FACES Schweiz - November 2017

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11 2017 NOVEMBER CHF 4.50

Jack Matusek Amara Karan PEOPLE, STYLE & STORIES CHF

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Harry Styles Sarah Mariegaard

Sayonara Zu Besuch im Reich der aufgehenden Sonne

... und es wird Regen geben.


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Wenn es regnet, stellen wir uns unter diese Schirme.

F A C E S

N O V E M B E R

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Starters 8 10 12 14 16 18 20 22

Contributors Editor’s Choice The Look Man The Look Woman The Look Beauty What they say Let’s face it Short Trip

Shortcuts 26 28 30 32

Eat & Drink Travel Beauty Fashion

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In den Eat & Drink Shortcuts haben wir alles für Ihr kulinarisches Wohl.

Jack Matusek Amara Karan

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Caro Daur präsentiert vor der Linse von Heidi Rondak die schönsten Trends des Winters.

Print matters: die coolsten Buchhandlungen aus aller Welt.

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Wir sprechen im Interview mit Soleima über Musik und Mode.

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Andreas Gabalier: ein Fall für den Beauty-Doc? Nö, aber für unseren Gesichter-Leser Pietro Sassi.

Regenjacken, mal in cool. Gibt’s bei uns in den Goods.

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People

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Just fly away: Wohin wir diesen Monat reisen, verraten wir in den Travel Shortcuts.

F A C E S

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BEAUTY DAYS MIT UNSEREM NEUEN ADVENTSKALENDER

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F A C E S

Fashion 54 70

Editorial „Am See“ by Norbert Bäres Editorial „Shop till you drop“ by Heidi Rondak

Style 64 68

N O V E M B E R

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Der Herbst ist da. Zeit für neue Mode und das mystische Editorial von Norbert Bäres.

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Country-Chic im Look Woman.

Insider: Soleima Story: Thomas Sabo

Story 36 78

Japan: das Gute am Gau Bookworm’s Paradise

The Goods 91

Vol. 11/2017

Events

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110 Swarovski, Crystal Wonderland, Villa Gernetto, Mailand 112 DSquared Party, Headquarter, Mailand

Wir polieren unser Haar mit Öl auf Hochglanz.

Last Facts 114 Martin Scorsese

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Ordentlich Creme für gepflegte Bärte.

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Was es über Harry Styles zu lästern gibt, lesen Sie im What they say.

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Helge Timmerberg reist mit Frank Zauritz nach Japan. Und nimmt uns in seiner Story einfach mit.

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Mit diesen Regenstiefeln bleiben die Füße trocken. F A C E S

Cover

N O V E M B E R

Wir schauen bei Thomas Sabo hinter die Kulissen.

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Model: Huan Zhou Image: Showbit Look von Jeremy Scott.


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S T A R T E R S

Impressum F A C E S

Herausgeber

C O N T R I B U T O R S

Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch

Chefredakteur Patrick Pierazzoli

Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin

Redaktionsleitung

Heidi Rondak

Heidi Rondak blüht dann auf, wenn draußen der Schnee fällt. Der Sommer ist so gar nicht ihr Ding – das mag daran liegen, dass die Berlinerin fotografiert und Weiß einfach den besseren Kontrast darstellt. Aufgewachsen im Schwarzwald, wollte Rondak erst Pilotin werden, dann Chirurgin und ist irgendwie doch beim Handwerk des Vaters gelandet, der bereits hauptberuflich auf den Auslöser drückte. Gute Wahl, sonst sähe unser Editorial „Shop till you drop“ (Seite 70) wahrscheinlich ganz anders aus. Da sind wir froh, denn uns gefällt’s.

Frank Zauritz Frank Zauritz hat Berlin mitgekriegt, da sprudelten Kreativität und Ehrgeiz noch aus jeder Ritze. Der perfekte Nährboden für einen Fotografen, der seine Agfamatic mit 18 dank eines Lotto-Gewinns von 1'555 DM gegen eine Nikon tauschte. Seitdem ist viel passiert: Zauritz ist gereift, seine Fotos sind es ebenso – die verhalten sich nach eigener Aussage aber genauso wie Whiskey im Holzfass. Wenn der in Berlin und Bayern lebende Fotograf nicht gerade Stars aus aller Welt portraitiert, dann reist er mit Autor Helge Timmerberg um die Welt. Wie nach Japan, dessen Bericht und Bilder Sie auf Seite 36 sehen können. 8

Marina Warth – marina@faces.ch

Grafikleitung

Gabriele de Risi

au Julia Gel

Menschen, die ohne Punkt und Komma sprechen, sind uns sympathisch. Die haben wenigstens was zu erzählen – und wenn es dann noch die Geschichten von Julia Gelau sind, hören wir umso lieber zu. Die 31-Jährige leitet unser FACES Büro in Berlin, ist Inhaberin ihrer eigenen Agentur HEAD & HEART und hält deshalb jobbedingt schon immer die besten News bereit. Julia hat Mode studiert und in diversen Agenturen gearbeitet, bis es sie zu uns verschlagen hat. Arbeitet sie nicht, geht sie laufen, schwimmen oder seit Neustem zum Yoga, trinkt Weißwein und Cola Light, tanzt, reist und trifft sich mit Freunden zum italienischen Soul-Food. Diesen Monat hat Julia für uns die Dänin Soleima interviewt, zu lesen auf Seite 64.

F A C E S

Japan ist Toys’r’us und Schlaraffenland in einem. Ein Paradies für jeden, der Anderssein mag und Verrücktheit verehrt. Wie Gabriele de Risi aus Mailand, freischaffender Autor und Blogger von Il Portinaio. Der Italiener steht auf alles, was aus dem Land der aufgehenden Sonne kommt, daneben auf Möpse (die Hunde) und Provinzgeschichten. Und weil sich de Risi in Tokio mindestens so gut auskennt wie der Bauer auf seiner Alm, hat er uns auf Seite 52 die besten Shoppingspots im großen japanischen Getümmel verraten.

Meret Ackermann – grafik@faces.ch Gina Boffa – grafik@faces.ch

Redaktion

FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch

Redaktion

Jessica Auer – jessica@faces.ch Angela Bacchini – angela@faces.ch

Design/Layout Helen Ingold Lisa Kraan

Autoren

Jessica Auer, Angela Bacchini, Linda Freutel, Julia Gelau, Gabriele de Risi, Pietro Sassi, Helge Timmerberg, Marina Warth

Fotos & Illustrationen

Norbert Bäres, Heidi Rondak, Frank Zauritz, pa picture alliance (dpa), Showbit, Wenn

Verlag

Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich

Anzeigen Schweiz und Deutschland

Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 37 Stefan Berger – berger@faces.ch Angela Meleti – meleti@faces.ch Serap Yavuz – yavuz@faces.ch

Norbert Bäres

Das Kino ist ein magischer Ort. Dunkelheit und Bilder kreieren diese Stimmung aus Spannung und Freude, der sich auch Norbert Bäres nie entziehen konnte. Davon fasziniert, war klar: Bäres wird Fotograf. Er arbeitete erst in der Werbung, schließlich in der Mode. Reisen schaffen ihm die Inspiration, die ein Kreativer braucht, den Rest machen die Menschen, die Bäres bei Shootings trifft. Für uns hat der Fotograf die neue Herbstmode inszeniert – mit Nebelschwaden und allem drum und dran. Sehen Sie selbst ab Seite 54.

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Abonnementspreise

FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 4.50 Jahresabo CHF 45.– / 15.–* *FACES-Member profitieren von einem Spezialangebot. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Anmeldung unter: member.faces.ch © Copyright 2017 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

FACES wird ausschließlich auf PEFC-zertifiziertes Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt.



S T A R T E R S

D I E

L I E B L I N G E

D E R

R E D A K T I O N

I N

D I E S E M

M O N A T

Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

Marco Rüegg, Redakteur Marina Warth, Leitende Redakteurin

Entdecker Ich habe mal wieder im Zelt geschlafen. Zwei Nächte lang. Und wissen Sie was? So schlimm war das gar nicht. Bis aufs Frieren, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls hat es mich nun gepackt, das Fieber nach Abenteuer und rauer Natur, nach sternenklaren Nächten und Landschaften, für deren Beschreibung es zu wenig Worte gibt. Das da draußen rückt den Blick zurecht und begradigt die Perspektive – und lässt mich mal wieder richtig das Leben spüren. Ich bin ready – wann geht’s los? Bis ich diese Frage geklärt habe, blättere ich im neuen Buch „Explorer“ der New York Times schon mal durch 25 Orte, die so weit weg vom Schuss sind, dass sich dorthin garantiert kein Pauschaltourist verirrt.

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On the road

Schwer im Kommen

Helge Timmerberg war wieder verreist. Wie meistens in den vergangenen 45 Jahren. „Die Straßen der Lebenden“ heißt sein neustes Buch und ist eine Sammlung von Geschichten, die uns der Rockstar der Reiseschriftsteller von unterwegs mitgebracht hat. Ich fass mich kurz: kaufen – und gebe Ihnen lieber ein Amuse Bouche. „Sie kam ganz nah heran, als ich ihr Feuer gab, und weil sie eine kleine Mulattin war, musste ich an ihr hinuntersehen, damit sich niemand verbrannte. Unter der Zigarette, die nun zu glühen und zu dampfen begann, sah ich prall mit Milch und Honig gefüllte Brüste. Drei ewige Sekunden lang gab ich mich dem Anblick hin, und „thank you“ sagte dann nicht sie, sondern ich. Es war ein aufrichtiges Dankeschön, aus tiefster Seele und reinstem Herzen, und es galt nicht nur ihr, sondern auch der Kraft, die solche Momente arrangiert. Die Hure verstand das. Und war berührt. Von dieser Mischung aus guten Manieren, optimaler Chancenverwertung und niedlicher Ehrlichkeit fühlte sie sich respektiert. Und sie respektierte mich. Es wurde nicht weiter gebaggert. Sie trat lächelnd zurück in die Finsternis und nahm ein bisschen von der Liebe mit.“

Andrew Garfield, Roger Federer, Alessandra Ambrosio... Sie stolzierten am Zürich Film Festival über den Roten Teppich (der dort, oho wie originell, grün ist). Doch der gewichtigste Star des ZFF 2017 glänzte durch Abwesenheit, respektive durch die Performance auf der Leinwand: In „Pop Aye“, dem Sieger des internationalen Wettbewerbs, der schon am Sundance Preise absahnte. Regisseurin Kirsten Tan erzählt den in Thailand angesiedelten MelanchoRoadmovie in ungewöhnlicher – oder einfach ungewohnter? – Bildsprache, schickt ihren Helden zum Karaoke mit Ladyboys und auf die Ladefläche klappriger LKWs. Aber wer ist der gefeierte Hauptdarsteller? Nun: Ein Elefant, der beim Casting mit seiner Ausstrahlung mausgraue 99 Artgenossen ausstach. Armer Tropf, der dort die Toiletten reinigen musste...

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n der Straße Was Looks vo t: unterscheide von anderen t. tä zi ti en Auth

Secret Service

Givenchy

Les-Hommes

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Er ist der Mann mit dem Knopf im Ohr. Immer auf der Hut, ständig unter Strom. Ein Auftrag jagt den nächsten und die eine Gefahr die andere. Ein Spiel von Katz und Maus – fragt sich nur, welche Position er heute hat. Jedenfalls ist er die Coolness in Person, von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, wie es sich für einen Spion so gebührt, der eben handelt anstatt ständig Martinis zu kippen. Bei Les Hommes und Frankie Morello schaut man sich ein paar Looks ab, setzt auf hochgeschlossene Lederjacken, derbe Boots und Sonnenbrille. Hemd, Krawatte, Tasche, Rucksack – irgendwo müssen die ganzen Features ja Platz finden, die einer wie er eben so braucht. Telefo11 ne, Kabel, Geld? Manches bleibt geheim, nur den Look, den wollten wir Ihnen hier nicht vorenthalten. 13

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1 Fendi, Sweatshirt, ca. 878.– 2 Byredo, „Apocalyptic“, Kerze mit schwarzer Himbeere, dunklem Holz und Papyrus, ca. 78.– 3 The Body Shop, „Activist“, Eau de Toilette mit Zitrusnote, Zedernholz und Ylang Ylang. 100 ml, ca. 40.– 4 Alexander McQueen, Seidenkrawatte mit Totenköpfen, ca. 170.– 5 Lanvin, Turnschuhe aus Wild- und Lackleder, ca. 413.– (mrporter.com) 6 Diesel, „DZT2001 – Full Guard“, Uhr mit Armband aus Leder und Gehäuse aus Edelstahl, ca. 359.– 7 Zign, „Weekender“, Tasche aus Leder, ca. 80.– (zalando.com) 8 Thomas Sabo, „Ethno Schwarz“, Armband mit Obsidian aus 925er Sterlingsilber, ca. 155.– 9 Givenchy, „Fitted Biker Coat“, aus Lammleder, ca. 5'108.– 10 H&M, Hemd mit Totenkopfmuster aus Viskose, ca. 40.– 11 DSquared2, Hose aus Wolle, ca. 1'062.– 12 Jimmy Choo, „Troyast“, Stiefel aus Leder und Polyester, ca. 862.– 13 Brixton, „Fiddler“, Mütze aus Baumwolle, ca. 43.– 14 Kenzo, „Eyes“, Kartenetui aus Leder, ca. 98.– (farfetch.com) 15 Scotch & Soda, Lederhandschuhe, ca. 119.– 16 Sowas Will Ich Auch, Pistolen-Flachmann aus Stahl, ca. 9.– 17 Woolrich, „Tech Backpack“, aus wasserabstoßendem Nylon, ca. 255.– 12

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Lammfell Blumen und in der kommen auch gut. nz ga t ad Großst

Farm Life

DSquard2

Balmain

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Wir entdecken unsere Naturverbundenheit und machen uns schmutzig. Etwa, indem wir durch die Wälder stapfen auf der Suche nach Reisig fürs Lagerfeuer oder solange bei den Lämmern sitzen, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Hier draußen ist das Leben ein anderes. Nicht sorgenfreier vielleicht, aber pragmatischer. So werfen wir uns dicke Wollstolas über die Schultern, um 10 beim aufkommenden Wind nicht zu Frösteln, setzen auf gestrickte Pullover oder karierte Röcke und auf Lederjacken mit ShearlingBesatz. Nun gut, wer wirklich mitanpackt, tut das garantiert nicht in den Boots auf dieser Seite – dafür vielleicht in den Gummistiefeln, die Sie in unserem Heft diesen Monat etwas weiter hinten finden. Sie werden 11 uns verzeihen, schließlich sind wir tief drinnen immer noch Stadtkinder.

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1 Pepe Jeans, „Lillia Blanket“, Schal aus Acryl, ca. 60.– 2 The Body Shop, „Olive“, Seife mit Öl von biologisch angebauten Oliven, ca. 5.– 3 Pascale Monvoisin, „Belleville“, Ohrring aus neun Karat Roségold und Harz, ca. 282.– (net-a-porter.com) 4 Calvin Klein, „City – K2G231G6“, mit Gehäuse aus Edelstahl und Band aus Leder, ca. 199.– 5 Dolce & Gabbana, „DG Millenials“, Schultertasche aus Kalbsleder, ca. 915.– (farfetch.com) 6 Santoni, Ankle-Boots aus Veloursleder, ca. 635.– 7 Woolrich, „W’S Wide Brim Hat“, Fedora aus Wollfilz mit Ripsband, ca. 159.– 8 Möbeldeal, Hocker aus Ziegenfell, ca. 166.– 9 Chloé, „Shearling Aviator Jacket“, aus Kalbs- und Lammleder, ca. 4'086.– (farfetch.com) 10 Anna Field, Fingerhandschuhe aus Polyester in der Farbe „cognac“, ca. 17.– 11 Esprit, Karo Rock aus Polyester und Viskose, ca. 100.– 12 Coach, Clocs aus Samt mit Glitter-Details, ca. 452.– 13 Scotch & Soda, Ledergürtel mit Nieten, ca. 69.– 14 Lee, „Relaxed Striped Knit“, Pullover aus Polyamid, Acryl und Wolle, ca. 139.– 15 Zanellato, Tote aus Leder und Kunstpelz, ca. 892.– (farfetch.com) 14

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MEINE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT.

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Oscar de la Renta

Schwanensee Wenn sie geht, dann tänzelt sie. Beinahe schwerelos schwebt sie über den Boden, berührt ihn nur mit den Zehenspitzen und streckt den schlanken Hals in die Luft. So zart und filigran zeigt sich auch ihr Make-up, das wie ein Windhauch auf ihrer Haut liegt. Ein bisschen Foundation, ein wenig Puder, etwas Highlighter: makellos. Das streng zurückgegelte und hinten zusammengebundene Haar gibt den Blick frei auf das Gesicht und die großen Augen, die mit Pastellfarben in Szene gesetzt werden. Kein Gloss, kein Lippenstift, höchstens etwas Balm gehört auf die Lippen, die sich beim Höhepunkt der Vorstellung zum stummen Schrei formen. Es gibt zwei Enden, ein gutes und ein böses. Wir wählen die Hoffnung und applaudieren begeistert. Stadtkinder.

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Jung Wang

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Ihr steht der dezente Look: Bella Hadid.

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1 Patrizia Pepe, Sandalen aus Sämischleder mit Federn, ca. 385.– 2 The Body Shop, „Skin Defence“, federleichte Essenz mit UV-Filter. 40 ml, ca. 25.– 3 Ciaté, veganer Nagellack in der Farbe „Cutie Pie“, ca. 15.– 4 Blue Hawaii, „Ipo“, faltenreduzierendes Elixir. 35 ml, ca. 115.– (perfecthair. ch) 5 Cartier, „Goutte de Rose“, blumiger Duft mit Vanillearoma. 100 ml, ca. 61.– 6 H&M, „Raspberry Lipbalm“, feuchtigkeitsspendende Formel, ca. 10.– 7 L.O.V., „Perfectitude Translucent Loose Powder“, leichte Pudertextur, ca. 19.– 8 Swarovski, „Hippy Halsband“, Samt-Choker, ca. 199.– 9 Vichy, „Idéalia“, Serum. 30 ml, ca. 50.– 10 Bobbi Brown, „Natural Brow Shaper & Hair Touch Up“, fixierende Augenbrauenfarbe, ca. 30.– 11 NYX Professional Makeup, Illuminating Stick in „Lavender Lust“, ca. 11.– 12 Lavera, So Fresh Mineral Rouge Powder in „Pink Harmony 04“, ca. 8.– 13 Essence, „Clean & Go“, Nagellackentferner, ca. 4.– 14 Philips, „MoistureProtect HP8372“, Haarglätter mit Keramikplatten, ca. 130.– 15 Guerlain, „Lip & Cheek Tint“, für Lippen und Wangen, ca. 40.– 16 Tigi, „Vivacious Volume“, nach Wassermelone duftender Haarspray. 300 ml, ca. 30.– 16

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PROMOTION

EINFACH NATÜRLICH SCHÖN BLEIBEN. YVONNE CATTERFELD KENNT DAS: immer auf den Punkt perfekt aussehen zu müssen. Doch sie sieht’s gelassen – und bewahrt sich ihre jugendliche Ausstrahlung mit der neuen Q10 Pflegeserie von lavera.

Lange Arbeitstage, Stress und die täglichen Belastungen des Alltags gehen mit der Zeit nicht mehr so spurlos vorüber. Die Haut braucht länger, um sich zu regenerieren und wird anfälliger für Schäden. Die Folge: Sie verliert zunehmend Die neue Pflegeserie von lavera mit natürlichem Q10

an Feuchtigkeit und Falten werden sichtbar. Für ihre äußere Schönheit setzt Yvonne auf die Q10-Pflegeserie von lavera Naturkosmetik. Die innovative Wirkstoff-Komposition mit natürlichem Coenzym Q10 und fünf Power-Inhaltsstoffen aus der Natur spendet lang anhaltende Feuchtigkeit und reduziert Fältchen nachweislich.

zu entspannen. Und mache mir auch gerne mal einen gesunden Smoothie – wahre Schönheit kommt auch von innen.“

„WAHRE SCHÖNHEIT KOMMT AUCH VON INNEN“ Wahre Schönheit ist abhängig von vielen Faktoren. Neben der richtigen Pflege sind ausgewogene Ernährung, Bewegung und eine positive Einstellung für Yvonne echte Schönheitsbooster. „Ich liebe es, nach einem Tag vor der Kamera nochmal raus in die Natur zu gehen, einfach

YVONNES BEAUTY-TIPP

Strukturieren Sie Ihren Tag und planen Sie dabei bewusst auch Zeit für sich ein, für ein wenig Schönheit und Wohlbefinden. Kleine pflegende Beautyhelfer dürfen uns dabei natürlich begleiten.


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Er war ein

frecher Junge

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Ü B E R

H A R R Y

He has just kept on

winning and winning –

maybe not The X Factor, but there’s no denying

Ich habe ihn gebeten, mehr

duschen,

mit einem einnehmenden Lächeln, der bekommen hat, was er wollte. Caroline

und ich habe ihm he’s golden. gesagt, dass ein

I DON’T THINK I’VE MET ANYONE WITH THAT LEVEL OF FAME THAT IS THAT UNAFFECTED BY IT. Ryan Tedder,

Frankly, my cat could’ve written

Flack, Moderatorin

OneRepublic

I KNOW HIM, HE COMES TO SEE ME IN LOTS OF SHOWS. AND YEAH, I CAN SEE THE INFLUENCE. BUT I DON’T SAY ANYTHING TO HIM, I JUST TELL HIM HE LOOKS NICE. I LIKE HIM.

Gemma Styles, Schwester

HARRY HAT SO EINE ALTE SEELE. ER MUSS SCHON EIN PAAR MAL GELEBT HABEN, DENN ER IST ERST

Harry wählt

Langeweile

vor Aufregung. Die Chance ist größer, dass ich nächste Woche zum Mars fliege als dass Harry irgendeiner

Sucht verfällt.

Ben Winston, Filmproduzent

bisschen Deo nie schadet.

Kendall Jenner

his songs

HE’S A

MUMMY’S

BOY.

SOMETIMES, HE PHONES UP TO FIVE TIMES A DAY. Anne Cox, Mutter

He’s like the new rockstar. He’s not up there doing what rockstars did in the 70’s. He’s doing what rockstars do in 2017, with such grace and style.

23. Harry Styles in about

10 minutes.

Tyler Johnson

Noel Gallagher

Jeff Bhasker, Musikproduzent

for president! Josh Peck, Schauspieler

Mick Jagger

I DON’T KNOW WHAT IT IS ABOUT THAT BOY, HE’S JUST

It’s pretty hard to

NOT FALL IN LOVE with HARRY Me and THE INCREDIBLY STYLES. WHOLE MUSIC CHARMING. I wanted to

Stevie Nicks

INDUSTRY probably have A CRUSH

ON HIM.

Rita Ora

Er hatte schlimmen MUNDGERUCH. Taylor Swift, Ex-Freundin

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S T Y L E S

F A C E S

Alexa Chung

ICH WÜRDE ES TOTAL HASSEN, HARRY ZU SEIN. ICH GLAUBE, ICH KÖNNTE DIESE UNGLAUBLICHE AUFMERKSAMKEIT NICHT MEISTERN.

N O V E M B E R

Liam Payne

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open a barber shop with him called „Hairy Styles“ but he won’t do it. He doesn’t call me back. Chris Martin


12 NOVEMBER 2017


S T A R T E R S

G E S C H I C H T E N

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G E S I C H T E R N

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Geduld ist keine von Andreas Gabaliers Stärken. Da Stirn und Nase fließend ineinander übergehen, ist der Fall klar.

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Dass Gabalier auf die Idee kommt, Volksmusik mit Rock zu mischen, wundert uns nicht. Schließlich zeigt des Musikers geknicktes Außenohr: Dieser Mensch ist ein bisschen verrückt.

Geduld 1

2

Die nach unten zeigende Nasenspitze ist ein Indikator für einen Menschen, der das Marionettenspiel beherrscht und sein Gegenüber spielend manipulieren und beeinflussen kann.

6

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Der Abstand zwischen Braue und Lid ist außen am größten. Das bedeutet, dass Gabalier situativ den Perfektionisten raushängen lässt.

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3

Er kann es nicht verschleiern, denn das leichte Kinngrübchen zeigt es klar: Andreas Gabalier neigt dazu, auf Mitmenschen und deren Kommentare betupft und leicht beleidigt zu reagieren.

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Schmale Oberlippen machen einen Menschen zwar nicht sympathisch, sind aber eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass ihr Inhaber besonders faktenorientiert ist.

Andreas Gabalier Text: Marina Warth, Analyse: Pietro Sassi

F

ür einen, der auf der Bühne den gutgelaunten Rocker mimt, ist Andreas Gabaliers Vergangenheit eigentlich viel zu dunkel. Der Vater begeht Suizid, die Schwester tut es ihm gleich. Zu viel, was Gabalier mit 23 verkraften muss. Und wir dachten, da drüben im Tirol 20

wäre die Welt noch in Ordnung. Umso bewundernswerter, dass sich Andreas Gabalier als zweitältestes von vier Kindern aus dem Loch nach oben kämpft. Die Steiermark ist sein Zuhause, seine Erfahrungen sind seine Inspiration. Alles schreibt er nieder, verpackt F A C E S

Schönes und Schlimmes in fröhliche Songs, die er in Lederhose und Hemd auf der Bühne zum Besten gibt. Keine normale Volksmusik, kein regulärer Rock – ein Zwischending, eingängig, spaßig und mit dem Zeug zum Dauerbrenner. 2014 gibt Xavier Naidoos Show

N O V E M B E R

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„Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ zusätzlich Schub, plötzlich kennt man Gabalier auch außerhalb seines Genres. Das Resultat: neue Chartplatzierungen, ausverkaufte Konzerte und überdies die Ehre, von Pietro Sassi analysiert zu werden.

*Pietro Sassi ist Experte in der Kunst des Gesichterlesens. Sein Wissen vermittelt er als selbstständiger Coach an Firmen und Privatpersonen in ganz Europa. Die aktuelle Analyse wurde aufgrund von Fotos erstellt. Für eine präzise Ermittlung von Neigungen und Fähigkeiten ist eine Live-Analyse unumgänglich. Mehr Infos unter: www.sassi.ch


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S T A R T E R S

S or Sh ort rt Tr T ip i I M

N O V E M B E R

S I N D

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I N . . .

Tiflis auf den Fluss. Relaxing ist angesagt? Dann nichts wie ab in die Bar Ambavi – ein bisschen alternativ, ein bisschen touristisch, aber die Preise für Drinks und Bier sind hier einfach unschlagbar.

Quartiere

Warum man nach Tiflis reist? Die Frage ist eher: Warum eigentlich nicht? Perser, Araber, Türken, Mongolen und Russen – sie alle waren da und haben ein Stück ihrer Kultur hier gelassen. Daher weht dieser Wind aus Tausendundeiner Nacht, diese Magie, die einen umgibt, wenn man hier durch die Gassen zieht. Ost und West, Zerfall und Entstehung liegen hier dicht an dicht, genauso wie die zahlreichen Cafés, Bars, Restaurants und Boutiquen, die die jungen Kreativen von Tiflis aus dem Boden stampfen. Brigitte Renz liebt ihre aktuelle Heimat, die sie nur für ein neues Abenteuer hinter sich lassen würde. Bis es soweit ist, führt sie uns diesen Monat jedoch durch Tiflis.

Wohnen

Der Name des Hotels Fabrika kommt nicht von ungefähr: In der ehemaligen Textilfabrik übernachtet man je nach Budget im Schlafsaal, Privatzimmer oder gar in der Suite. Das Fabrika liegt in der Altstadt von Tiflis, im Hinterhof warten coole Restaurants, Shops und die Kreativen der Stadt. Eine andere Unterkunft mit Geschichte ist das Rooms Hotel, das früher eine Druckerei gewesen ist. Heute beherbergt das Hotel mit Retro-Interieur alle, die es sich leisten können, etwas mehr für die Übernachtung auszugeben. Das Tekla Palace Hotel befindet sich mitten im Grünen – das historische Haus wurde zum hippen Boutique-Hotel umgebaut und liegt mitten im Stadtzentrum.

Essen

Die Karte des Aripana verschafft einen Überblick über die besten Spezialitäten verschiedenster Regionen Georgiens. Nachdem man hier üppig gespeist hat, liegen Bars und Cafés nicht weit, um noch einen Absacker zu nehmen.

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Eines davon ist das Café Velo, das italienisch-georgische Gerichte serviert – fusion kitchen mal anders. Richtig gute Pasta und leckere Desserts bringt das Lolita auf den Tisch, Restaurant und Bar in einem. Bei Gorgasali bestellt man am besten ein Assortiment von Pkhali (georgische Aufstriche aus Gemüse und Nüssen) und isst dazu frischgebackenes Brot. Die Terrasse hier ist wunderbar, und wers mag, stört sich auch nicht

am Schwefelgeruch der Thermalquellen, die hier gerade um die Ecke liegen.

finden kann. Aka Nanitas Design Studio liegt im schicken Quartier Vake – die Entwürfe der georgischen Designerin sind auch zuhause cool und angesagt. Alles, was Rocker, Skater, Punks oder Metal-Fans brauchen, findet sich im Freak Shop. Georgien produziert seit über 8'000 Jahren Wein und zwar mittels der Kvevri-Technik in großen Tonamphoren, in denen sich der Wein selbst filtert. Eine gute Auswahl heimischer Weine liefert die Wine Gallery. Gebrauchte Bücher aus der ganzen Welt warten im Books Café auf Ihre Auferstehung – hier wird geschmökert und dazu in wunderbar entspannter Atmosphäre Kaffee getrunken.

Shopping

Party

Bei Day Off wird jeder zum Stöberer. Hier findet man zwischen Fingerringen, Boots und Röcken bestimmt das eine Teil, das noch im Kleiderschrank fehlt. Noch mehr Ware mit Geschichte gibt’s am Dry Bridge Market, einem Flohmarkt, an dem man nicht nur alte Sowjetabzeichen, sondern auch Schmuck oder Teppiche

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Mtkvarze ist eine Institution. Hier wird nicht-kommerzieller Techno und House gespielt und das im historischen Gemäuer mit Blick

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Das Vake-Quartier ist Tiflis’ Reichenviertel. Hier gibt’s alles, was die Geldbörse leichter macht. Wer mit echten Georgiern ins Gespräch kommen will, tut dies im Anticafé: Hier bringt man seine Drinks selber mit und spielt Brettspiele mit Menschen, die nach einem Abend zu Freunden werden.

Must do

Im VakePark kann man inmitten von ganz viel Grün neue Energie tanken. Einen Spaziergang entfernt liegt der New Mziuri Park, wo ein cooles Café und Openair-Kinos und Konzerte auf einen warten. Mit der renovierten Stehseilbahn gehts hoch zum Kus Tba, dem Schildkrötensee, von wo aus man eine herrliche Sicht auf die Stadt und die umliegende Natur genießt. Auch cool: Vom 29. und 30. Alle Stock des Luxus-Hotels Adressen Biltmore blickt man auf alle gibt’s auf Himmelsrichtungen von Tiflis faces.ch und isst im eigenen Restaurant sogar noch richtig gut.

Events

Artisterium 4. bis 14.11. Jährliches Kunstfestival, an dem nationale und internationale Künstler ihre Arbeiten zeigen. Brigitte Renz ist Reisemacherin. liebt Georgien. hasst nichts. www.brigitterenz.wordpress.com


NEUER FIESTA

Feel. Ever y. Fiesta. Moment. Den neuen Ford Fiesta gibt es ab sofort auch in der exklusiven Ausstattungsvariante Vignale. Sie geniessen ein luxuriöses Fahrgefühl und kommen mit Stil an Ihr Ziel. Er fahren Sie jetzt mehr auf w w w.ford.ch.


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Mit der Lizenz zum Töten Von einem, der auszog, das Schlachten zu lernen. Und dem es dabei keineswegs um martialische Triebbefriedigung als vielmehr um eine Form von Kunst geht. Die feine Klinge des Jack Matusek: Text: Linda Freutel

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I E W E L T H A T von schnöden Chiasamen endgültig die Schnauze voll. Wir wollen wieder etwas Ehrliches auf dem Teller haben. Ohne den ganzen Hipster-Schnickschnack. Und da kommt Jack Matusek wie gerufen. Der junge Texaner serviert uns nämlich ein buntes Buffet purer Fleischeslust: von der Bratwurst bis zum Rinderhack. Aber nicht so plump wie das jetzt vielleicht klingen mag, sondern in allerfeinster Instagram-Qualität. Posierend zwischen abgehängten Rinderlenden, im Closeup mit blutverschmierter Schürze oder als bewegtes Bild im DIY-FleischwolfTutorial macht der 26-Jährige mit dem Sunnyboy-Lächeln aus brachialer Metzgerei eine elegante Küchenkunst für den trendbewussten Foodie. Endlich ist Fleisch essen wieder salonfähig. Mehr noch: Das ganze blutige Drumherum ist es ebenfalls. Mit dem Body eines Calvin-Klein-Models und dem Charme

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von Crocodile Dundee gelingt ihm die Neuinszenierung eines Handwerks, das Tiere tötet und in Stücke teilt, mit einer Finesse, die vorverurteilenden Ekel durch Ästhetik ersetzt. Plötzlich ist Schlachten schön. Und Wurst delikat. Trotzdem erklärt sich die matusek’sche Magie weniger mit dem Wasser, das einem im Munde zusammenläuft, wenn der Mode-Metzger seine Klingen mit der Muße eines Malers durch eine Schweineschwarte gleiten lässt. Es ist viel eher eine spirituelle Urgewalt, die den Betrachter packt und tief verborgene Sehnsüchte weckt. Ja, in jedem wohnt doch irgendwie dieser verdammte Höhlenmensch, der endlich mal nach draußen will. Und der bei Matusek auch mehr als willkommen ist. Workshops im Zerlegen von Rinderhälften, Stopfen von Därmen oder Räuchern von Schweineohren sind nämlich sein Angebot an alle, denen neureiche Sommelier-Seminare F A C E S

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zu mainstream geworden sind. Und keine Sorge vor spaßgebremsten AnstandsParolen; stänkernden Vegetariern wirft der Schönling mit den Cowboystiefeln nämlich ganz galant den Knüppel zwischen die Beine. Er liebt Tiere, sagt er! „Zum Wohlergehen des Tieres gehört das Recht auf ein gutes Leben und ein schmerzfreies Schlachten. Diese Grundsätze sind das höchste Gut meiner Arbeit.“ Und genau deshalb ist es auch sein großer Traum, eine eigene Viehzucht mit einer ethisch korrekten Schlachterei und einer Schule für angehende (Hobby-)Metzger zu gründen. Und zwar am liebsten daheim in Texas. Jack hat nämlich langsam Heimweh. Immerhin ist er bereits seit mehr als zehn Monaten unterwegs; als reisender Metzger-Geselle, der internationales Wissen über Wurst und SchlachterTradition lernen will. Dafür stationierte der BWL-Absolvent bereits in diversen französischen Schlachthäusern, ging nach Italien, war in Deutschland und sogar in Dänemark. Natürlich nicht ohne seine hungrige Fangemeinde teilhaben zu lassen. Auf jackmatusek.com gibt es alles zum Nachlesen und Ansehen. Ob dabei Blut fließt? Was für eine Frage. Klar fließt Blut! Aber keine Sorge. In erster Linie fließt das Herzblut eines hübschen Nachwuchs-Metzgers, das beim Zuschauer Appetit auf eine fast schon verpönt geglaubte Genusskultur weckt. Einfach köstlich!


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180 Grad Es gibt viele Wege zum Glück. Und mal ehrlich: Geradeaus ist doch einfach zu langweilig. Amara Karan stolpert erst durch marmorgeflieste Hallen, bevor sie endlich das tut, was ein vernünftiges Mädchen eigentlich nicht sollte: schauspielern. Text: Marina Warth

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I E WA L L S T R E E T ist ein Mekka für alle, die nach Kohle geifern wie ausgezehrte Wölfe nach einem Stück Fleisch. Hier steigst du ein, springst die Stufen rauf bis du ganz oben stehst, die Taschen voller Geld und die Seele im Rucksack des Teufels. Amara Karan hat sich daran versucht, an dieser Welt, so glatt wie ein frischpolierter Lamborghini. Jeden Tag erscheint sie im Blazer und jongliert mit Zahlen, weil man das eben so macht als Oxford-Absolventin. Und weil es das Beste ist, was Einwanderer-Eltern für ihre Tochter wollen. Die Karans kommen als singhalesische Tamilen in den 80ern von Sambia nach London. Hier wächst Amara mit der Idee auf, das Maximum aus sich rauszuholen und die Möglichkeiten der neuen Heimat bis auf den Grund auszuschöpfen. Fleiß und Ehrgeiz überdecken das kleine Etwas, das da in ihrem Innern pocht und mit jeder Stunde am Schreibtisch immer lauter nach Anerkennung schreit. Kein Jahr stöckelt Karan in der Finanzwelt auf und ab, bevor sie irgendwann einfach damit aufhört. Aus dem Deux-Piece werden Jeans und Shirt, das adrett zurückgebundene Haar weicht der wilden Mähne. Amara Karan will Schauspielerin werden. Ein Wunsch, der die Eltern zur Verzweiflung bringt. Ihre Tochter? Die hat doch alles! Doch wie geht das eigentlich, wenn man gerade seinen hochbezahlten Job hingeschmissen hat wie ein zerknülltes Brotpapier? Karan denkt, googelt, fragt nach. „Ich möchte Schauspielerin werden, können Sie mir helfen?“ Eine Agentur nimmt sie auf, und was dann geschieht, liest sich tatsächlich wie das neuste DisneyMärchen: Wes Anderson ruft an. Der US-Regisseur dreht da so ein Ding, „The Darjeeling Limited“, und hat da wen im Kopf, eine junge Frau müsste es sein mit indischem Aussehen, dunklem Haar, dem vollen Programm. Bingo für Amara Karan! Vom Banker zum HollywoodStar. Plötzlich steht ihr Name auf Pla-

katen, wird ihr Foto auf Kampagnen gedruckt. In der Londoner U-Bahn erschrickt sie sich, als sie sich selber auf den Filmplakaten sieht. Das ist 2007, ein Jahr später kollabiert die Börse. Da sind die Eltern Karan beruhigt, steckt die Tochter nicht im Mahlwerk der talwärts ratternden Zahlen, sondern in einem hübschen Kleid, unterwegs auf irgendeinem Roten Teppich. Heute ackern ein Manager, ein Agent und ein Publizist für die 33-Jährige, die seit dem Zusammentreffen mit Wes

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Anderson regelmäßig auf den Besetzungslisten von Filmen und Serien steht. Bald arbeitet sie mit Xavier Dolan, dem hochgelobten Jung-Regisseur, an dessen erstem englischsprachigen Streifen „The Death and Life of John F. Donovan“ mit. Sie spielt eine Lehrerin – eine Rolle, die erst Adele verkörpern sollte, und deren Besetzung weder von Karans Ethnie noch ihrem Aussehen beeinflusst ist. Ihr Können gab den Ausschlag. Und das ist eigentlich die größte Auszeichnung.

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Schokolade ist Soulfood. So ganz stimmt das natürlich nicht. Denn lässt man mal die Kalorien beiseite, bleibt von der leckeren Sünde leider noch mehr, was eigentlich aufs Gewissen schlagen sollte. Schlechte Produktionsbedingungen der Bauern beispielsweise oder nicht recycelbare Verpackungen. Ombar hält mit seiner Philosophie dagegen: Vom RohstoffLieferanten bis zum Kakaobauer werden alle Beteiligten der Wertschöpfungskette fair behandelt, die Packungen lassen sich recyceln und teilweise sogar kompostieren. Zusätzlich steckt in allen roh produzierten Schokoladen von Ombar weder raffinierter Zucker noch irgendwas vom Tier oder sonst wie Bedenkliches, was die Seele belasten könnte. Ombar, Tafeln in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen à je 25 g oder Buttons in Tüten à je 25 g, ca. 4.– T O

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Entscheide dich! Wir haben Hunger aber keine Ahnung, was wir kochen wollen. Ideen liefern die Holzwürfel von Foodie Dice: Schütteln, werfen, und schon steht fest, was heute auf dem Menü steht. Jeder der Würfel leistet seinen Beitrag: Protein- und Kohlenhydratquelle, Kochmethode, Kräuter, Gemüse und Gewürze. Es gibt so viele unterschiedliche Kombinationen, dass garantiert nie zwei Mal dasselbe auf dem Tisch steht. Liz und Sarah Downey, „Foodie Dice“, ca. 23.– (www.uncommongoods.com)

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esambrötchen, Cheddar, Zwiebeln, Salat, Essiggurke, Rindfleisch, Sauce. Das ist ein Big Mac von Mc Donalds – gleich geblieben seit 1976. Vielleicht in Sachen Zutaten, aber garantiert nicht beim Preis. Deshalb erhebt der Big-Mac-Index jährlich die Preise eines Burgers in unterschiedlichen Ländern. Im Juli 2017 steht an der Spitze dieser Liste mit 6.74 Dollar (wen wundert’s...) die Schweiz, gefolgt von Norwegen, Schweden und an vierter Stelle den USA. Wer günstiges Fast Food sucht, der findet den McDonalds-Klassiker für lappige 1.70 Dollar in der Ukraine – billiger geht’s nicht.

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Kühe, Schweine, Hühner – dazwischen ein Bauer, der nicht nur füttert und melkt, sondern auch noch ständig mit dem Handel über die Preise seiner Lebensmittel verhandelt. Die Lage ist schlimm und zwar so sehr, dass sich alleine in Frankreich über 600 Landwirte jährlich das Leben nehmen. Welche Zwänge und Mechanismen eines globalisierten freien Marktes auf unsere Bauern wirken, zeigt die Dokumentation „Bauer unser“ am Beispiel der österreichischen Landwirtschaft. Immer billiger, immer schneller. Das kann nicht funktionieren – weder für Mensch noch Tier. Ein Film, der ordentlich die Agrikultur aufwirbelt. Robert Schabus, „Bauer unser“, Edition Filmladen, ca. 17.–

The farmer

Brownie UN F U C K

„I owe it all to little chocolate donuts.“ John Belushi



Far Far Away PLA C E S

Wer im Winter im Urlaub nicht noch mehr frieren will als Zuhause, der liest jetzt besser nicht weiter. Wir sind keine Masochisten, aber die Kälte im Norden kann man genauso genießen wie die Hitze im Süden. Deshalb reisen wir jetzt nach Island. Dort raubt einem nicht nur die Temperatur den Atem, sondern besonders die Landschaft. Schwarzer Stein, Kraterlandschaften, Weite bis zum Horizont: Hier zeigt sich Island in seiner ganzen Schönheit. Es lohnt sich, ganz weit nach draußen zu fahren, in den Norden der Insel ins Fljot Valley ins hügelige Troll Peninsula. Hier befindet sich nämlich die Deplar Farm, eines der einsamsten Luxushotels in Europa. Rundherum ist nichts, Gras und Natur, that’s it. Dafür überzeugt das Innere umso mehr: viel Stil und noch mehr Geschmack, Holz und Stein, ein Gym- und Yoga-Studio, Whirlpool, Massage-Studio, Bars, ein Kino... Und wer vor der Entspannung doch noch den Adrenalin-Flash braucht, der kriegt diesen beim Heli-Skiing oder Schlittenfahren auf den Pisten rund ums Haus. Zur Stärkung gibt’s dann von typisch isländischen Spezialitäten wie Skyr und Lachs so viel man essen kann – die sternengekrönte Crew weiß genau, was sie tut. Das Doppelzimmer gibt’s ab 2'430.– pro Nacht und beinhaltet neben der Unterkunft auch alle Mahlzeiten, täglich zwei geführte Ausflüge und den Transfer von und zum Flughafen Akureyi. Deplar Farm, Deplar 570, Fljot, Skagafjörur, Island, www.elevenexperience.com

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Kurztrips sind Auszeiten vom Alltag. Kleine Nischen, in denen man Sorgen und schlechte Gedanken mal für ein paar Tage zur Seite schiebt und sich dem Sog einer Stadt hingibt. Wer Manolo Blahnik nach Reisen nach Paris oder Berlin mal etwas Neues sucht, dem hilft die App weekengo. Die Wochenendreise-App inspiriert zu Trips in coole Städte, die man nicht immer sofort auf dem Schirm hat, und liefert zudem immer direkt die günstigste Flug-Hotel-Kombination auf einen Blick. Weekengo, kostenlos für iOS und Android

„I get more tired by travelling than anything.“

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uf Ibiza gehen die Uhren genauso schnell oder langsam wie zuhause. Aber das Gefühl ist ein anderes. Alle sind happy und gechillt. Man spricht vom Flow, diesem merkwürdigen Etwas, der hier einfach so viel entspannter ist wie anderswo. Für sein Buch „Ibiza Bohemia“ macht sich Stylist Renu Kashyap auf die Suche nach dieser Magie des spanischen Eilands, portraitiert Menschen, die hier leben und mit den Jahren selbst zu Attraktionen werden, und bannt die Faszination Ibizas auf 300 Seiten in Wort und Bild. Renu Kashyap, „Ibiza Bohemia“, Assouline, ca. 107.–

Hippie Home

Bin dann mal weg

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Partner:

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L I E BLING

Oh, hello beautiful

Tulip Fever

Es ist wieder Zeit, etwas besser auf uns zu achten. Nicht Rockstars können mehr als Bühnen zum Beben bringen. Zum Beinur in Sachen spiel hübsche Kinder zeugen. Aktuell stiehlt Kravitz-Tochter Zoë dem Kalorien, damit Vater sogar ordentlich die Show. Nicht nur, dass die mittler weile wir über den 28-Jährige mit „X-Men“ oder „Mad Max: Fury Road“ Winter unter die weitaus erfolgreicheren Streifen auf die Leinden dicken wand bringt wie der alternde Lenny, sie sieht auch Pullover auf Plakaten viel schöner aus. Zoës neuster Coup: kein die Zusammenarbeit mit Yves Saint Laurent Beauté als Michelinneue globale Botschafterin. Schon 2016 arbeiteten Kravitz Männchen ranund der französische Kosmetikkonzern zusammen, ab sofort gehen die beiden nun noch öfters Hand in Hand. züchten, sondern besonders bei der Pflege. A P P Deshalb päppeln wir gestresste Winterhaut nun mit wohltuenden Masken glückMake-up bei Promis entlich rosig. Die schönsten deckt, und Lust kommen vom koreanischen darauf, das Label Kocostar, das einWerk nachzumal mehr beweist, dass schminken? uns die Asiaten in Sachen Grandios! Wenn Beauty mehr als eine Armman jetzt nur länge voraus sind. Die noch wüsste, Slice-Masken von Kocostar Cindy Crawford welche Kosgibt’s etwa in den Ausmetika da auf führungen Ananas, Gurke, die makelloMelone, Tulpe, Rose oder sen Gesichter NUMBER Sonnenblume. Nicht nur gepinselt wuron wegen Konsumkrise: das Äußere überzeugt: Im de... GlamScout 2017 erwartet Statista Innern verbergen sich pro funktioniert wie einen weltweiten Umsatz an Bogen ein Privatdetektiv: Celebrity scanHautpfl egeprodukzwölf mit nen, und die App spuckt aus einer ten von 128 MilliarSerum Auswahl von über 80 Brands pasden Dollar. Das sind sende Produkte und deren Nuancen getränkte nochmals einige Milaus. Noch besser: Die Looks lassen Scheiliarden mehr als im sich direkt übers Smartphone virtuben, die Jahr davor, Tendenz ell über einen Blick in die Kamera am während steigend. Besonders eigenen Gesicht anschauen. zehn bis junge Frauen geben GlamScout, nur für iOS erhältlich. 20 Minuimmer mehr Geld für ten alle Kosmetika und Hautstellen samtig weichpflegen, die Körperpflege aus, ein bisschen Extra-Aufmerksamkeit wobei der Trend bei nötig haben. Kocostar, „Fruit & den Männern allerVegetable Slice Masks“ und „Flower dings seit längerem Masks“, ca. 4.– (douglas.com) stagniert.

Schnüffler

„I don’t think makeup is rocket science or a cure for cancer.“

128'000'000'000

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Wie geleckt

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s ist wieder Zeit für rauschende Feten. Feste, auf denen wir im Kleid erscheinen, bei dessen Anblick selbst Cinderella neidisch würde. Dabei wünschten wir uns für den Feinschliff deren Fee anstatt selbst Hand anlegen zu müssen. Denn in Sachen Frisur gibt’s einfach zu viel, was schiefgehen kann. Deshalb lassen wir uns von den Looks bei Rochas oder Carolina Herrera inspirieren und setzen auf die schlichte Sleek-Variante. Die funktioniert bei jeder Haarlänge und sieht besonders bei hellem Haar richtig schick aus. Dafür links oder rechts einen tiefen Scheitel ziehen, und das Haar zur Seite kämmen – etwas Haargel oder -öl hilft dabei. Wessen Schopf über Kinnlänge hinausgeht, der bindet im Nacken einen schlichten Knopf oder Dutt oder versucht sich an einem unaufgeregten Pferdeschwanz. Zum Schluss nicht mit dem Glanzspray sparen, schließlich wollen wir beim 3 Tanzen unter der Discokugel mindestens genauso glitzern.

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1 John Frieda, „go blonder“, Intensiv-Kur. 150 ml, ca. 15.– 2 Tangle Teezer, „Compact Styler Kaleidoscope“, Bürste, ca. 18.– 3 Redken, „diamond oil“, sorgt für Glanz. 150 ml, ca. 49.– 4 Paul Mitchell, „Ultimate Color Repair Conditioner“, mit Sheabutter. 200 ml, ca. 38.– 5 Wella, „EIMI Glam Mist“, Glanzspray für leichten Halt und glamourösem Finish. 200 ml, ca. 27.–

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Best Investment

Mit Gold im Tresor sind Sie auf der sicheren Seite. Und diese Saison gilt das ebenso für den Beautyschrank, denn am edelsten aller Metalle kommen wir jetzt einfach nicht vorbei. Alexis Mabille lässt die Nägel seiner Models verspie1 gelt golden schimmern, während die Make-up-Artists bei Laura Biagiotti beim Lidschatten richtig dick auftragen. Die Krönung entdecken wir bei Ashley Isham, wo Gold auch die Lippen bedeckt. Sie sehen, es gibt so viele Möglichkeiten, unser liebstes Metall zu ehren, dass Sie lieber gleich loslegen, um bis Ende Saison mit allen Varianten durch zu sein. Am besten passt Gold zu schlichten Looks, zu zurückhaltendem Haarstyling oder gedeckten Farben. Auf keinen Fall sollten Sie beim Make-up zu viele andere Töne kombinieren – so was sieht schnell nach missglückten Schminkversuchen kleiner „1 Clinique, Lid Pop in Mädchen aus. Dezent und „Vanilla Pop“, ca. 29.– 2 NYX Professional Maraffiniert eingesetzt, hebt keup, Pigments in „Old Sie die goldene Farbe aber Hollywood“, ca. 8.– 3 Urban Decay, Vice garantiert ganz oben aufs Lipstick in „Conspiracy“, ca. 25.– 4 Lancome, Treppchen. 3

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„Amour“, transparenter Top Coat mit herzförmigen Glitter-Partikeln, ca. 32.– 5 Guerlain, Gloss D’Enfer in „Nr. 400 Gold“, ca. 43.– 6 Bronx Colors, Galaxy Eye in „Andromeda“, ca. 9.– 7 Smith and Cult, „Shattered Soul“, Nagellack mit goldenen Glitzer4 Partikeln, ca. 26.–

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Once upon a time

Sobald auf dem Bildschirm die Umrisse von Walt Disneys Schloss erscheinen, ist es um uns geschehen. Cinderella, Minnie Mouse, Bambi – das sind die Lieblinge unserer Kindheit, die wir dank der neuen Kollektion von Pandora bald um Hals oder Handgelenk tragen. 29 Charms und Anhänger stehen ab Oktober zur Auswahl, die an Bracelet oder Kette nicht nur Kinderaugen zum Strahlen bringen. Pandora schafft damit eine Hommage an Kultfiguren wie Mickey oder Belle, hält aber auch aktuelle Helden wie Lilo und Stitch oder den süßen Schneemann Olaf aus „Frozen“ bereit. Zum Glück bleibt an unserem Armband genügend Platz für Disneys ganze NE W L A B E L Märchen-Familie. &M, & Other Stories Pandora, „Disney Kollekund Cos kriegen eine tion“, ab 5. Oktober 2017 neue Schwester: Arket.

Siblings

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Erwachsener als H&M, gechillter als & Other Stories und mutiger als Cos tritt Arket als Vierte im schwedischen Bunde aufs Modeparkett. Die Kollektionen für Männer und Frauen sind klassisch und mit ihren Schnitten typisch gradlinig skandinavisch, wobei sich die Farbpalette der Auswahl eines Tuschkastens angleicht. Hier geht es nicht ums Reiten an vorderster Front oder ums Schaffen von Trends, sondern ums Entwickeln tragbarer Lieblingsstücke, die locker einige Jahre in unserem Kleiderschrank hausen. Außerdem achtet das Design-Team auf nachhaltige Materialien, die beim Drücken des falschen WaschmaschinenKnopfes nicht gleich in ihre Bestandteile zerfallen. Der erste Store darf seit kurzem in London begutachtet werden, ein weiterer folgt diesen Herbst in München. Und für alle Online-Shopper gilt: www.arket.com

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Kreuzritter Wir haben genug von eintönigen Looks. Da kommt der Karo-Trend gerade recht und mit ihm eines der coolsten Teile der Saison: dieses Cape von Woolrich im angesagten Schwarz-Rot-Muster. Das gute Stück für ca. 280.– werfen wir über Pullis und Lederjacken und fühlen uns damit inmitten aller ModeMinimalisten zumindest ein bisschen rebellisch. F A C E S

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„The three biggest fashion mistakes are cheap suits, shoes, and shirts.“ Donatella Versace

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aomi ist ein Biest. Sie schmeißt Smartphones nach ihren Angestellten, brüllt Backstage bei Modeschauen so laut, dass die Zuschauer vorne die Köpfe drehen, oder haut vor Ärger alles kurz und klein, was ihr unter die gut gefeilten Nägel kommt. Kurz: Die Ausraster des Models sind legendär. Davon abgesehen gehört Campbell aber zu einer der erfolgreichsten Laufstegschönheiten unserer Zeit und hat mit ihren über 40 Jahren doch schon einiges an Erfahrung auf dem Buckel. Diese sammelt sie in ihrem eigenen Buch, das mit einem Preis von 2'000.– zwar nicht gerade zu den günstigen Schmökern gehört, dafür auf fast 500 Seiten aber an Text und Bild alles Wissenswerte zum Leben einer Naomi Campbell liefert. Plus: Madame hat es sich nicht nehmen lassen, die auf 1'000 Stück limitierte Collector’s Edition zu signieren. Allen Jones und Josh Baker, „Naomi Campbell“, Taschen, ca. 2'000.–

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Bei Kord erinnern wir 2 uns an kratzige Hosen und deren ausgebleichten Knie, wenn wir als Kinder damit zu lange auf dem Boden rumgerutscht sind. Doch seit damals haben sich nicht nur die Stoffe, sondern besonders die Schnitte geändert. Kord steht diese Saison ganz vorne auf dem Schlachtfeld der Mode und präsentiert voller Enthusiasmus neu interpretierte Klassiker. So zeigen sich Blazer jetzt schmal geschnitten, elegant und etwas länger, während sich die Schlag-Kordhose aus den 70ern in eine coole Culotte verwandelt. Wie der Verwandte Samt ist auch Kord kein leichter Geselle: Kord ist schwer und zaubert schnell Pfunde, wo eigentlich keine sind. Deshalb sollten Sie umso stärker auf eine gute Passform achten. Und lassen Sie unbedingt die Finger davon, die Kleidung aus der Mottenkiste heute noch aufzutragen.

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Sprich dich aus

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1 H&M, Cap aus Baumwollkord, ca. 15.– 2 Marc Jacobs, Minirock aus Baumwolle, ca. 340.– 3 Wrangler by Peter Max, Jacke aus Baumwolle, ca. 359.– 4 Aspesi, „Cropped Palazzohose“, aus Baumwolle, ca. 269.– (farfetch.com) 5 JC Play, „Quimby“, Plateaustiefeletten aus Textil, ca. 165.– (zalando.com) 5

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mmer nur die Faust in der Tasche zu machen, bringt keinem was. Sagen Sie, was Sie denken, und tun Sie es laut und ohne Hemmungen. Auf dem Laufsteg sind Reden unerwünscht, aber Statements erlaubt. Und so rebellieren die meist Scheinwerferlicht-scheuen Designer diese Saison auf ihre Art: mit Statement-Shirts. Ob Schwarz auf Weiß oder umgekehrt spielt überhaupt keine Rolle. Was zählt, ist die Stellungnahme. Labels es wie Creatures of Comfort, ur t a Alice & Olivia oder Christian Cre Siriano fordern etwa in dicken Lettern mehr Respekt und Zusammenhalt und sprechen sich gegen Diskriminierung und Hass aus. Eine gute Möglichkeit, aufs Parkett zu bringen, was man denkt – ganz ohne keifende Stimme und Diskussion.

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Alice & Olivia

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Comme des Garçons, aus Baumwolle, ca. 159.– (farfetch.com) Each x Other, aus Baumwolle, ca. 152.– (farfetch.com) Dwb, Mottos by Sinan Saydik, ca. 30.– (juniqe.ch) Motel Rocks, „Women’s Not Enough Anarchists“, aus Baumwolle, ca. 28.– H&M, aus Baumwolle und Polyester, ca. 30.–

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Products of the Month

Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.

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Musik macht alles leichter. Und Studien belegen, dass wir durchs Hören unseres Lieblingssounds beim Sport rund zehn Prozent weniger Sauerstoff verbrauchen. Ein guter Grund, sofort die Jaybird RUN-Kopfhörer einzustöpseln, bevor wir loslaufen. Sie brauchen noch mehr? Die kabellosen Kopfhörer sitzen sicher und bequem, sind schweißbeständig und wasserfest und halten mit ihrem Akku mehr als vier Stunden durch. Da

vergessen wir doch glatt, dass wir überhaupt was in den Ohren tragen. Über die Jaybird-App lassen sich Höhen und Bässe außerdem individuell anpassen, Anrufe entgegennehmen oder die Kopfhörer mittels der Finden-Funktion ermitteln, sollten sie mal verloren gehen. Und sollten wir dann doch mal länger unterwegs sein, hilft das mitgelieferte Charging Case, mit dem sich der Akku in nur fünf Minuten auf eine Stunde Spielzeit aufpolieren lässt. Lassen Sie sich beim Sporttreiben von Ihren Lieblingssongs motivieren – ganz ohne störendes Kabel. Gewinnen Sie bei uns ein Paar Jaybird RUN-Kopfhörer, und legen Sie gleich los.

MODELMAKER

DIAMONDS ARE FOREVER

Jeans sind cool, robust und kein Zwacken, kein Muffinwandelbar. Sofern man Top. Die exakt richtige denn die zur Figur passenMenge Elasthan sorgt dafür, de gefunden hat. Wir hätten dass wir uns in den Jeansda einen Tipp: Modellen Versuchen von Pepe Sie es doch Jeans mal mit den pudelModellen wohl fühPixie oder len. So New Brooke steht dem von Pepe perfekten Jeans. Die sind Hüftnämlich beide schwung mit einer ganz nichts neuen Technomehr logie verseim Weg. hen, deren Damit Namen viel Sie die verspricht: „In neue your Dreams“. TechDabei optimiert nologie die Jeans dank eines längs „In your Dreams“ von Pepe gesponnenen StretchJeans direkt testen können, fadens die Körperform und verlosen wir einen Gutwirkt so wie intelligente schein im Wert von 150.– für Shapewear. Kein Zwicken, Ihre neue Lieblingsjeans.

Funkelnde Diamanten und glänzendes Metall: Die Schmuckstücke von Tiffany & Co. sorgen für glänzende Augen. Mit seinem neuen Parfum verwöhnt das Traditionshaus nun zusätzlich zum Seh- auch den Duftsinn: Meisterparfumeurin Daniela Andrier hat dafür mit Vert de Mandarine, Irisblüte und Moschus experimentiert und daraus einen Duft entwickelt, der nach pulsierender Großstadt und nach Luxus riecht und es schafft, die Tradition

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von Tiffany & Co. mit der Gegenwart zu kombinieren. Der zugehörige Flakon erinnert an einen bis zur Perfektion geschliffenen Diamanten, der jedes Licht widerspiegelt und damit zusätzlich der Geschichte des Unternehmens Tribut zollt. Umgeben Sie sich mit diesem unverkennbaren Parfum, und gewinnen Sie bei uns eines von drei Sets aus je einem Eau de Parfum (50 ml) und einer Body Cream (200 ml) im Wert von je 230.–.


COOLER HERBST

BODYGUARD

Raschelnde Blätter, kühle Temperaturen – wir stecken mitten im Herbst und müssen uns warm anziehen. Im Landquart Fashion Outlet gibt es die passenden Accessoires und Outfits, denn: über 160 Designer-, Sport-, Outdoor- und das Lifestyle-Marken bieten wir ihre Kollektionen mit am liebsten einem Rabatt von mindeslässig zu tens 30% im Vergleich zum Jeans komüblichen Ladenpreis an. binieren. Und das sogar am Sonntag! Und last but Besonders gefallen uns not least die der stylische Mantel von Gummistiefel von NavyHallhuber, der für CHF boot, die uns die Angst vor 149.90 anstatt CHF 399.90 zu Pfützen nehmen und das haben ist. Perfekt dazu Herbstoutfit perfekt ergändas oversized zen (CHF 89.– anstatt CHF Sweatshirt von 189.–). Braucht Ihre GardePepe Jeans robe ein Herbst-Update? (CHF 83.– Wir verlosen drei Gutscheianstatt ne fürs Landquart Fashion CHF Outlet à je CHF 100.–. 119.–), Viel Glück!

Visitenkarten, Führerschein, Personalausweis. Irgendwie haben wir einfach zu viel davon in der Tasche, was dazu führt, dass wir regelmäßig den Inhalt ebensolcher ausleeren und kräftig suchen müssen. Ordnung ins KartenChaos bringt W4LLET mit seinen Leder-Etuis und dem weltweit einzigartigen 4-Fach-Faltsystem. So bleiben wichtige Dinge immer griffbereit. Die hübschen Etuis werden in Deutschland designt und in einer süddeutschen TraditionsManufaktur

SURPRISE

HERO

Die Zeiten, in denen wir in schmuddeligen Sexshops verstohlen vom einen zum nächsten Regal huschten, sind vorbei. Heute kauft man alles, was es für ein aufregendes Liebesleben braucht, einfach online auf Amorana.ch. Und weil wir uns besonders in kalten Winternächten wieder mehr einander als dem aktuellen TV-Programm widmen sollten, gibt’s

den Amorana Adventskalender 2017 für eine extra romantische und sinnliche Adventszeit. Hinter 24 Türchen verbergen sich Toys, Dessous und diverses Zubehör, die dafür sorgen, dass wir garantiert nicht aneinander vorbei auf den Bildschirm glotzen. Es verstecken sich Produkte im Wert von 440.– im Amorana Adventskalender – und für alle, die nicht auf Anhieb erraten, wozu und wie man die 24 Adventsüberraschungen benutzt, der findet Antwort im begleitenden Booklet. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, einen Amorana Adventskalender zu gewinnen.

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Wir haben keine Zeit dafür, uns ständig umzuziehen. Die lange Halskette zur Bluse, das Armband zum Pullover. Und die Uhr? Die bleibt in unserem Alltag einfach mal am Handgelenk und damit da, wo sie hingehört. Die I.N.O.X. V von Victorinox ist nämlich so ein Allrounder, der in jeder Situation eine gute Figur abgibt. Hier stimmt von der Optik bis zur Funktion einfach alles: Die I.N.O.X. V ist mit ihrem leicht gewölbten Edelstahlgehäuse ein cooles Teil, das darüber

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von Hand gefertigt. Wer mag, individualisiert seine Kartenhülle mit seinen Initialen oder lässt das Etui zusätzlich gegen das kriminelle Auslesen seiner Daten durch Dritte schützen. Bringen Sie Ordnung in Ihre Tasche, und sortieren Sie Ihre Karten mit Hilfe der Leder-Etuis von W4LLET.

hinaus auch noch strapazierfähiger und robuster ist als Survival- Guru Bear Grylls. Das Besondere an dieser Linie: Das klassische, schlichte Zifferblatt präsentiert sich bei jedem der vier Modelle neu und in Begleitung eines anderen Armbandes. So verbinden sich etwa roségoldene Details mit weißem Kautschuk oder ein silberfarbenes Zifferblatt mit Naimakka-Paracord-Armbändern in Grau-Pink oder stylischem Dunkelblau. Die Modelle der Kollektion I.N.O.X. V sind ab CHF 495.– erhältlich.

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Für sein neues Buch „Die Straßen der Lebenden“ war Helge Timmerberg einmal mehr auf Reisen. Unter anderem in Japan – ein Jahr nach der großen Katastrophe. Starfotograf Frank Zauritz begleitete „The Helge“ auf dem bizarren Trip. Text: Helge Timmerberg Fotos:Frank Zauritz

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Es regnet. Ist das romantisch oder tรถdlich?

Japan Das Gute am

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Die 13-MillionenMetropole brummt und blinkt und glitzert, als wäre nichts geschehen.

Die Japaner tragen ihren Mundschutz nicht fĂźr sich selbst, sondern in Sorge um andere.

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10.000 km vom

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Niemand kann auf drei Quadratmetern besser kochen als die Japaner.

„Du willst nach Japan?! Bist du wahnsinnig?! Da ist doch alles verstrahlt, Helge. Du wirst elend krepieren.“ Ein Freund am Telefon. Manchmal sind Freunde wie Feinde. Aber auch Kellnerinnen warnten mich vor der Reise. Ich halte mit den Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes dagegen. Die sind normalerweise so abschreckend und übervorsichtig, dass man nirgendwo mehr hinfahren will, außer in die Schweiz und nach Österreich. In diesem Fall aber beruhigen sie. Die Strahlungswerte in Tokio liegen unter denen von Bayern und Baden-Württemberg. Und selbst in Fukushima sind sie noch völlig unbedenklich. „Das ist doch gelogen!“, ruft der Freund erregt. „Die stecken alle unter einer Decke. Die Atommafia lügt und betrügt. Nein, Helge, mach das nicht.“ Sind wir Deutschen die ängstlichsten Menschen auf diesem Planeten? Oder die bewusstesten? Oder gehört beides zusammen? Ich kann nicht glauben, dass das Auswärtige Amt unseres Landes grob und lebensgefährlich falsch informiert. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Ich fliege mit Finnair über Helsinki nach Tokio. Ich freue mich auf die Stadt. Zweimal war ich bereits dort. Das erste Mal fand ich sie toll, das zweite Mal furchtbar und jetzt…

400 km entfernt vom

G A U

Wir landen um die Mittagszeit, und ein bisschen erstaunt es mich doch, wie leer die Ankunftshalle ist. Das war beim letzten Mal anders. Und recht viele tragen einen Mundschutz. Warum: Weil sie erkältet sind, erklärt man mir. Japaner wollen sich damit nicht vor den Krankheiten der anderen schützen, sondern die anderen vor ihren Bakterien. Das ist keine Angst, das ist Mitgefühl. Trotzdem: Wenig Leute reisen zurzeit nach Japan. Auch der Flughafenbus ist fast leer. Der Narita International Airport liegt rund 40 Kilometer von Tokio entfernt. Die Fahrt dauert eine gute Stunde. Nach einer halben Stunde fällt mir auf, dass ein Bleigeschmack auf meiner Zunge und auf den Lippen liegt. Hmm… Sobald wir das Zentrum, oder besser, eines der Zentren erreichen, vergesse ich ihn. Und es ist auch nichts mehr leer. Die 13-Millionen-Metropole brummt und blinkt und glitzert, als wäre nichts geschehen. Das einzige Problem: Niemand spricht Englisch. Und was noch schlimmer ist, sie geben es nicht zu. Sie tun so, als verstünden sie dich. Aus Höflichkeit. Und um nicht ihr Gesicht zu verlieren. Lost in Translation. Nein? Ich finde mein Hotel. Ich setze mich auf mein Bett und erwarte

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unbewusst, dass nun Ähnliches passiert wie bei meinem ersten Besuch. Damals begann genau in diesem Moment ein Erdbeben. Ein kleines und für Japaner nicht der Rede wert. Aber ich kam als Deutscher und erschrak mich natürlich sehr. Diesmal bleibt die Erde still. Später gehe ich spazieren. Es regnet. Ist das romantisch oder tödlich? Bringt der Regen Segen oder… Ich kann langsam den Quatsch in mir nicht mehr hören. Und beschließe was zu trinken. Die Bar heißt „Shake“. Sehr klein. Sehr geschmackvoll, Edelholztheke, fast meditative Beleuchtung. Außer mir sind nur eine Frau und der Barkeeper zugegen. Sie begrüßen mich erstaunt und mit großer Freude. Und die Frau kann tatsächlich Englisch. „Wie haben Sie uns gefunden?“, fragt sie mich. „Zufall“, sage ich. In Wahrheit ging ich einfach nur in die erste Bar. Ich bestelle einen Rotwein, und während der milde Alkohol den bleiernen Geschmack aus meinem Mund spült, schiebt der Barkeeper eine DVD in den Player. „Der letzte Samurai“. Er hat lange nach ihm gesucht. Er will mir eine Freude damit machen. Er sagt, ich sehe wie Tom Cruise aus. „Wenn ich wie Tom Cruise aussehe, dann ähneln Sie dem japanischen Kaiser in diesem Film“, antworte ich. Und er sagt: „Nein, nein, nein.“ Ein bisschen stimmt es aber doch. Der Mann hinter der Theke hat sehr feine Gesichtszüge. Ein edles asiatisches Profil mit wunderschönen Mandelaugen und darin Tiefe. Alles ist blitzsauber. Sobald er irgendwo ein Staubkorn entdeckt, holt er seinen kleinen Handfeger und fegt es weg. Tom Cruise erreicht derweil das Dorf der Samurai in den Nebelbergen. Alle tragen wunderbare Gewänder, alle sind konzentriert, stark und ehrlich. „Das ist das alte Japan“, sagt der Barkeeper, „nicht das neue.“ Wirklich? Ich bin in einem Lokal, aber es hat eine Menge von Zen-Kloster-Ästhetik. Ich beginne mit der Arbeit. „Darf ich Sie was fragen?“ Der Barkeeper nickt. Natürlich.

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„Ist das Gute am Tsunami, dass sich Japan endlich auch geliebt fühlt?“

Jeder hat seine eigene Geschichte davon, was er am Tag der Katastrophe getan hat.

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Wrestling Japan-Style.

Es gibt nichts, was es hier nicht gibt.

Helge Timmerberg zur Domina: „Was ist Ihr Ziel in diesem Leben?“ Die Antwort: „Ein eigenes SM-Studio.“

Die Mädchen kleiden sich nicht nur wie Comicfiguren, sie bewegen sich auch so.

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Auf der „Survival-Party“ ist alles erlaubt. Sogar das Fotografieren.

„Wo waren Sie, als vor einem Jahr das große Erdbeben begann?“ „Hier, in der Bar.“ „Und was haben Sie gemacht? Sind Sie rausgelaufen?“ „Nein.“ „Was dann?“ Als Antwort dreht er sich um und macht mit ausgestreckten Armen die Pantomime eines Mannes, der hin und her hüpfend versucht, Wodka-, Whiskey-, Sake- und Rumflaschen daran zu hindern, wie Raketen durch den Raum zu schießen.

Harajuku ist der Stadtteil der Durchgeknallten.

Einen Tag später. Mein Freund und Fotograf Frank trifft ein. Auf der Stelle wird es professioneller. Wir suchen und finden im Internet einen Übersetzer. John Matthews, 25, Amerikaner. Er lebt seit vier Jahren in Tokio. Und will nie wieder weg. Erst recht nicht nach dem Tsunami. Wie die Japaner diese Katastrophe wegstecken, fasziniert ihn. Nur von den Japanern kann man derzeit noch was lernen, sagt er. Wir gehen durch Harajuku. Der Stadtteil der durchgeknallten Mode. Eine Mischung aus Punk und Manga. Die Mädchen kleiden sich nicht nur wie Comicfiguren, sie bewegen sich auch so. Superkurze Miniröcke, überlange Strapse, schwarze Strümpfe, haarsträubende Frisuren, große Brillen ohne Glas. Es regnet wieder, und alle tragen Schirme. Wir inzwischen auch. Interview im „Nico Nico Café-Shop“. Hier serviert man die zu dem Stil des Viertels passenden Speisen in den Farben Neongrün und Chromblau. Das Neongrüne ist eine Mischung aus Bananenextrakt und Proteinpulver, das Chromblaue lässt sich geschmacklich nicht mehr identifizieren. Das Herz des Cafés ist ein kleines Aufnahmestudio mit Kameras, Mikrofonen und Monitoren. Jeder Gast kann hier für die Nico-NicoHomepage eine Talkshow produzieren. Wir sprechen

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Es ist eine Orgie. Aber eine lustige, weil japanische Perverse auch hier ihre Höflichkeit nicht verlieren.

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mit einem 15-jährigen Mädchen und seinem 28-jährigen Freund über gestern, heute und morgen. Das Mädchen geht noch zur Schule und will später Hochzeitskleider entwerfen, der junge Mann sucht einen Job beim Film. Auf unsere Frage nach ihrem Tsunami-Erlebnis bekommen wir folgende Antworten. Der Mann sagt, die große Welle sei das eine und die Welle der Hilfsbereitschaft das andere gewesen. Die ganze Welt habe Japan geholfen, und das hat ihn schwer beeindruckt und ihm den Glauben an die Menschlichkeit wiedergegeben. Das Mädchen erzählt von seinem Vater. Er hat nie mit ihrer Mutter und ihr zusammengelebt. Er wohnt in Shanghai und hat eine andere Frau. Während des großen Erdbebens sei ihr Fernseher durch den Raum geflogen und die Kaffeemaschine auch. Dann habe ihr Vater aus Shanghai angerufen und ihr angeboten, nach China zu kommen, damit sie in Sicherheit sei. Sie habe immer geglaubt, dass sie ihm nichts bedeute, seit dem Tsunami, aber wirklich erst seitdem weiß sie, dass ihr Vater sie liebt. Ungewöhnliche Antworten auf gewöhnliche Fragen. Überall. Auf der Straße, in Hardrock-Bars, rappelvollen Techno-Tempeln, Funk-Diskotheken, verschwiegenen Teehäusern und SushiRestaurants. Niemand jammert, niemand lebt sein Recht auf Depressionen, niemand scheint traumatisiert zu sein. Haben sie alle den größten anzunehmenden Unfall verdrängt und vergessen? Und ist das nicht normal? Würden wir nicht auch so reagieren, wenn die Welle von der Nordsee gekommen wäre, der GAU in einem Kernkraftwerk in Schleswig-Holstein stattgefunden hätte und Hamburg von einer atomaren Wolke bedroht gewesen wäre? Würde Deutschland ein Jahr später nicht auch wieder nur den Superstar suchen, über die Eurokrise spekulieren und sich darüber hinaus weiter sexuell liberalisieren? Schwule, Lesben, SMler und Sexsüchtige feiern in einem alten Kino nackt, halb nackt, aber auch von Kopf (Maske) bis Fuß angezogen in Lack und Leder eine „Survival-Party“, auf der alles erlaubt ist, sogar fotografieren. Es ist eine Orgie, aber in meinen Augen eine lustige, weil japanische Perverse auch hier ihre Höflichkeit nicht verlieren. In Lederriemen gekleidete Herren mit Hundehalsbändern verbeugen sich voreinander, genauso, wie sie es tagsüber in den Büros von Sony tun. Natürlich gibt es auch Gäste in normaler Garderobe, so wie wir und die Dame neben mir. Wir sitzen zufällig beisammen, und ich nutze den Zufall für meine üblichen Fragen. „Was machen Sie beruflich?“, will ich wissen. „Ich bin eine professionelle Domina“, antwortet sie. „Und was ist Ihr Ziel in diesem Leben?“ „Ein eigenes SM-Studio.“ „Wirklich, nicht mehr?“ „Nein.“ Als ich die letzte Frage stelle, die nach ihren Erinnerungen an den Tsunami und was sie gerade getan habe, als das große Beben begonnen habe, muss sie lachen. Sie habe in diesem Augenblick in einem Love Hotel um die Ecke eine private Lektion gegeben, erzählt sie und macht dazu ein paar peitschende Bewegungen. „Das passte eigentlich ganz gut.“

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Der Schnee ist sauber und beruhigend. Alles ist still.

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„Haben sie alle den größten anzunehmenden Unfall verdrängt und vergessen? Und ist das nicht normal?“

100 km entfernt vom

G A U Die Zugfahrt von Tokio nach Fukushima dauert knapp eineinhalb Stunden, und ich habe sie total verpennt. Seit meiner Ankunft in Japan greift ein brutaler Jetlag nach mir. Nachts kann ich nicht schlafen, tagsüber bin ich fertig.

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„Japaner sind anders. Und sie haben recht. Was ist das (Über)Leben ohne die Liebe?“

Normalverdiener geben in der Nähe des durchgebrannten Atomkraftwerkes ihr hart verdientes Geld für Erholung aus.

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Erst kurz vor der Hauptstadt der GAU-Provinz wache ich auf. Als wir aus dem Bahnhof kommen, sehen wir Menschen, die ernster wirken als in Tokio. John, der Übersetzer, sagt, er sei kurz nach dem Tsunami schon mal hier gewesen. Da war kaum ein Mensch auf den Straßen. Inzwischen hat sich das Leben normalisiert. Das freut ihn. Weniger schön ist dagegen der Bleigeschmack im Mund. Er ist schlagartig zurück und stärker als in den letzten Tagen. Hier ist die Strahlung etwa dreimal so hoch wie in Tokio. Die Experten sagen, das sei noch immer nicht sonderlich bedenklich. Auch in Deutschland gebe es Orte, deren natürliche radioaktive Strahlung in etwa auf diesem Niveau liege. Die Nahrungsmittel hier seien ebenfalls okay. Seit dem Tsunami teste die japanische Regierung sie regelmäßig und nach strengeren Maßstäben als die internationalen Kriterien. Nur noch ein Prozent der Stichproben sei radioaktiv verseucht. Wir gehen in ein traditionelles Restaurant essen. Mit einem Gongschlag werden wir empfangen, mit einem Gongschlag wieder verabschiedet. Dazwischen habe ich eine köstliche Nudelsuppe mit Tofu gegessen. Nachts im Hotel kann ich wieder nicht schlafen. Es ist die vierte Nacht dieser Art, und langsam fühlt es sich an, als würden meine Gehirnstäbe durchbrennen. Als es hell wird, kommt der Schnee. Er fällt in dicken Flocken. Ich ziehe mich an und gehe nach draußen. Aus einem Automaten hole ich eine Dose mit heißem Kaffee und trinke ihn auf der Straße. Ich bin ganz allein, und es geht mir gut. Der Schnee ist so sauber, so beruhigend, so schön. Alles ist weiß und still.

40 km entfernt vom

GAU Wir zuckeln etwa vier Stunden mit Regionalzügen weiter Richtung Norden, weiter Richtung Kernkraftwerk, weiter Richtung Angst. Ich habe inzwischen vier Liter Kaffee getrunken und bin streckenweise überwach und auch leicht euphorisiert, denn wir sind in diesen Zügen und auf diesen Bahnhöfen die einzigen Ausländer. So war das Reisen durch Japan vor 150 Jahren. Am anderen Ende der Welt, unter komplett anderen Menschen. Ich vergesse fast, was in dieser Provinz vor einem Jahr geschah, und genieße die Fahrt, aber als mich eine Japanerin, die Englisch spricht, davor warnt, das Leitungswasser zu trinken, bin ich schlagartig wieder zurück in der Realität, denn ich denke an all die Heißgetränke, die ich seit gestern hier zu mir 48

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nahm. Und ja, auch die Menschen in diesen Zügen wirken ernster als in den U-Bahnen von Tokio. Möglicherweise ist es weniger die Angst vor Verstrahlung als die Trauer über ihre Toten. 20'000 starben in der Region während des Tsunami. Wahrscheinlich hat jeder in dem Zug einen geliebten Menschen in der Katastrophe verloren. Aber auch meine überdrehte Wachphase hält nicht länger an, todmüde und gleichzeitig völlig verspannt erreiche ich das Ziel der Etappe, und glücklicherweise heißt das Ziel „Hawaains Resort“ und ist eine gigantische Wellnessoase mit echten Palmen unter einer Glas- und Stahlkuppel, die nicht viel kleiner als der Hamburger Hauptbahnhof ist. Jede Menge Schwimmbecken, jede Menge Whirlpools, jede Menge heißes und kaltes Wasser, jede Menge Dampfbäder und Saunen, jede Menge Spaß. Der größte Fit-for-fun-Tempel Japans steht 40 Kilometer entfernt vom Kernkraftwerk Fukushima, und das Erdbeben hatte ihn ziemlich zerstört. Sie haben ihn wieder aufgebaut, vor zwei Wochen feierten sie das „Grand Opening“. Das „Hawaains Resort“ und das dazugehörige Hotel sind rappelvoll. Wir bekommen mit Mühe ein Zimmer für drei und ziehen die blumenbedruckte Strandkleidung an, die alle Gäste als Urlaubsuniform bekommen. Und nach Urlaub sehen sie aus, die Alten und die Jungen, die Kinder und die Mütter, die Schönen und die nicht so Schönen, die Reichen und die Armen. Nein, das stimmt nicht. Arme sind hier nicht. Unser Dreibettzimmer kostet umgerechnet 440 Euro, das Glas Wein zwölf und die Badehose im Hawaii-Shop 50. Wenig später liege ich in einem römischen Bad mit künstlichen heißen Quellen, aus Bodendüsen strömt Wasser, das den Körper massieren will. Endlich entspanne ich mich total, doch bedauerlicherweise fällt mir ein, woher all dieses Wasser kommt. Aus dem Boden der Region. Und? Ist es verstrahlt? Das kann nicht sein. Sonst wäre doch niemand hier, sonst würde niemand hier schwimmen. Auch die Messungen der Behörden sagen, nein, kein Problem, das Wasser ist rein, trotzdem wundert es mich, dass fast alle, mit denen wir sprechen, nicht aus der Gegend kommen, sondern aus Tokio. Und sie sind auch nicht alle wohlhabend, sondern Normalverdiener, wie die beiden Frisöre, der Taxifahrer und der ElektrogeräteFachverkäufer. Wir sprechen mit ihnen teils an Beckenrändern, teils in den Raucherräumen darüber, warum sie ausgerechnet in der Nähe des durchgebrannten Atomkraftwerks ihr hart verdientes Geld ausgeben, wenn ihnen nach Erholung ist. Und alle sagen dasselbe: Wir kommen, um die Region nicht im Stich zu lassen! Wir wollen sie unterstützen. Wir lieben unsere Leute und unser Land und werden es nie verlassen, selbst wenn die Strahlung bis in den Süden kommt. Japaner sind anders. Und sie haben recht. Was ist das (Über)Leben ohne die Liebe? Aber auch diese Frage ist berechtigt: Was ist die Liebe ohne das Leben? Werden wir die Antworten an dem Ziel unserer Reise bekommen? Ein Shinto-Tempel in den Wolkenbergen, 35 Kilometer vom GAU entfernt. Die Wolken liegen so tief, dass nicht viel von den Bergen zu sehen ist, nur ein Strich in Dunkelgrün hier und da, wenn die Wolken eine Lücke lassen. Sofort verstehe ich die japanischen Tuschezeichnungen. Wir sind an der Quelle ihrer Kultur. Der große Saal des Tempels ist mit seinen Bastmatten, roten Teppichen, meditativen Fenstern, sanften Lichtern, geraden Linien und perfekten Proportionen die Hochkultur der Ästhetik. Harmonischer, feiner und edler geht es nicht. Es ist fast überirdisch schön. Dasselbe könnte man über das Gesicht des jungen Priesters sagen, der im Tempel alleine ist, weil sein Abt, sein Lehrer, sein Meister heute in Fukushima betet. Der junge Mann kommt aus einer Familie, in der die Männer seit 500 Jahren Shinto-Priester sind. Ein halbes Jahrtausend

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Eine zentrale Erkenntnis des Shintoismus: Das Schlechte kommt nie allein. Es bringt immer auch etwas Gutes.


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Konzentration und Glaube spricht mit uns. Aber was für ein Glaube? Und wie hilft er ihnen, mit der Katastrophe umzugehen? Der Priester sagt, eine der zentralen Lehren des Shintoismus sei die Erkenntnis, dass das Schlechte nie allein komme. Es bringe immer auch etwas Gutes mit. Das Gute am Tsunami sei die Hilfsbereitschaft der Welt gewesen, die Welle der Humanität. Damit sagt er dasselbe wie der junge Punk im „Nico Nico Café-Shop“ in Tokio, aber er führt es noch weiter aus. Um Hilfe anzunehmen, müsse man demütig werden. Die uralte, stolze Kultur Nippons habe sich noch nie so tief vor der Welt verbeugt. Und noch nie so viel Liebe von der Welt erfahren. Hat er recht? Ist das Gute am Tsunami, dass sich Japan endlich auch geliebt fühlt und nicht nur gefürchtet oder respektiert? Oder gibt es noch etwas Gutes darüber hinaus? Das Aufwachen zum Beispiel. Die Umkehr. Nach dem GAU im Kernkraftwerk Fukushima steigen weltweit Industrieländer aus der Atomkraft aus. Nicht alle, aber die wichtigen, und es ist ein langer Weg mit kurzen Schatten. Und das Gute am GAU ist, sagt der junge ShintoPriester, dass wir diesen Weg endlich gehen. Über dem Ausgang des Tempels – oder besser gesagt – über dem Tor zu der Welt der Wolkenberge hängt ein Bild. Es ist ziemlich groß und nicht auf eine Leinwand, sondern auf eine Holztafel gemalt. Die Farben übernahmen den Alterungsprozess des Holzes. Sie sehen verwittert aus, was ihnen unglaublich gut steht. Das Bild zeigt drei Männer mit langen Zöpfen und langen Gewändern, die Schwerter tragen. In ihren Händen sind das sehr effektive Waffen, aber ihre wirkliche Stärke ist die Bereitschaft, jederzeit im Kampf zu sterben. Da sind sie wieder, die Samurai, und sie sollen deine Schritte bewachen, wenn du den Tempel verlässt.

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Helge Timmerberg: Die Straßen der Lebenden. Storys von unterwegs Für Helge Timmerberg hat Reisen nichts mit Urlaub zu tun, sondern mit Leben. Kein Jahr ohne den nächsten Trip, keine Reise ohne Einsicht. Und an dieser lässt uns Timmerberg in seinem neusten Buch „Die Straßen der Lebenden. Storys von unterwegs“ einmal mehr teilhaben. Es sind keine vor Pathos triefenden Worte über die Schönheit der Natur oder naive Berichte aus dem Leben eines Nomaden, sondern Geschichten so rau wie Rios Straßen und so echt wie der Unterschied zwischen Gut und Böse. Timmerberg schreibt vom Liebeskummer, vom Alleinsein und von jedem, der seinen Weg kreuzt. Ehrlich und direkt, so wie wir es von seinen Werken wie „Tiger fressen keine Yogis“ oder „Die rote Olivetti“ gewohnt sind. Helge Timmerberg, „Die Straßen der Lebenden. Storys von unterwegs“, Malik, Piper Verlag, ca. 20.–

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Die Puppen von Stay Real sind Sammlerstücke.

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The

T O K YO Shopping List

Redaktion: Gabriele de Risi Blog: www.ilportinaio.com

Tokio bleibt die Hochburg für ModeLiebhaber, für die ein kleines Accessoire den Unterschied ausmachen kann. Hier kann man sich einen wirklich einzigartigen Stil zusammenstellen, vorausgesetzt, dass man bereit ist, sorgfältig auf die Jagd zu gehen im trendigsten Dreieck der Welt: Harajuku – Omotesando – Shibuya. Diese 10 Adressen sollten Sie unbedingt als erstes ansteuern.

Japaner stehen auf bunte Hoodies und blinkende NeonSchilder.

berühmtesten japanischen Figuren: Hallo Kitty und Doraemon. Stay Real stammt eigentlich nicht aus Japan, sondern aus Taiwan. Geboren aus der Zusammenarbeit zwischen einem der berühmtesten Sänger Chinas, Ashin von BAPE (A Bathing Ape) Mayday, mit einem Die Marke entstammt ehemaligen Mitschüler, einer Idee des spielt Stay Real mit japanischen Produzenten denselben japanischen und DJ Tomoaki Streewear-Karten Nagao und ist die (Kawaii, Punk, Mascotte erste Anlaufstelle für und Vinyl Toys), mischt Streetwear-Liebhaber. diese aber auf originelle Die Marke mit dem Art und Weise ganz Gorilla bietet viele neu. Seine Puppen sind Kollaborationen und bereits Sammlerstücke, Capsule Collections und seine Expansion hat in limitierter Auflage. gerade erst begonnen. Das Angebot umfasst www.istayreal.com 3-21-20 Shibuya, Jingumae, Männer-, Frauen- und 150-0001 Tokyo Kinderkleidung. Die eleganteste Linie ist Spiral Mr. Bathing Ape, von Wer den Morgen gerne der jeder eine Jacke im als Tourist verbringt, Schrank haben sollte. www.bape.com der darf das, denn 13-17 Udagawach, Shibuya, das Spiral öffnet erst 150-0042 Tokyo am Mittag. Dann aber wird man empfangen Kingly Mask von einem Typen Das erste, was ein mit rosa Mähne, Modefan in Japan finden gelben Schuhen muss, ist die berühmte und großen blauen Satin-Bomberjacke Augen. Er ist leider mit Stickerei auf dem nicht zu verkaufen. Rücken. Kingly Mask Alles andere schon, hat diesen Klassiker und die Nostalgie mit Kontrastthemen treibt einem die neu interpretiert: Von Tränen in die Augen. Godzilla, der die Der Laden ist auf blühenden Kirschbäume altes Spielzeug zerstört, bis Ultraman, der spezialisiert, hat gegen die Monster aus aber auch Tonnen den Kult-Fernsehfilmen von Retro-Shirts der 60er Jahre kämpft. und My Little PonyVon Äpfel essenden Accessoires. Genau Hunden bis Hasen die Teile, von denen als DJs. Blutbefleckte die Leute sagen Schülerinnen-Uniformen werden: Das will ich und übergroße auch. Sweatshirts, kombiniert www.spiral-toy.com 3 Chome-27-17 Nagatamit Superskinnyville A-1, Shibuya, Jingumae, Hosen, und das alles mit 150-0001 Tokyo ausgewählten Grafiken. www.kinglymask.jp 3 Chome-21-10, Shibuya, Jingumae, 150-0001 Tokyo

Wer einsam ist, spricht einfach mit dem Roboter Pepper.

Stay Real Verschiedenen Kooperationen des Modedesigners Jun Watanabe mit den

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La Foret Warehouses hat das Flair von Willy Wonkas Schokoladenfabrik.


Frapbois

Niko And…

Eine der coolsten Marken in Tokio. Nach einer Idee von Eri Utsugi ist Frapbois genau das, was man nicht vom japanischen Stil erwarten würde. Inspiriert von den 60er Jahren widmet Frapbois sich dem Essentiellen, fängt einen ein mit seinen geometrischen Mustern und den zarten Dekorationen, die nie zu süß sind. Der Laden, der in drei Teile aufgeteilt ist (für sie, für ihn und unisex) bringt einen wirklich zum lachen. Kaufen Sie ein gestreiftes oder gepunktetes Shirt, oder aber den Renner der Saison: Ein T-Shirt mit einer tassenförmigen Tasche, aus welcher kleine Hunde herausschauen. Zum verlieben, zwischen Pastellfarben, weichen Linien und Latzhosen.

Auf zwei Stockwerken wird hier mit Grundsätzlichem gespielt. Wenn Sie nichts haben, was bei Niko And… angeboten wird, dann sollten Sie das schnell ändern. In diesem wunderschönen Geschäft in Omotesando hat man die Trends im Auge. Vorsichtig ausgewählte Marken, große Räume und gepflegte Hintergrundmusik. Und wer will, hält ein Schwätzchen mit Pepper, dem Roboter, der steht gleich vor der Treppe. Ja, auch Humanoiden sind verrückt nach Shopping.

www.frapbois.jp 107-0062. from-1St Bldg, 5-3-10 Minamiaoyama, Minato, 107-0062 Tokyo

Sou Sou Sou Sou hat traditionelle japanische Kleider neu überarbeitet und dabei absolut tragbare Kimonos, Tabis und HakamaHosen geschaffen. Die Tabis, die Schuhe mit den Zehen, sind schon zum Kult geworden, klassisch in Schwarz oder mit geometrischen Mustern. Die Pullover öffnen sich mit Kimono-Ärmeln, Hosenröcke erinnern an die Eleganz der Geysire des Malers Utamaro, und die Haori-Jacken für Herren machen genau den Unterschied in einem Outfit aus. Im Geschäft in Tokio hat es außerdem eine HomeKollektion sowie ein Teehaus. Kommen Sie gar nicht erst nach Hause, wenn Sie in diesem Geschäft nicht vorbeigeschaut haben.

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In den Seitenstraßen der großen Omotesando finden sich überall kleine Geschäfte.

Satin-Bomber, Schmuck, alle personalisiert und vom Künstler persönlich ausgesucht. Der hat jetzt auch noch eine Bar eröffnet: das Monster Café. Für Otakus und Japan-Fashionistas ist das nicht nur ein Geschäft, sondern ein Tempel. www.dokidoki6.com 2F, TX101bldg. 4-28-16, Jinguumae, Shibuya, 150-0001 Tokyo

Spbs (Shibuya Publishing Booksellers)

www.nikoand.jp Giappone 6 Chome-12-20, Shibuya, Jingumae, 150-0001 Tokyo

Entspannen Sie sich in dieser winzigen, stillen Buchhandlung, durchblättern Sie illustrierte und fotografische Bände 6%Dokidoki und trendige Magazine, In Japan zu sein und und entdecken Sie sich der Exzentrizität zu raffinierte Schreibgeräte, verschließen bedeutet, kleine Designartikel auf die Hälfte des und Grafik-T-Shirts, Spaßes zu verzichten. begleitet von schönem Wenn Accessoires Ihre Hintergrundsound. Sucht sind, dann ist 6%Dokidoki Ihr Ziel. Der Sie werden sicherlich etwas finden. Shibuya Laden ist so bunt, dass Publishing Booksellers man eine Sonnenbrille braucht. Der Laden ist aus ist bis spät in die der Vision von Sebastian Nacht geöffnet und befindet sich auf einer Masuda enstanden, Einkaufsstraße die aus einem Künstler und Shibuya hinausführt. Pionier des Konzepts Es gibt keinen besseren „Kawaii“ (niedlich). Ort, um einen Tag zu Seine Kollektion beenden. „Colorful Rebellion“ www.shibuyabooks.co.jp ist ein Konzentrat aus 17-3 terrazzo Kamiyama, Chrom und sorgt dafür, Shibuya, Kamiyamacho, dass man Ihre Kurven 154-0047 Tokyo schon aus zweihundert Metern Entfernung sieht. La Foret Warehouses Wer ein großes Ego hat, Wenn Ihre Shoppingder wird hier ein paar Zeit begrenzt ist, dann ist verrückte Sachen La Foret Warehouses die kaufen. Ohrringe, beste Lösung. Im Herzen Armbänder, von Harajuku erhebt Baseballmützen, sich dieser „Stil-Turm“, mit einem Museum für moderne Kunst auf der obersten Etage. Eine Spirale mit Abteilungen für die angesagtesten

Schade, sprechen wir kein Japanisch.

japanischen und internationalen Marken, die für Japan spezielle Capsule Collections präsentieren. La Foret ist eine Trendfabrik, in der jede Form des Ausdrucks in ein Kleid, ein Accessoire oder ein Schmuckstück ver wandelt wird. Sechs Stockwerke – zwölf mit den Zwischengeschoßen – ein Konzentrat von Nutzungsmöglichkeiten.

Bunt und verrückt: Das ist Tokio.

www.laforet.ne.jp/en 1-11-6 Jingumae, Shibuya, 150-0001 Tokyo

www.sousou.co.jp 5-4-24 Minami-Aoyama, Minato, 107-0062 Tokyo

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Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Photography: NORBERT BÄRES

www.norbertbaeres.com Styling: Stefanie Schwaiger @ perfect Pops Hair & Make-up: Markus Kopp @ Phoenix Agency using Dior & Davines Model: Luana Teifke @ Louisa Models

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Hemd, Pullover und Hose von STRENESSE. Schuhe von HERMÈS.

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Links: Jacke von LALA BERLIN. Schal von HERMÈS. Oberteil von RALPH LAUREN. Rock von MARCIANO. Schuhe von HUNTER. Rechts: Bluse von SANDRO. Blazer, Wickeltop und Hose von AERON. Schuhe von RED WINGS.

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Links: Mantel, Pullover und Hose von MAX MARA. Schuhe von DOC MARTENS. Rechts: Mantel von MAX MARA. Hemd von CITIZENS OF HUMANITY.


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Links: Cardigan von MAX MARA. Schuhe von HUNTER. Rechts: Pullover von SPORTMAX. Hemd von RALPH LAUREN. Jeans von CITIZENS OF HUMANITY.


Links: Hut von HERMÈS. Mantel von KIOMI. Kleid von EZGI CINAR. Schuhe von DOC MARTENS. Rechts: Hemd von SANDRO. Mantel von BELSTAFF. Schmuck von POMELLATO.

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Garage Pop Cool Chick: Sarah Mariegaard aka Soleima steht auf Sneakers – und noch lieber zum Abrocken auf der Bßhne.

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Soleima – oder Sarah Mariegaard – ist Sängerin, Songwriterin und Komponistin. Gemeinsam mit einem Team aus internationalen Producern kreiert sie einen komplett neuen Sound elektronischer, alternativer Popmusik oder wie ihr Producer es nennt: Garage Pop. Mit uns spricht das dänische Multitalent über Weiblichkeit, ihre Leidenschaft für Anthropologie und die Kooperation mit dem Modelabel Object.

Die Dänin Sarah Mariegaard ist das neue Gesicht des Modelabels Object. Eine Zusammenarbeit, die passt wie die Faust aufs Auge.

Redaktion: Julia Gelau

FACES: Woher stammt der Name deines Projekts SOLEIMA? Soleima: Als ich ein kleines Mädchen war, hat mein Vater

mich Soleima genannt. Er hat den Namen oft benutzt, wenn ich kurz davor war irgendwas total Grenzwertiges zu tun. Als ich älter wurde, habe ich heraus gefunden, dass Soleima häufig als Spitzname für Mädchen im nördlichen Teil von Dänemark gebraucht wird, da wo mein Vater herkommt. F: Welche Rolle haben deine Eltern bei deiner Berufswahl gespielt? S: Ich wurde nie von ihnen eingeschränkt, sondern stets ermutigt, meine Leidenschaft für Musik, Tanzen, Reisen und Lernen auszuleben. Jetzt halte ich einen Bachelor in Anthropologie in den Händen und habe noch nicht ganz aufgegeben in meinem späteren Leben einen Master anzuschließen. Aber an einem gewissen Punkt wurde die Musik wichtiger. F: Bereust du deine Entscheidung? S: Ich hatte so viele Möglichkeiten, dass ich mich entscheiden musste. Und ich musste der Musik folgen und schauen, wohin mich das bringt. Jetzt kann ich meinen Lebensunterhalt mit der Musik bestreiten, und diese Möglichkeit kann ich F A C E S

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mir nicht entgehen lassen – auch, wenn Anthropologie meine andere Leidenschaft ist. Nicht meine zweite, aber eine andere Leidenschaft, die ich irgendwann wieder aufgreifen muss. Es war ein harter Bruch diese Seite von mir zurückzulassen. F: Hast du das Gefühl, du stehst gerade an der Schwelle zum großen Durchbruch? S: Ja und nein. Es bedeutet mir alles, wenn Leute an mich glauben, und das fühlt sich außergewöhnlich an. Ich habe immer noch sehr viel Arbeit vor mir, aber ich glaube immer mehr daran, dass es wirklich passiert. Ich habe ein Team um mich herum, mit dem ich mich richtig sicher fühle. Mein Label investiert viel Zeit und Mühe, um unsere Arbeit mit der Welt zu teilen, und das lässt das Projekt hoffentlich wachsen. F: Wie beschreibst du selbst deine Musik? S: Als electronic organic Pop Musik. Ich nenne es „Garage Pop“. (lacht) F: Was inspiriert dich? S: Oh, eine Menge Dinge inspirieren mich. Die Welt, beide Seiten. Sowohl die schlechten als auch die schönen. Außerdem andere Künstler. Ich höre zum Beispiel sehr gerne NEO Mura Masa, Jai Paul, Chance the Rapper und viele mehr. F: Mit wem würdest du gerne einmal arbeiten? S: Ich würde sehr gerne einen Track mit dem Produzenten Benny Blanco machen. Ich bin seit langem ein sehr großer Fan. F: Wie beschreibst du einen ganz normalen Tag in deinem Leben? Gibt es den überhaupt? S: Meine Tage sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich, was ich sehr mag. Aktuell spielen wir eine Menge Konzerte. Drei oder vier Tage die Woche. Wenn wir nicht spielen, bin ich gewöhnlich im Studio und schreibe. Entweder allein oder mit einem Produzenten. F: Was motiviert dich? S: Natürlich ist es das Wichtigste für mich schreiben zu können, zu performen und mich selbst auszudrücken. Die Erfolge bedeuten mir auch viel. Die kleinen und die großen. Jedes Mal, wenn sich eine neue, talentierte Person am Projekt beteiligt, macht mich das stolz. Wenn nichts passieren und ich alles alleine machen würde, würde ich möglicherweise weniger an den Erfolg glauben. Ich habe einen großen Antrieb, etwas mit sichtbaren Resultaten zu tun. Ich liebe es, Musik zu machen, aber ich muss dabei auch den Fortschritt sehen und fühlen. Das ist auch der Grund, warum es so wichtig für mich war, mein Mini-Album herauszubringen. Es ist eine Sammlung von Songs, die zu einem Ganzen werden. Heutzutage scheinen alle irgendwie mehr fokussiert darauf zu sein, Singles herauszubringen, aber die Möglichkeit, etwas Größeres zu machen, ist mir so wichtig. F: Welche Rolle spielen Style und Mode für dich? S: Was ich trage, war nie ein großes Thema für mich, aber natürlich spielt es eine Rolle. Ich wechsle selten meine Outfits, bevor ich auf die Bühne gehe, aber ich denke schon darüber nach, was ich bei einem großen Auftritt anziehe. Es hat sich ergeben, dass ich mehr androgyne Looks trage. Ich habe nie die Lust dazu gehabt, mich öffentlich toll anzuziehen. Ich mag es lieber ein wenig entspannter. Man könnte sagen, dass ich das mit dem Look ähnlich sehe wie mit meiner Musik. Ich liebe den Mix aus „schön“ mit etwas „nicht schönem“. Ich mag es, wenn ich nicht so gestriegelt aussehe.

F: Was bedeutet Weiblichkeit für dich? S: Es ist nicht so, dass ich nicht weiblich sein möchte. Ich

denke hinter dem Wort Weiblichkeit steckt so viel mehr als das, was eigentlich traditionell als weiblich beschrieben wird. Weiblichkeit kann alles sein, was du willst. Lass uns nicht an altertümlichen Vorstellungen von Stereotypen der Weiblichkeit gegen Männlichkeit festhalten. Ich hab eine riesige Aversion gegenüber der Frage „Wie fühlt es sich an, eine Frau in der Musik-Branche zu sein?“. Der einzige Grund, warum ich das gefragt werde ist, weil ich ein Teil der Minderheit bin. Ich will keine Geschichten über mein Geschlecht erzählen, eher über mich oder die Welt, in der ich lebe. Versteht mich nicht falsch, aber ich finde die Gleichheit der Geschlechter ist ein extrem wichtiges Thema. Aber manchmal scheint die Tatsache, dass ich eine Frau bin, in Interviews mehr zu überwiegen als die Musik selbst. F: Warum hast du dich für die Kollaboration mit Object entschieden? S: Mir gefällt die Tatsache, dass es bei Object darum geht, individuelle Geschichten zu erzählen. Außerdem wollen wir dieselben Dinge. Unsere Zusammenarbeit basiert auf den gleichen Werten. In unseren ersten Gesprächen ging es darum präsent in einer kommerziellen Welt zu sein, aber noch immer experimentelle und herausfordernde Persönlichkeiten zu bleiben. Ich denke darüber auch in meiner Musik nach, und das machte uns zu so einem guten Match. F: Welches sind deine liebsten Kleidungsstücke? S: Ich liebe es Kleidung oversize zu tragen. Ich fühle mich so ein bisschen stärker und mehr geerdet. F: Welches sind deine Favoriten aus der Object-Kollektion? S: Ich mag eines der Oversize-Kleider sehr gerne. Das mit dem Blumenprint. Das ist so hübsch. Ich glaube mein Favorit ist das graue Oversize-Set bestehend aus Rock und Bluse. F: Was darf auf keiner Reise fehlen? S: Mein Computer und mein Mikro. F: Welche ist deine Lieblingsstadt und warum? S: Es gibt so viele großartige Plätze überall auf der Welt. Kopenhagen ist zum Beispiel eine so schöne Stadt. Ich würde empfehlen, den Assistance Kirkegaard zu besuchen. Das ist ein Friedhof und gleichzeitig ein Park. Er ist wunderschön, und obwohl dort Menschen begraben liegen, wird der Park zum Chillen genutzt. Ich mag es, wenn Plätze in Städten vielseitig genutzt werden. Außerdem habe ich lange Zeit in Tansania gelebt. Und Mwanza ist eine meiner Lieblingsstädte. Ich würde jedem empfehlen dort einmal hinzureisen. F: Welches war für dich bislang dein schönster Auftritt? S: Ich hatte das Glück an vielen tollen Spots zu spielen. Diesen Sommer hatte ich einen Auftritt auf dem dänischen Festival „Heartland“. Das war meine erste Performance mit dem Visual Collective „Dark Matters“, die meine Bühnengestaltung für die Tour gemacht haben. Es war außerdem eines der größten Konzerte, das ich je gespielt habe. Das war eine großartige Erfahrung. F: Welches ist das beste Musikfestival in Europa? S: Roskilde ist ein großartiges Festival. Sie haben immer ein sehr abwechslungsreiches Programm. Neben Acts der internationalen Szene geben sie auch kleineren Künstlern eine Chance. Zum Beispiel habe ich Mura Masa dort im Sommer 2016 gesehen.

„Es bedeutet mir alles, wenn Leute an mich glauben.“

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Wenn Soleima nicht gerade auf der Bßhne performt, dann entdeckt sie selbst die Welt. Ihre Favoriten: das dänische Kopenhagen und Mwanza in Tansania.

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Story Jede Idee landet erst mal auf Papier.

Der Schatz im Silbersee

Wie man mit Silber den Schmuckmarkt erobert, ohne auch nur eine einzige BWLVorlesung besucht zu haben? „Mit Menschenverstand“, erklärt Thomas Sabo, der Mann hinter seinem gleichnamigen Unternehmen. 2017 feiert Sabo das Zehnjährige seiner Herrenkollektion Rebel at heart und denkt nicht im Traum daran, auf die Bremse zu treten.

Text: Marina Warth Fotos: Thomas Sabo

Thomas Sabo gründet 1984 sein eigenes Label und holt 1992 Susanne Kölbli als Creative Director ins Unternehmen. Seitdem arbeiten die beiden Hand in Hand.


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Diesen Herbst baumeln mit Steinchen besetzte Anhänger an unserem Hals.

T H O M A S S A B O I S T N I C H T leicht zu durchschauen. Der Spiegel betitelt ihn als eine „Mischung aus Dschingis Khan und Peter Maffay“, die FAZ als „fränkischen Selfmademann“, andere sprechen vom „Easy-Rider-Helden“. Tatsächlich spricht Sabo einfach nicht so viel, und wenn, dann bestimmt nicht über sich selbst. Obwohl, da gibt’s schon einiges zu erzählen aus der Unternehmensgeschichte von Thomas Sabo, der Charms zum gehypten Modeaccessoire machte und mit Ringen, Armbändern und Co. vergangenes Jahr ganze 250 Millionen Euro erwirtschaftete. Sabo ist kein Senkrechtstarter, zumindest nicht von Beginn an. Er ächzt durch die Schule, wird erst Feinmechaniker, arbeitet dann auf dem Bau. Irgendwie nicht das Wahre. Zumindest füllen die Jobs das Konto, das er mit Anfang zwanzig schließlich plündert und damit nach Sri Lanka reist. Schnell wird klar: Das ist keine gewöhnliche Reise, kein Ausbruch eines halbstarken Sinnsuchenden, sondern der Plan eines Jungen mit einer Idee. Die reift so langsam vor sich hin, während Sabo schließlich durch Thailand trampt. Sein Augenmerk gilt dem Silberschmuck, der sich hier auf den Märkten findet wie Palmen am Straßenrand. Den Rucksack randvoll kehrt Thomas Sabo schließlich zurück nach Hause, wo er seine Schätze schnell an den Mann bringt. Noch wichtiger als der damit erwirtschaftete Zaster ist allerdings die aufgekeimte Idee: Damit lässt sich gutes Geld verdienen.

Rebel at heart: Das ist geschwärztes Silber und cooles Design.

det sein eigenes Unternehmen und mausert sich bis Anfang der 90er zu dem Label für coolen Silberschmuck. 1992 trifft Sabo auf die Grafikdesignerin Susanne Kölbli. Der Funke springt über, die Chemie stimmt. Fortan gehen die beiden geschäftlich Hand in Hand, und Sabo, der nach eigener Aussage bis heute „jedes einzelne Stück“ absegnet, findet in Kölbli nicht nur einen Creative Director, sondern eine Vertraute. Im Jahr 2006 schafft das Duo mit seinem Charm Club einen Coup, der Thomas Sabo vom geschätzten Silberlabel zum weltweiten ItBrand hochkatapultiert. Die Charms hängen fortan vornehmlich an den Handgelenken von Frauen und Teenies, die ihre Armbänder mit Herzen, Sternen, Chakras und Totenköpfen füllen. Thomas Sabo kennt sein Erfolgsgeheimnis: „Bei uns fühlen sich alle zuhause.“ Ein Jahr später hat Sabo dann mit Rebel at heart auch die Herren in der Tasche. Die rockigen Teile aus geschwärztem Silber, Leder und Zirkonia feiern dieses Jahr übrigens Jubiläum. Grund zum Anstoßen gibt’s bei Thomas Sabo aber eigentlich immer: Erst vergangenes Jahr erhob das Unternehmen die Gläser auf sich selbst und gönnte sich für schlappe 40 Millionen Euro ein neues Hauptquartier an der Silberstraße 1 in Lauf an der Pegnitz. Das liegt locker drin, bedient Sabo nach eigenen Angaben doch rund 150'000 Kunden pro Monat weltweit. Fünf Kontinente, 75 Länder, rund 2'800 Handelspartner, mehr als 300 eigene Stores und 1'860 Angestellte – ein beachtliches Register. Außerdem vertreibt Sabo seine Kollektionen auch hoch über den Wolken an Bord von über 40 Fluggesellschaften.

„Grund zum Anstoßen gibt’s bei Thomas Sabo immer.“

Ein Zuhause für alle 1984 ist es dann soweit: Thomas Sabo grün-

Mit Vollgas nach vorne

Mit Sabos Charm Club hat alles begonnen.

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Damit’s in der Firma nach wie vor rund läuft, steht Thomas Sabo jeden Morgen um 5 Uhr 30 auf. Schwarz von Kopf bis Fuß: Boots, Lederhose, Ledermantel. Ein Rockstar macht sich auf den Weg. Dass Thomas Sabo nicht stillsitzen kann, beweist 2010 etwa die Erweiterung des Sortiments durch Parfums. 2014 folgt die Unisex-Linie Karma Beads: ein bisschen Esoterik, ein wenig Fernweh, und schon reißen sich die Kunden um die Kugelarmbänder. Stars wie Georgia May Jagger, Nico Rosberg oder Poppy Delevingne warben bereits für das Label, das sich nicht zuletzt deretwegen vom zuckrigen Teenie-CharmImage lösen kann. Die Produktpalette ist groß, weit über 2'000 Teile lässt Thomas Sabo überall auf der Welt herstellen. Sogar Fine Jewellery gehört mittlerweile mit dazu, der typische junge Kunde wird schließlich älter. Für ihre Designs lassen sich Kölbli und Sabo regelmäßig vom fernen Osten inspirieren und so finden Drachen, Mandalas oder Chakras ihren Weg ins Sortiment. Die Welt ist nicht genug? „Ich habe einen Siebenjahresplan, um die Marke zu einer Weltmarke auszubauen“, sagt Sabo selbstbewusst. Und vielleicht ist gerade dieser Glaube an sich selbst das, was einen Jungen aus Österreich ohne BWL oder Marketing-Abschluss zu einem der größten Schmuckhersteller Schritt für der Welt macht. Schritt baut

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Thomas Sabo seine Kollektionen aus. Den Kunden gefällt’s!

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Top, Rock und Schuhe von SALVATORE FERRAGAMO. Sonnenbrille von MAX & CO. Handschuhe von JIL SANDER.

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Shop till you drop Photography: HEIDI RONDAK

@ Peppermint Circus Styling: Neesha Meusch @ Phoenix Agentur Hair & Make-up: Lena Gehrig @ Fame Agency using Chanel & Redken 5th Ave. Assistant: Maria Strehl Model: Caro Daur Special thanks to Vivienne Models & Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München

Durch die Straßen schlendern, vorbei an hübsch geschmückten Schaufenstern und Preisschildern mit vielen Nullen: Das ist Shopping in München. Diesen Monat begleiten wir Caro Daur und entdecken gleichzeitig die neuen Herbsttrends. F A C E S

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„Ich lasse Leute an meinem Leben teilhaben und bin so zur Managerin meiner eigenen Person geworden.“

Links: Mantel von BELSTAFF. Rollkragenpullover von CALVIN KLEIN. Rechts: Mantel von BELSTAFF. Rollkragenpullover und Hose von CALVIN KLEIN. Tasche von JIL SANDER. Schuhe von SALVATORE FERRAGAMO.

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„Ich teile so gut wie alles – ungefiltert.“

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Links: Mantel, Pullover und Gürtel von MICHAEL KORS. Armband von CARTIER. Sonnenbrille von GIVENCHY. Rechts: Mantel von PALTO. Kleid von SPORTMAX. Schuhe von LUDWIG REITER X PETER PILOTTO. Tasche von MCM.


FACES: Wie bist du Bloggerin geworden, und wieso hast du damit begonnen? Caro Daur: Ich habe schon immer gerne Fotos gemacht. Dann habe ich mich einfach bei Instagram angemeldet und ohne Hintergedanken Fotos geteilt. Es kamen von Zeit zu Zeit immer mehr Follower dazu, dann die ersten Eventanfragen und die ersten Kooperationen. Der Kreis von Menschen, die ich kennenlernte wurde einfach immer größer. (lacht) Daraus entstanden wieder neue Möglichkeiten. F: Wie beschreibst du deinen Job? CD: Ich lasse Leute an meinem Leben teilhaben, und dadurch bin ich irgendwie zur Managerin meiner eigenen Person geworden. 70 Prozent beinhaltet eher die generelle Organisation (Mails beantworten, Kooperationen abwickeln, Interviews, Telefongespräche, Reise-Koordination, Steuerberater-Termine). Nur etwa 15 Prozent meiner Arbeit ist die Produktion von Fotos und etwa 15 Prozent sind Looks aussuchen und planen. F: Was ist die größte Herausforderung als Bloggerin? CD: Trotz der steigenden Zahl an Followern die Nähe zu meinen Fans zu wahren. F: Wie managst du den Spagat zwischen Glaubwürdigkeit und bezahlten Beiträgen? CD: Ich wähle grundsätzlich nur Kooperationen aus, hinter denen ich auch zu 100 Prozent stehe. Ich denke dadurch ist es kein großer Spagat. F: Wie suchst du die Themen und Produkte für deine Posts aus? CD: Meistens aus dem Gefühl bzw. des Befindens heraus. F: Ist Bloggen ein Job oder eine 24/7-Beschäftigung? CD: Ganz klar: Es ist aus einer Beschäftigung ein Job geworden. Durch die Kooperationen muss das Ganze professionell abgewickelt werden. Ich lebe aktuell davon, und das zeichnet einen Job aus. Disziplin, Pünktlichkeit und 24/7-Präsenz sind das Wichtigste! F: Ist Bloggen dein Traumjob? CD: Ja, ich habe mein Hobby zum Beruf macht! Ich liebe das, was ich tue. Es ist meine Leidenschaft! Aber wie jeder Job hat er auch Schattenseiten. Ich kann nur sagen: Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt. F: Wo liegt die Grenze zwischen der öffentlichen und der privaten Caro Daur? CD: Dadurch, dass ich meine Follower stetig mit durch meinen Alltag nehme, ist die Grenze sehr weich. Ich teile ja so gut wie alles, zeige meine Familie, Freunde und das gesamte Drumherum – ungefiltert. Ich bin immer ich selber, zeige mich auch direkt aus dem Bett ungeschminkt. Ich finde es wichtig, auch mal die nicht so schönen Seiten zu zeigen. Die

ganz privaten Themen, die nur Familie und Freunde wissen sollte, teile ich nicht. F: Wie gehen Menschen aus deinem Umfeld damit um, dass du deinen Alltag ständig mit Fremden teilst? CD: Die meisten haben sich daran gewöhnt. Es gibt Leute, die in meinen Storys nicht vorkommen möchten, und das respektiere ich selbstverständlich, die werden nicht gefilmt. F: Weshalb folgen dir deine Leser? CD: Weil sie ohne Maske oder Filter an meinem Leben teilhaben können und sich für die Dinge interessieren, die ich tue. F: Dein ganzes Leben mit deinen Lesern zu teilen: Macht dir das manchmal auch Angst? CD: Angst nicht, aber ich habe Respekt davor und reflektiere das selbstverständlich. Man muss sich schon vor Augen führen, dass die Follower Sachen mitbekommen, die bei anderen einfach privat bleiben. F: Machst du auch mal Digital Detox? CD: Leider zu selten. F: Bearbeitest du deine Fotos? CD: Teilweise. Weil mir auch das Bearbeiten Spaß macht, und die Bilder dann eine eigene Sprache sprechen. F: Was kommt nach dem Bloggen? CD: Ich lebe im hier und jetzt. Solange mir das Bloggen Spaß macht, denke ich nicht über den Plan B nach. F: Worauf hast du richtig gespart? CD: Nach dem Abi mit 18 für meine erste Tasche von Louis Vuitton. Danach hatte ich noch 5 Euro auf dem Konto. F: Welches Fashion-Piece ist dein All-Time-Favorit? CD: Meine Nieten-Boots von Givenchy. Meine Follower haben schon in den Kommentaren gescherzt: „Die trägst du noch auf dem Mond!“ F: Kaufst du auch Secondhand? CD: Ja, und ich liebe es! Meine Tipps sind Secondella in Hamburg, Whatcomesaroundgoesaround in L.A. und Flohmärkte auf der ganzen Welt. F: Was war der größte Fehlkauf, den du bisher gemacht hast? CD: Die fünfzigste Brotdose – ich liebe kleine SchnickSchnack-Geschäfte mit Dingen, die man eigentlich nicht braucht. F: Dein ultimativer Beauty-Tipp? CD: Mascara in Dunkelbraun kaufen und für die Augenbrauen nutzen. F: Welche Stilregel ignorierst du? CD: Gold- und Silber-Schmuck mixen.

„Solange mir das Bloggen Spaß macht, denke ich nicht über den Plan B nach.“

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Pullover von BRUNELLO CUCINELLI. Armband von CARTIER.

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The Isseido Booksellers, Tokio, Japan

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Bookworm’s Paradise

Eine Granitfassade, breite Glasfront: Isseido könnte genauso gut eine Edelboutique sein. Dabei gehört das stylische Geschäft im Stadtteil Jimbocho zu den ältesten Buchhandlungen der Stadt.

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Geschichten liest man nicht am Bildschirm, sondern in einem Buch aus Papier. Man hält es in der Hand, blättert Seite für Seite durch und lässt dabei Wort um Wort hinter sich, bis man am Ende angekommen ist. Dann stellt man den Schmöker ins Regal und sucht nach dem nächsten. Nicht online, sondern in echten Buchhandlungen, deren Inneres selber Geschichten erzählen. Buchhändler Torsten Woywod weiß um den Zauber dieser Orte und hat in Europa und der ganzen Welt die schönsten gesucht.

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Redaktion: Marina Warth Bilder: Torsten Woywod

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Itaewon Foreign Bookstore, Seoul, Südkorea

Vor 45 Jahren hat Choi Ki-woong das Büchergeschäft in Seoul eröffnet, heute steht er immer noch persönlich hinter der Theke und gibt seine Empfehlungen preis.

FACES: Nach Ihrem Buch „In 60 Buchhandlungen durch Europa“, erscheint jetzt der Nachfolger „In 80 Buchhandlungen um die Welt“. Was erwartet die Leser in Ihrem neuen Buch? Torsten Woywod: Das Schöne ist ja, dass Buchhandlungen nicht nur Geschichten verkaufen, sondern in den allermeisten Fällen auch selbst eine Geschichte zu erzählen haben. Buchhandlungen, die ganze Städte ausmachen, Buchhandlungen, die im wöchentlichen Wechsel nur einen einzigen Titel anbieten, Buchhandlungen, die „Blind Date Books“ verkaufen, Buchhandlungen, die aus einer Fernsehserie hervorgegangen sind, Buchhandlungen, die in Folge eines Liebeskummers entstanden sind... F: Sie haben Ihren Job gekündigt und Ihre Wohnung aufgelöst – wie hat sich das angefühlt? TW: Wir haben hierzulande das Glück, im Alltag um eine relativ große und bequeme Komfortzone zu wissen. Das ist einerseits ein Luxus, zugleich führt es aber – zumindest in meinem Fall – auch dazu, dass man sich schwertut, auf Sicherheiten und Planbarkeiten zu verzichten. Bei mir hat in letzter Instanz jedoch die Begeisterung und Leidenschaft für Buchhandlungen deutlich überwogen.

Eterna Cadencia, Buenos Aires, Argentinien

Um hier Einlass zu erhalten, muss der Kunde an der dunkel gerahmten Tür klingeln.

Littered with Books 2, Singapur, Singapur Die Krimi-Abteilung dieses Geschäfts ist dem Schauplatz eines Verbrechens nachempfunden. Irgendwie creepy.

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Shakespeare and Company, Paris, Frankreich

Hier gibt’s nur englischsprachige Literatur – dafür aber auch alles von Ernest Hemingway bis James Joyce.

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State Library of New South Wales, Sydney, Australien

Diese Bibliothek gibt’s seit 1826 und sieht seitdem aus wie ein grieschischrömischer Tempel, dessen einzelne Teile sogar unterirdisch verlaufen.

F: Hatten Sie irgendwann mal das Gefühl, dass Sie bereits alles gesehen haben und dass Sie nichts mehr überraschen kann? TW: Ehrlich gesagt: nein, nicht einmal annähernd. Dafür ist die Vielfalt der Buchhandlungen einfach viel zu groß; es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Selbst in der angestammten Lieblingsbuchhandlung habe ich niemals das Gefühl, alles gesehen zu haben. F: Wie unterscheiden sich Buchhandlungen in Europa von denen aus dem Rest der Welt? TW: In China und Südkorea sind viele Buchhandlungen mit sogenannten „Community Tables“ ausgestattet – sehr große Tische, an denen gemeinsam gelesen, diskutiert oder gearbeitet wird. So etwas ist mir aber auch schon in Italien begegnet. Der vielleicht größte Unterschied ist das Selbstverständnis der Kunden: Vor allem in Asien ist es selbstverständlich, die Buchhandlung als „dritten Ort“ neben Wohnung und Arbeit zu verstehen. Man hält sich hier gerne und lange auf – und macht es sich gemütlich. So ist es keine Seltenheit, dass viele Asiaten lesend auf dem Boden zwischen den Regalen sitzen. F: Welches war Ihr Lieblingsbücherort? TW: Mein Lieblings-Übernachtungsort war beispielsweise das Book & Bed in Tokio – ein Hostel, bei dem die Betten in ein großes Bücherregal integriert sind und man somit zwischen Büchern schläft. Ansonsten kam das El Ateneo Grand Splendid in Buenos Aires meinem Lieblingsbücherort sehr nahe: ein umgebautes Theater, in dem eine einzigartige Atmosphäre herrscht. Nicht nur die Kulisse ist atemberaubend schön – hier passt einfach alles und fügt sich nahtlos sowie unaufgeregt ineinander. Während meines gesamten Aufenthalts in Buenos Aires habe ich jeden Abend dort verbracht. F: Haben Sie manchmal die heimischen Buchhandlungen vermisst?


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Waterstones Piccadilly, Birmingham, England Im Erdgeschoss lässt es sich zwischen endlosen Regalen in gemütlichen Sesseln verweilen. Mindestens, bis einen die Verkäufer abends freundlich bitten zu gehen.

Paju Book City, Seoul, Südkorea

Wer die 30 Kilometer auf sich nimmt und aus Seoul rausfährt, entdeckt hier eine künstlich angelegte Stadt nach dem Vorbild der international bekannten Bücherdörfer.

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Libraire Ancienne, Genf, Schweiz

Hier schnuppert man den Duft vergangener Tage und spürt die Sehnsucht nach Wissen, die jeder Besucher dieses Geschäfts mit sich trägt.

Eslite Taichung Chungyo, Taichung, Taiwan

In einem großen Kaufhaus gelegen, findet sich hier auf zwei Etagen ein Buchparadies, das nach den Vorstellungen eines begeisterten Kunden gebaut wurde.

Think Space B2S, Bangkok, Thailand

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Beim Anblick dieses 2015 eröffneten Geschäfts bleibt einem die Spucke weg: Hier befindet man sich unter einer kunstvoll geschwungenen Dachkonstruktion, die an eine moderne Fußballarena erinnert.


TW: Nein, ehrlich gesagt nicht; für solche Gedanken war die Reise viel zu ereignis- und erlebnisreich. Auch wenn es sprachliche sowie kulturelle Unterschiede gibt, ist das Gefühl, welches eine Buchhandlung vermittelt, überall sehr ähnlich. Buchhandlungen verströmen Ruhe und Anmut, sie laden zum Stöbern und Entdecken ein – und zugleich kann man sich sicher sein, schöne Bücher und Geschichten zu entdecken (auch über die Buchhandlung selbst), wenn man dieser Einladung folgt. F: Gibt es eine besonders verrückte Anekdote zu Ihrer Reise? TW: Aus buchhändlerischer Sicht gibt es natürlich auch zahlreiche außergewöhnliche Geschichten – teilweise auch darüber, wie eine Buchhandlung überhaupt entsteht: Ein Argentinier verliert seinen Job und seine Freundin, woraufhin er sich in die Welt der Bücher flüchtet. Darin entdeckt er seine große Leidenschaft, eröffnet eine Buchhandlung, gründet einen Verlag – und macht seine Sache so gut, dass er für eine Werbemaßnahme mit vier Goldenen Löwen in Cannes ausgezeichnet wird. F: Haben Sie jetzt alles gesehen? TW: (lacht) Zumindest in dieser Größenordnung ist für den Moment nichts geplant. Tatsächlich ist es aber so, dass ich schon wieder zahlreiche neue Tipps für Europa bekommen habe: Im niederländischen Breda wurde ein Kino in eine Buchhandlung umfunktioniert (Grand Theatre Boekhandel) – und einen genau solchen Umbau gab es auch in Oslo (Eldorado bokhandel). Und wenn man schon einmal in Norwegen ist, könnte man auch Fjærland besuchen: In dem kleinen Örtchen, das rund 300 Einwohner hat, treffen nicht nur Gletscher und Fjord aufeinander – es handelt sich auch um das größte und schönste Bücherdorf Skandinaviens. Die Reise wird also ganz sicher fortgesetzt. Wie und wann, werden wir sehen.

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The Brattle Book Shop, Boston, USA

Direkt um die Ecke dieses Geschäfts verbirgt sich ein Hof, der zur Buchhandlung gehört und in dem man unter freiem Himmel lesen und schmökern kann.

Rizzoli Bookstore, New York, USA

Durch die großzügige Fensterfront blickt man direkt auf den New Yorker Broadway. Obwohl: Das elegante Interieur dieses Shops ist mindestens genauso spannend.

Fully Booked Bonifacio Global City, Manila, Philippinen Ein Ehepaar eröffnet gemeinsam eine Buchhandlung, die heute ganze 20 Filialen beinhaltet. Respekt!

The Abbey Bookshop, Paris, Frankreich Von außen könnte diese Buchhandlung genauso gut die kanadische Botschaft darstellen. Zum Glück befinden sich im Innern allerdings Bücher und keine Diplomaten.


Boekhandel Dominicanen, Maastricht, Niederlande

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Vor dem großen, bronzefarbenen Tor der Buchhandelskirche ist der Begriff „Bücher“ in vielen Sprachen eingestanzt. Und wer zum ersten Mal im Foyer steht, der staunt erst mal vor sich hin.

Torsten Woywod: „In 60 Buchhandlungen durch Europa“ und „In 80 Buchhandlungen um die Welt“ Wer das Wort liebt und Bücher schätzt, der weiß, dass Buchhandlungen mehr sind als gewöhnliche Geschäfte. Torsten Woywod ist selbst Buchhändler und startet 2015 ein eigenwilliges Projekt: Mit seinem kompletten Jahresurlaub und einem Interrail-Ticket in der Tasche reist er einen Monat lang durch zwölf Länder und sucht nach den 60 außergewöhnlichsten Buchhandlungen Europas. Was er erst auf seiner Facebook-Seite teilt, wird 2016 ein eigenes Buch: „In 60 Buchhandlungen durch Europa“. Doch ein Kontinent ist nicht genug, und so macht sich Toywod im Sommer 2016 erneut auf die Suche. So erscheint diesen Herbst das Folgewerk „In 80 Buchhandlungen um die Welt“ – eine Hommage an das geschriebene Wort und an Bücher generell. Torsten Woywod, „In 60 Buchhandlungen durch Europa“ und „In 80 Buchhandlungen um die Welt“, erschienen bei Eden Books, beide je ca. 20.–

Elizabeth’s Bookshop, Sydney, Australien

Auf der Balustrade sind gebrauchte Romane aufgereiht, die für sechs Dollar pro Stück erworben werden können.

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Clevere Tipps ... ... rund um die Themen Haare, Makeup und Beauty bekommen Sie in unseren Specials. Picken Sie sich Ihre ganz persönlichen Schönheitstricks heraus. Viel Spass beim Entdecken!

Beauty Day zu Hause Die Tage werden kälter und die Lust nach draussen zu gehen schwindet. Höchste Zeit für einen ausgiebigen

Schritt 1:

Wellnesstag. Eine Möglichkeit ist ein Besuch im Spa – doch die bequemere und genauso erholsame Variante ist

Die Vorbereitung Raumdüfte eignen sich super, um dem Zuhause die nötige Idylle zu geben. Je nach eigenem Geschmack wählt man einen leichten, frischen oder eher sinnlich, schweren Duft. Duftkerzen sorgen durch das warme, schummrige Licht für eine besonders gemütliche Atmosphäre und Entspannung. Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf und halten Sie für nach dem Bad einen kuschligen Bademantel bereit. Nun kann es losgehen: Lassen Sie das Wasser mit einer Temperatur von 36 bis 38 Grad in die Wanne einfliessen.

Ihr BeautyQueen.ch-Team.

ein Beauty Tag zu Hause. Gönnen Sie sich eine Auszeit und verwöhnen Sie sich selbst.

Vorbereitung

1. CALMING PARK – DUFTKERZE SPA DE PROVENCE (180 GR), CHF 59.00, Art.-Nr. 1015806

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2.ORIBE SCENT – CÔTE D’AZUR SCENTED CANDLE (190 G), CHF 88.00, Art.-Nr. 12986

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3. L’OCCITANE AROMA-

CHOLOGIE – ENTSPANNENDER KOPFKISSENNEBEL (100 ML), CHF 25.00, Art.-Nr. 1016107

Schritt 2: Das Schönheitsbad Suchen Sie sich einen angenehmen, pflegenden Badezusatz aus. Die perfekte Badezeit liegt zwischen zehn und zwanzig Minuten. Die Zeit kann optimal für eine Gesichtsmaske genutzt werden – durch den heissen Dampf kann diese noch besser eindringen. Zum Abschluss des Baderituals können Sie Ihre Haut zudem mit einem Peeling verwöhnen.

4. NUXE RÊVE DE MIEL – GOMGOM MAGE GOURMAND NOURISSANT CORPS (175 ML), CHF 26.50, Art.Nr. 15292 5. OMG! – 4 IN 1 KIT ZONE SYSTEM MASK (1 STK.), CHF 11.90, Art.-Nr. 15274

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6. DR HAUSCHKA – ZITRONEN LEMONGRASS BAD (100 ML), CHF 19.80, Art.-Nr. 1015311

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Pflege 7

Mit dem Peeling haben Sie die Haut perfekt auf die Bodylotion vorbereitet. HautHaut stellen, die zu Trockenheit neigen, dürfen Sie ruhig mit einem etwas reichhaltigeren Öl pflegen. Gönnen Sie sich ein hochwertiges Produkt, wie das Dry Body Oil von Moroccanoil. Haut, die ohnehin schon dazu neigt, fettig zu sein, sollte eher mit einer leichten Creme gepflegt werden.

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7. DERMALOGICA SPA THERAPY – BODY HYDRATING CREAM (473 ML), CHF 79.90, Art.-Nr. 205983 8. MOROCCANOIL BODY – DRY BODY OIL (100 ML), CHF 59.90, Art.-Nr. 10103 9. STOP THE WATER WHILE USING ME! ALL NATURAL BODY – ALMOND FIG BODY OIL (100 ML), CHF 42.00, Art.Nr. 14756

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chönheitsbad

Schritt 3: Nachhaltige Pflege

Schritt 4:

Der perfekte Abschluss Während des Badens haben Sie geschwitzt und sollten deswegen Ihrem Körper wieder Flüssigkeit zurückgeben. Trinken Sie einen Entspannungstee oder ein anderes koffeinfreies Heissgetränk. Um auch nachhaltig entspannt zu bleiben, lassen Sie den Wellnesstag am besten ruhig ausklingen. Wie wär es zum Beispiel mit einer Mani- oder eiei ner Pediküre? Die Nagelhaut ist durch das Baden wunderbar aufgeweicht, daher ist nun der richtige Moment dafür. 10. ALESSANDRO NAILSPA – MINERALFEILE, CHF 23.30, Art.- Nr. 708093 11. OPI GEL BREAK – PROPERLY PINK TRIO PACK, CHF 49.90, Art.-Nr. 12172

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12. GROWN ALCHEMIST BEAUTY – CUTICLE OIL, CHF 30.00, Art.-Nr. 14826

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Beauty Day Produkte

und mehr

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D A S

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Der November ist die labbrige Gurke im Sandwich aller Monate. Beigemüse, Nebendarsteller, die Warteschlange vor Weihnachten. Umso mehr Gründe haben wir, diese Zeit ordentlich aufzupolieren: etwa mit Rollkragenpullovern, Shearling-

jacken, Boots, Regenschirmen, Schmuck und Handschuhen. Dazu gibt’s Pflege für den Mann, Haaröl und Haarspray sowie neue Düfte

„You fall in love because of no reason. It just happens.“

und ganz viel Spaß in Form lustiger Tee-Eier und stylischer Tassen.

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Kirsten Dunst

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Lammfromm

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Shearling-Jacken für sie

Wir sind gegen Pelz, aber für Lammfell. Weshalb: Weil die Lämmer nicht leiden und im Sommer unterm dicken Fell sonst schwitzen würden wie wir in der Sauna. Wir sagen artig danke und schmeißen uns diese coolen Shearling-Jacken über, wenn draußen die Temperaturen ins Bodenlose fallen. 3

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1 Moncler, „Kilia Jacket“, aus Shearling und Polyester, ca. 2'805.– 2 Coach, aus Shearling, ca. 2'232.– 3 Maison Ullens, aus Lammfell mit Seidenfutter, ca. 4'632.– (farfetch.com) 4 Longchamp, aus Schafsleder, ca. 2'450.– 5 H&M, aus Polyester mit Fellimitat, ca. 80.– 6 Givenchy, Bikerjacke aus Lammfell mit Kontrastkragen, ca. 4'214.– (farfetch.com) 7 Eleventy, aus Pferdeleder, ca. 2'398.– 8 Patrizia Pepe, aus Kalbsleder mit Innenfutter aus Kunstfell, ca. 935.– 9 Closed, aus Lammleder, ca. 698.– 10 Marciano, „Sparkling Biker“, aus Polyester, ca. 354.– 11 Scotch & Soda, Wildlederjacke mit „Teddy-Fell“, ca. 969.– 12 Karl Lagerfeld, aus Lammfell, ca. 1'800.– 13 Tommy Hilfiger, „Veronica Shearling“, aus Leder, ca. 1'700.– (zalando.com)

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Land unter

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Rollkragenpullover für sie

Manchmal braucht das schönste Dekolleté eine Pause. Dann etwa, wenn uns der Wind um die Ohren pfeift bis wir Schlottern wie ein Flamingo am Südpol. Dann machen wir obenrum dicht und ziehen den Kragen unserer Pullover soweit hoch, bis wir darüber gerade noch knapp rausgucken können. 2

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1 Versace, aus Wolle mit Rüschen, ca. 900.– (stylebop.com) 2 Q/S designed by Robin Schulz, aus Polyacryl, Polyester, Polyamid und Wolle, ca. 100.– 3 Ermanno Scervino, aus Schurwoll-Kaschmirgemisch, ca. 1082.– (farfetch.com) 4 Vivetta, „Benalla“, aus Wollgemisch, ca. 241.– (farfetch.com) 5 H&M, aus Elastan und Viskose, ca. 30.– 6 MSGM, aus Wolle und Acryl, ca. 358.– 7 Kenzo, aus gerippter Wolle, ca. 409.– (stylebop.com) 8 Aalto, aus Mohair-Wollgemisch mit Aufdruck, ca. 450.– 9 P.A.R.O.S.H, aus 100 % Wolle, ca. 331.– (farfetch.com) 10 Wrangler, aus Viskose und Polyester, ca. 89.– 11 Iceberg, aus Wolle, Kaschmir und Angora, ca. 324.– (farfetch.com) 12 5Preview, aus Wollgemisch, ca. 182.– 13 Bella Freud, „1970 Polo Jumper“, aus Merinowolle, ca. 371.–

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Comeback

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Stiefeletten für sie

Während der vergangenen Saisons fristeten Stiefel ein einsames Dasein. Keiner wollte sie haben, alle setzten auf Ankle-Boots, quasi die knackige kleine Schwester. Fies. Jetzt erkennen wir aber, dass die schaftmäßig höhere Variante eigentlich viel cooler ist und setzen deshalb auf die Teile auf dieser Seite. 3

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1 Proenza Schouler, aus Kalbsleder und Leder, ca. 749.– 2 Topshop, „B&B Mia Ring“, aus Lackleder, ca. 125.– (zalando.com) 3 Saint Laurent, „Babies 90“, aus Samt und Leder, ca. 965.– (farfetch.com) 4 KG by Kurt Geiger, „Rilly“, multicolor aus Textil, ca. 230.– (zalando.com) 5 Santoni, aus Kalbsleder, ca. 490.– 6 Glamorous, aus Textil mit Pailletten in Gold, ca. 60.– (zalando.com) 7 Jeffrey Campbell, „Stratford“, aus Textil im Blumenmuster mit Perlenstickereien, ca. 220.– 8 Isabel Marant, „Danay“, aus Leder, ca. 858.– 9 Fendi, „Pom Pom Trim Boots“, aus Kalbsleder und Pompons aus Nerzfell, ca. 1'280.– (farfetch.com) 10 Steve Madden, „Edition“, aus Textil mit Rosenstickerei, ca. 114.– 11 Dolce & Gabbana, „Graffiti Ankle Boots“, aus Kalbsleder, ca. 1'164.– (farfetch.com) 12 Gucci , aus Wildleder, ca. 920.– 13 Red Valentino, aus Wildleder, ca. 585.– (farfetch.com)

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True Love

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Lederhandschuhe

Klamme Finger sind übel. Nur noch schlimmer: Das Gejammer der Freundin, die bereits bei einstelligen Temperaturen schlottert wie andere beim Erkunden des Nordpols. Damit Sie nicht ständig mit Händchenhalten aushelfen müssen: Kaufen Sie Ihrer Liebsten einfach ein Paar Handschuhe. 2

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1 Scotch & Soda, aus Ziegenleder, ca. 89.– 2 Valentino, aus Leder und Kalbshaar, ca. 504.– (net-a-porter.com) 3 Dents, „Juliette“, aus Schafshaarleder mit Seidenfutter, ca. 137.– 4 Burberry, aus Leder und Kaschmir, ca. 325.– 5 Vivienne Westwood, aus Leder, ca. 199.– (yoox.com) 6 Prada, aus Lammleder mit Verzierungen aus Glas, ca. 930– (mytheresa.com) 7 Gucci, aus Leder mit Schleife, ca. 420.– 8 Faith Connexion, aus Lammleder mit Futter aus Alpakawolle, ca. 483.– (farfetch.com) 9 Twin Set, „Hearts Strass Leather Gloves“, aus Leder, ca. 119.– 10 DSquared2, aus Kalbsleder mit Reißverschluss, ca. 446.– 11 Agnelle, „Love“, aus Lammfell und Futter aus Alpaka, ca. 153.– (shopbop.com) 12 Ermanno Scervino, aus Leder mit Ösen, ca. 572.– (farfetch.com) 13 Fendi, aus Seide und Lammleder mit Pompons aus Nerz, ca. 592.– (farfetch.com)

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Hardcore

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Boots für ihn

Zugegeben, für den richtig taffen Aufstieg sind die Treter hier nichts. David gegen Goliath, das wollen wir nicht sehen. Aber die aktuell so trendigen Boots sind zumindest so robust, dass Sie das bisschen Eis auf der Straße überschreiten wie Reinhold Messner die Gletscher des Nanga Parbat. 3

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1 Sorel, „Portzman Lace“, aus Nubukleder mit Gummi-Außensohle, ca. 220.– 2 Hunter, aus Leinenstoff und Gummisohle, ca. 220.– 3 Jack & Jones, aus Rindsleder und mit Gummisohle, ca. 90.– 4 Tommy Hilfiger, aus Leder, ca. 252.– 5 Woolrich, „Mountain Boots“, aus eingefärbtem Leder mit Gummisohle, ca. 575.– 6 Moncler, aus Leder mit Gummisohle, ca. 765.– 7 Etro, aus Wild- und Lammleder, ca. 795.– (farfetch.com) 8 Bally, aus Wildleder und Leder mit Kontraststreifen, ca. 756.– (farfetch.com) 9 Rossignol, „Chamonix“, aus Leder und Wolle, ca. 462.– (farfetch.com) 10 Wrangler, „Yuma“, aus Leder in der Farbe „navy“, ca. 110.– 11 DSquared2, aus Kalbsleder mit Metall-Accessoires, ca. 886.– 12 Thom Browne, aus Leder mit Budapestermuster, ca. 1'169.– (farfetch.com) 13 Gucci, mit Schnürung aus Leder, ca. 1'270.– (farfetch.com)

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Hurricane

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Windjacken für ihn

Es kommt der Moment, an dem man Funktion über Style setzt. Glauben Sie uns, auch Sie sind irgendwann dran. Lässt sich aber beides kombinieren, freuen wir uns umso mehr. Deshalb finden Sie hier Wind- und Regenjacken, mit denen Sie sich nicht schämen müssen. 3

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1 Thom Browne, aus Polyurethan, ca. 2'424.– (farfetch.com) 2 DSquared2, reversibel tragbare Jacke aus Nylon, ca. 515.– 3 Esprit, aus Polyester, ca. 150.– 4 Rains, aus Polyester und Polyurethan, ca. 100.– (zalando.com) 5 Dickies, „Smithfield“, aus Polyamid, ca. 90.– (zalando.com) 6 Herschel, „Forecast Hooded Coach Jacket“, aus Polyester in der Farbe „Woodland Camo/ Incense“, ca. 114.– 7 Penguin, „Vintage Ratner Jacket“, aus Baumwolle und Nylon, ca. 124.– (amazon.com) 8 Hunter, wasserfest, ca. 185.– 9 Valentino, aus Polyamid, ca. 1'081.– (farfetch.com) 10 Comme des Garçons, aus Polyester mit Kordelzug, ca. 872.– (farfetch.com) 11 Super. natural, „Mountain“, Hardshelljacke aus Wolle und Polyester, ca. 240.– 12 Woolrich, „Comfort Rain Jacket“, aus wasserresistentem Poly, ca. 565.– 13 Pull & Bear, aus Nylon, ca. 40.– 14 H&M, aus Polyester, ca. 70.–

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Aufpasser

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Gesichtscremes für ihn

Nivea drauf, und gut ist? Wo leben Sie denn?! Auch Männerhaut will gut gepflegt sein und im Winter sowieso. Also suchen Sie sich eine Creme aus, die Ihnen zusagt. Mit Sheabutter für trockene Haut oder mit Hyaluronsäure gegen die ersten Fältchen. Auch wenn Sie diese natürlich umso sexier machen. 3

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1 Ahava, „Time To Energize“, feuchtigkeitsspendende Anti-Age-Creme mit UV-Schutz. 50 ml, ca. 40.– 2 The Body Shop, „Oils of Life“, kraftvolle Mischung aus ätherischen Ölen. 30 ml, ca. 100.– 3 Philip Martin’s, „Deep Skin Precious“, erfrischendes Fluid mit Hyaluronsäure und Vitamin C. 30 ml, ca. 64.– (clickandcare.ch) 4 Avène, „Anti Aging Hydrating Care“, Feuchtigkeitspflege in praktischer Pumpflasche. 50 ml, ca. 34.– 5 Clarins Men, „Anti-Rides Fermeté“, erneuernde und festigende Lifting-Creme. 50 ml, ca. 91.– 6 Biotherm, „Force Supreme“, revitalisierendes und straffendes Feuchtigkeitsgel. 50 ml, ca. 105.– 7 LAB Series, „Future Rescue“, hautbildverfeinerndes Repair-Serum. 50 ml, ca. 89.– 8 Clinique, „Anti-Age Moisturizer“, ölfreie Feuchtigkeitspflege. 100 ml, ca. 65.– 9 Lancôme, „Age Fight“, perfektionierendes Fluid. 50 ml, ca. 94.– 10 La Colline, „Cellular For Men“, revitalisierende Maske für ermüdete Haut. 75 ml, ca. 128.– 11 Apot.Care, „Pro Collagen Day Treatment“, Lotion mit Kupferpeptiden. 30 ml, ca. 89.– 12 Kiehl’s, „Age Defenter Moisturizer“, belebende Pflege für eine ebenmäßigere Hauttextur. 50 ml, ca. 59.–

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Casanova

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Bartcremes

Bart zu tragen, hat nichts mit Faulheit zu tun. Denn die Pflege des Extra-Fells im Gesicht ist in etwa so aufwändig wie das tägliche Rasieren am Morgen. So ist es mit etwas Striegeln und Kämmen eben nicht getan, da muss schon mehr ran. Etwa diese Cremes, die dafür sorgen, dass Sie Ihre Freundin nun noch öfters küssen will. 2

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1 Brooklyn Soap Company, „Beard Balm“, Balsam mit Bienenwachs , ca. 15.– (herrenbox.ch) 2 L:A BRUKET, „N° 156 Bartwachs Lorbeerblatt“, nährende und beruhigende Pomade, ca. 42.– 3 BUX, „Vanilla Smoke“, Wachs mit rauchigem Vanilleduft, ca. 17.– (bux-bartpflege.de) 4 Mr Bear Family, „Wilderness“, Beard Balm mit Sheabutter, ca. 20.– (siroop.ch) 5 Lush, „Veerapan“, Wachs mit Rizinusöl, ca. 22.– 6 Mootes, „Sunset Ave.“, nach Zitrusfrüchten duftender Balsam, ca. 26.– 7 Reuzel, „Beard Balm“, milde und pflegende Pomade, ca. 19.– (mootes.ch) 8 Fleet Street Barber’s, „Gentle Styling Pomade“, leicht abwaschbarer Styling-Balm, ca. 19.– (clickandcare.ch) 9 Tigi, „Mo Rider“, extra starkes Wachs mit Kokosnussöl, ca. 19.– 10 Damn Good Soap Company, „Beard Balm“, ohne Chemie, ca. 34.– 11 Big Red, „Noble“, Pomade mit Jojoba-Öl und frischem Duft, ca. 31.–

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Verführung

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Duftneuheiten für ihn

Die neuen Düfte fungieren wie Batmans Cape oder Ironmans Anzug. Sie geben Sicherheit und verleihen selbst dem hagersten Kerlchen eine große Portion geballte Männlichkeit. Moschus und Holz stehen diesen Winter in der Offensive und hauen ihre Energie ungebremst raus. 3

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1 Acqua di Parma, „Colonia Pura“, Zitrusnote mit floralen Nuancen. 50 ml, ca. 160.– 2 Issey Miyake, „L’Eau Majeure d’Issey“, belebende Bergamotteund Grapefruitnote. 50 ml, ca. 79.– 3 Replica, „Music Festival“, mit warmer Zeder- und Tabak-Essenz. 100 ml, ca. 119.– 4 Guerlain, „L’Homme Idéal Sport“, Duftkreation aus Kumarin, Vetifer und Patschuli. 50 ml, ca. 90.– 5 Trussardi, „Riflesso“, duftet nach würzigem Holz und frischer Bergamotte. 50 ml, ca. 77.– 6 Diptyque, „Vétyferio“, mit Vetifer und herben Holznoten. 75 ml, ca. 159.– 7 Yves Saint Laurent, „Magnificent Gold“, orientalischer Duft mit Vanille. 75 ml, ca. 219.– 8 Rituals, „Palace d’Ambre“, herber Moschusduft mit rosiger Herznote. 50 ml, ca. 59.– 9 Montblanc, „Emblem Absolu“, mit Lavendelessenz und Kardamom. 100 ml, ca. 92.– 10 Tom Ford, „Noir Anthracite“, duftet nach Sandelholz und frischer Bergamotte. 50 ml, ca. 132.– 11 Missoni, „Parfum pour Homme“, mediterrane Herznote aus Macchia-Kräutern. 50 ml, ca. 79.– 12 Diesel, „Bad Intense“, Duftkreation aus rauchigem Tabak und Vanille. 50 ml, ca. 84.– 13 Zadig & Voltaire, „Just Rock!“, orientalisch-holziger und würziger Duft. 50 ml, ca. 76.–

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Versuchung

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Duftneuheiten für sie

Parfums unterstreichen unser Sein, die Persönlichkeit und die Gesinnung. Klar, erschlagen sollten sie uns nicht, aber begleiten. Die neuen Düfte riechen außerdem so wunderbar nach blumigen Gärten und süßen Leckereien, dass wir von Sekunde Eins an süchtig sind. 3

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1 Zadig & Voltaire, „Just Rock!“, orientalisch-blumiger Duft mit holziger Note. 50 ml, ca. 95.– 2 Jean Paul Gaultier, „Scandal“, duftet frisch nach Honig und Blutorange. 50 ml, ca. 107.– 3 Tiffany & Co., „All You Need Is Love“, mit frisch-blumiger Irisnote. 50 ml, ca. 129.– 4 Jo Malone, „English Oak & Hazelnut“, warmer Duft mit süßer Haselnuss. 100 ml, ca. 130.– 5 CHANEL, „Gabrielle“, Komposition aus Orangenblüten, Jasmin und Ylan-Ylang. 50 ml, ca. 127.– 6 Moschino, „So Real Cheap & Chic“, süße Aromen aus Mandarine und Jasmin. 50 ml, ca. 65.– 7 Dolce & Gabbana, „The One“, frischer Duft mit blumigen Akzenten. 50 ml, ca. 93.– 8 Jil Sander, „Simply Jil Sander“, würzige Mischung aus Blutorange und Ingwer. 40 ml, ca. 59.– 9 Shiseido, „Ever Bloom“, blumige Komposition aus Orangenblüten und Gardenien. 50 ml, ca. 85.– 10 Gucci, „Bloom“, floraler Duft mit Jasmin und Tuberose. 50 ml, ca. 113.– 11 Thomas Sabo, „Charm Club Hello“, fruchtig-frischer Cocktail aus Zitrone, Melone und Pfirsich. 50 ml, ca. 55.– 12 Bulgari, „Goldea The Roman Night“, Basisnote aus Vetifer mit Maulbeere. 50 ml, ca. 117.–

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Service

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Haaröl

Styling tut vielleicht unserem Aussehen gut, aber unserem Haar bestimmt nicht. Beruhigen Sie Ihr schlechtes Gewissen, und päppeln Sie Ihren Schopf mit nährenden Ölen wieder auf. Am besten sanft einkneten und über Nacht einwirken lassen – darüber freuen sich Spitzen und Kopfhaut. 3

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1 John Frieda, „Frizz Ease“, aus Argan-Öl. 100 ml, ca. 18.– 2 The Body Shop, „Coconut Oil“, mit Kokosnuss. 200 ml, ca. 13.– 3 Goldwell, „Kerasilk Control“, schützt vor Feuchtigkeit. 75 ml, ca. 36.– 4 Wella, „SP Luxe Oil Reconstructive Elixir“, gibt Volumen. 100 ml, ca. 33.– 5 Kérastase, „Elixir Ultime“, für mehr Glanz, ca. 49.– 6 Artègo, „51 Argan Oil Serum“, duftet nach Tonkabohne und Orchidee, ca. 33.– 7 René Furterer, „5 SENS“, mit SüßmandelÖl. 100 ml, ca. 40.– 8 Klorane, „Huile de Mangue“, Aufbau und Schutz. 125 ml, ca. 16.– 9 Bumble and bumble, „Hairdresser’s Invisible Oil“, für leicht kämmbares Haar, ca. 40.– (douglas.com) 10 Bepure, „Beautiful Hair“, mit Lavendel und Bergamotte. 50 ml, ca. 37.– 11 Tigi, „True Lasting Colour Hair Oil“, verleiht Leuchtkraft. 100 ml, ca. 36.– 12 Björn Axén, „Organic Caring Hair Oil“, nährend. 30 ml, ca. 45.–

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Fixer

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Haarspray

Damit wir unserem Haar beim Styling nicht schaden, braucht’s Sprays, die den Schopf pflegen. Wenn diese dann auch noch für extra Glanz und bombenfest sitzende Frisuren sorgen, sind wir wunschlos glücklich.

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1 Wella, „EIMI Dynamic Fix“, fixiert. 300 ml, ca. 26.– 2 Tigi, „Bed Head“, für maximalen Halt. 385 ml, ca. 21.– 3 Aveda, „aircontrol“, mit würzig-holziger Duftnote. 300 ml, ca. 30.– 4 KMS California, „Hair Stay“, für bewegliches Finish. 300 ml, ca. 32.– 5 Björn Axén, „Megafix Hairspray“, mit Vitamin B5 und Seidenprotein. 80 ml, 21.– 6 L’Oréal Professional, „Infinium Diamond“, für besonderen Glanz ohne sichtbare Rückstände. 300 ml, ca. 14.– 7 Revlon, „Photo Finisher“, mit spezifischem Applikator für gleichmäsßiges Verteilen. 75 ml, ca. 29.– 8 Schwarzkopf Professional, „Session Label Flexible hold Hairspray“, für Glanz. 300 ml, ca. 18.– (perfecthair.ch) 9 Sebastian, „RE-SHAPER“, für starken Halt. 400 ml, ca. 34.– 10 Redken, „Forceful 23“, ohne verkleben. 400 ml, ca. 34.– 11 John Frieda, „luxurious Volume“, mit Koffein-Vitalitäts-Komplex. 250 ml, ca. 15.– 12 Orofluido, „Hairspray strong Hold“, mit Arganöl. 500 ml, ca. 20.– (perfecthair.ch)

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Ecken & Kanten

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Viereckige Uhren

Wir schwimmen nicht gerne mitten im Strom. Da sind so viele andere, es ist eng und außerdem todlangweilig. Deshalb rebellieren wir jetzt mit quadratischen Zifferblättern, an denen wir uns noch nicht so sattgesehen haben wie an den runden Kollegen. 3

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1 Marc Jacobs, „MJ3461“, ca. 249.– 2 Cartier, „Tank Squelette Platine“, auf 100 Stück limitiert, ca. 70'500.– 3 Longines, „DolceVita“, ab ca. 2'450.– 4 Emporio Armani, „AR11072“, ca. 299.– 5 Chopard, „La Strada“, ca. 21'670.– 6 Swarovski, „Memories“, ca. 399.– 7 Gucci, „G-Frame“, ca. 830.– 8 Hermès, „Heure H“, ab ca. 2'650.– 9 Jaeger LeCoultre, „Tiger eye, ca. 10'650.– 10 Piaget, „The Piaget Emperador“, ca. 267'000.– 11 TAG Heuer, „Monaco“, ca. 6'500.– 12 Tissot, „Generosi-T“, ca. 345.– 13 Rado, „Ceramica“, ca. 2'500.– 14 Tiffany & Co., „Tiffany East West® 2-Zeiger“, ca. 6'350.–

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Moon and Stars

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Schmuck

Andächtig blicken wir in den Himmel. Da stehen Sterne und der Mond, jede Nacht aufs Neue, als Konstante in einer sich ständig verändernden Welt. Ein bisschen dieser Magie begleitet uns jetzt als Ohrstecker, Ring oder Armband durch den Alltag. 2

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1 Swarovski, „History Bracelet“, mit Kristallen, ca. 129.– 2 Alinka, „Stasia“, Gelbgoldring mit Diamanten, ca. 3'086.– (farfetch.com) 3 Michael Kors, „Brilliance“, roségoldene Ohrstecker, ca. 89.– 4 Thomas Sabo, „Mond und Sterne“, aus Sterlingsilber, ca. 79.– 5 Elie Saab, „Star Necklace“, goldene Halskette, ca. 742.– 6 Miu Miu, versilberte Ohrringe, ca. 298.– (net-a-porter.com) 7 Noir Jewelry, „Star & Moon“, goldene Ohrringe, ca. 73.– (shopbop.com) 8 Karl Lagerfeld, mit Swarovski-Kristallen, ca. 46.– 9 Rosa De La Cruz, aus Gold mit Diamanten, ca. 8'005.– 10 Pandora, „Leuchtender Stern“, mit Kristallen und Sterlingsilber, ca. 59.– 11 Andrea Fohrman, „Crescent Moon Ring“, mit Saphiren, ca. 1'824.– (net-a-porter.com) 12 Diane Kordas, „Star“, 18-Karat Roségold mit Diamanten, ca. 65.– 13 Percossi Papi, mit indischen Saatperlen, ca. 548.– 14 Mugler, mit Rhodiumauflage, ca. 178.–

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Unten

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Regenstiefel

Ohne Angst davor, sich die schönen WildleterTreter zu zerstören, in eine Pfütze springen? Unbedingt! Denn diese Regenstiefel halten einiges aus und sehen darüber hinaus auch noch so stylisch aus, dass wir sie nicht nur beim Planschen, sondern auch im Alltag tragen. 3

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1 Lemon Jelly, „Haley“, aus Kunststoff, ca.100.– (zalando.com) 2 Crocs, „Freesail Shorty“, aus Kunststoff in der Farbe „lemon“, ca. 50.– (zalando.com) 3 N°21, „Misura“, aus Gummi, ca. 254.– (farfetch.com) 4 Marimo, LackStiefeletten aus Synthetik, ca. 23.– (stylight.de) 5 Aigle, „Miss Juliette Bottillon“, aus robustem Material mit Polyamid-Futter, ca. 110.– 6 Chuva, „Nora“, mit Leopardenmuster aus Gummi, ca. 49.– (amazon.de) 7 Tommy Hilfiger, „Odette“, aus Kunststoff, ca. 119.– 8 Ilse Jacobsen, handgefertigt aus Naturkautschuk, ca. 196.– 9 Trussardi Jeans, aus Kunststoff, ca. 110.– 10 J. Crew, „Chelsea Rainboot“, aus Kunststoff, ca. 95.– 11 Colors of California, aus Kunststoff, ca. 130.– (zalando.com) 12 Tom Joule, „Wellibob“, aus Naturkautschuk, ca. 55.– (zalando.com) 13 AJS Blackfox, „Martha“, aus Kunststoff mit Schnürung, ca. 35.– (gummistiefelprofi.de)

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Oben

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Regenschirme

Das Klima spielt verrückt. Es regnet mal heute, mal morgen, dann gar nicht mehr und dann wieder richtig viel. Gut, wenn man da richtig ausgerüstet ist, etwa mit einem dieser coolen Schirme, die selbst düsterstem Grau ein bisschen Farbe verleihen. 2

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13 1 Mybrella, aus Polyester mit Automatik, ca.18.– (amazon.de) 2 Amazon, transparent mit Kirschblütenmotiv, ca. 20.– 3 Amazon, durchsichtig mit Zitronenmuster, ca. 15.– 4 Fulton, transparent aus Kunststoff, ca. 26.– (galaxus.ch) 5 H&M, aus Ethylen-Vinylacetat, ca. 15.– 6 Rita’s Schirmwelt, „Hamburger Hafen“, mit Auf-Automatik, ca. 49.– 7 Charles Tyrwhitt, „Union Jack“, mit Griff aus Holz, ca. 47.– 8 Amazon, aus Polyester, ca. 24.– 9 Amazon, mit C-förmigem Griff in der Farbe „Starry Sky“, ca. 32.– 10 Rita’s Schirmwelt, „Rosengarten“, mit welligem Rand, ca. 49.– 11 Galleria, „Palm Tree“, ca. 29.– 12 Moschino, mit Pillenprint, ca. 127.– (farfetch.com) 13 Lulu Guinness, „Superslim-2“, aus Polyester, ca. 53.–

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Brewer

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Tee-Tassen

Die Queen trinkt ihn mit Milch, wir ihn Schwarz und mit Cookies. Tee ist was Wundervolles, schnell gebrüht, wärmend und lecker. Und wenn uns beim Öffnen des Geschirrschrankes auch noch so hübsche Exemplare entgegenlächeln, lassen wir die Kaffeemaschine mal für ein Weilchen auf Standby. 3

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1 Juniqe, „Sloth“, ca. 19.– 2 Sass & Belle, „Ziggi Flamingo Mug“, mit Flamingo-Henkel, ca. 11.– (fruugo.ch) 3 Slant Collections, „Shine Bright Mug“, ca. 19.– (shoptiqes.com) 4 Maisons du Monde, „Hello Pepita“, Becher im 2er-Pack, ca. 7.– 5 Enjoymedia, „Narwal Tasse“, ca. 30.– 6 Juniqe, „Zest“, ca. 19.– 7 Bigmouth, „Donut“, mit Loch in der Mitte, ca. 15.– (siroop.ch) 8 Roderick Field, „Tea Is The Finest“, ca. 12.– (msmugs.com) 9 Enjoymedia, „Happy Cat Tasse“, Thermotasse mit wechselndem Gesicht, ca. 20.– 10 H&M, „Batman“, ca. 7.– 11 Puckator, „Kaffeebecher Papagei“, ca. 10.– (amazon.com) 12 Ikea, „AVSIKTLIG“, ca. 4.– (ikea.com) 13 Butlers, „La Grande Brasserie“, ca. 6.–

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Fresher

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Tee-Eier

Beutel rein, und gut ist? Omg! Wenn Sie so denken, dann haben Sie bestimmt nur ein langweiliges Tee-Ei zuhause. Keines dieser coolen Teile, die Sie garantiert nicht in der Schublade vergessen würden.

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14 1 Com-Four, „Tiefseetaucher“, mit BPA-freiem Silikon, ca. 15.– (amazon.com) 2 Pa Design, „Umbrella“, aus Silikon, ca. 13.– (madeindesign.ch) 3 Enjoymedia, „Einhorn“, aus Silikon, ca. 20.– 4 Lesara, „Affe“, aus Edelstahl, ca. 8.– 5 Winkee, „Pineapple“, spülmaschinenfest, ca. 13.– (amazon.com) 6 Barbuzzo, „T-Rex“, aus Silikon, ca 54.– (amazon.com) 7 Casami, „Rakete“, aus Edelstahl, ca. 13.– 8 Fred, „Slow Brew Sloth“, aus Silikon, ca. 16.– (amazon.com) 9 Kikkerland, „Roboter“, aus Edelstahl, ca. 13.– 10 Enjoymedia, „Eichel“, aus Silikon, ca. 15.– 11 Plint, „Zitrone“, aus Silikon, ca. 7.– (i-dex.de) 12 Arslonga, „Teaduck“, aus Kunststoff und Metall, ca. 12.– 13 CreaDIVA, „Nilpferd“, aus Silikon, ca. 15.– (siroop.ch) 14 Alltoshop, „Eule“, aus Edelstahl, ca. 14.– (creadiva.ch)

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Brilliance for all

21.9., Swarovski Crystal Wonderland @ Milan Fashion Week, Villa Gernetto Text: Angela Bacchini Fotos: Getty Images

Swarovski rollte zu Beginn der Mailänder Fashion Week den roten Teppich aus – oder vielmehr den glitzernden. Geladene Stars und Sternchen haben sich in ihren schönsten Funkelkleidern präsentiert und vervollständigten zwischen Weihnachtsbäumen das harmonische Bild einer glücklichen Familie an den Feiertagen. Aber Diversität wird nicht nur an der Veranstaltung, sondern auch in der neu vorgestellten Kampagne groß geschrieben. „Sie beweist, dass wir ganz unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft zusammenkommen und die Festtage gemeinsam feiern können“, so Model Jourdan Dunn. Neben der Botschafterin Karlie Kloss beglückten auch Models wie Alessandra Ambrosio, Martha Hunt oder Shanina Shaik die weniger zahlreichen männlichen Besucher, die immerhin von Pop-Ikone Boy George, Schauspieler Eric Rutherford und Swarovski-CEO Robert Buchbauer vertreten wurden.

Der ganze Abend stand unter dem Thema Glitter & Glamour.

Nicht nur Diamanten strahlen an diesem Abend.

Tina Kunakey hat die Haare schön.

Schöner geht’s nicht: Alessandra Ambrosio, Martha Hunt und Shanina Shaik.

Highlights: Swarovskis Crystal Wonderland ließ uns abseits vom Alltagsstress träumen. Fazit: Die großzügige Inszenierung von glitzernden Kleidern und funkelnden Diamanten lässt uns den Sommer etwas leichter vergessen und die Vorfreude auf den Winter etwas größer werden – danke Swarovski!

Auch hinter der Kamera ein Hingucker: Liu Wen.

Die Violistin Saul Kilait zeigt, was sie kann.

Bélen Rodriguez funkelt mit dem Teddy um die Wette.

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Bizarr: die Fashion-Blogger Bryanboy, Susie Lau und Tina Leung.

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Marina Giori und Enkelin Tayla Pacifico umgeben von ihren Liebsten.

Marco Mengoni scheint ein gutes Händchen für Frauen zu haben.

Diversität in einem Bild: Eric Rutherford, Naomi Campbell, Edward Enninful, Liu Wen und Jourdan Dunn.

Influencerin Chiara Ferragni zeigt sich gekonnt glamourös.

Marina Rafail kommt kaum mehr aus dem Staunen raus.

Candle Light Dinner: Die Gäste lassen sich bei Kerzenschein verwöhnen.

Das DJ-Duo William Wilson Doppelganger sorgte für die passenden Beats.

Robert Buchbauer ist sichtlich stolz auf den regen Modelbesuch des Events.

Model Karlie Kloss probiert gleich ein paar Schmuckstücke an. Ernährungsspezialistin Amelia Freer achtet auf Boy Georges Kalorienzufuhr.

Was Model Shanina Shaik wohl so gespannt zuhören lässt?

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Coolness means kindness

20.9., DSquared2 „Be Cool Be Nice“ Party, Headquarter, Mailand

Girls’ Night Out: Model Vanessa Moody und Marjan Jonkman.

Text: Jessica Auer Fotos: DSquared2 When the sun goes down: Das DSquared2 Headquarter diente als Location für die große Sause.

Das Popduo Benji & Fede lebt Coolness von Kopf bis Fuß.

Eine Veränderung beginnt stets mit einem ersten Schritt. Im Falle von DSquared2 war dieser erste Schritt eine neue Kollektion. Eine Kollektion, mit der die DSquared2Zwillinge Dean und Dan eine Initiative unterstützen, die auf Cyber Mobbing aufmerksam macht und dagegen ankämpft. Das Motto dahinter? Wer cool sein will, der muss nett sein. Wenn es noch etwas gibt, das cooler als dieses Motto ist, dann sind es die Stücke der Kollektion selbst. Ob Schuhe, Hoodies oder Caps: Wir möchten sie alle am liebsten sofort ergattern. Und weil es sich für eine neue Kollektion nicht anders gehört, feierte man ausgiebig auf den Dächern von Mailand mit einer Gästeliste, die sich sehen ließ. Mit dabei waren selbstverständlich gute Beats, ein wenig Glamour und kühle Drinks. Highlights: Ab jetzt macht das Shoppen doppelt Spaß: Ein Teil des Erlöses fließt direkt in die Stiftung. Fazit: Kindness is always in style.

Woman in Black: Cailin Russo. Fast idyllisch: Die Ruhe vor dem Sturm.

Rote Lippen soll man küssen. Was YouTuberin Aida Domènech wohl dazu meint?

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Die Zwillinge Dan und Dean Caten, Gründer von DSquared2, feiern ihre erfolgreiche Kollektion gemeinsam mit Model Pietro Boselli.

Neidisch werden ist bei diesen beiden erlaubt: Modebloggerin Veronica Ferraro mit ihrem Giorgio Merlino.

Liebe Marianna Di Martino, dein Lächeln verzaubert uns!

Was Paolo Stella uns mitteilen will, wissen wir schon lange: „Be cool, be nice“

Cool Boy: Songwriter Gerry DeVeaux.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Im Falle von Diala Makki, Journalistin und TV-Host, machen wir da aber eine Ausnahme.

Riccardo Slavik bringt mit seinen Beats die Hütte zum Beben.

Stilsicher, wie es sich für einen Modedesigner gehört: Alessandro Enriquez.

Blonder Engel der Nacht: Bloggerin Teresa Gonzalvo. Wir feiern bis die Sonne wieder über Mailand aufgeht.

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Lodovica Comello, Schauspielerin, setzt mit ihrem Shirt ein Statement.

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Martin Scorsese Martin Scorsese ist der Godfather des Mob-Kinos. „Goodfellas“ oder „The Departed“ wären ohne seine Handschrift nur fades Popcorn-Kino. Scorsese verleiht seinen Filmen die Würze, die einen Streifen zum Blockbuster macht. Der New Yorker ist aber nicht nur Regisseur, sondern auch Produzent, Drehbuchautor und Schauspieler. Und auch wenn der Superstar des Autorenkinos am 17. November 75 Kerzen auf seiner Geburtstagstorte auspustet: Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Zu seinen Markenzeichen gehört, dass seine Filme oft mit einem Segment aus der Mitte oder dem Ende des Films beginnen. Auch verwendet er oft Zeitlupe oder Standbilder, und er ist bekannt für seine langen Kamerafahrten ohne Schnitt: legendär die Szene aus „Goodfellas“, als Henry Hill und seine

Fuck Zukünftige durch das ganze Untergeschoß des Copacabana bis zu ihrem frisch gedeckten Tisch im Club gehen.

Die Musik ist Scorseses große Liebe. So führte er Regie zu Michael Jacksons Musikvideo „Bad“ und machte auch mehrere

Musik-Dokumentarfilme z.B. über U2, George Harrison oder die Rolling Stones. Deren Song „Gimme Shelter“ ist das Lied, das er in seinen Filmen am meisten verwendet.

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Mit 14 Jahren besuchte Scorsese das Junior Jesuit Seminary Cathedral College mit dem Ziel, Pfarrer zu werden. Nach einem Jahr wurde er jedoch der Schule verwiesen, wollte dann Lehrer werden, entschloss sich aber letztlich dazu, Filmkunst an der New York University zu studieren. Nach seinem Studium unterrichtete er noch eine Weile an derselben Universität – unter anderen Oliver Stone und Spike Lee.

Amen

In seinem Film „The Wolf of Wallstreet“ wird 569 Mal das Wort „Fuck“ gebraucht. Weltrekord. Auch sonst verwendet Scorsese in seinen Drehbüchern bzw. Filmen oft eine derbe Sprache, insbesondere in „Casino“ oder „The Departed“.

1942

1971 drehte Scorsese seinen ersten Hollywood-Film „Die Faust der Rebellen“. „Hexenkessel“ (1973)

Martin Marcantonio Luciano Scorsese wurde am 17. November 1942 in Queens, New York als jüngster Sohn einer sizilianischen Einwandererfamilie geboren. Später zieht die Familie nach Little Italy in Manhattan, wo Martin aufwächst.

Sieben Filme von Martin Scorsese sind momentan in den Top 250 bei IMDB: „Goodfellas“ (1990), „Taxi Driver“ (1976), „Raging Bull“ (1980), „The Departed“ (2006), „Casino“ (1995), „Shutter Island“ (2010) und „The Wolf of Wall Street“ (2013). Mehr schafft kein lebender Regisseur. Scorsese arbeitet oft mit denselben Schauspielern. Insgesamt neun Filme (und eine große Freundschaft) verbinden den Regisseur mit dem Schauspieler Robert de Niro. Mit Leonardo DiCaprio und Harvey Keitel drehte er je fünf Filme. Weitere Kooperationen mit de Niro und DiCaprio sind bereits in Planung.

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machte Scorsese und de Niro auf einen Schlag bekannt, und mit „Taxi Driver“ feierten die beiden einen Welterfolg und wurden zu Superstars des Autorenkinos. Scorseses Werk umfasst bisher rund 60 Filme und Dokumentationen, bei denen er Regie geführt hat. Außerdem schrieb er viele Drehbücher und war auch als Produzent und Schauspieler tätig. Obwohl vor allem für seine Gangsterfilme

bekannt, handeln nur fünf von Scorseses Filmen vom Mob: „Mean Streets“ (1973), „Goodfellas“ (1990), „Casino“ (1995), „Gangs of New York“ (2002) und „The Departed“ (2006).

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Bereits fünf Frauen konnten sich Ehepartnerin des Regisseurs nennen, darunter die Schauspielerin Isabella Rossellini. Mit drei von ihnen hat Scorsese je eine Tochter (Francesca, Domenica und Catherine). Seit 1999 ist er mit der Produzentin Helen Morris verheiratet.

Dino

Der kleine Marty litt stark an Asthma Bronchiale und verbrachte deshalb einen großen Teil seiner Kindheit im Haus – so lernte er, sich mit Comics, Büchern und seinen Fantasien die Zeit zu vertreiben. Scorsese sagt, diese Zeit habe ihn sehr geprägt.

Zwei seiner drei Lebensprojekte konnte Martin Scorsese verwirklichen: „The Last Temptation of Christ“ (1988) und „Gangs of New York“ (2002). Bleibt als drittes noch das Biopic „Dino“ über das Leben von Dean Martin. Seit den späten 90ern will er den Stoff bereits verfilmen – mit Tom Hanks in der Titelrolle. Als Scorsese 26 Jahre nach seiner ersten Nominierung 2006 für „The Departed“ endlich seinen ersten Regie-Oscar gewann, bekam er diesen von George Lucas, Francis Ford Coppola und Steven Spielberg überreicht. Zusammen waren die vier Teil der „New Hollywood“Bewegung und vereinen 38 Nominationen und neun Oscars.


M Ö B L I E R T E M I T

S E R V I C E –

B A S E L

B E R L I N

F R A N K F U R T

D U B A I

H A M B U R G

U N D

S T I L

W E L T W E I T .

L A U S A N N E

N E W

A M S T E R D A M

W O H N U N G E N

S T . S U L P I C E

S E R V I C E D

I S T A N B U L

A P A R T M E N T

L O N D O N

V E V E Y

P A R T N E R S

M I L A N

V I E N N A

W A R S A W

Z U G

Z U R I C H

I N :

N E W Y O R K

P A R I S

S T O C K H O L M

T O R O N T O


ALASKA

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