FACES Deutschland, Märzausgabe 2022

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GUTE GRÜNDE

...für und gegen Horrorfilme

Text: Marco Rüegg

für

gegen

1.

1.

Nirgendwo fühlt es sich lebendiger an als im Angesicht des Todes.

Ziemlich alle Sequels, ein Großteil der Remakes sowie sämtliche blutleeren Kunstblut-Effektorgien für den Multiplex.

2. 100-Minuten-Lizenz, sich an die Schulter des Dates zu kuscheln – dank FSK-Altersfreigabe sogar ohne dauerkichernde, popcornknabbernde Minderjährige rundherum.

2.

Wenn jemand nach einer Tagesschau voller Todeszahlen, Terror und Taliban lieber „Finding Nemo“ guckt – verständlich.

3.

3.

Hitchcock! Jack Nicholsons PsychoGrinsen in „Shining“! Die Gänsehaut-Garantie „A Quiet Place“ ! Ohne das Genre wären wir um haufenweise cineastische Ikonen, Kultmomente und Meisterwerke ärmer.

Wenn die Schulter nebenan nicht jene des Dates ist, sondern die eines französisch geduschten Möchtegern-Romeos.

4.

Herzrasen, Kurzatem: Der Körper schaltet auf Flucht- und Überlebensmodus, feierabendliche Entspannung und erholsamer Schlaf adieu!

4.

Protestmärsche, OccupyAktionen, alles okay – aber Gesellschaftskritik so grauenhaft subtil zu inszenieren wie Jordan Peele in „Get out“, darin liegt wahre Kunst!

5.

5.

Und irgendwo hält sich garantiert jemand die Augen zu, der noch mehr Angst hat als Sie! 22

Wer kann nach cineastischem Gruseln schon richtig gut schlafen...?

Der teure Wein war für die Katz, und wir sitzen ab sofort auf dem Trockenen, weil sich nach „Paranormal Activity“ niemand mehr traut, im Keller Nachschub zu besorgen. März 2022


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