FACES GERMANY, SEPTEMBER 2020

Page 1

Ella Rumpf Massimo Bottura

09 2020 SEPTEMBER € 3.90

SPECIAL FASHION REPORT

Janelle Monáe Cameron Douglas Sarah Cooper Gunner Stahl

REAL ...und auf Weltreise in der Schweiz.




SEPT 2020

People 10 21 22 23 23

Contributors Drake Massimo Bottura Cameron Douglas Janelle Monáe

24 24 25 26 26 27

Ella Rumpf Gunner Stahl Sarah Cooper Ana Kohler Andrea Caroline Brotschi Joab Nist

TEAMWORK Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

Ich will ja kein Spielverderber sein, aber manchmal ist das Licht am Ende des Tunnels auch ein Zug. Wir sollten auf unserem Weg back to normal nicht vergessen, dass das Virus immer noch da ist und dass wir mit voller Wucht gegen den Zug knallen, wenn wir blöd sind. So lange es weder Impfstoff noch wirksame Medikamente gibt, ist das unsere Realität – let’s face it. Jede neue Freiheit müssen wir uns mit Eigenverantwortung und Disziplin erkaufen, um zu verhindern, dass die Zahlen erneut explodieren und wir ruckzuck wieder zuhause sitzen. Wer sich also neben der Gesundheit auch Sorgen macht um unsere Wirtschaft, unsere Freiheiten und unsere Gesellschaft, der sollte bis auf Weiteres Hände waschen, Abstand halten und Maske tragen. Schutzmasken wirken und helfen, mit möglichst wenig Einschränkungen über die Runden zu kommen. Außerdem retten sie leben – wie cool ist das denn! Meine Hygienemasken beziehe ich online bei carelane.ch, denn da gibt’s für FACES-Macher und -Leser 30% Spezialrabatt (Code: FACES30).

4

September 2020



SEPT 2020

Style 12 14 15 16 18 20 28

The Look Beauty The Look Woman The Look Man Print is King Short Trip Gute Gründe Eat & Drink Shortcuts

29 32 30 80

Travel Shortcuts Fashion Shortcuts Beauty Shortcuts Insider: Leyla Piedayesh, lala Berlin 84 Interview: Yvonne Reichmuth, YVY 100 Resort Report 113 The Goods

SCHOKOLADENSEITEN Marina Warth, Leitende Redakteurin

2020 ist wie ein Biss ins Rosinenbrötchen, wenn du eigentlich Schokostückchen erwartet hattest. Und dann beginnst du zu pulen, weil es Lebensmittelverschwendung wäre, das komplette Brötchen wegzuschmeißen. Wir tun also, was wir immer tun: Wir machen das Beste draus. Dazu gehört, anstatt Meilen zu sammeln, einfach mal das zu sehen, was vor der Haustüre liegt. Matterhorn, Bodensee, Luzerner Kapellbrücke – soviel zu den Offensichtlichen. Dazu gesellen sich Orte und Plätze, die #travelforlife-Instagramer bisher vernachlässigt haben, die zu entdecken jedoch ein für allemal belegen, dass die Schweiz mehr zu bieten hat als Großpackungen Lindt-Schokolade und überteuerte Fonduestuben im Zürcher Niederdorf. Die schönsten Ziele, die noch keine Hashtags tragen und nicht auf jedem Programm chinesischer Touristengruppen stehen, gibt’s zum Beispiel im Buch „Wo die Schweiz am schönsten ist“ (Merian, ca. 24.–).

6

September 2020


SEIT 50 JAHREN. DAS ALT WERDEN ÜBERLASSEN WIR ABER ANDEREN.

EIEREN F R I W JAHR 50 I TIVOLI n P SHOP s zum grosisnee: fo nl Alle In umsjahr o h ä l . i i l Jub oppitivo c sh

150 SHOPS & RESTAURANTS | MO-SA, 9-20H | SHOPPITIVOLI.CH


SEPT 2020

Stories 36

Editorial: Out on the Streets 90 Editorial: Out in the Woods 102 Book Story: Rockin’ all over Switzerland 48 Fashion Report

GRIFFBEREIT Marco Rüegg, Rüegg Redakteur

Karl May schrieb das Drehbuch meiner Kindheit, als Winnetou und Old Shatterhand ritten wir über die Spielplätze der suburbanen Prärie. Ein Quäntchen Wildwest-Romantik blieb wohl haften, gern sehe ich mich als eine Art Großstadt-Cowboy, wenn ich auf der zweirädrigen Primadonna ans Seeufer radle, Wind im Haar, nur das Nötigste am Leib. Im Sommer wird letzteres zum Problem: Handy, Geldbörse, Schlüsselbund – passt unmöglich alles in die Badehose. Heureka, sagen die Zürcher Taschenpioniere von Freitag, schließlich trägt der Westmann seinen Colt auch nicht in der Hosentasche. Sondern im um die Hüfte geschnallten Halfter. Hipbag Jamie löst mein Dilemma, sieht schick aus und fühlt sich sogar an wie ein Pistolengurt. Ob Sie für die nötigen 120 Franken eine Postkutsche überfallen? Ihre Sache!

IMPRESSUM

Herausgeber Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch Chefredakteur Patrick Pierazzoli

Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin

Redaktionsleitung Marina Warth – marina@faces.ch

Grafi kleitung Meret Ackermann – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch Redaktion Lara Meroni Johanna Prokopp Angela Sisca Design/Layout Irena Srdanovic Michèle Stähli

Autoren Marco Rüegg, Angela Sisca, Artur Kilian Vogel, Marina Warth

Fotos & Illustrationen Johannes Graf, Roger Weber, pa picture alliance (dpa), IMAXtree Verlag Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich

Anzeigen Schweiz und international Tel. +41 43 322 05 37 Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch Alisa Schmid – schmid@faces.ch

Anzeigen & Kooperationen Deutschland FACES Deutschland Straßburger Straße 6D D-10405 Berlin Tel. (0)30 552 02 383 Director: Julia Gelau – julia@faces.ch Abonnementspreise FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 3.90 Jahresabo CHF 55.– / € 39.–

© Copyright 2020 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

COVER

Photography: Johannes Graf Styling: Andrea Tzelepides Hair & Make-up: Alex Lexa Model: Marielu Kleid von Brunello Cucinelli. Schuhe von Jimmy Choo.

FACES wird ausschließlich auf PEFC-zertifiziertes Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt.

8

September 2020



CONTRIBUTORS

Wer aus dem Land der Vampire kommt, kennt keine Furcht. Deshalb findet sich Andrea Tzelepides in der Mode-Branche wohl auch so gut zurecht. Begonnen hat die 27-jährige Münchnerin, zeitweise aufgewachsen im rumänischen Transsilvanien, eigentlich als Modejournalistin. Irgendwann flackerte das Feuer fürs geschriebene Wort nur noch auf Sparflamme, dafür loderte die Leidenschaft fürs Styling, dem sie sich seitdem verschrieben hat. In unserem Editorial „Out on the Streets“ zeigt Tzelepides ihr Können und tut das, was sie an ihrem Job am meisten mag: Geschichten in Bildern zu erzählen.

„Lass die Sonne rein“ ist das Lebensmotto von Johannes Graf. Klingt erst mal kitschig, macht aber Sinn, wenn man weiß, dass der Fotograf unseres Editorials „Out on the Streets“ nahe der Alpen zwischen München und Garmisch aufgewachsen ist. Ein paar Lehr- und Wanderjahre später hat Graf seinen Platz in der Modeszene gefunden. Man mag ihn, die fröhliche Art und die familiäre Atmosphäre, die ihm zusammen mit Teamwork so viel wichtiger ist als das Rampenlicht. Standing Ovations kriegt Graf dennoch für seine neue Arbeit, die Sie bei uns auf Seite 36 sehen.

Die Fahrt im Modekarussell verursacht schon mal Schwindel. Gut, wohnt Miriam Diaz in München – einer Stadt, ruhig und schön und der perfekte Ort dafür, sich von ihrem Job als Stylistin zu erholen. An der Isar tankt sie neue Energie und sammelt Ideen für ihre Projekte, für die sie ihre Agentur Nina Klein durch die Welt schickt. Für ihr neustes Editorial „Out in the Woods“ (Seite 90) hat sich Diaz tief ins Dickicht gewagt und gleich noch die neue Herbstmode mitgenommen.

Roger Weber ist wohl das, was man als Jetsetter betiteln würde. London, New York, Hamburg, Barcelona oder Paris stehen Schwarz auf Weiß in seinem Lebenslauf, den nicht nur die Metropolen dieser Welt, sondern auch zahlreiche große Auftraggeber schmücken. Seit drei Jahren lebt der Fotograf an der Seine, die genauso stetig fließt wie die Inspirationen in Webers Kopf. Für unser Editorial „Out in the Woods“ ist Weber allerdings zurückgekehrt, zu den Münchner Isarauen, wo er als Kind den Sommer verbrachte.

Er ist der Mann in Mailand, Florian Ribisch, unser Art Director und der Kopf hinter unserem Layout. Ribisch rudert unser Schiff schon mit, solange wir denken können. Unterdessen hat unser Art Director Kinder bekommen (4) und Haare gelassen (mehr), aber keinen Funken Genialität eingebüßt. Noch immer schwingt er die Fahne für Print, liest seinen Kids von Papier vor und nicht vom Tablet und hört Musik von Schallplatten anstatt aus dem Speaker. Und so steuert er Monat für Monat mit uns mit, und es ist Zeit, ihm für seinen Einsatz mal wieder richtig zu danken. 10

September 2020



1 Anastasia Beverly Hills, „Liquid Liner“, wasserfest und matt, ca. 32.– (manor.ch) 2 Gucci, Rouge à Lèvres Voile in „Margueride Jade“, ca. 55.– 3 Votary, „Natural Lip Oil“, mit Essenzen aus grüner Mandarine und Mandeln, ca. 44.– (net-a-porter.com) 4 KVD Vegan Beauty, „Shake Vegan Eyeshadow Primer“, für satte Farben und langen Halt, ca. 19.– 5 Sephora Collection, Sephora X Stabilo Felt Liners in „Summer Holiday“, ca. 10.– 6 Christian Louboutin Beauty, Metallic Eye Color in „Black Sapphire“, langanhaltend, ca. 47.– (net-a-porter.com) 7 Bottega Veneta, Chain Cassette in „Swimming Pool“, aus Nappaleder, ca. 3›410.– 8 Maison Francis Kurkdijan, „Baccarat Rouge 540“, mit holzig-blumigem Duftcharakter. 70 ml, ca. 420.– 9 Hanz de Fuko, „Dry Shampoo“, für coloriertes Haar. 240 g, ca. 35.– 10 R+Co, „Vicious“, Haarspray. 313 ml, ca. 38.–

NOCH SCHÖNER

No Jokes

Während andere Repetition zum Alltag machen und nach Home Office und Isolation auch weiterhin auf Loungewear und NoMake-up setzen, braucht sie unbedingt wieder Farbe – Angst vor grellen Tönen oder tiefschwarzem Lidstrich? Sicherlich nicht, why so serious?! Während der Haaransatz in Pink, Orange, Blau oder Grün erstrahlt, finden auf ihren Lidern dunkle Töne oder knallige Nuancen zusammen – ganz einfach mit dem Finger aufgetragen, ohne mühsames Verblenden. Blush und Highlighter? Für sie keine Option: Nach lustigen Streichen und frechen Sprüchen verstecken sich die roten Wangen unter der ebenmäßigen Maske aus Primer und Make-up. Zu guter Letzt vervollständigen klobige Accessoires den punkigen Look, der beschreibt, was sie wirklich ist: unberechenbar.

Mode-Rebellin Billie Eilish mit grünem Haaransatz.

12

1

Bei Louis Vuitton geht’s punkig zu und her.

Dries Van Noten lässt sich von Batmans Gegenspieler inspirieren.

2 3

4

5

6

7

10

8

9


2 Brewer Street London W1

jwanderson.com


D A S G E F Ä L LT U N S A N I H R

March!

1

Gleichberechtigung! Unabhängigkeit! Chancen-Gleichheit! Die Schlagworte sind klar, die auf den Schildern prangen und aus den Kehlen strömen. Laut und fordernd marschieren die Frauen in ihren luftigen Hosen, den lässigen Blazern und auffälligen Stiefeln ihrer Zukunft entgegen. Die Hüften schwingen synchron – für jeden Zuschauer ein einzigartiges Spektakel. Mit Hilfe von Brauntönen und gezielten Accessoires grenzen sie sich von den konservativen Ansichten ab. Digital-Uhren, breite Gürtel und kantige Sonnenbrillen geben ihnen unterstreichen die Ernsthaftigkeit, mit der sie für ihre Ziele kämpfen. Es ist Zeit für eine Veränderung. Watch out men – here we come!

2

3

4

5

6

Schlangen-Prints gehören in die 70er wie laute Proteste und wilde Muster.

8

Chloe

Zadig

7

9 10 14

1 Marciano by Guess, Hose aus Polyester, ca. 193.– 2 Elleme, „Baguette-Bag aus Glattleder, ca. 314.– 3 Closed, Jacke aus Bio-Baumwolle, ca. 355.– 4 Casio, „A168WEGM-9EF“, Digitaluhr aus Edelstahl, ca. 98.– 5 Flamingo Sun, „Davis Danish Brown“, Sonnenbrille aus Acetat, ca. 86.– 6 Steffen Schraut, „HIGH LOCK BLVD “, Boots aus Nappaleder, ca. 484.– 7 Cinque, „CICALLA“, Plisseerock aus Polyester, ca. 190.– 8 Ebba, Scrunchie aus Polyester, ca. 9.– 9 Marni, Hemd mit Print aus Baumwolle, ca. 528.– 10 Burberry, „TB“, Gürtel aus thermoplastischem Polyurethan, ca. 345.–

September 2020


D A S G E F Ä L LT U N S A N I H M

Pimpin’ Durchtanzte Disco-Nächte, bewegende Anti-KriegsDemonstrationen und die langersehnte sexuelle Revolution: Wir befinden uns im bunten Jahrzehnt der 70er! Und dieses zelebriert der Pimp auch 2020 mit seinem gepflegten Äußeren, der protzigen Uhr und dem Cadillac, den er gut sichtbar vor dem Club parkiert. Lässig stellt er sich danach an die Bar und beobachtet das Geschehen. Stickige Luft, nackte Haut und der ohrenbetäubende Sound überfordern die Sinne. Seine dunkle und viel zu große Sonnenbrille erschwert es den Partymachern, ihn richtig einzuordnen. Eines ist jedoch klar: Die PlateauSchuhe und der fette Goldschmuck zeigen, dass er in einer ganz anderen Liga spielt.

1

Marni

2

3

Prada

4

5

Cadillac in der Garage, Lava-Lampe im Wohnzimmer und bunte Muster auf dem Hemd: Das sind die 70er.

6

7 8

9

10 11

1 RCA Studios, „Super Fly“, DVD, ca. 20.– (amazon.ch) 2 Versace, Halskette mit Medusa-Anhänger aus Metall, ca. 344.– 3 Tagliatore, einreihiger Cordmantel aus Baumwolle, ca. 678.– 4 Mr P., bedrucktes Hemd mit Camp-Kragen aus Baumwolle, ca. 161.– 5 Rolex, „Day-Date40“,Uhr aus 18-Karat-Gold, ca. 80'800.– 6 Gucci, Sonnenbrille mit rechteckigem Rahmen aus Azetat, ca. 520.– 7 Salvatore Ferragamo, Gürtel mit Gancini-Schnalle aus Leder, ca. 291.– 8 Happy Socks, „Hysteria“, Socken aus Viskose, ca. 13.– 9 Bottega Veneta, „Lean“, Boots aus Kalbsleder, ca. 1'280.– 10 Asos, BucketHat aus Plastik, ca. 22.– 11 Brunello Cucinelli, Reisetasche mit Logo-Patch aus Leder, ca. 3'250.–

15


PIK PRINT IS KING Text: Marina Warth

Unendliche Weiten Wie klein wir doch sind – zumindest im Vergleich mit schwarzen Löchern, fernen Galaxien oder dunkler Materie. Diese Perspektive sorgt bei den einen für glänzende Augen, bei den 16

anderen für Existenzangst. Faszinierend ist der Weltraum allemal, immerhin hält die Mondlandung 1969 mit einer Einschaltquote von 50 Prozent nach wie vor TV-Rekord.

Heiß erwartet wurde vor 30 Jahren auch die Installation des HubbleWeltraumteleskops, ein Fernglas ins All, mehr noch, ein Portal in Vergangenheit und Zukunft. Zum Jubiläum

gibt’s bei Taschen das passende Werk, das uns Einblicke bietet in die Mechanismen des Universums und in seine Schönheit, zugleich mystisch und unbegreiflich.

Charles F. Bolden, Jr., Owen Edwards, John Mace Grunsfeld & Zoltan Levay, „Expanding Universe. The Hubble Space Telescope“, Taschen, Hardcover mit Fold-Outs, 260 Seiten, ca. 40.– September 2020



den Charme des Le Carmen aus, das anmutet, als wäre man durch den Kaninchenbau rein ins barocke Zeitalter gefallen. Moderner und stylischer: Badaboum, halb Apartment, halb Cocktail-Bar und zu hundert Prozent die beste Party-Adresse in der Nähe der Bastille.

SHORT TRIP

Quartiere

Was wäre Paris ohne seinen Eiffelturm.

Küchenchef des Dersou, der auf den Teller bringt, was andere an die Wand hängen würden.

Text: Marina Warth

JETZT SIND WIR IN...

Paris Mit dem Zug dauert die Reise aus der Schweiz nach Paris kaum länger als die erste Lektion Grundfranzösisch. Und die ist an der Seine genauso unabdingbar wie eine prallgefüllte Geldbörse. Paris hat diese Magie, die uns einlullt wie der Duft frisch gebackener Croissants oder eines aufgebrühten Kaffees und die uns stets das Gefühl gibt, als wären wir Statisten am Filmset von „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Irgendwie modern, irgendwie in der Zeit stehen geblieben. Freundlich und dennoch unnahbar. Die französische Hauptstadt ist wie ein Blinddate: aufregend und mit offenem Ende. Wo es hingeht? Adeline Pouline kennt die schönsten Orte. 18

Shopping

Paris’ Straßen muten an wie ein Filmset.

Hip und lecker: die Menüs im Café Season.

Wohnen

Das Hotel Monte Cristo verbindet abendländischen Charme mit Pariser Chic. Der hoteleigene Pool erinnert an den Innenhof eines marokkanischen Riads und die Boudoirs an vergangene Zeiten. Das Hotel Le Pigalle mutet an wie die stylische Zweitwohnung guter Freunde – wenn man auch für die Übernachtung deutlich mehr berappen muss als zwei Flaschen Rotwein. In den Visionapartments an der Rue de l’Amiral de Coligny 2 nächtigt man stylisch und gerne die eine oder andere Nacht länger.

Essen

Lobster Roll zum Frühstück oder lieber das klassische Croissant?

Die Boutique von Astier de Villatte ist die schönste an der Rue SaintHonoré. Wer auf Keramik steht, findet hier alles und jedes, um seine Wunschzettel für die kommenIm Hotel Monte Cristo den Jahre zu füllen. übernachten wir gerne. Le 66 DER ist der stadtgrößte Concept Store und hat alles, was Mode-Hungrige jetzt am Leib tragen wollen. Etwas kleiner, aber nicht Das Monsieur Bleu im weniger cool: The Broken Palais de Tokyo serviert Arm im Pariser Marais, noch mehr: nämlich einen das neben Kleidung fantastischen Blick auf auch Home-Accessoires, den Eiffelturm. Im Marais Bücher und Zeitschriften lässt es sich an jeder Ecke führt. Zwei Mal gibt’s schlemmen. Leckere Sept Cinq in Paris, wo Pancakes gibt’s beim sich aufstrebende Talente Hipster-Café Season, in präsentieren dürfen. Ein dem es zum guten Ton Liebling: Merci im Viertel gehört, jedes Mahl im Beaumarchais, das auf Insta-Feed zu verewigen. 1'500 Quadratmetern Skandinavisches Flair und Mode und Co. verkauft französische Küche geben und den hübschesten sich im Restaurant Innenhof sein Eigen Septime die Hand, für nennen darf. dessen Abendessen es sich lohnt, die Kreditlimite ausParty zuloten. Die besten FischHiphop, Soul oder Funk und Meeresfrüchtegerichte dröhnt aus den Lautsprestehen auf der Karte des chern des La Bellevilloise, Restaurants Clamato, wo man feiert als gäbe es französische Klassiker kein Morgen. Samt und modern interpretiert bei goldene Käfige machen Tannat. Der Picasso der Küche wird Taku Sekine auch genannt, der

Montmartre ist das Künstlerviertel der Stadt und beherbergt mit dem höchsten Punkt auch die beste Aussicht. Rund um die Opéra Garnier und entlang der Grands Boulevards versammeln sich die größten Einkaufshäuser, allen voran die Galeries Lafayette. In Bastille und Oberkampf geht’s abends am heißesten zu und her, und das Marais gilt als das Hipster-Quartier mit den teuersten Apartments.

Must do

Auf den Eiffelturm rauf muss nicht sein, aber von den Treppen des Palais de Tokyo nachts dem Glitzern zuschauen, das geht immer.

Events

Paris Design Week 3. bis 12.9. Zehn Tage lang zelebriert Paris Design: in Schaufenstern, mittels Installationen oder im Rahmen von Vorlesungen.

Adeline Pouline

ist Illustratorin. liebt schwarzen Kaffee. hasst Social Distancing.

Alle Adressen gibt’s auf faces.ch September 2020


S E R V I C ED A PA R T M E N T S W E LT W E I T Fü r R e i s e n d e, d i e e i n e m i t te l - b i s l a n g f r i s t i g e U n te r k u n f t s u c h e n , n e h m e n Ser viced Apar tments eine wichtige N i s c h e a u f d e m M a r k t e i n. D i e s e b i e te n D i e n s t l e i s t u n g e n ä h n l i c h w i e e i n H o te l, m i t a l l e n A n n e h m l i c h ke i te n e i n e r M i e t wo h n u n g - o h n e K a u t i o n u n d o h n e Ve r h a n d l u n g e n m i t d e m Ve r m i e te r.

EIN GANZHEITLICHES WOHNERLEBNIS – WELTWEIT VISIONAPARTMENTS ist Ihr Experte für die Vermietung stilvoller möblierter Serviced Apartments rund um den Globus. Das im Jahr 1999 in der Schweiz gegründete Unternehmen entwickelte sich schnell von einem Start-up zum Schweizer Marktführer mit internationaler Präsenz. Heute bietet VISIONAPARTMENTS mehr als 130’000 maßgeschneiderte temporäre Wohnlösungen an über 850 Business-Standorten weltweit. VISIONAPARTMENTS Privatpersonen, wo auch immer sich die Destination befindet.

DIE PERFEKTE WOHNLÖSUNG FÜR LANG- UND KURZZEITAUFENTHALTE

Ein engagiertes Kundenbetreuungsteam kümmert sich speziell

VISIONAPARTMENTS bietet Gästen ein komfortables Wohnerlebnis:

um Unternehmen, um alle ihre Reisebedürfnisse zu erfüllen.

Wöchentliche Reinigung mit Wechsel der Bettwäsche und der

ist die erste Anlaufstelle für viele Firmen- sowie auch

Handtücher, kostenloser Internetzugang, TV-Anschluss, optionaler Wäscheservice und ein lokales Supportteam sorgen für das Wohl der Gäste. Die Apartments sind komplett möbliert und eingerichtet, vom bequemen Bett bis hin zum Espressolöffel. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie visionapartments.com oder kontaktieren Sie global@visionapartments.com +41 44 248 34 34

Die Wohnungen an besten Citylagen können bereits ab zwei Nächten gemietet werden. Ein Schlüsselelement ist die Inneneinrichtung: Architektur, Materialien, Farben und Designs harmonieren perfekt. Wer Wert auf Individualität und ein attraktives Preis-LeistungsVerhältnis legt, darf sich überraschen lassen.


GG GUTE GRÜNDE…

...für und gegen das Wandern Weg aus der Stadt, auf in die Natur. Und alle kommen mit.

Text: Marco Rüegg

FÜR

GEGEN

1.

1.

Links, rechts, links, rechts. In der Monotonie des rhythmischen Schreitens blühen die Gedanken, ergeben sich ausführliche Gespräche... ein selten gewordener Luxus.

2.

Die Erkenntnis, dass Steinböcke auch eine Existenz führen abseits von Werbemaskottchen und Tierkreiszeichen.

3.

Aufschnitt von hippiehappy Alpkühen, Käse direkt vom Sennen... Ökohipster-SuperfoodGalore!

4.

Die Zigarette unmittelbar sowie das wohlige Käterchen in der Wadenmuskulatur am Tag danach.

5.

Keine Abgasschwaden, kein Elektrosmog, Aussicht bis zum Mittelmeer... Die Ränder der Zivilisation, jenseits von Baumgrenze und Handynetz, entschleunigen CityHustler und detoxen Insta-Junkies. Weg aus der Stadt, auf in die Natur. Und alle kommen mit. 20

Apropos Baumgrenze: Da platzt einem beinahe die Blase und weder Baum noch Busch weit und breit!

2.

Beim Picknick ist die Banane zu Mus gequetscht, die Leberpastete schmeckt nicht halb so lecker wie in der Kindheitserinnerung.

3.

First World Problem: Bis zum Gipfel-Selfie bleibt von der gewissenhaft gerichteten Frisur höchstens ein besseres Vogelnest.

4.

Wollsocken und Klotzschuhe haben den Sex-Appeal von kratzbürstigen LiebestöterSlips. Zudem juckt die Haut allein beim Anblick von MultifunktionGoretex-TrekkinghosenGladiatoren.

5.

Wandern ist des Müllers Lust, des Fischers, Schneiders und Webers, des Bergers sowieso und auch des Rodriguez’. Folge: Dichtestress unterwegs und Bergbahnen voll wie unsere Praktikantin beim letzten FACES-Apéro. September 2020


We come from two different worlds, two different backgrounds, I wouldn’t see us working out. Kendrick Lamar

Drake, he did it, he texted me. Heidi Klum

Drakes Song „Hotline Bling“ hat ab 2015 nicht nur in den Charts abgeräumt, sondern auch einen neuen Meme-Trend losgetreten. „Drakeposting“ ist selbst fünf Jahre nach Release des Songs noch aktuell, und die von Instagram-Usern zusammengebastelten Memes sind allemal unsere Aufmerksamkeit wert.

Wir haben keine Freundschaft, aber wir sind auch keine Feinde. Es ist, wie es ist.

Ich würde meine Beziehung zu Drake Rihanna als großartiges Wir sind Brüder Geschäftemachen aus einem früheren bezeichnen. Leben. Future

DRAKE

Ich mag Drake als Person nicht, ich finde ihn fake. Ich mag seine Musik. Ich glaube, seine Musik ist gut, aber wir sind komplett verschiedene Menschen.

French Montana

Stop comparing Drake to me… He don’t write his own raps! Meek Mill

Drake ist ein Perfektionist.

Tyga

2 Chainz

Whenever I collaborate with the homie, it’s always the best of the best.

Drake is going to always be in my good graces, because he did something for one of my daughters that I will never forget.

Rick Ross

Ich werde ihm immer dankbar sein. Wer weiß, wo ich heute wäre, hätte er nicht sein Licht auf mich scheinen lassen. The Weeknd

I forever, forever owe Drake. ASAP Rocky

There would never be a Drake without a Kanye West so never come out your mouth with a threat. Kanye West

Eminem

Für mich war Drake wie Gott. Shawn Mendes

I think he’s not a man, he’s a bitch, he made some bitch moves. XXXTentaticion

See our worlds come together was so great in theory, but hey man, shit happens. Tyler, the Creator

21


Rockt die Küche wie andere die Bühne: Massimo Bottura.

©PICTURE ALLIANCE / PHOTOSHOT

HVH

MASSIMO BOTTURA

Ravioli Revolution Stimmt, die Beatles haben Pop erfunden, und Nonna macht den besten Sugo. Doch in der Küche wie im Plattenladen: Nur frischer Wind hält Tradition lebendig. Gastro-Rockstar Massimo Bottura kennt sich mit beidem aus. Text: Marco Rüegg

Pisa hat eine Studie und den schiefen Turm. Modena hat Slow Food und Fast Cars. Ferrari und Lamborghini parken vor den Gourmet-Tempeln der Universitätsstadt, beides gehört zur Emilia-Romagna wie der päpstliche Segen zum Osterfest. Sogar der Pontifex würde jedoch einen Pakt mit dem Teufel schließen 22

für einen Tisch in der Osteria Francescana, die auf Lichtjahre hinaus ausgebuchte Pilgerstätte neben der Basilica San Francesco, wo sechzig Angestellte aus allen Ecken der Welt dreißig Gäste umsorgen. Angetrieben von HiphopBeats orchestriert von Massimo Bottura. Während des Lockdowns kocht er in

der „Kitchen Quarantine“ live auf Instagram, sein an einem Gendefekt leidender Sohn agiert als Vorkoster im Pyjama. In der Osteria steht das „Wir“ über allem, trotzdem erlaubt sich der 57-Jährige die eine oder andere Portion Selbstinszenierung. Er darf das, seine Lorbeeren, all die Sterne und BestesRestaurant-der-WeltPreise, muss der Innovator

nämlich hartnäckig erdauern. So viel Furore seine Innovation macht, so sehr meiden ihn anfangs die zu Purismus neigenden Landsleute. Zu mutig interpretiert ihnen der Vinyl-Freak in- und fremdländische Klassiker. 2012 erfindet Bottura ein Rezept für vom Erdbeben beschädigte Parmesan-Laibe. Als er kürzlich seine LPs

sortiert, komponiert er spontan ein Themen-Menü zu „Sgt. Peppers“ von den Beatles. Strawberry Fields? Erdbeer-Risotto! Yellow Submarine? Mit Safran und Ananas eingefärbte Fish & Chips. Symphonien für den Gaumen. Solch kosmopolitischer Flirts zum Trotz hält sich der Chef andernorts stur ans Bewährte: Er fährt, natürlich, einen marineblauen Maserati. September 2020


CAMERON DOUGLAS

JANELLE MONÁE

Zurückgekehrt

Jigsaw Queen

Berühmte Eltern bedeuten Ruhm und Ehre, Zaster und Blitzlicht? Nun ja, die Kameras filmen auch, wenn einer aus der Reihe tanzt. Und sie tun es, wenn einer wie Cameron Douglas aus dem Abgrund zurück auf den Roten Teppich kraxelt. Text: Marina Warth

vertickt der damals 31-Jährige Xanax und Oxy, prügelt sich, so dass das Schlafen auf dem harten Boden noch unmöglicher wird. Was jetzt kommt, könnten sich weder Disney noch Schnulzenautor Nicolas Sparks besser aus den Fingerkuppen saugen: Cameron Douglas trifft die Liebe, dreht sein Sein um 180 Grad und kommt 2016 schließlich auf freien Fuß. Die Familie? Sie nimmt ihn zurück – und lächelt brav Seite an Seite mit dem Zurückgekehrten, der seine Zeit vor dem Musterleben nun in Buchform dokumentiert. Der Titel, wie könnte es anders sein: A Long Way Home.

Diesen Herbst hören wir richtig viel von ihr.

©PICTURE ALLIANCE / PHOTOSHOT

Jede Familie braucht ein schwarzes Schaf. Das ist in Hollywood nicht anders als bei einer Vorstadtfamilie, deren Vorzeigesohn mit Fünfzehn plötzlich Wände beschmiert und Mary Jane huldigt. Mit der Ausnahme, dass pubertäre Ausbrüche mittelständischer Möchtegern-Rebellen nicht in der InTouch breitgetreten werden. Bei den Douglas’ (ja, um Kurt und Michael und Catherine-Zeta Jones) sitzt Cameron auf dem Schleudersitz. Mit 17 krallen ihn sich Crystal Meth und die Straße, er wird vom Fixer zum Dealer, das Gefängnis ruft, die schwedischen Gardinen, sie sollen es richten. Nix da, hier

In der zweiten Staffel „Homecoming“ jagt sie verlorenen Erinnerungen hinterher. Damit hinterlässt Janelle Monáe einen bleibenden Eindruck. Sie dürften aber davor schon ihr gehört haben.

©SEREBE KIRONDE

Text: Marco Rüegg

September 2020

Die Fußstapfen, in die Janelle Monáe tritt, sind mindestens so breit wie das Grinsen von Julia Roberts. Denn ebendiese begeistert 2016 im Serienthriller „Homecoming“. In Staffel zwei fehlt sie, Regisseur Sam Esmail ist ebenfalls nicht mehr im Boot. In einem solchen wacht dafür die uniformierte Monáe auf, in der ersten der zehn neuen Folgen, mitten auf einem See. Sie erinnert sich weder an das Wer noch das Wann oder Warum und beginnt,

mögliche Hinweise zum Puzzle ihrer Biographie zusammenzusetzen. Im echten Leben weiß Janelle Monáe genau, wo sie herkommt. Überhaupt, populärkulturell Interessierte kennen den Namen der aus Kansas stammenden Wahl-NewYorkerin längst. Aus den Black-Music-Charts. Für Bad Boy Records, das Label von Sean „Diddy“ Combs, feuert sie ab 2007 mehrere Singles in die US-Billboards. 2018 erscheint ihr dritter Long-

player, allerdings hat die Soul-Diva den Fokus da bereits geändert, zurück zum ursprünglichen Plan, mit dem sie einst Kansas City verlässt: die Schauspielerei. Im Oscar-Hit „Moonlight“ ergattert sie eine Mini-Rolle, „Homecoming 2“ setzt nun ebenso auf die 35-Jährige wie „Antebellum“, der pandemiebedingt verspätet Mitte Oktober anläuft. Dem Horror-Schocker dürften schrecklich hektische Monate folgen für Janelle Monáe. 23


G U N N E R S TA H L

ELLA RUMPF

She’s got the look Paris, Zürich, London – und nun durch die Decke? Taffe Tomboys spielt die Zukunftshoffnung Ella Rumpf ebenso souverän wie den Vamp. Wie singt doch France Gall? Ella, elle l’a!

Vom Kid zum Rap-Knipser.

©CLEMENS NIEHAUS / GEISLER FOTOPRESS

Einverstanden, jeder ist schön, Body Positivity forever und überhaupt. Schauen wir uns jedoch diese Brünette an, kommen faszinierend viele ästhetische Vorzüge auf einen Nenner. Spielen da die Gene der Pariser Mutter mit, in deren Heimat Ella Rumpf zur Welt kommt? Nun ist die Schauspielerin ja in einer Branche aktiv, in welcher optische Kriterien durchaus eine Rolle spielen. Rollen spielt die Franko-Schweizerin denn auch schon früh, sprich: Schultheater in Zürich, zwei Jahre an der Londoner Giles-ForemanSchauspielakademie, unterdessen 2014 ein Debüt, das haften bleibt, als schwererziehbarer Teenie mit Stoppelfrisur

24

(„Chrieg“). Deutschland horcht auf: „Tatort“, „Gut gegen Nordwind“, zuletzt verdreht sie dem Udo im Lindenberg-Biopic den sonnenbebrillten Kopf und berät Sigmund in der Netflix-Produktion „Freud“ als übersinnliches Orakel. Die Berlinale 2020 verlässt die Tochter eines Psychotherapeuten mit der Ehrung für den European Shooting Star in den zarten Händen. Der Stern strahlt gar bereits auf andere Kontinente über. Ohne Lockdown wäre die 25-Jährige für HBOs „Tokyo Vice“ nach Japan gejettet. Bremst die Pandemie den Höhenflug? Kaum. Dank ihrer Vielseitigkeit wird Ella Rumpf sogar heiß gehandelt, während die Filmbranche auf Eis liegt.

© G U N N E R S TA H L . U S

Text: Marco Rüegg

Living like a fucking rapper Beim Shooting mit 21 Savage vergisst Gunner Stahl, die Abdeckung von der Linse zu nehmen und ist für einen Sekundenbruchteil überzeugt, der Rap-Star sei ein Vampir. Sowas geschieht dem Hiphop-Fotografen allerdings kein zweites Mal. Text: Marina Warth

Fotografieren ist wie Formel 1. Die Hardware muss stimmen, aber ob du der erste bist, der schließlich über die Ziellinie brettert, das hängt von den Feinheiten ab, dem Gefühl fürs Steuer oder in diesem Fall für den Auslöser. Das ist die Linie, die Lewis Hamilton aufs Treppchen hebt oder Gunner Stahl weg von anderen Kids, die einfach mal mit der Spiegelreflex herumknipsen und die es nie über eine Aufnahme des eigenen Hinterhofs hinausbringen. Zum Achtzehnten kauft sich Stahl eine Kamera – weil er „nicht weiß, was

ich mir sonst hätte kaufen sollen“, erklärt der heute 28-jährige Amerikaner den ersten Schritt auf seinem Weg hin zum gefeierten Rap-Fotografen. Doch bevor sich 21 Savage, ASAP Rocky, Drake, Billie Eilish oder Swae Lee vor seine Linse stellen, stehen da Gunners Freunde, dreadgelockte Halbstarke, die sich nach der Schule zum Jammen treffen. Atlanta wird Mitte der 2010er zum MusikMekka, wo Produzenten und Hiphop-Künstler umherschwirren wie die Motten ums Licht. Und da ist dieser Junge mit seiner

Kamera, der kein Konzert auslässt, in der ersten Reihe steht, Fotos schießt und Videos dreht, wenn baldige Größen ins Mikro rappen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So erklärt Stahl seine Karriere, die ihm neben dem Respekt des Hiphop-ABCs auch Kooperationen mit Puma oder Palm Angels verschafft. Ehrensache, wird Gunner, der eigentlich Jonathan heißt, da zur Party von Palm Angels extra nach Mailand geflogen. Von der 18-stündigen Sause auf italienischem Boden gibt’s allerdings kein einziges Foto. September 2020


SARAH COOPER

Make America laugh again Den USA droht unter Trump im Sturm des aktuellen Weltgeschehens die Havarie, der Untergang eines Mahnmals westlicher Überlegenheit. Was tun? Sich schlapp zu lachen. Über Sarah Cooper.

Text: Marco Rüegg

©SARAHCPR.COM

Gibt den USA Grund auch mitten in der Misere zu lachen.

September 2020

Gesundheitssystem am Anschlag, ein Virus außer Kontrolle, Krawalle um die Black-Lives-MatterProteste, Wirtschaftsdesaster, Beef in Nahost: Wie Eisberge am Bug der Titanic schrammen die jüngsten Entwicklungen an der Machtbasis, welche die USA über Wasser hält. Derzeit mit einem Mann am Steuer, der unbeirrt auf Konfrontationskurs hält. Angekratzt, angezählt, Amerika bangt in der Kajüte, leckt die Wunden vor dem flackernden Bildschirm. Und lacht sich den Arsch ab, wenn dort Sarah Cooper auftaucht. Ende März lädt die 43-Jährige auf Tiktok einen Clip, wie sie Reden des US-Präsidenten lippensynchronisiert, prustet wie ein Gockel, ihr Minenspiel ist reif für den Oscar. Vor allem unter dem Aspekt, dass Trump zuweilen derart bizarr auftritt, dass sich Parodien eigentlich erübrigen. Als Stand-up-Comedian fliegt die studierte Betriebsökonomin bis dahin unter dem Radar, nun zählt sie Millionen von Fans, darunter Schwergewichte à la Jimmy Fallon. Einer gehört garantiert nicht dazu. Er sitzt im Oval Office. Als dunkelhäutige, kritisch eingestellte Frau – Cooper kommt 1980 aus Jamaika nach Maryland – erfüllt die 43-Jährige in seinen Augen gleich drei Kriterien der Geringschätzung. Zudem: Über sich selbst zu lachen, setzt die Kunst der Selbstreflexion voraus. Welcher der Noch-Präsident bekanntlich nicht mächtig ist. 25


EOI

ANDREA CAROLINE BROTSCHI

Good at heart

EYES ON INFLUENCERS © ANDREAS ORTNER

ANA KOHLER

Singvogel @ana.kohler Sängerin und Model Ana zeigt auf ihrem InstaKanal ihr Leben – und zwar in Bern und Köln, vor und hinter der Kamera, auf und abseits der Bühne. Gibt sie nicht die engagierte Entertainerin, verbringt Ana laue Sommernächte am liebsten mit ihren Freunden bei guter Musik am See. Wunschlos glücklich ist sie dann allerdings doch noch nicht ganz: Ana wünscht sich eine eigene Tournee. Wir sagen: Weiter so, und dein Traum wird in Erfüllung gehen. Was beschäftigt dich gerade am meisten? Die aktuelle Situation auf dieser Welt. Es sind so viele Fragen offen, und so vieles passiert, wo einem einfach die Hände gebunden sind. Was ist besser als 26

Promi? Es gibt Vor- und Nachteile. Ich mag es, dass man als öffentliche Person so viele Menschen erreichen, ihnen helfen und sie glücklich machen kann! Es steht einem so viel offen, und man kann ziemlich coole Dinge auf die Beine stellen. Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast? Ich wurde mal auf der Straße von einer Zuschauerin angesprochen, und sie sagte: „Durch deinen Song habe ich eine meiner besten Freundinnen kennengelernt.“ Für mich ist es so krass zu wissen, wie durch Musik so vieles entstehen kann. Ich liebe dieses Gefühl! Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Jeder Tag ist komplett anders. Es kommt immer darauf an, was gerade

ansteht, aber gestern war ich zum Beispiel im Studio. Da singe ich mich erstmal zehn bis 20 Minuten ein, und gleichzeitig arbeite ich mit dem Produzenten oder der Produzentin, und wenn eine Songwriterin oder ein Songwriter da ist, an neuen Ideen und Texten. Nebenbei nehme ich meine Community den ganzen Tag in meiner Story auf Instagram mit und versuche soviel wie möglich von meinem Alltag zu teilen. Ich liebe es, Menschen zu unterhalten! Dann heißt es erstmal einen oder zwei komplette Songs zu schreiben und die aufzunehmen. Sowas kann lange dauern, aber es ist echt das schönste Gefühl auf der Welt für mich. Ich kann mich so viel besser in einem Song ausdrücken, und da ich ziemlich viel Zeit mit dem Schreiben verbringe, kann ich vieles in meinem Leben dadurch verarbeiten. Bei welchem Song singst du lauthals mit? „Skinny Bitch“ von Lena Meyer-Landrut. Welches Erlebnis wirst du nie vergessen? Ganz besonders war, als ich mit Vanessa Mai auf ihrer Tour einen Song mit ihr auf der Bühne performen durfte.

@andreabrotschi Andrea Brotschi sprüht wahrlich vor Energie – genügend davon hat sie allemal, um ihre drei Professionen Model, Moderatorin und Content Creator unter einen Hut zu bringen. Bleibt danach noch etwas Power übrig, geht Brotschi zum Spinning, macht Fitness, fährt Bike, wandert, reitet oder spielt Volleyball. Natürlich dürfen Freunde und Familie dabei nicht zu kurz kommen, zudem setzt sich die Influencerin für das Tierwohl und den Erhalt der Natur ein. Die coolste Einladung, die du je erhalten hast? Für Vitaminwell zur Fashion Week in

Kopenhagen und für Goldbergh bei der Fashion Week in Amsterdam. Ohne welches Gadget geht bei dir gar nichts? Mein iPhone. (lacht) In welchen Momenten wünschst du dir mehr Anonymität? Wenn ich wirklich private Dinge mache wie zum Beispiel ein Essen mit meiner Familie oder meinem Freund. Ich liebe es aber, wenn mich Leute ansprechen und ich kurz mit ihnen paar Sätze austauschen darf. Was möchtest du gerne geschenkt bekommen? Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich habe – jedoch ist Gesundheit mein größter Wunsch. Was sollen die

Andrea Brotschi ist ein wahrer Allrounder: Sie modelt, moderiert und setzt sich auf Instagram für ihre Überzeugungen ein.

„Ich mag es, dass man als öffentliche Person so viele Menschen glücklich machen kann.“ September 2020


JOAB NIST

Menschen über dich sagen? Ich freue mich jedes Mal, wenn ich von Mitmenschen höre, dass ich bodenständig, lieb, pünktlich und humorvoll bin. Wo shootest du am liebsten? Am allerliebsten shoote ich in der Natur oder in den Bergen – ich durfte beim Bogner Video-Shoot mitmachen, und wir filmten in den Gletschern von St. Moritz bei -35 Grad. Das war ein unvergessliches Erlebnis!

„Gesundheit ist mein größter Wunsch.“

Vom Suchen und Finden @notesofberlin Wie ein Detektiv auf Mission zieht Joab Nist durch Berlins Straßen. Seine Beute: Zettel, Plakate, Notizen. All das, was Menschen so hinterlassen, wenn sie loswerden wollen, was ihnen gerade auf dem Herzen liegt – und das ist mal herzlich und ab und zu ganz schön satirisch. Der Blogger, Autor und Social-Media-

Konzepter versammelt sie alle in seinem Insta-Feed und freut sich über jede Skurrilität, die er im Alltag entdeckt. Dein bestes Fundstück? Definitiv einer meiner Favoriten: Arne, der seinen Nachbarn mal eben per handschriftlicher Notiz mitteilt, dass er am Morgen nach der großen Party um Ruhe bittet.

Wie findest du die Sprüche für deinen Feed? Ich spaziere stets mit offenen Augen durch die Berliner Kieze und halte dabei Ausschau nach Notizen. Zudem werden täglich um die 20 Fundstücke aus allen Ecken der Stadt von meinen Lesern per Mail eingesendet. Welcher deiner Sprüche gehört auf ein T-Shirt?

Merke: Wenn Hose auf, dann Fenster zu. Welches Erlebnis wirst du nie vergessen? Meine erste Feier im Kit-Kat-Club. Welche deiner eigenen Notizen wäre es würdig, in deinem Feed gezeigt zu werden? Ich hab mal eine romantische Liebesnote an eine Dame geschrieben und aufgehängt. Das bleibt aber schön privat. (lacht)

Die besten Sprüche zeigt Joab Nist auf Instagram – und kassiert dafür nicht nur ordentlich Likes, sondern noch mehr Sympathie.

September 2020

27


EDS EAT & DRINK SHORTCUTS Text: Marina Warth

NUMBER

BOOK

Dirty

Nicht jeder Veganer trinkt gesunde Kale-Smoothies mit Chia-Samen und Gurke. Es gibt auch die Fraktion der Anti-TierischEsser, die die Yoga-Matte höchstens fürs Sonnenbad nutzt und sich statt der gesunden Salat-Bowl lieber den PortobelloMushroom-Burger reinzieht. Die Message des Buches „Vegan Junk Food“: Veganes Essen muss nicht Diät-Fraß sein. Deshalb versammelt

Autor Zacchary Bird in seinem Kochbuch all jene Gerichte, die selbst den eingefleischten AntiVeganer vom tierlosen Essen überzeugt. Die Rezepte zu Mac’n’Cheese, frittierter Banane oder Jalapeño-Poppers stehen im Index, dessen Verzeichnis uns längst sabbern lässt. Zacchary Bird, „Vegan Junk Food: A Down and Dirty Cookbook“, Rizzoli, ca. 35.–

1'000'000'000 2020 leben weltweit eine Milliarde Menschen vegan – Tendenz steigend. In Deutschland verzeichnen Fleischalternativen seit 2008 ein stetiges Umsatzwachstum

von jährlich rund 30 Prozent, und auch die Anzahl Restaurants, die rein tierlose Gerichte auftischt, nimmt europaweit pro Jahr um rund fünf Prozent zu.

„A peanut butter and jelly sandwich is better than bad sex.“ Billy Joel WE LOVE

Party animals Herbstanfang, Startpunkt der dunklen Jahreszeit? Pff, wenn es nach uns geht, noch lange nicht! Wir hoffen auf einen anhaltenden Indian Summer, auf laue Tage, sonniges Wetter und Partys bis spät nach Mitternacht. Da trinken wir dann nämlich die neuen beiden Lieblinge aus dem Hause Moët & Chandon, mit denen Anstoßen gleich doppelt Freude bereitet. Und auch wenn wir dieses Jahr lediglich zuhause feiern, in den eigenen vier Wänden, auf der Terrasse oder dem Balkon: Mit den Champagner-Sorten von Moët & Chandon fühlen wir uns stets wie VIP-Gäste im Hafen von St. Tropez. Gleich zwei Schätzchen warten darauf, uns 28

glücklicher zu machen als zwei braun gebrannte Yacht-Besitzer. Moët Ice Impérial und Moët Ice Impérial Rosé genießen wir am liebsten auf viel Eis, kommt der Geschmack dann doch am allerbesten zum Tragen. Fruchtige Noten von Mango, Guave und Nektarine finden bei Moët Ice Impérial zusammen, während die Rosé-Version mit roten Beeren, Kirschen, Feige und Grenadine von sich reden macht. Sommer im Glas, Party im Gaumen: Wir stellen dann schon mal die Flaschen kalt. Moët & Chandon, „Moët Ice Imperial“ und „Moët Ice Impérial Rosé“, je 1'000 ml, ca. 55.– September 2020


LIEBLING

TSC

NUMBER

Good boy

Dass Plastikflaschen die Diener des Teufels sind, sollte sich mittlerweile in jedes Hirn gebrannt haben. Besser: Glasflaschen. Wollen wir jetzt allerdings unseren Tee mit zur Arbeit oder auf den Herbstspaziergang mitnehmen, stehen wir an. Bisher jedenfalls. Die FILL ME Bottle mit Bügelverschluss und aus Borosilikat ist besonders leicht und hitzeresistent und damit genau unser richtiger Begleiter an kalten Tagen. Darüber hinaus gibt’s für das wieder und wieder und wieder verwendbare Schätzchen den passenden Filter, mit dessen Hilfe wir unseren Lieblingstee direkt in der Flasche brühen können. Auch toll: 1.– aus dem Verkauf jeder Flasche geht an DRINK & DONATE, eine gemeinnützige Organisation, die Menschen in Drittweltländern mit sauberem Trinkwasser versorgt. FILL ME, Flasche ab ca. 28.– und Filter ab ca. 15.– (www.fill-me.ch)

September 2020

-1'048 Millionen Tonnen

TRAVEL SHORTCUTS Text: Marina Warth

MOVIE

„I love traveling all over the world; but it’s true: there’s nothing like home.“ Dolly Parton

Okay, wir müssen größtenteils zuhause bleiben, reisen höchstens quer durch Europa, aber sparen uns die Flüge quer über den Globus für andere Jahre, in denen uns kein Virus die Pläne zerstört. Die gute Nachricht – mal ganz abgesehen davon, dass wir endlich lernen, dass das eigene Land zwar keinen exotischen Kitsch-Strand, aber sehr wohl Orte zu bieten hat, für die wir auf Instagram tonnenweise Likes kassieren: Die weltweite CO2-Bilanz ist 2020 so gut wie seit Jahren nicht. Die schlechte: Trotz gesunkener Emissionen befinden sich die CO2-Werte in der Atmosphäre auf einem Rekordhoch und steigen weiter, wenn durch den Corona-Lockdown auch etwas langsamer. Fazit: Wir müssen was ändern, jetzt! PLACES

Arrivederci! Fertig, aus die Maus, wir sind dann mal weg. So in etwa stellen sich drei Rentner ihren Lebensabend vor, als sie beschließen, gemeinsam auszuwandern. Rom hinter sich lassen, Italien den Rücken drehen. Doch wohin soll die Reise überhaupt gehen? Und ist auf der anderen Grenzseite wirklich alles besser? Was die Franzosen mit „Bienvenue chez les Ch’tis“ können, können die Italiener schon lange, und so ist „Citoyens du Monde“ ein erfrischender Film übers Weggehen, übers Reisen un über die Tatsache, dass der Mensch immer dorthin will, wo er gerade nicht sein kann. „Citoyens du Monde“, ab 27. August 2020 im Kino

Alpenkitsch

Wir sind brav und buchen unseren Urlaub im eigenen Land. Langweilig? Mit Sicherheit nicht, oder haben Sie schon mal in einer Alphütte im Berner Oberland übernachtet, den Blick raus ins Grüne genossen und den Abend

auf der Alm im hölzernen Hot-Tub verbracht? Eben. Yeti.ch bietet sechs verschiedene Alphütten von urchig bis luxuriös und ab 950.– die Woche. Draußen grasen die Kühe, drinnen knistert das Kaminfeuer, und wir

schalten Smartphone und Tablet einfach mal aus. Hier oben geht’s ums Wollen, nicht ums Müssen. Wandern, spazieren, die Seele baumeln lassen und einfach mal das Dasein genießen. www.yeti.ch 29


MAKE-UP TREND

Plant based Green

BOOK

Malerei

Text: Marina Warth

NEW PRODUCT

Putzperle Plastik überall, und die Tuben stapeln sich im Badezimmer wie die FACES-Ausgaben auf dem Couchtisch. Dabei geht Gesichtsreinigung auch anders – ganz ohne unnötige Verpackung. Die festen Bars von Foamie (ca. 5.–, www.foamie. com) verzichten nicht nur auf Plastik, sondern gleich auch noch auf Seife, die unsere Gesichtshaut sowieso nur austrocknen würde. Dafür pflegen Aloe Vera und Mandelmilch trockene Haut samtweich, und klärende Aktivkohle sowie antibakterielles Teebaumöl reinigen Mischhaut in die Tiefe.

1

2

3 4 1 Kjaer Weis, Cream Eye Shadow

in „Sublime“, cremige Konsistenz, ca. 47.– (niche-beauty.com) 2 Huda Beauty, Obsessions Eyeshadow Palette in „Emerald“, ca. 33.– (net-a-porter.com) 3 Tom Ford, Shadow Extreme in „Emerald Green“, ca. 40.– 4 Surratt Beauty, Prismatique Eyes in „Mesmer Eyes“, Duo aus Puder und Cremelidschatten, ca. 66.– (net-a-porter.com)

Der Eukalyptus verkümmert auf der Fensterbank, und der Olivenbaum segnet sein Zeitliches? Nur weil Ihnen der grüne Daumen fehlt, können Sie sich dennoch 30

am aktuellen Lidschattentrend versuchen. Labels wie Altuzarra oder Anna Sui lassen ihren Models nämlich Grün in allen Nuancen auf die Lider stäuben.

Besonders schön sind irisierende Farben, die im Herbstlicht funkeln. Ob Lidstrich oder Smokey Eyes: In der grünen Variante kriegen Make-up-Klassiker ein saisonales Upgrade.

YouTube und Instagram sind voll von Talenten, die Make-up in Kunst verwandeln. Ziemlich schwer, da den Überblick zu behalten. Tja, dafür gibt’s Print. Die Kosmetikredakteurin Lan Nguyen-Grealis hat nun die besten Tipps gesammelt, mit denen jeder zum Make-up-Artist werden kann. In ihrem Werk „PROMakeup Design Book“ zeigt sie, wie man Glitzer aufs Gesicht bringt, ohne diesen in der ganzen Wohnung zu verteilen oder erklärt die Inspirationen hinter ihren Looks, die in der Vogue, Elle oder Vanity Fair gezeigt wurden. Ein Buch, das mehr bietet als schöne Bilder und tonnenweise Inspiration, sondern das als Nachschlagewerk dient, wann immer wir einen Make-up-Pinsel in der Hand halten. Lan Nguyen-Grealis, „PROMakeup Design Book“, Laurence King Publishing, ca. 30.–

„Nail polish is like the icing on the beauty cake.“ Mary Helen Bowers September 2020


HAIR TREND

NEW BRAND

Kronjuwelen LIEBLING

Muscle man

Pon de Replay Jonathan Cohen

Was Rihanna anpackt, wird zu Gold. Und das sind jüngst nicht nur die vor Beats und heißen Zeilen strotzenden Songs, sondern Beauty-Produkte. Jetzt kriegt die Fenty-Familie Zuwachs: Fenty Skin umfasst Hautpflegeprodukte, die so eingängig sind wie Rihannas Musik. Die Idee: Keine Unterteilung in Hauttypen oder -töne, sondern eine Pflegeroutine für jede Haut. Mit dabei sind Reinigungsprodukte und auch ein Sonnenschutz, ist dieser doch für Rihanna das Wichtigste, um eine schöne Haut zu bewahren. Die Formulierungen von Cleansern, Tonern oder Cremes sind vegan, öl- und glutenfrei und dazu verpackt in recyclingfähige und nachfüllbare Tuben und Tiegel. Mit diesem Wissen im Gepäck tanzt es sich zu Rihannas Songs gleich doppelt gut.

Zeit zu funkeln – und zwar richtig. Deshalb gehören Perlen jetzt auf unser Haupt, eingeflochten in strenge Zöpfe, gesteckt in den lockeren Dutt oder aufgelegt in Form eines Haarreifs. Möglichkeiten gibt’s genug, sodass auch weniger begabte Frisiertalente den Trend mitmachen können. Wann immer Sie mit Accessoires arbeiten, lassen Sie die

1

Haarwäsche davor aus und verleihen dem Haar mit Trockenshampoo die richtige Griffigkeit. ModeschmuckAccessoires sind robuste Kerle, echter Perlschmuck darf hingegen nicht mit Haarspray und Co. in Berührung kommen – die hübschen Dinger verlieren sonst leicht ihren Glanz.

1 Jennifer Behr, „Primavera

Pearl Hair Pin“, ca. 221.– 2 Shrimps, „Antonia Beaded Hairclip“, aus Messing, ca. 83.– (farfetch.com) 3 Jennifer Behr, „Henley“, mit Kunstperlen, ca. 82.– 4 Rosantica, „Canasta“, mit Kunstperlen, ca. 166.– (net-a-porter.com)

2

3

4

Zu Zeiten des Lockdowns zu viel Sport gemacht? Oder den Sommer genutzt, um endlich richtig kraulen zu lernen? Bewegung tut gut – wäre da nicht der hartnäckige Muskelkater. Wer nach dem taffen Training Entspannung braucht, tut gut daran, Arme, Beine, Nacken oder Rücken mit dem Sport Gel des Berliner Labels VAAY zu verwöhnen. Beanspruchte Muskeln entspannen sich, und dank den ätherischen Ölen und ein wenig des aktuellen HipsterInhaltsstoffes CBD beruhigt sich auch der Geist. VAAY, „Sport Gel“, 100 ml, ca. 40.– 31


Rodarte

TREND

MOVIE

Walk me home Mit neun Jahren fertigt Salvatore Ferragamo sein erstes Paar Schuhe. Es ist ein Paar Pumps mit niedrigem Absatz, das seine Schwester zur Firmung trägt. Über Neapel schafft es Ferragamo in die USA und landet dank eisernem Willen und geschickten Händen in Hollywood. Great Garbo, Cary Grant, Marlene Dietrich: Die Großen von damals tragen seine Schuhe und die von heute tun es immer noch. „Salvatore, Shoemaker of Dreams“ rollt die Geschichte des italienischen Schuhdesigners auf und zeigt, dass es manchmal tatsächlich nur eines braucht für den großen Durchbruch: eisernen Willen. „Salvatore, Shoemaker of Dreams“ feiert im September 2020 Premiere am Venice Film Festival und kommt kurze Zeit später auch zu uns.

Text: Marina Warth

1

NICE TO HAVE

Kaltes Blut

Vieles bleibt, Neues kommt. Worin wir diese Saison auf jeden Fall investieren sollten, sind Stiefeletten mit Schlangenprint. Der Treter von Rejina Pyo greift den größten Print-Trend des Herbstes auf und stellt ihm einen Absatz zur Seite, nach dem andere die Hälse recken werden. Innovation hat dann wohl seinen Preis, 728.– um genau zu sein.

„Runway is like an adrenaline rush.“ Kendall Jenner 32

1 Missoni, Halskette mit Fransen

2

3

aus Metall, ca. 462.– 2 Serpui, Handtasche aus Bast, ca. 441.– 3 P.A.R.O.S.H., Stiefel mit Fransen aus Ziegenleder, ca. 522.–

Hang loose

Sie waren nie weg und sind dennoch zurück. Doch diesen Herbst gibt es kein Entkommen, jeder muss mitmachen, auch Sie! Fransen gehören jetzt nämlich an jeden Saum, an jede Tasche und jeden Schuh – sie sind

wie die Regenpfütze, die man erst galant umgeht und einmal reingetreten, gleich mit Absicht zu treffen versucht. Geben Sie sich hin, leisten Sie keinen Widerstand. Am Kleid sorgen die Fransen nämlich für einen

unschlagbaren WowEffekt, wenn Sie damit über die Tanzfläche hüpfen oder sich um die eigene Achse drehen und den Moment auskosten, wenn die geballte Aufmerksamkeit auf Ihnen ruht. September 2020


UNFUCK THE WORLD

I T- P I E C E

Jäger und Sammler hier an Kleidung und Accessoires im Schweizer Online-Shop zu finden ist, macht in Sachen Qualität und Design vor, wohin die Reise zukünftig gehen muss. So finden sich hier beispielsweise die minimalistischen Bikinis des spanischen Labels AllSisters, die süßen Hoodies und Shirts

von French Kiss Studio aus Frankreich oder die bunten Sonnenbrillen von Flamingo Sun. OASEAS liefert aus der Schweiz in alle Herren Länder und immer mit dem Ziel, die Welt durch den Vertrieb nachhaltig produzierter Lieblingsteile ein bisschen besser zu machen. www.oaseas.com

Cutie pie

MSGM

Es sind die Schlagwörter der Stunde: nachhaltig, fair trade, umweltfreundlich. Und ja, da hat die ModeBranche noch einiges nachzuholen. OASEAS macht als nachhaltiger Online-Shop mit den Anfang und verpasst dem verstaubten Öko-Image eine Grundreinigung. Was

BRAND

Strickliesel Zwei Meter Durchmesser hatte Fides’ erstes gehäkeltes Mandala. Gefertigt im Krankenbett, geliebt bis zur letzten Masche. Anstatt neuem Garn und neuer Wolle kommt ihr allerdings nur Second-Hand-Material zwischen die Finger, aus dem sie mittlerweile für ihr eigenes Label AZRAMATI Bikinis, Kleider oder Röcke designt. Jedes Teil ein Liebling und überdies ein Einzelstück: So zelebriert Fides nicht September 2020

nur das Handwerk des Häkelns und das recycelte Material, sondern auch das einzelne Kleidungsstück. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind ihr nämlich mindestens genauso wichtig wie die Freude ihrer Kundinnen und Kunden über die passgenau angefertigten Teile. Fides’ hübsche Häkel-Teile gibt’s ab sofort im Onlineshop unter www. azramati.com zu erstehen.

Weg mit den Statementhalsketten, die Löcher in Strickpullover reißen! Jetzt legen wir uns Kragen um den Hals, die auch dem taffsten Look einen gewissen JööFaktor verpassen. Die abnehmbaren Teile gibt’s klassisch in Weiß, mit oder ohne Straß, Perlen oder Stickereien, aus Stoff, Spitze oder gehäkelt. Das Kleid wird damit noch süßer, die Jacke etwas schicker. Egal, wozu Sie die neuen Kragen tragen: Bestehen Sie darauf, dass es sich um ein Accessoire handelt und um kein Lätzchen, und tragen Sie Ihren Liebling mit der richtigen Attitüde, um beim Business-Meeting ernst genommen und nicht für die neue Praktikantin gehalten zu werden.

1

1 Ganni, Collar aus

Polyester, ca. 81.– 2 Vivetta, Tattoo-Kragen aus Baumwolle, ca. 131.–

2

33


I N S TA G R A M

#facesbeauty Poste dein Bild mit #FACESBEAUTY und @FACESMAG_BEAUTY auf Instagram.

34

@miku_app

@ndesign_photography

@kettcosmetics

@lorenafaes

@noeljosefin

@celinezoellig

@anotonias_photoart

@ ___ c.a.r.i.n.a. ___

@aliciafohrer

@raphaela_samine

@stefanieml

@corih_

@thelizlechner

@ninamephotography

@draegersabine_photography

@devine_wild

@fahimfarooqphotography

@amelia.averescu

@yuleny_g

@ritas.beautycorner

MEHR INFOS AUF FACES.CH


I N S TA G R A M

#facesstyle Poste dein Bild mit #FACESSTYLE und @FACESMAG auf Instagram.

@miinabrownie

@ndesign_photography

@mimozarudaj

@angi_elenni

@ulischmidtfoto

@lisastarchak

@fahimfarooqphotography

@tiffyribbon

@bagaholic.lv

@kaia.grebo

@diejenni_

@hejirlook

@sujani_365grateful

@xoreyfit

@dilo9

@snescha85

@glorygeparda

@sandy_vigo

@seldi_88

@wayans_ar2

September 2020

MEHR INFOS AUF FACES.CH


Kleid von BRUNELLO CUCINELLI. Schuhe von JIMMY CHOO.

OUT


Photography: Johannes Graf

Styling: Andrea Tzelepides, Hair & Make-up: Alex Lexa, Model: Marielu @ Mirrrs.com

Schneller und hĂśher, wir wollen ganz weit rauf auf die Rampe! Und das nicht nur mit unserem Skateboard, sondern auch mit dem passenden Styling, das uns diese Saison genauso locker von der Hand geht wie das Rollen durch die StraĂ&#x;en.

37


Hoodie von ELLESSE. Weste von 10 DAYS AMSTERDAM. Tasche von LEVI’S. Stiefel von SALVATORE FERRAGAMO.

38

September 2020


T-Shirt von LEVI’S. Cord-Jacke von RICH & ROYAL . Hose von TORY BURCH. Boots von JIMMY CHOO. Mütze von CALVIN KLEIN.

September 2020

39



Top von MAX MARA. Cardigan von RICH & ROYAL . Hose von UNIQLO X INES DE LA FRESSANGE. Sneakers von NIKE. Hut von LEVI’S.

41


Hemd von KARL LAGERFELD. Weste von BA&SH. Leggings von ARKET. Stiefel von SALVATORE FERRAGAMO. Hut von KARL LAGERFELD.

42


Pullover von UNIQLO X INES DE LA FRESSANGE. Kleid von KARL LAGERFELD. Boots von MAX & CO.

September 2020

43


Ledermantel von BALLY. T-Shirt von MAX MARA. Hose von WEEKEND BY MAX MARA. Sneakers von KARL LAGERFELD.

44

September 2020


Pullover von ESSENTIEL ANTWERP. Bluse von LEVI’S. Hose von WEEKEND BY MAX MARA. Schuhe von JIMMY CHOO.

45


Kleid von BRUNELLO CUCINELLI. Schuhe von JIMMY CHOO.

46



MODE

FASHION REPO WOME


W

O

M

E

N

A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

ORT a/w2020 N

Vampire auf dem Laufsteg, Models im Kaufhaus oder ein Autofriedhof als Kulisse: Da war während den Präsentationen der Herbstmode ganz schön was los. Damit wir über dem ganzen Spektakel allerdings die Trends nicht vergessen, denen wir in den kommenden Monaten hinterherjagen wie ein Untoter dem nächsten Opfer, versammeln wir auf den folgenden Seiten die besten Shows, die aufregendsten Teile und die coolsten Kollektionen. Redaktion: Johanna Prokopp, Prokopp Marina Warth Bilder: IMAXtree, pa picture alliance

49


GIVENCHY

THE BIG FIVE

1/5: CAPE


W

O

M

E

N

A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

JIL SANDER

THE BIG FIVE

2/5: FRANSEN


ZIMMERMANN

THE BIG FIVE


MOSCHINO

THE BIG FIVE

4/5: VICTORIAN


HALPERN

THE BIG FIVE

5/5: VOLUME


M

E

N

A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

DRIES VAN NOTEN

ALEXANDER MCQUEEN

Es gibt Kollektionen, da pocht das Herz, da schreit die Mode-Seele, da überkommen uns Gefühle, die sonst nur Menschen in uns wecken. Hier kommen die fünf Brands, denen wir jetzt Blumen auf den Laufsteg schmeißen und für deren Looks wir ganze Arien schmettern.

FENDI MONSE RODARTE

O

5 BEST COLLECTIONS

W

September 2020

55


Versace

Miu Miu

5 PRINTS

ANIMAL

Beim Blick auf den Laufsteg fühlen wir uns wie im Jeep auf Safari: Schlangen, Leoparden, Tiger, Zebras… wie in der Savanne ums Wasserloch versammeln sich die Animal-Prints jetzt in unserem Kleiderschrank

Halpern

56

Dries Van Noten Ports 1961

Acne Studios

Kunst muss sichtbar sein. Und fehlt mal eben der Nagel für die Wand, zeigen wir unsere liebsten Werke eben auf unserer Kleidung. Besonders cool: die neuen Mäntel mit Prints, für die Kunstkritiker beide Daumen heben.

Ottolinger

ART PRINTS

Ashley Williams

Ermanno Scervino

Edward Crutchley

September 2020


T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

Versace

U

Zadig & Voltaire

A

Richard Quinn

N

Rodarte

E

Hermès

M

Missoni

O

Akris

Pucci

Alexander McQueen

GRAPHICS

Wer in Geometrie versagt hat, kriegt jetzt eine zweite Chance. Grafische Muster, mit dem Zollstock gezogen, im rechten Winkel zueinander gestellt oder auf den Millimeter genau bemessen, schmücken nun nämlich Mäntel und Kleider.

Dries Van Noten

FLORALS

Bis der Frühling kommt, dauert’s noch etwas. Damit wir im harschen Winter nicht die Geduld verlieren, holen wir Blüten und Blumen schon mal in unsere Garderobe, wo Veilchen, Tulpen und Co. auch blühen, wenn draußen noch Schnee liegt.

Alberta Ferretti

September 2020

Cristiano Burani

Dior

Burberry

CHECK

Miu Miu

W

Tartan, Glencheck, Hahnentritt: Die Namen sind vielseitig, die Verwendung von Karo diese Saison unabdingbar. Wilde Kombinationen und ausgefallene Schnitte verpassen dem Evergreen dann die passende Portion Aktualität. 57


58

Ann Demeulemeester

Miu Miu

VELVET

Samt hat immer irgendwie was von Puff und Jahrmarkt-Zauberei. Deshalb gehört das Styling ins grelle Licht, wo schummrige Gedanken dahinschmelzen wie unsere Zweifel an diesem Trend bis zum Ende dieser Zeilen.

Off-White

Hellessey

Peta freut’s und uns ebenso: Kein Tier leidet für die neuen Jacken und Mäntel. Fake Fur ist warm und kuschelig und darf uns diese Saison überallhin begleiten.

Balmain

Alexander McQueen

Jason Wu

Chloé

Daunenjacken sind was für Omas? Nicht, wenn Balenciaga, Chloé und Co. ihnen eine Verjüngungskur verpassen. Die abgesteppten Jacken und Mäntel kommen in coolen Schnitten und heißen Farben daher, sodass wir bereitwillig reinschlüpfen. Balenciaga

QUILT

Stella McCartney

Givenchy

Coach

5 PATTERNS Chiara Boni

Acne Studios

FAKE FUR


T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

Versace

Valentino

LACE

September 2020

Miu Miu

Fendi

Feingefühl ist gefragt und Furchtlosigkeit, sonst wird Spitze schnell schlüpfrig. Besonders cool: die heißen Teile über Pullovern oder T-Shirts zu tragen und dazu plakative Teile stylen, die nach noch mehr Aufmerksamkeit schreien.

LEATHER

MSGM

U

Dolce & Gabbana

A

A.W.A.K.E. Mode

N

Pucci

E

Zimmermann

M

Ermanno Scervino

O

Area

W

Freunde fürs Leben, eine Liebe für die Ewigkeit: So ergeht es uns mit Teilen aus Leder. Ob Body oder Blazer, Rock oder Kleid: Das ist keine Affäre, sondern eine Verbindung, die für immer hält.

59


5 DETAILS

Ashley Williams

Moschino

CUT OUT Giambattista Valli

BOW

Pickel am Kinn oder das Grauen im Haar? Für Ablenkung sorgen Schleifen jeglicher Art, die den Blick auf Kragen, Ärmel oder auf die Taille lenken.

Keiner sagt, dass es gleich der Bauchnabel sein muss, dem Sie mit einem Guckloch etwas frische Luft verschaffen. Raffinierte Cut-outs sind um einiges sexier als ein zu willig ausgelotetes Dekolleté.

Christopher Kane

Bora Aksu

Ashley Williams Claudia Li

COLLAR Chanel

Off-White MSGM

Prabal Gurung

Vivetta

Miu Miu

Chocheng

60

Ständig Neues kaufen, macht nicht glücklich. Besser: in Accessoires investieren, die den eigenen Kleiderschrank pimpen wie ein neuer Anstrich die Wohnung.

Versace

September 2020


W

O

M

E

N

A

U

T

U

Alexander McQueen

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

Aoife

0

Rodarte

MSGM

PUFFY SLEEVES Das Zeitfenster für Puffärmel ist schmal. Denn sobald wir letztere unter Mäntel und Jacken zwängen müssen, hört der Spaß auf. Deshalb: schnell sein und zuschlagen.

Marco de Vincenzo

Richard Malone

STRAPLESS

Bikini-Streifen vom Sonnenbaden? Mist, dann sind freie Schultern wohl nichts für Sie. Die schönen schulterfreien Oberteile sind mit ein Grund, weshalb Oben-Ohne-Sonnen salonfähig werden sollte.

September 2020

Chanel

Giambattista Valli

Proenza Schouler

Miu Miu

61


MODE

5 BEST SCENERIES Ein Laufsteg, ein paar Models, und gut ist? Von wegen. Längst werden Modenschauen zu wahren Spektakeln, für die die Designer bald Eintritt verlangen könnten.

1

BALMAIN

5 COLORS

Fünf Finger, fünf Farben. Keine wichtiger als die andere, alle gleich auf, alle bereit, dem grauen Winter ordentlich einen Arschtritt zu verpassen.

Coconutscankill Alberta Ferretti

Mugler

Balenciaga

Paco Rabanne

SILVER

Andrew GN

62

Burberry

5

LOUIS VUITTON

Marques’Almeida

4

OFF-WHITE

Balmain

3

HERMES

RUST

Angel Schlesser

2

GUCCI

September 2020


U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

2

0

2

0

…und die Größe zählt eben doch! Zumindest in Sachen Ohrringen, Sonnenbrillen, Taschen, Gliederketten und Punkten.

Pucci

MSGM

Carolina Herrera

Hermès

BLUE

Halpern

R

5 ACCESSORIES

A

Andrew GN

N

Dolce & Gabbana

E

Coach

M

Balmain

O

Hugo Boss

W

Pucci Brandon Maxwell

5 PIECES

Oscar de la Renta Iceberg

Fatima Minana

Annakiki

Wenn Sie eine Wunschliste formulieren, dürfen Harnische, Bralettes, Korsetts, Handschuhe und Westen darauf nicht fehlen.

Christian Cowan

Andrew GN

Altuzarra

FUCHSIA

September 2020

Christopher Kane

Dolce & Gabbana

Marc Jacobs

Etro

Bottega Veneta

Act N°1

GREEN

63


FACTS 5 DIVERSITY FACTS

SINKFLUG

WOMAN OF COLOR

Im Vergleich zur Sommersaison entspricht dies einem Fall von minus 0.9 Prozent, wobei New York mit minus 3.2 Prozent die größte Einbuße an farbigen Models stellte. Die am wenigsten diverse Fashion Week ist nach wie vor Mailand mit 36.6 Prozent. Mit je 83 Prozent farbigen Models stehen Claudia Li und Halpern auf dem Treppchen der diversesten Modenschauen, Son Jung Wan kassiert mit lächerlichen sechs Prozent die weiche Tomate.

Gerade mal 46

PLUSSIZE-MODELS wurden

diese Saison gebucht, davon 27 in New York, zehn in London, sieben in Paris und zwei in Mailand. Christian Siriano bekommt die Krone des Designers mit den meisten Non-Standard-Size-Models.

Dabei waren die Sommerschauen doch auf einem so guten Weg… von 46 fiel die Anzahl TRANSGENDERund Non-BinaryModels auf mickrige 21.

Die TOP TEN der Models führte während der Herbstschauen die farbige Amerikanerin Achenrin Madit an – und zwar mit 38 ENGAGEMENTS. Damit ist sie im Ranking der begehrtesten zehn Models allerdings nur eine von vier.

GOLDIE OLDIE Endlich geht’s aufwärts! Zumindest bei den

MODELS ÜBER 50,

deren Zahl sich um fünf Castings auf 44 hochgehangelt hat.

Alessandro Michele, Designer

Was wir tun, ist ökologisch alles andere als vorbildlich. Wir schaffen die Stoffe um die halbe Welt. Wir laden Hunderte von Leuten ein, mit dem Flugzeug nach Paris zu kommen, um sich eine Modenschau anzuschauen, die nicht länger dauert als 15 Minuten.

FOR A NEW ERA

40.6 Prozent aller 6’879 Models der Fall/Winter 20/21-Shows waren farbig.

NON-STANDARD DROPPING SHOULD BE STANDARD

„Kleider sollten ein längeres Leben haben!“

Dries Van Noten, Designer

5 QUOTES Die allgemeine Entschleunigung wird auch in der Modebranche spürbar sein – weniger Angebot und kleinere Kollektionen.

Marina Hoermanseder, Designerin 64

ES IST AN DER ZEIT, DAS ÜBERFLÜSSIGE WEGZULASSEN. Giorgio Armani, Designer

„UNSER JAHRZEHNT IST DAS DER SINNLOSESTEN ÜBERPRODUKTION IN DER GESCHICHTE DER MODE.“ Olivier Saillard, Modehistoriker


U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

Versace

A

Alexander McQueen

N

Etro

E

Area

M

Antonio Marras

Auf dem Treppchen wird’s eng, aber mit Mundschutzmaske rücken die fünf einfach ganz nahe zusammen, denen wir die goldene Medaille verleihen.

5 TO LOVE 5 TO HATE

September 2020

Gucci

Designers Remix

Central Saint Martins

Mode hat immer auch mit Humor zu tun. Wir schauen und lachen – über fünf Looks, die grässlicher nicht sein könnten.

Anel Yaos

O

404 Studios

W

65


MODE

5 NEW FACES

Der Laufsteg ist wie die Schule: Jedes Jahr r端cken neue Gesichter nach. Den f端nf, deren Rakete gerade z端ndet, geben wir etwas Starthilfe mit auf den Weg.

Barbara Valente

Dahely Nunez

Thais Borges

Nuri Son

Evgenia Dubinova

USA 22 Jahre 26 Shows

USA 19 Jahre 10 Shows

Brasilien 26 Jahre 5 Shows

S端dkorea 28 Jahre 13 Shows

Ukraine 18 Jahre 14 Shows

66

September 2020


W

O

M

E

N

A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

5 MOST WANTED MODELS

Jeder will sie, nicht jeder kriegt sie. Während ihre Agenten mit Anrufen jonglieren wie der Clown mit seinen Bällen, defilieren die begehrtesten Models routiniert wie ein verlässlicher Pick-up die internationalen Laufstege rauf und runter.

Achenrin Madit

Lara Mullen

Hannah Motler

Josefine Lynderup

Sora Choi

38 Shows

37 Shows

34 Shows

34 Shows

34 Shows

September 2020

67


5 TIMESCORONA MODE

ABGESAGT!

Auch Mode ist nicht unantastbar. Covid-19 sorgte im Februar 2020 ordentlich für Trubel, als Mailand zum Epizentrum der anrollenden Pandemie wurde. Einkäufer und Redakteure blieben den Schauen fern, monatelang geplante Veranstaltungen wurden abgesagt, verschoben oder ins Internet verlegt. Giorgio Armani präsentierte seine Mode beispielsweise im Livestream und ohne Publikum, die Cruise Shows von Chanel, Gucci oder Louis Vuitton fanden virtuell oder gar nicht statt, und die Haute-Couture-Schauen in Paris wurden gestrichen oder in den späteren Sommer verlegt.

DEAR...

GROSSE PAUSE

Flying Solo

Das Virus verordnete der Welt eine Zwangspause, und das traf nicht nur die Modenschauen. Geschlossene Geschäfte ließen die Verkaufszahlen in den Keller sinken, und dass Fabrikarbeiter im Lockdown saßen, sorgte für Engpässe in der Produktion oder gar zu einem kompletten Ausfall geplanter Kollektionen. Brisant: Viele Zulieferbetriebe befinden sich in Covid-19-Hochburgen wie Indien oder Italien.

SLOW DOWN, TAKE IT EASY

Cruise Collections? Fünf Kollektionen im Jahr? Die Corona-Pandemie regt zum Nachdenken an und zwingt Labels, Designer und Mode-Giganten, ihre Strategien zu hinterfragen. Insbesondere die Notwendigkeit von Fast Fashion lässt sich unter den gegebenen Umständen kaum mehr rechtfertigen. Designer wie Alessandro Michele oder Anthony Vaccarello kündigten etwa an, sich aus dem sich immer schneller drehenden Modekarussell auszuklinken und eine eigene Saisonalität zu schaffen. 68

40 Labels, darunter Jil Sander oder Tory Burch sowie die Verantwortlichen von Selfridges oder Mytheresa schlossen sich Dries Van Noten an, der in einem offenen Brief an die Modebranche einen Wandel forderte. Herbst- und Wintermode soll künftig von August bis Januar, Frühling- und Sommerkollektionen von Februar bis Juli verkauft werden – das schafft Saisonalität. Zudem soll Schluss sein mit Rabattschlachten und Preisreduktionen, wenn die neuen Teile erst gerade im Geschäft hängen. Die beiden weltgrößten Modekonzerne Kering und LVMH haben den Brief allerdings nicht unterschreiben.

SCHLUSS, AUS, ENDE

Die Kaufhauskette Neiman Marcus musste wegen Corona Insolvenz anmelden. Die bereits vor der Pandemie vorhandenen finanziellen Engpässe wurden durch die Schließung der Geschäfte noch verschärft. Ein Rettungspaket der Gläubiger, zu denen auch Chanel, Gucci, Burberry oder Dolce & Gabbana gehören, sollen dem Luxuswarenhaus vorerst ermöglichen, seine Geschäfte weiterzuführen. September 2020


W

O

M

E

N

A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

FASHION REVOLUTION: ENOUGH IS ENOUGH! Dries Van Noten reicht’s. Er schreibt einen offenen Brief an die Mode-Branche, den bisher über 100 Designer, Retailer und andere Arbeitende aus der Mode unterschrieben haben. Das sind seine Worte: Kürzlich saßen wir alle zusammen: CEOs, Designer, Einkäufer und Creative Directors, Menschen aus der ganzen Mode-Branche. Wir führten enorm viele Gespräche mit einer gemeinsamen Vision: die Mode-Branche zu verändern. Denn es muss sich etwas ändern. Wir waren uns einig, dass das gegenwärtige Umfeld zwar durchaus herausfordernd ist, aber eine Chance für einen grundlegenden Wandel bietet, der unsere Arbeit vereinfacht, sie umwelt- und sozialverträglicher macht und sie letztlich stärker auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichtet.

QUELLE: HTTPS://FORUMLETTER.ORG

Wir hoffen, dieses Ziel zu erreichen, indem wir die Saisonalität und den Fluss der Kollektionen anpassen, und zwar Damen- als auch Herren, beginnend mit der Saison Herbst/Winter 2020: • Die Verkäufe der Herbst/Winter-Kollektionen sollen wieder in den Winter und die Frühling/Sommer-Kollektionen in den Sommer verschoben werden. • Die Kollektionen brauchen eine neue Balance. Lieferungen sollen verlangsamt werden, um einerseits beim Konsumenten Begehrlichkeit zu wecken und andererseits den Labels mehr Zeit zu geben, um Neues zu schaffen. • Die Sale-Schlachten müssen ein Ende haben! Preisnachlässe sollen nur noch Ende Saison verteilt werden: im Januar für Herbst/Winter-Kollektionen und im Juli für Frühling/Sommer. Zudem werden wir uns dafür einsetzen, die Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette und im Verkaufskalender durchzusetzen: • Weniger unnötige Produkte • Weniger Abfall bei Stoffen und Inventar • Weniger Reisen • Bessere Nutzung digitaler Ausstellungsräume zusätzlich zu persönlichen, kreativen Interaktionen • Modenschauen überprüfen und anpassen Durch die Zusammenarbeit hoffen wir, dass es diese Schritte unserer Branche ermöglichen werden, unsere Verantwortung gegenüber unseren Kunden, dem Planeten und der Modebranche zu übernehmen und den Zauber und die Kreativität zurückzubringen, die die Mode zu einem so wichtigen Teil unserer Welt gemacht haben.“ Dries Van Noten

Lazaro Hernandez

Jack McCollough

Vittorio Radice

Tory Burch Craig Green

Linda Fargo

Joseph Altuzarra

Margherita Missoni

Gabriela Hearst

Erdem Moralioglu Mary Katrantzou

September 2020

69


MODE

FASHION REPO MEN


ORT a/w2020

Hemd, Jeans, Turnschuhe? Schade drum, schließlich ging bei den Männern in Sachen Mode auf dem Laufsteg so dermaßen die Post ab, dass wir es wagen, fast von Verschwendung zu sprechen, würden Sie den Trends nicht gebührend Aufmerksamkeit widmen. Deshalb versammeln wir sie hier alle, die Looks und Outfits, über die Sie den Kopf schütteln oder in die Sie sich verlieben können.

71


MODE

SQUARE

72

Etudes

JieDa

Jil Sander

Dolce & Gabbana

Off-White

Von Langeweile keine Spur, weiße Hemden kriegen endlich ein Upgrade. Die Schwiegermutter mag darüber die Hände verwerfen und um die guten alten Zeiten trauern, aber was weiß die schon.

Valentino

SHIRT

Louis Vuitton

5 TRENDS

Gucci

Prada

Todd Synder

Ohne Karos geht gar nichts. Sträuben Sie sich nicht, legen Sie sich einen Pullover oder Blazer zu, und feiern Sie das Muster mit der nötigen Portion Enthusiasmus.

September 2020


/

W

I

N

T

E

Dsquared2

Bode

R

CARDIGAN

2

0

2

0

1017 Alyx 9SM

N

Neil Barrett

M

Junya Watanabe

U

Rashake

T

Louis Vuitton

U

Dolce & Gabbana

A

Hermès

N

Marco de Vincenzo

E

DENIM

Speaking of… auch der blaue Evergreen zeigt sich jetzt im neuen Kleid. Gepimpt und rausgeputzt, neu frisiert und frisch gestylt verschenken wir so nochmals unser Herz.

September 2020

Neil Barrett

FACE PRINT Xander Zhou

AMI Alexandre Mattiussi

Lanvin

Genug von Denim- und Lederjacken? Cardigans dienen diesen Herbst als würdiger Ersatz und kommen aufgrund ihrer neuen Funktion auch extra groß und locker geschnitten daher.

Enfants Riches Déprimés

M

Fotoalben verstauben im Regal, und Selfies fristen ihr Dasein auf der Speicherkarte unseres Smartphones. Hervorholen! Zeigen! Am besten breitgrinsend auf Pullover und T-Shirt. 73


5 MORE TRENDS

MODE

74

Berluti

Amiri

Salvatore Ferragamo

Fendi

SHEARLING

Raf Simons Prada

Marni Reshka

Neil Barrett

Givenchy

Berluti

Die Mode-Ampel sieht Rot – und die Designer tun es ihr gleich. Zeit, Farbe zu bekennen, ganz ohne Furcht vor zu viel Aufmerksamkeit.

Wir machen nach, was wir auf dem ModeParkett entdecken und hüllen uns in Mäntel und Jacken aus Shearling, die selbst den härtesten Kerl lammfromm werden lassen.

Dolce & Gabbana

RED

MSGM

Balmain

Coolness lässt sich nicht überstreifen. Obwohl: Versuchen Sie es mit Teilen aus Leder, die aus jedem Bubi den Schelm rauskitzeln.

John Lawrence Sullivan

SKIN

September 2020


A

U

T

U

M

N

/

W

I

N

T

E

R

2

0

2

0

TIE

John Lawrence Sullivan

Magliano

Dolce & Gabbana

Zeit, aus Jungs Männer zu machen. Der erste Schritt: das Binden der Krawatte. Dafür gibt’s zig Varianten und mindestens genauso viele Variationen wie wir jetzt auf dem Laufsteg sehen.

Prada

TOTAL PRINTS

September 2020

Rynshu

Marcelo Burlon

Casablanca

Mit Prints von Kopf bis Fuß ist es wie mit kaltem Wasser: einfach reinspringen, keine Sekunde zögern und sich sicher sein, dass man sich einmal drin, richtig gut damit fühlt.

Heron Preston

N

Louis Vuitton

E

JW Anderson

M

75


BIG BAG

5 (+2) MUSTS

Marni

Anstatt Geldbörse und Zigaretten immer der Freundin ins Täschchen zu schmuggeln, trägt er sein Hab und Gut nun selber.

Moncler

Off-White

Burberry

Munn

Casablanca

Gucci

76

Fendi

Gut behütet ist halb gewonnen. Die gestülpten Hüte werden wir nicht los – auch nicht diesen Herbst.

GLOVES

BUCKET HAT

Fendi Dries Van Noten

Oma freut’s, denn endlich tragen wir das Selbstgestrickte ganz stolz in der Öffentlichkeit.


A

U

T

U

M

N

/

W

I N T E R Ausgebeulte Hosentaschen? Ab sofort verstauen wir unsere Habseligkeiten in Body Bags, mit denen wir jeden Survival-Trip bestreiten könnten.

2

0

2

0

Egal, wie hart der Winter wird: In unseren Daunenmänteln fühlen wir uns so wohl wie ein Baby im Mutterleib.

PUFFER JACKET

N

BODY BAG

E

Marcell von Berlin

Taboo

Dolce & Gabbana

MSGM

SCARF

Thom Browne Prada

NORWEGIAN

M

…und wenn die liebe Oma schon dabei ist, lassen wir uns gerne auch noch den stylischen Norwegerpulli stricken.

Fendi

Je größer der Schal, desto kleiner die Chance, beim Auftreten von Minustemperaturen die gute Laune zu verlieren.

Valentino

77


ADVERTORIAL

Walking new paths Boots sind die Stars der Stunde. Diesen Herbst geht gar nichts ohne sie – egal ob mit oder ohne Absatz. Die coolsten Modelle gibt’s bei Vögele Shoes.

Cowboy-Boots aus Wildleder sind wahre Alleskönner (Gino Rossi, ca. 120.–).

Entscheidungsschwierigkeiten in Sachen Schuhe? Können wir diesen Herbst vergessen. Denn es ist klar: An unsere Füße gehören Boots. Vögele Shoes nimmt den Trend vom Laufsteg auf und liefert uns die coolsten Varianten. Ob rockig mit Schnallen, elegant mit hohem Absatz oder im Boho-Look aus Wildleder: Wir zeigen uns jeden Tag anders und müssen uns dank der großen Auswahl auch gar nicht für eine Ausführung entscheiden.


HIPPIE MINIMALIST

Boho trifft Minimalismus ist das Motto der neuen Wildleder-Boots. Kein Schnickschnack, kein Schischi. Die Treter zeigen sich im klassischen Design und in Wildleder-Ausführungen in allen möglichen Farben. So passen Sie zum klassisch schwarzen Mantel genauso wie zum kuscheligen Camel-Coat, zur schmalen Jeans oder dem schwingenden Rock. Wildleder braucht die nötige Aufmerksamkeit, um schön geschmeidig zu bleiben. Behandeln Sie die Schuhe deshalb vor dem ersten Tragen mit einem Spray, das Wasser, Schmutz und Co. fernhält, und befreien Sie Ihre Lieblinge nach deren Einsatz mit Schuhbürste, Schwamm oder einem trockenen Tuch. Auf in die weite Welt! Immer mit dabei: unsere Lieblingsstiefel mit auffälligen Schnallen (DeeZee, ca. 50.–).

EASY GOING

Erden jedes Outfit: Stiefeletten mit Schnürungen (Jenny Fairy, ca. 50.–).

Schnürungen sind diesen Herbst ganz groß. Und das auf dem Laufsteg genauso wie im Schuhregal bei Vögele Shoes. Hier warten nämlich die Evergreens unter den Boots, die knöchelhohen, flachen Treter, die wirklich zu allem passen. Aus Leder und in verschiedenen Farben gibt es sie für jede Gelegenheit: Mindestens ein Paar gehört deshalb in jeden Schuhschrank. Suchen Sie sich bei Vögele Shoes das passende Modell aus, und lassen Sie sich davon durch den Herbst tragen.

ROCKIN’ LIFE DeeZee, ca. 55.–

Dicke Sohlen und auffällige Schnallen machen die punkigen Boots zum Liebling taffer Girls. Der Allrounder ist nicht nur bequem und hält Wind und Wetter stand, sondern macht auch in jeder Situation eine gute Figur. Kombiniert mit Lederjacke und ausgefransten Jeans wird der Look extra rockig, zum Blümchenkleid sorgt der Boot für den richtigen Stil-Bruch. Auch Glattleder braucht Pflege, deshalb die Schuhe vor dem ersten Tragen gut imprägnieren, damit sie Sie danach ohne nasse Füße durch den Herbst und hinein in den Winter tragen.


STYLE INSIDER

Die Frau hinter lala Berlin: Leyla Piedayesh.

Welcome to lala land

Muster, Hoodies, seidige Stoffe. Die Herbstkollektion von lala Berlin trĂśstet uns Ăźber schlechtes Wetter und kalte Temperaturen hinweg. Diese Freude an Mode verpackt Leyla Piedayesh in alle Kleider und Taschen ihres Labels, die weder beim Spaziergang durch den Wald noch beim Gang durch die Stadt in der Masse untergehen. Interview: Marina Warth Fotos: Vitali Gelwich

80

September 2020


Lila Farben und monochrome Muster finden sich in lala Berlins Herbstkollektion.

FACES: Du zeigst deine Kollektionen für lala Berlin oft während der Fashion Week in Kopenhagen. Was hat die Stadt, was andere nicht haben? LEYLA PIEDAYESH: Die Stadt bietet in erster Linie eine internationale Plattform. Zudem bietet der skandinavische Markt für lala Berlin großes Wachstumspotenzial, das sind für unser Label zwei ausschlaggebende Gründe. Für mich hat Kopenhagen ein einzigartiges Charisma. Das macht die Stadt sozusagen zu meiner zweiten Heimat. So konnte ich viele neue Freunde gewinnen. Weiterhin bin ich ein großer Fan von der modernen, dänischen Lebensweise und der Art wie bewusst, offen und fröhlich ein kleines Volk mit sich und seiner Umwelt umgeht. Daher fühle ich mich immer sehr wohl und denke, dass in mir ein skandinavisches Herz schlägt. F: Was ist in Berlin besser als überall anders? LP: Nach wie vor fühlt man hier eine gewisse Freiheit, die man in anderen Großstädten durch den sozialgesellschaftlichen Druck als beengend empfinden kann. Jedoch zeigt sich die Tendenz, dass immer weniger Platz und Luft bleibt, um diesem Freiraum gerecht zu werden. In der Konsequenz bin ich für das tägliche Leben und das Bewusstsein dankbar – und für die Zeit, die wir jetzt hier haben. F: Du hast iranische Wurzeln. Was ist typisch iranisch an dir, und wo schlägt die Berlinerin durch? LP: Meine Wurzeln sind im Iran verankert, das ist weitestgehend mit einer emotionalen Ebene verbunden, die von einem orientalischen Moll begleitet wird. Die Weisheit dieser alten Kultur liegt in den Genen und vermischt sich mit der neukonditionierten sehr sachlichen, fleißigen und offenen Kultur der deutschen Welt, und das macht mich auch zu einer Berlinerin, die nie „ihre Schnauze“ halten kann, egal ob es das Gegenüber hören will oder auch nicht. (lacht) F: Welches ist dein Lieblingsort in Berlin? LP: Mein Zuhause. F: Was macht deine Wohnung zu einem Zuhause? LP: Meine Familie macht meine Wohnung zu einem zu Hause. F: Welches Berliner Slang-Wort ist dein liebstes? LP: „Allet jut.“ F: Wo möchtest du unbedingt noch hinreisen? LP: Durch meine Arbeit habe ich das Gefühl, schon sehr viel gesehen zu haben. Ich habe gerade in diesen Tagen nicht das große Bedürfnis rauszugehen, um Neues zu sehen, sondern eher das, was ich kenne, besser kennenzulernen. Hier ist das Nahegelegene oft die bessere Entscheidung, was natürlich auch der Umwelt zugutekommt. F: Du kamst selbst als Neunjährige nach Deutschland. Welche Unterstützung hättest du dir damals gewünscht, und wo besteht bis heute Verbesserungspotential? LP: Mir fehlen in erster Linie die Differenzierung und die Individualisierung. Es gibt unterschiedliche Gründe von einer Flucht oder einer Immigration, der eine kommt aus einem Kriegsgebiet, der andere aus anderem politischen Hintergrund,

„Mode ist ein stetiger Kompromiss zwischen ästhetischen Visionen und kommerziellem Erfolg.“

Süß und classy mit dem gewissen Etwas: Das sind die Teile von lala Berlin.

September 2020

81


manche wollen auch nur aus Liebe zu einem neuen Land immigrieren. Man kann nicht alle Immigranten oder gar Flüchtlinge auf einen Sockel setzen und die Erwartungshaltung an all diese Menschen gleichsetzen. Es wird vergessen, welche Vergangenheit sie haben und dass es ihr größter Wunsch ist, in ihre Heimat zurückzukehren. Wie kann man Menschen am besten emotional auf und für das Neue vorbereiten und integrieren, so dass auch sie berücksichtigt werden? Empathie ist alles! Man muss die Menschen auffangen, sie unterstützen und Hilfe bieten. F: Ein Shirt deiner Kollektion trug die Aufschrift „I’m an immigrant“. Darf bzw. muss Mode politisch sein? LP: Mode kann politisch sein, muss es aber nicht. Es kann eine Plattform bieten, um Gedanken anzuregen und etwas zu bewegen. Zum Teil provoziere ich auch gerne durch meine Mode und mache auf politische Debatten aufmerksam. F: Was ist Mode? LP: Mode ist mehr als Kleidung. Mode ist eine Form individuellen Ausdrucks. F: Wie definierst du die Modebranche, und was nervt dich daran? LP: In der Modebranche koexistieren Kreative und Geschäftsleute. Es ist ein stetiger Kompromiss zwischen ästhetischen Visionen und kommerziellem Erfolg. Dadurch wird es zu einer ziemlichen Herausforderung. Mich nervt zu weitem die Schnelllebigkeit, der unglaublich schnelle Rhythmus der Kollektionen. Die Massen an Klamotten, die produziert werden. Der Konsum. Ich sehne mich nach Reduktion aufs Wesentliche. F: Was entgegnest du Menschen, die behaupten, Arbeiten in der Mode sei oberflächlich? LP: Nicht viel. Ich rechtfertige meine Arbeit nicht. Entweder man versteht die Komplexität und Tiefe dieses Feldes oder eben nicht. F: Wie viel Leyla steckt in lala Berlin? LP: Es steckt sehr viel Leyla in lala Berlin. Vielleicht nicht immer auf den ersten Blick, aber jede Kollektion ist immer sehr persönlich. Die Kollektion für Herbst/Winter 2020 „OFF THE GROUND“, die wir Ende Januar in Kopenhagen gezeigt haben, ist zum Beispiel meine bisher persönlichste. Ich habe viel reflektiert, was bisher geschehen ist und Inspirationen und Prints, die

„Ich sehne mich nach Reduktion aufs Wesentliche.“ mir viel bedeuten, wie zum Beispiel die des Falken, wieder in die Kollektion einfließen lassen. Der ganze Entwicklungsprozess hat sich daher wie eine Art Zwischenfazit zu über 15 Jahren lala Berlin angefühlt. F: Ist nachhaltiges Denken nur ein Trend bzw. ein Hype? LP: Als ich anfing vor vielen Jahren, war das ein Grundgedanke – Entschleunigung und Nachhaltigkeit. Das war auch ein der Grund, weshalb ich zur Stricknadel gegriffen habe, um mit Bewusstsein an alte Werte anzusetzen und dem Gedanken des Selbstgemachten, in das man Liebe und Zeit investiert, einen nachhaltigen Wert zu geben. Weil man einen anderen Blick auf etwas hat, was durch Mühe entstanden ist. Ich denke nicht, dass es nur ein Trend ist, denn die gehen ja wohlweislich wieder weg. Ich denke, es ist wesentlich mehr eine Einstellungssache – ein

82

Mindset – die stillen Gedanken werden zu lauten Stimmen, die man jetzt hören und spüren kann. F: Wie verstehst du nachhaltiges Handeln? LP: Nachhaltiges Handeln bedeutet für mich Handeln, dessen Effekte langfristig Auswirkungen haben und entsprechende Veränderungen sicherstellen. Beispielsweise Produkte, die in der Herstellung zu viel Wasser verbrauchen, langfristig aus der Kollektion zu eliminieren. Unsere Kollektionsgröße und das Angebot auf ein Minimum zu reduzieren und nicht auf das kreative Ego zu hören, statt 65 Looks nur 24 Looks anzustreben, bei der Entwicklung nicht alle Ideen zu vollziehen und diese genau zu bedenken, bevor man sie startet. Immer darauf hinzuweisen, auch innerhalb des Teams, worum es geht und jeden zum 3-maligen Nachdenken anzuregen. Bei der Produktion auf Überproduktion zu achten und weniger auf Lager zu legen als zu viel, das im Nachhinein nicht verwertet werden kann. Restware wie Stoffe und Garne anderweitig einzusetzen oder anderen zur Weiterverarbeitung zu geben. F: Wie lebst du Nachhaltigkeit? LP: Ich selbst bin ein relativ bescheidener Mensch und kaufe kaum Kleidung. (lacht) Das ist natürlich sehr einfach bei mir. Das kann man sehr leicht sagen, wenn man eine Modefirma hat und sich aus dem Archiv bedienen kann. Auch alles andere im Leben versuche ich bewusst zu konsumieren und hinterfrage mich, ob ich dies wirklich brauche. Wenn ich doch mal in ein paar Schuhe investiere, achte ich natürlich auf die Qualität und kaufe lieber ein Paar für viele Jahr als zehn von kurzer Lebensdauer. Die gleiche Herangehensweise haben wir auch bei der Gestaltung unserer Kollektionen. Anstelle einer großen Kollektion mit 60 Looks machen wir lieber eine mit 20. F: Was tust du, wenn du gerade nicht inspiriert bist? LP: Loslassen. Zeit zu Hause mit der Familie und Freunden verbringen – oder auch allein. Und einmal tief durchatmen. F: Welcher Moment hat alles verändert? LP: Es gab’ einige einschneidende Momente in meinem privaten und beruflichen Leben. Die Geburt meiner Tochter hat wohl am meisten in beiden „Leben“ verändert. F: Wie bist du als Chefin? LP: So wie auch als Mutter – direkt, liebevoll und manchmal zu ungeduldig. (lacht) F: Wonach bist du süchtig? LP: Nach der Vorstellung konstanter Verbesserung, aber das ist als Designer wohl eine geläufige Berufskrankheit. F: Wofür kämpfst du? LP: Für den inneren Frieden, Selbstliebe und die Heilung für unseren allgemeinen Weltzustand. Wenn jeder mit sich gut umgeht, geht er mit den anderen auch gut um. Das ist eine Welt, in der ich Leben möchte. F: Was würdest du niemals aufgeben? LP: Meine Ideologie und den Glauben daran, dass wir gemeinsam die Missstände der Welt verbessern können. Ich möchte nicht aufgeben, meiner Tochter den bestmöglichen Lebensraum zu hinterlassen, auch wenn wir alle nur einen klitzekleinen Beitrag leisten. F: Wenn du eine Tasche wärst, welches Modell wärst du und weshalb? LP: Ich wäre eine „Muriel“ – einer unserer Bestseller: Eine

September 2020


Diesen Schal tragen wir durch den Herbst.

Tasche so groß und vielseitig, dass mein ganzes Leben hineinpasst. F: Wen willst du unbedingt noch treffen, und wen schießt du auf den Mond? LP: Ich würde gerne Greta Thunberg treffen. Und auf den Mond würde ich am liebsten alle Ignoranten und Egoisten dieser Welt schicken. F: Worüber grübelst du zu oft, und worüber solltest du dir mehr Gedanken machen? LP: Ich grüble über Entwicklungen unserer Gesellschaft. Veränderung von Werten, die mich stutzig machen. Durch Meditation habe ich negative Gedanken inzwischen ganz gut im Griff. Anstelle von Grübelei mache ich mir lieber Gedanken darüber, wie ich einen positiven, gesellschaftlichen Beitrag durch meine Arbeit leisten kann. F: Woran scheitert unsere Gesellschaft? LP: An dem Mangel an Zusammenhalt, Weitblick und Selbstlosigkeit. F: Was kochst du für Gäste und welches Gericht für dich alleine? LP: Am liebsten koche ich für Gäste traditionell-persisches Essen, dass mir meine Mama beigebracht hat. Für mich selbst bereite ich immer sehr gesunde, meist ayurvedische Gerichte zu. F: Von welchem Abenteuer träumst du? LP: Ich träume davon, mit all meinen Liebsten auf eine einsame Insel zu ziehen. F: Wie alt wärst du, wenn du dein Alter nicht wüsstest? LP: Natürlich gibt es Tage, an denen ich so voller Energie bin, dass ich mich wieder wie 25 fühle. Ich werde dieses Jahr 50 und freue mich darauf. Diese Diskussion ums Älterwerden, vor allem in der Modebranche, finde ich unnötig. Ich finde es wichtig, einen offenen Umgang damit zu haben. Wir leben in einem Zeitalter, wo 50 heute nicht mehr wie 50 früher ist. F: Was gönnst du dir? LP: Eine kurze Auszeit mit meiner Familie in der Natur. Das ist für mich das größte Geschenk.

Strick und Sweatstoff treffen auf Altrosa, Hellblau und Grau.

Der Herbst kann kommen.

Der klassische Camel-Coat kriegt dank kecker Nieten ein stylisches Update.

83


INTERVIEW Die Hand, den Kopf, den ganzen Körper. Yvonne Reichmuth verpackt alles in Leder. Mit ihrem Label YVY tut sie das seit sieben Jahren schon so erfolgreich, dass man ihre Harnische und Bracelets beim Flanieren durch Zürichs Kreise garantiert erspäht. Und das mittlerweile nicht mehr nur an Frauen. Zeit für unser Update im Atelier.

Die Liebe zum Leder bringt Yvonne Reichmuth auf die Idee, daraus Accessoires zu gestalten. Harnische, Bracelets und Choker: ein Garant für Aufmerksamkeit. Mittlerweile tragen Billie Eilish, Troye Sivan oder Janelle Monáe ganz selbstverständlich ihre Teile, die Yvonne im kleinen Team im Zürcher Kreis fünf fertigt.

Interview: Marina Warth Fotos: Philipp Mueller Model: Yannick

Ledermaus 84


UNI, YVYs aktuelle Kollektion, besteht aus Essentials für alle, die Leder genauso vergöttern wie Yvonne das tut.

FACES: Es ist sehr viel geschehen, seit wir dich zum letzten Mal interviewt haben. Damals hattest du gerade deine dritte Kollektion herausgebracht. Was hat sich seitdem verändert? YVONNE REICHMUTH: YVY ist konstant gewachsen. Aber der Aufbau hat sich geändert. Ich bin nun nicht mehr alleine und mache viel Handwerkliches mittlerweile nicht mehr selber. Plötzlich bin ich die Managerin, die alles entscheidet, die anführt und organisiert. F: Siehst du das als gute oder schlechte Entwicklung? YR: Es liegt mir auf jeden Fall, die Führung zu übernehmen, aber ich genieße es auch sehr, wenn ich mal wieder selbst Hand anlegen kann. Das ist jedes Mal ein richtiger Flashback-Moment. F: Wie bist du als Chefin? YR: Sehr nett. (lacht) Ich glaube, alle meine Ex-Praktikanten würden das unterschreiben. Ich bin wenig autoritär, die Hierarchie ist ziemlich flach. Ich verlasse mich darauf, dass alle, die hier sind, so motiviert sind und Freude an ihrer Arbeit haben, dass es gar keinen Druck braucht. Zudem motivieren wir uns gegenseitig. F: Wie viele Menschen arbeiten für dich? YR: Im Atelier in Zürich arbeiten drei Praktikanten mit mir.

September 2020

Die Menge an Bestellungen können wir allerdings nur stemmen, weil ich vergangenes Jahr damit begonnen habe, mit einem Partner in Florenz zusammenzuarbeiten. Der fertigt alles, was ready to ship sein muss und was wir an Lager haben können. Alles, was auf Maß gearbeitet wird, entsteht aber bei uns. Das Verhältnis ist beinahe wie Ready-to-Wear zu Haute Couture. F: Nach wie vor empfängst du deine Kunden bei dir im Atelier, und natürlich kennt man dich und YVY mittlerweile über die Branche hinaus. Wie erklärst du dich und die Philosophie deines Labels denen, die dich noch nicht kennen? YR: Wenn mich jemand danach fragt, was ich tue, dann antworte ich: Ich verpacke alles in Leder. Dieser künstlerische Anspruch ist mir immer noch sehr wichtig, diese Herausforderung, regelmäßig auch neue Teile zu entwerfen, die anspruchsvoller sind als Bracelets und Choker. Mein Ziel ist es, bekannt zu sein für die innovativsten, hochwertigsten und schönsten Lederaccessoires. Dabei umschließe ich mit Accessoires alles von der Kleidung bis zum Home-Teil. F: Es gibt wahnsinnig viele, die dich mittlerweile nachahmen. Wie erlebst du das? YR: Die Konkurrenz derer, die mich wirklich auf einem guten Level nachahmen, ist klein. Deshalb betrifft mich das gar

85


Das Denken in Saisons hat Reichmuth längst abgelegt. Die meist vegetabil gefärbten Accessoires vervollständigen die bestehende Palette.

86


Geschlechtergrenzen verschwimmen. Wichtig dagegen: die Badass-Attitüde.

nicht so stark. Zudem befürworte ich es, dass Harnische eben nicht nur ein kurzlebiger Trend waren. Je breiter das Bewusstsein dafür gestreut wird, desto größer ist die Akzeptanz bei den Menschen. Es bleibt relevant. Gucci hatte gerade ein Teil in der Kollektion, das einem von mir sehr ähnelt. Wenn du der einzige bist auf der Welt, der etwas tut, dann hat deine Arbeit zu wenig Relevanz. Ich finde es auch toll, dass immer mehr Männer sich trauen, ein Harnisch zu tragen ohne die Furcht davor, direkt in eine Schublade gesteckt zu werden. F: Unisex- und Männerkollektionen sind ein grosses Thema. Springst du damit auf einen Trend auf? YR: Ich wollte seit Jahren auch eine Kollektion für Männer machen, mich davor aber mehr etablieren. Meiner Meinung nach war das bei Frauen einfacher, da diese viel experimentierfreudiger sind. Ich wurde aber immer wieder darauf angesprochen, Männer haben mich gefragt, wann kommen wir endlich dran? (lacht) Und vergangenes Jahr war es dann so weit. F: Nicht nur der Umgang mit Geschlechtern hat sich in der Mode verändert, sondern auch derjenige mit Leder. Es gibt immer mehr vegane Alternativen. Sind diese für dich ein Thema? YR: Ich glaube, Leder ist relevanter denn je. Es ist ein nachhaltiges Produkt, ein Nebenprodukt der Fleischindustrie, und solange es letztere gibt, wäre es doch verwerflich, das Leder wegzuschmeißen. Was in fünf Jahren ist oder in zehn, das kann ich nicht sagen. Es ist wichtig, agil zu bleiben, aber solange es Leder als Material gibt, werde ich es verwenden. Leder ist ein wunderschönes Material und der Umgang damit nachhaltiger als künstlich produziertes Material. Was aus Leder ist, benutzt und verwendet man für viele Jahre. Leder überdauert. F: Diesbezüglich verfolgst du auch selber einen sehr nachhaltigen Ansatz, indem du nicht ständig neue Kollektionen herausbringst, sondern deine einfach durch neue Teile ergänzt. YR: Genau, wir machen Adaptionen unserer Stücke oder entwickeln diese weiter. Wir arbeiten mit einer Anzahl an Stücken, die es immer gibt. Da wir aber das Meiste auf Bestellung fertigen, kämpfen wir auch nie mit Überproduktion. F: Das ist auch ein Handeln gegen das schnelllebige Trenddenken. YR: Den Menschen ist es egal, wenn sie ein Teil aus einer Kollektion tragen, die ich vor drei Jahren entworfen habe. Die feiern das ab, weil ihnen das Design gefällt. Und das macht gutes Design meiner Meinung nach auch aus: dass es zeitlos ist. F: Zeitlos ist auch Schwarz, das du in deinen Kollektionen zelebrierst wie auch in deinem eigenen Stil. Was ist das Tolle an Schwarz? YR: Alles. (lacht) Schwarz hat eine magische Anziehung. Es ist die eleganteste Farbe, hat etwas Mystisches, Zeitloses, sie ist geschlechtslos und steht jedem Mensch. Schwarz kann seriös sein oder verrucht. Egal, was man in schwarzes Leder einpackt, es sieht einfach immer gut aus. Und wenn es nur ein Päckchen Zigaretten ist. F: Christa de Carouge hat gesagt: Schwarz lässt Raum. YR: Christa hatte vieles aus meinen Kollektionen, beinahe alles für die Hand oder den Kopf. Sie war großartig und hat mir so viele schöne Dinge auf den Weg gegeben. Ich habe ihr mal

gesagt, sie solle das alles aufschreiben, damit ich darauf zugreifen und mich damit motivieren kann. Leider haben wir es aber nicht mehr rechtzeitig geschafft. F: Sie war auch eine Art Mentorin für dich. YR: Ja, sicherlich, und sie hat mich inspiriert. Zum Beispiel damit, dass sie ganz strikt und konsequent sich selbst hatte sein können. Es war ihr komplett egal, wenn sie damit bei anderen aneckte. F: Ist das ein Ansatz, den du auch auf dich und YVY anwendest? Gar nicht nach links oder rechts zu schauen, sondern einfach dein eigenes Ding zu machen? YR: Das musst du in dieser Branche. Es kann passieren, dass man sich ab und an etwas ablenken lässt. Ich höre wahnsinnig gerne zu und liebe Kritik und Feedback, aber schlussendlich muss man selber wissen, wer man ist und wofür man steht. Man darf sich nicht zu sehr beeinflussen lassen. Genau das ist es, was eine Marke ausmacht, das man für etwas steht und damit authentisch ist. F: Gibt es eine Kritik, die dir besonders im Kopf geblieben ist? YR: Gerade kürzlich hat mir ein guter Freund geraten, ich solle nicht zu sehr auf andere hören und besser rausspüren, wer ich eigentlich bin. F: Du hast seit der Gründung von YVY viele Erfahrungen gemacht. Gibt es etwas, von dem du dir wünschen würdest, du hättest es am Anfang gewusst? YR: Wahrscheinlich wahnsinnig viel, und es wird einem erst im Rückblick bewusst, wie wenig man damals eigentlich wusste. Viele Erfahrungen muss man einfach machen. Es kann auch sein, dass eine Entscheidung in diesem Jahr richtig ist und im nächsten falsch. Ich habe sicherlich gelernt, nein zu sagen. F: Zurückzublicken ist immer auch spannend. YR: Es gibt so viele Möglichkeiten, seine eigene Firma aufzubauen. Ich hatte damals weder einen klaren Businessplan noch das Kapital, um durchzustarten. Ich habe wirklich als Künstlerin begonnen. Heute könnte ich nicht mehr so arbeiten. F: Weshalb nicht? YR: Weil YVY bereits zu groß geworden ist. Es wäre ein Rückschritt. Am Anfang habe ich zum Beispiel einen Monat lang in meinem Atelier an einem Kleid genäht – das kannst du natürlich nicht mehr, wenn du liefern musst. F: Könnte man etwas provokativ vielleicht sogar sagen, dass sich alles von der Kunst Richtung Kommerz verschiebt? YR: Man muss die Balance zwischen beidem schaffen. Über allem steht die Frage, was du eigentlich willst. Willst du Künstler bleiben und ab und an ausstellen, was du in deinem Atelier erschaffst, oder willst du ein Unternehmen haben, das international verkauft. Ich möchte, dass YVY wächst. F: Du bist eigentlich alles, Unternehmerin, Designerin, Handwerkerin. YR: Ich habe kürzlich Giorgio Armanis Zitat gelesen: „80 Prozent sind Disziplin, 20 Prozent sind Kreativität.“ Und genau das stimmt. F: Ist das nicht auch etwas traurig? YR: Es ist traurig für jemanden, der nur Künstler sein will. Aber es gefällt mir, auch Strategien zu entwerfen oder Entscheide

„Mode ist für diejenigen oberflächlich, die nichts damit zu tun haben.“

September 2020

87


zu fällen. Ich erstelle gerne ab und an auch einfach mal eine Excel-Liste. (lacht) F: So bleibt der Alltag abwechslungsreich. YR: Man darf nicht vergessen, dass YVY mein Job ist und nicht mein Hobby. Es wäre auch illusorisch zu glauben, der Job mache einem ständig nur Spaß. Das ist die Kehrseite davon, wenn man sein Hobby zum Beruf macht – man macht dann eben auch mal Dinge, die nicht nur die absolute Erfüllung sind. Aber genauso gehören diese auch dazu. F: Das klingt nach viel unaufgeregter, fast schon ganz normaler Arbeit. Ist die Modebranche gar nicht so schillernd wie man denkt? YR: Es ist Arbeit, aber wir haben auch Spaß. (lacht)Ich wollte nie in die Modebranche arbeiten oder in der Front Row sitzen, weil ich das so glamourös fand. Kreation und Design haben mich immer fasziniert, aber der vermeintliche Glamour war mir eher unangenehm. Event-Einladungen oder mein Gesicht für etwas herzuhalten war mir eher immer unangenehm. F: Und doch veranstaltest du selber sehr viele Events. Vergangenes Jahr das Gallery Takeover, Modeschauen in Paris, dein offener Showroom… YR: Solange es im Rahmen bleibt, gefällt mir das. Es entstehen sehr schöne Momente, wenn ich hier im Atelier immer mal wieder Menschen empfangen kann, das motiviert und inspiriert mich. Ein eigenes Geschäft wäre mir hingegen zu viel. Es ist mein größtes Privileg überhaupt, dass ich jeden Tag nur mit Menschen zu tun habe, die das toll finden, was ich tue. In welchem anderen Job hast du das schon? Alle, die mich hier besuchen kommen mit guten Gefühlen zu mir und bringen gute Vibes mit. Das ist wirklich schön. F: Entdeckst du deine Teile auch auf der Straße? YR: Ich liebe es, wenn das passiert. Kürzlich hat mir jemand im Restaurant die Türe geöffnet und mir ganz stolz sein Bracelet gezeigt, das fand ich super süß. F: Du sprichst sehr viel von Momenten. Welcher hat alles verändert? YR: Viele hängen meinen Erfolg daran auf, dass Kylie Jenner vor etwa fünf Jahren mit einem meiner Teile fotografiert wurde. Mittlerweile habe ich mich allerdings etwas daran gewöhnt, dass Celebrities meine Stücke tragen. Es sind tatsächlich auch die Events, die mich immer wieder pushen. Während des Gallery Takeovers vergangenes Jahr fühlte ich mich ein Wochenende komplett high. (lacht) F: Über Social Media verbreitete sich das Kylie-Foto wie ein Lauffeuer. Wärst du mit YVY heute überhaupt, wo du bist, wenn es Social Media nicht gäbe? YR: Es wäre anders ohne Social Media. Die Reichweite wäre sicherlich nicht so groß. Es ist ein gutes Tool, um ohne viel Budget den Menschen zu zeigen, wer du bist, was du machst und wofür du stehst. In der Insta-Story siehst du uns zum Beispiel über die Schulter – du bestellst nicht einfach ein Teil online, und ein paar Tage später liegt es in deinem Briefkasten. Nein, du kannst dank Social Media sogar beim Entstehungsprozess dabei sein. F: Der Konsument kauft immer mehr online ein, Fast Fashion ist nach wie vor ein Riesenthema, und für Modewochen fliegt man immer noch in der Gegend rum als gäbe es keinen Klimawandel. Machen dir solche Entwicklungen Angst?

YR: Ich mache mir sehr viele Gedanken. Manchmal darf man nicht zu sehr darüber nachdenken, weil es einfach frustriert. Fast Fashion ist so mächtig, und wir alle werden ab und zu schwach. Es ist schön, dass es eine Gegenbewegung gibt, und da leisten wir unseren Teil dazu, aber wir werden das andere nicht totkriegen. Ich möchte meine Energie gar nicht dafür verschwenden, mich über sowas aufzuregen. Ich konzentriere mich besser auf das, was ich im Gegenzug zu Fast Fashion bieten kann. F: Achtest du auch privat darauf, nachhaltig einzukaufen? YR: Ich versuche es, wobei ich nie sagen würde, ich sei perfekt. Meine Garderobe besteht zu neunzig Prozent aus Schwarz und Weiß. Damit entsteht gar nicht erst das Bedürfnis, jede Woche etwas Neues kaufen zu wollen. Viele Kleider besitze ich auch schon sehr sehr lang. Eine schwarze Hose, eine weiße Bluse, und dann pimpe ich das mit meinen Accessoires. Ich versuche, bei unabhängigen Labels einzukaufen, wenn auch der Zugang teilweise sehr schwierig ist. Das Gute an Globalisierung und Social Media ist, dass ich über Instagram einem kleinen Brand folgen und dort auch bestellen kann. F: Gibt es Menschen, die du auf Instagram stalkst? YR: Ich konsumiere gar nicht so häufig auf Instagram. The New Yorker Cartoons liebe ich, aber ich folge wirklich nicht vielen. Das wäre eine zu große Flut an Dingen, die versuchen, mich zu beeinflussen. Ich möchte mich nicht mit anderen vergleichen, weshalb ich mir auf Social Media zum Beispiel auch keine Outfit-Posts anschaue. F: Der Umgang mit Social Media ist vielleicht auch eine Generationsfrage. Bist du froh darüber, nicht mit Instagram und Co. aufgewachsen zu sein? YR: Es hat alles seine guten und schlechten Seiten. Vergleichen ist aber immer auch eine Garantie zum Unglücklichsein. Wir haben das früher vielleicht über Magazine und Zeitschriften gemacht, wobei die Fülle über Social Media heute natürlich viel größer ist. Die Illusion des perfekten Lebens sprüht dir über Instagram ständig entgegen, und es ist klar, dass es keinem so gut geht und keiner so gut aussieht, wie er sich dort präsentiert. Wenn man sich dem bewusst ist, dann geht man damit gut um. Wenn nicht, dann macht man sich kaputt. F: Social Media zeigt nur die Oberfläche, und dieses Vorurteil teilt auch die Mode. Was entgegnest du Menschen, die Mode als oberflächlich bezeichnen? YR: Mode ist vor allem für diejenigen oberflächlich, die nichts damit zu tun haben. Für mich, die ich mich täglich darin bewege, ist die Mode gar nicht oberflächlich. Ich bin viel tiefer, und manchmal wäre es für mich sogar besser, einen Schritt zurück zu gehen und YVY mal von oben zu betrachten. Unten geht es ums Lösen von Problemen und dem Treffen von Entscheidungen. F: Vorurteile sind allgegenwärtig, und du und YVY wurden besonders in der Vergangenheit häufig in eine Schublade gesteckt. YR: Früher hat mich das sehr gestört, heute gar nicht mehr. Wer nicht aus der Mode kommt, ist von meinen Designs schnell provoziert. Ich nehme das aber gerne mit Humor und leiste da meine Art von Aufklärungsartbeit. (lacht) Manchmal muss ich den Menschen zeigen, wie man meine Teile auch noch tragen könnte – über einem Rollkragenpullover zum Beispiel oder einem langen Rock. Ich finde es auch nicht schlecht, wenn die

„Der vermeintliche Glamour der Modebranche war mir immer eher unangenehm.“

88

September 2020


Alle Kollektionen

Menschen meine Designs mit Sex in Verbindung einen Kaffee zu trinken und zu lesen, bevor alle von YVY gibt es bringen, das ist eigentlich etwas Schönes. anderen da sind. Zudem spaziere ich gerne, manchmal online zu kaufen unter www.yvy.ch. F: Was tust du, wenn du an einem Tag mal einen einfach planlos. Das ist gut für den Kopf. Push brauchst? F: Hörst du dabei Musik? YR: Beim Arbeiten hilft mir mein Team enorm, YR: Früher habe ich ständig Musik gehört, aber je das mich immer wieder motiviert. Und am Abend älter ich werde, desto mehr schätze ich die Ruhe. Wenn sind es dann Freunde – und Wein. (lacht) Und ich abends zum Beispiel am Fluss spazieren gehe, dann Massagen! mache ich das ohne Sound. Manchmal ist der Kopf zu stimuF: Zürich ist dein Zuhause, und hier kennt man dich. Wie liert und muss mal wieder zur Ruhe kommen. Spazieren hilft mir beschreibst du deine Stadt jemandem, der nicht von hier ist? dabei, meine Gedanken zu sortieren. YR: Zürich ist ein gutes Mittelmaß. Nicht zu viel, aber auch F: Runterzufahren, nicht immer überall Vollgas geben zu nicht zu wenig. Zürich ist ein bisschen Stadt, aber keine Großmüssen – sind das Errungenschaften, die mit dem Erwachsenstadt, hat kulturell extrem viel zu bieten, enorm viel Lebenswerden einhergehen? qualität, ist aber auch nicht auf dem Land. Ein guter AusgangsYR: Ich habe nach wie vor den Drive, besser werden zu punkt für alles. wollen. Ich bin nicht so leicht zufrieden zu stellen. Allerdings F: Wo kommst du zur Ruhe? nehme ich die Dinge sicherlich etwas entspannter. Im Vergleich YR: Ich liebe Wasser, das hat so eine heilende, beruhigende, zu früher nehme ich mir auch mehr frei – früher habe ich monateenergiegebende Wirkung. Sobald ich im Wasser bin, ist die Welt lang keine Pausen gemacht, das mache ich nicht mehr so. Heute in Ordnung. Ich liebe das, im Sommer am morgen schnell in den ist ein Wochenende auch einfach mal ein Wochenende. Eine See oder den Fluss zu springen und so in den Tag zu starten. richtige Work-Life-Balance zu haben, ist schwierig, wenn du F: Wo bewegst du dich in Zürich? selbständig bist. Ich musste lernen, abends auch Feierabend zu YR: Ich liebe das Quartier hier, wo mein Atelier ist, direkt machen, wenn ich nicht alles geschafft habe, was ich mir für den neben der Josefstraße. Viel unterwegs bin ich in den Kreisen drei, Tag vorgenommen hatte. vier und fünf, und ganz ehrlich: Mich triffst du auch seit Jahren F: Was liegt auf deinem Nachttisch? immer in derselben Bar. (lacht) YR: Lavendelspray, Handcreme und ein Buch. Wobei ich F: Hast du noch mehr solche Konstanten oder Rituale in eigentlich zu wenig lese, auch wenn ich es mir immer wieder deinem Leben? vornehme. YR: Ich mache jeden Morgen meine Übungen und komme F: Welche Gedanken rauben dir den Schlaf? gerne als Erste ins Atelier. Dann habe ich Zeit, fit zu werden, YR: Gar keine. Ich schlafe jede Nacht wie ein Baby. (lacht)

September 2020

89


90

OUT IN THE WOODS

September 2020


Das Rascheln der Blätter, der Duft von Harz und die Tatsache, dass unser Smartphone-Empfang draußen im Wald gen Null sinkt, ermöglichen ein Runterfahren, das in der Stadt selbst die beste Massage nicht schafft.

Kleid und Hose von NOBI TALAI. Stiefel von HERMÈS. Ohrringe von SASKIA DIEZ. September 2020

Photography: Roger Weber

Produktion & Styling: Miriam Diaz @ Agentur Nina Klein Hair & Make-up:Sigi Kumpfmüller using BaByliss & Chanel Model: Milena Feuerer, Fotografie-Assistenz: Luca Weber

91


Links: Kleid und Hose von ISSEY MIYAKE. Stiefel von HERMÈS. Kette von SASKIA DIEZ. Rechts: Pullover, Rock und Hut von KENZO. Ohrringe von NINA KASTENS.

92

September 2020


September 2020

93


94

September 2020


Links: Weste von NANUSHKA. Hose und Schuhe von MAX MARA. Ohrringe von SASKIA DIEZ. Rechts: Pullover von NANUSHKA. September 2020

95


Links: Bluse und Rock von ACNE STUDIOS. Hemd von MAX MARA. Gummistiefel von HUNTER. Ohrringe von SASKIA DIEZ. Rechts: Blazer, Hose und Gürtel mit Taschen von JIL SANDER. Ohrringe von NINA KASTENS.

96

September 2020


September 2020

97


98

September 2020


Links: Mantel von MIU MIU. Hose von NOBI TALAI . Kette von SASKIA DIEZ. Rechts: Pullover von SPORTMAX. Ohrringe von SASKIA DIEZ.

September 2020

99


RESORT REPORT

Another day in paradise

Umgeben von der atemberaubenden Natur am und unter Wasser bietet uns die Wellness-Oase im Raa-Atoll ein entspanntes Verwöhn-Programm, bei gutem ökologischen Gewissen. Text: Julia Gelau Fotos: Emerald Maldives Resort & Spa

Hier sonnen wir uns unter Palmen.

Das Wohlfühl-Mekka Emerald Maldives Resort & Spa Fasmendhoo Island empfängt seine Gäste nicht nur mit höchstem Luxus und Komfort, sondern setzt ebenso auf Nachhaltigkeit. Den Traum von kristallklarem Meer, seine Bewohner und die Traumstrände zu erhalten, hat sich das Fünf-Sterne-Resort zur Prämisse gemacht. Sonne gibt es bekanntermaßen satt auf den Malediven, und so werden die zahlreichen Sonnenstunden nachhaltig genutzt: Auf jeder Villa wurden Solarkollektoren installiert, die das Resort mit Strom versorgen. Alternative, nachhaltige Materialien wie langlebige Langhi-Langhi-Blätter vermitteln das entspannte MaledivenGefühl. Bambus und Stein sind der Stoff, aus dem die Design-Träume von Beach-und Overwater-Villen gemacht sind – der Einsatz von Holz wurde um 95 Prozent reduziert! Auf der einzigen von drei maledivischen Inseln, die Fahrradfahren möglich macht, ist das Fortbewegungsmittel der Insel natürlich das Fatbike – bestens für die CO2-Bilanz! Damit geht es zum Gruppenyoga bei Sonnenaufgang in den Yoga-Pavillon oder zu einem der vier Concept-Restaurants.

Kitschiger geht’s kaum: Gut gemacht, Mutter Natur!

Das Raa-Atoll: ein Paradies auf Erden.


Kulinarisch werden wir hier jeden Tag verwöhnt.

Romantisches Candle-LightDinner gefällig?

Denn auch kulinarisch wird man hier nach allen Regeln der Kunst mit Deluxe-All-Inclusive-Dining verwöhnt. Gemüse und Kräuter aus dem inseleigenen Garten – in eigens kompostierter Erde angebaut – werden von Chef Aldo und seinem Team zu leckersten Kreationen verarbeitet. Noch heute träumen wir von der Crème Brulée aus grünem Tee, die uns im asiatischen Restaurant Asiatique vor dem Teppanyaki-Grill serviert wurde. Neben dem vielen Essen und Entspannen kommt man beim Tauchen oder dem ausgiebigen Wassersport-Angebot wieder in Bewegung. Das umlaufende Hausriff lässt einen jederzeit, sogar von den Villen aus, exotische Fische, Schildkröten oder Mantarochen entdecken. Es beherbergt über 1'000 tropische Fisch- und Korallenarten. Um ihren Lebensraum zu schützen, werden der Strand und das Meer regelmäßig von Mitarbeitern des Emerald Maldives Resort & Spa von Plastik befreit. Auch Trinkwasser wird in Glasflaschen abgefüllt und Einwegplastik so weit wie möglich vermieden. Das verspricht einen Rundumsorglos-Luxus-Urlaub mit geringem ökologischen Fußabdruck. Entspannen bei einer Massage oder schwitzen beim Sport: The decision is yours.

Emerald Maldives Resort & Spa Fasmendhoo Island, Raa Atoll Emil Resort Pvt Ltd Maldives, www.emerald-maldives.com


STORY

ROCKIN’ ALL OVER SWITZERLAND

Mit dem Kanu durch norwegische Fjorde oder auf dem Pferd durch Nepals Weiten? Tja, exotische Reisen müssen gerade warten. Ja, uns juckt es in den Fingern, den nächsten Flug zu buchen, Koffer und Rucksack zu packen und einen Haken hinter die Ziele auf unserer Bucket List zu setzen. Aber wir sind vernünftig, seien Sie es auch. Denn schließlich liegen vor der Schweizer Haustüre so viele Orte, die man niemals in dieses 8-Millionen-Land verorten würde. Artur Kilian Vogel hat sie alle in seinem Buch „Eine Weltreise durch die Schweiz“ gesammelt, die Plätze, an denen die Schweiz anderen Ländern Konkurrenz macht. Die Welt kann warten, wir entdecken dann mal die Schweiz. Text: Artur Kilian Vogel

Graubünden = Nepal /SÜDASIEN

Nepal ist nicht nur berühmt für das Himalaja-Gebirge mit seinen höchsten Berggipfeln der Welt, die Heerscharen von Bergsteigern anlocken. Das Land, nach Tibet das höchstgelegene der Welt, ist auch eine beliebte Destination für Reisende, die Trekkings von epischer Länge durch unendliche, karge Gegenden lieben. Hochalpine Landschaften, die an Nepal erinnern, findet man auch in der Schweiz, zum Beispiel die Lampertschalp oberhalb von Vals im Bündnerland. Natürlich sind die Berge rundherum, das Zervreilahorn mit seinen knapp 3'000 Metern, das Grauhorn, der Piz Jut und der Pizzo Cassinello mit etwas über 3'000 Metern Höhe, nicht mit dem Mount Everest und seinen 8'848 Metern zu vergleichen. Aber das mächtige, 3'402 Meter hohe Rheinwaldhorn auf der Kantonsgrenze von Graubünden zum Tessin kann als würdiger Ersatz durchgehen.

102

September 2020


STORY

MAGGGIA - UND VERZASCATAL | Tessin Ponte dei Salti in Lavertezzo im Verzascatal. © Ticino Turismo, swiss-image.ch / Alessio Pizzicannella

Tessin = Capo Testa / SARDINIEN

Die Halbinsel Capo Testa ganz im Norden der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien ist eine wilde Gegend mit Granitfelsen, die zu teilweise bizarren Formen verwittert sind. Im Valle di Luna, wo früher viele Hippies lebten, hausen noch immer einige Aussteiger in Felsenhöhlen. Auf Capo Testa findet man eine Vielzahl kleiner Badebuchten, die allerdings alles andere als einsam sind: Hier tummeln sich im Sommer eine Vielzahl von Touristen. Vom Fluss zugeschliffene Felsformationen findet man auch im Maggia- und im Verzascatal. Natürlich gibt es hier keine Strände wie am Mittelmeer, hingegen im Maggiadelta riesige Sand-, Kiesund Steinbänke und weiter oben in beiden Tälern kleine Sandstrände am Fluss, Wasserfälle und türkisblaue Wasserbecken. Das Verzascatal ist auch für die römische Brücke Ponte dei Salti bekannt. Und von der Staumauer des Vogornosees stürzen sich wagemutige Bungee-Jumper in die Tiefe. Allerdings darf man in den Tessiner Tälern keine mediterranen Wassertemperaturen erwarten.

LAMPERTSCHALP | Graubünden Lange Wanderungen sind auf der Lampertschalp und im ganzen alpinen Läntatal möglich. © Markus Casutt

September 2020

103


STORY

PFYNWALD | Wallis Die Rhone zwischen Leuk und Salgesch. © Switzerland Tourism, swiss-image.ch / Markus Bühler-Rasom

104

September 2020


STORY

ALETSCHGLETSCHER | Wallis Der größte Schweizer Gletscher schmilzt. © Valais/Wallis Promotion, Pascal Gertschen

Wallis = Patagonien / ARGENTINIEN

Von den flachen Steppengebieten im Norden geht die argentinische Provinz Patagonien im Süden in eine Gebirgslandschaft über, und hier liegen auch die riesigen patagonischen Eisfelder,die zusammen fast halb so groß sind wie die Schweiz. Der berühmteste und touristisch am besten erschlossene Gletscher ist der Perito Moreno. Kaum weniger eindrücklich ist der Große Aletschgletscher an der Südflanke der Berner Alpen im Wallis, der sich von der Jungfrauregion auf viertausend Metern hinunterzieht bis in die Massaschlucht, die zweieinhalbtausend Meter tiefer gelegen ist. Auf dem Jungfraujoch und den Aussichtspunkten Moosfluh, Bettmerhorn und Eggishorn werden einem die Größe und Schönheit des Aletschgletschers eindrücklich vorgeführt. Ein Problem allerdings hat der Aletschgletscher, das der Perito Moreno nicht kennt: Er schmilzt und wird pro Jahr bis zu fünfzig Meter kürzer.

Wallis = Tibet / CHINA

Es fehlen die Yaks und auf den Hügeln rundum die buddhistischen Klöster – und natürlich die chinesischen Besatzer. Ansonsten hat der Pfynwald im Wallis mit der frei fließenden Rhone, den Bergen im Hintergrund mit den Dörfern an ihren Abhängen durchaus Ähnlichkeiten mit Tibet. Natürlich gelten hier andere Maßstäbe: Das Autonome Gebiet Tibet ist 1,2 Millionen Quadratkilometer groß – die Fläche von Deutschland, Frankreich und Italien zusammen. Der ganze Kanton Wallis bringt es nur auf gut 5'000 Quadratkilometer. Der zweite große Unterschied ist die Höhe: Das Walliser Rhonetal liegt auf gut 500, Lhasa, die Hauptstadt Tibets, auf 3'650 Metern. Und die Dufourspitze, höchster Punkt der Walliser Alpen, ist zwar stolze 4'634 Meter hoch, einige Berge im Hochland von Tibet jedoch über 7'000. Irgendwo haben solche Vergleiche halt ihre Grenzen. Immerhin ist man dank dem Lötschberg-Basistunnel sehr viel schneller im Wallis als im Tibet, wohin keine Direktflüge aus der Schweiz angeboten werden.

September 2020

105


Waadt = Sevilla / SPANIEN

Die Kathedrale von Sevilla aus dem fünfzehnten Jahrhundert ist die größte gotische Kirche Spaniens. Neben dem maurischen Königspalast Alcázar und der Stierkampfarena Plaza de Toro ist sie eines der Wahrzeichen der lebensfrohen Hauptstadt der südspanischen Region Andalusien, die auch als »Wiege des Flamencos« bekannt ist. Angeblich soll Christoph Kolumbus in der Kathedrale bestattet sein. Viel weniger berühmt, aber ebenso imposant ist die Kathedrale von Lausanne. Mit ihrem Bau wurde rund zweihundert Jahr früher als in Sevilla begonnen. Aber sie ist im selben Stil gehalten; sie gilt als eines der wichtigsten gotischen Bauwerke Europas mit maßgeblichem Einfluss auf die Entwicklung dieses Baustils. Zu dessen bekanntesten Vertretern gehören Notre-Dame de Paris, der Mailänder Dom, das Rathaus von Brüssel oder der Papstpalast in Avignon. Eines hat die Kathedrale von Sevilla jener von Lausanne voraus: Ihr Glockenturm, die Giralda, ist ein umgebautes ehemaliges Minarett.

LAUSANNE | Waadt Die Kathedrale von Lausanne ist ein gotisches Prachtexemplar. © Lausanne Tourisme

Waadt = Schottisches Hochland / GROSSBRITANNIEN

Um in der Vallée de Joux zu bleiben: Der Hügelzug des Dent de Vaulion über dem Lac de Joux, bis 1'482 Meter hoch, erinnert an das schottische Hochland: karge Hügellandschaft, Trockenmauern, Vegetation, die dem rauen Klima trotzt. Sogar eine Whisky-Brauerei gibt es im Tal: Die Distillerie du Risoux in Les Charbonnières wurde in den 1990er-Jahren vom Spenglermeister und freisinnigen Abgeordneten im Waadtländer Großen Rat Dominique Bonny gegründet. Hier wird unter anderem der Single Malt „Isle of Joux“ gebraut. Drei Unterschiede seien erwähnt: In der Vallée de Joux weiden kaum Schafe. Die Männer tragen keine Röcke. Dafür ist Schottland nicht für seine Uhren bekannt, während einige berühmte Uhrenmanufakturen in der Vallée de Joux ihren Hauptsitz haben: JaegerLeCoultre in Le Sentier zum Beispiel oder Audemars Piguet in Le Brassus.

106


DENTDEVAULION | Waadt Der Dent de Vaulion mit Sicht auf den Lac Brenet und den Lac de Joux. © Switzerland Tourism, swiss-image.ch / Max Schmid


Solothurn = Vilnius / LITAUEN

Sie preist sich als „schönste Barockstadt der Welt“ an: Vilnius, die Hauptstadt Litauens, hat nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1990 die lange vernachlässigte Altstadt größtenteils renoviert. Dort sind zahlreiche Kirchen und weitere Gebäude im Barockstil zu bewundern, aber auch Bauwerke aus der Gotik und der Renaissance. Verglichen mit Vilnius (knapp sechshunderttausend Einwohner), ist Solothurn (siebzehntausend Einwohner) winzig. Doch auch in dessen Altstadt, zum größten Teil zwischen 1500 und 1800 errichtet, sind diverse Architekturstile zu sehen, wobei der Barock vorherrscht. Die weiße Kathedrale Sankt Ursen mit ihrer grünen Kuppel, erbaut in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts und seit 1828 Sitz des katholischen Bischofs von Basel, dominiert das Stadtbild. Ihr Turm und die Fassade sind im spätbarocken Stil gehalten; der schlichtere Innenraum ist bereits klassizistisch. An warmen Abenden trifft sich am Ufer der Aare mit Terrassenrestaurants und Bars ein fröhliches Volk im Ausgang.

Uri = Fjord / NORWEGEN

Der Vierwaldstättersee, der sich von Flüelen im Kanton Uri bis in die Stadt Luzern erstreckt, wird mit seinen tief eingekerbten Seitenarmen gern mit norwegischen Fjorden verglichen. Der südlichste Arm – genannt Urnersee – ist besonders magisch. Die eleganten Vierwaldstättersee- Dampfer aus der Belle Époque sind natürlich nicht mit den robusten Postschiffen der Hurtigruten vergleichbar. Und im Packeis stecken zu bleiben, riskiert man in der Innerschweiz auch nicht, denn der Vierwaldstättersee gefriert nicht einmal im kältesten Winter. Aber den Eindruck, auf einen norwegischen Fjord hinunterzublicken, kann man trotzdem bekommen, zum Beispiel wenn man in der Abenddämmerung von der Rigi Hochflue in Richtung Flüelen schaut.

SOLOTHURN Solothurn mit Altstadt und Aare. © Solothurn Tourismus / Tino Zurbrügg

Unrnersee | Uri Panorama von der Rigi Hochflue Richtung Seelisberg, Vierwaldstättersee und Flüelen. © Switzerland Tourism, swiss-image.ch / Martin Mägli

108


PUSCHLAV | Graubünden Der Lago di Saoseo im Puschlav/Valposchiavo. © Moiola

Graubünden = Indian Summer / NORDAMERIKA

Der Indian Summer ist eine trockene, warme Periode im Spätherbst in gewissen Gegenden Nordamerikas: von Neuengland über das Ohio- Tal, die Region der Großen Seen, den Mittleren Westen und den nördlichen Teil der Great Plains in den USA bis hinauf nach Kanada. Begleitet wird er von strahlend blauem Himmel und intensiver Färbung der Bäume. Doch um den Indian Summer zu erleben, ist kein Transatlantikflug nötig. Eine Bahnfahrt über Albula und Bernina reicht – und diese ist ganz für sich genommen schon ein erstrangiges touristisches Erlebnis. Im Puschlav oder Valposchiavo, dem südlichen, italienischsprachigen Bündner Tal, zum Beispiel am idyllischen Saoseo-See, ist der Spätherbst mindestens genauso schön. Und weil im Tal praktisch nur Bio-Landwirtschaft betrieben und zudem größter Wert auf traditionelle, lokale Speisen gelegt wird, ist hier die Chance, vorzügliches Essen vorgesetzt zu bekommen, bedeutend größer als in den USA.

Eine Weltreise durch die SCHWEIZ

Jeder reist, und jeder tut es gerne. Doch bevor wir in die Ferne schweifen, sollten wir mal wieder an das Denken, was so nahe liegt. Das Tessin zum Beispiel mit seinen Schluchten und Flüssen oder das Wallis mit seinen Bergen und Gletschern, die locker mit denjenigen Patagoniens mithalten können. Artur Kilian Vogel hat für sein Buch „Eine Weltreise durch die Schweiz“ die schönsten Orte der Schweiz zusammengeführt. Nicht nur machen die Bilder Lust aufs Urlaub machen im eigenen Land, sie zeigen auch auf, dass die Schweiz weit mehr kann als Matterhorn und Kapellbrücke. Artur Kilian Vogel, „Eine Weltreise durch die Schweiz“, Wörterseh Verlag, ca. 35.– FACES-Leserinnen und -Leser können das Buch unter Nennung des Codewortes ag20ws zum Spezialpreis von CHF 29.90 statt 34.90 (ink. Porto und Verpackung) bestellen. Über www.woerterseh.ch, per Mail an leserangebot@woerterseh.ch oder unter 044 368 33 68. 109


PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH

Products of the Month Zu gewinnen auf faces.ch

Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.

Saubermann Der Schlüssel zu schöner Haut? Die richtige Reinigung – und zwar jeden Abend, schonend und gründlich. Der Bestseller dafür ist die Cleansing Butter von The Body Shop, von der alle 22 Sekunden weltweit ein Produkt über die Ladentheke geht. Und das hat seinen Grund, beruhigt die Reinigungsbutter dank Kamille während der Anwendung doch selbst sensible Haut. Camomile Sumptuous Cleansing Butter verschmilzt bei Hautkontakt zu einem sanften und milden Öl, das Make-up und Unreinheiten sofort entfernt. Zurück bleibt eine gereinigte, gepflegte und erfrischte Haut. Das für seine

A night out Cleansing Butter verwendete Kamillenöl bezieht The Body Shop aus einer Kooperative in Großbritannien, die Kamille ohne Pestizide anbaut. Reinigen und pflegen Sie Ihre Haut samtweich, und holen Sie sich dafür bei uns eines von zehn Produkten von The Body Shop Camomile Sumptuous Cleansing Butter im Wert von je ca. 20.–.

Das Kleid ist gebügelt, das Haar sitzt, geschminkt sind wir auch. Was jetzt noch fehlt, ist der passende Duft, der dafür sorgt, dass sich jeder nach uns umdreht. Good Girl Supreme von Carolina Herrera verleiht uns dieses gewisse Etwas, das unserem Auftritt den letzten Schliff gibt. Beeren und ägyptischer Jasmin machen den Auftakt, gefolgt von Tuberose und dem Herzstück aus gerösteten Tonkabohnen. Eine Mischung, lieblich und sexy zugleich und dabei absolut unwiderstehlich. Nach einer Weile zeigt sich Vetiver in der Basis, der der weiblichen Komposition die passende Bodenhaftung verleiht, damit wir auf dem Floor die ganze Nacht lang die Dancing Queen geben können. Good Girl Supreme von Carolina Herrera ist ein

Aufmerksamkeitsgarant, der mit seiner Mystik jeden um den Finger wickelt, der ihn einmal erlebt hat. Hüllen auch Sie sich in den neuen Duft von Carolina Herrera, und gewinnen Sie bei uns einen Flakon mit 80 ml im Wert von ca. 175.–.

PRODUKTE ZU GEWINNEN AUF FACES.CH


faces.ch/bonuscard

Die Faces Card ist die coolste Kredit- und Memberkarte der Schweiz. Mit ihr erhältst du nicht nur geniale Upgrades, Rabatte und Gutscheine bei ausgewählten Partnern, du wirst auch als VIP zu unseren Events eingeladen und sammelst Bonuspunkte mit jedem Einkauf.

QR Code scannen, teilnehmen, gewinnen. Viel Glück!


#WaveOfUnity: Together we can!

Was für ein Jahr! Da kommt dieses Virus an und verändert mal eben die Welt. Solidarität und Zusammenhalt sind die Schlagwörter, und so haben auch wir unseren Beitrag geleistet und die Initiative #WaveOfUnity ins Leben gerufen. Wir sind stolz, dass... ...über 2'000 Personen unsere Initiative geteilt haben, ...eine Reichweite von schätzungsweise über 4 Millionen erreicht werden konnte ...und mit der „Wave of Unity“ knapp CHF 6'500.– gesammelt wurden. Diesen Betrag runden wir auf CHF 10'000.– auf und spenden an das Rote Kreuz, das wiederum ehrenamtliche und wichtige Hilfsaktionen zur Krisenabwehr unterstützt. Wir danken allen, die an #WaveOfUnity teilgenommen haben und zudem unseren geschätzten Partnern für die Unterstützung unserer Initiative:


D

A

S

B

E

S

T

E

I

M

S

E

P

T

E

M

B

E

R

Wir haben Hoffnung. Auf die nächste Runde und dass ab Herbst alles besser wird. Dennoch sorgen wir vor und decken uns mit Tischlampen ein, die uns beim Wälzen der schönsten Coffeetable-Books Licht spenden. Unsere Nägel bepinseln wir mit Bronze, unsere Lider in Perlmutt, und an den Füßen tragen wir Schuhe mit Karos, in Fuchsia oder im opulenten Barock-Stil.

„I’m a proud non-reader of books.“ Kanye West

September 2020

113


Warmblut

F

S n a k e : S c h u h e u n d Ta s c h e n

A

S

1

2

H

I

O

N

G

O

O

D

Anmutig durchs Leben schlängeln und gleichzeitig elegant aussehen? Dafür leihen wir uns mal kurz die Haut unserer schuppigen Freunde und statten uns für den Herbst mit Schuhen und Taschen in Schlangenhaut-Optik aus.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 By Far, „Billy“, Schultertasche aus Kalbsleder, ca. 459.– 2 Adidas Originals, „Falcon“, Sneakers aus Rindsleder mit Schlangeneffekt, ca. 120.– 3 Miista, „Marcelle“, High-Heel-Stiefeletten aus Leder, ca. 385.– 4 Bottega Veneta, „The Pouch“, große Clutch aus gerafftem Pythonleder, ca. 3'600.– 5 Paris Texas, Ankle-Boots aus Leder, ca. 362.– 6 Alaïa, „Renee“, Clutch aus lasergeschnittenem Pythonleder, ca. 1'939.– 7 Miu Miu, Schultertasche aus Ayers-Leder mit Python-Print, ca. 2'950.– 8 Aeyde, „Lidia“, Stiefel aus Kalbsleder mit Schlangeneffekt, ca. 503.– 9 Manu Atelier, „Ruched Demi“, Schultertasche aus Leder, ca. 534.– 10 Marni, Stiefel mit Python-Effekt aus Leder, ca. 929.– 11 Acne Studios, Ankle-Boots aus Kalbsleder mit Python-

Print, ca. 506.–

114

September 2020

S


F

A

S

H

I

O

N

1

G

O

O

D

Chain Gang

S

2

K e t t e n : S c h u h e u n d Ta s c h e n

Ketten gehören schon lange nicht mehr nur an den Hals. Durch ihren Ausbruch finden wir sie nun überall – egal ob an Taschen, Heels oder Sandalen. Die Rebellen entdecken sich jetzt von Grund auf neu und gehen an den aktuellen Accessoires auf eine wilde Reise.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

1 Ganni, Bauch-Kroko-Gürteltasche aus Leder, ca. 372.– 2 Gianvito Rossi, Sandalen aus Leder, ca. 800.– 3 Bottega Veneta, Pumps aus Mesh und Leder, ca. 1'100.– 4 Miu Miu, kleine Matelassé-Schultertasche aus Leder, ca. 1'200.– 5 ATP Atelier, „Mariotto“, Pumps aus Leder, ca. 389.– 6 By Far,

„Rachel“, Mini-Schultertasche aus Veloursleder mit Leoparden-Print, ca. 284.– 7 Yuzefi, „Dip“, Schultertasche aus Leder, ca. 498.– 8 Gucci, „Horsebit“, Slingback-Pumps aus Pferdeleder, ca. 852.– 9 Acne Studios, „Musubi“, Tasche aus Lammleder, ca. 1'190.– 10 Tom Ford, verzierte Pumps aus Ziegenleder, ca. 859.– 11 Porte & Paire, flache Schuhe aus Leder, ca. 230.– 12 Moschino, Mini-Handtasche mit Logo aus Leder, ca. 508.– 13 Rosantica, „Teresa“, verzierte Tote aus Baumwolle, ca. 584.– September 2020

115


Fairy Tale

F

Vi c t o r i a n : S c h u h e u n d Ta s c h e n

A

S

1

2

H

I

O

N

G

O

O

D

Retro-Looks haben es uns angetan. Wir gehen in eine Zeit zurück, in der es noch gigantische Ballabende mit traumhaften Kleidern gab. Mit Prunk, Rüschen und Tamtam versetzen wir uns in eine märchenhafte Stimmung und träumen vom Prinzen auf dem Schimmel – oder vom Postboten mit unseren langersehnten Paketen.

3

4

5

6

7

8

9

10

12

13

11

1 Rosantica, „Moneta“, Mini-Tasche aus Samt, ca. 444.– 2 Gucci, MarmontPantoletten aus Wildleder, ca. 700.– 3 Casadei, verzierte Pumps aus Samt, ca. 712.– 4 Zac Zac Posen, „Eartha“, Mini-Handtasche aus PVC, ca. 419.– 5 Giannico, „Louis“, verzierte Mules aus Leder, ca. 596.– 6 Pinko, „LOVE BABY FULL LOVE“, Schultertasche aus Leder, ca. 313.– 7 Miu Miu, Matelassé-Schultertasche aus Samt, ca. 1'335.– 8 Chie Mihara, „E-GREECE“, Pumps mit Riemen aus Leder, ca. 362.– 9 Vanina, „Juliette“, Tote Bag aus Satin, ca. 235.– 10 Dolce & Gabbana, Pumps aus Mesh, ca. 964.– 11 Alexander McQueen, „Victorian“, Stiefeletten aus Leder, ca. 1'057.– 12 AGL, Ellipse-Boots aus Kalbsleder mit Ledersohle, ca. 577.– 13 Prada,

Clutch mit Schmucksteinen aus Lammleder, ca. 2'401.–

116

September 2020

S


F

A

S

H

I

O

N

1

G

O

O

D

Sweetheart

S

2

F u c h s i a : S c h u h e u n d Ta s c h e n

Rosa Brille, Herzchen und Schmetterlinge im Bauch: Es ist offensichtlich, wir sind verliebt. Und zwar in die knallige Fuchsia-Farbe, der wir genauso wenig widerstehen können wie der Einladung unseres aktuellen Schwarms.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

1 Miu Miu, Pumps mit Kristallen aus Leder, ca. 744.– 2 Balenciaga, „Hourglass Sling“, Tasche aus Leder, ca. 1'563.– 3 Prada, Gürteltasche mit LogoSchild aus Nylon, ca. 679.– 4 Adidas, „Tubular Doom“, Sneakers aus Nylon und Wildleder, ca. 169.– 5 Salvatore Ferragamo, „The Studio“, Mini-Handtasche aus Leder, ca. 1'554.– 6 Nicholas Kirkwood, „Monstera“, Mules aus Kalbsleder, ca. 733.– 7 The Attico, Pumps mit Riemen aus Leder, ca. 753.– 8 Bottega Veneta, „WHIRL“, Tasche aus Kalbsleder, ca. 1'850.– 9 Emilio Puc Stiefel aus Wildleder, ca. 929.– 10 A.P.C., „Demi-Lune“, Schultertasche aus Leder, ca. 314.– 11 Stella McCartney, „Falabella“, Schultertasche aus Polyester, ca. 426.– 12 Prada, Stiefeletten mit eckiger Kappe aus Leder, ca. 870.– 13 Marc Jacobs, Shopper mit Logo-Print aus Polypropylen, ca. 182.– September 2020

117


Rusty

B

N a g e l l a c k i n B ro n z e

E

1

2

A

U

T

Y

G

O

O

D

So langsam müssen wir trotzdem vom Sommer und blauem Wasser wieder auf den Herbst und seine Erdtöne wechseln: Mit rostigen BronzeTönen auf unseren Nägeln denken wir an bunte Blätter und Kastanienbäume.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Alessandro, „Brown Metallic“, vegan, ca. 17.– 2 Kia Charlotta, „Portugese Sunset“, vegan, ca. 20.– 3 Exurbe, „Armed Amazon“, vegan und tierversuchsfrei, ca. 21.– 4 Kester Black, KB Colours in „Tutu“, vegan und atmungsaktiv, ca. 24.– (perfecthair.ch) 5 Lov, Lovinity Metallic Nail Laquer in „Melted Copper“, mit glossigem Finish, ca. 6.– 6 Anny, „The New Copper“, splitterresistent und schnelltrocknend, ca. 14.– (marionnaud.ch) 7 Manhattan, Last & Shine in „Goddess in Bronze“, langanhaltend, ca. 4.– 8 Mark Weiss, „02 Lava Red“, ohne tierische Inhaltsstoffe, ca. 28.– 9 CND, Creative Play in „Lost in Spice“, leichte Applikation, ca. 20.– (galaxus. ch) 10 Butter London, Nail Nacquer-Vernis in „Bit Faker“, hohe Deckkraft, ca. 22.– 11 Nars, „Delos“, glossiges Finish, ca. 30.– 118

September 2020

S


B

E

A

U

T

Y

G

1

O

O

D

Berry

S 2

Lippenstifte in Fuchsia

Wir lieben Erd-, Heidel- und Himbeeren so sehr, dass wir sie auf unseren Lippen gleich mit in den Herbst nehmen möchten: Für eine Portion gute Laune und eine Verlängerung des Sommers sorgen diese Lippenstifte in satten Waldbeer-Tönen!

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Clove + Hallow, Lip Crème in „Blooming“, Peta-zertifiziert, ca. 21.– 2 Elizabeth Arden, Eight Hour Cream Lip Protectant Stick in „Blush“, mit SPF15, ca. 27.– (net-a-porter.com) 3 Tom Ford, Lip Color „Electrique“, ca. 65.– 4 Clarins, Joli Rouge Velvet in „Raspberry“, matt, ca. 36.– 5 Kure Bazaar, „LIPSTICK Mat“, ca. 49.– 6 Gucci, Rouge à Lèvres Satin in „Cassie Magenta“, ca. 55.– 7 Killian, Le Rouge Parfum Heaven

Rouge Satin Lipcolor in „Shocking Rose“, pflegend, ca. 66.– (globus.ch) 8 Illamasqua, Antimatter Lipstick in „Physical“, mit pflegendem Vitamin E, ca. 27.– (net-a-porter.com) 9 Hermès, Rouge Hermès in „Rose Velours“, matt, ca. 65.– 10 Nars, Satin Lipstick in „Damage Control“, cremiges, sattes Finish, ca. 35.– 11 Chantecaille, Lip Veil in „Pink Lotus“, mit afrikanischem BaobabÖl, ca. 49.– September 2020

119


Mermaid

B

Lidschatten in Perlmutt

E

1

2

A

U

T

Y

G

O

O

D

Das schöne Glitzern der Wellen im Meer wollen wir auch weiterhin bei uns behalten – mit Lidschatten in Perlmutt übertragen wir dieses Schimmern auf unsere Lider. Dank cremigen Texturen und leichter Applikation können wir den zauberhaften Augenaufschlag ganz einfach nachschminken.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Marionnaud, Make Me Happy My Silky Eyeshadow in „Festive Wine“, ca. 13.– 2 Clinique, All About Shadow in „Sugar Cane“, ca. 32.– 3 Chantecaille, Mermaid Eye Color in „Copper“, wasserfest, ca. 41.– (niche-beauty.com) 4 Avril, Le Fard in „Désert“, feuchtigkeitsspendend, ca. 7.– (ecco-verde.ch) 5 Nars, Powerchrome Loose Eye Pigment in „Castaway“, hochpigmentiert, ca. 49.– 6 Clarins, Ombre Satin in „Glossy Brown“, ca. 35.– 7 Sisley, Phyto-Ombre Eyeshadow in „Silky Cream“, langanhaftend, ca. 48.– 8 Lily Lolo, Pressed Eye Shadow in „Starry Eyed“, ca. 12.– (ecco-verde.ch) 9 Dr. Hauschka, „White Opal“, ca. 19.– 10 Collistar, Silk Effect Eyeshadow Mono „Ice“, ca. 20.– 11 Naturaglacé,

Eye Color Palette in „Nude Beige“, mit seidigem Finish, ca. 48.– (globus.ch)

120

September 2020

S


B

E

A

U

T

Y

G

1

O

O

D

Silky

S 2

Haaröl

Strapaziertes Haar vom Sonnenbaden? Nach Salzwasser und Hitze brauchen unsere Spitzen eine Extraportion Liebe! Mit Essenzen aus Jojoba, Avocado oder Argan liefern wir unserer Mähne mit diesen Haarölen die richtige Pflege.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Dr. Hauschka, „Haaröl“, mit Neem, Kamille, Weizenkeimöl und Rosmarin. 75 ml, ca. 17.– 2 Grow Gorgeous, „Repair Heat Protection Leave-In Oil“,

bändigt Frizz und schützt. 100 ml, ca. 33.– (niche-beauty.com)

3 The Body Shop, „Coconut“, mit biologischem Kokosnussöl und Sojaöl. 200 ml, ca. 13.– 4 Moroccanoil, „Treatment Light“, für feines Haar. 100 ml, ca. 59.– 5 Björn Axén, „Hair Oil Smooth & Shine“, für ein seidig-glänzendes Finish. 75 ml, ca. 32.– 6 Philip B, „Rejvuenating Oil“, mit Jojoba- und Walnussöl. 60 ml, ca. 49.– (net-a-porter.com) 7 Aésop, „Shine“, silikonfrei und hydratisierend mit frischem Duft. 25 ml, ca. 33.– 8 Aveda, „Dry remedy daily moisturizing oil“, sorgt für glänzend seidiges Haar. 30 ml, ca. 42.– 9 Sisley,

„L’Huile Précieuse Cheveux Brillance et Nutrition“, feuchtigkeitsspendend. 100 ml, ca. 100.– 10 Paul Mitchell, „Marula Oil“, mit süßem Duft. 50 ml, ca. 66.– 11 Olaplex, „Bonding Oil No. 7“, gegen Frizz und mit Hitzeschutz bis 330°C. 30 ml, ca. 33.– (niche-beauty.com) September 2020

121


Dream on

J

F a r b i g e U h re n

E

W

E

L

1

2

L

E

R

Y

G

O

O

D

Ein Einhorn gefrühstückt, auf dem letzten Trip hängen geblieben oder auf der Suche nach dem Goldtopf am Ende des Regenbogens verloren gegangen? Welche Sprüche wir uns auch immer anhören müssen, wenn wir diese Uhren tragen: Die Modelle sind es Wert, sich ein dickes Fell zuzulegen. Selten hat der Blick aufs Handgelenk im tristen Herbst dermaßen für Stimmungsaufheller gesorgt.

3

4

5

6

7

8

9

10

12

13

11

1 Zenith, „Defy Classic Rainbow“, ca. 34'900.– 2 Franck Muller, „Vanguard Lady Classic“, ca. 9'480.¬– 3 Chopard, „Happy Diamonds Joaillerie“, ca. 28'900.– 4 Fossil, „Limited Edition Lyric Three-Hand RoseGold-Tone Stainless-Steel Watch“, ca. 200.– 5 Guess, „Purple Rainbow“, ca. 175.– 6 Thomas Sabo, „Damenuhr Arizona Spirit Abalone Groß“, ca. 385.– 7 Maurice Lacroix, „Eliros Rainbow“, ca. 590.– 8 Kenzo, „Animal Tiger Head Rainbow“, ca. 291.– 9 Hublot, „Big Bang Unico Rainbow“, ca. 87'000.– 10 Rolex X MAD Paris, „Rolex Daytona Rainbow“, ca. 108'733.¬– (farfetch.com) 11 Swatch, „New Gent Multiboost“, ca. 80.– 12 Bvlgari, „Astrale“, ca. 25'974.– 13 G-Shock, „DW-6900SP-1“, ca. 169.– 122

September 2020

S


J

E

W

E

L

L

E

1

R

Y

G

O

O

D

Hang on

S

2

C re o l e n m i t A n h ä n g e r n

Creolen sind ein echtes Schmuck-Staple: Je nach Kombination und Größe wirken sie elegant, schick oder cool. Um den einfachen Creolen jedoch das gewisse Etwas zu verpassen, zeigen wir hier Paare mit speziellen Anhängern.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

1 Maria Black, „Como“, ca. 100.– (farfetch.com) 2 Pilgrim, „Air“, vergoldet, ca. 21.– 3 Bijou Brigitte, „747505505“, ca. 9.– 4 Rosefield, „Sunray Pendant Hoops“, ca. 40.– 5 Jo & Judy, „Floating Heart“, vergoldet, ca. 61.– 6 Swarovski, „Sparkling Dance Rainbow Ohrringe“, vergoldet, ca. 129.– 7 Sabrina Dehoff, „Creoles Gold With Pendant Leaf and Cross“, ca. 125.– 8 Andrea Fohrman, „Rainbow Saphire“, aus 18kt gold, ca. 444.– (net-a-porter.com) 9 Chan Luu, vergoldete Perlen-Ohrringe, ca. 79.– 10 Isabel Marant, „gold tone bone earrings“, ca. 67.– (net-a-porter.com) 11 Chloé, „Callie“, ca. 290.– (net-a-porter.com) 12 Essentiel Antwerp, Ohrringe in schwarz, ca. 60.– 13 Nach Bijoux, „Shrimp Mini Hoop Earring“, ca. 38.– September 2020

123


Hausausgaben

L

A rc h i t e c t u re B o o k s

I

1

2

V

I

N

G

G

O

O

D

Und wenn wir schon bei Inneneinrichtung sind: Auch tolle Bücher können unser Zuhause verschönern! Mit diesen Coffee-Table-Books über Architektur lassen wir uns inspirieren und faszinieren. Ach ja, dekorativ sind die dicken Wälzer dann übrigens ebenfalls.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Macarena Abascal Valdenebro, „Old Houses Made New“, teNeues, ca. 80.– 2 Han Slawik, Julia Bergmann, Matthias Buchmeier, Sonja Tinney & Robert Klanten, „Container Atlas“, Gestalten Verlag, ca. 70.– 3 Bettina Hintze, „Kleine Häuser“, Prestel, ca. 85.– 4 Philip Jodidio, „Cabins“, Taschen, ca. 25.– 5 Philip Jodidio, „100 Contemporary Houses“, Taschen, ca. 21.– 6 Dominic Bradbury, „Off. Häuser in freier Natur – innovativ und autark“, Prestel, ca. 60.– 7 Tessa Pearson & gestalten, „The Home Upgrade“, Gestalten Verlag, ca. 55.– 8 Philip Jodidio, „Small Architecture“, Taschen, ca. 21.– 9 Tessa Pearson & gestalten, „Super Buden“, Gestalten Verlag, ca. 57.– 10 Philip Jodidio, „Homes For Our Time“, Taschen, ca. 72.– 11 Francesc Zamora, „150 Best Tiny Space Ideas“, Harper Collins Publ.

USA, ca. 38.–

124

September 2020

S


L

I

V

I

N

G

G

1

O

O

D

Lights on

S 2

Ti s c h l a m p e n

Cooles Design schafft Freude, also weg mit der grob verkabelten Glühbirne an der Decke! Ob im Schlafzimmer, Büro oder Salon: Mit diesen zeitlos stylischen Tischlampen zeigen wir, dass es auch anders geht.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

1 Kartell, „Big Battery transparent“, mit LED-Licht, ca. 301.– 2 Made, Otha , ca. 109.– 3 Iittala, „Leimu“, ca. 406.– 4 Verpan, „Wire“, aus verchromtem Stahldraht, ca. 589.– 5 Tom Dixion, „Bell“, aus poliertem Stahl, ca. 630.– (connox.ch) 6 Micasa, „Marta“, mit Details aus Holz, ca. 119.– 7 Fritz Hansen, „Night Owl midnight blue“, mit asymmetrischem Schirm, ca. 216.– 8 Pulpo, „Stellar Grape“, mundgeblasene Glaskuglen, ca. 3'145.– 9 Kare, „Tischleuchte Geometrix Weiss“, Akazien-Massivholz, ca. 299.– 10 Artemide, „Dalu“, aus thermoplastischem Material, ca. 134.– (goodform.ch) 11 Muuto, „Cosy in Grey“, ca. 221.– (nunido.ch) 12 Marset, „Bicoca Anthrazit“, mit LED-Licht und Akku, ca. 184.– 13 Louis Poulsen,

„Panthella mini“, aus Metall und Kunststoff, ca. 396.– (galaxus.ch) September 2020

125


Into the wild

T

Camping Gear

R

1

2

A

V

E

L

G

O

O

D

Würmer sollte man nicht essen. Nur abseilen, wenn Sie die Tiefe kennen. Und den zugefrorenen höchstens See robbend überqueren! Soviel zu den besten Überlebenstipps, die dann einschlagen, wenn Camping zu Survival wird. Vorübergehend reicht Ihnen wohl die passende Ausrüstung, damit Sie beim Ausflug in die Wildnis nicht bereits am Feuermachen scheitern.

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1 Alomejor, Mini-Kompass und Karabiner aus Zinklegierung, ca. 7.– 2 Woodman’s Pal, Machete aus Leder und Stahl, ca. 164.– 3 Robens,

„Kiowa“, Zelt aus Polyester und Leichtmetall für bis zu 10 Personen, ca. 1'607.– 4 Easy Camp, Reparaturset für elastische Schnüre von Zelten aus Gummizug, ca. 15.– 5 Jay Tesk e, Glocke gegen Bären aus Leder und Messing, ca. 32.– 6 Exped, „Swiss Piranha RT120“, Heringe aus Kunststoff, ca. 17.– 7 Leatherman, „Free K2“, Multitool mit Schraubenzieher, ca. 98.– 8 Shomer Tec, Escape-Schnürsenkel aus gewebtem Technora, ca. 19.– 9 Trek’n Eat, gefriergetrocknetes Mousse au Chocolat, ca. 9.– 10 Optimus, Brennstoffflasche aus Metall, 1'000 ml, ca. 21.– 11 Face Link, Camp Dusche aus PVC-Material, 20 l, ca. 14.– 126

September 2020

S


T

R

A

V

E

L

G

O

O

D

S

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

12 Meru, Tasse aus Edelstahl mit Klapphenkel, 300 ml, ca. 6.– 13 Savonnerie Patounis, Kernseife aus Olivenkernöl, ca. 4.– 14 Anthony, 12 Blatt Shower Sheets, ca. 26 .– 15 Meru, wasserdichter Packsack aus Polyamiden, ca. 10.– 16 Meru, Gummihammer aus Polypropylen, ca. 15.– 17 Newnewshop.ch, Outdoor-Camping-Schlafsack, ca. 56.– 18 Nobite, „Textile Kleidung“, Antimückenspray. 200 ml, ca. 28.– 19 Ledlenser, „MH7“, Stirnlampe aus Kunststoff, ca. 63.– 20 Heimplanet, „The Cave Black Cairo Camo“, limitierte Edition in All-Black, ca. 807.– 21 Aquapac, „Mini-Whanganui“, wasserdichter Brustbeutel aus Polyurethan, ca. 31.– 22 Gerber, Leitungsverstärker zum Fischen, ca. 38.– 23 Helinox, „Chair One“, XL Faltstuhl aus Polyester, ca. 158.– 24 Primus, „Essential Trail Stove Duo“, Gaskocher aus

Stahl, ca. 37.–

September 2020

127


EVENTS The art of sipping vino

Mit ihrem spontanen Live-Auftritt sorgte Musikerin NAOMI LAREINE für Stimmung!

1.7., VIICE VERSA, Samigo Amusement, Zürich Text: Angela Sisca Fotos: Darko Kizic Ready to party? Am 1. Juli gab’s im Samigo Amusement in Zürich ordentlich was zu feiern! Um den Sommer so richtig willkommen zu heißen, ging es um das, was warme Sommerabende noch schöner macht: Wein. Mit lässiger Musik von DJ Platinum und einem fetzigen Live-Auftritt der Zürcher Newcomerin Naomi Lareine feierte das Zürcher Duo Mirco Ludolini und Garrett Greuter den Launch ihres neuen „VIICE VERSA“-Weines – unter den Gästen die Freunde der Gründer und natürlich die FACES-Family! Wie nun also „the art of sipping vino“ funktioniert, hat uns VIICE VERSA grad mal vorgemacht: cool, urban, unkompliziert und hochwertig. Highlights: Ein erfreuliches Wiedersehen nach langer Zeit, sonniges Wetter, coole Beats und guter Wein! Fazit: Komplizierte Geschmacksbeschreibungen machen einen Wein nicht unbedingt lecker – es geht auch einfacher.

Say cheese!

LADINA MATUMONA und PHILOMENA ANZ von Philo

Eisgekühlt am besten.

FACES-Herausgeber STEFAN BERGER mit Freundin ANNETTE WINTER .

Wenn draußen der Regen tobt, wird die Party einfach nach drinnen verlegt, bis die Sonne wieder strahlt! 128

Beauty strahlen in die Kamera.

Bitte nachschenken! Der Wein überzeugt auch mit coolem Design. Einfach schön: LINA HEUSS und LAURA LAUENER .

Wie man richtig feiert? FATOS CAKOLLI und KENAN MIDZO machen es vor – so wie sie es von ihrem PartyLabel TUZ MUZ kennen.

Classy und cool zugleich:

STEFANIA HILIK und YOLANDA NGO.

September 2020


BEDA GREUTER und TUGCE COMPAGNONE

stoßen an.

Friends und Family sind das Wichtigste: MYKEL COSTA , KESHET „KIKI“ HEGGLIN und Sängerin NAOMI LAREINE .

Wenn es ums Aussehen geht, kann VIICE VERSA keiner was vormachen – selbst die Korken sind cool.

Wie es sich gehört, begrüßen sich VIICE-VERSA-Owner sowie Gastgeber MIRCO LUDOLINI und DARIO GRAF von der Autowelt Schweiz mit einem Handschlag – Bro-Code eben.

Von Regen bis Hitze war an dem Tag alles dabei – FABIO MARZO und MIRCO WOLF genießen deshalb jeden Sonnenstrahl.

Auch mit dabei sind BEKIM GJONI , NIKITA KOVEOS und TAJAN NOVAKOVIC .

Who run the world? Girls!

Mitgründer von VIICE VERSA und Gastgeber GARRETT GREUTER und seine Ehefrau CRISTEL GREUTER zeigen sich wie frisch verliebt – einfach süß!

Gemeinsam lächeln die Turteltauben ZERA ISMAILI und ADRIAN ISMAILI in die Kamera. September 2020

Auch mit an Board: SHEWIT MICHAEL , Media Managerin bei VIICE VERSA. 129


EVENTS Bohemian Rhapsody 12.6., Launch ByAdushka, Hotel Vitznauerhof, Vitznau Text: Marina Warth Fotos: Alex Lambrechts Mode muss nachhaltig sein. Schluss aus. Das sieht auch Karin Kämpf so und macht es uns mit dem Onlineshop ByAdushka nun besonders einfach, an die coolen Teile nachhaltig produzierender Labels zu kommen. Ein solcher Launch will gefeiert werden, und so fanden sich Karin Kämpf, Freunde und Fans am 12. Juni 2020 am Vierwaldstättersee ein. Der Dresscode: Bohemian Chic, den auch die Kleider und Blusen von My Sleeping Gypsy sowie die Hüte von Lola Hats verkörpern, die bei ByAdushka.com auf neue Besitzer warten. Um Speis und Trank war das Hotel Vitznauerhof bemüht, das gleichzeitig die Location für das eine oder andere Foto-Shooting bot, waren die Gäste doch gerade passend gekleidet und die Abendstimmung mit Blick auf Rigi und Co. mindestens so atemberaubend wie die glückliche Gastgeberin. Highlights: Die Outfits der Gäste, die Ibiza-Flair in die Innerschweiz brachten. Fazit: ByAdushka hat nicht nur die coolste Mode, sondern feiert auch die besten Partys. Die nächste findet im Rahmen des ZFF am 26. September 2020 in der Frauenbadi in Zürich statt. Tickets gibt’s unter info@byadushka.com. Bitte Platz nehmen und lächeln fürs Gruppenfoto! Kinderprogramm: Stand-up-Paddling!

4

Genießen die Nähe zum Wasser: TSITALIYA MIRCHEWA (Visual & Brand Storyteller), MAYA MARBURGER (Founder & Owner Marburger Jewellery) und KARIN KÄMPF (Founder & Owner ByAdushka).

ALEX LAMBRECHTS fotografiert LANA BURIC und HANNA KOBILIC am

Vierwaldstättersee.

Zwei Grazien in ihrem Element: JASMINE BRUNNER (Model, Co-Founder & Owner Rogues Artist Management) mit MAYA MARBURGER (Co-Founder & Owner Marburger Jewelry).

That’s what friends are for: KARIN KÄMPF und JULIA FAULHABER

Die Schwestern TAMARA und NATASCHA teilen die Liebe zur Mode und die Freundschaft zu ByAdushka-Gründerin Karin.

Content Creator, Model und Bloggerin MARINA SUMMER macht ihrem Namen in der untergehenden Sommersonne alle Ehre.

(Founder & Owner Faulhaber Marketing) feiern gemeinsam den Launch von ByAdushka.

Stehen auf nachhaltige Mode und coole Sonnenbrillen: KARIN KÄMPF und HELGE VAN DYK

(Composer, Founder & Owner Van Dyk Music).

GIULIA BRUHIN (Max Mara Schweiz), TAMARA , LANA und KARIN KÄMPF .

130

September 2020

Mit LiveMusik aus St. Tropez wird am Vierwaldstättersee gefeiert.


SCHWEIZER PA R F U M P R E I S 2020

SAVE THE NEW DATE Mittwoch, 2. Sept. 2020 E r s a t zd a t u m aufgr und von COVID -19!

Sponsoren

Charity-Partner

Partnerhotel


KRÖNEN SIE DEN MOMENT MIT SCHÖNHEIT B I S Z U 1 8 S T U N D E N W I E D E R G A B E DAU E R , S TA U B - U N D WA S S E R F E S T I G K E I T N A C H I P 6 7, A M A Z O N A L E X A U N D E I N E K R I S TA L L K L A R E A N R U F Q U A L I TÄT M A C H E N D A S U LT R A M O B I L E MODELL ZUM ECHTEN FREUND FÜR ALLE WEGE.

BEOSOUND A1 2. GEN. M U S I K , WA N N I M M E R S I E M Ö C H T E N

UVP CHF 350 F I N D E N S I E D E N N ÄC H S TG E L E G E N E N H Ä N D L E R U N T E R B A N G - O L U F S E N .CO M / F I N D - S TO R E


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.