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The Basel Portfolios

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Print is King

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Knipsen – und gut ist? Nix da, ein Foto braucht eine Seele. Wer es schafft, diese ins Bild zu packen, wird mit Applaus belohnt – und bisweilen mit einer Teilnahme an der photo basel international art fair. Zahlreiche Galerien, Fotografinnen und Fotografen reichen jährlich ihre Werke ein, die in Basel fünf Tage lang für freudige Gesichter sorgen. Ein Vorgeschmack gefällig? Aber gerne doch!

Text: Marina Warth Fotos: photo basel international art fair

©DAESUNG LEE, GALERIE ECHO 119

DAESUNG LEE, ON THE SHORE OF VANISHING ISLAND, 2011

Seit den 60ern steigt der Meeresspiegel auf der Insel Ghoramara im indischen Westbengalen. Höher und höher. Mehr als die Hälfte der ursprünglichen Fläche ist bereits verschwunden, zwei Drittel der Bevölkerung musste sich ein neues Zuhause suchen. Indien will die verbliebenen Fischer und Bauern evakuieren – doch ohne ihnen finanzielle Hilfe zuzusichern. Daesung Lee verleiht diesen Menschen mit seinen Fotos eine Stimme –und dem Klimawandel ein Gesicht.

©MELANIE ISSAKA, GALERIE PETER SILLEM

MELANIE ISSAKA, BLUEPRINT: BLACK MASK, WHITE SKIN, 2020

©SANDRO LIVIO STRAUBE, GALERIE 94

SANDRO LIVIO STRAUBE, BERGE BLEICHEN, 2021

KRISTIN BEDFORD, SUNRISE PEARL, SERIE „CRUISE NIGHT“, 2015

ILONA LANGBROEK, WUNDERKAMMER #2, SERIE „SILENT LOSS“, 2022

©ILONA LANGBROEK

©DENIS JUTZELER, ESPACE L

DENIS JUTZELER, COMPOSITION 15, 2016

SACHA GOLDBERGER, HIDING, 2021

©JOHANNA-MARIA FRITZ, ARTCO GALLERY

JOHANNA-MARIA FRITZ, KABUL, AFGHANISTAN, SERIE „LIKE A BIRD“, 2018

©RÉKA BOHUS, TOBE GALLERY

RÉKA BOHUS, BUILDING BLOCKS, 2019

©ANNA LEHMANN-BRAUNS, GALERIE 94 ANNA LEHMANN-BRAUNS, FÄHRE ISTANBUL, 2020

1998 beginnt alles mit dem Kodak Förderpreis, bis heute sind zahlreiche Auszeichnungen dazu gekommen. Die 52jährige Berlinerin Anna LehmannBrauns fotografiert, wann immer es sie in den Fingern zuckt – und das kommt an.

©ÁKOS MAJOR, TOBE GALLERY

ÁKOS MAJOR, DAD’S WALKS VII, 2019

YORGOS YATROMANOLAKIS, 006C, SERIE „THE SPLITTING OF THE CHRYSALIS AND THE SLOW UNFOLDING OF THE WINGS“, 2018

Seit 2007 sind Inka und Niclas ein Herz und eine Seele. In Stockholm entwickelt das Duo seine Ideen, die es im skandinavischen Nirgendwo zum Leben erweckt. So entstand auch die Serie „Family Portraits“, eine Sammlung von Selbstportraits, aufgenommen an den idyllischsten Orten des Nordens.

PHOTO BASEL INTERNATIONAL ART FAIR

Mitte Juni blickt die Welt nach Basel. Das hat die Stadt am Rhein nicht nur der Art Basel zu verdanken, sondern auch der photo basel international art fair. Während fünf Tagen zeigen Galerien aus aller Welt Fotografien von Künstlerinnen und Künstlern, die zum Nachdenken anregen, zur Diskussion und zum Träumen.

Stand up, stand out!

Ein Hoch auf den Individualismus! Und auf die Talente aus der neuen Kampagne von Zalando, die uns mit ihren coolen Streetwear-Looks zu eigenen Outfits inspirieren.

Hoodies, Sweatpants, Sneakers. Das sind die Basics für coole Streetwear. Ein bisschen HipHop, eine Prise Skatewear und ganz viel Sports, damit gehen wir ins Rennen um die coolsten Streetwear-Styles. Mode ist schließlich nicht nur Kleidung, sondern ein Weg, uns auszudrücken. Was wir wollen? Individualität! Coolness kann man nicht kaufen, die passenden Teile für den persönlichen Style aber schon. Deshalb jubeln wir gleich doppelt über Zalando, auf dessen Plattform wir die heißesten Styles und Fashion Pieces der coolsten Streetwear-Labels erstehen können. Und noch mehr: Für seine neue Kampagne holt Zalando Talente ins Boot, die sich nicht davor scheuen, mit ihren Outfits aufzufallen. Aus ganz Europa kommen sie, die Influencerinnen und Influencer, die mit ihren Streetwear-Styles die ZalandoCommunity inspirieren. Da ist beispielsweise der deutschspanische Sänger und Schauspieler Aron Piper, der Seite an Seite mit den Musik-Genies Yendry und Zabson aus Italien und Polen, der französischen Rapperin Chilla und dem Tanzkollektiv Let It Happen für Individualität die Fahne schwingt. Auch ein Schweizer ist mit an Board: Rapper und Superwak-Clique-Mitglied SLIMKA, der mit seinen coolen Outfits beinahe seine Rap-Künste in den Schatten stellt. Wir haben uns SLIMKA zwischen Kampagnen-Shoot und Bühne geschnappt und ihm auf den Zahn gefühlt:

Verrätst du uns deine drei Styling-Tipps für ein cooles Streetwear-Outfit? SLIMKA: Denk nicht zu viel darüber nach, und zögere nicht, verschiedene Styles und Labels zu kombinieren. Versuch nicht, es anderen Recht zu machen, sondern achte darauf, was dir selbst gefällt! Und als Drittes: Die Kleidung sollte natürlich bequem sein.

In welcher Stadt beobachtest du den coolsten Streetstyle? SLIMKA: Paris!

Weshalb gerade in Paris? SLIMKA: Weil Paris eine Stadt ist, in der verschiedene Kulturen aufeinander treffen und sich die Menschen nicht davor scheuen, etwas zu wagen. Sie sind hinsichtlich Kunst viel offener.

Auf welche Streetwear-Brands stehst du besonders? SLIMKA: Marni und 032c sind meine absoluten Favoriten!

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Key-Pieces von SLIMKAs Lieblingsbrands. Mehr Streetwear-Styles gibt’s auf Zalando.ch

LUST AUF NOCH MEHR INSPIRATION? DANN FOLGE ZALANDOS KAMPAGNE MIT DEM HASHTAG #GONOTICED UND ZALANDO STREET AUF INSTAGRAM.

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1 032c, Hoodie, ca. 205.– (Zalando.ch) 2 Marni, Riemensandaletten, ca. 540.– (Zalando.ch)

The Power of Craft

Studierende der STF Schweizerischen Textilfachschule kreierten im Zusammenhang mit ihrem Jahresprojekt die nachhaltige Kollektion „The Power of Craft“. Danach entschied das Publikumsvoting, welche Teile ab dem 8. Juni 2022 bei Jelmoli in Zürich erhältlich sein werden.

Text: Marina Warth Fotos: Elay Leuthold

Sie haben sich wahrlich ins Zeug gelegt, die Studierenden der STF Schweizerischen Textilfachschule. 17 angehende Modedesignerinnen und Modedesigner nutzten die Gunst der Stunde und reichten im Rahmen des Projektes „The Power of Craft“ ihre Entwürfe ein. Im Frühjahr waren die Teile dann nicht nur bei Jelmoli in Zürich zu sehen, es konnte auch für seinen Favoriten abgestimmt werden. Das Gewinner-Teil: die stylische Indigo-Jacke von Sara Honegger aus Schweizer Leinen im angesagten Ombré-Look. Letztere und acht weitere Teile, die beim Publikumsvoting am besten angekommen sind, werden nun vom Lehratelier Modeco in Zürich zu einer einmaligen, nachhaltigen und limitierten Capsule Collection verarbeitet. Design und Stoffe: made in Switzerland! Ab dem 8. Juni 2022 sind die Teile nun nicht nur bei Jelmoli in Zürich zu kaufen, sondern als 3D-Erlebnis auch im virtuellen Showroom zu sehen. Möglich ist dies Dank der Digitalisierung der Kleidungsstücke und deren Bereitstellung über Augmented Reality: Über VR-Brillen können Modefans ins Metaverse und den STF x Jelmoli-Showroom eintreten und dort virtuell die Kollektion erleben. Das Ganze ist jedoch nicht einfach eine hübsche Spielerei, sondern eine Antwort auf die Umweltbelastung analoger Mode. An der STF lernen die Studierenden, ihre Mode an virtuellen Avataren zu designen und mit Hilfe von 3D-Programmen ihre Prototypen zu erstellen – das spart Ressourcen und verhindert unnötige Stoffabfälle.

FACES: Wie machst du die Mode-Branche besser? SARA HONEGGER: Von der ersten Idee bis zum fertigen Look arbeite ich so nachhaltig, wie ich kann. Mein Ziel ist es, zeitlose Lieblingsstücke zu designen, welche langlebig sind und auch über Generationen weitergegeben werden können. Ich möchte die Modewelt entschleunigen und die Wertschätzung gegenüber gutem Design und den Rohstoffen fördern.

F: An der STF gestaltet ihr eure Kollektionen digital. Welche Vorteile bringt das? SH: Das digitale Gestalten hat den Vorteil, dass man sich gewisse Schritte und entsprechend auch Ressourcen sparen kann. Anstatt beispielsweise etliche Prototypen zu fertigen, bis man den passenden Schnitt hat, kann man diese auf gewissen Programmen simulieren und anpassen, ohne dafür Stoff einzukaufen und das Kleidungsstück zu produzieren. Die gewonnene Zeit kann man entsprechend in andere Kollektionsprozesse investieren.

F: Welche Möglichkeiten bietet dir als Mode-Studentin und Designerin das Metaverse? SH: Spannend am Metaverse ist, dass es keine Grenzen bei der Gestaltung von Kleidung gibt. Die Kleidungsstücke müssen schnitttechnisch nicht umsetzbar sein. Ich bevorzuge jedoch die Herausforderung, mit echten Stoffen zu arbeiten. Für mich ist das reale Tragen und Fühlen von Kleidung ein wichtiger Faktor und bereitet mir viel Freude.

Sara Honegger: The Indigo Jacket

Inspiriert von der Naturfaser Flachs und der Herstellung von Leinen hat STF-Studentin Sara Honegger ihr Indigo-Jacket entworfen. Dafür hat sie das Schweizer Leinen Schwinghosenzwilch von SwissFlax und die Naturfärbung von WEJA verwendet. Die Jacke wurde mit Dipdye eingefärbt, um die Farben eines Flachsfeldes nachzuempfinden.

F: Was ist das Wichtigste, das du bisher in der STF gelernt hast? SH: Dass die Dinge in der Mode-/Projektwelt selten so laufen, wie man es geplant hat. Wenn man jedoch ein gutes Konzept hat, gelingt es schneller, wieder auf die richtige Spur zu kommen. Die STF hat mich gelehrt, wie man eine Kollektion von Grund auf plant und dabei flexibel bleibt.

F: Was tust du, wenn dich die Muse gar nicht küsst? SH: Ich starte meine Projekte meist mit einem Mindmap und lasse die Gedanken wandern, dabei schreibe ich mir alles auf, was mir in den Sinn kommt. Nach dem ersten Mindmapping distanziere ich mich vorerst vom Projekt und setze mich erst am nächsten Tag wieder mit dem Thema auseinander. Durch diese Phasen lässt man seinen Gedanken Raum, und mit den getätigten Recherchen im Hinterkopf hat man die Möglichkeit, Inspirationen im Alltag erkennen.

F: Wie beschreibst du die Schweizer Modeszene? SH: Unsere Modeszene hat meiner Meinung nach viele Schweizer Charakterzüge. Wir sind eher zurückhaltend, obwohl wir tolle Ideen und ein großes Know-How besitzen. Die Personen in der Schweizer Modeszene arbeiten und unterhalten sich gerne innerhalb ihrer eigenen Bubble. Ich denke, es ist Zeit, diese Bubble platzen zu lassen und Mode zu einem allgemeinen Thema zu machen. Schlussendlich tragen alle tagtäglich Kleidung auf ihren Körpern.

F: Was bedeutet es für dich, nachhaltig zu arbeiten? SH: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, kreislauforientiert zu arbeiten. Das heißt, dass man sich damit auseinandersetzt, woher die Rohstoffe für ein Kleidungsstück kommen und was nach dem Tragen der Kleidung passiert. Das Konzept für mein Modelabel Heverys (heverys.com) verfolgt das Ziel, Abfall bei der Produktion sowie auch beim Kunden zu vermeiden. Es ist mir wichtig, Verantwortung zu übernehmen für die Dinge, die ich kreiere.

Vom 8. Juni bis 8. Juli 2022 ist der virtuelle STF x Jelmoli-Showroom auf der 1. Etage bei Jelmoli in Zürich erlebbar. Wer lieber offline shoppt, stöbert durch den von STF-Studierenden kreierten physischen Jelmoli-Showroom und hat hier die Möglichkeit, die neun Teile der Capsule Collection zu kaufen.

Nur Gutes schlummert in den Tuben und Tiegeln von lavera Naturkosmetik – natürlich, größtenteils vegan und klimaneutral. Die Idee fürs eigene Unternehmen ist einer Hauterkrankung des Gründers Thomas Haase zu verdanken, der nach langem Tüfteln und etlicher Literatur für sich in der Naturkosmetik den richtigen Weg gefunden hat.

Do good

Text: Marina Warth – Fotos: lavera

Thomas Haase wälzt Bücher und liest jede Abhandlung, die er zum Thema Naturkosmetik finden kann. Schließlich ist er sich sicher: Das ist der richtige Weg. Er beginnt, selbst Pflanzen anzubauen, gewinnt daraus Kräuterextrakte und entwickelt seine ersten Rezepturen aus Bio-Inhaltsstoffen. 1975 ist es soweit: Das erste Produkt steht. Es ist ein Lippenbalsam, der Haases Lippen den ganzen Sommer lang vor Sonnenbrand schützt. Doch es sollen noch ein paar Jahre ins Land gehen, bis Haase 1987 schließlich sein Unternehmen gründet und lavera als eine der ersten Naturkosmetik-Marken das Licht der Welt erblickt. Der Name bedeutet „die Wahre“ – eine Anspielung auf Haases Überzeugung, denn für ihn ist die Naturkosmetik die einzig wahre Pflege. lavera wird zum Pionier, bringt 1990 die erste 100 Prozent mineralische Sonnenschutzpflege auf den Markt und ein Jahr darauf das erste natürliche Make-up.

Gut für die Haut, gut für die Umwelt

lavera stellt seine Bio-Pflanzekomplexe größtenteils selbst und in der Umgebung von Hannover her.

Bis heute gesellen sich Jahr für Jahr neue Pflege- und Kosmetikprodukte zum lavera-Sortiment. Doch damit nicht genug, verfolgt das deutsche Unternehmen doch aktiv die Vision, die Welt Stück für Stück zu verbessern. So führt lavera etwa sein eigenes Bio-Label ein oder gründet gemeinsam mit anderen den Verband Natrue, dessen internationales Naturkosmetik-Siegel Konsumentinnen und Konsumenten dabei hilft, zertifizierte Naturkosmetik zu erkennen. Für seine Produkte nutzt lavera über 300 pflanzliche Bio-InhaltsEs braucht nicht viel. Eine zündende Idee und dazu ein bisschen stoffe, -Pflanzenkomplexe und Pflanzenfluide, die das Unternehmen Mut. Das reicht, um den Grundstein zu legen für ein Unternehmen, größtenteils selbst und in der Region Hannover herstellt. Parafine, dessen Produkte heute für natürlich schöne und gepflegte Haut Silikone, Mikroplastik oder synthethische Duftstoffe? Gibt’s sorgen – und darüber hinaus die Welt ein bisschen besser machen. nicht bei lavera! Doch dort macht lavera nicht Halt, die Marke ist Aber von Anfang an: Neurodermitis plagt Thomas Haase schon seit 2020 auf der PETA-Positivliste und zudem klimaneutral. Wie als Kind. Nichts hilft, keine konventionelle Kosmetika, keine das geht? Mit klimaneutralen Faltschachteln, Verpackungen aus medizinische Creme. Jahre vergehen, Thomas Haase wird erwach- Rezyklat, dem Unterstützen von ClimatePartner-Projekten in Kenia, sen, die Neurodermitis bleibt. In den 70ern nimmt er das Ding dem Ausgleichen von rund 25'000 Tonnen CO2, dem Aufforsten des selbst in die Hand, forscht an Salben und Cremes auf Basis rein Urwaldes in Peru oder dem Pflanzen von 30'000 Bäumen in natürlicher Inhaltsstoffe – und setzt damit einfach mal eben die Deutschland. Der Einsatz zahlt sich aus: Gleich zum fünften Mal Grundlage für seine eigene Naturkosmetik-Marke. in Folge erhält lavera die Auszeichnung als Green Brand für seine Arbeit für den Klimaschutz und ein nachhaltiges Wirtschaften. Ein Umstand, für den die Konsumentinnen und Konsumenten das Unternehmen mit ihrer Loyalität belohnen.

Die Basis-Linie von lavera im Zeitverlauf.

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