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Gute Gründe

Gute Gründe

Text: Marina Warth 1 Wir alle sollten weniger Fisch konsumieren. Um Himmels Willen! Was aus der Fischerei übrig bleibt, wird in der Mode weiter verwertet: Netzstoff ist nämlich gerade der letzte Schrei. Gerne bunt, grob- oder feinmaschig und von mehr oder minder gebräunten Gliedmaßen in Szene gesetzt. Wem das zu viel nackte Haut ist, der springt mit entsprechenden Accessoires auf den Trend auf.

Unique

Als wären die bekannten Planen-Taschen und -Rucksäcke von Freitag nicht individuell genug, kann sich ab sofort jede und jeder als Designerin und Designer versuchen. Dank F-Cut liegt es nun an uns, den perfekten Zuschnitt aus bis zu 50 digitalisierten LKW-Planen zu finden und Interieur und Exterieur nach eigenem Gusto aufeinander abzustimmen. Einmal für eine Version entschieden, geht das gute Stück in Produktion – und erscheint vier bis sechs Wochen später per Post an der eigenen Haustüre. F-Cut, „F712 Dragnet“, ca. 290.–, f-cut.ch

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Supriya Lele 1 Ganni, „Openwork“, Top aus Polyester, ca. 538.–2 Arket, Beutel aus Leder, ca. 150.–3 Gianvito Rossi, Mules aus Leder, ca. 630.–

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NEW OPEN

Paradiso

746 Quadratmeter fasst das Paradies. Jedenfalls jenes von Modefans, die im neu eröffneten Zürcher Gucci-Store ihren Himmel auf Erden finden werden. Auf zwei Stockwerken finden wir hier neu alles aus dem Universum, das Gucci-Gott Alessandro Michele aus dem Ärmel schüttelt: von Kleidung über Schmuck, Uhren und Taschen bis hin zu Sonnenbrillen und Dekoration für ein schickes Zuhause. Marmor und Bronze geben sich in Sachen Interieur die Hand, und überall warten bequeme Sessel darauf, überwältigte Shopper aufzufangen. Gucci Zürich, Bahnhofstrasse 39, 8002 Zürich, Schweiz, Montag bis Freitag, 10 bis 19 Uhr und Samstag, 10 bis 18 Uhr, gucci.com

Eigentlich müssen wir über das coole Design der Taschen der Wienerin Julia Skergeth gar nicht diskutieren, spricht dieses doch für sich. Was es allerdings zu kommunizieren gibt, sind die vielen guten Aspekte, die hinter der österreichischen Marke stehen, die über den gesamten Produktionsprozess hauptsächlich Frauen beschäftigt. Das ist nur ein Aspekt von vielen, setzt Skergeth doch auch auf volle Preis- und Produktionstransparenz, die sie auf ihrer Webseite offen stellt. Bis zur letzten Schraubniete wissen Konsumentin und Konsument, woher die Teile der neuen Lieblingstasche kommen,

UNFUCK THE WORLD

All clean

Nachhaltigkeit schreibt sich Livia Naef so groß auf die Stirn, dass wir ihr Motto selbst ohne Brille lesen könnten. Die Schweizer Designerin produziert ihre Kollektionen bewusst in Kleinserien und komplett in der Schweiz. Für die Teile ihrer Sommerkollektion geht Naef noch einen Schritt weiter und färbt ihre so heiß geliebten Leinenstoffe selbst mit Lebensmittelabfällen und Pflanzen ein. Avocadoschalen finden so tatsächlich noch Verwendung, bevor sie endgültig auf dem Komposthaufen landen. Naef, die ihr Handwerk an der STF Schweizerischen Textilfachschule gelernt hat, kreiert aus diesen so in Naturtönen eingefärbten Stoffen gradlinige Kleider, Tops und Mäntel, die einen nicht nur einen Sommer über begleiten, sondern garantiert ein Leben lang. livianaef.ch und zudem, dass das verwendete Kalbsleder chromfrei in Italien und Portugal produziert wird. Noch mehr gibt’s unter juliaskergeth.com nachzulesen, wo auch die neuen Taschen in drei Sommerfarben in unseren Warenkorb wandern, die in drei unterschiedlichen Größen ab ca. 270.– erhältlich sind.

„It feels like I could go outside with a bikini thong on right now.“

Sean Combs

IT-PIECE

Quietscheente

Sie quietschen und stöhnen, als würden wir bei 40 Grad zur SquashRunde aufgefordert. Und dennoch schlägt unser Herz für diese Treter gerade höher als für Erdbeereis mit Sahne. Vielleicht, weil Balenciaga, Gucci, Givenchy und Co. gerade ihre farbenfrohen Kreationen präsentieren, die in uns Erinnerungen an bunte Süßigkeiten wecken. Argumente gefällig, dreistellige Beträge für solche Plastikschuhe auf den Kopf zu hauen? Die Dinger überleben selbst das schlammigste Festival und sorgen am Strand dafür, dass sensible Füße weich gebettet bleiben. Und ja, wer die Treter in eine Zeitkapsel legt, sorgt wahrscheinlich in hundert Jahren noch für herzliche Lacher. Das ist doch was.

Bottega Veneta, „Flash“, aus Leder, ca. 900.–

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