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Keller

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Gewinnspiel

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EIN FUNDAMENT

FÜR SPÄTER

Foto: pixabay

Bauen mit oder ohne Keller? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Dass ein Keller nicht nur ein großer Kostenfaktor ist, sondern auch zahlreiche Vorteile bietet, lesen Sie hier.

Mit dem Kellergeschoss ist es wie mit dem ausgebauten Dachboden oder der abschließbaren Garage: Wer sie hat, will sie nicht mehr missen. Wer sie nicht kennt, denkt kaum daran. Dabei bietet gerade das Untergeschoss zahlreiche Vorteile, die sich vor allem auf kleinen Grundstücken bezahlt machen. Ohne in die Breite zu gehen – wie durch Anbauten oder eine Garage – entsteht sofort deutlich mehr Stauraum. Heutzutage ist es jedoch fast zu schade, einen Keller nur als Abstell- und Technikraum zu nutzen. Am besten investieren Bauherren direkt in eine gute Abdichtung und Dämmung, Heizung und Belüftung, um ein vollwertiges Wohngeschoss daraus zu machen. So konzipiert, entstehen ganz neue Möglichkeiten: Zunächst kann die Haustechnik natürlich tatsächlich in den Keller und macht so im Erdgeschoss Platz frei für ein Gäste-, Arbeits- oder Schlafzimmer oder aber einen gänzlich neu gedachten Grundriss. Der Keller kann nun entsprechend Hobbyräume, Jugendzimmer, Wellness- oder Fitnessbereiche beherbergen. Lässt sich auf oder zwei Kellerwänden freigraben? Dann kann dort sogar eine kleine Terrasse entstehen und größere Fenster lassen sich auch platzieren. Dadurch fühlt sich der Keller schon fast wie ein Erdgeschoss an. Warum nicht gleich eine Einliegerwohnung daraus machen und von weiteren Förderungen sowie Ausbildung, haben sie hier einen guten Kompromiss aus Geldersparnis und Selbständigkeit. Im derum für mehr Selbständigkeit der (Groß-)Elterngeneration sorgen.

CHANCEN SEHEN

Schwieriger Baugrund muss kein Ausschlusskriterium für Bauherren sein. Er kann beispielsweise bei einer Hanglage sogar langfristig Vorteile bieten, wie eine schöne unverbaubare Aussicht. Foto: GÜF/Partnerbau Braun

Erst Gutachten, dann Abwägung

Ist ein Keller auf jedem Grundstück realisierbar? Einerseits: Je nach Bodenbeschaffenheit kann es durchaus schwierig und damit kostspielig werden, ein Kellergeschoss zu bauen. Vor allem bei hochstehendem Grundwasser oder aufstauendem Sickerwasser müssen Drainagen und Abdichtungen den Keller so einpacken, dass die Feuchtigkeit ihm nichts anhaben kann – auch dann nicht, wenn sie permanent besteht. Das funktioniert beispielsweise über das Prinzip „weiße Wanne“, bei dem die Wände aus wasserundurchlässigem WU-Beton vorgefertigt werden. Auch sandiger besondere Herausforderungen. An Hängen ist zudem die Notwendigkeit einer Hangsicherung zu prüfen. Andererseits: Viele Grundstücke fallen gerade wegen ihres vermeintlich schwierigen Bodens schnell durchs Raster. Dabei bietet gerade ein Fertigkeller die Möglichkeit, auch auf schwierigen Untergründen und an sehr steilen Hängen ein sicheres Haus zu bauen, was mit Bodenplatte kaum umsetzbar wäre. Im besten Fall gibt es für das Grundstück ein professionelles Bodengutachten, das schon vor Grundstückskauf vorliegt, um böse Überraschungen zu vermeiden. Damit Ihr Haus, ob mit oder ohne Keller, nicht nach Jahren anfängt, dem schiefen Turm von Pisa zu gleichen, gibt das Bodengutachten genaue Informationen über die Bodenbeschaffenheit – und damit essen sionelles Gutachten besteht nicht nur aus einer Tabelle und einem Kurzbericht. So schreibt die Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF): „Inhaltlich sollte ein Bodengutachten unter anderem exakte Beschreibungen der Geologie sowie Informationen zum Grundwasser wie den Bemessungswasserstand und mögliche ökologische Belastungen umfassen. Außerdem gehören Angaben zu Erdbebenzonen, zu geologischen Untergrund- und Baugrundklassen sowie zur Frostsicherheit und

Die Bestandteile eines BetonFertigkellers werden im Werk vorproduziert und auf der Baustelle zusammen-

VOR WASSER SCHÜTZEN

Sind wasserundurchlässige Wandteile verbaut und entsprechende Fenster gesetzt, hält ein Fertigkeller sowohl drückendem Grundwasser, als auch kleineren Überschwemmungen stand. Bürkle

BESCHAFFENHEITPRÜFEN

WEBTIPP

Mehr zum Thema Keller und wie genau ein Fertigkeller entsteht, lesen und sehen Sie auf unserem Bauherrenportal unter hurra-wirbauen.de/hausbau/keller/fertigkellerbau-von-a-bis-z.html

SOLIDE DÄMMEN

Wohnkeller sind echte Alleskönner: Durch Dämmung und Haustechnik schaffen sie Gemütlichkeit, die Feuchtigkeit des Erdreichs halten sie draußen, und als energetisch effi zientes Fundament passen sie perfekt in ein KfW-Effi zienzhaus-Konzept. Knecht

DIPL.-ING. BERND HETZER

Leiter Vertrieb und Prokurist bei Knecht Kellerbau.

Nachgefragt!

Welche aktuellen Bau- und Nutzungstrends im Keller sind bei den Bauherren besonders gefragt?

Der Trend geht ganz klar in Richtung hochwertig genutzter Keller. Ganz nach dem Motto: „Wenn, dann richtig!“ Die Menschen verbringen wieder mehr Zeit zu Hause, mit der Familie oder mit Freunden. Ungebrochen ist der Wunsch nach einem Wohnkeller mit viel Licht und Wohlfühlatmosphäre. Selbst wenn sie das Untergeschoss nicht sofort nutzen, wird alles für den späteren Ausbau vorbereitet. Üblicherweise wird das gesamte Haus mit Keller durchgehend hochwertig gedämmt. Der reine Nutzkeller als Abstell- und Lagerort, den gibt es quasi nicht mehr.

Mit welchen Kosten können Bauherren rechnen, wenn sie sich ein Untergeschoss wünschen?

Herstellern und Verbrauchern setzen Rohstoffmangel und Preiserhöhungen gleichermaßen zu, das macht derzeit Prognosen schwierig. Die gute Nachricht: Die Quadratmeterpreise für Wohn- und Nutzfl ächen im Keller sind deutlich niedriger als in den Obergeschossen. Wenn die Bedarfsanlayse ergibt, dass gut 45 Quadratmeter Fläche aus dem Haus in den Keller verlegt werden könnten, z.B. für Gebäudetechnik, Hauswirtschaft oder Arbeitsplatz, dann lohnt sich ein Keller. Dies könnte sogar insgesamt zu einem kleineren Grundriss führen und dazu, dass Sie wirtschaftlicher bauen. Wer mit Keller plant, erhält zum gleichen Preis mehr Fläche.

Wie holen Bauherren das meiste aus der „Investition Keller“ und schaffen einen bleibenden Mehrwert?

Mit diesen drei Punkten sind sie beim Neubau auf der sicheren Seite: • Die Voraussetzung für einen langfristigen Werterhalt ist ein absolut wasserdichter Keller. Vom Profi geplant und umgesetzt.

• Zur Pfl icht gehört eine gute Außendämmung mit 10, 12 oder 14 Zentimetern, je nachdem welcher Energiestandard erfüllt werden soll. Dazu kommt eine großzügig bemessene lichte Raumhöhe von mindestens 2,40 Metern, damit alle Nutzungsmöglichkeiten offen stehen.

• Und als Kür empfehle ich, auf möglichst viel natürliche Lichtzufuhr zu achten, für viel Lebensqualität. Sei es über Lichtbänder, Lichthöfe oder die Ausführung mit Knecht Lichtfl uter.

Keller und Klima – auf welche Veränderungen stellen Sie sich als Kellerbauunternehmen ein?

Mit Wasser kennen wir uns im Kellerbau aus. Dennoch muss man festhalten: Naturkatastrophen mit extremen Überschwemmungen sind für alle Betroffenen ein Desaster – egal in welchem Stock sie wohnen. Gegen drückendes und aufstauendes Wasser von unten, haben wir bewährte Maßnahmen wie wasserdichte Keller und druckwasserdichte Lichtschächte. Dieses Wasser haben wir im Griff, die Bauteile sind auf Dauerbelastung ausgelegt. Auf Starkregen, wie er immer häufi ger vorkommt, können Bauherren mit verschiedenen Maßnahmen reagieren. Zum einen, indem das Gelände so gestaltet wird, dass das Oberfl ächenwasser vom Haus wegfl ießt. Zum anderen könnten die Übergänge zu Lichtschacht oder Kellerabgang etwas aufgestockt werden, anstatt alle Freifl ächen am Haus eben zu planen. Schon zehn Zentimeter können Gold wert sein.

g g g werden, um Feuchteschäden zu vermeiden. Entweder durch sinnvolles Stoßlüften oder entspannt und automatisch durch eine im Neubau ohnehin übliche Lüftungsanlage. MB Effi zienzkeller/K. Jäger

Versickerungsfähigkeit in das Gutachten.“ Ist diese Vorbereitung gut gemacht, lässt sich nahezu überall ein Fundament wie ein Fertigkeller umsetzen. Nur entstehen womöglich Mehrkosten je nach Aufwand. Stephan Braun, Kellerexperte bei der GÜF erklärt: „Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass auf so manchem anspruchsvollen Baugrund oft die schönsten Häuser entstehen – sei es in Wassernähe oder auch an einem steilen Südhang. Der Keller ist in diesen Häusern sogar mehr als ein sicheres Fundament. Er ist ein echter Zugewinn

Lohnt sich das?

Bleibt die Frage nach den Kosten und der Rentabilität. Ein durchschnittlicher Keller unter einem durchschnittlich großen Einfamilienhaus kostet etwa zehn Prozent des Hauspreises. Bei schwierigem Untergrund kommt entsprechend noch etwas oben drauf. Diese fünfstellige Summe lässt viele Bauinteressenten davor zurückschrecken, mit Untergeschoss zu bauen. Sie setzen auf eine Bodenplatte. Dabei bitte aufpassen: Auch eine Bodenplatte hat ihren Preis – je nach Aufwand im oberen vierstelligen bis unteren fünfstelligen Bereich – und ist bei den meisten Hauspreisen nicht mitinbegriffen! Darüber hinaus sollten Sie sich fragen, was über die Jahre im Haus gelagert werden muss und ob Treppenstauraum, Dachbodenreserve und Technikraum-Regal für die Saisondeko, Sportartikel, Reisekoffer, Gefriertruhe, Umzugskisten mit Erinnerungsstücken … auch in 30 Jahren noch ausreichen. Wollen Sie im Alter gar nicht mehr in ihrem Einfamilienhaus leben, sondern auf einen kleineren Bungalow umsteigen, ren Sie bei einem Keller von einem höheren Wiederverkaufswert. (sei) Stadtvillen – repräsentativ und komfortabel.

Die Hausline Cityline R von RENSCH-HAUS zeichnet sich durch zweigeschossige Wohnideen aus. Diese Stadtvillen stehen für urbane Lebensfreude und architektonische Modernität. Jedes Haus ist ein Design-Statement und präsentiert einen schlichten Stil und eine großzügige Raumaufteilung. Lassen Sie sich von den schicken Stadtvillen inspirieren: www.rensch-haus.com

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