FACES SWITZERLAND, APRIL ISSUE 20

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Tiffany Hsu 04 2020 APRIL CHF 5.50

Hikaru Nakamura Milena Kรถrner Zachary Cole Smith

BEAUTY EXPRESS INFORMATION SERVICE

Coco Capitรกn Yungblud Tim Raue

F I N E ...und Kredit ohne Ende.


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APRIL 2020

People 12 26 30

Contributors Greta Thunberg Coco Capitán

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Milena Körner Yungblud Zachary Cole Smith Hikaru Nakamura Tiffany Hsus

LEGENDARY Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

James Bond würde wahrscheinlich niemals eine Swatch tragen, und doch verbindet die beiden mehr, als man denkt. Beide sind Ikonen des popkulturellen Welterbes, und während James Bond im Auftrag Ihrer Majestät immer mal wieder die Welt rettete, bewahrte Swatch beziehungsweise ihr Schöpfer Nicolas Hayek die gesamte Schweizer Uhrenindustrie in den 80er Jahren vor dem Untergang. Gleichzeitig machte Swatch die Welt bunter, lustiger, lauter und schriller, und bis heute werden fast täglich neue Designs kreiert. Es passt also, dass Swatch anlässlich des 25. Bond-Films „Keine Zeit zu sterben“ eine limitierte 007-Kollektion lanciert hat. Sechs der sieben Modelle wurden von legendären Bond-Filmen inspiriert, die siebte basiert auf der Figur von „Q“, dem Tüftler und Erfinder von Bonds Spezialgeräten. Wer eines dieser Designkunstwerke fürs Handgelenk will, der sollte sich beeilen, denn leider sind die limitierten Teile nicht so geheim wie die Missionen von Bond.

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Style 14 16 18 20 22 24 28

The Look Man The Look Woman The Look Beauty Print is King Short Trip Gute Gründe Then and now

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Eat & Drink Shortcuts Travel Shortcuts Beauty Shortcuts Fashion Shortcuts Beauty Report Cool Host: Tim Raue Style-O-Meter The Goods

THE SECRET Marina Warth, Leitende Redakteurin

Ein Geheimnis zu teilen, ist der ultimative Freundschaftsbeweis. Dann öffnet die Schatzhöhle ihre Pforten, das Rätsel entschlüsselt sich. Erstaunen, Verwunderung – und schließlich Stolz über das Vertrauen, das das Gegenüber in einen legt. Auf dem Schulhof raunten wir uns Kaugummi-Marken zu oder flüsterten den Namen unseres Schwarms hinter vorgehaltener Hand – heute trage ich mein Leben auf der Zunge. Wenn man mich fragt, gebe ich Antwort. Ehrlich, ausführlich und gerne etwas länger. Kürzlich ging es um Lippenpflege, ein leidiges Thema, aber ein wichtiges, gerade in der Zwischensaison, diesem Unding, wo sich Schnee und Sonne, Kälte und Wärme abwechseln wie Arbeiter im Schichtdienst. Ich habe geantwortet und ihn preisgegeben, meinen heiligen Gral. Und ja, auch Ihnen verrate ich es, mein Geheimnis über weich gepflegte Lippen, das Sie gerne weitertragen dürfen – aber bitte nur im Flüsterton.

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Stories 46

Editorial: Mix Master 78 Interview: Nicole Hana Kim 82 Style Insider: Elena Carrière 84 Editorial: Soft on the outside 130 Last Facts: Kreditkarte

GANZ OHR Marco Rüegg, Rüegg Redakteur

Ernest Hood verhindert, dass der moderne Mensch nach dem Warten bald das Zuhören verlernt. Mit einem Monster von einem Kassettengerät nimmt er 1975 Sounds seiner Umgebung auf, im Park, auf dem Spielplatz, vor dem Quartierladen. Er dekoriert sie mit Zither und Synthesizer und lässt 1975 die Platte „Neighborhood“ (Thistfield Records) pressen, die er Freunden in Portland verteilt, der „City of Roses“. Beinahe hört man die Blumen wachsen, auf dieser bis heute klangästhetischen Offenbarung. Oder erst recht heute, wo der Alltag unsere Reize zuballert wie Tontauben am Schießstand. Noch nostalgischer wird die Sache mit dem Rest der Geschichte: Kinderlähmung fesselt den ehemaligen Jazzgitarristen (dessen Epos inzwischen digital zugänglich ist) an den Rollstuhl, 1995 scheidet er aus dem Leben – still und leise, als erster Amerikaner, der legal Freitod wählt.

IMPRESSUM

Herausgeber Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch Chefredakteur Patrick Pierazzoli

Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin

Redaktionsleitung Marina Warth – marina@faces.ch

Grafi kleitung Meret Ackermann – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch Redaktion Johanna Prokopp Virginia Schober Angela Sisca Design/Layout Tanya Hänni Michèle Stähli

Autoren Marco Rüegg, Marina Warth

Fotos & Illustrationen Maurice Sinclair, Oliver Beckmann, pa picture alliance (dpa), Showbit, Wenn Verlag Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich

Anzeigen Schweiz und international Tel. +41 43 322 05 37 Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch Alisa Schmid – schmid@faces.ch

Anzeigen & Kooperationen Deutschland FACES Deutschland Straßburger Straße 6D D-10405 Berlin Tel. (0)30 552 02 383 Director: Julia Gelau – julia@faces.ch Abonnementspreise FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 3.90 Jahresabo CHF 55.– / € 39.–

© Copyright 2020 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Tiffany Hsu 04 2020 APRIL CHF 5.50

Hikaru Nakamura Milena Körner Zachary Cole Smith

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Coco Capitán Yungblud Tim Raue

F I N E ...und Kredit ohne Ende.

COVER

Photography: Maurice Sinclair Styling: Patrick Häusermann Hair & Make-up: Delia Sciullo Model: Aimée Landais Blusenkleid von MM6 Maison Margiela. Spitzenkragen Vintage.

FACES wird ausschließlich auf PEFC-zertifiziertes Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt.

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CONTRIBUTORS

Paris und Südafrika – zwei schöne Orte, aber auch zwei Städte, an denen du Nerven wie Drahtseil brauchst. Oliver Beckmann bleibt über der Pariser Rush Hour genauso gelassen wie während der Hitzewelle in Kapstadt, wo er nach seinem Studium in NYC und seiner Assistenzstelle bei Albert Watson lebt. Viele Geschichten säumen Beckmanns Weg, der mit dem Shooting für „Soft on the outside“ (Seite 84) eine weitere Stufe nach oben führt.

Nach jeder Druckabgabe verteilt sie High Fives à go go und sorgt auch sonst mit Geschichten aus dem Leben einer Dreißigjährigen für gute Laune. Letztere wünschen wir auch Ihnen, weshalb Sie unsere Leitende Redakteurin Marina Warth im großen Beauty Report mit allen News und Tipps versorgt (Seite 56). Kümmert sich Marina bei uns nicht um die schönen Dinge des Lebens, feilt sie an ihrer Bucket List oder ihren Kochkünsten, die mittlerweile über die Kreation des perfekten Omeletts hinausgehen.

Elke Dostal kann anpacken – motivierter als ein Trio Möbelpacker und mit so viel Freude, dass ihr die Herzen ihres Teams nur so zufliegen. Bevor sich Dostal ganz dem Styling widmete, arbeitete sie als Redakteurin und Fashion Director für verschiedene Zeitschriften. Weiterentwicklung soll man nicht stoppen, gute Ideen eben so wenig – deshalb ist Elke Dostal heute ihr eigener Boss und mit ihrer aktuellen Strecke „Soft on the outside“ auf Seite 84 zu sehen.

In den Adern von Maurice Sinclair mischt sich Schweizer und peruanisches Blut. Das ist interessant und bricht das Eis. Aber auch so findet man mit dem 27-jährigen Fotografen genügend Gesprächsstoff. Etwa seine Tattoos, Geschichten aus acht Jahren Fotografie oder dem Arbeiten in New York, London und der Schweiz, wo er das tat und tut, was er am liebsten mag: Menschen zu fotografieren. Für unsere Strecke „Mix Master“ (Seite 46) hat er einmal mehr aus dem Vollen geschöpft – überzeugen Sie sich selbst.

Patrick Häusermann war schon Teil der FACES-Family, als diese aus kaum mehr als unseren Herausgebern bestand. Schon damals hat uns Häusermann mit seinem Auge fürs Detail überzeugt, das er neben FACES schon für Magazine wie Vogue, L’Officiel oder ID einsetzen konnte. Auch Promis vertrauen dem Schweizer mit dem feinen Modegespür, das er in unserem Editorial „Mix Master“ auf Seite 46 einmal mehr unter Beweis stellt.

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#MajeDoesMemes @majeparis maje.com

t u o b a d e i When I l

k c i s n i calling


D A S G E F Ä L LT U N S A N I H M

Auf hoher See Keine Angst, liebe Männer, Sie müssen jetzt nicht sofort auf dem nächstbesten Schiff anheuern und sich für ein Jahr von allen verabschieden, um Matrose zu werden. Es bleibt Ihnen ebenso erspart, mit unzähligen anderen Gleichgesinnten in einer Kajüte zu schlafen. Fun fact: Schwimmen musste man als angehender Seemann im 19. Jahrhundert gar nicht können. Nun gut, ging das Schiff unter, hatte man das Problem. Dagegen haben wir heute vorgesorgt und im Schwimmunterricht besonders gut aufgepasst. Denn wollen wir uns jetzt wie ein Matrose fühlen, so schmeißen wir uns in die Outfits von Ann Demeulemeester, Lanvin oder Marni. Genug Auswahl bieten diese auf jeden Fall – und gut aussehen tut es auch noch.

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Marni

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Lanvin

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Den Heimathafen lassen wir diesen Monat hinter uns. Auch wenn dieser Portofino ist.

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1 Ulysse Nardin, Uhr aus Stahl, ca. 35’000.– 2 Guess Jeans, Hose aus Baumwolle und Polyamide, ca. 106.– 3 Ann Demeulemeester, Mütze aus Baumwolle und Leinen, ca. 202.– 4 Thomas Sabo, „Little Secret“, Armband aus Leder und Sterlingsilber, ca. 59.– 5 Gucci, Hemd aus Seide, ca. 1’100.– 6 Brunello Cucinelli, Herrensakko aus Schurwolle, ca. 2’578.– 7 UlSto, Seesack aus Filz und 100% recycelten PET, ca. 105.– 8 Converse, „Archive Restructured“, Chucks aus Baumwolle und Gummi, ca. 127.– 9 Herman Melville, „Moby Dick“, Penguin Books Verlag, ca. 40.– (orellfüssli.ch)

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jwanderson.com


D A S G E F Ä L LT U N S A N I H R

Unschuld

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Der Frühling lässt einen davon träumen über blühende, sattgrüne Wiesen zu spazieren, unter dem größten Baum seine Decke zu drapieren, im Picknickkorb Weintrauben und Sekt zu finden, die Stille der Natur zu genießen, Jane Austen zu lesen und über das Leben zu philosophieren. Zwischendurch pflückt man ein paar Blumen, erzählt, was man so in den Wolken erkennt und redet über Gott und die Welt. Wie gut, dass die Mode uns wenigstens optisch in dieser klischeehaften Illusion leben und darin versinken lässt. Alles ist in Weiß oder Pastelltönen gehalten. Nur aufpassen, dass keine Grasflecken auf die neue Bluse von Marc Jacobs oder das Outfit von Dior geraten, wenn man sich seinen Tagträumen hingibt.

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Zu kitschig, um wahr zu sein: Brighton Beach.

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Dior

Taoray

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1 Von Lilienfeld, „Vivienne“, Sonnenschirm aus Baumwolle und Holz, ca. 46.– 2 Prada, „Giardiniera“, Tasche aus Leder und Canvas, ca. 1'285.– 3 Sacai, Shorts aus Polyester und Baumwolle, ca. 610.– 4 We Are Flowergirls, „Matilda“, Kopfschmuck aus Seidenblumen, ca. 154.– 5 Gucci, Hut aus Baumwolle und Viskose, ca. 350.– 6 Narciso Rodriguez, „for her fleur“, blumiger Duft. 50 ml, ca. 100.– 7 Samsung, „Galaxy Z Flip“, faltbares Handy aus Aluminium und Eisen, ca. 1'500.– 8 Marc Jacobs, „The Victorian“, Bluse aus Baum wolle, ca. 419.– 9 Gilda & Pearl, BH aus Seide und Elastan, ca. 247.– 10 Radà, Ohrringe aus Bast und Perlen, ca. 124.– 11 Castañer, „Carina“, WedgeEspadrilles aus Stoff, ca. 126.–

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1 My Clarins, „Pore-Less Blur and Matte Stick“, für ebenmäßigere Haut, ca. 24.– 2 Bottega Veneta, Kette aus Sterling-Silber, ca. 4’570.– 3 Anastasia Beverly Hills, Luminous Foundation in „110C“, 30 ml, ca. 50.– 4 Lierac, „Supra Radiance Detox Serum Radiance Booster“, 30 ml, ca. 65.– 5 Rituals, „The Ritual of Namasté Active Firming Night Cream“, 50 ml, ca. 56.– 6 Saint Charles, „Apotheker Tonikum Hangover“, 30 ml, ca. 7.– 7 Maison Heroïne x Uslu Airlines, „Cos“, ca. 20.– 8 Foreo, „Luna Mini 3“, Gesichtsreinigungsbürste, ca. 189.– 9 Globus, Carbon Stielkamm, fein gezahnt, ca. 13.– 10 Aveda, Feed my Lips Color Balm in „Juneberry“, pflegend, ca. 34.–

NOCH SCHÖNER

Assassin

Wenn sie mit starkem Schritt durch die leeren Hallen geht, bleibt ihr Blick kühl und fokussiert. Ihr Haar ist streng nach hinten gekämmt, fixiert mit einem Haarreif oder ordentlich Haarspray, und das Einzige, was sich frei bewegen darf, ist glänzender Statement-Schmuck in Gold und Silber. Das Make-up symbolisiert ihren Charakter: furchtlos und ausdrucksstark. Dank einer schlichten, ebenmäßigen Basis und einem strahlenden Teint liegt der Fokus auf ihren dunkelroten Lippen, welche mithilfe eines angespitzten Lipliners und langanhaltendem Lippenstift bis in die Nacht halten können. Lange zögern? Nichts für sie! Entschlossen und stark widmet sie sich ihrem Tagesplan und weiß stets, was als Nächstes ansteht.

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Dunkle Lippen und viel Contouring bei Jil Sander.

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Chloé setzt beim Lippenstift auf Matt.

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8 9 Schön... und gefährlich: Rosie Huntington-Whiteley.

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PIK PRINT IS KING Text: Marina Warth

Hautnah Straffe Brüste und knackige Hintern. Schön in Szene gesetzt, auf Papier gedruckt, in Farbe oder Schwarz, festgehalten für die Ewigkeit, bevor deren Jugendlichkeit der Zeit 20

zum Opfer fällt. An Rankins Aufnahmen ist nichts Anrüchiges, nichts Verbotenes. Exhibitionisten blicken gelangweilt weg, während Ästheten

sich die Finger wund blättern. In „#NSFW. Not Safe For Work“ gibt’s schließlich auch einiges zu sehen – nämlich die besten Shots des britischen Fotografen, dem

Aktfotografien mindestens genauso gut gelingen wie die Portraits von Hollywoods Bestenliste. Manchmal provokant, manchmal frech, jedenfalls immer mit diesem Augenzwinkern,

das selbst aus nackten Nippeln Kunst macht. Rankin, „#NSFW. Not Safe For Work“, 160 Fotografien, Hardcover, 304 Seiten, ca. 100.April 2020



Im Seven geht’s richtig ab.

Je höher die Temperaturen, desto häufiger finden hier die Partys draußen statt, zum Beispiel am Lido San Domenico.

SHORT TRIP

Pizza geht immer.

Text: Marina Warth

Quartiere

Ein Panorama zum Seufzen. JETZT SIND WIR IN...

Tessiner Musik auf der großen Bühne.

richtig. Hausgemachtes Bier und richtig guten Flammkuchen serviert das Il Fermento – wenn man dann überhaupt noch Platz hat. In Lugano ist Aperitivo richtig groß, zum Beispiel bei La Lanchetta oder in der Bar Laura.

Lugano Wütet nördlich des Gotthards das schlechte Wetter, ist der Himmel über Lugano garantiert strahlend blau. Kein Wunder, nennt sich das Tessin auch Sonnenstube der Schweiz. Die Nähe zu Italien macht aus dem 64›000 Einwohner starken Städtchen ein Feriendomizil – und das nicht nur für Deutschschweizer. Pizza und Pasta sind in Lugano mindestens so gut wie ein paar Kilometer weiter südlich, und die Mentalität entspricht nicht nur in Sachen Körpersprache mehr dem Nachbarland. Die Schwestern Alice und Raissa sind die coolsten Socken, die wir in Lugano kennen – und als solche geben sie uns die besten Tipps. 22

Schick: die Zimmer im Hotel International au Lac.

Shopping

Hübsch und ausgefallen: Amorphose.

Wohnen

Fürs Klima fahren wir sowieso Zug. Da liegt das Hotel Besso gerade passend, nämlich nur 50 Meter vom Bahnhof entfernt. Klein und fein, mehr braucht es nicht. Wer es sich leisten kann, bucht ein Zimmer im Hotel International au Lac – der Zusatz verrät, worauf man sich besonders freuen darf. Auch toll: die Unterkünfte von VISIONAPARTMENTS an der Via Concordia 6, wo man sich wohlfühlt wie zuhause.

Essen

Zum Kaloriensparen fährt man definitiv nicht nach Lugano. Zum Brunch geht’s zu La Dispensa, oder wir holen uns die besten Brioches der Stadt in der Panetteria e Pasticceria Marina sowie frisches Brot bei Pane & Zucchero. Pizza darf so nahe an Italiens Grenze natürlich nicht fehlen, die leckerste gibt’s bei Neapolis und Tango. Wer eher auf Burger steht, ist bei Dilo’s Cafe & Bar oder im Convivio

Klein und süß sind die Geschäfte in der Via Nassa, der ersten asphaltierten Straße Luganos. In der Buchhandlung Wega Fuchs & Reposo ging etwa schon Hermann Hesse ein und aus. Bei Old Captain Co. gibt’s cooles Schweizer Design in Form von Hemden und Kleidern, ausgefallener geht’s bei Amorphose zu und her.

Die kleinen Straßen neben der Funicolare sind immer einen Abstecher wert, etwas steiler, dafür umso romantischer: Salita Chiattone. Die schönsten Plätze sind die Parks Ciani, Tassino, Guidino oder San Michele.

Must do

Bei gutem Wetter wieder kommen. Dann ist die ganze Stadt eine große Party.

Events

La Quairmesse – Swiss Made Music 30. bis 31.5. Eine Plattform für Tessiner Künstler und Bands.

Party

Zum Feiern verschiebt man sich in Lugano in die Clubs Seven, Underground, Bunker oder ins Studio Foce. Wer vor dem Abtanzen lieber noch einen Happen essen will, ist im Les cap goldrichtig.

Alice und Raissa Caldelari

sind ein Herz und eine Seele. lieben lesen, essen, Musik. hassen Fußball.

Alle Adressen gibt’s auf faces.ch April 2020


S E R V I C ED A PA R T M E N T S W E LT W E I T Fü r R e i s e n d e, d i e e i n e m i t te l - b i s l a n g f r i s t i g e U n te r k u n f t s u c h e n , n e h m e n Ser viced Apar tments eine wichtige N i s c h e a u f d e m M a r k t e i n. D i e s e b i e te n D i e n s t l e i s t u n g e n ä h n l i c h w i e e i n H o te l, m i t a l l e n A n n e h m l i c h ke i te n e i n e r M i e t wo h n u n g - o h n e K a u t i o n u n d o h n e Ve r h a n d l u n g e n m i t d e m Ve r m i e te r.

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GG GUTE GRÜNDE…

...für und gegen Lippenstift

Text: Marina Warth

FÜR

GEGEN

1.

1.

2.

2.

Lippenstift hat Sexappeal – und boostet das weibliche Ego.

Glasrand, Hemdkragen, Schneidezahn. Lippenstift klebt immer und überall...

Nichts pimpt ein Outfit schneller als ein roter Mund. Und dabei ist das Ausmalen der Lippen auch noch um einiges einfacher als das Schminken von Smokey Eyes.

...und kann am falschen Ort gar für zwischenmenschliche Spannungen sorgen.

3.

3.

„If you’re sad, add more lipstick.“ Coco Chanel hat immer recht.

4.

Männer... so leicht gestrickt. Studien belegen: Geschminkte Lippen bringen das männliche Geschlecht um den Verstand, wobei Rot am besten punktet. DatingVorteile darf man ruhig nutzen.

5.

Aus Protest trugen Frauenrechtlerinnen im 19. und 20. Jahrhundert rote Lippenfarbe. Emanzipatorische Signale wirken auch heute noch.

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Küssen? Sowieso. Egal, ob mit oder ohne Lippenstift.

Die Vorstellung von Kussorgien mit Lippenstift ist um einiges anregender als der Akt, sich das farbige Öl-WachsGemisch mühselig von der Wange zu wischen. Und derjenigen des Gegenübers.

4.

Vier Kilogramm Lippenstift verputzt eine Frau in ihrem Leben. Irgendwie eklig.

5.

Auch wenn „feuchtigkeitsspendend“ draufsteht: Am Ende sind unsere Lippen dann eben doch so rau wie Schmirgelpapier. Und erstere dann wieder aufzupäppeln fordert ähnlich Ausdauer wie die Beziehungspflege zur Schwiegermutter.

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If anyone feels the need to insult Greta – or anyone – for caring about the future of the planet, please leave this space immediately and consider seeking help. Anne Hathaway

Hört auf sie! Lena Headey

GRETA THUNBERG

Was für eine beeindruckende Person. Chris Evans

Chill, Greta, chill! Donald Trump

Greta Thunberg has become a leader of our time. Leonardo DiCaprio

She’s got just very, very angry about climate change, abused loads of adults & terrified millions of children. Piers Morgan

She’s been fucking kicking people’s ass. Billie Eilish

Sie trägt eine Last, die eine 16-Jährige nicht tragen sollte. Barack Obama

With only 16 years old she is changing the world. Ellen DeGeneres

Es ist unglaublich, wieviel Presse diese Göre kriegt. Jair Bolsonaro

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Iconic. I want to be Greta Thunberg when I grow up.

Greta – ein Jahr in Bildern

Colleen Ballinger

I feel for that Greta, she has been brainwashed into thinking that there is climate change and there isn’t. Meat Loaf

August 2018: Der erste Tag nach den Schulferien – und Greta Thunberg geht nicht hin. Stattdessen setzt sie sich vor das schwedische Parlament in Stockholm und streikt. Ihr Ziel: bis zum Wahltag drei Wochen später zu streiken.

Eine 16-Jährige mit einer besseren Argumentation und mehr Herz als die meisten Politiker. Elon Musk

Unsere furchtlose Anführerin, Greta Thunberg. Natalie Portman

November/Dezember 2018: Die Welt streikt mit Greta, der Claim „Fridays for Future“ verbreitet sich. Am letzten Freitag vor dem UN-Klimagipfel gehen weltweit nicht nur Schüler auf die Straßen. Bei der Klimakonferenz in Kattowitz (Polen) tritt Greta zum ersten Mal auf internationaler Bühne auf.

Ich liebe Greta Thunberg. Sie ist fantastisch. Sharon Stone

I think she needs to go back to school and shut up. Jeremy Clarkson

Februar 2019: Emmanuel Macron, Barack Obama, Arnold Schwarzenegger, Leonardo DiCaprio, der Papst: Greta trifft prominente Klima-Besorgte auf der ganzen Welt. Und das natürlich stets im Beisein der Kameras.

Sie braucht unsere Unterstützung. Ellen Pompeo

The coolest. Janelle Monáe

Greta ist eine junge, kluge und verantwortungsbewusste Frau. Bei ihrer Rede vor der UNO habe ich stehend vorm Fernseher applaudiert. Rüdiger Nehberg, Aktivist und Survival-Experte

20. September 2019: Weltweit streiken die Menschen fürs Klima. Der Generalstreik versammelt alleine in Berlin über 100'000 Menschen, in New York gehen Zehntausende auf die Straßen und lauschen Gretas Worten: „Das Haus brennt!“

21. September 2019: Greta hält in New York bei der Weltklimakonferenz ihre bisher pfeffrigste Rede. „How dare you!“, schreit sie den Politikern entgegen – mit Tränen in den Augen.

April 2020



TAN THEN AND NOW Text: Marco Rüegg

Pulp Fiction 1994

Quentin Tarantino setzt 1994 einen popkulturellen Meilenstein. Der Sixties-Sound, das Styling, die Dialoge, die Gewalt. „Pulp Fiction“ poliert die Karriere von alten Showbizz-Eisen wie Surfgitarrist Dick Dale auf, und Clubbetreiber widmen dem mit Referenzen ans Gangster-Genre gespickten Film ganze Partyreihen.

Einer cooler als der andere.

Samuel L. Jackson (71)

Eine treue Seele vor dem Herrn: Auf „Pulp Fiction“ folgen drei weitere Tarantino-Engagements, mit Bruce Willis kreuzt der Comic-Fan wiederholt die Klingen („Unbreakable“, „Die Hard with a Venegance“), und die 1980 geheiratete CollegeFreundin bleibt bis heute an seiner Seite. Konstant liebt ihn auch das zahlende Publikum, im Schnitt spielen SLJ-Movies knapp 90 Millionen Dollar ein – zwischenzeitlicher Rekord. Dennoch ist sich der kahl gewordene DC-Boy, der nach verhaltenem Karrierestart Anfang Nineties mit Gangsterschinken („Goodfellas“) an den finanziellen Honigtopf gelangte, nicht zu schade für Kinderklamauk („Incredibles“) sowie als Spendansammler für Demenzkranke.

Uma Thurman (49)

Die UK-Vogue widmet Thurman 1986 das Cover, in Hollywood spielt sie derweil zweite Geige – bis zum Twist mit Travolta. Plötzlich

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John Travolta (66)

„Grease I & II“, „Saturday Night Fever“ – als Schmalzlocken-Supernova tanzt der Sprössling eines Football-Fans durch die Spätsiebziger. Während der folgenden Vokuhila-Phase sinkt Travoltas Stern jedoch – bis die Vincent-VegaRolle dem lizenzierten Privatpilot wieder Auftrieb gibt: AcademyNomination, BlockbusterHauptrollen, Kultstatus trotz Scientology. Tiefschläge? Eine Anklage wegen angeblicher sexueller Übergriffe (ohne Verurteilung). Zudem kriselt die Ehe, Paartherapien schweißen Travolta und Kelly Preston wieder zusammen. Und besonders einschneidend: der Tod des damals 16-jährigen Sohns an Weihnachten 2009.

Bruce Willis (65)

sind alle scharf auf die Tochter eines Models, und scharf geht es weiter: In „Kill Bill“ schwingt sie die Ninja-Klinge, Männermagazine erklären sie zum Sexsymbol. Nach

Kassenschlagern wie „Batman & Robin“ driftet die Karriere weg von Multiplex-Massenware. In den Schlagzeilen bleibt die Ex-Frau von Regisseur Gary Oldman

und Schönling Ethan Hawke dennoch, mit Lars von Triers Skandalfilm „Nymphomaniac“, als Stalking-Opfer, ObamaWahlhelferin sowie Zeugin in der Affäre Weinstein.

Crash, boom, bang! Wo der Haudegen vom Dienst antritt, fliegen die Fetzen. Meistens. Neben der „Die Hard“-Reihe oder „Armageddon“ bleibt Willis mit Mystery („6th Sense“) oder herzlicher Comedy („Moonrise Kingdom“) im CineastenGedächtnis. Mediale Wellen schlägt die Ehe mit Demi Moore 1987, respektive die Scheidung im verflixten 13. Jahr. Tochter Rumer tritt aktuell in Daddys Fußstapfen als Tarantino-Darling („Once upon a time in Hollywood“), während der mit „Sin City“, „Expendables“ oder „Motherless Brooklyn“ seinen A-Listen-Status verteidigt.


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MEINE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT.


MILENA KÖRNER

Klischeekiller

Schulmädchen oder artsy Vamp?

Boxengirl im unorthodoxen Sinne: Milena „Pitbull“ Körner ist leidenschaftliche Hobby-Boxerin – und hauptberuflich Teamchefin eines Moto-GP-Rennstalls. Als erste Frau nach über 70 Jahren.

©LIA TOBY / WENN.COM

Text: Marco Rüegg

COCO CAPITÁN

Oh Captain! My captain! Wer Kreativität bunkert wie hysterische Corona-Virus-Verschwörer ihr Desinfektionsmittel, kann es nicht nur in der Mode schaffen. Sondern überall. Bestes Beispiel: Coco Capitán.

Frauen haben im Kontext der Motorrad-WM eine ähnliche Funktion wie die Tomatenscheibe im Steakhouse: Garnitur. Sexy Miene machen zum dröhnenden, männerdominierten Highspeed-Spiel. Auch Milena Körners Werdegang startet mit Minirock und MaxiDekolleté, einige Jahre nachdem sie ihr erstes Rennen besucht. Den Arbeitsort hat sie seitdem beibehalten, doch nachzupfeifen wagt ihr keiner mehr. Nicht (nur) weil das ExBoxengirl in der spärlich gewordenen Freizeit die Boxhandschuhe schnürt. „Pitbull“ lautet ihr Spitzname, und sie ist stolz darauf: Die 35-Jährige leitet als erste Frau seit Lancierung der Motorrad-WM 1949 einen Rennstall. Unter

ihr feiert das Mailänder MV Augusta-Team 2019 das Moto2-Comeback. Pilot Dominique Aegerter charakterisiert seine Chefin als Perfektionistin, wenn sie per Headset über dem streng nach hinten geflochtenen Haar dem Rennverlauf folgt, Anweisungen gibt, Zwischenzeiten analysiert. Die ehemalige Kommunikations- und BWL-Studentin imponiert mit ihrem bestimmten Auftreten in fünf Sprachen. Trotzdem, 2019 muss MV Augusta zunächst hinten anstehen, erst gegen Ende der Saison kommt das Pilotenduo besser in Schuss, fährt regelmäßig Punkte. Das ist ein Versprechen für 2020 – genauso wie eine gute Nachricht am Rande: Nach der Formel1 will auch die MotoGP nächstens die Boxengirls abschaffen.

Wenn du am Arsch der Welt aufwächst, ist das Internet dein einziger Ausweg. So kommt Coco Capitán übers Surfen im Netz zum bewegten Bild. Irgendwann lässt sie die spanische Einöde hinter sich und zieht hinaus in die Welt. Das London College of Fashion und das Royal Collage of Art kreuzen ihren Weg, der schließlich zu Gucci führt. Riesengroß prangen ihre Slogans auf den Billboards dieser Welt – „Common sense is not that common“ oder „What are we going to do with all this 30

future?“, mehr Fingerzeig denn Spruch, ein Abbild der Gedanken unserer Generation. Alessandro Michele drückt ihr nicht nur die Hand, sondern ist die Referenz, die eine aufstrebende Fotografin braucht, um im Fahrwasser der Mode nicht unterzugehen. Sich den Kopf zerbrechen, über das Leben nachdenken, hadern und hinterfragen, das gehört zu Capitáns Persönlichkeit, einer Mischung so energiegeladen wie ein Espresso Martini. Äußerlich das liebe

Mädchen, unschuldig und unscheinbar, innerlich dieser artsy Vamp, in dessen Kopf es zu und hergehen muss wie im Kuriositätenkabinett. Dieser Umstand gehört zum Künstler wie das schlecht sitzende Haar zu Donald Trump Und es kurbelt den Hype um Coco Capitán weiter an – bald klopfen auch andere an die Tür der Fotografin: Maison Margiela, Miu Miu, Paco Rabanne. Doch anstatt sich in der Mode einzunisten, erfindet sich Capitán neu. Etwa, indem sie China portraitiert.

©JESUS ROBLEDO BLANCO

Text: Marina Warth

April 2020


YUNGBLUD

Fucking awesome Wut und Ärger sind gute Treiber, die Probleme der Welt die passende Inspiration. Hinter seinen geladenen Tiraden versteckt Yungblud allerdings hochbrisante Gesellschaftskritik. Text: Marina Warth

©PICTURE ALLIANCE / PHOTOSHOT

Scheiß auf Konventionen!

Was bei „The Voice“ auf der Bühne steht oder durch die Charts tröpfelt wie Wasser aus dem undichten Hahn, hat mit Authentizität nichts zu tun. Da geht’s ums Geld. Der Künstler: konstruiert, geplant, hochgezüchtet. Genau das will Dominic Harrison nicht. Und sich dort rauszukämpfen, das ist schwer – besonders als Teenie im Norden Englands, wo bereits April 2020

nicht ins Bild passt, wer sonntags statt samstags den Rasen mäht. Die Eltern seiner Freunde mögen ihn nicht, genausowenig seine Lehrer. Die Mama steht hinter ihm, seit sie ihren Sprössling mit FreddieMercury-Schnäuzer und Unterhemd im Zimmer trällern hört. Deshalb ist es auch in Ordnung, als Dominic mit 16 nach London

zieht. Die Musikschule wird allerdings zur Zwangsjacke, der Stundenplan zum Korsett. Auch der erste Manager muss lernen, dass sich der schüchterne Junge mit Mittelscheitel nicht zähmen lässt. Der Vertrag platzt, alles auf Anfang. Harrison zieht sich zurück, lebt einen Monat lang in einer Wohnung in West London, die auch Graf Dracula lieben würde.

Die Raupe spinnt ihren Kokon, aus Dominic Harrison wird Yungblud, eine Kunstfigur wie eine Kreuzung aus Edward Scissorhands und Batmans Joker. Pinkfarbene Socken, schwarz umrandete Augen, Farbe auf den Lippen und die Wut in den Adern. Rotzig, ehrlich, authentisch. Gierig und unkoordiniert wie ein Kind im Süßigkeitengeschäft

bedient er sich Hiphop, Indie, Ska und GaragePunk, knabbert an Bass und Beats und vollendet sein Werk schließlich mit Lyrics, deren Tiefgründigkeit man ihm nicht zu trauen würde. Ihm, der das Wort „fucking“ inflationärer verwendet als GretaAnhänger den Claim „Fridays for Future“. Und das kommt nicht nur bei der Post-Brexit-Jugend an. 31


ZACHARY COLE SMITH

New-Millennium-Rockstar

©@LOVEALIENZZZ

Back on track: clean, verheiratet und vernünftig?

DIIV scheinen den Rock’n’Roll in die neue Dekade zu retten – bis der Exzess des Sängers Zachary Cole Smith das Projekt gegen die Wand führt. Oder kratzt der Gitarrengott der Generation Spotify doch noch die Kurve? Text: Marco Rüegg

Im Prinzip funktioniert der Alternativrock wie Marlboro und Coke Light: Er braucht einen Posterboy. Der hat – ob er Evan Dando, Cobain oder Rossdale heißt – gewisse Kriterien zu erfüllen: Charisma, Verwegenheit, ein weltschmerzlicher Depro-Twist sowie die medienwirksame Amour Fou. Vom Grunge-Hype in den Neunzigern getrieben, klappert der 32

flanellhemdsärmlige Teenager Zachary Cole Smith mit Nirvana-Tapes im Walkman die nach unerfüllten Träumen miefenden Probekeller mittelmäßiger Bands ab. Ernüchtert in den MidTwenties angekommen, setzt er schließlich auf die altbewährte One-ManShow: Im Schlafzimmer entsteht die Skizze dessen, was 2012 als Debüt von DIIV die Kritiker

zu Hymnen hinreißt. Traumwandler-Vocals from Out of Space, irrlichternde Gitarrenflächen, je lauter, desto einnehmender. Smith rekrutiert Mitmusiker, spielt ausverkaufte Shows. Spätestens als seine Liaison mit Indie-Amazone Sky Ferreira Schlagzeile macht, steht er auf einer Stufe mit den Idolen seiner Jugend – inklusive Nebeneffekte: Zusatzeinkünfte aus Model-Deals (YSL!)

verpulvert das Promipaar während (be-)rauschender Clubnächte, bis es im Herbst 2013 in eine Polizeipatrouille rasselt. Ohne Führerschein am Steuer, dafür einen Monatsvorrat Heroin auf der Rückbank. Folge: Elf Tage ZwangsReha und hyänenartige Journalistenhorden, die den Veganer öffentlich zerfleischen. Dieser taucht ab, jahrelang –

um diesen Frühling, einen langfristigen Drogenentzug, den Release des dritten DIIV-Albums „Deceiver“ sowie die Hochzeit mit der neuen (unberühmten) Freundin hinter sich, unverhofft zurückzukehren. 35-jährig, gewissermaßen vernünftig. Mit genug Rückenwind, um auf der anstehenden Welttournee den Stromgitarrensound in die Zwanzigerjahre zu hieven? April 2020


HIKARU NAKAMURA

T I F FA N Y H S U S

Blitzkrieg Bomb

Orakel-Lady

Was käme auf die Playlist, wenn Sie eine Schachpartie beschallen müssten? Die Klaviersonaten von Frédéric Chopin, Impro-Jazz oder fahrstuhlmusikalische Ambient-Compilations? Beim kontroversen US-Champ Hikaru Nakamura läuft: Thrash-Metal!

Blick in die Zukunft: Kann ich das verkaufen – in einem halben Jahr?

©RECHTEVERMERK: PICTURE ALLIANCE/ PHOTOSHOT

H-Bomb, rufen sie ihn. Geschuldet ist dies seiner explosionsartigen Reaktion: Den Zug des Gegenübers wartet Hikaru Nakamura ab mit einer Mine, als säße er dem Wetterkanal des Staatsfernsehens gegenüber. Doch dann: Bumm! Präzise, gnadenlos schnell, konsequent auf Sieg. So zermürbt der 32-Jährige seine Kontrahenden – und entstaubt mit dem offensiven Stil das jahrhundertalte Kriegsspiel. „Bullet Chess“, Nakamuras Königsdisziplin, besteht darin, dass für eine ganze Partie nur ein bis zwei Minuten Bedenkzeit zur Verfügung stehen. Überhaupt, alles geht schneller für das Scheidungskind, das mit der japanischen Mutter in die USA zieht. Zocken andere Kids Jump’n’Run an der Konsole, brütet der damals Siebenjährige mit dem Stiefvater über den

April 2020

schwarzweißen Karos. Mit zehn adelt ihn der US-Verband zum „Chess Master“, ein Altersrekord. Bis heute vertritt der fünffache US-Champ seine Farben viermal an den biennal stattfindenden Olympiads, erobert Edelmetall im Multipack. Seit die internationale Föderation FIDE 2014 ein Blitzschach-Ranking führt, hat der King of Speed die Spitzenposition quasi gebucht, und sein Buch „One Minute to Mate“ genießt den Status einer BlitzschachBibel, eckt aber bei Traditionalisten an. Doch eigentlich logisch, dass im digitalisierten Jahrtausend nach Musik-, Film-, Food-Industrie und so weiter auch Schach eine Revolution erfährt. Nur, sie hätte nach dem Geschmack der alten Garde sanfter ausfallen dürfen als in Form eines Sprengmeisters mit „System of a Down“ im Kopfhörer.

© R E C H T E V E R M E R K : P I C T U R E A L L I A N C E / PA C I F I C P R E S S / M A U R O D E L S I G N O R E

Text: Marco Rüegg

Tiffany who? Verständlich, wenn Sie nie von der Chinesin gehört haben. Wichtiger als die eigene Publicty ist Tiffany Hsus siebter Sinn – ein zentraler Faktor hinter dem Erfolg von Mytheresa. Text: Marco Rüegg

„Hand in Fire“ heißt der Insta-Account. Die hyperfotogene Lady mit dem heißen Händchen füttert 150'000 Follower regelmäßig mit Ganzkörper-Shots: akkurat komponierte Outfits, den Bob mit einer Präzision getrimmt als wäre es der Rasen von Wimbledon. Inszenierung als Alltag, wo Tiffany Hsu auftritt, folgen ihr die Objektive – oft sogar ein hauseigener Fotograf der Edelboutique Mytheresa. Nein, Miss Hsu ist dort nicht als Model oder Influencerin engagiert. Sondern als Chefeinkäuferin. Sie

dirigiert ein 15-köpfiges Team, im UK-Office laufen die Fäden zusammen, acht Monate im Jahr ist She-Boss unterwegs. Legionen von Schuhen, Mänteln oder Röcken ziehen am Augenpaar vorbei, das mit kühlem Blick die Hotties der nächsten Saison aussucht. Ihr Basiswissen stammt vom Designstudium am Londoner St. Martin’s College, dafür verlässt sie mit 17 Hals über Kopf das heimische Hongkong. Daneben kellnert sie im Pub, wird entlassen, steigt dann in der LuxusBoutique Feathers von

der Verkäuferin zur Filialleiterin auf und schließlich in die SalesAbteilung. Das Tagwerk vereint Kreativarbeit mit Kalkül: Besuch der Shows, Scouting in den sozialen Medien, Marktanalysen... Avantgarde? Schön, doch Hsus Kernfrage lautet: Kann ich das verkaufen? Sie schreibt die Einkaufslisten. Sie tut das so erfolgreich, dass Mytheresa seit ihrem Amtsantritt 2015 um das Doppelte gewachsen ist. Erfolgsrezept? So sehr die Branche auf E-Commerce setzt – „Tiff“ nimmt kein Piece auf, bevor sie es nicht persönlich berühren konnte. 33


EDS EAT & DRINK SHORTCUTS Text: Marina Warth

WE LOVE

Doppio Gin ist in, Kaffee ebenso. Turm Kaffee bringt die zwei It-Getränke jetzt zusammen. Nur allerfeinste Kaffeebohnen landen gemeinsam mit dem aus Wacholder destillierten Alkohol in der Flasche. Das Mischverhältnis bleibt anders als die Herkunft des Kaffees geheim: Die Bohnen kommen nämlich aus Honduras, wo diese unter fairen Bedingungen produziert und geerntet werden. Turm Kaffee, „The Gin – Coffee“, 500 ml, ca. 49.–

PLACES

We are family „Chocolate is like an orgasm.“ Britney Spears BOOK

Beim Essen geht es ums Zusammensein – und das zelebrieren Menschen seit jeher. Angst vor neuen Kulturen kuriert man am besten mit einem leckeren Mahl. So sieht das jedenfalls der Berliner Verein Be An Angel, der mit seinem Restaurant Kreuzberger Himmel sprachliche, kulturelle und politische Barrieren überwinden will. Hier schnippeln Flüchtlinge Seite an Seite, schwingen den Kochlöffel und bringen auf den Tisch, was ihnen zuhause am besten schmeckt. Integration am Herd quasi, die auch den Gast miteinbezieht. Dieser

kommt nämlich in den Genuss richtiger syrischer Küche: Der Duft von Kardamom und Schwarzkümmel hängt in der Luft, während sich auf den Tellern Gerichte häufen mit Namen wie Mnasale, Sabaneh oder Frikeh. Tanzen die Geschmäcker auf der Zunge und freut sich der Bauch, sind Vorurteile nämlich mindestens so schnell gegessen wie die Leckereien, die die Crew aus vier Nationen hier auftischt. Kreuzberger Himmel, Yorckstraße 89, 10965 Berlin, www.kreuzbergerhimmel.de

C O L L A B O R AT I O N

Floating

Virgil Abloh ist sowas wie der neue Lagerfeld der Modebranche. Was der Designer anpackt, wird zu Gold. Sein neuster Coup: die Zusammenarbeit mit Evian, für die Abloh eine Glasflache designt hat. Letztere zeigt winzige Wassertröpfchen, die symbolisieren sollen, dass jede Idee im Kleinen beginnt. Gemeinsam rufen Evian und Abloh damit zum Umdenken auf, gesellen sich zur Kollektion doch auch noch zwei wieder befüllbare Soma-Flaschen. 34

TSC

StäbchenFutter Wenn nichts geht, dann gibt’s Nudeln! Und wir sprechen jetzt nicht von der italienischen Pasta, sondern von Soba, Udon oder Mian. Sie verstehen nur Bahnhof? Dann ist „Asia Noodles“ Ihr Nachschlagewerk. Denn die Vielfalt an japanischen, chinesischen oder vietnamesischen Nudelgerichten ist mindestens so groß wie die Auswahl an Asia-Destinationen. Schritt für Schritt und bebildert wird etwa erklärt, wie auch der wenig begabte HobbyKoch die wohlklingenden Nudeln in der heimischen Küche herstellen und zubereiten kann. Ob in der Suppe oder angebraten, scharf oder süß-sauer: Sie finden Ihr Lieblingsrezept, daran hegen wir keinen Zweifel. Chihiro Masui, Minh-Tâm Trân und Margot Zhang, „Asia Noodles“, Knesebeck, ca. 36.–

TRAVEL SHORTCUTS Text: Marina Warth

NICE TO HAVE

Ruhe, bitte!

Brüllende Kinder links, schnarchender Sitznachbar rechts. Ja, Fliegen, Zugfahren oder einfach nur mit dem Bus von A nach B, das kann zur Lärmtortur werden. In solchen Fällen setzen wir einfach unsere Kopfhörer von Montblanc auf, die uns geräuschetechnisch sofort in Watte packen. Außer unserem liebsten Sound dringt so überhaupt nichts mehr an unser Ohr, sodass wir nach der Reise stets gelassen am Ziel ankommen. Montblanc, „Wireless Over-Ear Headphones“, ca. 625.– April 2020


BOOK

T R AV E L FA C T

Plattgetrampelt Die Sprache ist hart zu lernen, und noch härter ist es, das Herz der Franzosen zu knacken. Jedenfalls trifft Letzteres auf die Pariser zu. Dennoch ist Frankreich mit 82 Millionen Reisenden jährlich das bestbesuchte Land der Welt. Platz zwei teilen sich die USA und Spanien mit je knapp 76 Millionen Besuchern pro Jahr. Beim Blick auf die einzelnen Städte macht allerdings Asien das Rennen: Hongkong liegt mit 30 Millionen Reisenden ganz weit vorne, dahinter reihen sich Bangkok mit rund 24 Millionen und London mit deren 20 ein.

Locked

Keine Idee für den nächsten Trip? Dann werfen Sie (nach dem Studium der aktuellen Ausgabe von FACES) doch mal einen Blick in Assoulines Neuzugang „The Luxury Collection: Hotel Secrets“. Hier verraten nämlich Vielreisende ihre Geheimnisse: Wie nächtigt es sich etwa in Frank Sinatras Privatsuite im Castillo Hotel Son Vidal, und wo hat man den besten Blick aufs Taj Mahal? Für noch mehr streng Geheimes müssen Sie sich das 192 Seiten starke Buch schon selber holen. „The Luxury Collection: Hotel Secrets“, Assouline, ca. 50.–

„Italy has changed. But Rome is Rome.“ Robert De Niro

PLACES

The perfect match

Ein Design-Traum – 50 Minuten weg vom Ballermann.

April 2020

Weit weg von Bier-Pong und Schlager-Sause, da, wo Mallorca zum Rückzugsort wird, befindet sich das Hotel Can Ferrereta. Ganz neu und beinahe unberührt – öffnen sich die Tore doch erst in diesem Frühling. Die 50 Minuten Autofahrt von Palma weg in den Südosten Mallorcas sind schnell vergessen, steht man erst vor diesem Haus aus dem 17. Jahrhundert, dessen Mauern Geschichten flüstern könnten. 32 Zimmer stehen zur Auswahl, dazu Spa und Hammam, Pool und Restaurant. Kunst der Hoteliersfamilie, die bereits in der vierten Generation dafür sorgt, dass Gäste in ihren Betten dösen wie vom Schreien erschöpfte

Babys, säumt die Wände. Holz und Stein, Beige und Schwarz, Metall und Stroh – im Can Ferrereta ziehen sich die Gegensätze an wie Frischverliebte. Clean und schick zeigt sich das Interieur, das einen weder erschlägt noch überfordert. Wohlfühlen steht an erster Stelle, und das lässt es sich entweder am hoteleigenen Pool oder einem der zahlreichen Strände entlang der 48 Kilometer langen Küste, an denen einen garantiert kein angetrunkener Party-Proll zur Polonaise überreden will. Hotel Can Ferrereta, Carrer de Can Ferrereta, 12, 07650 Santanyi, Mallorca, Doppelzimmer ab ca.530.– inkl. Frühstück, www.hotelcanferrereta.com 35


WE LOVE

Nothilfe

„My beauty-routine is sleep and water.“ Lionel Richie

NEW COLLECTION

Text: Marina Warth

Small friends

Viren-Panik hier, unschlüssige Wetterprognose dort. Ständiges Händewaschen und Abwechseln zwischen Handschuhen und nackten Tatzen strapaziert die Haut. Das Ergebnis: rissige Finger. Zeit, unsere Hände mit Weledas „Sanddorn Handcreme“ zu verwöhnen, die so schön nach Sonne duftet und deren rein natürliche Formel mit Vitamin E und Carotinoiden regeneriert und pflegt. Weleda, „Sanddorn Handcreme“, 50 ml, ca. 7.– MAKE-UP TREND

Heavy stuff

BOOK

Nicht alles schwappt aus den Neunzigern rüber. Zum Glück... Bis dünn gezupfte Augenbrauen wieder in Mode kommen, müssen noch Jahre vergehen. Luisa Beccaria setzt bei ihren Models auf Natürlichkeit: Buschig und wild müssen sie sein, die Brauen. Wessen Härchen sich noch vom

Schhhh!

36

1

Für Hermès-Taschen gibt es Wartelisten. Damit wir uns über die Zeit hinwegtrösten können, bis wir unser hart Erspartes in eine Kelly oder Birkin investieren, gibt’s von Hermès nun auch Lippenstifte. 24 Nuancen, zehn davon matt, 14 seidig glänzend. Die Verpackung stellt jeden zufrieden, der beim Namen Hermès sofort an die bekannten Boxen denkt, befinden sich die neuen Beauty-Lieblinge doch ebenfalls in orangefarbenen Schachteln. Zur Kollektion gesellen sich Pinsel, Liner, Balm und sogar ein Lippenstiftetui, das im Gegensatz zur Original-Birkin mit 480.– geradezu erschwinglich scheint. Hermès Beauty, „Rouge Hermès“, Lippenstift, ca. 67.– (Refill, ca. 44.–), www.hermes.com

2 Luisa Beccaria

Die Japaner haben ihr Onsen, die Finnen ihre Sauna. Vom römischen Bad bis zum türkischen Hammam gibt es zahlreiche Orte, in denen wir die Seele baumeln lassen können. Gestalten versammelt in seinem neuen Buch „Be Well“ die tollsten Wellness-Tempel der Welt. Die Plätze, an denen wir das Smartphone freiwillig im Spind lassen. Dort, wo wir selbst die schwerste Sorge wie eine Feder von der Schulter wischen, und Orte, an denen wir einfach mal loslassen. Gestalten & Kari Molvar, „Be Well“, ca 40.–

90er-Schock erholen, nutzt ein stärkendes Serum. Danach heißt es lediglich: Die Brauen in Form kämmen und mit Puder oder Stift sanft für Fülle sorgen. Wir sagen sanft! Gemalte Balken sind in unserem Gesicht nämlich genauso fehl am Platz wie dünn gezupfte Striche.

1 4Ever Young, Wimpernserum

„Lash & Brow Wonder“, ca. 39.– 2 Chanel, „La Palette Sourcils“, ca. 66.– 3 Sephora, Brow Gel Cream in „3 Dark“, ca. 15.–

3


NEW BRAND

HAIR TREND

Roundabout Manchmal machen wir es uns einfach. Mit Haarklammern zu hantieren, liegt uns sowieso nicht, und für die komplizierte Legefrisur fehlt uns definitiv die Geduld. Also schauen wir uns von Proenza Schouler ab, wie coole Ponytails

diese Saison gehen: tief im Nacken angesetzt und anstelle vom simplen Gummi mit edlem Lederband fixiert. Klar, die Haarlänge muss stimmen, damit der Effekt zieht. Das Haar zuerst mit etwas Puder, Trockenshampoo oder einem anderen

Texturizer vorbereiten, damit das Band nicht rutscht. Schummeln ist erlaubt: Fixieren Sie den Pferdeschwanz ruhig zuerst mit einem dünnen Gummi, bevor Sie die Längen umwickeln. Etwas Haaröl sorgt zum Schluss für Glanz am Hinterkopf und Pflege in den Spitzen.

1 1 Buttinette, braunes Lederband, ca. 6.– 2 Paul Mitchell, „Marula Oil“, schnell

Proenza Schouler

einziehend und feuchtigkeitsspendend. 50 ml, ca. 70.–

Milchstraße

Keine Geschichte von der süßen Hausfrau, die in der heimischen Küche Cremes zusammenrührt. Milk Makeup ist das Produkt eines New Yorker Kreativbüros und das Resultat anstrengenden Brainstormings. Das Konzept geht auf: Nur Gutes landet in bunten Tiegeln; Cremes, Foundation, Lidschatten oder Blushes, für die kein Tier Tränen vergießen musste. Der Tu-GutesRundumschlag geht aber über den rein veganen und parabenfreien Inhalt hinaus. So bricht April 2020

Milk Makeup eine Lanze für individuelle Looks, lanciert etwa 36 verschiedene FoundationFarben oder fordert Beauty-Junkies über Social Media auf, ihr ganz eigenes Ding zu machen. Und weil letzteres nur auf gepflegter Haut funktioniert, bringt Milk Makeup nun Cleanser und Feuchtigkeitscreme auf den Markt, die mit Feigenmilch und Sheabutter pflegen („Vegan Milk Cleanser“, 118 ml, ca. 38.–, „Vegan Milk Moisturizer“, 48 ml, ca. 38.–).

2


SPECIAL COLLECTION

NEW COLLECTION

Regen- Sparkling bogen

Text: Marina Warth

„There’s no howto road map to style.“ Iris Apfel

TREND

Gartenarbeit

Nun gut, Blumen im Frühling sind in etwa so überraschend wie ein Elefant im Zoo. Das wissen wir, sparen Sie sich die Kommentare. Allerdings liefern die Designer mit ihren Kleidchen, Schuhen und Taschen jetzt zu viele Gründe, dem FrühjahrsKlischee keine Chance zu geben. Zudem überdauern diese Teile länger als jeder Strauss. Grüner Daumen hin oder her.

1

2

1 Giambattista Valli, „Gilly“, Jacke aus Seide und Baumwolle, ca. 2'955.– 2 Kenzo, „Cupround“, Rock aus Baumwolle, ca. 330.– 3 La Double J, Clutch aus Polyamid, ca. 130.–

38

Andrew Gn

Fendi

3

Sommer im Ohr, Fernweh im Herzen. Wenn J Balvin loslegt, geht bei uns das Kopfkino los. Dann träumen wir von Sonne auf der Haut, Schatten im Gesicht und palmengesäumten Stränden. Nicht nur Balvins Sound hat diesen Effekt, sondern auch die Kollektion des kolumbianischen Sängers mit Guess. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Musiker und die Modemarke zusammen Geschäfte machen. „Colores“ nennt sich die Kapselkollektion, die den Vibe Medellíns festhält, die Freude der Menschen, die Internationalität der Stadt und die Energie, die spätestens dann ihren Zenit erreicht, wenn J Balvins Sound durch die Lautsprecher dröhnt. So zeigen sich die Hosen, Jacken oder Hoodies auch besonders farbenfroh, mit Prints versehen oder mit Batik-Muster gepimpt. Erhältlich sind die Teile ab 27. März 2020 in den Filialen von Guess und auf www.guess.com.

Es gibt Anlässe, wofür unser Kleiderschrank nicht gewappnet ist. Bachelorette-Party, Gartenfest, Nichtentaufe: Wann immer es etwas mehr sein soll als das 0815-Kleid holen wir uns Hilfe bei s.Oliver. Die neue Kollektion s.O Invited liefert alles für rauschende Nächte und aufregende Partys, an denen wir nicht als graue Maus im Gästegewühl untergehen wollen. Paillettenbesetzte Kleidchen zum Beispiel, mit Spitze verzierte Röcke, schicke Taschen und sogar Hose, Hemd und Hosenträger fürs männliche Plus-Eins. Sandfarben kommen immer gut, denn am Kleinen Schwarzen haben wir uns längst satt gesehen. s.O Invited ist ab April erhältlich.

April 2020


ROBE EN VISCOSE

24.

90

VISCOSE DE SOURCE RESPONSABLE*

*Pour en savoir plus : www.c-a.com/wearthechange

WWW.C-A.COM


WE LOVE

NICE TO HAVE

Du Flasche! „The elitist way of looking on the runway seems old fashioned.“

Dass wir unseren Plastikverbrauch einschränken sollten, hängt wie ein Mahnmal über uns. Dank dem Londoner Label Miista tragen wir die Erinnerung nun auch an den Füßen mit uns mit: und zwar in Form dieser Mules mit Flaschenabsatz (ca. 283.–).

Anna Wintour

C O L L A B O R AT I O N

Sehnsucht

Zwischensaison ist wie Warten beim Friseur. Du bist zwar noch nicht dran, aber innerlich schon so gespannt, dass du dir bereits ausmalst, wie die Kommentare zu deiner neuen Frisur ausfallen werden. Darf man im Frühling bereits Bademode shoppen? Und was ist mit Kleidchen? Warten oder loslegen? Um diese Frage ein für alle mal zu klären, gibt’s Cruise Collections. Belize zeigt darin etwa Bikini-Oberteile, die wir unter Grobstrick-Pullovern spazieren führen können, oder Spaghetti-Träger-Kleider, die zum Rolli getragen den langen Weg bis in den Sommer überbrücken. Viel Grün und Pastell, Gingham-Muster und Leo-Print, alles untereinander kombinierbar und so hübsch, dass wir die Teile garantiert auch noch im Herbst tragen. www.belizeofficial.com

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Schutzschild Brillen sind mehr als reine Sehhilfen. Bei Viu zelebriert man jedenfalls das Handwerk, das erstere zu Statements macht. Arbeiten nun zwei zusammen, die Design zu Kunst machen, dürfen wir doppelt gespannt sein: Gemeinsam mit dem Schweizer Verlag Armes zeigt Viu nun nämlich eine Brille wie ein Faustschlag. Lunettes 01 und 02 sind Seh- bzw. Sonnenbrille, erinnern an Schutzbrillen aus dem Labor und sind im Gesicht so präsent, dass wir uns das Augen-Makeup getrost sparen können. Viu X Armes, „Lunettes 01“ in Grün, und „Lunettes 02“ in Gelb, limitiert auf jeweils 200 Stück, mit Head Band, ca. 295.– April 2020



I N S TA G R A M

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Den SCHWEIZER PA R F U M P R E I S 2020

Mitbestimmen und gewinnen ! Wählen Sie online Ihre Favoriten (Damen- / Herrenduft) vom 20. März bis 20. April 2020 und gewinnen Sie zwei VIP-Tickets für den Gala-Event vom 7. Mai 2020.

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Spitze und Rüschen, Weiß und Farbe. Kombinationen machen Looks genauso spannend wie Sommersprossen ein Gesicht.

Photography: Maurice Sinclair

Styling: Patrick Häusermann Hair & Make-up: Delia Sciullo Model: Aimée Landais @ Scout Model Agency Switzerland Styling-Assistenz: Aleksandra Wisniewska Foto-Assistenz: Kia Schaefer

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Spitzenbluse von SACAI (Trois Pommes Store). Rock von BALENCIAGA (Trois Pommes Store).

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Links: Baumwollkleid von RODEBJER (Globus). Trenchjacke von WALK OF SHAME (Maison Gassmann). Ledertasche von PUCCI (Jelmoli). Rüschenkragen VINTAGE . Rechts: Bluse von CHLOÉ.

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Links: Baumwollkleid von ZIMMERMANN (Trois Pommes Store). Top mit Rüschen VINTAGE . Rechts: Blusenkleid von MM6 MAISON MARGIELA

(Modissa). Hose von PS PAUL SMITH (Modissa).

April 2020

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Links: Trenchcoat, Hose und Jacke von ROKH (Maison Gassmann). Einsteckkragen mit Spitzen von GLOBUS. Sneakers von ESSENTIEL ANTWERP. Socken VINTAGE. Rechts: Overall von GIVENCHY (Trois Pommes Store). Seidenbluse von GUCCI (Trois Pommes Store). Gürtel von VALENTINO (Grieder). Ohrringe VINTAGE .

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Links: Spitzenbluse von SELFPORTRAIT (Maison Gassmann). Hose von GUCCI (Trois Pommes Store). Rechts: Blusenkleid von MM6 MAISON MARGIELA

(Modissa). Spitzenkragen VINTAGE .

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BEAUTY

BEAUTY REPORT N°1/2020

JUMP RIGHT IN! Redaktion: Angela Sisca, Marina Warth Bilder: Showbit

Buntes Haar oder pastellfarbene Lidschatten, Avocado im Gesicht oder Metall auf der Haut. Vielleicht zeigen Sie uns den Vogel, vielleicht schmunzeln Sie, vielleicht verlieben Sie sich. Was auch immer die folgenden Seiten mit Ihnen anstellen: Lassen Sie es zu.

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April 2020


Pumuckl trifft Pippi Langstrumpf? Verrückt von Kopf bis Fuß geht es bei Jeremy Scott zu und her.

April 2020

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Paula Knorr

THE NAILS TO FEEL PRETTY

Es muss nicht immer Farbe sein. Denken zumindest die Stylisten bei Paula Knorr, die die Nägel der Models munter mit Glitzersteinen verzieren. Dass sich letztere zu Blumen anordnen, passt zum Frßhling, oder? 58

April 2020


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

Virgin

Den perfekten Lidstrich üben wir weiterhin – nur benutzen wir diesen Sommer weiße Farbe statt olles Schwarz. Nahe am Wimpernkranz arbeiten, den Strich ruhig etwas breiter ziehen und dabei den Wink nicht vergessen!

Unicorn

Je kitschiger, desto besser. Jetzt sind helle Nuancen gefragt, Pastelltöne von Flieder über Light Blue bis Rosa – alles, was uns von leckeren Sorbets träumen lässt, kommt jetzt auf unsere Lider. Und das entweder solo oder für Mutige gerne in Kombination.

Morticia

Nicht umsonst haben wir unsere Lippen über den Winter mit Peelings und Balms gepflegt – in weiser Voraussicht. Denn jetzt setzen dunkle Nuancen von Tollkirsche bis Schwarz unseren Mund in Szene.

THE COLOURS

WETAKE OURCAN’T EYES OFF

Sweet as hell

Statt kräftiger Farben wartet Lila in unserem Nagellackfläschchen. Immer zwei Schichten verwenden, damit die Farbe trotz Pastellton Kraft hat. Rot macht derweilen einfach mal Pause.

Zuckerwatte

Der Pastelltrend macht auch beim Haar nicht halt. Wer vorangehenden Ombré- und Granny-Trends erlegen ist, kann hier gleich weitermachen. Rosa gehört nämlich ab sofort auf unser Haupt – wenn auch nur einen Abend lang. April 2020

59


DOS

Unicor n

DON’TS Doll

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BEAUTY

So viele Looks, die Applaus verdienen, und noch mehr Trends, denen wir diesen Sommer kaum genug laut zujubeln können. Pastellfarben: große Liebe. Dunkler Lippenstift: heißer als der Sand unter unseren Füßen. Und Kurzhaarfrisuren? Erfrischender als eine kalt gemixte Margarita.

Glitter

Rainb ow

Bob

Wir würden gerne wegsehen – oder den Kopf in den Sand stecken. Allerdings lernt man anhand von Beispielen am besten, wie man es eben nicht machen sollte. Zu viel Make-up ist selten förderlich, zu ausgefallen ebenfalls. Egal, was Sie tun, nehmen Sie es mit Humor – dann verzeihen wir Ihnen auch den einen oder anderen Fehlgriff.

Alien

Overlo a d

Fake

April 2020


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

Com fortable

Da rk Colors

Sunkissed

Bold Lips

Mas querade

Attention seeking

Brown bronzy

T heater

April 2020

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Christian Siriano

THE EYES TO GO CRAZY ABOUT

Es hat was von Feenzauber und Einhorn-Magie, dieses Augen-Make-up bei Christian Siriano. Pastellfarben tänzeln Hand in Hand und zwar in cremigen Texturen. Ausprobieren, bitte! 62

April 2020


Animal lover

Nachdenklich

Sonnenschutz gehört täglich aufs Gesicht. Chemische Cremes schützen uns zwar, sind aber auch richtig schlecht fürs ozeanische Ökosystem. Besser: „Reef-friendly“ Cremes mit mineralischen Filtern, die für uns gut sind – und für unsere Umwelt.

What goes around comes around

Glas statt Plastik und auffüllen statt neu kaufen: Endlich ist Recycling auch in der Beauty-Welt angekommen. Immer mehr Produkte kommen im nachhaltigen Glasflakon daher und können nach Bedarf im Geschäft nachgefüllt werden.

THAT HEAL THE WORLD

Shining

Plastik und Aluminium gehören zur Achse des Bösen. Wissen wir – weshalb also beim Gebrauch von Refill-Flaschen und nachhaltigen Kaffee-Kapseln halt machen? Auch beim Glitzer, den wir uns auf Lider und Wangen streuen, setzen wir lieber auf biologisch abbaubaren Staub, der für ein reines Gewissen sorgt.

Tierversuche? Braucht kein Mensch. Glücklicherweise nimmt die Zahl an Beauty-Brands weiter zu, die für ihre Produkte auf entsprechende Tests verzichten. The Body Shop geht dabei seit Jahren mit bestem Beispiel voran. Dafür gibt’s von uns ein lautes „Bravo“!

Déja-vu

Wie viele Wattepads landen täglich im Müll? Die Zahl spielt keine Rolle: Es sind sowieso zu viele. Anstatt den Abfallberg weiter zu füttern, verwenden wir Pads aus Bambus statt Baumwolle, die nach dem Gebrauch gewaschen und so wiederverwendet werden können.

THE PRODUCTS

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Beautiful People

THE HAIR TO IMPRESS

Anarchie-Phase? Anstatt für den Iro Haar zu lassen, verpassen die Hair-Stylisten den Models bei Beautiful People einfach eine ausgeflippte Hochsteckfrisur. Die Wirkung ist dieselbe – nur nicht ganz so nachhaltig. 64

April 2020


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

THE GIRLS THAT SPEAK UP ANAÏS LANZ

@anaisindra

FACES: Auf welchen Trend freust du dich diesen Sommer am meisten? ANAÏS LANZ: Am meisten freue ich mich auf die „Feathered Brows“ – endlich back to nature! Die geben dem Gesicht das gewisse Etwas, etwas Wildes und Natürliches – ein absoluter Wow-Effekt! Diesen Trend werde ich ganz sicher ausprobieren. F: Welchen Trend lässt du aus? AL: Wenn mir etwas gefällt, muss ich es ausprobieren, und wenn ein Trend nicht zu mir passt, dann lasse ich es. F: Welches Makeup-Produkt ist dein allerliebstes? AL: Da gibt es zu viele tolle Produkte, die ich mag! Und zum Glück muss ich mich dank der großen Auswahl gar nicht beschränken, sondern kann all meine Lieblinge nutzen! Was ich allerdings tatsächlich jeden Tag nutze: die „Better than Sex“-Mascara von Too Faced. April 2020

F: Verrate uns deinen besten Make-up-Trick! AL: Ich bin ein großer Fan meiner Wimpernzange, die macht sofort einen tollen Aufschlag und zaubert einen wachen Look, da kann mir weder frühes Aufstehen noch ein Jetlag was anhaben. F: Welches ist deine neueste BeautyEntdeckung? AL: Das „Lip Glow Oil“ von Dior. Das sieht aus wie ein Lipgloss, klebt aber nicht und lässt die Lippen voll und gepflegt aussehen. F: Welches ist das am meisten unterschätzte Beauty-Tool oder BeautyProdukt? AL: Der Primer! Auch ich dachte am Anfang, es sei ein unnötiges Produkt mehr, das teuer ist und beim Schminken noch mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber „not to prime is a crime“ bringt es auf den Punkt! Mit einem Primer hält das Make-up den ganzen Tag und sieht toll aus! Das einzige, worauf man sich achten sollte: dass Primer und Foundation aus der gleichen Basis bestehen, also entweder Öl- oder Wasser-Basis, denn Öl und Wasser vertragen sich bekanntlich nicht gut – so auch beim Make-up. F: Wie stylst du dein Haar im Sommer am liebsten? AL: Ich liebe offene

Haare im Sommer wie im Winter. Gerne benutze ich Haaröl und Salt Spray, um einen Beach-Waves-Look zu bekommen. F: Welche drei BeautyProdukte nimmst du mit an den Strand? AL: Sonnenschutz ist ein Muss! Meine Haut ist mir sehr wichtig, die schütze und pflege ich. Gerne mag ich auch Produkte, die Bräune fördern oder glitzern. Als drittes nenne ich ein Erfrischungsspray. F: Womit hältst du dich im Flugzeug frisch? AL: Mit Feuchttüchern, gerade wenn die Haut trocken ist oder sich klebrig anfühlt, ist es ein tolles Gefühl, wieder frisch zu sein. Ein Tipp: ein kleines Frottee-Tuch nass machen und mit ein paar Tropfen Seife in einem Plastik-Beutel aufbewahren – das hat denselben Effekt und kann später in der Waschmaschine gewaschen werden. F: Wie verändert sich deine Beauty-Routine im Sommer? AL: Ich achte mich im Sommer mehr darauf, dass meine Haut genügend Feuchtigkeit bekommt. Zudem verwende ich dann lieber Gels, die leicht und frisch auf der Haut sind. Und ich trage viel weniger Make-up, ein bisschen Mascara und ein knalliger Lippenstift reichen mir da.

LISA STARCHAK

@lisastarchak

FACES: Auf welchen Trend freust du dich diesen Sommer am meisten? LISA STARCHAK: Für mich geht es im Sommer um Natürlichkeit. Dann versuche ich, so wenig Make-up wie möglich zu tragen. Ich plane, mich am 90ies-Babydoll-Look zu versuchen: ein wenig Pink für Wangen und Augen, transparente Texturen, ein schillerndes Finish und einen knalligen Lippenstift als Kontrast. Was das Haarstyling anbelangt, kann ich den Perlentrend kaum abwarten, der es von Gesicht und Körper rauf ins Haar geschafft hat. Ich werde Haargummis mit Perlen verwenden oder diese in meine Zöpfe einflechten. Im Sommer stecke ich mein Haar wegen der Hitze gerne hoch: Ein simpler Pferdeschwanz mit einem eingeflochtenen Lederband wie beispielsweise Gabriele Colangelo in seiner SS 2020 Show gezeigt hat, steht auf meiner Trendliste ganz weit oben. F: Welchen Trend lässt du aus? LS: Den BlackoutTrend! Ich habe nichts gegen Smokey Eyes, aber wenn sich die Farbe von den Augen auf Lippen, 65


BEAUTY

Wangen und andere Orte im Gesicht hinbewegt, ist mir das zu viel. Ich schaue mir das gerne an, zum Beispiel auf dem Laufsteg bei Dries Van Noten, aber das brauche ich nicht auf meinem eigenen Gesicht. Natürlich lasse ich auch all die richtig verrückten Frisuren und Haarfarben aus. (lacht) F: Welches Makeup-Produkt ist dein allerliebstes? LS: Ich habe gar keines. Ich hoffe, dass ich mich nie für ein einziges Produkt aus meiner perfekten Make-up-Box entscheiden muss. Und wenn doch, dann würde ich einem Pflegeprodukt definitiv den Vorrang geben. Allerdings verlasse ich das Haus nie ohne ein Augenbrauengel. Brauen hochkämmen und fixieren – und schon bin ich bereit für den Tag. F: Verrate uns deinen besten Make-up-Trick! LS: Wenn ich komplett erschöpft bin und nicht mal Foundation mit einem Highlighter weiterhelfen, dann benutze ich den Cream Blusher „Rude“ von Illamasqua. Ich trage diesen auf die Wangen und Lider auf – ja, ich benutze Blush als Lidschatten! Weshalb auch nicht? Dann gebe ich etwas Kompakt-Blush GenNude in „Peachy Keen“ von bareMinerals darüber. Das macht tatsächlich den Unterschied! Ein bisschen Glow erzeuge ich mit Diors „Backstage GlowFace“-Palette und öffne meine Augen mit einem Augenbrauengel und der „Climax“Mascara von Nars. Dann kommt noch etwas von Cliniques „Even Better Pop Lip Colour“ in 04 Subtle auf meine Lippen, die Farbe ist beinahe transparent. Das war’s! Wer diese Schritte kennt, kann meinen Cinderella66

Look im Handumdrehen nachschminken. F: Welches ist deine neueste BeautyEntdeckung? LS: Die richtige Kosmetikerin ist der Schlüssel zur ganzen Beauty-Welt. Ich bin in einer Kultur aufgewachsen, in der Frauen meistens ab 35 wegen irgendeiner AntiAging-Behandlung zur Kosmetikerin gingen oder um die Lippen größer und die Wangenknochen höher zu machen. All das passt nicht zu mir. Als ich mit einigen Hautproblemen zu kämpfen hatte (schlecht gereinigte Make-upPinsel oder alte Makeup-Produkte waren die Ursache), besuchte ich einige Kosmetikerinnen – alle meinten, es wäre viel zu früh, um irgendwas zu tun, und sie rieten mir, mich nicht zu sehr auf meine Haut zu konzentrieren. Schließlich habe ich dann aber jemanden gefunden, der mich und meine Haut richtig gut versteht. Und: Meine Haut sieht so gut aus wie nie! Ich habe durch sie so viele erschwingliche Drogerieprodukte entdeckt, die für mich besser funktionieren als der ganze teure Kram. Zu begreifen, dass teure Produkte nicht unbedingt besser sind für meine Haut, hat alles verändert. Wer keine Hautprobleme hat und lediglich ein wenig Glow oder AntiAge-Effekt will, kann ein beliebiges Produkt verwenden. Geht es um die Behandlung eines richtigen Problems, sollte man unbedingt bei der Kosmetikerin um Rat fragen. F: Welches ist das am meisten unterschätzte Beauty-Tool oder BeautyProdukt? LS: Alles, was

mit Augenpflege zu tun hat. Die meisten Frauen benutzen ein System aus Cleanser, Toner und Creme und vergessen dabei meist die Augenpartie. Ein spezielles Abschminkprodukt sowie eine separate Creme für die Augen sind unerlässlich. Die AntiAge-Gesichtspflege ist für die empfindliche Augenpartie nämlich schnell zu reichhaltig. Cleanser, die fürs Gesicht funktionieren, sind für die Partie um die Augen meist zu stark. Wir sollten uns mehr um die Augenpartie kümmern, gerade auch, weil sie es ist, die unser Alter am offensichtlichsten verrät. F: Wie stylst du dein Haar im Sommer am liebsten? LS: Ich habe von Natur aus sehr langes und viel Haar. Deshalb versuche ich es im Sommer auch immer hoch zu tragen. Zöpfe mag ich gerne, und die kann ich auch gut. Das Wichtigste ist für mich, dass das Haar gemacht aussieht. Das kann auch ein ganz klassischer Bun sein, wo etwas Haaröl für Glanz und Pflege sorgt, oder die klassischen Beach Waves, die man mit etwas Salzspray oder Mousse hinkriegt. Natürlich geht auch der Pferdeschwanz. Simple, but done – das ist das Geheimnis von Eleganz. F: Welche drei BeautyProdukte nimmst du mit an den Strand? LS: La Roche-Posay „Anthelios 50+ SPF Shaka Fluid“ für mein Gesicht, St Barth Sonnenöl „Roucou“ für meine Beine und irgendein cooles Sonnenschutzprodukt für den Köper. Ich halte das alles sehr natürlich – mehr Sein als Schein. Schönheit beginnt immer mit innerer

Gesundheit, und ich tue mein Bestes, meinen Körper in der heißesten Zeit des Jahres dabei zu unterstützen. F: Womit hältst du dich im Flugzeug frisch? LS: Erfahrungsgemäß ist es unverzichtbar, sein eigenes Essen mitzubringen. Oder noch besser: gleich Intervall zu fasten. Viel zu trinken, ist enorm wichtig, aber nur klares Wasser. Wenn man das beherzigt, wird man sich frisch und gut fühlen. Mindestens mit dabei habe ich immer einen reichhaltigen Balsam für Lippen und Hände, Kompressionsstrümpfe und eine Nachtmaske fürs Gesicht. F: Wie verändert sich deine Beauty-Routine im Sommer? LS: Meistens ändere ich die Texturen meiner Produkte – von schwer und reichhaltig zu leicht und frisch. Ich benutze im Sommer kaum Nachtmasken, und füge ein bisschen Feuchtigkeit eher in Form eines erfrischenden Sprays hinzu. Zudem achte ich während der heißen Tage darauf, mein Gesicht nicht mit meinen Händen zu berühren.


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

VANESSA CILIBERTO

@vanessaciliberto

TAMARA NEDIC

@tamaranedic

FACES: Auf welchen Trend freust du dich diesen Sommer am meisten? TAMARA NEDIC: Auf lange Extensions mit stylischen Hüten und Kopftüchern. F: Welchen Trend lässt du aus? TN: Socken mit Heels. F: Welches Makeup-Produkt ist dein allerliebstes? TN: Die Foundation „Maestro Fusion“ von Giorgio Armani. F: Verrate uns deinen besten Make-up-Trick! TN: Weniger ist mehr. F: Welches ist deine neueste BeautyEntdeckung? TN: Alle Produkte von Blowdry.ch. F: Welches ist das am meisten unterschätzte Beauty-Tool oder BeautyApril 2020

Produkt? TN: Ein gutes Haargummi. Du merkst erst, wie sehr du es brauchst, wenn du es nicht dabei hast. F: Wie stylst du dein Haar im Sommer am liebsten? TN: Zum Pferdeschwanz F: Welche drei BeautyProdukte nimmst du mit an den Strand? TN: Tangle Teezer, Leave-in-ConditionerSpray und Bali-Body-Öl. F: Womit hältst du dich im Flugzeug frisch? TN: Mit Wasser und Lippenpflege von Kylie Cosmetics. F: Wie verändert sich deine BeautyRoutine im Sommer? TN: Ich benutze mehr Kokos-Öl.

FACES: Auf welchen Trend freust du dich diesen Sommer am meisten? VC: Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen der Natürlichkeit. It’s all about the „No-Make-up Look“ und ungeschminkte „Soft Brows“. An heißen Sommertagen mag ich es, wenig Make-up zu tragen, somit kommen mir diese Trends ganz gelegen. Ein leichtes, mattierendes Puder und Mascara, und ich bin ready für den Tag. Am Abend darf der (hoffentlich) gebräunte Teint dann mit etwas Glitzer und Highlighter hervorgehoben werden. Was ich diesen Sommer bestimmt probieren werde, ist heller Eyeliner. Ein heller Lidstrich lässt die Augen größer und strahlender wirken. F: Welchen Trend lässt du aus? VC: Kürzlich habe ich gelesen, dass SmudgedMake-up dieses Jahr ein großer Trend sein wird. Der messy- und geradeaufgestanden-Look wird aber bei mir eher nicht zu sehen sein. F: Welches Makeup-Produkt ist dein allerliebstes? VC: Als PR-Managerin im Beauty-Bereich und Influencerin hatte ich bereits die Möglichkeit, viele Produkte zu testen. Nichtsdestotrotz bleiben meine zwei Lieblingsprodukte die altbekannten Klassiker: schwarze Volumen-

Mascara und roter, matter Lippenstift für den Abend. F: Verrate uns deinen besten Make-up-Trick! VC: Etwas Highlighter auf die Wangenknochen und unter dem Augenbrauenbogen verleiht einen frischen, wachen Teint. F: Welches ist deine neueste BeautyEntdeckung? VC: Ein RosenquarzFaceroller. Das Gadget ist schon seit einigen Wochen immer wieder in diversen Zeitschriften und auf Social Media zu sehen. Der kühlende Edelstein ist sehr angenehm und wirkt puffy Eyes am Morgen entgegen. Zudem durchblutet der Faceroller die Haut und regt die ZellErneuerung an. Das beugt Falten und Hautalterung vor. F: Welches ist das am meisten unterschätzte Beauty-Tool oder BeautyProdukt? VC: Ich stand Reinigungsbürsten fürs Gesicht immer eher kritisch gegenüber. Vor einigen Monaten habe ich mich dann doch dazu überreden lassen, eine Foreo-Reinigungsbürste zu kaufen und verwende diese seither täglich. Die Haut wird besser gereinigt und wird geschmeidiger. F: Wie stylst du dein Haar im Sommer am liebsten? VC: Am liebsten gar nicht. An warmen Tagen lasse ich die 67


BEAUTY

Haare gerne mal schonend lufttrocknen. Am Strand sowieso, dann gibt es dank der Meerwasserluft schöne Beach Waves. F: Welche drei BeautyProdukte nimmst du mit an den Strand? VC: Sonnenschutz (ein absolutes Muss, sich nach dem Sonnenbaden immer wieder einzucremen), Erfrischungsspray und Lippenpomade. F: Womit hältst du dich im Flugzeug frisch? VC: Bei Langstreckenflügen habe ich immer ein Beauty Case mit allen notwendigen Beauty-Produkten wie Abschminkmittel, Gesichtscreme, Zahnbürste und so weiter mit dabei. Bei Kurzflügen reicht mir das Kiehl’s „Cactus Flower & Tibetan Ginseng Hydrating Mist“. Das erfrischende und befeuchtende Gesichtsspray riecht unglaublich gut und kann über dem Make-up getragen werden. Perfekt für einen Frischekick on-the-go. F: Wie verändert sich deine Beauty-Routine im Sommer? VC: Im Winter braucht die Haut eine etwas reichhaltigere Pflege, das heißt Skincare mit mehr Feuchtigkeit. Im Sommer darf es dann etwas leichter und frischer sein. Das bedeutet, ich passe meine Tagescreme der Jahreszeit an und stelle sicher, dass in den verwendeten Produkten ein Sonnenschutzfaktor vorhanden ist (was ich eigentlich auch im Winter machen sollte). 68

...Varianten des

...Hochs auf Glitzer: Lidschatten, Lidstrich, Full-Cover oder nur dezent eingesetzt

...mal schöne Lippen: Nude, Gloss oder ganz natürlich.

...Ideen für auffällige

...Shoutout für April 2020


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

THE FINAL COUNTDOWN

Lidstrichs: von dick nach dünn, grafisch bis plastisch, elegant oder edgy. Auf einen guten Primer achten, eine ruhige Hand beweisen und auf schwarze Farbe setzen.

– die Möglichkeiten sind vielfältig, die Handhabung schwierig. Denn: Wichtig ist, dass das Gefunkel bleibt, wo es hingehört. Primen und Fixieren, denken Sie daran.

So oder so, davor immer gut peelen und die Lippe mit Balm pflegen. Wer mag, akzentuiert nur die Lippenmitte oder Ober- oder Unterlippe und lässt den Rest pur.

Wimpern: Fake Lashes gehen immer, wenn man es denn hinkriegt, mit Kleber und Pinzette am Auge zu hantieren. Ansonsten tut’s auch tonnenweise Mascara.

Pastell: Egal, welche Nuance Sie sich aussuchen, am schönsten wirkt pastellfarbener Lidschatten pur und großzügig aufgetragen. Da gibt’s keine Ausnahme. April 2020

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THE

CURTAIN

BEHIND THE LOOK Manchmal müssen vier Hände ran. Des Models beide tippen derweil Nachrichten an den Liebsten.

„What am I doing here...“

Frech sein für die Kamera, professionell später auf dem Laufsteg.


Models sind auch nur Mädchen.

Heavy stuff – extra fürs grelle Rampenlicht. „Wie viele Menschen fassen mir eigentlich heute noch ins Gesicht...?“

Rock on!


BEAUTY

Minimalist

Doppelbelegung

Jetzt schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Immer häufiger sind Foundation, Puder oder Concealer mit Inhaltsstoffen angereichert, die wir früher lediglich in unserer Gesichtspflege fanden. Weshalb die Haut beim Schminken nicht gleich mitpflegen? Dermalogicas Sheer Tint ist Pflege, Foundation und Sonnenschutz in einem.

Einfach mal einen Gang runterschalten. In Sachen Beauty bedeutet das: Schluss mit seitenlangen Aufzählungen der Inhaltsstoffe. Bei Five Skincare ist der Name Programm: Maximal fünf Ingredienzen befinden sich in den Tiegeln und Glasflaschen, wobei auf Konservierungsstoffe und Emulgatoren gleich gänzlich verzichtet wird.

Foodie

Was der Zunge schmeckt, passt auch der Haut. Avocado ist der neue It-Bestandteil von Gesichtscremes und Co., der die Haut besonders stark mit Feuchtigkeit versorgt. Auftragen, wirken lassen und zur Unterstützung ruhig das eine oder andere Avocado-Brötchen verputzen.

THE SKINCARE THAT MAKES US EVEN P Growing

Zeit, sich endlich um diejenigen zu kümmern, die wir sonst so stiefmütterlich behandeln. Gepflegte Brauen stehen diesen Sommer im Mittelpunkt, und wer in früheren Jahren zu verbissen gezupft hat, der hilft den Härchen jetzt mit einem Brauenserum auf die Sprünge.

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RETTIER

Back to the roots

Warum alles auf neu, wenn auch Bewährtes selbst neusten Innovationen den Rang abläuft? Manchmal wussten es unsere Mütter eben doch am besten – einfach mal nachfragen. Klassiker wie Weledas Skin Food erleben ihr Revival. Und wir feiern mit.

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Max Mara

THE LOOK TO NEVER FORGET

Gut trifft Bรถse, hell auf dunkel. Die Mischung ist das, was Spannung erzeugt und Max Maras Runway-Look zum Liebling macht. Zum locker aufgepinselten Lidschatten und den matten, dunklen Lippen gesellen sich Pippi-Langstrumpf-Zรถpfe: hinreiร end! April 2020

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Francesca Liberatore

BEAUTY

THE LIPS TO SHOW OFF

Kein Blush, keine Mascara. Nicht mal Brauenfarbe. Bei Francesca Liberatore reichen zwei Farben: Gold und Rosa, gemeinsam getragen, vereint auf der Lippe zu einem Kunstwerk, das uns mehr in seinen Bann zieht als Da Vincis Mona Lisa. 74

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TRENDS SPRING / SUMMER 2020

Crocodile

Unbekanntes Flugobjekt

Sheet- und Creme-Masken sind Schnee von gestern. Ab sofort lassen wir das Gerät von Foreo (UFO, ca. 329.–) für uns arbeiten. Wärme öffnet die Poren, und Pulsationen schleusen die Wirkstoffe noch besser in die Haut. Die ganze Prozedur dauert im Gegensatz zu herkömmlichen Masken gerade mal 90 Sekunden und wird über eine App individuell auf die jeweilige Haut abgestimmt.

Beim Hantieren mit Lockenstab und Glätteisen sind Geduld und Muskelkraft gefragt. Einfacher geht’s mit ghds neuem Schätzchen (Oracle, ca. 299.–), dessen Optik marginal an ein früheres Kreppeisen erinnert. Haarsträhne einlegen, Gerät um 90 Grad drehen und bis zur Haarspitze ziehen. Voilà, einfacher geht’s wirklich nicht.

Pampering

Was anmutet wie ein Tool aus des Liebsten Werkzeugkiste, ist tatsächlich ein Massagegerät. Gesichtscremes und Seren lassen sich so noch einfacher einmassieren, zudem aktiviert das Kairetool von Selfkaire (ca. 125.–) verschiedene Akupunkturpunkte und hilft sogar dabei, Augenringe wegzukriegen. Dafür das gute Teil im Kühlschrank lagern und mit der Oberseite sanft über die Augenpartie streichen.

Luxury love

Dieses Ding kommt aus Japan, ist handgemacht und mit 24 Karat vergoldet (Jillian Dempsey, „Gold Sculpting Bar“, ca. 200.–, über www.niche-beauty.com). Mikrovibrationen stimulieren den Blutfluss der Gesichtshaut, regen den Lymphfluss an und trainieren die Muskulatur. Das Ergebnis ist ein Teint wie nach einer entspannenden Gesichtsmassage.

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TOOLS

THE WE GET ADDICTED TO

Investigative

Hautanalyse zuhause? Geht mit Neutrogenas Skin Scanner (ca. 60.–) und dem eigenen Smartphone im Handumdrehen. Den Scanner vor die Handykamera schrauben, mit der zugehörigen App verbinden und die Linse an die Gesichtshaut halten. Poren, Linien und Feuchtigkeitsgehalt der Haut lassen sich so schnell ermitteln, die App hilft danach bei der Auswahl der passenden Produkte. 75


BEAUTY

„We dip our fingers into the eyeliners and just basically feel where the bone is, and you just wipe, and that’s it.“ Erin Parsons, Make-up-Artist

„We’re marrying that world of glam rock and really celebrating

the 70s.“ Keri Blair, Make-up-Artist

„I’ve created a palette of dusty, powdered, antique pastel hair colors that look like old 70s bathroom suites – lavender, duck egg blue, sage and pale slate.“ Josh Wood, Hair Stylist

„We’re completely

THE CHATTER

in the world of Picasso. I tried to give the hair a touch of colour and illusion of material as if it were a painter’s canvas.“ Julien d’Ys, Hair Artist

„It’s always about graphic shapes, liner, color play, there is always blue.“ Daniel Sallstrom, Make-up-Artist

„It’s all about this careful balance between femininity and masculinity.“ Benjamin Muller, Hair Stylist

„It’s loose, weathered and worn with a tough individual style. Super messy and strong, yet unapologetically feminine.“ Tina Outen, Hair Stylist

„What I tried to do is to replicate the feeling of a girl who has just eaten a strawberry.“ Lucia Pica, Make-up-Artist

„Bitchy hair is really sleek, cute, sexy kind of hair. I don’t want to say mean because the bitchy girl isn’t necessarily mean but she knows she’s

„I wanted the shit.“ the girls to be very fresh and „There’s gorgeous.“ very little

Jawara, Hair Stylist

makeup and skin „When you think care is about a lot the main of makeup, you always character.“ Diane Kendal, Make-up-Artist

Tata Harper, Make-up-Artist

think that’s quite old- „It’s historical fashioned.“ punk!“ Pat McGrath, Make-up-Artist

Sam McKnight, Hair Stylist

„It’s meant to feel like you just got out of the shower – it’s very messy, very sexy and very Donatella.“ Guido Palau, Hair Stylist

„I want cateyes but in a very gentle way.“ Tom Pecheux, Make-up-Artist

„I was inspired by people on holiday, but in a sort of fantasy world, and mixed 1920’s styles, like finger waves and pin curls, with futuristic 2020 looks.“ Evanie Frausto, Hair Stylist


TRENDS SPRING / SUMMER 2020

THE GIRL

REBECCA LEIGH LONGENDYKE kommt aus Hurley, New York, USA / ist 23 Jahre alt / misst 176 cm und 81-62-89 / lief 40 Shows, unter anderem für Chanel, Loewe, Stella McCartney, Valentino, Chloé oder Givenchy Facebook nutzen nur Boomer? Mag 2020 stimmen, aber nicht Jahre zuvor, als Rebecca Leigh Longendyke in der High School über genau diese Plattform entdeckt wird. Der Laufsteg, das Modeln – das macht die Blondine aus Hurley, New York erst mal nur nebenbei. Erst kommt die Uni, Bio-Medizin. Die Noten stimmen, der Elan auch, doch dann kommt 2018 der Anruf von Saint Laurent. Paris, die Show, sie wollen sie. Das Studium kann warten. 40 Shows bestreitet die Blondine mit den Sommersprossen für die Schauen S/S 20 – mehr als jede andere.

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INTERVIEW

A kind of magic

Einmal Feuer gefangen, sofort verliebt: So erging es Nicole Hana Kim mit dem Schmuckhandwerk.

Hämmern, feilen, polieren. Dafür braucht’s Geduld und ein feines Gespür. Noch mehr jedoch: Leidenschaft, und die hat Nicole Hana Kim angesteckt, seitdem sie in einem Kurs zum ersten Mal Schmuck kreierte. Daraus wurde ihr eigenes Label, Hana Kim, für das sie Stücke herstellt, die nicht nur hübsch aussehen, sondern in Sachen Nachhaltigkeit auch noch punkten. Interview: Marina Warth Fotos: Nick Soland, Nina Maria Glahé, Michael Blaser

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Finger- und Ohrringe, Armbänder und Halsketten entstehen im Atelier von Nicole Hana Kim.

„Dass der Schmuck nicht aus der Maschine kommt, macht für mich die Magie aus.“

Schleifen und Feilen sind Geduldsarbeit.

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FACES: Wie bist du überhaupt dazu gekommen, Schmuck zu entwerfen? NICOLE HANA KIM: Angefangen habe ich mit einem Kurs, so wie andere einen Töpferkurs machen oder Yogastunden nehmen. Die „Nifeliarbeit“ hat mir schon immer gefallen und bereits in der ersten Stunde war ich so vertieft und konnte kaum die nächste Woche abwarten. Dieser Drang, an Stücken weiterzuarbeiten bis sie fertig sind, ist bis heute geblieben. F: Wann wusstest du, dass du dein eigenes Label gründen willst? NHK: 2016 war ich länger in Asien und habe dort den Entschluss gefasst, dass ich mich voll dem Schmuck zuwenden möchte. Ich wusste aber schon sehr früh, dass ich intensiver Schmuck machen möchte. Wenn man etwas entdeckt, das einen so einnimmt, dann fällt der Entscheid sehr leicht. Zurück in der Schweiz habe ich mir dann eine Teilzeitstelle gesucht, um mich voll auf den Schmuck konzentrieren zu können. F: Wie stehst du zu Trends? NHK: Ich beschäftige mich nicht mit Trends in der Mode. Trends im weiteren Sinne wie bei Materialien, beispielsweise der Trend nach nachhaltig gewonnenen Steinen oder Metallen, sind wichtig, da so auch die Nachfrage bei Lieferanten steigt. Das wiederum kurbelt das Sourcing in die nachhaltige Richtung an, macht dieses zugänglicher und erschwinglicher. Das Wort „Trends“ ist immer etwas negativ konnotiert, geht es allerdings um Nachhaltigkeit ist diese Tendenz extrem wichtig. Heute können sich Trends extrem schnell verbreiten und im Hinblick auf solche Themen extrem viel bewirken. F: Was haben deine Kollektionen, was diejenigen von Cartier, Chopard oder Tiffany & Co. nicht haben? NHK: Zum einen bin ich in einer Preisklasse, die für eine

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weitaus breitere Masse zugänglich ist, und zum anderen haben meine Stücke eine Geschichte. Jedes Stück wird von Hand und in Zusammenarbeit mit einer Gießerei hergestellt, welche ebenfalls in Handarbeit Gussformen im hauseigenen Atelier herstellt. Ich pflege den persönlichen Kontakt zu all meinen Lieferanten und weiß, dass dort Menschen arbeiten, die jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich haben. Schmuck ist persönlich, hat oft einen sentimentalen Wert und soll den Träger lange Zeit begleiten. Dass da der Schmuck nicht aus der Maschine rauskommt, sondern von Kunsthandwerkern entlang der gesamten Wertschöpfungskette gemacht worden ist, macht für mich die Magie aus. F: Deine gemeinsame Kollektion mit Nina Yuun heißt „Heimat“. Was bedeutet dieses Wort für dich? NHK: Heimatgefühle kommen in mir oft beim Essen oder Musikhören auf. Heimat ist etwas, das für mich nur in der Vergangenheit existiert, wo ich als Kind gelebt habe, wo ich mich geborgen gefühlt habe. Insbesondere auch meine Kindheit als Tochter einer Koreanerin, die in der Schweiz lebt – der kulturelle Hintergrund wurde für mich sichtbar, weil er einen Kontrast zur Schweizer Kultur darstellte. F: Wieso ist Nachhaltigkeit so wichtig für dich? NHK: Über viele Aspekte kann man diskutieren, was jetzt nachhaltig ist oder nicht; natürlich ist Nachhaltigkeit ein Kontinuum und weder Schwarz noch Weiß. Aber Nachhaltigkeit im Sinne von Einhaltung von ökologischen Standards und Menschenrechten sollte heutzutage eine Prämisse sein, die am Anfang von allem steht. Das sollte kein Gegenstand von persönlichen Präferenzen sein, sondern meiner Meinung nach gesetzlich geregelt. Wenn man weiß, dass Mindestlöhne, Umweltstandards oder Menschenrechte bei der Produktion von Produkten nicht eingehalten werden, dann sollte dieses Produkt nicht legal erwerblich sein. F: Wie schwer war es, Quellen für nachhaltig und fair gewonnenes Silber und Gold zu finden? NHK: Das recycelte Silber war sehr einfach, die größten Raffinerien in der Schweiz bieten recyceltes Silber an. Schwieriger wird es dann bei Komponenten aus Silber wie Ösen und Ketten. Was mich erstaunt hat, ist die fehlende Transparenz. Beim Nachhaken kommen zögerliche Antworten, und dann merkt man schnell, dass die gewünschten Standards nicht erfüllt werden. Beim Gold habe ich länger recherchiert, mich auch noch

„Alles muss zusammen spielen, damit etwas Schönes entstehen kann.“ mit jemandem von Responsible Mining Index getroffen und bei Max Havelaar nachgefragt. Die Schwierigkeit liegt bei der Vergoldung. Beim Vollgold gibt es gute Alternativen, aber bei der Vergoldung ist es etwas komplizierter. Ich beziehe mein Material nun von einem Mitglied des LBMA. LBMA ist einerseits eine Börse, die Edelmetalle auf Reinheit prüft und andererseits für ihre Partner Standards festlegt. Das LBMA ist eine der größten Institute – einige werfen ihr zwar vor, dass diese zu lockere Standards haben, jedoch ist das LBMA eine der wenigen, wenn nicht die einzige Institution, welche die Kapazitäten hat, nachhaltig Standards im Goldmarkt einzuführen und auch zu kontrollieren. Es ist wichtig, dass ein

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Diskurs stattfindet, man nach Lösungen sucht und nicht für sich die Wahrheit und den goldenen Weg beansprucht. Auch bei Recyclingsilber kann man kritisieren, dass das Silber aus zweifelhaften Quellen stammt, man betrachtet dabei aber nur das Ende der Wertschöpfungskette. Abgebaut werden muss es ja so oder so, das heißt auch recyceltes Silber ist nicht frei von Kritik. F: Hörst du Musik, während du deinen Schmuck produzierst? NHK: Ich höre immer Podcasts, Musik eher selten. Ich liebe Podcasts und bin vor allem süchtig nach Wissenspodcasts wie „Stuff you should know“ lustig erzählt von den beiden Hosts, „Radiolab“ und seit neuem die offenen Gespräche über Tabuthemen von Yvonne Eisenring „Wahrheit, Wein und Eisenring“. Wenn es um Podcasts geht, dann bin ich ein richtiger Streber. F: Welcher Teil des Produktionsprozesses ist dein liebster, und welchen würdest du lieber überspringen? NHK: Mir gefällt die Arbeit an der Werkbank, die Auseinandersetzung mit dem Material und die Formgebung einer Idee. Die konstante Wechselwirkung zwischen ursprünglicher Idee und dem Prozess, der die Idee wiederum beeinflusst, sodass am Ende etwas Unerwartetes entsteht. Alles muss zusammen spielen, damit etwas Schönes entstehen kann. Manchmal, wenn ich an einer neuen Kollektion arbeite, dann bin ich zu konzeptuell unterwegs, so dass ich einfach nur an der Bank werken möchte und genug habe von der ganzen Designfindung – wenn ich voll in der Produktionsphase bin, dann bin ich auch damit zufrieden, die ganze Zeit an den Stücken zu werken. F: Was ist das beste Setting, um dich inspirieren zu lassen? NHK: Definitiv außerhalb des Alltags, sei es im Urlaub oder im Kontakt mit Menschen, die anders sind als ich. F: Kannst du dich an dein erstes Schmuckstück erinnern? NHK: Als Kind war ich oft bei meiner Tante, und dann sind wir eines Tages Ohrlöcher stechen gegangen, ich muss da noch sehr jung gewesen sein. Die Ohrstecker sind die erste Erinnerung an Schmuck, den ich getragen habe. F: Wo stößt du in deinem Alltag an die Grenzen der Nachhaltigkeit? NHK: Bei der Verpackung von Nahrungsmitteln. Wenn es mal streng wird, dann kaufe ich schnell ein Sandwich im Laden, das ist dann schon absurd, wie viel Abfall zusammenkommt. F: Wie schwer haben es Designer in der Schweiz? NHK: Da ich nicht den klassischen Weg als Designer gegangen bin, kann ich das nicht beurteilen. Momentan habe ich das Gefühl auf viele offene Türen zu stoßen und sehe viele Möglichkeiten, um voran zu kommen. F: Was ist der beste Rat, den dir ein anderer Designer gegeben hat? NHK: Erfolg braucht einen langen Atem. Ich bin generell ein geduldiger Mensch, aber tue mich schwer, wenn mal eine Zeit lang nichts passiert. Kurze Zeit Gas zu geben, fällt mir leicht, aber über längere Zeit eine Konstanz zu behalten, ist schon eine Herausforderung. F: Welchen Rat würdest du gerne weitergeben? NHK: Ohne mit einer kitschigen Floskel zu komme; ich glaube, dass man heutzutage trotz tausend Möglichkeiten oft geleitet durch Angst seine Entscheidungen fällt. Aus einem Sicherheitsgedanken heraus werden Risiken gemieden, da spreche ich nicht mal von finanziellen Risiken, sondern konkret wie in meinem Fall, dass man gerne etwas verfolgen möchte, aber aus diversen Ängsten beim Altgewohnten bleibt. Und vor

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Im Zürcher Atelier erhalten die Schmuckstücke von Nicole Hana Kim ihre Form. Recyceltes Silber und nachhaltig produziertes Gold sind die Rohstoffe für die Stücke von Hana Kim.

allem einfach anfangen, auch wenn nicht alles stimmt. F: Bist du mehr Handwerkerin oder Designerin? NHK: Ganz klar Handwerkerin, ich liebe die Arbeit an der Werkbank, und vor allem das handwerkliche Geschick fasziniert mich. Ich merke, dass es auch bei anderen Schmuckdesignern besonders die Handwerker sind, die mich inspirieren, und nicht die konzeptuellen Designer. F: Wie beschreibst du Hana Kim? NHK: Hana Kim ist vor allem Schmuck, der mir in erster Linie selber gefällt. Ein Gefäß für mich, um zu gestalten und neue Dinge auszuprobieren. Schmuck, der den Anspruch hat, zeitlos zu sein und doch mit einer überraschenden Formsprache. Als Halbkoreanerin reflektiere ich auch meine Herkunft im Schmuck, sei es durch Symboliken oder durch ästhetische Elemente. F: An wem würdest du deinen Schmuck gerne sehen? NHK: An der nächsten Überflieger-Künstlerin bei den Grammy Awards. F: Zurzeit verkaufst du deine Kollektionen online und in mehreren Concept Stores. Wäre ein eigenes Geschäft ein möglicher Traum? NHK: Ja, auf jeden Fall, bereits jetzt hat sich mein Atelier fast in ein Geschäft entwickelt, wo Kunden und Freunde ein und ausgehen – einen schönen Showroom fände ich super. F: Neben dem eigenen Schmucklabel arbeitest du auch als Illustratorin. Ist es nicht anstrengend, ständig kreativ sein zu müssen? NHK: Momentan habe ich die Illustrationssachen auf Eis gelegt und möchte mich voll aufs Schmuckmachen konzentrieren. Dass zu viel Kreativität anstrengend sein kann, merke ich vor allem, wenn ich an einer neuen Kollektion arbeite, aber das ist ja dann ohnehin Ausnahmezustand. Sonst sehe ich es sehr als Privileg, tagein und tagaus kreativ zu sein.

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F: Wer oder was bereitet dir schlaflose Nächte? NHK: Das Baby, das in der Wohnung über mir nächtelang wach bleibt. Schlechtes Zeitmanagement ist immer mal wieder ein Thema, aber ansonsten bin ich momentan sehr entspannt. F: Wann bist du mit dir selbst zufrieden? NHK: Sehr oft, gerade bei Auftragsarbeiten, wenn ich ein schönes Stück fertig stellen kann, bin ich sehr zu frieden. F: Was ist typisch Nicole? NHK: Ein Gipfeli am Morgen essen, ich liebe Gipfeli, das würden auch alle unterschreiben, die in meinem engeren Umfeld sind. F: Woran merkst du, dass du erwachsen geworden bist? NHK: Ich habe eine 3. Säule, das finde ich schon sehr erwachsen. F: Welcher Moment hat alles verändert? NHK: Als ich meine Atelierpartnerin kennen gelernt habe. Es war nämlich gar nicht so einfach, einen Arbeitsplatz zu finden. Erst diese Begegnung hat mir ermöglicht, überhaupt den Entscheid zu fällen, als Schmuckmacherin zu arbeiten. F: Worauf bist du stolz? NHK: Ich habe vor zwei Jahren aufgehört zu rauchen, darauf bin ich stolz, das hat ein paar Anläufe gebraucht. F: Was nervt dich? NHK: Mich nerven zynische Menschen. Alte Wutbürger, die sich auf Social Media rassistische Videos anschauen, dann ihrem Hass freien Lauf in den Kommentaren lassen und dabei noch Gehör finden. F: Wofür sparst du? NHK: Aktuell für neues Material, neue Kollektionen zu finanzieren und sonst neue Gadgets fürs Schmuck machen.

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STYLE INSIDER

Wenn wir wollen, können wir alles schaffen.

Girl power Das schwache Geschlecht? Von wegen! Frauen sind stark – und halten jetzt umso mehr zusammen. Deshalb unterstützt Vero Moda Frauen in Uganda, ihr eigenes Business aufzubauen. Elena Carrière war als Vero-ModaBotschafterin vor Ort. Interview: Marina Warth

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Mit der Kapselkollektion unterstützt Vero Moda Frauen in Uganda.

FACES: Kannst du uns die Zusammenarbeit von Vero Moda und Caïo erklären? ELENA CARRIÈRE: Ich freue mich, dass ich als Gesicht der Kampagne Aufmerksamkeit schaffen kann. Meine Hauptaufgabe ist, Menschen für die Themen der Kampagne zu sensibilisieren. Es ist wichtig, dass Menschen in Deutschland erfahren, was in Uganda und an so vielen anderen Orten dieser Welt passiert. Da sich viele Leute mit dem identifizieren können, was ich mache, kann ich mich ideal für das Projekt als offizielle „Unterstützerin“ und Botschafterin einsetzen. Bei dem Projekt in Uganda, welches Vero Moda unterstützt, geht es darum, dass Frauen aus den ärmsten Bereichen Nord Ugandas die Möglichkeit zu einem selbstbestimmten Leben erhalten, indem sie ihr eigenes Business gründen und ihre Zukunft in die eigenen

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Hände nehmen können. Ich bin unglaublich stolz, ein Teil dieses Projektes zu sein. Die Reise nach Uganda in das Herz des Projektes Caïo war einfach unbeschreiblich. F: Du warst für Vero Moda in Uganda. Welcher Moment ist dir von dieser Reise besonders in Erinnerung geblieben? EC: Mich hat besonders das Durchhaltevermögen und die Zielstrebigkeit der Frauen und Kinder beeindruckt. Sie sind trotz ihrer schwierigen Lebensbedingungen stets motiviert und stehen dem Leben positiv gegenüber. F: Welche Begegnung hat dich besonders zum Nachdenken gebracht? EC: Alle Begegnungen vor Ort waren absolut bewegend und sehr emotional für mich. Ich habe viel davon für mich mitgenommen. F: Wie verstehst du Women Empowerment? EC: Ich möchte, dass Frauen sich mehr trauen ihre Sichtweise auf die Dinge auszusprechen. Zu oft werden tolle, inspirierende, schlaue, talentierte Frauen übertönt von dominanten Männern, und es wird ihnen das Gefühl gegeben, nicht gleichwertig zu sein. Dabei sollten sie den Glauben an sich selbst nicht verlieren, da sie so viel mehr erreichen können, als sie sich vorstellen können! Das ist in meinen Augen Women Empowerment – sich immer gegenseitig zu unterstützen! F: Wie können wir Frauen in der Dritten Welt unterstützen? EC: Frauen sind in Uganda auf jeden Fall den Männern kulturbedingt immer noch sehr unterlegen. Sie kümmern sich um absolut alles – von der Kindeserziehung und der Ernte über den Haushalt und die Wasserversorgung bis hin zur Zubereitung der Mahlzeiten. Männer arbeiten entweder (aber das auch nur selten) oder vertrinken das wenige Geld, das die Familien haben... Frauen haben nicht dieselbe Ausbildung geschweige denn die gleichen Arbeitschancen wie Männer. Durch unsere Aufmerksamkeit und Hilfestellung und die Möglichkeiten des Projektes Caïo ist es uns möglich, den Frauen auf ihrem Weg zu helfen. F: Zum Women’s Day 2020 lanciert Vero Moda eine Kapselkollektion. Was ist das Besondere daran? EC: Der Erlös der Kollektion geht zu 100 Prozent an die Organisation Caïo. Und natürlich sind die Stoffe und Materialien zu 100 Prozent nachhaltig! F: Welche Frau ist dein Vorbild und weshalb? EC: Meine Vorbilder sind meine Mutter, meine Managerin und die Freundin meines Vaters. Alle auf unterschiedliche Art und Weise extrem starke und selbstbewusste Frauen, durch sie lerne ich Durchhaltevermögen, selbst für mich einzustehen und dass jede Frau unterschiedlich und wundervoll ist.

„Sich gegenseitig immer zu unterstützen, das ist Women Empowerment!“ F: Wie definierst du eine starke Frau? EC: Genauso! Stark, selbstbewusst, die sich nicht klein kriegen lässt, aber dennoch eine respektvolle und charismatische Art hat. F: Wie unterstützt du Freundinnen und Frauen in deinem Umfeld? EC: Ich habe tatsächlich gar nicht so viele Freundinnen, aber wenn ich jemand Neues kennenlerne, versuche ich ihr immer das Gefühl von Sicherheit zu geben. Wenn man die schönen Seiten anderer Frauen beleuchtet, ist dies meistens schon ein wunderbarer Schritt. F: Welche Unterstützung wünschst du dir als Frau und von

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wem? EC: Ich finde es toll, wenn meine Jungs-Gruppe sich für mich freut, wenn es gut bei mir läuft. Ich weiß bei ihnen, dass sie zu 100 Prozent ehrlich sind, weil wir schon seit Jahrzehnten befreundet sind. F: Was kannst du besser als andere, und wobei brauchst du noch Unterstützung? EC: Ich glaube, ich kann gut auf Menschen zugehen und ihnen ein Gefühl von Nähe vermitteln. Bezüglich Disziplin und wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, benötige ich definitiv noch Hilfe! F: Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? EC: Dass mehr Frauen weltweit etwas zu Sagen haben und mitbestimmen können. Im Durchschnitt wäre die Welt ein deutlich friedlicherer Ort mit weniger Radikalität und Aggression. F: Wie lebst du Nachhaltigkeit? EC: Jeden Tag in meinem Alltag schaue ich, dass ich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, kleine Dinge besser mache. Sei es auf Plastik zu verzichten, auf einem Markt einzukaufen, viele Verpackungen zu umgehen oder sie wieder zu verwenden, aber natürlich auch an meine Lieblingsorganisationen zu spenden und diese wo es geht zu unterstützen. Bei meiner Ernährung bin ich auch vegan und Bio-orientiert. F: Wo stößt du in deinem Alltag an die Grenzen der Nachhaltigkeit? EC: Aufgrund meines Jobs ist es natürlich schwierig, da Abstriche zu machen. Jedoch reise ich im Inland schon seit vielen Monaten nicht mehr mit dem Flugzeug. F: Wie machst du die Welt besser? EC: Ich versuche einfach jeden Tag eine Kleinigkeit zum Positiven zu ändern, um vielleicht irgendwann einmal ein besserer Mensch zu werden. F: Was ist das Beste am öffentlichen Leben und was die Schattenseite? EC: Die Community, mit der man sich austauscht, ist definitiv das Beste. Schattenseiten gibt es natürlich. Besonders was den Druck durch die Branche und die Privatsphäre angeht. Oft verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Privatleben einfach. F: Worauf bist du stolz? EC: Ich bin stolz auf die Inspiration, die ich nach außen tragen kann, und wenn ich es schaffe positive Werte erfolgreich zu vermitteln, ist das gut! Sowohl was Selbstliebe, Ernährung, Frauenpower, Liebe zur Natur und seinen Mitmenschen angeht. F: Welches ist dein liebstes Outfit? EC: Ich habe keins. Aber meine Lieblings-Klamotten sind Kaschmir-Rollkragenpullis und Jogginghosen! F: Was bedeutet für dich Detox? EC: Detox heißt Handy weg, Strand und Sonne, Obst und Gemüse, Yoga und Meditation. F: Hast du eine geheime Leidenschaft? EC: Wenn Ja, dann wäre sie ja geheim. (lacht) Meine allseits bekannten Leidenschaften sind aber Kochen und Backen. F: Wenn du eine Superheldin wärst, welche Superkraft hättest du? EC: Ich wollte mich immer schon Beamen können. Einfach so von A nach B. Damit wäre auch viel CO2 gespart. (lacht) Außerdem fände ich es super, Dinge einfach in lokalisieren zu können, denn ich verliere ständig was. F: Von welchem Abenteuer träumst du? EC: Ich glaube, das Leben an sich ist ein Abenteuer. Ich träume davon, es vollständig und genüsslich auszuleben – bis ins kleinste Detail.

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SOFT ON THE OUTSIDE

Creepers statt Ballerinas, Slipdress statt Tütü. Wir zelebrieren die neue Coolness – minimalistisch und stark – und büßen beim Tanzen kein bisschen Sinnlichkeit ein.

Photography: Oliver Beckmann Styling: Elke Dostal Hair & Make-up: Christian Olivier Models: Vaiora Post-Produktion: Retush Casting: Nick Forbes Watson

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Kleid von

JOHANNA ORTIZ

(Mytheresa.com)

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Links: Mantel von

BOTTEGA VENETA .

Rechts: Kleid von JIL SANDER. Schuhe von BOTTEGA VENETA .

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Links: Hemd von DRIES VAN NOTEN. Hosen von STAND STUDIO . Rechts: Weste von MIU MIU (Mytheresa.com).

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Links: Look von

BOTTEGA VENETA .

Rechts: Look von

ACNE STUDIOS.

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Links: Hemd und Hosen von NANUSHKA. Tasche von BOTTEGA VENETA. Rechts: Kleid von MM6 MAISON MARGIELA

(Mytheresa.com). Schuhe von PRADA.

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COOL HOST Weiche Matratzen, poliertes Silberbesteck? Brauchen wir alles nicht. Wir wollen Gastgeber, die auf unsere Meinung mehr geben als auf Michelin-Sterne und Hotel-Awards, die für das leben, was sie in der Pfanne brutzeln oder noch immer jedes Mal stolz die Brust schwellen, wenn sie ihre eigenen Hotelzimmer betreten. Wir zeigen Ihnen die coolen Socken unter den Hoteliers, Küchenchefs und Restaurantbesitzern, deren Rüstung unter Hemd oder Schürze blanker glänzt als der hellste Kronleuchter. Interview: Marina Warth Fotos: Nils Hasenau, Yves Sucksdorff

Das Colette in Konstanz ist der jüngste Zugang zu Tim Raues Restaurants.

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Louder, harder, better, stronger


Bei schönem Wetter diniert man bei Raue mit Blick auf Konstanz’ Passage.

Tim Raue KOCH UND KÜCHENCHEF / 45 JAHRE / VOM GANGMITGLIED ZUM MIT STERNEN AUSGEZEICHNETEN SPITZENKOCH Tim Raue ist laut und bestimmend. Dass er sich durchsetzen kann, kommt nicht von ungefähr. Was er als Teenie auf Berlins Straßen lernt, lässt sich auch in der Küche umsetzen, in der er seit seiner Lehre steht. Erst letztere holt ihn raus aus dem Morast, in den ihn Vaters Schläge und die Berliner Gang „36 Boys“ stoßen. Er tauscht Graffiti und Gerangel gegen Kochlöffel und Schürze – die Schnauze allerdings, die bleibt dieselbe. Und die bringt ihn weit: Küchenchef mit 23, „Koch des Jahres“ mit 33, Chef des eigenen Restaurants mit 36. Raue holt sich zwei Michelin-Sterne und 19,5 Gault&Millau-Punkte, kocht sich durch TV-Shows wie etwa „The Taste“ oder „Kitchen Impossible“ und ist neben seinen eigenen Lokalen auch für Restaurants wie etwa das „The K – by Tim Raue“ in St. Moritz oder das „Hanami by Tim Raue“ auf der TUI Mein Schiff 5 verantwortlich.

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Sieht aus wie ein Steak, ist aber Aubergine. Schmeckt mindestens genauso lecker.

DAS SAGT TIM RAUE ZU... AVOCADO… ist immer noch am Leckersten mit spicy Mayo, Garnelen und Zitronensaft.

Tim Raue hält die Zügel in seiner Küche straff. Weil er weiß, wie schnell Ruhm vorbeigehen kann – Zähheit, Ehrgeiz und Ausdauer dagegen, die bleiben. Und so schafft es der Junge aus dem Berliner Ghetto in die Riege von Deutschlands Spitzenköchen.

TR: Einzigartig zu sein. Vegane Ernährung ist mittlerweile elementar. F: Was halten Sie von Take-Away? TR: Nach dem Feierabend nehme ich sehr gerne Essen von meinem Lieblings-Thai-Restaurant mit. F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts speisen? FACES: Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? TR: Ich esse generell total gerne in Restaurants und TIM RAUE: Ich wollte einen gestalterischen Beruf gehe sehr gerne in Stammrestaurants. Hin und wieder proergreifen, ohne Abitur musste es dann etwas Handwerk- biere ich auch etwas Neues aus. Wenn ich reise, versuche liches werden. Koch war mir deutlich sympathischer als ich immer die jeweiligen Top-Restaurants einer Stadt zu Maler oder Landschaftsgärtner. besuchen, aber trotzdem auch was simples Lokales bzw. F: Wie beschreiben Sie Ihr Restaurant in einem Satz? Street Food auszuprobieren. TR: Ein Ort, an dem man eine kulinarische Reise F: Welches ist das beste Restaurant der Welt (außer machen kann, die einen aus dem Alltag reißt. Ihrem eigenen), in dem Sie selber bereits gegessen haben? F: Von der Idee übers Konzept bis zum vollendeten TR: Die Aufzählung würde den Rahmen sprengen, ich Restaurant: Wie lange haben Sie für diesen Weg gebraucht? müsste so um die 70 bis 80 Restaurants und Plätze nennen. TR: Erst einmal war es meine Geschäftspartnerin Deswegen hier drei Empfehlungen: Marie-Anne Raue, die den Anstoß zur Selbstständigkeit Ich liebe gereifte Weine aus Bordeaux und Burgund, gemacht hat. Dann hatten wir vier Monate Zeit bis zur und die beste Weinkarte mit gereiften Schätzen und einem Eröffnung, und seit nunmehr neun Jahren arbeiten und himmlischen Huhn in der Schweinsblase gegart gibt es im investieren wir stetig in unser Restaurant, was sich Schwarzen Adler in Vogtsburg-Oberbergen. glücklicherweise auszahlt. Dann Kantonesisch: Die Dim Sum, die BBQ F: Weshalb sollten wir unbedingt bei Ihnen speisen? Gerichte und der Schweinebauch aus dem Wok mit zweiTR: Weil es bei uns wirklich Spaß macht zu Gast zu sein. erlei Sichuan-Pfeffer sind im Lung King Heen in HongF: Woran müssen Hosts denken, worüber sich andere kong magisch – daher ist es für mich das beste chinesische keine Gedanken machen? Restaurant der Welt. Unbedingt zum Lunch dorthin gehen, TR: Dass sich der Gast wohlfühlt, die Atmosphäre um auch den Ausblick genießen zu können. dem Anlass entsprechend ist und dass man das, was man Im Sonvea Fushi Resort auf den Malediven gibt es ein macht, mit ganzem Herzen, Leidenschaft und dem Willen, kulinarisches Konzept, das eine Weltklasse-Thaiküche, anderen etwas Gutes zu tun, macht. einen japanischen Drei-Sterne-Sushi-Meister und einen F: Worüber machen Sie sich zu viele Sorgen? grandiosen maledivischen Küchenchef beherbergt. AußerTR: Ob das, was ich mache, gut genug ist. dem sind dort jede Saison ein dutzend Sterneköche aus F: Wie sind Sie als Chef? der ganzen Welt als Gastköche zu Gast, und das RestauTR: Loyal, fördernd und fordernd. rant ist auf Stelzen in den indischen Ozean gebaut – mein F: Welche Eigenschaften braucht ein guter Gastgeber? kulinarisches Paradies. TR: Er sollte von ganzem Herzen Freude und Spaß F: Welches Restaurant würden Sie selber gerne besitzen? daran haben, seine Gäste zu begeistern. TR: Ich hätte gerne eine kleine Butze, in der ich ausF: Was mögen Sie an Gästen am meisten? schließlich meinen „Wasabi Kaisergranat“ servieren TR: Wenn ich sehe, dass die Gäste sich amüsieren, würde, dazu den Wein, den wir dafür kreiert haben, die lachen und mit Wonne essen und trinken, dann bin ich sehr „KOLIBRI Cuvée“ vom Weingut Dreissigacker, und stilglücklich. les Wasser. Die absolute Reduktion auf das Wesentliche. F: Was können Sie bei Gästen nicht leiden? F: Was kochen Sie für sich selbst? TR: Schlechte Manieren. TR: Nix. F: Was ist Ihr Anspruch an Ihr Restaurant, und wie F: Wo steht Ihr eigenes Bett? haben sich die Ansprüche Ihrer Gäste in den vergangenen TR: In Berlin, Graz und Modica. Jahren verändert?

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TOAST HAWAII… liebe ich! Allerdings in meiner Version: in Butter gebratenes Brioche Milkana-Sahne, österreichischen Beinschinken, Cheddar und Appenzeller obendrauf – gratinieren, fertig. MOLEKULAR KÜCHE… hat uns ein enormes neues technisches Verständnis vom Kochen ermöglicht. SPRÜHSAHNE… bäääh! VORGESCHNITTENEM BROT… kenne ich nicht. TOFU… kann lecker sein, aber nicht wenn er industriell gefertigt wurde.

NOSE TO TAIL… ist alternativlos. VEGANE WURST … ich mag keine Ersatzprodukte, dann lieber frisches Gemüse auf die Stulle. NUTELLA… habe ich nie gegessen. THERMOMIX... Da habe ich mich lange gegen gewehrt, nun kann ich mir unsere Küche ohne ihn nicht mir vorstellen! MIKROWELLE… ist für mich elementar in der Küche. CHIA… Brauche ich nicht. Welches ist Ihr liebstes Fertigprodukt bzw. welches Produkt machen Sie nicht selber? Gesalzene französische Rohmilchbutter.


Tim Raue serviert in seinen Brasserien französische Leckereien.

Cool trifft gemütlich: Das ist die Brasserie Colette in Berlin.

Restaurant Tim Raue in Berlin und Brasserie Colette in Berlin, München und Konstanz Gleich vier Restaurants hält Tim Raue unter der Hand. Im nach ihm benannten Berliner Lokal landen asiatisch inspirierte Gerichte auf dem Teller, auf weißen Zucker und Milchprodukte wird wann immer möglich verzichtet. Etwas deftiger geht’s in Raues Brasserie Colette in Berlin, München und Konstanz zu und her, wo sich die Speisen an französische Klassiker anlehnen. WWW.TIM-RAUE.COM UND WWW.BRASSERIECOLETTE.DE

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Aufmerksamkeit generiert, wer sich als Knaller inszeniert. Keine Farbe eignet sich dafür besser als Rot, dessen Wirkung sich auf der Straße entfaltet wie ein Schmetterling nach dem Sprengen des Kokons. Doch nicht jeder bändigt das Feuer – wer sich die Finger verbrennt und wer die Glut entfacht, sehen Sie selbst.

STYLE-

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-METER

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Ein Mantel, der selbst ordinäre Chucks-Hose-BrillenKombis die richtige Prise Pfeffer verpasst.

Ein Outfit wie ein Buschfeuer. Abzug für die unspektakulären Boots.

Der Beweis, dass Lack in Rot auch außerhalb der Fetisch-Szene geht.

Oben hui, unten pfui. Strumpfwerk des Grauens.

Jedes Teil einzeln ein Knaller. Zusammen nur so was wie Krautsalat.

Wie weggeworfenes Packpapier – nur schlimmer.

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TAKE A RISK AND SKIP THE CROWD

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Hut und Sneakers kriegen extra Applaus – dieser Look macht ordentlich Lärm.

Der coolste Typ unter der Sonne. Auch die Attitüde passt.

Ein Zirkusauftritt, der nicht funktioniert. Rüschen, Bordüren und Tüll machen optisch so viel Lärm, dass wir verzweifelt die Hände vors Gesicht schlagen.

Verstehen wir nicht. Weder das Design des Mantels, noch die Kombination der beiden Rottöne.

Hoodie: wow! Hose: wow! Bauch: sowieso... Schuhe und Tasche? Das geht besser.

Wir sehen doppelt, werten aber nur die Dame rechts. Und die macht bis auf die Tasche alles richtig.

So kleiden sich Fußballer-Freundinnen. Aber niemand, der Mode versteht.

So viel Potential... verschenkt! Der Gürtel, die Overknees und dann auch noch die goldkettenumran dete Brille... why, god, why.

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Rot minimalistisch auf den Punkt gebracht. Der Pulli gibt Abzug in der B-Note.

Passt für den Nachtclub, aber nicht für die Fashion Week. Und das Haar hätte dringend eine Kurpackung nötig.

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Ein Kleid, viel zu schade, um es unterm Mantel zu verstecken. Die Accessoires machen den Look edgy. We like.

Superman will sein Cape zurück. Jetzt sofort.

Zart und leicht und hübsch. Frühling in Persona und Sexiness clever eingesetzt.

Da fehlt so viel, was die Schuhe nicht rausreißen.

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TAKE A RISK AND SKIP THE CROWD Die coolste Ausführung seit Erfindung der Latzhose. Dazu das Hemd und die Brille: top shot!

Details zählen. Etwa die Stripper-Schuhe und die zu tief sitzende Hose. Umziehen, besser machen, wieder kommen.

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Verschiedene Materialien und Rottöne machen diesen Look so heiß.

Rote Nägel, roter Mund, dazu das Cape. Alles etwas bieder. Hier fehlt jeglicher Pepp.

Cool und sexy, sportlich und elegant. So geht das.

Mutet etwas unbequem an, sieht aber cool aus.

Als würde Superwoman Anlauf zum Durchstarten nehmen... aber nicht in dieser Liste.

Zu Besuch bei Schwiegermutter?

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Ohne Witz: Das Halstuch macht’s! Und die Brille bringt unser Herz zum Schmelzen.

Rot verzeiht nichts. Besonders keine ungebügelten Kleider.

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Funktioniert nur im Partner-Look. Damit dann aber umso besser.

Cooler Ansatz. Die Tasche wiegt allerdings so schwer, dass es das Outfit in dieser Rangliste nach unten zieht. Sorry!

Scharf wie Chili, heiß wie Feuer.

Wenn das Buhlen um Aufmerksamkeit zur Sucht wird, geschieht sowas.

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PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH

Products of the Month Zu gewinnen auf faces.ch

Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.

Sleeping Beauty

Wir sollten einfach mal abschalten. Rituals hilft uns dabei und lanciert zu diesem Zweck The Ritual of Jing, eine Linie, ganz der Entspannung gewidmet. Lotus und Jujube beruhigen die Sinne, Lavendel, Holz und Moschus wiegen uns sanft in den Schlaf. Duschschaum, Peeling und Bodylotion starten das Zubettgehritual, das wir dank Handmaske und Fußbalsam richtig zelebrieren. Wir nehmen uns Zeit, genießen die Pflege und freuen uns auf eine erhol-

Glow Da sind wir Pickel und Unreinheiten gerade losgeworden, schon müssen wir uns mit Pigmenten herumschlagen. Sonne und Solarium sind für die Melaninproduktion verantwortlich, die Zeit ebenso. Damit wir bald wieder einen ebenmäßigen Teint spazieren führen können, cremen wir unsere Haut fleißig mit den Produkten von Elure ein. Waschlotion, Tages- und Nachtpflege wirken in der oberen Hautschicht und reduzieren dort Hyperpigmentierung – und das ganz ohne Säuren oder Peelingwirkstoffe. Melanozyme lokalisiert das Melanin in der Haut und zersetzt dieses schonend und ohne die Haut dabei zu reizen oder zu schädigen. Der Pflegeprozess beginnt mit einem cremigen Reinigungsschaum, der

Unreinheiten, überschüssiges Öl und abgestorbene Hautzellen entfernt und die Haut auf die ausgleichende und feuchtigkeitsspendende Tagesund Nachtcreme vorbereitet, in deren Cremes das Enzym seine volle Wirkung entfaltet. Gewinnen Sie bei uns eines von fünf Sets von Elure mit Waschlotion, Tages- und Nachtpflege im Wert von je 260.–.

Millionaire same Nacht. Bevor wir unseren Kopf allerdings aufs Kissen betten, kommt The Ritual of Jing Pillow Mist zum Einsatz, der uns olfaktorisch ins Traumland schickt, noch bevor wir die Augen geschlossen haben. Wir verlosen vier BeautySleep-Packages von The Ritual of Jing mit Handmaske, Kissenspray und Fußbalsam im Wer von je ca. 55.–.

Es gibt keinen wie ihn. Er sticht aus der Masse – mit seinem Look, seiner Attitüde und noch mehr mit seinem Parfum, das uns beflügelt wie ein prickelnder Flirt. Es ist Paco Rabanne One Million Parfum, das uns genauso den Kopf verdreht wie sein Träger. Ein Duft, dem Tuberose, Ambroxan und Kaschmir Bodenhaftung verleihen und Leder und Zistrosenharz diese Wärme, von der wir uns noch weniger lösen können als aus seiner Umarmung. One Million Parfum ist mehr als ein bloßer Duft: ein Statement, dessen goldbestäubten Flakon man sich

voller Stolz ins Bad stellt als wäre das barrenähnliche Stück tatsächlich Millionen wert. Lassen Sie sich von Paco Rabanne One Million Parfum verführen, und gewinnen Sie bei uns einen Flakon des neuen Duftes.


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Altes raus, Neues rein. So funktioniert Frühjahrsputz. Fruchtsäure-Peelings fungieren dabei im Gesicht wie der Hochdruckreiniger, die Politur folgt in Form beruhigender Tagespflege, Blushes und Kompakt-Makeups. Haarspangen akzentuieren unser Haar, Carmen-Tops unsere Schultern und Platform-Heels unsere Füße, mit denen wir auf Matten darauf warten, dass uns der Frühling die Tür öffnet.

„The world isn’t just one palette. It’s a beautiful rainbow.“ Joan Smalls

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Batik-Shirts

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Nein, diese Batik-Shirts sollen weder einen LSD-Trip darstellen, noch wurden sie unter einem entsprechenden Rausch kreiert. Obwohl man sich fast so fühlt, wenn man die auffallenden Farben und hypnotisierenden Muster länger betrachtet.

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1 Paul Smith, aus Baumwolle, ca. 80.– 2 MSGM, aus Baumwolle, ca. 207.– 3 Ann Demeulemeester, aus Baumwolle, ca. 387.– 4 Laneus, aus Baumwolle, ca. 253.– 5 Palm Angels, aus Baumwolle, ca. 271.– 6 Mauna Kea, aus Baumwolle, ca. 105.– 7 Satisfy, aus Baumwolle, ca. 254.– 8 Amiri, aus Baumwolle, ca. 254.– 9 Isabel Marant, aus Baumwolle, ca. 143.– 10 CMMN SWDN, aus Baumwolle, ca. 142.– 11 Versace, aus Baumwolle, ca. 623.– 12 RTA, aus Baumwolle, ca. 207.– 13 Diesel, aus Baumwolle, ca. 96.– 108

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Belly-Bags

Männer müssen ihr Hab und Gut nicht mehr in den Handtaschen ihrer Mütter, Schwestern oder Freundinnen verstauen. Ab jetzt dürfen sie endlich selbst tragen und Make-up, Handy, Schlüssel und Handcreme (Liste nicht vollständig) der Frauen transportieren.

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15 1 Haculla, „Signature Eyes“, aus Nylon, ca. 244.– 2 GCDS, Medium Pouch aus Nylon, ca. 168.– 3 MCM, aus Leder, ca. 429.– 4 Dolce & Gabbana, aus Neopren, ca. 527.– 5 Rick Owens, aus Leder, ca. 995.– 6 Givenchy, aus Polyamid und Acryl, ca. 635.– 7 Loewe, aus Leder und Baumwolle, ca. 876.– 8 Fendi, aus Leder und Baumwolle, ca. 948.– 9 Valentino, aus Nylon, ca. 970.– 10 Kenzo, aus Nylon, ca. 187.– 11 Off-White, „Puffy basic fanny pack“, aus Polyamiden, ca. 488.– 12 Ports V, „Colourblock camouflage waist bag“, aus Leder und Nylon, ca. 182.– 13 Polo Ralph Lauren, aus Nylon, ca. 159.– 14 Neil Barrett, aus Leder und Nylon, ca. 498.– 15 Moschino, „Yello Pages Print“, aus Nylon, ca. 564.– April 2020

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Starke Schulter

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Wer schön sein will, muss leiden, besagt ein altes Sprichwort. Bei den Carmen-Tops hat man zwar keine Schmerzen zu ertragen, aber irgendwann nervt es, wenn man immer wieder das Oberteil hochziehen muss. Zu blöd, dass sie einfach unglaublich gut aussehen.

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1 Rotate Birger Christensen, „Phoebe“, aus Polyester und Polyurethan, ca. 283.– 2 Antik Batik, „Angelo Lace Crop Top“, aus Baumwolle und Seide, ca. 197.– 3 Venroy, aus Leinen, ca. 78.– (farfetch.com) 4 Juliet Dunn, Crop-Top aus Baumwolle, ca. 142.– 5 Poupette St. Barths, „Soledad“, aus Viskose, ca. 172.– 6 lemlem, Cropped-Oberteil aus Baumwolle und Acryl, ca. 229.– 7 Self-Portrait, aus Polyester, ca. 313.– 8 Caroline Constas, „Andros“, aus Baumwolle, ca. 422.– 9 Acler, „Suki“, aus Viskose, ca. 287.– 10 Andrea Bogosian, „Pri“, aus Baumwolle, ca. 682.– 11 Guess, aus Polyester und Polyester, ca. 64.– 12 Dolce & Gabbana, aus Bumwolle, ca. 825.– 13 Carolina Herrera, aus Viskose, ca. 1'224.– 110

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14 M i u M i u , a u s P o l y a m i d u n d Elasta n, ca. 50 0. – Dresscodes ändern sich. Waren Bikinis in den Fünfzigern verpönt, sind es heute Ganzkörperverhüllungen. Nun gut, die subtile Sexiness, die holen wir uns wieder – etwa mit Carmen-Tops, die lasziv über die Schultern fallen und ein bisschen Haut zeigen, aber eben nicht zu viel.

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Glitzer, Schlaghosen, große Sonnenbrillen, grelle Farben – die Siebziger haben uns wieder! Eigentlich tut es auch nur einer dieser Platform-Heels, um die Disco-Jahre wieder aufleben zu lassen. Den Hustle müssen Sie allerdings schon selber tanzen.

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1 Fabi, Sandalen aus Leder, ca. 530.– 2 Aquazurra, „Cozumel“, aus Leder, ca. 845.– 3 Malone Souliers, „Miranda“, aus Leder, ca. 590.– 4 Stuart Weitzman, aus Leder, ca. 524.– 5 Sophia Webster, „Freya“, aus Leder, ca. 612.– 6 Giuseppe Zanotti, „Bebe“, aus Leder, ca. 739.– 7 Prada, aus Leder und Gummi, ca. 795.– 8 Miu Miu, aus Leder, ca. 904.– 9 Marc Jacobs, aus Leder, ca. 533.– 10 Nicholas Kirkwood, „Elements“, aus Polyester, ca. 750.– 11 Amina Muaddi, „Bianca“, aus Leder, ca. 746.– 12 Gucci, aus Leder, ca. 948.– 13 Gianvito Rossi, aus Leder, ca. 873.– 112

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Rotbäckchen

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Nach einem langen Spaziergang strahlen die Wangen in zarten Rottönen, und wir fühlen uns fit und frisch. Damit wir an einem frühen Montagmorgen einen ähnlichen Effekt erzielen können, setzen wir auf Blush, das uns wieder gesund und munter aussehen lässt – hier sind einige Vorschläge.

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1 Sisley, L’Orchidée Corail Blush-Highlighter in „Corail“, ca. 105.– 2 Naturaglacé, Cheek Blush in „Slim Pink“, ca. 45.– 3 Too Faced, Tutti Frutti in „Stroberry“, ca. 40.– 4 & Other Stories, Cheek & Lip Tint in „Blissful Rose“, ca. 15.– 5 Lavera, So Fresh Mineral Rouge Powder in „Plum Blossom 02“, ca. 9.– 6 Maria Galland, Poudre Blush Illuminatrice in „60 Corail“, ca. 49.– 7 Tom Ford, Cheek Color in „Wicked“, ca. 80.– 8 Edward Bess, Threads of Silk in „Amalfi“, mit echten Seidenfasern, ca. 65.– 9 Nars, Spring Edit Blush in „Aroused“, ca. 49.– 10 It Cosmetics, Bye Bye Pores Blush in „Je Ne Sais Quoi“, ca. 25.– 11 Artdeco, Blush Couture in „Cheek Kisses“, ca. 29.– 114

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12 C h a rl o t t e T i l b u r y, C h e e k t o C h i c i n „ P i l l o w Ta l k E x t r a v a g a n z a“ , c a . 4 1. – Der Grat zwischen Schneewittchen und Morticia Addams ist schmal. Den Unterschied machen (zumindest optisch) die rot getünchten Wangen, die selbst dem bleichsten Teint Leben einhauchen. April 2020

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Everyday

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Ein Beauty-Produkt, auf das wir nicht verzichten können? Tagescreme! Ob als Base vor dem Make-up, FeuchtigkeitsKick am Morgen oder einfach als täglicher Begleiter – diese elf Helferlein starten mit uns in den Tag und liefern bis zum Abend die nötige Pflege.

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1 Avène, „Eau Thermale Revitalisierende Nutritive Creme“, reichhaltig. 50 ml, ca. 33.– 2 Dr. Barbara Sturm, „Clarifying Face Cream“, 50 ml, ca. 165.– 3 Resultime, „Crème Relipidante“, mit Omega 3, 6, 7 und 9. 50 ml, ca. 50.– 4 Sisley, „Crème Réparatrice“, mit Karité-Butter. 40 ml, ca. 140.– 5 La Mer, „Crème De La Mer“, 30 ml, ca. 206.– 6 Louis Widmer, „Remederm Gesichtscreme“, mit Vitamin E. 50 ml, ca. 28.– 7 8 Faces, „Boundless Solid Oil“, 50 ml, ca. 13.– 8 L’Occitane, „Comforting Cream“, mit Sheabutter. 50 ml, ca. 29.– 9 Payot, „Crème No. 2 Cachemire“, 50 ml, ca. 44.– 10 Radical, „Crème Réparatrice Exrême“, 50 ml, ca. 150.– 11 Charlotte Tilbury, „Charlotte’s Magic Cream“, mit SPF 15. 50 ml, ca. 95.– 116

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Neustart

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Wofür steht AHA eigentlich? Hinter diesem Kürzel verbirgt sich sogenannte Glykolsäure: ein Wundermittel aus Zuckerrohr, welches unsere Haut vor Falten, Sonnenschäden, Akne und vergrößerten Poren bewahrt. Ein- bis zweimal in der Woche angewendet, verschönern uns diese Fruchtsäure-Peelings nach den fahlen Wintermonaten.

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1 Rodial, „Glycolic Drops“, Gesichtskonzentrat mit 10% Glykolsäure. 31 ml, ca. 99.– 2 Annemarie Börlind, „Fruchtsäure Peeling“. 30 ml, ca. 30.– 3 Mario Badescu, „Rolling Cream Peel with A.H.A“, 73 ml, ca. 25.– 4 Good Molecules, „Overnight Exfoliating Treatment“, mit 10% AHA und BHA. 30 ml, ca. 6.– 5 Dr. Babor, Refine Cellular „AHA Peeling Gel“, 50 ml, ca. 129 .– 6 Dr. Grandel, „Alpha Effect AHA-Peeling“, 30 ml, ca. 41.– 7 The Ordinary, „AHA 30% + BHA 2% Peeling Solution“, 30 ml, ca. 8.– 8 Paula's Choice, „Daily Smoothing Treatment“, mit 5% AHA. 10 ml, ca. 42.– 9 Skin Ceuticals, „C+AHA“, 30 ml, ca. 219.– 10 Revolution Skincare, „30% AHA + BHA Peeling Solution“. 30 ml, ca. 11.– (notino.ch) 11 Collistar, „Pure Active Gylcolic Acid Peeling“, 30 ml, ca. 51.– April 2020

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On the go

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Kompakt-Make-up

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Offene Fläschchen, verschmierte Kulturtaschen und Farbkleckse auf der Kleidung? Schluss damit! Mit KompaktMake-up haben wir unsere Foundation immer griffbereit, ob auf dem Beifahrersitz, im Zug oder kurz vor dem Meeting. Dank dem Schwämmchen und dem richtigen Applikator bleiben zudem die Hände sauber und die Bluse weiß – praktisch!

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1 Valmont, Perfecting Powder Cream in „Fair Porcelaine“, ca. 151.– 2 Gosh Copenhagen, BB Powder in „04 beige“, ca. 21.– (zalando.ch) 3 Bobbi Brown, Skin Foundation Cushion Compact in „Extra Light“, ca. 65.– 4 Naturglacé, Clear Powder Foundation in „Rose Beige“, ca. 55.– 5 Nars, Natural Radiant Longwear Foundation Cushion in „Deauville “, mit SPF 50, ca. 49.– 6 Clinique, Beyond Perfecting Powder Foundation + Concealer in „Ivory“, ca. 45.– 7 Clarins, Everlasting Cushion in „110 Honey“, ca. 50.– 8 Estée Lauder, Double Wear Powder Foundation in „1W2 Sand“, ca. 60.– 9 Shiseido, Synchro Skin SelfRefreshing Cushion Compact in „210 Birch“, ca. 60.– 10 La Mer, The

Luminous Lifting Cushion Foundation in „Warm Honey“, ca. 99.–

11 La Prairie, Skin Caviar Powder Foundation in „Almond Beige“, ca. 244.– 118

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12 G u e rl a i n , L i nge r i e d e Pe a u C o m p a c t Po w d e r i n „0 3 N N a t u ra l“, c a . 78 . – In Zeiten von Corona-Hysterie und Bazillen-Phobie ist Schminken in der Bahn vielleicht nicht die allerberste Idee. Tun Sie es doch, dann bitte mit einem Kompakt-Make-up und einem Einwegschwämmchen. Hygiene und so, Sie verstehen. April 2020

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Jungle

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Grün erinnert uns nicht nur an hohe Tannen und weite Wälder, sondern symbolisiert auch Harmonie und Wachstum. Damit wir etwas Zuversicht in den stressigen Alltag bringen können, setzen wir auf grüne Uhren.

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1 Mido, „Baroncelli Wild Stone“, ca. 930.– 2 Thomas Sabo, „Garden Spirit Malachit gold“, mit echtem Malachit-Stein, ca. 435.– 3 Kate Spade New York, „Holland“, ca. 230.– (zalando.com) 4 Panerai, „Radiomir GMT – 45 mm“, ca. 11'850.– 5 Longines, „Hydro Conquest“, ca. 1'500.– 6 Audemars Piguet, „Royal Oak Offshore Chronographe Automatique“, ca. 32'400.– 7 Anonimo, „Epurato Bronze Galvanic 2-tone green sunray dial“, ca. 2'990.– 8 Swarovski, „Octea Lux Chrono“, ca. 479.– 9 Gucci, „G-Timeless Slim M Lady“ mit grünem Perlmuttzifferblatt, ca. 1'150.– 10 Piaget, „Piaget Altiplano Malachite Marquetry“, ca. 114'000.– 11 Swatch, „Skincappero“, ca. 120.– 12 Casio, G-Shock „DW-5600SB-3ER“, ca. 159.– 13 Hublot,

Big Bang „Unico Golf Green Carbon“, ca. 30'900.–

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Haarspangen

Wenn uns Ketten und Ringe zu langweilig werden, greifen wir gerne zu auffälligen Haaraccessoires. Ob Feder-Form, Perlen oder Muscheln – mit diesen goldenen Haarspangen ist Aufmerksamkeit garantiert.

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Simone Rocha, Perlenhaarklammer im Barock-Design, ca. 143.– (farfetch.com) 2 Bijou Brigitte, „Glamour Chic“, ca. 7.– 3 Claire’s, „Snap Hair Barrettes Tortoiseshell“, ca. 7.– 4 1064 Studio, „Gold Tone Hair Slide“, ca. 141.– (net-a-porter.com) 5 Chan Luu, „Silver Tone Pearl Hair Clip“, ca. 103.– (net-a-porter.com) 6 Grace Lee, „Gold Hair Clip“, ca. 855.– 7 & Other Stories, „Open Frame Organic Oval Hair Clip“, ca. 13.– 8 Alighieri, „Moonlit Gaze“, aus Microviscose, ca. 164.– (farfetch.com) 9 Cyrillus Paris, ca. 27.– 10 Urban Outfitters, „Twinkle Tear Drop Slide Hair Clip“, ca. 14.– 11 Versace, „Crystal Encrusted Hairclip“, ca. 265.– 12 Completedworks, „Melted High-Energy Nut Bar“, vergoldet, ca. 264.– (net-a-porter.com) 13 Jennifer Behr, „Botticelli“, mit Swarovski-Perlen, ca. 99.– 1

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Lifesaver

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Kaffee

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Sei es der Espresso, Cappuccino, Flat White oder erfrischender Eiskaffee: Die kleinen, schwarzen Kaffeebohnen sorgen nach ihrer Röstung in jeder Variante für den nötigen Koffein-Schub und machen uns wieder wach! Da der CO2-Fußabdruck bei einer Tasse Kaffee jedoch zwischen 59 und 100 Gramm liegt, sollten wir ihn stets mit Achtsamkeit genießen.

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1 Stoll, „Brasil Organic“, Biokaffee mit Nuancen von Beeren, Zitrus Noten und Milchschokolade. 250 g, ca. 11.– (globus.ch) 2 Maromas, „Espresso“, fair und bio. 500 g, ca. 17.– 3 Henauer Kaffee, „Sumatra Gayo“, Arabica-Bohnen mit Bourbon und Catura-Varietäten. 250 g, ca. 9.– 4 Lavazza, „Tierra Bio-Organic“, fair und bio. 1'000 g, ca. 16.– 5 Stadtrösterei, „Dezalé Kolumbien“, blumig im Geschmack. 250 g, ca. 13.– 6 Caffè Ferrari, „Crèma“, dunkle Röstung für Café Crème und Lungo.126 g, ca. 12.– 7 Tropical Mountains, „Paradiso Peru“, Single Farm-Medium Roast. 250 g, ca. 10.– 8 Moka Efti, geröstete Kaffeemischung in Bohnen. 250 g, ca. 8.– 9 Kaffa, „Wildkaffee Espresso“, würzig mit feiner Säure. 220 g, ca. 10.– 10 Gorilla, „Superbar Crema“, nussig im Geschmack. 250 g, ca. 7.– 11 Speicherstadt,

„Orang Utan Coffee Indonesien Sumatra“, aus konventioneller Landwirtschaft. 250 g, ca. 9.– 122

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Die Kaffeetasse im Nebenbüro vergessen? Das gehört wohl zum Arbeitsalltag. Egal, ob wir uns mit Espresso, Cappuccino oder Americano zu Höchstleistungen pushen: Diese Tassen in Signalfarben lassen wir garantiert nirgendwo stehen.

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Yellow Octopus, „YAY Mugnificent Mug“, 350 ml, ca. 24.– (yellowoctopus.com.au) 2 Desiary, „Love Heart“, 300 ml, ca. 18.– (desiary.de) 3 Monsterzeug, „Zaubertasse Liebe“, 250 ml, ca. 21.– (monsterzeug.de) 4 KSL Living, im Sechser-Set, 10 cm hoch, ca. 102.– (ksl-living.fr) 5 Gyrofish, „Fuk Kapow Mug BIG“, große Kaffee-Tasse, ca. 14.– (gyrofish.com.au) 6 Taka Tomode, „Krasilnikoff Happy Cup“, 10 cm hoch, spülmaschinenfest, ca. 9.– (takatomo.de) 7 Excelsa, „Mug Olivia“, 300 ml, ca. 20.– (eprice.it) 8 Room Copenhagen, „Pantone 2035“, EspressoTasse, ca. 14.– (galaxus.ch) 9 Kitchen Craft, „Red Polka Dot Espresso Cup“, Espresso-Tasse, 80 ml, ca. 3.– (kitchencraft.co.uk) 10 Red Candy, „Tomato Soup Mug“, 500 ml, ca. 10.– (balvi.com) 11 Viceversa, „Rosso Fregola“, Espresso-Tassen im Zweierset, ca. 28.– (shop.viceversa.it) 1

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What a waste!

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Abfalleimer

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Alles wird recycelt – und wenn auch das nicht mehr geht, dann wird aus Abfall eben Kunst. Bevor die Wiederverwertung allerdings stattfinden kann, schmeissen wir unseren Müll in einen dieser stylischen Abfalleimer.

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1 Bentley Home, „Mini Tretmülleimer“, in Crème , ca. 16.– 2 Maison du Monde, „Vintage-Mülleimer“, aus Metall, ca. 54.– 3 Zara Home, „Abfalleimer“, 50 Liter, ca. 100.– 4 Lilo, kupferfarben, ca. 35.– (made.com) 5 Amazon, „Outdoor Abfalleimer“, in gelb, ca. 200.– 6 EH Excellent Houseware, „Kosmetikeimer“, 3 Liter, ca. 23.– (emako.de) 7 Bloomingville, „Abfalleimer Gold“, 3 Liter, ca. 67.– (microspot.ch) 8 Decor Walther, „TE 70 SC“, Abfalleimer aus Chrom, ca. 700.– (decor-walther.com) 9 Retro Treteimer, „London“, 15 Liter, ca. 64.– (amazon.de) 10 Simplehuman, „Treteimer rosegold“, 55 Liter, ca. 197.– (xmen.ch) 11 Wesco, „Spaceboy 35“, in Limegreen, ca. 329.– 12 Kleine Wolke, „Swingeimer Golde Clap“, 5 Liter, ca. 25.– (microspot.ch) 13 Vipp, „Vipp16“, 18 Liter, ca. 405.– 124

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Grüezi

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Fußmatten

Eintreten, bitte! Aber doch nicht mit schmutzigen Schuhen... Wobei: Um Dreck und Staub von den Tretern zu wischen, sind diese Fußmatten beinahe zu schade. Jedenfalls begrüßen Sie unsere Gäste um einiges schicker als die 0815-Plastikmatte.

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1 Artsy Doormats, Fußmatte „Hello Bye“, aus Kokosfaser, ca. 47.– (westwingnow.ch) 2 Wash + Dry, „Design Snorre“, ca. 42.– 3 Fisura, „Hands“, ca. 30.– 4 The Rugworks, „Wink“, aus Kokosfaser, ca. 30.– 5 Relaxdays, „I’m Mat“, ca. 25.– (galaxus.ch) 6 Ruckstuhl, Fußmatte mit Kreis und Strich-muster, ca. 106.– 7 Bombay Duck, „Three Pineapples“, mit AntiRutsch-Rückseite, ca. 34.– 8 Pad, „Pop Art“, ca. 30.– (galaxus.ch) 9 Dibsy „Rainbow“, ca. 29.– 10 EMP, „Ihre Anfrage wird bearbeitet“, aus Kokosfasern, ca. 21.– 11 Heine, Fußmatte aus Kokosfaser, ca. 35.– 12 Du.Ich.Heimat, „Grüezi“, handgefertigt, ca. 30.– 13 Charles and Marie, „Lips“, ca. 27.– April 2020

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Kitsch as hell

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Der Tag geht zu Ende, die Nacht übernimmt. Dazwischen liegt der Sonnenuntergang – und was auf der Leinwand bereits für Entzückung sorgt, wirkt live so kitschig, dass selbst der Hartgesottenste ein Tränchen verdrückt.

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1 Santorini, Griechenland, beste Reisezeit: Sommer 2 Mykonos, Griechenland, Frühling/Sommer 3 El Nido, Philippinen, Sommer 4 Mallory Square, Key West, USA, Winter 5 Grand Canyon National Park Arizona, USA, Sommer 6 Ipanema Beach, Rio de Janeiro, Brasilien, Sommer/Herbst 7 Maasai Mara National Reserve, Kenia, Sommer 8 Madeira, Portugal, Frühling 9 Matterhorn, Schweiz, Winter 126

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10 Okavangodelta, Moremi Wildreservat, Botswana, Sommer/Winter 11 Koh Phi Phi, Thailand, Sommer 12 Ponte dell’Accademia, Venedig, Italien, Frühling 13 Piazzale Michelangelo, Florenz, Italien, Frühling 14 Uluru-Kata Tjuta National Park, Australien, Herbst 15 Uluwatu Tempel, Bali, Indonesien, Frühling/Herbst 16 Angkor Wat, Siem Reap, Kambodscha, Sommer 17 Tahiti, Französisch-Polynesien, Sommer/Winter 18 Taj Mahal, Agra, Indien, Frühling 19 St. Pete Beach, Florida, USA, Frühling 20 Jebel Akhdar, Hadschar-Gebirge,

Oman, Frühling/Winter

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Quelle: Lensbest, www.lensbest.de/sunset-index

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EVENTS Treff der Titanen

Zwei Legenden auf einem Schnappschuss vereint: DIANE VON FURSTENBERG und ALBER ELBAZ .

24.2., Christian Louboutin Ausstellungseröffnung, Palais de la Porte Dorée, Paris Text: Marina Warth 600 Euro für ein Paar Pumps? Heavy stuff. Nun, Christian Louboutin kann sich über fehlende Kundschaft offenbar nicht beschweren. Nicht genug, dass garantiert im Schuhschrank einer jeden Modebesessenen ein Paar rotbesohlter Schuhe steht, dackeln auch noch alle Promis an, wenn der High-Heel-Maestro ruft. Am 24. Februar stiefelte also die Crème de la Crème der französischen Schickeria in den Palais de la Porte Dorée, wo Louboutin die Eröffnung seiner eigenen Ausstellung feierte. Dazu gesellte sich das große ABC der Modebranche, dass genau so wenig an den französischen Heels vorbeikommt wie wir ohne Schnappatmung an Louboutins Auslage in der Rue Saint Honoré. Highlights: Die Filmmusik, die das Orchester unter Nicolas Krauze zum Besten gab. Fazit: Sparen lohnt sich.

Der Palais de la Porte Dorée verwandelt sich in ein Schuh-Museum.

Als wäre zwischen dem Dümpeln im MartiniGlas und dem Auftritt bei Louboutin kein Tag vergangen: DITA VON TEESE .

ISAMAYA FFRENCH

stylt sonst Rihanna, Kendall Jenner oder Björk. Legt sie an sich selbst Hand an, wird das mindestens genauso heiß.

Von der Haar- bis zur Lidstrichspitze schreit KIWI LEE HAN nach

Aufmerksamkeit.

Doppelt gemoppelt: BRICE und RÉGIS ABBY . 128

CHARLOTTE RAMPLING und ARIELLE DOMBASLE nehmen Maestro LOUBOUTIN in die Mitte.

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Heißes MusikerPaar: CLAIRE

Für immer schön: MONICA BELLUCCI .

BEARDOR und LUKAS IONESCO .

Bloggerin COURTNEY TROP in

Gedanken versunken.

Schauspieler unter sich: GAIA WEISS und JESSÉ

Vor SUZY MENKES ’ Kritik zittern selbst eingefleischte Mode-Hasen.

REMOND LACROIX .

feiert bald Geburtstag. Und zwar den sechzigsten. Glauben wir nicht. Nein. Niemals. FARIDA KHELFA

Für Louboutin geben die Musiker Vollgas.

PIERRE NINEY und NATASHA ANDREWS

genießen einen Abend als parents off duty. Die Nanny wird’s schon richten.

Wenn der ägyptische Sänger TAMINO loslegt, heulen wir Tränen der Rührung.

SABRINA ELBA

ist heute ohne ihren Mann Idris unterwegs. Und genießt deshalb unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. April 2020

Wer ist wer? Weil man AMI und AYA SUZUKI sowieso nicht auseinanderhalten kann, nennt sich das Zwillingspaar auch einfach Amiaya.

Süße Zweiundzwanzig und doch längst auf der Hebebühne der französischen Schauspieler: MANON BRESCH.

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LAST FACTS

Rund 2.8 Milliarden Kreditkarten sind weltweit im Umlauf, Tendenz steigend. Die meisten davon sind Karten von Visa (1.107 Mia.) gefolgt von Mastercard (895 Mio.) und American Express (114 Mio.). Jede Sekunde finden weltweit etwa 10'000 Zahlungen mit Kreditkarten statt.

Kreditkarte Mit Kreditkarte zu bezahlen, ist wie das Abziehen eines Pflasters. Schnell und schmerzfrei. Zumindest bis zur Abrechnung. Davor ist die Plastik-Karte aber vor allem eines: praktisch, hält sie uns doch nicht nur die Bazillen vom Hals, die auf Bargeld ihr Dasein fristen, sondern erspart uns auch das Herumschleppen kiloschwerer Münzen. Aus dem Treueprogramm für Kunden hat sich mit der Zeit das entwickelt, was uns heute weltweite Zahlungsfähigkeit beschert. Ob Visa, Mastercard oder American Express ist dabei reine Lifestyle-Frage – Hauptsache, wir vergessen nach dem Durchziehen die paar Zahlen nicht, die zum grünen Häkchen führen. 70 Jahre lang tun wir das schon so – Zeit, unserem liebsten Rechteck den nötigen Tribut zu zollen. Markt zu bringen. Die Centurion Card gibt es nur auf Einladung und bei entsprechender Bonität, ist aus Titan gefertigt und kostet schlappe 5'000 Dollar pro Jahr. Das Wort Kreditkarte wird 1887 im utopischen Science-Fiction-Roman „Looking Backward“ von Edward Bellamy erstmals erwähnt. Der US-Autor verwendet das Wort elf Mal in seinem Buch und beschreibt damit eine Papierkarte, bei der jedes Mal ein Stück abgeschnitten wird, wenn man etwas damit bezahlt. Die schwarze Kreditkarte von American Express war ein Mythos, der sich so hartnäckig hielt, bis die Firma sich 1999 dazu entschied, sie auf den

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Die erste Zahl der Kreditkartennummer gibt Auskunft über die Branche des Herausgebers. 1 und 2 sind Fluglinien, 3 Reisen und Entertainment, 4 und 5 sind Banken, 6 Merchandising, 7 Ölbzw. Benzinfirmen, 8 Telekommunikation. Karten von American Express beginnen mit den Ziffern 34 oder 37, VisaKarten mit der 4, und Karten, die mit 51 bis 55 beginnen, gehören zu Mastercard.

Schuldig Die durchschnittliche Kreditkartenschuld in den USA stand 2019 nach Altersgruppen: Generation Z $ 2'047, Generation Y $ 4'315, Generation X $ 7'750, Baby Boomers $ 7'550 und Silent Generation $ 4'613. Eine Studie hat ergeben, dass hohe Preise unsere Schmerzrezeptoren im Hirn aktivieren. Diese Zahlungen mit einer Kreditkarte zu tätigen, lindert den Schmerz, da man das Geld nicht physisch vor sich sieht.

Traveler

American Express war ein Transport- und Reiseunternehmen, welches bereits in den 1850er-Jahren gegründet wurde und insbesondere auf den Geldtransport spezialisiert war. Die Firma erfand 1891 die Traveler’s Checks und brachte 1958 ihre erste Kreditkarte auf den Markt. Bis 1974 konnte eine Frau in den USA nur dann eine Kreditkarte beantragen, wenn sie verheiratet war und ihr Ehemann mitunterschrieb.

1949 saß Frank McNamara beim Essen mit Kunden und bemerkte erst beim Bezahlen, dass er sein Portemonnaie vergessen hatte. Diese Peinlichkeit inspirierte ihn zur Gründung des Diners Club im Jahr darauf. Die Mitgliederkarte aus Karton wurde zunächst in 27 New Yorker Restaurants als Zahlungsmittel akzeptiert, verbreitete sich in der Folge aber rasend schnell. Der Erfinder selbst sah das Potential hingegen nicht: McNamara verkaufte seine Anteile an Diners Card 152 für 200'000 Dollar.

1958 startete die Bank of America ein Experiment und verschickte an 60'000 Bewohner von Fresno, Kalifornien je eine kleine Plastikkarte mit einem Kreditrahmen von 500 Dollar. Die Aktion wurde ein voller Erfolg, im ersten Jahr wurden zwei Millionen Karten herausgegeben. Aus der BankAmericard wurde 1976 dann Visa (Visa International Service Association).

seit 1894

Vorläufer der Kreditkarten waren Kunden- bzw. Treuekarten, welche ab 1894 zunächst von Hotels, ab 1920 auch von anderen Branchen herausgegeben wurden und das spätere Bezahlen per Rechnung ermöglichten. April 2020


The way to pay.

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cashfree AND YOU?

Aufladen, fertig, los: Die praktische Cornèrcard Reload eröffnet Ihnen weltweit die Freiheit des bargeldlosen Bezahlens mit Karte, Smartphone und Wearable. Einfach, schnell und sicher. I am cashfree. And you? #iamcashfree cornercard.ch 3


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