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Alpenländisch
VISIONÄRER STADEL
Wie ein großer Abenteuerspielplatz wirkt das Gebäude, das Architekt Stefan Rier in Südtirol entworfen hat. Von außen sieht es traditionell aus, doch tritt der Besucher hinein, überraschen ihn schwebende Boxen.
Fotos: Alex Filz für Jung / NOA*
Außergewöhnlich
Fast wie ein Haus im Haus: In den "schwebenden Boxen“ befinden sich Schlafzimmer, Bad, Bibliothek und Sauna.
Farbtupfer
Die Küchenzeile wurde mit meerblauen Fliesen verkleidet und harmoniert mit dem Lärchenholz.
Treffpunkt
Im Erdgeschoss liegt ein Gemeinschaftsraum, eine Art Piazza für alle.
Viel Licht
Die Fassade ist auf der Südseite komplett verglast
Ornamente
Dank der kreativen Gestaltung wird die Treppe soviel mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand.
Wie in der Scheune
Die Tragkonstruktion aus Holz ist zwölf Meter hoch und komplett sichtbar.
ARCHITEKT STEFAN RIER
Umgeben vom Paradies
Die vielen Glasflächen erlauben einen Blick auf die Berglandschaft.
Schwitzen mit Ausblick
Die höchste Box beherbergt eine Sauna mit verglaster Südfassade.
Bad-Box
Auch die Bäder sind in einer der Boxen untergebracht und so von den anderen Bereichen des Hauses abgetrennt. Eine Treppe verbindet die einzelnen Wohnräume.
Balken hochklettern, ins Heu hüpfen, geheime Nischen entdecken… Architekt Stefan Rier hat in seiner Kindheit viel in Stadeln gespielt. Von diesen glücklichen Erinnerungen hat er sich bei dem Projekt inspirieren lassen. So gleicht das Innere des Hauses einem großen Abenteuer. Das Erdgeschoss konzentriert das gemeinschaftliche Leben mit großzügigem Esstisch und einladender Küchenzeile aus Naturmessing in einer Art Piazza für alle. Das Haus entwickelt sich von dort vertikal nach oben, entlang einer zwölf Meter hohen Tragkonstruktion. Die klassischen Räume des privaten Bereichs wie Bad, Schlafzimmer und Bibliothek werden durch „schwebende Boxen“ ersetzt. Diese sind auf unterschiedlichen Höhen angeordnet und mittels Treppen miteinander verbunden. Das Aufsteigen der insgesamt drei Etagen gleicht dem Erklimmen eines Berges. Privatsphäre und Intimität grenzen sich mit zunehmender Höhe ab. So ist in der obersten Box die Die Boxen sind bereits von außen zu erkennen
STECKBRIEF
Hausbezeichnung: Messner Haus Wohnfläche: 220 m2 Kubatur/Innenraum: 1.100 Kubikmeter Bauweise: Lärchenholz-Konstruktion Dachform: Satteldach Haustechnik: KNX-System für die Beleuchtung (Hersteller: Jung) Besonderheiten: Schwebende Boxen, sichtbare Tragkonstruktion aus Holz (12 Meter hoch), vollständig verglaste Süd-Fassade Architekten: NOA* - network of architecture
Bergidylle
In das sensible Ambiente der zum UNESCO Weltkulturerbe ernannten Landschaft Südtirols wurde eine Architektur mit eigener Identität integriert.
Sonnenschutz
Durch die Holzstruktur wird das Licht gestreut.
www.jung.dewww.noa.network
Alt & neu
Der Entwurf sollte losgelöst von traditionellen Gepflogenheiten sein, dabei dennoch leichtfüßig den Bogen zur dortigen alpinen Ästhetik schlagen.
und spitzeln aus der hölzernen Fassade hervor: an der Nordseite zwei aus Kupfer und auf der Südseite eine aus Glas.
Erweiterbar
Bei einem außergewöhnlichen Gebäude wie diesem ist umso wichtiger, dass sich die Technik fast unsichtbar einfügt. Ein kabelbasiertes KNX-Sys steuert werden. Der Vorteil von KNX ist, dass es erweiterbar ist und Komponenten unterschiedlicher Hersteller verbaut werden dürfen. So lassen sich auch Funktionen wie Klima, Sicherheit und Multimedia zu einem späteren Zeitpunkt einbinden und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner anpassen. (mla)
Kreativ
Im Erdgeschoss ist ein Gemeinschaftsraum eingerichtet, eine Art Piazza. Dann entwickelt sich das Haus vertikal und die klassischen ersetzt, die auf Räume werden durch "schwebende Boxen“ unterschiedlichen Höhen platziert und über Treppen und Gehwege miteinander verbunden sind.