FACES Deutschland, Dezember 23

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G 12 2023 WINTER € 8.50

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A

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JENNIFER LAWRENCE


MINI

DOLCEVITA


DYNAMIK IN BESTFORM



AUTUMN WINTER 2023 AVAILABLE IN STORE AND ON SAMSOE.COM




N°12/2023 S.18 The Faces Kali Uchis, Kevin Wettmann, Taylor Tomlinson, Tarik Tesfu, Maria Nilsdotter, Necati Öziri, Shohei Ohtani, Amanda Serrano, Thom Browne, Molly Manning Walker

S.34 The Hype Fashion, Beauty, Travel, Eat&Drink Durch Feuer und Eis in Island.

S.52 Arctic Circles

S.52

Photography: Kári Sverriss

S.68 Sterntaler

Alles, was das Leben noch schöner macht.

S.34

Interview: Malaika Raiss

S.74 Frozen Interview: Zaria Forman

Minimalismus bei Malaika Raiss.

S.68

N°12 / 2023

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S.78 The New Messiah Photography: Micaiah Carter

S.88 No Bambi No More Interview: Kaia Gerber

S.92 Mountain Bliss

Mit Blick auf den Mont Blanc in Megève die Seele baumeln lassen.

S.92

L’Alpaga

S.106 Tristesse Photography: Christophe Jacrot

Junge Wilde beweisen ihr Können.

S.118

S.118 Twilight Zone Photography: Ava Pivot

Wenn aus Schnappschüssen Kunst wird.

S.78 10

N°12 / 2023


MASERATI GRECALE EVERYDAY EXCEPTIONAL

DER MASERATI GRECALE IST GEKOMMEN, UM IHREN ALLTAG AUSSERGEWÖHNLICH ZU MACHEN.

B I N E L L I G RO U P

Badenerstrasse 549, 8048 Zürich

A B C D E F G

*

G

Verbrauch (WLTP): kombiniert 11,2 l/100 km // CO 2 -Emissionen*: kombiniert 254 g/km // Effizienzklasse: G CO 2 ist das für die Erderwärmung hauptverantwortliche Treibhausgas; Durchschnitt aller erstmals in der Schweiz immatrikulierten Neuwagen 2023: 129 g/km. Der CO 2 -Zielwert beträgt 118 g/km.


S.132 Maximum Architizer A+Award

S.144 Diamonds in the Sky Interview: Ann Perica Ann Perica and the Diamonds.

S.144

S.150 Aladdin’s Paradise Al Baleed Resort Salalah by Anantara & Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort

Diese Fotografien buhlen an der photoSCHWEIZ um unsere Aufmerksamkeit.

S.154

S.154 Glorious Gallery Gems photoSCHWEIZ 2024

S.14 Impressum S.16 Contributors COVER Photography: Launchmetrics SpotlightSM Model: Malika Louback Look von MOSCHINO.

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IMPRESSUM HERAUSGEBER Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch CHEFREDAKTEUR Patrick Pierazzoli VERLAGSLEITUNG Stefan Berger CREATIVE CONSULTANTS Florian Ribisch Alex Wiederin STV. CHEFREDAKTEURIN Marina Warth – marina@faces.ch GRAFIKLEITUNG Joana Chopard – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich REDAKTION Adrienne Meyer DESIGN/LAYOUT Lynn Zbinden AUTORINNEN Audrey Marquard, Adrienne Meyer, Michael Rechsteiner, Marina Warth FOTOS & ILLUSTRATIONEN Micaiah Carter, Christophe Jacrot, Ava Pivot, Kári Sverriss, pa picture alliance (dpa), Launchmetrics SpotlightSM TYPEFACES Synt (Dinamo) Salt Lake (Florian Ribisch) VERLAG Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich ANZEIGEN & KOOPERATIONEN SCHWEIZ Tel. +41 43 322 05 37 Stefan Berger – berger@faces.ch Noelia Alfaro – alfaro@faces.ch Pascal Konrad – pascal.konrad@faces.ch Monika Brändli – monika.braendli@faces.ch ANZEIGEN & KOOPERATIONEN DEUTSCHLAND UND INTERNATIONAL FACES Deutschland Straßburger Straße 6D D-10405 Berlin Tel. +49 30 552 02 383 Director: Julia Gelau – julia@faces.ch ABONNEMENTSPREISE FACES erscheint 8 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis 2023 CHF 8.50 / € 8.50 Jahresabo 2023 CHF 54.– / € 54.– © Copyright 2023 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. PEFC-zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen PEFC/04-31-0714

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www.pefc.de

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MERCI Talent is a flame. Genius is a fire.

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Kári Sverriss

Ava Pivot

Izabela Macoch

Pascal Konrad

Ab wie vielen Verpflichtungen nennt man jemanden eigentlich einen Tausendsassa? Nun, wir zählen mal mit: Kári Sverrisson ist Fotograf, TV-Host, Innendekorateur und Florist, lebte bereits in Spanien, Deutschland und Großbritannien, wobei es ihn immer wieder in seine Heimat nach Island zieht, wo er sich an der Schönheit der Natur labt wie ein durstiges Kamel an einer frischen Quelle. Irgendwo dazwischen quetschen wir noch 20 Jahre Arbeit in der Modebranche – und ja, das ist wahrlich eine ganze Menge.

Die zehnjährige Ava Pivot hätte sich Clippings in der Wendy gewünscht, heute sind es Vogue, Elle oder FACES, die die Vita der Fotografin schmücken. Die Liebe zu Tieren sitzt der ehemaligen ProfiReitern tief im Herzen, über die Jahre hat letzteres jedoch auch derjenigen für Fotografie Platz gemacht. Zudem schlägt Pivots Innerstes Stakkato für ihre Zwillinge, ihre beiden Weimaraner und guten Kaffee, der die Deutsche selbst durchs chaotischste Durcheinander bringt.

Berlin ist ihre Heimat und die Welt ihr Zuhause: Als Stylistin reist Izabela Macoch so oft von A nach B, dass sie längst mehr Meilen als Schuhe sammelt. Wenn die Berlinerin nicht gerade die coolsten Looks aus dem Hut zaubert, unterrichtet sie an der AMD Berlin, macht Yoga, meditiert oder geht so lange spazieren, bis ihr Bauch grummelt. Wohin es dann geht? Egal, Hauptsache, dort gibt es scharfes Essen.

Wer beruflich so sehr Gas gibt wie Pascal Konrad, tut gut daran, abseits vom Schreibtisch an seiner Balance zu arbeiten. Deshalb ist unser Senior Consultant regelmäßig auf dem Laufband und beim Hantieren mit Gewichten anzutreffen. Stählt der Ostschweizer nicht gerade seine Muskeln, dann erkundet er die kulinarischen Hotspots seiner Wahlheimat Zürich oder gibt in Karaokebars sein Solo des Hit-Songs „Aicha“ zum Besten, dessen Darbietung an unserer Weihnachtsfeier wir bereits heiß entgegenfiebern.

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THE FACES Text: Michael Rechsteiner

„DESTINY IS CALLING ME.“ 18

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© XAV IE R C OL L I N / N UR PH O TO / I M A G E P RE SS AG E NCY / PI CTURE ALLI ANCE

Hätte das Paradies eine Melodie, sie käme von Kali Uchis.

KALI UCHIS

FLOWER POWER

Im Frühling veröffentlichte Kali Uchis mit „Red Moon in Venus“ ein Album, das über Lautsprecher den Garten Eden beschallen sollte. So schillernd, so sinnlich klang keine andere Musik im Jahr 2023. Und die Kolumbianerin züchtet bereits ein neues Werk: Im Januar erscheint „Orquideas“, eine Ode an ihre Heimat, in der über 3'600 Orchideenarten blühen. Seit Jahrtausenden fasziniert die Blume als Aphrodisiakum, psychedelische Substanz und Sinnbild für Weiblichkeit. Niemand sonst gießt solche Attribute treffender in Songform als die Grammy-Siegerin. N°12 / 2023

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© ME LO DI ESI N FO N I E

Sound, der sich selbst im tiefen Winter anfühlt wie ein lauer Sommerabend.

KEVIN WETTMANN

WINTERSONNE

Sich am Glühwein festklammern und dabei trotzdem noch einmal wie im vergangenen Sommer fühlen? Dazu legen wir das Album „Softboi“ von Melodiesinfonie auf. Die Songs des Zürcher Musikers transportieren uns auch Monate später gedanklich an barfüßige Stunden am Fluss. Früher programmierte Kevin Wettmann Beats für amerikanische HipHop-Labels, jetzt greift er zu allen erdenklichen Instrumenten und verbindet musikalisch die Schweiz mit dem Rest der Welt. Der Sound ist warm, die Message sanft: Solche Umarmungen brauchen wir ganz besonders auch im Winter. 20

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© A NDR EW MA X L E VY / TH E ACE

Bringt Glamour ins Late-Night-Business.

TAYLOR TOMLINSON

AUSGESCHLAFEN

Wenn im TV der Schreibtisch einer Late-Night-Talkshow neu besetzt wird, heißt es für Frauen fast immer „Gute Nacht“. Doch endlich hat eine geniale Stand-up-Komikerin gut Lachen: Taylor Tomlinson übernimmt mit „After Midnight“ den Sendeplatz von James Corden und folgt damit jeweils auf Platzhirsch Stephen Colbert. Ein Bambi ist die 29-Jährige keinesfalls: Zwei Netflix-Specials („Quarter-Life Crisis“, „Look At You“) und der Podcast „Sad and the City“ haben die Kalifornierin in den vergangenen drei Jahren als aufgeweckte Performerin etabliert. N°12 / 2023

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© RTL +

Einfach zuhören – und klatschen.

TARIK TESFU

SCHWARZ-ROT-GLAM

Seine Ampel-Koalition ist nicht auf drei Farben beschränkt, sondern glüht in allen Farben des Regenbogens. Damit hat Deutschlands selbsternannter Glam-Minister unsere Stimme auf sicher. Wenn sich Tarik Tesfu als Moderator (ARDs „A Glamorous Takeover“) und Podcaster („Tratsch & Tacheles“) über gesellschaftspolitische und queere Themen äussert, findet er die richtigen Worte. Und neuerdings trifft er auch als Sänger gute Töne auf der Debüt-EP „Mutterland“. Und wenn er einfach still stehen muss? Dann als Model für Brands wie Tommy Hilfiger und H&M. 22

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© M A R IA N I LSD O TT E R

More Bling, please.

MARIA NILSDOTTER

ART OF GOLD

Edelste Materialien, mystische Motive: Wer zum ersten Mal auf die Stücke von Schmuckdesignerin Maria Nilsdotter stößt, glaubt, einen fantastischen Schatz zu heben. Ihre neuste Kollektion basiert auf einem selbst entworfenen Tarot-Set. Doch wir brauchen keine Karte zu ziehen, um der Schwedin eine große Zukunft vorauszusagen. Ihre funkelnden Kunstwerke schmiegen sich bereits an die Haut von Kylie Jenner, Gigi Hadid und Kronprinzessin Victoria. Doch trotz hochkarätigem Kundinnenregister glänzen die Kollektionen auch durch ihre Erschwinglichkeit. 24

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Ama Lou with LOEWE Earth Photographed by Tyler Mitchell

Botanical Rainbow Fragrances perfumesloewe.com


© P I CT U RE AL LI ANCE /DPA / CHRI STI AN CHARI SI US

Jeder Satz eine Stange Dynamit.

NECATI ÖZIRI

FREMDWORT PAPA

Schwere Lektüre, die man so leicht nicht weglegen kann. Mit seinem Erstlingsroman „Vatermal“ beschreibt Necati Öziri die klaffende Wunde einer Migrationsfamilie. Der Sohn spricht mit einem Mann, der sein Erzeuger ist – mehr aber auch nicht. Die sprachlich fulminante Anklageschrift wird durch kein finales Urteil erlöst. Mal abgesehen vom Deutschen Buchpreis, auf dessen Shortlist das literarische Debüt des Deutschtürken steht. Der langjährige Dramaturg aus Berlin fesselt mit seinen Worten im Theatersaal genauso wie auf den Seiten eines Buches. 26

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DOCUMENTED BY ALICIA DUBUIS TALENT: ASSAN SOWE, STYLING: HANNA RUECKERT, H&M: NICOLA FISCHER

TIMELESS PIECES FOR A CURATED WARDROBE

CASAVAYU.CH

DESIGNED AND MADE IN SWITZERLAND


© P I C TU RE A L L IA NCE / I M AG E O F SPO RT / ALYSS A HOWE LL

Es wird Zeit, endlich die Baseball-Regeln auswendig zu lernen…

SHOHEI OHTANI

BALLKÖNIG

Haben wir Ahnung von Baseball? Ganz ehrlich: nicht so. Doch dass Amerikas liebster Zeitvertreib momentan vom Besten aller Zeiten verzaubert wird, hat sich auch bis zu uns durchgesprochen. Shohei Ohtani bricht Rekorde wie Streichhölzer. Nach seinem Ausstieg bei den L.A. Angels ist der Japaner nun der begehrteste Free Agent der Sportgeschichte. Der nächste Club wird mindestens eine halbe Milliarde Dollar hinlegen müssen. Zum Vergleich: Damit wäre „Sho-Time“ doppelt so teuer wie der derzeit wertvollste Fußballer der Welt (Erling Haaland von Manchester City). 28

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© PI C T UR E ALLI ANCE / PACI FI C PRE SS / LE V RADI N

What a biceps!

AMANDA SERRANO

IRON WOMAN

Ding-Ding-Ding! Als Amanda Serrano nach ihrem Sieg gegen Danila Ramos aus dem Ring stieg, hatte sie nicht nur ihre Weltmeisterschaft verteidigt, sondern den Boxsport für immer verändert: Zum ersten Mal wurde ein Titelkampf der Frauen in zwölf Runden à drei Minuten ausgetragen. Diese Regel war bislang den Männern vorbehalten. Doch die Puerto Ricanerin bestand auf Gleichbehandlung – und wird auch in Zukunft nur noch unter diesen Bedingungen antreten. Die Konkurrenz hüpft bereits Extrarunden am Springseil, um mit dieser Vorkämpferin mitzuhalten. N°12 / 2023

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© LA UNC H ME TR I CS

Mut zu Shorts!

THOM BROWNE

THE GREY GATSBY

Der graue Anzug ist seine Spielwiese. Aus der tristen Geschäftsuniform hat Thom Browne ein Markenzeichen geschaffen, das konform auf den ersten und kinky auf den zweiten Blick ist. Der Amerikaner schneidet Jackenärmel und Hosenbeine notorisch knapp – oder ersetzt sie gleich durch Shorts. Sein zweites Erkennungsmerkmal – die vier Streifen – musste der Designer vor Gericht gegen Adidas verteidigen. Seit Beginn des Jahres sitzt er als graue Eminenz dem Council of Fashion Designers of America vor. Rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum seines Labels. 30

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© JA ME S WA R RE N / AVA L O N / P I CTU RE A L L I A N CE / PHOTOSHOT

Nächster Halt: Academy Awards!

MOLLY MANNING WALKER

CONSENT IS KING

Englands Jugend fliegt oft nach Malia zum Saufen, jedoch selten nach Cannes, um Filmpreise zu gewinnen. Regisseurin Molly Manning Walker gelang bei den Filmfestspielen genau das. Ihr Debütwerk „How to Have Sex“ folgt einer Gruppe Teenager, die beim Urlaub im griechischen Partykaff nach endlosen Nächten und schlechten Entscheidungen giert. Die Filmemacherin entzaubert den Zwangshedonismus mit großem Einfühlungsvermögen und verarbeitet auch eigene Erfahrungen. Selten wurde die Gen-Z so authentisch portraitiert. Eine Insta-Story auf Arthouse-Niveau. 32

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SPINAS CIVIL VOICES

Superhirn

Hirnlos

Plastikabfall verschmutzt die Meere. Unsere Ozeane drohen zu gigantischen Mülldeponien zu werden – mit tödlichen Folgen für die Meeresbewohner. Unterstützen Sie unsere Kampagne für saubere Meere: oceancare.org N°12 / 2023

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THE HYPE Text: Adrienne Meyer, Marina Warth

„YOU GET WHAT YOU GIVE.“ 34

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FASHION It’s a language without words. A great hat speaks for itself.

Trend

GLITTERING

Die graue Maus hat ausgedient, ab sofort machen wir jeglichem Rampenlicht Konkurrenz. Wie das geht? Ein Blick auf den Laufsteg zu Rabanne genügt, und wir wissen: Diese Saison geht nichts über Gold und alles andere, das glitzert und glänzt, als hätte eine Elster gerade ihren besten Raubzug hinter sich.

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Nice to know

FIVE

Hand aufs Herz: Wie viele neue Kleidungsstücke hast du in diesem Jahr geshoppt? Wir raten: Es sind mehr als fünf, richtig? Damn it! Die UNO empfiehlt, dass wir unser Geld in 365 Tagen in maximal fünf neue Teile investieren sollten, um die festgelegte Grenze von 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung nicht zu übersteigen.

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Liebling

GIRL NEXT DOOR

Familie und Weihnachten gehören zusammen wie Plätzchen und Kakao. Und das ist bei Celebrities wie etwa Chloë Sevigny gar nicht anders. Zalando schnappt sich unseren heimlichen Girl Crush für seine neueste Kampagne und begleitet die Schauspielerin-SlashModel-Slash-Regisseurin

in ihren liebsten Looks bei allen Vorbereitungen fürs große Fest. Unter dem Motto „Unwrap Your Story“ gucken wir quasi bei Sevigny durchs Schlüsselloch und hinein ins Private – vom Lesen im Bett bis hin zum Schleppen des Tannenbaums. zalando.com

„Fashion is part of our culture, and it’s about more than just a pretty dress.“ Joan Smalls N°12 / 2023

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Unfuck the World

BETTZEUG

Keine Lust, bei diesen Temperaturen aus den Federn zu kriechen? Es gibt eine Lösung: Byredos neue Daunenjacke, die in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Label Reboco entstanden ist, bekannt für Decken und Bettzeug. Für die kuscheligen Mäntel, die es in Schwarz, Lila und Grün gibt, kommen recycelte Daunen, Stoffe aus Restbeständen und Vintage-Textilien zum Zug, die in Italien zu neuem Leben erweckt werden. Der Name des Resultats ist Programm: B50-WearableBlanket. Na, das ist mal eine Ansage. Byredo x Reboco, „B50-WearableBlanket“, ca. 1'490.– (byredo.com)

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Doc Martens x Denim Tears, „1460 Denim Tears Union Leder Stiefel“, ca. 289.–, „Penton Denim Tears Union Leder Loafer“, ca. 259.– (drmartens.com)

The Look

PFAU

Was wohl in Jeremy Scotts Hirn abgeht? Wir tippen auf so viel Action wie auf dem Rummelplatz. Die Looks seiner Winterkollektion für Moschino sorgen bei uns jedenfalls für mindestens so viel Aufregung wie ein wilder Ritt auf der Achterbahn. Absoluter Liebling: die Lederkombi mit purpurfarbenem Cinderella-Moment, der 0815-Prinzessinnen locker vom Thron schupft.

Collaboration

PIRATES OF THE CARIBBEAN Gibt es ein ikonischeres Teil als den Doc-MartensTreter? Nun, der bekannte Stiefel, der Rebellen und Hipster gleichfalls die Füße warm hält, kommt diesen Winter im karibischen Kleid daher, spannt Doc Martens doch mit Denim N°12 / 2023

Tears zusammen. Dabei verschmelzen der Union Jack und die jamaikanische Flagge miteinander und finden sich neu interpretiert auf unseren liebsten Boots und deren Bruder, dem Loafer, wieder. 39


BEAUTY Beauty is the opposite of perfection – it’s about confidence, charisma, and character.

Hair Trend

MAD MAX

Einfach mal out-of-thebox denken, die Scheuklappen heben und den Kopf mit neuen Inspirationen füllen: Dann kommt wohl sowas dabei heraus wie die Frisur bei Off-White, für deren Finish Zahnräder aus Metall zum Zug kamen. Gesteckt zwischen die akkurat geflochtenen Zöpfe wird daraus ein Look, der eigentlich auf die Leinwand gehört.

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Dian Hanson, „The Bigger Book of Breasts“, Taschen, ca. 50.– (taschen.com)

Book

NIPPLE GATE

Nö, wir proklamieren hier nicht den neuesten Nipple-Bra von Kim Kardashian, sondern zollen der nach dem Hintern schönsten weiblichen Rundung Tribut: unseren Boobies. Die Faszination für Brüste ist so ungebrochen wie die Vorfreude auf Weihnachten und deren Größe noch immer Tischgespräch. Die zwölf VertreterInnen mit den üppigsten, natürlichen Dekolletés aus drei Jahrzehnten finden nun auf 448 Seiten in Taschens neuestem Werk „The Bigger Book of Breasts“ ein Zuhause – und wir damit genug Gründe zum Blättern.

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Flør, Kräutertropfen für Loslassen, Ruhe, Klärung und Balance, 30 ml, ca. 20.– (floer-shop.de)

Liebling

NACHTWÄCHTER

Gar nicht mal so leicht, einfach mal loszulassen. Ständig hüpft der Kopf und rumort es im Innern, weil unsere Agenda aus allen Nähten platzt. Was hilft: Routinen im

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Alltag, kleine Oasen der Ruhe und bewusste Momente. Dabei an unserer Seite: die Kräutertropfen von Flør, deren pflanzlichen Inhaltsstoffe wie Lavendel,

Melisse und Passionsblume beim Runterfahren helfen. Vor dem Schlafengehen auf die Zunge träufeln und drauflos schlummern wie ein Neugeborenes.

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„Makeup is not a mask, it’s a weapon.“ Michelle Phan

Oyu, Sihlstrasse 3, 8001 Zürich (oyu.ch)

Places

HEAVEN IS A PLACE ON EARTH

Unser ärgster BeautyFeind: Stress. Das gehetzte Gefühl lässt uns altern, vernebelt Kopf und Körper und sorgt – laut Studien – sogar für einen verfrühten Tod. Autsch. Es ist also in unserem Sinne, dass an der Zürcher Bahnhofstrasse mit Oyu seit Kurzem ein Ort zu finden ist, der sich um unser äußeres und inneres Wohlbefinden sorgt. Auf drei Etagen stehen alle Zeichen auf Entspannung: Ob Therapie oder Massage, Yoga, Qigong, Tai-Chi oder Meditation, hier können wir uns in von der ayurvedischen Architekturlehre Vastu konzipierten Räumen den Stress von den Schultern schieben lassen.

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TRAVEL A journey is best measured in friends, rather than miles.

Book

HEADING SOUTH

Italien ist Pasta und Ristretto, Küsschen links, Küsschen rechts und ganz viel ausschweifende Gestik. Dieses Dolce-Vita-Feeling verkörpern Filme und Bücher und kennen alle, die im Süden schon mal zum Sonnenuntergang ihr Eis geschleckt haben. Assouline schnappt sich die Fotografen Ferdinando Scianna und Bruno Barbey und cruist mit den beiden durch die EmiliaRomagna und bis nach ganz unten nach Sizilien, wo sie alles und jeden einfangen, der dem italienischen Lebensgefühl ein Gesicht gibt. Cesare Cunaccia, „Dolce Vita“, ca. 115.– (assouline.com)

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We love

BERLIN BABE

Dior, „Oblique“, in Blau und Beige, ab ca. 1'300.– (dior.com)

Nice to have

ROYAL CASINO

Stundenlang über den Wolken in den Bildschirm starren? Nun, irgendwann haben Harry Potter und Co. einfach ausgedient. Besser: sich mal wieder an klassischen Spielen zu üben. Dior pimpt Bridge und Spielkarten N°12 / 2023

und versorgt uns mit einem luxuriösen Set mit Dior-Motiv und anderem Klimbim, sodass uns der Anblick der hübschen Karten und Chips über jede spielerische Niederlage hinwegtröstet.

Berlin ist um einen Hotspot reicher: Das Provocateur ist Bar, Restaurant und Hotel in einem und der richtige Ort, um dem Berliner Winter zumindest eine Zeit lang zu entkommen. Wo man auch hinblickt, man fühlt sich wie einquartiert in einem französischen Wohnzimmer aus glanzvollen Zeiten. Kein Wunder: Die MacherInnen zollen mit ihrem Design auch dem Paris der 20er Jahre Tribut und holen dieses französische Salon-Flair dank rotem Samt, dunklem Holz und funkelnden Kronleuchtern in die deutsche Hauptstadt, wo wir uns am Bartresen fühlen wie Edith Piaf oder Oscar Wilde themselves. Das Highlight befindet sich allerdings im Untergeschoss, wo die Event-Location La Cave den BerlinerInnen 120 Quadratmeter Partyfläche bietet. Schließlich gibt es immer was zu feiern. Provocateur Berlin, Brandenburgische Straße 21, 10707 Berlin, Deutschland (provocateur-hotel.com)

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„I don’t need a vacation in the traditional sense, like I would if I had a job I hated.“ James Franco

Nice to know

SNOWFLAKE

Endlich geht’s wieder los am Berg! Rauf auf Ski oder Snowboard und die Pisten entlang düsen, den Wind spüren, die Sonne, die Freiheit, das ganze Drumherum. Blacks Outdoors hat basierend auf der Pistenlänge, der Dauer der Skisaison, den Kosten für ein Tagesticket und den vorhandenen Sportgeschäften die besten Skigebiete gefunden. On the very top: die französischen Orte Les 3 Vallées und Les Portes du Soleil, dicht gefolgt vom Schweizer Matterhorn-Gebiet, dessen 360 Kilometer Pistenlänge es einem einfach machen, sich tagelang ins Schneeabenteuer zu stürzen.

Liebling

ROLLING HOME

Wohnmobile sind das Zuhause des Spießertums. Bisher zumindest. Der japanische Wohnwagenhersteller Kworks interpretiert gemeinsam mit dem Interieur-Profi Lixil das weiße Monstrum neu und sorgt mit seinen stylischen Fahrzeugen für neidische Blicke auf dem Campingplatz. Minimalism 46

is key: Helle Holzpaneele, runde Kanten und ein modularer Innenraum im Retro-Style schaffen ein modernes Zuhause, das den eigenen Bedürfnissen jederzeit angepasst werden kann. Kworks x Lixil, „Mio Space“, Vorbestellungen ab Frühling 2024 (newsroom.lixil.com) N°12 / 2023


Places

SNUGGLE UP

Es ist wieder Zeit, sich aneinander zu kuscheln, ins prasselnde Feuer zu blicken und tief durchzuatmen. Am besten gelingt das an einem Ort in den Bergen, wo die frische Luft den Blick schärft für das, was im Leben wirklich zählt. Das Hotel LeCrans im Walliser Crans-Montana ist dafür genau der richtige Ort, stehen hier im mit viel Holz akzentuierten Innern doch alle Zeichen auf Entspannung. Die alpine Bergkette im Blick und den Wald im Rücken macht N°12 / 2023

man es sich hier in einem der mit Kiefernholz vertäfelten und mit antiken Möbeln geschmackvoll eingerichteten Zimmern und Appartements gemütlich. Die Namen ebenjener versprechen Abenteuer: Annapurna, Kilimanjaro oder etwa Everest lautet das Motto der Unterkünfte, die einen mit ihrer Gemütlichkeit einlullen und einem das Gefühl geben, für den kommenden Winterschlaf das passende Plätzchen gefunden zu haben. Um

jenen Titel buhlt allerdings auch das Spa. Vom beheizten Außenpool lässt sich das Panorama mindestens so gut genießen wie von einem der Tische im Michelin-gekrönten Restaurant, dessen Name LeMontBlanc nicht zufällig jenem Berg Tribut zollt, dessen schneebedeckte Spitze wohl das Einzige ist, was den Blick vom Teller lenkt. LeCrans Hotel & Spa, Chemin du Mont-Blanc 1, CP 179 – Plans Mayens, 3963 Crans-Montana, Schweiz (lecrans.com) 47


EAT&DRINK Calories are made for pleasure, not for math. Stop counting and start enjoying.

New Product

HITPARADE

Eminems neuester Hit ist ausnahmsweise nichts für die Ohren, sondern etwas für den Magen. Inspiriert von seinem Lied „Lose Yourself“ bringt Slim Shady mit „Mom’s Spaghetti Pasta Sauce“ eine Tomatensauce raus, die uns weiche Knie macht. „Mom’s Spaghetti Pasta Sauce“, 750 ml, ca. 12.– (momsspaghetti.com) 48

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„My favorite animal is steak.“ Fran Lebowitz Nice to have

SANTA BABY

Schon Neujahrsvorsätze notiert? Falls BarkeeperIn auf deiner Liste steht, hilft dir das dreiteilige BarGeschenkset von Santa Barbara dabei, deinen Traum wahr werden zu lassen. Also, Zeit sich selber zu beschenken und das mit den Vorsätzen ausnahmsweise mal ernst zu nehmen. Unsere Empfehlung: Am besten gleich ausprobieren, so lässt sich das weihnachtliche Kreuzverhör von Mutter und Co. besser überstehen. Santa Barbara, „Girl Walks into a Bar“, dreiteiliges Set, ca. 56.–

Nice to know

NECTAR

Egal, ob im Tee oder auf einem Stück Brot: Honig macht unser Leben süßer. Also, Zeit den Hut vor den Bienen zu ziehen, die für ein Glas des klebrigen Gutes bis zu N°12 / 2023

100'000 Kilometer zurücklegen. Übrigens: Das sind etwa zweieinhalb Erdumrundungen. Gut, ist Honig ewig haltbar – dann war die Reise nicht umsonst. 49


Ashley Schütz & Ashly Jernigan, „A Table Set for Sisterhood“, Penguin Books, ca. 40.–

We love

ICONIC

Geschichte ist cool, doch das Runterrattern von Jahreszahlen war noch nie unser Ding. Gut, verpasst „A Table Set for Sisterhood“ vergangenen Ereignissen die nötige Würze. Das komplett illustrierte Kochbuch erzählt die

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Geschichte wichtiger Frauenfiguren, wobei jeder Ikone ein Rezept gewidmet ist. Tja, hätten wir bereits im Geschichtsunterricht Hunger und Wissensdurst zugleich stillen können, dann hätten wir womöglich besser aufgepasst.

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Collaboration

ZUM ANBEISSEN

Milano – die Heimat von Dolce & Gabbana und Panettone. Da macht es nur Sinn, wenn sich die beiden zusammentun. Was dabei entsteht? Panettone mit kandierten Äpfeln und Zimt aus dem Hause Fiasconaro. Dabei befindet sich die Backware in einer so schönen Box, dass sie auch gleich einen Auftritt auf dem Laufsteg verdient hätte. Kein Wunder, wenn Dolce & Gabbana die Finger im Spiel haben. „Dolce & Gabbana x Fiasconaro“, Panettone alle mele e alla cannella, 1 kg, ca. 59.– (kitchencorner.ch)

Unfuck the World

GIVING

Mit einem Weihnachtsgeschenk die Welt verbessern? Klingt ganz schön utopisch, wenn man bedenkt, dass im Tumult des Weihnachtsbummels kaum der Kopf bleibt, um sich über Gemeinnützigkeiten Gedanken zu machen. Gut, haben wir da bereits etwas Passendes gefunden: In Kooperation mit der International Justice Mission Deutschland bringt Mono einen Schokolöffel der besonderen Art heraus. Nicht nur erhält der beschenkte Glückspilz N°12 / 2023

eine leckere heiße Schokolade, sondern gleich auch noch einen neuen Lieblingslöffel der MonoA-Serie. Das Beste daran? Hundert Prozent des Erlöses gehen an die International Justice Mission. Mono x IJM, „Schokolöffel“, ca. 29.– (mono.de) 51


ARCTIC CIRCLES PUFF PLAY LONELY DAY Photography: Kári Sverriss Styling: Ellen Leshchykova Hair & Make-up: Lilja Dís Smára Model: Aníta Ósk @ Ey Agency Retouch: ksy retouch

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Pullover von GESTUZ. Hoodie von KATLA. Weste von STINE GOYA. Hose von HOLZWEILER.


Mantel von SAINT LAURENT. Weste von GESTUZ (über Andrá). Handschuhe von ZARA.


Hemd und Rock von THE ROW. Cardigan und Handschuhe von ZARA. Schuhe von VAGABOND SHOEMAKERS.

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Rollkragenpullover von MAX MARA WEEKEND. Pullover von TOTÊME. Weste von 66° NORTH. Hose von WOOD WOOD. Schuhe von DR. MARTENS.



Weste, Fleecejacke und Jacke von 66°NORTH. Handschuhe von H&M.


Strickset STYLIST’S OWN. Jacke von 66°NORTH. Schuhe von VAGABOND SHOEMAKERS. Ohrringe von SIF BENEDICTA (über Apotek Atelier).


Fleecejacke und Jacke von 66°NORTH. Hose von REVICE. Schuhe von DR. MARTENS. Balaclava von BEVZA.

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Oberteil von THE ROW. Weste von JIL SANDER. Jacke von GANNI. Sonnenbrille von BALENCIAGA.


Oberteil STYLIST’S OWN. Weste und weiße Jacke von 66°NORTH. Bunte Jacke von HELLY HANSEN.


Top von EYTYS. Bomberjacke von AXEL ARIGATO. Mantel und Hose von STINE GOYA. Perlohrringe STYLIST’S OWN.



Pullover von STINE GOYA. Jacke von AXEL ARIGATO. Hose von EYTYS. Schuhe von NEW BALANCE. Ohrringe von COS.


Parka von HENRIK VIBSKOV. Hose von EYTYS. Tasche von SWAROVSKI. Schmuck von SIF BENEDICTA (über Apotek Atelier).

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PURE

STERNTALER Interview: Marina Warth Fotos: Malaika Raiss

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Sie macht, was ihr gefällt: Malaika Raiss ist die Pippi Langstrumpf der Berliner Modewelt.

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Keine weiß besser darum, Minimalismus und Verspieltheit zusammen zu bringen als Malaika Raiss. Die Berlinerin entwirft Mode für ein Leben voller Spaß – Smileys sorgen für Augenzwinkern, selbst gezeichnete Prints für Charakter und Pailletten für diese eine Prise Feenstaub.

FACES: Wie beschreibst du die Frau, die Malaikaraiss an einer oder gar ihrer eigenen Hochzeit trägt? Malaika Raiss: Sie ist selbstbewusst, will sich schön und vor allem nach sich selbst fühlen in ihrem Kleid. Mode und ihr Look sind ihr wichtig, aber sie ist auch busy und hat verdammt viel zu tun. F: Auf eurer Webseite sprecht ihr davon, die bestmögliche nachhaltige Version eurer selbst werden zu wollen. Welche Hürden gibt es dafür noch zu überwinden, und wie schafft ihr das? MR: Die größte Hürde dabei ist aktuell noch der Zugang zu alternativen Materialien, da sich die großen Konzerne bereits ihre Kontingente gesichert haben. Wir müssen also um die Ecke denken und manchmal auch Zwischenlösungen finden. Fakt ist aber, dass wir schon lange eine deutlich transparentere Supply-Chain haben als die großen Player. F. Man findet auf eurer Webseite auch die Rubrik „Archive“. Was ist dort zu finden? MR: Das sind Lieblingsstücke und Iconic Pieces aus vergangenen Saisons, die wir für einen begrenzten Zeitraum verfügbar machen. F: Einige Labels kehren der Unterscheidung in Spring/ Summer- und Fall/Winter-Kollektionen den Rücken. Welche Überlegungen bringen dich dazu, diese klassische Kollektionstrennung weiterzuführen? MR: Den Rhythmus bestimmt ein bisschen der Markt und natürlich auch das, was publiziert wird. Was den Wholesale angeht, halten wir uns an Saisons. Für unsere Direct-to-Consumer-Capsules brechen wir auch gerne mal aus dem Modekarussell aus. F: Du machst viele Kooperationen, zuletzt um die Moomins. Welche weiteren Collabs sind geplant, und welche würdest du dir besonders wünschen? 70

MR: Ich arbeite gerne mit anderen Brands zusammen, zu denen ich auch eine persönliche Verbindung habe – Moomin ist eine Kindheitserinnerung, mit Dr. Hauschka Beauty teilen wir als Unternehmen die gleichen Werte. Eine solche Partnerschaft muss vor allem authentisch sein. Eine Collab im Interior-Bereich fände ich toll. F: Du kreierst viele deiner Prints selbst. Wie gehst du dabei vor? MR: Meist nach Bauchgefühl und dem, was sich aus meinem Moodboard schon erkennen lässt – Farben, Strukturen oder Inspirationen aus der Kunst. F: Wie gehst du vor, wenn du eine neue Kollektion entwirfst? MR: Ich sauge Inspiration auf wie ein Schwamm. Meistens ist eine Idee für die neue Kollektion unterbewusst bereits da, und die unzähligen Bilder auf meinem Schreibtisch müssen dann nur noch geordnet werden. F: Wobei hilft dir die Digitalisierung in deinem Alltag, und wo behindert sie dich? MR: Mein iPhone ist inzwischen mein Büro. Ich nutze unglaublich viele Apps zur Kommunikation und kreativen Arbeit, und dass ich dies von überall her tun kann, liebe ich. Allerdings ist man durch die Flut der Eindrücke auf den sozialen Medien nicht mehr so frei in seiner Kreation; davon muss ich mich manchmal bewusst lösen und beim Designen eher analog sein. F: Wie hat sich die Mode von Malaikaraiss über die Jahre verändert? MR: Ich glaube, in der Kernaussage ist sie gleich geblieben: an essential wardrobe with a fun-feminine twist. F: Schmuck ist ein großer Bestandteil deiner Kollektionen. Mittlerweile vertreibst du auch Living-Artikel. Wie kam es dazu? MR: Ich designe einfach gerne, und Living war da für mich N°12 / 2023


Bei Malaikaraiss wird Kleidung zum Kokon.

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Mode muss Spaß machen – und lange für Freude sorgen.

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„Nur eine Jil Sander reicht nicht aus. Da geht mehr.“

die naheliegendste Kategorie. Ich habs dann einfach gemacht – wie so oft. F: Wie sieht dein Kleiderschrank aus? MR: Ein guter Mix aus Vintage und Malaikaraiss. Mal bin ich der Tomboy in Chunky Knit und Anzughose, mal trage ich ein Print-Kleid und Mary-Janes – es ist ein bisschen wie in meinen Kollektionen. Mein Hobby ist es, Vintage-Designer-Teile zu jagen. 90s Jil Sander und Old Céline stehen da ganz oben auf meiner Liste. Auch ich trage viel Schwarz oder Dunkelblau, aber immer mit einem bunten Twist. F: Rot trifft niemals Rosa, Socken gibt’s nicht in Sandalen. Früher gab es klare modische Regeln. Gibt es modisch gesehen heute überhaupt noch Grenzen? MR: Für mich waren Regeln schon immer da, sie zu brechen oder neu zu schreiben. F: Wie hat sich Berlin in den vergangenen Jahren verändert? MR: Berlin verändert sich permanent, und genau diese Transformation liebe ich so an dieser Stadt. Es ist hier auf jeden Fall noch internationaler geworden, eine echte Metropole, das mag ich. F: Denkt man an Berlin, dann ans Berghain und an Menschen, die viel Schwarz, dicke Sohlen und schmale Sonnenbrillen tragen. Malaikaraiss ist das genaue Gegenteil. Passt du überhaupt nach Berlin? MR: Berghain und Schwarz, das ist doch nur ein Aspekt von Berlin. Für mich ist Berlin primär bunt, und alles ist möglich. Meine Mode richtet sich an Frauen, für die alles möglich ist und das überall in der Welt. Unsere Kundin ist genauso Berlinerin, wie sie in Japan, Kopenhagen oder New York lebt. F: Was ist das Tolle an Berlin, und was nervt dich an der Stadt? N°12 / 2023

MR: Dass ständig etwas Neues passiert, es immer etwas zu erkunden gibt und dass man sein kann, wer oder was man will. Der Winter ist oft grau, dunkel und lang. Da muss man entfliehen. F: Wie erlebst du die Modebranche gerade? MR: Im Umbruch. Ein bisschen in der Midlife-Crisis, gefangen zwischen Weltretten und unendlich skalierbarem Business. F: Die Ansprüche an Mode sind heute höher als früher. Die KonsumentIn möchte neben der Optik auch mehr zur Produktion und den Hintergründen eines Kleidungsstücks wissen. Wie verändert dies deine Arbeit? MR: Eigentlich hat sich nur der Dialog mit der Kundin verändert, sie will endlich mehr als nur ein Modelabel. Das finde ich großartig. F: Wie sollte man Mode heute überhaupt konsumieren? MR: Bewusst. Weniger ist mehr. F: Geht dir das Modekarussell manchmal auf die Nerven? MR: Na klar, mindestens drei Mal am Tag, aber trotzdem würde ich keinen anderen Job machen wollen! F: Kommt es vor, dass dir die Inspiration ausgeht? Was tust du dagegen? MR: Eigentlich nicht. Ich füttere mein kreatives Hirn regelmäßig. Kunst, Musik, Reisen und der Austausch mit anderen Kreativen sorgen für viele Ideen. F: Wo und wie schaltest du am besten ab? MR: Mit der Familie. Und noch besser – mit der Familie im Haus am See in Finnland. Absolute Ruhe. F: Du unterstützt Frauen mit starken und coolen Looks. Welche Unterstützung wünschst du dir selbst? MR. Sichtbarkeit. Mir fehlt in Deutschland ein bisschen der Stolz auf Mode und vor allem auf von Frauen gegründete Modelabels. Ich denke, nur eine Jil Sander reicht nicht aus. Da geht mehr.

MALAIKA RAISS Mit 25 gründet die Hessin Malaika Raiss ihr eigenes Label, da hat sie schon ordentlich Erfahrung in der Modeschule und bei Lala Berlin gesammelt. Mit ihren eigenen Kollektionen trifft sie einen Nerv und wird schnell bekannt für dieses Augenzwinkern, das ihre Entwürfe umgibt. Raiss versteht es, zwischen Kunst und Kommerz zu balancieren – einer der Gründe, weshalb sie sich in Berlin innerhalb kürzester Zeit einen Namen macht und mittlerweile zu den festen Größen der deutschen Modelabels gehört. malaikaraiss.com

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DESTINY

FROZEN

Während andere bei den eisigen Temperaturen ächzen, funkeln Zaria Formans Augen wie die Eiskristalle am Isländer Diamond Beach im Sonnenlicht. Von diesen hat sich die amerikanische Künstlerin für die Kunst inspirieren lassen, die sie in Zusammenarbeit mit Vacheron Constantin zu dessen Overseas Collection erschaffen hat. Interview: Marina Warth Fotos: Vacheron Constantin FACES: Du verdienst als Künstlerin und Abenteurerin dein Geld. Wie hast du das geschafft? Zaria Forman: Der Grundstein für das, was ich heute tue, liegt in meiner Kindheit. Damals bin ich mit meiner Familie an einige der entlegensten Orte der Welt gereist und habe die unglaublichsten Landschaften sehen dürfen. Letztere verarbeitete meine Mutter dann als Fotografin zu Kunst. Das Werk meiner Mama hat mich stark zu meiner eigenen Kunst inspiriert, lernte ich dadurch doch, die Schönheit und Weite des sich ständig verändernden Himmels oder die Kraft der Wellen des Meeres zu verstehen und zu schätzen. Ich liebte es schon damals, einen Wüstensturm aus der Ferne zu beobachten, den Monsunregen in Südindien zu erleben oder das kalte arktische Licht zu sehen, das die Gewässer in Grönland beleuchtete. Die Erinnerung an unsere Familienreisen macht mich glücklich, und ich sehe diese als einen wichtigen Teil meiner Erziehung und Bildung an. Toll, dass ich die Möglichkeit hatte, schon damals in so jungem Alter so viel von der Welt zu sehen und aus erster Hand etwas über fremde Kulturen zu erfahren. Es sind diese Erfahrungen, die in mir die Liebe zum Erforschen der Welt entfacht haben. Meine Kunst ist das Ergebnis all meiner Entdeckungen und Abenteuer. F: Was hat dich an den Landschaften Islands am meisten fasziniert, die du für die Zusammenarbeit mit Vacheron Constantin besichtigt hast? ZF: Was mich besonders fasziniert hat, ist der auch als Diamond Beach bekannte Strand Fellsfjara. Auf schwarzem Sand sammelt sich das abgebrochene Eis der Gletscher, während weiß schäumende Wellen ans Ufer plätschern. 74

Das warme Sonnenlicht trifft auf die ineinandergreifenden Eiskristalle, durch die verschiedenen gefrorenen Schichten und die Luftblasen und Risse, was ein unglaubliches Lichtspiel ergibt, wenn man sich die Zeit nimmt, um hinzuschauen. Tatsächlich sind diese Rinnsale und Hohlräume die physischen Beweise für die steigenden Luft- und Meerestemperaturen, die sich auf das Eis auswirken und es in diese aktuelle, unbeständige Form gebracht haben. F: Du lebst in New York und reist für deine Arbeit ständig um die Welt. Beißt sich die stressige Großstadt nicht mit der Ruhe dieser entlegenen Orte? ZF: Vor einigen Jahren habe ich mich dazu entschlossen, New York City zu verlassen und weiter nördlich zu ziehen. Hier habe ich endlich diesen Zugang zur Natur, den ich während meiner Zeit in Brooklyn vermisst habe. Ich liebe es, draußen zu sein und meiner Tochter beim Erkunden der Natur zuzusehen und die Landschaft im Lauf der Jahreszeiten zu beobachten. Meine Aussicht auf die sanften Hügel der umliegenden Natur ist ein Grund, weshalb ich hier auch mein Studio errichten wollte, das ich aktuell gerade erbaue. Allerdings liebe ich auch die Hektik von New York City, und es zieht mich immer und immer wieder dahin zurück. Die fast monatlichen Besuche und das Zusammensein mit meinen FreundInnen, die Kunst, die Kultur und die vielen Möglichkeiten, grandios essen zu geben, helfen mir dabei, Energie zu tanken. F: Kunst hat viele Gesichter: So ist deine Arbeit mit Farben auf Canvas genauso Kunst wie das Uhrenhandwerk. Inwiefern lassen sich diese beiden Dinge vergleichen? ZF: Die Präzision der Uhrwerke von Vacheron Constantin N°12 / 2023


Hinter den Werken von Zaria Forman stecken zahlreiche Abenteuer.

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Die Künstlerin bannt magische Momente auf die Leinwand.

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lässt sich vielleicht mit meinem Kunstwerk vergleichen, zu dem mich das Eis in Island inspiriert hat. Stundenlang habe ich dem Eis dabei zugesehen, wie es sich formt und wie es schmilzt, um dessen Bewegung exakt in meinem Werk wiedergeben zu können. Uhren haben die Aufgabe, die Zeit zuverlässig und konstant anzuzeigen – da gibt es keinen Platz für Fehler. Bei den Landschaften, die ich zeichne, ist es genau das Gegenteil: Diese befinden sich in ständigem Wandel, und obwohl sie groß und mächtig erscheinen, sind sie enorm zerbrechlich. Meine Kunst fängt die Schönheit dieser Vergänglichkeit ein und das, was die Menschheit riskiert, aufgrund ihrer Handlungen zu verlieren. Dennoch ist Zeit eine entscheidende Komponente meiner Arbeit. Ein Gletscher braucht schließlich teilweise bis zu mehrere Millionen Jahre, um sich überhaupt erst zu bilden. In diesem Bruchteil einer Sekunde, in der das Sonnenlicht auf einen Eisberg trifft, entsteht diese Magie, die ich versuche, auf die Leinwand zu bannen. Und daran, diese eine Sekunde einzufangen, arbeite ich teilweise über Wochen und Monate. F: Für die Zusammenarbeit mit Vacheron Constantin hast du dich auf Gletscher, Eis, Wasser und Wellen fokussiert. Was fasziniert dich am Element Wasser und seinen Ausprägungen so sehr? ZF: Es scheint zwar so, als hätten Gletscher so gar nichts mit unserem Alltag zu tun, tatsächlich beeinflussen sie allerdings alle Lebewesen auf unserer Erde. Einerseits regulieren sie als weltweites Kühlsystem die globalen Temperaturen. Sie bedecken etwa zehn Prozent der Erdoberfläche und speichern ungefähr 75 Prozent aller weltweiten Süßwasservorräte. Eis ist für mich eine unerschöpfliche Inspirationsquelle, weil es so viele Formen davon gibt. Es gibt so viele verschiedene Oberflächen und Texturen, und in seinem Innern schreiben Risse, Blasen und Licht eine ganz eigene Geschichte. Wir können noch so viel über Eis und Gletscher lernen, und ich glaube kaum, dass ich jemals damit aufhören werde, mir zu überlegen, wie ich ihr Spiel mittels meiner Kunst einfangen kann. F: Du hast einmal gesagt, dass Gletscher die Zukunft und die Vergangenheit anzeigen würden. Wie meinst du das? ZF: Die Luftblasen, die im Innern der Gletscher eingeschlossen sind, verraten uns sehr viel über die Geschichte unserer Erde. Dieses knisternde Geräusch, das diese Blasen machen, wenn das Eis schmilzt, ist eines meiner Highlights! Jede dieser Blasen ist eine Fundgrube für Informationen, die WissenschaftlerInnen entschlüsseln können. Ich habe dazu mit John Higgins gesprochen, der als Professor für Geowissenschaften in Princeton arbeitet. Er nutzt diese Blasen im Innern von Eis dazu, um das Alter des Eises zu bestimmen – das nicht selten auf mehrere hunderttausend Jahre geschätzt wird. Anhand sorgfältiger chemischer Messungen bestimmen er und seine KollegInnen die lokale Temperatur und rekonstruieren anhand der Menge von Kohlendioxid und Methan die Zusammensetzung der alten Atmosphäre aus der Zeit, in der das Eis entstanden ist. Diese Daten helfen den WissenschaftlerInnen dabei, zu verstehen, wie und weshalb sich das Klima der Erde in der Vergangenheit verändert hat und dabei, zu beurteilen, was das für unsere Zukunft bedeuten könnte. F: Hast du einen speziellen Arbeitsablauf, wenn du eines deiner Bilder kreierst, und weißt du zu Beginn schon, wie N°12 / 2023

„Ich hoffe, die Menschen mit meiner Kunst dazu zu inspirieren, unsere Welt zu schützen.“

ZARIA FORMAN Für Vacheron Constantin und dessen Overseas Kollektion hat sich die Amerikanerin Zaria Forman nach Island begeben, um dort Inspirationen für ihre Kunst zu sammeln. Ihre Eindrücke verarbeitet sie auf der Leinwand und als Installationen, die im Rahmen der Ausstellung „Fellsfjara Preview“ im Harpa Center in Reykjavik zu sehen sind. harpa.is

das finale Resultat aussehen soll? ZF: Ich beginne immer damit, einen Ort zu besuchen und lasse mich dann von meinen Erinnerungen und Fotos inspirieren. Meine Werke sind immer sehr groß, teilweise bis zu 3.5 Meter breit. Dann beginne ich mit einer einfachen Bleistiftskizze, damit ich einige Hauptlinien habe, denen ich beim Malen folgen kann. Daraufhin schichte ich die Pigmente aufs Papier und verwische sie mit den Handflächen und meinen Fingern. Ich benutze dabei Softpastell, das sich so trocken anfühlt wie Holzkohle. Die einen würden sagen, ich würde malen, ich bezeichne es aber immer als Zeichnen. Eines meiner Markenzeichen ist der abrupte Übergang von der einen in die andere Pastellfarbe. Manchmal erfinde ich das Wasser oder den Himmel neu, verändere die Form des Eises oder kombiniere mehrere Bilder, um eine ganz neue, ausgewogene Komposition zu erschaffen. Zu 90 Prozent bleibe ich allerdings der Szene treu, die ich draußen in der freien Natur beobachtet habe und die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat. F: Die neue Overseas Collection von Vacheron Constantin repräsentiert den Abenteuergeist. Wie bringst du deinen Hunger auf Abenteuer auf die Leinwand? ZF: Die Zusammenarbeit mit Vacheron Constantin passt wie die Faust aufs Auge. In meiner Kunst verarbeite ich das Reisen an entlegene Orte dieser Welt und die Erlebnisse und Eindrücke, die ich dort sammle. Die meisten Landschaften, die ich zeichne, sind nur schwer zu erreichen, weshalb es mir ein Anliegen ist, meine Erfahrungen so gut wie möglich weiterzugeben. F: Und inwiefern versprühen die Uhren der OverseasKollektion den Duft von Abenteuern? ZF: Diese Modelle sind die perfekten Reisebegleiter. Sie sind praktisch, elegant und passen sich dank ihrer austauschbaren Armbänder jeder Gelegenheit an. Die Uhren sind das perfekte Werkzeug, um die Welt zu entdecken. F: Wie beschreibst du das Kunstwerk, das du für Vacheron Constantin kreiert hast, und welche Emotionen sollen die Menschen beim Betrachten erleben? ZF: Für die Ausstellung von Vacheron Constantin im Harpa Center habe ich mehrere Werke auf mehreren Medien erschaffen. Meine Pastellzeichnung auf Papier zeigt etwa eine Szene am Diamond Beach. Der enorme Zoom lässt uns die Tiefe des Eises besser verstehen und die Verletzlichkeit davon begreifen. In einem Video habe ich zudem das Schmelzen des Eises dokumentiert. Hier sind die schäumenden Wellen zu sehen, die gegen das Ufer und das Eis klatschen, und das warme Sonnenlicht, das die Eiskristalle ganz unterschiedlich beleuchtet. Die Fellsfjara-Prototypen versinnbildlichen auf abstrakte Weise, was im Video zu sehen ist. Meine Idee war, dass die BetrachterInnen um die Werke herumgehen können, um das sich im Eis brechende Sonnenlicht und dessen Tanz und Bewegung zu erleben. Die Psychologie lehrt uns, dass der Mensch aufgrund von Emotionen handelt und darauf basierend seine Entscheidungen trifft. Studien wiederum beweisen, dass Kunst unsere Emotionen beeinflusst. Ich zeige die Schönheit dessen, was wir unbedingt schützen müssen, anstatt einmal mehr die schrecklichen Auswirkungen des Klimawandels hervorzuheben. Ich hoffe, die Menschen mit meiner Kunst und dem Hinweis auf die Schönheit dieser Landschaften dazu zu inspirieren, sie zu schützen. 77


RISE

THE NEW MESSIAH

Micaiah Carter ist gerade der hellste Stern am Fotografie-Himmel. Vor seiner Linse werden aus Nobodys Stars und Celebrities wie Pharrell Williams oder Selena Gomez Teil einer Kunst, die niemals satt macht.

Fotos: Micaiah Carter

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Vorherige Seite: Preserve, 2017, Donovan Green & Sunni Colón

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Oben: Untitled II, 2016, Alton Mason

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Untitled, 2020, Project Carhatt & Manual NYC

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Untitled, 2022, Publication WePresent, Londyn, John Arthurs & Nathan Arthurs

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Adeline in Barrettes, 2018, Publication Vogue USA (Online)

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Untitled, 2018, Anarcius Jean

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Links: Orchestrated, 2017, Anthony Smith Marcel

Oben: Three Men, 2018, Publication L’Officiel USA

MICAIAH CARTER: WHAT’S MY NAME Der richtige Winkel und das passende Licht sind vielleicht die halbe Miete, doch ohne das Talent der FotografIn wird daraus noch längst kein Meisterwerk. Micaiah Carter hat

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es, dieses Auge fürs Detail, dieses Wissen über das gewisse Etwas und das Händchen dafür, im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken. Der Amerikaner fasst in seinem

neuen Buch „What’s My Name“ jene 189 Fotografien zusammen, die sein Schaffen in den vergangenen zehn Jahren dokumentieren. Ein Buch für alle, die mal wieder ganz

unverblümt vor Begeisterung nach Luft schnappen wollen. Micaiah Carter, Tracee Ellis Ross, Sarah Hasted, „Micaiah Carter: What’s My Name“, Prestel, ca. 72.–

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NO BAMBI 88

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NO MORE Liebling des Laufstegs: Kaia Gerber.

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Man würde Kaia Gerber Unrecht damit tun, sie als Mini-Me ihrer Model-Mama Cindy Crawford zu bezeichnen. Mit 22 ist Gerber bereits Dauergast auf den Laufstegen dieser Welt, dazu gefragtes Kampagnen-Gesicht für Marken wie etwa Omega und Gründerin ihres eigenen Buch-Clubs, dem auf Instagram rund zehn Millionen Menschen folgen. Interview: Marina Warth Fotos: Launchmetrics SpotlightSM

FACES: Erinnerst du dich an deinen ersten Moment auf dem Laufsteg, als du mit gerade mal 16 Jahren für Calvin Klein gelaufen bist? Wie hast du dich dabei gefühlt? Kaia Gerber: Oh mein Gott, ich war ja so nervös! (lacht) Kurz vor dem Auftritt hatte ich solche Angst davor, ohnmächtig zu werden, zu stolpern oder zu vergessen, wie man überhaupt geht. Wenn ich mir jetzt Fotos oder Videos davon anschaue, dann wundere ich mich darüber, wie jung ich war, ein richtiges Rehkitz! F: Inwiefern hilft dir das Modeln bei der Schauspielerei und umgekehrt? KG: Bevor ich überhaupt ans Modeln gedacht habe, habe ich in der Schule bereits geschauspielert. Das hat mir sehr dabei geholfen, selbstbewusster und aufgeschlossener zu sein und mich daran zu gewöhnen, vor Menschen und vor allem auch vor der Kamera zu sprechen. Beim Modeln habe ich dann gelernt, in verschiedene Charaktere zu schlüpfen und mich innerhalb kürzester Zeit zu verwandeln. Je länger ich die Schauspielerei verfolgte, desto besser lernte ich, die Kamera komplett zu vergessen. Ob es nun das Modeln ist oder die Schauspielerei: Kunst erschaffen zu dürfen, ist für mich ein großes Geschenk. F: Was hast du durch deine Arbeit als Model und Schauspielerin gelernt? KG: Jeden Moment zu schätzen, in dem ich das tun kann, was ich liebe. F: Die Zeit ist knapp, insbesondere in deinem Terminkalender. Mit wem möchtest du 2024 mehr Zeit verbringen? KG: Mit meinem Hund! Ich liebe es, zu wandern, campen oder klettern zu gehen und einfach die Zeit draußen in der Natur zu verbringen und dabei Social Media einfach mal komplett links liegen zu lassen. F: Was hast du in Sachen Style und Mode von deiner Mutter Cindy Crawford gelernt? KG: Meine Mutter hatte schon immer einen erstklassigen Stil, und ich habe mich bereits früh in ihren Kleiderschrank geschlichen und mir dort meine Outfits zusammengestellt. Ihr Credo war stets: Weniger ist mehr, und ich versuche, es genauso zu halten. Weder sie noch ich sind Maximalistinnen. F: Welchem Ratschlag deiner Mutter folgst du immer? 90

„Es ist wichtig, jeden Moment mit der Familie und seinen Liebsten auszukosten und ihnen deine komplette Aufmerksamkeit zu schenken.“

KG: Meine Mutter hat mir schon früh beigebracht, immer pünktlich zu sein. Sie kommt immer fünf Minuten zu früh, ich bin stets genau pünktlich. (lacht) Zudem hat sie mir dazu geraten, mir besonders viel Mühe dabei zu geben, mich an die Namen der Menschen zu erinnern, denen ich begegne. F: Wie unterscheidet sich die Generation deiner Mutter von deiner? KG: Ich habe den Eindruck, dass meine Generation weniger gut darin ist, einfach mal still zu sitzen oder auf etwas zu warten. Ob es um Serien, Musik oder Menschen geht: Alles ist ständig und immer erreich- und abrufbar. Social Media hat die Art verändert, wie wir Zeit wahrnehmen und wie sie vergeht. F: Blickst du zum Ablesen der Zeit überhaupt noch auf die Uhr, und welche Bedeutung hat ein Zeitmesser für dich? KG: Für mich ist eine Uhr ein Schmuckstück oder ein Accessoire. Heutzutage brauchen wir eine Uhr nicht mehr für das, wozu sie ursprünglich entwickelt wurde. Sich eine Uhr ums Handgelenk zu legen und die Zeit tatsächlich davon abzulesen, hat für mich etwas Nostalgisches und versprüht dieselbe Magie wie ein Buch aus Papier oder sich im Kino einen Film anzusehen anstatt zuhause auf dem Bildschirm. Es sind diese Traditionen, die uns als Menschen zusammenschweißen. F: Während der Pandemie hast du einen Buch-Club gegründet und auf Social Media damit begonnen, nicht nur einzelne Werke zu besprechen, sondern dich auch mit AutorInnen zu unterhalten. Gibt es ein Buch, das dich am meisten geprägt und inspiriert hat? KG: Ich habe während Corona aus reiner Leidenschaft zum Lesen mit diesem Projekt begonnen und bin sehr glücklich darüber, dass ich in diesem Rahmen die Möglichkeit hatte, so viele inspirierende AutorInnen zu interviewen. Aus diesen Gesprächen habe ich sehr viel gelernt, und es ist toll, dass meine Follower davon ebenfalls profitieren können. Lesen ist mir so wichtig, weil ich erst dadurch begriffen habe, wie wertvoll die Welt der Literatur und die Gedanken von Menschen tatsächlich sind. Ein Werk, das mir sprichwörtlich die Augen N°12 / 2023


geöffnet hat, war „Der Fremde“ von Albert Camus. Dieses Buch fungierte wie der erste Dominostein, der den zweiten anstupste und mich immer weiter in diese magische Welt der Literatur hineinführte. F: Welche Bücher sollte man in diesem Jahr unbedingt gelesen haben? KG: Ich habe gerade dieses grandiose Poesie-Buch gelesen, „I Do Everything I’m Told“, das ich sehr empfehlen kann. Jessica Gross bringt kommendes Jahr ihr neues Werk „Open Up“ auf den Markt, das ich vorab bereits lesen durfte. Ich kann verraten: Es ist großartig und ein Must für alle, die meinem Buch-Club folgen. Als Drittes nenne ich die neue englische Übersetzung von Izumi Suzukis Buch „Hit Parade of Tears“, deren Kurzgeschichten ich sehr mag. F: Welche sind deine wertvollsten Momente, und wann fühlt sich die Zeit so klebrig an wie Kaugummi? KG: Zeit mit meiner Familie zu verbringen und mit Menschen, die ich liebe, ist mir am allerwichtigsten. Je älter ich werde, desto mehr schätze ich diese Momente, in denen man gar nicht daran denkt, dass die Zeit vergeht und einfach komplett im Hier und Jetzt lebt. Andersherum vergeht die Zeit kaum, wenn ich zum Beispiel am Flughafen warten muss, das ist für mich ganz schlimm. F: Was sind die wichtigsten Werte, die dir deine Familie vermittelt hat? KG: Obwohl meine Eltern beide sehr viel gearbeitet haben, waren sie zuhause nicht nur physisch sondern auch mental komplett präsent. Sie haben mir beigebracht, wie wichtig es ist, die Momente mit unseren liebsten Menschen zu schätzen, denn schließlich wissen wir alle nicht, wie viel Zeit uns mit ihnen bleibt. Es ist wichtig, jeden Moment mit der Familie und seinen Liebsten auszukosten und ihnen deine komplette Aufmerksamkeit zu schenken. F: Gibt es ein besonderes Styling-Credo, an das du dich hältst? KG: Französische Frauen und ihr Stil beeindruckten mich N°12 / 2023

KAIA GERBER Genetischer Jackpot geknackt: Kaia Gerbers Mutter ist Cindy Crawford, ihr Vater der Unternehmer Rande Gerber. Doch es braucht mehr als dieses Label der Tochter von, um Saison für Saison auf dem Roten Teppich bestehen zu können. Mit 10 modelt Kaia für Versace, mit 22 ist sie für alle Großen des Mode-ABCs über den Laufsteg flaniert. Seit 2017 fungiert sie wie ihre Mutter als Ambassador des Uhren-Brands Omega, sammelt am Set von Film- und Kinoproduktionen Erfahrung und sorgt an der Seite von Schauspieler Austin Butler gerade überall für Fan-Girl-Moments.

schon immer. Jane Birkin oder Françoise Hardy sind meine Ikonen, und wann immer ich nicht weiß, ob etwas geht oder nicht, schaue ich mir ihre Outfits an. Das Wichtigste ist jedoch immer, sich in einem Outfit wohl zu fühlen. F: Social Media hilft dir dabei, dich direkt mit deinen Fans zu vernetzen und deine Präsenz als Model und Schauspielerin auszubauen. Gleichzeitig setzt einen Social Media auch unter Druck. Wie findest du dazwischen deine Balance? KG: Social Media leistet so viel Gutes für unsere Welt. Die Bewegung Black Lives Matter hätte niemals so großen Anklang gefunden, wäre Social Media nicht gewesen. Social Media verbindet die Menschen und macht sie eins. Was mich persönlich betrifft, versuche ich, mir immer wieder selbst klar zu machen, dass ich auf Social Media nur eine meiner Facetten zeige und meine Persönlichkeit aus noch ganz vielen weiteren besteht. Das hilft, wenn man teilweise Menschen auf Instagram sieht und sich denkt: Weshalb sind die nur so perfekt?! Niemand ist perfekt, denn meistens postet man nur dann, wenn es einem richtig gut geht. F: Wie stellst du dir unsere Zukunft vor, und was müssen wir als Gesellschaft tun, damit wir das Ruder jetzt noch rumreißen? KG: Es gibt so vieles, das wir ändern müssen! Es ist wichtig, dass wir uns über der schieren Menge der Probleme und deren Komplexität nicht hilflos fühlen und verstehen, dass jeder und jede von uns Teil der Lösung ist. Der Klimawandel macht mir Sorgen, und es enttäuscht mich sehr, dass wir in einer Welt leben, in der gewisse Menschen trotz wissenschaftlicher Beweise anzweifeln, was mit unserem Klima gerade geschieht. Wenn alle ein bisschen anpacken, dann können wir es gemeinsam schaffen! F: Bist du ein Morgenmensch oder eine Nachteule? KG: Ich bin ganz klar ein Morgenmensch! Ich liebe es, vor allen anderen aufzuwachen und die Zeit zu nutzen, um mich zu erden und in Dankbarkeit zu üben für alles, was ich habe. 91


Urchig, gemütlich, stylisch.

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HIGHER

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Wenn Hütten-Charme auf urbane MinimalismusÄsthetik trifft.

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Luxus bedeutet, beim Übertreten der Schwelle alles hinter sich zu lassen, was einem im Alltag die Mundwinkel nach unten drückt. Im französischen Megève kuschelt man sich in eines von zehn Chalets des Hotels L’Alpaga und blickt auf den majestätischen Gipfel des Mont Blanc, dessen Panorama vieles im Leben gerade rückt. Marie-Hélène Ziller kümmert sich mit Herz und Seele um das Wohl ihrer Gäste, die hier in den französischen Bergen die Ruhe suchen. Interview: Marina Warth Fotos: L’Alpaga, Charlotte Lindet, Benoit Linero

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FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen? Marie-Hélène Ziller: In meiner Familie wurde schon immer leidenschaftlich gerne gekocht. Wir lieben gute Zutaten und Lebensmittel und sind richtige FeinschmeckerInnen, die sich in Vereinen auch sehr stark engagieren. Nicht zuletzt deshalb stand unsere Türe für Gäste immer offen, und ich glaube, es war diese Gastfreundschaft, die mich dazu gebracht hat, einen Beruf in der Hotellerie zu wählen. Schon am ersten Tag in der Hotelfachschule wusste ich, dass ich den richtigen Weg gehe und meine Leidenschaft gefunden habe. F: Was ist das Besondere am L’Alpaga? MHZ: Als ich das L’Alpaga zum ersten Mal sah, dachte ich sofort: Das ist Magie! Die Hotels von Beaumier bestechen alle durch ihre Individualität, und so ist auch das L’Alpaga ein ganz besonderer, friedlicher und authentischer Ort, an dem Menschen aus Leidenschaft anpacken und Gäste aufmerksam und mit einem guten Auge fürs Detail bewirten. F: Was müssen wir unbedingt über das Hotel wissen? MHZ: Das L’Alpaga ist kein gewöhnliches Hotel, sondern ein richtiges kleines Dorf aus zehn Chalets im typischen Megève-Stil, die den hiesigen Mont Blanc zelebrieren. Dieser alpine Spirit zieht sich durch das ganze Hotel, das von Vicky Charles und Julia Cordens von Charles & Co. gestaltet wurde. Dafür wurden nicht nur die besten Materialien verwendet, sondern auch das Handwerk aus der Gegend gefördert. Das Ziel war, den Charme dieses Ortes unbedingt beizubehalten. Dabei wurde darauf geachtet, dass sich das L’Alpaga von anderen Chalets in der Region unterscheidet. Samt und Holz sorgen im Inneren für Wärme und Behaglichkeit, dazu gesellen sich Farben wie Tannengrün, Stahlblau, Schokolade oder Bordeaux sowie alte Ledersessel und Wollstoffe, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen, ohne die Natur draußen zu übertünchen. Natürlich ist der Blick auf den Mont Blanc ein absolutes Highlight, weshalb man das Panorama auch aus unserem Wellnessbereich, dem Fitnessraum oder dem Whirlpool heraus genießen kann. Dazu gesellt sich das hervorragende Essen aus unseren zwei Restaurants. Es gibt doch nichts besseres, als sich nach einer rasanten Abfahrt am mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Table de L’Alpaga zu verköstigen. F: Aus welchen Gründen sollten wir unbedingt im L’Alpaga absteigen? MHZ: Die Umgebung des L’Alpaga im französischen Ort Megève ist ruhig und unberührt und damit genau richtig, um vollends in die Natur einzutauchen und deren Schönheit zu genießen. Bei allem, was wir im Hotel tun, zollen wir der Region den nötigen Respekt und achten zudem auf ein authentisches Erlebnis für unsere Gäste. In unserer Gastronomie arbeiten viele begeisterte Talente, die dafür brennen, unseren Gästen mit lokal inspirierten Speisen und Getränken eine Freude zu bereiten. F: Was macht den Alltag als Hotelier so spannend, und welche Aspekte gehen Ihnen auch mal auf die Nerven? MHZ: Der Beruf des Hoteliers hat sehr viele Facetten und vereint mehrere Jobs in einem. Man leitet nicht nur das Hotel, sondern kümmert sich auch um die Gäste, um die Instandhaltung der Anlage, die MitarbeiterInnen, die Finanzverwaltung, Werbung, Marketing und so wei96

ter. Letzten Endes geht es aber stets um Leidenschaft und um den Austausch zwischen Menschen. Man trifft Menschen aus unterschiedlichen Ländern, lernt deren Kultur kennen, während man mit ihnen spricht, und erweitert so seinen Horizont. Und genau das ist es, was die Hotellerie so spannend macht: Jeder Tag ist anders. F: Was muss ein Hotelier können? MHZ: Ein Hotelier muss extrem flexibel sein und anpacken können. Man muss in diesem Beruf in der Lage sein, vorauszuschauen und mit Druck und Stress umzugehen. Der Gast steht stets im Mittelpunkt, und das wirft jeden Tag neue Fragen auf. Es ist also unerlässlich, schnell denken und handeln zu können. F: Woran muss man als Hotelier denken, über das sich andere keine Sorgen machen müssen? MHZ: Ohne Fürsorge geht gar nichts. Natürlich ist ein Hotelier auch immer UnternehmerIn; was allerdings den Unterschied macht, sind die Menschen. F: Worüber zerbrechen Sie sich den Kopf? MHZ: Über die Zukunft. Meiner Meinung nach ist es aktuell eine unserer wichtigsten Aufgaben, den Glanz unseres Berufs und unserer Branche wiederherzustellen. Es ist unabdingbar, auch neue Generationen für die Hotellerie zu gewinnen und unsere soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen. F: Wie sind Sie als Chefin? MHZ: Ich bin ein sehr positiver Mensch und möchte, dass die Menschen zufrieden lächeln und glücklich sind. Ich lasse ihnen ihre Freiheit, sich und ihre Persönlichkeit auszudrücken und vertraue auf die Stärke des Kollektivs. Teamarbeit ist der Schlüssel dazu, unseren Gästen den Service bieten zu können, den sie erwarten. Dabei bin ich stets authentisch, neugierig, aufrichtig, inspirierend, detailorientiert, tolerant und empathisch. F: Was macht gute GastgeberInnen aus? MHZ: Eine gute GastgeberIn heißt jeden Menschen so willkommen, als komme er gerade nach Hause. Man braucht einen geschärften Blick, muss Situationen schnell analysieren und verstehen und darauf reagieren können. Jede Interaktion ist anders und gibt einem die Möglichkeit, einen persönlichen Moment zu schaffen. Besonders wichtig: zuzuhören und auf Details zu achten. F: Welche Gäste mögen Sie am meisten? MHZ: Diejenigen Gäste, die den Augenblick genießen, die es lieben, das Hotel zu entdecken, mit dem Team zu sprechen, sich auszutauschen und neue Dinge zu erleben. Wer es schafft, emotionale Momente zu kreieren und unvergessliche Erfahrungen zu machen, hat immer einen Platz in meinem Herzen. F: Gibt es ein Verhalten von Gästen, das Sie wütend macht? MHZ: Respektlose Menschen, die sich gegenüber dem Personal, anderen Gästen, Orten oder der Umwelt schlecht verhalten, machen mich wütend. Das ist zum Glück allerdings ziemlich selten! F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr Hotel? MHZ: Aufgrund der Lage inmitten der Natur ist es unser Anliegen, zukünftig das Wohlfühl- und Wellnessangebot zu vergrößern. Dabei stützen wir uns auf das Credo von Beaumier, unsere Gäste in einen Ort eintauchen zu lassen und ihnen Möglichkeiten zu geben, sich wohlzufühlen. Das kann zum Beispiel ein Außenpool mit Blick auf den Mont Blanc sein. Übrigens lassen wir uns stets

L’ALPAGA Hätten die Gebrüder Grimm ein weiteres Wintermärchen geschrieben, es spielte garantiert im französischen Megève. Charme findet hier sein Antlitz im Hotel L’Alpaga, das das Regionale zelebriert, die Ruhe und Gelassenheit, die sich in jedem Wipfel spiegeln und in jeder Bergspitze, die man von einem der zehn Chalets, die zum Hotel gehören, betrachten kann. Neben der alpinen Architektur, dem gemütlichen Interieur und dem Spa das Highlight: der Mont Blanc, bei dessen Anblick jegliche Alltagssorgen ihre Bedeutung verlieren. Ein wilder Ritt auf den hiesigen Pisten hilft genauso beim Abschalten wie das Planschen im Pool mit Massagedüsen oder das Schnabulieren lokaler Köstlichkeiten in einem von zwei Restaurants. L’Alpaga, 66 All. des Marmousets, 74120 Megève, Frankreich, beaumier.com

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„ AU T H E N T I S C H E , AU F R IC H T IG E U N D F R E U N DL IC H E GA S T F R E U N D S C H A F T M A C H T D E N U N T E R S C H I E D.“

Das Bergpanorama an der Wand und vor dem Fenster.

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„OHNE FÜRSORGE GEHT G A R N I C H T S .“

Draußen tobt das Wetter, drinnen machen wir es uns gemütlich.

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Ein bisschen Klischee, aber doch einfach schön: Holz an allen Wänden.

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vom Mont Blanc inspirieren, der direkt vor unserer Nase liegt. Die Natur und die Stille sind der Luxus, an den wir glauben. F: Wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste im Laufe der Jahre verändert? MHZ: Was die Gäste heute wirklich wollen, ist echter Service. Dabei wollen sie aber auch Spaß haben, tolle Erfahrungen machen und neue Menschen kennenlernen. Unsere Gäste achten auf Nachhaltigkeit, weshalb auch wir uns bemühen müssen, diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Herausforderung besteht darin, all dies mit unseren Hotellerie-Grundlagen zu verbinden – nämlich Emotionen zu schaffen, einen außergewöhnlichen Service zu bieten und dem kleinsten Detail große Aufmerksamkeit zu schenken. F: Welche Geschichte aus Ihrem Alltag müssen Sie uns unbedingt erzählen? MHZ: Im September 2021 erlebte ich eine sehr intensive und stressige Zeit, und ich brauchte unbedingt eine Pause. Also mietete ich mich für eine Nacht in einem Gästehaus ein, dessen Umgebung total grün, idyllisch und friedlich war. Man hörte das Rauschen des Flusses und das Zwitschern der Vögel, einfach toll. Die Gastgeberin war bezaubernd, und es hat mich sehr beeindruckt, als ich erfahren habe, dass sie aus reiner Freude Gäste empfängt, arbeitet sie doch tagsüber als Krankenschwester. Wir hatten tolle Gespräche und ich

erzählte ihr, dass ich meine Batterien am besten beim Schwimmen und Wandern aufladen kann. Schließlich begaben wir uns gemeinsam auf eine Wandertour, auf der sie mir ein verstecktes Hallenbad zeigte, zu dem nur sie den Schlüssel besass. Dieser Moment, in dem sie die Tür dazu öffnete, war einfach magisch! F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts übernachten? MHZ: Wenn ich selbst verreise, möchte ich dem Alltag entfliehen, neue Erfahrungen machen, abschalten, etwas entdecken und mich an einem neuen Ort von einer neuen Kultur und neuen Menschen bereichern lassen. Für mich ist eine Reise gelungen, wenn ich dabei neue Energie tanken konnte und mit vielen schönen Erinnerungen, Bildern und Gesichtern im Kopf zurück nach Hause komme. F: Was unterscheidet ein gutes von einem großartigen Hotel? MHZ: Die Menschen. Ihr Talent, ihre Freundlichkeit, Großzügigkeit, Aufrichtigkeit und ihr Engagement sind der Schlüssel zum Erfolg. Authentische, aufrichtige und freundliche Gastfreundschaft macht den Unterschied. F: Wo steht Ihr eigenes Bett? MHZ: Ich bin gerade erst in die Region Megève gezogen und wohne aktuell in einem charmanten Haus im Tal mit Blick auf die Berge. Jetzt geht es darum, die Region zu erkunden, um mir hier einen Kokon zu bauen.

„ D I E N AT U R U N D D I E S T I L L E S I N D D E R L U X U S , A N D E N W I R G L AU B E N .“

Das hält Marie-Hélène Ziller von… KREUZFAHRTSCHIFFEN: Kreuzfahrten bieten die Möglichkeit, mehrere Orte zu besuchen und alles, was man braucht, an Bord zu haben. Ich persönlich mag diese Art von Reisen jedoch nicht: Es fehlt an Authentizität, und sie sind nicht umweltfreundlich. BUFFET-ESSEN: …ist aus mehreren Gründen nicht zeitgemäß: Es fällt zu viel Abfall an, man muss einzelne Lebensmittel ständig nachfüllen und das Buffet darüber hinaus auch noch optisch schön gestalten. Es ist an uns, jetzt zu handeln, um unsere negativen Einflüsse auf die Umwelt zu verringern. ALL-INCLUSIVE: Das hängt vom Gast selbst und seinen Ansprüchen ab. Meiner Meinung nach mangelt es bei dieser Art von Angebot jedoch an authentischen

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Entdeckungen, da man kaum die Möglichkeit hat, eine lokale Kultur zu erkunden. TRINKGELD: …belohnt guten Service und steigert die Motivation, die Extrameile zu gehen. HUNDEN IM RESTAURANT UND IM HOTEL: Hunde sind des Menschen bester Freund. Das Tier ist ein Teil der Familie, und da ist es nur verständlich, dass die Menschen so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen wollen. KINDERN IM RESTAURANT UND IM HOTEL: Die schönsten Erinnerungen entstehen, wenn wir Kind sind. Was könnte magischer sein, als mit der Familie zu essen, in einem Hotel zu schlafen und die Landschaft um uns herum zu bewundern?

ANIMATEURINNEN: …stehen nicht im Einklang mit unserer Definition von Luxus bei Beaumier, wo wir für Ruhe und Natur einstehen. Unser Ziel ist es, Orte zu schaffen, an denen man sich entspannen und abschalten kann. DRESSCODES: Die Menschen sollen sich wohl fühlen. Eine Kleiderordnung hat nur dann einen Sinn, wenn sie Teil des Erlebnisses ist und dem Moment ein besonderes Gefühl verleiht. TRIPADVISOR: …ist aufgrund ihrer Vielzahl an Bewertungen eine der meistgenutzten Quellen beim Reisen. Mein Tipp: Sei beim Lesen vorsichtig, und bilde dir deine eigene Meinung. ONLINE-REISEBÜRO: Für viele Reisende sind OTAs der bevorzugte Weg, um ihre Hotels zu suchen und zu

buchen. Sie müssen allerdings gut verwaltet und gut in die Vertriebsstrategie integriert werden. SHARING ECONOMY: …ist eine der wichtigsten Veränderungen der vergangenen Jahre. Die Möglickeit, zu mieten statt zu kaufen, hat das traditionelle Modell verändert und ermöglicht eine nachhaltigere Nutzung der Ressourcen. NACHHALTIGKEIT: …ist ein Muss. Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind wichtig für die nächste Generation, aber auch für das Überleben und Wachstum des Gastgewerbes. FACHKRÄFTEMANGEL: Wir müssen die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe wieder begehrenswert machen und jungen Menschen die Lust vermitteln, diesen Beruf zu ergreifen.

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In Amsterdam feiert Hyundai die europäische Lancierung von Re:Style.

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Text: Audrey Marquard Redaktion: Patrick Pierazzoli Fotos: Hyundai

CREATING A BETTER FUTURE Jeremy Scott macht für Hyundai Mode aus ausrangierten Materialien.

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Creative Mastermind: Der Amerikaner Jeremy Scott ist bekannt für seine bunten Entwürfe.

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Alles für eine bessere Welt: Hyundai übernimmt Verantwortung und kollaboriert für sein Projekt Re:Style jedes Jahr mit einer ModedesignerIn, die aus abgelegten Materialien der Fahrzeugproduktion eine Haute-Couture-Kollektion entwirft. 2023 mit am Start: Jeremy Scott.

In der spärlich beleuchteten Amsterdamer Kromhouthal, einer ehemaligen Fabrik, verschmelzen Mode und Nachhaltigkeit auf faszinierende Weise. Der Rhythmus der Beats hallt durch den Raum und erschafft eine elektrisierende Atmosphäre. Alle Augen sind auf die riesigen Bildschirme gerichtet, auf denen die neuesten HyundaiWerbespots zu sehen sind, die das Publikum in eine Traumwelt aus Action und Futurismus hineinversetzen. Plötzlich steigen die Boxentürme perfekt orchestriert in die Höhe und enthüllen avantgardistische Kleider, die beim Publikum sofort Staunen und Begeisterung auslösen. Ein unvergleichlicher Anblick! Doch Hyundai geht es nicht nur um die Optik, unterstreicht die Automarke doch damit ihr Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Indem ethisch einwandfreie Textilien re- und upcycelt werden und damit zu einer richtigen Kreislaufwirtschaft beitragen, nimmt der Kampf gegen den Klimawandel Aufwind.

schwarzen Kleides eingeflochten, sodass diese an das Abwehrschild von Wonder Woman erinnert. Das Highlight der Kollektion: ein Kleid aus ausrangiertem Metall, das verdreht und neu zusammengesteckt einen beinahe hypnotisierenden Spiegeleffekt erzeugt, der wiederum an den Glamour des ehemaligen Studio 54 erinnert. Was Scott und Hyundai außerdem eint, sind das ständige Infragestellen von Normen und der Mut, Grenzen zu sprengen. KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER AUTOMOBILBRANCHE Im Mittelpunkt des Hyundai-Ethos steht das koreanische Erbe, Traditionen zu pflegen, um Neues zu schaffen. Ein Gespräch zwischen Diana Kloster, Leiterin Hyundai Color and Trim Division, und Maria Cornjeo, die als erste Designerin 2019 am Projekt Re:Style teilgenommen hat, verdeutlicht die Überzeugung, umweltfreundliches Denken als neuen Standard festzulegen. Kloster und Cornejo sind sich einig: Als Gesellschaft begeben wir uns im Rahmen der Kreislaufwirtschaft auf eine Reise zu einem nachhaltigen Leben. Dabei ist unter Kreislaufwirtschaft ein Modell zu verstehen, das das Teilen, Leasen, Wiederverwenden, Reparieren, Aufarbeiten und Recyceln von Materialien und Produkten beinhaltet, um deren Lebenszyklus zu verlängern. Hyundai geht dabei als gutes Beispiel voran. So werden für den IONIQ 5 etwa natürliche Materialien wie biologisch abbaubares italienisches Leder und veganes Polyester verwendet. Ein Kreislauf, der funktioniert.

JEREMY SCOTT FÜR HYUNDAI RE:STYLE Re:Style, die innovative und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Plattform von Hyundai, feierte Mitte Oktober 2023 Europapremiere, nachdem sie 2019 in New York ins Leben gerufen wurde. Das Motto: „Du fährst nicht elektrisch. Du lebst elektrisch.“ Dieser Philosophie folgend lädt Hyundai seine KundInnen dazu ein, Nachhaltigkeit als Lebensform zu begreifen. Jedes Jahr arbeitet Re:Style dazu im Rahmen einer Kapselkollektion mit einer namhaften ModedesignerIn zusammen. 2023 an der Reihe: Jeremy Scott. Der Designer, der für seine ausgefallenen und verspielten Kreationen bekannt ist, sorgt in der Modebranche schon lange für Furore. Mit seinem eigenen Label und in den zehn Jahren als Chefdesigner von Moschino hat sich Jeremy Scott längst als kreatives Mastermind bewiesen. Die Herausforderung der Zusammenarbeit mit Hyundai: eine komplette Haute-Couture-Kollektion aus Materialien zu erschaffen, die normalerweise bei der Herstellung von Hyundai-Fahrzeugen weggeworfen werden. Damit unterstreicht Hyundai sein Engagement, durch Materialver- und wiederverwendung die Diskussion über Abfall und die Erschöpfung der Ressourcen unseres Planeten anzuregen. DIE PERFEKTE SYMBIOSE Jeremy Scott hat es von der Kleinstadt Missouri an die Spitze der internationalen Modewelt geschafft. Seine Leidenschaft für Design und Materialien hat ihn stets begleitet, was in seinen farbenfrohen Kollektionen sichtbar ist. Mit diesem Flair für Textilien und einem Kopf voller guter Ideen ist er genau der richtige Partner für Hyundai Re:Style. Scotts Kreativität kennt keine Grenzen: Selbst das Rad hat er neu erfunden und zart in die Vorderseite eines eleganten N°12 / 2023

Im IONIQ 5 von Hyundai kommen biologisch abbaubares Leder und veganes Polyester zum Einsatz.

EINE SPRITZTOUR IM HYUNDAI ELEKTRO-SUV IONIQ 5 Zurück nach Amsterdam, wo die PressevertreterInnen nicht nur die Möglichkeit haben, Jeremy Scotts Kollektion für Re:Style zu begutachten, sondern auch direkt eine Runde im Elektro-SUV IONIQ 5 zu drehen. Die große Reichweite verkörpert die Mission von Hyundai, Funktionalität zu maximieren und gleichzeitig Verschwendung und Ineffizienz zu reduzieren. Dabei macht Hyundai allerdings nicht Halt bei der Optimierung und Erneuerung seiner Herstellungsprozesse, sondern schafft aktiv ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und appelliert dazu auch an seine VerbraucherInnen. Mit Hilfe des Projektes Re:Style und einer dazu gehörenden Plattform, die über Mode hinausgeht und auch Architektur und Musik miteinbindet, sollen die KonsumentInnen noch besser informiert und motiviert werden, gemeinsam mit Hyundai ihren Beitrag zu einem nachhaltigen Leben zu leisten. Weitere Informationen zu Hyundai Re:Style gibt es unter hyundai.com. 105


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London, Großbritannien

TRISTESSE

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Eitel Sonnenschein kann jeder. Christophe Jacrot zückt dann die Kamera, wenn sich andere unter der Decke verkriechen. Regentropfen, Schneefall, Nebelwolke und Blitzgewitter sind seine Protagonisten, deren mystische Schönheit Jacrot in seinem Buch „Lost in the Beauty of Bad Weather“ einfängt. Fotos: Christophe Jacrot

Craigievar Castle, Alford, Aberdeenshire, Schottland

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Färöer-Inseln, Dänemark

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Norilsk, Russland


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Philadelphia, USA

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New York, USA

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Hongkong, China

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Venedig, Italien

LOST IN THE BEAUTY OF BAD WEATHER Wenn Petrus Vollgas gibt, klatscht Christophe Jacrot in die Hände. Dann ist der Fotograf in seinem Element: Regen, Schnee, Nebel, Sturm. Der Himmel kreiert Jacrots Bühne, auf der er Architektur, Mensch und Tier inszeniert und diese Stimmung zwischen

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wunderschön und melancholisch festhält. Dass er dafür Regenschirm und Daunenjacke stets bereit hält, versteht sich von selbst. Christophe Jacrot, „Lost in the Beauty of Bad Weather“, teNeues, ca. 60.– (teneues.com)

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Arbeiten in der Mode und im Design: ein Traum, dem die Studierenden an der AMD in Berlin mit jeder Lektion einen Schritt näher kommen. Fotografin AVA PIVOT und Stylistin IZABELA MACOCH begleiten die Wissbegierigen im Studium und ermöglichen den Newbies in diesem Shooting, sich erstmals als Styling-Verantwortliche zu behaupten. amdnet.de/standort/berlin/

Photography: Ava Pivot @ B&A Head of Styling: Izabela Macoch Styling: Maryna Sliusarenko, Katrin Djuris, Nake Pham, Marco Coci, Sophia Földiak, Leonie Schmidt Hair & Make-up: Claudia Fischer @ artistpool Models: Alisa Rajewskaja @ kultmodels, Zoe Herveva @ tunemodels, Toma Korol @ coreartistmanagement Photography Assistance: Claudius Bartmuss Light: dedolight Camera: Nikon Z8

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Zoe gestylt von Maryna Sliusarenko. Jacke und Hosenrock von MARINA HOERMANSEDER. Kleid von JOSEPH. Schuhe von TRIPPEN.


Alisa gestylt von Katrin Djuris. Jacke und Rock von DIESEL. Schuhe von HADERLUMP.


Toma gestylt von Marco Coci. Jacke von PROTOTYPE: AM. Oberteil von UY STUDIO. Hose von HADERLUMP. Schuhe von FERRAGAMO.


Toma gestylt von Nake Pham. Look von NAMILIA.


Alisa gestylt von Izabela Macoch. Mantel von DAMUR. Schuhe von NAMILIA.


Alisa gestylt von Sophie Földiak. Kleid von HADERLUMP. Schuhe von FERRAGAMO. Ohrringe von SWAROVSKI.


Zoe gestylt von Katrin Djuris. Rock von MARINA HOERMANSEDER.


Toma gestylt von Maryna Sliusarenko. Cardigan, Oberteil und Rock von DIOR. Schuhe von JIMMY CHOO. Sonnenbrille von GUCCI (über Kering Eyewear).


Zoe gestylt von Marco Coci. Mantel und Schuhe von FERRAGAMO. Rock von UY STUDIO. Kette von SWAROVSKI.


Alisa gestylt von Nake Pham. Body von UY STUDIO. Veste von PROTOTYPE: AM. Schuhe von JIMMY CHOO.


Alisa gestylt von Leonie Schmidt. Oberteil und Schal von PROTOTYPE: AM. Hose von FRANZISKA MICHAEL.


Zoe gestylt von Sophie Földiak. Body und Rock von UY STUDIO. Schuhe von JIMMY CHOO. Ring von SWAROVSKI.


Toma gestylt von Leonie Schmidt. Oberteil von DIESEL.


© A L EX F I L Z

Überlässt man einer ArchitektIn Block und Bleistift, hat das Resultat oft mehr mit Kunst denn einem normalen Gebäude zu tun. Architizer, die Online-Plattform für Architektur, zeichnet jährlich jene Räume und Bauwerke mit dem A+Award aus, die nicht nur mit ihrer Optik glänzen, sondern dabei auch auf Nachhaltigkeit setzen. 230 Büros aus 95 Ländern dürfen sich in diesem Jahr über Auszeichnungen in 119 Kategorien freuen – und sich ordentlich auf die Schulter klopfen.

HUB OF HUTS BY NOA Popular Choice Winner, Spa & Wellness

Der Auftrag: eine spektakuläre Badelandschaft, die die Grenzen zwischen Himmel und Erde verwischt. Die vom Hauptgebäude losgelöste Struktur schwebt 15 Meter über dem Boden und ist über einen Steg erreichbar. Auf zwei Ebenen befinden sich einzelne Mikrostrukturen mit Satteldächern, darunter Whirlpools, Saunen und Außenbecken. Die Schrägdächer bieten einen Rundumblick auf die umliegende Berglandschaft.

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AWARDS

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© O SSI P VA N DUI VENB O DE

VALLEY BY MVRDV Jury Winner, Architecture +Facades

Im Innern des Bürogebäudes Valley sorgen Naturstein und grüne Elemente für eine einladende Atmosphäre. Der Komplex richtet sich an BewohnerInnen, ArbeitnehmerInnen und die Öffentlichkeit. Maßgeschneiderte digitale Tools und innovative Technik treffen im Valley auf die Landschaftsplanung von Piet Oudolf. Neben der neuesten Technologie besonders wichtig: der Nachhaltigkeits- und Gesundheitsaspekt.

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© A R CHEXI ST

THE CLOUDSCAPE OF HAIKOU BY MAD ARCHITECTS Popular Choice Winner, Architecture+Concrete / Jury Winner, Best Cultural Firm

11'000 Quadratmeter umfasst die aus Sichtbeton bestehnde Cloudscape of Haikou. Die Idee: Meer, Himmel und Land nahtlos zu verbinden. Auf der Südseite befindet sich eine Bibliothek mit Platz für 10'000 Bücher und ein multifunktionaler audiovisueller Bereich, ein Café, Toiletten, Duschen, Kinderzimmer und Garten sind auf der Nordseite zu finden.

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© I NCZE L Á SZL Ó

NEW MUSEUM OF ETHNOGRAPHY BY NAPUR ARCHITECT Popular Choice Winner, Museum

Das Museum für Völkerkunde fügt sich harmonisch in die Parklandschaft und die städtische Umgebung ein. Sechzig Prozent des Gebäudes sind unterirdisch, das begrünte Dach schafft eine Begegnungszone. Das Besondere: die Glasfassade mit fast einer halben Million Metallgitterpixeln. Zu den besonderen technischen Lösungen gehört eine vorgespannte Struktur, wie sie üblicherweise im Brückenbau verwendet wird.

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© I VA NE K ATA M A SHVI L I

130 WILLIAM BY ADJAYE ASSOCIATES Jury Winner, High Rise Multi-Unit Housing

130 William ragt mit 66 Stockwerken über 240 Meter in die Höhe. Die luxuriöse Wohnanlage basiert auf dem Konzept einer vertikalen Mikrostadt und beherbergt 242 Wohnungen, Einzelhandelsflächen, einen Health Club, ein Fitnesscenter, ein Kino, Außenterrassen, eine Aussichtsplattform auf dem Dach und einen öffentlichen Parkplatz. Die von Hand gegossene Betonfassade ist eine Hommage an Lower Manhattan.

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© K EVI N SCO T T

SHINSEGAE INTERNATIONAL BY OLSON KUNDIG Jury Winner, Best Large Firm

Das Shinsegae International Building in Seoul, Südkorea, ist ein 15-stöckiges architektonisches Wunderwerk mit Personalbüros, Designstudios, einem Garten und ebenerdigen Einzelhandels- und Restaurantflächen mit Blick auf einen öffentlichen Platz. Über 500 MitarbeiterInnen, die vor der Fertigstellung an unterschiedlichen Orten arbeiteten, finden hier zentralisiert ihren Arbeitsplatz. Für die bewegliche Fassade wurden maßgefertigte Stahlpaneele verwendet.

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DAZZLING

Über Umwege zum SchmuckDesign: Heute führt Ann Perica ihr eigenes Label.

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DIAMONDS IN THE SKY

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Schmuck, den man jeden Tag tragen möchte.

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Bei den Kollektionen von Ann Perica ist Individualität Teil des Programms.

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Das Schöne fasziniert die Bernerin Ann Perica schon immer. Als Visagistin sorgte sie zehn Jahre lang für hübsche Gesichter, heute kreiert sie unter ihrem eigenen Namen Schmuckstücke aus Edelsteinen und Gold. Wie es war, als Newbie in der Schmuckwelt Fuß zu fassen und wie ihr Omas Schmuckschatulle den Weg wies, verrät Ann Perica im Interview. Interview: Marina Warth – Fotos: Livia Bass, Diyala Kayiran, Nadine Ottawa FACES: Was unterscheidet dein Schmuckgeschäft von anderen Juweliermarken an der Zürcher Bahnhofstrasse? Ann Perica: Vor allem die Möglichkeit, ein Schmuckstück individuell erstellen zu lassen. Von der Art des Goldes über die Edelsteine und deren Fassung kann man bei uns alles selbst aussuchen, und wir kreieren daraus dann nach den individuellen Vorstellungen das personalisierte Schmuckstück. Mir war es zudem stets wichtig, die Hemmschwelle bei den KundInnen zu durchbrechen, unser Schmuckgeschäft überhaupt zu betreten. Deshalb wirst du im Gegensatz zu den Juwelieren an der Bahnhofstrasse bei uns keinen Bodyguard finden, sondern musst bei uns einfach kurz klingeln, damit wir dir öffnen. F: Das Schmuck-Business ist nicht nur hinsichtlich der Sicherheit ein ganz besonderes. Welche Dinge in der Branche haben dich überrascht, nachdem du dein Label gegründet hast? AP: Bevor ich mich dazu entschied, selbst Schmuck zu kreieren und zu verkaufen, habe ich lange mit DiamanthändlerInnen und an Schmuckmessen gearbeitet. Dort habe ich mir den Großteil meines Wissens über Edelsteine angeeignet. In dieser Hinsicht hat mich also gar nicht so vieles überrascht. Schwieriger war es für mich dann tatsächlich, zur Chefin zu werden und eigene Mitarbeitende zu führen. Meine Lernkurve in dieser Hinsicht war groß und geht stetig weiter. Auch habe ich gelernt, mehr auf mein eigenes Bauchgefühl zu achten, als bei allem stets andere zu fragen, wie sie etwas handhaben würden. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern lediglich Entscheidungen, die ich so treffe, wie sie zu mir und meinem Schmucklabel passen. F: Wie beschreibst du die DNA und Formsprache von Ann Perica? AP: Als geometrische Formen mit Retro-Touch. Ich stehe auf die Siebzigerjahre und kramte schon als kleines Kind im Schmuckkästchen meiner Oma herum, die viele Teile aus jenem Jahrzehnt besaß. Es ist mir außerdem wichtig, einen Edelstein für sich sprechen zu lassen und diesen nicht mit verschnörkeltem Edelmetall zu überladen. F: Mit dem Schmuckkästchen deiner Oma war der Grundstein für dein heutiges Schmucklabel, das du unter deinem eigenen Namen führst, gelegt. Tatsächlich hält dein CV aber einiges bereit, bevor es zur Gründung kam. AP: Mein Lebenslauf ist tatsächlich irgendwie ein großes Durcheinander. (lacht) Lange dachte ich, meine diversen Stationen würden zusammen gar keinen Sinn ergeben, aber heute weiß ich, dass mir all diese Jobs bei dem helfen, was ich heute tue. Nach der Schule wollte ich unbedingt direkt arbeiten und entschied mich deshalb für die Kaufmännische Lehre anstatt fürs Gymnasium. Anschließend habe ich in Köln eine Visagistenschule besucht und rund zehn Jahre in diesem Business gearbeitet, bevor ich dann doch noch das BWL-Studium absolvierte. Über einen StudentInnenjob gelangte ich als Assistentin jüdischer Diamanthändler an die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Rund zehn Jahre lang habe ich dann weltweit an diversen Schmuckmessen gearbeitet und mich immer tiefer in diese Branche hineinbegeN°12 / 2023

ANN PERICA Schmuck mit Charme: Die Bernerin Ann Perica entwirft unter ihrem eigenen Namen Schmuckstücke, die garantiert nicht in der Schatulle versauern. Über Umwege gelangt die Unternehmerin zum Schmuck und entdeckt ihre Leidenschaft für Edelsteine. Ihr Steckenpferd: Verlobungsringe, die sie mit den jeweiligen Paaren gemeinsam entwirft. Neben den sehr persönlichen, individuellen Teilen kreiert Perica regelmäßig neue Fine-Jewellery-Kollektionen aus Ringen, Ohrhängern und Ketten. Das Design: Minimalismus mit Persönlichkeit. Ann Perica, Seefeldstrasse 73, 8008 Zürich, Schweiz, annperica.com

ben. Bevor ich dann mein eigenes Label gründete, habe ich zudem zwei Jahre lang bei einer Goldschmiedin gelernt, um das Handwerk der Schmuckproduktion besser zu verstehen. F: Klingt, als wüsstest du aber trotz aller Umwege immer genau, was du willst. Ist das so? AP: Ich habe wahnsinnig viele Ideen im Kopf. (lacht) Ich hätte wohl jeden Tag mindestens drei Ideen für ein eigenes Start-up – vom Burrito-Stand bis zum Currywurst-Take-Away in Bern. Vor der Gründung meines Labels habe ich all diese Ideen notiert und mir genau überlegt, was zu meinen Skills und meinen Vorstellungen eines Berufes passen würde. Über einen Schmuckanhänger mit duftender Pomade meiner Großmutter kam ich dann auf die Idee mit dem Schmuck, die mich zur Gründung meines Labels brachte. F: Für deine Schmuckstücke verwendest du aber auch viele Edelsteine. Wie muss man sich die Zusammenarbeit mit diesen HändlerInnen vorstellen? AP: Durch meinen StudentInnenjob hatte ich die Gelegenheit, bereits mit zahlreichen HändlerInnen etwa in New York in Kontakt zu kommen. Diese Connections waren besonders zu Beginn Gold wert, und bis heute ermöglichen es mir diese HändlerInnen, einzelne Steine in Kommission zu nehmen. Das bedeutet, dass ich die Edelsteine meinen KundInnen zeigen und nur jene Teile bezahle, die ich tatsächlich verwenden kann. F: Welche Lücke füllst du im Schweizer Schmuckmarkt? AP: Tatsächlich habe ich meine Nische über meine eigene Verlobung gefunden. (lacht) Gemeinsam mit meinem heutigen Mann bin ich durch die verschiedenen Geschäfte gezogen und habe mir zahlreiche Ringe angesehen. Als ich dann meinen eigenen Ring auf Instagram gepostet habe, wurde ich mit so vielen großartigen Rückmeldungen überhäuft, dass ich wusste: Ich habe meine Nische gefunden. Deshalb kreieren wir Verlobungsringe für alle, die einen individuellen Ring möchten, der trotzdem kein No-Name-Produkt ist. F: Du bist Designerin, aber keine gelernte Goldschmiedin. Hat dich das je behindert? AP: Für verschiedene Menschen war das tatsächlich etwas schwierig zu begreifen, dass ich zwar Ringe designe, diese aber nicht zwangsläufig auch selbst herstelle. In anderen Ländern ist das allerdings ganz normal. Im Gespräch mit einem Goldschmied habe ich dann gelernt, dass gerade dieser Umstand kein Handicap ist, sondern auch ein Vorteil sein kann. Gerade weil ich erst das Design im Kopf habe und mich erst dann um die Umsetzung kümmere, entstehen teilweise ganz neue und spannende Herangehensweisen. Bei neuen Ohrringen kam es dann schon mal vor, dass ich meine Ideen erst mit Kunststoffperlen physisch umsetzte, um meinem Goldschmied zu zeigen, was ich mir genau vorstellte. F: Bei Edelsteinen denkt man schnell an Blood Diamonds. Wo kommen deine Edelsteine her, und worauf musst du achten, wenn du solche Stücke einkaufst? AP: Ich möchte meinen KundInnen absolute Transparenz bieten. Es gibt drei Arten von Edelsteinen: diejenigen, die aus der Erde oder aus dem Meer gefördert werden, 147


jene, die bereits geschliffen wurden und im Handel erhältlich sind, und solche aus dem Labor. Chemisch betrachtet, sind alle drei identisch. Es gibt Argumente für alle drei Arten von Edelsteinen. Bei Labor-Diamanten fällt die teils problematische Schürfung weg, allerdings benötigt die Herstellung aktuell noch sehr viel Energie, und die Preise auf dem Markt sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Sie sind also weniger ein InvestmentObjekt als andere natürliche Edelsteine. Meiner Meinung nach umgibt Altschliff-Diamanten ein besonderer Charme, weil ihre Facetten nicht ganz so perfekt geometrisch sind und deshalb das Licht auf eine etwas andere Art wiedergeben. Weil Edelsteine aus dem Boden immer wiederverwendet werden, ist es enorm schwierig, nachzuvollziehen, aus welcher Mine sie stammen und welchen Weg sie gegangen sind. Diese Rückverfolgung sicherstellen zu können, ist ein Anliegen, das die Schmuckbranche heute sehr beschäftigt. Schließlich liegt es an den KonsumentInnen, zu entscheiden, welche Art von Diamant sie am Finger oder am Hals tragen wollen. F: Wie muss man sich das Business des Diamanthandels denn vorstellen? AP: Tatsächlich ist das ein sehr altmodisches Business, in dem ein Handel oder Verkauf meistens per Handschlag beschlossen und mittels einer handgeschriebenen Quittung festgehalten wird. Als DesignerIn leihst du dir von den HändlerInnen die Steine aus, die für dich interessant sind, zeigst diese deinen KundInnen und bezahlst dann jene, die tatsächlich verwendet werden. Die Welt des Diamanthandels ist klein, und alles läuft auf Vertrauensbasis. Bezahlst du etwa deine LieferantInnen nicht, spricht sich das schnell herum. F: Gibt es einen besonderen Edelstein, an den du dich erinnerst? AP: An einer Versteigerung bei Sotheby’s durfte ich den größten Edelstein aus einem Diadem von Marie Antoinette in die Hand nehmen. Das war ein großer, blauer Tropfen, ein wahnsinnig seltenes Stück! F: Hast du denn auch einen Lieblingsstein? AP: Der Diamant fasziniert mich sehr, weil er sehr hart und robust ist und sich damit bei ganz vielen Designs einsetzen lässt. Ich arbeite sehr gerne mit champagnerfarbenen, grauen oder braunen Diamanten, die man nicht überall sieht. Das Grün von Smaragden zieht mich immer wieder in seinen Bann, allerdings sind diese Edelsteine etwas brüchig und daher schwieriger zu handhaben. F: Mit welchem Blick schaust du dir die Auslagen der Juwelierketten an der Zürcher Bahnhofstrasse an? AP: Einerseits inspirieren mich die Entwürfe der großen MitbewerberInnen und vor allem legendäre Teile wie etwa die Designs von Elsa Peretti für Tiffany & Co. Es ist spannend zu sehen, wie solche bekannten DesignerInnen zu ihrer Zeit mit ihren Schmuckstücken die Branche revolutionierten. Andererseits vergleiche ich auch die Preise und die Qualität der Materialien und Schmuckstücke. Mir ist es sehr wichtig, dass ich Schmuck entwerfe, der lange für Freude sorgt, und ich meinen KundInnen einen guten Service bieten kann. F: Was würdest du an der Schmuckbranche ändern wollen, wenn du könntest? AP: Ich würde mir mehr Transparenz wünschen. Die KundInnen sollen verstehen, weshalb ein Schmuckstück 148

einen bestimmten Preis hat. Viele Menschen begreifen „Die Welt des zu wenig, wie viele Arbeitsstunden etwa in einem indiviDiamantdualisierten Ring stecken. Oft erschrecken sich die SchmuckträgerInnen, wenn sie zum Beispiel ihren Verhandels ist lobungsring verkaufen wollen und den reinen Materialklein, und alles wert von Gold und Edelstein sehen. Erst dann verstehen sie, wie hoch die eigentlichen Produktionskosten sind. läuft auf F: Der persönliche Kontakt mit deinen KundInnen ist ein Vertrauensbasis.“ wichtiger Bestandteil deines Businessmodells. Wie stehst

du zum Onlinehandel, wenn es um Schmuck geht? AP: Ich finde es super, dass man Schmuck auch online bestellen kann. Das Problem sind die großen Unterschiede hinsichtlich der Qualität einzelner Teile, die man durch ein Bild im Internet einfach nicht richtig beurteilen kann. Meiner Meinung nach macht es deshalb absolut Sinn, in einem Geschäft vorbeizugehen, das Schmuckstück in die Hand zu nehmen, anzuprobieren und sich mit der DesignerIn oder der GoldschmiedIn dazu auszutauschen. F: Welches waren bisher deine speziellsten Anfragen? AP: Einmal haben wir für eine Kundin einen Revenge-Ring aus ihrem ehemaligen Ehe- und Verlobungsring kreiert. Dieser Fall stellte auch technisch eine große Herausforderung dar, weil die Fassung extrem verschlungen war und wir die Rubine und Diamanten zusätzlich neu platzieren mussten. Eine andere spannende Geschichte ist jene eines Paares, das getrennt voneinander zu uns kam und für den jeweils anderen einen Verlobungsring gekauft hat. Die beiden fuhren gemeinsam nach Frankreich in den Urlaub, wo sie sich gegenseitig einen Antrag machen wollten. Wir haben dann erfahren, dass die Frau mit ihrem Antrag schneller war. (lacht) F: Sind Verlobungsringe nicht auch ein wenig spießig? AP: Ich beobachte, dass dieser Brauch der Verlobung in der Schweiz gerade erst richtig Aufwind bekommt. Viele Paare, die zu uns kommen, gehen allerdings ganz anders an diese Verlobung heran und lösen sich von der sehr klassischen, traditionellen Vorstellung. Schlussendlich sind Traditionen aber auch immer etwas Schönes – wie bei Weihnachten zum Beispiel. Zudem gibt es so viele Möglichkeiten, das sehr klassische Design eines Verlobungsringes aufzubrechen und neu zu interpretieren. F: Wie beschreibst du die Menschen, die bei dir nach einem Schmuckstück suchen? AP: Als ein sehr modebewusstes Publikum, das nach Individualität strebt und teilweise sogar selbst in gestalterischen Berufen arbeitet. F: Braucht es Trends im Schmuck-Business? AP: Schmuck ist viel weniger schnelllebig als Mode. Im Verständnis der Zeitlosigkeit von Schmuck ticken die SchweizerInnen aber zum Beispiel anders als die AmerikanerInnen, die auch mal viel Geld für ein Trend-Teil ausgeben. F: Wie viele Emotionen stecken in dem Schmuck, den du selbst trägst? AP: Für mich besteht Schmuck eigentlich nur aus Emotionen, und jedes Teil hat eine Bedeutung. Ich trage einerseits das erste Schmuckstück, das ich selbst hergestellt habe, oder andererseits auch Teile, die früher meiner Großmutter gehörten. Auch viele meiner KundInnen kommen zu ganz speziellen Anlässen und in Situationen zu mir, an die sie sich durch den Kauf eines neuen Schmuckstücks erinnern möchten. Sie dabei zu begleiten, ist ein sehr beglückendes Gefühl! N°12 / 2023


Eine handwerkliche Meisterleistung: die FringeOhrringe aus 18-Karat-Gold, Diamanten und weißen Saphiren.

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Palmen, Strand und ein Sonnenuntergang zum Niederknien: Das ist Salalah.

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MYTH

ALADDIN’S PARADISE In den Green Mountains zeigt sich der Oman besonders mystisch.

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Eigentlich gehört der Oman längst auf jede gut sortierte Bucket List, und wer noch nicht da war, hat spätestens mit den beiden Anantara-SchwesternResorts Al Baleed Salalah Resort und Al Jabal Al Akhdar Resort zwei gute Gründe, schleunigst seinen Flug gen arabische Halbinsel zu buchen. Text: Marina Warth – Fotos: Anantara, Tassja Dâmaso Fliegende Teppiche kann zwar auch der Oman nicht bieten, dafür so viel Gastfreundschaft, Nervenkitzel und Abenteuer, dass genug Stoff bleibt für eine ganz eigene Geschichte aus 1001 Nacht. Diese beginnt weit im Norden, in den Green Mountains auf fast 3'000 Metern über Meer, wo die Bergspitzen beinahe die Wolken küssen. Hier befindet sich das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort, das einem mit seiner Lage genug Gründe gibt, morgens frohlockend auf die Terrasse zu springen. Der Blick auf Hügel und Täler nimmt einem noch vor dem mit Mezze gespickten Frühstückstisch den Atem, der spätestens beim Klettern am resorteigenen Steig in Schnappatmung übergeht. Wer das Abenteuer sucht, wandert querfeldein und vorbei an verlassenen Dörfern, kakteenbesiedelten Hängen und mit Granatapfelbäumen gespickten Straßen. Stets mit im Gepäck: Kaffee omanischer Art, versetzt mit Kardamom und Rosenwasser, und Datteln, deren Süße die Zunge Loopings schlagen lässt. Abends blickt man vom Resort auf die Berge, an deren sandfarbenen Gipfeln sich das Licht bricht und diese in mehr Rosatöne taucht als Verliebte auf Wolke Sieben erleben können. Satt gesehen? Wohl kaum, dennoch geht es weiter gen Süden und in Richtung Küste, wo in Salalah nur unweit von der jemenitischen Grenze das Anantara-Schwestern-Resort

Al Baleed Salalah zu finden ist. Ganz klar, dass Aladdin seine Liebste an diesen Ort führen würde, wo Pool und Meer ineinander übergehen wie Sand und Himmel, bevor die Nacht sich über das Hotel legt und über diesen Ort, an dem jegliche Sorgen vom tosenden Ozean weggespült werden. Während auf den Straßen und in den nahe gelegenen Wadis Kamele im Rudel gemächlich ihre Runden drehen, spaziert man durch die großzügige Anlage, ergötzt sich an der Natur, den Geckos, dem vielen Grün und der Lagune, die einen fühlen lässt, als befände man sich am Ufer des Mekong. Das gleichnamige Restaurant verzaubert den Gaumen mit asiatischen Köstlichkeiten, während sich das Buffet des Sakalan jeden Abend einer anderen Küche widmet. Salalah bietet mehr als Strand und kitschige Sonnenuntergänge, und so findet man sich schnell umgeben von begrünten Oasen, am Abgrund reißender Wasserfälle oder auf Klippen, die den Blick auf glasklares Wasser und die eine oder andere planschende Schildkröte freigeben. Zwischen den Wellen springende Delfine brennen sich genauso ins Gedächtnis wie Gespräche mit Menschen, die unter ihren Kutten und Schleiern besonders große Herzen mit sich tragen, dazu gesellt sich dieser Duft aus Weihrauch, dicht und schwer, der einen einlullt wie eine spannende Gutenachtgeschichte.

Palmen und Pool vor der Nase, während einem das Meer zu Füßen liegt.

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Mit Blick auf das umliegende Gebirge geht man im Al Jabal Al Akhdar Resort zu Bett.

ANANTARA AL JABAL AL AKHDAR RESORT Zwei Stunden malerische Autofahrt von Omans Hauptstadt Muscat entfernt, liegt das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort hoch oben und umgeben von Bergen und Hügeln. Geschlafen wird in einem von 82 Zimmern mit spektakulärem Blick auf den Canyon oder in einer von 33 Villen mit oder ohne eigenem Pool. Von der resorteigenen Plattform, auf der übrigens schon Princess Di die Aussicht genoss, überblickt man die auftürmende Bergkette, die besonders bei Sonnenauf- und -untergang für Schmetterlinge im Bauch sorgt. Spielen Natur und Petrus ihr eigenes Spiel, vertreibt man sich die Zeit statt am Pool im Hammam, wo die Hände der Mitarbeitenden auch das letzte bisschen Stress und Anspannung aus den Schultern kneten. Morgens diniert man mit Blick auf die Anlage und bedient sich am Buffet an omanischen und internationalen Köstlichkeiten, abends sorgen drei Restaurants für Abwechslung auf dem Speiseplan. anantara.com/de/jabal-akhdar

Linke Seite:

AL BALEED RESORT SALALAH BY ANANTARA Hier der Sandstrand, dort die Lagune und dazwischen das Al Baleed Resort Salalah by Anantara, dessen Pool das Zentrum der Anlage bildet, die arabisches Flair, minimalistisches Design, grüne Gärten, exotische Pflanzen und Palmen zusammenbringt. 126 Zimmer und Villen mit und ohne Pool bieten Gästen ein Zuhause auf Zeit, das sich nur schwer verlassen lässt, steht einmal die Heimreise an. Am 250 Meter breiten Privatstrand erwarten einen luxuriöse Cabanas und Liegestühle, auf denen man tagelang die Füße in den feinen Sand stecken könnte. Neben den drei Restaurants mit südostasiatischem, mediterranem und täglich wechselndem Menü und den freundlichen Mitarbeitenden das absolute Highlight: das Spa, dessen Behandlungen etwa mit dem für den Oman typischen Weihrauch für besonderes Wohlbefinden sorgen. Dessen Herkunft und Geschichte lässt sich überdies im benachbarten Museum entdecken, das seit Neuestem per kurzer Bootsfahrt auf der eigenen Lagune erreicht werden kann. anantara.com/de/al-baleed-salalah

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SELECTED

Fotos: photoSCHWEIZ

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Wo andere langweiligen Alltag sehen, entdecken FotografInnen neue Welten. Und in genau jene Universen tauchen wir ein, wenn wir durch die Werkschau photoSCHWEIZ schlendern, die vom 12. bis 16. Januar 2024 in Zürich ihre Tore öffnet. Hier werden Schnappschüsse zu Kunst und Gäste zu Fans.

Vorherige Seite:

ANNIINA JOKI Ein gutes Auge und Geduld sind wichtig für eine FotografIn. Attribute, die die Finnin Anniina Joki auf beiden Schultern trägt und mitunter auch in der Brust, wo ihr Herz für die Fotografie schlägt und dafür, mit ihrer Kunst das Bewusstsein der Menschen für das Wesentliche zu schärfen.

CHRISTOPHER BERWING Warum Christopher Berwings Vater ausgerechnet den Wickeltisch in seiner Dunkelkammer aufstellte, könnte eine kuriose Frage sein – doch das ist eigentlich nebensächlich. Was zählt ist, wie der geborene Berliner sich von den chemischen Dämpfen verzaubern ließ und heute seinen fotografierten Orten eine neue, teils sogar surreale Dimension verleiht.

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PASCAL CORBAT In drei Jahrzehnten verändert sich die Welt. Nicht jedoch Pascal Corbats Liebe zur Fotografie, die ihn von der Mode zum Sport und aufs Set großer Werbeshootings brachte. Nun im Fokus: ein Herzensprojekt.

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JÜRG SIGRIST Stück für Stück hat sich der Winterthurer Jürg Sigrist das Handwerk der Fotografie zu eigen gemacht. Erst ein Hobby, ist das Drücken des Auslösers mittlerweile eine seiner größten Leidenschaften und das Fotografieren von Natur und Alltag sowas wie sein Steckenpferd.

MIRIELLE ALINA ROHR Ein Name voller Kreativität und eine Präsenz wie ein Hochhaus: Die Berlinerin Mirielle Alina Rohr studierte in Potsdam und aktuell in Lausanne. Nach ihrer ersten Solo-Ausstellung 2021 lüftet sie einmal mehr den Vorhang und führt uns an der photoSCHWEIZ in ihre ganz eigene Welt.

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SAMUEL SPREYZ Sind schwule cis Männer für immer im Gesundheitssystem gefangen? Wie begehrende Klone unter Chemikalien genießen sie eine neue sexuelle Revolution – und nutzen dafür legale Drogen. Das Verlangen macht sie zu Langzeitpatienten, ein Teufelskreis beginnt. Samuel Spreyz fasziniert dieser Lebensstil aus Drogen, Partys und HardcorePraktiken und gibt diesem in seinen Fotografien ein Gesicht.

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TOBIAS ULBRICH Analog only – unperfekt wie das Leben. Tobias Ulbrich lässt die analoge Fotografie hochleben – und das seit sage und schreibe elf Jahren. Sein Herz hängt an der Street Photography, dem schnellen Klick und diesem kurzen Moment, in dem aus Alltag Kunst wird.

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BUDI Was man über Budi wissen muss? „I’m a student of life“. Während der Pandemie übte sich der ägyptische Künstler im Schauspiel, heute fotografiert er in seiner Wahlheimat New York Menschen, die etwas zu erzählen haben. Er erhielt seinen Abschluss kurz vor dem Ausbruch von Covid-19 und fing nach dem Mord an George Floyd damit an, zu fotografieren.

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SARA DE BRITO FAUSTINO Elf Jahre dauert Sara De Brito Faustinos Liebe zur Fotografie schon an – länger als manche Ehe hält. Die Sterne stehen jedenfalls gut, das Studium ist durch und die Zukunft rosig.

ALESSIO NGU Was auf den Pariser Straßen während der Fashion Week mit einer einfachen Kompaktkamera begann, bildete den Startschuss für Alessio Ngus Fotografie-Karriere. Heute sind seine Werke abstrakter, spannender und komplexer – aber nicht weniger sehenswert.

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BOR CVETKO Ein bisschen verstörend sind die Werke von Bor Cvetko ja schon, die der Masterstudent der ECAL uns da präsentiert. Das Thema: unsere Existenz. Cvetkos Ansatz: Fotografie und digitale Hilfsmittel miteinander zu verschmelzen. Gelungen, finden wir.

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FABIENNE WATZKE Fabienne Watzkes Werke fungieren als kraftvolle Metaphern für unser Leben in dieser hochgradig konstruierten Welt. Watzke regt uns dazu an, über die tiefgreifenden Auswirkungen unserer Existenz auf die Umwelt sowie das wachsende Gefühl der Entfremdung in unserer schnelllebigen modernen Gesellschaft nachzudenken.

MARIA BRUNNER Wer neugierig ist, gewinnt, und wer wagt, tut dies sowieso. Kein Wunder, gehört Maria Brunner mit ihren KI-kombinierten Fotografien zur Crème de la Crème der Schweizer KünstlerInnen.

PHOTOSCHWEIZ Lust, die Welt durch einen anderen Fokus zu sehen? Dann los und hin an die photoSCHWEIZ, die größte Fotografie-Werkschau der Schweiz, die sich vom 12. bis 16. Januar 2024 in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon einquartiert. Über 250 FotografInnen steuern für diese Ausstellung ihre Werke bei – spannende Stunden sind also garantiert. photo-schweiz.ch

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FACES’ FAVOURITES KIND OF MAGIC

MERRYMAKING

Weihnachten ist viel mehr als Klimbim und Kommerz. Wir zelebrieren die wahren Werte des großen Festes und freuen uns übers Zusammensein mit den Menschen, die uns am meisten am Herzen liegen. Zeit, sich bewusst darüber zu werden, was wirklich zählt: die Verbindungen zueinander und zur Natur. Hier kommt Weleda mit ins Spiel, steckt die Natur doch in der DNA der Beauty­Marke. Seit über 100 Jahren zelebriert Weleda das Natürliche und setzt auf zertifizierte Naturkosmetik, deren Inhaltsstoffe entweder aus dem eigenen biologisch­ dynamisch bewirtschaf­ teten Heilpflanzengarten kommen oder ihren Ursprung bei ökologisch und fair produzierenden LieferantInnen finden. Klar, gehören die Produkte von Weleda da auch unter den Baum, damit wir unseren Liebsten Verwöhn­ momente mit gutem Gewissen ermöglichen können. Auf unserer Wish 170

List ganz oben: das Set „Ein Fest für deine Sinne“, dessen Aroma Shower Energy uns mit Ingwer, Citronella und Zedernholz beflügelt. Aroma Shower Relax hilft uns beim Runterkommen und verzaubert unsere Sinne mit Lavendel, Bergamotte und Vetiver. Ein weiterer Liebling, den wir nur zu gerne in Santas Tüte stecken, ist das Geschenk­ set „Verwöhnmoment“. Die Vitalisierungsdusche Sanddorn reinigt und pflegt unsere Haut mit Sanddorn – und Sesamöl. Im Anschluss verwöhnen wir unseren Körper mit der Reichhaltigen Pflege­ körperlotion Sanddorn, die mit Kakaobutter, Sanddorn – und Arganöl in Bio­Qualität für ein tolles Hautgefühl sorgt. Hol dir bei uns eines von je fünf Geschenksets „Verwöhnmoment“ und „Ein Fest für deine Sinne“ für dich und deine Liebsten! Auf faces.ch kannst du direkt am Gewinnspiel teilnehmen.

Whatever will be, will be.

Klebrige Hände, müh­ sames Auftragen, nervige Verpackung: Gründe, sich nicht ordentlich einzu­ cremen, gibt es genug. IONIQ Skincare macht alles anders und setzt uns mit dem IONIQ ONE Sprayer ein Tool zur Seite, das lästigem Eincremen den Garaus macht. Ob Sonnencreme, Tanningöl oder Bodyserum: Als Kartusche eingeschraubt, verteilt das Spraying­Tool das Pflegeprodukt mittels einer patentierten Techno­ logie hochdosiert und in kleinsten Tröpfchen auf dem ganzen Körper. Nachreiben? Pustekuchen! Die Tröpfchen ver­ schmelzen auf der Haut zu einem pflegenden und schützenden Mantel. Innerhalb weniger Sekunden ist dank dem IONIQ ONE Sprayer jeder Zentimeter des Körpers bestens eingecremt. Drei Düsen verteilen die ionisierte Hautpflege als gleichmäßigen Sprühstrahl auf die Haut. Streifenfrei, gut verteilt und so schnell, dass wir dabei nicht

einmal Zeit dafür haben, über die normale Dauer des Eincremens nachzu­ denken. IONIQ Skincare liefert dazu auch gleich die passenden Produkte. Formuliert und hergestellt in der Schweiz, sorgen TAN Medium und TAN Dark für einen gebräunten Teint, das BODY Serum für eine gepflegte Haut, und IONIQ SUN schützt uns mit SPF 15, SPF 30 und SPF 50 vor UVA – und UVB-Strah­ lung. Wer also für die Beauty­Junkies im Freundeskreis oder der Familie noch nach dem passenden Weihnachts­ geschenk sucht, der wird mit dem IONIQ ONE Sprayer und den Produkten von IONIQ Skincare für große Freude sorgen! IONIQ ONE Sprayer, inkl. Clean-Kartusche, ca. 229.–, BODY Serum, 100 ml, ca. 38.–, TAN Medium oder Dark, 100 ml, ca. 30.–, SUN SPF 15, 100 ml, ca. 20.–, SUN SPF 30, 100 ml, ca. 25.–, SUN SPF 50, 100 ml, ca. 28.– (ioniqskin.com)

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FACES Jahresabo 8 Ausgaben für CHF/€ 54.–


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2.11., ERÖFFNUNG MASERATISHOWROOM, ZÜRICH

ACCELERATE Text: Marina Warth Fotos: David Biedert & Maserati Italy Wenn die Marke mit dem Dreizack winkt, kommen sie alle: Binelli Group eröffnete am 2. November 2023 in Zürich sein Schmuckstück von einem Showroom, wo die schicken Vierräder im Rampenlicht miteinander um die Wette glänzen. Und die Sache mit dem Luxus, die hat die italienische Marke einfach drauf. So verbindet Maserati den Charme eines Schneiderateliers mit der Funktionalität einer Werkstatt und einer Prise Laufsteg-BlingBling. Tatsächlich wirken Modelle wie etwa der GranTurismo Folgore oder der Grecale Folgore – beides die ersten vollelektrischen Fahrzeuge von Maserati – wie Models im Rampenlicht. Klar, wurde die Eröffnung mit ordentlich Korkenknallen und einer Gästeliste gefeiert, die jeder Modenschau Konkurrenz macht. Sie alle kommen bald wieder – für eine Spritztour, auf einen Kaffee in der Maserati-Lounge oder um sich über das Programm Fuoriserie als Automobil-DesignerInnen zu versuchen und das eigene Traumauto in 3D zum Leben zu erwecken.

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Highlight: Das stylische Interieur des 450 Quadratmeter starken Showrooms. Fazit: The street is ours. 172

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12 1 Tina Seiler, Partnerin Oppenheim & Partner, Sandra Christen, Influencerin, Elena Steness, Influencerin, Larissa Scarlet Rusca, Digital Marketing Manager The Dolder Grand & Andrea Brotschi, Influencerin 2 Monica Imbrogno, Team Manager Gucci Zürich mit ihrem Sohn. 3 Hier werden Autoträume wahr. 4 Der Maserati Showroom von Binelli Group an der Badenerstrasse 549 in Zürich. 5 Pasquale Sbarra, Gast & Michele Sbarra, Sales Consultant Binelli Group 6 Xenia Tchoumi, Model und Influencerin & Morgan Mesple, Model und DJ 7 Raffaele Tromiro, Napulé, Julian Dubacher,

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Leiter Marketing & Kommunikation Binelli Group, David Rygula, CEO Binelli Group & Antonio Comito, Brand Manager Maserati Binelli Group 8 Marius Baer, Sänger 9 Guillaume Hoarau, Ex-Fußballprofi & Jessie Goldsmith, Sängerin 10 Manuela Frey, Brand Ambassadorin Binelli Group 11 Der brandneue Maserati GranTurismo als vollelektrische Folgore Version. 12 David Rygula, CEO Binelli Group, Luca Delfino, Head of Maserati EMEA, Roland Staehler, Managing Director Maserati DACH & Antonio Comito, Brand Manager Maserati Binelli Group

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8.-16.11., ERÖFFNUNG AUSSTELLUNG PLANET OMEGA, CHELSEA FACTORY, NEW YORK

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OFF TO NEW PLANETS Text: Marina Warth Fotos: BFA Die Geschichte des Schweizer Uhrenbrands Omega liest sich mind­ estens so spannend wie ein Grimm’sches Märchen. Was 1848 in La­Chaux­de­ Fonds begann, wurde Mitte November 2023 in New York gebührend gefeiert. Der Place to be: die Chelsea Factory im pulsierenden Herzen der Stadt, in der die Zeit noch schneller vergeht als irgendwo anders. Der Anlass: die Eröffnung der Ausstellung Planet Omega. Zu sehen gab’s Omegas Meilensteine und die ikonischsten Modelle, die bereits die Hand­ gelenke von Elvis oder Daniel Craig schmückten. Letzterer stattete der Ausstellung übrigens genauso einen Besuch ab wie Nicole Kidman, Cindy Crawford und Kaia Gerber, die dem roten Teppich besonderen Glanz verliehen.

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Highlights: Die Geschichten hinter den Zeitmessern. Fazit: There’s never enough time. 174

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1 Isaac Hindin-Miller mit Fan 2 Daniel Craig 3 Arnaud Michon, Brand Präsident Omega USA, Nicole Kidman & Raynald Aeschlimann, Präsident & CEO Omega 4 Victoria Justice 5 Sean O’Pry, Yada Villaret & Dougie Joseph 6 Noah Lyles 7 Lucien Jornod, Vizepräsident Marketing Omega, Kaia Gerber,

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Cindy Crawford & Arnaud Michon, Brand Präsident Omega USA 8 Die erste Uhr auf dem Mond war die Moonwatch von Omega. 9 Alioune Badara Fall 10 Isabelle Chaput & Nelson Tiberghien, Young Emperors 11 Trang Trinh, Social Media Manager Thom Browne 12 Yesly Dimate

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23.11., FACES PREX-MAS-COCKTAIL, MIO BEI AMANO, MÜNCHEN

THE WORLD IS NOT ENOUGH

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Text: Marina Warth Fotos: Murat Kaydirma Eigentlich bräuchten wir keine Gründe, gemeinsam mit unseren FACESFreundInnen die Gläser klirren zu lassen. Am diesjährigen Pre-XmasCocktail, der in München schon beinahe als jährliches Klassentreffen fungiert, gab es dann neben den schönen Geschichten und der guten Zusammenarbeit im vergangenen Jahr aber doch noch ein paar große Ankündigungen für 2024 zu feiern: FACES ist ab 2024 zusätzlich zur Schweiz und Deutschland auch in Österreich mit am Start, zudem dürfen sich unsere internationalen LeserInnen über zwei internationale FACESAusgaben freuen. Und, weil’s so schön ist, noch eins mehr, kündigten wir in München und zum Sound von DJane Sarica doch auch unsere Partnerschaft mit Forbes an. Drei in eins – und das sorgte bei den rund 90 geladenen Gästen für noch mehr strahlende Gesichter.

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Highlights: All die Schulterklopfer und Begeisterungsstürme unserer Gäste. Fazit: 2024 wird unser Jahr. 176

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1 Anne-Sophie Hubert, Waldburg PR & Alexandra Chizhevskaya, Max Goelitz Galerie 2 Isabella Soric, GHD 3 Aysegül Karli & Litizia Schultheis, beide we.triad 4 Cypselus von Frankenberg, BMW & Jana Schwierczinski, Hugo Boss 5 Kathrin Weber & Fabienne Claudinon, beide Estée Lauder, mit Begleitungen 6 Sina-Jasmin Skroblin, Hublot & Melanie Agnamana, Audemars Piguet

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7 Sarah Kern, Giorgio Armani & Janik Sander, NBCUniversal 8 Thera Richardt, Ingolstadt Village 9 Johanna Nehr, Thomas Sabo & Saboteur, Natalie Manchot, Stylistin & Tobias Graf, Odeeh 10 Laureen Buckenmaier, Panerai & Lars Schüller, Vacheron Constantin 11 Stella Bartsch & Ellen Reimann, beide Etienne Aigner 12 Stefan Berger, Herausgeber FACES & Julia Gelau, Managing Director FACES Germany & Austria 13 Anne-Cathrine Walter & Leonie Blum, beide Lacoste

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WTF

5'800'000 Der Markt für Vintage-, Collectorund Luxusuhren spielt verrückt: Im vergangenen Monat wurde bei Christie’s eine Rolex „GMT-Master“ für 5,53 Mio. Dollar verkauft. Sie gehörte einst Marlon Brando, der die Uhr 1973 für 260 Dollar erstand. Verkauft wurde die Uhr vom selben Mann, der sie vor vier Jahren für 1,95 Mio. Dollar ersteigerte. Bei derselben Auktion fand eine Cartier „Dice“ für 158'000 Dollar einen neuen Besitzer – sie kostete 2014 etwa 10'000 Dollar –, und eine Cartier „Bamboo Coussin“ aus den 70ern brachte rund 57'000 Dollar ein.

2017 kam die Rolex „Cosmograph Daytona“ von Paul Newman für 17,75 Mio. Dollar unter den Hammer. Ein Geschenk seiner Frau – 1972 noch für 210 Dollar. Die Audemars Piguet „Royal Oak“ von Designer Gérald Genta erzielte 2022 bei Sotheby’s 2,4 Mio. Dollar. Die teuerste je versteigerte Uhr kommt aus dem Hause Patek Philippe: Die „Grandmaster Chime“ erzielte 2019 bei einer Charity-Auktion von Christie’s 35 Mio. Dollar. Wie auch die teuerste je online versteigerte Uhr: Bei 5,8 Mio. Dollar fiel im März 2023 der virtuelle Hammer für eine Patek Philippe „Sky Moon Tourbillon“, die 2015 bei Patek Philippe noch 1,2 Mio. Dollar gekostet hatte.

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