11 2018 NOVEMBER CHF 4.50
Ruby Rose John Mayer PEOPLE, STYLE & STORIES CHF
4.50
Lisa Brennan-Jobs Devonté Hynes Colin Kaepernick Sharon Kovacs Lana Del Rey Adrian Reber Meghan Markle Joaquin Phoenix
Checked Auf Zeitreise in Doc Martens, zum Kurztrip nach Manchester, beim Shooting in Paris und am Arsch der Welt auf den Färöern. Kommt mit.
...und HBDLSD.
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Contributors Editor’s Choice The Look Man The Look Woman The Look Beauty What they say Short Trip
Die schönen Seiten des Lebens behandeln wir in den Beauty Shortcuts.
Shortcuts 26 27 28 30
Eat & Drink Travel Beauty Fashion
People 22
Helden von heute
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Hässlich oder cool? Letzteres. Die schönsten Exemplare warten in den Goods.
Backe, backe Kuchen.
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Starters 8 10 12 14 16 18 20
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Woher kommt eigentlich der Stiefel mit gelben Nähten und dicker Gummi-Sohle, der alles mitmacht?
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Gib Stoff: So viel verraten die Rückseiten unserer T-Shirts.
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Manchester, wir kommen!
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An der Seine fotografiert Ellin Anderegg Herbst-Mode.
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Adrian Reber plaudert im Interview über seine Liebe zu Paris.
ADVENTSKALENDER ENTDECKE UNSERE BEAUTY-ÜBERRASCHUNGEN
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Fashion 32 62
Editorial „The Visitor“ by Helen Sobiralski Editorial „La Parisienne“ by Ellin Aderegg
Style 42 48
Story: Dr. Martens Insider: Adrian Reber
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Zuckerdosen: Kalorien schön verpackt.
Story 54 76
Am Arsch der Welt: Färöer-Inseln Gib Stoff!
The Goods 91
Vol. 11/2018
Events
112 Women of Impact, Swarovski Boutique, Zürich
Last Facts
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Mit Helen Sobiralski wagen wir für „The Visitor“ einen Abstecher aufs Land.
Nach dem Lesen unserer Eat & Drink Shortcuts geht’s ab in die Küche.
114 LSD
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Heißen PartyNächten steht mit den Teilen im Look Beauty nichts im Weg.
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Wo es mehr Schafe gibt als Menschen: Max Reich hat die Färöer-Inseln besucht. Unfreiwillig.
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Ach John Mayer, weshalb lieben wir dich? Die Stars tun es nämlich ebenso.
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Diese Boots tragen uns durch den ersten Matsch.
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Cover
Photography: Ellin Anderegg Styling & Hair & Make-up: Mimmi Schöldström Stucki Model: Andy Andenok Mantel von Topshop. Rollkragenpullover von Esprit.
SOLIVER.COM/FRAGRANCES
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Impressum F A C E S
Herausgeber
C O N T R I B U T O R S
Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch
Chefredakteur Patrick Pierazzoli
Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin
Redaktionsleitung
Christina Van Zon Eigentlich hat Christina Van Zon ja Kunstpädagogik studiert. Weil Mode aber viel cooler ist, arbeitet die in Moskau geborene Niederländerin heute in Berlin als Stylistin. Hier kennt van Zon die besten Boutiquen, in denen sie stundenlang stöbern kann, ohne zum Schluss etwas zu kaufen. Das tut sie übrigens auch auf Reisen, wenn sie gemeinsam mit Familie und Freunden die Welt entdeckt. Sitzt Van Zon gerade nicht im Flugzeug, dann geht sie auf Rockkonzerten ab wie ein Duracell-Häschen oder tanzt ihre Lieblingsszenen aus Camerons „Titanic“ nach. Dazwischen blieb zum Glück noch Zeit für das Styling unseres Editorials „The Visitor“, zu sehen ab Seite 34.
Helen Sobiralski
In Berlin ist alles möglich. Mit ein Grund, weshalb Helen Sobiralski hier lebt und das Ruhrgebiet ein für alle mal hinter sich lässt. Als Teenie entdeckt die freiberufliche Fotografin die vom Vater geschossenen Portraits der Mutter und schleppt von da an die hustende Canon aus den 70ern mit sich rum wie ein Kleinkind seinen Teddy. Es folgen Abi, Ausbildung und der Start in der Branche, dazwischen dieses und jenes, viele durchtanzte Berliner Nächte und ein paar Reisen nach Island, an das Sobiralski übrigens ihr Herz verliert. Irgendwann kommt dann unser Editorial „The Visitor“ (Seite 34), mit dem uns Helen daran erinnert, wieder mehr nach draußen zu gehen. Uns gefällt’s. 8
Marina Warth – marina@faces.ch
Grafikleitung
Meret Ackermann – grafik@faces.ch Gina Boffa – grafik@faces.ch
t Susan Barnet
Maximilian Reich
Wenn du einen suchst, der sich für eine gute Story von Stieren durch Pamplona jagen lässt, ist Maximilian Reich dein Mann. Der Münchner schreibt für alle lauten Tiere des Mediendschungels, darunter Playboy, Postillon und FACES. Reich hält nie die Klappe – genauso, wie es sich für einen guten Journalisten gebührt. Vielleicht hat er Hartnäckigkeit auch im Studium gelernt, aber wir sind froh, ist Maximilian Reich nicht bei BWL hängengeblieben. Sonst könnten wir ihn nämlich nicht dazu bringen, für uns an Orte zu reisen, für die es nicht mal Reiseführer gibt. Dieses Mal ist Reich für uns über Kopenhagen auf die Färöer geflogen (Seite 56) – und hat dort nicht nur Schafe getroffen.
F A C E S
Redaktion
Wir wollen Gesichter sehen. Augen, Nase, Mund und jede Regung, die verrät, was im Kopf des Gegenübers gerade vorgeht. Wenn das mal nicht so ist? Die New Yorker Fotografin Susan Barnett portraitiert Menschen, indem sie deren T-Shirt-Rückseite für sich sprechen lässt. Das ist cool, anders, ein rebellischer Zug in Zeiten, in denen die SelfieSelbstinszenierung bis zum Zenit schnellt. Über 25 Länder hat Barnett für diese Serie bereist und uns ab Seite 76 die besten Shots überlassen.
FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch
Redaktion
Kathrin Funk – kathrin@faces.ch Simone Mauchle – simone@faces.ch Kim Strohmaier – kim@faces.ch Alena Thöni – alena@faces.ch
Design/Layout Yasmin Cherkaoui Leandra Michel
Autoren
Linda Freutel, Maximilian Reich, Marco Rüegg, Marina Warth
Fotos & Illustrationen
Ellin Anderegg, Susan Barnett, Helen Sobiralski, pa picture alliance (dpa), Showbit, Wenn
Verlag
Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich
Anzeigen Schweiz und international
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Am liebsten fährt Ellin Anderegg mit dem TGV nach Paris. Weil die Fotografin unseres Editorials „La Parisienne“ dann auf dem Heimweg noch mehr Magazine und Bücher mitbringen kann, ganz ohne einen Blick auf das Gewicht ihres Koffers zu werfen. An der Seine ist die neue Strecke, zu sehen ab Seite 64, übrigens auch entstanden – schließlich ist Anderegg am liebsten unterwegs, um in der fremden Luft Inspiration zu sammeln. Apropos: Die gelernte Polygrafin, die heute L’Oréal, NZZ oder Bucherer zu ihren Kunden zählt, hortet übrigens Schuhe, um die ausgefallensten Exemplare irgendwann museumsähnlich der Nachwelt präsentieren zu können.
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Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 37 Stefan Berger – berger@faces.ch Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch Serap Yavuz – yavuz@faces.ch
Abonnementspreise
FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 4.50 Jahresabo CHF 45.– / 15.–* *FACES-Member profitieren von einem Spezialangebot. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Anmeldung unter: member.faces.ch © Copyright 2018 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
FACES wird ausschließlich auf PEFC-zertifiziertes Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt.
NEUER FOCUS
WAS IST DEIN FOCUS?
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Marco Rüegg, Redakteur
Patrick Pierazzoli, Chefredakteur Marina Warth, Leitende Redakteurin
So schön Maxim Biller ist intelligent, cool und sexy. Maxim Biller ist aber auch unbequem, gnadenlos und herrlich böse. Harmonie scheint ihm ein Graus zu sein. Das Zeit-Magazin betitelte ihn ganz passend als den „Unzumutbaren“. Tatsächlich macht es Biller niemandem leicht, schon gar nicht sich selbst. Aber schreiben – hallelujah – schreiben kann der Mann wie nur wenige vor ihm. Präzise und elegant produziert er Meisterwerke wie ein Uhrmacher im Vallée de Joux. „Sechs Koffer“ heißt sein neustes Buch, und viele meinen, es sei sein Bestes. Ich habe es leider noch nicht gelesen, trotzdem kann ich es bedingungslos empfehlen, denn Maxim Biller mag zwar schon viele vor den Kopf gestoßen haben – enttäuscht hat er noch nie.
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Finderlohn Verflixt! Schließe ich an einem unverschämt früh dämmernden Abend die Haustür auf und merke: meine Abenteuerlust, fort! Gestern hatte ich sie noch, heute steckt sie weder zwischen Fotoalben noch auf dem Boden des Schnapsglases, das ich zur Linderung des Schocks benötige. Wo ist sie, was mache ich bloß ohne sie? Nun, ich kontaktiere das Fundbüro für immaterielle Gegenstände – ein Oxymoron, ebenso spannend wie das Projekt dahinter: Digital sowie in einem verwaisten Kioskhäuschen rapportierten die Zürcher Kreativgeister Andrea Keller und Patrick Nolle allerlei Nicht-Dinge: abhanden gekommene Leidenschaften, unverhofft zugeflogene Ideen, fehlende Motivation oder unnützes Mitleid. Nach zwölf Monaten haben sie alles gebündelt, geordnet und via Rowohlt als Taschenbuch aufgelegt. Ihr Inventar ergänzen sie mit pointierten Stimmungsbildern zu den an sie gelangten Passanten. „Guten Tag, haben Sie mein Glück gefunden?“ ist nicht das Buch des Jahres – sondern eines fürs Leben.
Bumm bumm tschakk Ein Takt, ein Song, und die Welt donnert mit. Dann war da dieser Typ mit dem krassen Oberkiefer und dieser Stimme, die auf der Bühne rasselte wie eine Kettensäge. Freddie Mercury und Queen – kein normaler Sänger, keine gewöhnliche Band und Musik, die fast 30 Jahre nach Mercurys Tod noch immer sprüht wie ein frisch entzündetes Mittsommerfeuer. Als Englisch für mich noch mehr Durcheinander als Sprache war, trällerte ich bereits „Who wants to live forever“ und tue es mit derselben Inbrunst noch heute. Sinkt meine Laune, bringt mich Queen wieder ganz nach oben – egal, mit welchem Song. Einer davon leiht dem neusten Biopic gar seinen Titel: „Bohemian Rhapsody“, viel diskutiert und doch mindestens so sehnsüchtig erwartet wie die nächste US-Präsidenschaftswahl, flimmert ab dem 31. Oktober über die Leinwand, vor der ich dann garantiert mit Popcorn sitzen werde.
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LIFT YOUR BODY TOUCH YOUR SOUL • Kukuinussöl für die Restrukturierung des Collagennetzwerkes • Noniextrakte mit reichhaltigen Mineralien, Spurenelementen und bioaktiven Alkaloiden, schützen Ihre Haut vor freien Radikalen. • Kostbares Hyaluronic Targeting System für eine sichtbare Faltenreduzierung • Protein-Hydrolysat aus Weizen liefert Ihrer Haut wichtige aktive Biomoleküle und sorgt für eine straffende Wirkung. Diese High Tech Biomembran führt zu einem schnellen, fühlbaren Lifting Effekt. • Frei von sämtlichen bedenklichen Inhaltsstoffen und mit Dermatest SEHR GUT ausgezeichnet. Gesegnet auf der geheiligten Erde Mauis.
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Yee-haw: boy Großstadtcow s. ri Pa in
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Den Cowboy-Charme gibt’s jetzt auch ohne Pferd und ohne Farm. Labels wie Dsquared2 und John Lawrence Sullivan entfachen diesen Winter bei jedem die Sehnsucht nach dem wilden Westen. So ist es an der Zeit, nach den lang vergrabenen Boots zu greifen und den inneren Cowboy endlich freizulassen. Also schnallen wir die Hose mit dem Westerngürtel fest und schwingen die Jacke lässig über die Schultern, 9 während wir uns weiterhin tapfer unserem Alltag widmen. In den ruhigeren Minuten träumen wir uns, mit dem Westernhut tief in die Stirn gezogen, weg von der Kälte in die Weite der Prärie. Und in Gedanken durchqueren wir die endlosen Kaktus-Landschaften und jagen, auf dem Rücken wilder Pferde, der Freiheit hinterher. So aufregend war es noch nie, dem Winterwetter zu trotzen.
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1 Loewe, Outdoor-Set mit Decke, Flasche, Schüssel und Leine, ca. 1'539.– 2 Wrangler, Baumwoll-T-Shirt mit Aufdruck, ca. 39.– 3 Longines, „The Longines Equestrian Pocket Watch Jockey 1878“, Taschenuhr aus 18-karätigem Roségold, ca. 35'000.– 4 Saint Laurent, Wildlederstiefel, ca. 903.– (mrporter.com) 5 Gucci, Lederarmband mit Kuhnieten, ca. 805.– 6 Thomas Sabo, „Iconic Chains“, Armband aus geschwärztem 925er Sterling Silver, ca. 639.– 7 Levis x Justin Timberlake, „Fresh leaves“, Sherpa Trucker Jacket aus Baumwolle, ca. 180.– 8 Calvin Klein, Hemd aus Baumwolle und Wolle, ca. 621.– (farfetch.com) 9 Dsquared2, Ledergürtel mit Western-Schnalle, ca. 570.– 10 Acne Studios, aus Leder, ca. 1'069.– 11 Givenchy, Western Stiefel aus Leder, ca. 1'013.– (farfetch.com) 12 HTC Los Angeles, Hut aus Wildleder, ca. 424.– 13 Famous Outlaws, „Strong Slick and Shine Wild West“, Haarcreme. 120 ml, ca. 20.– 14 Orell Füssli, „Zwölf Uhr Mittags High Noon“, Mediabook, ca. 35.– 15 Pfister, Deko-Kaktus, ca. 60.– 12
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Pretty dominant
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Lack, Leder und Selbstbewusstsein geben von nun an den Ton an. Sich hinten anstellen ist keine Option mehr – jetzt ist die Zeit, sich selbst zu beweisen. Frei von Normen und Vorschriften zeigen wir uns so, wie wir uns fühlen: stark, selbstsicher und dominant. Wille und Meinung werden durchgesetzt und die Aufmerksamkeit gar ein wenig provoziert. Alexander McQueen und Moschino 11 zeigen, wie wir uns mit Stiefeln, Ledergürtel und Barett behaupten können. So stolzieren wir erhobenen Hauptes durch die Stadt. Wissend, dass uns nichts, nicht einmal die Kälte der kommenden Wintertage, etwas anhaben kann.
t-Kleid: allen, Prin Leder, Schn Yorks w Ne n ße Auf den Stra h. glic ist alles mö
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1 Yvy, „Spirit Dress“, aus Leder, ca. 5'599.– 2 Fornasetti Profumi, „Bougie“, Duftkerze, ca. 175.– 3 Manokhi, Bikermütze aus Polyester und Leder, ca. 743.– (farfetch.com) 4 Bordelle, „Asobi“, Halsschmuck aus Elastan und Polyamid, ca. 118.– 5 Alaïa, Taillengürtel aus Leder mit Nieten, ca. 1'265.– (net-a-porter.com) 6 Alexandre Vauthier, „Yasmin“, aus Veloursleder mit Swarovski-Kristallen, ca. 935.– 7 Egly-Ouriet, „Brut Rosé Grand Cru“, Rosé-Champagner, ca. 100.– 8 Georgie Alice, „Naughty Bralet“, aus Kunststoff, ca. 274.– 9 Palm Angels, Crop Top aus Kunststoff und Baumwolle, ca. 223.– (farfetch.com) 10 Gucci, Ledergürtel mit Kristallen, ca. 440.– 11 Guess, Rock aus Polyester, ca. 90.– 12 Nicholas Kirkwood, „Polly Bouclé“, Slingback-Pumps aus Wolle und Leder, ca. 557.– (farfetch.com) 13 Thomas Sabo, „Glam & Soul Mini Vintage“, Damenuhr aus Edelstahl, ca. 385.– 14 Valentino, „Donna Noir Absolu“, Eau de Parfum. 100 ml, ca. 198.– 15 Pat Macgrath Labs, „deep void“, matter Lippenstift, ca. 38.– 16 Ulla Johnson, „Melora Tote“, aus Leder, ca. 805.– 14
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MEINE WELT, WIE SIE MIR GEFÄLLT.
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Tom Ford
Schwarzmalerei Sie macht die Nacht zum Tag und schreibt ihre eigenen Gesetze. Ihre Erscheinung ist lässig,abersieweißgenau,was es braucht, um ihr Gegenüber mit einem einzigen Augenaufschlag zu fesseln. Ihre Augen, in denen man sich nur allzu leicht verliert, hüllt sie in Schichten schwarzer Farbe – der einzigen Farbe, die ihren kraftvollen Augen standhält. DerRestihresGesichtesbleibt unaufgeregt, aber makellos, und ihre mysteriöse Aura umgibt sie wie ein schweres Parfum. Wenn sie dann zielgerichtetdurchdieGroßstädte dieser Welt schreitet, verspürenwirunweigerlichdenstillen Wunsch,einwenigmehrzusein wiesie–etwasgeheimnisvoller, selbstbewusster und mutiger. Deshalb tun wir es ihr gleich und sparen um unsere Augen nicht an dunklem Lidschatten, Eyeliner und Mascara.
Max Mara
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From dusk till dawn: Mila Kunis.
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1 Aquazzura, „Debbie Bootie 105“, aus Leder. ca. 1'333.– 2 Marc Jacobs, „Shameless Foundation“, mit LSF. 30 ml, ca. 54.– 3 Babor, „Ultimate Style & Volume Mascara“, mit Collagen und Hyaluronsäure. 8 ml, 31.– 4 Kat van D, „#5 Edge Creme Contour Brush“, Kontur-Pinsel, ca. 37.– 5 Fenty Beauty, „Invisible Blotting Powder“, ca. 43.– 6 Aésop, „Protective Facial Lotion SPF30“, Feuchtigkeitspflege. 50 ml, 59.– 7 Caolion, „Magic Black Powder Sheet Mask“, Hydrogel-Maske, ca. 11.– 8 RefectoCil, „Augenbrauen- und Wimpernfarbe“, hält sechs Wochen. 15 ml, ca. 8.– 9 Lush, „Big“, Shampoo mit Meersalz und Kokosöl. 330 g, 28.– 10 Origins, „Clear Improvement“, Maske mit Aktivkohle. 100 ml, 30.– 11 Cartier, „Coup d’Eclat de Cartier“, Ring aus Weißgold mit Diamanten, ca. 35'800.– 12 Nars, „Silver Screen Squad“, Lidschattenpalette, ca. 66.– 13 Raaw by Trice, „Black Moon Drops“, entfernt Make-up mit Aktivkohle. 60 ml, 60.– 14 Mac, „Full Lash Curler“, Wimpernzange, 39.– 15 L’Oréal x Isabel Marant, „Matte Smile Lipstick“, ca. 22.– 16 Glamglow, „Youthcleanse Mud to Foam“, reinigt und entfernt Make-up. 150 ml, ca. 45.– 16
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17. & 18. NOVEMBE
T YLEL S E IF L & Y T U A E B E SE TH ST. JAKOBSHALLE BA CONVENTION
Hier trifft sich die BeautyWelt.
„LIPSTICK“ bringt exklusiv zusammen, was zusammen gehört - Girls, Stars & Beauty Brands. • Beauty Shopping, wir haben die Top Beauty Brands am Start! • Styling Stationen, lass Dich von echten Profis stylen! • Shows im 30 Minuten Takt, erlebe Dance Shows, Showstylings und Beauty Talks • Meet the Stars, triff Stars wie Sophia Thiel, Anja Zeidler, Adela Smajic, Raffa’s Plastic Life, Sara Leutenegger, Motsi Mabuse und viele mehr bei uns im Meet & Greet! • Die ersten 2’000 Ticketkäuferinnen erhalten einen Beauty-Goodie-Bag!
St. Jakobshalle Basel, 17. & 18. November 2018, get your ticket: www.lipstickconvention.ch
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I AM OBSESSED WITH JOHN MAYER. I LOVE HIM. I JUST THINK HE’S SO TALENTED. I HAVE HIS DOCUMENTARY IN MY
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Hailey Baldwin
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Taylor Swift
was er will. Jon Pardi
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DOUCHEBAG. Patti Stanger
I can’t start my day
bester Liebhaber.
without hearing
Katy Perry
I DON’T I don’t see how anything that surrounds
John
could be
AT ALL. negative.
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Trent Reznor
MAYER
war mein
Pink
FACE POP UP.
JOHN ziemlich
John Mayer
HIM
OF SEEING body be your JOHN wonderland?
Er kann so
else’s licks. GELIEBT.
GET
I’M TIRED Would my
ICH HABE
everyone IMMER Chris Robinson
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MAYER’S
ITUNES LIBRARY. I WATCH IT ALL THE TIME.
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Jessica Simpson
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,Waiting on the World to Change‘ by John Mayer. It’s my alarm clock and my favorite song.
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Matthew Underwood
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Nicki Minaj
ICH GLAUBE,
ER WEISS
NICHT EINMAL,
WIE GUT
ER IST. Eric Clapton
He has basically
captured all
I believe in with music. Shawn Mendes
John Mayer
wird für
immer
bleiben –
wie die
Eagles und Eric Clapton. Brett Young
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04. November Live ab 20:00 Uhr auf MTV Auch im Livestream auf MTV.de und der MTV Play App
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Manchester Quartiere
Im Nordquartier Manchesters befinden sich zahlreiche Boutiquen, Bars, Cafés, Galerien und Coffee-Shops, in denen sich die Hipster an kleinen Tischen zusammenpferchen. Ancoats ist gerade vom Kleindorf zum urbanen Trendviertel aufgestiegen, in dem sich neben vielen Restaurants und Geschäften auch besonders schöne Straßen und der Kanal befinden. In Spinningfields geht’s ums Business. Viele öffentliche
Manchester steht nie still. Die Stadt im Bermuda-Dreieck zwischen Leeds, Liverpool und Birmingham verändert sich schneller als ein Teenie sein Äußeres. Die industrielle Revolution hat ihre Spuren hinterlassen – in Lagerhäusern oder Fabrikgebäuden, in denen sich die Hipster eingenistet haben. Die englische Stadt ist wie ein cooler Onkel, der schmutzige Witze erzählt und einen am Flachmann nippen lässt: lässig, bodenständig und so voller Humor, dass sich hier jeder irgendwann den Bauch hält. Seit 24 Jahren lebt Jo Davis in Manchester und würde ihr Zuhause – wenn überhaupt – nur für ein Hausboot in der Provence verlassen. Spricht für sich, oder?
Wohnen
Die große Dachterrasse ist nicht das einzige Argument des Gt John Street Hotels, aber das durchschlagendste. Aus dem ehemaligen viktorianischen Schulhaus ist ein süßes, kleines BoutiqueHotel geworden, das direkt im Zentrum liegt. Im Hotel Gotham trifft Manchester auf Manhattan. In Sachen Opulenz spart man hier weder in der Einrichtung noch am Service. Wie passend: Das King Street Townhouse ist eine zum Hotel umgebaute Bank mitten im
wo beim Genuss der selbstgemachten Orecchiette beinahe die Engel zu singen beginnen. Im
Norden von Manchester ist Mackie Mayor eine gute Adresse: Auf diesem Markt gibt’s zahlreiche Möglichkeiten, sich an diversen Ständen mit Hausgemachtem zu versorgen. Frühstück, Lunch oder Dinner – für jede Tages- und Nachtzeit und jeden Hunger ist hier was dabei.
Shopping Finanzquartier. Hier ist nicht nur innerhalb der Wände, sondern auch rundherum extrem viel los. Gemütliche Unterkünfte von Visionapartments mit stilvollem Interieur gibt’s in der 36 Princess Street.
Essen
Pizza, die man auch in Italien nicht besser hinkriegt, gibt’s bei Rudi’s Pizza direkt auf der AncoatsMeile. Nur einen Spaziergang entfernt: Sugo Pasta Kitchen,
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Mützen, Westen, Denim-Jacken. Das sind in etwa die Trend-Teile bei den Männern auf Manchesters Straßen. Die coolsten Kollektionen führt Oi Polloi; hier sollten alle Herren unbedingt vorbeischauen, ob Hipster oder nicht. Flannels in Spinningfields führt, was Fußballer
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und deren Frauen abseits des Spielfeldes tragen würden – mehr Klasse, mehr Kosten. Vintage-Fans werden bei Cow Vintage glücklich, und wer in den zahlreichen unabhängigen Shops im Afflecks Palace nicht fündig wird, wird es nirgendwo. Illustrationen, Prints und Poster verkauft die Richard Goodall Gallery, die coolsten Bücher und Magazine sowie kleine Mitbringsel und Geschenke findet man bei Magma.
Party
Die Jungen der Stadt treffen sich im 20 Stories, wo sie nicht nur essen und trinken, sondern beim coolsten Blick auf die Stadt auch die Nacht zum Tag machen. Im Albert’s Schloss in der Peter Street ist immer was los. Jeden Abend treten hier Live-Bands auf, das frisch gezapfte Bier versteht sich von selbst. Wem das alles etwas zu leger ist, der reserviert seinen Tisch in der Menagerie in New Bailey; der Ort für unterhaltsames Cabaret.
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Arbeitsplätze, Restaurants, die nur während Büro-Arbeitszeiten geöffnet haben und Boutiquen, die allem voran Deux-Pieces, Krawatten und Anzüge verkaufen, finden hier ihr Zuhause.
Must do
Wer Musik mag, ist in Manchester am richtigen Ort. Die Szene ist die bunteste und sprudelndste in ganz UK. Unbedingt bei Academy 1,2,3, The Warehouse Project oder im Sankey’s vorbeigehen und sich die Stars von Morgen anhören.
Events
Filmed Up 10.12. Manchester Kurzfilmfestival, das nur Streifen zeigt, die in der Stadt entstanden sind.
Alle Adressen gibt’s auf faces.ch
Jo Davis ist Modeboutique-Besitzerin. liebt selbstgekochtes Vegi-Essen, Rotwein, Kerzen von Bella Freud, Lachen bis man weinen muss, Instagram, Freunde und Familie. hasst Unaufrichtigkeit, Lügen, Betrug, frieren, Bohnen, den oben gelassenen Toilettenring und den Gedanken daran, dass ihr 12-jähriger Sohn irgendwann ausziehen könnte. www.blackwhitedenim.com
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Texte: Linda Freutel
Klartext auf der Bühne von Devonté Hynes.
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Feine Klänge für starke Nerven Foto: Jessica Alexander / pa picture alliance / Geisler-Fotopress
Mit dem richtigen Sound klingen selbst Problemthemen viel besser. Cooles Album, Blood Orange! DIE SCHEINBAR SORGL O S E N Melodien wissen ihre nachdenklichen Inhalte gut zu kaschieren. Denn auch wenn es zunächst nicht so klingen mag, geht es auf „Negro Swan“, dem neuen Album von Devonté Hynes aka Blood Orange, um harten Tobak. Es geht um 22
queere Opfer unkontrollierter Attentäter, um gewaltsame Unterdrückung, aber auch um die wiederkehrende Depression des Sängers. Prominente Unterstützung durch Album-Gäste wie Puff Daddy oder ASAP Rocky sind für den Erfolgskünstler zwar nichts besonders, setF A C E S
zen aber irgendwie trotzdem die Kirsche auf die musikalische Sahnehaube und machen den Mix aus Funk und Elektro-Pop damit zu einem Schmankerl, das sich zwar bekömmlich anhört, bei bedachtem Verzehr der Lyrics aber doch mehr auf den Magen schlägt, als man
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meinen mag. Vor einem nachhaltigen Völlegefühl muss dennoch niemand Sorge haben. Denn zumindest der letzte Track greift auch inhaltlich auf, was die Sounds die ganze Zeit instrumental versuchen; nämlich einen vielversprechenden Blick in die Zukunft.
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Dass Donald Trump Kaepernick nicht mag, spricht für den Ex-Quarterback.
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Schauderschön! Schwer für die Ohren. Leicht fürs Herz. Hier kommt Sharon Kovacs’ genialster Stilmix. Foto: Roberto Finizio / pa picture alliance / NurPhoto
Sie verschickt royale Dankespost.
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From Meghan with Love Heute schon in den Briefkasten geschaut? Vielleicht wartet dort royale Post! Foto: WENN.com
A U F D E M PA P I E R ist sie vielleicht „nur“ Herzogin; für ihre Fans ist sie aber ganz gewiss die Königin der Herzen. Und zwar spätestens seit sich Markle so volksnah wie kaum eine andere Adels-Gattin unterm Union Jack gezeigt hat: Meghan ist nämlich die einzige im Königshaus, die ihren Fans Dankeskarten schickt. Und zwar per Hand unterschrieben und mit der Post verschickt. Kein unpersönlicher Twitter-Kram, sondern echte Fan-Liebe: Das ist wirklich königlich!
C O L I N
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Ein Kniefall für die Freiheit Karriere, Geld, Ansehen: Wann ist man bereit, alles zu riskieren? Colin Kaepernick hat die Antwort! Foto: Image of Sport / pa picture alliance / Newscom
WA N N M A N A L L E S aufs Spiel setzen kann? Ganz einfach: Wenn man ein gutes Herz hat. Und wenn es Menschen gibt, die hinter einem stehen. Beim ehemaligen USQuarterback Colin Kaepernick sind das nicht nur abertausende Fans, sondern nun auch der Mega-Konzern Nike. Denn dieser machte den inzwischen arbeitslosen Sportler jüngst zum Gesicht einer Protest-Kampagne, die ihre ganz eigene Bildsprache transportiert. Kaepernicks Sportkarriere fand nämlich zum abrupten Ende, als er vor Millionen TV-ZuschauF A C E S
W ENN SICH IHR E bitter-feine Stimmgewalt mit einem melancholischen Mix aus Soul und Pop den Weg durch unsere Ohren direkt in unsere Magenkuhle gräbt, ist die emotionale Grundstimmung für einen verregneten Herbsttag perfekt. Für alle, die sich nun aber davor fürchten, auf emotionaler Tiefsee zu versinken, haben wir eine erfreuliche Nachricht: Das neue Album „Cheap Smell“ der niederländischen Sängerin Sharon Kovacs ist nur vom Sound her schwummerig. Die Texte hingegen zeigen eine ganz neue Kovacs – eine, die Heiterkeit und Frohsinn in ein warmes Bett aus voll mundigen Beats zu packen weiß. Genial!
Herbst zum Reinhören.
ern niederkniete, um damit ein friedliches, aber deutliches Zeichen gegen rassistische US-Polizeigewalt zu setzen. Damit war ihm nicht nur der Shitstorm (zumeist weißer) Fans, sondern auch von USPräsident Trump gewiss. Doch wie schwer wiegt schon ein Sack voll Schandmäuler, wenn man eine ganze Lawine von Unterstützern hinter sich weiß. Alle kämpfen für Kaepernick – und damit für eine feste Botschaft. Und die lautet: Gewalt gewinnt nicht! Stattdessen tut das aber die Nike-Aktie: Seit der Kaepernick-Kampagne ist diese nämlich auf Rekordflug.
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Vorfreude ist die schönste Freude
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Queer an die Macht Echte Superhelden sind keine Machos. Sondern Vorbilder. So wie Batwoman!
Und darum kitzelt Lana Del Rey unsere Gehörgänge mit musikalischen Kostproben.
Foto: FayesVision / WENN.com
Foto: Ivan Nikolov / WENN.com
WA S M A C H T WA H R E Helden aus? Nein, gewiss nicht ihre Muskel-, sondern wohl viel mehr ihre Mental-Kraft. Und genau deshalb bekommt jetzt auch die erste lesbische Comic-Heldin eine eigene Fernsehserie. Wird auch Zeit. Denn bereits im Jahr 2006 war es eine Sensation, als Batwoman eingeführt wurde – eine SuperheldenLesbe. Batwoman war DER Befreiungsschlag für die Queer-Szene. Seitdem ist sie
zur bekanntesten homosexuellen Figur überhaupt geworden. Und genau das ist wohl auch der Grund, weshalb der US-amerikanische TV-Sender CW offenbar eine eigene Serie für die Superheldin produziert, die Anfang 2019 ausgestrahlt werden soll. Und das Coolste dabei: Die Hauptrolle wird voraussichtlich Ruby Rose bekommen. Wer sonst könnte den Charakter besser spielen als die Transgender-Schauspielerin? Ruby Rose tritt ab sofort im schwarzen Bat-Suit den bösen Jungs in den Arsch.
Sie ist zurück – und zwar melancholischer denn je.
D I E KÖ N I GI N D E R Melancholie hat eigentlich gerade genug damit zu tun, sich gegen mediale Lästermäuler zu wehren, die Lana Del Reys Auftritt in Israel als politisches Statement überinterpretieren wollen. Versteht ihr es etwa nicht? Del Rey geht es nicht um Politik. Es geht ihr um Menschlichkeit. „Meine Musik soll Menschen Freude bereiten.“ Nicht mehr. Und nicht weni24
ger. Und genau das tut sie. Lana Del Reys Musik macht VOR-Freude, um genau zu sein. Gerade erst kündigte die Sängerin nämlich an, im kommenden Jahr ein neues Studioalbum herauszubringen. Und weil sie scheinbar weiß, dass wir das kaum abwarten können, triggert sie uns jetzt schon mit den ersten zwei Singleauskopplungen. Wir schmachten! F A C E S
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Wie wird sich Joaquin Phoenix in der weißen Schminke machen?
Vergebung kann weh tun! Man muss alte Wunden aufreißen, um sie zu heilen. Ein literarischer Heilungsschmerz von Lisa Brennan-Jobs. Foto: Brigitte Lacombe
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DIE TOCHTER DES berühmten Apple-Gründers Steve Jobs rechnet ab. Ihr Vater war ein Arsch. Und diesen Umstand schlachtet sie seitenweise bis ins Detail aus. „Für ihn war ich der Schandfleck auf einem Bild vom spektakulären Aufstieg“, schreibt Lisa Brennan-Jobs in ihrem neuen Buch „Beifang“. Und geht später noch weiter ins Detail. Und damit stellenweise tief unter die Gürtellinie. Warum das Ganze? Späte Rache? Illoyale Abrechnung? Nein, ganz im Gegenteil. Die 40-Jährige versteht die Wahrheit als Teil des Verzeihens. Ihr Buch ist ein Versuch der Vergebung (auch wenn es sich für den Außenstehenden gewiss nicht immer so lesen mag).
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Neuer Job als Joker Von wegen harmlos und nett. Jetzt zeigt Joaquin Phoenix sein anderes Gesicht. Foto: Screenshot
ER ST DENKT M A N sich nichts Böses bei Todd Phillips Insta-Video. Es zeigt den Schauspieler Joaquin Phoenix in typischer Pose: lässig, ruhig, irgendwie normal. Doch dann wird sein Grinsen größer. Breiter. Gruseliger. Und schließlich fällt die Maske. Oder besser
gesagt: Die Maske kommt überhaupt erst zum Vorschein. Weiße Schminke, grüne Haare und der rot überschminkte Mund sind die stummen Hinweise auf das, was uns in genau einem Jahr den Schrecken ins Gesicht treiben wird. Nämlich Phoenix in der Rolle des Horror-Clowns F A C E S
„Joker“ (geplanter Kinostart Oktober 2019). Nach Rollenvorgängern wie Jack Nicholson, Heath Ledger und Jared Leto ist das natürlich kein einfacher Job. Aber einer, den der Golden-Globe-Preisträger gewiss gut machen wird. Wir sind uns sicher. Und bibbern jetzt schon.
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Abrechnung mit BestsellerAbsicht: Steve Jobs’ Kleine tippt sich den Vater-Frust von der Seele.
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eonardo DiCaprio ist so was wie der Robin Hood Hollywoods. Wo es geht, setzt sich der Schauspieler für die ein, die keine Stimme haben. Allen voran: unseren Planeten. Deshalb ist DiCaprio auch an vorderster Front, wenn das amerikanische Start-up Beyond Meat an veganen Fleischburgern tüftelt die im Vergleich zum fleischigen Vorbild kein bisschen an Protein einbüßen. Als Investor nimmt der mit UmweltschutzTiraden um sich schmeißende Schauspieler das Unternehmen mit auf in seinen Plan, die Welt ein wenig besser zu machen – in diesem Falle nur mit Hilfe von Kichererbsen und Roter Beete. www.beyondmeat.com
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Muskatnuss ist harmlos. Solange wir beim Kochen und Backen die Mengen beachten. Für Kinder kann nämlich bereits ein Teelöffel tödlich wirken, wobei bei Erwachsenen eine erhöhte Dosis erst mal zu LSDähnlichen Halluzinationen führt.
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„What kind of person would have a real craving for gummy worms?“ Steve Carell
Sinnloses Besäufnis proklamieren wir nicht. Soviel vorweg. Aber weil es in Bars noch mehr zu sehen gibt als den Boden eines jeden Cocktailglases, wollen wir Ihnen dieses Werk dennoch nicht vorenthalten: „150 Bars You Need To Visit Before You Die“. Die Geschichten von hinterm Tresen sind nämlich mindestens so interessant wie die Zusammensetzung des nächsten It-Drinks. Jurgen Lijcops, „150 Bars You Need To Visit Before You Die“, Lannoo, ca. 52.– F A C E S
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er Norden liebt sie, der Süden nicht. Bei Lakritze scheiden sich die Geister. Der Däne Johan Bülow stand jedenfalls schon immer auf die schwarze Leckerei. Sein Ziel: diese Liebe mit der ganzen Welt zu teilen. Mit eigenen Produkten unter dem Namen Lakrids leistet er seit der Gründung 2007 Überzeugungsarbeit – und zwar mit Erfolg. Selbst Naschkatzen anderer Kaliber lassen sich von seinen Kreationen überzeugen – bei uns war’s beispielsweise die limitierte Weihnachtsedition „The Classic – Salty Caramel“, die uns nicht nur im Gaumen trifft, sondern bis ins Herz. Weiches Lakritz in karamellisierter, bronzefarbener Schokohülle mit Meersalz: so lecker, dass wir dafür jedem Schokonikolaus einen Korb geben. Lakrids, „The Classic – Salty Caramel“, 250 g, ca. 18.–
Hassliebe
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Nature’s calling
Manchmal müssen wir einfach raus. Frei nehmen, wegfahren, irgendwo anders ankommen. Um den Kopf zu lüften, checken wir im Waldhaus Flims Alpine Grand Hotel & Spa ein und verbringen dort im 2016 komplett renovierten 5-Sterne-Hotel ein paar ruhige Tage. Die Annehmlichkeiten der Zimmer machen uns das Abschalten leicht, und spätestens beim Relaxen in der Wellness-Oase sind wir wieder ganz entspannt. Der Tausch vom Blick auf graue Häuserdächer zur Panoramasicht auf die Berge leistet sein übriges dazu, dass wir uns am liebsten den ganzen Herbst über hier in Flims verkriechen würden. Die Restaurants Epoca, Il Tschaler und The Grand hätten jedenfalls genügend Menüs zur Auswahl, so dass wir ruhig ein paar Wochen anhängen könnten, ohne zwei Abende dasselbe zu essen. Wen es dann doch bis zum Winter hält: Das Hotel offeriert einen kostenlosen Ski-Shuttle zur zehn Minuten entfernten Seilbahnstation Flims. Waldhaus Flims Alpine Grand Hotel & Spa, Villa Silvana Deluxe Doppelzimmer inkl. Frühstück ab ca. 369.– pro Nacht, www.waldhaus-flims.ch L O V E
„The only way to stay warm in Alaska is to do Bikram yoga.“
New York zur Adventszeit ist wie warme Schokolade mit Marshmallows: eigentlich zu viel und doch so gut, dass man daran nicht vorbeikommt. Der Kitsch, die Lichter, die ameEmily Blunt rikanische Freundlichkeit – und der Stern auf der Spitze des Weihnachtsbaums vor dem Rockefeller Center. Der kommt übrigens seit Jahren aus dem Hause Swarovski und bringt Weihnachten für Weihnachten nicht nur Kinderaugen zum Glänzen. Für 2018 hat der Architekt Daniel Libeskind alles gegeben und dem Stern einen neuen Anstrich verpasst: drei Millionen Kristalle, 140 LED-Lichter und ein Totalgewicht von 450 Kilogramm – so viel zu den Fakten. Wie der Baumschmuck genau aussieht, verraten lediglich erste Skizzen. Wer den Zauber aus Swarovski-Kristallen und Lichtern auf sich wirken lassen will, bucht also schnellstmöglich den nächsten New-York-Flug.
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Cheers! Nicht überall kommt es gut an, sein Bier auf ex zu trinken: unterschiedliche Länder, unterschiedliche Trinksitten. So ist es in Irland, England oder Australien zum Beispiel üblich, dass einer nach dem anderen eine ganze Runde schmeißt, während man in Großbritannien dabei sogar noch den Barkeeper zum Mittrinken auffordert. Wer in Russland sein Glas absetzt, bevor es leer ist, gehört nicht nur zu den Spießern, sondern zu den absoluten Versagern, wogegen Franzosen, Thais oder Ungarn es als unhöflich erachten, ihr Getränk komplett zu leeren. Auch interessant: Die Asiaten, allen voran die Japaner, zeigen ihren Respekt, indem sie erst allen andern Einschenken und beim Ältesten beginnen, wobei sie dabei beide Hände benutzen.
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Frau die Brust, ist beim Mann das Haar. Ein heikles Thema. Laut einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts appinio würde ein Viertel aller befragten Männer zwischen 18 und 24 Jahren sogar Lebensjahre opfern, um wieder volles Haar zu kriegen. Ganz ehrlich: Wir lieben euch auch mit BruceWillisGlatze. WE
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Smoke on the water Tabak gehört zwar nicht in die Lunge, aber gerne als Duft in die Luft. Am besten in Kombination mit Zedernholz, Moschus, Zitrone und Jasmin und in Form des Diffusers „N°203 Tabac“ von L:A Bruket. Die Schweden wissen eben, wie wir uns diesen Winter zuhause besonders wohl fühlen. L:A Bruket, „N°203 Tabac“, Room Diffuser. 200 ml, ca. 79.–
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Mauerblümchen Kinder ändern alles. Bei Megan Taber schrillten ab der Geburt ihres ersten Sohnes die Alarmglocken, wenn sie die Inhaltsangaben auf Beautyprodukten las. Peelings oder Badeöl sollten doch ohne synthetische Stoffe auskommen können! Gedacht und umgesetzt. Heute sind ihre hübsch verpackten Produkte unter dem Namen Among the Flowers zum Beispiel bei www.viviangraf.com erhältlich. Besonders hat es uns das auf das Wesentliche reduzierte Body & Bath Meditation Oil angetan, das so wunderbar warm nach Sandelholz und Vanille duftet, dass wir es nur mit Menschen teilen, die wir sprichwörtlich zum Fressen gern haben. Among the Flowers, „Body & Bath Meditation Oil“, 59 ml, ca. 22.– (www.viviangraf.com)
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leopatra hat nicht nur den Ruf von Milch als Schönmacher gerettet. Auch die Formel der Wundercreme Egyptian Magic beruht auf einem der Rituale der Pharaonin. Trockene Haut wird repariert, spröde Lippen mit Feuchtigkeit versorgt, widerspenstiges Haar gezähmt. Von Kopf bis Fuß sorgt die Creme aus rein natürlichen Inhaltsstoffen wie Honig, Olivenöl, Bienenwachs- oder pollen für Verschönerung. Und wenn Madonna oder Cameron Diaz schon ohne Werbevertrag darauf schwören, kommt die Begeisterung nicht von ungefähr. Egyptian Magic, „All Purpose Skin Cream“, 59 ml, ca. 30.–
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„The most important lesson I learned about makeup is to never touch my eyebrows.“ Emilia Clarke
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Guerlain, „Rouge G“ in N°777, Lippenstift, ca. 65.– Bourjois, 24h Liquid Eyeshadow Metal Edition in „Or Du Commun“, ca. 17.–
L’Oréal, Color Riche Les Vernis à l’huile in „660 l’Or“, ca. 13.–
Sephora, Easy Smoky Eye in „08 Gold Explosion“, ca. 18.–
Lancôme, „Big Color Lash Top Coat“ in Gold, ca. 20.–
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Und Gretel, „Holt“ in Gold, EyelinerStift, ca. 28.–
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Mac, „Sized to go Pigment“, loses Farbpulver, ca. 14.–
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Tut uns leid, wer diese Saison in Sachen Makeup punkten will, muss Einsatz zeigen. Gold soll es sein, glänzend und strahlend, alles andere ist unwichtiges Beigemüse. Auf Lidern und Lippen schimmert das Edelste aller Metalle in allen Schattierungen, gerade so, als würden wir unsere Aussteuer täglich im Gesicht mit uns tragen. Vielleicht stellen wir aber auch zur Schau, wo wir uns im Leben sehen: immer und ständig ganz oben.
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er Pony taucht meist nach längerer Abwesenheit auf. Er geht einher mit Trennungen, neuen Wohnorten, Jobwechseln oder anderen Ereignissen, die uns beim Friseur nach Veränderung schreien lassen. Wenn es nicht der Farbwechsel wird, dann der Pony. Einmal mit der Schere durch, und fertig ist die neue Frisur, die das Leben nun umso besser machen soll. Dabei geht oft vergessen, dass Fransen viel Zuneigung fordern: von Föhn, Rundbürste und Trockenshampoo. Wer sich dem nicht gewachsen sieht, experimentiert stattdessen vielleicht doch lieber mit andersfarbigen Strähnen. 1
1 L’Oréal Professionnel, „Tecni.art Fix Anti-Frizz“, Spray mit Feuchtigkeitsschutz. 250 ml, ca. 24.– 2 Ref Stockholm Sweden, „Dry Shampoo 204“, für mehr Volumen. 220 ml, ca. 24.– 3 Batiste, „2in1 Invisible Dry Shampoo & Conditioner“ in Vanilla & Passionflower. 200 ml, ca. 10.– 4 Paul Mitchell, „Express Ion Round“, ca. 40.– 5 BaByliss, „Digital Sensor“, Haartrockner, ca. 170.– 5
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Vom Boy-Band-Schnuckel zum Grammy-Gewinner: Justin Timberlake hat sich durchs Teenie-Gekreische gekämpft und ist heute tatsächlich da, wo man sich kaum mehr an seine überstylte Lockenfrisur erinnert. Damit es um ihn nicht zu ruhig wird, bringt Timberlake mit Levi’s die Kollektion „Fresh Leaves“ heraus, eine Zusammenstellung von Karo-Hemden, Trucker-Jacken, Hoodies und schmal geschnittenen Jeans, die irgendwie so gar nichts mit Bühnenoutfits zu tun hat. Eher sehen wir den Sänger darin beim Spielen mit Söhnchen Silas oder auf einem Spaziergang mit Ehefrau Jessica Biel. Nun ja, auch TeenieStars werden erwachsen. Levi’s X Justin Timberlake, „Fresh Leaves“, www.levi.com
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ann ist mit dem Irrsinn endlich Schluss? Sie müssen nicht kopflos jedem Trend folgen, den Sie auf diesen Seiten sehen. Der BVSE (Bundesverband Sekundärstoffe und Entsorgung e.V.) erhebt, dass jeder Deutsche im Jahr 26 Kilo neue Kleidung kauft. Absoluter Spitzenwert! Die Probleme: schnelle Kollektionswechsel und immer billigere Kleidungsstücke. Sie halten den Hebel in der Hand, entscheiden Sie sich richtig.
„I could never spend more than $1K on a sweater. I’m only going to wear it twice.“
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Rowdie Wer auf der Piste nicht zwischen Schneehasen und Après-Ski-Schnapsnasen verschwinden will, setzt auf eine Daunenjacke, die nicht nur funktional, sondern auch optisch die Bergspitze erklimmt. Moncler macht das ganz gut („2 Moncler 1952“,
ca. 1'960.–).
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in Baum für eine Jacke. So einfach iist st das. Das Münchner Label ThokkThokk macht den Großen der Mode vor, wie Nachhaltigkeit aussieht. Nicht genug, dass ThokkThokk seine Kollektionen aus Bio-Baumwolle bereits GOTS und fairtrade zertifiziert produziert, nun pflanzt das Label gemeinsam mit der Initiative „Plant for the Planet“ für jede verkaufte Kapok- jacke einen Baum in Mexiko. Kapokjacke? Anstatt Westen, Parkas und Jacken mit Daunen zu füllen, sorgen die Fasern der Baumfrucht des Kapokbaums gemeinsam mit recycelten Plastikflachen für ordentlich Wärmedämmung. Das Außenmaterial besagter Teile besteht übrigens aus wiederverwerteten, kaputten Fischernetzen. So funktioniert nachhaltiges Denken. www.thokkthokkmarket.com
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anchmal will das Leben nicht so wie man 2 Burberry, aus selbst. Dann suchen wir Zuflucht und Baumwolle und Polyester mit halten Ausschau nach einem Unterschlupf, in Graffiti-Print, den wir uns verkriechen, bis die Sonne wieder ca. 650.– scheint. Praktischerweise bringen Labels von Annakiki bis Chanel diesen Herbst bequeme Hoodies auf den Laufsteg, in denen wir uns immer noch wie Sieger fühlen. Irgendwann ziehen selbst die dunkelsten Wolken weiter – dann lockern 3 Etro, aus Baumwolle, Azetat und Polyester wir die Kordel, schäca. 809 (farfetch.com) len uns heraus und schwellen die Brust. Dort prangen diese Ch a Saison dann nämlich nel coole Prints und Schriftzüge, die uns doppelt Power geben. Oversize-Versionen 1 Calvin Klein bringen wir mit Gürteln in Jeans, aus Form, Cropped-Pullis Baumwolle und 4 Gucci, bedruckter Polyester, Baumwoll-Hoodie, ca. kombinieren wir zur Highca. 138.– Waist-Jeans. Damit ist die Legitima(farfetch.com) tion verpufft, noch immer auf das Modell in Uni-Grau zu setzen.
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Wir kämpfen mit allen Mitteln gegen den Winterblues. Wenn Vitamin C und Tageslichtlampen nichts mehr bringen, kleiden wir uns eben in alle Farben, die der Malkasten bereit hält. Ob Streifen, Prints oder verrückte Muster, stets gilt: Je bunter, desto besser. Wie gut dieser Trend als Total-Look funktioniert, sehen wir auf dem Laufsteg etwa bei Versace oder Fyodor. Auch wenn wir nicht viel 2 darauf geben, ein paar Regeln gibt’s beim Spiel mit der Farbe dennoch: Kombinieren Sie nicht zu viele unterschiedliche Materialien, und entscheiden Sie sich für eine Version (Streifen, Punkte oder Prints), damit Sie nicht wirken wie eine Wirklichkeit gewordene LSD-Vision. 1 Wrangler, Rollkragenpullover aus Baumwolle und Polyester, ca. 98.– 2 Alice + Olivia, „Thora“, Faux Fur-Jacke aus Acryl, ca. 786.– 3 Mary Katrantzou, Midirock aus plissiertem Chiffon, ca. 969.– 4 Alexandre Birman, „Lolita“, Sandalen aus Lamé mit Schleifen, ca. 539.– (net-a-porter.com) 5 Gucci, Metallic-LederPlateau-Sneakers, ca. 840.– (mytheresa.com)
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WUNDERKIND Ein Tag ohne Musik ist wie ein Winter ohne Schnee: irgendwie unbefriedigend. Deshalb setzen wir zuhause auch auf den Sound aus dem Smart Speaker Sonos One. Das schmucke Stück in schickem mattem Schwarz oder Weiß fällt neben Kunst und Krempel überhaupt nicht auf – zumindest nicht optisch. Der Sound allerdings haut den größten Musik-Geek vom Sockel. Möglich machen dies zwei Verstärker der Klasse D (ein Hoch- und ein Mitteltöner) und die Funktion Trueplay, die den Speaker und seinen Sound an jeden Raum anpasst – egal, wo wir diesen auch platziert haben. Über WLAN greifen wir schnell und einfach
auf das Gerät zu, spielen Musik in einem einzelnen Raum oder bei Koppelung mehrerer Speaker in der ganzen Wohnung gleichzeitig ab. Wer bei laufender Musik Spannendes mit seinen Gästen zu
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Schmuck ist nicht mehr nur Accessoire, sondern Ausdruck unserer Persönlichkeit. Deshalb stehen wir auf das neue Konzept REFLEXIONS von PANDORA: Flache Armbänder aus Mesh können nach Belieben mit passenden Charms individualisiert werden. Damit entstehen ganz persönliche Stücke, die so schnell kein zweiter trägt – modern, schlicht und cool. Die in SterlingSilber, PANDORA ROSE und PANDORA SHINE (18 Karat vergoldetem
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diskutieren hat, muss nicht mal die Lautstärke manuell reduzieren – das erledigt Sonos One von ganz alleine. Und wer darüber hinaus auch in der Badewanne den Lieblingssong mitträllern will,
braucht sich um den Speaker nicht zu sorgen: Dieser ist nämlich feuchtigkeitsbeständig. Sonos One gibt’s in Schwarz und Weiß für CHF 249.– (unverbindliche Preisempfehlung) und bald auch mit Sprachsteuerung.
MORGENSTUND
Sterling-Silber) erhältlichen Armbänder legen sich elegant und leicht ums Handgelenk und verleihen jedem Look den letzten Schliff. Ob clean, mit schimmerndem Cubic Zirkonia-Stein oder schickem Unendlichkeitssymbol: Jede Trägerin entscheidet selbst, welche Charms ihr Armband vervollständigen oder ob sie dieses lieber pur trägt. Natürlich lassen sich Silber-, Gold- und Rosétöne auch mischen – gerade so, wie es die Stimmung will. PANDORA REFLEXIONS ist ab dem 4. Oktober erhältlich, bei uns gibt’s zum Launch ein ArmbandSet aus je einem Armband in Sterling-Silber, PANDORA ROSE und PANDORA SHINE samt dazu passenden Charms zu gewinnen.
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Duschen, Texten, Kaffee Rasur, weniger Reizungen trinken. Dazwischen packen und optimaler Hautkontakt Männer aber morgens auch – besser geht’s nicht. Die noch das eine oder andere Feinarbeit leistet man dann Telefonat mit der Liebsten mit einem von 13 unteroder das Surfen im Internet. schiedlichen KammaufsätKlar, dass da die Zeit für die zen, mit denen individuelle eigene Beauty-Routine Looks schneller und einknapp bemessen ist. Mit facher gelingen als einen dem Braun Series 3 und Morgenmuffel aus den dem 9-in-1 MultigroomingFedern zu holen. GewinKit sind Rasur und Styling nen Sie bei uns einen Braun keine zeitraubenden AngeSeries 3 und das passende legenheiten mehr: Dank 9-in-1 Multigrooming-Kit. ausgeklügelter MicroCombTechnologie rasiert sich der Bart wie von selbst und das auch noch in deutlich verkürzter Zeit im Vergleich zu anderen Geräten. Schnellere
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Mit der Zeit geht die Jugend. Aber das ist noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Lavera hält nämlich eine neue Pflege linie bereit, die mit natürlichem Hyaluron und innovativem Green Lift Complex Falten den Kampf ansagt. Der mit dem Alter sinkende Kollagengehalt und die verlangsamte Produktion von Hyaluronsäure sind schuld an schlaffer und trockener
Den Steuerknüppel in der Hand, die Fliegeruhr am Handgelenk und den Kopf in den Wolken. So entdecken wir die Welt. Wer im Cockpit was zu sagen hat, braucht den richtigen Zeitmesser – und der stammt aus der Trophy-Kollektion von BOSS. Flugfanatiker wählen zwischen acht Modellen ihr liebstes aus, wobei uns ja die Version mit grauem Lederband in Krokoprägung mit schwarzer Lünette und stahlfarbenem Zifferblatt am besten gefällt. Der Chronograph von BOSS begleitet uns auf jeder Reise an noch so abgelegene Orte und in jeder Höhenlage und lässt uns ganz nebenbei darüber staunen, wie schnell wir unterwegs sind. Wem Roségold nicht zusagt, der wechselt auf die Gelbgold-
Haut. Edelweiß-Zellkulturextrakt und diverse natürliche Aktivstoffe stimulieren in Tages-, Nacht- und Augenpflege sowie im Serum der Green Lift Serie von Lavera das hauteigene Kollagensystem. Der Effekt: gemilderte Falten, aufgepolsterte und optimal mit Feuchtigkeit versorgte Haut. Darüber hinaus sind – wie immer bei Lavera – alle Produkte der neuen Pflegelinie NATRUE-zertifiziert und enthalten Bio-Pflazeninhaltsstoffe aus eigener Herstellung. Wir verlosen fünf Sets der neuen Green Lift Serie von Lavera be stehend aus Tages- und Nachtpflege, Serum und Augencreme im Gesamtwert von 95.–.
ROLLING Manchmal kann’s der beste Haartrockner nicht richten. Wenn das Haar nicht will, müssen wir schwerere Geschütze auffahren. Dann greifen wir nämlich zur Warmluftbürste von BaByliss, die mit zwei Rotationsrichtungen nach innen und außen dem Haar Volumen und Schwung verleiht. Der starke und gleichmäßige Luftstrom trocknet und stylt das Haar gleichzeitig,
Variante oder das StahlModell, und auch beim Band kann zwischen Leder und Kautschuk gewählt werden – jeder nimmt, was ihm gefällt. Bei uns gibt es das Modell in Grau aus der Trophy-Kollektion von BOSS mit Lederarmband im Wert von 395.– drei Mal zu gewinnen. Versuchen Sie jetzt Ihr Glück!
UNENDLICHKEIT ohne dabei unnötig Lärm zu verursachen. So sparen wir uns beim morgendlichen Styling nicht nur einen ganzen Arbeitsschritt, sondern gehen auch sicher, dass etwaige morgenmufflige Mitbewohner von unserer Routine nicht zu viel mitbekommen. Die Rotationsbürste AS510CHE von BaByliss fährt zwei Geschwindigkeits- und Temperaturstufen und ist damit für jede Haarbeschaffenheit optimal gerüstet. Holen Sie sich unseren neuen Stylinghelden, und gewinnen Sie die Warmluftbürste AS510CHE von BaByliss bei uns einmal.
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Wenn wir am Morgen verschlafen in die Küche tapsen, wartet die neue Infinissima Kaffeemaschine von NESCAFÉ® Dolce Gusto® auf uns. Dort reiben wir uns ob der coolen Optik der neuen Maschine erst mal ordentlich die Augen: Das schicke Ding gleicht nämlich eher einem InfinityZeichen denn einem typischen Kaffeeautomaten. Das Design ermöglicht einfachste Handhabung und überzeugt nicht nur durch einen größeren Wassertank, sondern auch durch die Möglichkeit, drei unterschiedliche Getränkegrößen zu wählen. Das Kapselsystem garantiert zudem beste Kaffeequalität auf Knopfdruck: Bis
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zu 15 Getränkevarianten sind verfügbar, und mit den neuen 100%-Bio-Sorten Honduras (Espresso mit Noten von Honig, Schokolade und Malz) und Colombia (Lungo mit Mandel- und Muskatnoten) wird der Kaffeegenuss auf die Spitze getrieben. Wer mit einem solchen Kaffee in den Tag startet, kriegt automatisch gute Laune. Holen Sie sich bei uns eine von zehn der neuen Kaffeemaschinen Infinissima von NESCAFÉ® Dolce Gusto® samt je einem Paket aus je einer Box Espresso Honduras und Lungo Colombia (12 Kapseln pro Box) im Gesamtwert von ca. 122.–. Mehr zu NESCAFÉ® Dolce Gusto® gibt’s unter www.dolce-gusto.ch.
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Photography: HELEN SOBIRALSKI
Styling: Christina Van Zon Hair & Make-up: Katharina Handel @ Basics Berlin Model: Greta Billstein @ MIHA MODELMANAGEMENT Fotoassistenz: Thijsiena Marx Stylingassistenz: Essie Kramer
Links: Pullover von MOLLY. Top und Rock von JOSEPH. Strumpfhose von MALAIKARAISS X HUDSON. Schuhe von TORY BURCH. Hut von SPATZ HUTDESIGN. Rechts: Bluse und Rock von NOBI TALAI. Schuhe von BOTTEGA VENETA. Schmuck von &OTHER STORIES.
Raus aus der Stadt lassen wir Hektik und Stress zurück und atmen im Grünen endlich mal wieder tief durch. Zwischen Bäumen und Wiesen haben nicht nur unsere Gedanken Platz, sondern auch Hüte, Spitzenblusen und Maxiröcke, die in der Metro nur störendes Beigemüse wären.
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Links: Blazer und Rock von DRIES VAN NOTEN. Schuhe von FURLA. Rechts: Kleid und Schuhe von TORY BURCH. Jacke von BOTTEGA VENETA.
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Links: Anzug von IVY & OAK. Schmuck von &OTHER STORIES. Hut von SPATZ HUTDESIGN. Rechts: Kleid von ZAZI VINTAGE. Ohrringe von ANNE MANNS. Armreif von STUDIO MASON. Tasche von FURLA.
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Links: Mantel von ZAZI VINTAGE. Pullover und Hose von CHANEL. Schuhe von JIMMY CHOO. Rechts: Kleid und Bluse von TALBOT RUNHOF. Schuhe von JIMMY CHOO. Ohrringe von &OTHER STORIES. Kรถrbe von KATHRIN ECKHARDT.
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Links: Kleid von BOTTEGA VENETA. Hut von SPATZ HUTDESIGN. Ohrringe von PILGRIM. Rechts: Jacke von DAWID TOMASZEWSKI. Kleid von SANDRO. Schuhe von TALBOT RUNHOF.
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What’s up, Doc? Ohne den gebrochenen Fuß von Klaus Maertens gäbe es keine Docs...
Spätestens seit Miley Cyrus in ihrem Video zu „Wrecking Ball“ außer roten AirWair 1460 Boots von Dr. Martens gar nichts trug, sind die Stiefel erneut auf dem Vormarsch. Dabei waren sie eigentlich nie weg. Text: Marina Warth Fotos: Dr. Martens, pa picture alliance
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...und ohne die unbewusste Werbemaßnahme von The-Who-Frontier Pete Townshend keine weltweite Verbreitung der Boots.
1967,
die Welt trägt bunt, in den USA singt Scott McKenzie „Be sure to wear flowers in your hair“, und in England muss Keith Richards wegen Drogenbesitzes ein Jahr in den Knast. Auf der Insel spürt man nicht viel von diesem „Sommer of Love“, dieser Zeit, die so vieles verändern soll. Und so ist sich dieser braun gelockte, 22-jährige Junge gar
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Die 80er wären ohne die Docs kaum denkbar. Zumindest nicht in England.
Mods, Goths, Punks, Grebos. Die ersten, die die Dr. Martens für sich entdeckt haben, waren allerdings die englischen Skinheads.
Auf dem Londoner Camden Market finden auch schon getragene Boots reißenden Absatz.
Englische Teens und ihre Boots: eine Liebesgeschichte fürs Leben.
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Die 12 Schritte zum Kultobjekt 1 nicht bewusst, was er da lostritt, als er in einem Haushaltswarengeschäft ein Paar orangefarbene Gummistiefel kauft. Der Junge ist Pete Townshend, seine Band The Who und die Boots, die nach ihrem Auftritt auf dem Konzert im englischen Irgendwo ihren Feldzug antreten, kommen von Dr. Martens.
Weg aus der Militärbarracke 30 Jahre früher bricht sich ein junger, deutscher Soldat beim Skifahren seinen Fuß. Es hilft alles nichts, die Militärstiefel müssen weg. Der junge Klaus Maertens bastelt also drauflos und nutzt dafür, was ihm in die Finger kommt: liegengelassenes Material der Air-Force zum Beispiel, das er aus den Trümmern des zerbombten Münchens fischt. Sein Freund Herbert Funck hilft ihm dabei, die Sohle so mit der Unterseite zu versiegeln, dass dazwischen Luftkammern entstehen, die den Fuß zusätzlich stützen und polstern. Der Freund wird schließlich zum Business-Partner und das Luftpolster zum Verkaufsargument. Bis Mitte der 50er verfeinern Maertens und Funck ihren Boot und verkaufen diesen vom Postboten bis zur Hausfrau an jeden, der sich nicht mehr mit unbequemem Schuhwerk zufrieden geben will. Besonders letztere reißen die Schuhe aus den Regalen, was die Verkäufe an Frauen über 40 auf bis zu 80 Prozent schnellen lässt. Ein Umstand, der es Maertens und Funck erlaubt, ihre Produktion von der Militärbarracke in eine richtige Fabrik zu verlegen.
Sortieren und stanzen Für robuste Docs wird nur das stärkste Leder verwendet. Die Einzelteile werden dann ausgestanzt und mit den ersten Markierungen versehen, damit die Teile später perfekt zusammenpassen.
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Vorbereiten Der sogenannte „Skiver“ verklebt die Ecken der Lederteile, wo später zusätzlich Nähte gesetzt werden.
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Hinterer Teil Per Zick-Zack-Stich werden die beiden Teile, die die Ferse umschließen, zusammengenäht und oben mit der für Dr. Martens typischen Schlaufe mit der Aufschrift „AirWair With Bouncing Soles“ versehen.
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Löcher Dieselbe Maschine, die bereits in den 60ern die Löcher für die Ösen gestanzt hat, wird auch heute noch verwendet. Bis zu 10'000 Löcher können so pro Tag gesetzt werden.
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Vorderteil Um dem Schuh sein typisches Aussehen zu verleihen, wird der Vorderteil verstärkt.
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Dreireihiger Stich Der dreireihige Stich mit robustem 8er-Faden fixiert die Teile. Zusätzlich werden die Ösen eingesetzt.
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Formen Die zusammengesetzten Teile werden jetzt umgedreht und in Form gepresst.
Vom Arbeiterschuh zum Kulturstück In München läuft für Maertens und Funck also alles rund. So rund, dass sie sogar damit beginnen, richtige Werbeanzeigen zu schalten. Eines dieser Blätter flattert unverhofft auf den Tisch von Bill Griggs, der in England mit Brüdern und Sohn R. Griggs & Co. Ltd führt – ein Familienunternehmen, in dessen Stiefeln ganz England arbeitet. Ein Gespräch, ein Händeschütteln und eine Exklusivlizenz später machen sich die Griggs-Männer an die Veränderungen, die Dr. Martens unverkennbar machen sollen: ein angepasster Absatz, die typischen gelben Nähte und die mit dem neuen Namen bedruckte Schlaufe. Am 1. April 1960 kommt der „AirWair 1460“ in den Verkauf. Der Preis: zwei Pfund. Der Slogan: to make working men’s footwear comfortable. Und der Erfolg? Durchschlagend. Wer in England nicht am Schreibtisch arbeitet, trägt ganz selbstverständlich seine Docs. Irgendwann entdecken englische Arbeiterkinder die Stiefel für sich, scheren sich die Haare kurz und versammeln sich in damals noch in Politik und Gesinnung diversen Gruppen. An den Füßen mit dabei: derselbe Boot, den kurze Zeit später The-Who-Frontmann
„Vom Rock’n’Roll findet der Schuh seinen Weg in die Punk-Szene.“
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Fassung Die ganze Unterseite wird mit einem PVCStreifen eingefasst und mit dem typischen gelben Stich versehen.
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Verdichtungsvorbereitung Bevor Oberteil und Sohle zusammenkommen, werden die beiden Teile miteinander verbunden.
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Verdichtung Eine auf über 700 Grad aufgeheizte Klinge verbindet Ober- und Unterteil miteinander und schließt dabei die Luft ein, die dem Dr. Martens die typische Luftfederung verpasst.
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Versäubern Mit einem Messer werden die Ränder versäubert und die Sohle fertig gestellt.
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Prüfung Kein Paar Dr. Martens verlässt die Produktion ohne eine 2 0 1 8 45-schrittige Überprüfung.
Pete Townshend aus dem Regal einer Ladenkette zieht.
Geliebt von allen Nach The Who infiltriert der eigentliche Workboot Dr. Martens auch Bands wie die Sex Pistols, The Slits oder The Clash. Vom Rock’n’Roll findet der Schuh seinen Weg in die Punk-Szene, von wo er bis zu den Mods, Goths und Grebos watschelt. Die Familie Griggs steigert 1975 ihre Produktion von 1'000 Paaren pro Woche auf über 6'000. Das Gerücht, pro Kunde sei pro Kauf nur ein Paar Boots erlaubt, kurbelt den Verkauf weiter an. Ein MarketingCoup, der aufgeht. Als das Paar Wayne und Geraldine Hemingway schließlich damit beginnt, Second-Hand-Kleidung und darunter auch individualisierte Doc-Boots auf dem Londoner Camden Market anzubieten, bekommt die Marke erneut Auftrieb. Als hätte sie das nötig, bringen doch in England tourende US-Bands die bequemen Treter über den Atlantik. In dreckverschmierten Dr. Martens feiern Gruppen aller Farben ihre Bands auf Festivals, wo die derben Boots bis heute ein weiteres Zuhause gefunden haben. Mit den 90ern eröffnet die Griggs-Familie den ersten Dr. MartensStore im Londoner Covent Garden und bricht 1998 mit 10.5 Millionen Paar Schuhen pro Jahr den eigenen Produktionsrekord.
Andere Gesinnung, dieselben Stiefel: englische Punks und Skinheads.
„Dr. Martens feiert seinen Vierzigsten ohne Kerzen.“
Millennium und Millennials
Wer keine Docs trägt, gehört nicht dazu.
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Das Millennium steht an, und die Menschen haben mit apokalyptischen Szenerien und Lebensmittel-Hamsterkäufen anderes im Kopf als Schuhe. Dr. Martens feiert seinen Vierzigsten ohne Kerzen: Die Krise fordert die Schließung aller 16 Fabriken in England und die Auslagerung der Produktion nach Asien. Die Entscheidung ist hart, rettet das Unternehmen jedoch vor dem Bankrott. Langsam wühlt sich Dr. Martens durch die Krise und zwängt sich wieder an die erste Position im Schuhregal. Kollaborationen mit Yohji Yamamoto, dem englischen Kaufhaus Liberty oder der neuen Muse Agyness Deyn geben neuen Aufwind. 2014 schüttet der englische Investmentfonds Permira 300 Millionen Pfund auf den Tisch und übernimmt dafür Dr. Martens. Die Firma gibt richtig Gas: Designer-Kooperationen, eine Bekleidungslinie, e-Commerce und weltweite Neueröffnungen eigener Stores treiben den Umsatz in die Höhe und bringen den Kult-Treter an die Füße einer Generation, die mit Dr. Martens eher eine nackte Miley Cyrus assoziiert denn TheWho-Rocker Pete Townshend.
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Making of an icon Eine Stunde und 30 Minuten sind notwendig, um einen AirWair 1460 Boot zu produzieren. Dieser wird aus 56 Einzelteilen zusammengesetzt. Je länger man einen Dr. Martens trägt, desto geschmeidiger wird das Leder. Die Idee: Der Schuh soll sich komplett dem Fuß anpassen.
Bill Griggs’ Handschrift ziert die typische Schlaufe eines jeden Dr. Martens.
Die Zunge des Schuhs ist zusätzlich abgesteppt, um den Schuh wasserdicht zu machen.
Die berühmte gelbe Naht darf an keinem Paar Schuhe fehlen.
Jeder Doc ist rahmengenäht und damit extrem belastbar.
Das Geheimnis der Luftpolsterung liegt in der Versiegelung der Sohle mittels Hochdruck und Verschweißung.
Die Sohle besteht aus einer Kombination von Harzen, Weichmachern und Pigmenten, die Haftung, Flexibilität und Strapazierfähigkeit garantiert.
Der vordere Teil des Schuhs wird „Vamp“ genannt.
Jeder Schuh wird auf der Untersohle mit einem Stempel versehen. Zudem wird der Rand jeder Sohle mit einem speziellen Cutter versäubert.
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Der dreireihige Kettenstich findet sich an allen vier Hauptteilen des Schuhs, die den Dr. Martens zusammen halten.
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Der Abdruck eines Dr. Martens ist einzigartig. Jede Sohle hält Öl, Fett, Säuren, Benzin und Laugen stand.
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Paris ist nicht nur Kulisse hollywoodisierter Schnulzen, sondern die Spielwiese aller, die in der Mode um Präsenz rangeln. Adrian Reber hat hier gelebt und studiert, weiß deshalb also genau, wann es gilt, die Ellbogen auszufahren. Die Zeit an der Seine hat ihm den letzten Schubs gegeben, 2007 sein eigenes Label zu gründen. Seine Entwürfe sind an der Mode Suisse in Zürich oder der Loufmeter in Bern zu sehen – oder an jedem gut angezogenen Mann, den man auf der Straße trifft. Interview: Marina Warth Foto: Simon Wyss
FACES: Was war deine erste Berührung mit Mode? Adrian Reber: Die Artikel über die neusten Trends in den
Zeitungen und Modemagazinen, die ich mir kaufte, und die CNN-TV-Sendung „Style“ mit Elsa Klensch. F: Deine Großmutter war Schneiderin. Welche Tipps hatte sie für dich? AR: Sie war Chefin der Lingerie in einem Grandhotel und hatte mehr mit Industrieschneidern zu tun als mit Modekreationen. Sie ermutigte mich, zu tun, was ich wollte, außerdem durfte ich stets ihre Nähmaschine gebrauchen. F: Ist der Beruf Designer so glamourös wie viele glauben? AR: Der Beruf Designer kann sehr glamourös sein – es kommt aber sehr drauf an, in welcher Stadt, bei wem und in welcher Position du diesen ausübst. Grundsätzlich ist es ein sehr harter Beruf mit wenig Glamour und sehr viel Arbeit. Am Ende bei der Präsentation der Kollektion kann der Auftritt durchaus glamourös sein. F: Was liebst du besonders an deiner Arbeit, und was magst du gar nicht? AR: Ich liebe das Designen, dafür Ideen zu sammeln, sich inspirieren zu lassen und zu zeichnen, aber auch das Entwickeln und Herstellen der Prototypen, sei es im eigenen Atelier oder in Zusammenarbeit mit den Produzenten. Genauso mag ich die Anproben, um die perfekte Form zu finden, oder Stoffe und Garne auszusuchen und sie den jeweiligen Teilen zuzuordnen. Was ich nicht so mag ist die Produktion (zum Glück habe ich die Produzenten ) der fertigen Teile und die Vermarktung der Kollektion – ich empfinde letztere und den Verkauf der Kollektion als die anstrengendsten Prozesse. F: An wem möchtest du deine Kleidung sehen? AR: An spannenden Männern jeden Alters in den Städten dieser Welt. F: Warum entwirfst du nur für Männer? AR: Weil es mir leichter fällt – ich entwerfe für mich und das, was ich in Zukunft gerne tragen würde. Außerdem finde ich die Entwicklung der Männermode sehr spannend. Vieles ist möglich geworden. F: Trägst du deine eigenen Kollektionen? AR: Ja – zu speziellen Anlässen die spezielleren Teile (Adrian Reber Limited) und fast täglich meine Basics, vor allem die Seamless-Pullover und T-Shirts. F: Wie wichtig ist Recycling in der Mode? AR: Für meine Kollektion ist das Re- und Upcycling essentiell, es ist ein sehr großer Bestandteil der Kollektion – fast alle Teile von Adrian Reber Limited bestehen ausschließlich aus re- und upcycelten Materialien (alte Stoffe, Decken, Pelze). Für die Mode wird es immer wichtiger – in Sachen Ressourcen aber auch wegen der Umwelt. Wir konsumieren viel zu viel Mode und werfen so auch sehr viel weg – nicht F A C E S
mehr gebrauchte Kleidung sollte wieder in den Modezyklus integriert werden. Die Basis guter Kleidungsstücke wie Baumwolle, Wolle oder Seide sind sehr wertvolle Materialien, die entweder mehrere Saisons getragen werden sollten oder eben dann recycelt werden. Polyester und alle polymeren Fasern bestehen aus Erdöl und sind deswegen nicht abbaubar, was ein Recycling fast schon notwendig macht. F: Viele große Labels brüsten sich mit den Begriffen Nachhaltigkeit und Recycling, obwohl sie nur teilweise in die richtige Richtung gehen. Besser als gar nichts oder ein zu inflationärer Umgang mit dem Thema? AR: Es sind klar Schlagworte, die ziehen und momentan notwendig sind für die Kommunikation, um ein gewisses Image zu bekommen oder zu bewahren. Ich denke aber, dass die Konsumenten noch nicht so weit sind. Was soll schon nachhaltig sein in einer Branche, in der zwei, vier oder gar zwölf Mal im Jahr eine Flut von Kleidern den Markt überrollt? Der Konsument muss geschult werden, dass Qualität vor Quantität geht und er nur einen Wintermantel pro Saison braucht und nicht jedes Jahr zwei neue. Das gleiche gilt für T-Shirts: Zwei bis drei Basic-T-Shirts in jeder Farbe plus mehrere coole Prints reichen, wobei ich jede Saison zwei bis drei dazu kaufe. So habe ich auch in der nächsten Saison ein coole Auswahl in meinem Kleiderschrank. Die Kleider müssen länger bei uns im Schrank bleiben und zu „unseren“ Stücken werden – so kann Nachhaltigkeit in der Mode gelebt werden. Wenn wir als Konsumenten weniger kaufen, werden die großen Modemarken auch weniger produzieren, da sie die Ware nicht mehr los werden – dies braucht aber ein enormes Umdenken und sehr viel Zeit. Die Modekonzerne müssen und wollen immer mehr verkaufen – da hängen auch sehr viele Arbeitsplätze und sehr viel Geld dran. F: Ist Swiss-Made noch immer ein Verkaufsargument? AR: Swiss Made ist sehr schwierig – da die Schweiz kein Modeproduktionsland mehr ist. „Made in Italy“ ist in der Mode sehr viel wertvoller. Das merke ich bei der Vermarktung in Europa und in den USA, in Asien sieht es etwas anders aus, da kommt „Made in Switzerland“ sehr gut an. Ich halte aber dennoch an der Produktion in der Schweiz fest, wegen der einfacheren Kommunikation mit den Produzenten, der Kontrolle vor Ort, die jederzeit möglich ist, und der Tatsache, dass ich mit den Produzenten hier auch Kleinserien erzeugen kann.
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F: Woher nimmst du deine Stoffe und Ressourcen? AR: Von Stoffmessen wie Première Vision in Paris oder
Lieferanten in der Schweiz oder aus Brockenhäusern und Lagern von ehemaligen Schweizer Stoffproduzenten. F: Was tust du, wenn dich die Muse nicht küssen will? AR: Das kommt eigentlich nicht vor – wenn ich eine Kollektion entwickle, habe ich schon die Ideen für die nächste. F: Was hältst du von der Diskussion um eine BMI-Untergrenze für Models? AR: Diese halte ich für falsch – wir leben in einer freien Welt, und jeder soll so präsentieren und kommunizieren, wie und mit wem er will; ich denke, eine Altersgrenze wäre sinnvoller – warum sollen 14-jährige Mädchen Kleider präsentieren, die sie sich erst viel später selber leisten können? Identifiziert sich eine 30-jährige Frau mit einer 15-Jährigen? F: Welche Entwicklung in der Mode macht dir Sorgen? AR: Der Überfluss und die unkontrollierbare Konsumlust der Kunden. Marken wie Primark, die erst gerade richtig groß werden und sich in Europa überall gut platzieren, machen mir Angst. F: Wünschst du dir aus der Schweiz mehr Unterstützung? AR: Ja klar. Aber das ist ein sehr schwieriges Thema. Wir sind vielleicht noch ein Textilland, aber leider kein Produktionsland und vor allem kein „Modeland“ mehr. Auch der Konsument kauft lieber bei seinem Städtetrip nach Berlin, Barcelona, Paris oder London seine Garderobe zusammen. F: Ist es als Schweizer schwerer, auf dem internationalen Modeparkett Fuß zu fassen? AR: Nein – es ist nicht schwerer als für einen Japaner oder Spanier. Wenn du als Designer in einer Modemetropole zu Hause bist, ist es klar einfacher, aber die Nationalität spielt dabei keine Rolle. In einer Modestadt bist du sichtbarer und auch während der Modewochen präsenter. F: Warum wolltest du nach Paris? Und weshalb lässt dich die Stadt auch heute nicht los? AR: Paris war immer ein Traum – da sind die großen Designer zu Hause. Die Geschichte der Mode. Kreativität. Ich liebe die Haute Couture, das Handwerk, die Schneiderkunst. Dort ist auch der Glamour am ehesten zu finden – der sonst kaum existent ist. Die Stadt ist unglaublich inspirierend. Ich fühle mich sehr wohl, und Paris ist klar mein zweites zu Hause – jedes Mal, wenn ich dort bin, ist es für mich wie nach Hause zu kommen, ich kenne die Stadt besser als Bern. F: Was sind deine Lieblingsorte und -plätze in Paris? AR: Der Place des Vosges und über die kleinen Straßen hoch zu République zum Canal St. Martin. F: Wie unterscheiden sich Pariser und Schweizer im
Umgang mit Mode? AR: Die Pariser sind freier und freudiger beim Kaufen von neuen Dingen – sie wagen etwas, können und dürfen es aber auch tragen, ohne gleich schräge Blicken zu kassieren. In der Schweiz braucht es doch noch viel mehr Mut – obwohl sich das schon sehr zum Positiven verändert hat. F: Du hast für Hugo Boss gearbeitet. Fluch oder Segen? AR: Für meinen Karriereverlauf war diese Anstellung ein Segen. Ich habe sehr viel gelernt und von den Möglichkeiten profitiert: das Reisen, die Shows, neue Produkte zu entwickeln. Meine eigene Linie profitiert genauso von meinen Wanderjahren; der kommerzielle Aspekt – das Produkt muss verkaufbar sein – ist doch ein sehr wichtiger. F: Worüber zerbrichst du dir zu oft den Kopf? AR: Wie kann ich mich besser vermarkten? Wie komme ich zu neuen Kunden? Warum funktioniert das Produkt nicht im Verkauf? F: Hast du schon mal daran gedacht, alles hinzuschmeißen? AR: Bis jetzt nicht – ich lebe meine Leidenschaft und meinen Traum und freue mich jeden Tag, etwas für Adrian Reber zu tun. F: Wann verabschieden wir uns vom Hipstertum? AR: Das wird noch eine Weile dauern – da erst jetzt noch die letzten Männer auf diesen Trend aufgesprungen sind... F: Wer sind deine Vorbilder? AR: Vorbilder habe ich in diesem Sinne keine – eher Personen, die mich in gewissen Dingen inspirieren. Das kann ein Familienmitglied, ein Designer oder mein früherer Chef bei Boss sein. Ich wäre gerne ein Vorbild, und ich hoffe, es gelingt mir auch, eines zu sein. F: Welche Erfahrung hat dich nachhaltig geprägt? AR: Das Studium in Paris. Ich bin damals „einfach so“ mit zwei Koffern und einem Rucksack nach Paris gefahren und hab gedacht, die Modewelt warte nur auf mich. F: Strick hat dich groß gemacht. Wie ist dein Umgang damit heute? AR: Ich liebe Strick noch immer – ich ordne zur Zeit gerade mein Strickarchiv, wo ich all die wunderbaren Entwicklungen in den verschiedensten Garnen wieder in den Händen halte. Ich überlege, mir demnächst eine neue Strickmaschine anzuschaffen. F: Was wünschst du dir für die Zukunft? AR: Ich wünsche mir, dass alles weiter so gut läuft wie bisher, meine bisherigen Kunden glücklich sind mit meinen Produkten und immer neue Männer meine Kollektion entdecken und lieben lernen.
„Der Überfluss und die unkontrollierbare Konsumlust der Kunden machen mir Angst.“
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Open Boundaries Jacke über Jacke übe Pullover über Shirt: Layering sorgt dafür, dass uns selbst das garstigste Herbstwetter nichts anhaben kann.
Es gibt keine Grenzen und kein Es-geht-nicht. Diesels neue Winterkollektion 2018 bricht alle Dämme und bringt zusammen, was sonst einander gegenübersteht. Fotos: Diesel
Biker, Raver, Gothic-Punks. Gegensätze, Widerspruch? Nicht, wenn sich alle Kulturen mittels Diesels neuer Winterkollektion einander annähern. Die Experimentierfreude drückt nämlich durch jede Masche: Brave Schuluniform trifft abgewrackte OversizePullover, Acid Colors auf grafische Elemente und Workwear auf Couture. In Sachen Material und Muster präsentieren sich Hemden, Mäntel oder Parkas in allem, was der Herbst hergibt und mit so vielen Details, dass es Mal für Mal was Neues zu sehen gibt. Das zugehörige Motto: Stranger & Stronger. Bei den Accessoires gibt’s eine vielfältige Auswahl, denn hier übertrifft das eine das nächste Teil: Pumps in Farben und Formen, die dem garstigen Herbstwetter ordentlich einen Tritt in den Hintern verpassen, oder pelzbesetzte Taschen mit dicken Trageriemen gehören etwa zu den Highlights. Hier in Grenzen zu denken, begrenzt den Horizont, deshalb: einfach mitmachen.
Ein bisschen Grunge, ein wenig Punk und eine ordentliche Prise Individualismus.
D I E S E L S W I N T E R KO L L E K T IO N 2 018 I S T A B S O FO R T I N A L L E N STOR ES UND ONLINE UNTER W W W. D I E S E L . C O M E R H Ä L T L I C H .
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Hurra, der Herbst ist da.
Wochenlang trieb uns der Sommer 2018 den Schweiss auf die Stirn. Unsere Garderobe bestand aus luftigen Kleidern, Shorts und T-Shirts. Die Grillfeste nahmen kein Ende, aufblasbare Flamingo- und Einhorn-Kolonien eroberten die Limmat. Schnell haben wir uns an den Lifestyle und das immerwährende schöne Wetter gewöhnt, bald geklönt und auf Abkühlung gehofft. Und jetzt ist er da, der Herbst. Auch wenn wir bald dem Sommer nachtrauern werden, eins müssen wir dem Herbst lassen: Modisch hat er viel zu bieten.
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Go big or go home Wir rüsten uns für den Winter und schicken übergrosse Daunenjacken, Parkas und Ponchos ins Einkaufskörbchen. Die Jacken in XXL schützen vor Wind und Wetter, hieven den angesagten 90s-Street-Style auf eine frische Ebene und verleihen einem eleganten Kleid die nötige Coolness. Ein schönes Plätzchen im Kleiderschrank reservieren wir zudem für einen langen Mantel. Ob aus Kunstfell oder Tweed – der Mantel hält kuschelig warm. Bei den Farben feiern die typischen Brauntöne aus den Siebzigerjahren ein Revival: Von Rostbraun über Hellbeige bis Kastanienbraun ist alles dabei. Auch das heiss-
geliebte Denim bleibt uns erhalten, überrascht aber in neuen Formen: Die über dem Knöchel endende Skinny-Jeans hat definitiv Pause, wir tragen die Lieblingshose jetzt als Culotte. Die klassische Jeansjacke kommt mit Schulterpolstern und reicht bis weit über die Hüfte.
Colour Blocking & City Cowboy Normalerweise sucht man kräftige Farben in den Winterkollektionen der Männer vergebens. Doch das ändert sich jetzt. Colour-Blocking nennt sich der Riesen-Trend. Mutige kleiden sich von Kopf bis Fuss in Signalfarben. Wer es dezenter mag, setzt farbige Akzente mit knallroten Sneakers, einer blauen Mütze oder einem gelben Pulli. Bunt ist nicht so Ihr Ding? Keine Sorge, es geht auch anders. Mit Braun liegen Sie in der kommenden Saison goldrichtig. Das Braun der Pfadi-Uniform wurde zum «Farbton der Saison» gekürt. Sowohl alltags- als auch ausgehtauglich wirkt der unscheinbare Braunton herrlich unaufgeregt und stiehlt dem Dauerbrenner Schwarz die Show. Ein weiterer grosser Trend ist Karo. Ob Allover-Karo oder das klassische karierte Hemd – Karo ist allgegenwärtig. Sogar das traditionelle schottische Tartan-Muster in Rot sieht man wieder auf dem Catwalk. Neu werden die unterschiedlichen Karostile miteinander kombiniert.
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Max Wie landet immer r nu h ic Re solch wieder an n Orten? ne se as verl
Reiseberichte über längst bekannte Traumorte wie Santorin oder Marrakesch langweilen uns. Wir schicken unseren Autor Maximilian Reich lieber regelmäßig an die entlegensten Orte der Welt, um stattdessen den Arsch der Welt zu erforschen. Diesmal: die Färöer-Inseln. Text / Fotos: Maximilian Reich
Ich hocke auf einem Felsen.
Um mich herum nichts als Gras und die schroffe Landschaft der Färöer-Inseln. Auf meinem Smartphone läuft die Eishockey-WMBegegnung Russland gegen die Slowakei. Leichter Regeln tröpfelt auf meinen Kopf und verschmiert mein Display. Neben mir kackt ein Schaf. Um meinen Hals baumelt ein Fan-Schal der Slowaken, weil ich dort mal eine Weile gelebt habe. Aber leider ist die Situation meines Teams ähnlich sonnig
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Ein S Hund chaf, e , ei i Das n Bl n ist i Eins ck: amke it.
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hnt, Wer hier wo n wohnt scho immer da.
„Bunte Häuser auf satten Wiesen, die aussehen wie rote Pickel auf einem Froscharsch.“
Weni die gstens Stra h ßen alten durc h.
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wie meine eigene. Es steht 2 zu 0 für die Russen, als die Slowakei einen Penalty zugesprochen bekommt. Der Stürmer läuft frei auf das gegnerische Tor zu und... in diesem Moment friert das Bild auf meinem Display ein. Zu hören ist bloß noch die Stimme des Kommentators des arabischen TV-Senders, von dem ich das Spiel streame. Aufgeregt brüllt er etwas ins Mikrofon, das klingt wie „HALLEMALACHE HAAAALLE HAAAALEEE HAMACHACHME!!!“, während der Spieler immer noch wie angewurzelt mit ausgeholtem Schläger vor dem Torwart steht. Panisch schüttle ich mein Telefon: „Was sagt er? Was ist passiert? Hat er getroffen? Fuuuck! Komm schon, du scheiß Ding, zeig mir wieder das Spiel.“ Das Schaf neben mir sucht verschreckt das Weite. Mein Chefredakteur ist ein Arschloch.
Dänemark ist super Irgen d Hobbi was zwisch t e Narni -Land und n a-Par adies .
alle Hier wirken malt. ge e wi en rb Fa
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Eigentlich sollte ich jetzt in Kopenhagen sitzen und das Spiel live im Eisstadion sehen. So hat es mir mein Chef zumindest versprochen, als er mich vor ein paar Tagen anrief. Naja, fast. „Max, du musst nächste Woche für mich nach Dänemark fliegen“, hat er jedenfalls gesagt. „Echt? Geil. Wann geht es los?“ „Nanu, was ist denn mit dir heute los?“ „Wieso?“ „Sonst schimpfst du immer, wenn du irgendwo hinfliegen sollst.“ Da hatte mein Chef Recht. Bisher schickte er mich allerdings auch immer an die abgelegensten Orte der Welt. Auf Spitzbergen wäre ich fast erfroren, und im rumänischen Hinterland hätten mich beinahe die wilden Hunde zerfleischt. Dänemark ist etwas völlig anderes. Zumal dort nächste Woche die Eishockey-WM stattfindet. Ein Sport, aus dem ich mir eigentlich nie viel gemacht habe – bis ich mich bei den Olympischen Winterspielen in Korea im Februar mit dem Kufen-Fieber infiziert habe. Die deutsche Nationalmannschaft gewann damals völlig überraschend die Silbermedaille und schaltete auf dem Weg dorthin in packenden Spielen Top-Teams wie Schweden und Kanada aus. Erst im Finale mussten wir uns den Russen mit 4 zu 3 in der Verlängerung geschlagen geben, nachdem wir bis zur letzten Minute noch 3 zu 2 geführt hatten. „Dänemark ist super“, sagte ich daher. Ich freute mich darauf, am Vormittag ein paar Hotspots von Kopenhagen zu recherchieren und am Nachmittag die Spiele im Stadion zu gucken. „Der Flug geht doch von München nach Kopenhagen, oder?“ fragte ich. „Äh, ja. Schon.“ „Top, ich bin dabei.“ „Ja dann... spitze. Ich hab gedacht, es wäre schwieriger, dich zu der Reise zu bewegen“, sagte mein Chef und legte auf. Keine Ahnung, was er damit meinte. Die Antwort bekam ich ein paar Tage später am Flughafen, als ich zum Schalter ging und das Flugticket abholte, das die Redaktion dort hinterlegt hatte. Zu meiner Überraschung bekam ich zwei Board-Scheine ausgehändigt. Der erste war für den Flug nach Kopenhagen. Auf dem zweiten stand „Faroe Islands“. Ich musste erst bei der Dame am Schalter nachfragen, was das für ein Ort sein soll, bis ich erfuhr, dass es sich dabei um die Färöer-Inseln handelte. „Entschuldigung, das muss ein Missverständnis sein“, sagte ich zu der Dame am Schalter. „Ich fliege N O V E M B E R
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bloß bis nach Kopenhagen.“ Die Dame nahm nochmal meine Boardkarte und tippte meine Daten in ihren Computer. Sie runzelte die Stirn. Tippte wieder etwas in ihren Computer. Wieder Stirnrunzeln. Wieder Tippen. Schließlich sagte sie: „Laut unserem System fliegen Sie direkt weiter auf die Färöer-Inseln.“ Sie reichte mir mein Flugticket zurück. „Ich will aber nicht auf die Färöer-Inseln.“ Ich schob das Ticket wieder zu ihr über den Tresen. „Haben Sie den Flug selbst gebucht?“ „Nein, mein Chef hat sich um die Buchung gekümmert.“ „Dann denke ich, Sie sollten mit ihrem Chef darüber sprechen.“ Sie schob mir die Boardkarte wieder zu. Fluchend schnappte ich mir das Ticket und trat aus der Schlange, um meinen Chef anzurufen. Es tutete. Es tutete nochmal. Nach dem fünften Mal ging seine Mailbox ran und richtete mir aus, dass er momentan „not available“ sei. Wie Hammerschläge tippte mein Daumen daraufhin auf das Display, um ihm eine Nachricht zu schicken. Es dauerte bloß fünfzehn Sekunden, bis ich seine Antwort bekam. So viel zum Thema „not available.“ „Ciao Max, das Ticket stimmt. Du steigst in Kopenhagen um und fliegst auf die Färöer-Inseln. Wir brauchen eine neue Folge für unsere Reise-Serie „Grüße vom Arsch der Welt“. Diesmal bitte über das kleine Örtchen Gasadalur. Ein Mietauto steht am Flughafen für dich bereit. PS: Ich habe nie gesagt, dass du über Kopenhagen schreiben sollst, sondern bloß Dänemark erwähnt. Und dazu gehören die FäröerInseln. Kopf hoch, und pass auf deinen Blutdruck auf. Ich weiß nicht, ob es dort ein Krankenhaus gibt. Lol.“
Mordgedanken und Schafe Am Flughafen von Vágar wartete ein Mietwagen auf mich. Denn ohne Auto hat man praktisch keine Chance auf der Insel. Es gibt keine U- oder S-Bahnen und bloß ein spärlich ausgebautes Bus-System. Man kann mit dem Taxi zwischen den einzelnen Dörfern der Inseln pendeln – aber da auf den Färöer-Inseln dasselbe hohe Preisniveau herrscht wie auch sonst überall in Skandinavien, möchte ich gar nicht erst wissen, was eine Fahrt kostet. Ich startete also den Motor und fuhr los in Richtung Gasadalur. Ich wusste nicht, was mich dort erwartete – aber eine Public-ViewingZone, um mit Bier und Fans das Eishockey-Spiel gucken zu können, schloss ich aus. Erst seit dem Tunnelbau im Jahr 2006 ist der Ort mit dem Auto überhaupt erreichbar. Bis dahin galt er als das isolierteste Dorf in ganz Europa. Ganz toll. Die Straße verlief immer am Wasser entlang zwischen den grünen Bergen hindurch. Immer wieder fuhr ich an kleinen Siedlungen vorbei, wo eine Handvoll bunter Häuser standen und auf den satten Wiesen aussahen wie rote Pickel auf einem Froscharsch. Viele haben Dächer, die vollständig mit Gras bewachsen sind, als Schutz vor Gewitter und Hagel. Und Schafe gibt es. Überall stehen Schafe. Insgesamt sollten hier etwa 70'000 von den Tieren leben, und ich musste immer wieder auf die Bremse steigen, weil ein Lamm nahe an der Fahrbahn stand und ich Sorge hatte, es hätte jeden Augenblick vor mein Auto hüpfen können. Was man in so einem Fall wohl am besten tut? Die Polizei anrufen? Herz-Rhythmus-Massage? Einfach weiterfahren? So viel zum Thema, die Schule würde dich auf das Leben vorbereiten. Die Färöer-Inseln sind ein bisschen zu vegleichen mit einem Victoria’s-Secret-Model, dem die Augenbrauen abrasiert wurden: wunderschön und doch ist der Anblick irgendwie merkwürdig, ohne dass man sofort merkt, woran das liegt. Erst als ich schon fast am Dorf angekommen bin, bemerkte ich es: Auf den Färöer-Inseln gab es keine Bäume. Zwar ver-
„Die Färöer-Inseln sind ein bisschen zu vegleichen mit einem Victoria’s-Secret-Model, dem die Augenbrauen abrasiert wurden: wunderschön und doch ist der Anblick irgendwie merkwürdig, ohne dass man sofort merkt, woran das liegt.“
Ich musste mir auf die Unterlippe beissen, um nicht vor Wut zu schreien. Ich kannte die FäröerInseln lediglich als Witz-Gegner aus den Qualifikationsspielen für die Fußballeuropameisterschaft, hatte aber ansonsten keine Vorstellungen von dem Land. Am Gate musste ich den Ort daher erst einmal googeln und erfuhr, dass die FäröerInseln eine autonome Region aus 18 Inseln im Nordatlantik sind, die zum Königreich Dänemark gehören. Ein Taubenschiss auf der Weltkarte zwischen Norwegen und Island. Lediglich 35 Menschen wohnen hier auf einem Quadratkilometer. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 204 Einwohner. Einen Direktflug gibt es nicht, man muss in Kopenhagen einen Zwischenstopp einlegen, wo ich mit traurigen Dackelaugen den Passagieren hinterherguckte, die in Eishockey-Trikots und mit lautem Fangegröle fröhlich zu den Ausgängen schritten, um sich die Spiele anzugucken. Und ich? Blieb einsam zurück am Gate und wartete auf meinen Weiterflug nach Vágar, der drittgrößten Insel der Färöer-Inseln und der einzige Flughafen. Das heißt: Eigentlich war ich gar nicht alleine. Im Gegenteil. Die Sitzplätze vor dem Einstieg waren alle belegt. Grob hätte ich auf 90 Menschen getippt, 60
die das gleiche Ziel hatten wie ich. Was um Himmels Willen trieb so viele Menschen an einem Dienstag-Nachmittag auf die Färöer-Inseln? Da wird einem erst so richtig das Ausmaß der Überbevölkerung bewusst. Einsiedler und Misanthropen haben heutzutage echt die Arschkarte gezogen. Apropos Arschkarte: Mein Flug wurde zum Boarding aufgerufen. Jetzt wurde es also ernst. Einen Augenblick überlegte ich, einfach laut das Wort „Bombe“ zu schreien. Wenn ich Glück hätte, verweigerte man mir den Zutritt ins Flugzeug sowohl nach Vágar als auch zurück nach München, weil ich für eine Bedrohung gehalten wurde und müsste in Kopenhagen bleiben, wo ich die WM-Spiele hätte gucken könnte. Wenn ich allerdings Pech hätte, hätte ich die Flugzeit von zwei Stunden 15 Minuten im Schwitzkasten eines Sky Marshalls verbracht. Und weil ich meistens leider eher Pech habe, legte ich meine Boardkarte schweigend über den Scanner und stieg ohne einen Mucks in das Flugzeug. Aber als ich an der Flugbegleiterin vorbeilief, kniff ich die Augenbrauen bitterböse zusammen.
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sucht man seit hundert Jahren immer wieder welche anzusiedeln, aber wegen der schlechten Wetterbedingungen gelingt das kaum. Es regnet praktisch jeden Tag. Aus dem gleichen Grund gibt es übrigens auch keine Insekten auf den Inseln. Gefängnisse gibt es auch keine, aber das liegt nicht daran, dass das Wetter so schlecht ist, sondern die Bürger zu nett – und zu wenige. Es lohnt sich einfach nicht. Wer dennoch ein Schwerverbrechen begeht, kommt daher nach Dänemark in die Justizanstalt. In Freiheit auf den Färöer-Inseln oder in Gefangenschaft im belebten Kopenhagen. Hm. Vielleicht sollte ich doch eins von den Schafen killen.
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Nur Sonderwünsche Gasadalur besteht aus 17 Häuser. Ich habe sie alle gezählt, weil ich nämlich keine Ahnung hatte, was ich über den Ort schreiben sollte. Also habe ich zur Sicherheit einfach alle Fakten gesammelt. Zu dem Ort gehören 42 Schafe und vier Autos, und man braucht 238 Schritte, um einmal durch den ganzen Ort zu laufen. Außerdem gibt es ein Geschäft, in dem man Schmuck aus Schafshorn kaufen kann, und ein Café samt Gästezimmer für 120 Euro pro Nacht. Als ich bei der Bedienung einen Cappuccino bestellte, guckte sie mich an, als hätte ich sie um ihr Netflix-Passwort gebeten. „Wir haben bloß schwarzen Kaffee.“ „Na gut, dann nehme ich eine Coca Cola.“ Die Dame schüttelte wieder den Kopf. „Wir haben nur Jolly Cola.“ Ich konnte ihre Gedanken förmlich hören: „Diese verwöhnten Touristen und ihre fancy Sonderwünsche. Coca Cola und Cappuccino? Pah! Was glaubt unser Prinz Harry hier bitteschön, wo er hier ist?“ Zwei Minuten später kam die Bedienung zurück und brachte eine Dose Jolly Cola, die, wie ich dem Aufdruck auf der Rückseite entnahm, von der Insel stammte und nur ein paar Kilometer entfernt gebraut wurde. Ich hätte praktisch noch am Nachmittag bei der Firmenzentrale vorbeifahren und mich persönlich beschweren können. Das Zeug schmeckte nämlich pappsüß. Als hätte man einen Sack Zucker in einem Glas Pepsi aufgelöst. Hoppla. Gleich halb vier. Das Eishockey-Spiel Russland gegen die Slowakei fing gleich an. Ich zog mein Smartphone aus der Hosentasche, um die Internetseite des Streaming-Dienstes aufzurufen und die Begegnung zu gucken – aber mein Telefon empfing kein Netz. Verdammt! Vielleicht draußen, dachte ich. Rasch bezahlte ich meine Cola und ging mit der Dose in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand ins Freie. Tatsächlich: Der Balken auf meinem Display wurde ein bisschen dicker. An einer Klippe war ein kleiner Felsen, ungefähr 100 Meter vom Gasthaus entfernt, wo ich mich schließlich niederließ, und das Spiel guckte, zumindest bis zu dem Moment, wo das Bild einfror.
er Lebt man hi ? freiwillig
Instagramable „Entschuldigung?“ Eine Hand tippt mir auf die Schulter. Vor Schreck schreie ich laut auf. Leider nicht besonders männlich. Eher wie ein Weihnachtswichtel, der sich den kleinen Zeh an einer Türkante anschlägt. Die Dame kann ein Kichern nicht unterdrücken. Sie trägt einen gelben Regenmantel und hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, deswegen kann ich nur zwei volle rote Lippen erkennen, um die sich sanfte Gesichtszüge zum Lachen auseinander ziehen. Sollten wir eines Tages heiraten und Freunden die Geschichte unserer Liebe erzählen, dann würde sie F A C E S
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vermutlich anfangen mit dem Satz: „Am Anfang dachte ich, er wäre ein Eunuch.“ „Hoppla, ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Pfff. Du hast mich doch nicht erschreckt. Ich war bloß überrascht“, sage ich. Mein Herz hämmert immer noch gegen meinen Brustkorb wie ein Specht auf Speed. „Ich wollte dich nur bitten, für uns aus dem Bild zu gehen.“ „Hä?“ Sie deutet auf einen Wasserfall vor uns, der auf der anderen Seite der Schlucht, direkt vor dem Gasthof, ins Meer stürzt. „Wir würden gerne ein Foto davon machen.“ „Wir?“ Sie deutet hinter sich, wo eine Gruppe von Menschen mit Regenmänteln steht, denen die Fotokameras von den Hälsen baumeln. „Das Foto kommt auf Instagram besser an, wenn du nicht drauf zu sehen bist“, sagt sie und fügt mich einem verschmitzten Lächeln hinzu: „Nichts für ungut.“ „Oh, verstehe“, sage ich und stehe auf, um mich ein paar Meter abseits an den Rand zu stellen. „Super, danke.“ Als sie durch den Matsch wieder zurück zu der InstagramGruppe stapft, dreht sie sich noch einmal zu mir um und schenkt mir ein Lächeln. Während die Touristen ihre Fotos machen, öffne ich die Instagram-App auf meinem Handy und gebe „Färöer-Inseln“ in die Suchleiste ein. Tatsächlich erscheinen dort jede Menge Fotos von dem Wasserfall, den ich gerade eben noch verdeckt habe. Ein anderes Motiv, das offensichtlich sehr beliebt ist, ist das Dorf Saksun. Und weil ich das Spiel ja sowieso nicht gucken kann, steige ich in mein Auto und fahre dorthin. Wenn ich schon mal hier bin... Das Dorf liegt in einem grünen Tal, umringt von 800 Meter hohen Bergen und einem Strand an der Kopfseite. Eigentlich besteht es bloß aus einer Kirche und ein paar Bauernhäusern aus dem 17. Jahrhundert, deren Dächer mit grünem Gras bewachsen sind. Ich frage mich, wer dort wohl den Rasen mäht. Wie stark Instagram den Tourismus beeinflusst, merkt man hier. Während früher Mallorca und Venedig beliebte Urlaubsziele waren, sind Urlaubsfotos auf Instagram heute hauptsächlich von Orten wie Island, den Highlands und den FäröerInseln. Jeder will Eindruck machen – und dafür braucht er Fotos von neuen Ortschaften, wo seine Follower noch nicht selbst waren. Lange geht das mit den Färöer-Inseln aber auch nicht mehr. Ein Reisebus parkt genau neben meinem Auto und spuckt ein Dutzend Touristen aus. Man muss sich auf eine Anhöhe vor ein Klo-Haus stellen, um genau das Motiv zu bekommen, dass man von Instagram kennt. Weil dort aber immer nur einer stehen kann und Instagram-Fotografen „Photobombing“ nicht besonders mögen, müssen die übrigen von uns auf dem Parkplatz warten. Einer nach dem anderen kann schließlich nach oben und sein Foto schießen. Ich bin in einem der dünn besiedelsten Länder der Welt und stehe Schlange. Unfassbar. Ich öffne mir eine Dose Jolly Cola, die ich mitgenommen habe, weil ich mich allmählich echt an das pappsüße Zeug gewöhne, und erfahre von einem der Touristen, dass der örtliche Gutsbesitzer wohl gar nicht begeistert sein soll über den neuen Ruhm seines Landes und die Touristen immer wieder wegscheucht. Glücklicherweise scheint er heute nicht da zu sein.
r Ein Foto fü Instagram: rWelt #AmArschDe
Drei Buchstaben Am Abend fahre ich nach Tórshavn, der Hauptstadt der 62
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Färöer-Inseln. Die Stadt hat lediglich 12'400 Einwohner und wird daher auch als die kleinste Hauptstadt der Welt bezeichnet. Außerdem trägt sie den Spitznamen „Nabel der Welt“, was irgendwie ganz gut passt, schließlich soll ich den Arsch der Welt bereisen. Sie liegt an einem kleinen Hafen, in dem Segelboote vor Anker liegen, und kleine Gässchen führen an den Holzhäusern vorbei. Ganz charmant eigentlich. Es gibt auch ein Multiplex-Kino und eine Bowlingbahn und sogar ein Einkaufzentrum, in dem neben einer Bücherei auch mehrere Bekleidungsgeschäfte und ein paar Fressstände beheimatet sind. Ich frage die Bedienung nach einem Tipp, wo ich noch einen Absacker trinken könnte. Sie empfiehlt mir die Mikkeler Bar. Das sei die neuste Trendbar des Ortes, und ich finde, das klingt ganz gut. Weit ist es nicht, deswegen gehe ich zu Fuß. Man muss ein bisschen suchen, weil Google Maps mit den verwinkelten Gassen nicht zurecht kommt, aber nach ein paar Minuten Umherirren erreiche ich trotzdem mein Ziel und staune nicht schlecht: Die neue „Trendbar“ ist lediglich ein schmales Holzhäuschen mit einem rechteckigen Raum, nicht größer als ein Café, mit Holzwänden und ein paar Tischen darin. In der Ecke ist ein kleiner Tresen. Die Bar hat den Charme eines provisorischen Speiseraums für Forschungsmitarbeiter in der Antarktis. Ein bisschen enttäuscht bestelle ich eine Jolly Cola und setze mich damit an einen der freien Tische. „Hi!“ Eine Frau spricht mich an. Sie hat lange schwarze Haare, die sich zu Locken zusammenrollen, und eine sportliche Figur, die sie mit einem Rollkragenpullover versucht zu verstecken. „Äh, hi“, sage ich, etwas überrascht. Mich hat noch nie eine Frau in einer Bar angesprochen. Ich fange an, die Färöer-Inseln wirklich zu mögen. „Wir haben uns doch heute Mittag in Gasadalur gesehen, oder? Du hattest uns den Blick auf den Wasserfall versperrt.“ Sie lacht. Tatsächlich. Ohne den Regenmantel hatte ich sie nicht wiedererkannt. Aber jetzt kommen mir ihre vollen Lippen wieder bekannt vor. „Sitze ich schon wieder im Weg“, frage ich mit einem Lächeln. „Haha, nein. Du sitzt hier bloß so alleine, da dachte ich, ich leiste dir Gesellschaft.“ Sie schnappt sich einen Stuhl und setzt sich mir gegenüber. „Seit wann bist du schon hier“, frage ich sie. „Seit drei Tagen“, antwortet sie. „Und du?“ „Dann hast du doch bestimmt einen Tipp für mich, was man hier machen kann. Ich bin nämlich erst heute angekommen.“ „Nun“, sagt sie und blickt mich mit ihren schwarzen Augen herausfordernd an. „Ich wüsste da schon eine Sache.“ Meint sie etwa Sex? Der Specht in meinem Herzen schluckt schon wieder eine LSD-Pille. Scheiß Junkie. „Ja?“, frage ich nach. „Ich sag nur: drei Buchstaben“. Bingo! Sie meint Sex! Man, ich liebe die Färöer-Inseln wirklich. „Klingt super.“ „Ja?“ Ihre Miene strahlt. „Klar.“ „Super. Ich sollte aber dazu sagen, dass mein letztes Mal
schon eine ganze Weile her ist.“ „Na, dann wird es aber höchste Zeit.“ „Hoffentlich kann ich es überhaupt noch.“ „Ach, keine Sorge, sonst kann ich dir ja helfen.“ Ich zwinkere ihr zu. „Ja? Du kannst das?“ Sie wirkt erstaunt. Ich wüsste gerne, warum das so schwer zu glauben ist. „Klar“, sage ich etwas empört. „Ich habe das schon oft gemacht.“ „Oh, sorry. Es ist bloß: So siehst du gar nicht aus.“ Autsch! „Autsch!“ Sie lacht. Gott, lacht diese Frau süß. Wie könnte ich da böse sein. „Na, mal gucken, ob wir das zusammen hinkriegen“, sagt sie und erhebt sich vom Tisch, um Richtung Ausgang zu gehen. Rasch stehe ich ebenfalls auf und folge ihr. Überrascht blickt sie mich an: „Wo willst du hin?“ „Ich, äh...“ stottere ich. „Wo willst du denn hin?“ „Na, ich hole die UNO-Karten.“ Sie deutet auf ein Holzregal neben dem Ausgang, wo eine Sammlung von Spielen für die Gäste steht. „Wir wollten doch spielen, oder nicht?“ „Äh. Natürlich, nichts lieber als das“, lüge ich. „Ich will bloß gucken, was für Spiele es da noch gibt.“ „Ach so“, sagt sie, und wir gehen gemeinsam zu dem Spiele-Regal, wo ich zwei Minuten alibimäßig die dänische Anleitung eines Brettspiels durchlese ohne ein Wort zu verstehen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es ein Brettspiel ist. „Und?“, fragt meine Spielpartnerin. „Äh... nö. Lass uns bei UNO bleiben.“
„Ich bin in einem der dünn besiedelsten Länder der Welt und stehe Schlange. Unfassbar.“
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Zwei Stunden haben wir also Karten gespielt. Was danach passiert ist? Darüber schweigt ein Gentleman bekanntlich. Nur so viel verrate ich: Ich hatte überraschenderweise eine schöne Zeit auf den Färöer-Inseln und bin beinahe ein bisschen wehmütig, als ich zwei Tage später wieder am Flughafen stehe. Als mein Koffer über das Sicherheitsband am Flughafen rollt, spricht mich ein Polizist an. „Ist das Ihr Koffer?“ „Äh, ja!?“ „Haben Sie Flüssigkeiten darin?“ „Flüssigkeiten? Ich? Puh, ne. Glaub nicht.“ Po fü stka „Machen Sie bitte trotzdem mal auf.“ Da r di rten he sh Ich ziehe den Reißverschluss auf und im e oo ge ti bl ng klappe den Kofferie be n en deckel hoch. Darunter . liegen, warm gebettet auf meinen Boxershorts: fünf Dosen Jolly Cola. Ich lächle den Polizisten verlegen an. „Ups.“ Neugierig geworden, was unser Autor am Arsch der Welt noch alles erlebt? Begleiten Sie ihn auf Instagram (maximilian_ reich) bei seinen Reisen, und sehen Sie, wohin es ihn als nächstes verschlägt... falls er dort Internet hat.
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Paris ist mehr als der Eiffelturm. Paris ist das Klicken der Kameras im Musée d’Orsay, das Klackern hoher Schuhe auf den Stufen des Palais de Tokyo oder die warme Luft, die einem aus der Metro entgegenströmt. Wer das weiß, verzichtet auf die Zurschaustellung teurer Labels und gibt sich in Sachen Mode ganz entspannt.
Parisienne Photography: ELLIN ANDEREGG
Styling & Hair & Make-up: Mimmi Schรถldstrรถm Stucki @ Makeitup The Agency Model: Andy Andenok @ Mademoiselles Paris Styling-Assistenz: Alex Stoll Fotografie-Assistenz: David Moreau Casting: Marie Vachey
Pullover von LACOSTE. Bauchtasche von COS. Hose von ZARA. Socken von BECK Sร NDERGAARD. Schuhe von RAID.
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Mantel von BAUM UND PFERDGARTEN. Hose von MANGO. Socken von BECK SÖNDERGAARD. Schuhe von RAID.
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Bluse von FILIPPA K. Weste und Hose von ZARA. Socken von FALKE. Schuhe von SELECTED FEMME.
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Rollkragenpullover von PETIT BATEAU. Kleid von ZARA.
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Photography: SUSAN A. BARNETT
Tweets verdunsten schneller als Schweißtropfen im Death Valley, und eine Dosis Tinte trägt inzwischen jeder Anlageberater unter der Haut. Wer im Big Apple mit dem Trend und durch die Straßen geht, platziert provozierende Statements via Hintertür – nämlich auf Baumwolle gedruckt auf dem Rücken. Das inspiriert eine hobbyfotografierende Berufsdesignerin zu dieser, sagen wir: etwas anderen Portraitserie...
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Nicht alles, was hinten rausgeht, ist für den Arsch: Über 2'000 Schnappschüsse bunkert die New Yorkerin Susan A. Barnett in ihrem Archiv rückendeckender Textilbotschaften. Politisch der philosophisch, freaky, funky – oder auch einmal right in your face! Ein fettes Bündel Sprüche, die mehr sagen als tausend Worte (oder wie viel auch immer). Weil sie oft mehr verraten über den Charakter der Träger, als dies ein „klassisches“ Portraitbild aus der Frontalperspektive tun könnte. „T: A Typology of Shirts“ (mit Texten von Kritiker-Koryphäe Marvin Heiferman sowie MMoA-Co-Kurator Harold Koda) gerät somit zu einem Hybrid aus Sozialstudie und Nabelschau. Barnett findet im Gassenlabyrinth zwischen Hudson und East River einen kosmopolitischen Catwalk der catchy ShirtSlogans, präsentiert von Ghetto-Pimps oder Hipster-Emanzen. Skater-Girls oder Hells Angels drehen der Kamera den Rücken zu – und zeigen Flagge, ohne den Gesichtsverlust zu befürchten. F A C E S
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„T: A Typology of Shirts“ von Susan A. Barnett
Folgt sie der Einladung eines Manhattener ArtEtablissements zum Weinglas-Klirren, braucht sich Susan A. Barnett selten lange vorzustellen. In der Madison Avenue Gallery stieg sie bis zur stellvertretenden Leiterin auf und nimmt in der Szene diverse Beratungsmandate wahr. An der School of Visual Arts belegte sie zudem den Grafikdesign-Lehrgang. Anschauungsunterricht in der Handhabung einer Kamera erhält sie schon als Knirps – vom Daddy, einem renommierten Fotographen. Ihr erstes eigenes Modell: Die Pentax Spotmatic, ausgewählt, weil George Harrison beim ersten Beatles-Besuch in den Staaten eine ebensolche um den Hals trägt. Susan A. Barnett, „T: A Typology of Shirts“, Dewi Lewis Publishing, ca. 31.–, www.notinyourface.com und www.dewilewis.com
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Das Laub unter unseren Füßen, die Sonne im Gesicht. Das ist Herbst vom Allerfeinsten, in den uns nun Hoodies, Patchwork-Jacken und Workboots begleiten. Dazu gesellen sich neue Parfums, Foundations oder Nachtcremes sowie Schmuck mit Insekten, die ausnahmsweise an Ohr und Arm geduldet werden. Wer diese Jahreszeit lieber drinnen verbringt, für den gibt’s neue Backschürzen und -handschuhe sowie stylische Zuckerdosen.
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„I don’t care how small or big they are, insects freak me out.“ Alexander Wang
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Individualismus heißt: Ich kralle mir, was mir gefällt und kleistere mir daraus mein eigenes Ding. Wie es mir gefällt. So entstehen eigenwillige Lebensentwürfe. Oder hübsche Flickwerke für die innere Wärme im kalten November-Regen. 3
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1 Ashish, „All I want is Love”, aus Baumwolle, ca. 1'824.– 2 Mavi, aus Acryl und Polyester, ca. 80.– 3 Esprit, „EDC Honey Sweater“, aus Baumwolle, ca. 80.– 4 All About Articus, ca. 80.– 5 Chinti & Parker, „Love Arrow Sweater”, aus Wolle, ca. 459.– (farfetch.com) 6 Giada Benicasa, aus Merino, Viskose und Kunststoff, ca. 496.– (farfetch.com) 7 Iphoria, aus Kaschmir, ca. 360.– 8 Isabel Marant Étoile, „Kepson Paradise“, aus Baumwolle, Wolle, Kunststoff, Elastan und Viskose, 350.– (mytheresa.com) 9 Charles Jeffrey Loverboy, aus Lammwolle, ca. 634.– 10 Alberta Feretti, aus Wolle, Elastan, Polyester und Kunststoff, ca. 519.– 11 MSGM, aus Baumwolle und Acrylgewebe, ca. 477.– 12 Mira Mikati, „Always Tomorrow“, aus Merinowolle, ca. 659.– 13 Dolce & Gabbana, „L’amore è Bellezza“, aus Kaschmirwolle, ca. 1'175.–
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Cover up
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Hoodies
Echt cool: Der modetechnische Siegeszug des Kängurutaschen-Kapu startet in Kühllagern – als die dort schuftende (afro-)amerikanische Workingclass in den Seventies ihre Arbeitskleidung in die aufkeimende HiphopSzene trägt. 3
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1 Loewe, aus Baumwolljersey, ca. 602.– (mrporter.com) 2 Balenciaga, aus Baumwolljersey, ca. 641.– 3 Alexander McQueen, aus Baumwolljersey, ca. 545.– 4 Off-White, aus Baumwolljersey, ca. 477.– 5 JW Anderson, „California Lovers“, aus Baumwolle, ca. 430.– (farfetch.com) 6 Fendi, aus Polyester und Baumwolle, ca. 790.– 7 MCM, „Das ist MCM“, aus Baumwolle, ca. 450.– 8 Burberry, aus Baumwolle mit Logo-Print, ca. 530.– 9 Polo Ralph Lauren, Colour-Block Hoodie aus Jersey, ca. 169.– 10 Wrangler, aus Baumwolle, ca. 99.– 11 Dsquared2, aus Baumwolle mit Aufdruck, ca. 400.– 12 Diesel, aus Baumwolle, ca. 219.– 13 Scotch & Soda, aus Baumwolle mit Stickereien, ca. 179.–
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Petri Heil!
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Bucket-Hats
Man nannte ihn Capri-Hut und kombinierte ihn mit Gummistiefeln – vorzugsweise zum Angelurlaub. Doch inzwischen haben HipsterLabels angebissen, die freshe Fischer mütze erfreut sich in Fashion- wie Skaterszene pfündiger Beliebtheit. 2
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13 1 Prada, aus Baumwolle und Polyester, ca. 290.– 2 Hikari, aus Baumwolle, ca. 39.– (zalando.ch) 3 Burberry, „1983 Vintage Check Bucket Hat“, aus Baumwolle, ca. 429.–(matchesfashion.com) 4 River Island, aus Baumwolle mit Aztekenprint, ca. 16.– 5 Battenwear, aus einer Leinen-Baumwollmischung, ca. 72.– (mrporter.com) 6 Barts, aus Kunststoff, ca. 40.– 7 Stetson, aus Wolle, ca. 112.– 8 J. Lindenberg, „Jae Flexi“, aus Baumwolle und Elastan, ca. 60.– 9 Gucci, aus Leder mit goldenem Print, ca. 440.– 10 Fendi, aus Seide mit Polyurethan überzogen, ca. 650.– 11 Gosha x Burberry, aus Wolle und Baumwolle, ca. 390.– 12 Tommy Jeans, Fischerhut aus leichtem Nylon, ca. 60.– 13 Dsquared2, aus Wolle, ca. 210.–
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Auf-Tritt
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Workboots
Die Kombination aus Regen und gefallenem Laub wirkt wie Schmierseife auf dem Bürgersteig. Darum gehen wir auf (Schuh-)Nummer sicher – auch wenn uns Schritt zu halten zugegebenermaßen schon einfacher fiel als in diesen Schwergewichten. 3
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1 Marc O’Polo, „Mid Lace Boots“, Stiefel aus Wildleder, ca. 239.– 2 Santoni, aus Leder, ca. 640.– 3 Artselab, „Rollercoaster Buckle Sneaker Boots“, aus Leder, ca. 578.– (farfetch.com) 4 Timberland, „6 Inch Boots“, aus wasserdichtem Nubukleder, ca. 229.– 5 OAMC, aus Wolle und Kalbsleder, ca. 871.– 6 Diesel, aus Kuhleder mit Gummi-Sohle, ca. 279.– 7 Rick Owens, „Lace-Up Tractor Boots“, aus Leder, ca. 1'281.– 8 Visvim, aus Wildleder und Twill mit Gummisohle, ca. 1'539.– (mrporter.com) 9 Balmain, „Amy Ranger“, aus Kalbsleder, ca. 1'232.– 10 R13, aus Leder mit Plateau-Sohle, ca. 959.– 11 Tommy x Lewis, „Lewis Hamilton Modern Boot“, aus Leder mit GummiLaufsohle, ca. 299.– 12 Givenchy, aus Lackleder mit Reißverschluss, ca. 858.– 13 Marni, aus Leder mit Gummisohle, ca. 763.– 14 Balenciaga, aus Leder mit verschlungenen Schnürsenkel-Verzierungen, ca. 1'248.–
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Schäferstündchen
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Shearling-Jacken
Ziehen wir einen Schlussstrich unter den leider nicht endlosen Sommer. Leider? Dann tragen Sie die falsche Jacke. Unsere wärmsten „EmpFell-ungen“ gegen anschleichende Kälte sind mit Lammwolle gefüttert – und tabu für Veganer, die hier aber eh längst umgeblättert haben. 2
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13 1 Maison Margiela, aus Kalbsleder und Lammfell, ca. 4'288.– 2 Loewe, aus Kalbsleder und Lammfell, ca. 3'304.– 3 Aspesi, mit Lammfell, ca. 1'524.– (mrporter.com) 4 Michael Kors, aus Lammfell, ca. 2'415.– 5 Valentino, aus Lammfell und Baumwolle, ca. 4'061.– (matchesfashion. com) 6 Sandro, Samtkord-Jacke mit Faux-Shearling aus Baumwolle, Wolle und Polyester, ca. 473.– 7 Dolce & Gabbana, mit Wolle und Kaschmir, ca. 3'320.– (farfetch.com) 8 Topman, Faux-Fur aus Polyester, ca. 135.– 9 Isabel Marant, „Anders“, aus Leder und Lammfell, ca. 2'192.– 10 Pepe Jeans, aus Polyester, ca. 349.– 11 Joseph, aus Lammfell und Baumwolle, ca. 1'821.– 12 Brioni, aus Lammfell, ca. 6'723.– 13 RRL, aus Lammfell, ca. 2'680.–
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Smell Talk
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Neue Düfte für ihn
Wenn Männlein und Weiblein einander nicht mehr riechen können, ist das beste Parfum vergebens. Mindestens als Starthilfe beim Kennenlernen taugen hingegen diese taufrisch eingetroffenen Wässerchen.
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1 Trussardi, „Scent of Gold“, orientalisch-würziger Duft. 100 ml, 107.– 2 Hermès, „Eau de Citron Noir“, spritzige und holzige Noten. 100 ml, 131.– 3 Giorgio Armani, „Acqua di Giò Absolu“, holzig mit Patschuli. 75 ml, 126.– 4 Diesel, „Only The Brave Street“, verfeinert mit Zeder und Lakritz. 75 ml, ca. 107.– 5 Issey Miyake, „L’eau Super Majeure d’Issey“, holzige Essenz mit schwarzem Salz und Patschuli. 100 ml, ca. 117.– 6 Dsquared2, „Wood“, mit frischen Zitrusnoten. 50 ml, ca. 79.– 7 Azzaro, „Wanted by Night“, holzig mit Tabak-Akkorden. 50 ml, ca. 77.– 8 Boss, „The Scent“, mit Kakao-Absolute und Mokkanoten. 100 ml, ca. 101.– 9 Mugler, „Alien Man“, duftet nach Osmanthus und Leder. 100 ml, ca. 105.– 10 Womo, „Black Powder“,mit rosa Pfeffer und Tonkabohne. 100 ml, 69.– 11 Thomas Sabo, „Dark Woods“, duftet nach Kardamom und Muskatnuss. 50 ml, 55.– 12 Prada, „Black“, mit Bergamotte und Patschuli. 50 ml, ca. 98.–
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Scentertainment
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Neue Düfte für sie
„Komplimente sind wie Parfum. Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden.“ Sagte Oscar Wilde. Und wer in der Stadt der Liebe beerdigt ist, der muss es ja wissen.
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1 Gallivant, „Tokyo“, spritzig-pikante Komposition. 30 ml, 109.– 2 Cartier, „Carat“, duftet nach Veilchen und Hyazinthe. 50 ml, 120.– 3 &Other stories, „Punk Bouquet“, mit Lotusblüten und Mandel. 30 ml, 35.– 4 Acqua di Parma x Clym Evernden, „Colonia“, blumige Essenz mit Zitrusnote. 180 ml, ca. 210.– 5 Raaw by Trice, „Mandarin Moon“, frisch mit Bergamotte und Grapefruit. 60 ml, 120.– 6 Zadig et Voltaire, „Girls Can Do Anything“, mit Birne und Tonkabohne. 50 ml, ca. 104.– 7 Calvin Klein, „Women“, duftet holzig-floral. 50 ml, ca. 98.– 8 Lancôme, „La Vie Est Belle x Lady Pink“, bezaubert mit karamellisierter Iris-Note. 50 ml, 119.– 9 Chanel, „Gabrielle“, blumiger Duft mit Jasmin und Ylang-Ylang. 35 ml, 95.– 10 Frédéric Malle, „Portrait of a Lady“, duftet nach orientalischer Rose und Sandelholz. 100 ml, 373.– 11 Dolce & Gabbana, „The Only One“, Kontrast aus Kaffee und Veilchen. 50 ml, 114.– 12 Amouage, „Imitation“, mit YIang-YIang und Orangenblüte. 100 ml, 440.–
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Come clean
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Anti-Pollution
Welches die grünsten Städte der Welt sind, erfahren Sie auf Seite 110. Liegen die nicht am Weg für Sie? Nun, in anderen Gegenden (Kairo! Delhi!!!) braucht die Haut potentes Rüstzeug gegen Schmutzpartikel...
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1 Verso Skincare, „Anti Pollution“, ausgleichendes Gesichtsspray. 50 ml, ca. 58.– 2 Bio:Végane, „Bio Grüntee Serum“, für empfindliche Haut. 30 ml, ca. 18.– 3 Lavera, „Hydro Effect Serum“, für ein strahlendes Hautbild. 30 ml, ca. 18.– 4 Vichy, „Slow Âge“, Tagespflege mit SPF 30. 50 ml, ca. 43.– 5 Clinique, „Superdefense“, mit SPF 20. 30 ml, ca. 34.– 6 Dr Roebuck’s, „Protect & Prevent Anti-Pollution Serum“, mit Aloe Vera. 30 ml, ca. 67.– 7 Origins, „A Perfect World Antioxidant Moisturizer with White Tea“, für alle Hauttypen. 50 ml, ca. 62.– 8 Kiehl’s, „Cilantro & Orange Extract Pollutant Defending Masque“, erneuert. 75 ml, ca. 39.– 9 Biotherm, „Skin Oxygen Cooling Gel“, erfrischende und ölfreie Formel. 50 ml, ca. 71.– 10 Yves Rocher, „Elixir Jeunesse Réparation + Anti-Pollution Jour“, für normale und Mischhaut. 50 ml, ca. 45.– 11 A’kin, „Hydrating Antioxidant Day Cream“, schnell einziehend. 50 ml, ca. 29.– 12 Aésop, „Parsley Seed Anti-Oxidant Facial Hydrating Cream“, intensiv nährend. 60 ml, ca. 80.–
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Dry Season
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Trockenshampoo
Schon einmal per Bus durch die Anden gereist? Ein Abenteuer fürs Leben! Bloß, der Wasserdruck in manchen Hotels ist nicht annähernd so überwältigend wie die landschaftlichen Eindrücke. Dank uns checken Sie auch dort mit properer Frisur aus! 3
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1 Evo, „water killer“, Trockenshampoo und Stylingspray in einem. 300 ml, ca. 34.– 2 Rituals, „Refreshing Dry Shampoo“, entfernt Öl, Schweiß und Geruch. 200 ml, 18.– 3 L’Oréal Professionnel, „Morning After Dust“, ultra-absorbierend für 96 Stunden Frische. 200 ml, ca. 25.– 4 Batiste, „2 in 1 Trockenshampoo & Conditioner“, Feuchtigkeit und Pflege für Locken. 200 ml, ca. 10.– 5 Ref, „Dry Shampoo 204“, Puderspray für Volumen und Textur. 220 ml, ca. 24.– 6 Maria Nila, „Dry Shampoo“, vegan und frei von Sulfaten und Parabenen. 250 ml, 30.– 7 Moroccanoil, „Dry Shampoo Light Tones“, für helles Haar. 205 ml, ca. 36.– 8 R+Co, „Death Valley“, für Messy- oder Big-Hair-Looks. 75 ml, ca. 22.– 9 Tigi, „Oh Bee Hive!“, mit Öl-absorbierenden Maisstärke-Partikeln. 238 ml, ca. 27.– 10 Redken, „Pillow Proof Blow Dry Two Day Extender“, absorbiert Öl und Rückstände. 153 ml, ca. 33.– 11 Björn Axén, „Sunny Grapefruit“, fruchtig duftend. 150 ml, ca. 18.– 12 Wella, „EIMI Dry Me“, mit Tapiokastärke für Frische und Volumen. 180 ml, ca. 30.–
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Lights out
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Nachtpflege
Die Schatten der Dunkelheit laden ein zu Dingen, die nicht jeder sehen sollte. Doch früher oder später geht das Licht wieder an – und wer sein Gesicht im Schlaf vernachlässigt hat, guckt vor dem Spiegel in die Röhre.
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1 Rituals, „The Ritual of Namasté“, mit indischer Rose und natürlichen Ölen. 50 ml, 48.– 2 Chanel, „Hydra Beauty Masque de Nuit au Camélia“, Nachtmaske mit Kamelienblüten-Konzentration. 100 ml, ca. 95.– 3 Neutrogena, „Hydro Boost Sleeping Cream“, selbst-glättendes Memory-Gel. 50 ml, ca. 20.– 4 Codage, „Crème de Nuit“, reichhaltige Emulsion mit Hyaluronsäure. 50 ml, ca. 96.– 5 Yon Ka, „Time Resist Creme Nuit“, straffende Formel mit Zwerg-Seifenkraut. 50 ml, 99.– 6 Dr.Jart, „Vital Hydra Sleeping Mask“, spendet Feuchtigkeit. 75 ml, ca. 31.– 7 Lavera, „Re-Energizing Sleeping Cream“, mit Bio-Ölen und Hyaluronsäue. 50 ml, ca. 14.– 8 Lancôme, „Rénergie Multi-Lift Night Massaging Cream“, aufbauende Verbindung aus Öl und Sheabutter. 75 ml, ca. 158.– 9 Nivea, „Cellular Anti Age“, mit Kollagen-Booster. 50 ml, ca. 24.– 10 Grown Alchemist, „Regenerating Night Cream“, organische Pflege mit Anti-Aging-Wirkstoffen. 40 ml, ca. 100.– 11 La Prairie, „Skin Caviar Luxe Sleep Mask“, Festigung und Straffung durch Kaviarextrakt. 50 ml, 416.– 12 Payot, „Blue Techni Liss“, chronologisch regenerierender blauer Balsam. 50 ml, ca. 76.–
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Solid Ground
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Neue Foundation
Was passiert, wenn Häuser auf Sand gebaut sind, sehen wir in Venedig: Das Meer steigt und steigt, und irgendwann ist die ganze architektonische Plackerei für die Katz. Jetzt, mit Make-up, ganz ähnlich. Darum: Ziehen Sie was drunter! 3
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1 Charlotte Tilburry, „Magic Foundation“, Collagen-Booster gegen Akne. 30 ml, 44.– 2 Lancôme, „Teint Idole Ultra Wear Foundation“, wischfest für volle Deckkraft. 30 ml, ca. 59.– 3 Benefit, „Hello Happy“, mit Weichzeichnereffekt. 30 ml, ca. 42.– 4 Lavera, „Tinted Moisturising Cream 3in1 Q10“, pflegende Tönung. 30 ml, ca. 11.– 5 Maybelline, „Dream Satin Liquid“, Make-Up mit Feuchtigkeitsbooster. ca. 16.– 6 Too Faced, „Born This Way“, ölfrei und vegan. 30 ml, ca. 53.– 7 Clarins, „Skin Illusion“, mit Serum-Textur. 30 ml, ca. 56.– 8 The Body Shop, „Fresh Nude Foundation“, mit Rosenwasser und Aloe Vera. 30 ml, 30.– 9 Mac, „Studio Fix Fluid“, Öl-kontrollierende Formel in 64 Shades. 30 ml, 44.– 10 Bobbi Brown, „Skin Long-Wear Weightless Foundation SPF15“, atmungsaktive, matte Abdeckung. 30 ml, ca. 61.– 11 Fenti Beauty, „ Pro Filt’r Soft Matte Longwear Foundation“, ölfreie Foundation in 40 Nuancen. 32 ml, ca. 46.– 12 Babor, „Mattifying Foundation“, Lotion-to-Powder-Textur mit Anti-Aging Formel. 30 ml, 41.–
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Falling
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Uhren in Herbstfarben
Im Cabrio überland. Es riecht nach trockenem Holz und feuchter Erde. Blätter zwirbeln wie rostige Riesen-Schneeflocken von den Ästen. Aber halt, wie lange sind wir schon unterwegs? Voilà: Zeit zum Anschnallen im saisongerechten Design. 3
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1 Mido, „Commander Shade“, ca. 990.– 2 Thomas Sabo, „Rebel at Heart Men“, ca. 359.– 3 Cartier, „Santos de Cartier“, ca. 20'400.– 4 Hermès, „Heure H“, ca. 2'400.– 5 Michael Kors, „MK6594“, ca. 299.– 6 Swarovski, „Era Journey Uhr“, ca. 449.– 7 Ebel, „Discovery“, ca. 2'600.– 8 Guess, „HEARTBREAKER“, ca. 219.– 9 Gucci, „G-Frame“, ca. 1'200.– 10 Swatch, „LEROICESTMOI“, ca. 75.– 11 Victorinox, „I.N.O.X Mechanical“, ca. 795.– 12 Mondaine, „Helvetica Regular Smartwatch“, ca. 480.– 13 Tommy Hilfiger, ca. 199.– 14 Luminox, „Leatherback SEA Turtle Giant“, ca. 240.–
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Summ! Summ!
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Insekten-Schmuck
Droht uns eine Invasion von Heuschrecken in biblischer Manier? Nachdem Grashüpfer samt anderen Proteinlieferanten kürzlich die Regale unserer Supermärkte enterten, setzen sie nun zum Sturm aufs Schmuckkästchen an.
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1 Swarovski, Metall-Armband, ca. 129.– 2 Gucci, goldfarbene Kette mit Kristallen und Kunstperlen, ca. 1'258.– (net-a-porter.com) 3 Delfina Delettrez, Ohrringe aus Gold, ca. 3'692.– (farfetch.com) 4 Sweet Deluxe, Armband aus Acryl- und Messingperlen, ca. 23.– 5 Lako Bukia x Natia Khutsishvili, vergoldete Ohrringe, ca. 302.– (farfetch.com) 6 Bijoux Brigitte, „Süßer Käfer“, Ohrringe, ca. 6.– 7 Claire’s, aus Glas, ca. 13.– 8 Stephen Webster, „Fly By Night“, Ohrringe aus Roségold, ca. 4'502.– 9 Yvonne Léon, Ohrringe aus Gold, ca. 2'980.– 10 Alexander McQueen, Ohrringe aus Messing, ca. 566.– (farfetch.com) 11 Prada, Choker aus Kunststoff, Modal und Messing, ca. 366.– 12 Percossi Papi, mit Emaille, ca. 820.– (net-a-porter.com) 13 Thomas Sabo, Anhänger aus Sterlingsilber, ca. 255.– 14 Patrizia Pepe, Ohrringe aus Strasssteinen, ca. 33.–
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Hot Stuff
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Ofenhandschuhe
Hände hoch! Die ganze Wohnung duftet schon nach Schlaraffenland, wir können kaum erwarten, bis der Backofen-Coutdown abläuft. Aus Hunger? Höchstens in zweiter Linie. Vor allem aber, weil wir dann diese Dinger benutzen dürfen. 3
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1 Stiefelmayer-Contento, „Lovely“, aus Silikon, Baumwolle und Polyester, ca. 22.– 2 Jessie Steele, aus Baumwolle, ca. 12.– 3 Krasilnikoff, „Strawberry Pink“, aus Stoff, ca. 9.– 4 Linum, „Firenze“, aus Baumwolle, ca. 16.– (royaldesign.de) 5 Depot, aus Baumwolle, ca. 10.– 6 Kultschtoff, aus Baumwoll-Cretonne, ca. 22.– 7 Green Gate, „Victoria“, aus Baumwolle, ca. 16.– (nostalgieimkinderzimmer.de) 8 Clayre & Eef, „Landhausstil“, aus Baumwolle, ca. 9.– 9 Objektkult, aus Polyester, ca. 4.– 10 Globus, „Danica“, aus Baumwolle und Polyester, ca. 20.– 11 Kitsch’n’fun, aus Textil, ca. 16.– 12 Mustard, „Cool Bananas“, aus Baumwolle, ca. 24.– (amazon.de) 13 Game Of Thrones, aus Baumwolle und Polyester, ca. 17.– 14 Ikea, aus Leinen, Baumwolle und Polyester, ca. 5.–
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Chef
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Backschürzen
Wer vor der Glotze die Hose anhat, spielt zwischen Herd und Backofen keine Rolle. Dort trägt der Boss die Schürze, und auf die Hose gibts höchstens Mehlflecken. Wer dabei in Sachen Küchentextilien zum Pragmatismus neigt, verpasst etwas. 3
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Sugar sugar
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Zuckerdosen
Vielleicht gehören Sie zu den Kalorienzählern, die Plätzchen, Tee oder Creme mit energiereduziertem Pseudo-Plunder vergewaltigen, der mehr nach Chemie schmeckt als nach süß. Hier finden Sie Argumente, diese Gewohnheit zu ändern. 3
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1 Otto, aus Porzellan, ca. 28.– 2 Albena Shop, „Oria“, aus verchromtem Messing, ca. 22.– 3 Bloomingville, „Cécile“, aus Holz und Keramik, ca. 17.– 4 Fornasetti, aus Knochenporzellan, ca. 501.– 5 Marrakech Maison, „Sultan“, aus versilbertem Messing, ca. 28.– 6 Bombay Duck, „Miss Golightly“, aus vergoldetem Knochenporzellan, ca. 30.– (westwingnow.ch) 7 Rosenthal, aus Porzellan, ca. 247.– 8 Wedgwood, „Renaissance Gold“, aus feinem Knochenporzellan, ca. 150.– 9 Ena Orient Augarten, „Aurelia“, aus Porzellan, ca. 316.– (labella-amara.de) 10 La Bella Amara, „Melone“, aus Porzellan, ca. 494.– 11 Premier Housewares, „Georgia“, aus Keramik, ca. 17.– 12 Bia Cordon Bleu, „Elephant“, aus Glas, ca. 28.– 13 Sieger by Fürstenberg, „Ca’ D’Oro“, aus Porzellan, ca. 189.–
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Sündenfall
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Süßigkeiten
Pst! Die Ernährungsberaterin schaut zum Fenster raus, der Bikini schlummert tief in einer Schublade vergraben, die Waage ist höchstens in Sternzeichen und die Gelegenheit günstig wie nie. Greifen! Sie! Zu!
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1 Läderach, „Tanne“, 605 Kalorien pro 100 g, ca. 21.– 2 Sweetz, 386 Kalorien pro 100 g, ca. 1.– 3 Lindt, 545 Kalorien pro 100 g, ca. 8.– 4 Midor, „Grand-Mère Weihnachtsmischung“, 502 Kalorien pro 100 g, ca. 6.– 5 Bachmann, „Schutzengeli“, 618 Kalorien pro 100 g, ca. 13.– 6 Coop Max Havelaar, „Engel Milch Gold“, 562 Kalorien pro 100 g, ca. 4.– 7 Storz, „Nougat-Mandelsplitter-Kugel“, 567 Kalorien pro 100 g, ca. 17.– 8 Vollenweider Chocolatier, „Biber-Tannenbäumli“, ca. 350 Kalorien pro 100 g, ca. 6.– 9 Frey, 555 Kalorien pro 100 g, ca. 1.– 10 Alnatura, „Schoko Winter Apfel“, 473 Kalorien pro 100 g, ca. 3.– 11 Sprüngli, „Eseli“, 370 Kalorien pro 100 g, ca. 16.– 12 Belfine, „Santa Lolly“, 560 Kalorien pro 100 g, ca. 1.– 13 Ben & Jerry’s, „Knusper Knäuschen“, 241 Kalorien pro 100 g, ca. 11.– 14 Chocri, 558 Kalorien pro 100 g, ca. 5.–
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Die grünsten Städte
Kohlendioxid ist ein böses Ding. Etwas, das die Atmosphäre stört und uns sterben lässt. Pflanzen sind unsere Retter; sie machen aus CO2 Sauerstoff, der unsere Lungen füllt und uns am Leben hält. Gut gibt’s Städte wie die folgenden, die mit etwas mehr Grün ausgestattet sind. 3
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1 Reykjavik, Island, 410.84 m2 Gesamtgrünfläche 2 Auckland, Neuseeland, 357.20 m2 Gesamtgrünfläche 3 Bratislava, Slowakei, 332.99 m2 Gesamtgrünfläche 4 Göteborg, Schweden, 313.87 m2 Gesamtgrünfläche 5 Sydney, Australien, 235.73 m2 Gesamtgrünfläche 6 Prag, Tschechien, 220.54 m2 Gesamtgrünfläche 7 Rom, Italien, 166.47 m2 Gesamtgrünfläche 8 Bern, Schweiz, 131.73 m2 Gesamtgrünfläche 9 Hamburg, Deutschland, 114.07 m2 Gesamtgrünfläche 10 Riga, Lettland, 113.04 m2 Gesamtgrünfläche 11 Marseille, Frankreich, 111.77 m2 Gesamtgrünfläche 12 Warschau, Polen, 109.45 m2 Gesamtgrünfläche 13 Helsinki, Finnland, 105.70 m2 Gesamtgrünfläche
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14 Edinburgh, Großbritannien, 99.39 m2 Gesamtgrünfläche 15 Tallinn, Estland, 96.10 m2 Gesamtgrünfläche 16 Tel Aviv, Israel, 96.58 m2 Gesamtgrünfläche 17 Wien, Österreich, 95.37 m2 Gesamtgrünfläche 18 Berlin, Deutschland, 88.10 m2 Gesamtgrünfläche 19 Rotterdam, Holland, 86.83 m2 Gesamtgrünfläche 20 Budapest, Ungarn, 85.82 m2 Gesamtgrünfläche 21 Madrid, Spanien, 85.82 m2 Gesamtgrünfläche 22 Zürich, Schweiz, 79.51 m2 Gesamtgrünfläche 23 Amsterdam, Holland, 76.44 m2 Gesamtgrünfläche 24 München, Deutschland, 72.49 m2 Gesamtgrünfläche 25 Stockholm, Schweden, 70.06 m2 Gesamtgrünfläche Quelle: Travelbird
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Diamonds & Pearls Rare Spezies: Herren wie SwarovskiRetail-Manager Haytham Aziz sind definitiv in der Minderheit. Was zwischen Sofie Frick (l.) und Dragana Rakulj alles andere als unangenehm scheint.
Spieglein Spieglein an der Wand… Swarovski-Kundin Mirj Schlup wähnt sich im Märchenland!
Cooler als Influencerin Maya Jimenez sind höchstens die Eiswürfel in den Mikks-Cocktails.
1.10., Women of Impact, Swarovski Boutique, Zürich Text: Marco Rüegg Fotos: Debora Eliyo Zeyrek
Viereinhalb Minuten dauert der Titeltrack des PrinceAlbums mit demselben Titel wie dieser Event Report. Das ist natürlich viel zu kurz, weil Frau gar nie genug Zeit verbringen kann umgeben von kostbarem Klunker. Darum öffnet Swarovski seinen Zürcher Store für einen ausgedehnten Apéro, auch aus Anlass des am Vortag am örtlichen Filmfestival in Szene gesetzten Panel-Talks „Women of Impact“. Vor allem die weibliche Mehrheit der 250 Gäste erwartet ein schlaraffenlandiges Verwöhnprogramm: zwanzigprozentiger Rabatt, zwölfprozentiger Prosecco, kulinarische Bijoux in Form handgemachter Kristall-Pralinen von Max Chocolatier, dazu eine prall gefüllte Goodie-Bag... fast wie Weihnachten. Wobei, dazu fehlte noch die Swarovski-Tanne in der Bahnhofshalle... Highlights: Swarovski-Kristalle, Qualitäts-Pralinen und süße Cocktails treffen derart den Geschmack der Zielgruppe, dass die Schlange am Tresen fast bis zum schmucken Swarovski-Hauptquartier reicht. Und das steht wohlgemerkt im Tirol... Fazit: Die Bar-Dame braucht Verstärkung. Dringend!
Halt dich fest! SwarovskiKundin Andressa Baumgartner klammert sich an ihren Gatten Jonathan – was wir bei einer Frauenquote von geschätzten 95 Prozent durchaus nachvollziehen können...
Ausgeflippt oder lieber klassisch? Die Swarovski-Stammkundinnen Didi Hauser (l.) und Cinzia Arno decken im Duo beinahe die ganze Fashion-Palette ab.
She likes! Auf Insta hat Musikerin Cristina Maria Sieber sogar ein Ganzkörper-Foto von dem Abend gepostet, das seitdem fleißig Daumen nach oben sammelt.
Großes Kino! Mit so einem Auftritt könnten Geri Preses (l.) und Nissi Mendes problemlos über den grünen FilmfestivalTeppich stolzieren.
So strahlen Gewinnerinnen: FACESLeserin Nadia Trifolgio erbeutete einen der 50 verlosten Plätze auf der Gästeliste.
pern : chnup n an die Luft s e g IP n V u d n und Einla ux ( l. ) S lese gingen 50 xandra Br FACE g le an A rlosun Via Ve ter anderem r. e un n , o u a p r F Gs icole und N 112
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Angesichts des Gebotenen muss es Rosalyne Marie Weber (l.) und Influencerin Olivia Faeh unheimlich schwer gefallen sein, derart seriöse Mienen aufzusetzen.
Selber Schuld, wer die Katze im Sack kauft! In der Goodie-Bag findet Beatrice Lessi den eos Crystal Lip Balm – geschenkt.
FACES-Leserin Hakom Shir kann kein (Valser-) Wässerchen trüben – und greift darum zu einer FairtradeLimonade von ChariTea.
Mikks in den Shaker, Eis und Alkohol drüber, schütteln – geht bubieinfach. Die Bar-Dame, welche Sarah Quan von Fashionbobo und Kollegin Marlene die Drinks verschaffte, hatte trotzdem beide Hände voll zu tun.
Unschuldiges Weiß, Engelshaar, Limonade aus Bio-Anbau – Bloggerin Daphne Chaimovitz geht beinahe als verfrühtes Christkind durch...
Manche Familienausflüge führen zu rustikalen Bergrestaurants. Derjenige von Francesca Logiurato und Mutter Siria in die Swarovski-Boutique an der Bahnhofstraße.
Einen Männeranteil hinzukriegen wie auf diesem Schnappschuss des nationalen Swarovski-Managers Alexander Thieme (mit Junior-Managerin Fabienne Weidmann), geht hier als zirkusreifes Fotografen-Kunststück durch.
„Look & Feel“ heißt die neue Linie von Valser Wasser. Fabelhaft fühlen und aussehen tut Insta-Influencerin Saranda Reci aber auch, wenn sie ihr Mineral fürs Shooting kurz wegstellt.
Jeder kennt sein Metier... Ein genauso feines Händchen wie die Chocolatiers beweist die für den Soundtrack verantwortliche DJane Juli Lee.
IndustrieSchokolade? Kommt nicht in die Tüte – und unter die noble Glasglocke erst recht nicht. Dort warten nämlich Edelpralinen, handgeformt von den Max Chocolatiers.
Wer ein Adelsprädikat im Nachnamen trägt, darf sich durchaus Swarovski anstecken: Sally und Christine von Muralt (v.l.).
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Ladies night, and the feeling’s right. Und die Outfits des influencenden Models Karen Fleischmann, von Designerin Marina Wyss und Susanne Vock (Gründerin des Sustainable Fashion Festival) sowieso (v.l.).
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LSD
minus
Wie riecht eigentlich Gelb, wie sieht der Klang einer E-Gitarre aus? Synästhesie nennt sich dieses zuweilen von LSD provozierte Sinnesphänomen.
Warum auch Opium fürs Volk, wenn es LSD gibt! Die so genannten Merry Pranksters schmuggeln in den Sechzigern aus den Labors der US-Army riesige Mengen der bewusstseinserweiternden Lösung – um sie zum Nulltarif an brave Bürger zu verteilen.
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Peter Gasser heißt der Mann mit der Lizenz zum Trippen: Aktuell besitzt der Schweizer Arzt als einziger Mediziner weltweit eine Freigabe für das Halluzinogen. Zwischen 1988 und 1993 durften immerhin fünf helvetische Psychotherapeuten die Droge zur Therapie verschreiben. Zwischen den Beatles-Kreativköpfen John Lennon und Paul McCartney herrschte öfters Uneinigkeit. Während ersterer dementiert, beteuert zweiterer, ihr Klassiker „Lucy in the Sky with Diamonds“ spiele auf LSD an. Neben den Pilzfrisuren nutzten übrigens auch Carlos Santana, Hunter S. Thompson, Bill Gates oder Jack Nicholson die Substanz als Inspirationsquelle – neben vielen, vielen anderen.
Inspiration
Schattenseiten: Beim Entzug können Symptome wie Depressionen auftreten. Speziell psychisch labile Konsumenten laufen zudem einerseits Gefahr eines Horrortrips mit Wahnvorstellungen, Gefühlen der Dissoziation und Entfremdung, Panikattacken... Andererseits führte überhöhte Euphorie schon zu unbeabsichtigten Suiziden.
19. April
Ein Auswuchs der Hölle oder drei Buchstaben für ein Halleluja? Während die einen LSD zum himmlischen Allerwelt-Heilmittel hochloben, verteufeln es andere zur Freikarte in die Irrenanstalt. Das von einem Schweizer Chemiker vor exakt 80 Jahren erstmals hergestellte Halluzinogen ist weiterhin Gegenstand religiöser Verehrung, hitziger Debatten, medizinischer Versuche sowie einiger haarsträubender Verschwörungstheorien. Wir kennen die Fakten zum Mythos. Berufsphilosoph und Hobby-Drogenpapst Aldous Huxley greift 1954 mit dem Buch „Die Pforten der Wahrnehmung“ in die LSDDebatte ein. Und animiert zwei kalifornische Filmstudenten, ihre Rockband The Doors zu taufen.
L(SD-)egenden noch und noch: 1951 sollen die USA ein französisches Dorf mit LSD-kontaminiertem Brot vergiftet haben. Francis Crick habe auf LSD seine nobelpreisgekrönte DNA-Analyse entwickelt. Und für die Trockenlegung krankhafter Säufer habe LSD eine höhere Erfolgsquote als die Treffen der Anonymen Alkoholiker.
plus Sonnenseiten: LSD verursacht keine körperliche Abhängigkeit und wirkt bereits in Mikromengen. Schon 80µg stimulieren die Glückshormone Serotonin und Endorphin. Kombiniert mit der Dauer des Trips sowie allfälligen Flashbacks und Kosten von unter 20 Euro pro Dosis ergibt das ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis.
Fertig lustig! Die Psychologie-Professoren Timothy Leary und Richard Alpert fliegen in den frühen Sixties von der HarvardUniversität, weil sie Studenten im Rahmen von Experimenten LSD sowie psychoaktive Pilze verabreichen. Leary begründet darauf als Chef-Guru den
Orden „Leage for Spiritual Discovery“. Die Abkürzung spricht für sich.
LSD wurde 1938 vom Schweizer Chemiker Albert Hofmann entwickelt. 1943 konsumierte der Erfinder selbst als Erster die Droge und hielt fest, dass er sich noch nie in seinem Leben so gut gefühlt hat wie zu diesem Zeitpunkt.
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Risiken und Nebenwirkungen? Neben emotionalen Effekten zeitigt der Konsum zuweilen körperliche Erscheinungen wie Appetitoder Schlaflosigkeit, Herzrasen, Schweißausbrüche und Übelkeit. Unter anderem.
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Trippies feiern Trippies den 19. April als internationalen „Bicycle Day“. An jenem Datum im Jahr 1943 konsumiert der Schweizer Chemiker Albert Hofmann erstmals die von ihm fünf Jahre zuvor entwickelte Substanz. Während die Wirkung eintritt (das dauert jeweils zwischen 20 und 60 Minuten), radelt er gerade gemütlich heim.
Das Mutterkorn aus dem gleichnamigen Pilz half einst, Geburten einzuleiten. Mit der natürlich enthaltenen Säure liefert es den Rohstoff für Lysergsäurediethylamid. Heute zirkuliert LSD als chemisch hergestelltes Derivat.
Knapp 30 Jahre vergehen zwischen Entdeckung und Kriminalisierung. Erst 1965 erklärt das DrugAbuse-Control-Amendment Herstellung, Besitz und Handel für illegal.
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