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Blockhäuser
HAUSBAU AKTUELL | BLOCKHÄUSER oder eckig... Rund Rund
... wir lieben Holz. Häuser, die mit dem natürlichen Baustoff gebaut sind, haben zahlreiche positive Eigenschaften, aber auch Besonderheiten. Wir stellen den Urtyp - das Blockhaus - und seine nahen Verwandten vor.
Wie soll die Dämmung aufgebaut werden und wie dick muss sie sein? Der Wärmeschutz eines Hauses ist eine Wissenschaft für sich. Besitzer:innen eines Blockhauses können sich ganz entspannt zurücklehnen. Die Natur hat das Denken für sie übernommen. Denn: Beim klassischen Blockhaus sind die dicken Stämme Wand und Dämmung zugleich. Das funktioniert, weil Holz ein schlechter Wärmeleiter ist. Wenn die Temperaturen draußen fallen, bleibt es im Blockhaus angenehm warm und umgekehrt.
Rundstamm oder Vierkant
Doch was ist eigentlich ein Blockhaus? Der Duden schreibt: Das ist ein „Haus, dessen Wände aus waagerecht aufeinandergeschichteten Rundhölzern oder Balken bestehen.“ Es gibt drei verschiedene Bauweisen. Selbst Laien können diese ganz einfach am Aussehen der Wände unterscheiden. Die ursprünglichste Form ist das Naturstamm-Blockhaus. Dabei werden die Baumstämme lediglich geschält, bleiben ansonsten unbehandelt. Beim Rundbalken-Blockhaus werden die Baumstämme weiter bearbeitet. Sie bleiben rund, werden aber für den Hausbau angepasst und vorbehandelt. Dadurch sehen sie ebenmäßiger und homogener aus. Gänzlich ihre Form ändern die Stämme beim Vierkantbohlen-Blockhaus. Hier sind die Hölzer nicht mehr rund, sondern haben, wie der Name bereits sagt, eine Vierkantform im Querschnitt. Damit ist ein mehrschaliger Wandaufbau möglich, und zwischen zwei Bohlenwänden kann eine zusätzliche Dämmung eingefügt werden. In allen Fällen werden die bearbeiteten Baumstämme „Bohlen“ genannt.
Haus schrumpft
Wer mit Holz baut, muss seine Besonderheiten kennen. Eine davon: Holz „arbeitet“. Besonders in den ersten zwei Jahren wird sich das Blockhaus einige Zentimeter setzen. Deshalb müssen Sie Spannschrauben nachstellen und Stützpfeiler ablassen. Auch in den folgenden Jahren wird das Holz, wenn es Feuchtigkeit aufnimmt oder abgibt, schwinden oder quellen. Anders gesagt: Ein Blockhaus wächst und schrumpft im Laufe des Jahres. Das müssen Sie bei der Montage von Fenstern und Türen wissen. Diese „schrumpfen“ nicht mit, was zu unschönen Rissen und Fugen führen kann. Um das zu vermeiden, sollten Sie mit Fachleuten zusammenarbeiten. Ebenfalls beachten: Zwar kann Holz Wasser aufnehmen, zu viel davon tut dem Haus aber nicht gut. Hohe Dachüberstände schützen unbehandelte Holzwände vor Regen, eine großzügige Sockelhöhe vor Tauwasser.
Gute Luft
Dass das Holz Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, hat einen praktischen Nebeneffekt. In einem Holzhaus ist es nie zu trocken oder zu feucht. Es herrscht eine für Wohnräume ideale Luftfeuchte von 30 bis 55 Prozent. Das freut Allergiker:innen, da sich bei dieser Raumluftfeuchtigkeit Bakterien, Schimmelpilze und Keime schwertun. Zudem wird uns im Blockhaus schneller warm. Dort heizen Bewohner:innen durchschnittlich zwei bis drei Grad weniger als im Steinhaus, um die Wohlfühltemperatur zu erreichen. Außerdem kühlen Blockwände nicht so stark ab wie Steinwände. Das spart Heizkosten. Umweltfreundlich wird der Baustoff, da er nachwachsend ist. Hersteller von Holzhäusern werben damit, dass jede Minute ein Holzhaus nachwächst. Ein weiterer Vorteil: Holzhäuser haben ein vergleichsweise geringes Gewicht und können deshalb auch bei sehr schwierigen Bodenverhältnissen gebaut werden. Da wir uns wohl fühlen, wenn wir von Holz umgeben sind, stellen wir auf den kommenden Seiten nicht nur Blockhäuser, sondern auch „Mischformen“ oder „artverwandte“ Baustile vor, die deren Vorzüge teilen. (alj)
TRAUM AUS HOLZ
Traditionelle Handwerkskunst und moderne Innenraumgestaltung vereinen sich beim „Waldschlösschen” zu einem ganzheitlichen Konzept.
LIEBLINGSORT
Das 133 Quadratmeter Wohnfl äche messende Blockhaus „Waldschlösschen” erinnert an die regionale Architektur in ländlichen Gebieten. Für ein wohngesundes Klima sorgt die Rundholzwand aus 250 Millimeter starker Polarkiefer. Sie kommt ohne Dämmmaterial aus und bietet trotzdem sehr guten Wärmeschutz. Durch den in den Giebel eingelassenen Hauseingang können Besucher:innen das Haus betreten, ohne vom Regen nass zu werden. Das offene Erdgeschoss wird vom Wohn-/ Ess-/ Kochbereich dominiert. Trotzdem werden durch die L-Form des Grundrisses zwei Bereiche geschaffen, die für Privatheit sorgen. Vom Ess-/ Kochbereich geht es direkt auf die Terrasse, die für das gemeinsame Frühstück genutzt werden kann. Das Obergeschoss bietet mit vier privaten Zimmern und zwei Bädern genug Rückzugsraum für alle Familienmitglieder. LéonWood
„BAUERNHAUS RELOADED”
Die Optik des Hauses ist bewusst gewählt und an einen ländlichen Stil angepasst. Trotzdem punktet das Haus mit neuester Technik und einem Fokus auf Wohngesundheit.
UNTER EINEM DACH
Das Mehrgenerationenhaus „Chiemgau” ist darauf ausgelegt, dass beispielsweise die Eltern, die Großeltern und die Kinder gemeinsam unter einem Dach wohnen können. Dafür bieten die 285 Quadratmeter Wohnfl äche genügend Platz. Eine zusätzliche Souterrain-Wohnung im Keller mit 100 Quadratmetern Wohnfl äche punktet mit einem direkten Zugang zum Garten und ist mit allen Elementen für das altersgerechte Wohnen ausgestattet. Mit einem Schritt treten Hausbesitzer:innen von der großen Wohnung im Erdgeschoss in die Natur. Auch im Dachgeschoss ist genug Platz für eine weitere Partei. Das weitläufi ge Haus wird durch eine Einliegerwohnung über dem Carport ergänzt. Es ist mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die Strom unter anderem für eine Luft-Wärmepumpe bereitstellt. Ein Holzofen sorgt für warme Sunden im
Winter. Chiemgauer Holzhaus
SCHÖNE „INES“
Dieses Blockhaus besitzt einen klassischen Grundriss mit einer zentralen Eingangsdiele und einem gegenüberliegenden Querbau. Die teilweise liegenden Fenster, das Schleppdach auf dem Querbau sowie der über Eck angebaute Carport geben diesem klassischen praktisch orientierten Hausentwurf „Ines“ ein modernes Aussehen. In der Küche genießen die Bewohner:innen viel Platz und im Wohn- und Essbereich lassen die bodentiefen Fenster reichlich Licht herein. So entsteht eine helle, natürliche Atmosphäre. Im Obergeschoss befi nden sich drei Schlafzimmer und ein großes Bad. Das Galeriezimmer bietet ausreichend Raum für einen separaten Fernsehbereich oder eine kleine Biblio-
thek. Allsend-Holzhaus
IMMER ANGENEHM
Holzhäuser haben einen guten Wärmeschutz. Dabei verbrauchen die Wände nicht so viel Platz, wie etwa bei einem Steinhaus. Bauherren gewinnen so rund zehn Prozent an Wohnfl äche.
WEITER GEDACHT
Das Designhaus „D171” bietet 171 Quadratmeter Wohnfl äche, verteilt auf zwei Stockwerke. Die Firstpfette teilt das Schlafzimmer im Giebel in zwei Hälften, sodass der Eindruck eines Häuschens im Haus entsteht. Die bodentiefen Fenster lassen dabei die Morgensonne herein. Im Erdgeschoss befi ndet sich ein Dusch-WC. Das Gästezimmer könnte auch zum Schlafzimmer umgebaut werden. So schaffen es die Bewohner:innen auch im Alter, ihrem Zuhause treu zu bleiben. Eine Luft-WasserWärmepumpe versorgt die Fußbodenheizung mit der notwendigen Wärme. Ein dekorativer Specksteinofen ergänzt das Heizkonzept. Regenwasser kommt von einer Zisterne im Boden. Das nutzen die Bauherren um die Pfl anzen im Garten zu gießen.
Frammelsberger Holzhaus
INDIVIDUELLER ENTWURF
Holz und Glas dominieren die Atmosphäre des individuell geplanten Hauses der Familie Dissauer. Das neue Zuhause basiert auf dem Haustypen „Box”. Hier zeigt der Hersteller, wie die Wünsche der Bauherren verwirklicht werden konnten. Susanne Dissauer hatte sich ein Haus gewünscht, dass einer Art zusammengesteckte Spange ähnelte. Die verglaste Front wird nur durch den durchlaufenden Dachvorsprung unterbrochen und bringt das Tageslicht für die Bewohner:innen direkt in die Räume. Verschiedene Eingänge sorgen dafür, dass das Haus sehr einfach für unterschiedliche Zwecke genutzt werden kann. Griffner Haus
TRAUM AUS HOLZ
Schlichtes, geradliniges Design begeistert die Bauherren bei diesem Haus. Im Innenraum entsteht ein offenes Wohngefühl.
INDIVIDUELL GEPLANT
Bauherren können das „D171” ganz nach ihren Wünschen gestalten.
HELL UND SCHICK
Zwei Dachfl ächenfenster und eine Galerie verleihen dem Haus „Schwalbenfl ug”, das über 148 Quadratmeter Wohnfl äche verfügt, eine besondere Transparenz. Durch die großzügig verglaste Giebelseite holen Bauherren die Stimmung von außen direkt in die eigenen vier Wände. Außerdem gibt es eine Menge praktischer Details: So ist das Haus etwa mit einem klassischen Hauswirtschaftsraum ausgestattet. Die Bewohner:innen lernen außerdem sehr schnell, die überdachte Terrasse zu schätzen. Der Wand- und Dachaufbau ist diffusionsoffen und ohne jegliche Folien ausgeführt. Für die Dämmung sorgen Holzfaserplatten. An der Fassade sind Platten aus Lärche angebracht, die wegen ihrer Patina-Lasur nie wieder gestrichen werden müs-
sen. Rems-Murr Holzhaus
BESONDERHEIT
Durch die große Verglasung im Obergeschoss kommt viel Licht ins Haus. Die Galerie sorgt dafür, dass es sich verteilt.
ANS ALTER GEDACHT
Ein Aufzug und die barrierefreie Ausführung des Hauses sorgen dafür, dass die Bauherren möglichst lange daheim wohnen bleiben. können.
IM GRÜNEN
Das Holzhaus „Grünwald” verspricht den Bauherren Leben auf großem Fuße. Allein das Erdgeschoss bietet 210 Quadratmeter Wohnfl äche zum Wohnen, Essen und Kochen. Große Glasfl ächen sorgen dafür, dass die Bewohner:innen immer mit genug Licht versorgt werden. Der erste Stock hält die Privaträume, wie etwa das Gästezimmer, Badezimmer und Schlafzimmer bereit. Durch die doppelte Blockbohlenkonstruktion mit einer Holzfaserdämmung, wird die Heizungswärme im Haus gehalten. Die kommt von einer thermischen Solaranlage, einer Gasheizung und einem Kachelofen. Wegen der Hanglage kann das begrünte Garagendach direkt in den Garten übergehen. Sonnleitner