 ml, ca. 33.– 2 Bumble and Bumble, „Curl Curl Mousse“, mit brasilianischen Ölen. 146 ml, ca. 36.– 3 Paul Mitchell, „Twirl Around“, duale Formel aus Gel und Creme. 150 ml, ca. 39.– 4 Morrocanoil, „Defining Curly Cream“, mit Arganöl und Proteine. 250 ml, ca. 50.– 5 Wella Professionals, „EIMI Shape Me“, verleiht Glanz und Struktur. 150 ml, ca. 29.– 6 Kms California, „Curl Up Bounce Back Spray“, verstärkt und erfrischt. 200 ml, ca. 29.– 7 L’Oréal Paris, „Elnett Crème de Mousse“, verleiht Sprungkraft, Elastizität und Geschmeidigkeit. 200 ml, ca. 6.– 8 Osmo, „Curl Spray“, definiert und strukturiert. 250 ml, ca. 23.– 9 Tigi, „Foxy Curls Extreme Curl Mousse“, schenkt Form und Style. 250 ml, ca. 24.– 10 Ref., „Curl Power 244“, kontrolliert und verstärkt. 125 ml, ca. 25.– 11 L’Oréal Professionnel, „tecni.art Dual Stylers Bouncy & Tender“, definiert Locken bis zu 72 Stunden. 150 ml, ca. 23.– 12 Björn Axén, „Curl Mousse“, mit Vitamin B5, Kreatin und Protein. 200 ml, ca. 24.–
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Pechmarie
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Black Masks
Wenn sich gerade alle Schönheitsköniginnen im Dreck wälzen, dann ist das nicht schmutzig, sondern Körperkult. Das Prinzip bei diesen Masken: Wirkstoffe wie Kohle und Mineralien befreien die Poren von Schmutz und überschüssigem Talg und lassen damit Unreinheiten keine Chance. Spiel, Satz und Sieg. 3
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1 Rituals, „The Wonder Mask“, enthält Ghassoul-Pulver und Porzellanerde. 70 g, ca. 42.– (erhältlich ab Mitte März) 2 Jorg Obé, „Original Black Peel Off Mask“, mit Pflanzenextrakten. 100 ml, ca. 29.– (jorgobe.de) 3 Origins, „Clear Improvement Mask“, mit pflanzlichen Extrakten. 50 ml, ca. 18.– (douglas.com) 4 Dermasel, „Tiefenreinigende Aktivkohle Maske“, mit entzündungshemmender Heilkreide. 12 ml, ca. 5.– 5 LuckyFine, „Blackhead Removal Mask“, repariert und schützt die Haut. 60 g, ca. 12.– (banggood.com) 6 Shills, „Peel-Off Black Mask“, mit Rosmarin-Extrakt. 50 ml, ca. 12.– (stayhealthy.ch) 7 Aivoyé, „Cured Black Mask“, mit Zitrus- und Grüntee-Extrakt. 100 g, ca. 5.– 8 Apot.Care, „Detox Black Mask“, mit Jojobaöl, Sheabutter und Rosenblüten. 50 ml, ca. 53.– (beautylane.com) 9 Annemarie Börlind, „2 in 1 Black Mask“, mit Flieder und Phytoplankton. 75 ml, ca. 40.– 10 Helen Gold, „Black Mask Fresh Face“, mit Bambuskohle und Grapefruit-Öl. 150 g, ca. 54.– 11 Peter Thomas Roth, „Irish Moor Mud“, abschwellend und reich an Vitaminen. 150 ml, ca. 90.– (niche-beauty.com) 12 Pilaten, „Black Head Secret“, Anti-Aging-Effekt. 10 ml., ca. 20.–
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Geschmiert
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Body Butter
Bevor wir in der warmen Jahreszeit wieder mit Vorliebe leichte Körperpflege nutzen, tanken wir nochmals richtig auf. Diese reichhaltigen Cremes versorgen durstige Haut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit, dass es bis zum nächsten Winterschlaf reicht. 2
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1 Nourish Organic, „Rejuvenating Argan Butter“, enthält Sheabutter und Arganöl. 147g, ca. 14.– (iherb.com) 2 The Body Shop, „Body Butter Almond Milk & Honey“, für besonders empfindliche Haut. 200 ml, ca. 25.– 3 The Scottish Fine Soaps Company, „Body Butter in Jar“, mit Kakaobutter und Milch-Proteinen. 200 ml, ca. 11.– (easycosmetic.ch) 4 Rituals, „The Ritual of Sakura Body Cream“, mit Reismilch und Kirsche. 220 ml, ca. 27.– 5 Clinique, „Deep Comfort Body Butter“, pflegt intensiv und schnell. 200 ml, ca. 57.– 6 Diptyque, „Rich Butter For The Body“, mit Rosenwasser, Arganöl und Honig. 200 ml, ca. 70.– (niche-beauty.com) 7 Moroccanoil, „Body Butter“, enthält Arganöl, Shea-, Kakao- und Mangobutter. 190 ml, ca. 70.– 8 Caudalie, „Baume Gourmand Corps“, mit Trauben- und Karité-Butter. 225 ml, ca. 30.– 9 Kiehl’s, „Creme de Corps Soy Milk & Honey Whipped Body Butter“, mit Sojamilch-Honig-Soufflé. 262 ml, ca. 56.– 10 Sephora, „Super nährende Körperbutter“, mit Sheabutter. 121 g, ca. 8.– 11 L:A Bruket, „Body Butter Wildrose 126“, vitalisiert und entspannt. 350 ml, ca. 56.–
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Game Changer
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SIHH Neuheiten
Voilà, das Resultat des Kräftemessens der ganz Großen in der Uhrenindustrie. Der „Salon International de la Haute Horlogerie“ in Genf gibt jeweils vor, was stilvolle Herren und Damen am Handgelenk tragen sollten. Bitte sehr. 3
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1 Audemars Piguet, „Royal Oak Frosted Gold“, ca. 46'500.– 2 Van Cleef & Arpels, „Ruby Cadenas Watch“, ca. 71'700.– 3 IWC, „Da Vinci Automatic 36 Rotgold“, ca. 42'000.– 4 Montblanc, „1858 Chronograph Tachymeter Limited Edition“, limitiert auf 100 Stück, ca. 28'100.– 5 Roger Dubuis, „Excalibur Spider Automatic Skeleton“, ca. 85'000.– 6 Panerai, „Luminor Submersible 1960 3 Days Automatic Bronzo“, ca. 13'500.– 7 Piaget, Altiplano 900P, ca. 25'500.– 8 A. Lange & Söhne, „Zeitwerk Decimal Strike“, ca. 120'000.– 9 Vacheron Constantin, „Métiers d’Art Copernicus Celestial Spères“, ca. 155'300.– 10 Ressence, „TYPE 3S“, ca. 36'500.– 11 Cartier, „Panthère de Cartier Pink & Gold Lacquer Medium Model“, ca. 27'100.– 12 Baume et Mercier, „Clifton Club“, ca. 1'900.– 13 Jaeger LeCoultre, „The Reverso Tribute Duoface pink gold“, ca. 19'200.–
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Würgegriff
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Choker
Es wird eng. Schmucktechnisch zumindest sollten Sie sich kurz angebunden geben, denn diese Choker lächeln uns diese Saison von allen Streetstyle-Bildern entgegen. Befreit vom verruchten Fetisch-Image wirken die Stücke zum simplen Shirt richtig edel. 2
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1 Aldo, „Frodge“, aus Metall und Lederimitat, ca. 13.– (zalando.com) 2 Ivyrevel, „Major“, aus Polyester, ca. 16.– 3 YVY, „Rivet Choker“, Lederband mit Ring und Nieten, ca. 156.– 4 Arme De L‘Amour, aus vergoldetem Messing, ca. 276.– (net-a-porter.com) 5 Noir Jewelry, „Jagged Choker“, aus Samt mit vergoldeten Plättchen, ca. 140.– (shopbop.com) 6 H&M, aus Satin, ca. 8.– 7 Kenneth Jay Lane, aus Samt, ca. 117.– (stylebop.com) 8 Marc Jacobs, mit Swarovski-Kristallen, ca. 402.– (net-a-porter.com) 9 Dannijo, „Corinna“, aus Silber, ca. 300.– 10 Manokhi, „Mira“, aus Lammleder, ca. 280.– 11 Alexander Wang, „Triangle Buckle Choker“, aus Leder und Rhodium, ca. 802.– (farfetch.com) 12 Bijou Brigitte, „Antik Velvet“, aus Samt, ca. 10.– 13 Chan Luu, mit Swarovski-Steinen, ca. 117.– 14 Elizabeth and James, „Anjelica“, aus Leder, ca. 154.– (shopbop.com)
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Ansage
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Statement-Ohrringe
Ein „Statement“ ist eine „Erklärung“, meint unser Wörterbuch. Wir finden, dass man mit einem Paar dieser Statement-Ohrringe eigentlich gar nichts mehr erklären muss. Sie schreien von alleine: „Da bin ich!“ Und damit ist doch alles gesagt. 3
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1 Moschino, „Wrench Outline“, aus Metall, ca. 396.– (farfetch.com) 2 Gas Bijoux, versilbert, ca. 113.– 3 Kenneth Jay Lane, aus geschnitztem Harz, ca. 51.– 4 H&M, aus Metall und satiniertem Plastik, ca. 13.– 5 Aurélie Bidermann, aus Silber, ca. 364.– 6 Tory Burch, aus Messing und Epoxidsteinen, ca. 193.– 7 Christopher Kane, aus Plexiglas und Swarovski-Kristallen, ca. 274.– 8 Monies, aus Acryl und Holz, ca. 187.– (farfetch.com) 9 Lulu Frost, „Katharine“, aus Harz und Messing mit Glassteinen, ca. 252.– 10 Oscar de la Renta, „Impatiens Drop Earrings“, aus Acryl und Glaskristallperlen, ca. 379.– 11 Marni, aus Harzkugeln und Kristallen, ca. 740.– (farfetch.com) 12 Sophie Buhai, „Barbara“, aus Silber mit Achaten, ca. 906.– (net-a-porter.com) 13 Uterqüe, aus Achat, ca. 59.– 14 Fred Leighton, aus Weißgold und Jade mit Diamanten, ca. 18'669.– (net-a-porter.com)
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Geizhals
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Sparschweine
Kleingeld nervt. Das Münzenchaos kann doch keiner im Geldbeutel gebrauchen. Wenn es aber in einer dieser schmucken Spardosen landet – ja dann gibt’s vielleicht mal ein Bier extra.
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1 Mituso, „Kassette“, ca. 11.– 2 HMF, ca. 8.– 3 Sombo, „Telefonzelle“, ca. 15.– 4 Atomic Soda, ca. 26.– 5 Designpop.de, „Steinreich“, ca. 48.– 6 KG Design, „Roboter Robert“, ca. 16.– 7 My Kind of Krafty, ca. 19.– (etsy.com) 8 Out of the Blue, „Condensed Money“, ca. 3.– (hitmeister.de) 9 Faibels, „Green Banking“, ca. 30.– 10 United Labels, „The Simpsons“, ca. 8.– 11 Mituso, „Black Money“, ca. 11.– 12 Emform, „Orion“, ca. 37.– (trend-e-shop.de) 13 Pfister, „Money“, ca. 27.– 14 Connox, „Moneyphant“, ca. 96.–
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Nervensäge
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Wecker
Mühsames erträgt man leichter, wenn es hübsch aussieht. Also her mit diesen schnörkellos designten Weckapparaten und Schluss mit dem Gejammer. Aufstehen, stilvoll sein. Und am nächsten Morgen wiederholen.
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14 1 Ginkgo, „Marble Brick“, ca. 80.– 2 Beurer, „WL32 Lichtwecker“, ca. 39.– 3 Lego, „Stormtrooper“, ca. 35.– (amazon.de) 4 Hama, ca. 31.– 5 Philips, „Wake-up Light Clock“, ca. 249.– 6 London Clock, „Glimmer Alarm Clock“, ca. 31.– (contemporaryclocks.co.uk) 7 Karlsson, „ Minimal Copper Alarm Clock “, ca. 21.– (homecolours.com) 8 Lexon, „Titanium Clock Radio“, ca. 112.– 9 S Digital, „Lightyear Lichtwecker“, ca. 140.– (amazon.de) 10 KooKoo, „Early Bird“, ca. 71.– (connox.ch) 11 Menu, „Norm Tumbler carbon“, ca. 78.– (scandinaviadesigncenter.de) 12 Rosendahl Timepieces, „City Hall“, ca. 87.– 13 Lexon, „Cubissimo“, ca. 44.– 14 Nanda Home, „Clocky chrome“, ca. 50.–
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Generation Cash
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30 unter 30
Die Jungen regieren die Welt. Das Nachsehen haben die alten Hasen, die in Sachen Zaster den Küken längst nichts mehr vormachen. Wir zeigen die jüngsten Millionäre aus Musik, Sport und Film, deren ganze Zukunft eigentlich noch vor ihnen liegt. 3
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13 1 Drake, Rapper, 30 Jahre, 38 Millionen Dollar 2 Gareth Bale, Fussballspieler, 27, 36 Millionen Dollar 3 Adele, Sängerin, 28, 80.5 Millionen Dollar 4 Justin Bieber, Popsänger, 22, 56 Millionen Dollar 5 Clayton Kershaw, Baseballspieler, 28, 32 Millionen Dollar 6 Neymar, Fussballspieler, 24, 37.5 Millionen Dollar 7 James Harden, Basketballspieler, 27, 33 Millionen Dollar 8 A.J. Green, American-Football-Spieler, 28, 33.5 Millionen Dollar 9 Rihanna, Sängerin, 28, 75 Millionen Dollar 10 Cam Newton, AmericanFootball-Spieler, 27, 53 Millionen Dollar 11 Kei Nishikori, Tennisspieler, 28, 33.5 Millionen Dollar 12 Ed Sheeran, Singer-Songwriter, 25, 33.5 Millionen Dollar 13 Derrick Rose, Basketballspieler, 28, 34 Millionen Dollar
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14 One Direction, Boy Band, 25-29, 44 Millionen Dollar 15 Kyrie Irving, Basketballspieler, 24, 28.5 Millionen Dollar 16 Rafael Nadal, Tennisspieler, 30, 37.5 Millionen Dollar 17 Usain Bolt, Sprinter und Olympiateilnehmer, 30, 32.5 Millionen Dollar 18 Taylor Swift, Sängerin, 26, 170 Millionen Dollar 19 Novak Djokovic, Tennisspieler, 29, 56 Millionen Dollar 20 Russell Wilson, American-Football-Spieler, 27, 42 Millionen Dollar 21 Kevin Durant, Basketballspieler, 28, 56 Millionen Dollar 22 Sebastian Vettel, Rennfahrer, 29, 41 Millionen Dollar 23 Jennifer Lawrence, Schauspielerin, 26, 46 Millionen Dollar 24 Lionel Messi, Fussballspieler, 29, 81.5 Millionen Dollar 25 The Weeknd, Musiker, 26, 55 Millionen Dollar 26 Rory McIlroy, Berufsgolfer, 27, 42.5 Millionen Dollar 27 Marcell Dareus, American-Football-Spieler, 26, 35 Millionen Dollar
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Party Hard
11.2., Medienboard Empfang @ Berlinale, Ritz-Carlton am Potsdamer Platz, Berlin
Die Schauspieler Arnel Taci und Constantin von Jascheroff machen’s richtig und nehmen die schöne Schauspielerin Violetta Schurawlow in die Mitte.
Wir haben die Haare schön! Schauspieler und Sänger Wilson Gonzalez Ochsenknecht macht in Sachen Haarschnitt seiner Freundin Lorraine Bedros Konkurrenz.
Hat trotz Augenklappe den Durchblick: der albanische Schauspieler Nik Xhelilaj.
d éla un uédib en sich o B e h atric misc rator P m Farooq M ode Auch pielerin Nila s Schau ar ty volk . P s r te n u 128
Text: Vanessa Büchel Fotos: wenn
Das Filmförderungs-Unternehmen Berlin-Brandenburg schmeißt traditionell am ersten Samstag der Berlinale eine der größten und beliebtesten Partys während der Filmfestspiele in Berlin. Dieses Jahr wurden Stars und Sternchen der deutschen Filmbranche am 11. Februar ins Ritz-Carlton am Potsdamer Platz zum Empfangsabend geladen, wo ausgiebig gefeiert wurde. Am Medienboard Empfang heißt es: sehen und gesehen werden. Anlässlich der 67. Berlinale durften unter anderem Iris Berben, Senta Berger, Christiane Paul oder Til Schweiger über den Roten Teppich gehen. Die wahren Stars des Abends waren jedoch die 21 vom Medienboard geförderten deutschen Produktionen, zu denen Kinoerfolge wie „Toni Erdmann“ oder „Willkommen bei den Hartmanns“ zählen. Denn bekanntlich kommt erst nach der Arbeit das Vergnügen. Und so galt es an diesem Abend, die Gläser auf die geförderten Projekte zu heben – besonders klirrten diese für „Toni Erdmann“, der auch in Hollywood laut gefeiert wird. Nach dem großen Aufmarsch auf dem Roten Teppich und Würdigung des Film-Handwerks durften sich die Promis zurücklehnen und den Abend vollends genießen. Highlights: Kassenschlager wie „Willkommen bei den Hartmanns“ zahlten in Form von Schecks ihre Förderungskosten an das Medienboard zurück, das damit wiederum andere Filme unterstützen kann. Fazit: Der Medienboard Empfang gilt nicht umsonst als die beliebteste Party der Berlinale – und die Fete war auch dieses Jahr ein voller Erfolg!
Die deutsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld und ihr Freund Oliver Wnuk schweben auf Wolke 7. Die beiden wirken auch an diesem Abend wie frisch verliebt.
Harmonieren kleidertechnisch picobello: die deutsch-rumänische Schauspielerin Alexandra Maria Lara und Ehemann sowie „On The Road“Star Sam Riley.
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Schauspieler Fahri Yardım versucht sich an einem verführerischen Blick, und Schauspielerin Narges Rashidi zeigt Zähne.
Schauspieler Til Schweiger folgt ganz dem Motto „family time is quality time“ und bringt als Begleitung Tochter Luna mit.
Der Preis für den ausgefallensten Vogel geht eindeutig an Georg Georgi.
Händchenhalten angesagt: Damit Regisseur Oliver Berben seine Freundin Katrin Kraus im Gewimmel nicht verliert, hält er brav ihre Hand.
Der Boss höchstpersönlich: Schauspielerin Mariella Ahrens hat die Ehre, mit MedienboardGeschäftsführer Helge Jürgens zu posieren.
Schauspielerin Julia Malik präsentiert sich auf dem Roten Teppich als blaues Wunder.
Verwechslungsgefahr: Nachwuchs-Schauspieler Lucas Reiber und Louis Held könnten Brüder sein.
Daumen hoch: Der „Schlussmacher“Schauspieler Matthias Schweighöfer macht an diesem Abend bestimmt mal etwas später Schluss. Moderatorin und Modedesignerin Melissa Lee stößt am Empfangsabend mit Marik Roeder (auch bekannt als YouTube-Künstler darkviktory) an.
Das schöne Lächeln von Schauspielerin Susanne Bormann, hier neben Schauspielkollege Fabian Busch, muss unbedingt fotografiert werden!
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Falco
In einem Interview aus dem Jahr 1982 sagte Falco: „Wenn ich schon früh sterben sollte, dann wie James Dean – auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack. Aus.“ Fast so kam es: Am 8. Februar 1998 gegen 16.40 Uhr fuhr Falco von einem Restaurant-Parkplatz in der Dominikanischen Republik mit seinem schwarzen Mitsubishi Pajero auf die Straße. Ein weißer Reisebus raste mit 100 km/h ungebremst in seinen Wagen. Zack. Aus. In Falcos Blut waren 1,5 Promille Alkohol, Spuren von THC, Kokain und Marihuana nachzuweisen.
1982 landete Falco seinen ersten großen Hit. „Der Kommissar“ gilt als der erste kommerziell erfolgreiche Rap-Song eines Weißen, verkaufte sich mehr als sieben Millionen Mal und schaffte es weltweit in die Hitparaden. „Der Kommissar“ war nach Kraftwerks „Autobahn“ erst der zweite deutschsprachige Song, der überhaupt in die US-Charts gelangte.
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Falco liebte Wien, und Wien liebt Falco. 1986 wurde ihm das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. Die Post verewigte Falco 1994 auf einer 6-SchillingBriefmarke. 2003 wurde die Strecke zwischen seinem ehemaligen Wohnsitz in Margareten und der U-Bahn-Station Ketten-
brückengasse in „Falcostiege“ umbenannt. 2008 folgte eine Falcogasse in der Nähe, wo Falco einst mit seiner Mutter gelebt hatte. 1986 brachte Falcos damalige Freundin Isabella Vitkovic die gemeinsame Tochter Katharina Bianca
zur Welt, und das Glück schien perfekt. Aber die Ehe, welche die zwei 1988 in Las Vegas schlossen, hielt nur ein Jahr, und 1993 ergab ein Vaterschaftstest, dass Katharina Bianca nicht Falcos leibliche Tochter ist, worauf er den Kontakt abbrach.
Falco ist bis heute der einzige Künstler, der es je mit einem deutschsprachigen Song an die Spitze der US-Charts schaffte. „Rock Me Amadeus“ kletterte Anfang 1986 unaufhaltsam die Top Ten hoch und erreichte am 20. März 1986 die Spitze der Billboard-Charts, wo sich der Song drei Wochen behauptete. „Rock Me Amadeus“ wurde in vielen Ländern zur Nummer Eins und war Falcos größter kommerzieller Erfolg. Dabei wollte Falco den Song eigentlich gar nicht machen, weil Mozart Salzburger war. Dazu meinte er vor der Veröffentlichung: „Ich singe diesen Titel nur unter größtem Widerstand und auf Druck meines Managements!“
Falco kam als Johann „Hans“ Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien als einziger Überlebender von Drillingen zur Welt. 2017 wäre er 60 Jahre alt geworden. Als Hans zehn Jahre alt war, verließ Vater Alois die Familie, so dass er unter der Obhut seiner Mutter Maria aufwuchs, zu der er bis zu seinem Tod ein inniges Verhältnis hatte.
Skandal
Der Song „Jeanny“ handelt von der Entführung und Vergewaltigung eines jungen Mädchens und wurde 1985 zur Skandalnummer. Diverse Radiosender boykottierten den Song, trotzdem – oder gerade deshalb – hielt sich „Jeanny“ ganze 22 Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts.
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Nach Falcos Tod flog Niki Lauda sofort in die Dominikanische Republik, um den Leichnam seines verunglückten Freundes persönlich in einem seiner Jets nach Wien zu fliegen. An Falcos Beerdigung waren rund 4'000 Fans und Freunde anwesend. Die Hells Angels trugen seinen Sarg. Falcos Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Gruppe 40, Nummer 60.
Ende 1987 veröffentlichte Falco gemeinsam mit Brigitte Nielsen die Single „Body Next to Body“ – ein Flop. In einem Interview erklärte Falco die Zusammenarbeit: „Mit ihr wollte ich nie in die Hitparade, mit ihr wollte ich nur ins Bett! Die Platte war miserabel, aber die Zeit mit ihr war es wert, die 14 Tage St. Tropez haben sich gewaschen. Es war ein Deal.“ Falco war ein fauler Schüler, fehlte rund 500 Stunden während seiner Schulzeit, bevor er im Alter von 16 Jahren das Gymnasium vor dem Abschluss hinschmiss. Auch seine darauf begonnene Lehre bei einer Pensionsversicherungsanstalt brach er ab und gründete mit Freunden seine erste Band „Umspannwerk“.
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Zack. Aus.
Es ist der 8. Februar 1998, als Falcos Leben auf einer dominikanischen Straße sein Ende findet. „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ – seine eigenen Worte: Voraussagung? Ein bleibendes Rätsel. Wir schauen zurück auf die Karriere eines Künstlers, der es mit seinem Song als einziger an die Spitze der US-Charts geschafft und den deutschen Rap in die Welt hinausgetragen hat. Während wir das tun, hören wir „Rock Me Amadeus“ und schauen ehrfürchtig gen Himmel.
Mit vier Jahren spielte der kleine Falco bereits Klavier. An der Wiener Musikakademie wurde ihm nicht nur ein großes musisches Talent, sondern auch ein absolutes Gehör bescheinigt. Er veröffentlichte 10 Studioalben, 35 Singles und 50 Videoclips – insgesamt gibt es 221 Falco-Songs.
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