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Carla Schwolow

Carla Schwolow

Text: Marina Warth

Explosion

Woher sie wohl kam, Jean-Michel Basquiats Kreativität, die ihn mit Farbe um sich schmeißen ließ wie ein wütendes Kleinkind am Bastel tisch? Vielleicht von den Drogen, von den Erlebnissen in den New Yorker Clubs, aus den Gesprächen mit Andy Warhol oder in seinen Liebschaften, ja vielleicht tatsächlich aus des Künstlers Innersten, wer weiß das schon. Gerade mal 28 wurde Basquiat, dessen Leben mindestens so bunt war wie seine Werke. Hier knüpft Midas’ Graphic Novel an, die des Meisters Schaffen und Wirken in Bilder fasst, knallbunt und kontrastreich. Paolo Parisi zeichnet Basquiats Weg nach, vom Spielen der Klarinette, dem Feiern in der Factory über die ersten verkauften Werke bis hin zum letzten Schuss, der den Künstler das Leben kostete. Paolo Parisi, „Basquiat. Ein Leben in Extremen – Graphic Novel“, Midas Collection, 128 Seiten, Hardcover, ca. 28.–

etherbaby ist ein Project von Elodie Graf, einer 20-jährigen Sängerin / Songwriterin / Produzentin, die in Zürich lebt. Ihre Musik ist geprägt von ihrer tief emotionalen, raumgreifenden Stimme, die von einer warmen und nostalgischen Produktion untermauert wird. Ihre Stimme wird mit der von Florence Welch verglichen, ihr Produktionsstil mit dem von Blood Orange und Lorde. Zuvor war sie sesshaft in New York, wo sie als Songwriterin mit dem Indie-Künstler Walia zusammenarbeitete. Was ist besonders am neuen Album?

IHR NEUES ALBUM, “DON’T BE YOURSELF, BE HAPPY”, HAT SIE AM 18. JUNI 2021 VERÖFFENTLICHT. DAS EXKLUSIVE INTERVIEW MIT ELODIE GRAF.

Es ist mein erstes Album unter meinem neuen Künstlernamen. Hauptsächlich schrieb und produzierte ich es aber im Jahr 2015, im Alter von 15 Jahren. Zu dieser Zeit hätte ich nie das Selbstvertrauen gehabt, das Album zu veröffentlichen, da es mir zu persönlich war. Die Lieder sind eine Dramatisierung, aber die Gefühle dahinter sind echt. Das Schöne an der Musik ist, dass sie uns durch Emotionen verbindet, welche oft schwierig in Worte zu fassen sind. Die Aufgabe des Künstlers ist es, ehrlich zu sein und den Menschen somit zu zeigen, dass sie nicht so isoliert sind. Genau darum habe ich auch mit der Musik angefangen; ich war einsam.

Um was gehen die Songs?

Alle Songs haben mit einer Suche nach Freiheit zu tun. Im Stück “Breaking Down” geht es zum Beispiel um eine Flucht vor der Realität. Die anderen Songs thematisieren das Beenden von schwierigen und einschränkenden Beziehungen.

Warum der Albumtitel: “Don’t Be Yourself, Be Happy”?

Einerseits ist das ein ironischer Witz, andererseits greift es das Thema der Freiheit auf. Viele Menschen werden durch das eigene «Ich» eingeschränkt, da sie eine feste Definition von sich selbst haben. Ich habe etherbaby angefangen, damit ich nicht immer mich selbst sein muss. Anfangs dachte ich immer, dass meine Zuhörer die Songs als «Elodies» Gedanken interpretieren. Dies bremste meine Kreativität extrem. Durch etherbaby habe ich ein poetisches «Ich» kreiert, welches der Kreativität freien Lauf lässt. Denn auch im wahren Leben ist es wichtig, sich immer wieder neu zu erfinden.

Was ist dein Lieblingssong aus dem Album?

“Always” ist mein Lieblingssong und für mich wahrscheinlich der schmerzhafteste und persönlichste. Es ist noch immer eine Herausforderung, dieses Stück vor anderen Menschen zu singen.

Was waren deine frühen musikalischen Einflüsse?

Jazz, R&B, Trip-Hop, Alt Rock, Psychedelia. Sarah Vaughan, Bill Evans, Charles Mingus, Nina Simone, Courtney Love, PJ Harvey, Björk, Radiohead. Zum Teil auch klassische Musik wie Ravel, Shostakovich, Bach.

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