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Fashion Shortcuts
FASHION SHORT CUTS
Text: Marina Warth
„The difference between style and fashion is quality.“
Giorgio Armani
2'000'000
Die größte Errungenschaft der vergangenen Jahre? Dass Sneakers High Heels im Club abgelöst haben. War früher irgendwann aufgrund schmerzender Ballen einfach Schluss, gehen wir heute so lange ab, bis die Sonne aufgeht. Nun gut, wir lieben Sneakers, aber müssen wir tatsächlich 2 Millionen dafür hinblättern? Drake hat’s getan, für Treter aus purem Gold, die Solid Gold OVO X Air Jordan, das bis heute teuerste Paar Sneakers der Welt.
Dior
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1 Sandro, Coatigan aus Wolle, ca. 419.–2 Karl Lagerfeld x Kenneth, Hose aus Hanf, ca. 800.–
Jede Saison kraxelt ein neuer Print aus den Tiefen des Mode-Fundus nach oben. Diesen Herbst schafft es das Lozenge- oder Rautenmuster, uns so sehr zu verzücken, dass wir Punkte, Karos und Co. einfach mal ein paar Monate lang links liegen lassen. Rauten können spießig sein oder richtig edel, punkig oder komplett abgefuckt – es hängt tatsächlich davon ab,
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wie wir den Print kombinieren. Auf Pullundern frönen wir damit dem PreppyChic, großfl ächig gedruckt auf Capes mimen wir die Superheldin. Nur eines mag die Raute nicht: Sie mit ihresgleichen zu kombinieren. Entscheiden Sie sich also für ein Teil, sei es der Mantel, sei es die Bluse oder die Tasche, aber übertreiben Sie es nicht. Natürlich ist es spannend, was auf dem Laufsteg abgeht, aber mindestens so sehr interessieren wir uns für die Outfi ts derer, die während der Fashion Week auf den Straßen wuseln. Bill Cunningham war einer der ersten, die die schrillsten Looks und nach Aufmerksamkeit lechzenden Gäste mit der Kamera einfi ng. Für die New York Times hat der Fotograf jahrelang auf den Auslöser gedrückt und anderen den Weg geebnet, die später als StreetstyleFotografen das große Geld verdienen sollten. Die blaue Jacke gehörte zum Markenzeichen Cunninghams, dem Rizzoli
Corona hat vielen Unternehmen das Genick gebrochen. Und dieser Umstand schmerzt besonders, wenn kleine Labels versuchen, in Sachen Nachhaltigkeit, Fairness und Co. alles richtig zu machen. Die in Norditalien in einer kleinen Fabrik von zwei Frauen von Hand hergestellte Tasche mit dem hübschen Namen La Bottega ist ein solches Projekt, das beinahe der Pandemie zum Opfer gefallen wäre. Die Shopper mit Bambusgriff werden aus lokal hergestellten Materialien und lediglich auf Bestellung produziert. Gefärbtes und geprägtes Kalbsleder vereint sich dabei mit gehäkeltem Baumwollgarn und das so spielerisch und in diversen Farben, dass wir damit ein Stück Sommer in den Herbst rübernehmen. Shopper „La Bottega“, ca. 590.–, vaycomm.ch/bottega
WE LOVE mit „Bill Cunningham Was There: Spring Flings + Summer Soirées“ ein neues Foto-Buch widmet. John Kurdewan & Steven Stolman, „Bill Cunningham Was There: Spring Flings + Summer Soirées“, Rizzoli, ca. 40.–
Cutie
Davis
Platzangst
Nun ja, wenn Sie es nicht gerne eng mögen, dann ist der Catsuit nichts für sie. Heute nicht und morgen noch weniger. Dabei ist dieser eigentlich die Winterversion des Jumpsuits, quasi das gepimpte Modell für die kalte Jahreszeit. Nun gut, unterm engen Catsuit tragen sich Spitzen-BHs nur mäßig ideal, und wer keine 1 Meter 80 groß ist, der dürfte mit der Passform kämpfen. Denn hier geht es nicht um ein Kilo mehr oder weniger, sondern um den richtigen Sitz der Taille, damit wir uns hier drin so sexy fühlen wie Catwoman und uns nicht vorkommen wie ein Kleinkind im Einteiler. Unser Tipp: durch die Modelle probieren und gegebenenfalls den Schneider Ihres Vertrauens aufsuchen. Weg mit den Sandalen, und her mit neuen Sneakers. Dabei setzen wir auf Modelle von den britischen Inseln. Von hier kommen nämlich die veganen Treter von LØCI, hergestellt aus aufbereitetem Ozeanplastik, Bambus, Gummi, Schaumstoff und Naturkork. Zehn Prozent der Einnahmen jedes Schuhpaars geht zudem an Organisationen, die sich dem Schutz der Meere und seinen Bewohnern verschworen haben. Die in Portugal produzierten Sneakers gibt’s von All-White bis Schwarz in unterschiedlichen Farb-Kombinationen und als Low-, Mid- und High-Top-Varianten ab ca. 162.– über lociwear.com zu kaufen.
Manchmal muss man ganz klein beginnen. Im Wohnzimmer zum Beispiel, wo Mode wie auf der Tupperware-Party von Hand zu Hand geht. Bei WaxUp Africa passten die Fans bald nicht mehr auf eine Couch, und so musste sie her, die eigene Boutique. Jetzt erobert das Westschweizer Label mit den bunten Prints auch die restliche Schweiz. Die Stoffe mit
LIEBLING
Fernweh
den farbenfrohen Mustern kommen aus Afrika, wo die beiden Gründerinnen Perrine und Caroline nach den schönsten Textilien für ihre Kleidung und Accessoires suchen. Die neueste Kollektion MADE IN AFRICA umfasst Foulards und Turbane, die jeden Träger und jede Trägerin auch im Norden vom warmen Süden träumen lassen. waxupafrica.com