Landgefühl 03/2013

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Von Laubenpiepern bis Rosenfans Entdecken Sie mit dem Hamburger Abendblatt Hamburgs Gärten. Kinder schaukeln unter Walnussbäumen, Rosen ranken, in Hinterhöfen gedeihen sogar Feigenbäume und Seidenakazien. Hamburg ist nicht nur wegen der vielen Parks eine grüne Stadt, sondern auch wegen der unzähligen Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Schlendern Sie mit dem Hamburger Abendblatt durch Privatgärten, entdecken Sie englische Landschafts-, Bauern- und Reformgärten und lesen Sie, wie Hamburgs Kleingartenkolonien wuchsen. Wunderbare Fotostrecken und Serviceseiten mit vielen Tipps zeigen: Gartenstolz hat in Hamburg Tradition. Umfang: 208 Seiten

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Telefon 040/3 47-2 65 66 zzgl. € 3,50 Servicepauschale


EDITORIAL

Liebe Leserin und lieber Leser,

Fotos: Ulrichte Schacht, eyeQ – Fotolia.com/fotolia.de

wissen Sie, auf was ich mich jeden Sommer freue? Auf die Knospen meiner kleinen Strauchrose im Garten. Erblühen die ersten gelb-orange-roten Blütenblätter, ist allerdings schnell zu erkennen, dass meine Rose sicher keine richtige Schönheit ist. Aber sie verströmt einen so wundervollen Duft, der allein ausreicht, um ihr den Titel der Blumenkönigin zu geben. Fast unvorstellbar, was da in Norddeutschlands größtem Rosengarten an Duftnuancen in der Luft liegen muss. Allein 900 Rosensorten sind es, die Sie im Rosarium Uetersen in Schleswig-Holstein anschauen, bestaunen und natürlich auch riechen können – ganz ohne Eintritt, denn die schönen Dornengewächse gedeihen in einer öffentlichen Parkanlage. Meine Empfehlung: nichts wie hin! Damit auch Ihre heimische Rosenpracht aufs Beste gedeiht, Schädlinge, Krankheiten und Mangelerscheinungen erst gar keine Chance haben, finden Sie in dieser Ausgabe die besten Tipps und Tricks zur Pflege Ihrer Garten-Königinnen. Ich freue mich übrigens sehr, Sie ab jetzt hier begrüßen zu dürfen und wünsche Ihnen die rosigsten Aussichten für einen schönen Sommer – und natürlich viel Spaß beim Lesen der neuen LandGefühl im Norden. Ihre

Ilka Wirdemann Chefredakteurin

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INHALT 03/2013 TO HuUs 10 Eine Heimat voller Wunder Besuch im ländlichen Gartenparadies 18 Gartendeko von Familie Wunder 26 Prächtige Rosen Die Blume mit den 1000 Gesichtern 36 Mein schöner Garten Kerzenschein für Sommernächte

40 Gartenpflegetipps: Was im Sommer wichtig ist 42 Herzlich willkommen! Dekoideen und Rezepte für ein gelungenes Sommerfest 50 Das alte Zollhaus Rückzugsort an der Flensburger Förde

MiEn NoOrden 60 Strandschätze Spannende Funde an Nord- und Ostsee 62 Juwelen der Meere: Auf der Suche nach Meerglas 67 Die Steine mit Loch: Hühnergötter 68 Basteln mit Strandgut 72 Heike Götz in der Probstei Unterwegs auf dem Ostseeküstenradweg 78 Gartenrouten zwischen den Meeren 80 Landjugend: Frauen am (Hand-)Werk 82 Vielfältige Äcker Schutzgebiete der Stiftung Naturschutz 84 Veranstaltungen im Norden

Pottkieker 88 Auf den Wellen genießen: Kombüsenrezepte 93 Wochenmärkte im Norden 94 Torten von der Schlei Rezepte aus dem „Landarzt“-Café 100 Unser Hofladen des Monats Friesengenuss 4

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Fotos Titel: Helmold & Hertrich, Fotos Inhalt: Anke Schütz, Delius Klasing/Julia Hoersch, Frauke Antholz (2), Hanny Tantau/Hans-Peter Mühlbach, Ingo Wandmacher, Misha Vetter

38 Wasserwelten Die Internationale Gartenschau in Hamburg

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Ein Sommer mit Familie Wunder

Blütenträume im Rosarium

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VUN FRÖHER 102

Die kürzeste Nacht des Jahres: Der Johannistag

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Den Dreh raus Zu Besuch beim Bernsteindrechsler

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Leserbriefe Klönschnack: Neues aus der Region

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Kreuzworträtsel und Verlosung

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Impressum und Rezeptefinder

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Vorschau

Steine mit Loch

Mit dem Rad durch die Probstei So schön wie im Zollhaus

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Segelküche

Schönes aus Strandgut

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Unser LandGefühl des Monats ist …

Foto: Thomas Böhme

… der weite Himmel über dem schier endlosen Strand von St. Peter-Ording. Und die Strandkörbe, die hier hochwassersicher auf Urlaubsgäste warten. Die Einheimischen nennen den rund 12 Kilometer langen und zwei Kilometer breiten Strand einfach nur „Sand“. Mit Recht, denn eigentlich handelt es sich bei dem berühmten Küstenabschnitt vor Eiderstedt um eine riesige Sandbank. Für Fotograf Thomas Böhme (www.meer-watt-kueste.de) ist dieser Moment der Stille vor dem Urlauberansturm das LandGefühl des Sommers!


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Das LandGefühl unserer Leser Unser LandGefühl des Monats ist …

Foto:

… der weite Himmel über dem schier endlosen Strand von St. Peter-Ording. Und die hier hochwassersicher die Strandkörbe, auf Urlaubsgäste warten. Die Einheimischen nennen den meter langen und zwei Kilometer rund 12 Kilobreiten Strand einfach nur „Sand“. Mit Recht, denn eigentlich handelt es sich bei dem berühmten Küstenabschnitt vor Eiderstedt Für Fotograf Thomas Böhme um eine riesige Sandbank. (www.meer-watt-kueste.de) ist dieser Moment der Stille lauberansturm das LandGefühl vor dem Urdes Sommers!

Wir suchen Ihr LandGefühl des Monats!

Liebe Redaktion von LandGefühl im Norden, vielen Dank für diese wunderbare Zeitschrift, wenn es sie nicht gäbe, müsste sie unbedingt erfunden werden. Aber Sie haben sie auf den Markt gebracht und ich bin jedes Mal begeistert von den Fotos, den detaillierten und mit viel Tiefe und Landgefühl geschriebenen Texten, der Auswahl der Beiträge und was weiß ich alles noch mehr.Gerade in der Ausgabe 01/2013 finde ich

sehr viele ganz vertraute Berührungspunkte in unterschiedlichen Beiträgen. Ich genieße jede Seite, zumal ich seit vielen Jahren nicht mehr in meiner Heimat wohne. So habe ich zwischen den Besuchen im schönen Norden immer wieder ein Stück Heimat vorliegen. Vielen Dank dafür und bleiben Sie Ihren Leserinnen und Lesern treu. Hans-Werner Kleindiek

Schicken Sie uns ein Foto Ihres Land­ Gefühls – sei es ein Sonnenuntergang, ein schönes Bild unserer Küstenlandschaft, eine tolle Bastelidee oder ein leckeres Gericht. Die besten Fotos werden hier veröffentlicht. Redaktion LandGefühl im Norden, An der Halle 400 Nr. 1, 24143 Kiel, redaktion@meinlandgefuehl.de Oder online unter www.meinlandgefuehl.de/Fotos * * Mit der Zusendung oder dem Hochladen räumen Sie ein, dass das Foto frei von Rechten Dritter ist und dass der Verlag falke­ media das Foto in seinen Medien bei Nennung des Fotografen veröffentlichen darf.

Besuchen Sie uns! www.facebook.com/ LandGefuehlImNorden

Ein Sonnenuntergang wie im Bilderbuch! Unsere Leserin Sabine Heckt schickte uns dieses herrliche Foto, das sie am Eutiner See aufgenommen hat. Vielen Dank!

Bild idt haben wir dieses m ch -S er üg Kr e rik efeld. Von Hen nter einem Getreid hi n de or N ds al w reifs erhalten. Es zeigt G sommerlich! Wir finden: schön

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Die Zeitschrift ist hervorragend gestaltet. Gute Anregungen zum Basteln, interessante Themen aus allen Bereichen, tolle Bilddokumente und bei den vielen Landzeitschriften, die auf dem Markt sind, hervorragend recherchiert. Nicht zuletzt die gute Bebilderung aus der norddeutschen Region spricht für sich. Ein Kleinod für jeden, der das Heft in die Hand nimmt. Wolfgang Michaelis, Flensburg


Jetzt mit 60 Euro Förderung.

Unsere Pflegeserie. Gegen Sorgenfalten, für alle Pflegefälle.

Alle Sicherheit für uns im Norden.


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Eine Heimat voller

Wunder

Vor elf Jahren haben sich die Wunders bei einer Fahrradtour erst ins Alte Land verliebt und dann in einen reetgedeckten Bauernhof. Dort haben Inke und Dirk sowie die Kinder Freya, Ida und Matz sich ihr ganz persönliches Wunder geschaffen: ein ländliches, wild-schönes Garten-Paradies zum Toben und Entspannen. Text: Christine Böhringer | Fotos: Anke Schütz

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enn sich Dirk Wunder wie an diesem Samstag einfach mal entspannen will, dann setzt er sich in einen Korbsessel auf die Terrasse vor seinem Haus und schaut seinen Kindern im Garten beim Spielen zu. Der Wind trägt Jungslachen herüber, ein Mädchen klettert auf eine Blutbu­ che, ihre Freundin aus der Nachbarschaft schlüpft durch die Hecke. Es riecht nach Sommer und frisch gebackenem Apfel­ kuchen. Schmetterlinge flattern und Vö­ gel ziehen ihre Bahnen am Himmel, nur

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ein paar Deichmeter entfernt fließt die Este. „Wenn ich hier draußen sitze, dann ist das immer wie Urlaub für mich“, sagt Dirk Wunder. „Ich finde, wir haben hier einen friedlichen Ort gefunden.“

Kleinod an der Este Wir – das ist die Familie Wunder: Dirk (49), Inke (46), Matz (11), Ida (7) und Freya (5). Und hier, das ist ein 300 Jah­ re alter, 30 Meter langer und 320 Qua­ dratmeter großer Altländer Bauern­ hof mit einem Garten in Estebrügge bei


Jork. Vor zehn Jahren haben ihn die Wun­ ders gegen eine Wohnung im Hamburger Stadtteil Eppendorf getauscht.

Von der Stadt aufs Land Zuvor hatte das Paar, das ursprünglich aus Nordfriesland kommt, lange in Städ­ ten gewohnt. „Aber uns war schon im­ mer klar: Irgendwann ziehen wir wieder zurück aufs Land“, sagen Inke und Dirk Wunder. „Wir wollten Kinder und uns war wichtig, dass sie in der Natur aufwach­ sen.“ Bei einer Fahrradtour verliebten sie

sich schließlich spontan ins Alte Land – jenem Fleckchen Erde südlich der Elbe, zu dem die Hamburger am Wochenende mit der Fähre übersetzen, weil es so nah an ih­ rer Millionenstadt und doch Welten von ihr entfernt liegt: Während sich auf der anderen Seite des Flusses die weißen Häu­ ser von Blankenese an die grünen Hügel klemmen, ist das Land hier flach, es gibt den Deich, Obstbäume, Fachwerk, Ruhe und viel frische Luft. Zurück von ihrem Ausflug schauten sich die Wunders damals schnell nach

Stockrosen säumen das Altländer Bauernhaus, davor trocknet Wäsche, dahinter grasen Thüringer Ziegen: Familie Wunder hat sich in Estebrügge im Alten Land ein kleines Paradies geschaffen

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„es ist wichtig, dass Kinder in der Natur aufwachsen“, sagt Mutter Inke Wunder. Im Sommer sind Matz (11), Ida (7) und Freya (5) immer draußen, bis es dunkel wird

Matz angelt am Kanal, der sich nach jedem regen mit Wasser füllt. Freya hat Felsenbirnen gepflückt – sie schmecken ein bisschen wie Heidelbeeren. Die Hasen werden aber lieber mit Möhren gefüttert

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Häusern um. „Wir wollten etwas Kleines und Altes“, sagt sie. „Das Gebäude sollte historisch und mit der Gegend verwurzelt sein. Wir wollten uns reindenken und et­ was gestalten“, sagt er. Ein neues Einfami­ lienhaus mit Rollrasen und um das herum erst alles wachsen muss? Das war nicht Wunders Sache. In einer Zeitung stießen sie auf den Hof in Estebrügge. „Eigentlich war er viel zu groß“, sagt Inke Wunder. Sie sahen ihn sich trotzdem an. Bei einem Entscheidungs­Spaziergang um die Alster einigte sich das Paar darauf, ihn zu kaufen und aus dem vorderen Teil des Hofs Ferienwohnungen zu machen. Nicht alle konnten das verstehen: „Beim

ersten Fest vor Ort waren unsere Familien fassungslos“, erinnert sich Dirk Wunder. „Das Gebäude wurde nämlich zuletzt als Obsthof genutzt und daher war alles auf Wirtschaftlichkeit getrimmt.“ Dort, wo die Wunders ihr neues Wohn­ zimmer, eine offene Küche und einen

„Wir wollten etwas Kleines und Altes“ Essbereich mit einem langen Tisch sahen, existierte eine triste Kühlhalle für Obst. Und der Garten, in dem irgendwann ihre Kinder tollen sollten, war eine Wie­ se, auf der ein paar Bäume und ein alter

Geräteschuppen standen. Hier wollten die Wunders ernsthaft leben?

Zum Auftanken der Seele Heute kommen die Verwandten gern zu den Wunders. Sie setzen sich auf die Bank vor der ehemaligen Kühlhalle und lehnen sich in ein rotes Kissen, in das der Spruch „Tagträumen ist nicht ver­ lorene Zeit, sondern Auftanken der Seele“ gestickt ist. Sie legen sich in die bunt gestreifte Hängematte oder hocken sich auf die runde Bank, die den Stamm eines Walnussbaumes wie ein Serviettenring umfasst. Hier essen Dirk, Inke, Freya, Ida, Matz und natürlich auch Dirks Mutter, die im mittlerweile

Schön schlicht: Holz, Fliesen und Stein prägen das Innere des alten Bauernhauses. Inke Wunder hat ein Händchen fürs Dekorieren. Die Blumen dafür gibt’s direkt vor den Fenstern im eigenen garten

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Die runde Bank unter dem Walnussbaum ist einer der Lieblingsplätze der Wunders. Hier genießt die Familie im Sommer nachmittags im Schatten der großen Krone selbst gebackenen Kuchen

umgebauten Schuppen lebt, nachmittags im Schatten der ausladenden grünen Kro­ ne am liebsten selbst gebackenen Kuchen. Die Kinder schlingen dann schnell, denn sie haben keine Zeit, sie müssen schließ­ lich Vogelfedern sammeln, im Kanal an­ geln, die Kaninchen streicheln oder sich gemeinsam mit den Nachbarskindern ver­ stecken. Einen Fernseher haben die Wun­ ders nicht. Und den brauchen sie auch nicht: „Im Sommer spielt sich das Leben immer draußen ab, bis es dunkel wird“, sagt Inke Wunder.

Gartenparadies für jeden Ihr Garten ist selbst ein kleines Wunder – sie hat auf 2.900 Quadratmetern aus der wilden Wiese ein grünes Paradies für Er­ wachsene und Kinder erschaffen. „Das Geheimnis ist, dass wir nicht nur im Haus, 16

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sondern auch im Garten kleine Räume für jeden eingerichtet haben“, sagt Inke Wunder. Selbst geflochtene Zäune aus biegsamen Weiden markieren Wege und unterteilen das Grundstück in verschie­ dene Bereiche. Drei Meter hohes Schilf schützt eine Sonnenliegefläche. Dirk, Zimmermann und Bauingenieur, hat sie wie die Möbel im Haus selbst gebaut – er ist groß, und normale Liegen sind für ihn oft zu klein. Dahinter schmiegt sich ein Bauerngarten mit Stockrosen, Kornblu­ men und Mohn an der Wand des Hauses entlang. Ein paar Schritte weiter schir­ men Buchenhecken Matz‘ Reich ab: ein Stelzenhaus, in das man nur mit einer Pi­ ratenleiter kommt. „Ich habe zu Papa ge­ sagt, dass wir Kinder auch einen Platz nur für uns brauchen“, erzählt Matz. Seine Ini­ tialen „MW“ hat der Junge schon mit wei­

ßer Farbe an die Tür gepinselt. „Ich weiß nicht, was da oben ist“, sagt Mutter Inke. „Dort herrscht elternfreie Zone.“

Detektivclub im Garten Aber auch in den anderen Ecken gibt es für die Kinder viel zu entdecken: Thü­ ringer Ziegen grasen in einem Gehege. Hasen dösen in einem anderen in der Sonne. Wenn es regnet, läuft der Kanal hinter dem Schuppen voll, im Winter friert er zu, dann können die Kinder da­ rauf sogar Schlittschuhlaufen. An einem Kirschbaum hängt ein Schiffsfender, auf dem man schaukeln kann. Neben der Sandkiste verbirgt sich ein Brunnen un­ ter der Erde, aus dem die Familie mit ei­ ner Pumpe kühles Wasser holt. Gerade haben Matz, Ida und Freya einen Detek­ tivclub gegründet. „Wir übernehmen


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Johannis-Stachelbeerkuchen Zubereitungszeit 1 Std. Zieh- und Kühlzeit je 30 Min. Garzeit 6 Min. Backzeit 35 Min. Zutaten für einen Kuchen

Fotos: iStockphoto/Marek Mnich, Marholev

• 600 g rote Stachelbeeren • 200 g Rote Johannisbeeren • 600 g Gelierzucker 1:1 • 200 g Mehl Type 405 • 100 g Zucker • 1 EL Vanillezucker • 1 Prise Salz • 50 g gemahlene Mandeln • 1 Eigelb • 100 g warme Butter AuSSerdem • Mehl und Fett für die Form • Trockenerbsen zum Blindbacken

Zubereitung 1. Stachelbeeren und Johannisbeeren waschen und von den Stielen befreien. Die Stachelbeeren mit dem Gelierzucker in einen großen Topf geben, verrühren und ca. 30 Min. ziehen lassen.

Von der Hand in den Mund? Nein, heute lieber erst in den Ofen! Aus den Stachelbeeren hat Inke Wunder einen leckeren Kuchen gemacht – und Freya hat beim Teigrühren geholfen

2. Für den Teig das Mehl mit Zucker, Salz, Mandeln, Eigelb, Butter und 2 EL Wasser verkneten. Eine Kuchen- oder Tarteform (26 cm) einfetten und mit etwas Mehl bestäuben. Den Teig auf die Größe der Form ausrollen, hineinlegen, Ränder etwas andrücken und mit einer Gabel mehrfach einstechen. Für ca. 30 Min. kalt stellen. 3. In der Zwischenzeit die gezuckerten Stachelbeeren einmal aufkochen und 6 Min. sprudelnd kochen lassen. Gelegent­

lich umrühren. Die Johannisbeeren ein­ rühren und abkühlen lassen. Dabei ab und zu umrühren. 4. Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backpapier auf den Teig legen, Erbsen einfüllen und den Teig auf der unteren Schiene ca. 20 Min. backen. Aus dem Backofen herausnehmen, Erbsen und Backpapier entfernen. Die eingekochten Beeren gleichmäßig auf dem Teig vertei­ len und für weitere 15 Min. backen. Etwas abkühlen lassen und genießen. 03/2013

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Die Sonnenliegefläche hat Vater Dirk als Zimmermann selbst gebaut. Darauf passt sogar die ganze Familie. Das drei Meter hohe Schilf schirmt ab und schützt vor fremden Blicken

Tipp Urlaub im Alten Land: Die Familie Wunder vermietet in ihrem mehr als 300 Jahre alten Fachwerkhaus auch Ferienwohnungen – Bilder, Informationen und Preise finden Sie im Internet unter www.schoene-ferienwohnung-altes-land.de

jeden Fall – ohne Honorar!“, werben sie auf Holztafeln. Und wenn sie von der vie­ len unbezahlten Spurensuche Hunger ha­ ben, dann müssen sie einfach, egal wo sie sind, nur kurz zur Seite greifen: Überall wachsen Beeren – süße Himbeeren, säu­ erliche Stachelbeeren oder Felsenbirnen, das sind bläuliche apfel­ förmige Früchte, die ge­ sund sind und ein biss­ chen wie Heidelbeeren schmecken. „Ich finde es wichtig, dass man durch den Garten gehen und naschen kann“, sagt Inke Wunder. Daher hat sie da­ für gesorgt, dass es über­ all „Naschplätze“ gibt.

„Ich finde es wichtig, dass man durch den Garten gehen und naschen kann“

Wie die Villa Kunterbunt Ihren Garten nennt sie „Pippi-Lang­ strumpf-Garten“. Weil hier so vieles selbst gebaut ist, weil einiges krumm und schief ist wie im Haus und weil Unkraut wie 18

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Giersch wachsen darf. In­spirieren lässt sich die gelernte Arzthelferin dabei von dem, was bereits vorhanden ist, oder was die Natur hergibt: Vor dem Haus hat die Familie Steine verlegt, die vorher den Bauern als Tropfkanten dienten. Eine alte Dalbe dient als Fuß für einen Gartentisch. In den Bäumen klackern Mobiles aus Hühnergöt­ tern im Wind. Auf Ti­ schen und Fensterbänken stehen Körbchen, Gefäße aus Ton und kleine selbst gebastelte Holzschiffe. Inke Wunder dekoriert eben gern – drinnen wie draußen. „Manchmal komme ich abends nach Hause und habe das Ge­ fühl, dass irgendetwas anders ist“, sagt Dirk Wunder und grinst. „Einiges sucht hier eben immer noch sei­ nen richtigen Platz.“ Aber nicht die Wun­ ders, die haben ihren in ihrem kleinen Wunderland schon längst gefunden.


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1. Mobiles aus Hühnergöttern klackern im Wind. Praktisch, dass die Steine, die als Glücksbringer gelten, schon von Natur aus Löcher haben – Inke Wunder musste sie nur noch mit einer Schnur verbinden 2. Das ist von mir! Mats präsentiert ein Kunstwerk aus Federn und Ästen. Viele Spielsachen hat er nicht: Fast alles, was er zum Basteln und zum Toben braucht, findet er draußen im Garten

2.

3. Flechtwerk: Zäune aus Weiden helfen Inke Wunder dabei, das Grundstück in verschiedene Bereiche zu teilen. „Ich habe einen Pippi-Langstrumpf-Garten“, sagt Inke Wunder. Ein bisschen wild und wunderbar natürlich 03/2013

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Klönschnack

Geschichten, Neuigkeiten, Empfehlungen und Wissenswertes aus unserem Land

Als „Amazonas des Nordens“ wird der Peene­ strom in Mecklenburg-Vorpommern bezeich­ net. Die Peene gehört zu den letzten unver­ bauten Flüssen Deutschlands. Bei Boots- und Kanutouren lassen sich regelmäßig die hier beheimateten Seeadler, Biber und Eisvögel beobachten. Touren, Kurzurlaube und Infos unter www.abenteuer-flusslandschaft.de

Erleben, wie es früher war Wie die Bäuerin früher Haus und Hof organisierte, während die Männer die Felder bestellten, erleben die Besucher des Museumshofes Lensahn hautnah.

Der Hof wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Prienfeldhof am Ortsrand von Lensahn begründet und bis 1992 als landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb bewirtschaftet. Seitdem dienen Land und Gebäude als Museumshof. Exponate und Fotodokumentationen in authentischer Umgebung nehmen die Gäste mit auf eine Reise in die Zeit ohne Industrie und Technik. Neben den landwirtschaftlichen Gebäuden und Geräten ist das Museum vor allem für den idyllischen Bauerngarten und seinen Naturlehrpfad mit über 550 verschiedenen Obst-, Nutz- und Ziergehölzen bekannt. Museumshof Lensahn, Prienfeldhof, 23738 Lensahn, Tel.: 04363/91122, www.museumshof-lensahn.de

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Fotos: Abenteuer Flusslandschaft, George Chernilevsky/ Wikipedia , Museumshof Lensahn (3), shutterstock, Stiftung Naturschutz, www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke

Unterwegs auf der Peene


Hund und Herrchen Im Urlaub möchte man seine Liebsten um sich herum haben – für viele gehört dazu natürlich auch der Hund. Zahlreiche Orte entlang der Nordund Ostseeküste haben mittlerweile Strandabschnitte für die Vierbeiner freigegeben, an denen die Tiere un­ gestört toben und spielen können. Infos unter www.hundestrand.eu

Siebenschläfer Besorgt schauen wir am 27. Juni auf das Wetter, denn es ist der Siebenschläfertag. Da gilt die altbekannte Bauernregel: „Regnet’s am Siebenschläfertag, so regnet’s sieben Wochen danach.“ Haben wir also Ende Juni eine regenstarke Zeit, so müssen wir mit einem arg feuchten Juli und August rechnen. Bauernregeln haben immer eine alte Geschichte und beruhen auf seit Generationen nachweisbaren Erfahrungen. Häufig versteckt sich auch ein kirchliches Brauchtum dahinter. Wie beim Siebenschläfertag, der auf einer vorderasiatischen Legende beruht und von sieben Glaubensbrüdern (Constantinus, Dionysius, Johannes, Malchus, Martinianus, Maximianus und Serapion) berichtet, die zur Zeit der Christenverfolgung in einer Höhle eingemauert und auf wundersame Weise erst

Ewigkeiten später schlafend aufgefunden wurden. Die Höhle war jahrhundertelang eine Wallfahrtsstätte. Heute ist sie samt Basilika eine heilige Stätte für Christen und für Muslime, denn die Legende ist auch im Koran niedergeschrieben. Zum Nachlesen: Die Brüder Grimm haben daraus die „Legende des Siebenschläfers“ verfasst. Übrigens Es gibt auch einen ganz lebendigen Siebenschläfer – ein nachtaktives, mausiges Nagetier, das einen sieben Monate langen Winterschlaf hält! Jutta Kürtz

Kolumne „Schräge Vögel“

Der Piepaal

Neulich habe ich einen leibhaftigen Piepaal gesehen. Genauer gesagt eine Sie. Sie war ungefähr einen Meter fünfzig kleiner als ich und, ich muss es zugeben, erheb­ lich schlanker. Auch kann sie etwas, das ich sicherlich nie lernen werde: mit dem Darm atmen! Das ist bei ihrer Lebens­ weise sehr praktisch, denn als Schlamm­ peitzger, so ihr hochdeutscher Name, durchwühlt sie den Grund von schlammi­ gen Gräben nach Würmern und Schne­ cken und übersteht ohne Probleme sogar längere Trockenperioden. „Aal“, das war mir schnell klar, als ich ihren schlangenartigen, etwa 30 Zenti­ meter langen, dunkelbraun-gelblich ge­ musterten Körper sah. Aber woher hat sie das „Piep“? Nun ja, hin und wieder wird mit dem Darm eben nicht nur ein­ geatmet. Ganz undamenhaft entweicht ihr dann über diesen Weg, nicht ganz geräuschlos, auch etwas Luft. Kurz: Der Piepaal piept beim Pupen. Ihre südlichen Verwandten scheinen sich dabei derber zu äußern: In Österreich heißt der euro­ paweit geschützte und hochspezialisierte Fisch „Furzgrundel“. Dem Piepaal und anderen „schrägen Vö­ geln“ können Sie auf den „Extratouren“ der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein begegnen. Mehr unter www.sn-sh.de Ingrid Schulze ist Mitarbeiterin im Bereich Kommunikation bei der Stiftung Naturschutz und beneidet den Schlammpeitzger um die Möglichkeit, sich bei Stress einfach in den Schlamm einzubuddeln und abzuwarten

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Golfen & genießen: Schnuppertag auf Gut Apeldör zu gewinnen! „Golf ist ein Spaziergang mit Hindernis­ sen“, befand einst der berühmte Schriftstel­ ler Mark Twain – aber für Golfer ist der Weg von Loch zu Loch der schönste Spaziergang, den sie sich vorstellen können! Warum das so ist und wieso dieser Sport weltweit Mil­ lionen von Menschen fasziniert? Probieren Sie es doch einfach mal selbst aus! Wir laden Sie herzlich ein zum LandGefühl-Golftag auf Gut Apeldör am Sonntag, 15. September. Eine Autostunde von Hamburg entfernt können 30 Leser und Leserinnen in traum­ hafter Landschaft testen, wie ausgeprägt ihr Ballgefühl ist. Gut Apeldör ist mit insgesamt 27 gepflegten Bahnen, einem komfortablen Golf-Hotel und einem Gutshofrestaurant, das seine Gäste mit gutbürgerlicher Küche verwöhnt, ein wahres Paradies für Golfer. Und die perfekte Umgebung, um den Sport

Ihre Teilnahme am Golf-Schnuppertag Versuchen Sie Ihr Glück und nehmen Sie online teil unter www.meinlandgefuehl.de/golf Wir wünschen Ihnen viel Glück bei der Verlosung und einen tollen Tag auf Gut Apeldör!

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Einsendeschluss: 14. August 2013

Fotos: shutterstock (4)

kennenzulernen. Einen ersten Eindruck bekommen Sie unter www.apeldoer.de. Wir verlosen für 30 unserer Leserinnen und Leser einen Schnuppertag am Sonntag, 15. September, ab 10:30 Uhr mit Einführung ins Golfspiel, Mittagessen und Turnier. Falls Sie bereits begeisterter Golfer sind, haben wir einen Tipp für Sie: Für 555 Euro können Sie auf Gut Apeldör eine „JahresFlatrate“ buchen, mit der Sie dort golfen und übernachten können – und zwar so oft Sie wollen (gilt nur Do/Fr & So/Mo).


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Es ist ein Kraut gewachsen Kräuter, wohin das Auge blickt. Dazu ein zarter Hauch von „Tausend und eine Nacht“ in der Luft: Der Kräuter­ park Stolpe ist ein idyllisches Ausflugsziel für alle gro­ ßen und kleinen Naturfans. Hier wachsen rund 600 Heil- und Würzpflanzen. In den Heilpflanzenbeeten – den Herzstücken des Gartens – erfahren Besucher, wel­ che Pflanzen bei welchen Beschwerden helfen können. So gibt es neben dem Beet für Atemwegserkrankungen auch ein Bauchweh- und ein Frauenkräuterbeet. Zu einer kurzen Reise durch die Klimazonen der Pflanzen lädt die begehbare Kräuterspirale ein. „Ge­ schichte zum Anfassen“ heißt das Motto des kleinen Kräutermuseums. Im urigen Laden gibt es weit mehr als nur eine große Auswahl an Topfkräutern. Außerdem lädt das Café re-natur mit selbst gebackenem Gebäck zum Verweilen und Genießen ein. Kräuterpark Stolpe, Am Pfeifenkopf 9, 24601 Stolpe, Öffnungszeiten März–Oktober: Di–So 10–18 Uhr, www.kraeuterpark.de

Besuchen Sie uns bei Facebook!

Mehr als 100 Luxusliner passieren jeden Sommer den Nord-OstseeKanal und ziehen Jung und Alt an die Ufer der Wasserstraß. Sie kommen, um die imposanten Majestäten der Meere zu bestaunen. Eine Liste der Kreuzfahrtschiffe, die in diesem Jahr den Kanal durchfahren, können Sie hier herunterladen: www.tag-nok.de Wir zeigen tolle Fotos mit den schönsten Seiten des Nordens, veröffentlichen Bildeinsendungen von Leserinnen und Lesern, verlosen tolle Preise, verraten norddeutsche Rezepte und verkünden wichtige Termine und Neuigkeiten aus der Redaktion. Wo? Natürlich auf unserer Facebook-Seite. Wenn Sie nichts verpassen wollen, dann werden Sie Fan von LandGefühl im Norden! Sie haben interessante Tipps und Neuigkeiten, die Sie nicht für sich behalten möchten? Gerne dürfen Sie eigene Bilder, Rezepte und Termine mit den Fans und uns teilen. Wir sehen uns auf Facebook! www.facebook.com/LandGefuehlImNorden

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Fotos: KräuterPark Stolpe (3), Touristische Arbeitsgemeinschaft NOK

Schiffe gucken


Der Feine aus Marne

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Foto: Gert MĂźller, Verein Freunde und FĂśrderer des Rosariums Uetersen e. V.

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To Huus

Die Blume mit den 1000 Gesichtern

Sie lässt uns an Leidenschaft und Liebe denken, verzaubert uns mit Vielfalt und mit betörendem Duft: die Rose. Und nirgendwo lässt sie sich erleben wie in Uetersen, der Stadt der Rosen. Text: Birgit Schmidt-Harder

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enn im Juni endlich die warme Luft übers Land flirrt, dann wissen sie in Uetersen: Jetzt ist die Zeit der Königin. Der Blumenkönigin. Die Zeit der Rosen. Nun öffnen sich die zarten Knospen, blühen auf, um in voller Fülle zu erstrahlen. Überall im ganzen Land kann man sie nun sehen: Sie schmücken alte Bauernhäuser, ranken sich elegant um Laubengänge und halten mit wippenden Köpfen in unseren Vorgärten Hof, während Bienen und Hummeln sie sanft umschwirren. Doch nirgendwo blühen die Rosen schöner als in dem kleinen Örtchen Uetersen. Rosenstadt nennt sich das knapp 18.000 Einwohner große Städtchen voller Stolz. Es hat auch allen Grund dazu. Mitten im Ort liegt ein Rosengarten, der seinesgleichen sucht: Mehr als 900 Rosensorten und Wildrosenarten in über 30.000 Rosenpflanzen gedeihen dort 03/2013

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To Huus

an einem herrlich romantisch angelegten Wasserbecken, umringt von betörender Farb- und Blütenpracht. 1934 auf 5,2 Hektar angelegt ist es das älteste und größte Rosarium Norddeutschlands.

Rosige Vielfalt Hier wächst und gedeiht dank des lockeren Bodens und des milden Klimas alles, was in der Rosenwelt Rang und Namen hat: buschige Wildrosen, betörend duftende Historische Rosen, widerstandsfähige Kleinstrauchrosen und so ziemlich jede prämierte Edelrose der Welt. Man findet auch schwarze Rosen hier oder grüne und sogar die berühmten blauen. Die natürlich nicht richtig blau, sondern eher lila sind, weil Rosen aufgrund ihres Stoffwechsels und des damit verbundenen pH-Wertes keinen blauen Farbton bilden können. Dass das Rosarium heute so ist, wie es ist und jedem Besucher jederzeit kostenlos zur Verfügung steht, verdankt es seiner Stadt und ihren Menschen. Menschen wie Stefanie Schmedes (40), Leiterin des städtischen Baubetriebshofes und verantwortliche Landschaftsarchitektin. Zusammen mit sechs Stadtgärtnern kümmert sie sich um Pflege und Weiterentwicklung des Rosariums und ist mit seinem Zustand gerade sehr zufrieden. Vor vier Jahren wurde das Rosarium

anlässlich seines 75-jährigen Bestehens komplett renoviert. Doch allein könnte die Stadt sich die Kosten (jährlich im sechsstelligen Bereich) gar nicht leisten. Wichtigster Verbündeter im Kampf um seinen Erhalt ist sein Förderverein „Freunde und Förderer des Rosariums Uetersen e. V.“ (2007 gegründet, 114 Mitglieder). Er sammelt Spendengelder, sucht Pflanzenstifter, macht Werbung, veranstaltet Schnittkurse und Stammtische, schuf einen einzigartigen Lehr- und Duftgarten und hilft bei der Organisation des jährlichen Rosenfestes, das dieses Jahr am 29. und 30. Juni gefeiert wird. Zwei seiner Mitglieder, die Biologen Hanny Tantau und Hans-Peter Mühlbach, schrieben sogar ein wunderbar kompaktes Buch und Nachschlagewerk über das Rosarium. Eine der wichtigsten Aufgaben des Vereins sind die sonntäglichen Führungen im Rosarium, die botanisch herzerfrischende Leckerbissen sind. Das liegt vor allem an den beiden Führern: Gerd Testorf (75) und Hans-Heinrich Kruse (71). Mit Ur-Uetersener Charme und Schabernack erzählen sie Wissenswertes, Kluges und Anekdotisches rund um Rosen und Rosarium. Was diese Herren nicht über Rosen wissen, ist der Rede auch nicht Wert. Beide sind vom Fach und waren vor ihrem Ruhestand als Gärtnermeister

Buchtipp Das Buch zum Rosarium – mit Entwicklungsgeschichte, Rundgang, Lageplan und allen Rosensorten: „Rosarium Uetersen – Die ganze Rosenvielfalt in Wort und Bild“ von Hanny Tantau und Hans-Peter Mühlbach, Boyens, 12,90 Euro 28

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Die Historischen Rosen wie diese wunderschöne Bourbonrose haben im Rosarium einen eigenen Bereich. Kletterrosen (oben rechts) ranken an eigens errichteten Pyramiden gen Himmel. Jedes Jahr werden beim Rosenfest eine Rosenprinzessin (Bild Mitte) und eine Rosenkönigin gewählt


Rosarium Uetersen Wassermühlenstraße • 25436 Uetersen • www.rosarium-uetersen.de Eintritt frei, jederzeit zugänglich Jeden Sonntag vom 22. Juni bis 8. September gibt es kostenlose Führungen durchs Rosarium. Beginn: 10:30 Uhr, Dauer 1 bis 1 ½ Stunden, Treffpunkt: Hoteleingang Parkhotel Rosarium an der Berliner Straße Bei gutem Wetter in der Rosensaison außerdem jeden Sonntag um 15 Uhr: Rosenkonzert, Pavillon Rosenfest: 29. und 30. Juni 2013

Fotos: Klaus Plath, Gert Müller, Hanny Tantau/Hans-Peter Mühlbach, Boyens-Verlag

Webcam: www.uetersen.de/rosen-cam.html

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Auf den Schnitt kommt es an Rosen werden geschnitten, wenn die Forsythien blühen. Generell gilt: Rosen auf ein Drittel runterschneiden (Stammrose: Krone auf ein Drittel verkleinern). Ausnahme: Kletterrosen – sie blühen nur an den Vorjahrestrieben.

Beet- und Edelrosen

Auf vier oder fünf Augen (Knospen) herunterstutzen: kleinblättrige Pflanzen bis auf eine Handbreit über dem Boden, großblättrige Pflanzen bis auf zwei Handbreit über der Erde. Schnittabfälle entfernen, damit Schädlinge und Krankheiten sich nicht ausbreiten können.

„Abraham Darby“ ist eine starkwüchsige Strauchrose und stammt aus der Kollektion eines englischen Züchters

Die „Mozart“ ist öfterblühend und pflegeleicht

Strauchrosen

Diese Edelrose ist nach der Schauspielerin Marie Luise Marjan benannt

Sie werden vorsichtig beim Schneiden behandelt: Zu dicht stehende Triebe werden ausgelichtet, den Rest schneidet man lediglich ein wenig in Form und entfernt krankes, totes oder zurückgefrorenes Holz.

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mit eigenen Rosen-Anbaubetrieben selbständig. Und je länger man ihnen zuhört, um so mehr wird klar: Rosen haben und hegen – das ist eigentlich gar nicht so schwer. Sondern hat in erste Linie nur etwas mit Liebe zu tun. „Es gibt nur ein paar Dinge, auf die man achten sollte“, erklärt Gerd Testorf. „Als Erstes müssen Sie den richtigen Standort aussuchen“, sagt er. „Eine Rose braucht Licht, mindestens sechs Stunden Sonne am Tag, und sollte weder direkt an einem Weg noch zu dicht an einer Hauswand stehen.“ Auch nicht zu dicht an anderen Pflanzen. „Die Rose braucht Luft.“ Ok. Und dann? „Dann“, sagt sein Kollege Kruse verschmitzt, „suchen Sie sich genau die Rose aus, die Ihnen gefällt. Welche Rose zu Ihnen passt – das ist reine Geschmackssache.“ Manche mögen’s nostalgisch gefüllt, andere robust, die Nächsten lieben Bodendecker oder Kletterpflanzen.

Diese zarte Kleinstrauchrose heißt, kein Witz, „Aspirin“. Sie trägt das ADRZertifikat und gilt als sehr widerstandsfähig. Bei kühlem Wetter färben sich die Blüten zartrosa

Fotos: Gert Müller, Hanny Tantau/Hans-Peter Mühlbach

Rosen–das ganze Jahr Die Auswahl ist fast grenzenlos. Mehr als 30.000 Rosensorten gibt es weltweit. Früher wurden nur sogenannte wurzelnackte Rosen im Frühjahr und Spätherbst verkauft, weil man Rosen nur dann – sie liegen quasi im Winterschlaf – pflanzen konnte. Heute bekommt man das ganze Jahr blühende Rosen im Topf. Container-Ware nennt der Fachmann das. „Die können Sie immer und jederzeit einpflanzen“, sagt Gärtnermeister Kruse und

grinst. „Aber dafür ist sie auch doppelt so teuer wie Wurzelware.“ Er selbst würde, klar, seine Rosen nur bei einem namhaften Züchter (z. B. Rosen Tantau, www.rosen-tantau. com, W. Kordes’ Söhne, www.kordes-rosen.com und BKN Strobel, www.bkn.de) kaufen. „Aber Gartencenter geht auch.“ Nur Rosen aus dem Supermarkt – da würde er die Finger von lassen. „Die sind ja manchmal schon richtig ausgetrieben oder vertrocknet.“ „Wichtig ist“, sagt Gärtnermeister Testorf, „dass die Rose okuliert, also veredelt ist.“ Aha. Und das heißt? „Sie kennen doch diese kleinen Töpfchen mit den kleinen Rosenknospen?“ Nicken. „Das sind Stecklingsrosen: Abgeschnitten und im Treibhaus in die Erde gesetzt“, erklärt Testorf. „Ein typisches Wegwerfprodukt. Finger weg davon. Wenn man diese Stecklinge nach draußen pflanzt, stellt man fest: Sie sind nicht frosthart, krankheitsanfällig und haben eine schwache Wurzel.“ Eine veredelte Rose allerdings, so der Gärtnermeister, sei etwas ganz anderes. „Eine veredelte Rose hat eine fremde Wurzel, die sogenannte Unterlage: Sie wird auf eine Wildrosenwurzel wie z. B. die Hundsrose aufgesetzt.“ Der Vorgang des Veredelns, des Okulierens,

Das Rosarium ist weitläufig mit vielen Plätzen zum Verweilen angelegt. Weil die Rosen in Gruppen zusammenstehen, wirkt die Blütenpracht im Hochsommer nahezu überwältigend

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Dieses Werkzeug brauchen Sie

Rosengabel

Die Zinken der Rosengabel lockern und lüften die Erde, ohne dabei das empfindliche Wurzelwerk der Rosenpflanzen zu beschädigen. Ca. 24 Euro, www.manufactum.de

Rosenentdorner

Die Rose in die Metallhalterung klemmen und diese am Stiel entlangziehen. So werden Dornen und Blätter entfernt. 11 Euro, www.dekohit.de

Echte Rosenkavaliere: die Gärtnermeister Gerd Testorf (oben) und Hans-Heinrich Kruse

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Baumsäge

Durchs Ziehen sägen die scharfen Zähne mühelos und sauber durch Äste. Die Klinge der Baum- und Rosensäge ist einklappbar. 33 Euro, www.mein-taschenmesser.de

ist eine Kunst: Von der zu veredelnden Rosensorte wird ein schlafendes Auge oder auch Knospe (biologisch korrekt Meristem) herausgeschnitten, unter die Rinde der Unterlage (also der „fremden“ Wurzel) geschoben und mit einem Gummi verschlossen. Aus diesem Auge treibt dann die nun veredelte Rose aus. Bei Obstbäumen wie Apfel, Birne oder Kirsche, die auch zur Familie der Rosengewächse gehören, wird das ganz genauso gemacht. Der Vorteil dieses Verfahrens: „Wir haben nun eine Rose mit einer widerstandsfähigen, gesunden Wurzel“, sagt Kruse. Einziger Nachteil: „Manchmal treibt unten der Wildtrieb aus“, sagt Kruse. „Den packen Sie dann mit der Hand und reißen ihn heraus.“ Man erkennt ihn übrigens nicht an siebenblättrigen Blättern. „Sondern daran, dass er direkt aus der Erde und aus der Unterlage unter03/2013

Die „Heilige Rose“ gehört zu den ältesten Sorten. Sie wird seit dem 4. Jahrhundert kultiviert und blüht nur einmal im Jahr

halb der Veredelungsstelle sprießt“, erklärt Kruse. Veredelte Rosen sind entsprechend gekennzeichnet. Wer sicher sein will, achtet auf ein ADRZertifikat (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, www.adrrose.de). Eine derartig zertifizierte Rose wurde drei Jahre lang auf Wirkung der Blüte, Duft, Wuchsform, Reichblütigkeit, Winterhärte und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten geprüft.

Bloß kein Blaukorn „Und dann passen Sie bloß mit dem Dünger auf“, warnt Gärtnermeister Testorf. Blaukorn eignet sich nicht. „Da ist zu viel Phosphor drin. Ich nehme immer Mehrnährstoff mit Langzeitwirkung.“ Gedüngt wird beim Austrieb und dann noch einmal nach der ersten Blüte im Juli. Gartenkalk ist auch gut. „Rosen brauchen einen hohen pH-Wert im Boden“, sagt

Mit zarter Tönung und zartem Duft bezaubert die üppig blühende Beetrose „Mariatheresia“


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Die „Rosa alba Semi­plena“ ist eine nur halbgefüllte Rose

Die Feinde der Rosen Sie sind der natürliche Gegner aller Rosenfreunde: Schädlinge und Krankheiten. Der beste Schutz vor beidem sind ideale Lebensbedingungen, also ein passender sonniger Standort und nicht zu enge Bepflanzung. Ist das gegeben, kann sich eine Rose gegen viele Krankheiten selbst wehren. Hilfe z. B. in Form von Pflanzenschutzmittel braucht sie jedoch bei einer von diesen Plagen:

Krankheiten • Echter Mehltau Mehlig-weißer, abwischbarer Belag auf Blattoberseite junger Blätter, die sich dann kräuseln und rötlich anlaufen. Tritt ab Frühsommer bei feuchtwarmer Witterung ab 20° C auf. • Falscher Mehltau Weißgrauer Schimmelrasen auf der Blattunterseite, dunkle Flecken auf der Blattoberseite. Bildet sich häufig bei Temperaturschwankungen im Spätsommer und Herbst und befällt die Rose von oben nach unten (Unterschied zum Sternrußtau). • Rostpilze Orangefarbene, stark stäubende, etwa stecknadelkopfgroße Sporenlager an der Blattunterseite (nach dem Austrieb, meist bei stark lehmigen Böden). • Sternrußtau Stern- und strahlenförmige, violettbraune bis schwarze Flecken auf der Blattoberseite, der die Rosen von unten nach oben befällt. Die Blätter werden gelb und fallen ab.

Fotos: Hanny Tantau/Hans-Peter Mühlbach, Birgit Schmidt-Harder, Hersteller, shutterstock

Schädlinge • Rosenblattlaus Ab April sitzen grüne Läuse an jungen, weichen Trieben. Sie saugen den Pflanzensaft und scheiden die darin enthaltene Glukose aus. Folge: eine klebrig-glänzende Glasur auf den Blättern – idealer Nährboden für Rußtau. • Spinnmilben Winzig kleine (oft nur mit der Lupe erkennbar) orangerote Tiere, die sich an der Blattunterseite befinden. Blattoberseite färbt sich braungelb, das Blatt fällt ab. • Rosenblattrollwespe Sie legt ab Mai ihre Eier am Blattrand ab und rollt diese ein. Befallene Blätter am besten sofort entfernen. • Rosenblattwespe Von Mai bis Juni legt sie ihre Eier auf der Blattunterseite ab. Die grünen Larven schaben die Haut der Blattoberseite ab und hinterlassen ein durchsichtiges Blattgerippe.

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sein Kollege Kruse. „Da kann ein bisschen Kalk alle zwei, drei Jahre nicht schaden.“ Das ist alles? „Fast“, sagt Testorf und lächelt. „Es gibt nur noch vier Dinge, die Sie beachten müssen. Erstens: Rosen müssen jedes Frühjahr geschnitten werden. Das ist gar nicht so kompli-

Die „Neon“ blüht reichhaltig und langanhaltend

Obwohl so modern in Pink gekleidet ist „Frau Astrid Späth“ eine sehr alte Rosensorte

Die Kleinstrauchrose „Medeo“ hat zart gesprenkelte Blütenblätter

ziert, wie alle denken. Es gilt: Lieber zu viel als zu wenig!“ Im Herbst aber darf nicht geschnitten werden, verblühte Blüten werden den Sommer über bis zum ersten vollständigen Blatt abgeschnitten. Regel zwei: richtig gießen. „Und zwar einmal in der Woche ordentlich“, sagt Kruse. Wenn’s geht, das Laub der Pflanze dabei nicht nass machen. „Eine Rose muss schnell wieder trocken sein, sonst ist sie anfällig für Pilze.“ Die dritte Regel: Rosen richtig überwintern – die Veredelungsstelle muss im November oder spätestens Dezember 15 Zentimeter 34

hoch mit Erde angehäufelt werden. „Das Anhäufeln ist die wichtigste Pflegemaßnahme überhaupt“, sagt Testorf. Die Erde schützt vor Frost. Ab 15 Grad Minus erfrieren Rosen. Dann hilft es, sie mit Reisig, Tannenzweigen oder einem Gartenvlies (kein Plastik!) zu schützen. Wird’s

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im Frühjahr wieder warm, werden die Erdhäufchen entfernt. Schließlich die vierte Regel: Rosen richtig pflanzen! Wer sein altes Rosenbeet neu anlegt, muss den Boden bis zu 40 Zentimeter tief austauschen. „Denn eine neue Rose“, sagt Kruse, „wächst nicht gern dort, wo schon mal eine andere gestanden hat. Und fünftens“ ... Es gibt noch ein Fünftens? „Ach nein“, lacht Gerd Testorf. „Ich wollte nur noch sagen: Wenn Sie Ihre Lieblingsrose gefunden haben, genießen Sie sie. Ihren Duft, ihre Blüten und die Farbe. Es gibt nichts, was schöner ist!“

„Teatime“ ist eine Historische Edelrose, die ursprünglich aus Fernost kommt


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Großmamas rosige Schönheitsrezepte Haut so zart wie eine Rose – wer träumt nicht davon? Mit ein paar Handvoll Blütenblättern und einigen anderen Zutaten mixen Sie sich die Mittel dafür selbst.

Rosen-Badesalz Zutaten

• 100 Gramm Salzgranulat • 5 Tropfen Rosenöl • 2 EL getrocknete Rosenblütenblätter • Rote Speisefarbe

Rosen-Handcreme Zutaten

• 2 EL frische Rosenblütenblätter • 4 EL Mandelöl • 8 EL Lanolin (auch Wollwachs genannt, aus der Apotheke) • 4 EL Glycerin (Apotheke) • Mehrere Tropfen Rosenöl (kaufen, selbst machen ist zu kompliziert)

Herstellung

Herstellung Eine kleine Menge Salz in etwas Wasser auflösen und die Lebensmittelfarbe unter ständigem Rühren zufügen. Die Mixtur über das restliche kristalline Salz geben, die getrockneten Rosenblütenblätter hinzugeben und verrühren. Achten Sie darauf, dass das Salz nur angefeuchtet und nicht durchnässt wird. Gefärbtes Granulat in einem offenen Behälter im Backofen (50 Grad Celsius) trocknen lassen. Anschließend verklebte Teile mit Gabel oder Löffel wieder lockern. Rosenöl hinzugeben und das Salz ein paar Tage in einem verschlossenen Behälter durchziehen lassen. In dekorative Glasbehälter abfüllen und verschließen.

Fotos: Hanny Tantau/Hans-Peter Mühlbach, Birgit Schmidt-Harder, PR, Stock (??)

Blütenblätter mit heißem Mineralwasser übergießen, anschließend ziehen und abkühlen lassen. Blütenblätter trocken tupfen und klein hacken. Glycerin, Lanolin und Mandelöl in einem Glas im heißen Wasserbad zum Schmelzen bringen. Die geschmolzene Masse gleichmäßig unter Zugabe des Rosenöls mit den kleingehackten Blütenblättern verrühren und in kleine Tiegel füllen.

Rosenwasser Zutaten

• 4 Handvoll stark duftende Rosenblüten • ½ l Wasser

Herstellung Von den Blütenblättern die hellen Spitzen (Stilansatz) abschneiden (können bitter sein). Das Wasser erwärmen und damit zwei Handvoll Blütenblätter übergießen. Das Ganze abdecken und 2 Tage ziehen lassen. Abseihen und das Wasser über die restlichen Rosenblüten gießen. Nochmals ziehen lassen. Fertiges Rosenwasser in Fläschchen abfüllen. Sie können es sowohl als pflegendes Gesichtswasser verwenden als auch als Zutat für Marzipan, Glasuren oder Sorbet.

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Mein

schöner Garten

Laue Sommerabende verbringen wir am liebsten im Freien und das bis weit in die Nacht hinein. Im Dunkeln erhellt dann stimmungsvoller Kerzenschein den Garten.

Ein See im Wassereimer Mit Schwimmfarn und Schwimmkerzen dient er tagsüber als Teich und abends als außergewöhnliche Lichtquelle.

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Fotos: Flora Press/Christine Ann Föll; Ute Köhler; Daniela Kunze; Helga Noack; Practial Pictures; Hersteller

Licht im Glas Ein ausrangiertes Einmachglas wird mit Schleifenband und Kerze rasch zum Windlicht umfunktioniert. Ein Kranz aus Blüten und Blättlein bringt Farbe ins Spiel.


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Wasserläufer Aus zehn Korken, Draht, vier Kerzenhaltern, vier Kerzen und etwas Efeu entsteht im Handumdrehen ein Floß, das leuchtend über die Wasseroberfläche gleitet.

Laternen Papiertüten oder Pflanztöpfchen mit der Schere verzieren, von innen mit buntem Transparentpapier bekleben und ein Glas mit Teelicht hineinstellen.

! n a n i e l t h Lic Dekoration –

volle – Pracht

Baumkronenleuchter Ein Metallkranz wird mit alten Backformen zum Lichtspiel, ein alter Metallkorb mit zahlreichen Gläschen zum Kronleuchter.

1. Durch die Korken je zwei Löcher bohren. Die Korken dann auf zwei Bahnen Draht aufziehen. Die Enden verknüpfen, sodass ein Ring entsteht.

2. Efeu auf den Korkring legen und diesen mithilfe der Kerzenhalter am Draht fixieren. Nun die Kerzen in die Halter stecken.

3. Die Kerzen anzünden und das Kork-Efeu-Floß vorsichtig auf die Wasseroberfläche setzen. Während es schwimmt, spiegeln sich seine Lichter im Wasser.

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Die Welt des Wassers

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ie Gartenschau nimmt ihre Besucher mit auf eine Reise durch insgesamt sieben Welten – eine von ihnen ist die Welt des Wassers. Sie führt, aufgeteilt in insgesamt 18 Gärten, von Nord nach Süd, durch Steppen, Prärie und Urwälder. Im Vordergrund jedes Gartens steht die Notwendigkeit des Elements für Pflanzen, Menschen und Tiere. Die Welt liegt eingebettet in verkrustete Erdschollen und trockene Graslandschaften sowie satten und üppigen Weideflächen. Neben den Gefahren von Dürre und Durst geht es in der Wasserwelt vor allem die faszinierenden Eigenschaften und Funktionen des Elements. Im Geysirgarten zum Beispiel demonstriert das Wasser seine Kraft eindrucksvoll, während bis zu zwölf Meter hohe Fontänen aus der Erde schießen. Wenige Meter weiter erzählt ein anderer Garten vom Wasser als Quelle des Glücks, und schmale Klinkerwege schlängeln sich durch das fließende klare Nass. Abstrakter wird es im „Cinema Aquatica“. Das Wasserkino inszeniert auf einer Keramikleinwand eindrucksvolle Bilder, die

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aus dem Zusammenspiel von Sonne und Wasser entstehen. Als Reisende durch diese Welt wandeln die Besucher über Brücken und Stege, entlang an Teichen und Seen – stets begleitet sie dabei das Wasser als Quelle und Ursprung des Lebens. In Anlehnung an Jules Vernes Klassiker „Reise um die Erde in 80 Tagen“ führt die Gartenschau ihre Besucher in insgesamt 80 verschieden gestalteten Gärten durch blütenprächtige, vielfältige Erlebniswelten. Doch anders als Vernes Protagonist Phileas Fogg, der zusammen mit seinem Diener durch das stete Bestreben nach Pünktlichkeit nur so von einem Ort zum anderen hastet, haben die Besucher in Hamburg Zeit, sich die Gartenanlagen in aller Ruhe anzusehen. Die Gartenschau findet vom 26. April bis zum 13. Oktober statt. Neben einem saisonalen Blütenmeer wird die Gartenschau auf der Flussinsel einen ganzen Sommer lang zur Freilichtbühne für Konzerte, Kulturveranstaltungen, zur Sportarena für Bewegungshungrige und zur Wohlfühloase für alle, die sich in floraler Umgebung entspannen möchten.

Fotos: Hansa Minrealbrunnen GmbH (2), igs 2013/Andreas Bock, igs 2013/Preuss und Preuss GmbH

Wasser ist unser aller Lebenselixier. Das gilt für Mensch und Tier genauso wie für Pflanzen. Die „Internationale Gartenschau Hamburg“ widmet sich diesem Thema deshalb auf ganz besondere Art und Weise.


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Service Anreise: am besten mit Bahn und S-Bahn Vom Hauptbahnhof fahren die S-Bahnen der Linien S3 und S31 alle vier Minuten in Richtung Süden mit den Zielen Harburg, Neugraben oder Stade. In acht Minuten fährt die Bahn entlang der Elbe bis zur Station Wilhelmsburg (barrierefrei). Von Hamburg-Harburg aus bringen die Linien S3 oder S31 Richtung Pinneberg oder Altona die Gäste innerhalb von vier Minuten nach Wilhelmsburg.

Übers Wasser zur igs Von den Landungsbrücken aus bringt die Barkassen-Linie „Maritime Circle Line“ die Besucher täglich jeweils um 9.30 und 17 Uhr zur Anlegestelle Reiherstiegknie. Die Überfahrt dauert 35 Minuten. Preise: einfache Fahrt 12 Euro, Hin- und Rückfahrt 15 Euro, Kinder 10 Euro.

Verlosung Öffnungszeiten Täglich von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, Einlasszeit bis 20 Uhr, im Oktober bis 19 Uhr, bei Sonderveranstaltungen geänderte Einlasszeiten.

LandGefühl im Norden und hella verlosen 3 x 2 Eintrittskarten für die Internationale Gartenschau. Teilnahme unter www.meinlandgefuehl.de/igs

Eintrittspreise Tageskarte für Erwachsene 21 Euro, Kinder und Jugendliche von 7–17 Jahren 6 Euro, Kinder unter 7 Jahren frei, FeierabendTicket 9 Euro, Dauerkarte für Erwachsene 110 Euro. www.igs-hamburg.de

Advertorial

Nachhaltig und naturverbunden

Lautlos und umweltfreundlich gleitet die Gartenschaubahn in bis zu sieben Metern Höhe auf dem dreieinhalb Kilometer langen Rundkurs über das Gelände der igs. Eine der insgesamt acht Monorailbahnen wird von dem Mineralwasserproduzenten hella finanziert, der ein Partner und Sponsor der Gartenschau ist. „Ziel der Partnerschaft mit der internationalen Gartenschau ist eine nachhaltige Verankerung unserer Marke im Norden. Mit der hella Monorailbahn wird das Gelände auf umweltfreundliche und spannende Art und Weise erkundet“, erklärt hella Marketingleiterin Nicole Freudenberger. Neben der elektrischen Bahn liegt hella noch ein weiteres Projekt am Herzen: „Für die kleinen Besucher befindet sich in den Wasserwelten ein Spielplatz, den wir auch nach dem Ende der Gartenschau langfristig instand halten und für mögliche Reparaturen aufkommen“, so Nicole Freudenberger. www.hella-mineralbrunnen.de

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H Gartenpflege I

Im Juni und Juli erntet der Gärtner die Früchte seiner Arbeit. Alles grünt und blüht, und endlich bleibt auch mal genügend Zeit, das entspannt zu genießen. Zu tun gibt‘s natürlich trotzdem!

Beerenhunger Im Juli und August hängen die Sträucher voller praller Früchte. Nun ist Ernte- und Einmachzeit für Johannis- und Himbeeren, Stachel-, Heidel- und Brombeeren. Fallen die Früchte leicht vom Zapfen, sind sie reif. Am besten schmecken die Beeren direkt nach der Ernte. Für besonders aromatische Marmeladen sammeln Sie nur vollständig reife Früchte und verarbeiten Sie sie direkt nach dem Sammeln weiter. Beerensträucher können nach der Ernte beschnitten werden. Erdbeerbeete werden nach der Ernte ausgelichtet, aufgelockert und anschließend mit Kompost gedüngt. Schon jetzt können Sie Erdbeeren für das nächste Jahr pflanzen.

Gießen und wässern Die warmen Tage lassen Feuchtigkeit schneller als sonst verdunsten, daher muss reichlich – und richtig! – gegossen werden. Grundsätzlich greifen Sie am besten in den kühlen Morgenund Abendstunden zur Gießkanne. Jetzt ist die Gefahr gering, dass sich das Wasser auf Blüten, Blättern und Erde zu sehr erhitzt und diese verbrennt, sodass braune Flecken entstehen. Gesammeltes Regenwasser tut den Pflanzen gut: Es ist weicher und wärmer als Leitungswasser, das oft viel Kalk enthält. Das Wasser sollte immer erst komplett versickern, ehe erneut gegossen wird. Grundsätzlich gilt: Etwa zwei- bis dreimal pro Woche gießen, Kübel- und Balkonpflanzen benötigen häufiger Wasser. Mit einer Gießkanne kann man vorsichtig und gezielt am Fuß der Pflanze wässern. Wer mit dem Schlauch wässert, sollte einen Sprühaufsatz verwenden, um die Pflanzen nicht mit einem zu kräftigen Wasserstrahl zu verletzen.

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Duftwicken Ob in der Vase oder als Ranke im Garten – regelmäßig gestutzt bildet die hübsche Duftwicke bis September fleißig neue Blüten.


Im Ziergarten

Alle frühlingsblühenden Stauden können Sie im Sommer nach der Blüte teilen und auch auslichten. Ausgesät werden nun Stauden wie Lupinen, Glockenblumen, Lerchensporn und Tränendes Herz. Pracht- und Beetstauden wie Herbstastern, Malven und Sonnenhut werden aufgebunden, hohe Stauden brauchen eine Stütze, sonst fallen sie bei starkem Regen oder Gewitterstürmen leicht um. Verblühtes und abgestorbenes Material entfernen Sie am besten regelmäßig, damit sich neue Blüten entwickeln. Für einen bunten Herbstgarten können jetzt Zwiebel- und Knollenpflanzen gesetzt werden.

Kräuter

Fotos: iStockphoto (4), shutterstock (3), Archiv (3)

Während der Sommermonate legen Gewürzkräuter stark an Masse zu. Sie bilden nun je nach Art ätherische Öle, Bitter-, Gerb- und Mineralstoffe, die für das Aroma und die Würzkraft verantwortlich sind. Damit diese lange erhalten bleiben, sollten sie in den späten Vormittagsstunden eines sonnigen Tages gepflückt werden. Die abgeschnittenen Kräuter hängen Sie einfach in kleinen Bündeln kopfüber

an einen warmen, schattigen und trockenen Ort. Sind die Kräuter nach ein paar Tagen vollständig durchgetrocknet, verwahren Sie diese in luftdichten und geschmacksneutralen Gefäßen. Kühl, dunkel und trocken gelagert sind sie bis zur nächsten Erntesaison verwendbar. Frische Kräuter können im Kühlschrank zwei bis drei Tage in einem geschlossenen Gefäß aufbewahrt werden.

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Was im Juni/Juli zu bedenken ist Für die Ernte

Natürliche Abhilfe gegen Schädlinge

Wer im Herbst gern Salat, Kohl, Möhren und anderes Gemüse ernten möchte, kann dieses noch im Juni pflanzen bzw. aussäen. Bringen Sie die Sorten auf noch freie oder bereits frei gewordene Beete. Tomaten, Gurken und Paprika müssen jetzt besonders intensiv gegossen werden, um Aroma zu entwickeln – am besten mit Wasser aus der Regentonne.

Um die Saat mit Kräutern und Heilpflanzen vor Ungeziefer zu schützen, gibt es bewährte Hausmittel. Blattläuse lassen sich mit einem mit Wasser verdünnten Wermuttee im Verhältnis 1:3 vertreiben. Gegen Milben und alle Pilzkrankheiten lässt man 50 Gramm Zwiebelschalen auf 1 l Wasser ziehen und spritzt damit den gesamten Sommer über alle vier Wochen.

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Sommerfest


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Wir laden zu einem rauschenden Gartenfest ein – mit leckeren Rezepten, frischer Apfelbowle und den schönsten Ideen für eine bunte Tisch-Dekoration.

Deko-Tipp Kleine Glasflaschen sind vielseitiger als gedacht! Mit einem Draht als Halterung versehen dienen sie als hängende Vasen. Sie bringen Farbtupfer in Bäume und Sträucher.

Fähnchen im Wind

Über die wehenden Wimpel im Garten freuen sich ganz sicher alle Gäste! Ca. 30 Euro, www.zwergenkluft.de

Deko-Tipp

Fotos: StockFood/Manduzio Matteo; Persson, Per Magnus; Great Stock!; Hersteller (2)

Mit den Sommerblumen, die jetzt blühen, lassen sich entzückende Blumenkränze binden. Die sehen nicht nur auf Kinderköpfchen, sondern auch als Tisch- und Stuhllehnen-Dekoration toll aus.

Hingucker

Lampions in allen Farben schmücken Bäume und Sträucher. Ca. 7 Euro, www.party-princess.de

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Marmorgugelhupf ZUBEREITUNGSZEIT 45 Min. BACKZEIT 60 Min. ZUTATEN für 1 Gugelhupf FÜR DEN KUCHEN • 3 Eier • 250 g Zucker • 1 Päckchen Vanillezucker • 250 Mehl Type 405 • 1 TL Backpulver • 3 EL Milch • 250 ml Sahne • 3 EL Nuss-Nugat-Creme FÜR DEN GUSS • 3 EL Wasser oder Zitronensaft • 200 g Puderzucker • 1 Handvoll bunte Schokolinsen AUSSERDEM • Fett und Mehl für die Form • Kerzen

ZUBEREITUNG 1. Die Eier trennen. Das Eigelb mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Mehl und Backpulver dazusieben. Mit Milch und Sahne zu einem glatten Teig verrühren. 2. Das Eiweiß steif schlagen und unter den Teig heben. Etwa ein Drittel des Teiges mit der Nuss-Nugat-Creme verrühren. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Gugelhupfform einfetten und mit etwas Mehl bestäuben.

4. Für den Guss das Wasser oder den Zitronensaft mit dem Puderzucker mischen. Zu einer glatten Masse verrühren und auf dem Kuchen verteilen. Die Schokolinsen und die Kerzen auf dem Kuchen verteilen.

Wie früher!

Windräder fanden wir schon als Kinder toll. Die Miniaturen sind niedliche Dekoelemente! 10 Stück ca. 6 Euro, www.das-tropenhaus.de 44

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Fotos: StockFood/Brachat, Oliver; Hersteller (2)

3. Nun die helle Masse in die Form füllen und dann die NussNugat-Masse darauf verteilen. Im Backofen ca. 60 Min. backen, stürzen und auskühlen lassen.


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Himmlisch!

In der bunten Hängematte können wir ganz in Ruhe träumend in den Sommerhimmel blicken. Ca. 17 Euro, www.butlers.de

Süße Toast-Lollis Zubereitungszeit 30 Min. Zutaten für 6 Personen • 4 Scheiben Buttertoast • 100 g Doppelrahmfrischkäse • 4 EL Himbeermarmelade (oder Erdbeer- oder Johannisbeer) AuSSerdem • Lange Holzspieße • Bunte Zuckerstreusel zum Bestreuen

Zubereitung 1. Toastscheiben rundherum von der Rinde befreien. Die Brotscheiben erst dünn mit dem Frischkäse und dann mit der Marmelade bestreichen. 2. Die Toastscheiben in vier Streifen schneiden und mit der Marmeladenseite nach innen aufrollen. Je eine Schnecke auf einen Holzspieß stecken und von beiden Seiten mit Zuckerstreuseln bestreuen. 03/2013

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Nürnberger Rostbratwürste mit Gemüsesalat Zubereitungszeit 30 Min. Backzeit 20 Min. Zutaten für 4 Personen • 20 – 25 Nürnberger Rostbratwürste • 4 Tomaten • 2 rote Zwiebeln • 1 Zucchini • 1 Aubergine • 1 rote Paprika

• 1 gelbe Paprika • 1 Knoblauchzehe • 1 Bund Petersilie • 2 EL Balsamicoessig • 4 EL Olivenöl • Salz und Pfeffer

Zubereitung 1. Backofen auf 200 °C vorheizen. Tomaten entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die restlichen Gemüse in kleine Würfel schneiden. 2. In einer großen Schüssel Gemüse mit Olivenöl und Essig mischen, Salz und Pfeffer dazugeben. Gut mischen und auf einem mit Backpapier bedeckten Backblech auslegen. Etwa 15 Minuten lang backen. Gemüse aus dem Ofen nehmen, in eine große Schüssel geben und mit fein gehackter Petersilie vermischen, Knoblauch auspressen und dazugeben. Gut verrühren. 3. Würstchen von beiden Seiten auf dem heißen Grill goldbraun brutzeln.

Kugelig Der Holzkohlegrill ist ideal

für kleine Gärten, den Strand, Camping und Picknicks. Ca. 30 Euro, über www.schwab.de

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Ballsalat mit Kirschtomaten Zubereitungszeit 35 Min. Zutaten für 6 Personen • 500 g kleine bunte Kirschtomaten • 1 Salatgurke • 1 Handvoll Basilikumblätter • 300 g kleine Mozzarellakugeln • 3 EL Rapsöl • 2 EL milder Weißweinessig • 1 Prise Zucker • Salz • Pfeffer

Zubereitung 1. Tomaten, Gurke und Basilikumblätter waschen und abtropfen lassen. Die Gurke schälen und mit einem Kugela usstecher so viele Kugeln, wie möglich aus dem Fruchtfleisch ausstechen. Die Basilikumblätter fein hacken.

Frikadellen-Taschen

2. Die Mozzarellakugeln abtropfen lassen. Das vorbereitete Gemüse mit Öl, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer anmachen. Die Mozzarellakugeln und das gehackte Basilikum unterheben. In kleine Schälchen füllen.

Fotos: Ira Leoni; StockFood/Brachat, Oliver; Schwab Versand

Zubereitungszeit 25 Min. Zutaten für 6 Personen • 6 Pita-Taschen • Tomatenketchup • Remoulade • ½ Salatgurke • 2 Tomaten • 12 Salatblätter (z. B. Eisberg) • 6 EL Zuckermais (frisch oder aus der Dose) • 6 Frikadellen

Zubereitung 1. Die Pita-Taschen erwärmen und jede von innen mit etwas Ketchup und Remoulade bestreichen. 2. Gurke und Tomaten waschen und in Scheiben schneiden. Pita-Taschen mit Salat, Gurken, Tomaten, Mais und den Frikadellen füllen. Ketchup und Remouladen dazu reichen. 03/2013

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To Huus

Süße Äpfelförmchen Einen Apfel parallel zum Stiel in 1 cm dicke Scheiben schneiden – das Gehäuse dabei umgehen – und mit einem Plätzchenausstecher die Mitte ausstechen. Mit den entstandenen Schmetterlingen und Apfelscheiben die Früchtebowle dekorieren.

Frische Apfelbowle Zubereitungszeit 15 Min. Zutaten für 6 Personen • 2 säuerliche Äpfel • 2 l klarer Apfelsaft oder kalter Apfeltee • 500 ml roter Traubensaft • 1 l Mineralwasser • 2 Handvoll zerstoßenes Eis

Zubereitung 1. Die Äpfel waschen, trocken reiben und beiseitelegen. Das Eis in eine große Karaffe oder in ein Bowleglas geben.

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Fotos: StockFood/Brachat, Oliver; Hersteller (2)

2. Den Apfelsaft mit dem Traubensaft und dem Mineralwasser in das Gefäß füllen. Äpfel in Scheiben schneiden und in die Bowle geben und servieren.


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To Huus

Ein RĂźckzugsort an der Flensburger FĂśrde

Das alte

Zollhaus 50

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Auf der Halbinsel Holnis zwischen Deutschland und Dänemark haben sich Elisabeth und Georg Ammer ihren ganz persönlichen Rückzugsort geschaffen. Ihr ehemaliges Zollhaus restaurierten sie mit viel Liebe und hauchten ihm so neues Leben ein. Text: living4media/Mariana Schroeder | Fotos: Misha Vetter

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To Huus

D

as Leben auf Holnis wurde schon immer vom Meer und vom Wetter bestimmt. Die Halbinsel, sechs Kilometer nordöstlich von Glücksburg in Schleswig-Holstein, liegt am nördlichsten Zipfel des deutschen Festlands. Dort entdeckten Elisabeth und Georg Ammer das perfekte Wochenendhaus direkt an der Flensburger Förde. „Ich kann Dänemark vom Wohnzimmer aus sehen“, sagt Elisabeth begeistert, die von Südafrika nach Deutschland zog. „Man kann sogar nach Dänemark schwimmen, was auch einige im Sommer tun.“ Während das Schwimmen nach Dänemark nicht jedermanns Sache ist, gehört das Sitzen auf der Terrasse vor dem Haus, um die Schiffe vorbeisegeln zu sehen, für Elisabeth und ihren Mann Georg dazu. „Wir befinden uns in einem Naturreservat. Die Halbinsel ist eine wichtige Brutstätte für Seevögel. Das heißt, hier ist alles sehr natürlich und atemberaubend schön.“ Das 250 Jahre alte Reetdachhaus war einst ein Zollhaus. Die Schiffe, die die Flensburger Förde passierten, gingen kurz vor der Küste vor Anker, um die Güter an Bord zu verzollen. Die Herzöge von Schleswig-Holstein-SonderburgPlön bauten das Haus und unterhielten es mehr als 100 Jahre lang. Aber im Zwanzigsten Jahrhundert wurde seine Nutzung eingestellt. „Wir suchten nach etwas, das nicht allzu weit von Hamburg entfernt liegt und Sylt war uns zu schick“, erklärt Elisabeth. „Wir wollten etwas Altes und es sollte unbedingt an der Küste sein.“ Als sie das Haus fanden, war es eine einzige Ruine erinnert sie sich. „Ansässige Bauern hatten es genutzt, sich aber wenig um

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Nachdem die Rosen immer wieder von Rehen angeknabbert wurden, entschied sich Elisabeth Ammer für Hortensien, die sie auch im Haus gern als Dekoration arrangiert


Sobald man das liebevoll renovierte Zollhaus auf der Halbinsel Holnis betritt, wird man vom ruhigen und klaren Einrichtungsstil umgeben, der sich durch alle Räume zieht

seine Instandhaltung bemüht. Das Reet­ dach war undicht und voller Ungeziefer. Man brauchte wirklich eine Menge Fan­ tasie, um sich vorzustellen, wie das Haus restauriert aussehen könnte.“

Im Garten der Erholung Unerschrocken kaufte das Paar das Haus und machte sich an die Arbeit, es zu reno­ vieren. „Was uns überzeugt hat, war, dass es hier nur wenige Touristen gibt und na­ türlich die fabelhafte Landschaft. Segeln ist hier sehr beliebt und wir können das ganze Jahr über Boote auf der Förde beob­ achten“, strahlt Elisabeth, die auch selbst segelt. Das alte Zollhaus steht auf einem 3.000 Quadratmeter großen Stück Land. „Das Grundstück steht voller alter Obstbäu­ me. Wir haben fünf verschiedene Apfel­ sorten, Kirschen und Birnen. Es ist ein wilder Garten. Für uns ist es ein Urlaubs­ haus – wenn wir hierher kommen, möch­ te ich meine Zeit nicht mit Gartenarbeit verbringen, also mähen wir den Rasen und erfreuen uns am Ausblick. Es gibt eine beeindruckende Rotbuche, die im Frühling von blauen Hyazinthen umge­ ben ist. Auf der einen Seite ist eine Weide mit schwarz-weißen Holstein-Kühen und auf der anderen Seite liegt das Wasser. Es ist einfach wunderbar!“

Ein Gespür für Schönes Im Garten wachsen zahlreiche Hortensi­ en, die Elisabeth schneidet und in Vasen arrangiert. „Die Rehe fressen die Rosen, also haben wir sie aufgegeben und uns für einen Naturgarten entschieden“, erklärt sie. Das Paar verbringt so viel Zeit 03/2013

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To Huus

Was ist ein Zollhaus? Zollhäuser sind Zeugen einer fernen Zeit. Ein Hotel, ein Restaurant, ein besonderer Bau am Wegesrand, der den Namen „Zollhaus“ trägt, forderte einst Reisende und Kaufleute zum Anhalten auf. „Zahl deinen Zoll, deinen Wegzoll oder Gebühren für deine Waren!“ – das war die gesetzlich geregelte Aufforderung. Meist waren es Landesfürsten, die die Zollhäuser errichten ließen, um mit ihren Einnahmen öffentliche Wege auszubauen und zu erhalten. An Stadttoren und Gebietsgrenzen, an Brücken, an Weggabeln und auf speziell ausgebauten Reiserouten säumten also die Zahlstellen die Wege. So, wie heute die Maut-Stellen. Und weil man in Postkutschenund Pferdezeiten alles persönlich und mit viel Aufwand regeln musste, machte so mancher dann Pause. Fragte nach Speis und Trank und zuweilen auch nach einem Bett für die Nacht. So entstanden nicht nur Zollstellen für die Verwaltung, sondern Gasthäuser für die Reisenden. Das großzügige Wohnzimmer ist vor allem im Winter ein Treffpunkt für die Familie. Der offene Kamin bringt Gemütlichkeit

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Der große Esstisch und der Holzofen machen die Küche zum Herzen des Hauses. Die Klöntür steht im Sommer immer offen und lässt die frische Fördebrise hinein

Holz, Korb und Sandstein sind Materialien, die in der Dekoration und Ausstattung des Zollhauses immer wiederkehren

wie möglich im Haus an der Förde, durchschnittlich ist es sechs Mal pro Jahr hier. Die Familie verbringt auch jedes Weihnachtsfest im Zollhaus, genießt das Kaminfeuer und die Wärme von zwei Holzöfen. Die Küche ist das Herz des Hauses. „Wir verbringen viel Zeit in der Küche. Sie ist groß und wir lieben es, hier zu sitzen und herauszuschauen“, sagt Elisabeth. Sie liebt zurückhaltende Farben wie Grau und Beige. Für die Küche wählte sie Sandtöne, die sie mit weißen Küchenschränken und soliden Arbeitsflächen aus Holz kombinierte. „Ich liebe es einfach und reduziert. Ich bevorzuge gedeckte Farben und gute alte Möbel. Ein Großteil unseres Mobiliars haben wir über die Jahre zusammengetragen. Ein Teil, das immer und

„Jedes Teil erzählt eine Geschichte.“

Die hellen Sandsteinfliesen im Haupteingang harmonieren mit der grau-weißen Blockstreifentapete. Die Treppe führt zu den Schlafzimmern

immer wieder auftaucht, ist der Vogelkäfig. Ich liebe Vögel und sammle alte Käfige“, erklärt sie. Das Fernsehzimmer ist ein perfektes Beispiel für Elisabeths Einrichtungsgeschmack. Auf dem blassen Buchenholzboden stehen schlichte, aber komfortable Möbel in Grau, Weiß und Schwarz. Das Paar, dessen Kinder aus dem Haus sind, kaufte nur wenige Möbel. Die meisten Exem­plare stammen aus dem Familienbesitz, sie sind Erbstücke. Der Haupteingang wurde mit Sandsteinfliesen gepflastert und in Elisa­beths Lieblingsfarben gestrichen: Grau und Weiß. Die Treppe führt zur oberen Etage mit drei Schlafzimmern, einem Bad und einem offenen Erholungsraum unter dem Dachvorsprung, der mit zwei großen Ruhesesseln zum Lesen, Erholen und 03/2013

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Die Eigentümerin hat ein Händchen für Details. Im offenen Küchenregal passt jedes Geschirrteil zum anderen. Frische Blumen finden sich auf Fensterbänken und Tischen liebevoll drapiert

Schlummern einlädt. Von diesem zentralen Raum aus sind die anderen Zimmer unter dem Dach erreichbar.

Erholung auf zwei Ebenen Die zwei Gästezimmer beherbergen die Kinder, wenn sie in den Ferien zu Besuch sind. Es gibt einen roten Raum für die Mädchen und einen blauen für die Jungen. Treibholz, wie eine Kette an einen Draht gebunden, hängt von der Decke des roten Raums. Vorhänge und Kissen kombinieren hier Rottöne in diversen Mustern. Elisabeth lackierte einen Stuhl extra für den Raum rot. Der blaue Raum ist ähnlich. Hier wurde ein neutraler Hintergrund geschaffen und Accessoires in verschiedenen blauen Mustern setzen Akzente. Im Elternschlafzimmer blieb Elisabeth bei einem SandBeige Farbschema. Die Lampenschirme aus Korb werfen hübsche Schattenmuster auf die Wände, Kunstdrucke füllen den Raum über dem Bett. Das Wohnzimmer beherbergt einen offenen Kamin und einen dänischen Holzofen. Die Möbel sind leger und schnörkellos. In mehreren Räumen finden sich schwere Quader aus Holz, die als Hocker und Beistelltische dienen. Details wie die Seeigel unter Glasglocken und eine Skulptur aus dem Sägeblatt eines Sägefisches bringen Charme und Originalität in den Wohnraum. „Das Haus ist ganz natürlich zusammengewachsen. Es ist kein fertiges Design – nur Dinge, die wir lieben. Jedes Teil erzählt eine Geschichte. Der Küchentisch kommt aus Südafrika. Das alte blaue Regal stammt aus Indien“, erklärt Elisabeth. „Am Ende findet alles zusammen und gibt unserem Haus diese ganz besondere Atmosphäre.“ 56

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Die Farben Rot und Blau dienen je in einem der beiden Gästezimmer im Obergeschoss als Akzentfarben. Maritime Accessoires finden sich in beiden Räumen


So schön wie im Zollhaus

1.

2.

3.

Weiße und sandfarbene Stoffe kombiniert mit reduzierter Dekoration bringen Ruhe ins Hauptschlafzimmer

Fotos: Hersteller

4.

Der blasse Buchenholzboden schafft in allen Wohnräumen eine warme Atmosphäre. Dazu finden sich überall schlichte Möbel in Grau, Weiß und Schwarz

5. 1. Teelichthalter ca. 5 Euro, www.little-white-cottage.de 2. Kissenbezüge kariert ab 9 Euro, www.lichtteppich.de, beige ca. 18 Euro, www.wunschreich.de 3. Hocker ab 140 Euro, www.woodlux.de 4. Körbe ca. 25 Euro, www.car-moebel.de 5. Lampe ca. 50 Euro, www.sylter-wohnlust.de

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Strandschätze

Die meisten Schätze liegen tief vergraben in der Erde und lassen sich nur mit uralten Piratenkarten finden. Nicht so die Schätze, die uns die Wellen von Nord- und Ostsee beim Strandspaziergang vor die Füße spülen.

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Fotos: Nina Katinka Wilhelm (2), shutterstock

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trandgut ist der Schatz der Meere. Es ist nicht nur ein schönes Andenken, sondern bietet viele Möglichkeiten zum Basteln und Gestalten. Am Strand lassen sich Muscheln, Treibholz und Steine finden, die nach dem Urlaub oder Wochenende am Wasser das eigene Zuhause wunderbar maritim und individuell schmücken. Wer ganz genau schaut, der findet an Nord- und Ostsee sogar Hühnergötter – Steine mit Loch,

aus denen sich zum Beispiel ungewöhnliche Ketten machen lassen. Und noch etwas findet man mit wachem Blick: Es funkelt grün, weiß, rot oder blau und war meist jahrzehntelang der Gewalt der Meere ausgeliefert. Salz, Wellen, Sand und Strömungen machten die Scherben zu dem, was sie heute sind – zu Meerglas. Ann-Christin Wimber aus Barsbek sucht, sammelt und bestimmt die bunten Scherben und gibt Tipps für alle, die auf die Suche gehen möchten.

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Meere en dner Juwelt: Ann -Kristi Kleinschmidt

Tex a Katinka Wilhelm Fotos: Ann-Christin Wimber, Nin

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ilde Wellen tanzen über das Wasser und weiße Gischt spritzt meterhoch in den dunklen Himmel. Mitten auf dem tosenden Meer wird ein kleiner Kutter von den Wellen hin und her geworfen. Es kostet den Steuermann viel Kraft, das Ruder auf Kurs zu halten. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, geht in dieser ungemütlichen Nacht über Bord. Darunter auch eine leere Flasche, die ein junger Matrose am Abend auf dem Deck stehen gelassen hat. Die braune Glasflasche tanzt nur wenige Sekunden auf dem Wasser, bevor sie vom brodelnden Meer verschlungen wird ...

Jahrzehnte später an einem Ostseestrand in Schleswig-Holstein: „Lass das liegen. Das ist doch nur Müll“, mahnen die Eltern aus Angst, ihre Tochter könnte sich an dem angespülten Strandgut verletzen. Doch flink steckt das Mädchen den Fund in ihre Hosentasche. Schon als Kind faszinierte Ann-Christin Wimber alles, was die Wellen an den Strand spülten – und wer weiß, vielleicht fand das Mädchen an jenem Tag eine Scherbe der Glasflasche, die einst im tosenden Sturm über Bord gegangen ist.

Vom Meer gezeichnet Die Begeisterung für Strandgut hat sich Ann-Christin Wimber bis heu-

te erhalten. Sie sucht, sammelt und bestimmt Meerglas. Diese besonderen Funde sind Bruchstücke alter Flaschen, Gläser, Schalen, Vasen und anderer Glasbehältnisse, die – auf welche Weise auch immer – ins Wasser geraten sind und dort über Jahre von der Gewalt des Wassers bearbeitet und geschliffen wurden. „Schon immer habe ich Sand und Muscheln an Stränden gesammelt“, sagt Ann-Christin Wimber. Vielleicht waren auch früher als Kind schon Meerglasscherben unter ihren Fundstücken. Aber die konkrete Begeisterung für das Meerglas ist neu. Als die gebürtige Kielerin vor vier Jahren während einer Amerikareise das Glasmuseum in Sandwich


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Mit geübtem Blick findet Ann-Christin Wimber das Meerglas an den Stränden

im US-Bundesstaat Massachusetts besuchte, sprang der Funke über. Sie blätterte dort in einem Buch von Richard LaMotte, dem führenden Meerglasforscher in den USA. „Die Bilder darin haben mich total begeistert“, erinnert sie sich an das Schlüsselerlebnis in Übersee. Das Sammeln von Meerglas hat sich mittlerweile zu einem zeitintensiven Hobby entwickelt. „Ich gehe ja nicht einfach spazieren. Ich durchsuche den Sand, gehe auf und ab, kreuz und quer. Das dauert. Aber es ist auch unheimlich entspannend“, schwärmt sie. Von den Stränden und der Umgebung bekommt sie seitdem jedoch nicht mehr viel mit: „Ich laufe im-

mer mit gesenktem Kopf über den Sand. Da hat man abends wirklich einen krummen Rücken“, scherzt die 39-Jährige. Das aber sind Strapazen, die Ann-Christin Wimber gerne auf sich nimmt für ihre „Juwelen der Meere“. So wird Meerglas von Sammlern und Liebhabern liebevoll wertgeschätzt.

Lichteinfall lässt Scherben schimmern Die geschliffenen Scherben sind weiß, grau, rot, grün, gelb oder blau – jede schimmert, je nach Lichteinfall, in ihrer eigenen Farbnuance. Dabei ist jedes Teil ganz individuell. Keines wie das andere. Am häufigsten kommt an Nord- und Ost-

see das grüne Meerglas vor. Aber auch weiße und braune Glasfragmente finden sich regelmäßig am Spülsaum der Strände. Weitaus seltener ist blaues, rotes, graues oder gelbes Meerglas. „Die Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Farbe zu finden ergibt sich daraus, wie

Tipp Das meiste Meerglas findet man bei Ebbe, während eines Sturmes oder kurz danach. An Stränden, die regelmäßig geharkt werden, sind die Chancen hingegen gering.

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Das grüne Meerglas zählt zu den häufigsten Funden an Nord- und Ostseestränden

häufig Flaschen und Gläser produziert wurden“, erklärt Ann-Christin Wimber. Zwar werden heute wieder vermehrt blaue Flaschen hergestellt und vertrieben. Doch Funde aus diesen jüngeren Produktionen seien unreif, nicht geglättet und hätten auch noch nicht die für Meerglas so typische Patina gebildet, weiß die Expertin. Die Patina auf dem Meerglas hilft den Sammlern unter anderem beim späteren Bestimmen ihrer Funde. Denn anhand ihrer Beschaffenheit können Rückschlüsse auf das Alter des Glases gezogen werden. „Bei besonders alten Stücken bildet sich auf der Patina zusätzlich ein ölartiger Film“, verrät Ann-Chris-

tin Wimber, „solche Funde stammen dann häufig sogar aus dem 19. Jahrhundert.“ Beim Bestimmen der Stücke sucht die Norddeutsche zunächst nach Anhaltspunkten, die mehr über die Herkunft verraten können. „Meist sind das Farben und Formen, Schriftzüge, Produktionsnummern oder eben auch nur einzelne Buchstaben“, beschreibt sie die ersten Schritte. Sind dann anfängliche Ideen zusammengetragen, geht es los: AnnChristin Wimber wälzt Bücher und klickt sich durch das Internet – immer auf der Suche nach dem Hinweis, der ihr verrät, was sie da genau in den Händen hält. Wichtig dabei sei vor allem der persönliche

Austausch mit befreundeten Meerglassammlern. Mittlerweile hat sie sich ein Netzwerk geschaffen. „Die meisten Lösungen finde ich auf Treffen von Glassammlern oder in Glasmuseen“, sagt sie. Auf so einem Treffen hat sie auch ihr bislang ältestes Stück bestimmen können. „Das ist eine Flaschenmündung. Eine Flasche Bordeaux von 1870“, berichtet sie stolz.

Lieblingsfund mit Geschichte Ihr Lieblingsfundstück ist dennoch ein anderes. Das „Schätzchen“ hat sie vor zwei Jahren auf Helgoland gefunden. Beim Suchen im Sand fiel ihr Blick auf ein braunes

Wo lohnt sich die Suche? • An Stränden mit viel Wellenbewegung

• In der Nähe von Hafeneinfahrten

• Zwischen Algen

• An Kanalmündungen

• An Stränden mit viel Tidenhub

• Möglichst am Südufer

• An großen Wasserstraßen

• Im Spülsaum

• Und natürlich: in der Nähe von Glashütten oder (ehemaligen) Müllkippen

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MiEn NoOrden

Grünes Meerglas findet man in den verschiedensten Schattierungen

links: Das Glassiegel und der dazugehörige Glasstöpsel sind die Lieblingsstücke der Meerglassammlerin rechts: Einige Stücke des weißen Meerglases lassen sich im nassen Zustand nicht von Quarzen unterscheiden

Buchtipp Ann-Christin Wimber Meerglas – suchen, finden, bestimmen Ca. 13 Euro. Bestellungen unter: buchbestellung@meerglas.info

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Besonders spannend ist die Bestimmung von Flaschenmündungen. Die Mündung oben links aus dem Jahr 1870 ist das älteste Fundstück von Ann-Christin Wimber

Rundglas mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „Maggis“. Ein Flaschenboden, da war sie sich sicher. Doch „Maggis“, was sollte das bedeuten? Bis dahin kannte AnnChristin Wimber nur das bekannte Würzmittel ohne „s“. Das Rätsel – wie konnte es anders sein – löste sie schließlich zusammen mit anderen Glasbegeisterten auf einem Glassammler-Treffen. „Dort entdeckte ich das Original“, blickt sie zurück. Es handelt sich – trotz der

Schreibweise – um eine Maggi-Flasche. In limitierter Auflage wurde einige Monate lang eine 1-Liter-Flasche hergestellt. Das darauf aufgebrachte Siegel lag nun im Spülsaum von Helgoland und wurde von AnnChristin Wimber als vermeintlicher Flaschenboden identifiziert.

Glück, Zufall oder Bestimmung? Die Besonderheit der Geschichte: Einige Monate später war AnnChristin Wimber zusammen mit ihrer Familie noch einmal auf Helgoland. „Mein Sohn geht gar nicht gern auf Meerglassuche. Aber er war mit am Strand und fand einen

braunen Glasstöpsel“, wundert sich die zweifache Mutter noch heute über diesen Zufall. Nach dem Urlaub stellte sich heraus, dass es sich um einen Verschluss genau der Flaschenart handelt, deren Siegel die Sammlerin bereits Wochen zuvor gefunden hat. Vor langer Zeit gelang die braune Flasche auf heute nicht mehr nachvollziehbaren Wegen in die See. Viele, viele Jahre später landeten zwei Bruchstücke an dem Strand auf Helgoland. Großer Zufall sollte man meinen. Aber Ann-Christin Wimber ist da anderer Meinung: „Ich glaube, man findet genau die Teile, die man auch finden soll.“

Ausblick Meerglas wird in den nächsten Jahren immer seltener angespült werden – im Zeitalter des Recyclings landet einfach weniger Glas in den Meeren.


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Hühnergötter –

Steine mit Durchblick Gehören Sie zu denen, die im Geröll mit wachem Blick nach ganz besonderen Steinen suchen? Dann sollten Sie mal auf Hühnergötter achten – Meeressteine mit Loch. Text: Jutta Kürtz | Fotos: Frauke Antholz

E

s ist das Loch, das das Herz höher schlagen lässt. Das über Jahrtausende nach und nach ausgewaschene Loch im Jahrmillionen-alten Stein. Hühnergötter sind märchenhaft rund oder kantig und krumm, klitzeklein oder riesengroß, aus allerlei Gestein – aber alle haben ein Loch. Ein geheimnisvolles Loch. Man kann sie aufhängen, etwas durchstecken, sie als Halterung benutzen und die größten, die zentnerschweren „Sassnitzer Blumentöpfe“ (die Paramoudras), sogar als Pflanztöpfe aufstellen. Ostseefischer haben Lochsteine einst als Senker für Netze und Reusen benutzt. Auch die Handweber beschwerten ihre Webstücke damit. Heute ist der Glücksbringer auch als Schmuckstein entdeckt. Steine sind ein Symbol der Kraft. Lochsteine gibt es vor allem an Ost- und Nordseestränden, denn sie stammen aus der Kreidezeit und sind mit den Verschiebungen

der Eiszeiten im Geröll vorangetrieben worden, abgeschliffen und ausgewaschen. Meist sind es Feuersteinknollen, also Flintsteine, deren Kreideeinlagerungen oder fossile Seeigel, Muscheln, Korallen und Schwämme ausgewittert wurden. Jeder Hühnergott ist einzigartig, unterscheidet sich in Substanz, in Form und Farbe. Es sind Fundstücke aus der geheimnisvollen Welt der Fossilien, Souvenirs eines Strandurlaubs. Die Geschichte der Hühnergötter ist uralt. Die Geschichte des Namens und seiner Mystik aber viel jünger und unter Wissenschaftlern umstritten. Waren es die Krimtataren, die diese Steine an der Hühnerstange aufhingen, um für Eiersegen zu sorgen und das Hausgeflügel vor Räubern zu schützen? Waren es bei den Slawen Schutzsteine gegen Kikimora, den weiblichen, Schaden bringenden Poltergeist? Waren es Grabbeigaben in Hünengräbern? Hat uns ein Übersetzer der russischen Jewtuschenko-Liebes-Novel-

le den Namen für den glückbringenden Stein beschert? Der Volksglaube lehrt uns, dass sie böse Geister in die Irre leiten, im slawischen und germanischen Götterglauben sollen sie Dämonen vertrieben und allerlei Leiden geheilt haben und die „Hühnergottologen“ und Sammler belegen und glauben, dass Lochsteine seit Urzeiten als Amulette und Talismane wirken. So reiht man also die Steine Loch an Loch zu Ketten auf und hängt sie an die Häuser, sinnt ihrer ewig-alten Geschichte nach, nutzt sie vielfach oder schmückt sich selbst mit den schönsten Exemplaren. Man hält sie gegen die Sonne als Lupenstein, ihr Ausschnitt konzentriert den Blick auf das Wesentliche und setzt geheime Wünsche frei … So trägt mancher die wunderreichen Hühnergötter auch als Schutzgeist mit sich. Oder schöner noch: verschenkt sie – mit den allerbesten Wünschen.

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Strandgut Raues Treibholz, zarte Muscheln, schillernde Glasscherben und urige Hühnergötter – Fundstücke vom Strand machen als Dekoobjekte auch daheim eine gute Figur! Konzept: Vivien Koitka | Fotos & Styling: Frauke Antholz

Windspiel

An ein langes Stück Treibholz geknüpft kommen Glasscherben, Stöckchen, Hühnergötter und Schwertmuscheln schön zur Geltung. Blasentang oder eine Feder schmücken das Ensemble.

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MiEn NoOrden

Jute-Vase

Eine Vase mit doppelseitigem Klebeband versehen und mit dicker Juteschnur umwickeln. Treibhölzer und Blumen darin arrangieren.

Strandgut-Strauß

Bunte Glasscherben geben den langen Treibhölzern Halt. Mit Anhängern aus Hühnergöttern schmücken wir das Stillleben.

Am Haken

An geeignete Treibhölzer haben wir kleine Häckchen geschraubt. Daran findet allerlei Nützliches ein Zuhause.

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Schl체sselbund

Einige kleine Fundst체cke und einen Holzfisch auf einen Faden ziehen. Diesen an einen kleinen Sch채kel binden. Fertig ist der Anh채nger.


MiEn NoOrden

Miniaturstrand

Sand und Fundstücke auf einem tiefen Teller oder einem kleinen Tablett arrangieren. Ein Holzfischchen dient als Tafel.

Vase aus Holz

Treibhölzer haben wir mit einem hübschen Geschenkband eng aneinandergebunden und in deren Mitte ein Reagenzglas gesteckt.

Flaschenpost

Etwas Sand und ein paar Muscheln in einer Flasche mit angehängter Botschaft bringen Ihre Einladung samt Meeresbrise zu Ihren Freunden.

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Ostsee, Kalifornien und Brasilien

Einedurch Radtour die Probstei

Sonne, Schäfchenwolken und ein leichter Wind. Ein Tag wie gemacht für einen Ausflug mit der Familie oder Freunden. Ich möchte Sie einladen, die wunderschöne Probstei zu erkunden. Am besten natürlich mit dem Rad, denn Radfahren ist gesund und macht Spaß. Man „erfährt“ eine Region ganz anders mit dem Rad, als wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Es ist eine Tour für alle Sinne. Text: Heike Götz | Fotos: Ingo Wandmacher

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MIEN NOORDEN

Marina Wendtorf

Auf dem Ostseeküstenradweg führt die Strecke immer direkt am Wasser entlang

Laboe

Foto: Wibke Freund

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tart- und Endpunkt unserer etwa 35 Kilometer langen Radtour ist Laboe. Auf dem Parkplatz am Marine-Ehrenmal kann man für fünf Euro Gebühr das Auto abstellen. Von dort geht es direkt runter zum Wasser. Die Kieler Förde liegt vor uns: Kite-Surfer und Segelboote sind auf dem Wasser, die Fähre von Kiel läuft aus mit Kurs auf Norwegens Hauptstadt Oslo. Der Wind, die Wellen und die weite Sicht aufs Wasser sind einfach herrlich! Wir sind auf dem Ostseeküstenradweg und der führt mit kurzen Un-

terbrechungen hier immer direkt am Wasser entlang. Schon nach kurzer Zeit kommt die Marina Wendtorf in Sicht mit ihren vielen Segelbooten und Yachten. Unsere Räder rollen wie von selbst auf diesem fantastischen Radweg direkt am Ufer. Allmählich wird die Kieler Förde immer breiter und geht in die Ostsee über. Der Sandstrand lockt zu einer ersten Pause. Wir lassen uns gemütlich am Strand nieder, machen Picknick und genießen die tolle Aussicht aufs Meer. Ein typisches, eben norddeutsches Bild im Sommer! 03/2013

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Brasilien Kalifornien

„Ab ins kühle Nass“ – Wassersport Brasilien Schönberg-Mittelstrand zwischen den Molen 33 und 34, April–Oktober täglich 10–18 Uhr

„Wie bei Oma und Opa“ – Kindheitsmuseum Knüllgasse 16, 24217 Schönberg,

Juni–Oktober, Di–So 14–17 Uhr, Do zusätzlich 10–12 Uhr

Schönberg

Von Kalifornien nach Brasilien Weiter geht‘s (mit Glück mit Rückenwind) auf dem Ostseeküstenradweg, der hier seinem Namen wirklich alle Ehre macht! Schon kommt Kalifornien in Sicht und nach kurzer Zeit Brasilien. Da sage noch einer, unser Norden sei platt und langweilig! Ein Fotostopp am Ortsschild muss sein. Der nette Besitzer der Surfschule direkt am Brasilien-Schild kommt sofort mit zwei Hula-Hula-Röckchen. Was die mit Brasilien zu tun haben, bleibt im Dunkeln, aber wir haben unseren Spaß! Überhaupt scheinen die Einwohner hier sehr kreativ zu sein. Schon allein, wie es zu den Ortsnamen gekommen ist! Angeblich hat einmal ein Bewohner des Dorfes am Strand eine Schiffsplanke mit der Aufschrift „California“ gefunden und bei sich zu Hause aufgehängt. Ein Nachbar soll sich gesagt haben, das kann ich auch und hätte auch ein Stück Holz genommen und „Brasilien“ draufgeschrieben. So wurden aus zwei Strandabschnitten Kalifornien und Brasilien. Offiziell gehören beide zu dem Ort Schönberg. Auf alle Fälle klingt es doch super, wenn man abends zu Hause erzählen kann, man sei bis Kalifornien und Brasilien geradelt. 74

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Wir könnten immer weiter auf diesem schönen Uferweg fahren und ich bekomme Lust, irgendwann einmal den gesamten Ostseeküstenradweg zu erkunden, aber heute wollen wir zum Ausgangspunkt Laboe zurück und deshalb biegen wir an der Seebrücke Schönberger Strand ab. Es gibt Fahrradhinweisschilder Richtung Schönberg und der Radweg ist direkt neben der Straße. In Schönberg angekommen, werden wir gleich auf das Probsteimuseum aufmerksam. In einem schönen alten Fachwerkhaus erfährt der Besucher viel über die Region Probstei mit seiner einstmals privilegierten Bauernschaft. Es waren freie Bauern, die hier lebten. Sie gehörten keinem Gutsherrn, sondern unterstanden lediglich dem Probst des Klosters Preetz. Daher der Name Probstei, der sich schon im 13. Jahrhundert für das Gebiet an der Kieler Außenförde durchgesetzt hat. Heute gehört das Amt Probstei zum Landkreis Plön.

Zurück in Kindertage In meiner ADFC-Fahrradkarte ist noch ein anderes Museum in Schönberg eingetragen: das Kindheitsmuseum. Da ich eine Vorliebe für etwas außerge-


MIEN NOORDEN

„Täglich frisch gebacken“ – Passader Backhaus Dörpstraat 11, 24253 Passade, Mo–Fr 6–18 Uhr, Sa 6–13 Uhr • Zusätzliche Verkaufsstellen in Preetz, Am Markt 16 und in Kiel, Sophies Markthalle • Auf vielen Wochenmärkten in der Probstei • Überland-Verkaufswagen

Renate Preuß, Paul Radßat, Dustin Hagemann und seine Schwester Svenja (v.l.) auf der alten Schulbank im Kindheitsmuseum

Fotos: Frauke Antholz, www.meerblick-kalifornien.de

Passade wöhnliche und kleine Museen habe, möchte ich gern hin. Am Elch, sagt uns eine freundliche Schönbergerin, (der Elch ist eine Bronzefigur), geht’s rechts rein. Also los! Was ist ein Kindheitsmuseum? Wird hier die Kindheit konserviert? Nach dem kurzweiligen und sehr interessanten Rundgang durch die kleine Ausstellung sind wir schlauer. Tatsächlich wird hier Kindheit dokumentiert: Geburt, Schule, Spiele, Bücher, Kleidung, Beziehung zu den Eltern. Jede Generation hat ihre eigene typische Kindheit, abhängig vom gesellschaftlichen und sozialen Umfeld. Natürlich gibt es immer Gemeinsamkeiten. Eckpunkte, die jedes Kind erlebt, wie beispielsweise der Schulanfang oder die Konfirmation. Im Kindheitsmuseum ist das Leben von Kindern ab 1890, dem Beginn des industriellen Zeitalters und damit einer grundlegenden Änderung des Lebens (auch das der Kinder), bis heute dargestellt. Es gibt einen kompletten Klassenraum einer Dorfschule von 1900, unzählige Bücher, Puppen, Autos und Kleidungsstücke aus verschiedenen Zeiten. Es wird an Straßenspiele unserer Eltern und Großeltern erinnert, an Lieder und Märchen. Der

Gang durch das Kindheitsmuseum macht Spaß. Der kleine Abstecher lohnt sich. Das Museum finanziert sich übrigens aus Spenden und den Eintrittsgeldern. Es wird ehrenamtlich geführt und ist deshalb auch nur im Sommer an den Nachmittagen geöffnet.

Duftendes Bio-Brot aus Passade Über die Kindheit plaudernd radeln wir aus Schönberg Richtung Probsteierhagen auf dem Radweg neben der Straße bis Passade. In diesem hübschen Dorf direkt am Passader See liegt unsere nächste Station – das Passader Backhaus. Wie der Name schon sagt, wird hier gebacken, und zwar lecker und gesund. Bio-Brot wird in Handarbeit hergestellt. Das schmeckt man! Als wir uns gemütlich auf die Stühle unter der großen Kastanie setzen und uns Kaffee und Kirsch-Vanille-Schnitte schmecken lassen, haben die sechs Bäcker des Passader Backhauses ihr Tagwerk längst hinter sich. Um 1 Uhr in der Nacht beginnt ihre Schicht. Als wir hier mit der „Landpartie“ drehten und ich mir zeigen ließ, wie das kräftige Passader Hausbrot entsteht, musste ich für meine Verhältnisse mitten in der Nacht raus. Wir 03/2013

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Prasdorf

Bäckermeister Volker Lamp bei der Arbeit im Passader Backhaus

„Da geht‘s lang“ Kartentipp für Radtouren ADFC-Regionalkarte Kieler Förde/ Fehmarn/Holsteinische Schweiz, Bielefelder Verlag, ca. 7 Euro

begannen damals um fünf Uhr mit den Dreharbeiten. Inzwischen bieten die Passader Bäcker jeden letzten Sonnabend im Monat (zu sehr freundlicher Zeit um 10 Uhr) einen Backstuben-und Felderrundgang an. Das Besondere am Passader Backhaus ist nämlich neben den leckeren Brot-, Brötchen- und Kuchenspezialitäten, dass das Getreide vom eigenen Feld kommt und auch in der hof­eigenen Mühle gemahlen wird. Gerhard Göttsch und seine Frau, Bio-Bauern aus Leidenschaft, haben diesen Betrieb vor über 20 Jahren aufgebaut. Heute werden in der Passader Backstube täglich etwa 1500 Brote und 2500 Brötchen gebacken und im Hofladen und auf vielen Märkten in der Region verkauft.

Kornfest & Strohfigurenwettbewerb Vom Passader Backhaus sollten Sie unbedingt noch den kleinen Abstecher zum See runter machen. Es sind nur ein paar Meter und der Blick und das Fotomotiv sind 76

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Lutterbek

herrlich. Dann geht es zurück zur Hauptstraße, etwa 200 Meter nach links in Richtung Probsteierhagen und dann nach rechts auf einen landwirtschaftlichen Weg Richtung Prasdorf. In Prasdorf machen wir einen kurzen Fotostopp an einem recht ungewöhnlichen Auto aus Stroh und erfahren, dass dieses Auto beim diesjährigen Strohfigurenwettbewerb in der Probstei mitmacht. Vier Wochen im Sommer, vom 27. Juli bis zum 25. August, dreht sich bei den Probsteier Korntagen alles ums Getreide, dessen Anbau hier wegen der guten Böden eine lange Tradition hat. Es gibt Hofführungen und Feste, die sich alle um den Anbau und die Verarbeitung des Korns drehen. Das Passader Backhaus ist also in guter Gesellschaft. Der Strohfigurenwettbewerb ist besonders beliebt. Fast jedes Dorf in der Probstei baut mit viel Geschick und Kreativität eine sehr große, möglichst ausgefallene Strohfigur. Die beste wird natürlich prämiert.


MIEN NOORDEN

Brodersdorf

Laboe

„Kleinkunst & Kneipe“ Lutterbeker – Kneipe, Galerie, Laden, Theater, Appartements 24235 Lutterbek, Di–Sa 17–01 Uhr, So 11–01 Uhr

Fotos: H. Marx, shutterstock/Thomas Klee, www.meerblick-kalifornien.de

Kneipe mal anders An der Weggabelung halten wir uns links Richtung Lutterbek. Und obwohl wir jetzt eigentlich schnurstracks zurück nach Laboe wollen, müssen wir einfach noch einmal anhalten. Es gibt dort eine Kleinkunstkneipe, wie man sie ganz selten noch findet. Der Lutterbeker ist Restaurant, Kunstgalerie und Bühne zugleich. Mehrmals in der Woche wird den Gästen ein Programm vom Feinsten geboten: Kabarett, Lesungen, Chanson oder Rock. Sowohl ganz große Namen als auch viele bisher noch nicht so bekannte Künstler, die deshalb nicht weniger interessant sind, treten im Lutterbeker auf. Die Gäste kommen aus der Umgebung, aber auch aus Kiel oder Hamburg, erzählt uns die freundliche Wirtin, die uns das Haus zeigt, obwohl eigentlich noch geschlossen ist. Wir sind begeistert von so einem inspirierenden und lebendigen Haus mitten auf dem platten Land. Wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft

fährt, entdeckt man mitunter solche schönen Sachen. Über Brodersdorf erreichen wir nun ganz schnell Laboe und kommen nach 35 km entspannter und interessanter Fahrt durch die mir bis dahin fast unbekannte Probstei wieder an unserem Parkplatz am Marine-Ehrenmal an.

Mein Fazit nach 35 Kilometern Der Fahrradweg mit direktem Blick auf die Kieler Förde und die Ostsee ist einfach Spitze. Brasilien und Kalifornien sind immer eine Reise wert und auch im Binnenland gibt es viel zu entdecken, vom Kindheitsmuseum über das Passader Backhaus bis zum Lutterbeker. Viel Spaß bei Ihren ganz eigenen Landpartien wünscht Ihnen Heike Götz 03/2013

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MIEN NOORDEN

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4. Teil der Gartenrouten zwischen den Meeren:

Rendsburg-Eckernförde 1 Eckernförde

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Rendsburg

Jevenstedt

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5 Nortorf

Hanerau-Hademarschen

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Gettorf

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Die „Gartenrouten zwischen den Meeren“ sind eines der besten Beispiele für die abwechslungsreiche Gartenkultur im Norden. Auf jeder Tour heißt es hier: Der Weg ist das Ziel!

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itten durch den Kreis RendsburgEckernförde zieht sich der NordOstsee-Kanal, der in diesem Jahr seinen 118. Geburtstag feiert. Die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt ist aber bei Weitem nicht das einzige Gewässer, das die Region im Herzen Schleswig-Holsteins zu einer schönen Gartenroute macht. Immer wieder finden sich hoch gelegene Ufer und Hügel, von denen aus die vielen Flüsse, Seen, Tümpel und Fischteiche betrachtet werden können. Die großzügigen Guts- und Schlossanlagen, die sich meist in der Nähe der Gewässer befinden, zeugen mit ihren eindrucksvollen Parks vom einstigen Reichtum der Region. Daneben warten Stadtparks und private Kleinode mit einer sommerlichen Blütenfülle auf.


1. Eckernförder Promenaden

4. Gutspark & Allee Emkendorf

Zu einem rund drei Kilometer langen, begehbaren Blütenbad verbinden sich jetzt im Sommer Kurpark, Strandpromenade, Bürgerpark und Borbyer Ufer an der Eckernförder Bucht.

Der Weg zum Gutshaus führt über eine vier Kilometer lange, kopfsteingepflasterte Allee aus Linden, Kastanien und Ahornen. Eingebettet in die hügelige Landschaft des Naturparks Westensee liegt hinter dem Haus der weitläufige Garten mit dem Hasenteich.

Ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei

Park und Allee ganzjährig frei zugänglich, hausnahe Bereiche nicht zugänglich, Eintritt frei

8. Stadtpark Rendsburg & Paradeplatz Der Paradeplatz, dessen sternförmig abgehenden Straßen die Sitzordnung der ehemaligen Tafelrunde symbolisieren, grenzt direkt an den Rendsburger Stadtpark. Auf der Grünfläche, die sich entlang des Stadtsees bis zur Untereider erstreckt, sind seit 1954 verschiedene Skulpturen aufgestellt. Bekannt ist die kürzlich erneuerte „Weiße Brücke“, die den neueren Teil des Parks mit der Altstadt auf der ehemaligen Festungsinsel verbindet. Ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei

9. Skulpturenpark NordArt im Kunstwerk Carlshütte 2. Garten am Nord-Ostsee-Kanal

Fotos: Aktion Offener Garten, Dora Tarnoki, Doris Burghardt, Eckernförde Touristik & Marketing GmbH, Gut Emkendorf, Hotel Schloss Tremsbütte, Kunstwerk Carlshütte

Im Kanalgarten erwartet die Besucher ein 5.000 Quadratmeter großes Blumenparadies, das über dem Kanal thront. In den Themengärten locken zahlreiche Sitzecken zum Verweilen, Kaffee trinken und Schiffe gucken ein. Mai – September, So 14 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung unter 0160/99840573, Eintritt frei, Achtung: Zugang nur über einen Rad-/ Fußweg (2km)

5. Skulpturenpark Nortorf Skulpturen unterschiedlicher Stilrichtungen von namhaften schleswig-holsteinischen Künstlerinnen und Künstlern schmücken seit 1987 den Nortorfer Stadtpark. Vertreten sind unter anderem Werke der Künstler Klaus Kütemeier, Jörg Plickat, Jan Koblasa und Susan Walke. Abwechslungsreiche Wiesenflächen, Blumenbeete, Spazierwege und Baumgruppen umschließen die Skulpturen.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Gießerei entstand 1997 ein Kulturforum. Die Kunst der NordArt in Büdelsdorf kann nicht nur in der „Carlshütte“ bestaunt werden. Auch auf der sechs Hektar großen Parkanlage haben verschiedene Kunstwerke ihren dauerhaften Platz gefunden. Besonders beeindruckend: das große Steinlabyrinth aus 500 Granitfindlingen. 08. Juni – 06. Oktober, Di – So 11 – 19 Uhr, Eintritt: 9 Euro (Erwachsene)

Ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei

6. Altenjahner Kräutergarten Der Duft von Kräutern durchweht den Altenjahner Garten, den Traute Struve mit jeder Menge Herzblut und viel Arbeit in die hügelige Umgebung gezaubert hat. Mai – September, täglich, 2 Euro Eintritt

3. Gutspark Bossee In dem etwa 40 Hektar großen Gutspark in Westensee rahmen außergewöhnliche Bäume die weitläufigen Wiesenflächen des Landschaftsgartens ein. Samstags hat von 11 – 14 Uhr der Wild-Hofladen auf dem Gut geöffnet. Park ganzjährig frei zugänglich, hausnahe Bereiche und Grotte nicht zugänglich, Eintritt frei

10. Gutspark Kluvensiek Das Herrenhaus Kluvensiek ist malerisch in einen Landschaftspark integriert. In dem Park wachsen stattliche Eichen, Buchen und Linden aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die sich mit modernen Plastiken abwechseln. Während des Baus des Nord-Ostsee-Kanals stieg Kaiser Wilhelm I. für eine Nacht hier ab, um an Bauplanungsgesprächen teilzunehmen. Ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei

7. Waldpark Wilhelmshain & Herrnhuter Friedhof Der zum Gut Hanerau gehörende Waldpark führt seine Besucher über schöne Spazierwege zu eindrucksvollen Aussichtspunkten, die den Blick über den Mühlenteich freigeben. Ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei 03/2013

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Frauen am Werk Bohren, Schweißen und Weidenflechten – einige Handwerkskünste gelten als klassische Männerarbeiten. Diesem Ruf arbeiteten Landjugendliche im Seminar „Handwerken für Frauen“ entgegen. Text: Vivien Koitka | Fotos: Tieneke Cordes

ßen habe ich bisher nur meinem Vater zugesehen und Weiden habe Kathrin Rehich noch nie geflochten. ders tüftelt Die Idee, diese Dinge geduldig an mal selbst auszuprobieihrem ersten ren, fand ich toll“, erWeidengeflecht klärte Kathrin Rehders ihre Teilnahme. So ging chweißen und Bohren gelten es wohl dem Großteil der zwölf Landjuals klassische Männeraufgagendlichen, die von Fachlehrer Michael ben. Mit schweren Maschinen, Barzel und von Flechterin Susan Walke schwerem Material, Lärm und Hitze umSchritt für Schritt auf neues Handwerksgeben sich scheinbar vorrangig die HerTerrain geführt werden sollten. ren. Das Flechten von Körben war zuminSamstagvormittag ging es auf dem Deudest in der Vergangenheit eine typische la-Gelände in Osterrönfeld dann ans EinMännerarbeit. Hatten sie im Frühjahr gemachte. An Probewänden wurde getesauf dem Feld nichts zu tun, so flochten tet, welche Bohrmaschine sich für welche sie Körbe aus Weiden, die vor der Zeit der Wand eignet oder welchen Dübel man für Kunststoffe aus dem Alltag nicht wegzueine Betondecke verwendet. Dann folgte denken waren. Was als Männerhandwerk das Schweißen. „Es ist weniger kompligilt, muss aber nicht unbedingt auch nur ziert, als ich vermutet hatte“, staunte WenMännerhandwerk sein, überlegte sich der cke Ahmling, „wir arbeiten hier mit ProLandesverband der Landjugend und rief figeräten und dadurch erfahren wir, was zum „Handwerken für Frauen“ auf. mit so einer Maschine alles möglich ist. Ein Wochenende lang sollten zwölf junAber auch, welche Risiken die Arbeit imge Frauen sich unter der Anleitung zweimer begleiten.“ Jede der Teilnehmerinnen er fachkundiger Lehrer Bohrer, Schweißfertigte im Laufe des Tages einen Blumengerät und Weidenrute schnappen, um kübel aus Stahl an. Und nicht nur diesen zu sehen, was wirklich hinter den vernahmen am Ende alle stolz mit nach Haumeintlichen Männerhandwerken steckt. se. Auch das Bewusstsein für das Hand„Bohren konnte ich schon, beim Schweiwerk hat sich mit dem Seminar deutlich

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verbessert. An diesem Tag legten die jungen Frauen Ängste ab und brachten den Mut auf, sich an die sonst von Männern geführten schweren Geschütze zu wagen. Mit Erfolg. „Aber dennoch“, warf Kathrin Rehders ein, „zu Hause fehlen mir die richtigen Werkzeuge und die Routine, um wichtige Schweißerarbeiten durchzuführen. Das überlasse ich weiterhin den Profis. Aber etwas Hübsches schweiße ich vielleicht trotzdem noch einmal.“

Zwischen den Weiden Am Sonntag stand das Weidenflechten auf dem Programm. Susan Walke, die Anleiterin, ist von Haus aus Bildhauerin und Grafikerin, das Weidenflechten erlernte sie von einer alten Flechterin. Seit mehr als zehn Jahren gibt sie nun bereits Flechtkurse in der Staudengärtnerei in Born­ höved, um die Kunst am Leben zu halten. „Es gibt nicht mehr viele von uns, die das Weidenflechten weitergeben können. In meinen Kursen vermittle ich vor allem die Grundlagen des Flechtens. Mit diesen ausgestattet, kann man das Handwerk dann auch daheim, ohne weitere Hilfestellung, ausführen.“ Die Landjugendlichen erfuhren zunächst, dass auch hier in Schleswig-Holstein reichlich frische Weidenruten wachsen, mit denen sich hervorragend flechten lässt. Besonders im Früh-


MiEn Noorden

ling kann man die Ruten frisch schneiden, sie sind dann sehr biegsam und dadurch einfach zu verarbeiten. Im Sommer greift man dann überwiegend zu Korbflechtweiden, die auf Plantagen wachsen. Diese sind hochwertig, sehr geschmeidig und dadurch ebenfalls ein gutes Handwerksmaterial. „Ich gebe meinen Anfängern immer besonders gutes Material, denn ich möchte nicht, dass störrische Weiden meinen Kursteilnehmern und damit auch dem Erhalt des Weidenflechtens im Weg stehen“, erklärte Susan Walke. Das Flechten sollte so viel Spaß machen, dass man es auch später noch einmal versucht. Die Teilnehmerinnen lernen, dass jedes Element einer Weidenrute eine Verwendung findet. Ihre feinen Enden dienen hier zum Knoten

Auch während des Seminars schienen die Landjugendlichen mit den Weiden gut zurechtzukommen. Schönes Weidenflechtwerk hatten die meisten Teilnehmerinnen zuvor auf Kunsthandwerkermärkten bestaunt oder auch gekauft, selbst geflochten hatte aber bislang keine ein eigenes Objekt. „Ich habe mich schon häufiger gefragt, wie das wohl funktioniert!“, gab Kathrin Rehders zu. „Wenn man das Grundprinzip aber erst einmal verstanden hat, ist es gar nicht so schwer und man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.“ Auch Wencke Ahmling will die Arbeit mit Weiden noch einmal aufnehmen: „Ich bin Leisa Papenhagen ist schon jetzt stolz auf ihre handgeflochtene Rankhilfe

mir sogar sicher, dass ich nun bestimmen kann, ob die Weiden hinter unserem Haus zum Flechten taugen.“

Übung macht den Meister Susan Walke liebt die Arbeit mit Naturmaterialien: „Mit Weiden kann man nicht nur Schönes, sondern auch Nützliches herstellen. Außerdem gibt es praktisch keinen Abfall“, erklärte sie den jungen Frauen. Beim Flechten werden die unteren härteren Teile der Ruten als Vertikale, als sogenannte Staken verwendet, um sie herum windet man horizontal die mittleren und sehr biegsamen Flechtweiden. Mit den feinen oberen Enden wird gebunden und geknotet. Grundsätzlich, so schlug die geübte Flechterin vor, solle man als Anfänger mit einfachen Zierobjekten oder Rankhilfen einsteigen, Fortgeschrittene könnten sich dann an Körbe mit Henkeln wagen. Das Fazit der Teilnehmerinnen fiel an diesem Sonntagnachmittag sehr zufrieden aus. Auf die Frage, welches Männerhandwerk die Landjugendlichen als Nächstes ausprobieren möchten, hatte Wencke Ahmling direkt eine Antwort parat: „Vielleicht gibt es ja demnächst einen Motorsägen-Workshop, daran würde ich gern teilnehmen. Ich möchte zur Weihnachtszeit so gern selbst große Sterne aus dicken Baumstämmen sägen. So schwer kann das ja auch nicht sein.“

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s ühl rau ndGef Mit La f tungsland ins Sti

Acker-Sinfonie „Tsrie trsie tsrie tsü tsü“ – so pfeift das Ortolan-Männchen nach einer Vogeldame. Der Gesang des Vogels, der auch Gartenammer genannt wird, soll Beethoven zu seiner fünften Sinfonie inspiriert haben. Doch der melodische Ruf des Vogels ist selten geworden, denn für ihn und für viele Kräuter sowie Wildpflanzen ist kein Platz mehr in der modernen Landwirtschaft. Text: Ann-Kristin Kleinschmidt

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Fotos: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Krzysztof Ziarnek, Helge Neumann, shutterstock/RazvanZinica

Teil 6

Die unterschiedlich bepflanzten Teilstücke der Äcker in Langenlehsten bieten einer Vielfalt an Wildpflanzen und Tieren eine Heimat


MIEN MINNOORDEN NORDEN

Das Ortolan-Männchen erkennt man an seinem graugrünen Kopfgefieder

L Auch der vom Aussterben bedrohte Lämmersalat gedeiht auf den Schutzackerflächen

Farbige Blütenpracht wie Kornblumen sind auf intensiv bewirtschafteten Ackerflächen längst verschwunden

euchtend blaue Kornblumen und roter Klatschmohn im gelben Weizenfeld – so wünscht sich der Ortolan seinen Lebensraum. Doch Äcker voller Pflanzenvielfalt werden weniger – und damit auch der Ortolan. Waren Ackerwildkräuter in den vergangenen Jahrhunderten ganz natürliche Begleiter der Bauern auf ihren Feldern, wurden sie durch intensiv und monokulturell betriebene Landwirtschaft verdrängt. Doch die vermeintlichen „Un“-Kräuter sorgten neben der pflanzlichen Vielfalt vor allem für eine artenreiche Tierwelt. Dieser Entwicklung, die in letzter Konsequenz das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten bedeutet, wirkt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit dem Projekt „100 Äcker für die Vielfalt“ entgegen. Das Projekt verfolgt das Ziel, bundesweit Schutzgebiete für Ackerwildkräuter und bedrohte Arten aufzubauen. Eine dieser bundesweit verteilten Schutzflächen hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gepachtet und zum „Schutzacker“ gemacht. In dem Vogelschutzgebiet in Langenlehsten im Herzogtum Lauenburg leben und gedeihen auf dem 110 Hektar großen Vielfalts­acker zahlreiche Arten, die auf der Roten Liste stehen – darunter auch der Ortolan. „Der Landwirt, der die Flächen in unserem Auftrag betreibt, muss sich an viele Auflagen halten“, erklärt Ute Ojowksi, Projektmitarbeiterin der Stiftung. Vor allem zur Brutzeit des hier wieder ansässigen Ortolans muss der Bio-Landwirt Vorgaben erfüllen. „Der Ortolan ist ein Bodenbrüter. Deshalb darf die Fläche vom 1. Mai bis zum 31. Juli nicht mechanisch bewirtschaftet werden. Außerdem darf der Landwirt nicht wässern, damit die Jungvögel in ihren Nestern nicht auskühlen“, beschreibt die Diplom-Biologin. Der Ortolan ist aufgrund der intensiven Bewirt-

schaftung in Schleswig-Holstein bis auf wenige Ausnahmen völlig verschwunden. Als die Flächen 2009 von der Stiftung gepachtet wurden, lebten dort zwei Ortolan-Männchen. Ziel war es, den Bestand zu halten. Bis 2012 hat sich die Population nun verdoppelt. „Bei den Feldlerchen hat sich die Zahl sogar von 20 auf 61 Reviere verdreifacht“, so Ute Ojowski. Dies zeige, wie erfolgreich die Initiative für vielfältigen Lebensraum sei. Neben den Auflagen zur Brutzeit darf darüber hinaus das ganze Jahr nicht gedüngt werden, und auch Pestizide sind natürlich nicht erlaubt. Durch die Veränderung der Nutzung sind die Flächen in Langenlehsten ein wiederentdeckter Lebensraum für den Lämmersalat, ein vom Aussterben bedrohtes Wildkraut. „Denn wenn Flächen wieder historisch bearbeitet werden, besteht die Chance, Legende SNSH-Flächen

Langenlehsten Übersicht LOSE

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Kartengrundlage: Rasterdaten (DGK5,TK25), Landesvermessungsamt SH

dass bereits verdrängte Arten wieder einwandern“, so die Diplom-Biologin. „Die Samen dieser alten Pflanzen verweilen bis zu 30 Jahre im Boden und kommen bei extensiver Bewirtschaftung wieder auf.“ Der Erfolg der Initiative lässt sich sehen und sorgt für Begeisterung: „Wenn man die vielen bunten Farben sieht, fällt vielen erst auf, dass sie auf fast allen landwirtschaftlichen Flächen gar nicht mehr auftauchen“, stellt Ute Ojowski fest. Doch in Langenlehsten sind die Farben der Vielfalt endlich wieder zurückgekehrt.

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Termine & Veranstaltungen in den Sommermonaten

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05. – 06. Juli 2013

Eines der schönsten Open Airs der Saison wird am sommerlichen Strand von Grömitz gefeiert. Sowohl musikalisch als auch kulinarisch ist für jeden etwas dabei. Das abwechslungsreiche Programm macht das Freiluftkonzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. www.groemitz.de

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22. Juni – 07. September 2013

Störtebeker Festspiele Mit dem Stück „Beginn einer Legende“ gehen die Störtebeker Festspiele auf der Naturbühne Ralswiek auf Rügen bereits in ihre 21. Spielsaison. Mehr als 300.000 Besucher lassen sich jährlich von den Geschichten mit auf die Reise in eine längst vergangene Zeit nehmen. www.stoertebeker.de

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07. – 11. August 2013

Husumer Hafentage Unter dem Motto „Mok fast in Husum“ lädt die Stadt Husum im August zu den jährlichen Hafentagen ein. Abwechslungsreiche maritime und kulturelle Programmhöhepunkte machen die Hafenstadt zur nordfriesischen NordseeParty-Meile, die viele Besucher lockt. www.hafentage-husum.de 84

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Fotos: Pepe Hartmann, Oliver Franke, Landeshauptstadt Kiel/Thomas Eisenkrätzer, Störtebeker Festspiele, Stadt Brunsbüttel, www.groemitz.de

Musik über dem Meer


MIEN NOORDEN

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06. – 14. Juli 2013

Warnemünder Woche Die internationale Segelveranstaltung zieht neben 2.000 aktiven Seglern viele Tausend Besucher an. Der maritime Wettbewerb wird dabei vor der Küste auf der Mecklenburger Bucht ausgetragen. An Land sorgen unter anderem Vorführungen, Spiele und lautstarke Musikveranstaltungen für Spaß und gute Laune. www.warnemuender-woche.com

22. – 30. Juni 2013

Kieler Woche Sie ist das größte Segelsport-Ereignis der Welt: die Kieler Woche. Jedes Jahr im Juni zieht das populäre Sommerfest rund drei Millionen Besucher an. Der maritime Höhepunkt der Kieler Woche ist die Windjammerparade, während dieser am zweiten Samstag der Festwoche etwa 100 Groß- und Traditionssegler starten. Angeführt wird die Parade – nach dreijähriger Pause – von der „Gorch Fock“. An Ufern, Brücken, Anlegern und Stränden entlang der Kieler Förde bestaunen jährlich viele Tausend Menschen das imposante Segelereignis aus erster Reihe. www.kieler-woche.de

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28. Juni – 07. Juli 2013

Kanalgeburtstag Seit 118 Jahren verbindet die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt die Nordmit der Ostsee. Von Brunsbüttel bis Kiel wird der Kanal anlässlich seines Jubiläums vom 28. Juni bis zum 7. Juli zur norddeutschen Festmeile. Da sich der Kanalgeburtstag dem Ende der Kieler Woche anschließt, erwarten die Besucher viele Segler, die die Wasserstraße für ihre Heimreise befahren. www.tag-nok.de

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MIEN NOORDEN

Weitere Termine 08. Juni – 06. Oktober NordArt 2013, Carlshütte, Büdelsdorf, 11–19 Uhr 13. – 30. Juni Schlossfestspiele, Schloss Gottorf, Schleswig 21. – 23. Juni Kunst- und Kulturtage, Kloster Cismar, Grömitz 28. – 30. Juni Husumer Matjestage, Husum

05. Juli Kunsthandwerkermarkt, Seebrücke Schönberger Strand, 9–18 Uhr 05. – 07. Juli Wolgaster Hafentage, Blaue Brücke, Wolgast 06. Juli – 25. August Schleswig-Holstein Musik Festival 12. – 21. Juli Kitesurf World Cup, St. Peter-Ording 12. – 21. Juli Heiligenhafener Festtage, am Hafen, Heiligenhafen 12. Juli – 24. August Eutiner Festspiele, Freilichtbühne im Schlosspark, 20 Uhr 13. – 14. Juli Kunstwochenende, Haus des Kurgastes, Stein bei Laboe, 11–18 Uhr 19. – 28. Juli Travemünder Woche, Travemünde 26. – 28. Juli Wikingertage, Schleswig 26. – 28. Juli Seebrückenfest, Promenade, Kellenhusen 27. Juli Regatta der Krabbenkutter, Hafen, Neuharlingersiel, 11–18 Uhr 27. Juli – 25. August Probsteier Korntage, Probstei 28. Juli Wattolümpiade, Brunsbüttel 02. – 04. August Niendorfer Hafentage, Timmendorfer Strand/Niendorf 03. August Hafenflohmarkt, Hafen, Husum 09. – 11. August WattenSail, Hafen, Carolinensiel 09. – 11. August Büsumer Kutterregatta 15. – 18. August Schwedenfest, Marktplatz und Hafen, Wismar 17. – 18. August Pflanzenmarkt, Freilichtmuseum Kiekeberg, 10–20 Uhr

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18. August 2013

Schlickschlittenrennen und Wattspiele Mit Spaß und Karacho geht es bereits zum 30. Mal auf Schlickschlitten durch die Wattarena in Upleward. Unter lautstarkem Jubel der Zuschauer wird neben den Gewinnern der einzelnen Wattspieldisziplinen auch der „Wältmeister“ im Schlickschlittenfahren ermittelt. Diese originelle, norddeutsche Disziplin erinnert an eine ostfriesische Tradition: Die Fischer an der Nordseeküste glitten früher auf den hölzernen Schlitten zu ihren Stellnetzen im Watt, um dort die Reusen zu leeren. www.schlickschlittenrennen.de

8. diverse Termine Veranstaltungen im Kräuterpark Stolpe Besonders im Sommer lassen sich frische Kräuter ernten und vielseitig verwenden. Im Kräuterpark wird gezeigt, wie es geht. Mehr dazu auch auf Seite 24. • 23. Juni Aroma-Vitalküche • 7. Juli Führung durch den Botanischen Garten • 14. Juli Die Heilkraft der Farben • 27. Juli Wilde Kräuter im Sommer – Kochen, backen, genießen • 28. Juli Kräuterwerkstatt – Geheimnisse heimischer Pflanzen

• 1 0. August Herstellung von Heilpflanzenprodukten für die Hausapotheke Mehr Infos unter: www.kraeuterpark.de

Fotos: Kräuterpark Stolpe, www.schlickschlittenrennen.de (3)

29. – 30. Juni Mittelalter-Festival, Freilichtmuseum Speckenbüttel, 11–20 Uhr


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POTTKIEKER

Wellen

Auf den genießen

Nord- und Ostsee laden im Sommer dazu ein, freie Tage auf dem Wasser zu verbringen. Gutes Essen ist dabei (fast) genauso wichtig wie die nötige Handbreit Wasser unter dem Kiel. Mit diesen Rezepten schaukeln Sie den Kahn bei jeder Wetterlage. Und natürlich gelingen die Rezepte auch in den Kombüsen an Land. Fotos: Delius Klasing/Julia Hoersch

Tomatensalat mit Ziegenkäse

Das Gericht für mäßigen Wind und mäßige Wellen (3–4 Windstärken)

ZUBEREITUNGSZEIT 45 Min. GARZEIT 5 Min. ZUTATEN für 2 Personen Benötigte Kochplatten: eine Besondere Zutaten: Kürbiskernöl, Kürbiskerne

ZUBEREITUNG 1. Die Tomaten in Scheiben und den Ziegenkäse in Stücke schneiden und auf einer Platte verteilen. Kürbiskerne und Basilikumblätter darüberstreuen. Kürbiskernöl, Honig und Essig mischen und über dem Tomatensalat verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 2. Mehl, Ei, Milch, Salz und Pfeffer mit einem Schneebesen verrühren. Die gesäuberten Holunderblüten eintauchen, etwas abschütteln. Das Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Holunderblüten 5 Minuten ausbacken. Abtropfen lassen und auf dem Salat verteilen.

Foto: shutterstock

• 5 mittelgroße Tomaten (500 g) • 70 g Ziegenkäse, z. B. Ziegenbrie • 1 EL Kürbiskerne, grob gehackt • 10 Basilikumblätter, alternativ 1 TL getrockneter Basilikum • 2 EL Kürbiskernöl • 1 TL Honig • 2 EL Weißweinessig • Meersalz, Pfeffer • 100 g Mehl • 1 Ei (Größe M) • 100 ml Milch • 6 kleine Dolden Holunderblüten (Blütezeit Mai/Juni) • 4 EL Rapsöl

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Das Gericht für eine leichte Brise und kleine Wellen (1–2 Windstärken)

Gefüllte Hühnchenbrust mit Salat Zubereitungszeit 25 Min. Garzeit 10 Min. Zutaten für 2 Personen

• 1 EL Weißweinessig (oder anderer) • 100 ml Honig-Barbecue-Soße (oder andere Grillsauce) • 10 Knäckebrottaler (alternativ Knäcke- oder Schüttelbrot)

Benötigte Kochplatten: eine Besondere Zutaten: Honig-Barbecue-Soße, Knäckebrottaler, Mandelmus, Kapern

AuSSerdem • Holzspieße oder Rouladennadeln

• 50 g Pumpernickel • 2 EL warmes Wasser • 2 EL Mandelmus (im Reformhaus, im türkischen Lebensmittelladen oder im Bioladen) • 1 TL getrockneter Majoran • 2 Hühnchenbrüste (je 150 g) • Meersalz, Pfeffer • 1 Msp. mildes Paprikapulver • 4 EL Olivenöl • 1 kleine Fenchelknolle • 1 Chicorée • 1 EL Kapern • 2 Frühlingszwiebeln 90

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Zubereitung 1. Fein gehackter Pumpernickel, warmes Wasser, 1 EL Mandelmus und Majoran gut verkneten. Die Hühnchenbrüste längs einschneiden, sodass eine Tasche entsteht. Innen und außen mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Die Füllung hineingeben und mit den Holzspießen verschließen. 2. 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen, die Hühnchenbrüste darin von jeder Seite ca. 5 Minuten braten. Fenchel und Chicorée in Streifen schneiden und mit gehackten Kapern, geschnittenen Frühlingszwiebeln, dem restlichen ÖL, Essig und dem übrigen Mandelmus vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit der Honig-Barbecue-Soße und den Knäckebrottalern servieren.


POTTKIEKER

Räuchermakrele mit Roter Bete und Radieschen Zubereitungszeit 15 Min. Garzeit 5 Min. Zutaten für 2 Personen

Das Gericht für eine frische Brise und große Wellen (5–6 Windstärken)

Benötigte Kochplatten: eine Besondere Zutaten: Kreuzkümmel, Sahnemeerrettich • 2 EL Olivenöl • 400 g vorgegarte Rote Bete • 10 Radieschen • 1 Msp. gemahlener Cumin (Kreuzkümmel) • Meersalz, Pfeffer • 4 EL Zitronensaft • 250 g Speisequark • 1 Knoblauchzehe • ¼ Gurke • 2 TL Sahnemeerrettich (im Glas) • 2 Räuchermakrelen-Filets • 2 Zweige Dill

Zubereitung

Foto: shutterstock

1. Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Rote Bete und Radieschen in Scheiben oder Spalten schneiden und 5 Minuten braten. Mit Cumin, Salz, Pfeffer und 2 EL Zitronensaft würzen. 2. Den Quark mit dem restlichen Zitronensaft, dem fein gehackten Knoblauch, der gewürfelten Gurke, Meerrettich, etwas Salz und Pfeffer gut verrühren. Das Gemüse mit dem Quark und der Räuchermakrele servieren. Zum Schluss mit Dill bestreuen. 03/2013

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Wir machen

Matjes POTTKIEKER

…weil

wir es können!

Das Gericht für starken Wind und brechende Wellen (7 Windstärken)

Geschichten und Rezepte von gestern, heute und morgen

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PLOTZ 92 GLÜCKSTÄDTER 03/2013 ORIGINAL MATJES

Windumtostes Segelmädchen Zubereitungszeit 10 Min. Zutaten für 2 Personen Benötigte Kochplatten: keine Besondere Zutaten: Pumpernickel, Lakritz-Salzheringe • 80 g Pumpernickel • 3 EL flüssiger Honig • 4 Lakritz-Salzheringe

• 200 g Apfelmus • 150 g Sahnequark

Zubereitung 1. Fein gehackter Pumpernickel, Honig, klein geschnittenes Lakritz, Apfelmus und Quark abwechselnd in zwei Gläser schichten.

Foto: shutterstock

Das Buch zum Matjes


Wochen& Biomärkte

Pottkieker

im Sommer

Wochenmarkt-Jazz rb Frisch in den Koter Laune

utet neben gu Sommer! Das bede ch jede mung vor allem au und Urlaubsstim f den bst und Gemüse au O es ch is fr ge en M bereiKnackige Salate Wochenmärkten. Beeren ße est, und saftig-sü chern jedes Grillf und Klein. schmecken Groß

Beim Wochenmarktbummel in Eutin können sich die Besucher in den Monaten Juni, Juli und August samstags von stimmungsvollen Jazzklängen begleiten lassen. Der kleine Platz am Markt zwischen Witwenpalais und Küchenhaus ist beliebter Treffpunkt im Markttreiben. Ob Jazz, Oldtime, Swing oder Dixieland – bei kühlen Getränken genießen die Besucher hier in den Sommermonaten beschwingt den Start ins Wochenende. Die Marktzeiten sind mittwochs und samstags von 8 – 13 Uhr. Wochenmarkt-Jazz samstags von 11 – 13.30 Uhr.

Illustration: Marei Schweizer, Foto: A. Suikat/TI Eutin, shutterstock (4)

Weitere Märkte 24107 Kiel-Suchsdorf, Eckernförder Straße, Do 14 –18 Uhr 26954 Nordenham, Marktplatz, Di + Fr 7.30 –12.30 Uhr 26548 Norderney, Herrenpfad, Mi 8 –13 Uhr 21465 Reinbek, Täby-Platz, Mi + Sa 8 –13 Uhr 23858 Reinfeld, Marktplatz, Fr 8 –12 Uhr

22869 Schenefeld, Rathausvorplatz, Do 8 –13 Uhr 23744 Schönwalde, Marktplatz, Di + Fr 7 –13 Uhr 19055 Schwerin, Altstädtischer Markt, 9 –17 Uhr 25782 Tellingstedt, Do 8 –12 Uhr 22946 Trittau, Schützenplatz, Fr 14 –18 Uhr

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Torten aus der Landarztpraxis Dort, wo 26 Jahre lang Patienten darauf warteten, ins Behandlungszimmer von Dr. Matthiesen, Dr. Teschner oder Dr. Bergmann gerufen zur werden, begrüßt Sonja Karberg seit Mai ihre Gäste im Café Lindauhof. Text: Ann-Kristin Kleinschmidt | Fotos: Frauke Antholz

Drehschluss: Für das Team um Serienarzt Dr. Jan Bergmann (Wayne Carpendale) diente der Hof viele Jahre als Kulisse. Seine Vorgänger in der Hauptrolle waren Christian Quadflieg und Walter Plathe

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m 17. Mai strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen den letzten Teil der Erfolgsserie „Der Landarzt“ aus. Fast drei Jahrzehnte lang wurden die Geschichten in den Sommermonaten auf dem Lindauhof in der Gemeinde Boren unweit von Kappeln gedreht. Damit ist jetzt Schluss. Doch die so beliebte Kulisse nun nach dem Ende der Serie den vielen Ausflüglern vorzuenthalten, kam für Sonja Karberg, die auf dem Hof aufgewachsen ist, nicht infrage. Am Tag der letzten Ausstrahlung eröffnete sie ihr eigenes Café. „Nachdem der

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Landarzt nun eingestellt wurde, stellten wir uns die Frage, wie wir unseren Hof weiter wirtschaftlich nutzen können“, sagt die Geschäftsführerin des Cafés. Denn die Erhaltung des jahrhundertealten Gebäudes, das sich seit 1833 in Familienbesitz befindet, verschlingt viel Geld. „Während hier gedreht wurde, konnten wir den Hof durch die Mieteinnahmen der Filmgesellschaft finanzieren. Jetzt muss etwas Neues her“, so Sonja Karberg. Die heute 26-Jährige hat ihr ganzes Leben in der Idylle des Lindauhofes verbracht. „Deshalb bin ich tief mit der Re-

gion verbunden und möchte, wann immer es möglich ist, auf regionale Produkte zurückgreifen“, erklärt sie ihr Konzept. In dem Café bieten Sonja Karberg und ihr kleines Team frisch gebackene Kuchen, Eis, kleine Snacks und Suppen sowie diverse Getränkespezialitäten an. Herzstück sind aber die selbst gemachten Torten, die mit viel Leidenschaft gebacken und verziert werden. Den Leserinnen und Lesern von LandGefühl im Norden präsentiert Sonja Karberg vier sommerfrische Torten mit Biskuitboden und wünscht guten Appetit!


POTTKIEKER

Rote Früchte-Torte Zubereitungszeit 1 Std. 40 Min. Kühlzeit 3 Std. 40 Min. Backzeit 25 Min. Zutaten für 1 Torte Für den Teig • 5 Eier • 4 EL kaltes Wasser • 100 g Zucker • 150 g Mehl • 1 Prise Salz Für den Belag • 400 ml Sahne • 3 Pck. Vanillezucker • 9 Blätter Gelatine • 400 ml Schmand • 50 g Zucker • 500 g rote Grütze • 4 EL Johannisbeergelee Für die Dekoration • 100 ml Sahne • 12 Weintrauben • Minzeblättchen

Zubereitung

Fotos: shutterstock, ZDF/Christine Schröder

1. Eier trennen und Eigelb mit dem Wasser schaumig schlagen. Den Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine cremigschaumige Masse entsteht. Mehl hineinsieben und untermengen. 2. Den Backofen auf 180 °C, Umluft vorheizen. Eine runde Kuchenform mit Backpapier auslegen. Eiweiß mit Salz in etwa 5 Min. steif schlagen und unter den Teig heben. Den Teig in die Form füllen und 20 – 25 Minuten backen und auskühlen lassen. 3. In der Zwischenzeit Sahne und Vanillezucker mischen und steif schlagen. 6 Blätter Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und in einem Topf auflösen. Den Schmand nach und nach hineinrühren. Sahne zugeben und mischen.

4. Den Biskuitboden zweimal waagerecht teilen. Einen Boden auf eine Platte legen und mit Johannisbeergelee bestreichen. Zweiten Boden auflegen und 2/3 der Sahnecreme locker darauf verteilen. Den letzten Boden auflegen und die restliche Creme gleichmäßig verteilen. Die Torte für ca. 10 Minuten kalt stellen. 5. Die übrigen Gelatineblätter auflösen, rote Grütze nach und nach unterrühren und die Masse auf der Sahnecreme verteilen. Für 2 – 3 Stunden oder über Nacht kalt stellen. 6. Sahne steif schlagen, in einen Spritzbeutel füllen und dekorativ auf der Torte verteilen. Weintrauben vierteln und in Blütenform auf die Tupfen setzen. Mit Minzeblättchen garnieren.

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Geschichte des Hofes Erstmals erwähnt wurde der Lindauhof laut Familienaufzeichnungen um 1415. Der älteste Teil des Gebäudes ist die Eingangshalle mit den beiden Kaminen. In diesem Raum befand sich 26 Jahre lang das fiktive Wartezimmer des Landarztes. Heute dient es Sonja Karberg als Café. Der restliche Anbau und die Stallungen sind überwiegend von 1699. Bevor die Familie Karberg Besitzer wurde, hatte der Hof unterschiedliche Eigentümer. Unter anderem zählten dazu verschiedene Herzöge. Wohl berühmtester Besitzer war im späten 18. Jahrhundert König Christian der VII. von Dänemark und Norwegen, der bis zu seinem Tod 1808 außerdem Herzog von Schleswig und Holstein war.

Café Lindauhof Lindauhof 4, 24392 Boren, Tel.: 04641/3710, E-Mail: info@cafelindauhof.de, www.cafelindauhof.de Öffnungszeiten: Mo–Fr 12–19 Uhr, Sa, So + an Feiertagen 9–12 Uhr

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POTTKIEKER

Stracciatella-Torte ZUBEREITUNGSZEIT 1 Std. BACKZEIT 25 Min. ZUTATEN für 1 Torte FÜR DEN TEIG • 5 Eier • 4 EL kaltes Wasser • 100 g Zucker • 150 g Mehl Type 405 • 50 g Kakao • 1 Prise Salz FÜR DEN BELAG • 1 Glas Schattenmorellen • 1 Pck. Vanillepuddingpulver • Etwas Kirschwasser • 800 ml Schlagsahne • 2 EL Zucker • 4 EL Schokoraspel • 12 Amarenakirschen

ZUBEREITUNG 1. Eier trennen und Eigelb mit dem Wasser schaumig schlagen. Den Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine cremigschaumige Masse entsteht. Mehl und Kakao hineinsieben und untermengen. 2. Den Backofen auf 180 °C, Umluft vorheizen. Eine runde Kuchenform mit Backpapier auslegen. Eiweiß mit Salz in etwa 5 Min. steif schlagen und unter den Teig heben. Den Teig in die Form füllen und 20 – 25 Minuten backen. 3. In der Zwischenzeit die Kirschen in ein Sieb gießen und den Saft auffangen. Puddingpulver in den Saft einrühren. Sollte die Flüssigkeitsmenge nicht ausreichen, mit etwas Wasser auf die entsprechende Menge auffüllen. Pudding aufkochen, Kirschen zugeben und abkühlen lassen. Biskuitboden ebenfalls auskühlen lassen.

4. Den Biskuitboden zweimal waagerecht teilen. Einen Boden auf eine Platte legen und anschließend die PuddingKirschmasse darauf verteilen. Dann den zweiten Boden auflegen und diesen mit Kirschwasser beträufeln. 5. Die Sahne zusammen mit dem Zucker steif schlagen. Einen Teil der Sahne für die Tupfen in einen Spritzbeutel geben und beiseitelegen. Die restliche Sahne mit 2 EL Schokoraspeln mischen, 2/3 auf dem Biskuit verteilen, letzten Boden aufsetzen und die übrige Sahne großzügig auf der Torte und an den Seiten verteilen. Übrige Schokoraspeln mittig auf der Torte verteilen. Mit dem Spritzbeutel 12 Tupfen oben draufsetzen und diese mit Amarenakirschen garnieren.

Variante: Eierlikör-Kirsch-Torte

Foto: shutterstock

Bereiten Sie die Torte wie oben beschrieben bis zum Schritt 5 zu. Schlagen Sie Sahne steif und heben Sie, anstatt der Schokoraspel, 50 ml Eierlikör unter. Dann die Sahne auf der Torte verteilen und die Sahnetupfen aufspritzen. Die Seitenränder mit 4 EL Schokoraspeln bestreuen und 30 ml Eierlikör auf der Torte kunstvoll verteilen. Amarenakirschen daraufsetzen und servieren.

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POTTKIEKER

ZitronenJoghurt-Torte

Für den Teig • 5 Eier • 4 EL kaltes Wasser • 100 g Zucker • 150 g Mehl Type 405 • 1 Prise Salz Für den Belag • 1 große unbehandelte Zitrone • 600 ml Sahne • 3 EL Zucker • 2 EL Sahnesteif • 6 Blatt Gelatine • 500 g Quark • 500 g Naturjoghurt • 2 Pck. Vanillezucker • Minzeblättchen

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Zubereitung

2. Backofen auf 180 °C, Umluft vorheizen. Eine runde Kuchenform mit Backpapier auslegen. Eiweiß mit Salz in etwa 5 Min. steif schlagen und unter den Teig heben. Den Teig in die Form füllen und 20 – 25 Minuten backen und auskühlen lassen.

4. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und in einem Topf auflösen. Mit 2 EL Sahne anrühren und dann mit der übrigen Sahne, Quark, Joghurt, Vanillezucker, Zitronenabrieb und etwas Zi­tronensaft mischen. Einen Teil in einen Spritzbeutel füllen und beiseitelegen. Den Biskuitboden waagerecht einmal teilen. Einen Boden auf eine Platte legen und mit 2/3 der Sahnecreme bestreichen. Den zweiten Boden auflegen und den Rest der Sahnecreme rundherum verteilen.

3. Die Zitrone heiß waschen und trocken tupfen. 4 gleichmäßig dicke Scheiben abschneiden, vom Rest die Schale abreiben und den Saft auspressen. Sahne mit Zucker und Sahnesteif steif schlagen.

5. Mit dem Spritzbeutel die übrige Sahne dekorativ auf der Torte verteilen. Die Zitronenscheiben vierteln. Die Torte mit Zitronenstücken und Minzeblättchen verzieren und bis zum Servieren kalt stellen.

1. Eier trennen und Eigelb mit dem Wasser schaumig schlagen. Den Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine cremig-schaumige Masse entsteht. Mehl hineinsieben und untermengen.

Foto: Shutterstock

Zubereitungszeit 1 Std. Backzeit 25 Min. Zutaten für 1 Torte


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Unser

n Hofladneats des Mo

Friesenschmaus Monika Volquardsen (2. v. l.) mit Ehemann Redlef, Töchterchen Klara und dem Team des Hofladens

A

uf den ersten Blick wirkt das Schild an der Landstraße kurz vor Tetenbüll unscheinbar. Doch Genießer wissen: Es lohnt sich abzubiegen und dem schmalen Kiesweg bis hin zu dem mit Efeu berankten Haupthaus des Bioland-Schafhofes zu folgen. Denn bei Redlef und Monika Volquardsen gibt es den vielleicht besten Schafskäse weit und breit.

Vielfalt des Schafskäses In ihrer Friesischen Schafskäserei stellen sie feinste Sorten her und verkaufen sie in ihrem Hofladen auf der Nordseehalbinsel Eiderstedt. Welches wohl der leckerste Käse sein mag? Redlef Volquardsen überlegt. Bei dem vielseitigen Angebot fällt ihm eine Antwort schwer. Er rät den Besuchern deshalb, sich selbst ein Geschmacksbild der verschiedenen Sorten zu machen. „Wer unseren Hofladen besucht, der darf natürlich probieren“, sagt der 40-Jährige. Seine Favoriten sind der „Frische Friese“ mit Bärlauch und der nussige „Rote Friese“. „Zum Abschluss dann der mindestens 60 Tage kellergereifte ‚Tetenbüttler‘“, rundet er sein Käse-Wunsch-

Ob im Salat, auf dem Grill, als Brotaufstrich oder einfach nur so zum Naschen: Schafskäse ist eine Delikatesse. Und Familie Volquardsen stellt in ihrer Friesischen Schafskäserei gleich mehrere köstliche Sorten her. Text: Ann-Kristin Kleinschmidt | Fotos: Friesische Schafskäserei

menü ab. Im Hofladen, in den durch die alten Bäume auf dem Hof warme Sonnenstrahlen fallen, bieten die Volquardsens neben dem Käse auch Lammfleisch sowie Wurstwaren an. „Dazu kommen Rinder- und Schweinewurstspezialitäten anderer Bioland-Bauernhöfe aus der Region“, beschreibt Monika Volquardsen das Sortiment. Doch damit nicht genug: Wer im Hofladen stöbert, findet außerdem Honig von einem befreundeten Imker, Bioland-Weine, friesische Töpferwaren, Wollprodukte und Schaffelle. Den ersten Käse stellte das Ehepaar 2004 her, nachdem sie ein Jahr zuvor die alte Waschküche zur Käserei umbauten. „Monika erkannte das Potenzial eines eigenen Hofladens“, erinnert sich Redlef Volquardsen.

klein geworden ist und in den vergangenen Monaten schließlich umgebaut wurde. Die Volquardsens freuen sich auf die nächsten Jahre: „Alles gestaltet sich momentan mit dem Umbau neu. Auch das Sortiment. Wir befinden uns also noch im Zauber des Anfangs.“

Verkaufstheke im Flur Schnell wurde im Flur des Wohnhauses eine kleine Verkaufstheke eingerichtet. Zunächst waren die Kunden Einheimische, die den Käse auf Empfehlung kauften. Im Laufe der Jahre fanden dann immer mehr Touristen den Weg nach Tetenbüll, sodass die Theke schnell zu

Alle zwei bis drei Tage wird die Milch in der hofeigenen Käserei verarbeitet

Friesische Schafskäserei Monika und Redlef Volquardsen Kirchdeich 8, 25882 Tetenbüll, Tel.: 04862/348 Öffnungszeiten: Mo–Sa 10–12 und 14–18 Uhr mehrmals in der Woche Führungen, Infos unter www.friesische-schafskaeserei.de 100

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Grund zum Feiern Es ist die Zeit der Sommerfeste: Nach der Schafskälte folgt am 21. Juni die Sommersonnenwende und am 24. Juni der Johannistag. Diese längsten Tage des Jahres versprechen ausgiebige Fröhlichkeit. Text: Jutta Kürtz

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n der Mitte des Jahres, zur „Sommerweihnacht“, leuchten die Johannisfeuer, St.Hans-Feuer, Sonnwendfeuer. So verjagen wir Dämonen und böse Geister, verbrennen Stroh-Hexen und treiben viel Schabernack. Es wird gelärmt, gesungen, ums Feuer getanzt und über kohleschwarze Gesichter gelacht. Ein ordentlicher Johannistrunk gehört dazu und ein Sprung durchs Feuer, der vor Krankheiten und Unglück schützt – wenn es zwei Verliebte Hand in Hand schaffen, durch die Flammen zu springen, dann ist das für sie ein gutes Omen! Sonnen- und Lichterfeste gibt es seit ewigen Zeiten. Die Nacht vom 23. zum 24. Juni hat neben allem volksfestlichen Treiben auch einen kirchlichen Hintergrund. Der Johannistag (auch St. Johanni) ist der liturgisch errechnete Gedenktag der Geburt Johannes des Täufers. Im katholischen Brauchtum wird weltweit am 24. Juni ein Hochfest zu seinen Ehren gefeiert. Johannes hat ja Jesus im Jordan getauft. Symbolisch passt das zu den alten Festen der Sonnenwende und des Lichtes. Auch umschwirren uns im Juni die nächtlich leuchtenden Johannis(glüh)würmchen, wir genießen

Johannisbeeren und auch das jetzt goldgelb blühende Johanniskraut trägt den heiligen Namen. Wer mag, pflückt Kräuter und Blüten für einen Johanniskranz. Neun oder sieben sollen es sein, der christlichen Symbolik wegen – beispielsweise Mohn und Kornblumen, gelbes Johanniskraut und die Farnkrautblüte. Man binde Lilien, Rittersporn und Rosen hinein und schmücke alles mit Eichenlaub, Beifuß und Bärlapp. Große Johanniskränze werden wie Maibäume aufgehängt, handlichere fürs Haar geflochten, unters Kopfkissen gelegt, an die Haustür gehängt, Freunden geschenkt. Mit geheimen Wünschen verwoben ist ein Johanniskranz eine wunderreiche Sommerfreude. Die Dänen und die Schweden wählen sogar ihre Johannisbraut, sie feiern ein dänisches „St. Hans Aften“ und eine schwedische Mittsommernacht. Auch die Finnen und die baltischen Länder brennen Johannisfeuer, Spanier und Brasilianer feiern Lichtfeste und bei den Franko-Kanadiern ist der Johannistag sogar ein Nationalfeiertag. Genießer wissen, dass am 24. Juni der letzte Spargel gestochen und der letzte Rhabarber geschnitten wird – für ein köstliches Johannistags-Mahl, bevor die Pflanzen durchwachsen und Kraft gewinnen für das kommende Jahr. So die Gesetze der Natur, die auch beim Obstbau gelten. Im Mittsommer zeigen viele Gehölze einen zweiten Austrieb, den Johannestrieb, der beschnitten werden muss. Weshalb der Volksmund schmunzelnd vom Johannestrieb spricht, wenn bei Männern ein „zweiter Frühling“ ausbricht …

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Foto: shutterstock

Bereits in der Antike galt Johanniskraut als bewährte Heilpflanze


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Wenn Henning Schröder in seiner Werkstatt an der Drehbank steht, können Passanten ihm sogar durchs Schaufenster bei der Arbeit zusehen. Zu kaufen gibt es Bernsteinschmuck in allen Größen und Formen. Restauriert wird nach Absprache auch alter Bernstein, der per Post zugeschickt werden kann. Ribnitzer BernsteinDrechslerei, Lange Straße 48, 18311 Ribnitz-Damgarten, Tel.: (038211) 70 86 75; www.bernstein-drechsler.de


VUN FRÖHER

Den Dreh raus Aus dem Gold der Ostsee dreht Henning Schröder neue Mundstücke für alte Pfeifen, glänzende Perlen und einzigartigen Schmuck. Der 31-Jährige ist deutschlandweit der letzte aktive Bernsteindrechsler-Meister.

Foto: Roland E. Jung/Jahreszeiten Verlag

Text: Lars Herde | Fotos: Margit Wild

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auchen kann schädlich sein. Zumindest den wertvollen Bernstein-Mundstücken alter Tabakspfeifen setzt jahrzehntelanges Paffen kräftig zu. Sie werden brüchig, porös und landen nicht selten auf der Werkbank von Henning Schröder, der in Jeans, kariertem Hemd und Turnschuhen keineswegs wie ein alter Meister wirkt. In seiner winzigen Werkstatt in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) hütet der Bernsteindrechsler jedoch die letzten Geheimnisse eines uralten Handwerks. Bernsteindrechsler bringen seit Jahrhunderten den von der Ostsee angespülten honiggelben Bernstein, der aus Harz von Kiefern und Fichten entstand, in Form. „Im Mittelalter drechselten sie vor allem Perlen und Oliven für Rosenkränze“, sagt Henning Schröder. Später fertigten die Drechsler aufwendigen Schmuck, mit dem sich Kaiser und Könige beschenkten. Legendär ist das Bernsteinzimmer, das der deutsche König Friedrich Wilhelm I. 1716 seinem russischen Kollegen Peter I. zum Geschenk machte. In vielen Gegenden gehörten facettierte Bernsteinketten aber auch zur Hochzeitstracht der Bauern.

„Drechseln ist Millimeterarbeit“ Heute ist Schmuck aus natürlichem, der Haut schmeichelndem Bernstein wieder gefragt. Meist werden die Steine für Ketten, Ringe, Armreifen oder Amulette von Goldschmieden in Form geschliffen. „Doch dort, wo es auf Präzision ankommt, wo ein Teil ins andere passen muss, wird gedrechselt“, sagt Henning Schröder. „Drechseln ist Millimeterarbeit.“ Um jeden Millimeter geht

es bei der etwa 120 Jahre alten Meerschaumpfeife aus Thüringen, deren Bernstein-Mundstück gebrochen ist. Das alte, knapp drei Zentimeter lange Mundstück, an dem nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch die Lippen des Besitzers nagten, soll Henning Schröder durch ein neues ersetzen. Das ist besonders knifflig, da das zu drehende Mundstück haargenau auf die handgearbeitete Knochenschraube des Pfeifenholms (siehe Foto Seite 107) passen muss und dafür ein akkurates Gewinde braucht.

Vom Strand auf die Werkbank Die Arbeit beginnt mit der Auswahl des richtigen Rohbernsteins. Rund zehn Prozent von Schröders Steinen sind Strandfunde. Diese See-Steine sind besonders wertvoll, weil sie oft Einschlüsse von Insekten (Inklusen), aber wenige Risse haben und von den Wellen des Meeres in Jahrhunderten vorgeschliffen wurden. Solchen Bernstein finden Sammler am Spülsaum der Ostsee im Seetang. Einige liefern ihre Funde direkt in Henning Schröders Werkstatt ab, der sie, zusammen mit seiner Mitarbeiterin Eilin Wendt, zu kostbaren Ringen, Ketten, Kerzenständern oder Schatullen verarbeitet. Die restlichen Steine kauft der Drechsler in Russland, wo Bernstein im Tagebau abgebaut wird. Ein Kilo Rohbernstein kostet dort zwischen 800 und 1.000 Euro. Erd-Steine aus dem Tagebau sind oft kantiger und poröser und haben eine dickere Verwitterungskruste als See-Steine. Für das zu drehende Pfeifen-Mundstück ist Henning Schröder jedoch ein kleiner, robust aussehender Tagebau-Stein gerade recht. Ihm schleift Schröder mit

Stein der Weisen Im Volksglauben funkelte Bernstein nicht nur im Licht, sondern half gegen dunkle Mächte wie Drachen, Trolle und Hexen. Wer eine untreue Frau hatte, band ihr einen Bernstein um, sodass sie angeblich ihre Sünden gestand. Heiler lobten seit dem Altertum die elektrostatischen Kräfte, mit denen Bernstein nicht nur Staub, sondern auch Krankheitserreger angezogen haben soll.

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Im Mittelalter wurden Bernsteine als Wundermittel gegen Fieber, Epilepsie, Magenschmerzen, Krämpfe und Rheuma um den Hals getragen. Die moderne Medizin ist vorsichtiger. Zwar fand der Mediziner Robert Koch 1886 heraus, dass Bernsteinsäure das Immunsystem stärkt. Homöopathen verschreiben noch heute Mittel aus Bernsteinextrakten. Einen Beweis für die Heilund Schutzkraft des Steins gibt es aber nicht.


VUN FRÖHER

Gut in Form: Um das goldgelbe Strandgut in Form zu bringen, braucht Henning Schröder Augenmaß, eine ruhige Hand, Feilen und winzige Bohrer. Für die antike Meerschaumpfeife (unten rechts) soll er ein neues Mundstück drehen, das millimetergenau auf den Pfeifenholm passen muss

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Hand und Fuß: Für Schmuckstücke sägt Eilin Wendt den klobigen Rohbernstein zunächst in passende Stücke. Grobes Schleifpapier trägt die Kruste des Rohlings ab. An einer antiken, fußgetriebenen Drehbank, die an ein Spinnrad erinnert, bringt die Drechslerin den Stein in seine endgültige Form


VUN FRÖHER

einer Schleifscheibe (80er Körnung) zunächst die Kruste ab. Danach wird die Farbe des Steins, die von hellem Honiggelb bis zu einem dunklen Havanna-Braun reichen kann, ebenso sichtbar wie dessen Transparenz. Je nach Farbe und Durchsichtigkeit unterscheiden Fachleute zwischen sogenannten Knochen (undurchsichtig, elfenbeinfarben), Bastarden (undurchsichtig, trüb bis gefleckt) oder Schierklaren (durchsichtig wie Glas).

Bernstein ist spröde wie Glas Da der Stein für das winzige Pfeifenmundstück zu groß ist, wird er vor dem Drechseln mit einem Meißel behauen, sodass ein zylinderförmiger Rohling (Schnösel) entsteht. Weil Bernstein leicht bricht, spannt Schröder ihn nach Möglichkeit nicht ins Futter der Drehmaschine, sondern klebt ihn mithilfe von erhitztem Siegellack auf. Dem rotierenden Rohling rückt Schröder dann mit einem scharfen Drehwerkzeug auf den Leib. Dabei hält die rechte Hand das Werkzeug, die linke führt und stützt. Mit wenig Kraft und viel Geschick trägt der Drechsler so Schicht um Schicht ab, er „schröpt“ das Werkstück. Die Maschine surrt, Späne fliegen, plötzlich liegt ein harzig-süßer Duft in der Luft. Anders als beim Drechseln von Holz muss Henning Schröder nicht auf die Drehrichtung achten, Bernstein hat keine Maserung. Dafür ist es spröde wie Glas. Die Gefahr, dass ein Stein beim Drehen zerspringt, ist ebenso groß wie Arbeitsaufwand und Verschnitt: Bis zu 80 Prozent Material gehen verloren. Kein Wunder also, dass gedrechselter Bernstein teurer ist als geschliffener.

Auf den Zahn gefühlt Echt oder nicht? Schlägt man Bernstein vorsichtig gegen einen Zahn, so hört man einen weichen Ton, als ob man mit dem Fingernagel auf einen Zahn pocht. Feuerstein und Glas, mit denen Bernstein verwechselt werden kann, machen hingegen ein klirrendes Geräusch. Noch sicherer ist

Hat das künftige Mundstück seine Form bekommen, bohrt Henning Schröder es mit einem zwei Millimeter dünnen Bohrer und zusammengekniffenen Augen. „Wenn ich zu schnell bohre, wird der Stein heiß, kann platzen und ist dann Ausschuss.“ Anschließend frisst ein gezahnter „Strehler“ das Gewinde in die schmale Bohrung. Schließlich wird das Mundstück auf Maß gedreht (wobei sich Henning Schröder lieber auf seine Augen als auf den Messschieber verlässt), dann wandert es für eine gute halbe Stunde in den 160 Grad heißen Backofen. Danach kann es Henning Schröder von Hand in seine endgültige, leicht geschwungene Form biegen. Zum Schluss wird es mit einer Schwabbelscheibe aus Nessel auf Hochglanz poliert. Das Fertigen von Pfeifen-Mundstücken und Zigarettenspitzen gehört zum Handwerk des Drechslers wie der Bernstein zur Ostsee. Gelernt hat es Henning Schröder bei Werner Lux, einem Altmeister des Faches. Der heute 91-Jährige wurde von 1937 bis 1939 an der Staatlichen Bernsteinmanufaktur Königsberg ausgebildet und war über 20 Jahre Chef der Bernsteinabteilung im VEB Ostsee-Schmuck Ribnitz-Damgarten. Schröder, der eigentlich Zahntechniker werden wollte, machte im Ribnitzer Bernsteinmuseum zunächst ein Praktikum, dann eine dreijährige Ausbildung bei Werner Lux. Sein Gesellenstück: ein Kerzenleuchter aus Bernstein, der heute ebenso wie sein Meisterstück, ein Globus, im Museum zu sehen ist. Auf die Frage, was einen Bernsteindrechsler zum Meister macht, antwortet Henning Schröder mit drei Worten: „Fantasie, Geschick, Geduld.“ Davon haben alte Meister offenbar reichlich. Auch wenn sie erst 31 sind.

eine andere Methode: Echter Bernstein sinkt wegen seiner Dichte in Leitungswasser zu Boden, schwimmt aber in gesättigter Salzlösung an der Oberfläche. Wer eine glühende Nadel zur Hand hat, kann sie mit leichtem Druck langsam über den Stein ziehen. Bildet sich eine harzig riechende Rille, dann ist der Bernstein echt. 03/2013

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LandGefühl-Rätsel

Lösungswort: 110

03/2013


3 x Ostseeküsten-Insider „111 Orte an der Ostseeküste, die man gesehen haben muss“ heißt der Reiseführer der anderen Art von Alexandra und Jobst Schlennstedt. Erfahren Sie, wo sich die Unterhose Lübecks befindet und lernen Sie Deutschlands ersten Baum mit eigener Postadresse kennen. www. emons-verlag.de

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2 Nächte für 2 im Schlosshotel Klink Das Schlosshotel Klink liegt inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte auf einem Seegrundstück mit weißem Sandstrand. Kulinarische Highlights im Restaurant „Garten Eden“ mit Seeterrasse oder im

historischen „Ritter Artus Keller“ laden zum Verweilen und Genießen ein. Schlosshotel Klink, Schlossstraße 6, 17192 Klink, Tel.: 03991/7470, www.schlosshotel-klink.de

4 x pures Apfelglück in modernem Design Süß, praktisch und voll im Trend: Die Thermosflasche mit einem Füllvolumen von 750 ml und der dazu passende Porzellanbecher machen mit ihrem herrlichen Apfel-Design das Leben bunter! Das Set hat einen Wert von 28 Euro.

Fotos: PR

2 x Johann Lafers „Heimatküche“ Johann Lafer präsentiert mehr als 70 köstliche Rezepte aus seiner Heimat. Für dieses Kochbuch reiste er in die Welt seiner Kindheit, kochte gemeinsam mit seiner Mutter Lieblingsgerichte und besuchte Bauern, Winzer, Rinder-, Schaf- und Schweinezüchter und viele andere Produzenten hochwertiger naturbelassener Lebensmittel. Mit diesen Zutaten wird das Essen zum wahren Hochgenuss. www.gu.de

Gewinnspiel Sie haben zwei Möglichkeiten zur Teilnahme am LandGefühlGewinnspiel. Geben Sie dafür das Lösungswort bis zum Einsendeschluss am 14.08.2013 durch.

Schnell & einfach online teilnehmen! Besuchen Sie uns einfach auf www.meinlandgefuehl.de/ verlosung Per Post: Senden Sie Ihren ausgefüllten Gewinncoupon an: falkemedia living GmbH Redaktion LandGefühl Gewinn-Coupon An der Halle 400 #1, 24143 Kiel Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Mitarbeiter und deren Familienangehörige von falkemedia dürfen nicht am Gewinnspiel teilnehmen.

Ja, ich bin einverstanden, dass mich die falkemedia e.K. und Tochtergesellschaften künftig schriftlich, telefonisch oder per E-Mail über weitere Serviceleistungen und interessante Medienangebote informieren. Mein Einverständnis ist freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden (z.B. per E-Mail an meine-daten@falkemedia.de). Diese Einwilligung hat keinen Einfluss auf Ihre Gewinnchance.

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Lösungswort: Schreiben Sie das Stichwort und Ihre Adresse sowie E-Mail-Adresse (sofern vorhanden) auf diesen Coupon und kleben Sie ihn auf eine mit 0,45 € frankierte Postkarte oder als Brief mit 0,58 € frankiert. Mitmachen dürfen alle über 18 Jahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams einen Mediaberater/-in

Arbeiten Sie in einem Umfeld, das Spaß macht! Sie übernehmen in erster Linie für unsere Magazine RENDSBURGerLEBEN und Mein Landgefühl im Norden ein zum Teil bestehendes Kundenpotenzial mit einem klar definiertem Aufgabenfeld und bauen dies aktiv weiter aus. Sie gewinnen neue Kunden und erschließen eigenständig Marktpotenziale. Die ständige Konkurrenz-Beobachtung sowie die Auftragsabwicklung gehören ebenfalls zu Ihren Aufgaben. Wir machen Sie erfolgreich und bieten Ihnen eine partnerschaftliche Unternehmenskultur, die Unterstützung durch ein erfolgreiches Team sowie eine leistungsorientierte Vergütung.

Ihre Aufgaben: • Gewinnung von Neukunden und Ausbau stabiler Kundenbeziehungen • Beratung der Kunden vor Ort und telefonisch • Mediaberatung für Print, Online und Kundenvideos

Wir bieten: • Ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet • Interessante Produkte mit verschiedensten Kunden • attraktiver Arbeitsplatz in einem engagierten Team • enge Zusammenarbeit mit der Redaktion und Grafik • hohe Verdienstmöglichkeiten

Ihr Profil: • Freude am Umgang mit Kunden • hohe Zielorientierung • gepflegte Umgangsformen • Organisationgeschick und selbstständige Arbeitsweise • erfolgsorientierte und leistungsstarke Persönlichkeit

Finden Sie sich in der Beschreibung wieder? Dann bewerben Sie sich noch heute bei uns: Bianka Herms Tel. (0431) 200 766 - 0 bewerbung@falkemedia.de

falkemedia e. K. An der Halle 400 Nr. 1 24143 Kiel


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Maritime Dekorationen mit Strandfunden auf Seite 68

www.meinlandgefuehl.de

Impressum LandGefühl im Norden ist eine Publikation aus dem Hause falkemedia, Kiel. Verlag falkemedia living GmbH An der Halle 400 #1 · 24143 Kiel Tel.: +49 (0) 431 / 200 766 0 Fax: +49 (0) 431 / 200 766 50 E-Mail: info@meinlandgefuehl.de Herausgeber Kassian Alexander Goukassian Redaktionsdirektorin falkemedia living GmbH Britta Janzen Chefredaktion Ilka Wirdemann (v. i. S. d. P.) Chefin vom Dienst Hanna Kirstein Redaktion (redaktion@meinlandgefuehl.de) Ann-Kristin Kleinschmidt, Vivien Koitka, Katrien Braun, Kathy Decker Redaktionelle Beratung, Autorin Jutta Kürtz

In dieser Ausgabe ...

Autoren dieser Ausgabe Christine Böhringer, Birgit Schmidt-Harder, Heike Götz, Lars Herde Fotografen dieser Ausgabe Anke Schütz, Frauke Antholz, Nina Katinka Wilhelm, Ann-Christin Wimber, Ingo Wandmacher, Margit Wild

Basteln und Selber machen

Art-Direktion Notburga Reisener Grafik und Bildbearbeitung Sandra Suhr, Heike Reinke

19 Gartenideen von Familie Wunder

Lektorat Dr. Tanja Lindauer

35 Rosige Pflegeprodukte

Abonnementbetreuung abo@meinlandgefuehl.de, Tel.: +49 (0) 781 / 639 45 62, falkemedia Aboservice, Postfach 114, 77649 Offenburg

36 Mein schöner Garten

Marketing Susanne Günther (s.guenther@falkemedia.de), Tel.: +49 (0) 431 / 200 766 34

42 Dekotipps zum Sommerfest 68 Schönes aus Strandgut

Anzeigenleitung falkemedia living GmbH Petra Boldt (p.boldt@falkemedia.de), Tel.: +49 (0) 431 / 200 766 812

Alles Gute aus der Rose auf Seite 35

Anzeigenverkaufsleitung LandGefühl im Norden Tanja Grunert (t.grunert@falkemedia.de), Tel.: +49 (0) 0431 / 200 766 804 Mobil: +49 (0) 172 / 457 59 36 Anzeigenpreise nach Preisliste 01/2013, gültig seit 01.01.2013

Rezepte

Produktionsmanagement/Druck Impress Media, www.impress-media.de Vertrieb Axel Springer Vertriebsservice GmbH, Süderstraße 77, 20097 Hamburg

17 Johannis-Stachelbeerkuchen 44 Marmorgugelhupf

Vertriebsleitung Niels Kleimann, Impress-Media (kleimann@impress-media.de)

45 Süße Toast-Lollis

Einzelpreis: 3,90 Euro Jahresabonnement: 19,90 Euro Europäisches Ausland zzgl. 10,00 Euro Porto In den Preisen sind die Mehrwertsteuer und Zustellung enthalten. Bezogen auf sechs Ausgaben im Jahr. Der Verlag behält sich die Erhöhung der Erscheinungsfrequenz vor. Manuskripteinreichung Manuskripte jeder Art werden gerne entgegengenommen. Sie müssen frei von Rechten Dritter sein. Mit der Einsendung gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck des Manuskriptes auf Datenträgern der Firma falkemedia. Ein Einsenden garantiert keine Veröffentlichung. Honorare nach Vereinbarung oder unseren AGB. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Urheberrecht Alle hier veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktionen jeglicher Art sind nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Haftungsausschluss Für Fehler im Text, in der Anwendung oder bei Nichtgelingen wird keine Haftung übernommen. Bei falkemedia erscheinen außerdem die Publikationen LandGenuss, So is(s)t Italien, Mac Life, MAC easy, iPadLife, DigitalPHOTO, DigitalPHOTO Photoshop, Bücher, BEAT und KIELerLEBEN. © falkemedia, 2013 | www.falkemedia.de ISSN 2194-6914

Fotos: Anke Schütz, Frauke Antholz, shutterstock, Delius Klasing/Julia Hoersch

Bezugsmöglichkeiten Abonnement, Zeitschriftenhandel, Buchhandel, Bahnhöfe, Flughäfen

46 Nürnberger Rostbratwürste mit Salat 47 Frikadellen-Taschen 47 Ballsalat mit Kirschtomaten

Fruchtiger Sommerkuchen auf Seite 17

48 Frische Apfelbowle 88 Tomatensalat mit Ziegenkäse 90 Gefüllte Hühnchenbrust 91 Räuchermakrele mit Roter Bete 92 Windumtostes Segelmädchen 95 Rote Früchte-Torte 97 Stracciatella-Torte 97 Eierlikör-Kirsch-Torte 98 Zitronen-Joghurt-Torte

Räuchermakrele auf Seite 47 03/2013

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Vorschau Die neue Ausgabe von erscheint am 21. August 2013.

Text: M. Garff, Melodie: F. Jaffke, aus: Freya Jaffke, Tanzt & singt! Rhythmische Spiele im Jahreslauf, 4. Auflage, Stuttgart 2003.

Wir fahren unseren Weizen ein Wir fahren unseren Weizen ein, das glänzt wie lauter Gold, wenn in die leergefegten Scheun der Erntewagen rollt. Die letzte Garbe lassen wir den Vöglein auf dem Plan, die singen uns ein Lied dafür, das hört sich lustig an. Das Zwerglein holt sich auch ein Korn und bäckt daraus ein Brot, es hocket hinterm Hagedorn und leidet keine Not.

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Freuen Sie sich auf den besonderen Reiseführer zu allerbesten Fischbrötchenbuden in Mecklenburg-Vorpommern (je Band nur 7,80 €) auf Ausflugstipps und viele Geschichten rund um Fisch und Küste. * Band 1 Band 2

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